ONE SUN. ONE WORLD. ONE Q.

GLOBAL AWARENESS. GLOBAL PRESENCE. GESCHÄFTSBERICHT 2007

2007 AUF EINEN BLICK KENNZAHLEN UNSERE MÄRKTE MEILENSTEINE ORGANISATIONSSTRUKTUR PRODUKTPORTFOLIO

Q-CELLS AUF EINEN BLICK

Wir entwickeln, produzieren und vermarkten leistungsstarke Solarzellen aus mono- und multikristallinem Silizium. Q-Cells bringt die Photovoltaik als umweltfreundliche und zukunftsfähige Technologie voran und nutzt unternehmerisch die Chance, die in diesem schnell wachsenden Markt liegt.

Wir sind heute der weltweit größte Hersteller von Solarzellen. Um diese Position zu halten, investieren wir in die vielversprechendsten Entwicklungen der Photovoltaik und gestalten so die Zukunft mit.

KENNZAHLEN 2007 UMSATZ IN MIO. €

PERIODENÜBERSCHUSS NACH ANTEILEN DRITTER IN MIO. €

17,3

2002

48,8

2003

128,7

2004 299,4

0,2

2002

3,0

2004

39,9

2005 539,5

2003

12,0

2005 97,1

2006 858,9

2006 127,2

2007

21,2

Periodenüberschuss ohne REC-Effekte

EBIT IN MIO. €

2007 REC-Effekte

MITARBEITER ANZAHL

0,9

2002 2003

5,3 19,6

82

2004 767

2005 129,4

2003 484

2004

63,2

2002

207

197,0

2002

9,3

2003

27,7

136,0

2004

75,9

2005 336,0

2006 516,0

2007

2007

PRODUKTIONSVOLUMEN IN MWp

50,0

234,0

2006 1.707

2007

PRODUKTIONSKAPAZITÄT (KERNGESCHÄFT) IN MWp 17,0

2005 964

2006

2002 2003 2004 165,7

2005 253,1

2006 389,2

2007

KENNZAHLEN (NACH IFRS)

2003 1)

2002 1)

128,7

48,8

17,3

2007

2006

2005

2004

858,9

539,5

299,4

Ertragslage Umsatzerlöse Exportquote

Mio. € %

60,7

53,3

36,8

25,8

30,4

43,3

Bestandsveränderung

Mio. €

– 0,3

18,7

11,9

– 1,2

4,8

2,1

EBITDA

Mio. €

222,0

147,2

74,4

24,8

8,5

2,4

Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT)

Mio. €

197,0

129,4

63,2

19,6

5,3

0,9

Ergebnis vor Steuern (EBT)

Mio. €

209,8

138,0

59,9

17,9

4,3

0,1

Periodenüberschuss (nach Anteilen Dritter)

Mio. €

148,4

97,1

39,9

12,0

3,0

0,2

Vermögenslage Nettofinanzforderungen (+)/ -verbindlichkeiten (–)

Mio. €

171,1

130,0

194,1

– 30,0

– 17,6

– 13,2

Bilanzsumme

Mio. €

2.588,3

634,5

456,1

113,1

52,6

26,6

Eigenkapital

Mio. €

1.833,8

440,0

321,3

34,7

10,3

0,8

%

70,8

69,3

70,4

30,7

19,6

3,0

Operativer Cash Flow

Mio. €

205,7

23,7

22,6

6,4

0,6

– 2,2

Auszahlungen für Investitionen

Mio. €

252,3

67,3

46,6

35,1

15,0

7,0

Free Cash Flow

Mio. €

– 37,8

– 28,7

– 8,0

– 21,8

– 8,5

– 6,9

Liquide Mittel 2)

Mio. €

414,1

147,3

200,6

2,5

1,4

0,1

Nominalkapazität 2)

MWp

645,0

420,0

292,0

170,0

63,0

22,0

Produktionskapazität 2)

MWp

516,0

336,0

234,0

136,0

50,0

17,0

Eigenkapitalquote Finanzlage

Produktion

Tatsächliche Produktion Anzahl der produzierten Zellen Mitarbeiter 2) 1) Einzelabschluss 2) jeweils zum Periodenende

MWp

389,2

253,1

165,7

75,9

27,7

9,3

Mio. Stück

106,3

70,9

46,3

22,2

8,9

3,7

Anzahl

1.707

964

767

484

207

82

KENNZAHLEN 2007 Einkauf: Gegenüber dem Vorjahresstichtag haben sich unsere risikogewichteten Einkaufsmengen signifikant um 125 MWp für 2008, um 520 MWp für 2009 sowie um 914 MWp für 2010 erhöht. Im Wesentlichen spiegelt dieser starke Anstieg unsere mit Elkem Solar und LDK Solar geschlossenen Einkaufsverträge wider.

Verkauf: Durch den Abschluss einer Reihe von Lieferverträgen im Laufe des Jahres 2007 haben wir die vertraglich abgesicherten Absatzmengen für das Jahr 2008 um 91 MWp, für das Jahr 2009 um 184 MWp und für das Jahr 2010 um 235 MWp gesteigert.

Umsatz: Neben den Erlösen aus dem Verkauf von kristallinen Solarzellen haben wir 150 Tonnen Silizum an EverQ verkauft, um die vorzeitige Inbetriebnahme der zweiten Produktionslinie zu ermöglichen. In 2008 werden keine weiteren Siliziumlieferungen erfolgen.

Ergebnisentwicklung: Das operative Ergebnis (EBIT) stieg proportional mit dem Umsatz um mehr als 52 % auf 197,0 Mio. € an. Das Jahresergebnis ist insbesondere durch die Effekte aus der REC-Beteiligung beeinflusst. Hierzu zählten neben dem anteiligen Jahresergebnis der REC die Wertveränderung der Put-Optionen, die Abschreibung auf den REC-Anteilswert sowie das außerordentliche Ergebnis aus dem Verkauf von REC-Aktien.

ÜBERSICHT EINKAUFS- UND ABSATZVERTRÄGE (STAND 31.12.2007) 2008

2009

2010

2011 – 2018

15.000

Einkauf Vertraglich vereinbart und abgesichert

MWp

545

888

1.216

Mögliche zusätzliche Liefermengen 1)

MWp

164

596

1.025

2)

594

1.067

1.524

15.000

2008

2009

2010

2011 – 2019

Summe (gewichtet)

Verkauf Vertraglich abgesichert 3)

MWp

440

530

547

2.330

In Verhandlung

MWp

~ 140

~ 447

~ 960

~ 12.000

1) Mögliche zusätzliche Liefermengen ergeben sich aus laufenden Vertragsverhandlungen, fortlaufenden Liefermengen, der Reduzierung

der Waferstärke sowie Mengen von potenziellen neuen Lieferanten. Erfahrungsgemäß führt jedoch nur ein Teil (Annahme ~30 %) zu zusätzlichen Liefermengen. 2) Vorhersagen können erst zu einem späteren Zeitpunkt getroffen werden. 3) +/– 10 % Schwankung aufgrund vertraglicher Regelungen.

ÜBERSICHT GESCHÄFTSFELDER (01.01. – 31.12.2007) Kerngeschäft

Neue Technologien Vollkonsolidierung 1)

REC

EquityKonsolidierung 2)

REC Abschreibungen

REC PutOptionen

REC Ertrag Aktienverkauf

Siliziumhandel

Konzern

Umsatz

Mio. €

835,8

0,4

22,7

858,9

Rohertrag

Mio. €

307,5

– 0,9

17,5

324,1

EBIT

Mio. € %

187,8 22,5

– 8,3

17,5

197,0 22,9

Jahresüberschuss

Mio. € %

123,5 14,8

– 5,0

11,7

148,4 17,3

– 3,1

1) Calyxo GmbH, Sontor GmbH, VHF-Technologies SA 2) Solibro GmbH, EverQ GmbH, CSG Solar AG, The Solaria Corporation

24,7

– 11,0

– 36,4

44,0

UNSERE MÄRKTE

DEUTSCHLAND

39,3 %

Umsatz

Veränderung gegenüber 2006

337,9 Mio. €

+ 34,2 %

ÜBRIGES EUROPA

Im vergangenen Jahr haben wir den Umsatz in unserem wichtigsten Absatzmarkt wiederum deutlich steigern können.

39,2 %

Umsatz

Veränderung gegenüber 2006

336,4 Mio. €

+ 216,2 %

ASIEN Veränderung gegenüber 2006

76,2 Mio. €

– 23,6 %

AFRIKA Veränderung gegenüber 2006

54,2 Mio. €

+ 7,8 %

AMERIKA Veränderung gegenüber 2006

53,0 Mio. €

+ 213,6 %

DES UMSATZES

Auch in Afrika konnten wir die die Umsätze im vergangenen Geschäftsjahr weiter steigern. Wichtigster Absatzmarkt war Südafrika.

6,2 %

Umsatz

DES UMSATZES

Den Absatz in die aufstrebenden PV-Märkte Südkorea und Indien konnten wir deutlich steigern. Der Rückgang im Jahresvergleich ist durch die verminderten Lieferungen nach Japan und Taiwan bedingt.

6,3 %

Umsatz

DES UMSATZES

Im Jahr 2007 hat sich Spanien zu unserem zweitwichtigsten Absatzmarkt entwickelt. Darüber hinaus sind insbesondere Italien, Frankreich und Zypern die wichtigsten Treiber hinter dem starken Erlöswachstum.

8,9 %

Umsatz

DES UMSATZES

DES UMSATZES

Auf dem amerikanischen Kontinent haben wir unsere Lieferungen insbesondere in die USA, nach Kanada und Mexiko deutlich gesteigert.

MEILENSTEINE 2007 FEBRUAR

JUNI

• Vertragsabschluss mit Elkem Solar über die Lieferung von bis zu 66.800 Tonnen direkt gereinigtem metallurgischen Siliziums bis zum Jahr 2018 • Beteiligung an der norwegischen REC (17,9 %, aktuell 17,18 %) im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung • Ausgabe einer Wandelschuldverschreibung in Höhe von 492,5 Mio. €

• Einstieg in die Waferproduktion beschlossen (240 MWp im Jahr 2009) • Produktionsstart der zweiten Fabrik der EverQ • Eröffnung der Q-Cells-Niederlassung in Japan • Aufstockung der Anteile an der VHF Technologies („flexcell“) auf 51 % (derzeit 55,64 %)

JULI • Aufstockung der Anteile an der US-amerikanischen Solaria Corp. (31,4 %) und Abschluss eines Zellliefervertrags über bis zu 1,35 GWp

AUGUST • Erste Testmodule aus den Dünnschichtfabriken von Calyxo und Sontor           

           

  

          

Jan.

Febr.

März

April

Mai

Juni

OKTOBER • Einweihung der fünften Produktionslinie der Q-Cells AG • Neuer Produktionsvorstand Gerhard Rauter • Übernahme des Technologiepartners Solar Fields durch die Calyxo • Richtfest der ersten Produktionslinie der Solibro • Entscheidung über den Bau der dritten Produktionslinie der EverQ sowie den geplanten Börsengang

DEZEMBER • Abschluss eines mehrjährigen Liefervertrags mit der chinesischen LDK Solar über die Lieferung von Solarwafern basierend auf einer Menge von 43.000 Tonnen Silizium bis zum Jahr 2018

Juli

Aug.

Sept.

Okt.

Nov.

Dez.

ORGANISATIONSSTRUKTUR

(STAND MÄRZ 2008)

WAFERBASIERTE TECHNOLOGIE

17,18 % Strategischer Partner Hauptlieferant Technologieführer

KERNGESCHÄFT

DÜNNSCHICHT-TECHNOLOGIE 100 % Mikromorphe Silizium-Technologie

33,33 %

31,4 %

String Ribbon Technologie Joint Venture mit Evergreen Solar und REC

Niedrigkonzentrierende PV-Technologie

• WELTWEIT DER GRÖSSTE SOLARZELLENHERSTELLER 2007 • MULTI- UND MONOKRISTALLINE SOLARZELLEN • NÄCHSTE GENERATION VON HOCHLEISTUNGSZELLKONZEPTEN IN ENTWICKLUNG

FESTE SUBSTRATE (GLAS)

FLEXIBLE SUBSTRATE

93 %

67,5 %

21,71 %

55,64 %

Cadmium-TelluridTechnologie

CIGS Technologie

Kristallines

Amorphes Silizium auf Kunststoffsubstrat („flexcell“)

Silizium auf Glas

PRODUKTPORTFOLIO Mono- und multikristalline Hochleistungssolarzellen mit Wirkungsgraden bis zu 17 % Q-Cells ist Spezialist und Technologieführer in der Zellherstellung. Bezüglich Produkteigenschaften wie optische Qualität und Leistung sortiert Q-Cells in 48 Zellklassen, zudem bieten wir die weltweit feinste Sortierung nach Wirkungsgraden.

Q6LM

Q6LM: Die monokristallinen Solarzellen von Q-Cells im erweiterten Format 6-InchPlus sind rund 10 % leistungsfähiger als multikristalline Zellen. Die Ergebnisse bei der Serienfertigung zeigen einen Wirkungsgrad von durchschnittlich über 16 %.

Q6LTT

Q6LGT

Q6LTT3

Q6LTT: Die sauer texturierten Q6LTT-Solarzellen unterscheiden sich optisch von der erfolgreichen Produktgruppe Q6L. Trotz des weiterhin multikristallinen Ausgangsmaterials ist die Struktur weitgehend unsichtbar geworden. Die neue Oberfläche verbessert die mechanische Festigkeit und den Lichteinfang.

Q6LGT: Im Jahr 2008 wird die Markteinführung der Q6LGT erfolgen, die sich durch eine lichtgalvanisch aufgebrachte Metallisierung auszeichnet. Dadurch wird ein höherer Zellwirkungsgrad bzw. eine höhere elektrische Leistung erreicht.

Q6LTT3: Dank der Einführung eines dritten Busbars auf der Zelloberfläche verbessert sich das Verhalten des Serienwiderstands auf Zell- und Modulebenen. Die Oberfläche der Q6LTT3 wird sauer texturiert, die kristalline Struktur des Materials ist nach dem Prozess fast nicht mehr zu erkennen.

KONTAKT Q-CELLS AG OT Thalheim Guardianstraße 16 06766 Bitterfeld-Wolfen Deutschland TEL +49 (0) 3494 66 99-0 FAX +49 (0) 3494 66 99-199 MAIL [email protected] WEB www.q-cells.com

ENTSTANDEN AUS VERANTWORTUNG. ENTWICKELT MIT WEITBLICK. GEWACHSEN FÜR NACHHALTIGKEIT. HEUTE EIN INTERNATIONALER PLAYER.

INHALT 002 EIN TAG IM MUSEUM ... 006 FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG 006 Vorwort des Vorstands 012 Mitglieder des Vorstands 014 Bericht des Aufsichtsrats 020 Corporate Governance Bericht 2007 026 Nachhaltigkeitsbericht 2007 032 Die Aktie

036 MAGAZIN: ONE SUN. ONE WORLD. ONE Q. 058 KONZERNLAGEBERICHT 060 Gesamtwirtschaft und Branche 062 Die wirtschaftliche Lage der Q-Cells AG 077 Nachtragsbericht 078 Risikobericht 082 Sonstige Angaben 086 Prognosebericht 088 Versicherung der gesetzlichen Vertreter

089 KONZERNABSCHLUSS 090 Konzern-Bilanz nach IFRS 092 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung nach IFRS 093 Konzern-Kapitalflussrechnung nach IFRS 094 Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals nach IFRS 096 Segmentberichterstattung 098 Konzern-Anhang

174 WEITERE INFORMATIONEN 174 Bestätigungsvermerk 176 Finanzkalender 2008 Kontaktinformationen, Impressum

001

EIN TAG IM MUSEUM ... DIENSTAGMORGEN, 3. APRIL 2058, DEUTSCHES MUSEUM IN MÜNCHEN, ERDGESCHOSS. IN DER ABTEILUNG ENERGIE IST EINE SCHULKLASSE UNTERWEGS, UM STOFF FÜR EINEN AUFSATZ ZU SAMMELN: WIE ES DAMALS WAR – ENERGIEGEWINNUNG IM DUNKLEN ZEITALTER: „Silizium-Solarzelle um 2000“, buchstabiert der eine das Vitrinenschild durch, „gefällt mir... schön blau.“ „Was haben die denn damit gemacht?“ „Damit wurde damals Strom erzeugt“, greift der Physiklehrer erklärend ein. „Mit den dicken Dingern?“, greift ungläubiges Staunen um sich, „voll steife Jacke. Und schwer.“ „Das war nichts für die Jacke“, sagt der Lehrer mit bemühter Geduld. „Die wurden aufs Dach geschraubt und der erzeugte Strom dann in ein zig Kilometer langes Netz aus überirdischen Stromleitungen eingespeist.“ ERSTE ANZEICHEN VON UNRUHE.

„Für die Herstellung haben die Menschen damals dicke Siliziumstäbe hergestellt und dann mit Drahtsägen in Scheiben geschnitten.“ Der Lehrer presst die Lippen aufeinander. „Das war damals der letzte Schrei.“ WIEHERNDES GELÄCHTER.

„So Kinder, kommt weiter. Wir müssen noch zur Dampfmaschine.“

002

DIE PHOTOVOLTAIK ENTWICKELT SICH RASANT. Ganze Generationen von Wissenschaftlern, Ingenieuren und Technikern mussten sich daran gewöhnen, dass die Ergebnisse ihrer Anstrengungen, auf die sie so stolz waren, als nostalgische Schnurren belächelt oder sogar nur mit Kopfschütteln bedacht wurden – wenn sie es denn erlebten. Die Chancen, dass Wissenschaftler und Techniker die eigenen Entwicklungen im Museum bewundern dürfen, werden allerdings immer besser. Das ist keine Frage abnehmender Tauglichkeit der Erfindungen, sondern eine Folge des technischen Fortschritts – und der verläuft immer schneller. Heute verfügen bereits 50-Jährige über echte Museumsstücke, wenn sie nur den Commodore 64 ihrer Studentenzeit aufgehoben haben. Mit der Photovoltaik wird das nicht anders sein. Die Menschen, die heute auf die Welt kommen, werden als 50-Jährige eine CIS-Dünnschichtzelle von 2008, die mit einem enormen Aufwand auf 12 % Effizienz gezüchtet wurde, mitleidig belächeln. Die Messesensation von heute ist das Vitrinenstück im Museum von morgen.

SCIENCE-FICTION BRAUCHT EIN STABILES FUNDAMENT. Aber was ist morgen? Wie sieht die Photovoltaik im Jahre 2058 aus? Befragen wir den Altmeister der wissenschaftlich-technischen Fiktion, Jules Verne. „Vielleicht werden Sie überrascht sein zu erfahren, dass ich über Photovoltaik geschrieben habe, bevor sie in das Reich der Wirklichkeit eingetreten ist. Als ich in meinen Schriften von ihr wie von tatsächlichen Dingen gesprochen habe, da war sie zur Hälfte schon erfunden. Ich habe lediglich eine Fiktion aus dem entwickelt, was in der Folge zur Tatsache werden musste“, äußerte er 1902 in einem Interview. Nun ja, um ehrlich zu bleiben: Nicht ganz – statt Photovoltaik sprach er über Autos und U-Boote, weil es die Photovoltaik noch nicht gab. Eben darum war sie nie Gegenstand seiner Bücher. Das ist der wichtige Kern seiner Aussage: Science-Fiction basiert auch auf dem, was es zumindest in Ansätzen bereits gibt. Sie spinnt Entwicklungen weiter – damit erscheint das Neue möglich.

WOZU IST DIE PHOTOVOLTAIK IN DER LAGE? „Heute hat die Photovoltaik im Bereich der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Europa das höchste nachgewiesene technische Potenzial aller regenerativen Energiequellen“, behauptet der Physikprofessor Jürgen Parisi, der an der Universität Oldenburg die Abteilung Energie- und Halbleiterforschung (EHF) am Institut für Physik leitet. Parisi referiert hier keine Einzelmeinung, sondern weiß sich im Einklang mit vielen Studien und Experten. Was heißt das konkret? Schon knapp zehn Jahre, bevor unsere fiktive Schulklasse das Deutsche Museum betritt, wird nach einer Prognose des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung ein Viertel des Primärenergieverbrauchs der Weltbevölkerung mit Solarstrom gedeckt. Als Mittfünfziger – im Jahre 2100 – leben unsere fiktiven Schüler und der Rest der Welt bereits mit einem Zweidrittelanteil von Solarstrom am weltweiten Primärenergiebedarf. Die weltweite Stromerzeugung wird sich dann weitgehend auf erneuerbare Energien stützen, vor allem auf Photovoltaik und solarthermische Kraftwerke. Zu diesem Zeitpunkt gelten Bedenken, die eine hundertprozentige Stromversorgung durch erneuerbare Energien bezweifeln, auch in großem Maßstab als längst widerlegt. In kleinem Maßstab sind sie es heute schon: Das Kasseler Institut für Solare Energieversorgungstechnik (ISET) hat in einem einjährigen Feldversuch den Strombedarf Deutschlands im Maßstab 1:10.000 mit einem authentischen Lastprofil nachgefahren – ausschließlich mit Photovoltaik, Wind- und Bioenergie. Das Ergebnis: Zu keinem Zeitpunkt war die Versorgung gefährdet, alle Lichter brannten. Die Energieversorgung dieses Jahrhunderts werden angepasste Kombinationen verschiedener Technologien der erneuerbaren Energien dominieren – unter Führung der Photovoltaik.

003

GIBT ES SOLARSTROM AUS DEM ALL? Schon immer – in der Anfangszeit sogar ausschließlich – ist die Photovoltaik auch eine Weltraumtechnologie gewesen. Satelliten und Raumstationen wären ohne Photovoltaik, die die notwendige Energie für den Betrieb liefert, nicht denkbar. Allerdings hat sich ab Mitte der 70 er-Jahre die Photovoltaik für irdische Anwendungen selbstständig weiterentwickelt – bis heute zu den bekannten Standard-, Hochleistungs- und Dünnschichtzellen auf Dächern oder in Freiflächenanlagen. Unsere fiktiven Schüler könnten schon kurz nach ihrem Museumsbesuch 2058 Strom aus dem Weltall beziehen, denn grundsätzlich eignet sich Weltraumtechnik auch zur Energieversorgung der Erde. Ein Forschungsprojekt der EADS Space Transportation untersucht beispielsweise die Installation von Orbitalgeneratoren. Diese Generatoren sammeln auf einer geostationären Umlaufbahn Sonnenergie ein und schicken diese mit einem Hochleistungslaser zur Erde. Hier wird die Energie des Lasers durch Photovoltaikfelder in elektrische Energie umgewandelt. Der Vorteil dieses Verfahrens: Die benötigten Strukturen sind etwa 50 Mal kleiner als auf der Erde. So ist es denkbar, dass in gut 50 Jahren Kraftwerke mit einer Leistung von 1.000 Megawatt in 36.000 Kilometern Höhe ihre Arbeit aufnehmen. In diesem Jahr soll zum ersten Mal Strom per Laser aus dem Weltraum übertragen werden.

004

ERZEUGT MEINE JACKE STROM? „Voll steife Jacke“ fiel unseren Schülern im Museum als Erstes ein. Ein verständlicher Einwand, denn die Menschen der Zukunft werden Photovoltaik noch viel unmittelbarer erleben als wir selbst – zum Beispiel auf der Kleidung, Zeltbahnen, Taschen oder Rucksäcken. Schon heute ist die erste tragbare Outdoor-Jacke auf dem Markt, bei der die Solarzellen auf einen Neoprenkragen montiert sind. Flexible Solarzellen liefern Energie für mobile Kommunikation und Unterhaltung, für Navigation und Datenverarbeitung. Dafür sind die „dicken Bretter“ – also die Standard-Siliziumzelle – natürlich nicht gedacht – eben „voll steif“. Zum Einsatz kommen hier Halbleiter, die preisgünstig auf flexible Substrate abgeschieden werden. Eine solche Dünnschicht-Technologie entwickelt das Schweizer Unternehmen VHF-Technologies, an dem die Q-Cells AG mehrheitlich beteiligt ist. Flexible Dünnschichtzellen werden die Menschen schon in wenigen Jahren zunehmend durch den Alltag begleiten.

KÖNNEN WIR DIE WÜSTE NUTZEN? Der jährliche Weltenergieverbrauch kommt in knapp sechs Sonnenstunden in den Wüsten dieser Welt an. Die Nutzung dieses enormen Potenzials ist eines der ehrgeizigsten Projekte der Photovoltaikbranche. Mittel zum Zweck sind große Freiflächenanlagen wie auch solarthermische Kraftwerke. Vom Wüstenstrom profitieren sowohl die Industriestaaten, die ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern können, als auch die Erzeugerstaaten, deren wirtschaftliche Entwicklung deutlich beschleunigt wird. Die örtliche Bevölkerung profitiert zudem von der durch den Wüstenstrom möglichen Entsalzung von Meerwasser und der Erzeugung von Kälte durch die Nutzung der Abwärme, die bei der solarthermischen Stromerzeugung entsteht. Aufgrund des großen Potenzials und der intensiven Sonneneinstrahlung sind die Verluste in Höhe von rund 15 %, die durch den Stromtransport in die weit entfernten Verbrauchszentren entstehen, wirtschaftlich zu vertreten.

STROM AUS DEM FARBTOPF? Heute dominiert die kristalline Siliziumtechnologie mit der 200 Mikrometer dicken Standardzelle das Feld. Das wird noch lange so bleiben, denn die Standardzelle hat ihr Innovationspotenzial noch lange nicht ausgereizt – dünner und leistungsfähiger, das ist die Richtung. Daneben gewinnen andere Konzepte an Boden. Dieser Trend wird sich verstärken – in 50 Jahren wird die Szene deshalb von einer Vielzahl unterschiedlicher Zellkonzepte beherrscht, die alle ihren speziellen Anwendungsbereich haben. Eine vielversprechende Ergänzung zur Silizium-Standardzelle könnten Kunststoff-Solarzellen sein. Sie bestehen aus einer Mischung von Kohlenwasserstoffverbindungen – genauer: aus konjugierten Polymeren und Fullerenen, die die Photosynthese der Pflanzen nachahmen. Die Materialien vereinigen die elektrischen und optischen Eigenschaften der anorganischen Halbleiter mit den Vorteilen von Kunststoffen. Da das Rohmaterial in Lösungsmitteln aufgelöst wird, entfallen energieintensive thermische Verfahren, wie man sie bei der Standardzelle einsetzt. Das Polymer-Fulleren-Gemisch lässt sich als photoaktive Schicht auch auf Folie drucken. Eine mögliche Anwendung dafür wären Hauswände, die mit stromerzeugender Folie belegt werden. Lässt sich dieses Gemisch auch als „Kraftwerksfarbe“ mit dem Pinsel auf Fassaden auftragen und anschließend verschalten? Die Forscher halten sich bedeckt: visionär – aber schwierig umzusetzen. Kein echter Einwand – schließlich reden wir über Science-Fiction.

005

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

MAGAZIN

KONZERNLAGEBERICHT

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

SEHR GEEHRTE AKTIONÄRE DER Q-CELLS AG, LIEBE FREUNDE UND PARTNER UNSERES HAUSES, auch wenn sich diese Aussage nach gerade einmal acht Jahren etwas seltsam anhört: Wir sind fest davon überzeugt, dass das Jahr 2007 von zukünftigen Unternehmenshistorikern einmal als ein besonderes Jahr angesehen werden wird. Denn bereits jetzt lässt sich sagen, dass das Jahr, über das wir in diesem Bericht Rechenschaft ablegen, einen bedeutenden Wandel eingeleitet hat, und das nicht nur, weil wir zum weltgrößten Hersteller von Solarzellen geworden sind. Aus einem erfolgreichen deutschen Solarzellenhersteller mit wachsendem Exportanteil wird ein Technologieunternehmen der Photovoltaik-Branche mit globalem Ausblick, fest verankert in Deutschland und der Region – seiner industriellen Tradition, der hervorragenden Forschungslandschaft und nicht zuletzt im Umwelt- und Verantwortungsbewusstsein, das in Deutschland zu einer beispielgebenden Gesetzgebung zur Förderung der erneuerbaren Energien und damit zur starken Rolle der Industrie geführt hat. Belege für den Wandel gibt es genug. Da sind die enormen Anstrengungen in Sachen neue Technologien zu nennen, die wir unternehmen. Im „Solar Valley“ – und nicht nur dort – reiht sich eine Baustelle an die andere, und noch in diesem Jahr werden vier Tochter- oder Beteiligungsunternehmen die Produktion von Dünnschicht-Modulen im industriellen Maßstab aufnehmen. Damit stößt Q-Cells auf neue Märkte vor, sowohl geografisch als auch im Bezug auf die Kundenstruktur. Um uns darauf einstellen und Erfahrungen sammeln zu können, haben wir die Q-Cells International GmbH gegründet, die sich um das für uns neue Projektgeschäft kümmert und für Investoren große Photovoltaik-Anlagen plant. Wir haben im vergangenen Jahr unsere weltweite Präsenz deutlich gestärkt. Als erstes deutsches Photovoltaik-Unternehmen ist die Q-Cells AG mit einer Niederlassung in Japan vertreten – angesichts der nach wie vor bedeutenden Rolle japanischer ElektronikKonzerne auf dem Weltmarkt sozusagen die Höhle des Löwen. Durch die Verschmelzung unseres Technologiepartners Solar Fields auf die Calyxo GmbH und die damit verbundene Gründung der Calyxo USA haben wir unsere Präsenz auf dem wichtigen amerikanischen Zukunftsmarkt gestärkt. Schließlich hat Q-Cells im Jahr 2007 die Globalisierung der Produktion vorbereitet und in einem harten und akribischen Ausleseverfahren die Bewerber rund um die Welt unter die Lupe genommen. Anfang 2008 haben wir uns dann entschieden: In Malaysia hat die Q-Cells AG einen geeigneten Standort gefunden, an dem sich hervorragende Investitionsbedingungen mit einem Potenzial an qualifizierten Arbeitnehmern und der Nähe zu den asiatischen Märkten verbinden. Wir sehen an diesem Standort die ideale Ergänzung zu unserem Stammsitz in Bitterfeld-Wolfen, den wir auch weiterhin ausbauen werden. Sie sehen, es hat sich wieder einiges getan bei Q-Cells im vergangenen Jahr, wovon nicht zuletzt auch mehr als 700 neue Kolleginnen und Kollegen zeugen. Nicht, dass das überraschend wäre, aber schön ist es dennoch.

006

VORWORT DES VORSTANDS

DAS JAHR 2007 IM ÜBERBLICK Das Jahr 2007 stand für uns erneut im Zeichen des Wachstums, sowohl im Kerngeschäft – der Herstellung multi- und monokristalliner Solarzellen auf Siliziumwafer-Basis – als auch im Bereich der neuen Technologien. In unserem Kerngeschäft – der Herstellung mono- und multikristalliner Hochleistungssolarzellen – haben wir unsere Produktionskapazitäten weiter ausgebaut. Dank des Baus und der Inbetriebnahme der Linie V konnten wir unsere Produktionskapazität deutlich steigern – von 336 Megawattpeak (MWp) im Jahr 2006 auf 516 MWp 2007, jeweils zum Jahresende. Die Produktion an multi- und monokristallinen Solarzellen stieg auf 389,2 MWp von 253,1 MWp im Vorjahr. Das entspricht einer Steigerung von 54 %. Damit ist Q-Cells im Jahr 2007 erstmals zum größten Hersteller von Solarzellen weltweit geworden. Im Bereich der neuen Technologien haben wir mit dem Bau mehrerer Produktionsstätten begonnen. Insgesamt befinden sich gegenwärtig vier Fabriken mit einer Produktionskapazität von jeweils 25 bis 30 MWp im Bau, die alle im Jahr 2008 die Produktion aufnehmen. Es handelt sich um Fabriken der Sontor GmbH/Brilliant 234. GmbH, einer 100 %igen Tochter der Q-Cells AG, der Calyxo GmbH, an der Q-Cells 93 % der Anteile hält, der Solibro GmbH (67,5 %) und der VHF-Technologies SA („Flexcell“, aktuell 55,64 %) in der Schweiz. Jedes dieser Unternehmen setzt auf eine andere, vielversprechende Dünnschicht-Technologie. Sowohl Calyxo als auch Sontor haben im dritten Quartal erstmals Dünnschicht-Module in ihren Pilotlinien produziert. Für das laufende Jahr sind aus dem Dünnschicht-Geschäft erstmals nennenswerte Umsatzbeiträge zu erwarten. Unser Umsatz stieg um 59 % auf 858,9 Mio. € gegenüber 539,5 Mio. € im Jahr 2006. Das Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit (EBIT) stieg im Einklang mit der Produktionssteigerung um 52 % auf 197,0 Mio. € (im Vorjahr: 129,4 Mio. €). Damit konnten wir die EBIT-Marge auf dem hohen Vorjahresniveau von 23 % halten. Der Periodenüberschuss lag bei insgesamt 148,4 Mio. € und stieg damit um 69 % gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert von 87,7 Mio. € . Im Periodenüberschuss enthalten sind neben einem Ergebnisbeitrag von 127,2 Mio. € aus dem Kerngeschäft auch Beiträge aus der Beteiligung an der REC Renewable Energy Corporation ASA. Sehr erfreulich ist, dass wir aufgrund des deutlichen Ausbaus der Produktionskapazitäten, des Baus der ersten Produktionsstätten für die neuen Technologien und des anhaltenden Anstiegs von Produktion, Umsatz und Gewinn im Jahr 2007 im Konzern 743 neue Arbeitsplätze schaffen konnten, darunter 52 Ausbildungsplätze. Insgesamt beschäftigte die Q-Cells AG zum Jahresende 2007 1.707 Mitarbeiter, davon 76 Auszubildende. Im Jahr 2007 haben wir enorme Fortschritte bei der Sicherung der Versorgung mit dem für das Kerngeschäft notwendigen Rohstoff Silizium gemacht. Aus der Zahl der neuen, langfristigen Lieferverträge, die wir im Jahr 2007 abschließen konnten, stechen zwei besonders heraus.

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WEITERE INFORMATIONEN

Anfang des Jahres 2007 haben wir einen Vertrag mit dem norwegischen Unternehmen Elkem Solar abgeschlossen, der uns Siliziummengen in erheblichem Umfang bis ins Jahr 2018 sichert. Der Vertrag sieht vor, dass Elkem Solar die Q-Cells AG ab dem Jahr 2008 mit vertraglich festgelegten Mengen an metallurgischem Silizium beliefert. Die Gesamtmenge an Silizium, die im Rahmen des Vertrags geliefert wird, entspricht voraussichtlich einer Gesamtleistung der daraus produzierten Solarzellen von mehr als 10 GWp. Ende des Jahres gelang es Q-Cells, einen weiteren Vertrag von ähnlich großer Bedeutung mit dem chinesischen Waferproduzenten LDK Solar abzuschließen. Dieser Vertrag ermöglicht es, weitere 6 GWp an Solarzellen in den Jahren 2009 bis 2018 herzustellen. Insgesamt haben wir uns mit Stand zum 31. Dezember 2007 für die Jahre 2008 bis 2018 bereits Mengen an Silizium und Wafern vertraglich gesichert, die es uns ermöglichen, in diesem Zeitraum kristalline Solarzellen mit einer Gesamtleistung von 17,6 GWp zu produzieren. Damit haben wir bereits heute einen großen Teil unseres wachsenden Bedarfs für die Zukunft gesichert. Auf der Verkaufsseite stand das Jahr 2007 für die Q-Cells AG im Zeichen der wachsenden Internationalisierung des Geschäfts. Wir konnten die Exportquote weiter auf 60,7 % steigern, gegenüber 53,3 % im Vorjahr. Von besonderem Interesse im vergangenen Jahr waren Italien – wo wir auf der Europäischen Photovoltaik-Messe in Mailand fünf neue Kunden präsentieren konnten – sowie die asiatischen Märkte in Südkorea, Taiwan und Indien. In diesen Ländern gelang es uns, neue Vertragspartner zu gewinnen. Durch die starke Position in diesen Wachstumsmärkten, das verstärkte Engagement in Nordamerika und die umfangreichen Lieferverträge mit Kunden aus anderen europäischen Wachstumsmärkten wie Spanien ist Q-Cells sehr gut aufgestellt, um vom erwarteten starken Wachstum dieser Märkte zu profitieren. Weitere Lieferbeziehungen etwa nach Brasilien beweisen, dass wir uns heute bereits auf die Märkte von übermorgen vorbereiten. Vor eine neue Situation im Vertrieb stellt uns das Engagement in den neuen Dünnschicht-Technologien. Da es in diesem Bereich, anders als im Kerngeschäft, keine Aufteilung in die Produktionsschritte „Zelle“ und „Modul“ gibt, wird Q-Cells auf der Verkaufsseite deutlich näher am Großkunden operieren. Aufgrund der bevorzugten Einsatzgebiete von Dünnschicht-Modulen in Freiflächen- und großen Dachanlagen kommen als Kunden darüber hinaus eher Energieversorgungsunternehmen, Investoren und Unternehmen mit großen Gewerbegebäuden in Frage, bevorzugt in sonnigeren Gebieten. Um die Sicht des Kunden besser verstehen zu können und Erfahrungen auf diesem für uns neuen Gebiet zu sammeln, haben wir die Q-Cells International GmbH gegründet. Sie widmet sich der Planung und Projektierung von Freiflächen-Anlagen und großen Auf-Dach-Anlagen auf Gewerbegebäuden, um so auch die Dünnschicht-Technologien in den Markt einzuführen. Um unser strategisches Ziel der Kostensenkung auch im Jahr 2007 weiter voranzutreiben, haben wir die Forschungs- und Entwicklungsarbeit erneut intensiviert, die Produkte weiterentwickelt und die Produktionsprozesse kontinuierlich optimiert.

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VORWORT DES VORSTANDS

Der wesentliche Hebel für die Senkung der Kosten ist die Forschung und Entwicklung. Daher haben wir unsere Technologie-Abteilung auch im Jahr 2007 weiter deutlich verstärkt. Mittlerweile widmen sich mehr als 200 Wissenschaftler und Ingenieure der Verbesserung von Produkten und Prozessen. Auch im vergangenen Jahr haben diese verstärkten Anstrengungen Früchte getragen. So hat Q-Cells das „Diät“-Projekt zur Reduktion der Zelldicke erfolgreich weitergeführt: Mittlerweile ist ein großer Teil unserer Zellen nur noch 180 Mikrometer (µm) dick, und wir arbeiten intensiv daran, Zellen mit einer Dicke von nur noch 160 µm in den Markt zu bringen. Unsere Modulpartner haben bereits bewiesen, dass sie diese Zellen verarbeiten können. Auch die Produktpalette haben wir im Jahr 2007 erweitert. Mit dem neuen Zellmodell Q6LTT3 bieten wir nun eine multikristalline Zelle mit drei statt zwei Kontaktstreifen an, den sogenannten Busbars. Durch einen niedrigeren Serienwiderstand erreichen wir so einen erhöhten Wirkungsgrad – ein wichtiger Beitrag zur Kostensenkung. Als Nächstes führen wir die Q6LGT ein, eine Zelle, die dank Galvanisierungstechnik mit dünneren Kontaktfingern ausgestattet werden kann. Da so weniger Zelloberfläche verschattet wird, können wir auch dadurch den Wirkungsgrad steigern. Das sind nur wenige Beispiele für die Fortschritte, die die Q-Cells AG im vergangenen Jahr durch die intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeit gemacht hat. In Kürze werden wir das Reiner-Lemoine-Forschungszentrum einweihen. In diesem Zentrum, das eine flexible Produktionslinie für neue Zellkonzepte beherbergt, werden wir ab Mitte 2008 die von uns und unseren Forschungspartnern in führenden Instituten entwickelten neuen Generationen von Solarzellen aus dem Labor in die industrielle Produktion überführen. Diese neuen Zellkonzepte zeichnen sich in erster Linie durch deutlich höhere Wirkungsgrade aus. Im Jahr 2007 hat die Q-Cells AG ihr Engagement in weiteren waferbasierten PV-Technologien ausgebaut. Im Februar 2007 hat sich Q-Cells an der norwegischen REC Renewable Energy Corporation ASA mit Sitz in Høvik bei Oslo beteiligt. REC ist als weltweit größter Hersteller von Silizium und Siliziumwafern für die Solarindustrie einer der bedeutendsten Player der Photovoltaik-Industrie und ein langjähriger Partner der Q-Cells AG. Mit dieser Beteiligung haben wir eine strategisch sehr bedeutende Partnerschaft weiter vertieft. Gegenwärtig hält die Q-Cells AG 17,2 % an REC. Darüber hinaus hat die Q-Cells AG ihre Beteiligung an der Solaria Corporation im Rahmen einer Finanzierungsrunde erhöht. Das Unternehmen mit Sitz in Fremont (Kalifornien) hat eine Technologie entwickelt, die es erlaubt, durch Konzentration des einfallenden Sonnenlichts aus der gleichen Menge Silizium bzw. Solarzellen die zwei- bis dreifache Anzahl an Modulen herzustellen. Diese vielversprechende Technologie ist für den Einsatz in sonnenreichen Ländern gedacht und hat das Potenzial, uns und die gesamte Branche auf dem Weg zur Wettbewerbsfähigkeit durch Kostenreduzierung ein gutes Stück voranzubringen. Q-Cells hält 31,4 % an dem Unternehmen, das gegenwärtig seine erste Produktionslinie auf den Philippinen errichtet. Neben der Beteiligung haben wir im vergangenen Jahr einen Liefervertrag für Solarzellen über insgesamt bis zu 1,35 GWp mit einer Laufzeit von zehn Jahren mit der Solaria Corporation abgeschlossen.

