Pflegemanagement: Weniger ist zu wenig

4108.28 Kaemmer RiP Brosch 2009 (05):Heft A4 31.03.2009 12:38 Uhr Seite 1 Mehr Sicherheit mit dem RiP®-Managementsystem Pflegemanagement: Weniger...
Author: Stephanie Hauer
62 downloads 3 Views 1MB Size
4108.28 Kaemmer RiP Brosch 2009 (05):Heft A4

31.03.2009

12:38 Uhr

Seite 1

Mehr Sicherheit mit dem RiP®-Managementsystem

Pflegemanagement: Weniger ist zu wenig Das RiP®-Managementsystem – sicher ist sicher Schwachstellen erkennen, bevor andere es tun Schritt für Schritt gegen das Risiko Wie auf dem Tablett serviert: RiP®-Daten fürs Controlling So bekommen Sie Bestnoten ohne Nachhilfe Mit RiP® die Zukunft steuern Start frei für RiP®

Karla Kämmer Beratungsgesellschaft

4108.28 Kaemmer RiP Brosch 2009 (05):Heft A4

31.03.2009

12:38 Uhr

Seite 2

1 . R I P ®- M A N A G E M E N T S Y S T E M

1. RiP®-Managementsystem – sicher ist sicher Wenn der Druck wächst Bei steigendem Kosten- und Wettbewerbsdruck erleben wir in der Altenhilfe eine stetige Zunahme von  komplexen und risikogeneigten Pflegesituationen,  gerontopsychiatrisch veränderten Personen mit speziellem Hilfebedarf,  Anforderungen an Sicherheit und Qualität,  Leistungsdruck durch Veröffentlichung der Qualitätsergebnisse als Schulnoten. Eines ist sicher: Wer es nicht versteht, diese Herausforderungen in Chancen umzumünzen und sich qualitativ zu profilieren, steht bald auf verlorenem Posten. Ihr Pflegecontrolling und Ihre Qualitätsberichterstattung spielen hier eine herausragende Rolle. Sie können nur dann effizient sein, wenn sie auf einer sicheren, nutzerfreundlichen, systematischen Grundlage basieren. Diese Grundlage bietet das RiP®-Managementsystem (RiP®). RiP steht für Risikopotenzialanalyse und damit für Sicherheit im Pflegeprozess.

So wirkt das RiP®-Managementsystem RiP® ist ein Verfahren zur Erfassung – Bewertung – Steuerung von risikogeneigten Pflegesituationen im Pflegeprozess. RiP® hilft, den ganzheitlichen Pflegeprozess effektiv und effizient zu gestalten. Es reduziert den Aufwand für eine aussagefähige und nachvollziehbare Planung deutlich. Risikoerkennung, Zielformulierung, Planung und Umsetzung sind eng gekoppelt. RiP® geht vom hilfebedürftigen Menschen aus, nimmt ihn komplett in den Blick. Ganzheitliche Wahrnehmung und qualitätsvolle Pflege und Begleitung werden unterstützt. RiP® setzt unmittelbar am Pflegeprozess an und wirkt durch  schnelles, normiertes Erfassen und Einstufen der Risikosituationen,  klare und fachlich fundierte Handlungsempfehlungen zur individuellen Pflegesituation,  Ableiten schlüssiger Pflegeprozesselemente,  monatliches Auswerten der Risikosituationen (ABC-Analyse) über alle Pflegekunden und Bereiche,  Generieren zuverlässiger jährlicher Vergleichszahlen als Grundlage für die Qualitätsberichterstattung.

2

4108.28 Kaemmer RiP Brosch 2009 (05):Heft A4

31.03.2009

12:39 Uhr

Seite 3

1 . R I P ®- M A N A G E M E N T S Y S T E M

RiP® erhöht die Arbeitszufriedenheit rund um den Pflegeprozess. Es sorgt für  einfachere und sichere Prozessgestaltung durch fachliche Unterstützung und Erinnerung der steuernden Pflegefachkraft,  Reduktion von Stress und Unsicherheit in den Teams,  Sicherheit und klare Absprachen mit Ihnen als PDL im Controllingprozess. RiP® unterstützt Ihr Pflegecontrolling durch  klare Ableitung von Zielen und Maßnahmen,  Risikoerfassung auf einen Blick,  Nachvollziehbarkeit und Planbarkeit Ihres Steuerungseinsatzes. RiP® bietet Ihnen die fundierte und wirtschaftliche Grundlage für Pflegevisiten, Fallbesprechungen und Evaluationen, so wie Sie sie benötigen. RiP® unterstützt Ihr Netzwerk der Fachaufsicht nachhaltig wirksam. RiP® wirkt qualitätssteigernd und kostensenkend.

3

4108.28 Kaemmer RiP Brosch 2009 (05):Heft A4

31.03.2009

12:39 Uhr

Seite 4

2. SCHWACHS TELLEN ERKENNEN

2. Schwachstellen erkennen, bevor andere es tun Risikomanagement ist ein komplexer Bereich. Nur ein systematisches Vorgehen ist geeignet, Pflegeunternehmen für die künftigen Herausforderungen zu wappnen. Es führt dazu, dass die Einrichtung nicht mehr nur auf äußere Einflüsse reagiert, sondern es befähigt zu aktivem Handeln. Ein strategisches Risikomanagementsystem, das Risiken systematisch erfasst, bewertet und minimiert, hilft der Einrichtung also, vorausschauend zu handeln. Mit der von Kämmer, Wipp, Sirsch, und Strunk-Richter im Jahr 2004 entwickelten Risikopotenzialanalyse (RiP®) erhalten Sie eine wirksame Steuerungshilfe zur Gestaltung sicherer Pflegeplanungen, insbesondere unter den immer wichtiger werdenden Aspekten der Risikovermeidung und -minimierung.  RiP® unterstützt Sie bei der Bestimmung, der Bewertung und sicheren Berücksichtigung der häufigsten Risiken in der Pflegeprozessplanung.  Die Risikoeinschätzung wird monatlich mit einem geringen Zeitaufwand durch die Bezugspflegefachkraft vorgenommen.  Den Wohnbereichsleitungen und der Pflegedienstleitung bietet die monatliche Auswertung der RiP® einen sofortigen Überblick über die Pflegekundensituation sowie ein effizientes und unbürokratisches Werkzeug zur Evaluation der Pflegesituationen.  Pflegerische Schwerpunkte werden systematisch erfasst und können im Einstufungsmanagement sowie in Fort- und Weiterbildungen berücksichtigt werden.  RiP® macht das Ableiten der geeigneten Controllingmaßnahmen im gesamten Pflegebereich einfach und überschaubar. Das zeigt positive Aspekte in externen Prüfungen.

