Phone User FOTOSHOOTING. Nokia Lumia 1020 vs. Lumia 925 vs. HTC One Top-Smartphone-Kameras im Vergleich TIPPS UND TRICKS

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Author: Gertrud Otto
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SPECIAL: TIPPS & TRICKS ■ DIE BESTEN APPS & SPIELE Phone User

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Nov. / Dez. 2013

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Das Magazin für die mobile Windows-Welt

FOTOSHOOTING

Nokia Lumia 1020 vs. Lumia 925 vs. HTC One Top-Smartphone-Kameras im Vergleich

SONDERTEIL PRAXIS-GUIDE AUF ÜBER 15 SEITEN

TIPPS UND TRICKS CLEVERE LÖSUNGEN FÜR EINSTEIGER UND PROFIS

Audio Coole Kopfhörer, In-Ears und mobile Lautsprecher im Soundcheck

Surface 2 Microsoft stellt neue Tablets vor

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Titelthema

Nokia Lumia 925

Nokia Lumia 1020

HTC One

Hauptkamera: 8,7 Megapixel PureView Fokus (Typ): Autofokus Sensorgröße: 1/3 Zoll Blende: 2.0 Bildstabilisator: optisch Brennweite: 26 mm Schärfenbereich (Minimum): 8 cm Unterstützte Fotoformate: JPEG/EXIF Blitzlicht: Dual-LED-Blitzlicht Reichweite Blitz: 3,0 m

Hauptkamera: 41 Megapixel PureView Fokus (Typ): Autofokus Sensorgröße: 1/1,5 Zoll Blende: 2.2 Bildstabilisator: optisch Brennweite: 26 mm Schärfenbereich (Minimum): 15 cm Fotoformate: JPEG Blitzlicht: Xenon-Blitz Reichweite Blitz: 4,0 m

Hauptkamera: 4 Megapixel, Ultrapixel-Kamera Fokus: Autofokus Sensor: 1/3 Zoll Blende: 2.0 Bildstabilisator: optisch Brennweite: 28 mm Schärfenbereich: 7 cm Fotoformate: JPEG Blitzlicht: Smart Flash, fünf Stufen Reichweite Blitz: Aut. Anpassung

Lumia 1020, Lumia 925 und HTC One im Fototest

Fotoshop D Smartphone-Kameras entwachsen dem Schnappschussalter. Nokia tritt mit dem Lumia 1020 und dem Lumia 925 an und HTC mit dem Android-Boliden HTC One. Wir haben das Trio getestet. Andreas Erle

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as Lumia 1020 als neues KameraFlaggschiff der Windows-PhoneGeräte von Nokia wird mit dem Slogan „Zoom. Reinvented“ beworben. Keins der getesteten Smartphones bringt einen echten optischen Zoom mit, bei dem nur durch Verschiebung der Linsen und ohne Verlust von Auflösung näher an das Motiv herangezoomt werden kann. Nur Exoten wie die Samsung Galaxy Camera besitzen ein ausfahrbares Objektiv.

Lumia 1020 – Pixelprotz Nokia löst die Zoomfrage beim Lumia 1020 mit einem riesigen 41-Megapixel-Sensor, der parallel ein bis zu 38 Megapixel großes Bild und ein 5-Megapixel-Bild produziert. Innerhalb des hochauflösenden Bildes kann dann verlustfrei bis zu 2,5-fach an das Motiv he-

rangezoomt werden. Nebenbei bietet die hohe Auflösung auch eine hohe Detailtiefe der Bilder, die für Ausschnitte genutzt werden kann.

Lumia 925 – Nachtschicht Das Nokia Lumia 925 als Nachfolger des 920 platziert sich in einer etwas anderen Ecke als „Nacht. Sicht. Gerät“: Die Optik von Zeiss mit sechs Linsen soll vor allem in schlechten Belichtungssituationen brillieren und auch im Dunkeln, ohne Einsatz eines Blitzes, noch klare und scharfe Fotos produzieren. Mit 8,7 Megapixeln ist die Auflösung eher Standard. Zoom ist hier im Gegensatz zum Lumia 1020 nur digital (bis zu vierfach) möglich und damit unter Verlust von Auflösung.

