© Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe GmbH / 12.2015 / Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier
MITSUBISHI HITACHI POWER SYSTEMS EUROPE GMBH Schifferstraße 80, 47059 Duisburg Tel. +49 203 8038-0, Fax +49 203 8038-1809
[email protected], www.eu.mhps.com
Powerful
Performance
POWERFUL PERFORMANCE
Erfahren im Energieanlagenbau
Von der Kohle zum Strom
Schematische Darstellung der Stromerzeugung in einem typischen Steinkohlekraftwerk Vor dem Einblasen in den Feuerraum wird die Rohkohle in Kohlemühlen staubfein zerkleinert. Herausgeber Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe GmbH Unternehmenskommunikation Schifferstraße 80 47059 Duisburg
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Durch die Verbrennung des Kohlenstaubs im Feuerraum des Dampferzeugers entstehen Rauchgase mit Temperaturen bis zu 1.450 °C. Die freigesetzte Wärme wird genutzt, um Wasserdampf mit hohem Druck und hoher Temperatur zu erzeugen. Der Wasserdampf wird in eine Turbine geleitet, strömt auf die Schaufelräder und versetzt die Turbinenwelle in Bewegung. Ein angeschlossener Generator erzeugt daraus elektrischen Strom. Die Stickstoffoxide im Rauchgas reagieren in der DeNOX-Anlage mithilfe von Katalysatoren, es entsteht Stickstoff und Wasserdampf. Aschepartikel bleiben im Elektrofilter an elektrisch geladenen Flächen haften, werden abgeklopft und aus dem Rauchgas entfernt.
Copyright Fotos / Grafiken Dirk Bannert Frank Elschner Rüdiger Fessel Stephanie Fortmann Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe GmbH MH Power Systems Europe Service GmbH Peter Morey Frank Preuß Andreas Wenzel
In der Rauchgasentschwefelungsanlage (REA) binden Kalkmilch oder Kalksteinmehlsuspension das Schwefeldioxid aus dem Rauchgas. Als Endprodukt entsteht Gips.
Layout / Gesamtherstellung Team Stiefelhagen Werbeagentur GmbH www.stiefelhagen.de
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Unser Know-how 47
Inhalt Jetzt den Trailer ansehen:
Unter Energie
ERFAHREN IM ENERGIEANLAGENBAU
Als erfahrener Energieanlagenbauer profitiert Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe vom Boom im Kraftwerksbau.
ab Seite
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Unsere Mitarbeiter Vom Ingenieur bis zum Techniker: Teamarbeit wird bei uns groß geschrieben. ab Seite 10
Unsere Projekte Ob im In- oder Ausland: Wir bauen Kraftwerke und liefern Komponenten in viele Regionen. ab Seite 16
Unsere Produkte Druckteile, Feuerungstechnik, Stahlkonstruktion: Wir verfügen über eigene Fertigungsbetriebe. ab Seite 26
Unser Know-how Neue Werkstoffe und Technologien zur Energiespeicherung sind die Grundlagen für das Kraftwerk der Zukunft.
ab Seite 36
Erfahren im Energieanlagenbau 3
Unter Energie Mehr als 100 Jahre Erfahrung: Als Energieanlagenbauer profitiert die Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe GmbH vom steigenden Strombedarf und dem weltweiten Boom im Kraftwerksbau.
Unter
Energie Mitsubishi Hitachi Power Office, Duisburg
Über Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe Rund 900 Menschen arbeiten in den Büros am Duisburger Innenhafen
Tochter- und Beteiligungs gesellschaften von Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe
Über 100 Jahre Erfahrung im Kraftwerksbereich, leistungsfähige Produkte, eine hoch motivierte Belegschaft und eine starke Muttergesellschaft im Rücken: Das ist die Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe GmbH (MHPSE). Der Energieanlagenbauer plant und baut thermische Kraftwerke und gehört mit seinen Referenzen zu den Markt-
MHPSE
und Technologieführern. Das Unternehmen liefert auch Kernkomponenten wie etwa Großdampferzeuger, Umwelttechnik, Turbinen und Mahlanlagen.
Meeraner Dampfkesselbau GmbH Donges Steel Tec GmbH
Die Geschichte von Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe lässt sich zurückführen ins Jahr 1898, bis zur Gründung der „Deutschen Babcock & Wilcox Dampfkesselwerke AG“ in Berlin. 2003 erwarb die Babcock-Hitachi K.K., eine Tochtergesellschaft von
Babcock Fertigungszentrum GmbH
Hitachi, Ltd., den Bereich Energietechnik und das gesamte Know-how der ehemaligen Unternehmensgruppe Babcock Borsig, Oberhausen, im Bereich Dampferzeuger und Kombikraftwerke. Nach der vollständigen Übernahme durch den Hitachi-Konzern wurde das Unternehmen 2006 umbenannt in Hitachi Power Europe GmbH. 2014 startete das Unternehmen als Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe GmbH unter dem Dach des Joint Ventures von Mitsubishi Heavy Industries, Ltd., und Hitachi, Ltd. Seit 2007 hat der Energieanlagenbauer seinen Sitz am Innenhafen in Duisburg / NordrheinWestfalen. Das Unternehmen beschäftigt inklusive der Tochtergesellschaften rund 1.700 Mitarbeiter (Stand: Dezember 2015). Neben dem Kraftwerksbau und der Lieferung von Kernkomponenten kümmert sich der Anlagenbauer auch um vorausschauenden Service. Grüne Technologien, etwa zur Energiespeicherung oder im Bereich Biomasse, sind weitere Beispiele für Innovation und Zuverlässigkeit von Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe.
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Weltweit unterwegs Die Mitsubishi Hitachi Power Systems, Ltd. (MHPS), mit Hauptsitz in Yokokama / Japan, ist ein global aufgestellter Energieanlagenbauer mit insgesamt 58 Tochtergesellschaften (9 in Japan, 49 außerhalb Japans). Das Unternehmen wurde im Februar 2014 als Joint Venture gegründet, vereinigt die Geschäftsbereiche für thermische Kraftwerke von Mitsubishi Heavy Industries, Ltd., und Hitachi, Ltd. MHPS beschäftigt rund 23.000 Mitarbeiter (konsolidiert) und hat sich das Ziel gesetzt, weltweit die Nummer Eins beim Bau thermischer Kraftwerke zu werden.
GESCHÄFTSBEREICHE / PRODUKTE VON MITSUBISHI HITACHI POWER SYSTEMS, LTD.
Integrated Coal Gasification Combined Cycle (IGCC) Power Plants
Gas Turbine Combined Cycle (GTCC) Power Plants
Gas Turbines
Boilers
Boiler & Turbine Generation Plants
Environmental Plants SCR (DeNOX) Systems / Flue Gas desulfurization
Steam Turbines
Generators
Geothermal Power Plants
Power Generating Plant Peripheral Equipment
Unter Energie 7
Entwicklung kostet Energie Steigende Bevölkerungszahlen, eine wachsende Wirtschaft, neue Produkte: Ohne Energie ist keine Entwicklung möglich. Vor allem elektrische Energie – also Strom – ist nötig, damit Waren, Güter und Dienstleistungen produziert und transportiert werden können. Wettbewerbsfähige Wirtschaftssysteme setzen auf einen gesunden Mix aus verschie denen Energieträgern und auf höhere Energieeffizienz. Die Hauptlast der Stromerzeugung tragen weltweit Kraftwerke, die mit fossilen Brennstoffen befeuert werden: Sie sind bewährt, zuverlässig im Dauereinsatz und wirtschaftlich zu betreiben. Besonders die neueste Generation von Steinkohle-, Braunkohle- und Gaskraftwerken sorgt für geringe Umweltbelastungen. Ein weiteres Plus: Fossile Brennstoffe wie Stein- und Braunkohle sind in vielen politisch und gesellschaftlich stabilen Ländern lieferbar, die Reserven und Ressourcen reichen noch für mehrere Hundert Jahre.
ENTWICKLUNG DES KOHLEVERBRAUCHS (in Millionen Tonnen) 3.646
Welt 1.317
China Indien
279
2.543
504 1.451 1.735
OECD* 1995
5.522
2007
* 30 überwiegend westliche Industrienationen
Quelle: IEA, Zahlen für 2007 geschätzt
Rund 6,8 Milliarden Menschen leben derzeit auf der Welt. Innerhalb von 50 Jahren hat sich die Weltbevölkerung verdoppelt und wird weiterhin wachsen. Ein Viertel der Menschen hat immer noch keinen Zugang zu Elektrizität. Aus diesen Gründen wird der Stromverbrauch rascher anwachsen als alle anderen Arten des Energieverbrauchs. Experten gehen davon aus, dass sich der Strombedarf bis 2030 noch einmal verdoppeln wird. Die Herausforderung an Unternehmen, Politik und Gesellschaft ist klar: Man muss für eine nachhaltige, zuverlässige und wirtschaftliche Energieerzeugung sorgen.