4

4108.28 Kaemmer RiP Brosch 2009 (05):Heft A4

31.03.2009

12:39 Uhr

Seite 5

3. SCHRITT FÜR SCHRITT

3. Schritt für Schritt gegen das Risiko Das Prinzip des RiP® -Managementsystems ist einfach:  Während der Überprüfung der Pflegedokumentation werden die zentralen Risiken in einer gestuften Tabelle erfasst und systematisch anhand eines Kriterienkatalogs (Risikoverzeichnis) eingeschätzt.  Zur Formulierung von Pflegezielen und zur sicheren Gestaltung des Pflegeplans gibt Ihnen die Steuerungshilfe sachlich reflektierte Empfehlungen.  Die erfassten RiP®-Werte werden in allen Bereichen zu vereinbarten Zeitpunkten monatlich zusammengestellt und von Wohnbereichsleitungen und den Pflegedienstleitungen ausgewertet. Dies gilt insbesondere für das Zusammengreifen von Erfassung, Bewertung und Umsetzung von Maßnahmen im Pflegeprozess.

Arbeiten mit RiP® in drei Schritten Für die Gestaltung des Pflegeprozesses mit RiP® benötigen Sie: 1. die RiP®-Tabelle: Risiken erfassen 2. das Risikoverzeichnis: Risiken bewerten, gewichtet nach Risikostufe 3. die Steuerungshilfe nach RiP®: Risiken in die Pflegeprozessplanung aufnehmen

1. Schritt: Die Risiken mit der RiP®-Tabelle erfassen Die Risikotabelle gliedert sich in 28 Risiko-Erfassungskriterien in zwei gleichgewichtigen Kategorien: Körperlicher Hilfebedarf und Gerontopsychiatrischer Hilfebedarf.  Alle Kriterien nach § 87 b SGB XI sind erfasst. Dadurch ist eine Vielzahl von Zuordnungsmöglichkeiten gegeben. Nahezu alle Pflegekundengruppen der stationären Altenpflege können adäquat eingeschätzt werden.  Für die Bedarfe der Häuslichen Pflege, der Alltagsbegleiter in Wohngruppen und Hausgemeinschaften, für den Bereich ambulanter Intensivpflege sowie für die speziellen Anforderungen von Menschen mit Behinderung liegen spezifische Risikopotenzialanalysen vor.  Außerdem erfasst die RiP®-Tabelle Einflussfaktoren auf Gesundheit, Krankheit und Pflegeaufwand.

5

4108.28 Kaemmer RiP Brosch 2009 (05):Heft A4

31.03.2009

12:39 Uhr

Seite 6

3. SCHRITT FÜR SCHRITT

Drei beispielhafte Auszüge aus den umfangreichen Erfassungstabellen.

3

Chronische Wunden

A

4

Mangelnde orale Flüssigkeitsaufnahme

A

5

Mangelnde Nahrungsaufnahme

A

5

Gefährdete Harnkontinenz

A

6

Sturzgefahr

A

11

Schmerzen

A

13

12. Monat

B

11. Monat

Probleme bei Diabetis mellitus

10. Monat

2

9. Monat

B

8. Monat

Kontrakturengefahr

7. Monat

2

6. Monat

A

5. Monat

Dekubitusgefahr

3. Monat

1

2. Monat

AEDL-Bezug

B

1. Monat

Kategorie

Gefahr der Sensorischen Deprivation

RiP®-Tabelle mit AEDL-Bezug und Kategorien zur monatlichen Erfassung pro PflegekundIn

4. Monat

Risikostufe: 3 = hohes Risikopotenzial 2 = mittleres Risikopotenzial 1 = Risikopotenzial vorhanden 0 = kein Risikopotenzial erkennbar

16 überwiegend körperliche Risikofaktoren, davon beispielsweise folgende:

Pflegestufe

6

4108.28 Kaemmer RiP Brosch 2009 (05):Heft A4

31.03.2009

12:39 Uhr

Seite 7

3. SCHRITT FÜR SCHRITT

B 11

26 pflegeaufwands- und einstufungsrelevante Einflussfaktoren auf die Gesundheit, davon beispielsweise folgende:

12. Monat

Zeitlich überwiegende Niedergesch.

11. Monat

B 11

10. Monat

Störung höherer Hirnfunktionen

9. Monat

B 11

8. Monat

Unkontrolliertes emotionales Verhalten

7. Monat

B 11

6. Monat

Gefahr durch Verursachung gefährdender Situationen

5. Monat

1

3. Monat

AEDL-Bezug

B

2. Monat

Kategorie

Gefahr durch Störung des Ausdrucks von Bedürfnissen

1. Monat

RiP®-Tabelle mit AEDL-Bezug und Kategorien zur monatlichen Erfassung pro PflegekundIn

4. Monat

PP = Übernahme der RiP®-Infos in Pflegeprozessplanung ist erfolgt PV = Erfordernis einer Pflegevisite PFK= Bezugpflegefachkraft

12 überwiegend gerontopsychiatrische Risikofaktoren inkl. aller Kriterien für Personen mit eingeschränkter Alltagskompetenz (Assessment gemäß § 87 SGB XI), davon beispielsweise folgende:

PP = Übernahme der RiP®-Infos in Pflegeprozessplanung ist erfolgt PV = Erfordernis einer Pflegevisite BPFK= Bezugpflegefachkraft

