Perspektive: green KWK in Berlin

Perspektive: green KWK in Berlin Gunnar Betz Berliner Energieagentur GmbH Berliner Energietage 2012 Das Berliner Gasnetz als Innovationsmotor? Berlin...
Author: Berndt Sauer
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Perspektive: green KWK in Berlin

Gunnar Betz Berliner Energieagentur GmbH Berliner Energietage 2012 Das Berliner Gasnetz als Innovationsmotor? Berlin, 25. Mai 2012

Perspektive: green KWK in Berlin

Inhalt Prolog: Vermarktungsmöglichkeiten von Bio-Erdgas Berliner Energieagentur GmbH KWK in Berlin Vorteile des Einsatzes von Bio-Erdgas Schlüsselfaktoren für den Erfolg von „green KWK“ in Berlin Good Practices in Berlin Fazit Folie 2

Quelle: bw-i.net © Berliner Energieagentur GmbH

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Vermarktungsmöglichkeiten von Bio-Erdgas

© Berliner Energieagentur GmbH

Folie 3

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Vermarktung von Bio-Erdgas als Kraftstoff Selbstverpflichtungserklärung der deutschen Gaswirtschaft, bis 2020 20 % des Erdgasabsatzes als Kraftstoff durch Bio-Erdgas zu substituieren Absichtserklärung der Plattform zur „Forcierung von Erdgas und Biomethan im Verkehr“: Erhöhung des Anteils von Bio-Erdgas am Erdgaskraftstoff auf 20 % bis 2015

Quelle: GASAG Folie 4

© Berliner Energieagentur GmbH

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Endkundenmarkt Befriedigung der Nachfrage von ökologischen Produkten Erfüllung der Anforderungen aus dem EEWärmeG für den Neubau- und Sanierungsbereich mittels eines leistungsgebundenen erneuerbaren Energieträgers Voraussetzung ist der Einsatz in hocheffizienten Anlagen (KWKAnlagen)

Quelle: GASAG

Einführung in den Endkundenmarkt schwierig: ökologisches Gewissen der Kunden unterliegt ökonomischen Zwängen bzw. der Einflussnahme durch den Vertragsinstallateur Folie 5

für Belebung eine Änderung des ordnungspolitischen Rahmens ©erforderlich Berliner Energieagentur GmbH

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Bio-Erdgas in KWK-Anlagen – „green KWK“

Biogasanlage Strom- und Wärmeerzeugung in BHKW

Biogasaufbereitungsanlage Einspeisung ins Erdgasnetz

Folie 6

Quelle: NGT Contracting

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Berliner Energieagentur (BEA) – Facts and Figures (1) wurde gegründet 1992 als Public-Private-Partnership hat als Gesellschafter zu gleichen Teilen Land Berlin Vattenfall Europe Wärme AG GASAG Berliner Gaswerke AG KfW Bankengruppe verfügt über 2,5 Mio. Euro Stammkapital

Unternehmensbereiche Contracting Consulting Internationaler Know-how-Transfer mit Sitz in Französische Straße 23 10117 Berlin Telefon: (030) 29 33 30 - 0 E-Mail: [email protected] Internet: www.berliner-e-agentur.de

erwirtschaftet rd. 9,3 Mio. € Gesamtleistung rd. 526 T€ Betriebsergebnis (EBIT) beschäftigt 55 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Folie 4 7

© Berliner Energieagentur GmbH

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Berliner Energieagentur (BEA) – Facts and Figures (2) Energiedienstleistungen Consulting: Beratung von öffentlicher Hand, Immobilienwirtschaft und Unternehmen zum effizienten Energieeinsatz Contracting: Planung, Finanzierung, Bau, Betrieb von Anlagen zur Strom-, Wärme-, Notstrom-, Kälte- und Druckluftversorgung sowie Beleuchtung Internationaler Know-how-Transfer: Übertragung erfolgreicher Modelle zur rationellen Energienutzung und zum Einsatz erneuerbarer Energien in neue Märkte Anlagendaten an über 85 Standorten in Berlin und Umgebung davon 54 KWK-Anlagen, jährliche Stromerzeugung ca. 12.000 MWh Stromdirektversorgung von rd. 2.500 Berliner Haushalten CO2-Einsparung > 5.000 t/a Folie 5 8