ANTEILE DER KOHLE AN DER ELEKTRIZITÄTSERZEUGUNG (in Prozent) Polen
93
Australien
80
China
78*
Indien
69
Tschechien
59
USA Deutschland
50 47
Quelle: IEA, alle Zahlen 2006, nur *2005
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Spitze im Kraftwerksbau Mit seiner langen Tradition, seinen hochmodernen Produkten und einem immensen Know-how steht Deutschland mit an der Spitze beim Bau von Energieanlagen. Dafür sorgen schon die weltweit höchsten Wirkungsgrade bei thermischen Kraftwerken, die strengen Umweltschutzauflagen sowie die Vorreiterrolle bei Erforschung und Ent wicklung von neuen, leistungsfähigeren Werkstoffen und CO2-Abscheidetechnologien. Da der Stromverbrauch weltweit steigt und außerdem in den nächsten Jahren viele Kraftwerke das Ende ihrer technischen Lebensdauer erreichen werden, gibt es einen großen Bedarf an Neu- und Ersatzanlagen. Der deutsche Großanlagenbau (Kraftwerke, Hütten- und Walzwerke, Chemieanlagen, elektrotechnische Ausrüstungen, Zementanlagen) ist auch ein wesentlicher Exportfaktor: Rund 80 % der Aufträge stammen aus dem Ausland. Alle diese Faktoren führen dazu, dass die Nachfrage nach Produkten und Know-how aus dem Energieanlagenbau / Kraftwerksbereich weiterhin steigen wird.
Aufträge aus dem Ausland bilden die Grundlage für den Großanlagenbau
GESAMTAUFTRAGSEINGANG NACH REGIONEN (2012)
Industrieländer
16,2%
Asiatisch pazifischer Raum
Deutschland
19,0%
Osteuropa und GUS
Übrige Welt
20,5%
Naher und Mittlerer Osten
23,8%
11,6% 8,8%
Quelle: Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau im VDMA
GESAMTAUFTRAGSEINGANG IM GROSSANLAGENBAU 1970 BIS 2012 (in Milliarden Euro) Insgesamt
35 30 25 20
Ausland
15 10
Deutschland
5
2012
2010
2008
2006
2004
2002
2000
1998
1996
1994
1992
1990
1988
1986
1984
1982
1980
1978
1976
1974
1972
1970
0
Quelle: Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau im VDMA
Unter Energie 9
Unsere Mit
arbeiter Unsere Mitarbeiter Vom Ingenieur bis zur Kauffrau, vom Techniker bis zur Projektassistenz: Teamarbeit wird bei Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe großgeschrieben.
Planung mit modernster Software Spezielle IT-Tools bilden Kraftwerke und Komponenten virtuell und dreidimensional ab
Als Energieanlagenbauer hat sich Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe auf die Stromerzeugung in hoch effizienten Steinkohle- und Braunkohleanlagen spezialisiert. Darüber hinaus gehören auf die Kundenwünsche zugeschnittene schlüsselfertige Gasund Dampfkraftwerke zu unserem Leistungsumfang. Ob Großdampferzeuger oder Turbine, ob Kohlemühle oder Umwelttechnik: Jedes Kraftwerk besteht aus einer Vielzahl von Komponenten, die leistungsfähig, zuverlässig, wirtschaftlich und umweltschonend betrieben werden müssen. MHPSE nutzt beim Design modernste IT-Tools, um die Anlagen optimal zu planen. Diese Werkzeuge – etwa dreidimensionale CAD-Software und Virtual-Reality-Lösungen – sind entscheidend, um etwa die Anordnung der Anlage zu optimieren oder Strömungen im Feuerraum eines Großdampferzeugers zu berechnen. So lässt sich unter anderem vorab die Lebensdauer von Anlagenteilen erhöhen und damit lassen sich Kosten sparen. Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe nutzt Planungssoftware nicht nur für Bau und Inbetriebnahme von Kraftwerken und Komponenten, sondern entwickelt die Software auch weiter. Künftig soll es auch möglich sein, ein komplettes Kraftwerk virtuell am Computer abzubilden – inklusive aller aktuellen Daten und Messwerte. Diese „dynamische Simulation“ einer Gesamtanlage hätte mehrere Vorteile. Zum einen kann man Mitarbeiter am Rechner für ihre Aufgaben trainieren. Zum anderen lassen sich wichtige Prozesse – etwa das Anfahren eines Kraftwerks nach einer Revision – bereits am Rechner simulieren. 12
Mit eigenen Montage-Teams vor Ort Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe verfügt über langjährige und umfangreiche Erfahrungen im Energieanlagenbau – nicht nur in Deutschland, sondern im gesamten europäischen Raum und im übrigen Ausland. Die eigenen Teams kümmern sich nicht nur um Planung und Engineering. Sie überwachen auch die Arbeiten auf der Baustelle, regeln Logistik und Personalbedarf, führen ein permanentes Controlling durch und sorgen für eine reibungslose Inbetriebsetzung der Komponenten. Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe liefert nicht nur eigene Komponenten und Ersatzteile, zum Beispiel für Kohlemühlen und Brennertechnik, sondern wartet die Anlagen auch. In einem eigenen Service-Unternehmen sind die Kompetenzen und das Know-how für Wartung und Instandhaltung von Kraftwerkskomponenten gebündelt.
Erfahrene Mitarbeiter von Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe überwachen den Kraftwerksbau
Unsere Mitarbeiter 13
Auf Spurensuche
Mit einem Rasterelektronen mikroskop und im Chemielabor werden Proben analysiert
Das Rasterelektronenmikroskop bringt es ans Licht: Selbst winzigste Spuren werden in der weit über 100.000-fachen Vergrößerung deutlich sichtbar – ein wesentlicher Faktor, wenn man zum Beispiel Bruchflächen an Werkstoffen untersucht. Für die Mitarbeiter im Labor von Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe ist das aber nur eine von vielen Aufgaben, mit denen sie sich täglich befassen. Die Experten in der Werkstofftechnik und in der Analytik setzen dabei modernste Geräte ein. Sie untersuchen und beurteilen fossile Brennstoffe, bestimmen unter anderem den Brennwert und die Mahlbarkeit verschiedener Kohlearten oder suchen nach Spuren elementen in Verbrennungsrückständen (etwa in Schlacken und Aschen). Ihr Ziel: den Verbrennungsprozess zu verbessern und gleichzeitig die Umweltbelastung zu verringen. Dies lässt sich zum Beispiel erreichen, indem man die Auslegung von Kohle mühlen und -brennern für die unterschiedlichen Brennstoffe optimiert. Die Sachverständigen führen Restlebensdaueruntersuchungen und Schadensanalysen durch. Dabei werden jährlich mehrere Hundert Werkstoffproben untersucht. Sie prüfen die Verarbeitbarkeit und stellen sicher, dass neu entwickelte Werkstoffe für zukünftige Kraftwerksgenerationen geeignet sind. Für die Mitarbeiter des Labors ist daher ein enges Zusammenspiel mit den Projekteuren / Konstrukteuren und mit den Inbetrieb nahme-Ingenieuren selbstverständlich. Das Labor von Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe ist gemäß DIN EN ISO / IEC 17025 akkreditiert. 14
Motivierte Mitarbeiter Neue Auszubildende lernen – in Begleitung von Vertretern des Unternehmens – verschiedene Abteilungen kennen, unter anderem das MHPSE-Labor
Sehr gut ausgebildete Mitarbeiter, die mit hohem Wissensstand selbstverantwortlich arbeiten: Davon hängt der Erfolg jedes Unternehmens ab. Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe bietet dazu die besten Voraussetzungen, dies gilt sowohl für Berufseinsteiger (Auszubildende, Werkstudenten, Hochschulabsolventen) als auch für erfahrene Kollegen. Das Unternehmen ist als potentieller Arbeitgeber beliebt, besonders bei jungen Menschen. So bewerben sich zum Beispiel auf jede Ausbildungsstelle im Schnitt rund 50 junge Männer und Frauen. Ein Beleg für die gute Qualität der Ausbildung: Fast alle Auszubildenden erhalten aufgrund ihrer sehr guten Noten eine vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung. Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe investiert auch nachhaltig in die bedarfs gerechte Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern. Spezielle konzernweite Trainings maßnahmen bieten ein vielfältiges Angebot an Möglichkeiten zur Fortbildung, sowohl für Mitarbeiter als auch für Führungskräfte. Das internationale Umfeld des Energieanlagenbauers – mit Projekten von Europa über Südafrika bis Indien – erweitert den persönlichen und beruflichen Horizont der Mitarbeiter. Sie können durch Auslandsaufenthalte andere Arbeitsweisen und Arbeitskulturen kennenlernen und damit ihr volles Potenzial ausschöpfen. Denn nur mit motivierten und qualifizierten Kollegen lässt sich eine Basis für ständige Innovationen schaffen. Zur Ausbildung gehört auch der Besuch einer Kraftwerksbaustelle
Unsere Mitarbeiter 15
Unsere Projekte Ob in Deutschland, in Europa oder im übrigen Ausland: Wir bauen Kraftwerke und liefern Komponenten in viele Regionen.