7

2

Akute Wunden und Verletzungen

A

4

Freiheitsentziehende Maßnahmen

B

11

Sedierende Medikamente

A

11

12. Monat

A

11. Monat

Bestehender Dekubitus

10. Monat

2

9. Monat

B

8. Monat

Bestehende Kontrakturen

7. Monat

1

6. Monat

B

5. Monat

Alphasie

4. Monat

1

3. Monat

B

2. Monat

AEDL-Bezug

Hörgerät

1. Monat

Einflussfaktoren auf Gesundheit und/oder Pflegeaufwand pro PflegekundIn

Kategorie

(Bei Positionen a-z bitte ein „x“ wenn zutreffend und „•“ wenn nicht zutreffend)

4108.28 Kaemmer RiP Brosch 2009 (05):Heft A4

31.03.2009

12:39 Uhr

Seite 8

3. SCHRITT FÜR SCHRITT

2. Schritt: Risiken bewerten Das RiP®-Risikoverzeichnis beschreibt die häufigsten Risiken, aufgelistet nach fachlich begründeten Risikostufen. Es ermöglicht das Bestimmen des Risikos mit einer klaren Einstufung, die für alle am Pflegeprozess beteiligten Personen verbindlich ist und Orientierung ermöglicht. Was die Risikostufen nach RiP® bedeuten: Risikostufe 1

Vorhandenes Risikopotenzial (leichtes Risiko) Erfordert in der Pflege ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit, Beobachtung, Information und ggf. Beratung, kann dann von Betroffenen überwiegend kompensiert werden.

Risikostufe 2

Mittleres Risikopotenzial (wesentliches Risiko) Erzwingt Änderungen von Zielen und Vorgehen. In der Pflegesituation hat das Risiko einen regelmäßigen fachlichen Interventionsbedarf zur Folge, kann z. B. mit zuverlässiger Begleitung kompensiert werden.

Risikostufe 3

Hohes Risikopotenzial (gravierendes Risiko) mit der Gefahr erheblicher Schäden / Folgen Die negativen Auswirkungen – beispielsweise in der Pflegesituation – sind nur durch tägliche, systematische und engmaschige Planung, zuverlässige Umsetzung geeigneter Maßnahmen und kontinuierliche Reflexion beherrschbar.

Das folgende praktische Beispiel zeigt Ihnen, wie Sie mit dem RiP®-Risikoverzeichnis eine Pflegesituation zum Thema Dekubitusgefahr differenziert einschätzen:

Dekubitusgefahr Basis der Bewertung ist die Braden-Skala: Braden-Skala

Risikostufen

18–15 Punkte

Risikostufe 1: Niedriges Risiko

14–12 Punkte

Risikostufe 2: Mittleres Risiko

11 und weniger Punkte

Risikostufe 3: Hohes bis sehr hohes Risiko

Achtung: In speziellen Gesundheitssituationen kann eine Dekubitusgefahr bestehen, obwohl der Wert in der Braden-Skala auf ein niedriges Risiko verweist. Die Auswertung von individuellen Risikofaktoren und Hautbeobachtung immer parallel vornehmen und in Risikoeinstufung einbeziehen.

8

4108.28 Kaemmer RiP Brosch 2009 (05):Heft A4

31.03.2009

12:39 Uhr

Seite 9

3. SCHRITT FÜR SCHRITT

3. Schritt: Risiken steuern Die RiP®-Steuerungshilfe zeigt geeignete Maßnahmen auf und gibt Formulierungshilfen für die Benennung der Pflegeziele in der Pflegedokumentation. Die Steuerungshilfe wird einmal jährlich durch das Beraterteam der Karla Kämmer Beratungsgesellschaft und Experten des wissenschaftlichen Beirats überprüft und angepasst.

Überwiegend körperlicher Hilfebedarf Dekubitusgefahr Definition:

Ein Dekubitus ist eine durch länger anhaltenden Druck (Druck x Zeit) entstandene Schädigung der Haut und des darunter liegenden Gewebes. Ein Dekubitus zählt zu den häufigsten und schwerwiegendsten Folgen der Immobilität und des reduzierten Allgemeinzustandes.

Einflussfaktoren nach RiP®: Adipositas, Diabetes mellitus, Stuhlinkontinenz, sedierende Medikamente, freiheitsentziehende Maßnahmen, Immobilität, Kachexie. Risikofaktoren:

Dehydratation, Glukokortikoidtherapie, Eiweiß- und Vitamin – C-Defizit, Fieber, Hypotonie, Hautfeuchte.

Mögl. Pflegeziele:

Erhaltung des intakten Hautzustandes; Auflagedruck ist reduziert; gefährdete Bereiche sind druckentlastet; individuelles Bewegungsintervall ist (z. B. alle zwei Stunden, alle drei Stunden) angepasst; Hilfsmittelauswahl ist angepasst; maximal mögliche Beweglichkeit ist erhalten/erreicht.

9

4108.28 Kaemmer RiP Brosch 2009 (05):Heft A4

31.03.2009

12:39 Uhr

Seite 10

3. SCHRITT FÜR SCHRITT

Risiko

Die Steuerungshilfe für die Pflegeprozessplanung schlägt Ihnen folgende Maßnahmen vor:

Risikostufe 1 (leicht)

 Vgl. Expertenstandard Dekubitusprophylaxe in der Pflege, Verfahrensanweisungen

PflegekundIn kann Risikoselbstständig ausgleichen

 BPFK ermittelt die individuellen Bewegungsintervalle  Tägliche Beobachtung der gefährdeten Körperstellen und ggf. Fingertest  Information an betroffene Person, Angehörige/Betreuer und behandelnden Arzt zur Risikosituation  Sachgerechter Einsatz der Braden-Skala mit Intervallen, die dem Grad des Risikos angepasst sind (mind. 1-mal monatlich) und bei Veränderung der PflegekundIn in einer der Einschätzungskriterien  Bewegungsförderung und Unterstützung beim Positions- und Lagewechsel  Mobilisation nach individuellen Möglichkeiten

Risikostufe 2 (mittel)

Wie 1, plus:

Unterstützung oder vollständige Übernahme erforderlich

 Individueller Bewegungsplan und Druckentlastung nach Fingertest

 Druckentlastung, wenn möglich Freilagerung der exponierten Stellen

 Lagerungen nach Expertenstandard Dekubitusprophylaxe  Absprache mit dem Nachtdienst zur individuellen Anpassung der Bewegungsintervalle nachts  Mikrolagerungen einsetzen! Scherkraftarmer Transfer  Risikofaktoren mindern, d. h. insbesondere: eiweißreiche Ernährung nach Absprache mit Verpflegungsfachkraft, Flüssigkeits- und Kalorienbedarf beachten (BMI beachten), tägl. Beobachtung des gefährdeten Hautbereiches und Dokumentation bei Veränderung

