Osteoporose. Schulungsunterlage

Osteoporose Schulungsunterlage www.gesundheit-pflege.at Osteoporose Definition und Allgemeines zum Thema osteoporose Was ist Osteoporose? Die Osteo...
Author: Monica Simen
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Osteoporose Schulungsunterlage

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Osteoporose Definition und Allgemeines zum Thema osteoporose Was ist Osteoporose? Die Osteoporose ist eine systemische Erkrankung des Skeletts, gekennzeichnet durch eine verminderte Knochenmasse und die Verschlechterung der Mikroarchitektur des Knochengewebes mit der Folge einer Zunahme der Brüchigkeit und Anfälligkeit für Frakturen. World Health Organization (WHO), 1993 Osteoporose ist heute ein weltweites Gesundheitsproblem und wird von der WHO als eine der zehn wichtigsten und als eine der teuersten Volkskrankheiten eingestuft. Eine reduzierte Knochendichte wird als Osteopenie bezeichnet und ist die Vorstufe der Osteoporose. Osteoporose kann als Alterserkrankung des Knochens bezeichnet werden. Der Knochen wird anfälliger für Brüche. Gekennzeichnet wird die Krankheit, die auch als Knochenschwund bekannt ist, durch eine geringe Knochenmasse und den übermäßig raschen Abbau der Knochensubstanz und Knochenstruktur. Die erhöhte Frakturanfälligkeit kann jeden Knochen des Skelettsystems betreffen. Etwa die Hälfte der über 70-Jährigen erkrankt an Osteoporose, wobei Frauen mindestens zweimal so häufig betroffen sind und hormonell bedingt früher erkranken. Prävention der Osteoporose: Nicht beeinflussbare Faktoren

Beeinflussbare Faktoren

Genetik

Ernährung

Geschlecht

Bewegung

Alter

Medikamente Rauchen

Häufige Frakturen bei Osteoporose: • Wirbelkörper • Oberschenkel • Handgelenk

Gesunder Knochen

• Oberarmkopf • Beckenbruch Ursachen der Osteoporose: • Familiäre Veranlagung • Sexualhormonmangel • Bösartige Erkrankungen des Knochenmarks • Störungen der Nebenschilddrüse

Osteoporosis

• Ernährungsmangel • Vitamin-D Mangel • Bewegungsmangel • Untergewicht • Hochdosierter und übermäßiger Gebrauch von bestimmten Medikamenten (v.a. Cortison) Symptome bei osteoporose: Die Osteoporose verläuft häufig unbemerkt. Bedingt durch Wirbelkörperbrüche sind die Schmerzen dann meist lokal und im Bereich der Brust- oder Lendenwirbelsäule angesiedelt. Zu weiteren Symptomen zählen die Rundrückenbildung, Verminderung der Körpergröße und chronische Schmerzen.

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DIagnostik Methoden zur Diagnostik: Um die Erkrankung zu diagnostizieren, wird das Verfahren der Knochendichtemessung, bei welcher der sogenannte T-Wert bestimmt wird, angewandt. Hierbei wird Ihre aktuelle Knochendichte mit der Knochendichte der Gesamtbevölkerung verglichen. • Anamnese und Erfragung von Osteoporosefällen in der Familie, derzeitige Medikation, Lebensgewohnheiten • DEXA-Messung an Lendenwirbelsäule und Femur • Durch Blutabnahme kann festgestellt werden, ob andere Erkrankungen die Osteoporose verursacht haben, z.B. Krebsleiden, Vitaminmangel, Nebenschilddrüse, usw. Hinweise auf Osteoporose • Knochenbruch, der durch geringe Belastung verursacht wurde, wie z.B. Stolpern oder Verreißen ohne Sturz • Knacken im Rücken mit plötzlich starkem Schmerz • Frühzeitiger Beginn der Wechseljahre bei Frauen • Geringes Körpergewicht • Osteoporose in der Familie • Langfristige Einnahme von Medikamente (v.a. Cortison und Marcoumar) • Krankheiten, die zu Osteoporose führen können z.B.: chronische Darmerkrankungen, Schilddrüsen überfunktion WHO Diagnose Kriterien: Diagnostisches Kriterium

