Planen, Bauen und Sanieren

42 Planen, Bauen und Sanieren Der »Sciencepark« im Augsburger Süden soll ein weltweit führendes Zentrum für Forschung, Entwicklung und Produktion zu...
Author: Bettina Messner
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Der »Sciencepark« im Augsburger Süden soll ein weltweit führendes Zentrum für Forschung, Entwicklung und Produktion zukunftsweisender Technologien werden.

Ein »Sciencepark« entsteht In direkter Nachbarschaft zur Universität ist ein »Sciencepark« geplant. Der Campus soll sich durch eine Mischung von Forschung und Entwicklung, wissenschaftsnaher Dienstleistung und Produktion auszeichnen. Wohnen, Gastronomie, Sportanlagen, Kinderbetreuungsangebote und ähnliches runden die Nutzungsmischung ab. Der international renommierte Stadtplaner Kees Christiaanse wurde damit beauftragt, einen Masterplan für das ca. 70 Hektar große Areal zu erstellen, um ein erstes »Bild« der künftigen Wissenschaftsstadt zu entwickeln. Der Rahmenplan wurde Ende des Jahres fertig gestellt. Neue Gewerbe- und Wohnbauflächen Entlang der Südtiroler Straße wurden rund zwölf Hektar Gewerbeflächen bereitgestellt. Für die Ansiedlung eines neuen Baumarktes wurden ca. 3,5 Hektar zugeteilt. Daneben entsteht in der Derchinger Straße ein weiteres Gewerbegebiet an der nordöstlichen Stadtgrenze. In den Bereichen Kohlstattstraße (1,7 Hektar), Sonnenbachweg/Hammerschmiedweg (ca. 0,6 Hektar) und Supply-Center Ost entstehen Wohnbauflächen. Betreut werden die Flurneuordnungsverfahren Lechhausen II und III, Stätzling, Wulfertshausen, Inningen III, Göggingen II und Bobingen IV.

Bauanträge Es wurden über 1.300 Genehmigungsanträge eingereicht. Bei Verwirklichung der eingereichten Bauanträge fließen der Bauwirtschaft über 300 Mio. Euro zu. Gutachten und Bewertungen Die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses registrierte ca. 3.000 Notarurkunden mit einer Kaufpreissumme von ca. 560 Mio. Euro. Es wurden 15 Gutachten und 30 kostenfreie Bewertungen für Träger der Sozialhilfe erstellt. Die Bewertungsstelle hat ca. 140 innerstädtische Bewertungen erstellt und ca. 125 Kaufpreisüberprüfungen in Sanierungsgebieten vorgenommen. Stadtplan neu erschienen Der Amtliche Stadtplan erschien als achte Druckausgabe. Außerdem wurde eine wesentlich verbesserte Stadtplan-Präsentation für die städtischen Internetseiten entwickelt. Auch bei den neuen Stadtinformationsanlagen an den Einfallstraßen dient der Amtliche Stadtplan nun als Orientierungshilfe. Fachforum »Nachhaltige Stadtentwicklung« Im Rahmen der Lokalen Agenda 21 wurden Kriterien für nachhaltige Bauleitplanung diskutiert und in einer Arbeitshilfe zusammengestellt, die vom Umwelt- und Bauausschuss empfohlen wurde.

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Flächennutzungsplanung (FNP) Fünf Änderungsverfahren wurden zur Rechtskraft geführt, für zwei Projekte wurde der FNP angepasst. Hervorzuheben ist dabei das Änderungsverfahren zur Umnutzung der ehemaligen Reese-Kaserne mit einer Fläche von rund 45 Hektar, auf der künftig ein großer, zentraler Grünzug und in den Randbereichen überwiegend Wohnen bzw. eine Mischnutzung mit Gewerbe, Wohnen und Einzelhandel vorgesehen ist.