Risikostufe 3 (hoch) Unterstützung oder vollständige Übernahme erforderlich

Wie 2, plus:  Weiterführende, geeignete Hilfsmittel zur Druckentlastung bereitstellen bzw. in Zusammenarbeit mit Sanitätshaus/Pflegekasse organisieren  Hohes Gefährdungspotenzial, insbesondere der Rollstuhlfahrer, bei Lagerung und Transfer beachten (Scherkräfte)  Überprüfung der Wirksamkeit der Intervalle und ggf. Änderung bei jedem Lagerungswechsel  Bei Dekubitus: Wundbogen führen, Wundbehandlung, s. Vorgehen bei chronischen Wunden

10

4108.28 Kaemmer RiP Brosch 2009 (05):Heft A4

31.03.2009

12:39 Uhr

Seite 11

3. SCHRITT FÜR SCHRITT

Insgesamt sieht der Vorgang dann so aus:

Mit RiP® den Pflegeprozess planen Beispiel: Dekubitusgefahr Führen Sie sich den Risikobegriff Dekubitusgefahr vor Augen und überlegen Sie, ob bei diesem / dieser PflegekundIn ein diesbezügliches Risiko bestehen könnte. Konkretisieren Sie das Risiko mit der Braden-Skala und der Stufeneinteilung nach RiP®. a) Entscheiden Sie sich für eine RiP®-Risikostufe. Tragen Sie die Risikostufe 1, 2 oder 3 in die RiP®-Tabelle ein. b) Gehen Sie Risikobereich für Risikobereich in dieser Weise durch. c) Für all die Fälle, in denen ein Risiko besteht – d. h., wo Sie die Risikostufe 1, 2 oder 3 in der Tabelle vermerkt haben – schlagen Sie gezielt in Ihrer Steuerungshilfe nach. d) Gehen Sie die vorgeschlagenen generellen Pflegeziele und Maßnahmen durch. e) Wählen Sie die geeigneten für die individuelle Pflegesituation aus. f) Wenden Sie sich jetzt der bestehenden Pflegeplanung zu und ergänzen Sie in der Spalte Pflegeprobleme / Ressourcen die RiP®-Bezeichnung inklusive RiP®-Einstufung. Ordnen Sie die entsprechenden Ressourcen zu. g) Leiten Sie die Ziele ab (Vorschläge dazu bietet die Steuerungshilfe), legen Sie die Maßnahmen unter Nutzung der Steuerungshilfe fest und tragen Sie sie ein. h) Bedenken Sie, dass die Pflegeprozessplanung neben den zentralen Risiken auch individuelle Aspekte zur gezielten Förderung des Wohlbefindens und z. B. der Rehabilitation enthält. i) Ergänzen Sie in freier Formulierung diese Pflegeplanungselemente gemäß dem klassischen Regelkreis.

Pflegeprozessplanung auf Basis von RiP® Das RiP®-Managementsystem baut im Pflegecontrolling auf dem individuellen Steuerungsprozess auf.

Erhebung pro Pflegekunde

Problemdefinition

Zielfestlegung RiP®-Tabelle RiP -Risikoverzeichnis RiP®-Steuerungshilfe ®

Maßnahmenfestlegung

Aktualisierung Tagesstruktur

11

Aktualisierung Pflegeplanung

4108.28 Kaemmer RiP Brosch 2009 (05):Heft A4

31.03.2009

12:39 Uhr

Seite 12

3. SCHRITT FÜR SCHRITT

Alles im Fluss und gut im Blick: Klientenbezogene Tagesplanung Das Arbeiten mit klientenbezogener Tagesplanung als Touren- oder Plantafel erleichtert den Teams, ihre Arbeitsabläufe optimal zu strukturieren. Es ermöglicht eine höchst transparente und flexible Leistungsplanung und optimiert so den Personaleinsatz. Die verbesserte Planung reduziert Stress und fördert eine bewusste und geplante Arbeitsweise. Das RiP®-Managementsystem fügt sich hier naht- und problemlos ein. Die folgende Abbildung verdeutlicht das. Sie zeigt das Zusammenspiel zwischen individuellem Pflegeprozess, Tagesstruktur und Plantafel unter Einbeziehung von RiP®.

Der personenbezogene Planungskreis mit RiP®-Einsatz

Einschätzung des Pflegebedarfs

RiP® und Pflegeprobleme

Erkennen von allg. Resourcen und Gewohnheiten

Risikoverzeichnis

Festlegen der Pflegeziele

Tagesstruktur

Steuerungshilfe

Pflegeplanung Bewertung der Wirkung Durchführung der Pflege

Übergreifende bewohnerorientierte Planung

12

4108.28 Kaemmer RiP Brosch 2009 (05):Heft A4

31.03.2009

12:39 Uhr

Seite 13

3. SCHRITT FÜR SCHRITT

4. Wie auf dem Tablett serviert: RiP®-Daten fürs Controlling Auswertung von RiP® auf Einrichtungsebene Die Pflegefachkraft trägt die Verantwortung für die Pflegeprozesse der Ihnen anvertrauten Pflegekunden. Sie nimmt die aktuellen und regelmäßigen Überprüfungen der Pflegedokumentationen und Pflegeprozessplanungen vor. Für Anwender des RiP®-Managementsystems ist das kein Problem: Die mit RiP® erfassten Kennziffern liefern eine umfassende und sichere Basis für eine differenzierte Auswertung im Pflegecontrolling. Und das ohne großen Aufwand. Zu einem vereinbarten Zeitpunkt werden alle ausgefüllten RiP®-Einschätzungen zur Koordination an die PDL weitergeleitet. Die A-, B- und C-Risiken sind festgelegt. Die PDL entscheidet auf Basis der RiP®-Auswertung, bei welchen Pflegekunden sie oder ihre Vertretung eine Pflegevisite, eine Fallbesprechung oder eine andere Controllingmaßnahme durchführen möchte. Das Zusammenwirken von Bezugspflegefachkraft, Wohnbereichsleitung und Pflegedienstleitung im Pflegeprozess nach RiP® stellt folgende Grafik dar.

