Pathfinder-Palette (zwei oder mehrere Formen miteinander kombinieren)

Adobe Illustrator Adobe Systems brachte 1986 die erste Version von Illustrator auf den Markt. John Warnock – einer der beiden Gründer der Firma (zusam...
Author: Hansi Engel
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Adobe Illustrator Adobe Systems brachte 1986 die erste Version von Illustrator auf den Markt. John Warnock – einer der beiden Gründer der Firma (zusammen mit Charles Geschke – entwickelte dieses auf Bézier-Splines basierende Zeichenprogramm. Nach PostScript und «Type 1» Fonts war Illustrator eines der ersten Adobe-Produkte, die das Desktop Publishing ermöglichte.

Splash Screen Adobe Illustrator 1.1

Werkzeug- und Objekt-Optionen Detaillierte Einstellungen zum gewählten Werkzeug befinden sich am oberen Bildrand zwischen dem Dokumentfenster und dem Pull-Down-Menu. Je nach gewähltem Werkzeug, stellt dieser Bereich Tool-Optionen dar.

Das Illustrator Interface

Zeichenwerkzeuge (Feder-Icon > click & drag) Werkzeugpalette (zweispaltige Darstellung)

Aussehen- und Grafikstil-Paletten (Kontur & Füllung)

Pathfinder-Palette (zwei oder mehrere Formen miteinander kombinieren)

Ebenen (Objekte in Ebenen organisieren)

Farbfelder (für eigene Farbfelder) Kontur (die Art der Konturlinie definieren) Transparenz (Formen halbtransparent darstellen)

Farbe (CMYK-Farben mischen)

Die Werkeugpalette

Wie in InDesign und Photoshop lassen sich die zahlreichen Paletten unter «Fenster» ein- und ausblenden.

Viele primäre Funktionen von Illustrator befinden sich in der Werkzeugpalette:

(Eine Auswahl elementarer Paletten ist aktiv) Objekt selektieren

Kontrollpunkt selektieren

Zauber-Selektion Lasso-Selektion Bézier-Pfad Textwerkzeug Linienwerkzeug Rechteck zeichnen Vektor-Pinsel Freihandlinie zeichnen Rotieren Skalieren Linien verzerren

Kontur-Palette zum definieren der Stärke und Art von Linien

Objekt transformieren

Farbverlauf def. Diagramm-Werkzeug Post-It Infozettel Verlaufswerkzeug Pipette (Attribute)

Elemente angleichen

Interaktiv malen

Interaktiv malen (Auswahl)

Bildformat ändern

Vektor-Radiergummi

Ansicht schieben

Ansicht zoomen (+) (alt –)

Vordergrundfarbe

Farben tauschen

Optionen einblenden: Die Gehrungsgrenze, die Abschlussform und Ausrichtung der Kontur lässt sich vielfältig konfigurieren.

Farben reset Linienfarbe (schwarz) Füllfarbe: flächig, Darstellungs-

Verlaufsfüllung, keine Modi: (diverse)

Menu «Datei» > «Neu…» (Neues Dokument erstellen) - Gewünschter Dokumentname eingeben - Eventuell eine voreingestellte Seitendefinition wählen - Dokumentgrösse selektieren (falls vorhanden) - Dokumentgrösse manuell definieren (quer / hoch) Erweitert: - Farbmodus wählen (CMYK für Druck, sonst RGB) - Eventuell Rastereffekt (Pixeldichte) wählen - Vorschaumodus wählen: Standard, Pixel, überdrucken («überdrucken» zeigt, Überlagerung der Druckfarben)

Neue Bézier-Spline zeichnen Füllfeder-Icon in der Werkzeugplaette > click (& drag)

Linienart exakt definieren Menu «Fenster» > «Kontur» (Palette) einblenden Gewünschte Stärke und Linienart selektieren (falls) Die Gehrungsgrenze ist abhängig vom definierten Winkel (Werte pro Linie, nicht pro Kontrollpunkt)

Bézier-Tool Kontrollpunkt einfügen Kontrollpunkt löschen Tangenten löschen / erstellen

2. click & drag

1. click

3. click

5. click (exakt über dem ersten Punkt, um Kurve zu schliessen)

4. click

Um aus einem neuen Kontrollpunkt Bézier-Tangenten «herauszuziehen»: click & drag > Tangente positionieren > Maustaste loslassen

Tangenten anpassen… Weisser Selektions-Pfeil aktivieren > gewünschte Kontrollpunkte selektieren > gewünschte Tangenten selektieren und anpassen. Mit der Orientierung der Tangenten lässt sich die Kurve präzise anpassen.