HTC One – Ultrapixler Einen anderen Weg geht das HTC One: Die Bilder des Android-Flaggschiffs haben eine Auflösung von 4 Megapixeln, dafür handelt es sich um „Ultrapixel“. Dieser Begriff soll andeuten, dass die Pixel auf dem Sensor deutlich empfindlicher und feiner in der Darstellung sind als die der Konkurrenz. Auch hier soll der Unterschied vor allem im Dun-

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HTC

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Titelthema keln erkennbar sein: Der Sensor benötigt weniger Licht und damit eben auch kürzere Belichtungszeiten.

Hardware Beide Lumias haben die Linsen leicht erhöht, was Vor- und Nachteile birgt: Die Geräte liegen, im Gegensatz zum HTC One mit seiner bündig eingelassenen Linse, schräg auf dem Tisch auf, die Linse ist damit besser geschützt. In der Praxis bemerkt man beim HTC One immer wieder, dass die Linse verschmiert ist und vor dem Fotografieren abgewischt werden sollte. Allerdings hat das Design der Lumias auch einen Nachteil: Zieht man das Gerät aus der Hosentasche, dann kommt es regelmäßig vor, dass das Gerät an der Linsenerhöhung hängen bleibt.

Handling Von der Bedienung her ist Windows Phone den anderen Plattformen einen Schritt voraus: Während das HTC One erst eingeschaltet und dann die Kamera-App gestartet werden muss, haben Windows Phones einen dedizierten Kamera-Button. Wird dieser selbst bei gesperrtem Bildschirm länger als vier Sekunden gedrückt, startet die Kamera und ist aufnahmebereit. Allerdings darf im Fall des Lumia 1020 kein Kennwort für den Sperrbildschirm vergeben sein, damit die Pro-Cam-App auf diese Weise startet. Bei einem Smartphone stehen alle Hersteller vor der Herausforderung, wie sich ein möglichst dünnes und leichtes Gerät mit der Nutzung im Querformat verbinden lässt. Vorab: Keins der Geräte lässt sich im Standard mit einer Hand sicher im Querformat als Kamera betreiben. Das Lumia 925 ist da am kritischsten, weil es kleiner und leichter als die Konkurrenten ist. Durch den Kamera-Button, der beim Fotografieren wie von einer Digitalkamera gewohnt am Zeigefinger liegt, ist das Auslösen dann aber unproblematisch. Will man über das Display mit dem Finger den Teil des Bildes antippen, der scharf gestellt werden soll, und dann gleich auslösen lassen, braucht man definitiv beide Hände. Das HTC One liegt da gefühlt besser in der Hand, hat aber einen entscheidenden Nachteil: Das Auslösen des Bildes geht nur über den Softbutton auf dem Display des Geräts. Das Gerät mit einer Hand zu halten und gleichzeitig diesen Button zu drücken ist schwierig.

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Das Lumia 1020 liegt gut in der Hand und lässt sich mit dem dedizierten Kamera-Button auch sicher auslösen. Kleiner Wermutstropfen für Windows-Phone-Erfahrene: Die ProCam-App, die statt der Windows-Phone-internen als Standard-Kamera-App konfiguriert ist, erlaubt kein Auslösen durch einmaliges Tippen auf das Display, um schnell Objekte, die nicht in der Bildmitte sind, scharf zu stellen und aufzunehmen. Für das Lumia 1020 gibt es als Zubehör allerdings mit dem Nokia PD-95 einen separaten Kamera-Griff, der wie eine Schale am Rücken des Geräts angeklickt wird. Dieser fungiert als Handgriff und fügt einen größeren Auslöse-Knopf hinzu, der in zwei Stufen (Fokus und Auslösen) bedient werden kann. Zudem ist ein Akku mit 1020 mAh integriert, und es liegt eine Handschlaufe bei. Lumia 1020 und 925 haben in Pro Cam eine App, mit deren Hilfe man die wichtigsten Kameraparameter separat und mit Live-Vorschau verändern kann. Die integrierte App des HTC One wirkt im Vergleich ein wenig unsortierter, bietet aber mehr Einstellmöglichkeiten als die StandardKamera-App von Windows Phone. Dazu zählt die Möglichkeit, direkt ein HDR-Foto (High Definition Range) zu schießen, was mit den Lumia-Modellen nicht möglich ist. Das 1020 bietet zwar die Möglichkeit einer Belichtungsreihe mit drei Bildern unterschiedlicher Belichtung, kombiniert diese aber nicht

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Abb. 1: Der Kameragriff macht aus dem Smartphone eine Kamera und lädt den Akku.

