Beja Es hatte sich herumgesprochen, dass der ITV Grenzenlos Kastrationsprojekte in Portugal unterstützt. Eine in Beja lebende deutsche Tierschützerin wandte sich an den ITV Grenzenlos mit der Bitte, bei der Kastration von wild lebenden Katzen zu helfen.

Kastrationsaktion für wilde Katzen in Beja / Portugal Im Mai 2007 begann eine vom ITV Grenzenlos finanzierte Kastrationskampagne in der Stadt Beja. Auf Initiative von Gabi Schollenberger sponserte der ITV Grenzenlos die Aktion mit 3 500 € . Für die Zeitschrift "respektiere" des ETN wurde folgender Beitrag geschrieben:

Kleiner Einsatz – Große Wirkung In der südportugiesischen Stadt Beja sorgt sich Gabriele Schollenberger - eine dort lebende deutsche Tierschützerin - zusammen mit Gleichgesinnten seit Jahren unermüdlich um die wild lebenden Katzen. Sie fängt sie ein, lässt sie bei örtlichen Tierärzten kastrieren, päppelt sie auf und setzt sie wieder aus. An eigens dafür eingerichteten Futterplätzen erhalten sie bei Bedarf Futter. Alles das geschieht – wie übrigens auch in Deutschland – ehrenamtlich, auf Kosten privater Tierschützer und ist mehr oder weniger erfolgreich; denn der Nachwuchs wächst den Helfern immer wieder „über den Kopf“ und lässt sie verzweifeln. Schätzungsweise 1 000 wilde Katzen leben im Raum Beja. Hinzu kommen die vielen unkastrierten Katzen auf den umliegenden Bauernhöfen, die sich unbegrenzt vermehren. 30 Katzen pro Hof sind keine Seltenheit. Die Aufgabe, eine übersichtliche Zahl von gesunden Katzen, die sich nicht

mehr unkontrolliert fortpflanzen, zu erreichen, ist nahezu hoffnungslos. Aber, sie bleibt das Ziel der Tierschützer. Der ITV Grenzenlos möchte mit einer „Starthilfe“ für Kastrationen und Entwurmung der Tiere zur Stabilisierung der Katzenpopulation in Beja beitragen. Von März bis Juli 2007 wird gemeinsam mit ortsansässigen Tierschützern und dem portugiesischen „Verein für ausgesetzte Tiere“, dem Tierarzt Dr. José Miro, die freundlicherweise im Rahmen der Aktion seine Preise senkt, und mit Unterstützung der Stadt Beja eine KastrationsKampagne durchgeführt. Die Aktion soll auch später fortgeführt werden, so dass der einmal errungene Erfolg von Dauer ist. Wichtig ist auch, dass die Katzen auf Katzen-Aids und Leukose untersucht und dass Katzenschnupfen u.a. Krankheiten erfolgreich behandelt werden. Dafür sowie für die entsprechenden Impfungen wird die Gemeinde Beja Sorge tragen müssen, wenn sie es mit dem Wohl der Katzen und der Sanierung einer stabilen Population ernst meint. Diese kleine Aktion, für die z.Z. nur 3 500 € zur Verfügung stehen, kann von großer Wirkung sein, wenn es gelingt, auch die Bevölkerung – vor allem in den ländlichen Bereichen – über den Sinn und Zweck der Maßnahmen aufzuklären und zur Mitwirkung zu animieren. Die örtlichen Medien werden deshalb von der Stadt Beja gebeten, das Projekt bekannt zu machen und dafür zu werben, dass es den frei lebenden Katzen besser geht und die Menschen sie unbesorgt füttern und sich an ihnen erfreuen können. Der „Internationale Tierschutzverein Grenzenlos e.V.“ hat auch in einigen deutschen regionalen Zeitungen von dem Projekt berichtet, um die Bevölkerung über Hilfsaktionen deutscher Vereine für „ausländische Tiere“ vor Ort zu informieren und um weitere Spenden einzuwerben. Bitte, helfen auch Sie mit, dass das Vorhaben gelingt. Überweisen Sie eine Spende für diesen guten und sinnvollen Zweck auf das Konto des ITV Grenzenlos e.V. Das Kastrieren der Katzen in Beja soll eine Hilfe zur Selbsthilfe sein. Stellt sich das protugiesischen Projekt als erfolgreich heraus, so könnte es beispielgebend für die Lösung des zunehmenden Problems der verwilderten unkastrierten Katzen in Deutschland sein!