Klassifikation

T-Wert +1 bis -1 SD

Normal

T-Wert -1 bis -2,5 SD

Osteopenie

T-Wert < -2,5

Osteoporose

T-Wert < -2,5 + Fraktur

Manifeste Osteoporose

Indikationen zur BMD-Messung: • Frauen ab dem 65. LJ • Postmenopausale Frauen ab dem 60. LJ, wenn Risikofaktoren vorliegen • Männer ab dem 70. LJ • Erwachsene mit einer Fragilitätsfraktur • Erwachsene mit Erkrankungen, die mit niedriger Knochendichte oder raschem Knochendichteverlust assoziiert sind • Erwachsene, die Medikamente einnehmen müssen, die den Knochenverlust beschleunigen

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Therapie BasismaSSnahmen: • Regelmäßige Bewegung, um alle Muskel gruppen zu trainieren • Gute, ausgewogene und vitaminreiche Ernährung

Vorbeugen und behandeln mit

Bewegung

Ernährung

• Gesunder Lebensstil (kein Nikotin, kein Alkohol) • Ausreichend Sonnenlicht, um die Vitamin-D Bildung zu fördern

Regeneration

Wissen

Medikamentöse Therapie: Dauer der medikamentösen Therapie: mind. 3 – 5 Jahre; anschließend Reevaluation und Entscheidung über eine Weitertherapie aufgrund des vorhandenen Risikos. 1. Calcium: Calcium 1000 mg/d • gesunde Erwachsene sollten etwa 1000 mg Calcium pro Tag zu sich nehmen. Calcium befindet sich z.B. in Milch, Hartkäse und Joghurt • Für Personen, die mit Cortisonpräparaten behandelt werden, sowie Frauen in den Wechseljahren, gilt eine Ein nahme von ca. 1200 – 1500 mg Calcium pro Tag 2. Vitamin D: Vitamin D 400 IE/de Wichtig für die Knochenbildung und Erhaltung, es wird vor allem durch Sonnenlichteinwirkung auf die Haut gebildet. In unseren Breitengraden ist die dadurch erzeugte Menge in der Regel zu wenig, sodass wir auf die Ernährung und Substitution angewiesen sind. Der Bedarf kann aus Fisch, Milch, Fleisch und Eiern, sowie durch K+D Präparate, die dem Körper zugefügt werden, gedeckt werden. 3. Knochenstärkende Mittel ohne Hormonwirkung: Diese Medikamente verringern den Knochenabbau und das Risiko auf erneute Knochenbrüche. Der Schutz vor Frakturen setzt etwa nach 6-12 Monaten ein und es ist eine Risikoverringerung von bis zu 50% zu erwarten. Beispiele: z.B. Biphosponate: Fosamax®, Actonel®, Bonviva® (als Dreimonatsspritze) 4