Unsere
Projekte Steinkohlekraftwerk Maasvlakte, Niederlande
Spezialist für EPC und Power Train
Der sogenannte Power Train fasst die wichtigsten Komponenten eines Kraftwerks zusammen
Großdampferzeuger, Rauchgasreinigung und Turbine / Generator: Diese drei Kompo nenten (inklusive der zugehörigen Nebenanlagen) bilden den sogenannten „Power Train“ eines Kraftwerks. Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe hat sich als Energie anlagenbauer spezialisiert auf Planung, Bau und Inbetriebnahme von Power Trains. Bei thermischen Kraftwerken (kohle- / gas- / ölgefeuerte Kessel mit Dampfturbinen) verfügt MHPSE über umfangreiche Erfahrungen für Blockgrößen bis über 1.000 MWel. Zu den jüngsten Referenzen im Bereich schlüsselfertiger Gesamtanlagen (EPC) zählen das Kohlekraftwerk Walsum 10 (Deutschland), das Ende 2013 in Betrieb gegangen ist, sowie die Kraftwerksprojekte Kozienice 11 (Polen) und Ptolemais V (Griechenland), die derzeit im Konsortium errichtet werden. Das Know-how unserer Spezialisten erstreckt sich über alle erforderlichen Schritte bei Planung und Bau. Dazu gehören unter anderem: Genehmigungsplanung (Erstellen von Genehmigungsanträgen, Abstimmung mit Behörden) Konzeptfindung (inkl. Wirtschaftlichkeitsberechnung, Benchmarking, Kreisprozess-Simulation) Basic und Detail Engineering (von Verfahrenstechnik über Elektro- / Leittechnik bis Anlagenplanung) Projektmanagement (Terminplanung, Expediting, Kostenverfolgung, Qualitätssicherung) Einkaufsunterstützung 18
›› Wirkungsgrad über 45 Prozent Ob schlüsselfertiges Kraftwerk, Power Train oder Großdampferzeuger: Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe verfügt über die notwendige Erfahrung und das Knowhow, um kundenspezifische Anforderungen im Kraftwerksbau zu erfüllen. Als vollwertiger Energieanlagenbauer ist das Unternehmen sowohl in der Lage, einzelne Komponenten zu liefern als auch komplette Anlagen zu planen, zu errichten und in Betrieb zu nehmen. Seit 2007 sind bei Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe Kraftwerkskapazitäten über mehr als 20.000 MW installierter Leistung in Bau oder wurden in Betrieb genommen. Zum Beispiel das Steinkohlekraftwerk Moorburg: MHPSE errichtet im Hamburger Hafen für den Kunden Vattenfall die beiden Großdampferzeuger für die Doppelblock-Anlage. Das Kraftwerk wird nach Fertigstellung einen Wirkungsgrad von über 45 % aufweisen und damit eines der weltweit modernsten seiner Art sein. Der hohe Nettowirkungsgrad liefert nicht nur wesentlich mehr Leistung. Er schont im Vergleich zu bisherigen Kraft werken auch Ressourcen (weniger Brennstoffeinsatz) und reduziert die spezifischen CO2-Emissionen.
SPEZIFIKATIONEN MOORBURG BLOCK A / B Elektrische Leistung 2 x 820 MW
Nettowirkungsgrad
über 45 %
Brennstoff
Kesselhaushöhe
100 Meter
Steinkohle
Gesamtgewicht
Frischdampfparameter
600 °C / 276 bar
Druckteil je Block
3.900 to
Projekt Moorburg
Unsere Projekte 19
Erfahren in Braunkohle … Eine sichere Stromversorgung rund um die Uhr garantieren nicht nur Steinkohle kraftwerke, sondern auch Anlagen mit Braunkohlefeuerung. In den vergangenen Jahren haben verschiedene Energieversorger mit der Modernisierung bzw. dem Neubau von Braunkohlekraftwerken begonnen. Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe konnte sich – aufgrund seiner langjährigen Erfahrung mit dem Brennstoff – als Lieferant von hochwirksamen Großdampferzeugern der neuesten Generation für diese Projekte etablieren. Zum Beispiel: die beiden neuen Kraftwerksblöcke (Gesamtleistung: 2.240 Megawatt) von RWE Power AG am Standort Neurath. Dort hat Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe als Federführer eines Konsortiums zwei Großdampferzeuger mit einem Wirkungsgrad von bis zu 43 % errichtet und in Betrieb gesetzt – ein weltweiter Spitzenwert. Die beiden Blöcke repräsentieren dabei den neuesten Stand der Dampferzeugertechnologie weltweit, mit überkritischem Dampfdruck und den höchsten Dampftemperaturen, die je für Braunkohle realisiert wurden. Auch im sächsischen Boxberg hat Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe einen hochmodernen Großdampferzeuger für einen neuen Braunkohle-Kraftwerksblock errichtet und in Betrieb gesetzt. Der Energieversorger Vattenfall setzt – ebenso wie andere Kunden – auf die großen Braunkohlereserven, die den Bau und Betrieb von Braunkohlekraftwerken wirtschaftlich machen. Durch die sehr viel höheren Wirkungsgrade setzen die Neuanlagen – im Vergleich zu bisherigen Braunkohlekraftwerken – sehr viel weniger CO2 frei. Außerdem schonen die Anlagen wertvolle Ressourcen, weil für die gleiche Strommenge weniger Brennstoff benötigt wird. Ein weiteres Plus von Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe: Das Unternehmen verfügt über eigene Komponenten aus dem Bereich Feuerungstechnik, die optimal auf die besonderen Anforderungen von verschiedenen Braunkohlearten abgestimmt sind (zum Beispiel Rundstrahl-Brenner).
Beispiel Boxberg: leistungsfähiger Großdampferzeuger im Braunkohlekraftwerk
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… und in gasgefeuerten Anlagen Kurze Reaktionszeiten, besonders hohe Wirkungsgrade: In einem Gas- und Dampf kraftwerk (GuD) werden die Prinzipien eines Gasturbinen- und eines Dampfkraftwerks kombiniert. Solche äußerst effizienten Kraftwerke verfügen sowohl über eine Gasturbine als auch über eine (nachgeschaltete) Dampfturbine, sodass elektrische Wirkungsgrade von bis zu 61 % erreicht werden können.