Hilfe für den Tierschutz in Beja Die Stadtverwaltung von Beja gab zu verstehen, dass sie daran interessiert sei, nicht nur das Katzenproblem durch Kastrationen zu mindern, sondern darüberhinaus auch für das überfüllte, schlecht geführte und von der Bevölkerung kaum wahrgenommene Canil neue Lösungen anzustreben.

Dr. Helga Körnig und Dr. Susanne Hupka vom ITV Grenzenlos flogen daher nach Portugal, um sich vom 31. August bis zum 5. September 2007selbst ein Bild von der Situationim Tierheim zu machen. Zusammen mit der Partnerin Gabi Schollenberger und einigen Mitgliedern des bislang nicht sehr aktiven Tierschutzvereins "Verein für ausgesetzte Tiere" wurde das Canil in Beja begutachtet, beratschlagt, was vordringlich zu tun ist und wo Hilfe geleistet werden kann. Das Gespräch mit Vertretern der Stadt (Dr. Paula Lanca, Amtstierärztin Dr. Linda Rosa u.a.) ergab, dass Investitionen in dasbestehende Tierheim nicht sinnvoll sind, da ein neues Tierheim für die gesamte Region Beja in Planung ist. Allerdings wurde die absolut unbefriedigende Haltung und Versorgung der Hunde im Tierheim übereinstimmend beklagt. Die 120 Hunde im Canil und mehr noch die abgesonderten zum Tode verurteilten 30 Hunde sind in ihren Unterkünften unzureichend gegen Sonne und Regen geschützt, medizinisch schlecht versorgt, z.T. verwahrlost und halb verhungert. Eine Verwaltung des Canils gibt es nicht, so dass auch keine Chance besteht, dass die Hunde vor Ort vermittelt werden können.

In dem Gespräch wurde Soforthilfe vereinbart:

- Der ITV Grenzenlos sorgte inzwischen für die Ausstattung der Zwinger mit Hundehütten - Der portugiesische Verein darf ab sofort wieder das Canil bertreten und die Hunde versorgen - Die Hunde werden künftig aufkosten der Stadt gechipt und geimpft; für ihre Vermittlung wird geworben - Der ITV Grenzenlos sagte zu, so viele Hunde wie möglich nach erfolgter Impfung, Kastration und einem Leishmaniose-Test in Deutschland zu vermitteln - Gabi Schollenberger vermittelt ihrerseits ständig Hunde nach Schweden und Deutschland - Die Kastration der Tiere erfolgt laufend durch Gabi Schollenberger Das Canil ist nicht ausbaufähig, da für das Gebäude keine Genehmigung vorliegt. Deshalb kann es nur Zwischenlösungen zur Verbesserung des Gesundheitszustands der Tiere geben; z.B. müssen die regelmäßige Fütterung und veterärmedizinische Versorgung gewährleistet werden. Ein Aussortieren von Hunden, die "verhungern" sollen, gibt es nicht mehr!!!

Insgesamt wurden im Rahmen des Projekts ° für 1 000 € Hundehütten gekauft ° für 4 000 € die Hunde im Canil von Beja kastriert, geimpft, gechipt, entwurmt und gegen Parasiten behandelt. Hunde aus andere Tierheim in der Region Beja konnten nach Beja übersiedeln. Vermittlungen vor Ort konnten in Gang gesetzt werden. ° für 6 000 €, die vom ETN genehmigt wurden, konnte der Verein ein Fahrzeug kaufen und dadurch eine wesentlich effektivere Tierschutzarbeit leisten.. ° 1 000 € stellte der ITV Grenzenlos einem befreundeten Tierheim in Castro Verde, das mit Beja kooperiert, für Futter zur Verfügung ° Mit einem Transportfahrzeug des ETN incl. Fahrer des ETN sowie Vorstandsmitglied des ITV Grenzenlos Andreas Suffrian wurden 42 Hunde

aus Beja nach Deutschland transportiert. Die Hunde wurden in Verantwortung des ITV Grenzenlos vermittelt. Andere Vereine - wie "Viva-la-Hund", das Tierheim Schessinghausen, das Waldtierheim Celle, die Nothilfe für Polarhunde, das Tierheim Kempten - beteiligen sich an der Vermittlung der Tiere, indem sie Hunde aus Beja übernahmen.