Platt batt Platt hilft

platt_platt batt 26.08.14 11:44 Seite 1 Platt batt Platt hilft Ein plattdeutscher Übersetzer für die Altenpflege Gefördert durch: Bundesministerium ...
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Platt batt Platt hilft Ein plattdeutscher Übersetzer für die Altenpflege

Gefördert durch: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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Platt batt – Platt hilft ir bedanken uns bei Dagmar und Heinz Eming für die Umsetzung der Idee und die Konzeption dieser Broschüre in Platt für Pflegende und alle, die Interesse am plattdeutschen Wortschatz haben. Es ist das erste Mal, dass auf diese Art Begriffe aus dem Pflegealltag im ländlichen Kreis Borken im Plattdeutschen verdeutlicht werden.

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ROTES KREUZ IM KREIS BORKEN

Informationen zu plattdeutschen Sprachkursen und Gesprächskreisen: DRK-Bildungswerk Leitung Christel Büning Röntgenstraße 6 46325 Borken Telefon 02861 8029-317 [email protected] www.drk-bildungswerk.de 2 • Platt batt

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Danke / Hinweis DRK-Bildungswerk Wat steht allet in dat Handbook Was steht alles in dem Handbuch Proat es Platt met mij! Dagmar und Heinz Eming: „Eenfach dohn!“ Durch den Tag Guten Morgen Mittagessen Kaffeezeit Wer macht mit? Gute Nacht Begriffe aus der Pflege Die Zeit Tageszeiten Wochentage Monate Jahreszeiten Feiertage Erzählen Sie einmal etwas! Familie Plattdeutsche Lebensweisheiten Notizen Impressum Lassen Sie es sich gut gehen!

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Proat es Platt met mij!

„P

latt batt – Platt hilft“ ist ein Helfer auf Plattdeutsch in der Pflege. „Proat es Platt met mij!“: Sprache vermittelt Nähe und Angenommensein. Wie das im Pflegealltag, besonders bei an Demenz erkrankten Personen, geschehen kann – dazu hat das DRK-Bildungswerk im Kreis Borken in Zusammenarbeit mit den „Plattdeutschspezialisten“ aus Borken, dem Ehepaar Dagmar und Heinz Eming, diese informative Broschüre für Mitarbeitende in der Alten-, Kranken- und ambulanten Pflege und pflegende Angehörige zusammengestellt. Wir möchten mit dem Ehepaar Eming dazu animieren, sich mit dieser ländlichen Sprachhilfe der besonderen Art der plattdeutschen Sprache ganz praktisch zu nähern. Wir möchten gleichzeitig einen kleinen Grundwortschatz von Pflegebegriffen näherbringen, der in der Pflege leicht auch von Nicht-Muttersprachlern eingesetzt werden kann. Ein kleines Buch für die Tasche: „Platt batt – Platt hilft“ in Kooperation mit dem Mehrgenerationenhaus beim Roten Kreuz im Kreis Borken soll helfen und unterstützen, das Erlernte auch im Alltag anzuwenden. ROTES KREUZ IM KREIS BORKEN 4 • Platt batt

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„Eenfach dohn!“ ieses Bü chlein soll eine Hilfe sein im Umgang mit Senioren. Viele ältere Menschen sprechen Plattdeutsch, viele Pflegekräfte nicht. Heinz und Dagmar Eming Fü r den, der Platt sprechen kann, soll das Buch eine Anregung sein. Denen, die nicht Platt sprechen, soll es Mut machen, es einfach zu tun.

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Wie sagte meine nur Platt sprechende Großmutter zu mir, als ich ihr gestand: „Oma ich kann mich nicht mit dir unterhalten, ich kann kein Platt.“ - „Junge, dann muss du dat lehrn.“ Als ich fragte: „Wie kann ich das denn lernen?“, war ihre Antwort: „Junge, du muss dat eenfach dohn!“ Dann doht dat doch eenfach. Es muss ja nicht perfekt sein. Die Senioren freuen sich, wenn sie Sie korrigieren dü rfen. Platt öffnet Tü ren, denn: Platt batt! HEINZ EMING www.DRKBorken.de

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Döar denn Dag Durch den Tag

Gudden Morgen! Guten Morgen!

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Gudden Morgen! Hebb Ij gudd `eschloapen? Ik loat es Lecht harin. De Sunne schient. Et wöad `n möien Dag. Guten Morgen! Haben Sie gut geschlafen? Ich lass mal Licht herein. Die Sonne scheint. Es wird ein schöner Tag.

Wo geht et U vandage? Wie geht es Ihnen heute?

Wat maakt de Knee? Was machen die Knie?

Hebb Ij nog Bukpiene? Haben Sie noch Bauchschmerzen?

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Et räängt. Bäter so`n Wehr as gar kinn Wehr, heff miene Tante … fröher ümmer all `esaggt. Es regnet. Besser so ein Wetter als ü berhaupt kein Wetter, hat meine Tante … frü her immer schon gesagt.

