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Mit dem Beitrag von

www.turismopadova.it PADUA

Cittadella

Hauptbahnhof Tel. +39 049 8752077 - Fax +39 049 8755008

Porta Bassanese Tel. +39 049 9404485 - Fax +39 049 5972754

Galleria Pedrocchi Tel. +39 049 8767927 - Fax +39 049 8363316

Este

Piazza del Santo Tel. +39 049 8753087 (April-Oktober)

Monselice

Via P. d'Abano, 18 Tel. +39 049 8669055 - Fax +39 049 8669053 MO-SA 8.30-13.00 / 14.30-19.00 SO 10.00-13.00 / 15.00-18.00 (Sonntags nur in der Hauptsaison geöffnet)

Viale Stazione, 60 Tel. +39 049 8928311 - Fax +39 049 795276 MO-SA 8.30-13.00 / 14.30-19.00 2. SO 10.00-13.00 / 15.00-18.00 (Sonntags nur in der Hauptsaison geöffnet)

Montagnana Castel S. Zeno Tel. +39 0429 81320 - Fax +39 0429 81320

Teolo c/o Palazzetto dei Vicari Tel. +39 049 9925680 - Fax +39 049 9900264 Saisonal FLUGHAFEN TREVISO

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Battaglia Terme

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Via Maggiore, 2 Tel. +39 049 526909 - Fax +39 049 9101328 Saisonal

EUGANEISCHE HÜGEL FLUGHAFEN VENEZIA

Anreise:

RICHTUNG MILANO

RICHTUNG TRIESTE A4 BAHN AUTO

AUTOBAHN A13

Mit dem Flugzeug: Venedig, Marco Polo-Flughafen (etwa 60 km bis Padua). Mit dem Zug: Bahnhof Padua. Mit dem Auto: Autobahn A13 Padua-Bologna: Ausfahrt Padova sud-Terme Euganee. Autobahn A4 Venedig-Mailand: Ausfahrt Padova ovest, Padova est.

AUTO STRAD A A4

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RICHTUNG BOLOGNA

Riviera dei Mugnai, 8 35137 PADOVA Tel. +39.049.8767911 Fax +39.049.650794 www.turismopadova.it [email protected]

Provincia di Padova

Parco Regionale dei Colli Euganei

© Foto: Archivio Turismo Padova Terme Euganee, Consorzio Pro Loco del Cittadellese, Consorzio Terme Euganee, Consorzio Battellieri Padova, F. e M. Danesin, Gabinetto Fotografico del Comune di Padova, A. Getuli, M. Lasalandra, G. Mattoschi, F. Meneghetti, Messaggero S. Antonio, Museo del Precinema, Museo Diocesano di Padova, Museo Nazionale Atestino, Ottica La Fotografica, Parco Regionale Colli Euganei, F. Rossi, F. Sabbion, L. Tomasin.

P

adova.

Juli 2006

Via del Santuario, 2 Tel. +39 0429 783026 - Fax +39 0429 783026

Abano Terme

Montegrotto Terme

Via G. Negri, 9 Tel. +39 0429 600462 - Fax +39 0429 611105

Padua und Umgebung entdecken.

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Padua und Provinz entdecken.

“Antenor konnte, aus der Mitte der Achaier heraus geglitten, sicher zu den illyrischen Küsten und zu den innersten Reihen der Liburner vordringen, und die Quelle des Timavus überschreiten… Hier errichtete er die Stadt des Patavus, und die Wohnsitze der Trojaner, und er gab dem Volk einen Namen, und er häufte die trojanischen Waffen auf; Nun ruht er hier geborgen in stillem Frieden.”

Land der Geschichte, Kunst, Thermen, Natur. Padua ist eine der elegantesten und dynamischsten Städte Italiens. Im Stadtzentrum, das reich an prächtigen Beispielen der Architektur aus Mittelalter, Renaissance und Moderne ist, herrscht eine einzigartige Atmosphäre, die den städtischen Lebensrhythmus mit tausendjährigen Traditionen verbindet. Die Antike vermischt sich mit der Moderne, die Tradition mit der Avantgarde, in einer ständigen Verbindung, die dieser schönen Stadt einen besonderen und einzigartigen Charme verleiht.

Vergil, Änäis, I, 242-249

Antiker Stadtplan von Padua

Die Provinz Padua ist ein Kaleidoskop von Attraktionen: von den bekanntesten Thermen Europas zu den sanften Euganeischen Hügeln, einer Naturoase, in der zahlreiche Villen, Schlösser, Klöster, Gärten und Weinberge liegen; von eindrucksvollen mittelalterlichen Städten mit ihren Stadtmauern zu den weiten grünen Wiesen und Feldern, die von einem dichten Netz von Wasserläufen durchzogen sind, bis zu einem Stück Lagune. Palazzo Bo, alter Innenhof Unten: Prato della Valle und Basilica der hl. Justina

Dreitausend Jahre Geschichte.

Kapital in die Landwirtschaft investierte und prächtige Villen errichten ließ. Der Niedergang Venedigs und der fortschreitende Imperialismus Napoleons setzte einer der außergewöhnlichsten historischen, künstlerischen und kulturellen Epochen in Europa ein Ende. Die Zeit der napoleonischen und später der österreichischen Herrschaft, auf die die zwei Weltkriege folgten, führten zu einer langen Phase der wirtschaftlichen, kulturellen und künstlerischen Stagnierung, von der sich Padua, wie auch das übrige Veneto, seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit einem neuen und gestärkten Bewusstsein erholte. Heute ist Padua eines der größten Wirtschaftszentren im Veneto und in Italien, ein Verkehrsknotenpunkt für ganz Europa, eine prächtige Stadt der Kunst und der Wissenschaft.

Der Dichter Vergil preist mit diesen Versen die Legende der mythischen Gründung Paduas durch den trojanischen Helden Antenor. Historisch betrachtet, wurde Padua vor über dreitausend Jahren in der frühen Veneterzeit an einer Schleife des Flusses Brenta gegründet. Im Jahr 45 v. Chr. wurde es ein römisches Municipium und dank dem blühenden Handel, dem fruchtbaren Boden und der zahlreichen befahrbaren Wasserstraßen zu einem der wichtigsten Zentren des Römischen Reiches. Nach der Zerstörung durch die Langobarden im Jahr 601 erholte sich die Stadt nach der Jahrtausendwende wirtschaftlich und wuchs. Seit dem 11. Jahrhundert wurden sekuläre Gebäude und Kirchen gebaut: der Dom, die städtischen Gebäude, die Türme der Adelsfamilien und ein langer Stadtmauerring zum Schutz der Stadt. Im 13. Jahrhundert entstanden die Universität von Padua, der Palazzo della Ragione und die Basilika des heiligen Antonius. Das 14. Jahrhundert war das „goldene Jahrhundert“: die Herren von Carrara förderten den Handel, die Universität und die künstlerische und kulturelle Entwicklung. Mit dem Niedergang der Familie Carrara kamen Padua und sein Umland unter die Herrschaft der Republik Venedig (1405-1797), die ihre Spuren vor allem auf dem Land hinterließ, wo der venezianische Adel sein Piazza delle Erbe

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Padua und Provinz entdecken.

“Antenor konnte, aus der Mitte der Achaier heraus geglitten, sicher zu den illyrischen Küsten und zu den innersten Reihen der Liburner vordringen, und die Quelle des Timavus überschreiten… Hier errichtete er die Stadt des Patavus, und die Wohnsitze der Trojaner, und er gab dem Volk einen Namen, und er häufte die trojanischen Waffen auf; Nun ruht er hier geborgen in stillem Frieden.”

Land der Geschichte, Kunst, Thermen, Natur. Padua ist eine der elegantesten und dynamischsten Städte Italiens. Im Stadtzentrum, das reich an prächtigen Beispielen der Architektur aus Mittelalter, Renaissance und Moderne ist, herrscht eine einzigartige Atmosphäre, die den städtischen Lebensrhythmus mit tausendjährigen Traditionen verbindet. Die Antike vermischt sich mit der Moderne, die Tradition mit der Avantgarde, in einer ständigen Verbindung, die dieser schönen Stadt einen besonderen und einzigartigen Charme verleiht.

Vergil, Änäis, I, 242-249

Antiker Stadtplan von Padua

Die Provinz Padua ist ein Kaleidoskop von Attraktionen: von den bekanntesten Thermen Europas zu den sanften Euganeischen Hügeln, einer Naturoase, in der zahlreiche Villen, Schlösser, Klöster, Gärten und Weinberge liegen; von eindrucksvollen mittelalterlichen Städten mit ihren Stadtmauern zu den weiten grünen Wiesen und Feldern, die von einem dichten Netz von Wasserläufen durchzogen sind, bis zu einem Stück Lagune. Palazzo Bo, alter Innenhof Unten: Prato della Valle und Basilica der hl. Justina

Dreitausend Jahre Geschichte.

Kapital in die Landwirtschaft investierte und prächtige Villen errichten ließ. Der Niedergang Venedigs und der fortschreitende Imperialismus Napoleons setzte einer der außergewöhnlichsten historischen, künstlerischen und kulturellen Epochen in Europa ein Ende. Die Zeit der napoleonischen und später der österreichischen Herrschaft, auf die die zwei Weltkriege folgten, führten zu einer langen Phase der wirtschaftlichen, kulturellen und künstlerischen Stagnierung, von der sich Padua, wie auch das übrige Veneto, seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit einem neuen und gestärkten Bewusstsein erholte. Heute ist Padua eines der größten Wirtschaftszentren im Veneto und in Italien, ein Verkehrsknotenpunkt für ganz Europa, eine prächtige Stadt der Kunst und der Wissenschaft.

Der Dichter Vergil preist mit diesen Versen die Legende der mythischen Gründung Paduas durch den trojanischen Helden Antenor. Historisch betrachtet, wurde Padua vor über dreitausend Jahren in der frühen Veneterzeit an einer Schleife des Flusses Brenta gegründet. Im Jahr 45 v. Chr. wurde es ein römisches Municipium und dank dem blühenden Handel, dem fruchtbaren Boden und der zahlreichen befahrbaren Wasserstraßen zu einem der wichtigsten Zentren des Römischen Reiches. Nach der Zerstörung durch die Langobarden im Jahr 601 erholte sich die Stadt nach der Jahrtausendwende wirtschaftlich und wuchs. Seit dem 11. Jahrhundert wurden sekuläre Gebäude und Kirchen gebaut: der Dom, die städtischen Gebäude, die Türme der Adelsfamilien und ein langer Stadtmauerring zum Schutz der Stadt. Im 13. Jahrhundert entstanden die Universität von Padua, der Palazzo della Ragione und die Basilika des heiligen Antonius. Das 14. Jahrhundert war das „goldene Jahrhundert“: die Herren von Carrara förderten den Handel, die Universität und die künstlerische und kulturelle Entwicklung. Mit dem Niedergang der Familie Carrara kamen Padua und sein Umland unter die Herrschaft der Republik Venedig (1405-1797), die ihre Spuren vor allem auf dem Land hinterließ, wo der venezianische Adel sein Piazza delle Erbe

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Die klassische Tour.

Der mittelalterliche Kern.

Die “Antoniusstadt” und Prato della Valle.

Über dreitausend Jahre Geschichte haben der Stadt eine Goldgrube an historischen Gebäuden und Stätten hinterlassen, die mit den modernsten architektonischen Lösungen verschmelzen. Die klassische Tour folgt einem Weg, auf dem sich auf drei unterschiedlichen Etappen die Symbole der Geschichte Paduas offenbaren.

Die Altstadt von Padua wird vom Palazzo della Ragione, der 1218 als Sitz der städtischen Gerichte und Handelsgeschäfte errichtet wurde, und von der Piazza delle Erbe, dei Frutti e dei Signori beherrscht, auf der jeden Tag von Montag bis Samstag seit achthundert Jahren der malerische Markt abgehalten wird. Das obere Stockwerk des Palazzo, auch “Il Salone” genannt, ist eine der größten, mit Fresken versehenen Hängehallen der Welt. Von der Piazza dei Signori, wo man den Uhrturm, die schneeweiße Fassade des Palazzo del Capitanio (Kapitänshaus) und den luftigen Bogengang der Loggia del Consiglio (Ratsloggia) bewundern kann, geht es weiter zur Kathedrale S. Maria Assunta, oder auch einfach Dom, in dessen anschließendem Baptisterium ein wunderbarer Freskenzyklus von Giusto de’ Menabuoi erhalten ist. Im angrenzenden Diözesenmuseum, das in den Räumen des Bischofspalastes eingerichtet wurde, sind kostbare Goldschmiedearbeiten, Gemälde, Skulpturen und Inkunabeln zu sehen. Durch die charakteristischen Straßen des alten Gettos kommt man zurück zum Palazzo del Podestà (Stadtvogtei) aus dem 16. Jahrhundert, dem heutigen Rathaus, erbaut vom Architekten Andrea Moroni, der auch das historische Hauptgebäude der Universität, “Palazzo Bo” genannt, vollendet hat. Eine Abrundung dieses Ausschnitts an Sehenswürdigkeiten bildet das neoklassizistische Caffè Pedrocchi, eines der berühmtesten historischen Lokale Italiens, das der Unternehmer und Cafetier Antonio Pedrocchi 1831 bauen wollte und vom berühmten venezianischen Architekten Giuseppe Jappelli entworfen wurde.

Der dritte Kern der Sehenswürdigkeiten von Padua dreht sich um die Basilika des hl. Antonius, genannt Il Santo (Der Heilige). Neben der großen Wallfahrtskirche, einem echten Schrein der Kunst und Verehrung, können das Oratorium S. Giorgio, die “Scuola del Santo” (Schule des Heiligen) mit Fresken von Tizian, das Antoniusmuseum, und etwas weiter entfernt der Komplex der Loggia und Odeon Cornaro aus dem 16. Jahrhundert bewundert werden. Nur wenige Schritte von der Piazza del Santo entfernt öffnet sich der riesige elliptische Platz Prato della Valle, umgeben vom Wasserlauf des Alicorno und mit Statuen von mit der Geschichte von Padua verbundenen Persönlichkeiten verziert. An der Nordseite steht Palazzo Angeli,

1

2

Die “Museumsstadt”. Um die römische Arena (1. Jhdt. n. Chr.) und die angrenzende Piazza Eremitani konzentriert sich die Museumsstadt. Die Sehenswürdigkeit schlechthin ist die Scrovegni-Kapelle, in der der Freskenzyklus erhalten ist, der Anfang des 14. Jahrhunderts von Giotto geschaffen wurde und als eines der größten Kunstwerke überhaupt gilt. In den nahen Musei Civici Eremitani (Eremitenmuseum) kann der Besucher die Geschichte Paduas in großen archäologischen Räumen, der umfangreichen Pinakothek und den Kreuzgängen entdecken, die früher zum Kloster der Einsiedlermönche gehörten. In der Chiesa degli Eremitani (Eremitenkirche) kann man Fresken aus dem 14. Jahrhundert und die Reste der berühmten Ovetari-Kapelle bewundern, die von Andrea Mantegna stammen. Die Museumsstadt wird durch das Museum Bottacin und das Museum für Angewandte und Dekorative Kunst im Palazzo Zuckermannund den Pol der wissenschaftlichen Museen der Universität im Palazzo Cavalli abgerundet.

3

4

1 Scrovegni-Kapelle 2 Caffè Pedrocchi 3 Basilika der hl. Giustina, Madonna mit Kind

4 das Museum des Vorkinos und der Magischen Laterne. Gegenüber steht die antike Basilika der hl. Justina, in der die sterblichen Überreste der Märtyrerin aufbewahrt werden und wo auf der majestätischen Altartafel von Paolo Veronese der Evangelist Lukas und viele andere Heiligenfiguren dargestellt sind. 4 Donatello, Reiterstandbild des Gattamelata 5 Ansicht von Padua, Kuppeln Basilika des hl. Antonius 6 Prato della Valle, Antiquitätenmarkt

5 6

7 Basilika des hl. Antonius, Altar von Donatello Unten: Ansicht von Padua, Palazzo della Ragione

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Die klassische Tour.

Der mittelalterliche Kern.

Die “Antoniusstadt” und Prato della Valle.

Über dreitausend Jahre Geschichte haben der Stadt eine Goldgrube an historischen Gebäuden und Stätten hinterlassen, die mit den modernsten architektonischen Lösungen verschmelzen. Die klassische Tour folgt einem Weg, auf dem sich auf drei unterschiedlichen Etappen die Symbole der Geschichte Paduas offenbaren.

Die Altstadt von Padua wird vom Palazzo della Ragione, der 1218 als Sitz der städtischen Gerichte und Handelsgeschäfte errichtet wurde, und von der Piazza delle Erbe, dei Frutti e dei Signori beherrscht, auf der jeden Tag von Montag bis Samstag seit achthundert Jahren der malerische Markt abgehalten wird. Das obere Stockwerk des Palazzo, auch “Il Salone” genannt, ist eine der größten, mit Fresken versehenen Hängehallen der Welt. Von der Piazza dei Signori, wo man den Uhrturm, die schneeweiße Fassade des Palazzo del Capitanio (Kapitänshaus) und den luftigen Bogengang der Loggia del Consiglio (Ratsloggia) bewundern kann, geht es weiter zur Kathedrale S. Maria Assunta, oder auch einfach Dom, in dessen anschließendem Baptisterium ein wunderbarer Freskenzyklus von Giusto de’ Menabuoi erhalten ist. Im angrenzenden Diözesenmuseum, das in den Räumen des Bischofspalastes eingerichtet wurde, sind kostbare Goldschmiedearbeiten, Gemälde, Skulpturen und Inkunabeln zu sehen. Durch die charakteristischen Straßen des alten Gettos kommt man zurück zum Palazzo del Podestà (Stadtvogtei) aus dem 16. Jahrhundert, dem heutigen Rathaus, erbaut vom Architekten Andrea Moroni, der auch das historische Hauptgebäude der Universität, “Palazzo Bo” genannt, vollendet hat. Eine Abrundung dieses Ausschnitts an Sehenswürdigkeiten bildet das neoklassizistische Caffè Pedrocchi, eines der berühmtesten historischen Lokale Italiens, das der Unternehmer und Cafetier Antonio Pedrocchi 1831 bauen wollte und vom berühmten venezianischen Architekten Giuseppe Jappelli entworfen wurde.

Der dritte Kern der Sehenswürdigkeiten von Padua dreht sich um die Basilika des hl. Antonius, genannt Il Santo (Der Heilige). Neben der großen Wallfahrtskirche, einem echten Schrein der Kunst und Verehrung, können das Oratorium S. Giorgio, die “Scuola del Santo” (Schule des Heiligen) mit Fresken von Tizian, das Antoniusmuseum, und etwas weiter entfernt der Komplex der Loggia und Odeon Cornaro aus dem 16. Jahrhundert bewundert werden. Nur wenige Schritte von der Piazza del Santo entfernt öffnet sich der riesige elliptische Platz Prato della Valle, umgeben vom Wasserlauf des Alicorno und mit Statuen von mit der Geschichte von Padua verbundenen Persönlichkeiten verziert. An der Nordseite steht Palazzo Angeli,

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Die “Museumsstadt”. Um die römische Arena (1. Jhdt. n. Chr.) und die angrenzende Piazza Eremitani konzentriert sich die Museumsstadt. Die Sehenswürdigkeit schlechthin ist die Scrovegni-Kapelle, in der der Freskenzyklus erhalten ist, der Anfang des 14. Jahrhunderts von Giotto geschaffen wurde und als eines der größten Kunstwerke überhaupt gilt. In den nahen Musei Civici Eremitani (Eremitenmuseum) kann der Besucher die Geschichte Paduas in großen archäologischen Räumen, der umfangreichen Pinakothek und den Kreuzgängen entdecken, die früher zum Kloster der Einsiedlermönche gehörten. In der Chiesa degli Eremitani (Eremitenkirche) kann man Fresken aus dem 14. Jahrhundert und die Reste der berühmten Ovetari-Kapelle bewundern, die von Andrea Mantegna stammen. Die Museumsstadt wird durch das Museum Bottacin und das Museum für Angewandte und Dekorative Kunst im Palazzo Zuckermannund den Pol der wissenschaftlichen Museen der Universität im Palazzo Cavalli abgerundet.