© Berliner Energieagentur GmbH

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Blockheizkraftwerke der BEA BEA in Berlin Vorreiter beim BHKW-Einsatz seit über 15 Jahren 54 installierte Anlagen CO2-Einsparung von über 5.000 t/a Stromdirektversorgung von über 2.500 Haushalten Einsatz im Wohnbereich, GHD und Öffentlichen Sektor © Berliner Energieagentur GmbH

Folie 9

Perspektive: green KWK in Berlin

Entwicklung dezentraler BHKW in Berlin 22,5

momentan rund 600 BHWK in Berlin

400

elektrische Leistung Anzahl

350

15,0

300

12,5

250

10,0

200

7,5

150

5,0

100

2,5

50

0,0

0

19 90 19 91 19 92 19 93 19 94 19 95 19 96 19 97 19 98 19 99 20 00 20 01 20 02 20 03 20 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10

weiterer Ausbau in allen Sektoren notwendig

17,5 elektrische Leistung in MW

starker Aufwärtstrend in letzten Jahren durch Modellprojekte und Änderung der politischwirtschaftlichen Rahmenbedingungen

20,0

450

Anzahl

dezentrale BHKW sind wichtiger Bestandteil bei der Einhaltung der CO2Einsparziele von Berlin

Quelle: BAFA 2011 Folie 10

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Kampagne „KWK Modellstadt Berlin“ Initiative der Berliner Energieagentur in Kooperation mit der GASAG, Vattenfall und der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz Laufzeit: 2008-2011 KWK-Hotspot Berlin: 42 % Stromproduktion 1.500 km Fernwärmenetz Standort für Forschung und Produktion Ziele der Kampagne: Steigerung des Bekanntheitsgrads von KWK Vermittlung ihrer Bedeutung für den Klimaschutz Initiierung weiteren KWK-Ausbaus © Berliner Energieagentur GmbH

Folie 11

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EU-Kampagne „CHP Goes Green“ Ziele: Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien in KWK (Fernwärme und dezentrale KWK) Steigerung des Anteils von KWK bei der Nutzung erneuerbarer Energien

Inhalt: Entwicklung von 8 Modellstädten und -regionen in 5 EU-Mitgliedstaaten (Berlin, Frankfurt, Hannover, Paris, Lyon, Prag, Graz, Riga) Sensibilisierung von Entscheidungsträgern, Multiplikatoren und der Öffentlichkeit durch regionale Kampagnen (Weiterbildungs- und Informationsmaßnahmen) Unterstützung weiterer Städte und Regionen in Europa durch Know-howTransfer und Vermittlung erfolgreicher Praxisbeispiele Folie 12

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EU-Kampagne „CHP Goes Green“ – Hintergrund Nutzung von Biomasse in KWK kombiniert höchste Energieeffizienz mit Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien aber: Kombination noch nicht weit verbreitet → komplexes Thema, das Erklärung und Bekanntmachung bedarf

Quelle: bmp greengas, 2010

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Folie 13

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Brennstoffeinsparung durch KWK Nutzungsgrade der getrennten Erzeugung von Wärme und Strom:

gegenüber aktueller Situation bis etwa 47% Einsparung gegenüber BestTechnologie bis etwa 25% Einsparung erreichbar

GuD

BHKW 5 kW

BHKW 50 kW

50% 50%

elektrisch40%, 40%,thermisch thermisch 90% 90% elektrisch Brennstoffzelle

gegenüber veralteter Technik bis 65% Einsparung

60% 60% Brennstoffeinsparung durch KWK Brennstoffeinsparung durch KWK

abhängig von Effizienz der KWK und der Vergleichsbasis

Strirling 1 kW

elektrisch25%, 25%,thermisch thermisch85% 85% elektrisch elektrisch60%, 60%,thermisch thermisch95% 95% elektrisch

70% 70%

40% 40% 30% 30%

20% 20% 10% 10% 0% 0%

-10% -10% 0,0 0,0

0,5 0,5

1,0 1,0

1,5 1,5

2,0 2,0

2,5 2,5

Annahme: Gesamtnutzungsgrad BHKW 90% Stromkennzahl KWK Stromkennzahl KWK Folie 14

Annahme: Gesamtnutzungsgrad BHKW 90%

© Berliner Energieagentur GmbH

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Vorteile von Bio-Erdgas-KWK 75 Wohneinheiten in sanierter Gebäudehülle