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WEITERE INFORMATIONEN

Große Fortschritte sind schließlich von der EverQ GmbH zu berichten. Das Unternehmen – ein Joint Venture der Q-Cells AG mit der US-amerikanischen Evergreen Solar, Inc. und REC – produziert seit April 2006 Wafer, Zellen und Module in einem integrierten Prozess am Standort Bitterfeld-Wolfen, in unmittelbarer Nähe zu Q-Cells. Dabei kommt das String Ribbon™-Verfahren zur Waferherstellung zum Einsatz, das durch einen geringeren Siliziumeinsatz einen bedeutenden Beitrag zur Kostensenkung leisten kann. Am 19. Juni 2007 nahm EverQ feierlich die zweite Fabrik in Betrieb. Damit verfügt das Unternehmen gegenwärtig über eine Produktionskapazität von 100 MWp. Auch das ist aber nur ein Zwischenschritt: Am 17. Januar 2008 legte das Unternehmen bereits den Grundstein für die dritte Fabrik mit einer Produktionskapazität von 80 MWp. Im Oktober 2007 haben sich die drei Joint-Venture-Partner entschlossen, die EverQ GmbH an die Börse zu bringen. Um das Unternehmen auf den IPO vorzubereiten, werden in diesem Jahr Management und Organisation des Unternehmens deutlich gestärkt. Das Unternehmen soll in Zukunft unabhängig am Markt agieren und seine Solarmodule unter einem eigenen Markennamen verkaufen. Um die unabhängige Entwicklung sicherzustellen, erhält EverQ ein Eigentumsrecht an der derzeitigen Technologiebasis von Evergreen und das Recht, alle technologischen Fortschritte zu lizenzieren, die Evergreen in den ersten fünf Jahren nach dem Börsengang basierend auf der String Ribbon™-Plattform entwickelt. EverQ wird zudem ein großes eigenes Forschungs- und Entwicklungsteam aufbauen, um diese Technologien durch eigene Entwicklungen weiter voranzutreiben. Die Q-Cells AG ist im Jahre 2007 einen großen Schritt auf ihrem Weg zur nachhaltigen Produktion vorangekommen. Mit der erfolgreichen Zertifizierung unseres Umweltmanagementsystems nach DIN ISO 14001 wurden die Anstrengungen unserer Mitarbeiter gewürdigt, die Produktionsprozesse möglichst umweltfreundlich zu gestalten. Die Klimaneutralität unserer Dienstreisen und der Einkauf „grünen“ Stroms sind nur zwei von mehreren weiteren Bausteinen, durch die wir unserer Verantwortung im Jahr 2007 nachgekommen sind. Im Jahr 2007 hat Q-Cells sehr intensiv den Kontakt zu den politischen Entscheidungsträgern gesucht. Der Grund dafür ist die anstehende Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Vor diesem politischen Hintergrund fand auch der Besuch des Bundesministers für Wirtschaft und Technologie, Michael Glos, im Solar Valley statt. Herr Bundesminister Glos weihte feierlich den neuen Produktionskomplex rund um die Linie V ein. Darüber hinaus haben wir im Rahmen des Europäischen Verbandes der Photovoltaik-Industrie EPIA gemeinsam mit anderen Unternehmen gegen die aus unserer Sicht völlig unverantwortlichen Pläne der Europäischen Kommission für eine Gesamtrichtlinie zu erneuerbaren Energien gekämpft. Die Pläne hätten unter anderem das Aus für die europäische Photovoltaik-Industrie und eine deutliche Verteuerung des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen bedeutet. Gemeinsam mit einigen nationalen Regierungen gelang es der Industrie, diese Pläne abzuwenden. Im Jahr 2007 wurde die Q-Cells AG mit dem „Sustained Excellence Award“ ausgezeichnet. Diesen Preis vergibt die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte Deutschland im Rahmen ihres Technology Fast 50-Wettbewerbs. Diese Fast 50 sind die am schnellsten wachsenden Technologie-Unternehmen Deutschlands. Für Unternehmen wie Q-Cells, die sich durch ein nachhaltig hohes Wachstum auszeichnen, aber durch die bereits erreichte Größe nicht mehr ganz oben in diesem Ranking stehen, hat Deloitte den „Sustained Excellence Award“ geschaffen. Er würdigt Unternehmen, die sich neben langfristigem Wachstum insbesondere durch Innovationsfähigkeit, Unternehmergeist und hervorragende Leistungen auszeichnen. Neben dem Fast 50-Kriterium der Umsatzsteige-

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VORWORT DES VORSTANDS

rung bewertet Deloitte die Wettbewerbsposition, das Management und die Firmenkultur sowie die finanziellen Leistungsindikatoren des Jahres 2006. Besonders stolz gemacht hat uns eine Auszeichnung, die wir zum Jahresende von der Agentur für Arbeit Halle bekommen haben. Q-Cells wurde für sein besonderes Engagement in der Nachwuchsförderung mit dem Ausbildungszertifikat in der Kategorie „Die meisten Ausbildungsplätze im neuen Ausbildungsjahr“ ausgezeichnet. Im laufenden Ausbildungsjahr hat Q-Cells allein 52 neue Ausbildungsplätze geschaffen. Damit weist das Unternehmen die meisten Neuzugänge an Auszubildenden im Agenturbezirk Halle auf. Im Jahr 2007 hat sich die Q-Cells AG entschlossen, zwei Projekte zu unterstützen, die die Verbreitung der Photovoltaik mit sozialem Engagement verknüpfen. Zum einen haben wir die bereits zuvor bestehende Unterstützung der Stiftung Solarenergie ausgebaut, indem wir die Gründung der „Solar Energy School“ im äthiopischen Rema als Schirmherr unterstützen. Diese Schule soll Einheimischen eine Ausbildung als Solar-Installateur ermöglichen und so die Errichtung einer solaren Infrastruktur in der Region vorantreiben. Dieses Vorhaben baut auf dem erfolgreichen Projekt „Licht für Bildung“ der Stiftung auf, durch das mehrere Dörfer in der Region elektrifiziert werden konnten. Die ersten Q-Cells-Mitarbeiter waren bereits in Äthiopien, um dort an der Schule zu unterrichten und beim Aufbau zu helfen. Das zweite Projekt setzt in der unmittelbaren Umgebung an. Durch die von der Naturstiftung David getragene Aktion „Sonne für Vereine“ werden gemeinnützige Vereine aus Mitteldeutschland in die Lage versetzt, günstige Photovoltaik-Anlagen zu bekommen und dadurch ihre wichtige Vereinsarbeit langfristig finanziell absichern zu können. Die ersten Anlagen in Sachsen-Anhalt und dem Raum Leipzig werden in diesem Jahr installiert. Wir bedanken uns herzlich bei unseren Mitarbeitern für ihr hohes Engagement, ohne das diese Erfolge nicht möglich gewesen wären. Sie haben nicht nur die eigene Arbeit hervorragend bewältigt, sondern auch die aufgrund unseres hohen Wachstums notwendige Vielzahl neuer Mitarbeiter schnell und reibungslos integriert. Gleichzeitig danken wir unseren Kunden und Geschäftspartnern für die hervorragende enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit. Wir möchten uns ebenfalls bei unseren Aktionären für das Vertrauen bedanken, das sie in unsere Arbeit setzen.

Der Vorstand der Q-Cells AG

Anton Milner

Dr. Florian Holzapfel

Gerhard Rauter

Dr. rer. pol. Hartmut Schüning

CEO

CTO

COO

CFO

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WEITERE INFORMATIONEN

MITGLIEDER VORWORT DES VORSTANDS

Von links nach rechts:

GERHARD RAUTER COO

Chief Operating Officer (50)

Seit 1979 war der gebürtige Österreicher Gerhard Rauter in leitenden Funktionen bei der Siemens AG an verschiedenen Standorten in Deutschland tätig. 1999 wechselte er zur Infineon Technologies AG. 2005 wurde er dort Vice President Operation & Production und war insbesondere verantwortlich für den Produkt-Technologietransfer zwischen den Werken im In- und Ausland. Seit 2006 trug er als Vice President und Managing Director der Infineon Technologies Dresden GmbH & CO.OHG mit 2.350 Mitarbeitern die gesamte Verantwortung für den Standort Dresden. Dies umfasste insbesondere die Bereiche Entwicklung, Produktion und Qualität. Im Oktober 2007 wurde er in den Vorstand der Q-Cells AG berufen und ist hier zuständig für die Bereiche Produktion, InterServices, Qualitätsmanagement sowie Safety und Prozesstechnik.

DR. FLORIAN HOLZAPFEL CTO

Chief Technology Officer (32)

Der Dipl.-Wirtschaftsingenieur arbeitete insgesamt sechs Jahre bei McKinsey, wo er sich unter anderem auf die Beratung von Unternehmen verschiedener Hightech-Branchen spezialisierte. Während dieser Zeit promovierte er an der Martin-Luther-Universität Halle / Wittenberg in Wirtschaftswissenschaften. Seit 2005 beriet er die Q-Cells AG als Projektleiter in den Bereichen Produktion und Technologie. Im Frühjahr 2006 wechselte er als Managing Director Technology zum Unternehmen und übernahm im Sommer kommissarisch die Leitung und den Ausbau des Technologiebereichs. Im Vorstand ist er seit Dezember 2006 für den Bereich Technologie verantwortlich.

ANTON MILNER MITGRÜNDER UND CEO

Chief Executive Officer (47)

Der Dipl.-Ingenieur (Chem. Eng) / MBA ist seit 2000 im Vorstand der Q-Cells AG. Nach dem Studium arbeitete der gebürtige Brite zunächst bei der Royal Dutch / Shell, wo er mit Ölhandel, Risikomanagement, Gashandel und Geschäftsanalyse befasst war, bevor er 1993 zunächst als Senior Consultant, dann als Senior Engagement Manager bei der Unternehmensberatung McKinsey & Co. startete. Im Vorstand ist er zuständig für Strategie / Beteiligungen, Business Development, Vertrieb, Marketing, Wafereinkauf und Öffentlichkeitsarbeit.

DR. HARTMUT SCHÜNING CFO

Chief Financial Officer (49)

Der Dipl.-Kaufmann startete nach dem Studium der Betriebswirtschaft im Bereich Wirtschaftsprüfung und Beratung bei der PricewaterhouseCoopers AG, zunächst als Revisor, dann als Prüfungsleiter. 1997 wurde er Finanzvorstand der tecis Holding AG, wo er den erfolgreichen Börsengang 1998 vorbereitete. Im Januar 2003 wechselte er als Finanzvorstand zur edding AG. Seit Oktober 2004 ist er im Vorstand von Q-Cells zuständig für Finanzen, Investor Relations, Personal, IT und Recht.

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WEITERE INFORMATIONEN

BERICHT DES AUFSICHTSRATS FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2007

Von links nach rechts: MARCEL EGMOND BRENNINKMEIJER seit Dezember 2002 im Aufsichtsrat (bestellt bis 2009) Verwaltungsratsvorsitzender der Good Energies Inc.

UWE SCHMORL seit 2005 im Aufsichtsrat Arbeitnehmervertreter Position im Unternehmen: Produktionsleiter

HARTMUT KARCHER seit 2005 im Aufsichtsrat Arbeitnehmervertreter Position im Unternehmen: Operator

FRAUKE VOGLER seit 2005 im Aufsichtsrat (bestellt bis 2009) Selbstständige Rechtsanwältin Steuerberaterin bei Vogler Roessink Chalupnik, Rechtsanwälte Steuerberater

DR. THOMAS VAN AUBEL Aufsichtsratsvorsitzender (seit November 1999, bestellt bis 2009) Selbstständiger Rechtsanwalt bei VAN AUBEL Rechtsanwälte

RICHARD KAUFFMAN seit Juni 2007 im Aufsichtsrat (bestellt bis 2009) Vorsitzender Geschäftsführung (CEO) der Good Energies Inc.

DR. CHRISTIAN REITBERGER seit März 2004 im Aufsichtsrat (bestellt bis 2009) Partner bei Apax Partners Beteiligungsberatung GmbH

CONSTANZE SCHMIDT seit 2005 im Aufsichtsrat Arbeitnehmervertreterin Position im Unternehmen: Mitarbeiterin HR

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DR. DINNIES JOHANNES VON DER OSTEN Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender (seit November 1999, bestellt bis 2009) Geschäftsführer und Partner Acceres Beteiligungsmanagement GmbH & Co. KG

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

SEHR GEEHRTE AKTIONÄRE DER Q-CELLS AG,

Die wesentlichen Gegenstände der gemeinsamen Erörterung lassen sich in fünf Gruppen gliedern:

das Geschäftsjahr 2007 war erneut von erheblichem Wachstum der Gesellschaft geprägt. Dies schlug sich auch auf die Arbeit des Aufsichtsrats nieder.

1. Versorgung mit Rohstoffen

SCHWERPUNKTE DER AUFSICHTSRATSTÄTIGKEIT Während der Berichtszeit hat der Aufsichtsrat die Geschäftsführung regelmäßig überwacht und in allen bedeutenden Fragen beraten. Zu diesem Zweck hat der Vorstand den Aufsichtsrat monatlich schriftlich über die Lage der Gesellschaft und die wesentlichen Geschäftsvorgänge unterrichtet. Zur Vorbereitung seiner Sitzungen erhielt der Aufsichtsrat weitere umfangreiche Informationen. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat außerdem zeitnah über besondere Entwicklungen und erstellte hierzu entsprechende Berichte, insoweit auch zwischen den turnusmäßigen Sitzungen des Aufsichtsrats. Ferner legte der Vorstand dem Aufsichtsrat eine Reihe von zustimmungspflichtigen Geschäften vor, denen der Aufsichtsrat auch zugestimmt hat. Im Berichtsjahr wurde der Katalog der zustimmungspflichtigen Geschäfte nicht erweitert.

Hierzu gehörten • der Abschluss von großen Lieferverträgen für Silizium bzw. Siliziumwafer, z. B. mit der Elkem Solar AS (Norwegen) und die in diesem Kontext erworbene Beteiligung von 17,9 % an REC ASA (Norwegen) sowie • die Diskussion der Beschaffungsstrategie für Silizium und Siliziumwafer. 2. Erweiterung der Produktionskapazitäten In diesem Rahmen wurden beschlossen • die Erweiterung der Produktionskapazitäten im Kerngeschäft durch die Errichtung einer neuen, fünften Produktionslinie in Thalheim, ferner • Forschungs- und Entwicklungsprojekte der Gesellschaft im Kerngeschäft und die Errichtung einer Forschungsund Entwicklungslinie. 3. Angelegenheiten der Tochtergesellschaften

Der Aufsichtsrat hat die Berichte des Vorstands in sechs Präsenzsitzungen und zwei telefonischen Aufsichtsratssitzungen behandelt. Neben der Beschlussfassung in Sitzungen wurde von der Möglichkeit der Umlaufbeschlüsse, vor allem bei dringenden zustimmungspflichtigen Geschäften, Gebrauch gemacht. Auch außerhalb der Sitzungen hat der Aufsichtsrat, vor allem in Person des Vorsitzenden, die Entwicklung des Unternehmens laufend mit dem Vorstand erörtert.

Beschlossen wurden • Investitionen in neue Photovoltaik-Technologien, insbesondere die Errichtung der jeweils ersten Produktionslinie der Calyxo GmbH, der Solibro GmbH und der Sontor GmbH (während des Berichtszeitraums Brilliant 234. GmbH), der Erwerb der Solar Fields LLC durch die Calyxo GmbH, die Übernahme der Anteilsmehrheit an der VHF-Technologies SA sowie die Aufstockung der Beteiligung an der Solaria Corporation, • die Erweiterung der Produktionskapazitäten der EverQ GmbH sowie die Grundsatzentscheidung für einen Börsengang dieser Gesellschaft. 4. Finanzierung Zur Finanzierung der geschilderten Aktivitäten wurde im Berichtsjahr 2007 die Auflegung der Wandelanleihe 2007 beschlossen, in deren Vorbereitung und Begebung der Aufsichtsrat intensiv eingebunden war.

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KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

5. Sonstige Organisationsfragen Insoweit behandelte der Aufsichtsrat • die Internationalisierung der Geschäftstätigkeit, unter anderem durch die Eröffnung einer Niederlassung in Japan, • die Planung der Unternehmensentwicklung bis 2010, insbesondere Kostensenkungsprogramme, • Aktienoptionsprogramme der Q-Cells AG, • die Implementierung einer neuen Konzernstruktur und schließlich • die Überprüfung des bestehenden Risikoüberwachungssystems, um Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft und des Konzerns gefährden, frühzeitig zu erkennen. DR. THOMAS VAN AUBEL

CORPORATE GOVERNANCE Vorstand und Aufsichtsrat der Q-Cells AG haben am 13. März 2008 eine gemeinsame Entsprechenserklärung zum Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG abgegeben. Hinsichtlich der Einzelheiten wird auf die Entsprechenserklärung sowie auf den Corporate Governance Bericht im Geschäftsbericht hingewiesen.

DIE ZUSAMMENSETZUNG DES AUFSICHTSRATS Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats hat sich im Berichtszeitraum verändert: Herr Immo Ströher hat sein Mandat mit Wirkung zum 14. Juni 2007 niedergelegt, also zur letztjährigen Hauptversammlung. Die Hauptversammlung der Q-Cells AG wählte daraufhin am 14. Juni 2007 den vom Aufsichtsrat vorgeschlagenen Herrn Richard Kauffman in den Aufsichtsrat. Der US-Amerikaner ist CEO der Good Energies Inc. mit Sitz in Zug, Schweiz. Damit stellt der Hauptanteilseigner Good Energies nun zwei der neun Mitglieder des Aufsichtsrats. Der Aufsichtsrat bestand während des ganzen Jahres 2007 aus neun Personen. Im Namen des Aufsichtsrats danke ich Herrn Immo Ströher auch an dieser Stelle für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren.

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Die folgenden Vertreter der Anteilseigner sind bis zum Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung gewählt, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2009 beschließt: • • • • • •

Dr. Thomas van Aubel (Vorsitzender) Dr. Dinnies Johannes von der Osten (stv. Vorsitzender) Marcel Brenninkmeijer Richard Kauffman Dr. Christian Reitberger Frauke Vogler

Die folgenden Vertreter der Arbeitnehmer sind ebenfalls bis zum Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung gewählt, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2009 beschließt: • Hartmut Karcher • Constanze Schmidt • Uwe Schmorl

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

DIE ZUSAMMENSETZUNG DES VORSTANDS Auch die Zusammensetzung des Vorstands hat sich im Berichtszeitraum verändert: Die Amtszeit von Herrn Thomas Schmidt als Chief Operating Officer endete planmäßig zum 30. September 2007. Wie bereits auf der Hauptversammlung 2007 berichtet, hat der Aufsichtsrat auf seiner Sitzung vom 3. Mai 2007 Herrn Gerhard Rauter zum Vorstandsmitglied für den Bereich Produktion bestellt. In der Sitzung vom 13. März 2007 hat der Aufsichtsrat die Verträge mit Herrn Anton Milner (Vorstandsvorsitzender/CEO) und Herrn Dr. Hartmut Schüning (Finanzvorstand/CFO) jeweils um weitere drei Jahre bis zum 30. Juni bzw. 30. September 2010 verlängert. Wie ebenfalls bereits auf der letztjährigen Hauptversammlung berichtet, hat der Aufsichtsrat Herrn Dr. Florian Holzapfel mit Wirkung zum 1. Januar 2008 bis zum 31. Dezember 2009 als ordentliches Vorstandsmitglied bestellt. Im Berichtszeitraum 2007 gehörte Herr Dr. Holzapfel dem Vorstand bereits als stellvertretendes Mitglied an. Der Vorstand besteht somit derzeit aus den Herren Anton Milner, Dr. Florian Holzapfel, Gerhard Rauter und Dr. Hartmut Schüning.

DIE ARBEIT DER AUSSCHÜSSE Der Aufsichtsrat hat vier Ausschüsse gebildet. Der Prüfungsausschuss (Audit Committee) hat sich im Berichtszeitraum auf vier Präsenz- und drei telefonischen Sitzungen intensiv mit der Planung für die Geschäftsjahre 2007 und 2008 befasst. Gegenstand der Erörterungen waren unter anderem • die Quartalsberichte und deren prüferische Durchsicht, • der Erlass einer Bilanzierungsrichtlinie, • die IT-Prüfung des neu eingerichteten SAP-Systems sowie • Fragen der Kostenreduktion.

Die im Rahmen der Erstellung und Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses ausgeübten Tätigkeiten des Prüfungsausschusses sind unten im Abschnitt „Jahresabschluss und Konzernabschluss“ dargestellt. Ein weiterer Schwerpunkt der Tätigkeit war darüber hinaus die Bewertung der Aktienoptionen nach IFRS. Mitglieder des Prüfungsausschusses im gesamten Berichtszeitraum waren: • Frauke Vogler (Vorsitzende) • Dr. Dinnies Johannes von der Osten • seit dem 30. August 2007 ferner Richard Kauffman Der Personalausschuss (Compensation Committee) hat sich im Jahr 2007 mit den Dienstverträgen der Vorstandsmitglieder, ferner generell mit den Vergütungsstrukturen im Unternehmen, insbesondere für die Vorstände und Führungskräfte, sowie mit der Ausgestaltung des Stock-Options-Programms II befasst. Der Ausschuss trat zu insgesamt drei Präsenz- und zwei telefonischen Sitzungen zusammen. Mitglieder des Personalausschusses im gesamten Berichtszeitraum waren: • Dr. Thomas van Aubel (Vorsitzender) • Marcel Brenninkmeijer • Dr. Christian Reitberger Die Aufgabe des Strategieausschusses besteht in der Erörterung strategischer Optionen mit dem Vorstand, einschließlich eventueller M&A-Aktivitäten. Im Berichtszeitraum gab es in den fünf Präsenz- und fünf telefonischen Sitzungen Erörterungen mit dem Vorstand über potenzielle Beteiligungserwerbe, die Strategie der Akquisition von Silizium, insbesondere auch metallurgischen Siliziums, die Investitionen in neue Photovoltaik-Technologien, die Errichtung einer Forschungs- und Entwicklungs-Testlinie, die Vertriebsstrategie, Kostenmanagementprogramme sowie grundsätzliche Fragen der Unternehmensstrategie.

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FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

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KONZERNLAGEBERICHT

Mitglieder des Strategieausschusses im gesamten Berichtszeitraum waren: • • • •

Marcel Brenninkmeijer Dr. Christian Reitberger Dr. Dinnies Johannes von der Osten Dr. Thomas van Aubel

Gemäß der Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Version vom 14. Juni 2007 hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 30. August 2007 erstmals einen Nominierungsausschuss (Nomination Committee) eingerichtet. Aufgabe dieses Ausschusses ist es, dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten vorzuschlagen. Zu Mitgliedern des Nominierungsausschusses wurden ernannt: • Dr. Thomas van Aubel (Vorsitzender) • Marcel Brenninkmeijer • Dr. Christian Reitberger Mangels Vakanz im Aufsichtsrat waren 2007 keine konkreten Maßnahmen zu beschließen, sodass sich der Nominierungsausschuss auf grundsätzliche Fragen der Zusammensetzung des Aufsichtsrats beschränken konnte.

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

JAHRESABSCHLUSS UND KONZERNABSCHLUSS Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 14. Juni 2007 hat der Aufsichtsrat die KPMG Deutsche TreuhandGesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, mit der Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses der Q-Cells AG beauftragt. Der Konzernabschluss wurde nach den Grundsätzen der International Financing Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Der Prüfungsausschuss hat den Jahresabschluss 2007 und den Konzernabschluss 2007 mit den Abschlussprüfern, dem Finanzvorstand und Mitarbeitern der Gesellschaft diskutiert und dabei folgende Prüfungsschwerpunkte gesetzt: • Impairment Test Goodwill Neue Technologien, • Behandlung von Fremdwährungsgeschäften, • Bewertung REC-Optionen. Dabei wurde über die Bilanzierung einzelner Bilanzposten und die Darstellung im Anhang gesprochen. Die Abschlussprüfer und der Vorstand haben dabei sämtliche Fragen des Prüfungsausschusses zu den einzelnen Bilanzpositionen und der Darstellung sowohl im Jahresabschluss 2007 als auch im Konzernabschluss 2007 abschließend beantwortet. Der Jahresabschluss und der Konzernabschluss einschließlich Lagebericht und Konzernlagebericht wurden vom Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 13. März 2008 diskutiert. An dieser Sitzung nahm neben dem Vorstand auch der Abschlussprüfer teil, der über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtete. Die Prüfung wurde vom Prüfungsausschuss begleitet, dieser erstattete ebenfalls einen Bericht an den Gesamtaufsichtsrat. Der Abschlussprüfer hat für den Jahresabschluss, den Lagebericht, den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

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BERICHT DES AUFSICHTSRATS

Der Gesamtaufsichtsrat hat seinerseits den Jahresabschluss, den Lagebericht des Vorstands, den Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns sowie den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht geprüft. Der Gesamtaufsichtsrat kam im Rahmen seiner Prüfung zu folgenden Ergebnissen: Der Konzernlagebericht wurde nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS) und nach den ergänzend anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Sowohl der Lagebericht als auch der Konzernlagebericht sind übersichtlich gegliedert, enthalten alle gesetzlich geforderten Angaben und erläutern nachvollziehbar die Chancen und Risiken der wirtschaftlichen Entwicklung der Gesellschaft. Der Aufsichtsrat stellte im Rahmen seiner Prüfung ferner fest, dass der Vorstand in den von ihm quartalsweise erstatteten Berichten die Lage der Gesellschaft und des Konzerns stets realistisch und sachlich eingeschätzt hat.

DANK DES AUFSICHTSRATS Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, den Mitgliedern der Betriebsvertretung sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Q-Cells AG sowie der mit ihr verbundenen Unternehmen für ihren hohen Einsatz und die erfolgreich geleistete Arbeit.

Berlin, den 13. März 2008

Dr. Thomas van Aubel Vorsitzender des Aufsichtsrats

Aufgrund einer eigenen Beurteilung der wesentlichen Ziele des Unternehmens kam der Aufsichtsrat zu dem Ergebnis, dass die Entwicklung der Gesellschaft und des Konzerns im Lagebericht und im Konzernlagebericht vom Vorstand zutreffend dargestellt und eingeschätzt wird. Dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer trat der Aufsichtsrat aufgrund seiner eigenen Prüfung bei. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung erhob der Aufsichtsrat keine Einwendungen. Er billigte den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands schließt sich der Aufsichtsrat an. Die Gesellschaft befindet sich nach wie vor in der Wachstumsphase, in der ein erheblicher Finanzierungsbedarf besteht, sodass die Ausschüttung einer Dividende – mit Ausnahme der geringen Vorzugsdividende für die Vorzugsaktien – nicht angezeigt war.

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FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

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KONZERNLAGEBERICHT

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WEITERE INFORMATIONEN

CORPORATE GOVERNANCE BERICHT 2007 VORSTAND, AUFSICHTSRAT UND BEIRAT Der Vorstand der Q-Cells AG leitet das Unternehmen und wird vom Aufsichtsrat überwacht und beraten. Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig und zeitnah über die für das Gesamtunternehmen relevanten Fragen der Strategie und Planung sowie über den Geschäftsverlauf, die Finanzund Ertragslage und unternehmerische Risiken. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat festgelegt, dass der Vorstand für bestimmte Geschäftsarten der Zustimmung des Aufsichtsrats bedarf. Der Aufsichtsrat tagt mindestens zweimal pro Kalenderhalbjahr. Er hat aus seiner Mitte einen Bilanzausschuss (Audit Committee), einen Vergütungsausschuss (Compensation Committee), einen Strategieausschuss und einen Nominierungsausschuss (Nomination Committee) gebildet. Nähere Informationen zur Tätigkeit des Aufsichtsrats sowie zur Zusammenarbeit von Aufsichtsrat und Vorstand finden sich im Bericht des Aufsichtsrats. Die Gesellschaft hat außerdem einen Beirat eingerichtet, der sich zweimal jährlich versammelt und dessen Funktion die Beratung des Vorstands zu ausgewählten Fragestellungen wie internationale Expansion, volkswirtschaftliche und währungspolitische Fragen, Wachstumsmanagement oder Öffentlichkeitsarbeit ist. Der Beirat ist kein gesellschaftsrechtliches Organ, sondern eine freiwillig von der Q-Cells AG geschaffene Einrichtung.

AKTIONÄRE Durch den Finanzkalender, der auf unserer Internetseite (www.q-cells.com) veröffentlicht ist, informieren wir Aktionäre und Interessenten über alle wesentlichen Termine. Neben Ad-hoc-Meldungen werden auf unserer Internetseite auch sonstige aktuelle Entwicklungen und wichtige Unternehmensinformationen zeitnah zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus finden sich dort unter anderem die Satzung der Gesellschaft, die aktuellen und ältere Geschäfts- und Quartalsberichte sowie Analystenpräsentationen, Informationen zur Entwicklung des Aktienkurses der Gesellschaft sowie die Präsentationen der Vorstandsmitglieder auf der Hauptversammlung 2006. Auf der Hauptversammlung haben Aktionäre die Möglichkeit, ihr Stimmrecht selbst auszuüben oder durch einen Bevollmächtigten ihrer Wahl ausüben zu lassen.

020

CORPORATE GOVERNANCE BERICHT 2007

GEMEINSAME ENTSPRECHENSERKLÄRUNG VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT ZUM CORPORATE GOVERNANCE KODEX Vorstand und Aufsichtsrat von börsennotierten Aktiengesellschaften sind gemäß § 161 AktG verpflichtet, jährlich zu erklären, ob den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex entsprochen wurde und entsprochen wird. Der Deutsche Corporate Governance Kodex wird vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemacht und steht unter anderem auch auf der Internetseite www.corporate-governance-code.de zur Verfügung. Er enthält Empfehlungen zur Corporate Governance in Bezug auf Aktionäre und Hauptversammlung, Vorstand und Aufsichtsrat, Transparenz, Rechnungslegung und Abschlussprüfung. Hat die börsennotierte Aktiengesellschaft einer Empfehlung nicht entsprochen oder will sie einer Empfehlung nicht entsprechen, sind Vorstand und Aufsichtsrat gemäß § 161 AktG verpflichtet, dies in ihrer jährlichen Entsprechenserklärung bekannt zu geben.

• Abweichend von Ziffer 6.6 des Kodex ist eine getrennte Angabe des Gesamtbesitzes von Aktien oder sich darauf beziehender Finanzinstrumente nach Vorstand und Aufsichtsrat im Corporate Governance Bericht nicht beabsichtigt, selbst wenn der Gesamtbesitz aller Vorstandsund Aufsichtsratsmitglieder 1 % der Aktien der Gesellschaft übersteigt. Vorstand und Aufsichtsrat vertreten die Auffassung, dass die Mitteilungspflichten ausreichen, welche das Aktiengesetz vorsieht, wenn der Anteilsbesitz eines Aktionärs bestimmte Schwellenwerte überschreitet. Die Entsprechenserklärung ist den Aktionären der Gesellschaft auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht worden. In Übereinstimmung mit Ziffer 3.10 des Kodex werden ältere Entsprechenserklärungen für die Dauer von fünf Jahren auf der Internetseite der Gesellschaft zugänglich gehalten.

BERICHT ÜBER DIE VERGÜTUNG DES VORSTANDS In ihrer Entsprechenserklärung vom 13. März 2008 haben Vorstand und Aufsichtsrat der Q-Cells AG erklärt, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ in der Fassung vom 14. Juni 2007 mit folgenden Ausnahmen entsprochen wurde und wird: • Abweichend von Ziffer 3.8 des Kodex hat die Gesellschaft für Vorstand und Aufsichtsrat eine D&O-Versicherung ohne Selbstbehalt abgeschlossen. Vorstand und Aufsichtsrat vertreten die Auffassung, dass der Selbstbehalt einer D&O-Versicherung kein adäquates Mittel für das Erreichen der Ziele des Kodex ist. Solche Selbstbehalte werden in der Regel durch die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats versichert, sodass die eigentliche Funktion des Selbstbehalts in die Leere läuft und es sich somit letztendlich nur um eine Frage der Höhe der Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats handelt. Daher ist ein Selbstbehalt im Ausland unüblich.

Grundzüge des Vergütungssystems des Vorstands Die Mitglieder des Vorstands erhalten Bezüge, die sich aus mehreren Bestandteilen zusammensetzen: • eine feste jährliche Grundvergütung, • eine variable Vergütung, deren Höhe sich danach bestimmt, inwieweit bestimmte persönliche und Unternehmensziele erreicht wurden, • gewährte Aktienoptionen. Die feste Grundvergütung wird monatlich ausbezahlt und in regelmäßigen Abständen auf Marktüblichkeit und Angemessenheit überprüft. Über die genannten monetären Vergütungsteile hinaus haben die Vorstandsmitglieder Anspruch auf einen Dienstwagen. Zusagen für den Fall der Beendigung der Tätigkeit wurden nicht gemacht. Im Jahr 2007 haben die Vorstandsmitglieder Thomas Schmidt und Dr. Hartmut Schüning einen Teil der ihnen gewährten Aktienoptionen ausgeübt.

021

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

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WEITERE INFORMATIONEN

Entsprechend den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex umfasst die Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder somit fixe und variable Bestandteile. Kriterien für die Höhe der Vergütung bilden insbesondere die Aufgaben des jeweiligen Mitglieds des Vorstands, seine persönliche Leistung, die Leistung des Vorstands insgesamt sowie die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens unter Berücksichtigung seines Vergleichsumfelds. Die variable Vergütung sowie das Aktienoptionsprogramm sind mit Risiken behaftet, sodass es sich dabei nicht um eine gesicherte Vergütung handelt. VERGÜTUNG DER VORSTANDSMITGLIEDER IM JAHR 2007

Feste Vergütung

Variable Vergütung

T€

T€

C. Anton Milner

260,8

313,3

Thomas Schmidt

112,9

140,6

I; II; IId

65,7

71,5

IIIa

Dr. Hartmut Schüning

171,3

205,3

Dr. Florian Holzapfel

125,4

138,5

736,1

869,2

Gerhard Rauter

ESOPProgramme (4.12.)

Aufwand

Gesamt

Gewährte Aktienoptionen

T€

T€

Anzahl Stück

Fair Value T€

0,0

574,1

0

0,0

77,9

331,4

0

0,0

132,4

269,6

50.000

1.145,0

I; II

73,2

449,8

0

0,0

IIb; IIe

193,8

457,7

25.000

287,5

477,3

2.082,6

75.000

1.432,5

VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS VERGÜTUNG DER AUFSICHTSRATSMITGLIEDER IM JAHR 2007

Feste Vergütung T€

Variable Vergütung T€

Feste und variable Vergütung Committee T€

Insgesamt

Dr. Thomas van Aubel

30,0

40,0

33,6

103,6

Dr. Dinnies Johannes von der Osten

22,5

30,0

17,5

70,0

Marcel Brenninkmeijer

15,0

20,0

21,1

56,1

Dr. Christian Reitberger

15,0

20,0

21,1

56,1

Immo Ströher

7,5

10,0

0,0

17,5

Richard Kauffman

8,7

11,7

3,6

24,0

Frauke Vogler

15,0

20,0

17,5

52,5

Uwe Schmorl

15,0

20,0

0,0

35,0

Constanze Schmidt

15,0

20,0

0,0

35,0

Hartmut Karcher

15,0

20,0

0,0

35,0

158,7

211,7

114,4

484,8

022

T€

CORPORATE GOVERNANCE BERICHT 2007

Rechtsberatung Kanzlei VAN AUBEL Rechtsanwälte Der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Q-Cells AG, Dr. Thomas van Aubel, ist Partner der Kanzlei VAN AUBEL Rechtsanwälte. Diese hat die Q-Cells AG auch im Geschäftsjahr 2007 in rechtlichen Angelegenheiten beraten. Für Rechtsberatungsleistungen von Dr. Thomas van Aubel, anderen Partnern und Mitarbeitern der Kanzlei VAN AUBEL Rechtsanwälte im Geschäftsjahr 2007 sind der Q-Cells AG insgesamt 817.772,36 € (brutto inkl. Auslagen) in Rechnung gestellt worden.

Die TVVG Solarbeteiligungen GmbH, eine juristische Person in enger Beziehung zu einem Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 6. Februar 2007 im Rahmen der Begebung einer Wandelanleihe Stück 600.000 Aktien verliehen. Die Pluto Solarbeteiligungen GmbH, eine juristische Person in enger Beziehung zu einer natürlichen Person mit enger Beziehung zu einem Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 6. Februar 2007 im Rahmen der Begebung einer Wandelanleihe Stück 300.000 Aktien verliehen.

BESITZ VON AKTIEN UND WEITERER FINANZINSTRUMENTE

Frau Frauke Vogler, ein Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 14. Februar 2007 Stück 1.385 Aktien zu einem Stückpreis von 50,35 € verkauft.

Die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat der Q-Cells AG besitzen insgesamt per 31. Dezember 2007 die folgende Anzahl an Aktien der Gesellschaft sowie an sich darauf beziehenden Finanzinstrumenten (einschließlich Aktienoptionen):

Herr Thomas Schmidt, ein Mitglied des Vorstands, hat am 29. März 2007 Stück 1.000 Aktien zu einem Stückpreis von 48 € verkauft.

Number

Aktien Optionen

Herr Thomas Schmidt, ein Mitglied des Vorstands, hat am 30. März 2007 Stück 1.000 Aktien zu einem Stückpreis von 48,50 € verkauft.

56.166.158 Stück 245.826 Stück

MITTEILUNGEN NACH § 15A WPHG (DIRECTORS’ DEALINGS) Nach § 15 a Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) haben Vorstandsmitglieder, Aufsichtsratsmitglieder sowie Personen, die zu einem Vorstandsmitglied oder einem Aufsichtsratsmitglied in enger Beziehung stehen, Geschäfte mit Aktien der Gesellschaft oder mit sich darauf beziehenden Finanzinstrumenten (sogenannte Directors’ Dealings) der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht und der Gesellschaft mitzuteilen. Die Gesellschaft veröffentlicht Mitteilungen über Directors’ Dealings unverzüglich nach Mitteilungseingang auf ihrer Internetseite. Die Gesellschaft hat im Jahr 2007 hinsichtlich der folgenden Geschäfte Mitteilungen nach § 15 a WpHG erhalten: Die Milner Solarbeteiligungen GmbH, eine juristische Person in enger Beziehung zu einem Mitglied des Vorstands, hat am 6. Februar 2007 im Rahmen der Begebung einer Wandelanleihe Stück 1.400.000 Aktien verliehen.

Herr Thomas Schmidt, ein Mitglied des Vorstands, hat am 3. April 2007 Stück 3.000 Aktien zu einem Stückpreis von 48,53 € verkauft. Herr Thomas Schmidt, ein Mitglied des Vorstands, hat am 4. April 2007 Stück 10.000 Aktien zu einem Stückpreis von 49,27 € verkauft. Die Milner Solarbeteiligungen GmbH, eine juristische Person in enger Beziehung zu einem Mitglied des Vorstands, hat am 5. April 2007 Stück 58.000 Aktien zu einem Stückpreis von 49,93 € verkauft. Die Milner Solarbeteiligungen GmbH, eine juristische Person in enger Beziehung zu einem Mitglied des Vorstands, hat am 10. April 2007 Stück 142.000 Aktien zu einem Stückpreis von 51,28 € verkauft. Die TVVG Solarbeteiligungen GmbH, eine juristische Person in enger Beziehung zu einem Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 11. April 2007 Stück 44.000 Aktien zum Stückpreis von 51,96 € verkauft.

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FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

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Die Pluto Solarbeteiligungen GmbH, eine juristische Person in enger Beziehung zu einer natürlichen Person mit enger Beziehung zu einem Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 11. April 2007 Stück 22.000 Aktien zum Stückpreis von 51,96 € verkauft. Die TVVG Solarbeteiligungen GmbH, eine juristische Person in enger Beziehung zu einem Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 12. April 2007 Stück 104.000 Aktien zum Stückpreis von 50,04 € verkauft. Die Pluto Solarbeteiligungen GmbH, eine juristische Person in enger Beziehung zu einer natürlichen Person mit enger Beziehung zu einem Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 12. April 2007 Stück 52.000 Aktien zum Stückpreis von 50,04 € verkauft. Die TVVG Solarbeteiligungen GmbH, eine juristische Person in enger Beziehung zu einem Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 13. April 2007 Stück 52.000 Aktien zum Stückpreis von 50,18 € verkauft. Die Pluto Solarbeteiligungen GmbH, eine juristische Person in enger Beziehung zu einer natürlichen Person mit enger Beziehung zu einem Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 13. April 2007 Stück 26.000 Aktien zum Stückpreis von 50,18 € verkauft. Herr Thomas Schmidt, ein Mitglied des Vorstands, hat am 28. Juni 2007 Stück 4.000 Aktien zu einem Stückpreis von 62,70 € verkauft. Herr Thomas Schmidt, ein Mitglied des Vorstands, hat am 28. Juni 2007 Stück 1.000 Aktien zu einem Stückpreis von 62,70 € verkauft. Herr Thomas Schmidt, ein Mitglied des Vorstands, hat am 28. Juni 2007 Stück 1.262 Aktien zu einem Stückpreis von 62,50 € verkauft. Herr Thomas Schmidt, ein Mitglied des Vorstands, hat am 28. Juni 2007 Stück 2.000 Aktien zu einem Stückpreis von 62,751 € verkauft.