Position der Kontrollpunkte und die Orientierung der Tangenten anpassen, um die gewünschte Form zu erreichen. Ideal ist es, wenn eine Form mit möglichst wenig Kontrollpunkten exakt beschrieben werden kann. Dies führt oft zu stetigeren Kurven und die Datenmenge bleibt gering – was auch der manuellen Editierbarkeit zugute kommt. Prinzipiell: Je näher eine Tangente am Kontrollpunkt liegt, desto abrupter verläuft der Richtungswechsel der Kurve. Eckpunkte und Tangenten liegen aufeinander.

Tangenten nachträglich erstellen und löschen «Feder-Icon» > «click & drag» > «Tangenten-Icon» Wenn ein polygonaler Eckpunkt nachträglich in ein Kurvensegment umgewandelt werden soll, kann dies mit dem «Ankerpunkt konvertieren» Werkzeug geschehen. Kontrollpunkte löschen (ohne die Kurve zu öffnen) «Feder-Icon» > «click & drag» > «Feder-Icon Minus» > zu löschender Kontrollpunkt selektieren Kontrollpunkte einfügen (ohne Form zu verändern) «Feder-Icon» > «click & drag» > «Feder-Icon Plus» > Position des einzufügenden Kontrollpunkts wählen. Tipp: Um bei der Bildpositionierung den Ausschnitt nicht unbeabsichtigt zu verschieben, sollte das Bild jeweils mit dem schwarzen Pfeil selektiert werden. Zwei Pfade verbinden Zwei offene Kurven lassen sich verbinden, indem die beiden Endpunkte exakt übereinander positioniert werden. Die magnetische Punkt-Ausrichtung erst ermöglicht das exakte Übereinanderpositionieren. 1. Menu «Ansicht» > « √ Am Punkt ausrichten» > Ersten Endpunkt über den zweiten Endpunkt positionieren 2. Menu «Objekt» > «Pfad» > «Zusammenfügen» > Art der Verbundung wählen (Eckpunkt / runder Übergang) Geschlossene Pfade mit Farbe füllen Prinzipiell können auch offene Pfade mit einer Farbe gefüllt werden. Das offene Segment wird dabei linear geschlossen. Dies sollte dedoch vermeiden werden. Linienfarbe und Füllfarbe vertauschen Element(e) selektieren > click auf das «Austausch-Icon» (Doppel-Pfeil rechts oben) Keine Füllung / Kontur Rot durchgestrichene Füllungs- oder Kontur Icons bedeuten, dass das Element keine Füllung und/oder Kontur hat. Workflow 1. Kontur (oder Füllungs-Icon) selektieren 2. Gewünschte Farbe / Füllattribute wählen (Flächige Farbfüllung, Verlauf oder keine Füllung) Selbstverständlich können mehrere, gleichzeitig selektierte Elemente verändert werden.

Kongruente Endpunkte vereinen

Linienfarbe / Füllfarbe vertauschen

Verlaufsfüllung Menu «Fenster» > «Verlauf» > Verlauf editieren… Verlaufsart eventuell ändern (kreisförmig oder linear)

«Werkzeugpalette» > «Verlaufswerkzeug» > Start- und Endpunkt – Position und Orientierung des Verlaufs – mittels der Linie ziehen. (Verlauf links nach rechts entspricht Anfang und Ende der Linie)

Editierbaren Text entlang eines Pfads setzen 1. Grundlinien-Pfad erstellen (normaler Pfad) 2. «Werkzeugpalette» > «Text» > «Pfadtext-Tool» 3. Texteinfügemarke auf gewünschten Anfangsposition auf der Linie setzen 4. Den gewünschten Text eingeben, Schriftart wählen Der Pfad kann nachträglich angepasst werden.