0%

40%

60%

80%

100%

120%

140%

Gaskessel gas boiler

BHKW 34 kWel/78 kWth, 4.800 Volllaststunden KWK mit geringsten CO2Emissionen unter dezentralen Heizvarianten

20%

heating oil boiler Heizölkessel solar heat boiler ST + + gas Gaskessel Gaskessel PV + gas boiler

mit Einsatz von Biowood Kessel chip boiler HHS Erdgas, CO2-freie Wärme und Stromerzeugung WP Luft + + Gaskessel air heat pump gas boiler möglich KWK auch kostengünstigster Weg zur Einsparung von CO2Emissionen – Bio-Erdgas mit moderaten Mehrkosten

WPpump Sole brine heat BHKW gas CHP + Gaskessel gas boiler CO2-Emissions CO2-Emissionen Heizkosten Heat Costs

Biogas-BHKW biogas CHP + gas boiler+ Gaskessel

© Berliner Energieagentur GmbH

Folie 15

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Primärenergiefaktoren Bio-Erdgas-KWK im Vergleich Erdgas-Kessel

PEF des BHKW hängt von der Stromausbeute des BHKW und der Laufzeit der Anlage ab

Folie 16

1,00 BHKW Nahwärme mit 70% KWK

0,80 PEF

PEF der Wärmeerzeugung (BHKW + Kessel) hängt vom Anteil der Wärmeerzeugung des Bio-ErdgasBHKW ab

1,20

0,60 0,40

0,34

FW Berlin (93,2% KWK)

0,31 0,23

0,20

0

0

300

500

0,00 5,5

15

7.000 Volllaststunden BHKW; 50% Anteil BHKW an Wärmeerzeugung; BHKW 5,5 kW: ηel: 0,26; BHKW 15 kW: ηel: 0,29; BHKW 50 kW: ηel: 0,31; BHKW 300 kW: ηel: 0,36; BHKW 500 kW: ηel: 0,38; Kessel neu ηth: 0,95

50 el. Leistung

© Berliner Energieagentur GmbH

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Klimaschutz durch Bio-Erdgas

© Berliner Energieagentur GmbH

Folie 17

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EU-Kampagne „CHP Goes Green“ – Maßnahmen Analyse der europäischen und regionalen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Aktionsplan für jede Modellregion: zielgruppenspezifische Sensibilisierung von Mandatsträgern, Gebäudeeigentümern, Planern und Architekten sowie Schülern (z. B. durch Workshops und Vor-Ort-Besuche) Weiterbildung technischer Entscheidungsträger in Bezug auf technische, ökologische und wirtschaftliche Aspekte Initiierung von etwa 40 neuen Bio-Erdgas-KWK-Anlagen mittels Machbarkeitsstudien Folie 18

© Berliner Energieagentur GmbH

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EU-Kampagne „CHP Goes Green“ – Aktivitäten (1) Darstellung erfolgreicher Praxisbeispiele

Promotionsmaterial (Frankfurt) Medienarbeit (Třeboň)

Vor-Ort-Besuche (Ile-de-France) Folie 19

Veranstaltungsreihen (Hannover) © Berliner Energieagentur GmbH

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EU-Kampagne „CHP Goes Green“ – Aktivitäten (2) Workshops und Weiterbildungen

Machbarkeitsstudien

Politikberatung Rhône-Alpes

Graz Tschechien

Riga Folie 20

© Berliner Energieagentur GmbH

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EU-Kampagne „CHP Goes Green“ – Analyse von Schlüsselfaktoren Bedeutung lokaler Stakeholder und Instrumente: Commitment öffentlicher Akteure mit Interesse an Bio-Erdgas-KWK (öffentliche Hand, lokale Energieagentur etc.) lokale Energie- und Klimaschutzziele, die Initiativen zu und Interesse an Bioenergie und KWK begründen sinnvolle Verknüpfung mit anderen politischen Strategien (z. B. zur Landnutzung oder Abfallentsorgung) Aktivitäten relevanter Marktakteure (Energieversorger, Interessengruppen) Zugang zu verlässlicher Quelle von Bioenergie (Bio-Erdgas-Potenzial) Ökonomische Barriere: Wirtschaftlichkeit als Herausforderung und Abhängigkeit von Förderpolitik © Berliner Energieagentur GmbH