13

4108.28 Kaemmer RiP Brosch 2009 (05):Heft A4

31.03.2009

12:39 Uhr

Seite 14

4 . W I E A U F D E M TA B L E T T S E R V I E R T

Mit dieser Struktur bietet die Risikopotenzialanalyse RiP® eine sichere Basis für effektives Pflegecontrolling.

Durchführung Pflegevisite Fallbesprechung oder Pflegebegleitung

Einrichtungsebene Auswertung RiP®-Ergebnisse auf Wohnbereichs- und Einrichtungsebene

Erstellen Übersicht RiP®-Ergebnisse auf Wohnbereichsebene

Wohnbereichsebene Auswertung RiP®-Ergebnisse

Erstellen Übersicht RiP®-Ergebnisse auf Bezugsgruppenebene

Bezugsgruppenebene

Aktualisierung Pflegeprozessplanung Tagesstruktur

Entscheidung Pflegeplanung und / oder Pflegevisite

Erhebung pro BW

RiP® Durchführung monatlich durch Bezugspflegefachkraft (BFPK)

14

4108.28 Kaemmer RiP Brosch 2009 (05):Heft A4

31.03.2009

12:39 Uhr

Seite 15

5. SO BEKOMMEN SIE BESTNOTEN

5. So bekommen Sie Bestnoten ohne Nachhilfe Konkurrenz durch Transparenz Ab 2009 werden die Ergebnisse der MDK-Qualitätsprüfungen in der Pflege in (Schul-) Noten ausgedrückt und veröffentlicht. Damit sollen für die PflegekundInnen und deren Angehörige die Leistungen der stationären Einrichtungen und der ambulanten Pflegedienste transparenter werden. Als Anwender des RiP®-Managementsystems können Sie auch in dieser Hinsicht getrost in die Zukunft blicken. Sie werden nicht zu den Sitzenbleibern zählen und keine teuren Nachhilfestunden in Anspruch nehmen müssen. Im Gegenteil: Mit RiP® haben Sie beste Chancen, Klassenprimus zu werden.

Bewertung der Pflegeheime Insgesamt beinhaltet die Bewertung 82 Einzelfragen aus fünf Qualitätsbereichen. Diese zielen zum Großteil auf die Ergebnisqualität ab. Die Verteilung der Fragen auf die Kriterien und damit die Gewichtung ist dabei von besonderer Bedeutung.

Pflege und medizinische Versorgung 35 Fragen – 42,6 %

Befragung der Pflegekunden 18 Fragen – 22,0 %

Verteilung der Einzelfragen auf die Qualitätsbereiche Allein die Zufriedenheit der Pflegekunden und das Kriterium der „Pflege und medizinischen Versorgung“ betreffen fast zwei Drittel der gesamten Fragen.

Wohnen, Verpflegung, hauswirtschaftliche Versorgung und Hygiene 9 Fragen – 11,0 % Soziale Betreuung und Alltagsgestaltung 10 Fragen – 12,2 %

15

Umgang mit demenzkranken Menschen und anderen gerontopsychiatrisch veränderten Pflegekunden 10 Fragen – 12,2 %

4108.28 Kaemmer RiP Brosch 2009 (05):Heft A4

31.03.2009

12:39 Uhr

Seite 16

5. SO BEKOMMEN SIE BESTNOTEN

Bewertung der ambulanten Dienste Hier verteilen sich 49 Fragen auf vier Qualitätsbereiche: 1. Pflegerische Leistungen 2. Ärztlich verordnete pflegerische Leistungen 3. Dienstleistung und Organisation 4. Befragung der Kunden

Was zählt, ist die Ergebnisqualität Es werden zwei Schulnoten erteilt. Die erste Note beinhaltet die Bereiche Direkte Pflege, Soziale Betreuung und Hauswirtschaftliche Leistungen. Die zweite Note drückt die Zufriedenheit der PflegekundInnen aus. Bei den stationären Einrichtungen sind hier 65 Einzelfragen aus 4 Qualitätsbereichen relevant. Der wichtigste Qualitätsbereich mit 35 Einzelfragen ist der Bereich „Pflege und medizinische Versorgung“. Dieser macht mehr als die Hälfte der ersten Note aus! Die zweite Note setzt sich aus den 17 Kriterien der Befragung der Pflegekunden zusammen und wird separat dargestellt. Auch im ambulanten Bereich bildet eine Note die Kundenzufriedenheit ab. Hier geht es um zwölf Kriterien. Die andere Note umfasst drei Qualitätsbereiche, die insgesamt 37 Kriterien umfasst. Noch stärker als bei den stationären Einrichtungen ist der Fokus auf die Ergebnisqualität gerichtet. Etwa 80 % der Fragen zielen direkt auf die Ergebnisqualität im Rahmen der Grund- und Behandlungspflege sowie der Kundenzufriedenheit ab.

Eine gute Note erzielen Sie also vor allem mit einer hervorragenden Ergebnisqualität. Und genau hier werden die besten Punktwerte durch systematische Arbeit mit dem RiP®-Managementsystem gesichert!  Mit RiP® bekommt man die zentralen Risiken leichter in den Griff und sichert den Pflegeprozess in Hinblick auf zentrale Themen ab.  RiP® unterstützt den Aufbau einer nachvollziehbaren und logischen Struktur. Es wird weniger vergessen, was wirklich wichtig ist.  Qualitätsbeauftragte, Pflegedienst- und Heimleitungen können mit dem RiP®Mana-gementsystem ihr Controlling deutlich vereinfachen und effizient gestalten:  Die Pflegeprozesse werden sicherer, kritischen Situationen wird vorgebeugt und bei ihrem Auftreten wird frühzeitig effektiv gehandelt. Ganz nebenbei entstehen die Daten für den Qualitätsbericht. Folgende Tabelle zeigt die Verknüpfung der RiP®-Tabelle mit den MDK-Kategorien auf.