Editierbarer Text vektorisieren (Outline generieren) Um die Buchstabenform grafisch zu verändern, ist es oft unerlässlich, Text in einen Bézier-Pfad zu wandeln. 1. Den zu konvertierenden Text setzen, selektieren 2. Menu «Schrift» > «In Pfade umwandeln» Wichtig: Konvertierte Texte sind nicht mehr Texte sondern nur noch Grafikelemente. Nachträgliches Editieren mit dem Textwerkzeug ist nicht mehr möglich. Die Konvertierung in Bézier-Pfade kommt beispielsweise zum Zug, wenn wenn eine Druckvorlage für ein Logotype erstellt wird. Vorteil: Die Schrift muss nicht installiert sein, um das Dokument darzustellen – ausser man exportiert es als PDF. Die PDF-Bearbeitung ist dennoch nicht mehr möglich ohne den entsprechenden Font installiert zu haben.

Objekte gruppieren / ungruppieren

> < ungruppieren gruppieren

Mindestens zwei Objekte selektieren > «Objekt» > «Gruppieren» Gruppe selektieren > «Objekt» > «Ungruppieren»

Mehrere Objekte gleichzeitig selektiert

Objekte in der Tiefe anordnen

> < nach hinten nach vorne

«Objekt» > «anordnen» > «in den Vordergrund» «Objekt» > «anordnen» > «in den Hntergrund» «Objekt» > «anordnen» > «Schrittweise nach vorne» «Objekt» > «anordnen» > «In aktuelle Ebene verschieben» Transferiert selektiertes Element auf beliebiger Ebene auf die aktuelle Ebene Objekte halbtransparent überlagern Menu «Fenster» > «Transparenz» Objekt(e) selektieren > «Transparenz» in der Optionspalette mit dem Schieberegler oder numerisch einstellen

Flächen überdrucken Menu «Fenster» > «Attribute-Palette» einblenden 1. Das zu überdruckende Element selektieren 2. «Attribute-Palette» > «Fläche überdrucken» aktivieren Wichtig: Um den Überdrucken-Effekt (wie es im Ausdruck sichtbar wird) darzustellen, muss unter «Ansicht» > «Überdruckenvorschau» der Darstellungsmodus angepasst werden.

Selektierte Gruppe (gestrichelte Linie)

Vorderes Objekt

Hinteres Objekt

Eigene Farben definieren (Farbfelder) Eigene Farben können in der Palette «Fenster» > «Farbfelder» erstellt werden: 1. «Paletten-Optionen» > «Neues Farbfeld…» 2. Gewünschter Farbname geben 3. Farbart wählen (Volltonfarbe / CMYK-Prozessfarbe) 4. «Global» dokumentweite Verwaltung (praktisch) 5. Farbmodus wählen (meist CMYK) 6. Farbe mischen, mit OK bestätigen Volltonfarben werden von der Druckerei als solche gemischt, um sie (meist) ungerastert zu drucken. Vorteile von Volltonfarben (oft Pantone-Farben) Ein spezieller Farbton kann ungerastert – meist auch etwas gesättigter als mit CMYK-Farbmischung möglich wäre – reproduziert werden. Firmenlogos auf Geschäftsdrucksachen werden oft in Volltonfarbe gedruckt. Nachteile von Volltonfarben Da Volltonfarben oft als «fünfte Farbe» – nebst cyan, magenta, gelb und schwarz) gedruckt werden – erhöhen sich die Druckkosten entsprechend. Pantone-Farben (Vollton) «Paletten-Optionen» > «Farbfelder Bibliothek öffnen > Color Books > PANTONE coated / uncoated (für gestrichenes oder ungestrichenes Papier) wählen, um eine bestehende Pantone Farbe ins eigene Farbfeld aufzunehmen. Unbenutzte Farbfelder löschen 1. Unnötige Farbfelder selektieren (ev. mit Shift-Taste) 2. Mit der Löschtaste löschen und Aktion bestätigen Speziell bei Druckvorlagen lohnt es sich, unnötige Farbfelder zu löschen, bevor sie der Druckerei als PDF weitergeleitet werden. Unnötige Druckdurchgänge können so vermieden werden, was die Kosten senkt.

