Paper read at Eating Disorders Alpbach 2016, The 24nd International Conference, October 20-22, 2016
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10 Jahre
Integrierte Versorgung von Essstörungen Ein Projekt des Netzwerk Essstörungen im Ostalbkreis NEO
Dr. Dipl.-Psych. Henrike Wiedersheim
Betroffene, Angehörige und Behandler stehen vor besonderen Herausforderungen:
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wechselhafte Krankheitseinsicht und Veränderungsmotivation Oft hohe Eingangsschwelle zur Behandlung Lange Wartezeiten für Psychotherapie Schwierige Beziehungskonstellationen in Familie und Gesundheitssystem • Klinikaufenthalte oft wohnortfern • Gesamtbehandlungspläne werden gefordert, aber nicht realisiert Vor 2000 www.neo-iv.de
Gefragt sind angemessene Behandlungslösungen • multimodale und multiprofessionelle Behandlungsangebote • Abgestimmte Koordination und Verknüpfung ambulanter und stationärer Angebote i.S. von Gesamtbehandlungsplänen •Kooperation der Behandler untereinander (Systemkompetenz)
Ab 2000 Informelle Netzwerkbildung www.neo-iv.de
Was das Netzwerk anbieten sollte: • niedrigschwellige Beratung, Motivationsarbeit • Einbeziehung Hausarzt (`Arzt des Vertrauens´) und Facharzt • flexible ambulante Psychotherapieangebote im Einzel-, Gruppen- und Familiensetting ohne Gutachterverfahren, • ergänzende Therapieverfahren (Kunst-, Körper-, Musiktherapie) • Ernährungsberatung • Sozialberatung • Nachsorge und Selbsthilfe • Übergang in (teil-) stationäre Psychotherapie möglich 2003 Netzwerkgründung NEO www.neo-iv.de
Teilnehmer im Netzwerk • • • • • •
Sucht-Beratungsstellen Caritas in Aalen und Schw. Gmünd niedergelassene Ärzte Ambulant tätige psychologische Psychotherapeuten Klinik und Tagesklinik für Psychosomatik, Aalen AOK (Ernährungs- und Sozialberatung) Suchtbeauftragter im Ostalb-Kreis (Landratsamt)
2003 Netzwerkgründung NEO www.neo-iv.de
Vorteile des Netzwerkes
• Rückverhalt durch gemeinsame Absprachen in der Fallkonferenz • Behandlung komplexerer Fälle ist durch Kooperation und Einbeziehung von Angehörigen möglich • Die koordinierte Anschlussbehandlung kann (teil-) stationäre Verweilzeiten in der Klinik abkürzen • Gesamtbehandlungsplan kann umgesetzt werden
2003-2007 Vertragsverhandlungen mit AOK Baden Württemberg www.neo-iv.de
Integrierte Versorgung
• ‚Neue Versorgu gsfor e ‘ als Reaktio auf Herausforderu ge des Gesundheitssystems in Deutschland • Änderungen gesetzlicher Regelungen mit primärem Ziel der Koste dä pfu g … • … iete dur haus i teressa te eue Struktur odelle • §§140a-d ‚I tegrierte Versorgu g‘ IV • Fachübergreifende und/oder sektorenübergreifende Versorgung • Kooperation ist vorgesehen und wird vergütet 2006 Erstellung eines IV-Vertrags mit der AOK BW www.neo-iv.de
Vertragsabschluss 03/2007: was hat NEO im IV-Projekt erreicht? • Vertragswerk orientiert sich an klinischen Erfordernissen • Indikationsstellung und Gestaltung der Behandlung liegt bei NEO (Kostenträger legen keine Leistungsgrenzen fest)
• NEO erhält vom Kostenträger Budget für die erbrachten Leistungen in den Behandlungsphasen März 2007 Erstellung eines IV-Vertrags mit der AOK BW Gründung NEO e.V. als Rechtsform www.neo-iv.de
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Wochenplanung Motivationsphase oder Nachsorgephase
6 x pro Quartal 5 x pro Quartal 2 x pro Quartal 1 x pro Quartal Woche
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Gruppe Einzel Ernährungsberatung
Familiengespräch
Gruppe Einzelgespräch Ernährungsberatung Familien- oder Paargespräch 2
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Wochenplanung Therapiephase Kat. I 12 x pro Quartal 4 x pro Quartal 5 x pro Quartal 2 x pro Quartal 2 x pro Quartal
Gruppe Einzelgespräch kreative /Körpertherapie Ernährungsberatung Familien- /Paargespräch
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Einzel Kreativ Ernährung Familie
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Fallkonferenzen
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‚Herzstü k‘ des IV-Netzwerkes im Gesamtkontext monatliches Meeting für die Beteiligten an der Behandlung Behandlungsschritte und –formen koordinieren sich gegenseitig kontinuierlich über Verläufe informieren Treffen und Koordinieren von Indikationsentscheidungen Steuert Gesamtbehandlungsplan
• Voraussetzung, multimodale Behandlung im ambulanten Bereich zu realisieren
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2007 Beginn der ersten Therapiegruppen in Aalen und Schwäbisch Gmünd 2008 Beginn Forschungsprojekte Kooperationsforschung und Ergebnisforschung 2008 Regelmäßige Präventionsveranstaltungen in Schulen, Öffentlichkeit, Kino-Projekte 2009 Zweite Therapiegruppe in Aalen aufgrund hoher Nachfrage 2010 Abschluss Forschung Kooperation im Gesundheitswesen
2011-2012 Projektentwicklung NEO-A für Adipositas, leider ohne Abschluss 2013 Entwicklung des Präventions-Theater-Projektes „Püppchen“