Gas- und Dampfkraftwerke erreichen Spitzenwerte im Wirkungsgrad
Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe verfügt auch bei gasgefeuerten Anlagen über ein umfangreiches Know-how und langjährige Erfahrungen in der gesamten Bandbreite: von Planung über Beschaffung und Konstruktion bis zur Inbetriebnahme. MHPSE kann auf rund 20 Referenzen für schlüsselfertige Gaskraftwerke / GuD-Anlagen in Europa und im Nahen Osten mit einer installierten Leistung von rund 4.500 MW zurückblicken. Innerhalb der MHPS-Gruppe ist die gesamte Anlagentechnik in modularer Bauweise sowohl für industrielle Anwendungen wie auch für Groß kraftwerkstechnik – inklusive der zugehörigen Long Term Service Agreements (LTSA) – lieferbar. Die Mitarbeiter von Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe kümmern sich um Gesamtanlagenplanung, Bauplanung und -ausführung, Montage und Inbetriebnahme leitung. Während der Bauphase können die Ingenieure auch besondere Heraus forderungen (etwa die Integration der neuen Anlage in ein bestehendes Kraftwerk) bewältigen. Unsere Projekte 21
Hoch effiziente Kessel
Zwei Beispiele für hoch effiziente Großdampferzeuger von Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe: Neurath (oben) und Datteln (unten)
Tausende von Schweißnähten, Hunderte Kilometer an Rohren, mehrere Zehntausend Tonnen Stahlkonstruktion: Der Großdampferzeuger (Kessel) ist das Herz jedes thermischen Kraftwerks. Hier wird der Kohlenstaub bei rund 1.450 °C verbrannt; hier entstehen das sehr heiße Rauchgas sowie der heiße und unter sehr hohem Druck stehende Wasserdampf, der später die Schaufeln der Turbine antreibt. Mit mehr als 100 Jahren Erfahrung bei Großdampferzeugern gehört Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe zu den Markt- und Technologieführern auf diesem Gebiet. Zu den Referenzen zählen mehr als 370.000 Megawatt installierter Kraftwerksleistung (davon 180.00 MW mit Steinkohle, 43.000 MW mit Braunkohle, 140.000 MW mit Öl- und Gas), die seit 1970 errichtet wurden. Das Unternehmen entwickelt, baut und liefert Dampferzeuger für Blockleistungen bis über 1.100 MWel, mit Drücken bis über 300 bar und Frischdampftemperaturen von 600 °C sowie Zwischenüberhitzertemperaturen bis zu 620 °C, für alle verfügbaren fossilen Brennstoffe: von Stein- / Braunkohle bis zu Sonderbrennstoffen (z. B. Gase aus Kokereien / Stahlwerken, Raffinerierückstände). Großdampferzeuger werden ständig weiterentwickelt. Sie sollen – unter anderem mit neuen, hochbeständigen Werkstoffen – noch höhere Dampftemperaturen und Dampf drücke ermöglichen. So lässt sich etwa der Wirkungsgrad künftiger Steinkohlekraft werke auf über 50 % steigern. 22
Große Bandbreite an Brennstoffen Ob Mahlanlagen, Brenner oder Entaschungsanlagen: Rund um den Großdampferzeuger sind eine Vielzahl von Einzelkomponenten im Einsatz. Die Feuerungssysteme und Komponenten von Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe decken eine große Bandbreite fester, flüssiger und gasförmiger Brennstoffe ab. Die entsprechenden Anlagenteile sind sowohl für Steinkohle- als auch für Braunkohlestaubfeuerungen optimiert. Als Planer und Hersteller von Originalteilen ist das Unternehmen auch der ideale Partner bei Modernisierungen und Ersatzteilbedarf. Je nach Auswahlkriterium (z. B. Brennstoffeigenschaft, Emissionsgrenzwerte, Asche verwertung) bietet MHPSE die optimalen Feuerungssysteme für Steinkohle und Braun kohle. So zeichnet sich die von MHPSE entwickelte und mit zahlreichen Patenten versehene Brenner-Generation durch niedrigste Emissionen und höchste Flexibilität aus. Die von Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe gelieferten Mühlenzuteiler – in Form von Förderanlagen (Trogketten- / Gurtförderer) und Plattenbandzuteilern – sind ebenfalls für hohe und betriebssichere Leistungen ausgelegt. Mahlanlagen (zur Vermahlung und Trocknung von Steinkohlen, Braunkohlen und Ligniten) gehören bereits seit vielen Jahrzehnten zum Produktions- und Lieferumfang von MHPSE. Auch unsere Referenzen bei Brennern für Gas- / Öl-befeuerte Anlagen bzw. für Sonder brennstoffe (z. B. Hüttengase und Raffinerierückstände) beruhen auf langjährigen Erfahrungen im großtechnischen Maßstab.
von links: DS®-Brenner, RS®-Brenner und DST-Brenner®
MPS®-Mühlen
Unsere Projekte 23
›› Strom für Südafrika und Indien Je sechs Großdampferzeuger werden für die beiden Standorte Medupi und Kusile geliefert (rechts: Medupi, April 2014)
1 M edupi 2 K usile 3 J ohannesburg
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Ende 2007 / Anfang 2008 bestellte ESKOM, der staatliche Energieversorger Südafrikas, zwölf kohlegefeuerte Großdampferzeuger mit einer Leistung von jeweils rund 800 MW. Gemeinsam mit der südafrikanischen Schwestergesellschaft Mitsubishi Hitachi Power Systems Africa (Pty) Ltd. errichtet Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe die standorten Medupi und Kusile. Der Kernkomponenten an den beiden Kraftwerks Großauftrag hat ein Volumen von rund vier Milliarden Euro, der Lieferumfang umfasst Engineering, Beschaffung, Montage und Inbetriebnahme. Die Großdampferzeuger gehen ab 2014 in Betrieb. Nach Inbetriebsetzung gehören die Großdampferzeuger zu den modernsten in Südafrika und haben im Vergleich zu bestehenden Anlagen einen stark verbesserten Wirkungsgrad. Das Engagement von Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe in Südafrika ist auf einen sehr langen Zeitraum ausgelegt. Viele 1 Meja 2 Raghunathpur 3 Solapur
Komponenten werden vor Ort konstruiert und gefertigt, rund 60 % des Auftragsvolumens verbleiben als lokale Wertschöpfung im Land. Indien ist einer der weltweit am schnellsten wachsenden Märkte für Energieanlagenbauer: Von 2010 bis 2017 soll sich die auf dem Subkontinent installierte Gesamtleistung auf rund 330.000 Megawatt (MW) mehr als verdoppeln; rund zwei Drittel des Stroms wird derzeit in fossil-befeuerten Kraftwerken erzeugt. Hitachi Power Europe (HPE), die Vorläufergesellschaft von Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe, hatte 2012 den ersten erfolgreichen Schritt in den schnell wachsenden
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indischen Markt geschafft: Gemeinsam mit einem Joint Venture-Partner gewann HPE einen Auftrag zur Lieferung von sechs Steinkohle-Großdampferzeugern der 660 MW-Klasse. Das Joint Venture („BGR Boilers Private Limited“, mit Sitz in Chennai) wurde 2010 von HPE und dem indischen Anlagenbauer BGR Energy Systems Ltd. gegründet, um vor Ort überkritische Großdampferzeuger zu fertigen und zu vertreiben. Die Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe GmbH wird für HPE die Großdampferzeuger errichten und in Betrieb setzen. 24
›› Markteintritt in Polen und Griechenland Im September 2012 haben Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe und der Konsortialpartner Polimex-Mostostal (PXM) mit dem polnischen Energieversorger Enea Wytwarzanie den Vertrag zum Bau des Steinkohlekraftwerks „Kozienice 11“ unterschrieben. Der Auftragswert für die 1.075 MW-Anlage (Nettowirkungsgrad: 45,5 %) beläuft sich auf rund 1,54 Mrd. Euro. Der Lieferumfang für MHPSE umfasst den Großdampferzeuger inkl. Kohlebunker, Mühlen, Feuerung, Rauchgasreinigung, übergeordnete Leittechnik sowie einige Nebenanlagen. Der Gesellschafter Hitachi, Ltd., liefert die Dampfturbine und zugehörige Komponenten. Die Babcock-Hitachi K.K. (BHK) kümmert sich als Unterlieferant um die Rauchgasentschwefelung. PXM ist für den Bauteil und die Montage sowie große Teile der Kraftwerksnebenanlagen verantwortlich. Während der Bauzeit werden bis zu 2.500 Menschen auf der Baustelle beschäftigt sein, ein großer Teil der Wertschöpfung verbleibt in Polen. In 2017 nimmt der neue Block seinen kommerziellen Betrieb auf. Gemeinsam mit zwei Konsortialpartnern errichtet MHPSE im polnischen Turów, einem Tagebau und Kraftwerkspark, ein hocheffizientes Braunkohlekraftwerk. Auftraggeber ist PGE, Polens größter Energieversorger mit einem Marktanteil von 40 % bei der heimischen Stromerzeugung und 30 % beim Endkundenmarkt. Der Braunkohleblock in Turów wird über eine Bruttoleistung von knapp 500 MW und einen Wirkungsgrad von über 43 % verfügen. Damit gehört die Anlage nach der Fertigstellung zu den modernsten in Europa. Der Auftragswert beträgt rund 800 Mio. Euro. MHPSE liefert den Großdampferzeuger, die komplette Rauchgasreinigung, Rohrleitungen, Turbine / Generator, übergeordnete Leittechnik und übernimmt die Inbetriebsetzung des Kraftwerks. Die Konsortialpartner Budimex SA (Polen) und Técnicas Reunidas, S.A. (Spanien) sind für Bau / Montage, Kühlturm, allgemeine E-Technik, Stahlbau, Kanäle und einige Nebenanlagen zuständig. Der 500 MW-Block wird an einem bereits existierenden Kraftwerksstandort gebaut, die Inbetriebnahme erfolgt Mitte 2019. Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe und der Kunde TERNA S.A. werden in Nordgriechenland ein hochmodernes Braunkohlekraftwerk mit einer installierten Leistung von 660 MW errichten. Der griechische Energieversorger „Public Power Corporation“ (PPC) hat den entsprechenden Vertrag mit dem Anlagenbauer TERNA im März 2013 unterschrieben. MHPSE ist als Unterlieferant von TERNA zuständig für Engineering, Lieferung des Groß dampferzeugers samt Nebenanlagen, sowie – gemeinsam mit dem Gesellschafter Hitachi, Ltd. – der Dampfturbine und der kompletten Rauchgasreinigung. TERNA wird die Kraft werksnebenanlagen liefern sowie das Kraftwerk errichten und in Betrieb setzen. Baubeginn für „Ptolemais V“ ist 2015, die Anlage wird 2019 ihren kommerziellen Betrieb aufnehmen. Braunkohlekraftwerk Turów
Unsere Projekte 25
Unsere Produkte Von Druckteilen über Feuerungstechnik bis zu Stahl konstruktionen: Mit unseren eigenen Fertigungsbetrieben sind wir in wesentlichen Teilen unabhängig beim Kraftwerksbau.