16

4108.28 Kaemmer RiP Brosch 2009 (05):Heft A4

31.03.2009

12:39 Uhr

Seite 17

5. SO BEKOMMEN SIE BESTNOTEN

So finden Sie die MDK-Kriterien in RiP® wieder Einzelfragen aus dem Qualitätsbereich „Pflege und medizinische Versorgung“ Wird das individuelle Dekubitusrisiko erfasst? Werden erforderliche Prophylaxen durchgeführt? Werden bei Pflegekunden mit Inkontinenz bzw. mit Blasenkatheter die individuellen Ressourcen und Risiken erfasst?

Risikopotenziale nach RiP®  Dekubitusgefahr

 Gefährdete Harnkontinenz

Werden bei Pflegekunden mit Inkontinenz bzw. mit Blasenkatheter die erforderlichen Maßnahmen durchgeführt? Wird das individuelle Kontrakturenrisiko erfasst? Werden die erforderlichen Kontrakturenprophylaxen durchgeführt?

 Kontrakturengefahr

Werden individuelle Ressourcen und Risiken bei der Flüssigkeitsversorgung erfasst? Werden erforderliche Maßnahmen bei Einschränkungen der selbstständigen Flüssigkeitsversorgung durchgeführt?

 Mangelnde orale Flüssigkeitsaufnahme

Ist die Flüssigkeitsversorgung angemessen im Rahmen der Einwirkungsmöglichkeiten der Einrichtung? Werden individuelle Ernährungsressourcen und Risiken erfasst? Werden erforderliche Maßnahmen bei Einschränkungen der selbstständigen Nahrungsversorgung durchgeführt? Ist der Ernährungszustand angemessen im Rahmen der Einwirkungsmöglichkeiten der Einrichtung?

 Mangelnde Nahrungsaufnahme

Gibt es ein bedarfsgerechtes Speisenangebot für gerontopsychiatrisch veränderte Pflegekunden? Wird die erforderliche Mund- und Zahnpflege den Bedürfnissen und Gewohnheiten des Pflegekunden entsprechend durchgeführt?

 Gefahr durch Munderkrankungen

Wird bei Pflegekunden mit Ernährungssonden der Geschmackssinn angeregt?

 Pneumoniegefahr

Erhalten Pflegekunden mit chronischen Schmerzen die verordneten Medikamente? Erfolgt eine systematische Schmerzeinschätzung?

 Schmerzen

Kooperiert der ambulante Dienst bei Schmerzpatienten eng mit dem behandelnden Arzt? Wird das individuelle Sturzrisiko erfasst? Werden Sturzereignisse dokumentiert?

 Sturzgefahr

Werden erforderliche Prophylaxen gegen Stürze durchgeführt? Liegen bei freiheitseinschränkenden Maßnahmen Einwilligungen oder Genehmigungen vor? Wird die Notwendigkeit der freiheitsentziehenden Maßnahmen regelmäßig überprüft? Werden dem Pflegekunden geeignete Angebote gemacht, z. B. zur Bewegung, Kommunikation oder zur Wahrnehmung? Wird bei Menschen mit Demenz die Biografie beachtet und bei der Tagesgestaltung berücksichtigt? Gibt es Milieugestaltung?

17

 Eigengefährdung; Hin- und Weglaufgefahr; Gefahr durch Verkennung / Verursachung gefährdender Situationen  Gefahr durch gestörte Tagesablaufplanung

 Gefahr durch Störung des Ausdrucks von Bedürfnissen

4108.28 Kaemmer RiP Brosch 2009 (05):Heft A4

31.03.2009

12:39 Uhr

Seite 18

6. MIT RIP® DIE ZUKUNFT STEUERN

6. Mit RiP® die Zukunft steuern Das RiP®-Managementsystem wirkt positiv in den alltäglichen Pflegeprozess. Die monatliche Auswertung verschafft den notwendigen Überblick über die Pflegekundensituation und sorgt so für eine Minderung der Risiken. Geeignete Controllingmaßnahmen sind aufgrund des fundierten Materials einfach abzuleiten. Es kann zeitnah reagiert werden. Aus diesen Gründen ist die Anwendung von RiP® bei externen Prüfungen ein Pfund, mit dem Sie wuchern können. Über den Pflegealltag und die von außen an Sie herangetragenen Anforderungen hinaus ist das RiP®-Managementsystem auf einer weiteren Ebene von unschätzbarem Vorteil. Es liefert die Grundlagen für eine vorausschauende unternehmerische Handlungsweise, die aus dem alleinigen Reagieren in ein Agieren kommt, Vernetzungen erkennt und Maßnahmen entwickelt, die übergreifend wirken.

Definierte Qualitätsniveaus und Pflegekundenzufriedenheit sichern Die Beurteilung und Sicherung der Ergebnisqualität rückt immer mehr in den Mittelpunkt der pflegefachlichen Qualitätsdiskussion. Ziel ist es, den Pflegekunden eine selbstständige Lebensführung zu ermöglichen und die pflegerische Intervention an die aktuelle Pflegesituation und die Bedürfnisse der Pflegekunden anzupassen. In den meisten Einrichtungen liegen bereits auswertbare Daten vor. Es sind die Informationen, die gemäß der »Anleitung zur Prüfung der Qualität in stationären Einrichtungen“ von November 2005 zu sammeln sind und für die Begehung durch den MDK vorgehalten werden. Es handelt sich in erster Linie um Informationen zur Pflegekundenstruktur, zu komplexen Pflegesituationen und zu aufgetretenen Komplikationen. Bedauerlicherweise werden diese – für den MDK gesammelten – Daten oftmals noch nicht systematisch einrichtungsintern zur Reflexion und Steuerung von Qualitätsprozessen genutzt. Unser RiP®-Managementsystem bietet hier eine weitere Analyse- und Steuerungsmöglichkeit im umfassenden Pflegerisikocontrolling. So werden risikobehaftete Pflegesituationen und aufgetretene Komplikationen über die Risikopotenzialanalyse und die »Einflussfaktoren auf Gesundheit und / oder Pflegeaufwand« erfasst. Sie führen zu qualifizierten Aussagen über die gesundheitlichen oder pflegerischen Probleme der Pflegekunden. Die Auswertung der Daten, z. B. auf der Basis der MDK-Kriterien und von RiP®, erfolgt in festgelegten Zeitabständen (z. B. monatlich oder vierteljährlich) mithilfe von Methoden, die die Ausbreitung von bestimmten Gesundheitsstörungen (z. B. Dekubitalulcera, Kontrakturen, Ortsfixierung) erfassen.