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1 Scrovegni-Kapelle 2 Caffè Pedrocchi 3 Basilika der hl. Giustina, Madonna mit Kind

4 das Museum des Vorkinos und der Magischen Laterne. Gegenüber steht die antike Basilika der hl. Justina, in der die sterblichen Überreste der Märtyrerin aufbewahrt werden und wo auf der majestätischen Altartafel von Paolo Veronese der Evangelist Lukas und viele andere Heiligenfiguren dargestellt sind. 4 Donatello, Reiterstandbild des Gattamelata 5 Ansicht von Padua, Kuppeln Basilika des hl. Antonius 6 Prato della Valle, Antiquitätenmarkt

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7 Basilika des hl. Antonius, Altar von Donatello Unten: Ansicht von Padua, Palazzo della Ragione

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Padua: Stadt der Fresken. In Padua sind viele Kilometer “erzählende Wände” erhalten, wo Licht und Farbe ineinander aufgehen und außergewöhnliche Geschichten zum Leben erwecken. Der erste war Giotto, der zu Beginn des 14. Jahrhunderts die Freskenverzierung rühmte und damit eine außerordentliche Zeit für die erzählende und monumentale Malerei einläutete. Im Freskenzyklus in der Scrovegni-Kapelle (1303-1305), dem absoluten Meisterwerk des toskanischen Meisters, wird die heilige Geschichte “irdisch erzählt”, die Heilsgeschichte

1

der Menschheit wird anhand des Lebens von Maria und Jesus, der Leidensgeschichte und der Auferstehung bis zum überwältigenden Fresko des jüngsten Gerichtes erzählt. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts entwickelten Guariento, Altichiero da Zevio, Jacopo Avanzi, Giusto de’ Menabuoi und Jacopo da Verona Giottos Technik und Stil weiter. Ihre Werke schmücken die bedeutendsten mittelalterlichen Kirchengebäude: das Baptisterium des Doms, die Basilika des hl. Antonius, das Oratorium S. Giorgio, die Kirche der Einsiedlermönche, das Oratorium S. Michele und die “Accademia Galileiana” (die ehemalige Carrara-Kapelle). Außergewöhnliche Beispiele für Freskenverzierung sind auch die über 300 Szenen, die die große Halle des Palazzo della Ragione schmücken und dem Betrachter die beeindruckenden astrologischen Theorien von Pietro d’Abano, dem großen Gelehrten aus dem 13./14. Jahrhundert, vermitteln, sowie die Hunderte von Porträts der Bischöfe von Padua im schönen Saal der Bischöfe des Bischofspalastes. Es gibt in der Stadt viele weitere kleine

2 3 4

5 1 Basilika des hl. Antonius, Fresken von Altichiero da Zevio (Ausschnitt) 2 Scrovegni-Kapelle: Fresken von Giotto, Die Darbringung im Tempel 3 Scrovegni-Kapelle 4 Das Treffen am goldenen Tor 5 Diözesenmuseum und Bischofspalast, Saal der Bischöfe (Ausschnitt)

6 7 6 Baptisterium des Doms, Fresken von Giusto de’ Menabuoi (Ausschnitt) 7 Scuola del Santo, Tizian, Der eifersüchtige Ehemann ersticht seine Frau 8 Basilika des hl. Antonius, Fresken von Giusto de’ Menabuoi (Ausschnitt) 9 Palazzo della Ragione, Innenansicht der Halle (Ausschnitt)

8 Kapellen, Oratorien, und Salons in ehemaligen Adelshäusern, die mit Fresken ausgeschmückt sind. Nicht verpasst werden dürfen die Fresken von Tizian in der Scuola del Santo, die Geschichten von Maria in der Scuola della Carità, ein Werk von Dario Varotari, und die wunderschönen Freskenszenen in der Scoletta del Carmine, ein Werk von Girolamo del Santo, Domenico und Giulio Campagnola und Stefano dell’Arzere, die vierundvierzig riesigen Helden, die im Saal der Riesen vorbeiziehen und schließlich die Geschichten des hl. Rochus, deren Fresken im Oratorium S. Rocco neben der Kirche S. Lucia zu sehen sind.

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Padua: Stadt der Fresken. In Padua sind viele Kilometer “erzählende Wände” erhalten, wo Licht und Farbe ineinander aufgehen und außergewöhnliche Geschichten zum Leben erwecken. Der erste war Giotto, der zu Beginn des 14. Jahrhunderts die Freskenverzierung rühmte und damit eine außerordentliche Zeit für die erzählende und monumentale Malerei einläutete. Im Freskenzyklus in der Scrovegni-Kapelle (1303-1305), dem absoluten Meisterwerk des toskanischen Meisters, wird die heilige Geschichte “irdisch erzählt”, die Heilsgeschichte

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der Menschheit wird anhand des Lebens von Maria und Jesus, der Leidensgeschichte und der Auferstehung bis zum überwältigenden Fresko des jüngsten Gerichtes erzählt. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts entwickelten Guariento, Altichiero da Zevio, Jacopo Avanzi, Giusto de’ Menabuoi und Jacopo da Verona Giottos Technik und Stil weiter. Ihre Werke schmücken die bedeutendsten mittelalterlichen Kirchengebäude: das Baptisterium des Doms, die Basilika des hl. Antonius, das Oratorium S. Giorgio, die Kirche der Einsiedlermönche, das Oratorium S. Michele und die “Accademia Galileiana” (die ehemalige Carrara-Kapelle). Außergewöhnliche Beispiele für Freskenverzierung sind auch die über 300 Szenen, die die große Halle des Palazzo della Ragione schmücken und dem Betrachter die beeindruckenden astrologischen Theorien von Pietro d’Abano, dem großen Gelehrten aus dem 13./14. Jahrhundert, vermitteln, sowie die Hunderte von Porträts der Bischöfe von Padua im schönen Saal der Bischöfe des Bischofspalastes. Es gibt in der Stadt viele weitere kleine

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5 1 Basilika des hl. Antonius, Fresken von Altichiero da Zevio (Ausschnitt) 2 Scrovegni-Kapelle: Fresken von Giotto, Die Darbringung im Tempel 3 Scrovegni-Kapelle 4 Das Treffen am goldenen Tor 5 Diözesenmuseum und Bischofspalast, Saal der Bischöfe (Ausschnitt)

6 7 6 Baptisterium des Doms, Fresken von Giusto de’ Menabuoi (Ausschnitt) 7 Scuola del Santo, Tizian, Der eifersüchtige Ehemann ersticht seine Frau 8 Basilika des hl. Antonius, Fresken von Giusto de’ Menabuoi (Ausschnitt) 9 Palazzo della Ragione, Innenansicht der Halle (Ausschnitt)

8 Kapellen, Oratorien, und Salons in ehemaligen Adelshäusern, die mit Fresken ausgeschmückt sind. Nicht verpasst werden dürfen die Fresken von Tizian in der Scuola del Santo, die Geschichten von Maria in der Scuola della Carità, ein Werk von Dario Varotari, und die wunderschönen Freskenszenen in der Scoletta del Carmine, ein Werk von Girolamo del Santo, Domenico und Giulio Campagnola und Stefano dell’Arzere, die vierundvierzig riesigen Helden, die im Saal der Riesen vorbeiziehen und schließlich die Geschichten des hl. Rochus, deren Fresken im Oratorium S. Rocco neben der Kirche S. Lucia zu sehen sind.

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Padua: Stadt der Wissenschaft und des Wissens. wertvolle Stätten erhalten, wie der Medizinhörsaal aus dem 14. Jahrhundert, das Katheder von Galileo Galilei, Professor zu Padua von 1592 bis 1610, die Aula Magna, die alte “Scuola Grande dei Legisti” und der doppelte Bogengang von Moroni, der mit den Wappen von berühmten Studenten und Professoren verziert ist. Ein anderer wissenschaftlicher Schatz ist der Botanische Garten. Gegründet 1545 für das Studium der Kräuter (Heilpflanzen), ist er weltweit der älteste botanische Garten einer Universität, der noch heute an seinem ursprünglichen Platz liegt. Dort wachsen rund 6000 Pflanzen, exotische

Padua ist die ideale Stadt, um dem Weg der Menschen in Wissenschaft, Technik und Kreativität zu folgen. Seit 1222, dem Gründungsjahr der Universität von Padua, hat die wissenschaftliche und technologische Entwicklung dank aufgeklärter und genialer Persönlichkeiten und einem Klima der absoluten Freiheit und kulturellen Lebendigkeit grundlegende Meilensteine gesetzt. Neben dem renommierten wissenschaftlich-medizinischen Pol wurde vor kurzem ein europaweit bedeutendes Zentrum für Nanotechnologie gegründet. Die Universität Padua ist eine der ältesten der Welt (die zweitälteste in Italien nach Bologna). Im historischen Hauptgebäude, dem Palazzo Bo, sind das älteste anatomische Theater der Welt und einige historisch

Pflanzen, Heilpflanzen, giftige und fleischfressende Pflanzen: die älteste ist ein Brutblatt, das 1585 gepflanzt wurde und “Goethepalme” genannt wird, seitdem der Dichter, nachdem er es studiert hatte, seine Evolutionstheorien im Essay Die Metamorphose der Pflanzen niederschrieb. Seit 1997 gehört der Botanische Garten zum Weltkulturerbe der UNESCO. Der Turm des astronomischen Observatoriums, La Specola genannt, wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet, um die astronomischen Theorien zu experimentieren. Errichtet auf dem Torlonga, einem alten Turm der Befestigungsanlagen des Schlosses, ist er heute ein Museum, in dem unter anderem eine große Sonnenuhr und Beobachtungsinstrumente aus diversen Ländern zu sehen sind. Eine Ergänzung zum Universitätsambiente sind auch die zahlreichen Naturwissenschaftlichen Museen, wie das Museum für Geologie und Paläonthologie, das Museum für Physikgeschichte, das Museum für Mineralogie, Institute für wissenschaftliche Forschung und Experimente,

4 Studienzentren und -laboratorien. Außerdem wird in Kürze (die Eröffnung ist für 2006 geplant) das Museum für Medizin und Gesundheit zu besichtigen sein, das im Krankenhaus S. Francesco Grande aus dem 15. Jahrhundert untergebracht wird und wo die große medizinische und wissenschaftliche Tradition und die Entwicklung in der Gesundheitsversorgung in Padua gezeigt wird.

1

5

4 Astronomisches Observatorium, Museum La Specola 5 Universität von Padua, Palazzo Bo, Saal der Vierzig und Katheder von Galileo Galilei 6 Botanischer Garten

6 2 3 8

1 Universität von Padua, Palazzo Bo, Aula Magna 2 Museum des Vorkinos Sammlung Minici Zotti 3 Universität von Padua, Palazzo Bo, Anatomisches Theater

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Padua: Stadt der Wissenschaft und des Wissens. wertvolle Stätten erhalten, wie der Medizinhörsaal aus dem 14. Jahrhundert, das Katheder von Galileo Galilei, Professor zu Padua von 1592 bis 1610, die Aula Magna, die alte “Scuola Grande dei Legisti” und der doppelte Bogengang von Moroni, der mit den Wappen von berühmten Studenten und Professoren verziert ist. Ein anderer wissenschaftlicher Schatz ist der Botanische Garten. Gegründet 1545 für das Studium der Kräuter (Heilpflanzen), ist er weltweit der älteste botanische Garten einer Universität, der noch heute an seinem ursprünglichen Platz liegt. Dort wachsen rund 6000 Pflanzen, exotische

Padua ist die ideale Stadt, um dem Weg der Menschen in Wissenschaft, Technik und Kreativität zu folgen. Seit 1222, dem Gründungsjahr der Universität von Padua, hat die wissenschaftliche und technologische Entwicklung dank aufgeklärter und genialer Persönlichkeiten und einem Klima der absoluten Freiheit und kulturellen Lebendigkeit grundlegende Meilensteine gesetzt. Neben dem renommierten wissenschaftlich-medizinischen Pol wurde vor kurzem ein europaweit bedeutendes Zentrum für Nanotechnologie gegründet. Die Universität Padua ist eine der ältesten der Welt (die zweitälteste in Italien nach Bologna). Im historischen Hauptgebäude, dem Palazzo Bo, sind das älteste anatomische Theater der Welt und einige historisch

Pflanzen, Heilpflanzen, giftige und fleischfressende Pflanzen: die älteste ist ein Brutblatt, das 1585 gepflanzt wurde und “Goethepalme” genannt wird, seitdem der Dichter, nachdem er es studiert hatte, seine Evolutionstheorien im Essay Die Metamorphose der Pflanzen niederschrieb. Seit 1997 gehört der Botanische Garten zum Weltkulturerbe der UNESCO. Der Turm des astronomischen Observatoriums, La Specola genannt, wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet, um die astronomischen Theorien zu experimentieren. Errichtet auf dem Torlonga, einem alten Turm der Befestigungsanlagen des Schlosses, ist er heute ein Museum, in dem unter anderem eine große Sonnenuhr und Beobachtungsinstrumente aus diversen Ländern zu sehen sind. Eine Ergänzung zum Universitätsambiente sind auch die zahlreichen Naturwissenschaftlichen Museen, wie das Museum für Geologie und Paläonthologie, das Museum für Physikgeschichte, das Museum für Mineralogie, Institute für wissenschaftliche Forschung und Experimente,

4 Studienzentren und -laboratorien. Außerdem wird in Kürze (die Eröffnung ist für 2006 geplant) das Museum für Medizin und Gesundheit zu besichtigen sein, das im Krankenhaus S. Francesco Grande aus dem 15. Jahrhundert untergebracht wird und wo die große medizinische und wissenschaftliche Tradition und die Entwicklung in der Gesundheitsversorgung in Padua gezeigt wird.

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4 Astronomisches Observatorium, Museum La Specola 5 Universität von Padua, Palazzo Bo, Saal der Vierzig und Katheder von Galileo Galilei 6 Botanischer Garten

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1 Universität von Padua, Palazzo Bo, Aula Magna 2 Museum des Vorkinos Sammlung Minici Zotti 3 Universität von Padua, Palazzo Bo, Anatomisches Theater

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Padua: eine dynamische Stadt.

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Lebendig, kreativ, dynamisch. Padua birgt alten Charme und feste kulturelle Traditionen, die mit der Energie und Dynamik modernster Großstädte verbunden sind, in sich. Der Verkehr wurde seit langem aus dem Stadtzentrum verbannt, das zu einer großen Fußgängerzone wurde, wo die Boutiquen der renommiertesten Modedesigner, Spezialitätengeschäfte, entzückende Werkstätten des einheimischen Kunsthandwerks, alte und moderne Buchhandlungen, historische und gemütliche Cafés, raffinierte und trendige Lokale zu finden sind. Historische Gebäude verschmelzen sich mit gewagter zeitgenössischer Architektur, wie das Monument „Erinnerung und Licht“ von Daniel Libeskind. Der amerikanische aber von polnischer Herkunft abstammende Stararchitekt, auch Gewinner des Architektur-Wettbewerbes um den Ground Zero in New York, hat ein Denkmal zu Ehren der Opfer realisiert, in dem ein verborgener Stahlträger aus dem zerstörten World Trade Center eingearbeitet ist. Der Stahlträger wurde der Stadt Padua von dem U.S.A. Außenministerium geschenkt, zu Erinnerung der vielen Opfer der Terroranschläge am World Trade Center. Das Alte Ghetto mit seinem charakteristischen Gassengewirr und seinen Bogengängen, mittelalterlichen Gebäuden und bedeutenden historischen Bauten ist heute ein Szeneviertel, wo man innovative Geschäfte und Antiquitätenhändler, raffinierte Restaurants und alte Gaststätten findet. Auf den großen, monumentalen Plätzen Piazza delle Erbe, Piazza dei Frutti und Piazza dei Signori

ertönt jeden Vormittag der alltägliche malerische Markt mit seinem Geschrei, der seit achthundert Jahren der bevorzugte Treffpunkt der Paduaner ist. An Sommerabenden stehen auf den Plätzen die Kaffeetische dicht gedrängt im Freien, und oft gibt es auch Livemusik. Zum Mekka der Markenboutiquen ist die kleine via S. Fermo geworden: Hier finden Sie alle großen Namen der Haute Couture, die sich noch bis in die Galleria Borromeo und in die Gassen um die Piazza Insurrezione herum ziehen. Von der Universität zur Basilika des hl. Antonius können Sie in den zahlreichen alten und modernen, allgemeinen oder spezialisierten Buchhandlungen stöbern und die einladenden Schaufenster der Geschäfte bewundern, die typische kulinarische Spezialitäten ausstellen. Vergessen Sie auch nicht Ihren Blick nach oben zu richten: Sie werden entzückt sein über die vielen aufeinander folgenden prächtigen Fassaden der historischen Gebäude, darunter auch die des mittelalterlichen Palazzo Zabarella, wo heute Kulturveranstaltungen und erstklassige Ausstellungen stattfinden. Piazza del Santo und seine Umgebung sind die idealen Orte, um Souvenirs zu ergattern und einige der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt im Bild festzuhalten, wie die Basilika des hl. Antonius, das Standbild des Gattamelata, Prato della Valle, der Botanische Garten, oder um einzigartige Museen zu entdecken, wie das Museum des Vorkinos und der Magischen Laterne, das im alten Palazzo Angeli untergebracht ist. In den Shoppingpausen können sich Körper und Seele in einer der zahlreichen Gaststätten erholen, die typische regionale oder internationale Spezialitäten bieten. Die traditionelle Küche ist noch sehr stark verbreitet, und die alten Gerichte werden oft in moderner Form abgewandelt entsprechend der moderneren gastronomischen Sensibilität serviert. Die Liebhaber der ausländischen, exotischen oder stark gewürzten Küche werden angesichts der Vielzahl an

4 3 2 10

1 Palazzo della Ragione, Ausschnitt der Loggia 2 Antico Ghetto 3 Palazzo Moroni und Caffè Pedrocchi

Restaurants und Lokale überrascht sein, in denen man ausländische Spezialitäten probieren kann. Das unermüdliche Kulturprogramm spiegelt sich auch in der Eröffnung immer neuer Räume für die Kunst wider, wie Kunstgalerien, Ausstellungsräumlichkeiten, Mehrzweckräume sowie in den dichten Veranstaltungsprogrammen mit Ausstellungen, Musik, Theater und Kongressen. Im Sommer sind die Plätze und Parks der Stadt die ideale Bühne für Theaterveranstaltungen, Konzerte oder Open-Air-Kino. Direkt außerhalb der Stadt gibt es viel Platz für große Pop- und Rockkonzerte, Diskotheken und Sommerlokale, wo Spaß und Leute kennen lernen angesagt sind. Wegen des neu erweckten Interesses der Paduaner an ihren Wasserläufen wurde die Binnenschifffahrt auf