Unsere Pr
odukte Donges SteelTec GmbH
Unabhängiger durch … Kohlemühlen und -brenner werden im Babcock Fertigungszentrum in Oberhausen gebaut (oben, rechts unten)
Im Gegensatz zu den meisten anderen Unternehmen im Kraftwerksbereich verfügt die Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe GmbH über eigene Fertigungsstätten für wichtige Komponenten: Dazu gehören etwa Druckteile für Großdampferzeuger, Sammler, Kohlemühlen und -brenner, Förderanlagen und Stahlkonstruktionen. Damit macht sich MHPSE in einem wesentlichen Maß unabhängig von Unterlieferanten und schafft ein echtes „Netzwerk für Qualität“. Die drei Fertigungsbetriebe im Überblick: Donges SteelTec GmbH (Darmstadt): Eines der führenden deutschen Stahl- und Brückenbauunternehmen; Fertigung von Stahlkonstruktionen im Kraftwerksbereich Meeraner Dampfkesselbau GmbH (Meerane): Herstellung von anspruchsvollen Komponenten für Großdampferzeuger (etwa Druckteilen) für Kraftwerke Babcock Fertigungszentrum GmbH (Oberhausen): Produktion von hochwertigen Bauteilen (z. B. Kohlemühlen, Kohlebrenner, Förderanlagen), hauptsächlich für die Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe GmbH
Die Meeraner Dampfkesselbau GmbH liefert u. a. Druckteile und Sammler (links)
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… eigene Produktion
Die Donges SteelTec GmbH stellt Stahlkonstruktionen für Kraftwerke her
Gerade im Kraftwerksbau ist höchste Qualität gefragt. Schließlich werden die einzelnen Komponenten hohen Belastungen ausgesetzt und müssen über viele Jahrzehnte im Dauerbetrieb zuverlässig ihre Arbeit verrichten. Daher setzen unsere Tochtergesell schaften bei der Fertigung besondere Prioritäten in der Qualitätskontrolle. Durch die ständige Weiterentwicklung von Hightech-Materialien, zum Beispiel mit Speziallegierungen für Druckteile, können die Komponenten noch wirtschaftlicher und umweltschonender eingesetzt werden. Auch dabei arbeiten die Fachleute von Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe eng mit den Kollegen in den einzelnen Produktionsstätten zusammen. Kraftwerksprojekte im Ausland – wie zum Beispiel in Südafrika oder in Indien – erfordern oft, dass ein großer Anteil der Komponenten vor Ort konstruiert und gefertigt wird. Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe geht dazu lokale Kooperationen ein, baut entsprechende Fertigungsbetriebe auf und qualifiziert die einheimischen Arbeitskräfte.
Das Unternehmen ist auch im allgemeinen Brücken- und Stahlbau führend Unsere Produkte 29
Eine saubere Sache Ob Staubabscheidung, Entschwefelung oder Entstickung: Ein großer Teil der Investi tionen beim Bau moderner Kraftwerke fließt in die Umwelttechnik. Denn bei der Kohle verbrennung bilden sich Rauchgase, die unter anderem Aschepartikel, Stickoxide und Schwefeldioxid enthalten. Mit hochwirksamen Verfahren lassen sich diese Emissionen weitestgehend reduzieren. Moderne Technik scheidet zum Beispiel 99,9 % der Stäube aus dem Rauchgas ab, andere Verfahren sorgen dafür, dass auch bei den übrigen Inhaltsstoffen geringe Emissionen anfallen: Aschepartikel bleiben an elektrisch geladenen Platten im Elektrofilter haften, werden abgeklopft und aus dem Rauchgas entfernt. Stickoxide (NOX ) reagieren mit Ammoniak und werden in der DeNOX-Anlage mithilfe von Katalysatoren zu Stickstoff und Wasserdampf umgewandelt, die als natürliche Bestandteile in der Luft enthalten sind. Schwefeldioxid lässt sich in der Rauchgasentschwefelungsanlage (REA) herausfiltern. Dabei bindet Kalkmilch das Schwefeldioxid im Rauchgas, als Endprodukt entsteht reiner Gips. Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe verfügt über umfangreiches Know-how und langjährige Erfahrung im Bereich der Rauchgasreinigung. Das Unternehmen liefert die entsprechenden Komponenten bei Bedarf schlüsselfertig. MHPSE und die Mutter gesellschaften forschen außerdem ständig an neuen Verfahren, mit denen die Effizienz und der Wirkungsgrad der Rauchgasreinigungsanlagen erhöht werden können.
Die REA filtert Schwefeldioxid aus dem Rauchgas heraus
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Zuverlässig bei hohen Belastungen Schneller als der Schall: Die Schaufelspitzen einer Turbine drehen sich rund 3.000-mal pro Minute. Wenn der sehr heiße (bis 620 °C) und unter sehr hohem Druck (bis 250 bar) stehende Dampf auf die Schaufeln trifft, wird das Material extremen Belastungen ausgesetzt – und muss dennoch zuverlässig rund um die Uhr funktionieren.
Hoch effiziente Dampfturbinen liefern unsere Muttergesellschaften
Eine Neuentwicklung von Hitachi: die Gasturbine H-80
Seit über 75 Jahren liefern unsere Muttergesellschaften hoch effiziente Dampfturbinen in der Leistungs klasse von 250 bis 1.380 Megawatt (MW). Gefertigt werden die Komponenten (Turbine und Generator) in Japan. Durch grundlegende Forschung und Weiterentwicklung, durch verbesserte Ausführung und Fertigungstechnik gehören sie zu den weltweit besten Produkten ihrer Art. Die Engineering-Teams führen strenge Qualitätskontrollen durch, um höchste Leistung und Qualität zu gewährleisten. Sie bieten auch eine laufende und umfassende Betreuung für den Kunden, warten Anlagen oder rüsten diese um. Eine weitere Erfolgsgeschichte ist die von Hitachi, Ltd., entwickelte Gasturbine H‑25 / H‑15. Ausgelegt als sogenannte „Heavy duty“-Maschinen (30-MW-Leistungsklasse), sind mehr als 150 Gasturbinen des Typs H-25 / H-15 in Kraftwerken rund um die Welt im Einsatz. Die von Hitachi neu entwickelte Gasturbine H-80 wird seit Anfang 2010 ebenfalls zur Stromerzeugung eingesetzt. Die Gasturbinen sind solide und zuverlässig im Dauerbetrieb sowie günstig in der Wartung und bestens geeignet für Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung / Fernwärme auskopplung. Gasturbinen von Hitachi werden auch als Antriebsturbinen in der Industrie (z. B. Mineralölwirtschaft) verwendet. Unsere Produkte 31
Unser Service …
Ersatzteile liefern, Komponenten modernisieren, Effizienz steigern oder die Lebensdauer verlängern: Die Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe GmbH bietet umfassende Lösungen für thermische Kraftwerke und für deren Herzstück – den Dampferzeuger. Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe ist ein international tätiges Unternehmen auf dem Gebiet der Energieerzeugung und des Anlagenservice. Mit den Fachbereichen Kessel- und Feuerungstechnik, Rauchgasreinigung, Mühlen- und Turbinenservice sowie Montage, Inbetriebnahme und Ersatzteilmanagement stehen ausgereifte Service leistungen für Modernisierungen von Kraftwerks- und Feuerungsanlagen unterschied licher Bauart und Größe für alle konventionellen Brennstoffe zur Verfügung.