Essen und trinken bei osteoporose CalCiumreiche Nahrungsmittel und Getränke Milch und milchprodukte Sie bilden die basis ausreichender Calciumzufuhr. Im Rahmen einer gesunden Ernährung werden täglich 3 Portionen Milch und Milchprodukte empfohlen. Diese 3 Portionen teilen sich auf in: • 2 Portionen „weiße“ Milchprodukte z.B. Milch, Buttermilch, Joghurt, Hüttenkäse • 1 Portion „gelbe“ Milchprodukte z.B. Käse 1 Portion entspricht hierbei: • 1 Glas Milch • 50 g Käse • 1 Becher Joghurt • 100 g Topfen oder Hüttenkäse Obst und Gemüse Bevorzugen Sie regionale, saisonale Sorten bzw. Tiefkühlware. Bereiten Sie Gemüse vitaminschonend zu und verwenden Sie das Kochwasser weiter. Calciumreiche Gemüsesorten: Kohlgemüse, Lauch, Fenchel, Sellerie und Fisolen. Calciumreiche Obstsorten: Beerenfrüchte, Kiwis, frische Feigen, Orangen sowie Mandarinen. Nüsse und Samen Insbesondere Haselnüsse, Mandeln, Sesam und Mohn. Getreideprodukte Vor allem Amaranth, Quinoa und Hafer. Wählen Sie bei Getreideprodukten generell bevorzugt die Vollkornvariante. Getränke Calcium aus Mineralwasser kann unser Körper äußerst gut verwerten. Darauf sollten Sie achten: • Calciumgehalt (Ca): mehr als 150 mg pro Liter • Sulfatgehalt (SO): weniger als 150 mg pro Liter • Reich an Hydrogenkarbonat (HCO) • Günstig sind etwa Astoria®, Alpquell®, Longlife®, Juvina® sowie Römerquelle® • Verdünnen Sie calciumangereicherte Fruchtsäfte – etwa von Bravo® oder Hohes C® – mit calciumreichem Mineralwasser.

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Einflussfaktoren im Zusammenhang mit der Knochengesundheit Ungünstige Einflussfaktoren Oxalsäure

Vorkommen etwa in Spinat, Rhabarber, Mangold, Rote Rüben und Sauerampfer

Fleisch

Ein hoher Verzehr von Fleisch und daraus erzeugten Waren wie Wurst usw. Die Empfehlung für Ihren Speiseplan: • max. 2-3 x pro Woche eine Portion Fleisch (à 120 g = ca. in der Größe Ihres Handtellers) • max. 3 x pro Woche eine Portion Wurst (à 50 g)

Phosphat-Zusätze

Etwa in Schmelzkäse, Fleischwaren, Backmischungen, Cola-Getränken, Fertigprodukten

Kaffee

in größeren Mengen (trinken Sie maximal 2 – 3 Tassen täglich)

Phytat

Vorkommen in ROHEM Getreide vor allem in ROHEM Weizen, ROHEM Roggen und ROHER Gerste

Alkoholische Getränke

Alkohol im Übermaß

Salz- und Zucker

Hoher Konsum von Salz und Zucker

Günstige Einflussfaktoren Milchzucker

Der natürlicherweise in Milch und Milchprodukten enthaltene Milchzucker (Laktose).

Vitamin C

Reichliches Vorkommen in Obst und Gemüse etwa in Schwarzer Johannisbeere, Paprika, Petersilie, Brokkoli, Kren, Kohlsprossen, Fenchel, Orange

Fruchtsäuren

Wie Apfel- und Zitronensäure Verbessern Sie Ihre Vitamin D-Versorgung indem Sie körpereigen produziertes Vitamin D durch eine entsprechende Lebensmittelauswahl ergänzen.

Vitamin D

Vorkommen etwa in fettreichen Fischarten wie Lachs, Sardinen, Hering; Milch und Milchprodukten; Eiern (ca. 3 pro Woche); Pilzen vor allem in Champignons, Eierschwammerln und Steinpilzen.