5 6

Kanälen und Flüssen, die durch die Stadt bzw. um sie herum fließen, touristisch entwickelt. Von März bis Oktober bieten die Fahrten auf den Flüssen und Kanälen tagsüber und nachts wunderschöne Eindrücke von den Stadtmauern, den Stadtbastionen und ungewöhnliche Ansichten der Altstadt. Dank der Universität und der Messe finden auch viele Kongresse in Padua statt: Ein umfangreiches Angebot steht der wachsenden Nachfrage der Kongressreiseveranstaltern zur Verfügung. Kultur, Kunst, Wissenschaften, Theater, Shopping, eine gute Küche, Nachtleben: ob Sie nun einen Tag oder einen langen Urlaub in Padua verbringen, die Stadt wird Sie mit einem unglaublichen Angebot an Aktivitäten und Möglichkeiten überraschen. 4 Piazza delle Erbe, Markt 5 Prato della Valle

6 Monument „Erinnerung und Licht“ von Daniel Libeskind

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Lebendig, kreativ, dynamisch. Padua birgt alten Charme und feste kulturelle Traditionen, die mit der Energie und Dynamik modernster Großstädte verbunden sind, in sich. Der Verkehr wurde seit langem aus dem Stadtzentrum verbannt, das zu einer großen Fußgängerzone wurde, wo die Boutiquen der renommiertesten Modedesigner, Spezialitätengeschäfte, entzückende Werkstätten des einheimischen Kunsthandwerks, alte und moderne Buchhandlungen, historische und gemütliche Cafés, raffinierte und trendige Lokale zu finden sind. Historische Gebäude verschmelzen sich mit gewagter zeitgenössischer Architektur, wie das Monument „Erinnerung und Licht“ von Daniel Libeskind. Der amerikanische aber von polnischer Herkunft abstammende Stararchitekt, auch Gewinner des Architektur-Wettbewerbes um den Ground Zero in New York, hat ein Denkmal zu Ehren der Opfer realisiert, in dem ein verborgener Stahlträger aus dem zerstörten World Trade Center eingearbeitet ist. Der Stahlträger wurde der Stadt Padua von dem U.S.A. Außenministerium geschenkt, zu Erinnerung der vielen Opfer der Terroranschläge am World Trade Center. Das Alte Ghetto mit seinem charakteristischen Gassengewirr und seinen Bogengängen, mittelalterlichen Gebäuden und bedeutenden historischen Bauten ist heute ein Szeneviertel, wo man innovative Geschäfte und Antiquitätenhändler, raffinierte Restaurants und alte Gaststätten findet. Auf den großen, monumentalen Plätzen Piazza delle Erbe, Piazza dei Frutti und Piazza dei Signori

ertönt jeden Vormittag der alltägliche malerische Markt mit seinem Geschrei, der seit achthundert Jahren der bevorzugte Treffpunkt der Paduaner ist. An Sommerabenden stehen auf den Plätzen die Kaffeetische dicht gedrängt im Freien, und oft gibt es auch Livemusik. Zum Mekka der Markenboutiquen ist die kleine via S. Fermo geworden: Hier finden Sie alle großen Namen der Haute Couture, die sich noch bis in die Galleria Borromeo und in die Gassen um die Piazza Insurrezione herum ziehen. Von der Universität zur Basilika des hl. Antonius können Sie in den zahlreichen alten und modernen, allgemeinen oder spezialisierten Buchhandlungen stöbern und die einladenden Schaufenster der Geschäfte bewundern, die typische kulinarische Spezialitäten ausstellen. Vergessen Sie auch nicht Ihren Blick nach oben zu richten: Sie werden entzückt sein über die vielen aufeinander folgenden prächtigen Fassaden der historischen Gebäude, darunter auch die des mittelalterlichen Palazzo Zabarella, wo heute Kulturveranstaltungen und erstklassige Ausstellungen stattfinden. Piazza del Santo und seine Umgebung sind die idealen Orte, um Souvenirs zu ergattern und einige der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt im Bild festzuhalten, wie die Basilika des hl. Antonius, das Standbild des Gattamelata, Prato della Valle, der Botanische Garten, oder um einzigartige Museen zu entdecken, wie das Museum des Vorkinos und der Magischen Laterne, das im alten Palazzo Angeli untergebracht ist. In den Shoppingpausen können sich Körper und Seele in einer der zahlreichen Gaststätten erholen, die typische regionale oder internationale Spezialitäten bieten. Die traditionelle Küche ist noch sehr stark verbreitet, und die alten Gerichte werden oft in moderner Form abgewandelt entsprechend der moderneren gastronomischen Sensibilität serviert. Die Liebhaber der ausländischen, exotischen oder stark gewürzten Küche werden angesichts der Vielzahl an

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1 Palazzo della Ragione, Ausschnitt der Loggia 2 Antico Ghetto 3 Palazzo Moroni und Caffè Pedrocchi

Restaurants und Lokale überrascht sein, in denen man ausländische Spezialitäten probieren kann. Das unermüdliche Kulturprogramm spiegelt sich auch in der Eröffnung immer neuer Räume für die Kunst wider, wie Kunstgalerien, Ausstellungsräumlichkeiten, Mehrzweckräume sowie in den dichten Veranstaltungsprogrammen mit Ausstellungen, Musik, Theater und Kongressen. Im Sommer sind die Plätze und Parks der Stadt die ideale Bühne für Theaterveranstaltungen, Konzerte oder Open-Air-Kino. Direkt außerhalb der Stadt gibt es viel Platz für große Pop- und Rockkonzerte, Diskotheken und Sommerlokale, wo Spaß und Leute kennen lernen angesagt sind. Wegen des neu erweckten Interesses der Paduaner an ihren Wasserläufen wurde die Binnenschifffahrt auf

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Kanälen und Flüssen, die durch die Stadt bzw. um sie herum fließen, touristisch entwickelt. Von März bis Oktober bieten die Fahrten auf den Flüssen und Kanälen tagsüber und nachts wunderschöne Eindrücke von den Stadtmauern, den Stadtbastionen und ungewöhnliche Ansichten der Altstadt. Dank der Universität und der Messe finden auch viele Kongresse in Padua statt: Ein umfangreiches Angebot steht der wachsenden Nachfrage der Kongressreiseveranstaltern zur Verfügung. Kultur, Kunst, Wissenschaften, Theater, Shopping, eine gute Küche, Nachtleben: ob Sie nun einen Tag oder einen langen Urlaub in Padua verbringen, die Stadt wird Sie mit einem unglaublichen Angebot an Aktivitäten und Möglichkeiten überraschen. 4 Piazza delle Erbe, Markt 5 Prato della Valle

6 Monument „Erinnerung und Licht“ von Daniel Libeskind

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Die Stätten des Glaubens.

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1 Basilika der hl. Justina 2 Basilika des hl. Antonius 3 Basilika der hl. Justina, Gang der Märtyrer 4 Dom und Baptisterium 5 Kirche S. Nicolò 6 Kirche der Einsiedlermönche, B. Ammannati, Grab von M. M. Benavides 7 Städtische Museen der Einsiedlermönche, Guariento, Engel

Neben den großen Basiliken gibt es in Padua noch viele andere Kirchen, Kapellen und Oratorien, die oft abseits der Touristenwege liegen, die aber sehr reich an Kunst und Geschichte sind. Die Werke von Andrea Mantegna in der Kirche der Einsiedlermönche bergen die Geheimnisse der Renaissance in sich, auch wenn sie zum Großteil durch die Bombenangriffe von 1944 zerstört wurden. In der abseits gelegenen Kirche S. Maria del Carmine ist in einem kleinen Raum ein wertvoller Freskenzyklus aus dem 16. Jahrhundert erhalten. In der schönen kleinen romanischen Kirche S. Nicolò hängen

4 Zu den Kuppeln der Basilika der hl. Justina bilden die sehr nahen Kuppeln der Basilika des hl. Antonius einen Kontrapunkt. Mit dem Bau der großen Wallfahrtskirche, die jedes Jahr Ziel für Millionen von Gläubigen und Besuchern aus aller Welt ist, wurde 1232 nur wenige Monate nach dem Tod des hl. Antonius begonnen, um dort die sterbliche Hülle des Heiligen zu bewahren, und schon 1310 ragte sie mit

Heilige Wege. Die weite und unmittelbare Verbreitung des Christentums in Padua und Umgebung wird durch das riesige architektonische und religiöse Erbe bezeugt, das aus Kirchen, Kapellen, heiligen Stätten, Klöstern und Abteien besteht, die in der gesamten Provinz verstreut sind. Laut der Überlieferung starb im Jahr 304 beim Prato della Valle Justina, eine römische Aristokratin, den Märtyrertod durch das Schwert: Dort, wo ihr Grab liegt, wurden 530 n. Chr. zu ihren Ehren eine Basilika und eine kleine Gedächtniskapelle errichtet. Noch heute ist die Basilika der hl. Justina eines der ältesten Zeugnisse des Glaubens und der christlichen Baukunst in und um Padua. Neben der Basilika aus dem 6. Jahrhundert kann man die Gedächtniskapelle aus demselben Jahrhundert, Elemente der antiken romanischen Basilika (12.-13. Jh.) und den Märtyrerbrunnen bewundern. Das angrenzende Benediktinerkloster mit seinen mit Fresken bemalten Kreuzgängen umfasst auch eine sehr gut ausgestattete Bibliothek und das Zentrum für die Restaurierung antiker Bücher.

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Kuppeln, byzantinischen Türmen und runden Kapellen empor, die später durch wunderbare Kunstwerke ausgeschmückt wurden, die zwischen dem 13. Jahrhundert und unserer heutigen Zeit geschaffen wurden. Die dritte große Basilika der Stadt ist die Kathedrale S. Maria Assunta aus dem 16. Jahrhundert, die auf einer romanischen Basilika aus dem Jahr 1075 errichtet wurde, welche wiederum dort stand, wo früher ein uraltes domus ecclesiae stand. Im dazu gehörigen Baptisterium ist der wunderschöne Freskenzyklus von Giusto de’ Menabuoi zu sehen. Der Blick auf das großartige Paradies in der Kuppel ist atemberaubend: Hunderte von Heiligen, die in konzentrischen Kreisen um die Figuren von Jesus dem Allmächtigen und der Jungfrau angeordnet sind, und die über das darunter liegende Taufbecken wachen, das genau dort steht, wo früher der Sarkophag von Francesco il Vecchio da Carrara, dem Herrn von Padua von 1350 bis 1388, stand. Zwei andere, sehr verehrte Wallfahrtskirchen sind die von S. Leopoldo Mandic in der Nähe von Prato della Valle, und die des Hl. Antonius von Arcella, wo der Heilige im Jahre 1231 starb.

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1 Basilika der hl. Justina 2 Basilika des hl. Antonius 3 Basilika der hl. Justina, Gang der Märtyrer 4 Dom und Baptisterium 5 Kirche S. Nicolò 6 Kirche der Einsiedlermönche, B. Ammannati, Grab von M. M. Benavides 7 Städtische Museen der Einsiedlermönche, Guariento, Engel

Neben den großen Basiliken gibt es in Padua noch viele andere Kirchen, Kapellen und Oratorien, die oft abseits der Touristenwege liegen, die aber sehr reich an Kunst und Geschichte sind. Die Werke von Andrea Mantegna in der Kirche der Einsiedlermönche bergen die Geheimnisse der Renaissance in sich, auch wenn sie zum Großteil durch die Bombenangriffe von 1944 zerstört wurden. In der abseits gelegenen Kirche S. Maria del Carmine ist in einem kleinen Raum ein wertvoller Freskenzyklus aus dem 16. Jahrhundert erhalten. In der schönen kleinen romanischen Kirche S. Nicolò hängen

4 Zu den Kuppeln der Basilika der hl. Justina bilden die sehr nahen Kuppeln der Basilika des hl. Antonius einen Kontrapunkt. Mit dem Bau der großen Wallfahrtskirche, die jedes Jahr Ziel für Millionen von Gläubigen und Besuchern aus aller Welt ist, wurde 1232 nur wenige Monate nach dem Tod des hl. Antonius begonnen, um dort die sterbliche Hülle des Heiligen zu bewahren, und schon 1310 ragte sie mit

Heilige Wege. Die weite und unmittelbare Verbreitung des Christentums in Padua und Umgebung wird durch das riesige architektonische und religiöse Erbe bezeugt, das aus Kirchen, Kapellen, heiligen Stätten, Klöstern und Abteien besteht, die in der gesamten Provinz verstreut sind. Laut der Überlieferung starb im Jahr 304 beim Prato della Valle Justina, eine römische Aristokratin, den Märtyrertod durch das Schwert: Dort, wo ihr Grab liegt, wurden 530 n. Chr. zu ihren Ehren eine Basilika und eine kleine Gedächtniskapelle errichtet. Noch heute ist die Basilika der hl. Justina eines der ältesten Zeugnisse des Glaubens und der christlichen Baukunst in und um Padua. Neben der Basilika aus dem 6. Jahrhundert kann man die Gedächtniskapelle aus demselben Jahrhundert, Elemente der antiken romanischen Basilika (12.-13. Jh.) und den Märtyrerbrunnen bewundern. Das angrenzende Benediktinerkloster mit seinen mit Fresken bemalten Kreuzgängen umfasst auch eine sehr gut ausgestattete Bibliothek und das Zentrum für die Restaurierung antiker Bücher.

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Kuppeln, byzantinischen Türmen und runden Kapellen empor, die später durch wunderbare Kunstwerke ausgeschmückt wurden, die zwischen dem 13. Jahrhundert und unserer heutigen Zeit geschaffen wurden. Die dritte große Basilika der Stadt ist die Kathedrale S. Maria Assunta aus dem 16. Jahrhundert, die auf einer romanischen Basilika aus dem Jahr 1075 errichtet wurde, welche wiederum dort stand, wo früher ein uraltes domus ecclesiae stand. Im dazu gehörigen Baptisterium ist der wunderschöne Freskenzyklus von Giusto de’ Menabuoi zu sehen. Der Blick auf das großartige Paradies in der Kuppel ist atemberaubend: Hunderte von Heiligen, die in konzentrischen Kreisen um die Figuren von Jesus dem Allmächtigen und der Jungfrau angeordnet sind, und die über das darunter liegende Taufbecken wachen, das genau dort steht, wo früher der Sarkophag von Francesco il Vecchio da Carrara, dem Herrn von Padua von 1350 bis 1388, stand. Zwei andere, sehr verehrte Wallfahrtskirchen sind die von S. Leopoldo Mandic in der Nähe von Prato della Valle, und die des Hl. Antonius von Arcella, wo der Heilige im Jahre 1231 starb.

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Werke von Jacopo Montagnana, Stefano dall’Arzere und Giandomenico Tiepolo. Eine mystische, mittelalterliche Atmosphäre ist in der schlichten Kirche S. Sofia zu spüren, einem der ältesten Gebäude der Stadt. Ganz versteckt in dem weiten Bogengang ist die Kirche S. Francesco Grande, in der sich eine große Altartafel von Paolo Veronese und Pietro Damini und Fresken aus dem 16. Jahrhundert und die Bronzeskulptur Roccabonella befinden, eine schöne Skulptur aus dem 15. Jahrhundert von Bartolomeo Bellano und Andrea Briosco. Neuere Meisterwerke sind die Kirche S. Gaetano, entworfen von Vincenzo Scamozzi im ausgehenden 16. Jahrhundert und mit Marmor und Fresken bedeckt, und die Kirche Santa Maria del Pianto, genannt “del Torresino” wegen des zentralen, mit Zinnen versehenen Turms. Nur wenige wissen, dass der berühmte Musiker Giuseppe Tartini (18. Jh.), bekannt durch seine Teufelstrillersonate in der Kirche S. Caterina begraben liegt. Auch die abseits gelegene Kirche S. Massimo hält unerwartete Überraschungen bereit: drei wunderschöne Altartafeln von Giovan Battista Tiepolo und das Grab des berühmten Arztes Giovan Battista Morgagni, der 1711 den ersten Lehrstuhl für theoretische Medizin an der Universität Padua erhielt. Etwas außerhalb von Padua steht in Pozzoveggiani die alte Kirche S. Michele, die reich an Zeugnissen aus der Spätantike ist. Auch in der Provinz Padua

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1 Monteortone di Abano T., Wallfahrtskirche Madonna della Salute 2 Padua, Kirche S. Michele Pozzoveggiani Unten: Abtei von Praglia

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1 gibt es zahlreiche heilige Stätten, die im Laufe der Jahrhunderte Orte des Glaubens, der Kultur und der Forschung waren. Darunter sind die Klöster und Einsiedeleien besonders schön. Mitten in den grünen Euganeischen Hügeln liegt die Abtei S. Maria di Praglia, die im 11. Jahrhundert gegründet wurde und im Mittelalter und in der Renaissance ein Fixpunkt der landwirtschaftlichen Besiedlung durch die Benediktiner in der gesamten Umgebung westlich von Padua war. 1448 wurde die Abtei aus- und umgebaut, es entstand die elegante Kirche nach dem Entwurf von Tullio Lombardo, und ein Teil des Klosters wurde umgebaut. In der Kirche sind Fresken und Gemälde der venezianischen Schule und ein Holzkruzifix zu sehen, das dem Umkreis von Giotto zugeschrieben wird. Das Kloster hat schöne Kreuzgänge, einen schönen Kapitelsaal, ein monumentales Refektorium und die berühmte “kleine göttliche Loggia”, die von Antonio Fogazzaro in seinem Roman Piccolo mondo moderno (1901) verewigt wurde. Die Abtei ist weltweit durch die bedeutende Tätigkeit der Restaurierung antiker Bücher und der Miniaturkodizes bekannt, die die Mönche selbst ausüben. Auf dem Gipfel des Monte Rua befindet sich seit 1339 eine Camaldoli-Klausureinsiedelei, die man nicht besichtigen

kann, aber von wo aus man einen wunderbaren Ausblick auf die Hügel und die umliegende Tiefebene hat. In der Umgebung von Este steht die uralte Abtei S. Maria von Carceri: der riesige Komplex umfasst die Kirche, die Abtei, Kreuzgänge und ein Gästehaus und wurde im ausgehenden 17. Jahrhundert teilweise in eine Villa umgewandelt. Es gibt sehr alte romanische Elemente, einen Renaissancekreuzgang, eine prächtige Taufkapelle, die ehemaligen, mit Fresken versehenen Bibliotheksräume und ein umfangreiches Museum der Bauernkultur. Nicht weit von Carceri entfernt steht in Urbana das Kloster S. Salvaro mit der alten Kirche aus dem 11. Jahrhundert und Fresken aus dem 13. Jahrhundert. Im ehemaligen Kloster befindet sich heute das Museum der Antiken Straßen, das anhand von Landkarten, Dokumenten und Funden die Geschichte der Gegend rekonstruiert, in der das Kloster steht.