Folie 21

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Energie- und Klimaschutzziele: Energiekonzept 2020 für Berlin (April 2011) Minus 40 % CO2 bis 2020

Dezentralisierung der Energieversorgung: Stromerzeugung: Vervielfachung des Anteils erneuerbarer Energien (Biomasse, PV, Windkraft) von 1,2 % (2005) auf 17,8 % (2020)

Wärmemix: © Berliner Energieagentur GmbH

mehr Wärmeerzeugung durch Biomasse (+ 1.500 %) dezentrale KWK (+ 800 %) Solarthermie (+ 1.700 %) Folie 22

© Berliner Energieagentur GmbH

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Energie- und Klimaschutzziele: Struktur des Berliner Wärmemarkts

Erneuerbare Energien 5,01%

Gas 40,9%

Strom 6,0% Flüssiggas 0,29% Weitere 0,58%

Kohle 0,27% Erneuerbare 0,02%

Heizöl 22,7% Fernwärme 29,8%

Flüssiggas 0,79%

Heizöl 15,73%

Kohle 0,08%

Fernwärme** 32,23%

Erdgas (BHKW)* 7,29% Heizstrom 1,13%

* Erdgas enthält 7,5 % aufbereitetes Biogas ** enthältgeminderten CO2-Faktor für Fernwärme in 2020 durch Umstellung der Primärenergiestruktur/Erneuerbare Energien und Effizienzsteigerung

2007 Folie 23

Erdgas (Kessel)* 37,21%

Wärmepumpenstrom 0,53%

2020 © Berliner Energieagentur GmbH

Quelle: DIW econ

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Bio-Erdgas-Potenzial: Anbau nachwachsender Rohstoffe

Quelle: DBFZ Leipzig, 3/09 Folie 24

© Berliner Energieagentur GmbH

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Bio-Erdgas-Potenzial nach Bundesländern

© Berliner Energieagentur GmbH

Folie 25

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Bio-Erdgas-Potenzial: Rohstoffe 225

Biogasertrag in m³/tFM

200 175 150 125 100 75 50 25

M

ai

ss ila ge Gr as si la Ro ge gg en -G PS Fu tte rrü be Bi oa bf al Hü Zu l ck hn er er rü m be is t ns ch ni Sc tz el hw ei ne m is Ri t nd Ge er tre m id is es t ch le Sc m hw pe ei ne gü lle Ri nd er gü lle

0

Folie 26

Quelle: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.

Quelle: HAASE Energietechnik AG, 2010 © Berliner Energieagentur GmbH

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Bio-Erdgas-Potenzial: Biogasanlagenbestand in Deutschland

© Berliner Energieagentur GmbH

Folie 27

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Bio-Erdgas-Potenzial: Bio-Erdgasanlagenbestand in Deutschland (1)

Folie 28

© Berliner Energieagentur GmbH

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Bio-Erdgas-Potenzial: Bio-Erdgasanlagenbestand in Deutschland (2)

© Berliner Energieagentur GmbH

Folie 29

Perspektive: green KWK in Berlin

Bio-Erdgas-Potenzial für Berlin: Bio-Erdgasanlage in Rathenow

Folie 30

© Berliner Energieagentur GmbH

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Bio-Erdgas-Potenzial für Berlin: Bio-Erdgasanlage in Schwedt

© Berliner Energieagentur GmbH

Folie 31

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Vorteile der Vermarktung von Bio-Erdgas aus Energieversorgersicht Kundenbindung über innovatives Produkt aus heimischen Quellen Verminderung der Importabhängigkeit Möglichkeit zum Abschluss längerfristiger Lieferverträge in Übereinstimmung mit dem EEG Erweiterung des Produktportfolios aktiver Beitrag zur Erfüllung der Energie- und Klimaschutzziele Imagegewinn durch die Vermarktung von „grünem Gas“ bzw. „grüner Wärme“ Folie 32

© Berliner Energieagentur GmbH

Perspektive: green KWK in Berlin

Wirtschaftlichkeit eines Bio-Erdgas-BHKW: Stromvergütung nach EEG Vergütung Stromerzeugung nach EEG Boni für Gasaufbereitung und bestimmte Einsatzstoffe zusätzlich Wärmeerlöse Energiesteuerbefreiung Stromeinspeisung und -eigennutzung möglich