18

4108.28 Kaemmer RiP Brosch 2009 (05):Heft A4

31.03.2009

12:39 Uhr

Seite 19

6. MIT RIP® DIE ZUKUNFT STEUERN

Ein Beispiel aus der Praxis Seit Juni 2006 erfasst einer unserer Kunden monatlich mit RiP® Risikosituationen, Komplikationen und Einflussfaktoren auf Gesundheit und Pflegeaufwand und gibt sie in eine EDV-Erfassungstabelle auf Excel-Basis ein. Die folgende Tabelle zeigt deutlich die Entwicklung der Einflussfaktoren:

Übersicht über ausgewählte Einflussfaktoren auf Gesundheit und Pflegeaufwand nach der Risikopotenzialanalyse (RiP®) Informationen der Einrichtung

Anzahl Juni–Dez. 06

Anzahl Jan–März 07

Anzahl der Pflegekunden in der Einrichtung

80

80

Anzahl Kurzzeitpflegeplätze

2

2

Diabetes mellitus

26 %

25 %

Essenshilfe reichen

30 %

28 %

Toilettengänge zur Kontinenzförderung

49 %

59 %

Freiheitsentziehende Maßnahmen

20 %

20 %

Wöchentlich duschen / baden nur bedingt möglich

25 %

16 %

Hilfebedarf durch zweiten Mitarbeitenden

14 %

17 %

Bestehender Dekubitus

3%

2%

Bestehende Kontrakturen

20 %

19 %

Die Tabelle bildet die Prävalenzen ab, die mithilfe der Einflussfaktoren errechnet werden können. Wenn mehrere Zeitperioden miteinander verglichen werden, sind positive und negative Entwicklungen abzulesen, auf die von Seiten der Pflegedienstleitung gezielt reagiert werden kann: mit Pflegevisiten, Fallbesprechungen und Pflegebegleitung. Für den schnellen Überblick bietet sich eine farbliche Signalisierung nach dem Ampelsystem an. Grün gekennzeichnete Kennzahlen sind in Ordnung, rote Kennzahlen bedürfen der genauen Analyse. Für die Praktiker heißt es dann, in Mitarbeiterbesprechungen herauszufinden, ob es schnellen Handlungsbedarf gibt, weil Gefahr im Verzug ist. Hier schließen sich Maßnahmen des Risikomanagements an. Besteht mittel- bis langfristiger Handlungsbedarf, können die Maßnahmen des Qualitätsmanagements in die nächste Jahresplanung aufgenommen werden.

19

4108.28 Kaemmer RiP Brosch 2009 (05):Heft A4

31.03.2009

12:39 Uhr

Seite 20

6. MIT RIP® DIE ZUKUNFT STEUERN

Übersicht über Risikopotenziale Informationen der Einrichtung

Anzahl Anzahl Juni – Dez 06 Januar – März 07

Pneumoniegefahr

36 %

31 %

Aufgetretene Pneumonien (letzten 3 Monate)

41 %

14 %

Gefahr durch Munderkrankungen

20 %

15 %

Sturzgefahr

75 %

80 %

Aufgetretene Stürze (letzten 3 Monate)

90 %

30 %

Dekubitusgefahr

26 %

26 %

Aufgetretene Dekubitalulcera

9%

7%

Kontrakturengefahr

34 %

34 %

Aufgetretene Kontrakturen

57 %

61 %

Aufgetretene Wunden und Verletzungen

16 %

13 %

Mangelnde Nahrungsaufnahme

29 %

20 %

Schmerzen

40 %

30 %

Gefahr durch Ortsfixierung

15 %

17 %

Gefahr durch mangelnde Kooperation

24 %

14 %

In dieser Tabelle geht es um die Entwicklung der Gefahrenlagen nach der Risikopotenzialanalyse und die Gegenüberstellung mit aufgetretenen Gefahrenlagen. Der Vergleich zweier Zeitperioden gibt auch für diese Kennzahlenübersicht Auskunft über die Wahrscheinlichkeit, dass in der nächsten Zeitperiode eine Komplikation auftritt. Auch hier sind für den schnellen Überblick die Aspekte herauszufinden, die rot markiert und beeinflussbar sind. An diesen Gefahrenlagen oder Komplikationen orientieren sich die Maßnahmen des Risiko- oder des Qualitätsmanagements. In der Praxis kann die Tabelle um neue Kriterien erweitert werden, die von besonderem Interesse sind, wie z. B. die Erfassung von Demenzgraden der Pflegekunden als Vorbereitung des Aufbaus einer lebensweltorientierten Heimumgebung. Genauso gut können der Übersichtlichkeit halber Kriterien gestrichen werden, wenn sie aufgrund betrieblicher Routine keine Probleme aufwerfen.

20

4108.28 Kaemmer RiP Brosch 2009 (05):Heft A4

31.03.2009

12:39 Uhr

Seite 21

7. S T A R T F R E I F Ü R R I P ®

7. Start frei für RiP® Mit dem RiP®-Managementsystem sind Sie hervorragend aufgestellt. Bewährt hat sich das sich das System seit seiner Einführung bei über 100 Pflegeeinrichtungen und über 50 ambulanten Dienstleistern. Übrigens bekommen Sie RiP® nicht nur am Stück, sondern auch in Scheiben. Sollten Sie also an einzelnen Prozesselementen des Systems Interesse haben, sprechen Sie mit uns. Es gibt durchaus Fälle, in denen das Sinn macht. Beispielsweise, wenn Sie schon über ein umfangreiches Qualitätsmanagement verfügen und die RiP®-Steuerung als Baustein einfügen möchten. Bei der Einführung des kompletten RiP®-Managementsystems sieht der Prozess wie folgt aus:

Start Ausgangsanalyse mit Fragebogen (t1)*

IST-Erhebung Pflegeprozessplanung und Risikomanagement

1.