Resultierende Farbfelder, die wirklich benutzt werden

Mini Tutorial: Zeichnen einer Buchstabenform Um die wichtigsten Pfad-Werkzeuge kennen zu lernen, werden wir eine skizzierte Buchstabenform manuell in einen Bézier-Pfad umsetzen: 1. Entwurfs-Skizze scannen / fotografieren und als Bilddatei in Illustrator importieren: Menu «Datei» > «Platzieren» oder via «drag & drop» ins Dokumentenfenster ziehen. 2. Die Skizze auf unterste Ebe (Hintergrundebene) patzieren. Menu «Fenster» > «Ebenen-Palette» > «Option» > «Neue Ebene…» 3. Ebene doppelclicken und Optionen «Fixieren» (Schloss-Icon) und «Bilder auf 50% abblenden» wählen. 4. Neue Ebene erstellen (Vordergrund-Zeichnungsebene) und selektieren. Auf dieser Ebene werden wir die Form zeichnen (durchpausen). Konturlinie nachzeichnen Pfade (selbst)überlappend mit wenigen Kontrollpunkten zeichnen, um der geschwungenen Form möglichst exakt zu folgen. Selbstüberschneidung löschen Gefüllte Pfade sollten sich nach Möglichkeit nicht selber überschneiden.

vorher

Die mit wenig Kontrollpunkten gezeichnete Buchstabenform. Runde Formen können oft mit orthogonal orientierten Tangenten erreicht werden. 1. Selbstüberschneidender Pfad selektieren 2. Menu «Pathfinder» > «Hinteres Objekt abziehen»

nachher

Nach dem Zeichnen kann die Hintergrundsebene mit der Skizze ausgeblendet oder gelöscht werden.

Elemente in der Tiefe anordnen Um ein selektiertes Objekt nach vorne oder nach hinten anzuordnen: Menu «Objekt» > «Anordnen» > «In den Vorder- / Hintergrund»

Da die Innenformen das Buchstabens transparent sein sollen, können wir diese nicht einfach mit einer weissen Fläche überdecken. Die Innenform soll ausgestanzt werden. Nur so bleibt in diesen Bereichen der beliebige Hintergrund sichtbar.

Zusammengesetzter Pfad Zwei übereinanderliegende, geschlossene Formen können folgendermassen in einen zusammengesetzten Pfad gewandelt werden: 1. Aussen- und Innenform selektieren 2. Menu «Objekt» > «Zusammengesetzter Pfad» > «Erstellen»

Resultat:

Pathfinder: Addition, Subtraktion, Schnittmenge Überlappende, geschlossene Pfade können mit den «Pathfinder» Tools einfach kombiniert werden: 1. Zwei überlappende Objekte selektieren 2. Menu «Fenster» > «Pathfinder» > gewünschte Operation wählen > «Zusammengsetzte Form umwandeln» Vor der Umwandlung:

Export als Vektordatei Um die Vektorzeichnung in einem Grafikformat zu exportieren, das Vektoren unterstützt (und nicht nur Pixel) stehen die folgenden wichtigsten Dateiformate zur Auswahl: Encapsulated PostScript (EPS) Das wohl populärste Dateiformat für Vektorzeichnungen in der Druckindustrie. Es kann zudem auch Pixelbilder enthalten. EPS-Dateien eignen sich bestens, um in InDesign platziert zu werden. Menu «Datei» > «Speichern als…» > «EPS» Portable Document Format (PDF) Ideal als Endformat und als Druckvorlage Scalable Vector Graphics (SVG) Meist für Online-Anwendungen (Webseiten)

Nach der Umwandlung:

Export Checkliste Bevor die Datei exportiert wird, sollte Folgendes überprüft werden: Ist die Datei im CMYK-Farbmodus erstellt worden? (Für den Druck sind CMYK-Farben die norm) Bestehen meine Elemente aus den korrekten Farben? (CMYK und / oder Volltonfarbe?) Wurden die Schriften vektorisiert? Wurden alle unnötigen und auf unsichtbaren Ebenen stehende Bildelemente gelöscht? Stimmt die Bildgrösse der Zeichnung? Selbstverständlich lassen sich Vektordateien nachträglich verlustfrei skalieren. In der Praxis ist es aber vorteilhaft, wenn die Zeichnung, das Logo, etc. bereits in der korrekten Grösse erscheint, wenn es in ein Layout importiert wird.

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