024

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WEITERE INFORMATIONEN

Herr Thomas Schmidt, ein Mitglied des Vorstands, hat am 28. Juni 2007 Stück 1.000 Aktien zu einem Stückpreis von 62,80 € verkauft. Herr Thomas Schmidt, ein Mitglied des Vorstands, hat am 28. Juni 2007 Stück 1.000 Aktien zu einem Stückpreis von 62,701 € verkauft. Die TVVG Solarbeteiligungen GmbH, eine juristische Person in enger Beziehung zu einem Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 9. Juli 2007 Stück 100.000 Aktien zum Stückpreis von 67,94851 € verkauft. Die Pluto Solarbeteiligungen GmbH, eine juristische Person in enger Beziehung zu einer natürlichen Person mit enger Beziehung zu einem Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 9. Juli 2007 Stück 50.000 Aktien zum Stückpreis von 67,94851 € verkauft. Die TVVG Solarbeteiligungen GmbH, eine juristische Person in enger Beziehung zu einem Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 10. Juli 2007 Stück 663 Aktien zum Stückpreis von 70,00 € verkauft. Die Pluto Solarbeteiligungen GmbH, eine juristische Person in enger Beziehung zu einer natürlichen Person mit enger Beziehung zu einem Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 10. Juli 2007 Stück 331 Aktien zum Stückpreis von 70,00 € verkauft. Die TVVG Solarbeteiligungen GmbH, eine juristische Person in enger Beziehung zu einem Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 11. Juli 2007 Stück 16.089 Aktien zum Stückpreis von 67,16097 € verkauft. Die Pluto Solarbeteiligungen GmbH, eine juristische Person in enger Beziehung zu einer natürlichen Person mit enger Beziehung zu einem Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 11. Juli 2007 Stück 8.045 Aktien zum Stückpreis von 67,16097 € verkauft. Die TVVG Solarbeteiligungen GmbH, eine juristische Person in enger Beziehung zu einem Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 12. Juli 2007 Stück 83.248 Aktien zum Stückpreis von 66,55020 € verkauft.

CORPORATE GOVERNANCE BERICHT 2007

Die Pluto Solarbeteiligungen GmbH, eine juristische Person in enger Beziehung zu einer natürlichen Person mit enger Beziehung zu einem Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 12. Juli 2007 Stück 41.624 Aktien zum Stückpreis von 66,55020 € verkauft. Frau Constanze Schmidt, ein Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 27. November 2007 Stück 495 Aktien zum Stückpreis von 86,58 € verkauft.

AKTIENOPTIONSPROGRAMME UND ÄHNLICHE ANREIZSYSTEME Durch Beschluss der Hauptversammlung der Q-Cells AG vom 29. Dezember 2003 war der Vorstand – bzw., sofern dieser selbst betroffen war, der Aufsichtsrat – ermächtigt, im Rahmen des Stock-Option-Programms 2003 Aktienoptionen an derzeitige und künftige Mitglieder des Vorstands und Mitarbeiter der Gesellschaft sowie Organe und Mitarbeiter künftiger Tochtergesellschaften auszugeben. Durch Beschluss der Hauptversammlung der Q-Cells AG vom 16. August 2005 wurde das Stock-Option-Programm 2003 geschlossen. Des Weiteren wurde durch Beschluss der Hauptversammlung vom 16. August 2005 der Umfang des bedingten Kapitals zur Bedienung des Stock-Option-Programms 2003 auf den Umfang der bis dahin ausgegebenen Optionen beschränkt. Zur Bedienung des Stock-Option-Programms 2003 ist das Grundkapital der Gesellschaft derzeit um bis zu 1.721.688,00 € durch Ausgabe von bis zu 1.721.688 auf den Inhaber lautenden, nennwertlosen Stammaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital I). Die Hauptversammlung der Q-Cells AG hat am 16. August 2005 beschlossen, das Stock-Option-Programm 2005 einzuführen. Danach ist der Vorstand – bzw., sofern dieser selbst betroffen ist, der Aufsichtsrat – ermächtigt, bis zu 434.948 Bezugsrechte an derzeitige und künftige Mitarbeiter und Mitglieder des Vorstands sowie an Mitglieder der Leitungsorgane und Mitarbeiter gegenwärtig oder künftig verbundener Unternehmen auszugeben. Zur Bedienung des Stock-OptionProgramms 2005 ist das Grundkapital der Gesellschaft derzeit um bis zu 1.221.134,00 € durch Ausgabe von bis zu 1.221.134 auf den Inhaber lautenden, nennwertlosen Stammaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital II).

Die Hauptversammlung der Q-Cells AG hat am 29. Juni 2006 beschlossen, die Modalitäten des Stock-Option-Programms 2003 zu ändern. Gemäß diesem Beschluss dürfen Bezugsrechte zur Vermeidung von Insiderverstößen auch nach Ablauf der 2-jährigen Mindestwartefrist unbeschadet der Beachtung des Erfolgsziels nur viermal im Geschäftsjahr jeweils innerhalb 2-wöchiger Zeiträume ausgeübt werden. Diese Ausübungszeiträume beginnen jeweils am dritten Bankarbeitstag nach Veröffentlichung der Quartalsberichte für das II. und III. Quartal, der Bilanzpressekonferenz sowie der ordentlichen Hauptversammlung. Die Ausübung des Bezugsrechts ist darüber hinaus ausgeschlossen von dem Tag an, an dem die Q-Cells AG ein Angebot an ihre Aktionäre zum Bezug von neuen Aktien oder Teilschuldverschreibungen mit Wandel- oder Bezugsrechten oder -pflichten bekannt gibt, bis zu dem Tag, an dem die bezugsberechtigten Aktien der Q-Cells AG an der Wertpapierbörse, an der die Aktien der Q-Cells AG eingeführt wurden, erstmals amtlich „ex Bezugsrecht“ notiert werden, beide Tage eingeschlossen. Die Hauptversammlung der Q-Cells AG vom 14. Juni 2007 hat beschlossen, das Stock-Option-Programm 2007 einzuführen. Danach ist der Vorstand – bzw., sofern dieser selbst betroffen ist, der Aufsichtsrat – ermächtigt, bis zum 31. Mai 2011 einmalig oder mehrmals bis zu 5.756.442 Optionen an derzeitige und zukünftige Mitarbeiter und Mitglieder des Vorstands sowie an Mitglieder der Leitungsorgane und Mitarbeiter gegenwärtig oder zukünftig verbundener Unternehmen auszugeben. Zur Bedienung des Stock-OptionProgramms 2007 ist das Grundkapital der Gesellschaft derzeit um bis zu 5.756.442,00 € durch Ausgabe von bis zu 5.756.442 auf den Inhaber lautenden, nennwertlosen Stammaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital IV).

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FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

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WEITERE INFORMATIONEN

NACHHALTIGKEITSBERICHT 2007

DIE Q-CELLS AG VERBINDET WIRTSCHAFTLICHE ERFOLGE MIT ÖKOLOGISCHEM ENGAGEMENT UND SOZIALER VERANTWORTUNG. Das ist unsere Auffassung von Nachhaltigkeit. Wir wollen Solarenergie langfristig als wichtigste Energiequelle entwickeln und damit einen bedeutenden Beitrag für eine lebenswerte Zukunft leisten. Als junges Unternehmen sehen wir Nachhaltigkeit als HerauSforderung und Chance zugleich, um unserer Verantwortung gegenüber der Umwelt, unseren Mitarbeitern und der Gesellschaft gerecht zu werden und diesen kontinuierlichen Prozess aktiv im gegenseitigen Interesse mit zu gestalten. Mit diesen Worten beschreibt die Q-Cells AG auf ihren Internetseiten ihr Herangehen an nachhaltiges Wirtschaften und damit an ihre unternehmerische Verantwortung. Diese Worte mit Leben zu füllen, ist eine Aufgabe, der sich Q-Cells jeden Tag aufs Neue stellt. Dabei zieht sich ein Leitsatz durch unser Handeln, der im ersten Moment abgedroschen klingt, der aber nach wie vor eine geeignete Maxime bietet: „Global denken, lokal handeln“. Global denken wir in unserer täglichen Arbeit, denn unser Ziel ist es, die Photovoltaik weltweit zur Hauptenergiequelle der Zukunft zu machen. Das ist ambitioniert, aber angesichts der enormen Gefahren durch den Klimawandel können wir gar nicht weniger wollen.

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Aber auch Veränderungen dieses Ausmaßes werden lokal vorangebracht, und zwar auf verschiedenen Ebenen. Dabei gilt es immer, die berühmte „Triple Bottom Line“ der Nachhaltigkeit im Auge zu behalten. Um auf unserem Weg voranzukommen, müssen wir ökologische, soziale und ökonomische Aspekte beachten. In diesem Bericht wollen wir schlaglichtartig die Schwerpunkte unserer Aktivitäten in Sachen Nachhaltigkeit darstellen. Dabei orientieren wir uns an den Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) in der Version 3.0. Allerdings verzichten wir an dieser Stelle auf eine Darstellung der ökonomischen Dimension, da sowohl die entsprechenden Kennzahlen als auch die Darstellung der bisherigen und zukünftigen Geschäftsentwicklung an anderer Stelle in diesem Geschäftsbericht zu finden sind.

NACHHALTIGKEITSBERICHT 2007

VERANTWORTUNG FÜR DIE UMWELT Es ist einfach, aus unserem Geschäftsfeld bereits eine besondere Verantwortung für die Umwelt und die Zukunft des Planeten abzuleiten. Schließlich spricht man nicht umsonst von „sauberen“ Energien oder von „Cleantech“, wenn es um die erneuerbaren Energien geht. Und die Solarenergie ist diejenige unter ihnen, die langfristig das größte Potenzial hat und die Energieversorgung der Menschheit in einigen Jahrzehnten zum größten Teil sichern wird – und zwar ohne Raubbau an der Natur und ohne Ausstoß schädlicher Substanzen. Das allein genügt aber nicht, vielmehr ist es ein besonderer Ansporn, auch über das Produkt hinaus auf die Umweltverträglichkeit des Wirtschaftens zu achten. Im Mittelpunkt unserer umweltbezogenen Aktivitäten im Jahr 2007 stand die erfolgreiche Erstzertifizierung des Umweltmanagementsystems nach DIN ISO 14001 im Sommer. Sie war der Brennpunkt für viele Aktivitäten und strukturelle Neuerungen rund um das Thema. So hat Q-Cells einen Umweltausschuss eingerichtet und eine Unternehmenspolitik verabschiedet, die auf unseren Internetseiten im Bereich „Nachhaltigkeit“ veröffentlicht ist. Die Bestandsaufnahme im Rahmen der Zertifizierung brachte einige erfreuliche Ergebnisse: Eine umfangreiche Energieanalyse des gesamten Unternehmens hat belegt, dass wir bereits sehr energieeffizient arbeiten. Die Prüfer fanden nur wenige Optimierungsmöglichkeiten, die wir unverzüglich angegangen sind. Aber ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem ist nur ein Baustein einer Unternehmenspolitik, die die Auswirkungen der eigenen Tätigkeit auf die Umwelt im Auge behält und minimieren möchte. Gerade im Bereich Klimaschutz kann ein Unternehmen viel tun, und zwar auch als Solarzellenhersteller über das Produkt hinaus. Dazu gehört die Neutralisierung der CO2-Emissionen durch den Dienstreiseverkehr unserer Mitarbeiter über den Kauf von Zertifikaten ebenso wie die Anschaffung von Betriebsfahrrädern für den Verkehr zwischen unseren Standorten in Thalheim, um solche Emissionen gar nicht erst entstehen zu lassen. Noch wichtiger ist sicherlich der Einkauf „grünen“ Stroms zur Deckung unseres Bedarfs. Wir haben im Jahr 2007 mit dem Bezug von Strom begonnen, der zu 100 % aus erneuerbaren Energiequellen stammt und werden dies 2009 – nach Ablaufen der bestehenden Versorgungsverträge – auf die gesamte Produktion ausweiten. Es ist zwar gar nicht so einfach, die von uns

benötigten Strommengen auf dem Markt zu wirtschaftlich vertretbaren Preisen zu bekommen. Die Bedeutung dieser Maßnahme macht die entsprechenden Anstrengungen aber in jedem Fall lohnenswert. Beratungsangebote zum Energiesparen und zum Bezug grünen Stroms für Privathaushalte standen auch im Mittelpunkt der ersten „Klimatherapie-Woche“, die Q-Cells im Jahr 2007 durchführte. Durch Informationsveranstaltungen und eine Sondervorführung des Al Gore-Films „Eine unbequeme Wahrheit“ sollten die Mitarbeiter für das Thema Klimaschutz im Alltag außerhalb des Unternehmens sensibilisiert werden. Die rege Teilnahme an dieser Woche und die steigende Zahl eigener PV-Anlagen der Mitarbeiter zeigen, dass sie sich auch privat mit diesem zentralen Zukunftsthema auseinandersetzen. Q-Cells wird seine Mitarbeiter dabei auch weiterhin unterstützen.

VERANTWORTUNG FÜR UNSERE MITARBEITER Die Mitarbeiter sind das A und O des Unternehmenserfolgs. Das mag wie eine Binsenweisheit klingen, aber es ist und bleibt dennoch richtig. Q-Cells setzt in der Mitarbeiterentwicklung vor allem auf Aus- und Weiterbildung und die Förderung der Gesundheit der Mitarbeiter. Am Anfang steht dabei die Ausbildung junger Menschen aus der Region – eine Region, die seit Jahren unter der Abwanderung gerade junger Menschen leidet und die dadurch auf demografische Probleme zusteuert, die zumindest in Deutschland so noch nicht bekannt waren. Gegenwärtig bieten wir etwa 80 jungen Menschen einen Ausbildungsplatz, im Jahr 2008 sollen etwa 130 dazukommen. Um eine den Bedürfnissen des Unternehmens und der jungen Branche angepasste Ausbildung zu ermöglichen, haben wir im Jahr 2007 unser eigenes Ausbildungszentrum fertig gestellt. Auf einer Fläche von 2.500 Quadratmetern werden unsere Nachwuchskräfte in insgesamt 16 gewerblichen, technischen und kaufmännischen Berufen ausgebildet. Dabei ist es uns wichtig, den jungen Menschen eine realistische Perspektive zu bieten. Wir bilden nicht für die Arbeitslosigkeit aus, sondern für eine zukunftsorientierte Arbeit im Solar Valley. Das gilt im Übrigen nicht nur für die ganz jungen Mitarbeiter: Mit dem Projekt „Solarwerkstatt“ haben wir gemeinsam mit der Agentur für Arbeit Arbeitslose aus der Region fit gemacht für die Wachstumsbranche Photovoltaik – und dann übernommen.

027

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

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KONZERNLAGEBERICHT

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

UMWELTRELEVANTE KENNZAHLEN

MATERIALIEN IN t

ENERGIE IN kWh

Eingesetzte Materialien nach Gewicht oder Volumen

Direkter Energieverbrauch 2006

3.849,14 7.270,78

2006

43.399.714

2007

pro produziertes MWp

62.997.655

2007

171.473

2006

pro produziertes MWp 2006

15,21 18,68

2007

161.864

2007

Anteil von Recyclingmaterial am Gesamtmaterialeinsatz 3,4 %

2006 39,6 %

2007

WASSER IN m3

EMISSIONEN, ABWASSER, ABFALL IN t

Gesamtwasserentnahme

Gesamte direkte und indirekte Treibhausemissionen nach Gewicht 2006

219.917 274.984

2007

pro produziertes MWp

30.078,46

2007

pro produziertes MWp 868,9 706,5

028

2006

17.197,08

2006 2007

2006

67,95 77,28

2007

NACHHALTIGKEITSBERICHT 2007

Neben der Ausbildung spielt die Weiterbildung und fortlaufende Qualifizierung unserer Mitarbeiter eine zentrale Rolle. Im Rahmen des im Jahre 2005 eingeführten Personalentwicklungskonzepts „Q-Cells Academy“ bieten wir kein Schulungskonzept von der Stange, sondern eine individuelle und fachspezifische Fortbildung. Die Grundlage dafür ist eine ausführliche Analyse des Schulungsbedarfs jedes einzelnen Mitarbeiters. Neben der berufsbezogenen Weiterbildung legt Q-Cells auch Wert darauf, die Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern. Denn sie ist die Grundvoraussetzung für Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft. Seit Anfang 2006 gibt es daher „HerQules“, unser Projekt zur betrieblichen Gesundheitsförderung. Durch Angebote für gemeinsame sportliche Aktivitäten, Aktionen zur Gesundheitsberatung und der Möglichkeit zur Massage in den Pausen soll das Wohlbefinden unserer Mitarbeiter dauerhaft gefördert werden. Höhepunkte des Jahres sind dabei immer die Sportevents der Region, an denen Q-Cells-Teams teilnehmen. So haben wir beim seit 2006 stattfindenden „Goitzsche-Marathon“ in Bitterfeld-Wolfen bislang immer die größte Mannschaft gestellt. Gesundheit und Leistungsfähigkeit sind aber von mehr Faktoren abhängig als nur der körperlichen Fitness. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ebenso bedeutend wie eine Atmosphäre, in der Konflikte am Arbeitsplatz beigelegt werden können. Die Q-Cells AG bietet ihren Mitarbeitern Hilfe und Unterstützung in allen Bereichen, die über die materielle Vergütung der Arbeit hinausgehen. Mit den im Jahr 2007 neu geschaffenen Anlaufstellen der betrieblichen Sozialberatung, des betrieblichen Eingliederungsmanagements und der Familienbeauftragten haben wir diesen Anstrengungen mehr Struktur und ein Gesicht verliehen. Neue Mitarbeiter, und davon gibt es viele bei Q-Cells, werden bei der Wohnungssuche und bei Behördengängen durch den eigens eingerichteten Relocation Service unterstützt. Um dem Anspruch des „Familienfreundlichen Unternehmens“ – als solches wurden wir vom Landkreis Anhalt-Bitterfeld im Jahr 2007 ausgezeichnet – noch besser gerecht zu werden, hat Q-Cells im vergangenen Jahr beschlossen, einen eigenen Kindergarten zu bauen. Das Ziel ist es, für die bestmögliche Betreuung für die Kinder aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sorgen – auch und gerade derjenigen im Schichtbetrieb. Diese Aufgabe können die bestehenden Kindergärten vor Ort nicht übernehmen, daher machen wir unseren eigenen auf.

VERANTWORTUNG FÜR DIE GESELLSCHAFT Dass Unternehmen Personen sind, ist jedem geläufig, der Grundkenntnisse in der Juristerei vorweisen kann. Dass sie auch Bürger sind, dieser Anspruch ist relativ neu. Aber diese Erkenntnis setzt sich durch, der „Corporate Citizen“ ist in aller Munde. Eine allgemeingültige Definition dieses relativ neuen Begriffs gibt es nicht, aber er erklärt sich fast von selbst: Unternehmen sind als „gute Bürger“ aktiv und engagieren sich in ihrer Region oder für weiter gehende soziale, kulturelle oder ökologische Anliegen. Für die Q-Cells AG steht bei diesem Engagement das eigene Geschäftsfeld im Mittelpunkt. Denn die Photovoltaik bietet viele Möglichkeiten für ein bürgerschaftliches Engagement: Sie ist umwelt- und klimafreundlich, schafft regionale Wertschöpfung und ist ein guter Hebel, um nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen. Dabei müssen wir als Unternehmen nicht das Rad neu erfinden. Denn es gibt Initiativen, die mit viel Engagement und guten Ideen für die gute Sache Solarenergie eintreten und die Partner aus der Industrie suchen. So zum Beispiel die Stiftung Solarenergie, die wir seit mehreren Jahren unterstützen. Diese Stiftung betreibt „solare Entwicklungshilfe“ in Äthiopien, das heißt, sie nutzt die Solarenergie als Mittel der nachhaltigen Armutsbekämpfung. Denn Elektrizität bedeutet für die Menschen in den ländlichen Regionen des Landes, das zu den ärmsten der Welt zählt, die Chance, ihr Leben zu verbessern. Denn was in den reichen Ländern unvorstellbar ist, ist in Äthiopien oft Realität: Wenn gegen 18 Uhr die Sonne untergeht, können Kinder nicht mehr lernen und Erwachsene keinem Nebenerwerb mehr nachgehen, um ihre Familien zu ernähren. Denn viele können sich weder Kerosin für die schummrigen Lampen noch Batterien für Taschenlampen leisten. Das ist ein ideales Einsatzgebiet für die Photovoltaik, denn sie ist wartungsarm und verursacht keine Brennstoffkosten. Daher hat die Stiftung ihre Arbeit mit der Elektrifizierung der Ortschaft Rema nördlich der Hauptstadt Addis Abeba begonnen. Aber es geht dabei nicht um die üblichen Geschenke, die vom „weißen Mann“ gebracht werden, der sich dann nicht mehr darum kümmert. Zu viele kaputte und unbrauchbare Anlagen – auch Solaranlagen – in Äthiopien und in anderen Ländern zeugen davon, dass dieser Ansatz weder sinnvoll noch nachhaltig ist. Vielmehr geht es der Stiftung um den Aufbau

029

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

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KONZERNLAGEBERICHT

einer dauerhaften und sich selbst tragenden Stromversorgung mit Solarenergie. Die Menschen in Äthiopien sollen die installierten Solarsysteme selbst betreiben und sie für Bildung, Gesundheit und Wirtschaft nutzen – und dafür bezahlen. Dieser Ansatz, auf den der Begriff der „Hilfe zur Selbsthilfe“ tatsächlich passt, hat auch Q-Cells überzeugt, weshalb wir die Stiftung seit 2005 unterstützen. Im Jahr 2007 sind wir dann gemeinsam einen Schritt weitergegangen. Als Schirmherrin unterstützt die Q-Cells AG die neu gegründete „International Solar Energy School“ in Rema nicht nur finanziell, sondern auch mit dem Know-how unserer Mitarbeiter. Im Herbst und Winter 2007 reisten erstmals vier Mitarbeiter der Forschungs- und Entwicklungs-Abteilung für einige Tage nach Äthiopien, um einerseits in einem „Train the Trainer“-Programm an der Universität von Addis Abeba und andererseits direkt an der neuen Schule theoretisches und praktisches Wissen über die Photovoltaik zu vermitteln. Die äußerst positiven Eindrücke, die die Kollegen aus Afrika mitgebracht haben, bestärken uns darin, dass die Arbeit der Stiftung wirklich sinnvoll ist. Daher werden wir sie weiter unterstützen und uns noch stärker in die Arbeit der Solar Energy School einbringen. Nach Äthiopien kommt das Solartaxi nicht, das mit Unterstützung von Q-Cells gerade um die Welt fährt. Aber dafür hat es viele andere Orte rund um die Welt besucht. Der Schweizer Abenteurer und Aktivist Louis Palmer hatte eine Idee: die Welt in einem Auto zu umrunden, angetrieben nur mit Solarenergie. Dank Schweizer Ingenieurskunst entstand so das „Solartaxi“, das seit Sommer 2007 die Idee der solaren Mobilität und den Namen Q-Cells in die Welt trägt. Denn wir fanden die Idee so gut, dass wir als Hauptsponsor in das Unternehmen eingestiegen sind. Auf dem Anhänger des Solartaxis, der das Elektrofahrzeug mit einem Teil des benötigten Stroms versorgt, befinden sich natürlich Zellen aus unserem Hause. Der zusätzlich benötigte Strom wird von einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Firmensitzes der schweizerischen Telekommunikationsgesellschaft Swisscom erzeugt und ins Netz eingespeist, aus dem sich Palmer während der Weltreise bedient. Die Idee ist es, nicht nur einfach zu fahren und den mittlerweile überall allgegenwärtigen Handy-Kameras als Motiv zu dienen, sondern Menschen in allen Regionen der Welt zu begegnen und sie ein Stück des Weges mitzunehmen, die sich für eine nachhaltige Energieversorgung einsetzen – Wissenschaftler, Aktivisten und Politiker. Daher auch der Begriff „Solartaxi“.

030

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

Neben interessanten und skurrilen Erlebnissen und Begegnungen in Südosteuropa, dem Nahen Osten, Indien und Australien war der Taxi-Einsatz auf der Weltklimakonferenz in Bali im Dezember 2007 sicherlich der Höhepunkt der Reise. Palmer beförderte Delegationsmitglieder aus aller Herren Länder und demonstrierte ihnen hautnah einen innovativen Lösungsansatz für die drängenden Probleme der Menschheit – die Solarenergie. Rajendra Pachauri, der Vorsitzende des Weltklimarats der UN und Friedensnobelpreisträger, nahm ebenso im Taxi Platz wie der Leiter des UN-Umweltprogramms, Achim Steiner, und verschiedene Umweltminister, unter ihnen Ex-Rockstar Peter Garrett aus Australien. Und es liegt noch einiges auf der Reiseroute: China und Japan besucht das Solartaxi ebenso wie Nord- und Südamerika, Nordafrika und Westeuropa. Denn überall gibt es Menschen zu treffen, die die Vision von Louis Palmer und Q-Cells teilen: dass Solarenergie die wichtigste Energiequelle der Menschheit wird. Aber nicht nur in fernen Ländern kann die Solarenergie Gutes leisten, sondern auch vor unserer Haustür. Einen sehr guten Ansatz verfolgt die Naturstiftung David mit Sitz in Erfurt. Ihr Projekt „Sonne für Vereine“ soll es gemeinnützigen Organisationen ermöglichen, durch Photovoltaik-Anlagen die eigene Arbeit, etwa im Umweltbereich oder in der Jugendarbeit, langfristig zu finanzieren. Die Stiftung berät die Vereine und organisiert Module, die dank der Industriepartner günstiger angeboten werden können. Damit werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Die Vereine können ihre wertvolle Arbeit finanzieren, und die Photovoltaik leistet einen weiteren kleinen Beitrag zu einer nachhaltigen und sicheren Energieversorgung. Bereits in diesem Jahr werden in Sachsen-Anhalt und Sachsen die ersten PV-Anlagen im Rahmen dieses Projekts mit Unterstützung von Q-Cells ans Netz gehen. Doch bürgerschaftliches Engagement eines Unternehmens bedeutet mehr als die Unterstützung zivilgesellschaftlichen Engagements. Es heißt auch, im stetigen Dialog mit der Politik zu sein und öffentlich aufzutreten, auf Foren, Veranstaltungen und Seminaren. Denn eine demokratische Öffentlichkeit braucht Informationen und Meinungen.

NACHHALTIGKEITSBERICHT 2007

Das politische Engagement von Unternehmen wird in der Öffentlichkeit oft kritisch gesehen. Schon der BürgerkriegsHaudegen und spätere Präsident der USA, Ulysses S. Grant, meinte es vor 140 Jahren ganz und gar nicht freundlich, als er die in der Lobby des Willard Hotels in Washington, DC auf Abgeordnete wartenden Interessensvertreter als „those darn lobbyists“ bezeichnete. Er war vielleicht nicht der Erfinder des Begriffs, wie manche behaupten, aber der abschätzige Ton Grants ist heute noch gang und gäbe. Entgegen der gängigen Zerrbilder, wenn es um dieses Thema geht, ist es für Unternehmen in einer Demokratie nicht nur legitim, ihre Interessen in die politische Debatte einzubringen. Es ist auch ein wesentlicher Beitrag zu einer fundierten Entscheidungsfindung. Auch die Q-Cells AG hat im Jahr 2007 den Kontakt zur Politik gesucht, und tut dies nach wie vor. Dies haben wir sowohl im Rahmen der Branchenverbände als auch eigenständig getan. Das wichtigste Thema war natürlich die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), die im Jahr 2008 ansteht. Da dieses Gesetz noch eine Weile benötigt wird, um das Wachstum der Photovoltaik sicherzustellen, hat Q-Cells ein großes Interesse daran, dass die Regelung so weitergeführt wird, dass die Branche in Deutschland nicht gefährdet wird – bis andere, gestützte oder ungestützte Märkte die Rolle Deutschlands als Leitmarkt übernehmen können. Daher haben wir im Jahr 2007 intensiv das Gespräch mit Abgeordneten und Ministeriumsvertretern gesucht, um ihnen die Bedeutung des Gesetzes für die Branche und den deutschen Arbeitsmarkt, vor allem im Osten des Landes, näherzubringen. Ein Höhepunkt dieser Aktivitäten war sicherlich der Besuch des Bundeswirtschaftsministers, Michael Glos, zur Eröffnung der Produktionslinie V in Bitterfeld-Wolfen. Um unsere Position zu vertreten, haben wir eng mit anderen Unternehmen der Branche und dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) zusammengearbeitet. Auch auf europäischer Ebene haben sich die Unternehmen der Solarenergiebranche im vergangenen Jahr engagiert. Grund war die Vorlage eines Entwurfs der EU-Kommission für eine Richtlinie zur Förderung Erneuerbarer Energien vom Dezember 2007. Damit sollte die Vorgabe des Europäischen Rats umgesetzt werden, dass im Jahr 2020 20 % des Primärenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden sollen. Allerdings sah der Entwurf die Einführung

eines verpflichtenden Handelssystems mit Zertifikaten, sogenannten Herkunftsnachweisen, für erneuerbare Energie vor. Durch ein solches System, das in Mitgliedsstaaten wie Großbritannien nachweislich nur sehr schlecht funktioniert, wären die erfolgreichen nationalen Fördersysteme untergraben worden, die auf festen Einspeisevergütungen beruhen, und die europäische Photovoltaik-Industrie in ihrer Existenz bedroht gewesen. Gemeinsam mit den Regierungen einiger Mitgliedsstaaten, vor allem Deutschlands und Spaniens, gelang es der Branche allerdings, die Kommission davon zu überzeugen, dass ihre Pläne nicht zielführend waren. Neben solchen branchenrelevanten Aktivitäten unterstützt die Q-Cells AG auch die politische Bildung im unmittelbaren Umfeld. So haben wir im vergangenen Jahr die Veranstaltungsreihe „Forum Zukunft“ der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. ebenso unterstützt wie die Politikwerkstatt der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Wir sind der Auffassung, dass es zur Verantwortung von Unternehmen gehört, das demokratische Gemeinwesen zu unterstützen, wozu auch und vor allem die politische Bildung gehört. Die Q-Cells AG ist Mitglied mehrerer Branchenverbände. Neben dem BSW-Solar und der Europäischen Vereinigung der Photovoltaik-Industrie (EPIA) sind das die italienische Assosolare, die US-amerikanische Solar Energy Industry Association (SEIA) sowie die JPEA, die Vereinigung der japanischen Photovoltaik-Industrie. Darüber hinaus ist Q-Cells Mitglied der Allianz für ländliche Elektrifizierung (ARE) und seit 2008 unterstützendes Mitglied des Europäischen Forums für Erneuerbare Energien (EUFORES), einer Vereinigung von Abgeordneten verschiedener europäischer Parlamente. Der Vorstandsvorsitzende der Q-Cells AG, Anton Milner, ist Mitglied des Vorstands sowohl des BSW-Solar als auch der EPIA. Herr Milner ist darüber hinaus Mitglied des Lenkungsausschusses der PV Technology Platform, eines wissenschaftlichen Gremiums, das die EU-Kommission in Fragen der weiteren Entwicklung der Photovoltaik berät. Im Vorstand der Assosolare ist Q-Cells durch Matthias Altieri vertreten, Key Account Manager für Italien. Darüber hinaus arbeiten Mitarbeiter von Q-Cells aufgrund ihrer Position im Unternehmen und ihrer fachlichen Qualifikationen in unterschiedlichen Arbeitsgruppen der Verbände mit.

031

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

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WEITERE INFORMATIONEN

DIE AKTIE Die Q-Cells-Aktie erzielte im Geschäftsjahr 2007 einen Kursanstieg von 186,5 % und beendete den Börsenhandel mit einem Kurs von 97,60 €. Damit überflügelte Q-Cells – wie schon im Vorjahr – die Vergleichsindizes DAX, TecDAX und PPVX deutlich. GEMISCHTE ERGEBNISSE DER INTERNATIONALEN AKTIENMÄRKTE Nach einem positiven ersten Halbjahr gerieten die internationalen Aktienmärkte aufgrund der Krise am US-amerikanischen Hypothekenmarkt in der zweiten Jahreshälfte ins Trudeln. So schlossen die beiden US-Indizes Dow Jones sowie der breitere S&P 500 das zweite Halbjahr mit einer negativen Kursperformance ab. Im Gesamtjahr 2007 verbleibt für den Dow Jones bzw. den S & P 500 ein Plus von 6,4 % bzw. 3,6 %. Der japanische Leitindex Nikkei 225 beendete das Jahr aufgrund der Kursrückgänge in der zweiten Jahreshälfte mit einem Minus von 8,8 %. Dagegen kletterte der europäische Leitindex Euro Stoxx 50 um 6,6 % im Jahr 2007. Deutlich besser entwickelte sich der DAX, der einen Zugewinn von 22,3 % in 2007 verbuchte. Die Solaraktien entwickelten sich in 2007 klar besser als der breite Markt. Dies spiegelt sich auch im Anstieg des TecDAX um 30,2 % wider. Q-Cells ist mit einer Gewichtung von über

10 % der größte Einzelwert im TecDAX, dessen Kursverlauf stark von der Solarbranche mitbestimmt wird. Noch stärker zeigt sich dies im Anstieg des Photon-Photovoltaik-Aktienindex (PPVX) um 151,6 % in 2007, der sich aus 30 internationalen Solarunternehmen zusammensetzt.

Q-CELLS-AKTIE SCHLÄGT ALLE VERGLEICHSINDIZES DEUTLICH Die Q-Cells-Aktie stieg im Jahr 2007 um 186,5 % und überflügelte damit alle Vergleichsindizes deutlich. Innerhalb des TecDAX erreichte die Q-Cells-Aktie die zweitbeste Performance. Nach einem positiven Jahresstart führten der Abschluss eines Vertrags über den Bezug von direkt gereinigtem metallurgischem Silizium, die gleichzeitige Beteiligung an unserem norwegischen Lieferanten Renewable Energy Corporation (REC) und die Bekanntgabe der vorläufigen Geschäftszahlen für das Jahr 2006 zu einem Kurssprung der Aktie auf 50,00 €.

ENTWICKLUNG DER Q-CELLS-AKTIE VON JANUAR 2007 BIS FEBRUAR 2008 IN €

STAMMDATEN Stammaktien

100 80 60

Börsenkürzel

QCE

WKN

555866

ISIN

DE0005558662

Bloomberg

QCE GR

Reuters

QCEG.DE

TecDAX-Notierung

seit dem 19. Dezember 2005

40

Vorzugsaktien (nicht börsennotiert) 20 0 Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jan. Febr.

032

WKN

A0MFZE

ISIN

DE000A0MFZE1

DIE AKTIE

2007

2006

2005

Anzahl der Stammaktien zum 31.12. (börsennotiert)

Stück

80.689.389

74.729.728

73.760.312

Anzahl der Vorzugsaktien zum 31.12. (nicht börsennotiert)

Stück

30.569.984





Gesamtaktienanzahl zum 31.12.

Stück

111.259.373

74.729.728

73.760.312

Durchschnittliche Anzahl der Stammaktien

Stück

78.665.450

74.072.486

63.760.312

Durchschnittliche Anzahl der Vorzugsaktien

Stück

27.554.862





Durchschnittliche Gesamtaktienanzahl

Stück

106.220.312

74.072.486

63.760.312

Jahresschlusskurs (Xetra)



97,60

34,07

24,63

Jahreshöchstkurs (Xetra)



99,62

24,33

27,01

Jahrestiefstkurs (Xetra)



34,30

48,03

19,75

Stammaktien

Börsenwert der Stammaktien zum 31.12.

Mio. €

7.875

2.536

1.817

Durchschnittlich täglich gehandelte Aktien

Stück

601.406

579.939

431.117

Durchschnittliches Handelsvolumen pro Tag

Mio. €

37,67

19,87

10,44

Ergebnis je Stammaktie (unverwässert)



1,40

1,31

0,63

Ergebnis je Stammaktie (verwässert)



1,35

1,24

0,59

Operativer Cash Flow je Stammaktie



1,93

0,32

0,35

Nach einer anschließenden leichten Konsolidierung führten Diskussionen im Vorfeld des EU-Klimagipfels Anfang März und der erreichte Kompromiss – bis zum Jahr 2020 soll ein Fünftel des Energiebedarfs innerhalb der EU aus erneuerbaren Energien gedeckt werden – für ein anhaltend positives Marktumfeld. Dies führte die Q-Cells-Aktie Ende April auf einen neuen Höchststand von 54,00 €. Die Geschäftszahlen für das erste Quartal und die gleichzeitige Erhöhung der Prognose für Umsatz und Nettoergebnis für 2007 Mitte Mai wurden von den Kapitalmarktteilnehmern positiv aufgenommen. Mit dem Rückenwind der guten Unternehmensnachrichten erreichte die Q-Cells-Aktie am 15. Juni mit 65,00 € den höchsten Kurs des ersten Halbjahres 2007. In das zweite Halbjahr startete die Q-Cells-Aktie mit Kursaufschlägen und markierte am 10. Juli mit 69,13 € einen neuen Höchststand. Die nachfolgende Marktschwäche sowie der Beginn der Krise am US-amerikanischen Hypothekenmarkt führten zu Kursverlusten. In diesem Marktumfeld wurde die nochmalige Erhöhung der Unternehmensprognose für 2007 Mitte August nicht honoriert. Stattdessen erreichte die Q-Cells-Aktie am 17. August mit 56,32 € den Tiefststand des zweiten Halbjahres.

Mit dem wieder zunehmend freundlicheren Marktumfeld verbuchte die Q-Cells-Aktie im weiteren Verlauf des dritten Quartals überdurchschnittliche Kurszuwächse. Sowohl im Vorfeld als auch im Nachgang unseres ersten Kapitalmarkttages am 30. Oktober verzeichnete die Q-Cells-Aktie einen weiteren deutlichen Kurszuwachs. Am 8. November wurde mit 99,18 € ein neues Allzeithoch erreicht. Der Kursverlauf im weiteren Jahresverlauf war von hoher Volatilität gekennzeichnet und führte am 12. Dezember zu einem neuen Allzeithoch von 99,62 €. Die Q-Cells-Aktie schloss den Börsenhandel in 2007 mit einem Kurs von 97,60 €. Aufgrund des eingetrübten Börsenumfelds reduzierte sich der Kurs der Q-Cells-Aktie im Januar deutlich und schloss am 8. und 11. Februar auf dem bisherigen Jahrestief von 55,00 €. Kurz vor Bekanntgabe der oberhalb der Analystenprognosen liegenden Geschäftsjahreszahlen 2007 am 19. Februar 2008 stabilisierte sich der Kurs. Danach bewegte sich der Kurs in einer Bandbreite von 50,00 € bis 70,00 €. Das Handelsvolumen der Q-Cells-Aktie erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr in 2007 deutlich um 87,4 % auf 9,5 Mrd. €. Dies entspricht einem durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen von 37,7 Mio. €. 033

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WEITERE INFORMATIONEN

AKTIONÄRSSTRUKTUR (STAND 31.12.2007) STAMMAKTIEN: 80.689.389

29,1 %

GESAMTAKTIEN: 111.259.373

Good Energies Investments B.V. (23.466.513)

12,8 %

FMR (Fidelity) (10.372.204)

58,1 %

Sonstige (46.850.672)

70,9 %

Streubesitz

27,5 %

Vorzugsaktien (30.569.984)

21,1 %

Stammaktien (23.466.513)

9,3 %

FMR (Fidelity) (10.372.204)

42,1 %

Sonstige (46.850.672)

48,6 %

Good Energies Investments B.V.

51,4 %

Streubesitz

ENTWICKLUNG DER Q-CELLS-AKTIE UND VERGLEICHSINDIZES IM JAHR 2007 AKTIENKURS (IN €, UMBASIERT) 100 90 80 70 60 50 40 30 20 Jan.

Q-Cells

034

Febr.

+ 186,5 %

März

April

PPVX

Mai

+ 151,6 %

Juni

TecDAX

Juli

+ 30,2 %

Aug.

Sept.

DAX

Okt.

+ 22,3 %

Nov.

Dez.

DIE AKTIE

VERTEILUNG DER ANALYSTENRATINGS (STAND 14. MÄRZ 2008)

21

Kaufen

4

Halten

1

Verkaufen

ENTWICKLUNG DER AKTIENANZAHL Im Rahmen der Beteiligung an der REC am 5. Februar 2007 wurden im Zuge einer Sachkapitalerhöhung insgesamt 34,32 Mio. neue Aktien an die Good Energies ausgegeben. Von diesen Aktien wurden 3,75 Mio. Aktien als Stammaktien und 30,57 Mio. Aktien als Vorzugsaktien ausgegeben. An unsere Mitarbeiter wurden im Rahmen von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt 2,21 Mio. neue Aktien ausgeben. In Summe erhöhte sich die ausstehende Aktienanzahl (Stammaktien und Vorzugsaktien) um 36,53 Mio. auf 111,26 Mio. Stück.

INVESTOR RELATIONS Großen Wert legen wir auf die offene und intensive Kommunikation mit Analysten, Investoren und Kleinanlegern. Die Akteure an den nationalen und internationalen Kapitalmärkten benötigen eine Vielzahl an Informationen, um ihre Investitionsentscheidung zu treffen. Aufgrund dessen suchen der Vorstand und die Abteilung Investor Relations stetig den Dialog mit den Marktakteuren, um diesen Erfordernissen gerecht zu werden.

HAUPTVERSAMMLUNG Die zweite ordentliche Hauptversammlung nach dem Börsengang fand am 14. Juni 2007 wiederum in Berlin statt. Auf der Agenda standen folgende für die Entwicklung und Finanzierung des Unternehmens wichtige Entscheidungen zur Abstimmung, die jeweils mit großer Mehrheit beschlossen wurden: • Vollständige Thesaurierung des Periodenüberschusses 2006 • Ermächtigung zur Erhöhung des Grundkapitals gegen Baroder Sacheinlagen mit der Möglichkeit des Bezugsrechtsausschlusses von bis zu 50 % des Grundkapitals • Schaffung eines neuen Aktienoptionsprogramms für Mitarbeiter • Ausgabe von Options- und/oder Wandelanleihen mit einem Gesamtnennbetrag von bis zu 3 Mrd. € unter Ausschluss des Bezugsrechts • Neue Ermächtigung zum Rückkauf eigener Aktien bis zu einer Höhe von 10 % des Grundkapitals Aufgrund des starken Wachstums unseres Geschäfts hat die Hauptversammlung beschlossen, für das Geschäftsjahr 2006 keine Dividende auszuschütten. Die Investitionen in unser Kerngeschäft sowie die neuen Technologien überstiegen auch im Geschäftsjahr 2007 deutlich die erwirtschafteten operativen finanziellen Mittel. Wir wollen auch in den nächsten Jahren an den hohen Wachstumsraten der Solarbranche partizipieren und so eine Steigerung des Unternehmenswerts erzielen. Daher sehen wir diese Dividendenpolitik als optimal für unser Unternehmen und unsere Aktionäre an. Wir werden in diesem Jahr unsere Hauptversammlung am 26. Juni 2008 unweit unseres Firmensitzes in Leipzig abhalten.