Quelle: bmp greengas, 2010

© Berliner Energieagentur GmbH

Folie 33

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Wirtschaftlichkeit eines Bio-Erdgas-BHKW: EEG 2012 (1) § 27c EEG: „(1) Aus einem Erdgasnetz entnommenes Gas gilt jeweils als Deponiegas, Klärgas, Biomethan oder Speichergas, 1. soweit die Menge des entnommenen Gases im Wärmeäquivalent am Ende eines Kalenderjahres der Menge von Deponiegas, Klärgas, Biomethan oder Speichergas entspricht, die an anderer Stelle im Geltungsbereich dieses Gesetzes in das Erdgasnetz eingespeist worden ist, und 2. wenn für den gesamten Transport und Vertrieb des Gases von seiner Herstellung oder Gewinnung, seiner Einspeisung in das Erdgasnetz und seinem Transport im Erdgasnetz bis zu seiner Entnahme aus dem Erdgasnetz Massenbilanzsysteme verwendet worden sind. “ bei vollständiger Einspeisung Vergütung über Jahr der Installation und weitere 20 Jahre

©2010 - Nordmethan Folie 34

© Berliner Energieagentur GmbH

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Wirtschaftlichkeit eines Bio-Erdgas-BHKW: EEG 2012 (1) Höhe der Vergütung bei Einspeisung: Grundvergütung als Bemessungsleistung des BHKW gilt nach § 3 (2a) EEG der Quotient aus erzeugter elektrischer Arbeit und der Stundenzahl eines Jahres bei 300 kWel und 7.000 h/a gilt also eine zu vergütende Leistung von 300 kW · 7.000 h/a / 8.760 h/a = 240 kW Degression von 2%/a ab 2013 Grundvergütung bei Installation 2011: (150 kW · 14,3 ct/kWh + 90 kW · 12,3 ct/kWh) / 240 kW = 13,55 ct/kWh Boni (bei Gas nur bis zu einer installierten Leistung von 500 kW el) Einsatzstoffbonus Vergütungsklasse I (Energiepflanzen): 6 ct/kWh Einsatzstoffbonus Vergütungsklasse II (Gülle, Stroh etc): 8 ct/kWh Gasaufbereitungs-Bonus: maximal 3 ct/kWh Gesamter Bonus: 500 kW / 7.000 h/a: maximal 24,05 ct/kWh 300 kW / 7.000 h/a: maximal 24,55 ct/kWh < 150 kW: maximal 25,30 ct/kWh © Berliner Energieagentur GmbH

Folie 35

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Wärmegestehungskosten Bio-Erdgas bei 7.000 Volllaststunden

Vorgaben: Zins: 5%/a; Laufzeit 15 a; 7.000 Volllaststunden BHKW; BHKW 5,5 kW: ζel = 0,26; BHKW 15 kW: ζel = 0,29; BHKW 50 kW: ζel = 0,31; BHKW 300 kW: ζel = 0,36; BHKW 500 kW: ζel = 0,38

inkl. Einsatzstoff-Bonus I und Gasaufbereitungsbonus 2 ct/kWh 30

30

20

20 15,48 10,35

8,37

10 7,29

0

6,71

0

-10

-10

-20

-20

-30

-30

-40

ct/kWhth

10

ct/kWhel

angenommener BioErdgaspreis: 9,0 ct/kWhHs Bio-Erdgas wirtschaftlich (bei vertretbarem Wärmepreis) nur im größeren Leistungsbereich anwendbar starke Abhängigkeit von Gaspreis

-40 Stromerlös EEG Bioerdgaskosten Betriebskosten Kapitalkosten Grenzkosten Wärme

-50 -60 -70 -80

-50 -60 -70 -80

5,5 kW

15 kW

50 kW

300 kW

500 kW

elektrische BHKW-Leistung Folie 36

© Berliner Energieagentur GmbH

Perspektive: green KWK in Berlin

Wärmegestehungskosten Bio-Erdgas bei 7.000 Volllaststunden inkl. Einsatzstoff-Bonus I und Gasaufbereitungsbonus 2 ct/kWh 30 20