Abb. 2: Blick auf die Linsen der Testkandidaten.

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automatisch zu einem HDR-Bild. Die HDRFunktion muss mit einer separaten App, etwa HDR Photo Camera, aus dem Windows Phone Store nachgerüstet werden.

Speichermangel

Abb. 3: Das Lumia 1020 kann Belichtungsserien schießen.

Alle drei Geräte werden vor allem wegen ihrer Kameras beworben. Fotos und Videos in der angebotenen Qualität bringen einen gewissen Speicherbedarf mit sich, die hochauflösenden Bilder des Lumia 1020 sind beispielsweise um die 10 MByte groß. Da wäre es wünschenswert, dass sich der interne Speicher der getesteten Geräte, der sich zwischen 16 und 32 GByte bewegt, durch MicroSD-Karten erweitern ließe. Sowohl Windows Phone als auch Android unterstützen dies vom System her. Weder die Lumias noch das HTC One bieten allerdings diese Erweiterungsmöglichkeit und stellen den Benutzer vor ein Problem, wenn er ohne Zugriff auf einen PC einen Urlaub lang fotografieren möchte. Bei den beiden Nokias bleibt nur, die exklusiven Modelle mit doppeltem Speicher zu kaufen, die einzelne Netzbetreiber anbieten (Lumia 925 mit 32 GByte statt 16 GByte bei Vodafone, Lumia 1020 mit 64 GByte statt 32 GByte bei Telefonica/O2).

Die Performance Nominell ist das HTC One mit seinem Quadcore-Prozessor mit 1,7 GHz ein Garant dafür, dass das System in allen Lebenslagen butterweich und ohne Ruckeln läuft. Gerade bei der Aufnahme und Bearbeitung von Videos ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Beide Lumias verwenden einen SnapdragonS4-Prozessor mit zwei Kernen und 1,5 GHz Taktgeschwindigkeit und sind auf dem Papier damit schlechter ausgestattet. In der Praxis relativiert sich dies: Das Full-HD-Display des HTC One, das mit 1920 x 1080 Bildpunkten deutlich höher auflöst als das WXGADisplay der Lumias (1280 x 768 Pixel) bedarf mehr Prozessorleistung. Beim Fotografieren und Filmen fällt der langsamere Prozessor der Lumias gefühlt nicht ins Gewicht. Bei der Weiterverarbeitung von Videos, einem sehr rechenintensiven Prozess, schon eher.

Auslöser

Bildqualität Im Tageslicht ist das Lumia 1020 den beiden Konkurrenten sichtbar überlegen: Selbst wenn man der Vergleichbarkeit halber nur die mit 5 Megapixeln auflösenden Bilder heranzieht. Die Aufnahmen wirken detailreich, farblich ausgewogen und kontrastreich. Das Lumia 925 ist etwas schwächer, produziert für eine Smartphone-Kamera aber immer noch hervorragende Bilder. Das HTC One schneidet schlechter ab. In den meisten Belichtungssituationen sind die Aufnahmen leicht matschig, die Farben zer-

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So schön die hohe Auflösung des Lumia 1020 auch ist, sie hat einen