Montage eines Verdampfermoduls für eine Müllverbrennungsanlage
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… für die Energie von morgen
Komponentenfertigung für Erstbestückung, Modifikation und Ersatzteile
Strengere Auflagen zum Immissionsschutz schützen die Umwelt. Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe liefert ausgereifte und bewährte Reinigungssysteme – etwa Elektrofilter, Gewebefilter, Wäscher und Sprühabsorber – mit denen solche Auflagen umfassend erfüllt werden. Patentierte Schutzbeschichtungen von Heizflächen und Druckteilkomponenten gewährleisten hohe Standzeiten unter korrosiven und erosiven Bedingungen. Ob Braun- oder Steinkohle, Eigen- oder Fremdfabrikate: Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe verfügt über ein umfangreiches Know-how zur Optimierung von Mahl anlagen. Ersatzteile, Reparaturen und ein umfassender Vor-Ort-Service vervollständigen das Portfolio. Unter der Prämisse „Leistung und Verfügbarkeit erhalten“ steht der Service für Turbinen. Die Experten von Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe können auf eine jahrzehnte lange Erfahrung bei Bau, Inbetriebnahme und Service von Dampf- und Gasturbinen innerhalb der Unternehmensgruppe zurückgreifen. Unsere Produkte 33
›› Extrem belastbar Die „Sicherheitsabschottung“ beim Einsatz in Block Q des Kraftwerks Boxberg
Das Material ist dünn, aber extrem reißfest: Mehrere Tonnen Belastung hält ein Gewebe aus, das von Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe für die Revision von Großdampferzeugern entwickelt wurde. Die so genannte „Sicherheitsabschottung“ (SABS®) schützt Arbeiter, die zum Beispiel während einer Revision oder einer Störung im Inneren eines Kessels tätig sind, vor herabfallenden Schlackeresten. Das patentierte und vom TÜV zertifizierte SABS®-System besteht aus einem mit Kevlar beschichteten Gewebe und erstreckt sich über den gesamten Querschnitt des Groß dampferzeugers. Es wird an einer ebenfalls von Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe entwickelten Tragkonstruktion montiert und bewegt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Lösungen (Gerüste, die entlang der Kesselwände aufgebaut werden; aufgespannte Fangnetze) bietet SABS® nicht nur einen zuverlässigeren Schutz. Das System ist auch schneller auf- / abzubauen und spart damit erheblich Zeit und Kosten. SABS® wurde nach umfangreichen Tests erstmals erfolgreich Mitte 2012 bei der Revision des Blocks Q im Kraftwerk Boxberg eingesetzt. Das Einspannen des Gewebes in den Kessel dauerte nur sechseinhalb Stunden, es fing während der Feinreinigung des Blockes mehrmals bis zu drei Tonnen Material auf. MHPSE hat sowohl das SABS®-Gewebe als auch die Tragkonstruktion entwickelt
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Mehr Flexibilität
Filter
Laständerungsgeschwindigkeit
Minimallast 40 %
12 %
30
Staubsilo
Rohkohlebunker
10
3 DST-Brenner ®: Anfahr- und Teillast-
8 6
Aufgabe
Feuerung auch in heutigen Steinkohleund Rohbraunkohle-Kesseln
4 100 % Biomasse möglich
4
Anlagenleistung + 30 Δ%
Anlagenwirkungsgrad + 3 Δ%
+ 20
+2
Lüfter
CO 2Emissionen 0 Δ% –10
+ 10
+1
–20
0
0
–30
Zuteiler Sichter
2 Verringerte Wandstärke und Erhöhung der Anzahl an Trennvorrichtungen und Sammlern
Luft
G
20
0
DST-Brenner ®
100 % Biomasse möglich
10
1 Indirekte Feuerung
Mühle
Die geeignete Konfiguration von Technologien erhöht nicht nur die Flexibilität eines – optional auch mit Biomasse befeuerten – Kohlekraftwerks, sondern führt durch Kosteneinsparung auch zu einem Gewinn an Wettbewerbsfähigkeit. Das angeführte Schema zeigt die Nachrüstung eines konventionellen, thermischen Kraftwerks zu einem hybrid-gefeuerten, hoch flexiblen und sowohl volllast- als auch schwachlast fähigen Kraftwerk, das ein Höchstmaß an Biomasse verfeuert und zusätzlich Wärme und Strom produziert. Die Minimallast kann durch eine Erweiterung des Feuerungssystems um eine indirekte Feuerung um etwa 15 % abgesenkt werden 1, sofern der Regelbereich des Brenners dies zulässt. Die Nachrüstung eines DST-Brenners® 3 erlaubt aufgrund des hohen Regelbereichs eine weitere Reduzierung des Minimalfeuers auf etwa 10 %. Unterhalb 10 % kann die Leistung durch ein Gasturbinen-Repowering bereitgestellt werden 5. Die Laständerungsgeschwindigkeit neuerer und bestehender Anlagen lässt sich durch die indirekte Feuerung auf den Auslegungswert der Dampferzeuger bringen, eine Reduzierung von Wandstärken dickwandiger Bauteile 2 ermöglicht die Erreichung einer Laständerungsgeschwindigkeit von 10 % / min. Eine weitere Steigerung bringt auch hier das Gasturbinen-Repowering 5. Es ermöglicht auch eine Leistungssteigerung, eine Erhöhung des Anlagenwirkungsgrades sowie verminderte CO2-Emissionen. Letztere lassen sich auch bei Verwendung von DST-Brennern® 3 in Verbindung mit einer indirekten Feuerung 1 reduzieren, wenn Biomasse verfeuert wird 4. Besonderheiten Reduzierung von Zusatzbrennstoffkosten beim Anfahren von bis zu 90 % durch frühzeitiges Umschalten auf stabiles Kohle- / Biomassefeuer. Mühlenbetrieb für die indirekte Feuerung – vorzugsweise während Schwachlast zeiten – steigert den Wirkungsgrad durch konstante Mahlgeschwindigkeit im energetisch optimierten Bereich. Einsparung des Eigenbedarfs durch den Einsatz von Frequenzumrichtern zur Drehzahlregelung der Frischlüfter und des Saugzuges im Teillastbetrieb. Unsere Produkte 35
5 Gasturbinen-Repowering
Unser Know-how Ob neue Werkstoffe oder Technologien zur Energiespeicherung: Unsere Experten forschen und entwickeln bereits jetzt die nächste Kraftwerksgeneration.
Unser K
now-how
Neue Werkstoffe, höhere Wirkungsgrade Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe erforscht und entwickelt intensiv neue Technologien für künftige Kraftwerksgenerationen. Als Anlagenbauer und Spezialist für thermische Kraftwerke kann das Unternehmen dabei auf ein umfangreiches Know-how und viele Referenzen zurückblicken. Diese Erfahrung hilft unseren Experten bei der Entwicklung und Qualifizierung von neuen Eisen- und Nickelbasiswerkstoffen, welche thermische Kraftwerke effizienter und flexibler gestalten sollen. Hohe Präzision für beste Qualität: Die Fertigung in Meerane ist bereits auf die Werkstoffe der „700 °C-Kraftwerke“ vorbereitet
Moderne thermische Kraftwerke, wie etwa mit Steinkohle befeuerte Anlagen, laufen bei einer Frischdampftemperatur von über 600 °C und erreichen dabei Wirkungsgrade über 46 %. Für den Wirkungsgrad, also die Effizienz des Kraftwerks, sind hauptsächlich die erreichbaren Dampftemperaturen und Drücke entscheidend. Beispielsweise könnte durch die Anhebung der Temperatur auf 700 °C und bei einem Druck von 350 bar ein Wirkungsgrad von 50 % (gegenüber 38 % im deutschen Durchschnitt) erreicht werden. Dieses Entwicklungsziel wird in der Fachwelt als „700 °C-Kraftwerk“ bezeichnet. Es setzt jedoch neue Werkstoffe voraus, denn herkömmliche warmfeste Stähle können nur bis Temperaturen von ca. 600 °C eingesetzt werden. Aus diesem Grund forscht Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe gemeinsam mit Werkstoff- und Rohr produzenten sowie Kraftwerksbetreibern an der Entwicklung und Qualifizierung von Eisen- und Nickelbasiswerkstoffen. Diese neuen Werkstoffe müssen gleichzeitig alle bei höheren Temperaturen stattfindenden mechanischen und chemischen Belastungen zuverlässig standhalten. Neben einem möglichst hohen Wirkungsgrad müssen künftige thermische Kraftwerke – aufgrund der zunehmenden Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energiequellen wie z. B. aus Windkraft- oder Photovoltaikanlagen – auch wesentlich kürzere Reaktions zeiten aufbringen. Diese Reaktionszeiten bedeuten ein schnelleres An- und Abfahren der Anlagen, welches wiederum durch Weiterentwicklung von vorhandenen Aus legungsmethoden sowie den Einsatz von neuen Eisen- und Nickelbasiswerkstoffen realisierbar ist. Insbesondere dickwandige Komponenten würden bei der heute üblichen Auslegung ansonsten frühzeitig versagen. Diese ehrgeizigen Entwicklungsziele werden in einem weltweiten Forschungsverbund innerhalb des Konzerns und in enger Zusammenarbeit mit Industrie- und Univer sitätspartnern verfolgt. Für diesen Zweck wurden zum Beispiel Komponenten (wie Überhitzer, Rohrleitungen und andere Anlagenteile) aus neuentwickelten Werkstoffen angefertigt und in verschiedenen Testkreisläufen installiert. Die anschließende Bewertung des Bauteil- und Materialverhaltens findet über hochmoderne Untersuchungsmethoden im eigenen Labor sowie in Laboratorien unserer Partner statt. 38
Energiespeicher: Liquid Air Energy Storage (LAES) Beim LAES-Prozess wird zur Energiespeicherung im Gigawattstunden-Bereich zunächst Luft komprimiert und dann soweit abgekühlt bis die zunächst gasförmige Luft in den flüssigen Aggregatzustand übergeht. Anschließend wird die verflüssigte Luft gespeichert. Nimmt der Elektrizitätsbedarf im Stromnetz zu, wird die flüssige Luft mit einer Pumpe auf ein höheres Druckniveau gebracht und dann verdampft. Die unter Druck stehende gasförmige Luft wird aufgeheizt und treibt hocheffiziente Turbomaschinen zur Strom erzeugung an. LAES hat keine besonderen geologischen Anforderungen an den Standort, wodurch komplizierte und langwierige Genehmigungsverfahren vermieden werden. Außerdem ist mit relativ kurzen Bau- und Vorlaufzeiten zu rechnen, was die Möglichkeit einer schnellen Umsetzung der Technologie eröffnet. Die notwendigen Komponenten sind gut entwickelte Einheitsprozesse, die in der Prozess- und Kraftwerksindustrie seit Jahrzehnten eingesetzt werden. Um diese an ein LAES-System anzupassen, sind lediglich geringe Änderungen notwendig. Außerdem wäre bei einer Integration in einen bereits bestehenden Kraftwerks- oder Industriestandort die erforderliche Netz- und Gasinfrastruktur bereits verfügbar. Die Anlage kann zudem als Back-up-Gaskraftwerk ohne Energiespeicherung und mit einem Wirkungsgrad von mehr als 40 % betrieben werden. Die berechnete Speichereffizienz liegt, abhängig von einigen Prozessparametern, bei Werten von über 70 % und somit in der Nähe der Wirkungsgrade für Pumpspeicher kraftwerke. Zusätzlich lässt sich die Speichereffizienz des Prozesses weiter erhöhen, wenn industrielle Abwärme (von umliegenden Kraftwerken) und / oder industrielle Abkälte (z. B. LNG-Terminal) verfügbar ist.