Neben der Teilnahme an nationalen und internationalen Investorenkonferenzen führten und führen wir sowohl in Deutschland als auch in anderen europäischen Ländern und den USA regelmäßige Roadshows bei institutionellen Investoren durch. Neben zahlreichen Investoren- und Analystenbesuchen am Unternehmensstandort in Thalheim informieren wir im Rahmen von Telefonkonferenzen über neueste Entwicklungen, die auch in umfangreichen Unternehmenspräsentationen über das Internet zugänglich sind. Im vergangenen Geschäftsjahr konnten wir die Beobachtung (sogenanntes Coverage) durch Analysten großer Bankhäuser stark ausweiten, wobei der Schwerpunkt bei ausländischen Bankhäusern lag. Allein im Jahr 2007 haben elf namhafte Banken, wie beispielsweise die UBS, Merrill Lynch, Société Générale, PacificCrest oder Nomura, die Q-Cells-Aktie in die Beobachtung aufgenommen, sodass derzeit 26 Institute die Berichterstattung der Q-Cells intensiv verfolgen und Veröffentlichungen sowie Empfehlungen aussprechen. Die DZ Bank hat im Laufe des Jahres das Coverage vorübergehend eingestellt. Per Mitte März empfehlen 21 der beobachtenden Bankhäuser, die Aktie der Q-Cells AG zu kaufen. Vier Analysten haben ein Halten-Rating und ein Analyst rät zum Verkauf der Q-Cells-Aktie. Neben den Investorenkonferenzen und Roadshows haben wir im Laufe des Jahres 2007 auch auf den Solarmessen in Freiburg, Mailand und Long Beach (USA) zahlreiche Investorengespräche geführt. Darüber hinaus konnten sich Analysten und Investoren von den Fortschritten im Solar Valley während unseres ersten Kapitalmarkttages am 30. Oktober überzeugen.

035

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WEITERE INFORMATIONEN

DIE JÄHRLICHE SONNENEINSTRAHLUNG ÜBERTRIFFT DEN WELTWEITEN ENERGIEVERBRAUCH UND SÄMTLICHE ANDEREN ENERGIERESERVEN UM EIN VIELFACHES. DIE SONNENENERGIE BIETET DIE CHANCE, DEN ENERGIEBEDARF DER MENSCHHEIT DAUERHAFT UND NACHHALTIG ZU DECKEN. NACH MENSCHLICHEM ERMESSEN KENNT DIE ENERGIE DER SONNE KEIN ENDE UND KEINE GRENZEN. DIE FOSSILEN BRENNSTOFFE DAGEGEN WERDEN KNAPP. UND KNAPP HEISST TEUER. ZUM TREIBHAUSEFFEKT UND ZU DEM DADURCH VERURSACHTEN KLIMAWANDEL KOMMT EINE STETIGE VERTEUERUNG DER ENERGIE. DIE HERKÖMMLICHE ART DER ENERGIEGEWINNUNG WIRD ZUNEHMEND ZU EINEM ÖKOLOGISCHEN UND ÖKONOMISCHEN PROBLEM. DIE PHOTOVOLTAIK BIETET MITTEL- BIS LANGFRISTIG EINEN AUSWEG AUS DIESER FATALEN ENTWICKLUNG.

036

ONE SUN. ONE WORLD. ONE Q.

WUSSTEN SIE SCHON ...

... DASS DIE SONNE EINE HEISSE ANGELEGENHEIT IST?

037

WUSSTEN SIE SCHON ...

UM ES GENAU ZU SAGEN: 15 MILLIONEN GRAD CELSIUS IM KERN, AUF DER OBERFLÄCHE SIND ES IMMERHIN NOCH 6.000 GRAD. FÜR DIE ERDE IST DIESE GLÜHENDE GASKUGEL FAST DER ALLEINIGE ENERGIESPENDER: 99,98 % DER DAS ERDKLIMA SPEISENDEN ENERGIE KOMMEN VON DER SONNE – DER KÜMMERLICHE REST STAMMT AUS GEOTHERMALEN QUELLEN.

038

ONE SUN. ONE WORLD. ONE Q.

Der Sonnenkern ist ein gigantisches Kraftwerk. Durch den enormen Druck und die hohen Temperaturen kommt es hier zu Kernfusionen: Zwei Atomkerne verschmelzen zu einem einzigen, aus Wasserstoffatomen entsteht Helium. Dieser Prozess setzt Energie frei, die in Form von ungeheuren Strahlungsmengen auch unsere Erde erreicht. Allerdings erst nach 170.000 Jahren. So lange dauert es, bis die Strahlung sich vom Sonnenkern bis zur Sonnenoberfläche durchgearbeitet hat. Die achteinhalb Minuten, die die Sonnenstrahlen dann noch bis zur Erde brauchen, fallen wohl nicht ins Gewicht. Die Energiemenge, die die Erde in 40 Minuten von der Sonne empfängt, reicht rechnerisch aus, um den Primärenergieverbrauch der Weltbevölkerung für ein Jahr zu decken. Natürlich können wir nur einen Bruchteil davon technisch nutzen – trotzdem ist das Angebot mehr als großzügig. Aber: Nichts ist unendlich. Irgendwann sind die Wasserstoffatome, die diesen Glutofen befeuern, aufgebraucht. Sorgen brauchen wir uns deswegen aber nicht zu machen. Es dauert schätzungsweise noch fünf Milliarden Jahre, bis die Sonne erlischt. Das ist eine Restlaufzeit, die wirklich beruhigt.

039

WUSSTEN SIE SCHON ...

... DASS DIE SONNE JOBS SCHAFFT? EIGENTLICH EINE UNTERTREIBUNG: DIE SONNE IST GERADEZU EINE JOBMASCHINE. NUR SELTEN IN DER MODERNEN INDUSTRIEGESCHICHTE HAT EINE NEUE TECHNOLOGIE IN SO KURZER ZEIT SO VIELE ARBEITSPLÄTZE GESCHAFFEN WIE DIE SOLARENERGIE. Allein im letzten Jahr sind in der deutschen Solarbranche nach Angaben des Bundesverbands Solarwirtschaft 10.000 neue Arbeitsplätze entstanden. Insgesamt sind damit rund 40.000 Menschen in der deutschen Solarindustrie, im Großhandel und bei Installation und Wartung der Solaranlagen beschäftigt. Dazu kommen hunderte Arbeitsplätze in der Forschung. Das sind bereits jetzt mehr Beschäftige als im deutschen Steinkohlebergbau oder in der Kernenergie. Einen wesentlichen Beitrag zu diesem „Jobwunder“ hat die Photovoltaik (PV) geleistet. Bis eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach Strom liefert, durchläuft sie sechs Stufen: Siliziumproduktion, Wafer-, Zellen- und Modulfertigung, Systemintegration und Installation. Auf allen Wertschöpfungsstufen arbeiten Menschen – ungeachtet einer fortschreitenden Automatisierung. Die Photovoltaik steht nach einhelliger Auffassung vieler Experten erst am Anfang einer globalen Erfolgsgeschichte. So rechnet die Schweizer Bank Sarasin & Cie, eines der weltweit führenden Bankhäuser in Sachen „Nachhaltiges Investment“, mit jährlichen Zuwachsraten des weltweiten PV-Markts von bis zu 50% in den nächsten Jahren. Die Branche könnte bereits 2020 zwei Millionen Menschen beschäftigen, allein in Deutschland mehr als 100.000. Das sind krisensichere und zukunftsorientierte Jobs – keine Auslaufmodelle.

040

ONE SUN. ONE WORLD. ONE Q.

Arbeiten im Solar Valley: Bereits heute sind mehr als 3.000 Menschen in Bitterfeld-Wolfen in der Photovoltaik beschäftigt. Und der Trend geht weiter: 2010 sollen es mehr als 5.000 sein.

041

WUSSTEN SIE SCHON ...

... DASS BODYBUILDING DEN KOPF FÜR NEUE IDEEN FREI MACHT?

042

ONE SUN. ONE WORLD. ONE Q.

043

044

ONE SUN. ONE WORLD. ONE Q.

... ARNOLD SCHWARZENEGGER IST ALS MUSKELMANN BERÜHMT UND REICH GEWORDEN. ER HÄTTE SICH AUF SEINEN LORBEEREN AUSRUHEN UND SEIN LEBEN ALS PROMINENTER IN SEINER KALIFORNISCHEN VILLA GENIESSEN KÖNNEN. STATTDESSEN GEHT ER IN DIE POLITIK UND WIRD PROMPT GOUVERNEUR – SO EINE ART MINISTERPRÄSIDENT. Dass Grips sich umgekehrt proportional zur Muskelmasse entwickelt, stimmt bei „Arnold“, wie er ganz offiziell auf der Regierungswebsite (www.ca.gov) genannt wird, ganz und gar nicht. Der Mann studierte Wirtschaftswissenschaften und ist immerhin zweifacher Ehrendoktor. Dass Schwarzenegger nicht nur logisch, sondern auch nachhaltig denkt, macht er mit seiner Umweltpolitik deutlich. Neben den weltweit schärfsten Abgasvorschriften für Autos kann sich seine Energiepolitik sehen lassen: Kalifornien setzt auf Solarenergie. Sie soll einen bedeutenden Anteil im Energiemix einnehmen. Eigentlich logisch, denn der Bundesstaat an der Westküste kann in den meisten Regionen mit 300 Sonnentagen und mehr aufwarten. Kalifornien ist zum „Hot Spot“ für die Solarenergie geworden. Der bevölkerungsreichste Bundesstaat der USA stellt bis 2017 rund drei Milliarden Dollar für die Installation von 3.000 Megawatt Solarstromleistung zur Verfügung. Die „California Solar Initiative“ ist das größte Solarförderungsprogramm, das die Vereinigten Staaten je gesehen haben. Nur ein Gedankenspiel: Wird dieses Solarprogramm auf Einzelhäusern umgesetzt mit einer durchschnittlichen Anlagengröße von drei Kilowatt, entspricht das Photovoltaik-Anlagen auf einer Million Dächer. Viel Geld, noch mehr Sonne und ein nachhaltig denkender Gouverneur: Alle Rahmenbedingungen sprechen für einen Solarboom. Photovoltaik wird in Kalifornien zum „Big Business“.

Der „Governator“ setzt auf Nachhaltigkeit: Mit verschiedenen Initiativen auch für Erneuerbare Energien legt sich der Rebublikaner Schwarzenegger auch mit seinem Präsidenten und dem Establishment seiner Partei an. Weil er an die Zukunft denkt – ein gutes Beispiel für Politiker überall auf der Welt.

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WUSSTEN SIE SCHON ...

... DASS DAS GLÜCK MANCHMAL NUR EINE BIRNE BRAUCHT? DIE MENSCHEN IN DEN INDUSTRIALISIERTEN LÄNDERN KENNEN ES SEIT RUND 100 JAHREN: Man betätigt einen Schalter und es wird hell. Niemand wird das hierzulande mehr für ein Wunder halten – elektrischer Strom und elektrische Verbraucher wie Glühlampen, Fernseher, Computer oder auch Produktionsmaschinen gehören selbstverständlich zum Alltag. Moment – um genau zu sein: zu unserem Alltag. Für fast zwei Milliarden Menschen ist das Gegenteil der Fall: Sie haben keinen Zugang zu einem Stromnetz. Sie leben und arbeiten in den ländlichen Regionen von Entwicklungs- und Schwellenländern. Sie müssen entweder ganz ohne Elektrizität oder mit Gelegenheitsstrom aus oftmals alten und ineffizienten Generatoren auskommen. Die Folgen für diese Menschen sind gravierend. Wir denken allzu schnell an die Annehmlichkeiten moderner Haushalts- und Unterhaltungsgeräte. Das Problem ist aber ernster. Ohne Elektrizität findet Schule nur im Hellen statt – abendliche Hausaufgaben sind kaum möglich, der Umgang mit dem Computer bleibt ein Traum. Ohne Elektrizität dreht sich eine Bohrmaschine nur, wenn man am Schwungrad dreht – die Produktivität ist vorsintflutlich. Kurz: Ohne Elektrizität bleiben Bildungschancen auf der Strecke und die lokale Wirtschaft stagniert auf einem vorindustriellen Niveau. Solarstrom könnte die Zahl der betroffenen Menschen rasch senken. Photovoltaikanlagen allein oder als Hybridsystem im Verbund mit anderen Stromerzeugern liefern Strom genug, um Haushalte und Kleingewerbe zu versorgen. Der Europäische Photovoltaik-Industrieverband (EPIA) ist aktives Mitglied im Bündnis für die ländliche Elektrifizierung. „Die Photovoltaik hat sich als eine der besten Techniken erwiesen, um flexible und langfristige Lösungen zur Stromversorgung in den ärmsten Ländern der Welt zu ermöglichen“, unterstreicht EPIAVizepräsident Ernesto Macias. Bei Licht lernen können. Für ein Schulkind in der Dritten Welt könnte damit eine einfache Glühbirne zum Schlüssel für eine menschenwürdige Zukunft werden.

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WUSSTEN SIE SCHON ...

... DASS NICHT NUR TOURISTEN DIE MITTELMEERSONNE SCHÄTZEN?

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ZUERST KAMEN IN DEN 30 ER JAHREN DES VORIGEN JAHRHUNDERTS DIE REICHEN UND DIE SCHÖNEN, 30 JAHRE SPÄTER AUCH OTTO UND FRIEDA NORMALVERBRAUCHER – DAS MITTELMEER IST DIE BELIEBTESTE URLAUBSREGION DER WELT. 220 Millionen Urlauber kommen Jahr für Jahr. Die Zahl wächst und soll nach Schätzungen des WWF 2025 mehr als 600 Millionen betragen. Was suchen die Menschen dort? Neben der imponierenden Zahl an Kulturschätzen ist es vor allem der Sonnenschein, der die Menschen anzieht. In den meisten Regionen des Mittelmeeres ist die Sonneneinstrahlung deutlich intensiver als in den Ländern Mittel- und Nordeuropas, oftmals doppelt so stark. Nimmt man die Mittelmeeranrainer in Nordafrika dazu, erstreckt sich ein 3.000 Kilometer langer und 2.000 Kilometer breiter Sonnengürtel im Süden des europäischen Kontinents. Ein riesiges Potenzial, das zum allergrößten Teil noch auf seine Nutzung wartet. In einigen Mittelmeerländern hat die solare Zukunft allerdings schon begonnen. Vorreiter ist Spanien. Der Plan für erneuerbare Energien der spanischen Regierung sah ursprünglich vor, die installierte Photovoltaik-Leistung bis auf 400 Megawatt zu erhöhen – diese Zahl wurde bereits im Herbst letzten Jahres überschritten. Von Oktober 2006 bis Oktober 2007 wuchs der spanische Markt von 115 auf 410 Megawatt installierte Leistung – ein Zuwachs von 250 % dank einer Einspeisevergütung nach deutschem Vorbild. Dynamisch entwickelt sich auch der italienische Markt mit seiner ebenfalls attraktiven Einspeisevergütung. Das Ziel: 3.000 Megawatt Photovoltaik-Leistung bis 2016 – der amtierende Fußballweltmeister zeigt sich auch bei der Solarenergie sportlich. Noch ganz andere Dimensionen kann die Nutzung der Photovoltaik erreichen, wenn die ans Mittelmeer angrenzenden Wüstengebiete Nordafrikas für eine Solarenergieforschung erschlossen werden. Mit vertretbaren Verlusten von 10 % bis 15 % lässt sich der dort erzeugte Strom in die industriellen Zentren im Norden transportieren. Große Photovoltaik-Freianlagen oder solarthermische Kraftwerke würden die Abhängigkeit Europas von Importen fossiler Energieträger verringern und den nordafrikanischen Staaten einen erheblichen Entwicklungsschub bescheren – nachhaltige Solar-Euros statt zur Neige gehender Petro-Dollars.

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Solarmodule in schöner Landschaft: Im boomenden Solarmarkt Spanien sind zurzeit vor allem große PV-Kraftwerke gefragt.

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WUSSTEN SIE SCHON ...

... DASS DIE PHOTOVOLTAIK AUF DER INNENBAHN LÄUFT? NIEMAND SOLLTE SICH ETWAS VORMACHEN: DIE PHOTOVOLTAIK IST TEILNEHMER EINES KNALLHARTEN WETTLAUFS. DIE KONKURRENTEN HEISSEN ÖL-, KOHLE-, GAS- UND URANTECHNOLOGIE. Als dieser Wettbewerb begann, startete die Photovoltaik für viele Kommentatoren als krasser Außenseiter, für manche sogar außer Konkurrenz. Jetzt ist sie auf dem Weg in Richtung Siegerpodest. Dafür gibt es drei Gründe:

Erstens: Die alten Sportkameraden Öl, Gas und Kohle laufen teilweise bereits seit 200 Jahren im großen Stil. Ihnen geht schlichtweg die Puste aus – trotz intensiven Dopings. Zweitens: Die Kernenergie, randvoll abgefüllt mit wachstumsfördernden Hormonen, hat sich als unberechenbarer Bahnrempler erwiesen – Disqualifikation. Drittens: Die Photovoltaik läuft auf der Innenbahn – und wer innen läuft, holt auf. Während Öl, Gas und Kohle immer teurer werden, wird die Photovoltaik immer kostengünstiger.

Das muss auch so sein. Die Photovoltaik ist – von großindustrieller Warte aus betrachtet – eine relativ junge Technologie. Sie unterliegt damit den gleichen wirtschaftlichen Gesetzen wie andere neue Technologien, die den Übergang zur Großserienfertigung vollziehen. Eines davon lautet: Eine Verdoppelung des Markts führt zu einer Kostenreduktion von 20 %. Die Photovoltaik hat diese sogenannte „Lernkurve“ im Durchschnitt der letzten zehn Jahre nachvollzogen – unbeschadet einiger kurzfristiger Preisschwankungen. „Grid Parity“ – Netzparität ist das nächste Ziel. Das bedeutet, dass die Erzeugung einer Kilowattstunde Solarstrom genau so viel kostet, wie der Verbraucher für eine Kilowattstunde konventionellen Stroms bezahlt – und danach immer weniger. Konservative Prognosen zeigen, dass die Netzparität für eine Photovoltaikanlage nördlich der Alpen etwa 2020 und südlich der Alpen etwa 2012 erreicht werden kann. Für eine nachhaltige Energieversorgung mit Solarstrom ist das noch nicht der endgültige Sieg – aber die Voraussetzungen für den Endlauf sind ausgezeichnet.

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WUSSTEN SIE SCHON ...

... DASS ES EIN TAL OHNE BERGE GIBT?

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DIE REGION BITTERFELD IST MITTLERWEILE EINE DER FÜHRENDEN INNOVATIONSLANDSCHAFTEN DEUTSCHLANDS. EINE TOPOGRAPHIE WIE DIE NORDDEUTSCHE TIEFEBENE – FLACH UND ÜBERSICHTLICH, VON ALPIN KEINE SPUR, NICHT EINMAL MITTELGEBIRGSZÜGE LENKEN DIE AUFMERKSAMKEIT AUF SICH. MIT EINER KLASSISCHEN DREIGANGSCHALTUNG AM FAHRRAD IST MAN HIER BESTENS BEDIENT.

Tal der Kräne: Im Solar Valley gibt es keine Pause für die Bauarbeiter. Kaum steht eine Solarfabrik, fangen die Bauarbeiten für die nächste an. Denn die Welt braucht saubere Energie.

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Trotzdem gibt es hier ein Tal: Mittendrin, in Wolfen / Thalheim, liegt das „Solar Valley“. Der Name leitet sich ab vom berühmten „Silicon Valley“ in Kalifornien. Der Vergleich ist keineswegs unangemessen. Dort wie auch in Wolfen geht es um epochale Übergänge. Silicon Valley steht gleichbedeutend für den Abschied vom Industriezeitalter und für den Beginn der Wissens- und Technologiegesellschaft. Solar Valley in Wolfen steht für nichts weniger als den Abschied von den fossilen Brennstoffen und für den Einstieg in eine nachhaltige Energiewirtschaft – kurz: für die Energiewende. Silizium, wie es auch die Q-Cells AG in ihren fünf Produktionslinien verarbeitet, spielt im Solar Valley eine tragende Rolle – aber bei weitem nicht die einzige. Solar Valley ist gleichbedeutend mit technologischer Vielfalt. So produziert die EverQ AG im Solar Valley kostengünstige Solarmodule aus Solarzellen, die mit einem Bandziehverfahren hergestellt wurden. Neben der klassischen Siliziumsolarzelle aus einem gesägten oder gezogenen Grundmaterial – Wafer genannt – gewinnen aber auch sogenannte Dünnschicht-Technologien rasant an Bedeutung. Unter dem Begriff Dünnschicht fasst man verschiedene Zellenkonzepte zusammen. Q-Cells ist bei allen wirtschaftlich relevanten Technologien mit einer Unternehmensbeteiligung oder einer Unternehmenstochter dabei: Die Calyxo GmbH stellt Solarmodule aus einem besonderen Halbleiter her: Cadmium-Tellurid. Diese Solarzelle ist zurzeit weltweit am kostengünstigsten herzustellen. Die Sontor GmbH vereinigt zwei dünne Schichten auf einem Solarmodul. Diese Kombination nutzt das Sonnenlicht besonders effektiv aus. Die Solibro GmbH nutzt einen Halbleiter auf Kupferbasis mit den Zusatzelementen Germanium, Indium und Selen. Diese Solarmodule zeigen unter den DünnschichtAnwendungen die höchsten Wirkungsgrade. Die CSG Solar AG gewinnt ihre Solarmodule, indem sie aus einem siliziumhaltigen Gas eine hauchdünne Siliziumschicht auf eine Glasplatte abscheidet. Das erlaubt großflächige Anwendungen. Allen gemeinsam sind der äußerst geringe Materialverbrauch und die beschleunigten Produktionsprozesse. Trotzdem werden diese Technologien die Standardzelle auf absehbare Zeit nicht ablösen – die Standardzelle wandelt immer noch mit dem höchsten Wirkungsgrad das Sonnenlicht in Elektrizität um. Die Dünnschicht-Zellen erobern aber ihren Platz im Technologiemix der Photovoltaik – da ist es gut, vorne mit dabei zu sein.

057

WIR WOLLEN AUCH IN ZUKUNFT WACHSEN: WIR WERDEN UNSERE PRODUKTIONSKAPAZITÄTEN WEITER AUSBAUEN, UNSERE BEWÄHRTEN VERFAHREN STETIG FORTENTWICKELN, IN SCHLÜSSELTECHNOLOGIEN DER ZUKUNFT INVESTIEREN UND DIE KOSTEN FÜR DIE SOLARZELLENPRODUKTION DURCH TECHNOLOGISCHEN FORTSCHRITT SCHNELL UND DEUTLICH SENKEN.

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KONZERNLAGEBERICHT 060 GESAMTWIRTSCHAFT UND BRANCHE 062 DIE WIRTSCHAFTLICHE LAGE DER Q-CELLS AG 062 Die Strategie der Q-Cells AG 064 Ertragslage 068 Vermögenslage 069 Finanzlage 069 Investitionen im Kerngeschäft 071 Forschung und Entwicklung im Kerngeschäft 072 Beschaffung 073 Absatz 073 Mitarbeiter 074 Beteiligungen und neue Technologien

077 NACHTRAGSBERICHT 078 RISIKOBERICHT 078 Risikomanagementsystem 079 Wesentliche Risiken 082 Gesamtrisiko/Fortbestandsrisiko

082 SONSTIGE ANGABEN 082 Grundzüge des Vergütungssystems 083 Berichterstattung nach § 315 Abs. 4 HGB

086 PROGNOSEBERICHT 088 VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

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FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

MAGAZIN

KONZERNLAGEBERICHT

GESAMTWIRTSCHAFT UND BRANCHE Die Weltwirtschaft setzte auch 2007 ihren Wachstumskurs fort. Mit voraussichtlich 5,1 % ist die Weltproduktion ähnlich stark gestiegen wie im Jahre 2006. In der zweiten Hälfte 2007 trübte sich das Konjunkturklima jedoch deutlich ein. Ursache waren Turbulenzen am Finanzmarkt – ausgelöst durch die US-Immobilienkrise. Insgesamt verlief die wirtschaftliche Entwicklung wesentlich heterogener als in den Vorjahren. Gut gehalten hat sich die Wirtschaft im Euroraum. Hier stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit voraussichtlich 2,6 % ähnlich stark wie im Vorjahr. In der EU-27 stieg das BIP sogar um 2,9 %. In den beiden großen Volkswirtschaften USA und Japan schwächte sich die konjunkturelle Dynamik deutlich ab. Im Jahresverlauf 2007 sind die BIPPrognosen für die USA deutlich nach unten korrigiert worden, im Dezember 2007 lagen die meisten Schätzungen zwischen 1,9 % und 2,4 %. Auch die japanische Konjunktur verlor an Fahrt, zeigte aber mit voraussichtlich 2 % Wachstum 2007 noch eine deutlich nach vorn gerichtete Dynamik. Motor der Weltwirtschaft war auch im Jahr 2007 einmal mehr China. Die chinesische Regierung versuchte zwar 2007, mit Zinserhöhungen, höherer steuerlicher Belastung der Exporte und massiven Kreditbeschränkungen das Wachstum auf unter 10 % zu drücken, um Überhitzungstendenzen zu begegnen. Sie blieb mit diesen Anstrengungen aber erfolglos: Die chinesische Wirtschaft ist 2007 voraussichtlich um 11,7 % gewachsen. Die noch nicht ausgestandene Finanzmarktkrise traf die Weltwirtschaft im Sommer 2007 zwar in einer robusten Phase, wird aber 2008 und voraussichtlich auch noch 2009 ihre Spuren hinterlassen. Auszugehen ist von einer weiteren Abschwächung der Konjunktur in den USA und Japan, wobei für die US-Wirtschaft im laufenden Jahr sogar eine leichte Rezession nicht auszuschließen ist. Im Euroraum erweist sich die konjunkturelle Lage als robust bei leichter Verlangsamung des Expansionstempos. Mit 2,1 % wird das BIP-Wachstum in diesem Jahr niedriger ausfallen als 2007 mit 2,6 %. China wird mit annähernd 11 % Wirtschaftswachstum im Jahr 2008 die Rolle als Zugpferd der Weltwirtschaft behalten – zusammen mit anderen Volkswirtschaften Asiens.

060

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

Die guten Aussichten in Asien werden aber nicht ausreichen, um das verlangsamte Expansionstempo in den USA, Japan und dem Euroraum auszugleichen. Auch in der Mehrzahl der Schwellenländer schwächt sich die wirtschaftliche Dynamik leicht ab. Vor diesem Hintergrund ist mit einem leicht verringerten Wachstum der Weltwirtschaft um 4,5 % zu rechnen. Deutschland befindet sich nach wie vor in einem robusten Konjunkturaufschwung. Hier ist das Bruttosozialprodukt im Jahr 2007 um 2,6 % gestiegen. Die Zuwachsdynamik wird sich allerdings abflachen – für 2008 wird allgemein eine Verringerung des Wachstums auf dann noch 1,8 % bis 1,9 % erwartet. Gründe für die niedrigere Zuwachsrate sind die weltwirtschaftlich verschlechterten Rahmenbedingungen, die Unsicherheiten auf den Finanzmärkten und die Abwertungstendenzen des US-Dollar, die zu einer Abschwächung der Auslandsnachfrage führen könnten. Dadurch wird die Binnennachfrage zum Haupttreiber der wirtschaftlichen Entwicklung, Inflationsgefahren werden allgemein aber nicht gesehen. Insofern ist davon auszugehen, dass die Europäische Zentralbank die Leitzinsen 2008 nicht erhöht. Risiken für die weltwirtschaftliche Entwicklung bestehen in erster Linie durch die USA, deren Wirtschaft sich für fast ein Viertel des globalen Bruttoinlandsprodukts verantwortlich zeichnet. Noch blieben die Auswirkungen der amerikanischen Immobilien- und Finanzkrise im Jahr 2007 begrenzt. Die Entwicklung ist bislang aber nicht in aller Deutlichkeit absehbar. Als Dauerbrenner unter den Risikofaktoren haben sich in den letzten Jahren die Energiepreise erwiesen – hier insbesondere der Rohölpreis. Im letzten Jahr touchierte der Barrelpreis zum ersten Mal kurzfristig die 100-Dollar-Grenze. Der Jahresdurchschnitt lag 2007 bei 74 USD je Barrel. Damit ist der Durchschnittspreis seit 2000 auf das Dreifache gestiegen – eine Trendumkehr ist bei zunehmender Volatilität weder zu sehen noch zu erwarten. Anders als die Ölkrisen der 70er Jahre spielen bei der aktuellen Ölpreisentwicklung politische Faktoren so gut wie keine Rolle. Die Preissteigerungen sind vielmehr auf die boomenden Volkswirtschaften in Asien mit ansteigendem Energiehunger zurückzuführen. Auf eine nachlassende Nachfrage, die sich preismindernd auswirken könnte, ist deshalb nicht zu hoffen. Der Energiebedarf der globalen Wirtschaft wird sich im Gegenteil in den nächsten Jahren um voraussichtlich 50 % erhöhen und die Nachfrage nach Öl hochtreiben.

GESAMTWIRTSCHAFT UND BRANCHE

Das bedeutet auch, dass sich die CO2-Emissionen stark erhöhen könnten – nämlich proportional zur Verwendung fossiler Brennstoffe. Die Bali-Konferenz im Dezember als Fortsetzung des Kyoto-Prozesses hat deutlich gemacht, dass diese Entwicklung von einem Großteil der Staaten nicht mehr hingenommen wird. Es herrscht weitgehend Konsens darüber, dass die Kosten des Klimawandels höher sind als die der Maßnahmen, die die Energieeffizienz erhöhen, und der Umstellung der Energieversorgung auf umweltschonende Verfahren. Das bedeutet, dass in Zukunft erheblich mehr Ressourcen in die Anwendung regenerativer Energien fließen werden. Deutschland genießt hier eine Vorreiterrolle. Die Umweltbranche könnte in zehn Jahren hier die gleiche wirtschaftliche Bedeutung erlangen wie zurzeit die Automobilbranche oder der Maschinenbau. Insbesondere die Photovoltaik (PV) – also die direkte Erzeugung von elektrischem Strom aus Sonnenlicht – kann auf eine beispiellose Erfolgsgeschichte zurückblicken. Seit Jahren wächst der deutsche Markt im zweistelligen Prozentbereich. 2007 war ein Jahr der Rekorde. Die Zahl der Photovoltaikanlagen in Deutschland nahm im letzten Jahr um 130.000 auf nunmehr 430.000 zu. Der Zubau überschritt nach vorläufigen Schätzungen die 1.000-MWp-Schwelle und steigerte die kumulierte installierte PV-Leistung auf 3.800 MWp – immerhin die Leistung dreier mittelgroßer Kernkraftwerke. Diese Leistung reicht aus, um eine Großstadt wie Hamburg komplett mit Strom zu versorgen. Die deutsche PV-Branche erreichte 2007 einen Umsatz von 5,5 Mrd. €, was einer Steigerung von 23 % gegenüber dem Vorjahr gleichkommt. Die Zahl der Beschäftigten in der Branche stieg um 10.000 auf insgesamt 40.000. Experten gehen davon aus, dass die Photovoltaik langfristig einen Beitrag von 25 % im Energiemix Deutschlands leisten kann. Deutschland ist immer noch ein Schwergewicht unter den nationalen PV-Märkten mit einem Anteil von rund 50 % am Weltmarkt. 2006 betrug dieser Anteil noch 58 %. Da zurzeit weitere bedeutende PV-Märkte in den USA, Italien, Spanien und Portugal sowie in ostasiatischen Ländern entstehen, wird die relative Bedeutung Deutschlands weiter abnehmen. Bei den deutschen Solarunternehmen schlägt sich diese Entwicklung in einer immer stärkeren Exportorientierung nieder. Die Exportquote erreichte im Branchendurchschnitt im letzten Jahr 38 %. Der Bundesverband Solarwirtschaft rechnet mit einer Exportquote von 50 % im Jahre 2010.

Insgesamt wird der PV-Weltmarkt stark expandieren, Schätzungen des jährlichen weltweiten Marktwachstums gehen bis 50 %. Es besteht jedoch keine einhellige Meinung darüber, wann die bestehende Siliziumlücke endgültig geschlossen wird, sodass die unzureichende Versorgung der PV-Unternehmen mit dem Rohstoff Silizium einem derartigen Wachstum über 2008 hinaus Grenzen setzen könnte. Die Rohstoffknappheit trifft die Unternehmen aber unterschiedlich stark, einem Teil ist es im letzten Jahr gelungen, durch ein erfolgreiches Beschaffungsmanagement entsprechende Mengen vertraglich langfristig zu sichern und damit die Auslastung der Produktionseinheiten weitgehend sicherzustellen. Tatsache ist auch, dass momentan die Produktionskapazitäten von Polysilizium weltweit stark ausgeweitet werden und im Jahre 2010 mit rund 130.000 Tonnen das Dreifache der jetzigen Menge betragen könnten. Durch den Siliziumengpass rückten auch 2007 die DünnschichtTechnologien weiter in den Fokus. Die Produktion wurde stark ausgeweitet, zurzeit stellen weltweit über 80 Unternehmen Dünnschicht-Zellen her oder bauen Produktionsstätten auf. Der Dünnschicht-Anteil an der weltweiten Modulproduktion könnte von derzeit 8 % auf über 20 % im Jahre 2010 steigen.

061

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

MAGAZIN

KONZERNLAGEBERICHT

DIE WIRTSCHAFTLICHE LAGE DER Q-CELLS AG

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

PRODUKTION IN MWp

DIE STRATEGIE DER Q-CELLS AG

166

Auch im Jahr 2007 konnte die Q-Cells AG ihr profitables Wachstum weiter fortsetzen. Trotz des Eintritts vieler neuer Unternehmen in die Solarzellenproduktion und des damit einhergehenden starken Marktwachstums von rund 50 % konnten wir unseren Marktanteil leicht ausbauen. Da der bisherige Weltmarktführer Sharp im Jahr 2007 weniger Solarzellen als im Jahr 2006 produzierte, wurde Q-Cells erstmals Weltmarktführer in der Herstellung von Solarzellen.

253 389

428 435

Sharp

363

Um zukünftig dazu beizutragen, dass die Photovoltaik einen spürbaren Anteil am Energiemix liefert, gibt es für uns zwei wesentliche Säulen unserer Strategie: Wachstum und Kostensenkung. Trotz der hohen Wachstumsraten der Vergangenheit ist der Anteil der Photovoltaik an der Stromversorgung in Deutschland und auch weltweit noch sehr gering. Nur durch weiterhin starkes Wachstum verbunden mit stetigen Kostensenkungen kann die Photovoltaik diesen Anteil signifikant erhöhen. Q-Cells als eines der führenden Unternehmen der Solarbranche stellt sich dieser Herausforderung. Auch zukünftig werden wir unsere Produktionskapazitäten sowohl im Kerngeschäft als auch in den Dünnschicht-Technologien weiter ausbauen, durch technologische Verbesserungen die Kosten im Produktionsprozess senken und in aussichtsreiche neue Technologien investieren, die das Potenzial aufweisen, Solarmodule zu deutlich niedrigeren Kosten zu fertigen. Diese Kostensenkungen sehen wir als notwendig an, damit durch Photovoltaik erzeugter Strom zu Spitzenlastzeiten mittelfristig für den Verbraucher günstiger wird als konventionell erzeugter Strom (Netzparität). Die besten Aussichten, diese Netzparität mittelfristig zu erreichen, haben die beiden USBundesstaaten Hawaii und Kalifornien sowie Italien. Dort trifft eine hohe Sonneneinstrahlung auf hohe Spitzenlaststrompreise für Haushalte.

062

82

Suntech

160 336

142 180

Kyocera

207

21

FirstSolar

60 200

2005 2006 2007

DIE WIRTSCHAFTLICHE LAGE DER Q-CELLS AG

• Neben den hohen Investitionen in den Ausbau der Kapazitäten im Kerngeschäft und die neuen Technologien hat die Q-Cells den Bau des Forschungs- und Entwicklungszentrums nahezu vollständig im Geschäftsjahr 2007 abgeschlossen. Wichtigster Bestandteil des Forschungs- und Entwicklungszentrums ist eine Pilotlinie, auf der die Verbesserung der bestehenden Zellkonzepte sowie die Entwicklung neuer Zellarchitekturen vorangetrieben werden, um auch weiterhin die Kosten zu senken. • Zur Hauptversammlung im Juni 2007 kündigte die Q-Cells an, in die Waferproduktion einzusteigen. Gründe sind die Lieferung von metallurgischem Silizium von Elkem Solar sowie die aus dem Aufbau einer eigenen Waferproduktion erwarteten Kostenvorteile. Erste Testmaschinen wurden bereits 2007 installiert. Der Aufbau der ersten Waferlinie mit einer jährlichen Produktionskapazität von 80 MWp wurde ebenfalls schon im Jahr 2007 begonnen. • Unsere beiden Dünnschicht-Töchter Calyxo und Brilliant 234. (zukünftig Sontor) produzierten im dritten Quartal erstmals Solarmodule. • Die EverQ, an der Q-Cells einen Anteil von einem Drittel hält, konnte die Einweihung der zweiten integrierten Produktionslinie für Wafer, Zellen und Module im Juli 2007 feiern. Im Oktober beschlossen die Q-Cells und die Partner Evergreen Solar und REC im Joint Venture EverQ den Beginn des Baus der dritten Produktionslinie. Gleichzeitig haben Q-Cells und ihre beiden Partner mit den Vorbereitungen für den Börsengang der EverQ begonnen. Mit dieser Strategie wollen wir den Unternehmenswert weiter steigern. Neben diesen nichtfinanziellen Zielen sind insbesondere die Rohertragsmarge, die EBIT-Marge und die Umsatzrendite finanzielle Kenngrößen bei unseren Entscheidungen.

• Wie auch in den Vorjahren konnten wir unsere Kosten insbesondere durch die Reduzierung der Zelldicke sowie die Verbesserung des Wirkungsgrads weiter senken.

Im vergangenen Geschäftsjahr haben wir diese Strategie erfolgreich weiterverfolgt. Herausragende Ereignisse im Geschäftsjahr 2007 waren:

Die folgenden Ausführungen zum Umsatz, zur Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage beziehen sich auf den Konzernabschluss nach IFRS.

• Die Inbetriebnahme des ersten und zweiten Bauabschnitts der Linie V, wobei die ersten Solarzellen Ende des zweiten Quartals 2007 in unserer neuen Fertigungslinie produziert wurden. Der dritte und letzte Bauabschnitt der Linie V wird im Laufe des ersten Halbjahres 2008 fertig gestellt.

In den Konzernabschluss sind neben der Q-Cells alle in- und ausländischen Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen einbezogen. Eine Übersicht der einzelnen Unternehmen findet sich im Anhang.

• Infolge des Hochfahrens der Linie V steigerte sich die jährliche Produktionskapazität deutlich von 336 MWp zu Beginn des Jahres 2007 auf 516 MWp am Ende des Jahres 2007. 063

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WEITERE INFORMATIONEN

Nebenstehende Übersicht zeigt das Produktportfolio der Q-Cells im Kerngeschäft:

Umsatzentwicklung Wie schon in den vorangegangenen Geschäftsjahren setzte die Q-Cells AG ihr dynamisches Wachstum auch im Jahr 2007 fort. Wir haben die Produktionsleistung auf 389,2 MWp gesteigert. Dies entspricht einer Erhöhung um 54 % gegenüber der Produktion von 253,1 MWp im Jahr 2006. Damit wuchs die Produktion der Q-Cells AG schneller als der Photovoltaik-Weltmarkt mit rund 50 %, der nach unserer Schätzung eine Größe von 3,8 GWp (Solarzellenproduktion) im Jahr 2007 erreichte. Der Weltmarktanteil der Q-Cells AG betrug damit knapp über 10 %. Erstmals stieg Q-Cells damit zum Weltmarktführer in der Solarzellenproduktion auf und ließ die bisherige Nummer eins Sharp hinter sich. Der Konzernumsatz stieg um 59 % auf 858,9 Mio. € (im Vorjahr: 539,5 Mio. €). Die überproportionale Steigerung im Vergleich zur Produktion ist auf die Erlöse aus dem Verkauf von Silizium im Gegenwert von 22,7 Mio. € an EverQ sowie Erlösen aus dem Projektgeschäft in Höhe von 13,5 Mio. € zurückzuführen. Um EverQ ein schnelleres Hochfahren der zweiten Produktionslinie zu ermöglichen, hatte sich Q-Cells verpflichtet, im Jahr 2007 insgesamt 150 t Silizium an EverQ zu liefern. Zu Beginn des Jahres 2007 haben wir unsere Verkaufspreise wiederum gesenkt. Die im Erneuerbare-Energien-Gesetz festgelegte Degression lag zwischen 5 % für Hausdachanlagen und 6,5 % für Freiflächenanlagen. Aufgrund der deutlichen Belebung des deutschen Markts stabilisierten sich unsere Verkaufspreise im zweiten Quartal. Ab den Sommermonaten verstärkte sich die Nachfrage aus Spanien deutlich. Daneben verzeichneten Italien, Frankreich und Südkorea – wenn auch von niedrigem Niveau aus – erfreuliche Wachstumsraten in 2007. Darüber hinaus haben wir auch unseren Absatz auf dem US-amerikanischen Markt spürbar gesteigert. Aufgrund dieser positiven Entwicklungen senkten wir unsere Preise im zweiten Halbjahr 2007 nur leicht.