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4 5 Die Abteikirche S. Stefano in Due Carrare, zu der früher ein großer Klosterkomplex aus den ersten Jahren nach dem Jahr 1000 gehörte, ist ein prächtiges architektonisches Zeugnis der romanischen Kunst in Venetien. In der Kirche befindet sich ein antiker Mosaikboden (11. und 14. Jh.) und der Marmorsarkophag von Marsilio da Carrara, dem Herrn von Padua, der 1338 starb. Sehr viele Stätten sind mit dem Marienkult und oft mit wundertätigen Ereignissen verbunden. In Monteortone di Abano Terme steht die Wallfahrtskirche S. Maria di Monteortone, wo 1428 nach einer Pest die heilige Jungfrau einem kranken Ritter erschien und ihn aufforderte ins Wasser zu gehen, wo der Ritter ein Bild der heiligen Jungfrau fand, das sofort zu einem Kultgegenstand wurde. In der Wallfahrtskirche sind neben dem heiligen Bild Fresken von Jacopo da Montagnana und eine Altartafel von Palma il Giovane zu sehen. Weiter auf den Euganeischen Hügeln steht auf dem Monte della Madonna (Teolo) die Wallfahrtskirche der Madonna del Monte aus dem 16. Jahrhundert. Eine Madonna delle Grazie wird in der Basilika von Este verehrt, die 1717 dort errichtet wurde, wo sich zuvor ein anderes Heiligtum befand, um dort eine angeblich wundertätige byzantinische Tafel der Jungfrau aufzubewahren. Der Jungfrau Maria ist auch die Wallfahrtskirche von Tresto in Ospedaletto Euganeo geweiht. Nachdem einem Bootsführer die heilige Jungfrau

erschienen war, wurde die Kirche 1468 erbaut. In der Kirche sind die ursprüngliche Dekoration und Gemälde venezianischer Meister erhalten, darunter die wundertätige Madonna, die Jacopo da Montagnana zugeschrieben wird. Eine Ädikula außerhalb der Kirche schützt die Quelle, von der es heißt, dass sie auf wundersame Weise während des Kirchenbaus dort aus dem Boden sprudelte. In Piove di Sacco, der Hauptstadt der grünen Saccisica, stehen zwei bedeutende Kirchen: der Dom S. Martino und die Wallfahrtskirche Madonna delle Grazie, wo eine Madonna mit Kind von Giovanni Bellini zu sehen ist. Dem heiligen Antonius ist die kleine, aber schöne Wallfahrtskirche des Nussbaums von Camposampiero geweiht. Die Legende besagt, dass die kleine Kirche an dem Ort gebaut sei, wo der hl. Antonius eine denkwürdige Predigt von der Krone eines Nussbaums aus hielt. Im Innenraum sind auf einem vollständigen Freskenzyklus Szenen der Wundertaten und aus dem Leben des Heiligen, ein Werk des Malers Girolamo del Santo (16. Jh.), dargestellt. während die Altartafel mit der Predigt des hl. Antonius im Nussbaum ein Werk von Andrea da Murano (1486) ist.

3 Torreglia, Einsiedelei Monte Rua 4 Camposampiero, Antoniuswallfahrtskirche des Nussbaums 5 Piove di Sacco, Wallfahrtskirche Madonna delle Grazie, Madonna mit Kind von Giovanni Bellini Unten: Abtei von Carceri

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Werke von Jacopo Montagnana, Stefano dall’Arzere und Giandomenico Tiepolo. Eine mystische, mittelalterliche Atmosphäre ist in der schlichten Kirche S. Sofia zu spüren, einem der ältesten Gebäude der Stadt. Ganz versteckt in dem weiten Bogengang ist die Kirche S. Francesco Grande, in der sich eine große Altartafel von Paolo Veronese und Pietro Damini und Fresken aus dem 16. Jahrhundert und die Bronzeskulptur Roccabonella befinden, eine schöne Skulptur aus dem 15. Jahrhundert von Bartolomeo Bellano und Andrea Briosco. Neuere Meisterwerke sind die Kirche S. Gaetano, entworfen von Vincenzo Scamozzi im ausgehenden 16. Jahrhundert und mit Marmor und Fresken bedeckt, und die Kirche Santa Maria del Pianto, genannt “del Torresino” wegen des zentralen, mit Zinnen versehenen Turms. Nur wenige wissen, dass der berühmte Musiker Giuseppe Tartini (18. Jh.), bekannt durch seine Teufelstrillersonate in der Kirche S. Caterina begraben liegt. Auch die abseits gelegene Kirche S. Massimo hält unerwartete Überraschungen bereit: drei wunderschöne Altartafeln von Giovan Battista Tiepolo und das Grab des berühmten Arztes Giovan Battista Morgagni, der 1711 den ersten Lehrstuhl für theoretische Medizin an der Universität Padua erhielt. Etwas außerhalb von Padua steht in Pozzoveggiani die alte Kirche S. Michele, die reich an Zeugnissen aus der Spätantike ist. Auch in der Provinz Padua

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1 Monteortone di Abano T., Wallfahrtskirche Madonna della Salute 2 Padua, Kirche S. Michele Pozzoveggiani Unten: Abtei von Praglia

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1 gibt es zahlreiche heilige Stätten, die im Laufe der Jahrhunderte Orte des Glaubens, der Kultur und der Forschung waren. Darunter sind die Klöster und Einsiedeleien besonders schön. Mitten in den grünen Euganeischen Hügeln liegt die Abtei S. Maria di Praglia, die im 11. Jahrhundert gegründet wurde und im Mittelalter und in der Renaissance ein Fixpunkt der landwirtschaftlichen Besiedlung durch die Benediktiner in der gesamten Umgebung westlich von Padua war. 1448 wurde die Abtei aus- und umgebaut, es entstand die elegante Kirche nach dem Entwurf von Tullio Lombardo, und ein Teil des Klosters wurde umgebaut. In der Kirche sind Fresken und Gemälde der venezianischen Schule und ein Holzkruzifix zu sehen, das dem Umkreis von Giotto zugeschrieben wird. Das Kloster hat schöne Kreuzgänge, einen schönen Kapitelsaal, ein monumentales Refektorium und die berühmte “kleine göttliche Loggia”, die von Antonio Fogazzaro in seinem Roman Piccolo mondo moderno (1901) verewigt wurde. Die Abtei ist weltweit durch die bedeutende Tätigkeit der Restaurierung antiker Bücher und der Miniaturkodizes bekannt, die die Mönche selbst ausüben. Auf dem Gipfel des Monte Rua befindet sich seit 1339 eine Camaldoli-Klausureinsiedelei, die man nicht besichtigen

kann, aber von wo aus man einen wunderbaren Ausblick auf die Hügel und die umliegende Tiefebene hat. In der Umgebung von Este steht die uralte Abtei S. Maria von Carceri: der riesige Komplex umfasst die Kirche, die Abtei, Kreuzgänge und ein Gästehaus und wurde im ausgehenden 17. Jahrhundert teilweise in eine Villa umgewandelt. Es gibt sehr alte romanische Elemente, einen Renaissancekreuzgang, eine prächtige Taufkapelle, die ehemaligen, mit Fresken versehenen Bibliotheksräume und ein umfangreiches Museum der Bauernkultur. Nicht weit von Carceri entfernt steht in Urbana das Kloster S. Salvaro mit der alten Kirche aus dem 11. Jahrhundert und Fresken aus dem 13. Jahrhundert. Im ehemaligen Kloster befindet sich heute das Museum der Antiken Straßen, das anhand von Landkarten, Dokumenten und Funden die Geschichte der Gegend rekonstruiert, in der das Kloster steht.

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4 5 Die Abteikirche S. Stefano in Due Carrare, zu der früher ein großer Klosterkomplex aus den ersten Jahren nach dem Jahr 1000 gehörte, ist ein prächtiges architektonisches Zeugnis der romanischen Kunst in Venetien. In der Kirche befindet sich ein antiker Mosaikboden (11. und 14. Jh.) und der Marmorsarkophag von Marsilio da Carrara, dem Herrn von Padua, der 1338 starb. Sehr viele Stätten sind mit dem Marienkult und oft mit wundertätigen Ereignissen verbunden. In Monteortone di Abano Terme steht die Wallfahrtskirche S. Maria di Monteortone, wo 1428 nach einer Pest die heilige Jungfrau einem kranken Ritter erschien und ihn aufforderte ins Wasser zu gehen, wo der Ritter ein Bild der heiligen Jungfrau fand, das sofort zu einem Kultgegenstand wurde. In der Wallfahrtskirche sind neben dem heiligen Bild Fresken von Jacopo da Montagnana und eine Altartafel von Palma il Giovane zu sehen. Weiter auf den Euganeischen Hügeln steht auf dem Monte della Madonna (Teolo) die Wallfahrtskirche der Madonna del Monte aus dem 16. Jahrhundert. Eine Madonna delle Grazie wird in der Basilika von Este verehrt, die 1717 dort errichtet wurde, wo sich zuvor ein anderes Heiligtum befand, um dort eine angeblich wundertätige byzantinische Tafel der Jungfrau aufzubewahren. Der Jungfrau Maria ist auch die Wallfahrtskirche von Tresto in Ospedaletto Euganeo geweiht. Nachdem einem Bootsführer die heilige Jungfrau

erschienen war, wurde die Kirche 1468 erbaut. In der Kirche sind die ursprüngliche Dekoration und Gemälde venezianischer Meister erhalten, darunter die wundertätige Madonna, die Jacopo da Montagnana zugeschrieben wird. Eine Ädikula außerhalb der Kirche schützt die Quelle, von der es heißt, dass sie auf wundersame Weise während des Kirchenbaus dort aus dem Boden sprudelte. In Piove di Sacco, der Hauptstadt der grünen Saccisica, stehen zwei bedeutende Kirchen: der Dom S. Martino und die Wallfahrtskirche Madonna delle Grazie, wo eine Madonna mit Kind von Giovanni Bellini zu sehen ist. Dem heiligen Antonius ist die kleine, aber schöne Wallfahrtskirche des Nussbaums von Camposampiero geweiht. Die Legende besagt, dass die kleine Kirche an dem Ort gebaut sei, wo der hl. Antonius eine denkwürdige Predigt von der Krone eines Nussbaums aus hielt. Im Innenraum sind auf einem vollständigen Freskenzyklus Szenen der Wundertaten und aus dem Leben des Heiligen, ein Werk des Malers Girolamo del Santo (16. Jh.), dargestellt. während die Altartafel mit der Predigt des hl. Antonius im Nussbaum ein Werk von Andrea da Murano (1486) ist.

3 Torreglia, Einsiedelei Monte Rua 4 Camposampiero, Antoniuswallfahrtskirche des Nussbaums 5 Piove di Sacco, Wallfahrtskirche Madonna delle Grazie, Madonna mit Kind von Giovanni Bellini Unten: Abtei von Carceri

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Eine Provinz des Wassers. Der erste Kern der zukünftigen Stadt Padua entstand um das 12. Jahrhundert v. Chr. in einer weiten Schleife des Medoacus, dem alten Brenta: Seitdem wird die Geschichte Paduas und seiner Umgebung immer vom Wasser geprägt. Schon im 1. Jahrhundert n. Chr. pries der berühmte Historiker Titus Livius das Geschick der antiken Pataviner in der Schifffahrt, als er ihren ruhmreichen Sieg über die Flotte des Spartanerkönigs Kleonymos im Jahr 302 v. Chr. beschrieb. Seitdem wurde die Binnenschifffahrt immer stärker, bis unter Rom der große Hafen mit Geschäften und Warenlagern gebaut wurde.

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1 Laut Strabo, dem berühmten griechischen Geographen, war Padua wichtiger als alle anderen Städte in der Region, und die Menge an Waren, die von hier aus nach Rom transportiert wurden, bestätigte, dass hier eine blühende und betriebsame Bevölkerung lebte. Nach der Krise aufgrund des Einfalls der Germanen und des allgemeinen Niedergangs der Region stand das Wasser im Wirtschaftsaufschwung wieder einmal im Mittelpunkt. Nach dem Jahr 1000 erhielten die Flussläufe eine immer größere strategische Bedeutung und spielten eine bedeutende Rolle in den Kämpfen um die territoriale Vorherrschaft. Sie waren grundlegend sowohl als Unterhaltsquelle der Bevölkerung wie auch als Wirtschaftsressource und Verbindungsweg. Sowohl zur Zeit des Städtebundes als auch später unter der Herrschaft der Carrara und der venezianischen Herrschaft führten die Arbeiten zur Kontrolle und Nutzung der Gewässer in der Provinz zum Bau eines dichten Netzes befahrbarer künstlicher Kanäle. Dieses Netz verband Padua mit dem umliegenden Land und mit allen Städten des Veneto und mündete in die Lagune von Venedig und ins Meer, wo die wichtigsten Warenumschlagplätze waren. In den 400 Jahren venezianischer Herrschaft kamen Getreide, landwirtschaftliche Erzeugnisse, Holz, Marmor, Kalkgestein aus den Hügeln von Vicenza

und der kostbare Trachyt aus den Euganeischen Hügeln vom Binnenland übers Wasser nach Venedig. Aus dieser Zeit stammen auch die prächtigen Villen, die noch heute die Ufer der befahrbaren Flüsse und die Euganeischen Hügel schmücken. Die reichen venezianischen Patrizier erreichten über Flüsse und Kanäle ihre Wohnsitze in Padua und den Euganeischen Hügeln, vor allem am Brenta und am Piovego. Auf den Wasserstraßen konnte man alle Bootstypen antreffen, darunter Flöße, Gondeln, Lastenkähne und traditionelle Holzboote für den Personen- und Warentransport (burci, sandoli, padovane, burchielli, peote).

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Wasserläufe Paduas Deich am Battaglia-Kanal Sumpf von Onara Kanus auf dem Bacchiglione Padua, Stück des Flussrings, der an den alten Stadtmauern entlang fließt

8 Brenta-Kanal, Ausflugsdampfer vor der Villa Giovanelli in Noventa Padovana 9 Padua, Allerheiligentor (Porta Ognissanti) 10 Battaglia Terme, Museum der Flussschifffahrt

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Die traditionellen Holzkähne (burci oder burchi) konnten überall direkt am Ufer anlegen. Sie werden auch von Dante in der Göttlichen Komödie erwähnt: “wie man den Kahn im halb im Wasser, halb am Lande sieht an unsrer Flüsse Strand…” (Hölle, Gesang 17, 19-20).

7 8 Der Bacchiglione, ein antiker Fluss zwischen Vicenza und Padua, ist noch heute die wichtigste Wasserquelle der Stadt: Die Stadt lebte und lebt von dem Wasser, das von Süden kommt und an den Stadtmauern aus dem 16. Jahrhundert entlang bis zum mittelalterlichen Schloss fließt, wo es sich in einen Hauptarm (Tronco Maestro) und einen Binnenkanal (Naviglio Interno) teilt und den alten Stadtkern umschließt. In den letzten Jahren wurde ein Programm zur Wiederherstellung der Wasserläufe

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und Neuöffnung der alten Schleusen aufgelegt, mit dem die Schifffahrt auf den alten Wasserstraßen wieder möglich wurde, wie z. B. die Fahrt an den Stadtmauern und Bastionen entlang oder die Fahrt auf der Riviera Euganea inmitten einer wunderschönen Naturlandschaft. Die Geschichte der Bootsführer und der Wasserläufe Paduas sind ausgiebig im hoch interessanten Museum der Flussschifffahrt in Battaglia Terme dokumentiert, wo über 4.000 Gegenstände zu sehen sind, darunter Binnenschiffe, Ausrüstungen, historische Fotografien, Schifffahrtskarten, Bücher und Urkunden.

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Eine Provinz des Wassers. Der erste Kern der zukünftigen Stadt Padua entstand um das 12. Jahrhundert v. Chr. in einer weiten Schleife des Medoacus, dem alten Brenta: Seitdem wird die Geschichte Paduas und seiner Umgebung immer vom Wasser geprägt. Schon im 1. Jahrhundert n. Chr. pries der berühmte Historiker Titus Livius das Geschick der antiken Pataviner in der Schifffahrt, als er ihren ruhmreichen Sieg über die Flotte des Spartanerkönigs Kleonymos im Jahr 302 v. Chr. beschrieb. Seitdem wurde die Binnenschifffahrt immer stärker, bis unter Rom der große Hafen mit Geschäften und Warenlagern gebaut wurde.

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1 Laut Strabo, dem berühmten griechischen Geographen, war Padua wichtiger als alle anderen Städte in der Region, und die Menge an Waren, die von hier aus nach Rom transportiert wurden, bestätigte, dass hier eine blühende und betriebsame Bevölkerung lebte. Nach der Krise aufgrund des Einfalls der Germanen und des allgemeinen Niedergangs der Region stand das Wasser im Wirtschaftsaufschwung wieder einmal im Mittelpunkt. Nach dem Jahr 1000 erhielten die Flussläufe eine immer größere strategische Bedeutung und spielten eine bedeutende Rolle in den Kämpfen um die territoriale Vorherrschaft. Sie waren grundlegend sowohl als Unterhaltsquelle der Bevölkerung wie auch als Wirtschaftsressource und Verbindungsweg. Sowohl zur Zeit des Städtebundes als auch später unter der Herrschaft der Carrara und der venezianischen Herrschaft führten die Arbeiten zur Kontrolle und Nutzung der Gewässer in der Provinz zum Bau eines dichten Netzes befahrbarer künstlicher Kanäle. Dieses Netz verband Padua mit dem umliegenden Land und mit allen Städten des Veneto und mündete in die Lagune von Venedig und ins Meer, wo die wichtigsten Warenumschlagplätze waren. In den 400 Jahren venezianischer Herrschaft kamen Getreide, landwirtschaftliche Erzeugnisse, Holz, Marmor, Kalkgestein aus den Hügeln von Vicenza

und der kostbare Trachyt aus den Euganeischen Hügeln vom Binnenland übers Wasser nach Venedig. Aus dieser Zeit stammen auch die prächtigen Villen, die noch heute die Ufer der befahrbaren Flüsse und die Euganeischen Hügel schmücken. Die reichen venezianischen Patrizier erreichten über Flüsse und Kanäle ihre Wohnsitze in Padua und den Euganeischen Hügeln, vor allem am Brenta und am Piovego. Auf den Wasserstraßen konnte man alle Bootstypen antreffen, darunter Flöße, Gondeln, Lastenkähne und traditionelle Holzboote für den Personen- und Warentransport (burci, sandoli, padovane, burchielli, peote).

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Wasserläufe Paduas Deich am Battaglia-Kanal Sumpf von Onara Kanus auf dem Bacchiglione Padua, Stück des Flussrings, der an den alten Stadtmauern entlang fließt

8 Brenta-Kanal, Ausflugsdampfer vor der Villa Giovanelli in Noventa Padovana 9 Padua, Allerheiligentor (Porta Ognissanti) 10 Battaglia Terme, Museum der Flussschifffahrt

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Die traditionellen Holzkähne (burci oder burchi) konnten überall direkt am Ufer anlegen. Sie werden auch von Dante in der Göttlichen Komödie erwähnt: “wie man den Kahn im halb im Wasser, halb am Lande sieht an unsrer Flüsse Strand…” (Hölle, Gesang 17, 19-20).

7 8 Der Bacchiglione, ein antiker Fluss zwischen Vicenza und Padua, ist noch heute die wichtigste Wasserquelle der Stadt: Die Stadt lebte und lebt von dem Wasser, das von Süden kommt und an den Stadtmauern aus dem 16. Jahrhundert entlang bis zum mittelalterlichen Schloss fließt, wo es sich in einen Hauptarm (Tronco Maestro) und einen Binnenkanal (Naviglio Interno) teilt und den alten Stadtkern umschließt. In den letzten Jahren wurde ein Programm zur Wiederherstellung der Wasserläufe

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und Neuöffnung der alten Schleusen aufgelegt, mit dem die Schifffahrt auf den alten Wasserstraßen wieder möglich wurde, wie z. B. die Fahrt an den Stadtmauern und Bastionen entlang oder die Fahrt auf der Riviera Euganea inmitten einer wunderschönen Naturlandschaft. Die Geschichte der Bootsführer und der Wasserläufe Paduas sind ausgiebig im hoch interessanten Museum der Flussschifffahrt in Battaglia Terme dokumentiert, wo über 4.000 Gegenstände zu sehen sind, darunter Binnenschiffe, Ausrüstungen, historische Fotografien, Schifffahrtskarten, Bücher und Urkunden.

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Montegrotto Terme, Butterfly Arc, Das Schmetterlingshaus

Euganeische Thermen: über 2.000 Jahre Wellness und Gesundheit.