spürbaren Nachteil, wenn man schnell Bilder schießen will: Die hochauflösenden Bilder sind um die 10 MByte groß, und das Abspeichern dauert schon drei bis vier Sekunden. Danach setzt im Standard dann noch die Voransicht des gerade geschossenen Bildes ein, es dauert also, bis man das nächste Foto machen kann. Die Voransicht ist zwar in den Einstellungen von Nokia Pro Cam ausschaltbar, an der Speicherdauer ändert sich aber nichts. HTC gereicht die geringe Pixelanzahl zum Vorteil: Ist HTC Zoe als Funktion aktiviert, dann nimmt das HTC One innerhalb von vier Sekunden eine Sequenz von 20 Fotos auf – plus einer Videosequenz. Aus der hohen Zahl der Bilder ist dann leicht das rauszusuchen, auf dem alle Aufgenommenen „vernünftig“ schauen und die Augen offen haben. Ein weiteres wichtiges Kriterium für die Performance einer Digitalkamera ist die Auslösegeschwindigkeit: Wie lange dauert es, bis nach dem Drücken des Auslösers dann tatsächlich das Foto aufgenommen wird? Das HTC One brilliert hier: Sekundenbruchteile nach dem Auslösen ist das Bild fokussiert und aufgenommen. In schlechteren Belichtungssituationen verlängert sich diese Zeit zwar spürbar, bleibt aber dennoch marginal. Das Lumia 925 nimmt sich etwas mehr Zeit und benötigt schon mal eine Sekunde, bis das Bild aufgenommen ist. Das Lumia 1020 genehmigt sich dagegen mehr Zeit, die vor allem in den Autofokus fließt. Es kann durchaus 1,5 Sekunden dauern, bis das Bild im Kasten ist. Allerdings: Über Bilderreihen beobachtet ist der Autofokus des Lumia 1020 genauer als der der beiden Konkurrenten: Ein falsch fokussiertes Motiv ist beim 1020 der absolute Ausnahmefall.

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Abb. 4: Die Kameras bei grellem Sonnenlicht. Beim Lumia 925 und beim Lumia 1020 sind bei grellem Licht leichte Überzeichnungen vorhanden.

Abb. 5: Lumia 925, Lumia 1020 und HTC One in dunkler Atmosphäre unter Zuhilfenahme des Fokuslichts.

fließen. Dabei rangiert das One allein genommen auf gutem Qualitätsniveau, im direkten Vergleich fallen die Qualitätsunterschiede aber ins Auge. Bei strahlendem Sonnenlicht kann das HTC One den beiden Lumias allerdings Paroli bieten. In dieser Belichtungssituation tendiert vor allem das 1020 dazu, die Bilder leicht zu überzeichnen, was durch zu viel Helligkeit das Gesamtbild unausgewogen macht. Das Vergleichsbild des HTC One wirkt dann ausgeglichener.

Stabilisator Alle Testkandidaten nutzen einen optischen Bildstabilisator, was in der Dämmerung und im Dunkeln hilfreich ist. Wohlgemerkt: Bewegungen der Kamera kann der Bildstabilisator ausgleichen, Bewegungen des entfernten Motivs aber nicht. Im Lumia 1020 haben Nokia und Carl Zeiss die optische Stabilisation noch einmal verfeinert und zusätzlich eine Art Kugellager integriert, die wackelnde Hände ausgleicht.

Dunkle Gestalten Die dunkle Umgebung ist klar der natürliche Lebensraum des Lumia 925: Mit seiner F2.0Blende und seinem großen Sensor gelingt es ihm, auch noch das letzte Quäntchen Licht aus dem Raum herauszukitzeln und Details zu zeigen, die dem menschlichen Auge im Dunkeln entgehen. Dies erreicht keins der Konkurrenzgeräte, und auch nur wenige Digitalkameras.

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Beim Lumia 1020 merkt man im Vergleich die größere Blende von F2.2, die auch der größere Sensor nicht ausgleichen kann: Bilder im Dunkeln sind immer noch sehr gut. Je dunkler es wird, desto eher neigt die Kamera aber dazu, trotz Stabilisator zu verwackeln. Trotzdem: Lumia 925 und 1020 wandeln bei Nachtaufnahmen in eigenen Sphären. Das HTC One besitzt einen relativ kleinen Bildsensor, versucht diesen dann aber durch größere Pixel und eine Blende von F2.0 auszugleichen. In der Praxis führt das dazu, dass Bilder im Dunkeln extrem aufgehellt werden, allerdings auch sehr körnig sind. Im direkten Vergleich wird der Unterschied in der Bildqualität deutlich: Bilder in Dämmerung beziehungsweise geringer Beleuchtung bekommen alle Kameras hin, beim HTC One sind aber die Unterschiede zwischen den hellen und den dunklen Teilen deutlich geringer.