064

Wie bereits in den Vorjahren ist das Produkt Q6LTT (multikristallin) Hauptumsatzträger. Mit einem Umsatz in Höhe von 749,6 Mio. € entfielen rund 89,7 % (im Vorjahr: 86 %) der Erlöse im Kerngeschäft auf diesen Zelltyp. Wir erwarten auch für 2008, dass die Q6LTT-Zelle unser Hauptumsatzträger bleibt. Daneben werden unsere neu eingeführten Zellen Q6LTT3 und Q6LGT einen signifikanten Umsatzanteil aufweisen. Das Q-Cells-Produktportfolio entwickelt sich ständig weiter. In 2007 haben wir die Q6LTT3 neu eingeführt. Die Q6LTT3 unterscheidet sich von der Q6LTT durch einen zusätzlichen dritten Busbar (Kontaktierungsstreifen) auf der Zelloberfläche. Im Jahr 2008 wird die Markteinführung der Q6LGT erfolgen, die sich durch eine lichtgalvanisch aufgebrachte Metallisierung auszeichnet. Sowohl die Q6LTT3 als auch die Q6LGT weisen einen geringeren Serienwiderstand auf. Dies führt zu einem höheren Zellwirkungsgrad bzw. einer höheren elektrischen Leistung der beiden Produktneueinführungen im Vergleich zur Q6LTT. Für unsere Kunden bedeutet das höhere Füllfaktoren bzw. Leistungen ihrer Module, ohne dass sich ihre Produktionskosten dabei wesentlich verändern. Für Zellen mit drei Busbars können unsere Kunden zudem dünnere Lötbändchen einsetzen, wodurch für die Zelle während des Lötens und des Abkühlungsprozesses geringere materielle Beanspruchungen entstehen. Beide Technologien verlangen einige Modifikationen der Anlagen und Prozesse bei unseren Kunden. An diesem Punkt unterstützt Q-Cells seine Kunden, um deren Prozesse auf diese Veränderungen einzustellen. Die Aufteilung der Umsätze unserer kristallinen Solarzellen zeigt die nebenstehende Übersicht.

DIE WIRTSCHAFTLICHE LAGE DER Q-CELLS AG

UMSATZENTWICKLUNG IN MIO. €

AUFTEILUNG DER UMSÄTZE

299,4

2005 539,5

2006 858,9

2007

8%

Monokristalline Zellen

92 %

Multikristalline Zellen

PRODUKTPORTFOLIO

Mono- und multikristalline Hochleistungssolarzellen mit Wirkungsgraden bis zu 17 % Q6LM

Q6LTT

Q6LGT

Q6LTT3

PRODUKTMEILENSTEINE

Multikristalline Zellen Q5 125 x125 mm

Q3 2001

Q6 150 x150 mm

Q2 2002

Monokristalline Zellen Q6M 150 x150 mm

Q4 2003

Q6LM 156 x156 mm

Q3 2004

Multikristalline Zellen Q6LTT 156 x156 mm

Q2 2004

Q6LPS 156 x 156 mm

Q1 2006

Q6LTT3 156 x 156 mm

Q1 2007

Q6LGT 156 x 156 mm

2008

065

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KONZERNLAGEBERICHT

Daneben haben wir 2007 erste Umsätze mit unseren Produkten im Dünnschicht-Bereich erzielt. Wir haben den Exportanteil im Jahr 2007 weiter auf 60,7 % gegenüber dem Vorjahreswert von 53,3 % gesteigert und damit unser Ziel von 60 % erreicht. Zu dieser Entwicklung haben insbesondere deutlich steigende Liefermengen nach Spanien und in die USA beigetragen. Mittelfristig streben wir eine weitere Erhöhung des Exportanteils an. Der Markt für Photovoltaik wird voraussichtlich auch in den nächsten Jahren prozentual zweistellige Wachstumsraten aufweisen. Dabei sollten Länder, die eine Kombination aus hoher Sonneneinstrahlung und einer attraktiven Förderung aufweisen, über die nächsten Jahre höhere Wachstumsraten als der derzeit größte Markt Deutschland erzielen. In Europa zählen aus unserer Sicht insbesondere Frankreich, Spanien und Italien zu diesen Märkten. Weiterhin erwarten wir, dass sich der US-amerikanische Markt bis zum Anfang des nächsten Jahrzehnts zum weltweit größten Markt für Photovoltaik entwickeln wird. In Asien erwarten wir weiteres Wachstum in Japan und Südkorea. Darüber hinaus hat Indien, das mittelfristig ein hohes Marktpotenzial aufweist, zu Beginn des Jahres ein Photovoltaikförderprogramm aufgelegt. Die Wettbewerbsfähigkeit von Photovoltaik-Strom gegenüber der Stromerzeugung aus der Verbrennung fossiler Stoffe dürfte zuerst in den beiden US-Bundesstaaten Hawaii und Kalifornien sowie Italien erreicht werden.

Ergebnisentwicklung und Entwicklung wesentlicher GuV-Positionen Auch im vergangenen Jahr haben sich das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) und der Periodenüberschuss aufgrund des Unternehmenswachstums deutlich erhöht. Wie bereits in den Vorjahren konnten wir die von uns beeinflussbaren Kosten weiter senken. Die Ergebnisse unserer Tochtergesellschaften werden voll konsolidiert. Die Aufwendungen und Erträge sind jeweils in den entsprechenden Positionen des Konzernabschlusses der Q-Cells enthalten. Die Beteiligungen an Solibro, EverQ, Solaria, CSG Solar und REC werden nach der Equity-Methode konsolidiert. Das Nettoergebnis dieser Unternehmen wird anteilig unter der GuV-Position Ergebnis der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen ausgewiesen.

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

Trotz der gestiegenen Einkaufspreise für Silizium und Wafer sowie der niedrigeren Verkaufspreise für Solarzellen stieg die Materialaufwandsquote 1) auf Konzernebene nur leicht gegenüber dem Vorjahreswert von 61,4 % auf 62,3 % an. Gründe dafür waren die Erhöhung des Wirkungsgrads, die Reduzierung der Zelldicke, verminderte Bruchraten in der Produktion sowie der Verkauf von Silizium an EverQ. Im Kerngeschäft belief sich die Materialaufwandsquote im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 63,2 %. Die Abschreibungen stiegen im Geschäftsjahr 2007 aufgrund der weiteren Investitionen in den Fabrikausbau von 17,8 Mio. € im Vorjahr auf 25,0 Mio. € jedoch nur unterproportional zur Gesamtleistung. Dies zeigt sich in einer gegenüber dem Vorjahreswert von 3,2 % auf 2,9 % leicht gesunkenen Abschreibungsquote. Da die neue Fertigungslinie V zum Ende des Jahres 2007 nur teilweise fertig gestellt war, fielen dafür nur anteilige Abschreibungen an. Aufgrund des Anstiegs der Anzahl unserer Mitarbeiter von 964 zu Beginn auf 1.707 zum Ende des Jahres 2007 hat sich der Personalaufwand auf 66,4 Mio. € erhöht (im Vorjahr: 43,4 Mio. €). Der Anstieg der Personalaufwendungen im Vergleich zum Mitarbeiterzuwachs beruht neben Lohnerhöhungen auf dem konsequenten Ausbau unserer Forschungs- und Entwicklungsabteilung auf über 200 Mitarbeiter. Die Personalaufwandsquote sank trotzdem leicht gegenüber dem Vorjahreswert von 7,8 % auf 7,7 %. Im Personalaufwand sind Aufwendungen für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme in Höhe von 4,0 Mio. € (im Vorjahr: 6,2 Mio. €) enthalten. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen aufgrund von Skaleneffekten um 44,3 % von 37,7 Mio. € im Vorjahr auf 54,4 Mio. € und damit nur unterproportional zum Geschäftsvolumen. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) stieg proportional mit der Gesamtleistung um 52,2 % auf 197,0 Mio. € (im Vorjahr: 129,4 Mio. €). Die EBIT-Marge blieb trotz der erhöhten Wafereinkaufspreise sowie geringeren Verkaufspreise mit 22,9 % nahezu auf dem hohen Niveau des Vorjahres (23,2 %). Das Ergebnis der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 10,6 Mio. € (im Vorjahr: 7,0 Mio. €). Geprägt wird das Ergebnis durch die Neukonsolidierung des Anteils an der Renewable Energy Corporation (REC). Dabei belief sich der Q-Cells zurechenbare anteilige 1) Aufwandsquoten sind jeweils im Verhältnis zu Umsatz und

Bestandsveränderung angegeben.

066

DIE WIRTSCHAFTLICHE LAGE DER Q-CELLS AG

ERGEBNIS DER BETRIEBLICHEN TÄTIGKEIT (EBIT) IN MIO. €

63,2

2005 (EBIT-Marge 20 %) 129,4

2006 (EBIT-Marge 23 %) 197,0

2007 (EBIT-Marge 23 %)

Periodenüberschuss an REC auf 24,7 Mio. €. Dies blieb unter dem von uns ursprünglich erwarteten Wert von 34 Mio. € zurück. Der Hauptgrund dafür ist die geänderte Bilanzierung von eingebetteten Derivaten bei REC (erstmalige Erfassung in der Gewinnund Verlustrechnung). Demgegenüber steht die Abschreibung auf die erworbenen immateriellen Vermögenswerte (Auftragsbestände und Technologien) in Höhe von 11,0 Mio. €. Diese Abschreibung wird sich voraussichtlich im Jahr 2008 auf 12,2 Mio. € belaufen und in den Jahren 2009 bis 2011 jeweils 13,7 Mio. € betragen. Ab dem Jahr 2012 geht die Abschreibung stufenweise zurück und läuft im Jahr 2018 aus. Der anteilige Ergebnisbeitrag der EverQ belief sich im vergangenen Geschäftsjahr auf – 0,5 Mio. € (im Vorjahr: 0,0 Mio. €) und war im Wesentlichen beeinflusst von Abschreibungen auf erworbene immaterielle Vermögenswerte (insbesondere Auftragsbestand) in Höhe von 1,7 Mio. €. Im Geschäftsjahr 2007 erreichte die EverQ GmbH ein positives anteiliges Ergebnis in Höhe von 1,4 Mio. €. Beeinflusst wurde der Periodenüberschuss der EverQ GmbH durch den Ramp-up der zweiten Fabrik am Standort Bitterfeld-Wolfen. Der höhere anteilige Verlust der CSG Solar von – 3,2 Mio. € (im Vorjahr: – 2,3 Mio. €) ist bedingt durch Verzögerungen beim Anlaufen der ersten industriellen Fertigung am Standort Bitterfeld-Wolfen. Bei Solaria führten Anlaufkosten für den Aufbau der Produktion zu einem negativen anteiligen Ergebnis von – 2,3 Mio. € (im Vorjahr: – 0,1 Mio. €). Die angefallenen Anlaufkosten bei Solibro wurden durch einen positiven Einmalertrag aufgrund von Steuersatzänderungen in Höhe von 4,8 Mio. € überkompensiert. In Summe floss der Q-Cells ein positives anteiliges Nettoergebnis von 2,9 Mio. € zu (im Vorjahr: 0,0 Mio. €).

Das Ergebnis aus Finanzinstrumenten belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf – 35,2 Mio. € (im Vorjahr: – 0,4 Mio. €). Hauptgrund für das negative Ergebnis aus Finanzinstrumenten ist der Kursanstieg der REC-Aktie im Verlauf des Jahres 2007. Dadurch hat sich der Wert unserer Put-Optionen auf die REC-Aktien um 36,4 Mio. € verringert. Der Restbuchwert der Put-Optionen beträgt per 31. Dezember 2007 2,0 Mio. €. Daher hat die Q-Cells AG im zweiten Quartal des abgelaufenen Ge-schäftsjahres 3,5 Mio. REC-Aktien zu einem Preis von je 203 Norwegischen Kronen veräußert, um den bilanziellen Wertverfall der REC-Optionen auszugleichen. Der resultierende Ertrag in Höhe von 44,0 Mio. € ist unter den Erträgen aus Anteilsverkäufen ausgewiesen. Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen enthalten mit 20,9 Mio. € den Zinsaufwand der im Februar 2007 begebenen Wandelschuldverschreibung, die ein Volumen von 492,5 Mio. € aufweist. Der verbuchte Zinsaufwand für die Wandelschuldverschreibung ist deutlich höher als die tatsächlich für das Geschäftsjahr 2007 zu leistende anteilige Zinszahlung in Höhe von 5,6 Mio. €. Für die Berechnung des Zinsaufwands der Wandelschuldverschreibung wird ein Effektivzins von 6,32 % auf den ermittelten Fremdkapitalanteil der Wandelanleihe in Höhe von 387,6 Mio. € zugrunde gelegt. Dieser liegt deutlich über dem Zinskupon der Wandelanleihe in Höhe von 1,375 %. Exklusive dieses Effekts stiegen sowohl die Zinsen und ähnlichen Erträge als auch die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen proportional zum Geschäftsvolumen an. Der Periodenüberschuss (nach Anteilen Dritter) ohne die Berücksichtigung der REC-Effekte erhöhte sich gegenüber dem vergleichbaren, bereinigten Vorjahreswert von 87,7 Mio. € um 45 % auf 127,2 Mio. €. Im Vorjahr ist ein einmaliger, außerordentlicher Ergebnisbeitrag aus der erstmaligen Konsolidierung des erhöhten EverQ-Anteils in Höhe von 9,4 Mio. € entstanden. Unter der Berücksichtigung der REC-Effekte stieg der Periodenüberschuss gegenüber dem bereinigten Vorjahreswert um 69 % auf 148,4 Mio. €. Aufgrund des starken Marktwachstums und der weiteren Expansionspläne sollen die Gewinne thesauriert werden und lediglich die Ausschüttung der Mindestdividende für die Vorzugsaktien in Höhe von 0,03 € beschlossen werden.

067

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

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KONZERNLAGEBERICHT

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

VERMÖGENSLAGE PERIODENÜBERSCHUSS (NACH ANTEILEN DRITTER) IN MIO. €

2005 (Umsatzrendite* 13 %)

39,9 87,7

2006 (Umsatzrendite* 16 %)

9,4 148,4

2007 (Umsatzrendite* 17 %)

Jahresüberschuss ohne außerordentliche Erträge Einmaliger Ergebnisbeitrag * bezogen auf Gesamtleistung und Jahresüberschuss ohne einmaligen Ergebnisbeitrag

EIGENKAPITAL IN MIO. €

321,3

2005

440,0

2006 1.833,8

2007

29,6

2005

69,3

30,7

2006

70,8

29,2

2007

EIGENKAPITALQUOTE IN %

70,4

Eigenkapitalquote

Die Bilanzsumme der Q-Cells hat sich gegenüber dem Vorjahresstichtag deutlich von 634,5 Mio. € auf 2.588,3 Mio. € erhöht. Neben der Ausweitung des Geschäftsvolumens haben die durchgeführte Sachkapitalerhöhung im Zusammenhang mit dem Erwerb der REC-Aktien sowie die Ausgabe der Wandelschuldverschreibung wesentlich zum Anstieg der Bilanzsumme beigetragen. Auf der Aktivseite haben sich die langfristigen Vermögenswerte von 276,7 Mio. € auf 1.699,8 Mio. € erhöht, wobei die größte Veränderung durch die Neukonsolidierungen der Anteile an der REC bedingt war. Einen kleineren Beitrag leistete die Neukonsolidierung der Solaria. Beide Beteiligungen sind in der Position „Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen“ enthalten. Aufgrund der hohen Investitionen in das Kerngeschäft sowie die neuen Technologien wuchs das Sachanlagevermögen von 144,1 Mio. € zu Beginn des Berichtszeitraums auf 366,4 Mio. € zum Ende des Berichtszeitraums an. Der Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte um 530,7 Mio. € auf 888,5 Mio. € ist zum Großteil durch die Erhöhung der liquiden Mittel um 266,8 Mio. € und der sonstigen finanziellen Vermögenswerte (Termingeldanlagen und Anleihen öffentlicher Gläubiger) um 176,4 Mio. € bedingt. In dem hohen Bestand an liquiden Mitteln und sonstigen finanziellen Vermögenswerten zum Ende des Geschäftsjahres spiegelten sich die Mittelzuflüsse aus der Begebung der Wandelanleihe sowie dem Verkauf der REC-Aktien wider. Wir werden diese finanziellen Mittel in den nächsten Jahren zur Finanzierung des geplanten Unternehmenswachstums einsetzen. Die Position „Marktwerte aus Finanzinstrumenten“ beinhaltet im Wesentlichen eingebettete Derivate aus unseren Kaufund Verkaufsverträgen und die Put-Optionen auf REC-Aktien. Infolge von Vertragsänderungen und neuen Kauf- und Verkaufskontrakten ist diese Position von 22,2 Mio. € auf 6,7 Mio. € gesunken. Die übrigen unter den kurzfristigen Vermögensgegenständen zusammengefassten Bilanzpositionen sind im Wesentlichen aufgrund von Forderungen aus Investitionszuschüssen und -zulagen angestiegen.

Fremdkapitalquote

Auf der Passivseite wirkten sich die Sachkapitalerhöhung sowie der erzielte Periodenüberschuss positiv auf das Eigenkapital aus. Darüber hinaus trug der im Eigenkapital erfasste Anteil der Wandelanleihe in Höhe von 97,3 Mio. € zum deutlichen Anstieg des Eigenkapitals von 440,0 Mio. € auf 1.833,8 Mio. € bei.

068

DIE WIRTSCHAFTLICHE LAGE DER Q-CELLS AG

Trotz des Umsatzwachstums von 59,2 % und des damit einhergehenden Anstiegs des Nettoumlaufvermögens hat sich unsere Eigenkapitalquote im abgelaufenen Geschäftsjahr nochmals von 69,3 % auf 70,8 % erhöht. Darüber hinaus bestehen erhebliche stille Reserven bei den REC-Aktien. Damit deckt das Eigenkapital nicht nur das gesamte langfristige Anlagevermögen, sondern darüber hinaus auch Teile des kurzfristigen Vermögens. Die langfristigen Schulden sind im Wesentlichen aufgrund der Begebung der Wandelanleihe von 76,9 Mio. € zu Beginn der Berichtsperiode auf 553,4 Mio. € zum Ende der Berichtsperiode angestiegen. Die kurzfristigen Schulden sind durch die Ausweitung des Geschäftsvolumens der Q-Cells von 117,6 Mio. € auf 201,1 Mio. € angewachsen.

FINANZLAGE Die Ziele der Steuerung finanzwirtschaftlicher Risiken sind die Minimierung von Ausfallrisiken bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und die Sicherung einer fristenkongruenten Finanzierung des weiteren Ausbaus der Unternehmenstätigkeit. Weiterhin ist die Sicherung der Liquidität im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit von hoher Bedeutung. Die Verfolgung dieser Ziele wird durch den Einsatz entsprechender Steuerungssysteme unterstützt. Der Mittelzufluss aus der betrieblichen Tätigkeit ist von 23,6 Mio. € in 2006 auf 205,7 Mio. € im abgelaufenen Geschäftsjahr angewachsen. Im Wesentlichen ist dies auf den erhöhten Periodenüberschuss zurückzuführen. Trotz des Umsatzwachstums von 59 % blieb der Zahlungsmittelabfluss aus dem Aufbau der Vorräte, Forderungen und sonstigen Vermögenswerten mit 55,7 Mio. € unter dem Vorjahreswert von 80,9 Mio. €. Auch die Auszahlungen für geleistete Anzahlungen fielen mit 21,8 Mio. € im Jahr 2007 niedriger als im Jahr 2006 mit 35,5 Mio. € aus. Darüber hinaus sind der Q-Cells im vierten Quartal im Wesentlichen aus der Ausübung von Mitarbeiteraktienoptionen 50,2 Mio. € noch abzuführende Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträge zugeflossen. Diese werden im ersten Quartal 2008 an das Finanzamt bzw. die Sozialversicherungen überwiesen und sind daher als Sondereffekt im Geschäftsjahr 2007 zu betrachten. Die gezahlten Zinsen im abgelaufenen Geschäftsjahr in Höhe von 1,3 Mio. € liegen deutlich unter dem in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Zinsaufwand von 24,8 Mio. €. Hauptgrund hierfür ist die

bilanzielle Aufzinsung des Fremdkapitalanteils der im Februar 2007 begebenen Wandelanleihe in Höhe von 20,9 Mio. €. Der erste Zinskupon für diese Wandelanleihe ist jedoch erst im Februar 2008 fällig, sodass wir im abgelaufenen Geschäftsjahr keinerlei Zinszahlungen an die Inhaber der Wandelanleihe geleistet haben. Im Wesentlichen für den Ausbau der Produktionskapazitäten im Kerngeschäft sowie in den Tochtergesellschaften hat Q-Cells im Geschäftsjahr 2007 finanzielle Mittel in Höhe von 244,2 Mio. € (im Vorjahr: 61,0 Mio. €) investiert. Darüber hinaus wurden 77,8 Mio. € (im Vorjahr: 8,7 Mio. €) für den Erwerb von Beteiligungen aufgewendet. Aus dem Verkauf von 3,5 Mio. REC-Aktien sind uns 88,0 Mio. € zugeflossen, die unter der Position Einzahlung aus dem Abgang von Finanzanlagen erfasst sind. Inklusive der Veränderung der Termingeldanlagen in Höhe von – 176,4 Mio. € (im Vorjahr: 22,4 Mio. €) überstieg der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit mit – 423,0 Mio. € den Vorjahreswert von – 57,1 Mio. € deutlich. Aus der Finanzierungstätigkeit sind der Q-Cells finanzielle Mittel in Höhe von 480,0 Mio. € zugeflossen. Der Hauptgrund für diesen Mittelzufluss liegt in der der Begebung der Wandelanleihe im Februar 2007. Insgesamt hat sich der Finanzmittelfonds während der Berichtsperiode von 147,3 Mio. € auf 414,1 Mio. € erhöht. Die Liquidität der Gesellschaft war jederzeit gegeben. Es gab keine Forderungsausfälle. Ausfallrisiken sind derzeit nicht erkennbar.

INVESTITIONEN IM KERNGESCHÄFT Wie bereits in den Vorjahren hat Q-Cells auch im Jahr 2007 die Kapazitäten im Kerngeschäft konsequent weiter ausgebaut. Die Auszahlungen für die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte für das Kerngeschäft sowie die vollkonsolidierten Unternehmen beliefen sich auf insgesamt 252,3 Mio. €. Daneben haben wir finanzielle Mittel in Höhe von 77,8 Mio. € für den Erwerb und Ausbau von Beteiligungen eingesetzt. Außerdem hat das assoziierte Unternehmen EverQ Investitionen in das Anlagevermögen von über 80 Mio. € vorgenommen. Zusammen mit den Investitionen der EverQ sind somit von uns bzw. am Standort Solar Valley in 2007 insgesamt mehr als 400 Mio. € investiert worden.

069

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

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KONZERNLAGEBERICHT

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

Die Entwicklung der Kapazitäten im Kerngeschäft zeigt nebenstehende Übersicht. KAPAZITÄTEN ZUM JAHRESENDE IN MWp

Die angegebene Nominalkapazität ist eine theoretisch mögliche Kapazität. Bei der Berechnung werden bestimmte produkt- und produktionsspezifische Annahmen zugrunde gelegt. Des Weiteren wird ein ganzjähriger 4-Schicht-Betrieb (sieben Tage die Woche rund um die Uhr) unterstellt. Produktionsunterbrechungen für Wartung, Instandhaltung, Reinigung sowie Sieb- und Pastenwechsel sind hierbei jedoch nicht berücksichtigt. Sie ist im Wesentlichen eine Vergleichsgröße. Zur Ermittlung der Produktionskapazität werden 20 % für die genannten, nicht vermeidbaren Produktionsunterbrechungen von der Nominalkapazität abgezogen. Es handelt sich hierbei um eine ungefähre Angabe, die eine bessere Basis zur Abschätzung der tatsächlich möglichen Produktionsmenge darstellt.

292 2005 234 420 2006 336 645 2007 516 Nominalkapazität Produktionskapazität

Zu Beginn des Geschäftsjahres 2007 stand der Q-Cells mit den Produktionslinien I bis IV eine Kapazität von 336 MWp zur Verfügung. Im Laufe des Jahres 2007 haben wir die ersten beiden von insgesamt drei Teillinien der Produktionslinie V hochgefahren (180 MWp Produktionskapazität). Zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres stand uns somit eine Produktionskapazität von 516 MWp zur Verfügung. Ursprünglich hatten wir die Produktionslinie V mit einer Produktionskapazität von 240 MWp geplant. Da die Produktionsdurchsätze höher sind als erwartet, hat sich die Gesamtkapazität auf 270 MWp erhöht. Den dritten Bauabschnitt der Produktionslinie V (90 MWp Produktionskapazität) werden wir im Laufe des ersten Halbjahres 2008 fertig stellen. Darüber hinaus werden wir im ersten Halbjahr die Erkenntnisse aus der Produktionslinie V in die Produktionslinien I bis IV übertragen (Retrofit-Programm). In Summe wird sich daher unsere Produktionskapazität bis zum Ende des ersten Halbjahres um 114 MWp auf 630 MWp erhöhen. Im zweiten Halbjahr 2008 werden wir voraussichtlich die Produktionslinie VI (1) mit einer Kapazität von 130 MWp an unserem Standort in Bitterfeld-Wolfen hochfahren. Zum Jahresende 2008 planen wir daher mit einer Kapazität von 760 MWp.

Daneben beginnen wir mit dem Bau der Produktionsline VII (1) in Malaysia mit einer Kapazität von 160 MWp. Der erste Abschnitt der Produktionslinie VII wird unsere erste Fertigungsstätte im Ausland sein und voraussichtlich Ende des ersten Quartals 2009 mit dem Ramp-up starten. In Summe werden wir daher zum Ende des ersten Quartals 2009 über eine Produktionskapazität von 920 MWp im Kerngeschäft verfügen. Insgesamt wird die Produktionslinie VII über eine Produktionskapazität von über 300 MWp verfügen. Weiterhin sind erste Investitionen für den Aufbau einer eigenen Waferfertigung im Berichtszeitraum getätigt worden. Die Testproduktion ist in der zweiten Jahreshälfte 2007 angelaufen. Im ersten Ausbauschritt werden wir eine Waferfertigung mit einer jährlichen Produktionskapazität von 80 MWp direkt an unserer neuen Fertigungslinie V errichten. Im Laufe des Jahres 2008 werden wir unsere Waferlinie erweitern. Im Jahr 2009 wollen wir 240 MWp an Solarwafern produzieren. Darüber hinaus hat die Q-Cells im abgelaufenen Geschäftsjahr erhebliche Investitionen in den Aufbau der neuen Technologien getätigt. Details finden sich unter dem Punkt Beteiligungen und Technologien.

070

DIE WIRTSCHAFTLICHE LAGE DER Q-CELLS AG

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG IM KERNGESCHÄFT Unser vorrangiges Ziel ist es, die Stromerzeugung durch Photovoltaik mittel- bis langfristig zu einer konkurrenzfähigen Energiequelle zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund investiert die Q-Cells stark in Forschung und Entwicklung. Wie schon in den vorangegangenen Jahren hat die Q-Cells auch im Jahr 2007 die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten deutlich ausgebaut. Die Anzahl der Mitarbeiter im Bereich Forschung und Entwicklung an unserem Standort in Bitterfeld-Wolfen hat sich im vergangenen Jahr auf 213 mehr als verdoppelt. Damit sind mehr als 10 % unserer Mitarbeiter im Bereich Forschung und Entwicklung tätig. Bis zum Ende des Jahres 2008 planen wir, die Anzahl der in der Forschung und Entwicklung tätigen Mitarbeiter auf bis zu 300 zu erhöhen. Nähere Angaben zum Forschungs- und Entwicklungsaufwand sind im Anhang wiedergegeben. Die ausgeprägte Forschungs- und Entwicklungskompetenz im eigenen Haus sichert die Q-Cells durch gemeinsame Projekte und eine enge Zusammenarbeit mit führenden Universitäten und Forschungsinstituten ab. Zusätzlich bindet die Q-Cells strategische Partner aus vor- und nachgelagerten Stufen der Wertschöpfungskette in die Optimierung der Produktionsprozesse und Produkte ein.

Jahres 2007 konnten wir die Zellstärke in enger Kooperation mit unseren Lieferanten und Kunden für einen großen Teil der Produktion auf 180 µm senken. Trotz der weiteren Dickenreduzierung konnten wir den durchschnittlichen Wirkungsgrad unserer Zellen durch stetige Prozessoptimierung leicht steigern. Zu Beginn des Jahres 2008 haben wir mehr als 50 % unserer Produktion auf eine Zellstärke von 180 µm umgestellt. Darüber hinaus haben wir bereits im vierten Quartal 2007 mit der Testproduktion von 160 µm dünnen Zellen begonnen. Wir planen, 2008 größere Mengen von 160 µm-Zellen zu prozessieren. Mittelfristig sehen wir das Potenzial, die Zellstärke weiter auf 120 µm zu reduzieren.

ZELLSTÄRKE IN µm

330 – 300 280 – 270 240 – 220

Schwerpunkte unserer Forschungs- und Entwicklungsarbeit im Jahr 2007 war zum einen die Optimierung der bestehenden Fertigungslinien und zum anderen die Entwicklung neuer bzw. die Verbesserung bestehender Solarzellenarchitekturen. Daneben war das Jahr 2007 vom Aufbau unseres F&E-Zentrums (Technikum) im Solar Valley geprägt. Das Technikum verfügt über eine eigene Fertigungslinie, die die Kleinserienfertigung neuer Zellarchitekturen ermöglicht. Dies ist ein wichtiger Zwischenschritt, um im Labormaßstab erfolgreich getestete Neuentwicklungen in die Massenproduktion zu überführen. In der Modultestlinie des Technikums sollen mittelfristig TÜV-Zertifizierungen von kristallinen bzw. Dünnschicht-Solarmodulen durchgeführt werden. Dies wird die Zeitspanne deutlich verkürzen, in der Innovationen in die Massenproduktion überführt werden können. Der Fokus bei der Optimierung unserer laufenden Produktion lag – wie auch in den Vorjahren – auf der Reduzierung der Wafer-/ Zellenstärke. Da die Materialkosten – und hier wiederum die Waferkosten – den Hauptkostenblock bei Q-Cells bilden, können durch die Reduzierung der Dicke der Siliziumverbrauch pro Wp und die damit einhergehenden Kosten gesenkt werden. Bei unserem Hauptprodukt Q6LTT lag die Zelldicke im Jahr 2006 sowie in der ersten Hälfte des Jahres 2007 bei 200 µm. Zum Ende des

200 180 160 120

2003 H2 2004 H2 2005 H1 2006 Start Q3 2007 Tests Q4 2007 Labor

Aufgrund der Optimierung der laufenden Produktion konnten wir 2007 eine neue Effizienzklasse für multikristalline Solarzellen mit einem Wirkungsgrad von 16,4 % bis 16,6 % einführen. Eine weitere Verbesserung des Wirkungsgrads brachte die Einführung der sogenannten 3-Busbar-Solarzelle (Q6LTT3), die 2008 in die Massenproduktion geht. Daneben planen wir, 2008 erstmals Solarzellen mit einer veränderten Rückseitenkontaktierung und damit erhöhtem Wirkungsgrad in Kleinserie zu fertigen.

071

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

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KONZERNLAGEBERICHT

Unser technologischer Fokus im Kerngeschäft (multi- und monokristalline Zellen) ist somit klar definiert – Kostensenkung: In den nächsten Jahren wird sich die Q-Cells bei den bestehenden Zellkonzepten insbesondere auf die weitere Reduktion der Kosten durch die Steigerung des Wirkungsgrads und die fortgesetzte Verringerung der Zellenstärke konzentrieren. Ein weiterer wichtiger Hebel zur Kostensenkung ist die Reduktion der Bruchrate im Produktionsprozess. Daneben haben wir die Entwicklung von neuen Zellkonzepten im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter vorangetrieben. Durch die Verwendung neuer Zellarchitekturen wollen wir mittelfristig Wirkungsgradpotenziale von 18 % (multikristallin) und 21 % (monokristallin) erreichen. Zum Vergleich: Derzeit weisen die bei uns gefertigten multikristallinen Solarzellen einen durchschnittlichen Wirkungsgrad zwischen 15 % und 16 % auf.

BESCHAFFUNG Auch im Jahr 2007 herrschte aufgrund des starken Wachstums des Photovoltaik-Sektors ein Engpass beim Rohstoff Silizium. Der Siliziumpreis stieg ebenso wie 2006 auch 2007 an und hat zu erhöhten Materialeinsatzkosten geführt, die wir durch Produktionsund Produktverbesserungen und damit einhergehende Kostensenkungen weitestgehend ausgleichen konnten. Im Februar 2007 hat Q-Cells einen langfristigen Liefervertrag mit dem zur norwegischen Orkla-Gruppe gehörenden Unternehmen Elkem Solar über die Lieferung direkt gereinigten metallurgischen Siliziums geschlossen. Der Vertrag sieht vor, dass Elkem Solar ab dem vierten Quartal 2008 bis zum Jahr 2018 festgesetzte Mengen Silizium an die Q-Cells liefert. Die vertraglich fixierte Grundmenge an Silizium entspricht ca. 50 % der von Elkem geplanten Produktion in der ersten Fabrik. Die daraus produzierten Solarzellen werden voraussichtlich eine Gesamtleistung von mehr als 10 GWp erbringen. Darüber hinaus hat Q-Cells die Option auf bis zu 30 % des Produktionsvolumens jeder neuen Produktionsstätte, die Elkem Solar während der Vertragslaufzeit errichtet. Die Preise für 2008 und 2009 sind festgelegt, für die Jahre 2010 und 2011 sind die Preise zu 50 % festgelegt und zu 50 % variabel, abhängig vom jeweiligen Marktpreis. Ab dem Jahr 2012 bezahlt Q-Cells einen variablen Marktpreis, der jährlich ausgehandelt wird.

072

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

Einen weiteren bedeutenden Einkaufsvertrag hat Q-Cells im Dezember 2007 mit der chinesischen LDK Solar abgeschlossen. In diesem Vertrag verpflichtet sich LDK Solar im Zeitraum 2009 bis 2018 zur Lieferung von Solarwafern basierend auf einer Gesamtmenge von 43.000 Tonnen Silizium. Insgesamt lassen sich damit Solarzellen mit einer Gesamtleistung von über 6 GWp herstellen. Für das Jahr 2008 hat die Q-Cells mit Stand zum 31. Dezember 2007 insgesamt Silizium und Waferlieferungen im Volumen von 545 MWp vertraglich abgesichert. Daneben gibt es weitere mögliche Liefermengen aus Vertragsverhandlungen, fortlaufenden Liefermengen sowie der zukünftigen Zellstärkenreduzierung. Diese Mengen belaufen sich insgesamt auf etwa 164 MWp. Erfahrungsgemäß wird hieraus ein Liefervolumen von ca. 30 % dieser Menge realisiert. Daraus ergibt sich eine risikogewichtete Einkaufsmenge von 594 MWp, die aufgrund von Verarbeitungsbruch im Produktionsprozess sowie der zeitlichen Verzögerung beim Verarbeiten von Silizium und Ingots zu Wafern bzw. im Anschluss in unserem Produktionsprozess zu Solarzellen zu einem Produktionsvolumen von ca. 540 MWp im Kerngeschäft führt. Für das Jahr 2009 konnten wir bereits 888 MWp an Siliziumund Waferlieferungen absichern. Inklusive der in Verhandlung befindlichen Mengen beläuft sich das risikogewichtete Einkaufsvolumen auf über 1 GWp. Für die Jahre 2011 bis 2018 konnten wir die abgesicherten Mengen im Vergleich zum Vorjahresstichtag ebenfalls deutlich steigern. Die Q-Cells verfolgt grundsätzlich eine Politik von Win-winPartnerschaften durch langfristige Verträge mit Lieferanten und Kunden. Diese Unternehmensphilosophie wird uns auch in Zukunft nicht nur bei der Beschaffung helfen, sondern auch bei der gemeinsamen schnellen Entwicklung und Umsetzung von Innovationen mit unseren Partnern. Auch für 2008 und für die erste Jahreshälfte 2009 gehen wir von Engpässen bei der Siliziumverfügbarkeit aus. Im Geschäftsbericht 2006 waren wir noch davon ausgegangen, dass bereits zu Beginn des Jahres 2009 eine Entspannung der Einkaufssituation eintritt. Da sich die Nachfrage nach Solarmodulen aber deutlich besser entwickelt hat, als zu diesem Zeitpunkt vorhersehbar war, gehen wir nunmehr von einer allmählichen besseren Verfügbarkeit von Silizium im Laufe des zweiten Halbjahres 2009 aus. Im Vergleich zu unseren Wettbewerbern befinden wir uns bei der Absicherung

DIE WIRTSCHAFTLICHE LAGE DER Q-CELLS AG

der Silizium- und Wafermengen aufgrund unserer Positionierung und Marktstellung sowie der langjährigen engen und sehr guten Zusammenarbeit mit unseren Hauptlieferanten in einer guten Ausgangslage, um auch weiterhin hohe Wachstumsraten im Produktionsvolumen realisieren zu können.

ABSATZ Als unabhängiger Spezialist bieten wir unseren Abnehmern ein leistungsfähiges Produktportfolio. Durch unsere starke Position in der technologischen Entwicklung gewährleisten wir unseren Kunden, dass sie stets mit den besten Produkten beliefert werden. Um unsere starke technologische Position abzusichern, haben wir im Jahr 2007 die Zusammenarbeit mit unseren Hauptkunden vertieft. Die gemeinsamen Projekte umfassen neben der Forschung und Entwicklung sowie der Produktstrategie auch praktische Fragen wie Formate oder Transportbruchreduzierung. Da wir gemeinsam an der Optimierung der praktischen Leistungsfähigkeit der eingesetzten Zelle im Modul arbeiten, unterstützt die Q-Cells nicht nur die Qualität der mit ihren Zellen ausgestatteten Endprodukte, sondern steigert auch die Kundenzufriedenheit. Die Q-Cells profitiert in ihrem Absatzmarkt von der Position als konzernunabhängiger und nicht integrierter Produzent von Solarzellen. Wir haben uns in den vergangenen Jahren für viele unabhängige Modulhersteller als Hauptlieferant sowie langfristiger und verlässlicher Partner etabliert. Die Q-Cells strebt an, den Absatz ihrer Produktion langfristig durch Verträge mit einem breiten internationalen Kundenstamm zu sichern. Es liegen mittlerweile langfristige Absatzverträge mit Laufzeiten bis zum Jahr 2019 vor. Die mittel- und langfristige Abnahmesicherheit ermöglicht es uns, in Verbindung mit der guten Rohstoffversorgung, den weiteren Ausbau unserer Kapazitäten besser zu planen. Wir setzen in unseren Lieferbeziehungen gezielt auf Abnehmer, die nicht nur über eine gute Bonität, sondern auch über eine hohe Innovationskraft und ein starkes Wachstumspotenzial – besonders in den internationalen Märkten – verfügen. Gemeinsam mit unseren bestehenden, aber auch neuen Kunden hat die Q-Cells die angestrebte Internationalisierung des Absatzes weiter vorangetrieben. Unsere Exportquote ist im Jahr 2007 auf 60,7 % (im Vorjahr: 53,3 %) gestiegen. Damit haben wir unser Ziel einer Exportquote von 60 % erreicht. Derzeit beliefern wir 80 Kunden in 40 Ländern der Erde (im Vorjahr: 55 Kunden in über 30 Ländern).

Nach Deutschland ist im Jahr 2007 Spanien zu unserem zweitwichtigsten Abnehmerland geworden. Außerordentlich hohe Zuwächse haben wir darüber hinaus in Europa in Italien, Frankreich sowie Zypern erzielt. Auf dem amerikanischen Kontinent konnten wir unsere Position insbesondere in den USA, Kanada sowie Mexiko signifikant ausbauen. In Asien waren unsere wichtigsten Abnehmerländer 2007 China, Korea und Indien, wo wir besonders hohe Wachstumsraten erzielen konnten. Um bestehende und zukünftige Absatzmärkte noch besser zu verstehen und zu erschließen, haben wir 2007 die Q-Cells International GmbH gegründet. Die Q-Cells International wird dazu als Entwickler von großen Freiflächen- und Auf-Dach-Anlagen tätig werden. Hierzu wird die 100 %ige Tochter Q-Cells International im Wesentlichen auf die Dünnschicht-Modulproduktion der Q-CellsTochtergesellschaften zurückgreifen.

MITARBEITER Dank des anhaltend hohen Wachstums unserer Produktion haben wir auch im vergangenen Jahr zahlreiche neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Q-Cells beschäftigte konzernweit per Ende 2007 insgesamt 1.707 (Ende 2006: 964) Mitarbeiter (inklusive Vorstand und Auszubildenden). Die Zahl der Beschäftigten ist damit zum Jahresende 2007 im Vergleich zum Vorjahresstichtag um 743 bzw. 77 % gestiegen. Nach dem Bereich Produktion sind die meisten Mitarbeiter in der Forschung und Entwicklung tätig. Ende des vergangenen Jahres umfasste dieser Bereich insgesamt 213 Beschäftigte. Wir planen, zum Ende des Jahres 2008 rund 300 Mitarbeiter im Bereich Forschung und Entwicklung zu beschäftigen. Die Zahl der Auszubildenden haben wir deutlich gesteigert, sie lag Ende 2007 bei 76 (Ende 2006: 39) und soll auch zukünftig weiter erhöht werden. Die kontinuierliche Qualifizierung und Weiterbildung unserer Mitarbeiter ist für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens von besonderer Bedeutung. Das im Jahr 2005 implementierte interne Personalentwicklungs- und Ausbildungssystem („Q-Cells Academy“) haben wir im vergangenen Jahr weiterentwickelt. Die Spanne der angebotenen Aus- und Weiterbildungen reicht von intensivem Englischunterricht und Schulungen in Bereichen wie Wachstumsmanagement, Arbeitsrecht und Projektmanagement bis hin zu gezielten, auf die einzelnen Mitarbeiter und ihren Arbeitsbereich zugeschnittenen Weiterbildungsangeboten sowie Business-Coaching für alle heutigen und angehenden Führungskräfte der Q-Cells.