Et is koalt buten, doar könn wij dat hier binnen gudd uthoallen. Es ist kalt draußen, da können wir es hier drinnen gut aushalten.

Vandage wöad et heet, doar lowwe man leewer binnen bliewen. Heute wird es heiß, da lassen wir uns lieber im Haus bleiben.

Man mutt dat Wehr so nemmen, as et kümp. Dat heff miene Tante … ümmer all `esaggt. Man muss das Wetter so nehmen, wie es kommt. Das hat meine Tante ... immer schon gesagt 8 • Platt batt

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Buten ligg Schnee. Ik hebb `nen Schneeball met harin`ebragt. Nemmt denn es in de Hande. Wo föhlt sik denn an? Draußen liegt Schnee. Ich habe einen Schneeball mit hereingebracht. Nehmen Sie den mal in die Hände. Wie fü hlt sich der an?

Et grummelt, doar kümp een Gewitter. Es donnert, da kommt ein Gewitter.

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Sall ik U bij`t Wasken helpen? De Seepe rükk so guod. Nou noch affdrögen. Inkremen nich vergääten. Nou glänz Ij as `n Schmoltappel! Soll ich Ihnen beim Waschen helfen? Die Seife riecht so gut. Nun noch abtrocknen. Einkremen nicht vergessen. Nun glänzen Sie wie ein Schmalzapfel!

Ik help U bij`t Antrekken. Ich helfe Ihnen beim Anziehen.

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`n bettken mütt Ij oawwer nog ääten! Ääten un drinken höllt Lief un Seele bijneene. Dat heff miene Tante … fröher all ümmer e`saggt. Ein bisschen mü ssen sie aber noch essen! Essen und trinken hält Leib und Seele zusammen. Das hat meine Tante … frü her schon immer gesagt.

Sall ik U dat Botteram ferdig maaken? Wat sall drup? Woaste, Käse, Marmelade? Sall ik U dat kläin schnien? Soll ich Ihnen das Butterbrot fertig machen? Was soll drauf? Wurst, Käse, Marmelade? Soll ich es Ihnen klein schneiden?

Wat will Ij drinken? Koaffie, Tee, Melk, Water? Was möchten Sie trinken, Kaffee, Tee, Milch, Wasser?

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Middagääten Gudden Appetit!

Mittagessen Guten Appetit!

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Vannemiddag giff et Suppe, Broatwoaste met Sooße, Erpel un Rotkohl. Pudding giff et ook. Heute mittag gibt es Suppe, Bratwurst mit Soße, Kartoffeln und Rotkohl. Pudding gibt es auch.

Schloat Gemöös döarneene Woattelgemöös Moos Suurmoos Kabbes

Salat Gemü se durcheinder Wurzelgemü se Grü nkohl Sauerkraut Kohl

Up is satt! Mehr gibt es nicht!

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Middagsschlöapken Mittagsschläfchen

Koaffietied Kaffeezeit

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Et giff Koaffie! Es gibt Kaffee!

Koaffie Melk Zukker Kooken Appelkooken Pruumenkooken Sandkooken Beschüte

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Kaffee Milch Zucker Kuchen Apfelkuchen Pflaumenkuchen Sandkuchen Zwieback

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Well mekk met?

Wer macht mit?

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Loawwe es `n Leed singen. Wat sing Ij gerne? Lassen Sie uns mal ein Lied singen. Was singen Sie gern?

Dat heff `eklappt. Dat doh wie nou fääker. Das hat geklappt. Das machen wir jetzt öfter.

Well spöallt met mij Mensch ärgere dich nicht? Wer spielt mit mir Mensch ärgere dich nicht?

Sall ik U wat vörläsen? Soll ich Ihnen etwas vorlesen?

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Well heff Spass an Danzen? Tanzen? Keggeln? Kegeln? Spölle maaken? Spiele machen? Bakken? Backen?

Nou will wij us `n bettken bewägen! Nun wollen wir uns ein bisschen bewegen!

Well geht met spazeern? Wer geht mit spazieren?

Wij maakt `nen Utflug met `n Bus noah Schloss Roasfeld. Well führt met? Wir machen einen Ausflug mit dem Bus zum Schloss Raesfeld. Wer fährt mit?

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Gudde Nacht! Gute Nacht!

Bün Ij möö? Miene Tante heff fröher all ümmer `esaggt: Ik bün möö met dree ö. Sind Sie mü de? Mein Tante hat frü her schon immer gesagt: Ich bin mü de mit drei ö.

Schloapt gudd! Schlafen Sie gut!

Ik komm noch es wehr un kiek noah U. Ich komm noch mal wieder und schau’ nach Ihnen.