LAES-Prozess
Speicher flüssige Luft
Stromüberschuss Verdichter
Luftverflüssigung
Verdampfung/ Verdichtung
Luft
Energieerzeugung durch Gasturbine
Brennstoff (flüssig/ gasförmig)
Strom
Kältespeicher
Unser Know-how 39
Energiespeicher: Power-to-Fuel (PtF) Aus einem ungeliebten Beiprodukt der konventionellen Stromerzeugung lassen sich wertvolle Treibstoffe oder Rohstoffe gewinnen: Bei der Power-to-Fuel-Technologie wird aus Kohlendioxid – zum Beispiel aus einem Kohlekraftwerk – und Wasserstoff etwa Methanol hergestellt. Ein Konsortium mit Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe als Systemintegrator errichtet eine solche Anlage zur Methanol-Synthese am Kraftwerksstandort Lünen der STEAG GmbH. Der erste Spatenstich für die Demonstrationsanlage ist für 2016 geplant, Betriebsbeginn ist im Laufe des Jahres 2017. Die 1MWel-Anlage ist für die Produktion von rund einer Tonne Methanol täglich ausgelegt. Methanol lässt sich Benzin und Diesel beimischen oder über Standardprozesse in verschiedene Treibstoffe weiterverarbeiten. Es ist auch ein gefragter Rohstoff für die chemische Industrie. Die direkte Methanol-Synthese ist zwar ein erprobtes Verfahren, sie wurde bislang jedoch nicht in Kombination mit einem Großkraftwerk und im lastflexiblen Betrieb eingesetzt. Das System lässt sich problemlos nach oben skalieren. Neben Großkraftwerken sind auch andere Industrien mit hohen CO2-Emissionen (Stahlwerke, Chemieanlagen, Raffinerien, Zementfabriken) für die Methanol-Synthese geeignet. Eine solche Anlage kann auch überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energien aufnehmen und helfen, das Netz zu stabilisieren. Das Projekt ist eine internationale Kooperation mehrerer Firmen / Forschungsinstitutionen. Das Projektvolumen beträgt rund 11 Mio. Euro und wird von der EU im Rahmen des Forschungsprogrammes „Horizon2020“ mit über 80 % gefördert.
Schematische Darstellung des Power-to-Fuel-Prozesses am STEAG-Kohlekraftwerk in Lünen. Das Projekt ist eine Kooperation mehrerer Firmen / Forschungsinstitutionen (unter anderem Hydrogenics, Carbon Recycling International, Universität Duisburg-Essen). MHPSE sorgt als Systemintegrator dafür, dass die einzelnen Komponenten reibungslos und flexibel zusammenarbeiten.
Universität Duisburg-Essen
Hydrogenics
Carbon Recycling International
Kraftwerk chuss Überstrom S
H 2O
H 2O
olyse
Elektr
H2
as
hg Rauc
CO2- heideAbsc ge anla
CO 2
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Weltweit vernetzt Von höheren Wirkungsgraden über zukünftige Energiespeicher bis zur Online-Simulation eines Kraftwerks per Software: Bei den regelmäßigen Treffen von Mitarbeitern aus dem Bereich Forschung und Entwicklung (F & E) wird ein intensiver Austausch von Know-how über die Ländergrenzen hinweg gepflegt. Diese sogenannten GRDO Workshops (Global Research & Development Organisation) sind nur eines von vielen Beispielen, wie sich Kollegen aus Europa, Japan, Südafrika und den USA miteinander vernetzen. In die Arbeit und den Austausch der F & E-Mitarbeiter fließen auch zeitnahe, aktuelle Marktbeobachtungen und Ergebnisse des Austausches mit Kunden und Ministerien aus den verschiedenen Ländern ein. So werden Themen für die übernächste Technologie generation schon heute analysiert und anhand wahrscheinlicher Markt- und Regulierungsentwicklungen priorisiert. Bei komplexen Aufgabenstellungen, wie etwa bei Energiespeichern, arbeiten Kollegen aus sehr unterschiedlichen Bereichen / Gesellschaften innerhalb der Konzerngruppe bzw. der Muttergesellschaft zusammen und entwickeln gemeinsam Komplettlösungen. Auch Spezialisten von Sales & Proposals oder Mitarbeiter aus dem Service nehmen an solchen fachübergreifenden Workshops teil, um mit kundennahen Anregungen Weiterund Neuentwicklungen zu unterstützen. Denn was die F & E-Kollegen heute noch erforschen, soll möglichst schnell in kommerziell erfolgreiche Produkte umgesetzt werden.
Mitarbeiter aus Europa, Japan und den USA tauschen regelmäßig ihr Know-how aus
Unser Know-how 41
Reich an Referenzen
Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe kann auf eine lange Tradition im Energie anlagenbau zurückblicken. Eine Auswahl von Projekten aus den vergangenen Jahren belegt die Erfahrung des Unternehmens im Kraftwerksbereich. Projekte / Produkte von Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe (Auswahl) seit 2005
* Lieferung von Großdampferzeuger, Rauchgasreinigung, Dampfturbine / Generator, Hoch- und Tiefbauarbeiten inklusive Kühlturm; Gesamt anlagenplanung ** Power Train = Großdampferzeuger, Rauchgasreinigung, Dampfturbine / Generator inklusive zugehöriger Nebenanlagen (ohne Bauarbeiten, Elektrotechnik, Mess- / Regeltechnik, Außen bekohlung etc.) *** im Konsortium
Projekt
Kunde
Produkt
Leistung
Turów Polen
PGE
schlüsselfertiges Kraftwerk ***
1 x 500 MW
Ptolemais V Griechenland
TERNA S.A.