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FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

MAGAZIN

KONZERNLAGEBERICHT

Die Q-Cells ist bestrebt, alle Mitarbeiter leistungsbezogen am Gewinn des Unternehmens zu beteiligen. Daher umfassen die Vergütungen nahezu aller Beschäftigten variable leistungsabhängige Bestandteile in Form von Boni und Tantiemen, die sich sowohl an der Erreichung unternehmensspezifischer als auch persönlicher Ziele orientieren. So sind beispielsweise im Bereich der Produktion Bonuszahlungen in Abhängigkeit von Kennzahlen wie Durchsatz oder Bruchquote vereinbart. Darüber hinaus haben wir sowohl im Jahr 2007 als auch in den Vorjahren verschiedene Aktienoptionsprogramme für unsere Mitarbeiter aufgelegt. Die Zuteilung von Aktienoptionen ist an die Erfüllung zu Beginn des Jahres festgelegter ambitionierter Ziele sowie die deutlich bessere Wertentwicklung der Q-Cells-Aktie im Vergleich zum TecDAX gebunden. Im Jahr 2007 haben unsere Mitarbeiter Aktienoptionen im Juni, August, November und Dezember ausgeübt.

BETEILIGUNGEN UND NEUE TECHNOLOGIEN Die derzeitige Schlüsseltechnologie – multi- und monokristalline Solarzellen basierend auf Siliziumwafern – wird nach unserer Einschätzung mindestens für die nächsten zehn Jahre die am Markt führende und dominierende Technologie sein. Gleichzeitig werden neue technologische Entwicklungen parallel und komplementär dazu mehr und mehr an Bedeutung gewinnen. Einige dieser Technologien sind zurzeit bereits so weit entwickelt, dass sie in den nächsten Jahren kommerziell genutzt werden können. Die Q-Cells beobachtet diese Entwicklungen sehr aufmerksam und beteiligt sich gezielt an der Entwicklung und Kommerzialisierung neuer Technologien. Die Q-Cells hat bereits in den Vorjahren gezielt Investitionen in Unternehmen getätigt, die vielversprechende Ansätze im Bereich der neuen Technologie verfolgen. Dabei ist es unser Ziel, in jeder zukünftig relevanten Technologieplattform investiert zu sein, um somit ein breites Spektrum an Produkten anbieten zu können. Im Gegensatz zum Kerngeschäft handelt es sich bei den Dünnschicht-Technologien um integrierte Produktionskonzepte, das heißt, wir produzieren Solarmodule. In 2007 haben wir erhebliche Mittel in den Auf- und Ausbau der Produktionskapazitäten der bereits in unserem Portfolio befindlichen Unternehmen bereitgestellt.

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KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

Dünnschicht-Technologien Cadmium-Tellurid-Dünnschicht-Technologie: Calyxo GmbH, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim Die im Jahr 2005 gegründete Calyxo hat im vergangenen Jahr den Aufbau der ersten Produktionsstätte im industriellen Maßstab weiter vorangetrieben. Dieser soll Ende des ersten Quartals 2008 abgeschlossen sein. Die Calyxo setzt auf eine siliziumfreie Halbleiterschicht aus Cadmium-Tellurid, einer stabilen Verbindung zweier Stoffe, die als Abfallprodukte bei Verhüttungsprozessen anfallen. Vorteile der Technologie sind die günstigen Produktionskosten je Wp und ein für Dünnschicht-Technologien hohes Wirkungsgradpotenzial von über 9 % auf Modulebene. Diese Vorteile führen zu einem hohen Kostensenkungspotenzial in der industriellen Produktion. Weiterer Vorteil dieser Technologie ist eine einfache Produktionsprozessführung aufgrund des zum Einsatz kommenden sogenannten Atmosphärendruckverfahrens. Zur Kommerzialisierung dieser Technologie hatte die Calyxo eine weltweit exklusive Lizenz von der Solar Fields LLC. (USA) erworben. Um den weiteren Ausbau zu beschleunigen, hat die Calyxo GmbH den Geschäftsbetrieb ihres Technologiepartners Solar Fields durch die neu gegründete 100 %ige Tochter Calyxo USA, Inc. im Oktober 2007 übernommen. Im Gegenzug erhielten die Anteilseigner der Solar Fields 7 % der Anteile der Calyxo sowie einen Barausgleich in Höhe von 5,0 Mio. USD. Die Q-Cells hält nach dieser Transaktion einen Anteil von 93 % an der Calyxo. Damit hat sich die Calyxo die Patentrechte an der Technologie des Hauptbeschichtungsprozesses gesichert. Daneben erwarten wir, durch diesen Schritt in der Zukunft den Kapazitätsausbau von Calyxo zu beschleunigen. Die erste Produktionslinie der Calyxo hat die Testproduktion Ende des dritten Quartals aufgenommen. Bis zum Ende des ersten Quartals 2008 wird die volle Kapazität von 25 MWp erreicht sein. Auf Basis der positiven Ergebnisse der ersten Produktionslinie wurde der weitere Ausbau der Kapazität um 60 MWp beschlossen. Der Produktionsstart dieser Linie ist für das zweite Quartal 2009 geplant. Die neue Linie wird ebenfalls im Solar Valley in Bitterfeld-Wolfen errichtet und dient als „Blaupausenlinie“ für zukünftige Ausbauschritte. Dieses Blaupausenkonzept bedeutet, dass zu späteren Zeitpunkten weitere Produktionsanlagen analog zur neu entstehenden Fertigung errichtet werden können, was die zukünftige Expansion deutlich beschleunigt.

DIE WIRTSCHAFTLICHE LAGE DER Q-CELLS AG

Mikromorphe Silizium-Dünnschicht-Technologie: Brilliant 234. GmbH (zukünftig Sontor GmbH), Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim Die Brilliant 234. GmbH ist eine 100 %ige Tochtergesellschaft der Q-Cells. Die Anfang 2006 gegründete Gesellschaft kommerzialisiert eine sogenannte mikromorphe Silizium-DünnschichtTechnologie. Hierbei handelt es sich um ein Tandemkonzept, das heißt, es werden zwei verschiedene Schichten Silizium auf das Trägermaterial – eine Glasplatte – abgeschieden. Durch die Kombination einer amorphen sowie einer mikrokristallinen Schicht können deutlich bessere Wirkungsgrade im Vergleich zur herkömmlichen amorphen Dünnschicht-Technologie erzielt werden. Der Wirkungsgrad in der industriellen Produktion liegt bei ca. 9 %. In Verbindung mit der großflächigen, kostengünstigen Abscheidung der notwendigen Halbleiterschichten besitzt diese Technologie ebenfalls ein hohes Kostensenkungspotenzial. Die von der Brilliant 234. verwendete Technologie basiert auf einer Entwicklung des Instituts für Photovoltaik am Forschungszentrum Jülich und der Firma Applied Films GmbH & Co. KG (mittlerweile übernommen von der US-amerikanischen Applied Materials). In einem ersten Ausbauschritt hat die Brilliant 234. eine Linie mit einer Produktionskapazität von 8 MWp im abgelaufenen Jahr errichtet und die Testproduktion am Ende des dritten Quartals 2007 aufgenommen. Bis Ende des ersten Quartals 2008 soll die Erweiterung der Produktionskapazität auf 25 MWp abgeschlossen sein.

CIGS-Dünnschicht-Technologie: Solibro GmbH, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim Im November 2006 tätigte die Q-Cells eine weitere Investition in eine Dünnschicht-Technologie als Ergänzung zu ihrem bestehenden Technologieportfolio. Gemeinsam mit der Solibro AB aus Uppsala, Schweden, soll die dort entwickelte Kupfer-IndiumGallium-Diselenid-(CIGS-)-Dünnschicht-Technologie in die Massenproduktion überführt werden. In der bestehenden Testlinie in Schweden wurden bereits Module mit einem Wirkungsgrad von mehr als 11,5 % hergestellt. Die Solibro hat das Potenzial, die Dünnnschicht-Module mit dem höchsten Wirkungsgrad im Portfolio der Q-Cells herzustellen.

Flexible Dünnschicht-Technologie: VHF-Technologies S.A., Yverdon-les-Bains/Schweiz Das Unternehmen aus dem schweizerischen Yverdon-les-Bains hat mit dem Institut für Mikrotechnik der Universität Neuenburg unter dem Markennamen „Flexcell“ eine Technologie entwickelt, um amorphes Silizium im Nanometerbereich auf einen Kunststoffträger aufzubringen und so flexible Solarmodule herzustellen. Die Produkte sind somit äußerst biegsam, sehr dünn und leicht, unzerbrechlich sowie kundenspezifisch herstellbar. Die Biegsamkeit des verwendeten Trägermaterials aus Kunststoff ermöglicht die Herstellung im sogenannten Rolle-zu-Rolle-Verfahren. Im März 2007 hat die Q-Cells ihre Option zur Aufstockung des Anteils an der VHF Technologies von 23,4 % auf 51,0 % ausgeübt. Im Rahmen einer weiteren Finanzierungsrunde im Januar 2008 hat sich der Anteil von Q-Cells weiter auf 55,6 % erhöht. Die VHF Technologies produzierte bereits im Jahr 2007 Solarmodule auf der bestehenden Testlinie mit einer Produktionskapazität von 2 MWp. Der Bau der ersten Fertigung im industriellen Maßstab mit einer Kapazität von 25 MWp in der Schweiz wurde im vergangenen Jahr begonnen. Der Start des Ramp-ups ist für das dritte Quartal 2008 geplant. Zukünftige Anwendungen sind u. a. Anlagen für Industriedächer mit einer geringen Traglast.

Siliziumbasierte Dünnschicht-Technologie: CSG Solar AG, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim Das CSG-Dünnschicht-Verfahren wurde seit 1995 durch die australische Firma Pacific Solar Pty Limited, Sydney, unter Mitwirkung weltweit führender Solarexperten entwickelt. Diese Technologie verbindet die Vorteile der bewährten Silizium-Technologie wie lange Lebensdauer mit den Vorteilen der Dünnschicht, u. a. dem niedrigen Materialeinsatz. Im Produktionsprozess der CSG Solar, die diese Technologie sowie die Pilotlinie in Sydney von der australischen Pacific Solar erworben hat, kommt Silizium nicht in Form von Wafern zum Einsatz, sondern es wird direkt aus Silangas gewonnen. Dabei wird eine äußerst dünne Siliziumschicht mit einer Dicke von weniger als zwei µm direkt auf eine strukturierte Glasscheibe aufgebracht, die das Sonnenlicht „einfängt“. Danach wird das Silizium durch Erhitzung kristallisiert.

Hierzu gründeten die Partner Anfang 2007 ein Joint Venture, die Solibro GmbH, an dem die Q-Cells einen Anteil von 67,5 % hält. Der Bau der ersten Fabrik im Solar Valley, die über eine jährliche Produktionskapazität von 25 bis 30 MWp verfügen wird, wurde im Jahr 2007 begonnen. Erste Module werden voraussichtlich Mitte 2008 in der neuen Fabrik produziert. Die volle Produktionskapazität wird Ende 2008 erreicht sein. 075

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

MAGAZIN

KONZERNLAGEBERICHT

Die CSG Solar verfügt über eine Fertigung mit einer Kapazität von rund 25 MWp im Solar Valley. Das vergangene Geschäftsjahr war durch Verzögerungen beim Ramp-up der Produktion gekennzeichnet. Derzeit wird intensiv an einer Lösung dieser Probleme gearbeitet. Die Q-Cells hält zum Ende des Geschäftsjahres 2007 einen Anteil von 21,71 % an der CSG Solar. Weitere Aktionäre sind die norwegische REC, die Private-Equity-Gesellschaft Apax Partners sowie die Good Energies Investment. Im Rahmen einer im Februar 2008 durchgeführten weiteren Finanzierungsrunde hat sich die Q-Cells AG mit 2,6 Mio. € beteiligt. Der Anteil der CSG Solar AG beträgt weiterhin 21,71 %.

Waferbasierte Technologien Renewable Energy Corporation ASA (REC), Høvik /Norwegen Im Zusammenhang mit dem Abschluss eines Silizium-Liefervertrags mit Elkem Solar im Februar 2007 hat sich die Q-Cells mit 17,9 % (88,5 Mio. Aktien) an der REC beteiligt. Die Anteile wurden von der Good Energies im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung eingebracht. Die REC ist einer der weltweit größten Hersteller von Solarsilizium und Wafern und der Hauptlieferant für Siliziumwafer der Q-Cells seit deren Gründung. REC ist darüber hinaus führend in der Weiterentwicklung der Herstellungsverfahren von hochreinem Silizium, vor allem durch die Entwicklung des Wirbelschichtverfahrens, das eine deutliche Kostensenkung gegenüber dem klassischen Siemens-Prozess verspricht. Der Anteil an der REC ist in der Bilanz unter den langfristigen Vermögenswerten erfasst. Die Bilanzierung erfolgt nach der AtEquity-Methode (Anschaffungskosten vermindert um Abschreibungen auf die erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände, im Wesentlichen Auftragsbestände und Technologien). Diese Abschreibungen beliefen sich im Jahr 2007 auf 11,0 Mio. €, in 2008 werden sie voraussichtlich 12,2 Mio. € betragen. Der Aktienkursverlauf der REC hat derzeit keine Auswirkung auf den Bilanzansatz des Anteils. Gleichzeitig mit der Übernahme des REC-Anteils hat die Q-Cells zur teilweisen Absicherung des Aktienkurses drei Put-Optionsvereinbarungen abgeschlossen. Diese geben der Q-Cells das Recht, insgesamt 78,6 Mio. Aktien dem derzeitigen Hauptaktionär der REC, der Orkla ASA (Norwegen), anzudienen. Dies entspricht 15,9 % der REC-Aktien bzw. 92,6 % der zum Bilanzstichtag im Eigentum der Q-Cells befindlichen REC-Aktien. Weitere Details dazu finden sich im Anhang unter Punkt 4.8. „Marktwerte aus Finanzinstrumenten“.

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KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

Die Wertveränderung der Put-Optionen wird quartalsweise in der Gewinn- und Verlustrechnung unter der Position „Ergebnis aus Finanzinstrumenten“ ausgewiesen. Infolge des starken Kursanstiegs der REC-Aktie im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich der Wert der Put-Optionen deutlich vermindert. Die Abschreibungen im Jahr 2007 auf die Put-Optionen beliefen sich auf insgesamt 36,4 Mio. €. Der verbleibende Restbuchwert zum Bilanzstichtag beträgt 2,0 Mio. €. Im zweiten Quartal 2007 hat die Q-Cells 3,5 Mio. Aktien der REC zu einem Kurs von je NOK 203 verkauft, um die bilanziellen Abschreibungen auf die Put-Optionen auszugleichen. Aus dieser Transaktion resultiert ein Gewinn von 44,0 Mio. €.

String-Ribbon-Technologie: EverQ GmbH, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim Die signifikante Reduzierung des Siliziumeinsatzes und damit der Produktionskosten ist Merkmal der String-Ribbon-Technologie, die im Rahmen der EverQ GmbH kommerzialisiert wird. Die EverQ ist ein Joint Venture mit dem US-amerikanischen Unternehmen Evergreen Solar, Inc., Marlboro (Evergreen), sowie mit der norwegischen REC. Alle drei JV-Partner halten einen Anteil von 33,33 % an der EverQ. Die EverQ setzt ein integriertes Produktionskonzept um, das die Wertschöpfungsstufen Wafer, Solarzelle und Solarmodul umfasst. Die EverQ hat im abgelaufenen Geschäftsjahr den Ramp-up der zweiten integrierten Produktionsanlage abgeschlossen. Damit steht der EverQ zum Ende des Jahres 2007 eine Produktionskapazität von 100 MWp zur Verfügung. Im Oktober 2007 haben die drei Partner den Bau der dritten integrierten Produktion am bestehenden Standort im Solar Valley beschlossen. Die neue Fertigungslinie mit einer Kapazität von 80 MWp wird die Produktion voraussichtlich im ersten Quartal 2009 aufnehmen. Darüber hinaus hat die EverQ einen zusätzlichen Liefervertrag für Polysilizium mit der REC abgeschlossen. Dieser zusätzliche Vertrag ermöglicht den Ausbau der Kapazitäten bis auf 600 MWp im Jahr 2012. Die Anzahl der Mitarbeiter der EverQ hat sich im Jahr 2007 von 450 auf 1.003 mehr als verdoppelt.

DIE WIRTSCHAFTLICHE LAGE DER Q-CELLS NACHTRAGSBERICHT

Niedrig-konzentrierende Solartechnologie: The Solaria Corporation, Fremont, Kalifornien / USA Die Solaria hat eine neue, niedrig-konzentrierende PV-Technologie auf der Basis von Standard-Silizium-Solarzellen entwickelt. Der Vorteil dieser Technologie liegt darin, dass durch die zwei- bis dreifache Konzentration des Sonnenlichts die Zahl der Module deutlich erhöht werden kann, die aus einer bestimmten Menge Solarzellen produziert werden können. Dabei fügt sich die Technologie nahtlos in die bestehende Wertschöpfungskette der siliziumwaferbasierten PV-Technologie ein. Die Produktionsprozesse können darüber hinaus schnell skaliert werden. Die von Solaria entwickelte Technologie ist für die Q-Cells interessant, weil sie enormes Potenzial zur Kostensenkung aufweist und dazu beitragen kann, das Ziel der Wettbewerbsfähigkeit der Solarindustrie schneller zu erreichen. Die Pilotlinie der Solaria mit einer Produktionskapazität von 2,5 MWp wurde im vierten Quartal 2007 in Betrieb genommen. Die erste Produktionslinie mit einer Kapazität von 25 MWp errichtet die Solaria derzeit zusammen mit einem Partner auf den Philippinen. Im ersten Quartal 2008 wird der erste Bauabschnitt mit einer Kapazität von 6 MWp voraussichtlich fertig gestellt. Die vollständige Inbetriebnahme ist in der zweiten Jahreshälfte 2008 vorgesehen. Die Q-Cells hat ihren Anteil im Rahmen einer Finanzierungsrunde im Juli 2007 von 12,4 % auf 31,5 % erhöht und ist damit größter Anteilseigner der Solaria. Darüber hinaus verfügen sowohl andere Anteilseigner als auch Q-Cells über die Optionen, die Anzahl ihrer Aktien an Solaria zu erhöhen. Sollten sämtliche bestehenden Optionen ausgeübt werden, würde sich der Anteil der Q-Cells an Solaria auf 33 % erhöhen. Neben der Erhöhung des Anteils im Juli 2007 hat die Q-Cells mit Solaria einen Liefervertrag für Solarzellen über insgesamt bis zu 1,35 GWp mit einer Laufzeit von zehn Jahren geschlossen. Dadurch könnte die Solaria einer der größten Abnehmer der Q-Cells werden.

NACHTRAGSBERICHT Im Zuge einer weiteren Finanzierungsrunde der VHF Technologies am 14. Januar hat sich der Anteil der Q-Cells von 51,0 % auf 55,6 % erhöht. Am 19. Februar 2008 unternahm die Q-Cells einen weiteren wichtigen Schritt in der Internationalisierung der Geschäftstätigkeit, indem sie den Bau einer Produktionsstätte in Malaysia mit den dortigen Behörden vereinbarte. Standort der neuen Fabrik – sie wird die siebte Produktionslinie der Q-Cells AG und die erste außerhalb Deutschlands sein – wird der Selangor Business Park nahe der Hauptstadt Kuala Lumpur. Das südostasiatische Land überzeugte aufgrund mehrerer Faktoren. Neben der starken Unterstützung der malaysischen Regierung spielte die hervorragende Infrastruktur in Selangor eine wichtige Rolle. Dazu zählt nicht nur der neu angelegte Business Park selbst, der genügend Raum für den Ausbau des Produktionsstandorts bietet, sondern auch die Nähe zu Kuala Lumpur und dem internationalen Flughafen der Stadt. Die Region um die Hauptstadt zeichnet sich darüber hinaus durch ein Potenzial an qualifizierten Arbeitskräften aus. Von besonderer Bedeutung ist hier die nahe gelegene Universität Kuala Lumpur, die als technische Hochschule ihren Schwerpunkt in der Ausbildung von Ingenieuren hat und über einen Lehrstuhl für Solartechnologie verfügt. In der ersten Ausbauphase wird eine Produktionslinie für multikristalline Solarzellen mit einer Produktionskapazität von 160 MWp errichtet. Die Produktion soll Ende des ersten Quartals 2009 aufgenommen werden. Mit der Errichtung einer Produktionsstätte in Südostasien positioniert sich Q-Cells deutlich stärker auf den asiatischen Wachstumsmärkten. Das Unternehmen ist bereits mit einer Tochtergesellschaft in Hongkong (Q-Cells Asia Ltd.) sowie mit Niederlassungen in Hangzhou/China und Tokyo vertreten und beliefert Solarmodulproduzenten unter anderem in Indien, Japan, Südkorea und Taiwan.

Mit diesem Portfolio ist der Q-Cells-Konzern sehr gut aufgestellt, um zukünftig am Wachstum aller relevanten PV-Technologien teilzuhaben.

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FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

MAGAZIN

KONZERNLAGEBERICHT

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

RISIKOBERICHT Neben unserer klaren strategischen Ausrichtung und dem langfristigen Marktpotenzial stützt ein Risikomanagementsystem den Fortbestand und die positive Weiterentwicklung des Q-CellsKonzerns.

RISIKOMANAGEMENTSYSTEM Die Q-Cells versteht Risikomanagement nicht ausschließlich als Risikominimierung, sondern sieht vielmehr auch die enthaltenen Chancen. Deswegen beschäftigt sich die Q-Cells positiv mit Risiken, nimmt diese aktiv an und leitet daraus Chancen ab. Unser Risikomanagementsystem ist somit nicht nur ein wichtiges Instrument zur Absicherung, sondern auch zur Erreichung unserer Unternehmensziele und zur Zukunftssicherung.

Ebenfalls der Erschließung neuer Märkte dient das Geschäftsfeld der Projektierung großer Photovoltaik-Anlagen, das die Q-Cells AG mit Hilfe der im vergangenen Jahr gegründeten 100 %igen Tochterfirma Q-Cells International GmbH erschließt. Durch die Planung und Projektierung von Freiflächen-Anlagen und großen Auf-Dach-Anlagen auf Gewerbegebäuden sollen über die Q-Cells International vor allem die neuen Dünnschicht-Technologien der Q-Cells-Gruppe in den Markt eingebracht werden. Q-Cells erwartet vom Einsatz der Module in den von ihrem Tochterunternehmen projektierten Anlagen ein umfassenderes Verständnis der neuen Technologien und der Kundenerwartungen. Das erste von der Q-Cells International für einen Investor projektierte und gebaute PV-Kraftwerk wird gegenwärtig in Rödgen (Sachsen-Anhalt) errichtet, in unmittelbarer Nähe zum Unternehmenssitz der Q-Cells AG. Zum Umsatz der Q-Cells AG im Jahr 2007 hat die Q-Cells International ca. 13 Mio. € beigetragen. Für das Jahr 2008 wird ein Umsatz von 25 bis 50 Mio. € erwartet.

Beispiele für das gezielte Nutzen der sich ergebenden Chancen nach sorgfältiger Abwägung und Prüfung sind die Investitionen in die neuen Technologien, der Eintritt in neue Märkte oder aber der Einsatz von neuen Materialien in der Produktion, wie z. B. dem direkt gereinigten metallurgischen Silizium. Die Chancen und Risiken vielversprechender Technologieansätze werden in einem umfangreichen Due-Diligence-Prozess beurteilt, um dann bei positiver Entscheidung zunächst in die Stufe der Pilotproduktion zu investieren (ca. 25 MWp Kapazität). Nach Validierung der Ergebnisse erfolgt dann gezielt der weitere Kapazitätsausbau. Das Risikomanagementsystem der Q-Cells dient der Identifizierung, Kontrolle, Steuerung und Bewältigung eingegangener Risiken. Zusammenhänge und Interdependenzen der Einzelrisiken sind der Q-Cells bewusst. Gegenmaßnahmen werden insbesondere auf ihre Effektivität hin überprüft. Bei Identifizierung eines neuen wesentlichen Risikofaktors erfolgt eine sofortige Risikomeldung an den Vorstand. Die Ablaufprozesse sind transparent gestaltet und alle Risikoverantwortlichen für die zugewiesenen Beobachtungsfelder in die Risikokommunikation einbezogen. Dies ist die ständig aktualisierte Basis für ein permanent gelebtes Risikobewusstsein, getragen von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Durch die zeitnahe Rückkoppelung der erzielten Produktions-, Qualitäts-, Absatz- und Finanzergebnisse und eine Gegenüberstellung mit den geplanten Werten informiert sich das Management laufend und gezielt über mögliche Risiken.

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NACHTRAGSBERICHT RISIKOBERICHT

Die mit Unterstützung einer auf die Q-Cells zugeschnittenen Risikosoftware erstellten Steuerungs- und Kontrollmechanismen bilden regelmäßig die Entscheidungsgrundlage für das Management. Das Risikomanagement wird permanent weiterentwickelt, sich ändernden Umfeldbedingungen zeitnah angepasst und zu einem konzernweiten Risikomanagement ausgebaut, das die Tochtergesellschaften und Beteiligungen mit einbezieht. Mit Aufnahme der Massenproduktion in den Tochtergesellschaften und Mehrheitsbeteiligungen erfolgt eine Ausweitung des vollumfänglichen Risikomanagements der Q-Cells AG auf diese Gesellschaften. Ein Baustein des Risikomanagements der Q-Cells sind die abgeschlossenen Versicherungen. Wesentliche Risiken wie Sachanlageschäden oder Betriebsunterbrechungen sind durch entsprechende Versicherungen abgedeckt. Wir überprüfen den Versicherungsschutz laufend und flankieren ihn durch präventive Maßnahmen.

WESENTLICHE RISIKEN Beschaffungsmarkt Silizium als wichtigster Rohstoff für die Solarindustrie war in den vergangenen drei Jahren der limitierende Faktor des Branchenwachstums. Der erhebliche Nachfrageüberhang führte in den Jahren von 2005 bis 2007 zu einer Knappheit an Silizium und Silizium-Wafern im Markt. Die Verfügbarkeit des Solarsiliziums wird auch im Jahr 2008 und teilweise im Jahr 2009 die Wachstumsraten der Branche begrenzen. Da nicht nur die bisherigen Lieferanten ihre Kapazitäten ausbauen, sondern voraussichtlich auch neue Lieferanten in den Markt eintreten werden, sieht die Q-Cells ab etwa Mitte 2009 eine Entspannung auf der Zuliefererseite. Wir erwarten, dass sich ab diesem Zeitpunkt die bestehenden Engpässe aufzulösen beginnen und die Wachstumsraten des Markts bei weiterem Nachfrageüberhang deutlich ansteigen. Weiterhin werden sich die Verfügbarkeit von direkt gereinigtem metallurgischem Silizium sowie ein geringerer Siliziumverbrauch pro Wp (dünnere Zellen und höhere Wirkungsgrade) positiv auf die Versorgungslage auswirken. Die Dünnschicht-Technologien sind von diesen Versorgungsengpässen nicht betroffen, da sie entweder signifikant weniger oder gar kein Silizium benötigen.

Die Q-Cells AG hat langfristige Lieferverträge mit den bedeutendsten Marktteilnehmern auf den vorgelagerten Wertschöpfungsstufen der Silizium- und Waferproduktion abgeschlossen. Durch die im Jahr 2007 abgeschlossenen Lieferverträge mit Elkem Solar und LDK Solar, die Beteiligung an der REC sowie die Investitionen in verschiedene Dünnschicht-Technologien können diese Risiken jedoch minimiert werden. Durch ihre verstärkten Anstrengungen in der Rohstoffsicherung ist es der Q-Cells gelungen, den Mengenbedarf für 2008 sowie 2009 weitestgehend abzusichern und bereits heute Teile des Bedarfs bis in das Jahr 2018 abzudecken. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor dafür ist die Geschäftspolitik, langfristig angelegte strategische Partnerschaften mit ausgewählten, leistungsfähigen Lieferanten einzugehen.

Absatzmarkt Das Wachstum der Branche und die Geschäftstätigkeit der Q-Cells werden auch in den nächsten Jahren stark von den politischen Rahmenbedingungen zur Förderung erneuerbarer Energien geprägt sein. In Deutschland, dem derzeitigen Hauptabsatzmarkt der Q-Cells, wird die Nachfrage sehr stark durch das seit dem 1. Januar 2004 implementierte Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) getrieben. Es sieht eine langfristige Mindestvergütung (gekoppelt mit einer Abnahmeverpflichtung durch die Stromnetzbetreiber) für durch Photovoltaik erzeugten Strom vor. Derzeit sieht das EEG eine kontinuierliche jährliche Absenkung der Mindestvergütung von 5 % bzw. 6,5 % vor. Der dem Bundestag zur Abstimmung vorliegende Vorschlag für die planmäßige Novellierung des Gesetzes sieht eine Reduktion der Einspeisevergütung von 7 % plus 0,01 € für das Jahr 2009 vor. Für 2010 ist eine Absenkung der Einspeisevergütung um 7 % vorgesehen. Ab dem Jahr 2011 soll die Einspeisevergütung gemäß diesem Vorschlag um jährlich 8 % gesenkt werden. Diese erhöhten Degressionssätze dürften in den nächsten Jahren zu stärker sinkenden Preisen für Photovoltaik-Anlagen in Deutschland führen. In den vergangenen Jahren haben zusätzlich die Regierungen vieler weiterer Länder attraktive Rahmenbedingungen für die Förderung erneuerbarer Energien geschaffen. Wir erwarten, dass in den nächsten Jahren neben Japan, Deutschland, Spanien und Kalifornien weitere neue, stabile Märkte für Photovoltaikprodukte entstehen werden.

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FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

MAGAZIN

KONZERNLAGEBERICHT

Darüber hinaus hat die Q-Cells auch im Jahr 2007 ihr Kundenportfolio vor allem auf internationalen Märkten weiter diversifiziert und neue Kunden gewonnen. Wir streben an, die langfristigen strategischen Partnerschaften mit den wichtigsten Kunden weiter auszubauen und die Zahl der Kunden, insbesondere im Ausland, weiter zu erhöhen. Auf diese Weise wollen wir die Abhängigkeit von einzelnen Märkten und insbesondere vom deutschen Markt verringern. Im Jahr 2007 konnte die Exportquote auf 60,7 % gesteigert werden. Für 2008 rechnen wir mit einem weiteren Ausbau des Absatzes auf den Auslandsmärkten. Photovoltaikanlagen werden in der Regel zu einem wesentlichen Teil durch Fremdkapital finanziert. Das im langfristigen Vergleich zurzeit niedrige Zinsniveau und die daraus resultierenden niedrigen Fremdkapitalkosten haben die Rentabilität von Photovoltaikanlagen positiv beeinflusst. Ein Anstieg des Zinsniveaus würde durch höhere Fremdkapitalkosten die Rentabilität von Photovoltaikanlagen reduzieren und könnte damit die Nachfrage nach Photovoltaikzellen beeinträchtigen. Kurz- und mittelfristig erwarten wir jedoch keinen signifikanten Zinsanstieg. Unser Absatzmarkt war auch im vergangenen Jahr weltweit ein Verkäufermarkt. Die Nachfrage überstieg die produzierte Menge deutlich. Aufgrund des Eintritts von neuen Wettbewerbern sowie der besseren Verfügbarkeit des Ausgangsstoffs Silizium dürfte die Konkurrenz um Marktanteile in den nächsten Jahren zunehmen. Inwieweit es in den Jahren 2009 und 2010 somit zu einem Angebotsüberhang kommen könnte, ist derzeit nicht absehbar.

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

Da derzeit in Thalheim fünf Fabriken vorhanden sind, führt der Ausfall einer Fabrik oder eines Teilbereichs nur zu einer teilweisen Einschränkung der Produktion. Mit der Fabrik V, die seit Mitte 2007 ca. einen Kilometer von den bisherigen Produktionslinien entfernt in der ersten Ausbaustufe zur Verfügung steht, können Ausfälle einer Linie oder von Teilbereichen noch besser aufgefangen werden. Das noch vorhandene Produktionsausfallrisiko verringern wir durch die laufende Weiterqualifikation unserer Mitarbeiter sowie die ständige Optimierung und systematisch überwachte Wartung unserer Anlagen.

Technologie Die im Kerngeschäft der Q-Cells verwendete mono- und multikristalline Solarzellentechnologie hat sich in den letzten Jahren trotz einer Vielzahl verschiedener Dünnschicht-Konzepte weiter als Industriestandard etabliert. Der Marktanteil ist in den letzten Jahren leicht angestiegen und liegt mittlerweile bei über 90 %. Innerhalb dieser Kategorie überwiegen die kostengünstigeren multikristallinen Zellen die leistungsstärkeren monokristallinen Zellen. Auch in den kommenden zehn Jahren wird diese Technologie u. a. aufgrund des weiteren Kostensenkungspotenzials ihre dominante Stellung behalten. Insgesamt wird jedoch eine zunehmende Bedeutung der Dünnschicht-Technologien erwartet. Diese werden die kristalline Technologie aber nicht ersetzen, sondern ergänzen. Durch die Dünnschicht-Technologien können neue Einsatzgebiete und Märkte erschlossen werden, beispielsweise im Freiflächenbereich.

Produkte/Produktion Die Q-Cells gibt als Hersteller und Verkäufer von Photovoltaikzellen Garantien auf ihre Produkte und ist Gewährleistungsrisiken ausgesetzt. Q-Cells gewährleistet, dass von ihr gelieferte Zellen für die Dauer von zehn Jahren mindestens 90 % der Nominalleistung erzielen. Weiterhin gewährleistet die Q-Cells für Solarmodule für die Dauer von zwanzig Jahren ab Versanddatum aus der Fabrik mindestens 80 % und für die Dauer von zehn Jahren ab Versanddatum aus der Fabrik mindestens 90 % der vertraglich festgelegten Mindestleistung. Die Q-Cells produziert mit der Ausnahme der Tochtergesellschaft VHF-Technologies ausschließlich an einem Standort. Produktionsausfälle können sich negativ auf die Finanz- und Ertragslage des Konzerns auswirken.

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Die Forschung und Entwicklung der Q-Cells basiert auf vier Säulen: In den letzten Jahren haben wir eines der leistungsfähigsten Forschungs- und Entwicklungsteams im Bereich der Solarzellentechnologie aufgebaut. Diese Technologiekompetenz im eigenen Hause sichert die Q-Cells durch gemeinsame Projekte und eine enge Zusammenarbeit mit führenden Universitäten und Instituten sowie mit strategischen Partnern auf der Lieferantenund Abnehmerseite ab. Hervorzuheben ist hier die Einrichtung einer von Q-Cells finanziell unterstützten Stiftungsprofessur an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, um in den Folgejahren von den dort ausgebildeten Wissenschaftlern profitieren zu können. Zudem sind der Bau des Reiner-Lemoine-Forschungszentrums im Solar Valley sowie das Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP in Halle, in dem gezielte Forschung und Entwicklung an neuen Silizium-Materialien durchgeführt wird, zu erwähnen.

RISIKOBERICHT

In aussichtsreichen neuen Zukunftstechnologien engagiert sich die Q-Cells durch gezielte Investitionen sowie Beteiligungen. Eine eigenständige Abteilung Strategic Business Development, in der Ende letzten Jahres mehr als zehn Mitarbeiter tätig waren, beobachtet weltweit aktuelle Entwicklungen im Bereich der Photovoltaik und sucht nach Technologieplattformen, mit denen weitere Kostensenkungen realisiert werden können. In einem breit angelegten Selektionsprozess werden unabhängig von den verwendeten Materialien die vielversprechendsten Ansätze ausgewählt. Im Rahmen eines mehrstufigen Due-Diligence-Verfahrens überprüft die Abteilung die verschiedenen Technologien bezüglich ihres Potenzials und der Realisierbarkeit. Diese Prüfung bildet die Grundlage für eine Entscheidung über den Eintritt in die Pilot- bzw. Prototypenphase.

Finanzielle Risiken Die starke Expansion der Q-Cells erfordert auch weiterhin einen hohen Kapitalbedarf. Dies gewährleisten wir sowohl durch eine starke Eigenkapitalbasis als auch durch die Sicherung entsprechender Fremdmittel. Unser Konzerneigenkapital betrug zum Jahresende 2007 1.833,8 Mio. € (Eigenkapitalquote rund 71 %). Aufgrund der Kapitalerhöhung im Februar 2007 hat sich unser Eigenkapital signifikant erhöht, sodass sich die Q-Cells in einer sehr guten Ausgangslage zur Finanzierung des weiteren Wachstums befindet. Zu Beginn des Jahres 2007 wurde eine Wandelschuldverschreibung mit einem Gesamtvolumen von 492,5 Mio. € emittiert. Diese Wandelanleihe hat neben dem niedrigen Kupon von 1,375 % den Vorteil, dass diese Mittel innerhalb der nächsten fünf Jahre nicht rückforderbar sind und sie gegebenenfalls in Eigenkapital wandelbar sind. Währungsrisiken entstehen bei Q-Cells dadurch, dass wir zum Teil in US-Dollar einkaufen und nicht in gleichem Umfang in USDollar verkaufen. Diesem Risiko tragen wir dadurch Rechnung, dass wir die Währungsrelationen laufend beobachten und gegebenenfalls Kurssicherungsmaßnahmen durchführen werden. Grundsätzlich versuchen wir jedoch, die Beschaffung sowie den Verkauf so aufeinander abzustimmen, dass wir ein natürliches Hedging erreichen. Daneben werden wir voraussichtlich ab dem zweiten Quartal 2009 mit unserer neuen Fertigungslinie VII (1) in Malaysia erstmals über eine Fertigung im US-Dollarraum verfügen.

Im Rahmen der Beschaffungs- und Absicherungsmaßnahmen hat das Unternehmen Vorauszahlungen an Lieferanten geleistet. Auch zukünftig kann es erforderlich sein, solche Anzahlungen zu leisten. Hieraus können sich Ausfallrisiken ergeben. Da wir diese Vorauszahlung allerdings nur gegen Bankgarantien leisten, ist das Ausfallrisiko begrenzt. Darüber hinaus ist es uns gelungen, bei langfristigen Lieferverträgen Vorauszahlungen von Kunden zu erhalten. Unser Finanzcontrolling umfasst u. a. die Liquiditäts-, Finanzund Bilanzplanung. Dieses in Verbindung mit einem Kundenbewertungssystem reduziert die Wahrscheinlichkeit von Forderungsausfällen. Darüber hinaus haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr Versicherungen gegen Forderungsausfälle abgeschlossen. Die Gesellschaft erhält im Zusammenhang mit dem Kapazitätsaufbau und -ausbau öffentliche Investitionszuwendungen. Die erteilten Bescheide über die Bewilligung von Investitionszuschüssen belaufen sich insgesamt auf 51,9 Mio. €, von denen 29,8 Mio. € ausgezahlt waren. Die Auszahlung der Mittel steht jeweils unter dem Vorbehalt, dass die Institutionen, von denen diese Fördermittel zur Verfügung gestellt werden (EU, Bund, Land Sachsen-Anhalt), die Mittel verfügbar haben bzw. diese in den Haushalt (Bund, Land Sachsen-Anhalt) eingestellt wurden. Die Gewährung dieser Fördermittel ist darüber hinaus grundsätzlich an die Einhaltung bestimmter Auflagen und Bedingungen, zum Teil über einen mehrjährigen und in die Zukunft reichenden Zeitraum, gebunden. Im Falle einer Nichterfüllung könnte die Q-Cells zur vollständigen oder teilweisen Rückzahlung der erhaltenen Zuschüsse verpflichtet sein. Dies würde sich nachteilig auf die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft auswirken.

Rechtliche Risiken Wesentliche rechtliche Risiken treten in erster Linie beim Abschluss von Verträgen auf. Um dies intern in geeigneter Weise zu prüfen, wurde im Jahr 2007 unsere eigene Rechtsabteilung weiter ausgebaut. Lizenzverträge sowie Verträge zu Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen werden laufend dem jeweiligen Stand der entsprechenden Projekte angepasst.

081

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

MAGAZIN

KONZERNLAGEBERICHT

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

Für forschungsbezogene Projekte erfolgt vor Beginn ein umfassendes Patentclearing, um zu gewährleisten, dass zukunftsweisende Investitionen in jedem Fall für die Q-Cells wirtschaftlich verwertbar sind. Eine Patentabteilung wurde im Jahr 2007 aufgebaut.

SONSTIGE ANGABEN

Die Qualitätsmarke „Q-Cells“ und „Q.Cells“ – als Wort- bzw. Bildmarke – wird in wichtigen Verkaufsgebieten unter den Schutz der dortigen Rechtsordnungen gestellt.

Vergütung der Vorstände

Wesentliche Risiken aus Rechtsstreitigkeiten, Patentverletzungen, den neuen Regelungen des zu erwartenden Umwelthaftungsgesetzes und weitere rechtliche Risiken sind nicht bekannt.

• eine feste jährliche Grundvergütung, • eine variable Vergütung, deren Höhe sich danach bestimmt, inwieweit bestimmte Unternehmensziele erreicht wurden, • Aktienoptionen sowie • ein Dienstwagen.