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Begriffe aus der Pflege

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der Körper

denn Körper

der Kopf das Gesicht das Auge die Nase die Haare das Ohr, die Ohren das Kinn der Mund die Lippen der Zahn die Zähne der Hals die Hand die Hände der Arm die Arme der Ellenbogen

denn Kopp dat Gesichte dat Ooge de Nösse de Hoare dat Uur, de Uurne dat Kinn denn Mund, de Muule de Lippen denn Tand de Tande denn Hals de Hand de Hande denn Arm de Arme denn Elleboagen

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der Bauch das Gesäß der Rü cken das Bein, die Beine das Knie, die Knie das Schienbein die Schienbeine der Fuß, die Fü ße der Knöchel, die der Zeh, die Zehen die Fußsohle die Haut

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denn Buuk dat Achterdeel denn Rüggen dat Been, de Beene dat Knee, de Kneeje de Schennepiepe de Schennepiepen denn Foot, de Fööte denn/de Knökkel denn/de Teewen de Footsolle de Huut

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Körperpflege

Liewflääge

waschen Gebiss rausnehmen Gebiss reinnehmen Haare kemmen Ich will Sie fein machen Linkes/rechtes Bein hoch beide Beine hoch Heben Sie mal das Gesäß hoch

wasken Gebitt rutnemmen Gebitt rindohn Hoare keemen Ik will U fiene maaken linket/rechtet Been hooge bäide Beene hooge Bört es dat Achterdeel hooge

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de Tied die Zeit

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Tageszeiten

Dagestieden

der Morgen morgens der Mittag der Nachmittag der Abend die Nacht

denn Morgen morgens denn Middag denn Noamiddag denn Oabend de Nacht

Wochentage

Wääkendage

Montag montags Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag

Moandag moandags Dinnsdag Middewääke Dunnerdag Frijdag Soaterdag Sunndag

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die Monate

de Monnate

März Mai

Märt Mai

alle anderen Monate bleiben wie im Hochdeutschen

Jahreszeiten

Joahrestieden

der Frü hling der Sommer der Herbst der Winter

dat Fröhjoahr denn Summer denn Herfst denn Winter

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Feiertage

Fierdage

Weihnachten Kuchentage Neujahr Hl. Drei Könige Aschermittwoch Karneval Palmsonntag Ostern Pfingsten Kirmes

Wiehnachten Kookedage Nijjoahr Hillige Dree Könninge Askedagg Faschloawend Palmsunndag Poasken Pingsten Kermiss

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Vertellt es wat öawwer U un öawwer Une Famillige!

Erzählen Sie einmal etwas ü ber sich und ü ber Ihre Familie!

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Wo oald bün Ij? Wie alt sind Sie?

Wat hebb Ij fröher `emaakt? Was haben Sie frü her gemacht?

Wat do ij gerne? Was machen Sie gerne? Wat hebb ij fröher gern `edoahn? Was haben Sie frü her gern gemacht?

Bün Ij i`n Verein `ewesst? Sind Sie in einem Verein gewesen?

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Hebb Ij Kinder? Haben Sie Kinder?

Wat maakt de Kinder? Was machen die Kinder?

Hebb Ij `n Beld van Une Famillige? Haben Sie eine Bild von Ihrer Familie?

Hebb Ij Kläinkinder/Enkelkinder? Haben Sie Enkelkinder?

Wat maakt Une Enkelkinder? Was machen Ihre Enkelkinder?

Hebb Ij koatts noch Besöök `ehad? Haben Sie kü rzlich noch Besuch gehabt?

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Familie

Famillige

Vater Mutter Kinder Tochter Sohn Schwester Bruder Tante Onkel Nichten

Vader Mooder Kinder Dochter Sönn Su ̈ ster Bröör Tante Ohme Bröörsdochter Süstersdochter Bröörssönn Süsterssönn Kusiene Vedder

Neffen Cousine Cousin

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Plattdütske Läwensweishäiten Plattdeutsche Lebensweisheiten Wann`t nich räängt, dann dröppelt. Wenn es nicht regnet, dann tröpfelt es.

Wat denn eenen sien Uhl, is denn annern sien Nachtigall. Was dem einen seine Eule, ist dem anderen seine Nachtigall.

Bäter in de wiede Welt, as in denn engen Buuk. Lieber in die weite Welt, als in dem engen Bauch.

Denn Düwel schitt ümmer up `n grötsten Hoopen. Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen.

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Man kann de Koh dat Bölken nich verbeden. Man kann der Kuh das Muhen nicht verbieten.

Well`t döht, mutt` wetten. Wer es tut, muss es wissen.

Man mekk wat met, men man höallt ook wat ut. Man macht etwas mit, aber man hält auch was aus.

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Notizen Upschriewels

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Impressum Herausgeber Deutsches Rotes Kreuz, gemeinnützige Gesellschaft fu �r Soziale Arbeit und Bildung im Kreis Borken mbH Geschäftsführung Anton Verschaeren Röntgenstraße 6 46325 Borken Telefon 02861 8029-0 Telefax 02861 8029-115 [email protected] www.drkborken.de Autoren © Heinz Eming, Dagmar Eming Technische Herstellung andresen-presseservice & layouts 46325 Borken-Rhedebrügge, [email protected] Fotos Rotes Kreuz im Kreis Borken, andresen-presseservice www.DRKBorken.de

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Gudd goahn!

Lassen Sie es sich gut gehen!

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