Power Train **
1 x 660 MW
Kozienice Polen
Enea
schlüsselfertiges Kraftwerk ***
1 x 1.075 MW
Meja / Solapur / Raghunathpur Indien
NTPC
Großdampferzeuger
6 x 660 MW
Kusile Südafrika
ESKOM
Großdampferzeuger
6 x 800 MW
Medupi Südafrika
ESKOM
Großdampferzeuger
6 x 800 MW
Eemshaven Niederlande
RWE
Rauchgasreinigung
2 x 800 MW
Rotterdam Niederlande
GDF Suez
Power Train **
1 x 790 MW
Wilhelmshaven Deutschland
GDF Suez
Power Train **
1 x 790 MW
Maasvlakte Niederlande
E.ON
Großdampferzeuger
1 x 1.100 MW
Moorburg Deutschland
Vattenfall
Großdampferzeuger
2 x 820 MW
Westfalen Deutschland
RWE
Rauchgasreinigung
2 x 800 MW
Datteln Deutschland
E.ON
Großdampferzeuger
1 x 1.100 MW
Neurath F & G Deutschland
RWE
Großdampferzeuger
2 x 1.100 MW
Boxberg Deutschland
Vattenfall
Großdampferzeuger
1 x 670 MW
Walsum Deutschland
Evonik / EVN
schlüsselfertiges Kraftwerk *
1 x 750 MW
Gent Belgien
Electrabel
Gichtgas Großdampferzeuger
1 x 305 MWel Stand: Januar 2015
42
Die Referenzen von Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe – beziehungsweise ihrer Vorläufergesellschaften – im Bereich Großdampferzeuger reichen ebenfalls über viele Jahre zurück. Referenzen für Großdampferzeuger von Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe, 1992 – 2008 (Auswahl)
Projekt
Kunde
Brennstoff
Leistung
Baoshan / Shanghai China
Baoshan Iron & Steel Co. Ltd.
Hochofengas, Koksofengas, Erdgas, Leichtöl
1 x 350 MWel
Elbistan B Türkei
Turkish Electricity Generation & Transmission Corp.
Braunkohle
4 x 360 MWel
Dezhou / Shandong China
China National Import and Export Corp. (CNTIC)
Steinkohle, Anthrazit
2 x 660 MWel
Iskenderun Türkei
Siemens Project Ventures / STEAG consortium
Steinkohle
2 x 660 MWel
Niederaußem K Deutschland
RWE
Braunkohle
1 x 1.012 MWel
Lippendorf R & S Deutschland
VEAG
Braunkohle
2 x 933 MWel
Boxberg Q Deutschland
VEAG
Braunkohle
1 x 907 MWel
Yang Liu Qing China
CNTIC / HNPGC
Steinkohle, Öl
2 x 330 MWel
Majuba South Südafrika
Electricity Supply Commission (ESCOM)
Steinkohle
3 x 711 MWel 3 x 660 MWel
Schkopau A & B Deutschland
VEBA Kraftwerke Ruhr AG
Braunkohle
2 x 492 MWel
Altbach Deutschland
Neckarwerke
Steinkohle
1 x 332 MWel
Rostock Deutschland
KNG Kraftwerks- und Netzgesellschaft
Steinkohle
1 x 550 MWel
Staudinger 5 Deutschland
PreußenElektra
Steinkohle
1 x 550 MWel
Megalopolis 4 Griechenland
Public Power Corporation
Braunkohle
1 x 330 MWel
Unser Know-how 43
Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe liefert seit Jahrzehnten Gas- und Dampf turbinen-Anlagen (GuD) für die Energiewirtschaft.
Referenzen für GuD-Anlagen / Abhitzekessel von MHPSE (Auswahl)
Projekt
Kunde
Produkt
Leistung
Esenyurt Türkei
Doğal Enerji
GuD-Anlage
180 MW
Rüsselsheim Deutschland
Cons. Energieversorgung Opel
GuD-Anlage
110 MW
Nowa Sarzyna Polen
Enron
GuD-Anlage
117 MW
Debrecen Ungarn
Debreceni Kombinált Ciklusú Erőmű
GuD-Anlage
100 MW
Taweelah A1 VAE
Total Tractebel Emirates EPC Comp.
GuD-Anlage
1360 MW
Matra Repowering Ungarn
Matra AG
GuD-Anlage
50 MW
Nyíregyháza Ungarn
E.ON Hungary
GuD-Anlage
50 MW
Vasilikos Unit 4 Zypern
Electricity Authority of Cyprus
GuD-Anlage
220 MW
Öresundsverket Schweden
E.ON Gasturbiner Sverige AB
GuD-Anlage
447 MW
Würzburg Deutschland
HKW Würzburg
GuD-Anlage 1 GuD-Anlage 2
45 MW 25 MW
Bonn Deutschland
swb Energie und Wasser Energie- und Wasserversorgung Bonn / Rhein-Sieg GmbH
Abhitzekessel für GuD-Anlage
25 MW
Kassel-Baunatal Deutschland
VW Kassel GmbH
Abhitzekessel für GuD-Anlage
45 MW
Saarbrücken Deutschland
Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken GmbH
Abhitzekessel für GuD-Anlage
33 MW
Frankfurt Deutschland
InfraServ GmbH & Co. Hoechst KG
Abhitzekessel für GuD-Anlage
43 MW
44
Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe bietet individuelle Lösungen und Serviceleis tungen für Dampferzeuger und Verbrennungsanlagen für alle konventionellen Brennstoffe.
Referenzen der industriellen und kommunalen Energieerzeugung (Auswahl)
Projekt
Kunde
Brennstoff
Leistung
Bremen Deutschland
swb Erzeugung GmbH & Co. KG
Ersatzbrennstoff
127 t / h Dampf
Drax Power Station Großbritannien
Drax Power Ltd.
Steinkohle
660 MWel, 2.400 MWth 165 bar
El Tejar Spanien
Oleicola El Tejar S.L.
Biomasse
28 t / h Dampf
Leuna Deutschland
STEAG GmbH
Rückstandsöle, Synthesegase, Raffineriegas, Erdgas
3 x 178 t / h Dampf 1 x 162 t / h Dampf
Flensburg Deutschland
Stadtwerke Flensburg
Steinkohle
3 x 150 t / h Dampf
Obrenovac Serbien & Montenegro
Electric Power Industry of Serbia (EPS)
Braunkohle
920 t / h Dampf
MVA Spittelau Österreich
Wien Energie
Haus- / Gewerbeabfall
2 x 55 t / h Dampf
Cilegon-Banten Indonesien
PT Krakatau Steel
Schweröl, Erdgas
350 t / h Dampf
Kuwait Kuwait
Ministry of Electricity & Water (MEW)
Schweröl, Erdgas
975 t / h Dampf
Maasbracht Niederlande
N.V. Elektriciteits-ProduktiemaatsErdgas chappij Zuid-Netherland (EPZ)
1.960 t / h Dampf
Linz Österreich
voestalpine Stahl GmbH
Gichtgas / Erdgas
135 t / h Dampf
Stallingborough Großbritannien
Millennium Inorganic Chemicals
chlorhaltiges Abgas, Erdgas
32 t / h Dampf
Duisburg-Hamborn Deutschland
ThyssenKrupp Steel
Gichtgas, Koksofengas, Erdgas
320 t / h Dampf
Unser Know-how 45
Impressionen
46
Von der Kohle zum Strom
Schematische Darstellung der Stromerzeugung in einem typischen Steinkohlekraftwerk Vor dem Einblasen in den Feuerraum wird die Rohkohle in Kohlemühlen staubfein zerkleinert. Durch die Verbrennung des Kohlenstaubs im Feuerraum des Dampferzeugers entstehen Rauchgase mit Temperaturen bis zu 1.450 °C. Die freigesetzte Wärme wird genutzt, um Wasserdampf mit hohem Druck und hoher Temperatur zu erzeugen.
Herausgeber Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe GmbH Unternehmenskommunikation Schifferstraße 80 47059 Duisburg
[email protected]
Der Wasserdampf wird in eine Turbine geleitet, strömt auf die Schaufelräder und versetzt die Turbinenwelle in Bewegung. Ein angeschlossener Generator erzeugt daraus elektrischen Strom. Die Stickstoffoxide im Rauchgas reagieren in der DeNOX-Anlage mithilfe von Katalysatoren, es entsteht Stickstoff und Wasserdampf. Aschepartikel bleiben im Elektrofilter an elektrisch geladenen Flächen haften, werden abgeklopft und aus dem Rauchgas entfernt. In der Rauchgasentschwefelungsanlage (REA) binden Kalkmilch oder Kalksteinmehlsuspension das Schwefeldioxid aus dem Rauchgas. Als Endprodukt entsteht Gips.
Copyright Fotos / Grafiken Dirk Bannert Frank Elschner Rüdiger Fessel Stephanie Fortmann Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe GmbH Peter Morey Frank Preuß Andreas Wenzel Layout / Gesamtherstellung Team Stiefelhagen Werbeagentur GmbH www.stiefelhagen.de
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Unser Know-how 47
© Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe GmbH / 12.2015 / Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier
MITSUBISHI HITACHI POWER SYSTEMS EUROPE GMBH Schifferstraße 80, 47059 Duisburg Tel. +49 203 8038-0, Fax +49 203 8038-1809
[email protected], www.eu.mhps.com
Powerful
Performance
POWERFUL PERFORMANCE
Erfahren im Energieanlagenbau