GRUNDZÜGE DES VERGÜTUNGSSYSTEMS Die Mitglieder des Vorstands erhalten Bezüge, die sich aus mehreren Bestandteilen zusammensetzen:

GESAMTRISIKO/FORTBESTANDSRISIKO Das Gesamtrisiko bzw. Fortbestandsrisiko des Konzerns wird durch die folgenden wesentlichen Faktoren reduziert: • Wir sind in einem attraktiven Markt mit langfristig hohem Wachstumspotenzial tätig. • Im Photovoltaikmarkt besteht bis auf Weiteres ein erheblicher Nachfrageüberhang. • Die Q-Cells AG ist im Jahr 2007 erstmals der weltgrößte Hersteller von Solarzellen und verfügt über eine starke Marktstellung. • Die Q-Cells AG arbeitet mit neuesten Produktionsanlagen und optimiert die Prozesse fortlaufend mit dem Ziel der Kostenreduzierung. • Die Q-Cells AG verfügt über ein hoch qualifiziertes und leistungsfähiges Team im Bereich Forschung und Entwicklung, welches an der Optimierung der Produkte und Produktionsprozesse arbeitet, um auch weiterhin die Kosten senken zu können. • Das Unternehmen verfügt über eine sehr starke Eigenkapitalbasis. • Die Q-Cells AG investiert gezielt in aussichtsreiche neue Technologien, um die Technologiebasis weiter zu diversifizieren. • Die Q-Cells AG verfügt über gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter, die im Rahmen der Q-Cells Academy weiter fortgebildet werden und über Aktienoptionen langfristig an das Unternehmen gebunden werden.

082

Die Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder umfasst somit fixe und variable Bestandteile. Kriterien für die Höhe der Vergütung bilden insbesondere die Aufgaben des jeweiligen Mitglieds des Vorstands, seine persönliche Leistung, die Leistung des Vorstands insgesamt sowie die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens unter Berücksichtigung seines Vergleichsumfelds. Die variable Vergütung sowie das Aktienoptionsprogramm sind mit Risiken behaftet, sodass es sich dabei nicht um gesicherte Vergütungen handelt. Die feste Grundvergütung wird monatlich ausbezahlt und in regelmäßigen Abständen auf Marktüblichkeit und Angemessenheit überprüft. Zusagen für den Fall der Beendigung der Tätigkeit wurden nicht gemacht. Im Jahr 2007 haben die Vorstandsmitglieder Thomas Schmidt und Dr. Hartmut Schüning einen Teil der im Geschäftsjahr 2004 gewährten Aktienoptionen ausgeübt.

Vergütung der Aufsichtsräte Die Vergütung des Aufsichtsrats ist auf Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat durch die Hauptversammlung festgelegt worden. Jedes Aufsichtsratsmitglied erhält neben dem Ersatz seiner Auslagen eine feste sowie eine erfolgsbezogene jährliche Vergütung. Für die Berechnung der erfolgsbezogenen Vergütung ist der im Konzernabschluss nach IFRS für das betreffende Geschäftsjahr ausgewiesene Konzernperiodenüberschuss maßgebend. Mitglieder von Ausschüssen erhalten zudem einen prozentualen Zuschlag auf die feste und variable Vergütung. Die Höhe der Vergütung wird von der Hauptversammlung mit einfacher Mehrheit festgesetzt.

RISIKOBERICHT SONSTIGE ANGABEN

BERICHTERSTATTUNG NACH § 315 ABS. 4 HGB Zusammensetzung des Gezeichneten Kapitals Das Gezeichnete Kapital beträgt zum Bilanzstichtag 111.259.373,00 € (31. Dezember 2006: 74.729.728,00 €) und ist eingeteilt in 111.259.373 Stückaktien ohne Nennbetrag, und zwar in 80.689.389 Stammaktien und 30.569.984 Vorzugsaktien ohne Stimmrecht (31. Dezember 2006: 74.729.728 Stück Stammaktien). Mit der Inhaberschaft an den Stammaktien verbunden ist das Stimmrecht in der Hauptversammlung sowie das Gewinnbezugsrecht bei beschlossenen Ausschüttungen. Die Inhaber von Vorzugsaktien erhalten für jede von ihnen gehaltene Vorzugsaktie eine Vorzugsdividende in Höhe von 0,03 € pro Geschäftsjahr. Wird die Vorzugsdividende in einem Geschäftsjahr nicht oder nicht vollständig gezahlt, so ist der Rückstand ohne Zinsen aus dem Bilanzgewinn der folgenden Geschäftsjahre in der Weise nachzuzahlen, dass die älteren Rückstände vor den jüngeren zu tilgen und die aus dem Gewinn eines Geschäftsjahres für dieses zu zahlenden Vorzugsbeträge erst nach Tilgung sämtlicher Rückstände zu leisten sind. Die Inhaber von Stammaktien erhalten nach Verteilung der Vorzugsdividende eine Dividende in Höhe von 0,03 € je Stammaktie, soweit eine Dividende ausgeschüttet wird. Soweit darüber hinaus weitere Dividenden ausgeschüttet werden, werden diese an Inhaber von Vorzugsaktien und an Inhaber von Stammaktien nach dem Verhältnis des Anteils am Grundkapital gezahlt. Inhaber von Vorzugsaktien haben weiterhin das Nebenrecht, durch Erklärung gegenüber der Gesellschaft die Umwandlung aller oder eines Teils ihrer Vorzugsaktien in Stammaktien bei fortbestehender Mitgliedschaft im Verhältnis 1:1 zu verlangen.

Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimmrechte überschreiten Nach Kenntnis der Gesellschaft bestanden zum Abschlussstichtag (31. Dezember 2007) folgende direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimmrechte überschreiten: Die Fidelity Management & Research Company, Boston, USA, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Q-Cells AG am 19. April 2006 10,04 % betrug (3.705.723 Stimmrechte) und dass ihr alle Stimmrechte gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zugerechnet wurden.

Die COFRA Holding AG, Zug, Schweiz, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Q-Cells AG am 26. März 2007 29,90 % betrug (entsprechend 23.466.513 von insgesamt 78.483.323 Stimmrechten) und ihr sämtliche Stimmrechte gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zugerechnet wurden. Die Good Energies Investments (Luxembourg) S.à r.l., Luxemburg, Großherzogtum Luxemburg, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Q-Cells AG am 17. Juli 2007 29,63 % betrug (entsprechend 23.466.513 von insgesamt 79.201.475 Stimmrechten) und ihr sämtliche Stimmrechte gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zugerechnet wurden. Die Good Energies (Solar Investments) S.à r.l., Luxemburg, Großherzogtum Luxemburg, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Q-Cells AG am 18. Juli 2007 29,63 % betrug (entsprechend 23.466.513 von insgesamt 79.201.475 Stimmrechten) und ihr sämtliche Stimmrechte gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zugerechnet wurden. Die Voorspring Holding B.V., Amsterdam, Niederlande, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Q-Cells AG am 18. Juli 2007 29,63 % betrug (entsprechend 23.466.513 von insgesamt 79.201.475 Stimmrechten) und dass sie sämtliche Stimmrechte selbst hält. Die FMR LLC, Boston, USA, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Q-Cells AG am 1. Oktober 2007 13,10 % betrug (10.372.204 Stimmrechte) und ihr sämtliche Stimmrechte gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 in Verbindung mit Satz 2 WpHG zugerechnet wurden. Die COFRA Jersey Limited, St. Helier, Jersey, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Q-Cells AG am 14. November 2007 29,63 % betrug (entsprechend 23.466.513 von insgesamt 79.208.651 Stimmrechten) und ihr sämtliche Stimmrechte gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zugerechnet wurden. Die Good Energies General Partner 1 Limited, St. Helier, Jersey, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Q-Cells AG am 14. November 2007 29,63 % betrug (entsprechend 23.466.513 von insgesamt 79.208.651 Stimmrechten) und dass ihr sämtliche Stimmrechte gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zugerechnet wurden. 083

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

MAGAZIN

KONZERNLAGEBERICHT

Die Good Energies I LP, St. Helier, Jersey, Channel Islands, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Q-Cells AG am 14. November 2007 29,63 % betrug (entsprechend 23.466.513 von insgesamt 79.208.651 Stimmrechten) und dass ihr sämtliche Stimmrechte gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zugerechnet wurden.

Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern Das Unternehmen wird vom Vorstand geleitet und gegenüber Dritten vertreten. Nach § 6 der Satzung besteht der Vorstand aus einer oder mehreren Personen, die auf maximal fünf Jahre bestellt werden; die Wiederbestellung ist zulässig. Die Bestimmung der Anzahl der Vorstandsmitglieder, die Bestellung sowie der Widerruf der Bestellung erfolgen durch den Aufsichtsrat (§ 84 AktG, § 6 der Satzung). Dem Vorstand gehören derzeit vier Mitglieder an.

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

Der Vorstand war durch Beschluss der Hauptversammlung der Q-Cells AG vom 29. Dezember 2003 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 31. Dezember 2008 einmalig oder mehrmals bis zu 8.900 Bezugsrechte (Aktienoptionen) an derzeitige oder künftige Mitglieder des Vorstands und Mitarbeiter der Gesellschaft auszugeben (Stock-Option-Programm 2003). Das Stock-Option-Programm 2003 wurde durch Beschluss der Hauptversammlung vom 16. August 2005 geschlossen. Die ausgegebenen Aktienoptionen berechtigen zum Bezug von nennwertlosen Stammaktien der Q-Cells AG. Alternativ kann dem Bezugsberechtigten mit Zustimmung des Aufsichtsrats auch ein Barausgleich gewährt werden, wobei der Vorstand davon ausgeht, dass ein Barausgleich nicht erfolgen wird. Zum Zwecke der Bedienung der Bezugsrechte hat die Hauptversammlung vom 29. Dezember 2003 eine bedingte Kapitalerhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft beschlossen. Zum Stichtag beträgt das Bedingte Kapital I noch 1.721.688,00 €.

Bestimmungen über die Änderungen der Satzung Änderungen der Satzung erfolgen nach den §§ 179, 133 AktG sowie gemäß §§ 11, 20 der Satzung. Die Satzung kann gemäß § 179 AktG nur durch einen Beschluss der Hauptversammlung geändert werden. Dieser bedarf gemäß § 20 der Satzung der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen sowie der einfachen Mehrheit des vertretenen Grundkapitals, falls nicht das Gesetz zwingend etwas anderes vorschreibt. Nach § 11 der Satzung ist der Aufsichtsrat zur Vornahme von Satzungsänderungen berechtigt, die nur die Fassung betreffen.

Befugnisse des Vorstands, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen Der Vorstand der Q-Cells AG ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 14. Juni 2007 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 31. Mai 2012 gegen Sach- und/oder Bareinlage einmalig oder mehrmals um bis zu 54.526.653,00 € durch Ausgabe von bis zu 54.526.653 neuen auf den Inhaber lautenden nennwertlosen Stammaktien und/oder Vorzugsaktien mit oder ohne Stimmrecht (Stückaktien) zu erhöhen (Genehmigtes Kapital). Die Ermächtigung umfasst die Befugnis, weitere Vorzugsaktien mit oder ohne Stimmrecht auszugeben, die aufgrund dieser Ermächtigung ausgegebenen Vorzugsaktien vorgehen oder gleichstehen. Dabei ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats über den Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zu entscheiden sowie den Beginn der Gewinnbeteiligung zu bestimmen und die weiteren Einzelheiten der jeweiligen Kapitalerhöhung sowie die Bedingungen der Aktienausgabe festzulegen.

084

Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 16. August 2005 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 31. Dezember 2010 einmalig oder mehrmals bis zu 434.948 Stück Aktienoptionen an gegenwärtige und zukünftige Mitglieder des Vorstands und gegenwärtige und zukünftige Mitglieder der zweiten Führungsebene und sonstige Mitarbeiter der Q-Cells AG und verbundener Unternehmen auszugeben (StockOption-Programm 2005). Das Stock-Option-Programm 2005 erlaubt den berechtigten Mitarbeitern unter bestimmten Voraussetzungen, Aktien der Q-Cells AG zu einem festgelegten Ausübungspreis zu definierten Bedingungen zu erwerben. Alternativ kann den Bezugsberechtigten nach Wahl des Vorstands mit Zustimmung des Aufsichtsrats auch ein Barausgleich gewährt werden, wobei der Vorstand der Gesellschaft davon ausgeht, dass ein Barausgleich nicht erfolgen wird. Zum Zwecke der Bedienung der Bezugsrechte hat die Hauptversammlung vom 16. August 2005 eine bedingte Kapitalerhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft beschlossen. Zum Stichtag beträgt das Bedingte Kapital II noch 1.221.134,00 €. Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 14. Juni 2007 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 31. Mai 2011 einmalig oder mehrmals bis zu 5.756.442 Optionen an derzeitige und zukünftige Mitarbeiter und Mitglieder des Vorstands sowie an Mitglieder der Leitungsorgane und Mitarbeiter gegenwärtig oder zukünftig verbundener Unternehmen

SONSTIGE ANGABEN

der Q-Cells AG ist danach um bis zu 43.621.323,00 € durch Ausgabe von bis zu 43.621.323 neuen, auf den Inhaber lautenden Stammaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von je 1,00 € (Stückaktien) bedingt erhöht. Durch Beschluss der Hauptversammlung am 14. Juni 2007 ist die Q-Cells AG gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermächtigt, bis zum 30. November 2008 Stammaktien der Gesellschaft bis zur Höhe von 10,0 % des bestehenden Grundkapitals zu erwerben und diese unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre insbesondere dazu zu verwenden, sie im Rahmen des Zusammenschlusses mit Unternehmen oder im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen oder Beteiligungen daran anbieten zu können und sie im Rahmen von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen auszugeben.

Nachtragsbericht

auszugeben, die den Erwerber nach Maßgabe der Optionsbedingungen berechtigen, neue Aktien der Q-Cells AG zu erwerben (Stock-Option-Programm 2007). Alternativ kann dem Bezugsberechtigten bei Optionsausübung nach Wahl des Vorstands mit Zustimmung des Aufsichtsrats auch ein Barausgleich gewährt werden. Auch hier geht der Vorstand nicht von einem Barausgleich aus. Zum Zwecke der Bedienung der Bezugsrechte hat die Hauptversammlung vom 14. Juni 2007 eine bedingte Kapitalerhöhung beschlossen. Danach ist das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 5.756.442,00 € durch Ausgabe von bis zu 5.756.442 auf den Inhaber lautenden, nennwertlosen Stammaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital IV). Zum Stichtag ist das Bedingte Kapital IV in voller Höhe enthalten. Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 14. Juni 2007 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 31. Mai 2012 einmalig oder mehrmals auf den Inhaber lautende Options- und/oder Wandelanleihen im Gesamtnennbetrag von bis zu 3 Mrd. € auszugeben und den Inhabern von Optionsanleihen Optionsrechte bzw. den Inhabern von Wandelanleihen Wandlungsrechte auf auf den Inhaber lautende nennwertlose Stammaktien der Gesellschaft (Stückaktien) mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von insgesamt bis zu 36.247.465,00 € nach näherer Maßgabe der Options- bzw. Wandelanleihebedingungen zu gewähren. Zu diesem Zweck hat die Hauptversammlung das bestehende Bedingte Kapital III bestätigt, erweitert und insgesamt neu gefasst. Das Grundkapital

Der Gesellschaft wurde nach dem Abschlussstichtag (31. Dezember 2007) bis zur Aufstellung der Bilanz (11. März 2008) in Hinsicht auf direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimmrechte der Q-Cells AG überschreiten, Folgendes nach den Vorschriften des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) mitgeteilt: Die Good Energies Investments B.V. in liquidatie (früher firmierend unter Voorspring Holding B.V.), Amsterdam, Niederlande, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Q-Cells AG am 23. Januar 2008 0,00 % betrug. Die Good Energies (Solar Investments) S.à r.l., Luxemburg, Großherzogtum Luxemburg, hat uns gegenüber bestätigt, sämtliche Aktien an der Q-Cells AG von der Good Energies Investments B.V. in liquidatie übernommen zu haben. Die Fidelity Management & Research Company, Boston, USA, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Q-Cells AG am 24. Januar 2008 die Schwelle von 10 % unterschritten hat, ihr Stimmrechtsanteil anschließend 9,90 % betrug (7.985.493 Stimmrechte) und dass ihr alle Stimmrechte gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zugerechnet wurden. Die FMR LLC, Boston, USA, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Q-Cells AG am 5. Februar 2008 die Schwelle von 10 % unterschritten hat, ihr Stimmrechtsanteil anschließend 9,98 % betrug (8.051.427 Stimmrechte) und dass ihr alle Stimmrechte gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 in Verbindung mit Satz 2 WpHG zugerechnet wurden.

085

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

MAGAZIN

KONZERNLAGEBERICHT

PROGNOSEBERICHT Der weltweite Ausbau der erneuerbaren Energien und damit auch der Photovoltaik wird allen Erwartungen zufolge deutlich ansteigen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Fast alle Regierungen der Welt haben mittlerweile erkannt, dass der Klimaschutz eine der zentralen Aufgaben der Gegenwart und Zukunft ist. Dementsprechend implementieren sie Programme zur Förderung einer CO2-neutralen Energieerzeugung durch die Nutzung regenerativer Energieträger. Dazu kommt, dass die fossilen Energieträger, die den weit überwiegenden Teil der Weltenergieerzeugung abdecken, ebenso wie Uran als Ausgangsmaterial für die Nutzung der Kernenergie endlich sind und zukünftig nur noch unter erschwerten Bedingungen – und damit teurer – gefördert werden können.

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

Der aktuelle Vorschlag zur Revision des deutschen ErneuerbareEnergien-Gesetzes (EEG) sieht eine höhere Degression der Einspeisevergütung pro Jahr als die derzeit gültigen Sätze von 5 % für Dachanlagen bzw. 6,5 % für Freiflächen-Anlagen vor. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die zur Abstimmung im Bundestag anstehende Vorlage zur Entwicklung der Einspeisevergütung je kWh für Solaranlagen in den Jahren bis 2011. JAHR

Dachanlage mit bis zu 30 KWp Leistung

Freiflächenanlage

Status 2007

0,49 €

0,38 €

Status 2008

0,47 € (– 5 %)

0,35 € (– 6,5 %)

Status 2009

0,42 € (– 7 % und – 0,01 € = – 9,1 %)

0,32 € (– 7 % und – 0,01 € = – 9,8 %)

Status 2010

0,40 € (– 7 %)

0,30 € (– 7 %)

Schließlich steigen die Preise für fossile Energieträger wie Öl und Gas aufgrund der steigenden Nachfrage sowie der begrenzten Ressourcen auf den Weltmärkten kontinuierlich an. Die Internationale Energieagentur schätzt, dass sich der Weltenergiebedarf bis 2030 verdoppeln wird. Dieser Anstieg wird vor allem durch den stark wachsenden Bedarf in bevölkerungsstarken Schwellenländern wie China und Indien getrieben.

Status 2011

0,36 € (– 8 %)

0,27 € (– 8 %)

Darüber hinaus beschäftigt Entscheider aus Politik und Wirtschaft in den westlichen Industrienationen zunehmend die Frage nach der Versorgungssicherheit. Im Mittelpunkt steht dabei die Erkenntnis, dass der weit überwiegende Teil der Reserven an fossilen Energieträgern in politisch instabilen Weltregionen liegt und die Energieversorgung durch terroristische Angriffe leicht verwundbar ist.

Der unserer Einschätzung nach zweitgrößte Markt war mit einer Installation von ca. 400 MWp Spanien. Die Installationsobergrenze für die geltende und angesichts der hohen Sonneneinstrahlung sehr attraktive Einspeisevergütung von 0,42 € je kWh ist im September 2007 erreicht worden. Allerdings kommen alle Solaranlagen, die innerhalb eines Jahres nach Erreichen der Installationsgrenze an das Stromnetz angeschlossen werden, ebenfalls in den Genuss der attraktiven Einspeisevergütung. Eine Anschlussregelung wird derzeit in Spanien diskutiert. Aufgrund der sehr hohen Sonneneinstrahlung, die die Produktion von bis zu 1.800 kWh Strom je installiertes KWp zulässt, würde selbst eine deutliche Reduzierung der Einspeisevergütung zu einem ausreichenden Anreiz für die Installation weiterer Solaranlagen in Spanien führen.

Diese Faktoren stärken die Rolle der erneuerbaren Energien. Nach übereinstimmender Einschätzung verschiedener Analysten und auch nach unserer Einschätzung werden sich die hohen Wachstumsraten des Photovoltaikmarkts in den kommenden Jahren fortsetzen. Der Weltmarkt wird sich neuesten Schätzungen der europäischen Photovoltaikorganisation EPIA zufolge im Jahr 2010 voraussichtlich auf ca. 7,0 GWp belaufen. Die optimistischsten Schätzungen von Analysten gehen von einem weltweiten Markt von bis zu 20 GWp aus. Die Q-Cells rechnet mit einem Potenzial von 14 bis 16 GWp zu diesem Zeitpunkt. Wie schon in den Vorjahren war im Jahr 2007 Deutschland mit großem Abstand der größte Markt für Photovoltaik-Anlagen. Nach unseren Schätzungen sind in Deutschland im vergangenen Jahr Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von ca. 1.300 MWp installiert worden. 086

In den Jahren nach 2011 ist ebenfalls eine Absenkung der Einspeisevergütung um jeweils 8 % vorgesehen. Wir rechnen damit, dass die endgültige Abstimmung im Bundestag bis Juli 2008 erfolgen wird.

Nach Analystenschätzungen sind in Japan im vergangenen Jahr etwa 300 MWp installiert worden. Da das Land vergleichsweise hohe und stark steigende Preise für Spitzenlaststrom hat, dürfte der japanische Markt in den kommenden Jahren steigende Installationszahlen aufweisen.

PROGNOSEBERICHT

In den USA dürften im vergangenen Jahr Solarmodule mit einer Leistung zwischen 250 und 300 MWp installiert worden sein. Wir erwarten, dass die bis Ende des Jahres 2008 befristete Regelung auf Bundesebene, die es Investoren ermöglicht, 30 % der Investitionskosten einer Photovolatik-Anlage von der Steuer abzusetzen, um ein weiteres Jahr verlängert wird. Hintergrund ist, dass dem im November 2008 neu zu wählenden Präsidenten ausreichend Zeit für eine Neuregelung eingeräumt werden soll. Haupttreiber für den US-Markt dürften allerdings wie in der Vergangenheit Regelungen auf Ebene der Bundesstaaten sowie regionale Aktivitäten bleiben. Die ehrgeizigsten Ausbaupläne haben derzeit die beiden Bundesstaaten New Jersey und Kalifornien. Wichtige Zukunftsmärkte sehen wir darüber hinaus in den sonnenverwöhnten südwestlichen US-Bundesstaaten Arizona, New Mexico, Nevada und Utah sowie Hawaii. Neben den beiden größten europäischen Märkten Deutschland und Spanien weisen auch andere Mitgliedsstaaten der EU attraktive Einspeisetarife auf. Zu nennen sind hier vor allem Italien und Frankreich, aber auch Griechenland und Portugal. Den höchsten Marktzuwachs erwarten wir in den kommenden Jahren in Italien. Solarmodule, die in den südlichen Landesteilen von Italien installiert werden, können bis zu 1.700 kWh Strom je installiertes kWp erzeugen. Darüber hinaus weist Italien nach einer Statistik der EU die höchsten durchschnittlichen Strompreise für Privathaushalte auf. Da die Stromerzeugung in Italien in weit größerem Maße als in anderen Ländern von der Verbrennung von Erdöl bzw. Erdgas abhängig ist, dürften die Strompreise auch in den nächsten Jahren deutlich ansteigen. Als Folge sollte die Installation von Photovoltaik-Anlagen noch attraktiver werden. Um auch zukünftig weiter stark zu wachsen, werden wir in unser Kerngeschäft, die Produktion von mono- und multikristallinen Solarzellen, in den kommenden Jahren weiter investieren. Neben diesen Investitionen in unser Kerngeschäft werden wir auch zukünftig den Kapazitätsausbau in aussichtsreichen neuen Technologien vorantreiben: Ziel der Entwicklung dieser Technologien sind weitere Kostensenkungen, eine verringerte Abhängigkeit vom SiliziumMarkt und die Absicherung der Marktposition. Die neuen Technologien, insbesondere im Bereich der Dünnschicht-Verfahren, ergänzen die bewährte Siliziumtechnologie, indem sie die erhöhte Nachfrage befriedigen und neue Marktsegmente, u. a. im Freiflächen-Bereich, abdecken. Wir erwarten trotz der steigenden Bedeutung der Dünnschicht-Technologien auf absehbare Zeit eine beherrschende Stellung der waferbasierten Siliziumtechnologie.

Mit dem schnellen Ausbau der Produktionskapazitäten, der forcierten Forschung und Entwicklung sowohl in unserem Kerngeschäft als auch im Bereich der neuen Technologien, der stetigen Verbesserung sowohl der Produkte als auch der Produktionsprozesse hat die Q-Cells auch im vergangenen Jahr erhebliche Kostensenkungen erreicht und ihre Basis für das zukünftige weitere Wachstum deutlich gestärkt.

Erwartungen für 2008 Zu Beginn des Jahres 2008 entwickeln sich die Verkäufe in den wichtigen Märkten Deutschland und Spanien weiterhin günstig. Die Q-Cells erwartet, dass dieser positive Trend sich im weiteren Verlauf des Jahres 2008 fortsetzen wird. Die ersten Monate werden voraussichtlich von starker Nachfrage aus Spanien geprägt sein. Photovoltaik-Anlagen die bis September 2008 in Spanien installiert werden, erhalten noch den hohen geltenden Einspeisetarif. Im zweiten Halbjahr rechnen wir mit einer anziehenden Nachfrage aus Deutschland, da Investoren in Antizipierung der erhöhten Degression der Einspeisevergütung für das Jahr 2009 geplante Installationen vorziehen werden. Darüber hinaus dürfte insbesondere der italienische Markt ein deutlich höheres Volumen als im Vorjahr aufweisen. Die Q-Cells hat sich mit dem Abschluss von Lieferverträgen mit fünf italienischen Modulherstellern im vergangenen Jahr eine gute Ausgangsposition verschafft, um an diesem Wachstum teilzuhaben. Darüber hinaus baut auch unser größter Kunde, die Solon AG, eine Modulfertigung in Italien auf. Auch die weiteren wichtigen Märkte USA, Frankreich und Südkorea sollten zum Wachstum des Weltmarkts ihren Beitrag leisten. Bei einem erwarteten Produktionsvolumen von 540 MWp im Kerngeschäft sowie von 25 bis 50 MWp an Dünnschicht-Modulen prognostiziert die Q-Cells ein Wachstum des Umsatzes um ca. 40 % auf rund 1.200 Mio. €. Von der geplanten Gesamtproduktion von 565 bis 590 MWp werden ca. 60 % in der zweiten Jahreshälfte 2008 hergestellt werden, da wir die gewonnenen Erkenntnisse aus unserer neuen Fertigungslinie V im Laufe des ersten Halbjahres im Rahmen eines Retrofit-Programms in die Fertigungslinien I bis IV übertragen werden. Ein weiterer Grund liegt in der zusätzlichen Verfügbarkeit von Kapazität sowohl im Kerngeschäft als auch im Dünnschicht-Bereich ab Mitte des Jahres 2008. Aufgrund der Optimierungsmaßnahmen an Linie I bis IV sowie des vollständigen Hochfahrens der Fertigungslinie wird Q-Cells bis Mitte des Jahres 2008 über eine Produktionskapazität für Silizium-Solarzellen von 630 MWp verfügen. Im Laufe des zweiten Halbjahres wird Q-Cells die Produktionskapazität durch den ersten Teil der Fertigungslinie VI um weitere 130 MWp erhöhen. Am Ende des Jahres 2008 wird sich die Gesamtproduktionskapazität auf 760 MWp belaufen. 087

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KONZERNLAGEBERICHT

Wir streben an, im Geschäftsjahr 2008 eine EBIT-Marge von rund 20 % zu erreichen. Diese Zielsetzung schließt bereits die Anlaufverluste der vollkonsolidierten neuen Technologien (Calyxo, Brilliant 234. (Sontor), VHF-Technologies) ein. Ohne den Einfluss der Beteiligung an REC rechnen wir mit einem Nettoergebnis von 168 Mio. €. Dies entspricht einer Umsatzrendite von 14 %. Auf Basis der aktuellen Konsensschätzungen der Aktienanalysten erwarten wir einen zusätzlichen Ertrag von 30 Mio. € aus unserer Beteiligung an REC. Davon werden voraussichtlich 42 Mio. € auf das anteilige Nettoergebnis entfallen sowie 12 Mio. € auf die Abschreibung erworbener Vermögenswerte (Auftragsbestände und Technologien). Wir werden 2008 Investitionen in Höhe von mindestens 400 Mio. € tätigen, wobei mehr als die Hälfte in den Auf- und Ausbau der neuen Technologien fließen wird. Ebenfalls mehr als die Hälfte der geplanten Investitionen werden wir am Standort unseres Firmensitzes in Bitterfeld-Wolfen tätigen. Aufgrund dieser hohen Investitionen, die mehr als das Zweieinhalbfache unseres Periodenüberschusses 2007 betragen, ist geplant, für das abgelaufene Geschäftsjahr keine Dividende auf die Stammaktien zu zahlen, sondern lediglich eine Dividende in Höhe von 0,03 € je Vorzugsaktie auszuschütten. Zur Finanzierung der zukünftigen Investitionen planen wir vor dem Hintergrund der hohen Eigenkapitalquote von über 70 % die Aufnahme von Fremdkapital.

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

Ziele für 2009 und 2010 Ende des ersten Quartals 2009 wird Q-Cells die Produktion von kristallinen Solarzellen am neuen Standort in Malaysia aufnehmen. Dadurch wird sich unsere Produktionskapazität für SiliziumSolarzellen zum Ende des ersten Quartals 2009 um 160 MWp auf 920 MWp (Nominalkapazität 1.150 MWp) erhöhen. Für das Jahr 2009 setzt sich die Q-Cells zum Ziel, den Umsatz deutlich auf ca. 1.700 Mio. € zu steigern. Basis für dieses sind die im vergangenen Jahr geschlossen Verträge über die Lieferung von direkt gereinigtem, metallurgischem Silizium von Elkem sowie von Siliziumwafern von LDK Solar. Im Jahr 2010 wollen wir die Produktion in unserem Kerngeschäft, der Herstellung mono- und multikristalliner Solarzellen, auf über 1 GWp steigern. Darüber hinaus wollen wir 400 bis 600 MWp an Dünnschicht-Solarmodulen produzieren.

VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses so dargestellt ist, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim, den 11. März 2008 Der Vorstand der Q-Cells AG

Anton Milner

Dr. Florian Holzapfel

Gerhard Rauter

Dr. rer. pol. Hartmut Schüning

CEO

CTO

COO

CFO

088

KONZERNABSCHLUSS 090 Konzern-Bilanz nach IFRS 092 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung nach IFRS 093 Konzern-Kapitalflussrechnung nach IFRS 094 Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals nach IFRS 096 Segmentberichterstattung 098 Konzern-Anhang

089

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KONZERNLAGEBERICHT

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

KONZERN-BILANZ NACH IFRS ZUM 31. DEZEMBER 2007

AKTIVA

A.

31.12.2007 Mio. €

31.12.2006 Mio. €

3.2., 4.1.

2,5

0,4

LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE I.

Geschäfts- oder Firmenwert

II. Immaterielle Vermögenswerte

3.3., 4.2.

40,4

27,4

III. Sachanlagen

3.4., 4.3.

366,4

144,1

IV. Finanzanlagen

3.5.

0,0

0,0

3.5., 4.4.

1.207,3

38,3

3.6., 4.5.

83,2

66,5

1.699,8

276,7

3.7., 4.6.

94,4

78,7

II. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

3.8., 4.7.

121,1

83,5

III. Marktwerte aus Finanzinstrumenten

3.9., 4.8.

6,7

22,2

IV. Finanzielle Vermögenswerte

3.10., 4.9.

186,5

10,1

V.

3.8., 4.10.

65,7

16,0

V.

Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen

VI. Sonstige langfristige Vermögenswerte

B.

Anhang Nr.

KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE I.

Vorräte

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte

VI. Liquide Mittel

BILANZSUMME

090

3.11., 4.11.

414,1

147,3

888,5

357,8

2.588,3

634,5

KONZERN-BILANZ

PASSIVA

A.

Anhang Nr.

EIGENKAPITAL I.

111,3

74,7

1.459,6

247,7

III. Gewinnrücklagen

252,4

104,0

IV. Andere Rücklagen

– 0,4

– 0,1

1.822,9

426,3

Anteilseigner der Q-Cells AG V.

Minderheitenanteile

10,9

13,7

1.833,8

440,0

LANGFRISTIGE SCHULDEN I.

C.

31.12.2006 Mio. €

3.12., 4.12.

Gezeichnetes Kapital

II. Kapitalrücklage

B.

31.12.2007 Mio. €

3.13., 4.13.

402,9

0,0

II. Genussrechtskapital

Wandelschuldverschreibung

3.14., 4.14.

14,7

14,6

III. Langfristige Finanzverbindlichkeiten

3.18., 4.15.

1,1

6,1

IV. Abgegrenzte Investitionszuwendungen

3.15., 4.16.

66,0

32,6

V.

3.16., 4.17.

6,4

4,7

VI. Sonstige langfristige Verbindlichkeiten

3.18., 4.18.

57,2

13,6

VII. Latente Steuern

3.17., 4.19.

Sonstige Rückstellungen

5,1

5,3

553,4

76,9

KURZFRISTIGE SCHULDEN I.

3.18., 4.20.

10,8

6,7

II. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

3.18., 4.21.

64,6

44,3

III. Steuerschulden

3.18., 4.22.

26,7

16,4

IV. Abgegrenzte Investitionszuwendungen

3.15., 4.23.

9,5

6,4

0,7

22,6

1,0

0,9

V.

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

Marktwerte aus Finanzinstrumenten

VI. Sonstige Rückstellungen VII. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

BILANZSUMME

3.16. 3.18., 4.24.

87,8

20,3

201,1

117,6

2.588,3

634,5

091

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WEITERE INFORMATIONEN

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG NACH IFRS FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS ZUM 31. DEZEMBER 2007

1. Umsatzerlöse

Anhang Nr.

2007 Mio. €

2006 Mio. €

5.1.

858,9

539,5

– 0,3

18,7

2. Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 3. Andere aktivierte Eigenleistungen

5.2.

4,9

1,7

4. Sonstige betriebliche Erträge

5.3.

13,8

10,9

5. Materialaufwand

5.4. 522,0

325,9

12,5

16,6

a) Löhne und Gehälter

50,5

31,7

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung

11,9

5,5

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 6. Personalaufwand

5.5.

c) Aufwand aus Aktienoptionen 7. Abschreibungen

5.6.

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen

5.7.

4,0

6,2

25,0

17,8

54,4

37,7

197,0

129,4

5.8.

10,6

7,0

11. Erträge aus Anteilsverkäufen

5.9.

44,0

0,0

12. Zinsen und ähnliche Erträge

5.10.

18,2

5,3

13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

5.10.

24,8

3,3

14. Ergebnis aus Finanzinstrumenten

5.10.

– 35,2

– 0,4

209,8

138,0

9. Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 10. Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen

15. Ergebnis vor Steuern 16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

5.11.

17. Periodenüberschuss

Ergebnisanteile anderer Gesellschafter Auf Anteilseigner der Q-Cells AG entfallender Periodenüberschuss

Ergebnis je Aktie

64,0

42,2

145,8

95,8

– 2,6

– 1,3

148,4

97,1

2007

2006

Ergebnis je Aktie (unverwässert) in € je Aktie

5.12.

1,40

1,31

Ergebnis je Aktie (verwässert) in € je Aktie

5.12.

1,35

1,24

092

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG NACH IFRS FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS ZUM 31. DEZEMBER 2007

Periodenüberschuss

2007 Mio. €

2006 Mio. €

145,8

95,8

Ertragsteueraufwendungen

64,0

42,2

Abschreibungen

25,0

17,8

– 10,6

– 7,0

35,2

0,0

– 44,0

0,0

Ergebnis der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen Ergebnis aus Finanzinstrumenten Erträge aus Anteilsverkäufen Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge

4,2

7,1

– 6,8

– 6,7

Veränderung der Rückstellungen

1,8

2,3

Verluste aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen

0,5

0,1

Veränderung der Vorräte, Forderungen und sonstigen Vermögenswerte

– 55,7

– 80,9

Veränderung der Geleisteten Anzahlungen

– 21,8

– 35,5

Veränderung der Erhaltenen Anzahlungen

15,4

17,6

Verbindlichkeiten aus Lohnsteuer und Sozialversicherung aufgrund Aktienoptionsprogramm

50,2

0,0

Veränderung der sonstigen Schulden

34,2

10,0

– 18,2

– 5,3

Auflösung Investitionszuwendungen

Zinsen und ähnliche Erträge Zinsen und ähnliche Aufwendungen

24,8

3,3

244,0

60,8

Gezahlte Zinsen

– 1,3

– 3,0

Erhaltene Zinsen

16,3

5,3

Gezahlte Ertragsteuer

– 53,3

– 39,5

Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit

205,7

23,6

Aus laufender Geschäftstätigkeit erwirtschaftete Zahlungsmittel

Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen Auszahlungen für Erwerb von Beteiligungen Auszahlungen für Erwerb von Geschäftsbetrieben Veränderungen sonstiger finanzieller Vermögenswerte Auszahlungen für ausgereichte Darlehen Einzahlungen aus der Tilgung von ausgereichten Darlehen Einzahlungen aus dem Abgang von Finanzanlagen

– 8,1

– 6,3

– 244,2

– 61,0

– 77,8

– 8,7

– 3,5

0,0

– 176,4

22,4

– 11,7

– 22,5

1,9

4,1

88,0

0,0

Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen

0,0

0,3

Einzahlungen aus Investitionszuwendungen

8,8

14,6

– 423,0

– 57,1

Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit Einzahlungen aus der Ausgabe einer Wandelanleihe Kosten der Kapitalbeschaffung Wandelanleihe

492,5

0,0

– 8,0

– 0,2

Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführung

4,8

1,2

Auszahlungen aus der Rückführung von stillen Beteiligungen

0,0

– 4,1

Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten

– 8,3

– 15,7

Auszahlungen aus Finance Lease

– 1,0

– 0,9

Mittelzufluss (Vergleichsperiode Mittelabfluss) aus Finanzierungstätigkeit

480,0

– 19,7

Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds

262,7

– 53,2

Auswirkungen von Wechselkurs- sowie sonstigen zahlungsunwirksamen Änderungen

4,1

– 0,1

Finanzmittelfonds am Anfang der Periode

147,3

200,6

Finanzmittelfonds am Ende der Periode

414,1

147,3

093

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WEITERE INFORMATIONEN

ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS NACH IFRS FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS ZUM 31. DEZEMBER 2007

01.01.2006

Gezeichnetes Kapital

Kapitalrücklage

Gewinnrücklagen

Mio. €

Mio. €

Mio. €

36,9

240,7

44,1

0,0

0,1

Bewertung Finanzinstrumente Fremdwährungsumrechnung Eigenkapitalveränderungen der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen Unmittelbar im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen

0,1

Aktienoptionsprogramm Periodenüberschuss Insgesamt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen Ausgabe neuer Bezugsaktien Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln

0,0

6,3 97,1 0,0

6,4

0,6

0,6

37,2

97,1 – 37,2

Änderung des Konsolidierungskreises 31.12.2006

74,7

247,7

0,0

0,0

104,0

Bewertung Finanzinstrumente (4,5 Mio. € abzüglich latenter Steuern von 0,1 Mio. €) Fremdwährungsumrechnung Eigenkapitalveränderungen der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen Unmittelbar im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen

0,0

Aktienoptionsprogramm

4,0

Periodenüberschuss Insgesamt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen Ausgabe neuer Bezugsaktien Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage

0,0 148,4

0,0

4,0

2,2

2,6

34,4

1.108,0

111,3

1.459,6

148,4

Erwerb von Minderheitenanteilen VHF Änderung des Konsolidierungskreises Im Eigenkapital erfasster Teil der Wandelanleihe (96,9 Mio. € zuzüglich latenter Steuern von 0,4 Mio. €) 31.12.2007

094

97,3 252,4

ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS

Anteilseigner der Q-Cells AG

Minderheitenanteile

Gesamteigenkapital

Mio. €

Währungsdifferenzen Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

– 0,4

0,0

321,3

0,0

321,3

– 0,1

– 0,1

– 0,4

– 0,5

– 0,4

0,0

Andere Rücklagen Marktbewertung

0,4

0,4

0,4 0,0

0,1

– 0,1

0,4

0,4 0,1

6,3 0,4

– 0,1

6,3

97,1

– 1,3

95,8

103,8

– 1,7

102,1

1,2

1,2

0,0

0,0

0,0

0,0

15,4

15,4

– 0,1

426,3

13,7

440,0

4,4

4,4

– 0,4

– 0,4

– 0,3

– 0,7

– 0,3

– 0,6

148,4

– 2,6

145,8

152,1

– 2,9

149,2

1,9

– 6,2

– 4,3

1,9

– 2,2

– 0,3

4,4 – 4,3

4,0 1,9

– 2,2

4,0

4,8

4,8

1.142,4

1.142,4

0,0

– 1,3

– 1,3

0,0

1,4

1,4

10,9

1.833,8

97,3 1,9

– 2,3

1.822,9

97,3

095

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

MAGAZIN

KONZERNLAGEBERICHT

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

SEGMENTBERICHTERSTATTUNG FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS ZUM 31. DEZEMBER 2007

Kerngeschäft ÜBERSICHT GESCHÄFTSFELDER (primäres Berichterstattungsformat)

Neue Technologien

2007 Mio. €

2006 Mio. €

2007 Mio. €

2006 Mio. €

Segmentumsatzerlöse

835,8

539,3

0,4

0,2

Segmentergebnis

187,8

131,6

– 8,3

– 2,2

Anteiliges Ergebnis

0,0

0,0

– 3,0

– 2,4

Passivischer Unterschiedsbetrag

0,0

0,0

0,0

9,4

Erträge aus Anteilsverkäufen

0,0

0,0

0,0

0,0

Ergebnis aus Finanzinstrumenten

1,2

– 0,4

0,0

0,0

1.030,0

490,8

125,3

48,7

Ergebnis der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen

Periodenüberschuss Segmentvermögenswerte Anteile an den nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen

0,0

0,0

137,8

38,2

Marktwerte aus Finanzinstrumenten

4,6

22,2

0,0

0,0

226,0

112,9

28,4

5,5

0,7

22,6

0,0

0,0

199,2

45,4

63,0

22,7

23,6

17,5

1,4

0,3

4,0

6,2

0,0

0,0

Gesamtvermögen Segmentschulden Marktwerte aus Finanzinstrumenten Gesamtschulden Anschaffungskosten für den Erwerb von Segmentvermögenswerten (Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte) Abschreibungen auf Segmentvermögenswerte Gesamtbetrag der wesentlichen nicht zahlungswirksamen Aufwendungen

096

SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

Siliziumhandel

REC

Nicht zugeordnete Posten

Konzern

2007 Mio. €

2006 Mio. €

2007 Mio. €

2006 Mio. €

2007 Mio. €

2006 Mio. €

2007 Mio. €

2006 Mio. €

22,7

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

858,9

539,5

17,5

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

197,0

129,4

0,0

0,0

13,6

0,0

0,0

0,0

10,6

– 2,4

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

9,4

0,0

0,0

44,0

0,0

0,0

0,0

44,0

0,0

0,0

0,0

– 36,4

0,0

0,0

0,0

– 35,2

– 0,4

148,4

97,1

0,0

0,0

0,0

0,0

219,0

34,6

1.374,3

574,1

0,0

0,0

1.069,5

0,0

0,0

0,0

1.207,3

38,2

0,0

0,0

2,1

0,0

0,0

0,0

6,7

22,2

2.588,3

634,5 171,9

0,0

0,0

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499,4

53,5

753,8

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0,7

22,6

754,5

194,5

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262,2

68,1

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25,0

17,8

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4,0

6,2

097

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

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KONZERN-ANHANG FÜR DEN ZEITRAUM VOM 1. JANUAR BIS ZUM 31. DEZEMBER 2007 DER Q-CELLS AG, BITTERFELD-WOLFEN OT THALHEIM

1. ALLGEMEINE ANGABEN 1.1. GRUNDLAGEN Die Q-Cells AG und ihre Tochterunternehmen sowie die wesentlichen Beteiligungen sind im Zukunftsmarkt der Photovoltaik tätig. Während sich die Q-Cells AG auf die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von qualitativ hochwertigen Solarzellen spezialisiert hat, konzentrieren sich die meisten in der Produktion tätigen Tochterunternehmen und Beteiligungen jeweils auf die neuen Technologien der Photovoltaik, wie Dünnschicht- und Konzentrator-Technologien. Die Q-Cells AG wurde 1999 gegründet und gehört heute zu den weltweit größten und wachstumsstärksten Unternehmen in der Branche. Der Konzern beschäftigt zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2007 1.627 Mitarbeiter. Die Zahl der Auszubildenden lag Ende 2007 bei 76. Der Vorstand der Q-Cells AG setzt sich aus vier Mitgliedern zusammen. Die Q-Cells AG ist im Handelsregister des Amtsgerichts Stendal unter der Nummer HR B 16621 eingetragen. Der Sitz der Gesellschaft ist in 06766 Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim, Deutschland, Guardianstraße 16. Der Konzernabschluss ist am Sitz der Gesellschaft erhältlich bzw. wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht. Der Konzernabschluss ist in Euro (€) aufgestellt, da der Hauptteil der Konzerntransaktionen in dieser Währung realisiert wird. Alle Beträge werden in Millionen Euro (Mio. €) angegeben, soweit nichts anderes vermerkt ist. Es wird kaufmännisch gerundet. Hierdurch kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.