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2 Mitten im erholsamen Grün des Parks der Euganeischen Hügel sind die Euganeischen Thermen mit ihren beiden Hauptorten Abano und Montegrotto und den kleineren Orten Galzignano, Battaglia und Monteortone di Teolo, weltweit bekannt für die Fango- und Balneotherapie und der ideale Ort, um Gleichgewicht, Wohlbefinden und Schönheit wiederzufinden. Das Geheimnis liegt im Wasser meteorischen Ursprungs begründet: von den sauberen Becken der Voralpen in rund 2000 m Höhe fließt es auf einem langen, unterirdischen Weg, wird dabei mit Mineralien angereichert (darunter Natrium, Potassium, Magnesium, Jod und Silicium) und kommt im Gebiet der Euganeischen Thermen mit einer Temperatur von 87° C wieder an die Oberfläche. Dieses weltweit einzigartige Wasser bildet die Grundlage für den Prozess der Entstehung, Erhaltung und Erneuerung des Thermalschlamms, dessen Eigenschaften wegen seiner Salz-Brom-Jod-Gehalts und seiner therapeutischen Wirkung unvergleichlich sind. Die natürlichen Eigenschaften des Wassers kennzeichnen die Euganeischen Thermen seit Jahrtausenden, eine Tradition, die bis in die Vorgeschichte reicht, und die bis heute unverändert geblieben ist. Die antiken Veneter hatten hier ein Seeheiligtum, das vor allem zwischen dem 8. und dem 3.

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Jahrhundert v. Chr. stark besucht wurde, während zur Zeit der Römer, zwischen dem 1. und 2. Jh. n. Chr. die Fons Aponi (Quelle von Aponus, einer Wassergottheit) zu einem der wichtigsten und bekanntesten Thermalbäder wurde, das für medizinische Zwecke genutzt wurde und wo der geheimnisvolle Kult des Orakels von Gerion betrieben wurde, dem angeblich auch der junge Tiberius, der spätere Kaiser, zugeneigt war, um aus dem Wurf der Würfel in die heilige Quelle seine sortes zu lesen. Im 14. Jahrhundert begannen die aufgeklärten Herren von Carrara bedeutende Studien über den Schlamm, die von der Medizinschule der Universität Padua fortgesetzt wurden. Im 18. Jahrhundert wurden bedeutende archäologische Funde getätigt, die die antike Nutzung der Thermalquellen und das Vorhandensein von Zentren zur Aufnahme der Kundschaft und für Therapiezwecke, sogar mit Raum für die Stärkung des Geistes mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen religiöser, kultureller und spielerischer Natur zur Zeit Roms bezeugen.

1 Abano T., monumentaler Eingang zum Montirone 2 Montegrotto T., Villa Draghi Hier daneben: Euganeische Thermen, Fangotherapie 3 Thermalbad 4 Montegrotto T., Internationales Museum für Glaskunst und Thermen 5 Golf in den Euganeischen Hügeln

3 Heute sind die Euganeischen Thermen wie vor 2000 Jahren der ideale Ort, wo man ein umfassendes Wohlbefinden in einer Umgebung wieder finden kann, in der jede Tätigkeit mit der Jahrtausende alten Eintracht von Mensch und Natur verbunden ist, wo es einfach ist, den stressigen Rhythmus des Alltags zu vergessen, sich angenehmen regenerierenden Kuren hinzugeben und sich an einem gesunderen Leben zu orientieren. Die über 100 Hotels sind alle für Thermal- (Fango- und Balneotherapie, Inhalationstherapien, Massotherapie) und Schönheitskuren mit wunderschönen Schwimmbädern und modernen Fitnessräumen ausgestattet. Der Gast wird von Fachpersonal empfangen und betreut, die Kuren und anderen Aktivitäten finden in einer angenehm entspannenden und fröhlichen Atmosphäre in einem herzlichen und professionellen Ambiente statt. Die therapeutischen Eigenschaften des Schlamms sind von den Studien und Monitoring-Verfahren garantiert, die vom Zentrum für Thermalstudien Pietro d’Abano (Centro Studi Termali Pietro D’Abano) in Zusammenarbeit mit der Universität Padua durchgeführt werden, während die Thermalbäder strenge Qualitätskriterien einhalten, um dem Gast Sicherheit und ein Höchstmaß an Qualität zu garantieren. Und nach den Thermalkuren? Neben Fitnesscentern, Tennisplätzen mitten im Grünen und Schwimmbädern bietet die Natur viele Möglichkeiten, Sport zu treiben und sich körperlich zu betätigen. Fünf Golfplätze, Reithallen

und Reitsportzentren, Reitwege auf Strecken mit wunderbarer Aussicht, Fahrräder, um frei die Natur- und Architekturschätze des Parks der Euganeischen Hügel zu entdecken, ein dichtes Wanderwegenetz in den Hügeln und für Bergsteiger und Kletterer sogar ein natürlicher Klettergarten (Rocca Pendice). Auch das kunsthistorische Erbe ist groß und umfangreich: Das gesamte Gebiet ist mit Denkmälern, Villen, Schlössern, Klöstern, Abteien und Museen übersät. Das Kulturangebot umfasst Musik- und Theaterveranstaltungen von nationalem und internationalem

4

Niveau. Der Kontakt zur einheimischen Volkstradition wird durch eine Unzahl von Dorf- und Volksfesten sichergestellt. Die gute Laune wird durch die hervorragende einheimische Küche garantiert. Die umliegende Natur bietet vor allem in zwei Jahreszeiten, im Frühling und im Herbst, die Möglichkeit, besondere Gerichte mit wild wachsenden Kräutern, Gemüse, Pilzen und Waldbeeren zu kosten. Natürlich immer begleitet von den exzellenten Weinen der Euganeischen Hügel, die schon von Petrarca und Ruzante gepriesen wurden und heute durch die DOC-Kennzeichnung geschützt sind.

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Montegrotto Terme, Butterfly Arc, Das Schmetterlingshaus

Euganeische Thermen: über 2.000 Jahre Wellness und Gesundheit.

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2 Mitten im erholsamen Grün des Parks der Euganeischen Hügel sind die Euganeischen Thermen mit ihren beiden Hauptorten Abano und Montegrotto und den kleineren Orten Galzignano, Battaglia und Monteortone di Teolo, weltweit bekannt für die Fango- und Balneotherapie und der ideale Ort, um Gleichgewicht, Wohlbefinden und Schönheit wiederzufinden. Das Geheimnis liegt im Wasser meteorischen Ursprungs begründet: von den sauberen Becken der Voralpen in rund 2000 m Höhe fließt es auf einem langen, unterirdischen Weg, wird dabei mit Mineralien angereichert (darunter Natrium, Potassium, Magnesium, Jod und Silicium) und kommt im Gebiet der Euganeischen Thermen mit einer Temperatur von 87° C wieder an die Oberfläche. Dieses weltweit einzigartige Wasser bildet die Grundlage für den Prozess der Entstehung, Erhaltung und Erneuerung des Thermalschlamms, dessen Eigenschaften wegen seiner Salz-Brom-Jod-Gehalts und seiner therapeutischen Wirkung unvergleichlich sind. Die natürlichen Eigenschaften des Wassers kennzeichnen die Euganeischen Thermen seit Jahrtausenden, eine Tradition, die bis in die Vorgeschichte reicht, und die bis heute unverändert geblieben ist. Die antiken Veneter hatten hier ein Seeheiligtum, das vor allem zwischen dem 8. und dem 3.

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Jahrhundert v. Chr. stark besucht wurde, während zur Zeit der Römer, zwischen dem 1. und 2. Jh. n. Chr. die Fons Aponi (Quelle von Aponus, einer Wassergottheit) zu einem der wichtigsten und bekanntesten Thermalbäder wurde, das für medizinische Zwecke genutzt wurde und wo der geheimnisvolle Kult des Orakels von Gerion betrieben wurde, dem angeblich auch der junge Tiberius, der spätere Kaiser, zugeneigt war, um aus dem Wurf der Würfel in die heilige Quelle seine sortes zu lesen. Im 14. Jahrhundert begannen die aufgeklärten Herren von Carrara bedeutende Studien über den Schlamm, die von der Medizinschule der Universität Padua fortgesetzt wurden. Im 18. Jahrhundert wurden bedeutende archäologische Funde getätigt, die die antike Nutzung der Thermalquellen und das Vorhandensein von Zentren zur Aufnahme der Kundschaft und für Therapiezwecke, sogar mit Raum für die Stärkung des Geistes mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen religiöser, kultureller und spielerischer Natur zur Zeit Roms bezeugen.

1 Abano T., monumentaler Eingang zum Montirone 2 Montegrotto T., Villa Draghi Hier daneben: Euganeische Thermen, Fangotherapie 3 Thermalbad 4 Montegrotto T., Internationales Museum für Glaskunst und Thermen 5 Golf in den Euganeischen Hügeln

3 Heute sind die Euganeischen Thermen wie vor 2000 Jahren der ideale Ort, wo man ein umfassendes Wohlbefinden in einer Umgebung wieder finden kann, in der jede Tätigkeit mit der Jahrtausende alten Eintracht von Mensch und Natur verbunden ist, wo es einfach ist, den stressigen Rhythmus des Alltags zu vergessen, sich angenehmen regenerierenden Kuren hinzugeben und sich an einem gesunderen Leben zu orientieren. Die über 100 Hotels sind alle für Thermal- (Fango- und Balneotherapie, Inhalationstherapien, Massotherapie) und Schönheitskuren mit wunderschönen Schwimmbädern und modernen Fitnessräumen ausgestattet. Der Gast wird von Fachpersonal empfangen und betreut, die Kuren und anderen Aktivitäten finden in einer angenehm entspannenden und fröhlichen Atmosphäre in einem herzlichen und professionellen Ambiente statt. Die therapeutischen Eigenschaften des Schlamms sind von den Studien und Monitoring-Verfahren garantiert, die vom Zentrum für Thermalstudien Pietro d’Abano (Centro Studi Termali Pietro D’Abano) in Zusammenarbeit mit der Universität Padua durchgeführt werden, während die Thermalbäder strenge Qualitätskriterien einhalten, um dem Gast Sicherheit und ein Höchstmaß an Qualität zu garantieren. Und nach den Thermalkuren? Neben Fitnesscentern, Tennisplätzen mitten im Grünen und Schwimmbädern bietet die Natur viele Möglichkeiten, Sport zu treiben und sich körperlich zu betätigen. Fünf Golfplätze, Reithallen

und Reitsportzentren, Reitwege auf Strecken mit wunderbarer Aussicht, Fahrräder, um frei die Natur- und Architekturschätze des Parks der Euganeischen Hügel zu entdecken, ein dichtes Wanderwegenetz in den Hügeln und für Bergsteiger und Kletterer sogar ein natürlicher Klettergarten (Rocca Pendice). Auch das kunsthistorische Erbe ist groß und umfangreich: Das gesamte Gebiet ist mit Denkmälern, Villen, Schlössern, Klöstern, Abteien und Museen übersät. Das Kulturangebot umfasst Musik- und Theaterveranstaltungen von nationalem und internationalem

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Niveau. Der Kontakt zur einheimischen Volkstradition wird durch eine Unzahl von Dorf- und Volksfesten sichergestellt. Die gute Laune wird durch die hervorragende einheimische Küche garantiert. Die umliegende Natur bietet vor allem in zwei Jahreszeiten, im Frühling und im Herbst, die Möglichkeit, besondere Gerichte mit wild wachsenden Kräutern, Gemüse, Pilzen und Waldbeeren zu kosten. Natürlich immer begleitet von den exzellenten Weinen der Euganeischen Hügel, die schon von Petrarca und Ruzante gepriesen wurden und heute durch die DOC-Kennzeichnung geschützt sind.

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Villen und Schlösser. entfernt steht die Villa Marcello im Palladiostil mit großen Wirtschaftsgebäuden, einem ziemlich gut gepflegten Garten und wunderschönen, mit Fresken verzierten Räumen mit Szenen aus dem Leben von Alexander dem Großen und den Göttern des Olymps. In den Euganeischen Hügeln, die den venezianischen Patriziern besonders am Herzen lagen, entstanden zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert prächtige herrschaftliche Villen. Die traumhafte Villa Emo Capodilista, ein Werk von Dario Varotari, steht in wunderbarer Lage auf einer Anhöhe, der Montecchia bei Selvazzano. In Luvigliano findet man eines der ersten Beispiele einer Architektur, die durch den für das Veneto typischen, “malerischen” Geschmack geprägt ist: die schöne Villa dei Vescovi,

Seit dem Mittelalter wurde die Provinz Padua, seit jeher im Mittelpunkt historischer Ereignisse, durch mächtige Schlösser und Festungen, elegante Villen und luxuriöse Gärten auf der Suche nach einer vollkommenen Symbiose von Mensch und Natur bereichert. Im südwestlichen Teil der Provinz Padua verläuft ein faszinierender Weg zwischen Schlössern und Städten mit Stadtmauern, wo noch heute der alte Widerhall der geheimnisvollen Welt des Mittelalters zu spüren ist. Nicht weit voneinander entfernt steht das Schloss von S. Pelagio, das im 14. Jahrhundert den Carrara gehörte und in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vom Architekten Avesani in das prächtige Museum der Luft verwandelt wurde, das Schloss des Catajo, in Wirklichkeit eine Privatvilla, die ihr festungsähnliches Aussehen der Leidenschaft für Waffen und Kriegsführung ihres berühmten Bauherrn Pio Enea I degli Obizzi, Söldnerkapitän der Republik Venedig und Erfinder der Haubitze (Belagerungskanone) verdankt, und schließlich das Schloss von Monselice, reich an Einrichtungsgegenständen und Sammlungen und ein eklatantes Beispiel für die Umwandlung einer mittelalterlichen Festung in einen herrschaftlichen Wohnsitz. In den Euganeischen Hügeln stehen zwei der ältesten Schlösser der Umgebung Paduas: das Schloss von S. Martino della Vanezza im Gebiet von Cervarese S. Croce, das aus dem Jahr 1000 stammt und in dem sich heute des Museum des Flusses Bacchiglione befindet, und das Schloss von Valbona am westlichen Ende der Euganeischen Hügel, das hingegen den Carrara gehörte und eines der interessantesten Beispiele mittelalterlicher militärischer Befestigungsanlagen ist. Heute befindet sich im Schloss ein Restaurant und eine ständige Fotoausstellung über die Schlösser in der Umgebung von Padua. Die herrschaftlichen Villen gehören zu den Kostbarkeiten der Provinz Padua. Oft umgeben von großen

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1 Battaglia Terme, Schloss des Catajo 2 Monselice, Schloss, Saal mit CarraraKamin (Ausschnitt) 3 Lozzo Atestino, Schloss von Valbona 4 Due Carrare, Schloss von S. Pelagio, Saal der eißluftballons

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1 Gärten oder Jahrhunderte alten Parkanlagen und eingefügt in zauberhafte Lagen zwischen Hügeln oder an Wasserläufen, stellen sie monumentale Komplexe von außergewöhnlich historischem und künstlerischem Wert dar. Die Villa Contarini in Piazzola sul Brenta mit ihrem großen Park mit Teich und Insel ist sicherlich die majestätischste und beeindruckendste Villa in der Provinz Padua. Erbaut im 16. Jahrhundert auf den Fundamenten eines antiken Schlosses und erweitert in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, weist sie einige hoch interessante architektonische Elemente auf, darunter der “Saal der auf dem Kopf stehenden Gitarre”, dessen besondere Form eine hervorragende Akustik garantiert. In Piombino Dese steht die Villa Cornaro, entworfen von Andrea Palladio zwischen 1551 und 1552. Es ist eine monumentale Villa mit einem harmonischen Innenraum, der mit schneeweißen Statuen und Säulen verziert ist. Nicht weit

6 entworfen von Giovanni Maria Falconetto im 16. Jahrhundert. Wer einige Aspekte der letzten Lebensjahre des großen Dichters Francesco Petrarca erfahren möchte, muss in der Villa von Arquà Halt machen, wo Petrarca von 1370 bis 1374, dem Jahr seines Todes, lebte. Eine magische, märchenhafte Stimmung herrscht in der schneeweißen Villa Selvatico-Sartori auf dem Hügel S. Elena in Battaglia Terme, die mitten in einem majestätischen Jappelli-Park liegt. 5 Piombino Dese, Palladio, Villa Cornaro 6 Arquà Petrarca, Haus von Francesco Petrarca Unten: Piazzola sul Brenta, Villa Contarini

4

5 Es ist unmöglich, hier die zahlreichen Villen aufzuzählen, die sich zwischen Monselice, Este und Montagnana befinden und bevorzugte Szenarien für italienische und ausländische Künstler, Dichter, Schriftsteller von früher und heute waren und sind. Das gesamte Gebiet kann zusammen mit den Euganeischen Hügeln ein ideales Reiseziel sein, um die Orte zu entdecken, wo Troubadourdichter oder berühmte Persönlichkeiten wie Byron und Shelley, Foscolo, Fogazzaro, oder Bruce Chatwin lebten und ihre Inspirationen fanden. Auch in der grünen und erholsamen Saccisica gibt es unerwartet kostbare Schmuckstücke, wie die Villa Widmann in Bagnoli di Sopra aus dem 17. Jh., erbaut von der Familie Widmann als „Ort des Nützlichen und des Genusses“. In ihrem kleinen Theater war Carlo Goldoni zu Gast. Heute hat in den großen Kellerräumen das Konsortium für den Schutz der DOC-Weine von Bagnoli und der “Stradon del Vin Friularo” seinen Sitz. Die schöne Villa Garzoni-Carraretto in Candiana aus den Jahren 1537-40 ist wahrscheinlich das einzige Meisterwerk von Jacopo Sansovino auf dem Festland. Ein anderer schöner Landsitz, wo die ursprüngliche Bauweise des 16. Jahrhunderts erhalten geblieben ist, ist die Villa Roberti in Brugine. Die Freskendekoration der Räume stammt teilweise von Paolo Veronese. In dem großen Park der Villa wird an jedem ersten Sonntag im Monat ein gut besuchter Flohund Antiquitätenmarkt abgehalten.