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Bebauungsplanung Folgende acht Bebauungspläne wurden zum Abschluss gebracht:

> Kurt-Schumacher-Straße > Südwestlich der Argonstraße > Östlich der Meraner Straße und Kalterer Straße und nördlich der neu projektierten Kreisstraße AS1 > Hammerschmiedweg > Knotenpunkt B17/Leitershofer Straße > Sheridan-Kaserne, Teilbereich an der Von den zwölf laufenden Verfahren wurden Stadtberger Straße zwei neu begonnen. Ziel der Änderungen ist > Nördlich der Ahornerstraße dabei vor allem die Realisierung von Einkaufs- > Zwischen Steinerne Furt, Neuburger zentren und Fachmärkten (das Bauhaus an der Straße, Rechte Brand- und verlängerter Meraner Straße/Kalterer Straße, die EinkaufsKleestraße (Teilaufhebung) zentren im »Portal Nord-West« und auf dem ehemaligen Coca-Cola-Areal an der DonauDerzeit sind ca. 50 Bebauungspläne im wörther Straße) sowie die Umnutzung von Verfahren, darunter: Gewerbebrachen (das AKS-Gelände und der ehemalige Schlachthof). Dazu kommen die > Kammgarnspinnerei Verlagerung von Industriebetrieben und die > Westlich der Pöttmeser Straße – Firma MDE Realisierung neuer Wohngebiete. > Ehemaliges Coca-Cola-Gelände, Dieselstraße/Donauwörther Straße > Portal Nord-West zwischen Donauwörther Straße und Biberbachstraße > Nördlich der Schönbach-/Klärwerkstraße > Westlich der B17, südlich des Gablinger Wegs > Gewerbegebiet südlich der Stuttgarter Straße – Teilbereich Nord > Gewerbegebiet südlich des Holzwegs, östlich der B17 > Centerville Süd, nördlich der Hooverstraße Mitarbeiterinnen des Stadtplanungsamtes > Westlich der Austraße beraten bei Planungen und Bauanträgen. > Ehemaliger Schlacht- und Viehhof, Teilbereich östlich der Proviantbachstraße Städtebauliche Begutachtung > Ehemaliges Bahnbetriebswerk, westlich Neben den entstehenden größeren Baugebieund nördlich der Firnhaberstraße ten in der Friedrich-Ebert-Straße bzw. den Ge- > Beim Winkelacker werbeflächen in Lechhausen, sind u.a. folgen- > Südlich der Bergheimer Straße de Einzelvorhaben hervorzuheben: > Östlich der Kohlstattstraße > Beiderseits des Schmiedbergs > Fertigungs- und Montagehalle von > Aindlinger Straße/Meraner Straße Premium Aerotec (früher EADS) > Straßenbahnverlängerung nördlich der > Neubau einer Wohnanlage »Hinter dem Bgm.-Ulrich-Straße Schwalbeneck« > Neubau eines großflächigen Modemarkts in der Lechhauser Straße mit 7.800 Quadrat- Der Bahnpark metern Verkaufsfläche Seitens der Grundeigentümerin Aurelis wur> Bürogebäude der Firma Patrizia in der den die notwendigen Flächen zur Realisierung Fuggerstraße des Museums an die gemeinnützige Bahnpark > Neubau von 48 Reihenhäusern in der GmbH übertragen. Im nördlichen Bereich plaFraunhoferstraße nen verschiedene private Eisenbahnunterneh> Neubau eines großflächigen Fachmarktes men die Errichtung neuer Standorte. der Firma Bauhaus östlich der Kalterer Straße bzw. Meraner Straße mit Drive-in und Bäderwelt > ETAP-Hotel/Ackermann- bzw. Holzbachstraße

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Stadtmarkt Der erste Bauabschnitt »Marktstände und »Kaisermeile« Außenanlagen in der Gemüsegasse« wurde Für die Maximilianstraße vom Merkurbrunnen fertig gestellt. Darüber hinaus entstand der bis zum Ulrichsplatz wurde ein FarbgestalMarktbrunnenplatz mit zwei neuen Markttungskonzept entwickelt und in der Reihe ständen sowie Bänken und Bäumen zum »Planen und Bauen« veröffentlicht. Es stellt Verweilen. die Grundlage für die Farbberatung in diesem Bereich dar. Oberhausen-Mitte Das Quartier wurde in das StädtebaufördeWohnen in allen Lebensphasen rungsprogramm »Soziale Stadt« aufgenomFür die Sanierungsmaßnahme Spitalgasse 5-9 men. Dazu wurde ein Quartiersbüro eingeim Rahmen des Modellprojekts »Wohnen in richtet, in dem sich Anwohner und Interesallen Lebensphasen« wurde die Planung hinsierte über den Stand der Dinge informieren sichtlich einer möglichen EU-Förderung beoder eigene Ideen und Wünsche vorbringen gleitet und mit dem Förderer abgestimmt. Die können. Maßnahme der Paritätischen Hospitalstiftung wird mit 1 Mio. Euro im Rahmen der Städte»Bei St. Ulrich« – Kulturpark Rotes Tor Schwerpunkt der Maßnahme des ersten Baubauförderung bezuschusst. abschnitts »Großer und kleiner Wasserturm mit Zugangsbauwerk« waren Maßnahmen an den Dächern und Fassaden sowie die umfassende denkmalgerechte Sicherung und Wiederherstellung des Innenraums in Vorbereitung für die Nutzung als Museum. Städtebauliche Sanierungsmaßnahmen