30 20

21,10 15,26

10

13,73

14,21

13,71

ct/kWhel

0

0

-10

-10

-20

-20

-30

-30

-40

-40 Stromerlös EEG Bioerdgaskosten Betriebskosten Kapitalkosten Grenzkosten Wärme

-50

Vorgaben:

-60

Zins: 5%/a; Laufzeit 15 a; 7.000 Volllaststunden BHKW; BHKW 5,5 kW: ζel = 0,26; BHKW 15 kW: ζel = 0,29; BHKW 50 kW: ζel = 0,31; BHKW 300 kW: ζel = 0,36; BHKW 500 kW: ζel = 0,38

10

ct/kWhth

angenommener BioErdgaspreis: 12,0 ct/kWhHs Bio-Erdgas wirtschaftlich (bei vertretbarem Wärmepreis) nur im größeren Leistungsbereich anwendbar starke Abhängigkeit von Gaspreis

-70

-50 -60 -70 -80

-80 5,5 kW

15 kW

50 kW

300 kW

500 kW

elektrische BHKW-Leistung © Berliner Energieagentur GmbH

Folie 37

Perspektive: green KWK in Berlin

Wärmegestehungskosten Bio-Erdgas bei 7.000 Volllaststunden

Vorgaben: Zins: 5%/a; Laufzeit 15 a; 7.000 Volllaststunden BHKW; BHKW 5,5 kW: ζel = 0,26; BHKW 15 kW: ζel = 0,29; BHKW 50 kW: ζel = 0,31; BHKW 300 kW: ζel = 0,36; BHKW 500 kW: ζel = 0,38

inkl. Einsatzstoff-Bonus II und Gasaufbereitungsbonus 2 ct/kWh

30

30

20

20 14,60 9,49

10 7,37

0

5,79

5,11

0

-10

-10

-20

-20

-30

-30

-40

ct/kWhth

10

ct/kWhel

angenommener BioErdgaspreis: 9,0 ct/kWhHs Bio-Erdgas wirtschaftlich (bei vertretbarem Wärmepreis) nur im größeren Leistungsbereich anwendbar starke Abhängigkeit von Gaspreis

-40 Stromerlös EEG Bioerdgaskosten Betriebskosten Kapitalkosten Grenzkosten Wärme

-50 -60 -70 -80

-50 -60 -70 -80

5,5 kW

15 kW

50 kW

300 kW

500 kW

elektrische BHKW-Leistung Folie 38

© Berliner Energieagentur GmbH

Perspektive: green KWK in Berlin

Wärmegestehungskosten Bio-Erdgas bei 7.000 Volllaststunden inkl. Einsatzstoff-Bonus II und Gasaufbereitungsbonus 2 ct/kWh

30 20

30 20

20,22 14,40

10

12,73

12,71

12,11

ct/kWhel

0

0

-10

-10

-20

-20

-30

-30

-40

-40 Stromerlös EEG Bioerdgaskosten Betriebskosten Kapitalkosten Grenzkosten Wärme

-50

Vorgaben: Zins: 5%/a; Laufzeit 15 a; 7.000 Volllaststunden BHKW; BHKW 5,5 kW: ζel = 0,26; BHKW 15 kW: ζel = 0,29; BHKW 50 kW: ζel = 0,31; BHKW 300 kW: ζel = 0,36; BHKW 500 kW: ζel = 0,38

10

-60 -70

-50 -60 -70 -80

-80 5,5 kW

15 kW

50 kW

300 kW

500 kW

elektrische BHKW-Leistung © Berliner Energieagentur GmbH

Folie 39

Perspektive: green KWK in Berlin

Good Practice Bio-Erdgas-BHKW – Hauptfeuerwache Beispiel Wärme-Vollversorgung Hauptfeuerwache der Berliner Feuerwehr Nutzungsprofil: Werkstätten, Servicegebäude, Büros, Leitstelle Beheizte Gebäudefläche: 21.500 m² Stromeinspeisung, Vergütung nach EEG Technische Daten Thermische Leistung: 2.200 kW Wärmebedarf: ca. 4.000 MWh/a Bio-Erdgas-BHKW von 2G mit 240 kWel / 365 kW th Umweltentlastung Eingesparte CO2-Emissionen: 1.350 t/a Primärenergiefaktor 0,0 Folie 40