Zusammenfassende Ernährungsempfehlungen • Nutzen Sie die Nahrungsmittelvielfalt und essen Sie abwechslungsreich • Bauen Sie calciumreiche Nahrungsmittel bei jeder Mahlzeit ein und planen Sie außerdem eine calciumreiche Spätmahlzeit ein. • Kombinieren Sie verschiedene Calciumquellen. • Greifen Sie zu calciumreichem Mineralwasser. • Versuchen Sie Ihren Calciumbedarf über eine günstige Kostzusammenstellung zu decken. • Ersetzen Sie Speisen mit Fleisch, Wurst oder Schinken öfter durch solche mit Hülsenfrüchten wie Bohnen, Erbsen oder Linsen. • Nutzen Sie den Effekt knochenaufbauender Nahrungsmittelinhaltsstoffe (Geben Sie beispielsweis Zitrone in calciumreiches Mineralwasser um die Calciumaufnahme zu verbessern.) • Meiden Sie Calciumräuber (Kochsalz, Oxalsäure und Phosphat) • Seien Sie sparsam mit Salz – verfeinern Sie Gerichte stattdessen mit Küchen- und Wildkräutern, Sprossen und Keimlingen oder Nüssen und Samenkernen. Quellen/Literaturhinweis: Budnowski, A. Koller, F. Kreuter, M. & Thun, M. (2013). Ernährung bei Osteoporose (maudrich.gesund essen), Verlag: Maudrich Kasper, H. (2014). Ernährungsmedizin und Diätetik, Verlag: Urban & Fischer

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impressum: Medieninhaber: Dr. Dr. Wagner GmbH, 5020 Salzburg, Sterneckstr. 33 Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Sajer, medizinischer Direktor von DR. DR. WAGNER GESUNDHEIT & PFLEGE sowie die Diätologinnen des Gesundheitsresort Raxblick Hersteller: Werbeagentur Markus Kogler – www.werbecluster.at, 3261 Steinakirchen/Forst, Am Graben 25 Herstellungsort: Steinakirchen/Forst

RezePte

Irrtum und Änderungen vorbehalten

Stand: 06/2016

Lauchsuppe (4 Portionen) 250 g 20 g 1 l 100 ml 1 EL

Lauch Dinkel-Vollkornmehl Wasser Milch Öl Salz, Pfeffer, Muskat, Kümmel Frische Kräuter (z. B. Petersilie, Schnittlauch…)

Zubereitung: In feine Ringe geschnittenen Lauch in erhitztem Öl anschwitzen. Mit Wasser aufgießen und weichkochen. Mehl mit etwas Wasser glattrühren, Suppe damit binden, würzen. Zum Schluss Milch dazugeben und Suppe mit Kräutern verfeinern. Gefüllte Paprika (4 Portionen) 4

Stk. verschiedenfarbige Paprika (rot, gelb oder orange) 450 ml Wasser 200 g Quinoa 2 EL Öl ½ Stg. Lauch (in feine Ringe geschnitten) 2 Z. Knoblauch (fein gehackt) 120 g Champignons (gehackt) 4 Stk. Tomaten (gehäutet & gehackt) 1 Stk. Karotte (gewürfelt) 1 EL Petersilie (gehackt) 100 g Fetakäse (zerbröckelt) 50 g Pinienkerne 25 g Parmesan Salz, Pfeffer Zubereitung: Paprika der Länge nach halbieren und entkernen. In einem großen Topf mit kochendem Wasser 5 Minuten blanchieren, mit einem Schaumlöffel herausnehmen und mit der Öffnung nach unten abtropfen lassen. Brühe in einen zweiten Topf gießen, leicht salzen, Quinoa zugeben und aufkochen, zugedeckt ca. 10 Minuten leicht köcheln, Herdplatte abschalten und Quinoa ca. 10 Minuten ausquellen lassen. Inzwischen Öl in einer großen Pfanne erhitzen, Lauch zugeben und einige Minuten dünsten, gelegentlich umrühren. Knoblauch, Champignons, Tomaten und Karotte zugeben, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Zugedeckt weitere 5 Minuten kochen. Quinoa, Petersilie, Fetakäse und Pinienkerne unter das Gemüse mischen. Halbierte Paprikaschoten in eine beschichtete Brat- oder Auflaufform legen und mit der Quinoa-Gemüse-Mischung füllen, abschließend mit Parmesan bestreuen. Im vorgeheizten Backrohr bei 190 °C ungefähr 20 Minuten backen, bis der Käse goldbraun geschmolzen ist. Tipp: Für noch mehr Abwechslung, können die Zutaten der Füllung beliebig variieren.

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