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Villen und Schlösser. entfernt steht die Villa Marcello im Palladiostil mit großen Wirtschaftsgebäuden, einem ziemlich gut gepflegten Garten und wunderschönen, mit Fresken verzierten Räumen mit Szenen aus dem Leben von Alexander dem Großen und den Göttern des Olymps. In den Euganeischen Hügeln, die den venezianischen Patriziern besonders am Herzen lagen, entstanden zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert prächtige herrschaftliche Villen. Die traumhafte Villa Emo Capodilista, ein Werk von Dario Varotari, steht in wunderbarer Lage auf einer Anhöhe, der Montecchia bei Selvazzano. In Luvigliano findet man eines der ersten Beispiele einer Architektur, die durch den für das Veneto typischen, “malerischen” Geschmack geprägt ist: die schöne Villa dei Vescovi,

Seit dem Mittelalter wurde die Provinz Padua, seit jeher im Mittelpunkt historischer Ereignisse, durch mächtige Schlösser und Festungen, elegante Villen und luxuriöse Gärten auf der Suche nach einer vollkommenen Symbiose von Mensch und Natur bereichert. Im südwestlichen Teil der Provinz Padua verläuft ein faszinierender Weg zwischen Schlössern und Städten mit Stadtmauern, wo noch heute der alte Widerhall der geheimnisvollen Welt des Mittelalters zu spüren ist. Nicht weit voneinander entfernt steht das Schloss von S. Pelagio, das im 14. Jahrhundert den Carrara gehörte und in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vom Architekten Avesani in das prächtige Museum der Luft verwandelt wurde, das Schloss des Catajo, in Wirklichkeit eine Privatvilla, die ihr festungsähnliches Aussehen der Leidenschaft für Waffen und Kriegsführung ihres berühmten Bauherrn Pio Enea I degli Obizzi, Söldnerkapitän der Republik Venedig und Erfinder der Haubitze (Belagerungskanone) verdankt, und schließlich das Schloss von Monselice, reich an Einrichtungsgegenständen und Sammlungen und ein eklatantes Beispiel für die Umwandlung einer mittelalterlichen Festung in einen herrschaftlichen Wohnsitz. In den Euganeischen Hügeln stehen zwei der ältesten Schlösser der Umgebung Paduas: das Schloss von S. Martino della Vanezza im Gebiet von Cervarese S. Croce, das aus dem Jahr 1000 stammt und in dem sich heute des Museum des Flusses Bacchiglione befindet, und das Schloss von Valbona am westlichen Ende der Euganeischen Hügel, das hingegen den Carrara gehörte und eines der interessantesten Beispiele mittelalterlicher militärischer Befestigungsanlagen ist. Heute befindet sich im Schloss ein Restaurant und eine ständige Fotoausstellung über die Schlösser in der Umgebung von Padua. Die herrschaftlichen Villen gehören zu den Kostbarkeiten der Provinz Padua. Oft umgeben von großen

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1 Battaglia Terme, Schloss des Catajo 2 Monselice, Schloss, Saal mit CarraraKamin (Ausschnitt) 3 Lozzo Atestino, Schloss von Valbona 4 Due Carrare, Schloss von S. Pelagio, Saal der eißluftballons

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1 Gärten oder Jahrhunderte alten Parkanlagen und eingefügt in zauberhafte Lagen zwischen Hügeln oder an Wasserläufen, stellen sie monumentale Komplexe von außergewöhnlich historischem und künstlerischem Wert dar. Die Villa Contarini in Piazzola sul Brenta mit ihrem großen Park mit Teich und Insel ist sicherlich die majestätischste und beeindruckendste Villa in der Provinz Padua. Erbaut im 16. Jahrhundert auf den Fundamenten eines antiken Schlosses und erweitert in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, weist sie einige hoch interessante architektonische Elemente auf, darunter der “Saal der auf dem Kopf stehenden Gitarre”, dessen besondere Form eine hervorragende Akustik garantiert. In Piombino Dese steht die Villa Cornaro, entworfen von Andrea Palladio zwischen 1551 und 1552. Es ist eine monumentale Villa mit einem harmonischen Innenraum, der mit schneeweißen Statuen und Säulen verziert ist. Nicht weit

6 entworfen von Giovanni Maria Falconetto im 16. Jahrhundert. Wer einige Aspekte der letzten Lebensjahre des großen Dichters Francesco Petrarca erfahren möchte, muss in der Villa von Arquà Halt machen, wo Petrarca von 1370 bis 1374, dem Jahr seines Todes, lebte. Eine magische, märchenhafte Stimmung herrscht in der schneeweißen Villa Selvatico-Sartori auf dem Hügel S. Elena in Battaglia Terme, die mitten in einem majestätischen Jappelli-Park liegt. 5 Piombino Dese, Palladio, Villa Cornaro 6 Arquà Petrarca, Haus von Francesco Petrarca Unten: Piazzola sul Brenta, Villa Contarini

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5 Es ist unmöglich, hier die zahlreichen Villen aufzuzählen, die sich zwischen Monselice, Este und Montagnana befinden und bevorzugte Szenarien für italienische und ausländische Künstler, Dichter, Schriftsteller von früher und heute waren und sind. Das gesamte Gebiet kann zusammen mit den Euganeischen Hügeln ein ideales Reiseziel sein, um die Orte zu entdecken, wo Troubadourdichter oder berühmte Persönlichkeiten wie Byron und Shelley, Foscolo, Fogazzaro, oder Bruce Chatwin lebten und ihre Inspirationen fanden. Auch in der grünen und erholsamen Saccisica gibt es unerwartet kostbare Schmuckstücke, wie die Villa Widmann in Bagnoli di Sopra aus dem 17. Jh., erbaut von der Familie Widmann als „Ort des Nützlichen und des Genusses“. In ihrem kleinen Theater war Carlo Goldoni zu Gast. Heute hat in den großen Kellerräumen das Konsortium für den Schutz der DOC-Weine von Bagnoli und der “Stradon del Vin Friularo” seinen Sitz. Die schöne Villa Garzoni-Carraretto in Candiana aus den Jahren 1537-40 ist wahrscheinlich das einzige Meisterwerk von Jacopo Sansovino auf dem Festland. Ein anderer schöner Landsitz, wo die ursprüngliche Bauweise des 16. Jahrhunderts erhalten geblieben ist, ist die Villa Roberti in Brugine. Die Freskendekoration der Räume stammt teilweise von Paolo Veronese. In dem großen Park der Villa wird an jedem ersten Sonntag im Monat ein gut besuchter Flohund Antiquitätenmarkt abgehalten.

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Jahrhunderte alte Parks und raffinierte Gärten.

1 Durch die langen Alleen Jahrhunderte alter Parkanlagen schlendern, zwischen den Düften und Farben gut gepflegter und raffinierter Gärten spazieren gehen, die Gärtner bei ihrer Arbeit beobachten: dies ist die beste Weise, sich dem außerordentlichen Erbe der antiken natürlichen Reichtümer unserer Provinz zu nähern. Der Park der Villa Barbarigo in Valsanzibio aus dem 17. Jh. ist zweifelsohne einer der emblematischsten Orte des Veneto. Inmitten einer wunderschönen Hügellandschaft gelegen und reich an Jahrhunderte alten kostbaren Bäumen, ist er in mehrere zentrale Punkte und Aussichtsstellen untergliedert, wie z.B. das große Buchsbaumlabyrinth, das monumentale Dianabad,

die Kanincheninsel, die großen Fischteiche, die kleinen Seen und die zahlreichen Brunnen und Statuen. Die prachtvollen Farbeffekte der Rosenblüte kennzeichnen die Frühlingsmonate und den Sommeranfang der schönen Villa Emo in Rivella di Monselice. Zwei lange, von Calla und Schwerlilien eingerahmte Fischteiche voller Seerosen und zwei große Rosenrabatten sind kennzeichnend für die Geometrie des Gartens vor der Villa, während ein langer Tunnel aus Hagebuchen und Buchsbaumhecken seinen starken und unveränderlichen Verlauf markieren. Umgeben von einem prächtigen acht Hektar großen Park ist auch die Villa Miari de’ Cumani in S. Elena d’Este, deren mit Gibellinenzinnen versehenen Mauern und mächtiger Turm ihr das Aussehen einer Burgvilla verleihen. Der große Komplex umfasst das Herrenhaus, Bauernhäuser, ein Gewächshaus, eine Einsiedelei, ein Nymphäum, einen großen Garten mit Fischteich und den Park mit Höhle, Teich und anderen architektonischen Zierelementen.

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Das üppige Grün, das die Villa Pisani-Scalabrin in Vescovana umgibt und in einen italienischen Garten und einen romantischen englischen Park unterteilt ist, wurde schon im Reisetagebuch “Holidays spent on a Doge’s farm” der englischen Schriftstellerin Margaret Symonds gerühmt, die sich hier 1880 aufhielt. Der Rundweg im schönen Park von Frassanelle, wo Elemente des idealen englischen Gartens mit Elementen des romantischen Gartens, die im Veneto durch Giuseppe Jappelli verbreitet wurden,

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6 Noventa Padovana, Villa Valmarana 7 Noventa Padovana, Villa Giovannelli 8 Vescovana, Park von Villa Pisani Scalabrin 9 Rivella di Monselice, Villa Emo 10 Battaglia Terme, Villa Selvatico Sartori

miteinander verbunden sind, verläuft zwischen riesigen Platanen und Jahrhunderte alten Eichen. Besonders beeindruckend sind die Höhlen, in denen sich Licht und Schatten wirkungsvoll in Szene gesetzt abwechseln. Der bekannte Brenta-Kanal mit seinen prächtigen Villen, die am Flussufer stehen, beginnt in Noventa Padovana. Hier stehen die Villa Giovannelli, 1670 im Palladiostil erbaut und 1738 anlässlich der Durchreise von Maria Amalia von Sachsen auf ihrer Fahrt nach Neapel, wo sie Karl III. heiraten sollte, erweitert, die Villa Grimani Valmarana, errichtet im 15. Jahrhundert mit exotischen und Landschaftsfresken aus dem 18. Jh., und die Villa Giustiniani, ein großer, ländlicher Komplex aus dem ausgehenden 16. Jahrhundert, der aber im 18. Jh. erweitert und mit einer hellen Rokokofassade restauriert wurde. Die schöne Fahrt am Brenta-Kanal von Padua nach Venedig durch die Hauptorte Strà, Dolo und Mira kann mit dem Schiff, mit dem Auto oder für Fahrradliebhaber auch auf Radwegen unternommen werden.

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Bagnoli di Sopra, Villa Widmann Valsanzibio di Galzignano Terme, Villa Barbarigo S. Elena d’Este, Villa Miari de’ Cumani Selvazzano, Villa Emo Capodilista “La Montecchia” Valsanzibio di Galzignano T., Villa Barbarigo

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Jahrhunderte alte Parks und raffinierte Gärten.

1 Durch die langen Alleen Jahrhunderte alter Parkanlagen schlendern, zwischen den Düften und Farben gut gepflegter und raffinierter Gärten spazieren gehen, die Gärtner bei ihrer Arbeit beobachten: dies ist die beste Weise, sich dem außerordentlichen Erbe der antiken natürlichen Reichtümer unserer Provinz zu nähern. Der Park der Villa Barbarigo in Valsanzibio aus dem 17. Jh. ist zweifelsohne einer der emblematischsten Orte des Veneto. Inmitten einer wunderschönen Hügellandschaft gelegen und reich an Jahrhunderte alten kostbaren Bäumen, ist er in mehrere zentrale Punkte und Aussichtsstellen untergliedert, wie z.B. das große Buchsbaumlabyrinth, das monumentale Dianabad,

die Kanincheninsel, die großen Fischteiche, die kleinen Seen und die zahlreichen Brunnen und Statuen. Die prachtvollen Farbeffekte der Rosenblüte kennzeichnen die Frühlingsmonate und den Sommeranfang der schönen Villa Emo in Rivella di Monselice. Zwei lange, von Calla und Schwerlilien eingerahmte Fischteiche voller Seerosen und zwei große Rosenrabatten sind kennzeichnend für die Geometrie des Gartens vor der Villa, während ein langer Tunnel aus Hagebuchen und Buchsbaumhecken seinen starken und unveränderlichen Verlauf markieren. Umgeben von einem prächtigen acht Hektar großen Park ist auch die Villa Miari de’ Cumani in S. Elena d’Este, deren mit Gibellinenzinnen versehenen Mauern und mächtiger Turm ihr das Aussehen einer Burgvilla verleihen. Der große Komplex umfasst das Herrenhaus, Bauernhäuser, ein Gewächshaus, eine Einsiedelei, ein Nymphäum, einen großen Garten mit Fischteich und den Park mit Höhle, Teich und anderen architektonischen Zierelementen.

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Das üppige Grün, das die Villa Pisani-Scalabrin in Vescovana umgibt und in einen italienischen Garten und einen romantischen englischen Park unterteilt ist, wurde schon im Reisetagebuch “Holidays spent on a Doge’s farm” der englischen Schriftstellerin Margaret Symonds gerühmt, die sich hier 1880 aufhielt. Der Rundweg im schönen Park von Frassanelle, wo Elemente des idealen englischen Gartens mit Elementen des romantischen Gartens, die im Veneto durch Giuseppe Jappelli verbreitet wurden,

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6 Noventa Padovana, Villa Valmarana 7 Noventa Padovana, Villa Giovannelli 8 Vescovana, Park von Villa Pisani Scalabrin 9 Rivella di Monselice, Villa Emo 10 Battaglia Terme, Villa Selvatico Sartori

miteinander verbunden sind, verläuft zwischen riesigen Platanen und Jahrhunderte alten Eichen. Besonders beeindruckend sind die Höhlen, in denen sich Licht und Schatten wirkungsvoll in Szene gesetzt abwechseln. Der bekannte Brenta-Kanal mit seinen prächtigen Villen, die am Flussufer stehen, beginnt in Noventa Padovana. Hier stehen die Villa Giovannelli, 1670 im Palladiostil erbaut und 1738 anlässlich der Durchreise von Maria Amalia von Sachsen auf ihrer Fahrt nach Neapel, wo sie Karl III. heiraten sollte, erweitert, die Villa Grimani Valmarana, errichtet im 15. Jahrhundert mit exotischen und Landschaftsfresken aus dem 18. Jh., und die Villa Giustiniani, ein großer, ländlicher Komplex aus dem ausgehenden 16. Jahrhundert, der aber im 18. Jh. erweitert und mit einer hellen Rokokofassade restauriert wurde. Die schöne Fahrt am Brenta-Kanal von Padua nach Venedig durch die Hauptorte Strà, Dolo und Mira kann mit dem Schiff, mit dem Auto oder für Fahrradliebhaber auch auf Radwegen unternommen werden.

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Bagnoli di Sopra, Villa Widmann Valsanzibio di Galzignano Terme, Villa Barbarigo S. Elena d’Este, Villa Miari de’ Cumani Selvazzano, Villa Emo Capodilista “La Montecchia” Valsanzibio di Galzignano T., Villa Barbarigo

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Städte mit mittelalterlichen Stadtmauern. Die strategische Rolle des Gebiets von Padua wird durch die vier Städte mit historischen Stadtmauern Cittadella, Monselice, Este und Montagnana bezeugt, die insgesamt eine echte Anthologie der Befestigungskunst darstellen. Cittadella ist die einzige befestigte Ortschaft in Europa, die in einer Tiefebene liegt, ihr Stadtgebiet ist elliptisch angelegt, und der alte Stadtkern ist vollkommen erhalten. Die 1461 m lange Stadtmauer mit einem vieleckigen Grundriss mit 32 Türmen und vier befestigten Toren wurde ab 1220 errichtet. Die vier Haupttürme verteidigten die vier Eingänge in die Stadt: Porta Bassano, Porta Treviso, Porta Vicenza und Porta Padova (oder Porta Nuova, mit der Uhr und den Wappen der Stadt Padua und der Familie Carrara). Bei der Porta Padova befinden sich auch die Kirche Santa Maria del Torresino (1220) und das Gefängnis Torre di Malta (auch in der Göttlichen Komödie von Dante erwähnt, Paradies, Gesang 9, 54), wo heute Ausstellungen und Kulturveranstaltungen stattfinden. Interessant sind die Fresken von Jacopo da Ponte und die Gemälde von Palma il Giovane, die im Dom aus dem 18. Jahrhundert erhalten sind, in dem auch das antike Zönobium aus dem Jahr 1300 liegt. Beachtenswert sind auch das Dommuseum mit Kirchengeräten und und Reliquiarien, das Soziale Theater aus dem 19. Jahrhundert, dessen Fassade von Giuseppe Jappelli entworfen wurde, das Rathaus aus dem 14. Jh. und das

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Cittadella Cittadella, Detail der Porta Bassano Cittadella, Soziales Theater Cittadella, Domfassade

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Oben: Cittadella, Palazzo Pretorio (Amtsgericht), Freskenausschnitt

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1 Amtsgericht (14. Jh.), der Amtssitz und das Haus des Podestà und das Städtische Archäologische Museum, das im Torre di Malta untergebracht ist. Seit der Antike als “Tor” der Euganeer bezeichnet, eine Brücke zwischen den Hügeln und der Tiefebene bis zum Meer, entwickelte sich Monselice vor allem seit der Römerzeit, als die Burg, die Festung auf dem Hügel von Monselice, zur Verteidigungsanlage gemacht und später von den Langobarden im 5. Jahrhundert verstärkt wurde. 1239 wurde die Stadt noch stärker von Kaiser Friedrich II. befestigt, der die Stadtmauer vollendete und das Schloss, Bergfried und

3 den Turm am Platz errichten ließ. Monselice wurde von den Este, Carrara und Della Scala umkämpft und kam im 15. Jahrhundert endgültig unter die Herrschaft Venedigs, das die Stadt bis zum Ende des 18. Jahrhunderts regierte. Der wunderschöne Spazierweg der via del Santuario folgt den wichtigsten historischen Etappen von Monselice. Angefangen bei der ehemaligen Kirche S. Paolo mit ihrer mittelalterlichen Krypta, führt der Weg zum mächtigen Schloss mit der Waffenkammer, den Räumen aus dem 14. Jahrhundert mit Carrara-Dekoration, einem eleganten venezianischen Hof und einem langobardischen antiquarium. Hinter der Villa Nani-Mocenigo (16. Jh.) liegt die alte Kirche S. Giustina aus dem Jahr 1256 mit Anbauten aus dem 15. Jahrhundert und einem Dach mit Holzdachstuhl von 1787. Hinter der Porta Romana öffnet sich ein neues, beeindruckendes Panorama, die Straße der sieben Kirchen: sechs Kapellen, die die Namen römischer Basiliken tragen, und das Oratorium S. Giorgio, die

6 alle von Scamozzi (1605) nach einem Auftrag der Adelsfamilie Duodo entworfen wurden, deren Villa den Anstieg abschließt. Hier beginnt der Weg, der zum Gipfel des Hügels hinauf führt, wo der archäologische Park und der Bergfried von Friedrich II. stehen, von dessen Terrasse aus man einen unvergleichlichen Ausblick hat. In einer von den Hügeln geschützten an Wasser reichen Niederung liegt die Stadt Este, die vor 1000 Jahren dem Adelsgeschlecht Este seinen Namen gab. Vor 589 floss die Etsch durch Este, an deren Ufern sich eines der bedeutendsten zivilen, religiösen und kulturellen Zentren der antiken Veneter

entwickelte. Die Stadt, auch unter Rom ein bedeutendes Zentrum, blühte nach dem Jahr 1000 dank der Este-Familie auf, die dort das Schloss und den ersten befestigten Kern errichtete, der um 1340 von den Carrara neu gebaut und im 15. Jahrhundert von den Venezianern ausgebaut wurde. Die Geschichte lebt heute noch in den schönen

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5 Monselice, Villa Duodo 6 Monselice, das Schloss 7 Monselice, alte Kirche S. Giustina 8 Monselice, Rathaus Unten: Monselice, heilige Straße der 7 Kirchen

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Städte mit mittelalterlichen Stadtmauern. Die strategische Rolle des Gebiets von Padua wird durch die vier Städte mit historischen Stadtmauern Cittadella, Monselice, Este und Montagnana bezeugt, die insgesamt eine echte Anthologie der Befestigungskunst darstellen. Cittadella ist die einzige befestigte Ortschaft in Europa, die in einer Tiefebene liegt, ihr Stadtgebiet ist elliptisch angelegt, und der alte Stadtkern ist vollkommen erhalten. Die 1461 m lange Stadtmauer mit einem vieleckigen Grundriss mit 32 Türmen und vier befestigten Toren wurde ab 1220 errichtet. Die vier Haupttürme verteidigten die vier Eingänge in die Stadt: Porta Bassano, Porta Treviso, Porta Vicenza und Porta Padova (oder Porta Nuova, mit der Uhr und den Wappen der Stadt Padua und der Familie Carrara). Bei der Porta Padova befinden sich auch die Kirche Santa Maria del Torresino (1220) und das Gefängnis Torre di Malta (auch in der Göttlichen Komödie von Dante erwähnt, Paradies, Gesang 9, 54), wo heute Ausstellungen und Kulturveranstaltungen stattfinden. Interessant sind die Fresken von Jacopo da Ponte und die Gemälde von Palma il Giovane, die im Dom aus dem 18. Jahrhundert erhalten sind, in dem auch das antike Zönobium aus dem Jahr 1300 liegt. Beachtenswert sind auch das Dommuseum mit Kirchengeräten und und Reliquiarien, das Soziale Theater aus dem 19. Jahrhundert, dessen Fassade von Giuseppe Jappelli entworfen wurde, das Rathaus aus dem 14. Jh. und das