© Berliner Energieagentur GmbH

ct/kWhth

angenommener BioErdgaspreis: 12,0 ct/kWhHs Bio-Erdgas wirtschaftlich (bei vertretbarem Wärmepreis) nur im größeren Leistungsbereich anwendbar starke Abhängigkeit von Gaspreis

Perspektive: green KWK in Berlin

Bio-Erdgas-BHKW in Hauptfeuerwache – Leistungsspektrum Übernahme der bestehenden Heizanlage Demontage und Entsorgung nicht mehr benötigter Anlagenteile Installation einer neuen Druckhaltung Installation neuer, geregelter Heizkreise Neue Warmwasserbereitung Neuer Brennwertkessel (Remeha, 854 kW) Brennwert-BHKW (2G, 240 kW el, 365 kWth) Durchführung schalltechnischer Untersuchungen

© Berliner Energieagentur GmbH

Folie 41

Perspektive: green KWK in Berlin

Bio-Erdgas-BHKW in Hauptfeuerwache – Versorgungsmodell Wärmelieferungscontracting

vollständige KWKStromeinspeisung gemäß EEG separater Bezug von Betriebsstrom

Wärmeverteilungssystem

Leistungsgrenze Berliner Energieagentur

Heizungsraum

BHKW mit Bio-Erdgas betrieben

Gebäude

Kesselanlage auf Erdgasbasis

15 Jahre Laufzeit

Kesselanlage

Blockheizkraftwerk Zähler Betriebsstrom

Gaszähler Heizung

Gaszähler BHKW

Gasversorger Erdgas

Gasversorger Bioerdgas

Zähler Einspeisung

Wartung / Instandhaltung komplett von BEA übernommen Folie 42

Legende:

Erdgas

Bioerdgas

Strom

Stromversorger

Wärmekosten für Berliner Feuerwehr stark gesenkt vorgelagertes Stromnetz Wärme Vorlauf

Wärme Rücklauf

© Berliner Energieagentur GmbH

Perspektive: green KWK in Berlin

Good Practice Bio-Erdgas-BHKW – Hackesches Quartier Berlin Versorgung hochwertiger Büro- und Gewerbeflächen im Zentrum von Berlin 40.000 m² Fläche Eckdaten: Wärmeversorgung durch 4 Brennwertkessel Bio-Erdgas BHKW 112 kWel Absorptionskälteanlage zur Kälteversorgung Quelle: GASAG

Green-Building nach LEED-Standard Gold

© Berliner Energieagentur GmbH

Folie 43

Perspektive: green KWK in Berlin

Good Practice Bio-Erdgas-BHKW – Wohnquartier Mariengrün Sanierung der Heizzentrale Waldsassener Straße, Berlin 2.410 Wohneinheiten

Daten vor der Sanierung: Erdgasbedarf:

34.800 MWh/a

Strombezug: Primärenergiefaktor:

Netzstrom 1,10

Nach Sanierung: Bio-Erdgas BHKW:

800 kWel

Primärenergiefaktor:

0,39

Verbesserung CO2-Bilanz:

80 %

gleichbleibender Wärmepreis bei geringerem Verbrauch

Quelle: GASAG

Strombezug der Mieter über GASAG zu günstigen Konditionen

Folie 44

© Berliner Energieagentur GmbH

Perspektive: green KWK in Berlin

Fazit KWK mit Bio-Erdgas stellt eine wichtige Komponente bei der Erreichung der Klimaschutzziele Berlins dar erhebliche energetische und ökologische Einsparungen sind auch im kleineren, dezentralen BHKW-Leistungsbereich erschließbar Bioerdgas-BHKW lassen sich wirtschaftlich umsetzen und bieten dem Nutzer große ökologische Potenziale unter Wahrung günstiger Wärmekosten Notwendigkeit von weiteren öffentlichkeitswirksamen Modellprojekten zur Akzeptanz der Technologie notwendig

Bioerdgas-BHKW können einen wichtigen Beitrag zur CO2Einsparung in Berlin leisten – wirtschaftlicher Einsatz bei entsprechendem Wärmebedarf ist möglich © Berliner Energieagentur GmbH

Folie 45

Perspektive: green KWK in Berlin

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Für mehr Informationen kontaktieren Sie bitte:

www.berliner-e-agentur.de [email protected] Folie 46

© Berliner Energieagentur GmbH