Elias-Holl-Platz Für die Neugestaltung des Platzes wurde ein Einladungswettbewerb ausgelobt. Fünf Teams aus Landschaftsarchitekten und Architekten haben hierzu ihre Vorschläge erarbeitet.

AKS-Gelände Für den Standort des Bayerischen Textil- und Industriemuseums (tim) wurde ein Sanierungsgebiet festgesetzt und das Bebauungsplanverfahren durchgeführt. Der Antrag auf Bezuschussung der Baumaßnahme aus MitWestliche Innenstadt teln der Städtebauförderung über 1,5 Mio. Die Fußgängerzone wird den Anforderungen Euro wurde bewilligt. Für das tim wurden die eines modernen Stadtraumes nicht mehr geArbeiten am Dach und an der Fassade sowie recht. Der Straßenbelag wird durch den Liefer- die Installationsarbeiten durchgeführt. verkehr zerstört, die Beleuchtung ist für die ausgeweiteten Ladenöffnungszeiten nicht Proviantbachquartier mehr ausreichend. Zudem gibt es Probleme Für den Bereich des ensemblegeschützten mit dem desolaten Oberflächenbelag und der Proviantbachquartiers besteht erheblicher schlechten Begehbarkeit. Gerade auch im Hin- Sanierungsbedarf. Die Ergebnisse einer verblick auf die behindertengerechte Erreichbartiefenden Untersuchung für ein mögliches keit der zentralen Innenstadtbereiche müssen Sanierungsgebiet lagen im Herbst vor, so Lösungen entwickelt werden. Dazu soll ein dass die Satzung beschlossen werden konnIdeen- und Realisierungswettbewerb dienen. te. Der Eigentümer des Denkmalensembles Der Beschluss hierzu wurde im Juli gefasst, »Proviantbachquartier« beabsichtigt, 2009 das Verfahren soll 2009 durchgeführt werden. mit der Sanierung der Gebäude zu beginnen und diese innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre sukzessive abzuschließen.

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Wasser- und Brückenbau An ca. 170 Kilometern Gewässer wurden Unterhalts- und an rund 40 Ingenieurbauwerken Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt. Außerdem erfolgten der fachliche und rechtliche Vollzug bei Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen, die technische Gewässeraufsicht bei ca. 500 Betrieben, die Überwachung des Grundwasserpegelnetzes sowie die Überprüfung und Überwachung von 710 Brückenbauwerken.

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Sauberes Klärwerk Durch die Verbrennung von Faulgas entstehen Schwefeloxide. Deshalb beschloss der Stadtrat Ende Juli, das Klärgas künftig mit Hilfe einer Gasreinigungsanlage zu entschwefeln. Dies bedeutet eine Reduzierung der CO2-Emissionen von 4.800 auf 350 kg/Jahr. Der Klärschlamm wird künftig thermisch verwertet. Um die Umweltbelastungen dabei so gering wie möglich zu halten, wird derzeit ein Verfahren zur Rauchgasreinigung erprobt.

Trotz Neubaus der Ulrichsbrücke bleibt die Verkehrsverbindung von der Innenstadt nach Lechhausen – wenn auch mit Behinderungen – erhalten. Gestartet wurden der Umbau des Ein-/Ausleitungsbauwerks am Hochablass und die Erneuerung der Schützen und Antriebe am Einlaufbauwerk zum Hauptstadtbach. Die Baukosten betragen ca. 1,6 Mio. Euro. Im Frühjahr begann der Neubau der Ulrichsbrücke und der Proviantbachbrücke. Die Fertigstellung ist für Ende 2010 vorgesehen, die Baukosten belaufen sich auf ca. 13,8 Mio. Euro. Geplant wurden der Um- bzw. Neubau verschiedener Brücken (Damaschkeplatz, Tuchbleichstraße, B17 Wertachbrücke), der Ausbau des Diebelbaches, das Gesamtentwässerungskonzept mit Restwasserführung im Lech, das Bewässerungskonzept im Stadtwald und die Voruntersuchung »Tunnel MAN-Spange«.