Makro Spannend ist auch die Möglichkeit der Makroaufnahme, und hier brilliert das Lumia 1020 allein schon wegen seiner hohen Auflösung: Auch wenn der Schärfenbereich (der minimale Abstand zum Objekt) mit 15 Zentimeter deutlich größer als beim Lumia 925 (8 Zentimeter) und beim HTC One (ca. 7 Zentimeter) ist, durch die Möglichkeit des nachträglichen Hereinzoomens sind Aufnahmen möglich, die ihresgleichen suchen. In der Praxis ist die Makrofotografie hier deutlich stressfreier als bei anderen Geräten, bei denen man bis an

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Abb. 6: Details wie eine Spinnwebe beim 925, 1020 und beim HTC One. Das 1020 punktet hier mit Farben und Details.

Abb. 7: Verzerrungen bei Lumia 925, Lumia 1020 und HTC One.

die Grenze des Mindestabstands gehen zukommen. Das Risiko, ein unscharfes Bild zu bekommen, sinkt so beträchtlich, und damit auch der Stressfaktor des Fotografen.

Randerscheinungen Interessant ist bei einer Smartphone-Kamera immer der Blick auf die Bildränder, dort zeigen sich oft Verzerrungen oder Helligkeitsunterschiede. HTC hatte in der Vergangenheit bei einigen Modellen das sogenannte PinkSpot-Problem, eine sichtbare rosa Verfärbung in der Bildmitte. Ganz ist das HTC One davor auch nicht gefeit, auch wenn dieses Phänomen nur schwach und nur bei weißem Hintergrund auftritt. Die Lumias zeigen keinen solchen Effekt, haben allerdings einen leichten Helligkeitsabfall zu den Rändern hin. In der Praxis fallen diese Effekte kaum auf. Den weitwinkligen Objektiven (26 Millimeter bei den Lumias und 28 Millimeter beim HTC One) ist es geschuldet, dass sich an den Bildrändern ein leichter Tonneneffekt zeigt. Der fällt aber nur dann auf, wenn sich horizontale oder vertikale Linien wie beispielsweise Mauern oder Gitter von Bildrand zu Bildrand ziehen.

Video Auch bei der Videoaufnahme haben alle drei Kombattanten gleiche Voraussetzungen und können Full-HD-Videos aufnehmen, also in einer Auflösung von 1920 x 1080. Mit relativ ähnlichen Daten der Objektive sollten die Ergebnisse auch entsprechend ähnlich sein, al-

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lerdings gibt es auch hier mit dem Lumia 1020 einen klaren Sieger. Das liegt zum einen an der Kombination aus Sensorgröße und Bildstabilisator, zum anderen an den Algorithmen, die zusätzlich bei der Verarbeitung für Stabilisierung sorgen. Das heißt aber nicht, dass Lumia 925, das ebenfalls durch stabile Bilder überzeugen kann, oder HTC One, das sehr helle, klare Aufnahmen produziert, schlecht sind: Alle drei Geräte stehen am oberen Ende der Smartphone-Kameras.

Fazit Von der Hardware her ist das HTC One auf dem Stand der Technik: Full-HD-Display und Quadcore-Prozessor sind Leistungsdaten, die bei Windows Phones erst mit dem GDR3-Update gegen Ende des Jahres möglich sein werden. Die beiden Nokias liegen also bei diesen technischen Daten zurück. In der Praxis fällt dies aber selten auf. Bei der Bild- und Videoqualität setzt das Nokia Lumia 1020 gegen die schon sehr hochwertige Konkurrenz von HTC One und Lumia 925 neue Maßstäbe – und dies mit Abstand. Die Bildqualität, Schärfe und Detailtiefe des 1020 können mit einer guten Kompaktkamera mithalten und in manchen Situationen sogar das Mitschleppen einer Spiegelreflexkamera überflüssig machen. Natürlich kann eine Smartphone-Kamera mit ihrer kleinen Optik kein lichtstarkes Wechselobjektiv ersetzen, die meisten ambitionierten Hobbyfotografen haben diesen Anspruch aber auch gar nicht. ■

Infos www.windows-phone-user.de/qr/30207

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