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Cittadella Cittadella, Detail der Porta Bassano Cittadella, Soziales Theater Cittadella, Domfassade

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Oben: Cittadella, Palazzo Pretorio (Amtsgericht), Freskenausschnitt

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1 Amtsgericht (14. Jh.), der Amtssitz und das Haus des Podestà und das Städtische Archäologische Museum, das im Torre di Malta untergebracht ist. Seit der Antike als “Tor” der Euganeer bezeichnet, eine Brücke zwischen den Hügeln und der Tiefebene bis zum Meer, entwickelte sich Monselice vor allem seit der Römerzeit, als die Burg, die Festung auf dem Hügel von Monselice, zur Verteidigungsanlage gemacht und später von den Langobarden im 5. Jahrhundert verstärkt wurde. 1239 wurde die Stadt noch stärker von Kaiser Friedrich II. befestigt, der die Stadtmauer vollendete und das Schloss, Bergfried und

3 den Turm am Platz errichten ließ. Monselice wurde von den Este, Carrara und Della Scala umkämpft und kam im 15. Jahrhundert endgültig unter die Herrschaft Venedigs, das die Stadt bis zum Ende des 18. Jahrhunderts regierte. Der wunderschöne Spazierweg der via del Santuario folgt den wichtigsten historischen Etappen von Monselice. Angefangen bei der ehemaligen Kirche S. Paolo mit ihrer mittelalterlichen Krypta, führt der Weg zum mächtigen Schloss mit der Waffenkammer, den Räumen aus dem 14. Jahrhundert mit Carrara-Dekoration, einem eleganten venezianischen Hof und einem langobardischen antiquarium. Hinter der Villa Nani-Mocenigo (16. Jh.) liegt die alte Kirche S. Giustina aus dem Jahr 1256 mit Anbauten aus dem 15. Jahrhundert und einem Dach mit Holzdachstuhl von 1787. Hinter der Porta Romana öffnet sich ein neues, beeindruckendes Panorama, die Straße der sieben Kirchen: sechs Kapellen, die die Namen römischer Basiliken tragen, und das Oratorium S. Giorgio, die

6 alle von Scamozzi (1605) nach einem Auftrag der Adelsfamilie Duodo entworfen wurden, deren Villa den Anstieg abschließt. Hier beginnt der Weg, der zum Gipfel des Hügels hinauf führt, wo der archäologische Park und der Bergfried von Friedrich II. stehen, von dessen Terrasse aus man einen unvergleichlichen Ausblick hat. In einer von den Hügeln geschützten an Wasser reichen Niederung liegt die Stadt Este, die vor 1000 Jahren dem Adelsgeschlecht Este seinen Namen gab. Vor 589 floss die Etsch durch Este, an deren Ufern sich eines der bedeutendsten zivilen, religiösen und kulturellen Zentren der antiken Veneter

entwickelte. Die Stadt, auch unter Rom ein bedeutendes Zentrum, blühte nach dem Jahr 1000 dank der Este-Familie auf, die dort das Schloss und den ersten befestigten Kern errichtete, der um 1340 von den Carrara neu gebaut und im 15. Jahrhundert von den Venezianern ausgebaut wurde. Die Geschichte lebt heute noch in den schönen

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5 Monselice, Villa Duodo 6 Monselice, das Schloss 7 Monselice, alte Kirche S. Giustina 8 Monselice, Rathaus Unten: Monselice, heilige Straße der 7 Kirchen

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Räumen des Nationalen Museums “Atestino” weiter, das im Palazzo Mocenigo (16. Jh.) untergebracht ist. Im Mittelpunkt der Stadtmauer steht das Schloss, dessen Reste vom Bergfried auf der Hügelspitze bis zu den unten liegenden Gebäuden etwa 1 km weit reichen. Vor fast 800 Jahren entstand hier mit den von Azzo IV. von Este aufgenommenen Spielleuten und Troubadouren eines der bedeutendsten Zentren für Troubadourdichtung in Nordostitalien. Unter den zahlreichen Kirchen in Este hebt sich der Dom S. Tecla ab, wo die selige Beatrice d’Este, gestorben 1226, begraben liegt, die von den Troubadourdichtern als ein Beispiel an Schönheit, Anmut und Tugend gefeiert wurde. Die reiche Verzierung des Doms gipfelt in der prächtigen Altartafel der hl. Thekla, einem

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Este, Schloss Este, Benvenuti-Situla Este, Schloss Este, Töpfer Este, Ca’ Pesaro Este, Nationales Museum “Atestino”, Bronzegegenstände der antiken Veneter

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Werk von Giambattista Tiepolo (1759). Este blieb weiterhin Inspirationsquelle auch für die Dichter in den folgenden Jahren: Im 16. Jahrhundert kamen viele Künstler und Intellektuelle als Gäste von Alvise Cornaro, einem vermögenden und gebildeten Mann venezianischer Herkunft in die Stadt. Villa Kunkler hatte im 19. Jahrhundert die zwei großen englischen Dichter der Romantik, Byron und Shelley, zu Gast, während im 20. Jahrhundert unter anderem Bruce Chatwin, ein berühmter Reisebuchautor, und Emma Tennant, Schriftstellerin,

Gast von Chatwin in der Villa Albrizzi nach Este kamen. Este ist für die Produktion von Kunstkeramik bekannt. Montagnana hat eine vollkommene, fast zwei km lange Stadtmauer, eine der am besten erhaltenen Befestigungsanlagen weltweit, mit einer Ziegelwand aus dem 14. Jahrhundert und 24 mächtigen Türmen, die 17-19 m hoch sind. In die Stadt kommt man durch zwei imposante Befestigungen, das Castel S. Zeno mit dem Bergfried von Ezzelino aus dem Jahr 1242 (derzeit Städtisches Museum) und die Rocca degli Alberi, ein echtes

7 Meisterwerk der Militärarchitektur, errichtet 1360 von Francesco I il Vecchio da Carrara. Die kleine Stadt ist ein eindrucksvolles Gewirr an Straßen, Gassen und Bogengängen, die auf die große Piazza Vittorio Emanuele führen, wo der Dom S. Maria steht, in dem Werke von Sansovino und Paolo Veronese zu sehen sind. Gegenüber der Porta Padova liegt die Villa Pisani, die von dem venezianischen Adligen Andrea Pisani nach einem Entwurf von Palladio (1553-55) gebaut wurde. Montagnana liegt mitten in dem Gebiet, wo der milde Rohschinken “Prosciutto Veneto Berico Euganeo” mit seinem charakteristischen hellen Rosa und dem unverwechselbaren Duft hergestellt wird. Die alte Pracht dieser Städte mit ihren Stadtmauern wird in spektakulären historischen Darstellungen mit mittelalterlichen Trachten, Musikern, Fahnenträgern, Spielen und Tournieren lebendig gehalten, die die typische Atmosphäre der ersten Jahrhunderte nach dem Jahr 1000 wieder aufleben lassen. 7 Montagnana, Das Pferderennen der 10 Gemeinden 8 Montagnana, Stadtmauer 9 Montagnana, Stadtmauer, Ausschnitt

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8 Im Frühling werden das mittelalterliche Stadtfest “Palio delle Contrade di Trambaque” im Schloss S. Martino in Cervarese S. Croce und die “giornate Estensi” (Este-Tage) vor dem wunderschönen mittelalterlichen Hintergrund von Este veranstaltet. Die historischen Darstellungen gehen im September mit dem “Palio dei 10 Comuni” (Pferderennen der Zehn Gemeinden) von Montagnana, dem “Giostra della Rocca” (Burgkarussel) von Monselice und der Veranstaltung “Voci dall’Evo di Mezzo” (Stimmen aus dem Mittelalter) in Cittadella weiter. Das Jahr endet mit dem mittelalterlichen Silvester in Montagnana.

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Räumen des Nationalen Museums “Atestino” weiter, das im Palazzo Mocenigo (16. Jh.) untergebracht ist. Im Mittelpunkt der Stadtmauer steht das Schloss, dessen Reste vom Bergfried auf der Hügelspitze bis zu den unten liegenden Gebäuden etwa 1 km weit reichen. Vor fast 800 Jahren entstand hier mit den von Azzo IV. von Este aufgenommenen Spielleuten und Troubadouren eines der bedeutendsten Zentren für Troubadourdichtung in Nordostitalien. Unter den zahlreichen Kirchen in Este hebt sich der Dom S. Tecla ab, wo die selige Beatrice d’Este, gestorben 1226, begraben liegt, die von den Troubadourdichtern als ein Beispiel an Schönheit, Anmut und Tugend gefeiert wurde. Die reiche Verzierung des Doms gipfelt in der prächtigen Altartafel der hl. Thekla, einem

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Este, Schloss Este, Benvenuti-Situla Este, Schloss Este, Töpfer Este, Ca’ Pesaro Este, Nationales Museum “Atestino”, Bronzegegenstände der antiken Veneter

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Werk von Giambattista Tiepolo (1759). Este blieb weiterhin Inspirationsquelle auch für die Dichter in den folgenden Jahren: Im 16. Jahrhundert kamen viele Künstler und Intellektuelle als Gäste von Alvise Cornaro, einem vermögenden und gebildeten Mann venezianischer Herkunft in die Stadt. Villa Kunkler hatte im 19. Jahrhundert die zwei großen englischen Dichter der Romantik, Byron und Shelley, zu Gast, während im 20. Jahrhundert unter anderem Bruce Chatwin, ein berühmter Reisebuchautor, und Emma Tennant, Schriftstellerin,

Gast von Chatwin in der Villa Albrizzi nach Este kamen. Este ist für die Produktion von Kunstkeramik bekannt. Montagnana hat eine vollkommene, fast zwei km lange Stadtmauer, eine der am besten erhaltenen Befestigungsanlagen weltweit, mit einer Ziegelwand aus dem 14. Jahrhundert und 24 mächtigen Türmen, die 17-19 m hoch sind. In die Stadt kommt man durch zwei imposante Befestigungen, das Castel S. Zeno mit dem Bergfried von Ezzelino aus dem Jahr 1242 (derzeit Städtisches Museum) und die Rocca degli Alberi, ein echtes

7 Meisterwerk der Militärarchitektur, errichtet 1360 von Francesco I il Vecchio da Carrara. Die kleine Stadt ist ein eindrucksvolles Gewirr an Straßen, Gassen und Bogengängen, die auf die große Piazza Vittorio Emanuele führen, wo der Dom S. Maria steht, in dem Werke von Sansovino und Paolo Veronese zu sehen sind. Gegenüber der Porta Padova liegt die Villa Pisani, die von dem venezianischen Adligen Andrea Pisani nach einem Entwurf von Palladio (1553-55) gebaut wurde. Montagnana liegt mitten in dem Gebiet, wo der milde Rohschinken “Prosciutto Veneto Berico Euganeo” mit seinem charakteristischen hellen Rosa und dem unverwechselbaren Duft hergestellt wird. Die alte Pracht dieser Städte mit ihren Stadtmauern wird in spektakulären historischen Darstellungen mit mittelalterlichen Trachten, Musikern, Fahnenträgern, Spielen und Tournieren lebendig gehalten, die die typische Atmosphäre der ersten Jahrhunderte nach dem Jahr 1000 wieder aufleben lassen. 7 Montagnana, Das Pferderennen der 10 Gemeinden 8 Montagnana, Stadtmauer 9 Montagnana, Stadtmauer, Ausschnitt

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8 Im Frühling werden das mittelalterliche Stadtfest “Palio delle Contrade di Trambaque” im Schloss S. Martino in Cervarese S. Croce und die “giornate Estensi” (Este-Tage) vor dem wunderschönen mittelalterlichen Hintergrund von Este veranstaltet. Die historischen Darstellungen gehen im September mit dem “Palio dei 10 Comuni” (Pferderennen der Zehn Gemeinden) von Montagnana, dem “Giostra della Rocca” (Burgkarussel) von Monselice und der Veranstaltung “Voci dall’Evo di Mezzo” (Stimmen aus dem Mittelalter) in Cittadella weiter. Das Jahr endet mit dem mittelalterlichen Silvester in Montagnana.

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Die Euganeischen Hügel und andere Naturoasen. Die sanften Erhebungen der Euganeischen Hügel sind eine der landschaftlichen Perlen und eines der Reiseziele im Gebiet von Padua. Gebildet aus rund hundert in Form und Höhe ziemlich unterschiedlichen Erhebungen, sind sie das Ergebnis einer submarinen Eruption, die vor etwa 35 Millionen Jahren stattfand, als die gesamte Poebene noch vom Meer bedeckt war, und zeichnen sich durch einen unvergleichlichen botanischen Reichtum und ein unermessliches historisches und architektonisches Erbe aus. Es reicht aus, an den Seiten eines der Vulkankegel entlang zu gehen, um zu beobachten, wie viele typische Spezies der Macchia mediterranea und wie viele montane und submontane Spezies hier nebeneinander wachsen und sich abwechseln. Der Monte Venda mit einer Höhe von 601 m ist der Mittelpunkt und die höchste Erhebung der Hügelkette. 1989 wurde das gesamte Hügelgebiet – fast 20.000 Hektar – zum Regionalpark erklärt. Das besonders milde Klima ermöglicht seit der Antike den Oliven- und Weinbau: In den Hügeln wird der Ruhm der Winzertradition des Veneto mit 13 DOC-Weinsorten hoch gehalten, darunter Cabernet Franc, Sauvignon, Chardonnay, Serprino und Moscato Fior d’Arancio, die oft in den zahlreichen lokalen Festen gefeiert werden, wie beim berühmten Weinfest in Vo’ Euganeo. Andere traditionelle Erzeugnisse sind Honig, Käse, Früchte und Obst wie Kastanien, Kirschen (darunter die berühmten Sauerkirschen), Erbsen und Brustbeeren. Das Parkgebiet umfasst 15 Gemeinden, die neben der schönen Landschaft ein außergewöhnliches historisches und architektonisches Erbe aufweisen, bestehend aus Schlössern, Villen, historischen Gärten, Museen, Abteien und Klöstern. Einer der berühmtesten Orte ist Arquà Petrarca, wo die Atmosphäre ruhiger Heiterkeit und poetischer Schönheit erhalten geblieben ist, die den großen Dichter Francesco Petrarca im ausgehenden 14. Jahrhundert faszinierte. Die bezaubernde euganeische Landschaft ist in der Tat seit jeher Inspirationsquelle für Generationen von Schriftstellern, Dichtern und Künstlern:

Von den Troubadouren aus der Provence, die im 12. Jahrhundert an den Hof von Azzo d’Este kamen, bis zu den moderneren großen Schriftstellern wie Foscolo, Fogazzaro und Bruce Chatwin wurden zahlreiche Künstler von dem unvergesslichen Panorama der Euganeischen Hügel zu bedeutenden Seiten der Literatur und Poesie inspiriert. Um den Zauber und die Magie dieser außergewöhnlichen Natur- und Landschaftsoase zu entdecken, ist es empfehlenswert, einen der 20 gut ausgeschilderten und gesicherten Wege des Hügelparks zu nehmen: Wege, die zu Fuß, mit dem Fahrrad oder zu Pferd zurückgelegt werden können und auf denen man neben der reichhaltigen Flora und den sich abwechselnden Wäldern, Weinbergen, Olivenhainen, Wiesen und schönen Landschaften mit ein bisschen Glück auch die kleinen Waldbewohner, vor allem Blindschleichen, Feuersalamander, Kuckucke, Sperber und,

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1 Torreglia, Landgut Villa Tolomei 2 Porträt des Dichters Francesco Petrarca Unten: Euganeische Hügel, Ansicht mit der Kirche von Teolo

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in einigen Gegenden, auch Dachse, Füchse und Steinmarder beobachten kann. Von den Euganeischen Hügeln weiter in Richtung Osten kommt man zur grünen Saccisica, die mit dem nahen Conselvano eine fruchtbare Ebene bildet, die von einem außerordentlichen Netz von Wasserläufen durchzogen ist. Das war das Umland von Padua und das beliebte Hinterland der venezianischen Adligen, die es als ihre “unerschöpfliche Kornkammer” betrachteten. Auf dem Land stehen viele Bauernhäuser, herrschaftliche Villen und alte Benediktinerhöfe. Es waren die Benediktinermönche im Mittelalter, die mit der Trockenlegung der Sumpfgebiete begannen, um sie mit neuen Anbaumethoden für die Landwirtschaft zu nutzen. Zwei der schönsten Benediktinerhöfe sind noch heute der große und gut erhaltene Hof von Correzzola, in dem sich auch ein Hotel befindet, und der Hof von Legnaro, heute ein Mehrzweck- und Kongresszentrum. Wenn man durch dieses Gebiet fährt, kann man nicht selten zwischen Weinbergen und bestellten Feldern die typischen “Casoni” sehen, die früher die schlichten Unterkünfte der Tagelöhner waren und oft aus natürlichen Baustoffen wie Ton, Schilfrohr oder Stroh, Holz für Türen und

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Fenster gebaut sind. Einige dieser Casoni wurden restauriert und in den Museenbestand der Provinz aufgenommen. Zahlreich sind auch die Saugpumpen, ein anderes charakteristisches Element dieses wasserreichen Gebietes. Im 19. Jahrhundert eingeführt, gelten sie heute als beachtenswerte Beispiele der modernen Industriearchäologie. Am Ostrand der Saccisica öffnet sich das Gebiet mit der Lagune, der sogenannten Valle Millecampi, zum Meer hin: 1581 Hektar Küstenstreifen mit viel Flora und Fauna, die sich je nach der Süß- und Brackwassermischung unterscheiden und eine einzigartige Landschaft schaffen, die naturwissenschaftlich und anthropologisch von großem Interesse ist. Die Einwohner dieser Gegenden sind stolz auf ihre alten Traditionen und ländlichen Wurzeln und zeigen sie gerne

6 auf den zahlreichen Volks- und Dorffesten, die das Dorfleben beleben und auf denen hervorragende einheimische Erzeugnisse verkostet werden können, wie die berühmte Süßkartoffel aus Anguillara, Radicchio aus Maserà, Grappa aus Conselve und DOC-Weine. 3 4 5 6 7

Euganeische Hügel, Sonnenuntergang über den Euganeischen Hügeln Valle Millecampi Obstgarten Saccisica, Landschaft Cinto Euganeo, Schmiede von Cava Bomba, heute Museum

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Die Euganeischen Hügel und andere Naturoasen. Die sanften Erhebungen der Euganeischen Hügel sind eine der landschaftlichen Perlen und eines der Reiseziele im Gebiet von Padua. Gebildet aus rund hundert in Form und Höhe ziemlich unterschiedlichen Erhebungen, sind sie das Ergebnis einer submarinen Eruption, die vor etwa 35 Millionen Jahren stattfand, als die gesamte Poebene noch vom Meer bedeckt war, und zeichnen sich durch einen unvergleichlichen botanischen Reichtum und ein unermessliches historisches und architektonisches Erbe aus. Es reicht aus, an den Seiten eines der Vulkankegel entlang zu gehen, um zu beobachten, wie viele typische Spezies der Macchia mediterranea und wie viele montane und submontane Spezies hier nebeneinander wachsen und sich abwechseln. Der Monte Venda mit einer Höhe von 601 m ist der Mittelpunkt und die höchste Erhebung der Hügelkette. 1989 wurde das gesamte Hügelgebiet – fast 20.000 Hektar – zum Regionalpark erklärt. Das besonders milde Klima ermöglicht seit der Antike den Oliven- und Weinbau: In den Hügeln wird der Ruhm der Winzertradition des Veneto mit 13 DOC-Weinsorten hoch gehalten, darunter Cabernet Franc, Sauvignon, Chardonnay, Serprino und Moscato Fior d’Arancio, die oft in den zahlreichen lokalen Festen gefeiert werden, wie beim berühmten Weinfest in Vo’ Euganeo. Andere traditionelle Erzeugnisse sind Honig, Käse, Früchte und Obst wie Kastanien, Kirschen (darunter die berühmten Sauerkirschen), Erbsen und Brustbeeren. Das Parkgebiet umfasst 15 Gemeinden, die neben der schönen Landschaft ein außergewöhnliches historisches und architektonisches Erbe aufweisen, bestehend aus Schlössern, Villen, historischen Gärten, Museen, Abteien und Klöstern. Einer der berühmtesten Orte ist Arquà Petrarca, wo die Atmosphäre ruhiger Heiterkeit und poetischer Schönheit erhalten geblieben ist, die den großen Dichter Francesco Petrarca im ausgehenden 14. Jahrhundert faszinierte. Die bezaubernde euganeische Landschaft ist in der Tat seit jeher Inspirationsquelle für Generationen von Schriftstellern, Dichtern und Künstlern:

Von den Troubadouren aus der Provence, die im 12. Jahrhundert an den Hof von Azzo d’Este kamen, bis zu den moderneren großen Schriftstellern wie Foscolo, Fogazzaro und Bruce Chatwin wurden zahlreiche Künstler von dem unvergesslichen Panorama der Euganeischen Hügel zu bedeutenden Seiten der Literatur und Poesie inspiriert. Um den Zauber und die Magie dieser außergewöhnlichen Natur- und Landschaftsoase zu entdecken, ist es empfehlenswert, einen der 20 gut ausgeschilderten und gesicherten Wege des Hügelparks zu nehmen: Wege, die zu Fuß, mit dem Fahrrad oder zu Pferd zurückgelegt werden können und auf denen man neben der reichhaltigen Flora und den sich abwechselnden Wäldern, Weinbergen, Olivenhainen, Wiesen und schönen Landschaften mit ein bisschen Glück auch die kleinen Waldbewohner, vor allem Blindschleichen, Feuersalamander, Kuckucke, Sperber und,

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1 Torreglia, Landgut Villa Tolomei 2 Porträt des Dichters Francesco Petrarca Unten: Euganeische Hügel, Ansicht mit der Kirche von Teolo

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in einigen Gegenden, auch Dachse, Füchse und Steinmarder beobachten kann. Von den Euganeischen Hügeln weiter in Richtung Osten kommt man zur grünen Saccisica, die mit dem nahen Conselvano eine fruchtbare Ebene bildet, die von einem außerordentlichen Netz von Wasserläufen durchzogen ist. Das war das Umland von Padua und das beliebte Hinterland der venezianischen Adligen, die es als ihre “unerschöpfliche Kornkammer” betrachteten. Auf dem Land stehen viele Bauernhäuser, herrschaftliche Villen und alte Benediktinerhöfe. Es waren die Benediktinermönche im Mittelalter, die mit der Trockenlegung der Sumpfgebiete begannen, um sie mit neuen Anbaumethoden für die Landwirtschaft zu nutzen. Zwei der schönsten Benediktinerhöfe sind noch heute der große und gut erhaltene Hof von Correzzola, in dem sich auch ein Hotel befindet, und der Hof von Legnaro, heute ein Mehrzweck- und Kongresszentrum. Wenn man durch dieses Gebiet fährt, kann man nicht selten zwischen Weinbergen und bestellten Feldern die typischen “Casoni” sehen, die früher die schlichten Unterkünfte der Tagelöhner waren und oft aus natürlichen Baustoffen wie Ton, Schilfrohr oder Stroh, Holz für Türen und

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Fenster gebaut sind. Einige dieser Casoni wurden restauriert und in den Museenbestand der Provinz aufgenommen. Zahlreich sind auch die Saugpumpen, ein anderes charakteristisches Element dieses wasserreichen Gebietes. Im 19. Jahrhundert eingeführt, gelten sie heute als beachtenswerte Beispiele der modernen Industriearchäologie. Am Ostrand der Saccisica öffnet sich das Gebiet mit der Lagune, der sogenannten Valle Millecampi, zum Meer hin: 1581 Hektar Küstenstreifen mit viel Flora und Fauna, die sich je nach der Süß- und Brackwassermischung unterscheiden und eine einzigartige Landschaft schaffen, die naturwissenschaftlich und anthropologisch von großem Interesse ist. Die Einwohner dieser Gegenden sind stolz auf ihre alten Traditionen und ländlichen Wurzeln und zeigen sie gerne

6 auf den zahlreichen Volks- und Dorffesten, die das Dorfleben beleben und auf denen hervorragende einheimische Erzeugnisse verkostet werden können, wie die berühmte Süßkartoffel aus Anguillara, Radicchio aus Maserà, Grappa aus Conselve und DOC-Weine. 3 4 5 6 7

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Auf dem Tisch die Erzeugnisse eines großzügigen Landes. “Essen und Weine in der Gegend von Padua zu genießen, bedeutet mehr Überraschungen und Sehnsüchte als anderswo zu finden” Orio Vergani, Schriftsteller und Journalist Durch eine große Anzahl jahreszeitlich bedingter Erzeugnisse und die Unterschiede zwischen Hügeln, Flüssen, Ebene und Lagune gekennzeichnet, kombiniert die Paduaner Küche die hochwertige Qualität der Zutaten mit einer einfachen, traditionellen Küche. Es handelt sich somit um eine bodenständige Küche, die mit den reichlichen Erzeugnissen eines großzügigen Landes verbunden ist und durch die Professionalität von Köchen und Meistern der

Grundlage schmackhafter Gerichte bilden. Es gibt 13 DOC-Weine aus den Euganeischen Hügeln, deren Qualität aufmerksam vom Konsortium zum Schutz der DOC-Weine der Euganeischen Hügel kontrolliert und bescheinigt wird. Die Olivenölproduktion ist eine antike Tradition: Schon im 14. Jahrhundert wurde von einer Ölmühle gesprochen, und die historische, noch heute arbeitende Ölmühle von Valnogaredo, die zusammen mit vielen anderen Ölmühlen der Hügel das Euganeische Olivenöl mit seinem besonders fruchtigen Geschmack und einem leichten Mandelnachgeschmack herstellt, stammt aus dem 18. Jahrhundert. Der Honig, der Götternektar, wird sowohl in der Sorte Blütenhonig als auch vor allem als Akazien- und Kastanienhonig hergestellt. Unter den Nudel- und Reisgerichten sind die typischen “Bigoli” zu nennen, die mit hervorragenden Soßen, wie Entenragout serviert werden, und die Kräuter- oder Pilzrisotti. Aus Torreglia kommen die berühmten “Torresani” bzw. Turmtauben. Die gastronomische Tradition der Euganeischen Hügel und insbesondere die Weintradition können auf den Wegen und mit den Angeboten der Weinstraße der Euganeischen Hügel 1 2 3 4 5 6 7 8

1 2 raffinierten Gastronomie Paduas bereichert wird, die die alten Gerichte bewahren, auch wenn sie diese entsprechend der moderneren gastronomischen Sensibilität in neuer Form servieren. Unter den beliebtesten Gerichten sind am berühmtesten das “bollito alla padovana” (Kochfleisch nach Paduaner Art), “risi e bisi” (Erbsenrisotto), Nudeln mit Bohnen, Geflügelleberrisotto, die vielen “minestre maridae” (Suppen mit Reis und Nudeln), aber jede Gegend hat ihre eigenen schmackhaften Spezialitäten, die oft sehr alt und mit der einheimischen Bauerntradition verbunden sind. In den Euganeischen Hügeln bietet die Natur Trauben für exzellente Weine, Oliven für ein Olivenöl mit einzigartigem Geschmack, eine große Vielfalt an Obst und Gemüse und in jeder Jahreszeit Wildkräuter und Waldbeeren, die die 30

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Typische Erzeugnisse Pane schissotto Bondiola Weinkellerei in den Euganeischen Hügeln Brustbeerenspezialitäten Polverara-Huhn (weiß) Paduaner Huhn Zubereitung des “Prosciutto Veneto Berico Euganeo” Alte Handwerksberufe, Herstellung von Hirsebesen Weinlese in den Euganeischen Hügeln

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am Brenta-Kanal sehr stark ausgeprägt. Auch die Gerichte der Küche der Alta Padovana (des Nordens der Provinz Padua) sind fest in der Tradition verwurzelt und variieren je nach Jahreszeit. Hier ist die Polenta zu Hause, auch in ihrer süßen Variante aus Cittadella, “polentina” genannt. Trattorien und Restaurants bieten je nach Jahreszeit traditionelle Gerichte wie “polenta e osei” (Polenta mit Vögeln), “arna rosta” (Braten), “marsoni fritti” (Gebratene Groppen) und den Brenta-Hecht an. Die Küche wird teilweise durch die benachbarte Tradition aus Vicenza und Treviso beeinflusst, wo es viele Wild-, Stockfischund Radicchiogerichte gibt. Wegen des Wasserreichtums und der großen Weideflächen werden in diesem Gebiet diverse Käsesorten hergestellt, wie Asiago, Montasio und Grana Padano.

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(Strada del Vino Colli Euganei) entdeckt werden. Die schmackhafte und einfache Küche in und um Montagna und Este basiert auf einheimischen, natürlichen Produkten: Reis, Trüffel, Wild und Schwein. In dieser Gegend wird viel Schweineschlacht betrieben, und somit gibt es hier Speisen wie codesini, la bondiola col lengual, Soppressa (grobe, hausgemachte Salami), luganeghe (frische Kochmettwurst), aber vor allem den hervorragenden milden Schinken aus Montagnana, dessen Erfolg auf seinen besonders milden und weichen Geschmack, auf sein zartes Rosa und auf seinen Duft zurückzuführen ist. Ein sehr altes Essen in diesem Gebiet, auch wenn es heute kaum noch angeboten wird, ist die “oca in onto”, ein Gänsegericht, bei dem die Gans in ihrem Fett gegart wird. Als traditionelle Backwaren gibt es “zaleti”, Kekse aus grob gemahlenem Maismehl und “pazientini”, Mandel-Haselnuss-Kekse. Die Saccisica mit ihren weiten, bestellten Feldern, “Casoni” und landwirtschaftlichen Betrieben, ist das Gebiet der Hoftiere wie Enten, Gänse, Stockenten und vor allem des Polverara-Huhns, das zusammen mit dem Paduaner Huhn als das beste italienische Geflügel gilt, sowie der Weinstraße “Stradon del Vin Friularo”. In dieser Gegend sind die Einflüsse der Lagunenküche zu spüren: Nicht selten findet man Gaststätten, wo Meeres- und Süßwasserfisch (auch Frösche) neben Wild und Braten serviert werden. In Richtung Lagune ist die Mischung aus Erde und Sand ein idealer Boden für den Anbau von Spargel und Radicchio, während in Stroppare und Anguillara Süßkartoffeln probiert werden können. Die Pferdefleischtradition ist vor allem in dem Gebiet direkt

9 10 Handwerk. Das Handwerk ist in und um Padua so stark verbreitet, dass man von einer echten “Provinz des Handwerks” sprechen kann. Die meisten Verfahren, wie die Bearbeitung von Metall, Schmiedeeisen, Schmiedekupfer und Gussbronze (ein handwerkliches Meisterwerk ist die antike, venetische Benvenuti-Situla, zu sehen im Nationalen Museum “Atestino” von Este) sind uralten Ursprungs. Ferner die Emaildekoration von Einrichtungsgegenständen oder die Keramikproduktion – sehr prachtvoll die Ware aus Este -, die Holzverarbeitung und vor allem die Produktion von Bauernoder Stilmöbeln bzw. die Restaurierung antiker Möbel, eine sehr verbreitete Tätigkeit in der Umgebung von Montagnana. Beachtlich ist auch die Verbreitung der Gold- und Silberschmiedekunst. Im Textilhandwerk und in der Lederverarbeitung, die Grundlage der Wirtschaft in Padua im Mittelalter, wimmelt es weiterhin von Strickereien und auf das Weben, Sticken und Gerben spezialisierten Werkstätten. Das typische Handwerk wird auf Märkten und Messen ausgestellt, die dieser alten Branche gewidmet sind, und steht oft im Mittelpunkt vieler Dorf- und Volksfeste.

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Auf dem Tisch die Erzeugnisse eines großzügigen Landes. “Essen und Weine in der Gegend von Padua zu genießen, bedeutet mehr Überraschungen und Sehnsüchte als anderswo zu finden” Orio Vergani, Schriftsteller und Journalist Durch eine große Anzahl jahreszeitlich bedingter Erzeugnisse und die Unterschiede zwischen Hügeln, Flüssen, Ebene und Lagune gekennzeichnet, kombiniert die Paduaner Küche die hochwertige Qualität der Zutaten mit einer einfachen, traditionellen Küche. Es handelt sich somit um eine bodenständige Küche, die mit den reichlichen Erzeugnissen eines großzügigen Landes verbunden ist und durch die Professionalität von Köchen und Meistern der

Grundlage schmackhafter Gerichte bilden. Es gibt 13 DOC-Weine aus den Euganeischen Hügeln, deren Qualität aufmerksam vom Konsortium zum Schutz der DOC-Weine der Euganeischen Hügel kontrolliert und bescheinigt wird. Die Olivenölproduktion ist eine antike Tradition: Schon im 14. Jahrhundert wurde von einer Ölmühle gesprochen, und die historische, noch heute arbeitende Ölmühle von Valnogaredo, die zusammen mit vielen anderen Ölmühlen der Hügel das Euganeische Olivenöl mit seinem besonders fruchtigen Geschmack und einem leichten Mandelnachgeschmack herstellt, stammt aus dem 18. Jahrhundert. Der Honig, der Götternektar, wird sowohl in der Sorte Blütenhonig als auch vor allem als Akazien- und Kastanienhonig hergestellt. Unter den Nudel- und Reisgerichten sind die typischen “Bigoli” zu nennen, die mit hervorragenden Soßen, wie Entenragout serviert werden, und die Kräuter- oder Pilzrisotti. Aus Torreglia kommen die berühmten “Torresani” bzw. Turmtauben. Die gastronomische Tradition der Euganeischen Hügel und insbesondere die Weintradition können auf den Wegen und mit den Angeboten der Weinstraße der Euganeischen Hügel 1 2 3 4 5 6 7 8

1 2 raffinierten Gastronomie Paduas bereichert wird, die die alten Gerichte bewahren, auch wenn sie diese entsprechend der moderneren gastronomischen Sensibilität in neuer Form servieren. Unter den beliebtesten Gerichten sind am berühmtesten das “bollito alla padovana” (Kochfleisch nach Paduaner Art), “risi e bisi” (Erbsenrisotto), Nudeln mit Bohnen, Geflügelleberrisotto, die vielen “minestre maridae” (Suppen mit Reis und Nudeln), aber jede Gegend hat ihre eigenen schmackhaften Spezialitäten, die oft sehr alt und mit der einheimischen Bauerntradition verbunden sind. In den Euganeischen Hügeln bietet die Natur Trauben für exzellente Weine, Oliven für ein Olivenöl mit einzigartigem Geschmack, eine große Vielfalt an Obst und Gemüse und in jeder Jahreszeit Wildkräuter und Waldbeeren, die die 30

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Typische Erzeugnisse Pane schissotto Bondiola Weinkellerei in den Euganeischen Hügeln Brustbeerenspezialitäten Polverara-Huhn (weiß) Paduaner Huhn Zubereitung des “Prosciutto Veneto Berico Euganeo” Alte Handwerksberufe, Herstellung von Hirsebesen Weinlese in den Euganeischen Hügeln

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am Brenta-Kanal sehr stark ausgeprägt. Auch die Gerichte der Küche der Alta Padovana (des Nordens der Provinz Padua) sind fest in der Tradition verwurzelt und variieren je nach Jahreszeit. Hier ist die Polenta zu Hause, auch in ihrer süßen Variante aus Cittadella, “polentina” genannt. Trattorien und Restaurants bieten je nach Jahreszeit traditionelle Gerichte wie “polenta e osei” (Polenta mit Vögeln), “arna rosta” (Braten), “marsoni fritti” (Gebratene Groppen) und den Brenta-Hecht an. Die Küche wird teilweise durch die benachbarte Tradition aus Vicenza und Treviso beeinflusst, wo es viele Wild-, Stockfischund Radicchiogerichte gibt. Wegen des Wasserreichtums und der großen Weideflächen werden in diesem Gebiet diverse Käsesorten hergestellt, wie Asiago, Montasio und Grana Padano.

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(Strada del Vino Colli Euganei) entdeckt werden. Die schmackhafte und einfache Küche in und um Montagna und Este basiert auf einheimischen, natürlichen Produkten: Reis, Trüffel, Wild und Schwein. In dieser Gegend wird viel Schweineschlacht betrieben, und somit gibt es hier Speisen wie codesini, la bondiola col lengual, Soppressa (grobe, hausgemachte Salami), luganeghe (frische Kochmettwurst), aber vor allem den hervorragenden milden Schinken aus Montagnana, dessen Erfolg auf seinen besonders milden und weichen Geschmack, auf sein zartes Rosa und auf seinen Duft zurückzuführen ist. Ein sehr altes Essen in diesem Gebiet, auch wenn es heute kaum noch angeboten wird, ist die “oca in onto”, ein Gänsegericht, bei dem die Gans in ihrem Fett gegart wird. Als traditionelle Backwaren gibt es “zaleti”, Kekse aus grob gemahlenem Maismehl und “pazientini”, Mandel-Haselnuss-Kekse. Die Saccisica mit ihren weiten, bestellten Feldern, “Casoni” und landwirtschaftlichen Betrieben, ist das Gebiet der Hoftiere wie Enten, Gänse, Stockenten und vor allem des Polverara-Huhns, das zusammen mit dem Paduaner Huhn als das beste italienische Geflügel gilt, sowie der Weinstraße “Stradon del Vin Friularo”. In dieser Gegend sind die Einflüsse der Lagunenküche zu spüren: Nicht selten findet man Gaststätten, wo Meeres- und Süßwasserfisch (auch Frösche) neben Wild und Braten serviert werden. In Richtung Lagune ist die Mischung aus Erde und Sand ein idealer Boden für den Anbau von Spargel und Radicchio, während in Stroppare und Anguillara Süßkartoffeln probiert werden können. Die Pferdefleischtradition ist vor allem in dem Gebiet direkt

9 10 Handwerk. Das Handwerk ist in und um Padua so stark verbreitet, dass man von einer echten “Provinz des Handwerks” sprechen kann. Die meisten Verfahren, wie die Bearbeitung von Metall, Schmiedeeisen, Schmiedekupfer und Gussbronze (ein handwerkliches Meisterwerk ist die antike, venetische Benvenuti-Situla, zu sehen im Nationalen Museum “Atestino” von Este) sind uralten Ursprungs. Ferner die Emaildekoration von Einrichtungsgegenständen oder die Keramikproduktion – sehr prachtvoll die Ware aus Este -, die Holzverarbeitung und vor allem die Produktion von Bauernoder Stilmöbeln bzw. die Restaurierung antiker Möbel, eine sehr verbreitete Tätigkeit in der Umgebung von Montagnana. Beachtlich ist auch die Verbreitung der Gold- und Silberschmiedekunst. Im Textilhandwerk und in der Lederverarbeitung, die Grundlage der Wirtschaft in Padua im Mittelalter, wimmelt es weiterhin von Strickereien und auf das Weben, Sticken und Gerben spezialisierten Werkstätten. Das typische Handwerk wird auf Märkten und Messen ausgestellt, die dieser alten Branche gewidmet sind, und steht oft im Mittelpunkt vieler Dorf- und Volksfeste.

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17-05-2006

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