Kanalbau Gebaut wurde der Verbindungskanal zwischen den Baugebieten »Grabenweg« und »Südlich der Friedrich-Ebert-Straße«, zudem wurde das Baugebiet östlich des Hammerschmiedwegs kanalisiert. An der Hessenbachstraße wurden für das Regenüberlauf- und -klärbecken die Bodenplatte und die Umfassung fertig gestellt. Wesentliche Planungen wurden insbesondere für die Flughafenerschließung, das Regenrückhaltebecken an der Meraner Straße und den Hauptsammler in der Hessenbachstraße erarbeitet.

Die Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Augsburg (WBG) Die städtische Wohnungsbaugesellschaft WBG sichert mit ihren ca. 10.000 Wohnungen eine sozial verantwortbare Wohnungsversorgung für breite Schichten der Bevölkerung. 2008 wurden 264 Wohnungen mit einem Kostenvolumen von rund 19,5 Mio. Euro modernisiert. Darüber hinaus wurden mit finanzieller und fachtechnischer Unterstützung der WBG-Unternehmensgruppe erneut wichtige städtische Bauprojekte realisiert. Dazu zählten die Sanierung von Schulen und Kindergärten, städtebauliche Entwicklungsmaßnahmen sowie Großprojekte wie der Bau der Neuen Stadtbücherei und der neuen Messehalle.

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Prinz-Karl-Viertel Anfang des Jahres wurde das Areal des ehemaligen Kreiswehrersatzamtes von der Stadt bzw. der Treuhänderin DKB-WSE GmbH erworben. Damit kann auch der nördliche Bereich des Viertels entsprechend den Bebauungsplanvorgaben mit Ausnahme der Flächen der Justizvollzugsanstalt entwickelt werden.

Die früher militärisch genutzen Flächen in Augsburg umfassen über 220 Hektar. Davon wurden mittlerweile die Flak-Kaserne, das Prinz-Karl-Viertel sowie die ehemaligen amerikanischen Wohngebiete weitgehend städtebaulich entwickelt bzw. umgenutzt. Flak-Kaserne Der erste Bauabschnitt der Flak-Kaserne (Gewerbegebiet Am Kobelweg-Süd) mit rd. 25,5 Hektar ist verwertet. Im zweiten Bauabschnitt sind die Abbruchmaßnahmen abgeschlossen, die rund 16.000 Quadratmeter werden Investoren für eine Wohnbebauung angeboten. Reese-Kaserne Das Bebauungsplanverfahren wurde vorbereitet, so dass ab 2009 mit der Vermarktung und Erschließung begonnen werden kann. Das ehemalige Militärgelände wird nach dem Abbruch von Gebäuden und einer städtebaulichen Neuordnung die Quartiere Kriegshaber Nord und Süd verbinden. Auf dem ca. 40 Hektar großen Areal werden bis zu 1.300 Wohneinheiten und Gewerbeflächen entstehen. Rund zwölf Hektar sind für einen öffentlichen Park reserviert.

Supply-Center Die Wohnbebauung ist abgeschlossen. Im Bereich der Nahversorgung wurden bislang ein Supermarkt sowie kleinere Geschäfte mit Arztpraxen fertig gestellt. Im Anschluss an die Nahversorgung ist die Errichtung eines Seniorenhotels geplant. Die zentrale Grünanlage mit Teich wurde erstellt, kann aber erst nach Abschluss einer zweijährigen Entwicklungspflege an die Stadt übertragen werden. Das Gelände ist für die Öffentlichkeit mittlerweile zugänglich. Durch die Errichtung mehrerer Gastronomiebetriebe wird dieser zentrale Bereich des Westparks immer mehr mit Leben erfüllt. Stadtumbau West Die vorbereitenden Untersuchungen für das Stadtumbaugebiet Sheridan-Kaserne/Pfersee stehen kurz vor dem Abschluss. Beim Verkehrskonzept für den Stadtteil Pfersee werden die mit den Bürgern entwickelten Maßnahmen sukzessive umgesetzt. Mit der Durchführung der vorbereitenden Untersuchungen für das Gebiet Reese-Kaserne/ Kriegshaber wurde begonnen.