Training

Das RiP®-System kennen lernen und in die Hilfeplanung integrieren

Praxisbegleitung für Leitungen

Das Controllingsystem aktualisieren und systematisieren

Befähigung der Mitarbeitenden und Umsetzungsunterstützung

Die Pflegeprozessplanung und personenbezogene Steuerung verbessern

Zwischenauswertung auf der Basis eigener Pflegeplanungen (t2)

Die RiP®-gestützte Pflegeprozessplanung mit externer Hilfe auswerten

Anpassung der Steuerung

Qualifizierte Risikoauswertung und -steuerung installieren

Prozessauswertung gesamte Umsetzung (t3)

Umsetzungsgrad bewerten

Perspektivenaufbau

Sichere Daten für internes Qualitätsmanagement und externe Berichterstattung zusammenstellen

2.

3.

4.

Prozessbegleitende Reflexion *t = Messzeitpunkt

Ziel: Lebensqualität sichern durch professionelles Handeln und sichere Steuerung Wir versprechen Ihnen: Das einzige Risiko, das Sie mit RiP® eingehen, ist, dass Sie sich fragen werden, warum Sie es nicht schon früher angewandt haben.

Wir beraten Sie gern!

21

4108.28 Kaemmer RiP Brosch 2009 (05):Heft A4

31.03.2009

12:39 Uhr

Seite 22

UNSER WEITERES ANGEBOT

Karla Kämmer Beratungsgesellschaft

Weitere Angebote Kennen Sie das? Alle geben ihr Bestes, aber „es hakt“ und kommt erst zu Schwierigkeiten, dann zu Missmut und Ärger. Wir bieten Ihnen an, Ihre internen Abläufe zu beleuchten. Gemeinsam finden wir die Schwachstelle. Eigentlich liegt es nie am Fehlen des guten Willens. Manchmal sind Strukturen überholt, weil sie aus einer anderen Zeit stammen. Manchmal müssen Zuständigkeiten geändert oder Kommunikationsformen verbessert werden. Lassen Sie uns doch mal draufschauen.

Qualitätsmanagement Qualität schafft Sicherheit und hat ihren Preis. Das gilt auch für die Vielzahl der angebotenen Qualitätsmanagementsysteme. Damit Sie erfolgreich sind, muss das System zu Ihnen und Ihrer Organisation passen. Wir von der Karla Kämmer Beratungsgesellschaft unterstützen Sie bei Auswahl, Aufbau und Umsetzung Ihrer Qualitätsstrategie. Gerne bereiten wir Sie auf die externen Qualitätsprüfungen durch MDK und Heimaufsicht vor und helfen Ihnen, Verbesserungspotenziale zu realisieren.

Organisation und Leitung Wir von der Karla Kämmer Beratungsgesellschaft haben jahrelange Erfahrung in der Organisationsoptimierung. Wir unterstützen, beraten und begleiten Sie gern auf dem Weg in eine leichtere und kompetent gestaltete Zukunft.

22

4108.28 Kaemmer RiP Brosch 2009 (05):Heft A4

31.03.2009

12:39 Uhr

Seite 23

M A N A G E M E N T B E R AT U N G

Krisen und Konflikte Unsere professionellen Konfliktmanager und Mediatoren helfen Ihnen mit Takt, Verhandlungsgeschick und Überzeugungskraft aus der Krise und bringen die Prozesse wieder in Schwung!

Personaleinsatzplanung Eine pfiffige Personaleinsatzplanung bekommt alles unter einen Hut: Die Lebenswelten, die Bezugspflege und die Abläufe, damit die Zufriedenheit wieder stimmt. Unsere Dienstplanexperten stehen Ihnen zur Seite.

Management auf Zeit Manchmal braucht man einfach tatkräftige Hilfe! Wenn Leitungsstellen nicht zeitnah besetzt werden können, hilft Management auf Zeit, zukunftsweisende Strukturen aufzubauen und den Betrieb solide weiterzuführen. Wir unterstützen Sie darüber hinaus gerne bei der Auswahl geeigneter Führungskräfte.

Business Die Karla Kämmer Beratungsgesellschaft bietet Workshops sowie Unterstützungs- und Controllingleistungen im Bereich der Betriebswirtschaft, Buchhaltung und Verwaltung an – von Management und Buchhaltung auf Zeit bis zu Assessments für die Auswahl von Fach- und Führungskräften.

LifeCare Unser Programm LifeCare rechnet sich, denn es senkt die Krankheitszeiten und fördert Gesundheit und Wohlbefinden Ihrer Mitarbeitenden. Eine klare Strategie hilft Ihnen, gezielt und systematisch Verbesserungsprozesse durchzuführen.

Führungskräfte-Auswahl Sie suchen neue Führungs- und Fachkräfte? Wir unterstützen Sie bei Gewinnung und Auswahl, auch in der Durchführung von Assessment-Centern.

23

31.03.2009

12:39 Uhr

Seite 24

Gesellschaften verändern sich. Berufe verändern sich. Wohnformen und Lebenswelten verändern sich. Die Aufgaben unserer Beratungsgesellschaft sind nicht mehr die aus unserer Anfangsphase. So stellen wir uns darauf ein, dass wir auch in Zukunft andere Probleme lösen werden als heute. Wir sehen genau hin. Wir hören genau zu. Als interdisziplinäres Team, vielseitig und kompetent besetzt, stellen wir uns den neuen Entwicklungen. In der Beratung sind wir flexibel und reagieren auf aktuelle Fragestellungen. Mit ihnen stellen wir uns neuen Herausforderungen. Wir sind offen für neue Themen. Wir geben keine Ratschläge, sondern zeigen Lösungswege auf. Auch unsere Arbeit verändert sich. Nur eins bleibt: Wir machen Menschen für Menschen stark.

Karla Kämmer

Karla Kämmer Beratungsgesellschaft Virchowstr. 32 45147 Essen Fon: 02 01 / 70 37 34 Fax: 02 01 / 70 13 52 www.kaemmer-beratung.de [email protected]

Hüsch & Hüsch · Aachen

4108.28 Kaemmer RiP Brosch 2009 (05):Heft A4