1.2. WESENTLICHE EREIGNISSE IM GESCHÄFTSJAHR Langfristiger Liefervertrag mit Elkem Solar AS Die Q-Cells AG hat sich durch einen langfristigen Liefervertrag mit dem zur norwegischen Orkla-Gruppe gehörenden Unternehmen Elkem Solar AS, Oslo/Norwegen (Elkem Solar), die Versorgung mit erheblichen Mengen an metallurgischem Silizium für die Zeit bis 2018 gesichert, um ihr weiteres Wachstum im Kerngeschäft zu sichern. Der Vertrag sieht vor, dass Elkem Solar die Q-Cells AG ab dem vierten Quartal 2008 mit vertraglich festgelegten Mengen an direkt gereinigtem metallurgischen Silizium beliefert. Die Grundmenge entspricht ca. 50 % der von Elkem Solar gegenwärtig geplanten Produktion (in der ersten Fabrik). Die daraus produzierten Solarzellen werden voraussichtlich eine Gesamtleistung von mehr als 10 GWp erbringen. Zusätzlich hat Q-Cells die Option auf bis zu 30 % des Produktionsvolumens jeder neuen Produktionsstätte, die Elkem Solar während der Vertragslaufzeit errichtet. Die Preise für das Silizium basieren auf Marktpreisen. Die Preise für 2008 und 2009 sind festgelegt, und für die Jahre 2010 und 2011 ist der Preis zu 50 % festgelegt und zu 50 % variabel, abhängig vom jeweiligen Marktpreis. Ab 2012 bezahlt Q-Cells einen variablen Marktpreis, der jährlich ausgehandelt wird. Erwerb einer Beteiligung an REC Renewable Energy Corporation Im Zusammenhang mit dem Silizium-Vertrag hat die Q-Cells AG im Februar 2007 17,9 % der Anteile (88.456.767 Aktien) an der Renewable Energy Corporation ASA, Høvik/Norwegen (REC), von Good Energies Investments B.V., Amsterdam/ Niederlande (Good Energies), übernommen. Gleichzeitig erhöhte die Good Energies ihre Beteiligung an der Q-Cells AG. Im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung hat die Q-Cells AG 34.323.579 neue Aktien an Good Energies begeben, davon 3.753.595 Stammaktien und 30.569.984 Vorzugsaktien. Dieser Aktientausch hatte einen Gesamtumfang von 1.142,4 Mio. €. Zur teilweisen Absicherung des Kurses der im Zuge der Sachkapitalerhöhung erhaltenen REC-Aktien wurden drei Put-Options-Vereinbarungen abgeschlossen. Q-Cells AG ist berechtigt, aber nicht verpflichtet, der Orkla ASA, Oslo/Norwegen, insgesamt 78.573.329 der im Rahmen der Sachkapitalerhöhung eingebrachten REC-Aktien anzudienen.

098

KONZERN-ANHANG

Aus der im Juni 2007 erfolgten Veräußerung von 3.500.000 REC-Aktien resultierte eine Anteilsverminderung auf 17,18 %. Insgesamt sind der Q-Cells AG aus diesem Anteilsverkauf 88,0 Mio. € zugeflossen. Der hieraus resultierende Veräußerungsgewinn von 44,0 Mio. € ist in der Gewinn- und Verlustrechnung gesondert als Ertrag aus Anteilsverkäufen ausgewiesen. Emission einer Wandelschuldverschreibung Weiterhin hat der Vorstand der Q-Cells AG am 7. Februar 2007 mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Emission einer nicht nachrangigen und (vorbehaltlich der Garantie) nicht besicherten Wandelschuldverschreibung („Wandelanleihe“) beschlossen. Die Wandelanleihe wurde von der Q-Cells International Finance B.V., Rotterdam/Niederlande, einer 100 %igen Tochtergesellschaft der Q-Cells, die am 6. Februar 2007 gegründet wurde, begeben und durch die Q-Cells AG garantiert. Das Emissionsvolumen der Wandelanleihe betrug 492,5 Mio. € zum Valutatag am 28. Februar 2007. Gründung eines Joint Ventures Im Zuge weiterer ergänzender Investitionen in ihr bestehendes Technologie-Portfolio hat sich die Q-Cells AG im Januar 2007 an der Solibro GmbH, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim/Deutschland, im Rahmen eines Joint Ventures mit der Solibro AB, Uppsala/Schweden, zu 67,5 % beteiligt. Die Solibro GmbH wird die in Schweden von Solibro AB entwickelte Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid(CIGS)-Dünnschicht-Technologie kommerzialisieren. Im Rahmen dieser Transaktion entstanden für die Q-Cells AG Zahlungsverpflichtungen in Höhe von 84,0 Mio. € (einschließlich ungewisser, jedoch erwarteter Verpflichtungen). Optionsausübung bezüglich des Erwerbs weiterer Anteile an VHF-Technologies S.A. Die Q-Cells AG hat im März 2007 beschlossen, die Option auf den Erwerb von insgesamt 51,0 % der Anteile an der VHF-Technologies S.A., Schweiz, auszuüben. Der Kaufpreis von 6,5 Mio. € für die im zweiten Quartal 2007 erfolgte Erhöhung von 23,44 % auf 51,0 % wurde im Rahmen einer Kapitalerhöhung an die VHF in bar erbracht. Ein im Rahmen dieser Beteiligungserhöhung (Erwerb von Minderheitsanteilen) ermittelter passivischer Unterschiedsbetrag (sogenannter „Lucky Buy“) wurde mit 1,3 Mio. € ertragswirksam erfasst und unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Anteilserhöhung bei The Solaria Corporation Darüber hinaus hat die Q-Cells AG im Rahmen einer im Juli 2007 durchgeführten Kapitalerhöhung weitere 19,15 % Anteile an The Solaria Corporation, Fremont, Kalifornien/USA (Solaria), erworben. Die Beteiligung hat sich zum Stichtag aufgrund des Verwässerungseffekts von ausgeübten Optionen auf 31,4 % erhöht. Erwerb des Geschäftsbetriebs von Solar Fields LLC Ende Oktober 2007 wurde der Geschäftsbetrieb der Solar Fields LLC, Perrysburg, Ohio/USA, mit dem Ziel erworben, die Aktivitäten der Q-Cells AG, ihres Tochterunternehmens Calyxo GmbH und von Solar Fields hinsichtlich der Produktion von Cadmium-Tellurid-Dünnschicht-Solarmodulen zukünftig gemeinsam fortzuführen. Calyxo GmbH übernahm im Rahmen der Transaktion sämtliche Patente der Solar Fields und erlangt so einen dauerhaften und exklusiven Zugang zu der Technologie und allen Weiterentwicklungen. Die sonstigen Vermögenswerte der Solar Fields wurden in die neu gegründete Calyxo USA Inc. eingebracht, eine 100 %ige Tochter der Calyxo GmbH. Calyxo USA mit Sitz in Toledo, Ohio/USA, wird sich auf Forschungs- und Entwicklungsaufgaben konzentrieren. Alle Mitarbeiter von Solar Fields werden von Calyxo USA übernommen. Bezüglich der Kaufpreiskomponenten, unter anderem der Gewährung einer 7 %igen Beteiligung an Calyxo GmbH, wird auf Abschnitt 2.1. verwiesen.

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2. KONSOLIDIERTER JAHRESABSCHLUSS 2.1. KONSOLIDIERUNGSKREIS In den Konzernabschluss werden sämtliche Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen einbezogen. Tochterunternehmen sind Gesellschaften, die direkt von uns beherrscht und voll konsolidiert werden. Gemeinschaftsunternehmen sind Gesellschaften, über die mit anderen Unternehmen die gemeinsame Führung ausgeübt wird. Assoziierte Unternehmen sind Gesellschaften, auf die wir maßgeblichen Einfluss ausüben und die weder Tochterunternehmen noch Gemeinschaftsunternehmen sind. Assoziierte Unternehmen werden ebenso wie die Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. TOCHTERUNTERNEHMEN

Sitz

Höhe der Beteiligung

Brilliant 234. GmbH

Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim/Deutschland

100,00 %

Q-Cells International GmbH

Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim/Deutschland

100,00 %

Q-Cells International USA Corp.

Delaware/New Castle/USA

100,00 %*

Q-Cells International Finance B.V.

Rotterdam/Niederlande

100,00 %

Q-Cells Asia Ltd.

Hongkong/China

100,00 %

Calyxo GmbH

Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim/Deutschland

93,00 %

Calyxo USA Inc.

Toledo, Ohio/USA

93,00 %*

VHF-Technologies S.A.

Yverdon-les-Bains/Schweiz

51,00 %

Flexcell GmbH

Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim/Deutschland

51,00 %*

* mittelbar

Neugründungen Die nachfolgenden Gesellschaftsgründungen stellen keinen Unternehmenserwerb im Sinne von IFRS 3 dar, da keine Geschäftsbetriebe erworben wurden. Am 6. Februar 2007 hat die Q-Cells AG die Q-Cells International Finance B.V., Rotterdam/Niederlande, gegründet und hält seitdem 100 % der Anteile. Das Stammkapital beträgt 18 T € und wurde durch Bareinlage erbracht. Die Gesellschaft hat unter anderem den Zweck, den Konzernverbund auf den internationalen Finanzmärkten zu präsentieren, Finanzmittel zu beschaffen sowie Schuldverschreibungen, andere Wertpapiere oder Schuldtitel auszugeben. Die Q-Cells AG hat im Februar 2007 über die neu gegründete Tochterfirma eine Wandelschuldverschreibung begeben. (Wir verweisen auf unsere Ausführungen zum Eigenkapital.) Am 5. Oktober 2007 erfolgte die Handelsregistereintragung der Q-Cells International GmbH mit Sitz in Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim, die durch die Q-Cells AG mit Gesellschaftsvertrag vom 14. September 2007 gegründet wurde. Das Stammkapital beträgt 10,0 Mio. € und wurde durch Bareinlage erbracht. Die Q-Cells International GmbH, eine 100 %ige Tochtergesellschaft der Q-Cells AG, soll als Holding das gesamte internationale Projektgeschäft des Q-Cells-Konzerns betreuen. Dazu wurde bereits Ende November 2007 die Q-Cells International USA Corp. mit Sitz in Delaware, New Castle/USA, neu gegründet, eine 100 %ige Tochter der Q-Cells International GmbH. Erwerb von Geschäftsbetrieben Ende Oktober 2007 wurde der gesamte laufende Geschäftsbetrieb der Solar Fields LLC, Perrysburg, Ohio/USA, mit dem Ziel erworben, die Aktivitäten der Q-Cells AG, ihres 100 %igen Tochterunternehmens Calyxo GmbH (Erwerber im Sinne von IFRS 3) und von Solar Fields hinsichtlich der Produktion von Cadmium-Tellurid-Dünnschicht-Solarmodulen zukünftig gemeinsam fortzuführen. Die drei Unternehmen arbeiten bereits sehr eng zusammen, seit Solar Fields der Calyxo GmbH ein exklusives Nutzungsrecht für ihre innovative Beschichtungstechnologie gewährt hat.

100

KONZERN-ANHANG

Calyxo GmbH übernahm im Rahmen der Transaktion mittels Sacheinlage sämtliche Patente der Solar Fields und erlangt so einen dauerhaften und exklusiven Zugang zu der von Solar Fields entwickelten Technologie und allen Weiterentwicklungen. Die sonstigen, im Wesentlichen aus Sachanlagen bestehenden, Vermögenswerte der Solar Fields wurden in die neu gegründete Calyxo USA Inc. transferiert, eine 100 %ige Tochter der Calyxo GmbH. Calyxo USA mit Sitz in Toledo, Ohio/USA, wird sich zukünftig auf Forschungs- und Entwicklungsaufgaben konzentrieren. Alle Mitarbeiter von Solar Fields wurden von Calyxo USA übernommen. Die nachfolgenden Zeitwerte für das erworbene Vermögen wurden durch einen unabhängigen Gutachter ermittelt. Latente Steuern ergaben sich zum Erwerbsstichtag nicht, da in der Steuerbilanz ebenfalls die Zeitwerte zum Ansatz kommen. Zeitwert Mio. €

Buchwert beim Erwerber Mio. €

Erworbene Technologie

9,5

0,0

Sonstige Vermögenswerte

0,5

0,5

10,0

0,5

Erworbenes Nettovermögen

Die Anschaffungskosten setzen sich wie folgt zusammen: Mio. €

Barzahlungskomponente

3,5

Darlehensverzicht

0,9

Geleistete Anzahlungen auf Technologiebestandteile

2,0

Gewährung von Anteilen an Calyxo GmbH in Höhe von 7,0 %

5,8

Anschaffungsnebenkosten

0,1

Gesamtkosten für den Erwerb des Geschäftsbetriebs

12,3

Abzüglich erworbenes Nettovermögen zu Zeitwerten

– 10,0

Goodwill

2,3

Der Goodwill widerspiegelt hauptsächlich das aus der geplanten Weiterentwicklung der Technologie resultierende zukünftige Ertragspotenzial sowie das Know-how der übernommenen Mitarbeiter und wurde in der auf die Q-Cells AG entfallenden Höhe angesetzt. Die durch eine Kapitalerhöhung bei Calyxo GmbH geschaffenen neuen Anteile im Nennwert von 75.250 € wurden an Solar Fields ausgegeben, die nach Übertragung ihres Geschäftsbetriebs als Holding fungiert. Die Bewertung der ausgegebenen Anteile erfolgte ebenfalls durch einen Gutachter. Im Rahmen der Wertermittlung wurden folgende wesentliche Annahmen berücksichtigt: Der zugrunde gelegte Business Plan umfasst einen Zeitraum von elf Jahren (2007 bis 2017) und berücksichtigt bereits die unten aufgeführte investitionsbedingte Erhöhung der Kapitalrücklagen von Calyxo GmbH in Höhe von 63 Mio. € zum Ende 2008. Zu diesem Business Plan existieren drei Szenarien, deren Eintrittswahrscheinlichkeiten gewichtet wurden. Der Ertragswert wurde mit einem Kapitalisierungszins von 10,65 % berechnet und beläuft sich auf 82,5 Mio. €. Der ab dem Erwerbszeitpunkt im Konzern enthaltene, auf den Geschäftsbetrieb von Solar Fields zurückzuführende, Ergebnisbeitrag ist bedeutungslos. Wäre der Geschäftsbetrieb bereits am 1. Januar 2007 erworben worden, hätten sich weder der Umsatz noch das Ergebnis in nennenswerter Höhe verändert.

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Infolge der Kapitalerhöhung bei Calyxo GmbH unterlag der Anteil von Q-Cells AG einer Verwässerung. Die Bilanzierung dieser Verwässerung erfolgt unter der Annahme einer partiellen Beteiligungsveräußerung, aus der ein Veräußerungsgewinn in Höhe von 0,3 Mio. € entstand, der unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen ist. Bei der Ermittlung wurde eine faktische Verpflichtung von Q-Cells AG gegenüber der Calyxo GmbH zur Zahlung von 63,0 Mio. € in die Kapitalrücklagen der Calyxo GmbH zur Investitionsfinanzierung berücksichtigt, denen keine proportionale Zahlungsverpflichtung für Solar Fields gegenübersteht. Solar Fields erhält insofern einen zukünftigen Vorteil in Höhe von 7,0 % des Barwerts von 63,0 Mio. €, weshalb dieser mit 3,9 Mio. € veräußerungsgewinnmindernd und zugleich als passivierte Verpflichtung berücksichtigt wurde. Die Verpflichtung wird unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Zum Erwerbszeitpunkt wurden im Ergebnis der Transaktion Minderheitsanteile in Höhe von 1,4 Mio. € in der Konzernbilanz erfasst. Erwerb von Minderheitsanteilen Der Anteil an der VHF-Technologies S.A., Yverdon-les-Bains/Schweiz (VHF), betrug zum 31. Dezember 2006 23,44 %, wobei die Q-Cells AG eine jederzeit ausübbare Option hatte, ihre Beteiligung auf 51,0 % zu erhöhen. Die VHF wurde gemäß IAS 27.14 mit Wirkung zum 24. Mai 2006 (Erwerbszeitpunkt) im Konzernabschluss vollkonsolidiert. Die Q-Cells AG hat am 13. März 2007 beschlossen, die Option auf den Erwerb von insgesamt 51,0 % der Anteile an der VHF auszuüben. Der Kaufpreis von 6,5 Mio. € für die im zweiten Quartal 2007 erfolgte Erhöhung von 23,44 % auf 51,0 % wurde im Rahmen einer Kapitalerhöhung an die VHF in bar erbracht. Im Rahmen dieses Anteilserwerbs blieb der bislang bilanzierte Geschäfts- oder Firmenwert aus den ersten beiden, in 2006 erfolgten, Erwerbsschritten mit 0,4 Mio. € unverändert. Ein im Rahmen der dritten Beteiligungserhöhung (Erwerb von Minderheitsanteilen) ermittelter passivischer Unterschiedbetrag (sogenannter „Lucky Buy“) wurde mit 1,3 Mio. € erfolgswirksam erfasst und unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Am 20. Dezember 2007 wurde mit der VHF ein „Investment Agreement“ abgeschlossen. Danach wird die Q-Cells AG in 2008 weitere Zahlungen über insgesamt 45,9 Mio. CHF in drei Tranchen in VHF leisten. Bereits im Januar 2008 wurde die erste Tranche über 20,5 Mio. CHF (12,4 Mio. €) planmäßig gezahlt, wodurch sich der Anteil der Q-Cells an der VHF um weitere 4,64 % auf dann 55,64 % erhöht. Weiterhin wurde in 2007 die Flexcell GmbH mit Sitz in Bitterfeld-Wolfen neu gegründet, eine 100%ige Tochter der VHF Technologies S. A., die ihren Geschäftsbetrieb im abgelaufenen Geschäftsjahr noch nicht aufgenommen hatte. NACH DER EQUITY-METHODE BILANZIERTE UNTERNEHMEN, 31.12.2007

Sitz

Höhe der Beteiligung

Assoziierte Unternehmen Renewable Energy Corporation ASA

Høvik/Norwegen

17,18 %

CSG Solar AG

Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim/Deutschland

21,71 %

The Solaria Corporation

Fremont, Kalifornien/USA

31,40 %

EverQ GmbH

Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim/Deutschland

33,33 %

Solibro GmbH

Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim/Deutschland

67,50 %

Gemeinschaftsunternehmen

Aufgrund von Verwässerungseffekten aus der Ausübung von Aktienoptionen durch Aktionäre von Solaria unterliegt Q-Cells Beteiligungshöhe regelmäßigen marginalen Schwankungen. Erläuterungen zu den nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen siehe Abschnitt 4.4.

102

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2.2. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der in- und ausländischen Unternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode, bei der zum Zeitpunkt des Erwerbs die Anschaffungskosten der Anteile dem beizulegenden Nettozeitwert der anteilig übernommenen Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden gegenübergestellt werden. Maßgeblich sind dabei die Wertverhältnisse zu dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt wurde. Die ansatzfähigen Vermögenswerte und die übernommenen Schulden und Eventualschulden werden in voller Höhe mit ihren beizulegenden Zeitwerten bewertet. Ein verbleibender aktivischer Unterschiedsbetrag wird als Goodwill angesetzt. Ein verbleibender passivischer Unterschiedsbetrag wird unmittelbar erfolgswirksam erfasst. In den auf den Unternehmenszusammenschluss folgenden Perioden werden die aufgedeckten stillen Reserven und stillen Lasten entsprechend der Behandlung der korrespondierenden Vermögenswerte und Schulden fortgeführt, abgeschrieben oder aufgelöst. Beim Erwerb von zusätzlichen Anteilen an Unternehmen, die bereits als Tochterunternehmen in den Konzernabschluss einbezogen werden (Erwerb von Minderheitsanteilen), wird der Unterschiedsbetrag zwischen dem Kaufpreis und dem anteiligen erworbenen Eigenkapital entweder als Goodwill angesetzt oder im Falle eines passivischen Unterschiedsbetrags sofort ertragswirksam vereinnahmt. Der Goodwill wird nicht planmäßig abgeschrieben, sondern einmal jährlich auf eine Wertminderung geprüft. Vermindert sich der Anteil des Mutterunternehmens an einer Tochtergesellschaft, ohne jedoch die Beherrschung über Letztere zu verlieren, so wird das Veräußerungsergebnis erfolgswirksam vereinnahmt. Die nach der Equity-Methode bilanzierten assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden mit ihren Anschaffungskosten und der anteiligen jährlichen Eigenkapitalveränderung angesetzt. Die erworbenen stillen Reserven sowie ein etwaiger Goodwill sind im ausgewiesenen Beteiligungsbuchwert enthalten. Stille Reserven werden entsprechend den zugrunde liegenden Vermögenswerten unter Berücksichtigung etwaiger latenter Steuern fortgeführt. Das anteilige Ergebnis dieser Gesellschaften nach Steuern wird in der Gewinn- und Verlustrechnung im Ergebnis der nach der EquityMethode bilanzierten Finanzanlagen ausgewiesen. Alle konzerninternen Gewinne und Verluste, Umsatzerlöse, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten bzw. Rückstellungen werden eliminiert. Diese Konsolidierungsgrundsätze gelten auch für die nach der EquityMethode bilanzierten Finanzanlagen. Die Abschlüsse der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt, bei wesentlichen Abweichungen werden entsprechende Anpassungen vorgenommen. Sofern ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge bestehen, werden latente Steuern gemäß IAS 12 abgegrenzt.

2.3. WÄHRUNGSUMRECHNUNG In den in lokaler Währung aufgestellten Einzelabschlüssen der konsolidierten Gesellschaften werden die Vermögenswerte und Schulden der Konzernunternehmen von der jeweiligen Landeswährung in Euro mit den Mittelkursen am Bilanzstichtag und das diesen Gesellschaften zurechenbare Eigenkapital zu historischen Kursen umgerechnet. Die Gewinnund Verlustrechnungen der ausländischen Konzernunternehmen, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden, wie die entsprechenden Periodenüberschüsse, zu Durchschnittskursen des Berichtszeitraums umgerechnet. Differenzen gegenüber der Vorjahresumrechnung werden als erfolgsneutrale Veränderungen ausgewiesen. Bei der Umrechnung der Eigenkapitalfortschreibung von Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden und eine andere funktionale Währung als den Euro haben, wird entsprechend vorgegangen.

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3. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN 3.1. GRUNDLAGEN DER RECHNUNGSLEGUNG Auf den vorliegenden Konzernabschluss nach IFRS und die darin enthaltenen Vergleichsinformationen wurden uneingeschränkt alle International Financial Reporting Standards (IFRS/IAS) des International Accounting Standards Board (IASB) und die Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC), wie sie in der EU zum Abschlussstichtag verpflichtend anzuwenden sind, angewandt. Vom IASB wurden neue Standards, Interpretationen und Änderungen zu bestehenden Standards herausgegeben, die seit dem 1. Januar 2007 verpflichtend anzuwenden sind. Die geänderten Standards und Interpretationen: • • • •

IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“, Änderungen zu IAS 1 „Kapitel Anhangangaben“, IFRIC 9 „Neubeurteilung eingebetteter Derivate“, IFRIC 10 „Zwischenberichterstattung und Wertminderung“.

führten mit Ausnahme des IFRIC 9 zu keinen wesentlichen Auswirkungen im Konzernabschluss im Hinblick auf die Ertrags- und Vermögenslage. Aus IFRS 7 resultierten deutlich umfangreichere Anhangangaben, die im Abschnitt 7.3. zusammengefasst sind. Die geänderten Standards und Interpretationen: • IFRIC 7 „Anwendung des Anpassungsansatzes unter IAS 29 Rechnungslegung in Hochinflationsländern“, • IFRIC 8 „Anwendungsbereich von IFRS 2“, sind für den Q-Cells Konzern nicht relevant. Der International Accounting Standards Board (IASB) und das International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) haben weitere Standards und Interpretationen verabschiedet, die für das Geschäftsjahr 2007 noch nicht verpflichtend anzuwenden sind. IFRS 2 Änderung „Vesting Conditions and Cancellations“ stellt die Definition von „Ausübungsbedingungen” (Vesting Conditions) bei aktienbasierten Vergütungen klar und legt fest, dass alle Annullierungen von aktienbasierten Vergütungsplänen – unabhängig von der kündigenden Partei – identisch zu bilanzieren sind. Die am 17. Januar 2008 veröffentlichten Änderungen von IFRS 2 sind erstmals verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen. Die Auswirkungen der erstmaligen Anwendung der Änderungen auf den Konzernabschluss werden derzeit geprüft. IFRS 3 „Business Combinations“ enthält geänderte Vorschriften zur Bilanzierung von Unternehmenserwerben. Insbesondere werden der Anwendungsbereich und die Bilanzierung von sukzessiven Anteilserwerben geändert sowie ein Wahlrecht eingeführt: Die Anteile der nicht beherrschenden Gesellschafter können mit ihrem beizulegenden Zeitwert oder mit dem anteiligen Nettovermögen bewertet werden. Je nachdem, für welche der beiden Möglichkeiten sich ein Unternehmen entscheidet, wird im Rahmen des Unternehmenserwerbs ein eventuell vorhandener Geschäfts- oder Firmenwert vollständig oder nur mit dem Anteil des Mehrheitseigentümers ausgewiesen. Der am 10. Januar 2008 veröffentlichte IFRS 3 ist erstmals verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen. Dieser Standard ist von der EU noch nicht übernommen. Die Auswirkungen der erstmaligen Anwendung der Änderungen auf den Konzernabschluss werden derzeit geprüft.

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IFRS 8 „Operating Segments“ enthält neue Vorschriften für die Darstellung der Segmentberichterstattung. Nach IFRS 8 ist die Segmentberichterstattung nach dem sogenannten „Management Approach“ aufzustellen. Danach liegen der Abgrenzung der Segmente und den Angaben für die Segmente die Informationen zugrunde, die vom Management für Zwecke der Ressourcenallokation und Leistungsbeurteilung der Unternehmensbestandteile intern verwendet werden – erstmals verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen. Die erstmalige Anwendung von IFRS 8 wird voraussichtlich im Konzernabschluss zu Änderungen in der Segmentberichterstattung führen. IAS 1 „Presentation of Financial Statements“, als überarbeitete Version, erleichtert die Analyse und den Vergleich von Abschlüssen. Änderungen beziehen sich unter anderem auf die Angaben von nicht anteilseignerbezogenen Eigenkapitalveränderungen in einem einzelnen Statement oder in zwei getrennten Berichtskomponenten mit einer zuvor aus dem „Statement of comprehensive income“ separierten Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Angabe von korrespondierenden Ertragssteuereffekten für einzelne Komponenten des „Other comprehensive income“ – erstmals verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen. Die erstmalige Anwendung von IAS 1 wird voraussichtlich im Konzernabschluss zu Änderungen in der Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung und des Eigenkapitalspiegels führen. IFRIC 11 „IFRS 2 – Geschäfte mit eigenen Aktien und Aktien von Konzernunternehmen“ beantwortet die Frage, wie IFRS 2 auf aktienbasierte Zahlungsvereinbarungen anzuwenden ist, die unternehmenseigene Eigenkapitalinstrumente oder Eigenkapitalinstrumente eines anderen Unternehmens desselben Konzerns beinhalten. Die Interpretation ist erstmals anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. März 2007 beginnen. Die erstmalige Anwendung von IFRIC 11 wird voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben. IFRIC 14 „IAS 19 The Limit on a Defined Benefit Asset, Minimum Funding Requirements and their Interaction“ enthält Hinweise, wie die Begrenzung nach IAS 19 „Leistungen an Arbeitnehmer“ für einen Überschuss festzulegen ist, der als Vermögenswert angesetzt werden kann. Ebenso wird gezeigt, welche Auswirkungen sich auf die Bewertung von Vermögenswerten und Rückstellungen aus leistungsorientierten Plänen aufgrund rechtlicher Verpflichtungen zu einer Mindestbeitragszahlung ergeben – erstmals anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2008 beginnen. Die erstmalige Anwendung von IFRIC 14 wird voraussichtlich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben. Die Änderungen von IAS 23 „Fremdkapitalkosten“ betreffen die Aktivierung von Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können. Das bisherige Aktivierungswahlrecht entfällt um Unterschiede zwischen den IFRS und den US-GAAP im Rahmen des Shortterm Convergence Project zwischen dem IASB und dem US Financial Accounting Standards Board (FASB) zu reduzieren – erstmals anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen. Die Änderung von IAS 23 wird voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben. IAS 27 „Consolidated and Separate Financial Statements“: Mit der überarbeiteten Fassung von IAS 27 hat der IASB die Vorschriften zur Bilanzierung von Transaktionen zwischen nicht beherrschenden und beherrschenden Anteilseignern eines Konzerns sowie die Bilanzierung im Falle des Verlusts der Beherrschung über ein Tochterunternehmen geändert. Transaktionen, durch die ein Mutterunternehmen seine Beteiligungsquote an einem Tochterunternehmen ändert, ohne die Beherrschung über das Tochterunternehmen zu verlieren, sind künftig als erfolgsneutrale Eigenkapitaltransaktionen zu bilanzieren. Ferner regelt der Standard, wie ein Entkonsolidierungserfolg berechnet und eine verbleibende Restbeteiligung am ehemaligen Tochterunternehmen bewertet werden muss. Die am 10. Januar 2008 veröffentlichten geänderten Vorschriften von IAS 27 sind spätestens für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen. Dieser Standard ist von der EU noch nicht übernommen. Die Anwendung der neuen Regelungen führt zu einer Änderung der bisherigen Bilanzierungsmethodik (es wird auf Abschnitt 2.2. verwiesen).

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Die folgenden Standards/Interpretationen werden keine Auswirkungen auf die Bilanzierung und Bewertung des Q-CellsKonzerns haben: • IFRIC 12 „Service Concession Arrangements“ regelt die Bilanzierung von Vereinbarungen, bei denen die öffentliche Hand mit privaten Unternehmen Verträge abschließt, die auf die Erfüllung öffentlicher Aufgaben gerichtet sind. • IFRIC 13 „Customer Loyalty Programmes“ befasst sich mit der Bilanzierung und Bewertung von Kundenbindungsprogrammen wie Treuepunkten bei Kaufhäusern oder Tankstellen sowie ähnlichen Programmen. Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Die Gliederung der Konzernbilanz nach IFRS ist nach der Fristigkeit der einzelnen Bilanzpositionen aufgestellt. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Der Konzernabschluss ist auf der Grundlage fortgeführter historischer Anschaffungs- und Herstellungskosten aufgestellt, mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente sowie der als zur Veräußerung verfügbar eingestuften Finanzinvestitionen, die mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet sind. Die Aufstellung eines Abschlusses erfordert regelmäßig die Ausübung von Ermessen und die Vornahme von Schätzungen und Beurteilungen durch das Management. Die Schätzungen basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit und anderen Kenntnissen der zu bilanzierenden Geschäftsvorfälle. Einzelne Sachverhalte, denen bei der bilanziellen Beurteilung Schätzungen und Annahmen zugrunde liegen, können in der Zukunft abweichend davon eintreten. Schätzungen und diesen zugrunde liegende Annahmen werden daher regelmäßig überprüft und auf mögliche Auswirkungen für die Bilanzierung beurteilt. Diese Ermessensentscheidungen und Schätzungen beziehen sich unter anderem auf die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen für Gewährleistungen sowie die Bestimmung von Nutzungsdauern der immateriellen Vermögenswerte. Weiterhin basiert der Werthaltigkeitstest für Geschäfts- oder Firmenwerte sowie immaterieller Vermögenswerte auf zukunftsbezogenen Annahmen. Sämtliche Annahmen und Schätzungen basieren auf den Verhältnissen und Beurteilungen am Bilanzstichtag. Durch nicht in den Schätzungen enthaltene spätere tatsächliche Entwicklungen, die von den Annahmen abweichen, können sich die tatsächlichen Beträge von den Schätzwerten unterscheiden. In solchen Fällen werden die Annahmen und, falls erforderlich, die Buchwerte der betroffenen Vermögenswerte und Schulden entsprechend angepasst. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses ist nicht von einer wesentlichen Änderung der zugrunde gelegten Annahmen und Schätzungen auszugehen, sodass aus gegenwärtiger Sicht keine wesentliche Anpassung der Buchwerte der angesetzten Vermögenswerte und Schulden im Geschäftsjahr 2008 zu erwarten ist. Zur besseren Darstellung der Ertragslage wurden die Aufwendungen aus Personalleasing sowie die Aufwendungen aus Reparaturmaterial unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. In der Vergangenheit wurde diese noch als Bestandteil der Aufwendungen für bezogene Leistungen sowie Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe bzw. bezogene Waren innerhalb des Materialaufwands ausgewiesen. Sämtliche Vergleichszahlen wurden entsprechend angepasst. (Wir verweisen auf unsere Ausführungen Abschnitt 5.7.)

106

KONZERN-ANHANG

3.2. GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERT Der Geschäfts- oder Firmenwert wird nicht planmäßig abgeschrieben, sondern auf der Basis des erzielbaren Betrags der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, die dem Goodwill zugeordnet ist, auf eine Wertminderung untersucht. Wesentliches Kriterium für die Abgrenzung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ist die unabhängige Erzielung von Zahlungsströmen. Im Rahmen der Überprüfung auf Wertminderung wird der bei einem Unternehmenszusammenschluss erworbene Goodwill den einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten so zugeordnet, wie diese Nutzen aus den Synergien des Unternehmenszusammenschlusses ziehen sollen. Der Werthaltigkeitstest ist jährlich durchzuführen und zusätzlich immer dann, wenn Anzeichen dafür vorliegen, dass die zahlungsmittelgenerierende Einheit in ihrem Wert gemindert ist. Übersteigt der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit deren erzielbaren Betrag, ist der dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnete Goodwill in Höhe des Differenzbetrags abzuschreiben. Übersteigt die Wertminderung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit den Buchwert des ihr zugeordneten Goodwills, ist die darüber hinausgehende Wertminderung durch anteilige Minderung von Buchwerten der der zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordneten Vermögenswerte zu erfassen. Der erzielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit wird anhand des Nutzungswerts ermittelt. Diesen Discounted-Cash-Flow(DCF)-Berechnungen liegen Prognosen des Managements zugrunde, die auch für interne Zwecke verwendet werden. Der Prognosezeitraum beträgt zwei bis fünf Jahre. Die darüber hinausgehenden Cash Flows werden anhand von konstanten Wachstumsraten berechnet. Zu den wesentlichen Annahmen, auf denen die Ermittlung des Nutzungswerts beruht, gehören Annahmen bezüglich Wirkungsgraden, Preisentwicklungen sowie des Diskontierungszinssatzes. Der Werthaltigkeitstest ergab keinen Wertminderungsbedarf. (Wir verweisen auf unsere Ausführungen in Abschnitt 4.1.)

3.3. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten angesetzt. Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden mit ihren Herstellungskosten aktiviert, wenn der Gesellschaft aus diesen erwartungsgemäß ein künftiger Nutzen zufließt, die technologische Realisierbarkeit nachgewiesen werden kann und diese verlässlich bewertet werden können. Sie werden jeweils planmäßig linear über die geschätzte Nutzungsdauer abgeschrieben. Im Rahmen laufender Projekt- bzw. Meilensteinanalysen werden die laufenden Entwicklungsprojekte bzgl. der Aktivierbarkeit von Entwicklungskosten überprüft. Falls die Voraussetzungen für eine Aktivierung nicht gegeben sind, werden die Aufwendungen im Jahr der Entstehung erfolgswirksam erfasst. Entsprechend der geschätzten Nutzungsdauer werden erworbene oder selbst erstellte Technologien derzeit linear über fünf Jahre abgeschrieben. Die planmäßige Abschreibung von immateriellen Vermögenswerten in Form von erworbenen oder selbst hergestellten Technologien beginnt, sobald diese in der Produktion angewendet werden, für deren Zweck sie erworben oder hergestellt wurden. Die Nutzungsdauern werden auf der Grundlage des geschätzten Verbrauchs der Technologien aufgrund des weiteren technischen Fortschritts festgelegt. Software wird über einen Zeitraum von drei bzw. sieben Jahren linear abgeschrieben.

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WEITERE INFORMATIONEN

Die immateriellen Vermögenswerte werden auf eine Wertminderung hin überprüft, wenn Sachverhalte oder Änderungen der Umstände darauf hindeuten, dass der Buchwert eines Vermögenswerts nicht erzielbar sein könnte. Bei immateriellen Vermögenswerten, die eine unbestimmte Nutzungsdauer haben oder die noch nicht nutzungsbereit sind, ist jährlich ein Wertminderungstest vorzunehmen. Sobald der Buchwert eines Vermögenswertes seinen erzielbaren Betrag übersteigt, wird eine Wertminderung ergebniswirksam erfasst. Die zum Bilanzstichtag erfolgten Wertminderungstests führten zu keinen Wertminderungsaufwendungen.

3.4. SACHANLAGEN Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bilanziert. Fremdkapitalzinsen werden nicht aktiviert. Gemäß IAS 23.7 werden Fremdkapitalkosten in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind. Die Vermögenswerte des Sachanlagevermögens werden entsprechend der wirtschaftlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Der Abschreibungszeitraum beträgt für die nachfolgenden Vermögenswerte: ABSCHREIBUNGSDAUER DER SACHANLAGEN

Bauten

19 bis 33 Jahre

Technische Anlagen und Maschinen

5 bis 13 Jahre

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

3 bis 23 Jahre

Die Q-Cells AG hat die Abschreibungspläne nicht geändert. Aufgrund der Anlaufphase bei den Tochterunternehmen sind dort zunächst nur Abschreibungssätze für einen Einschichtbetrieb anzusetzen. Dadurch ergeben sich gegenüber dem Vorjahr geänderte Abschreibungsdauern. Die Sachanlagen werden auf eine Wertminderung hin überprüft, wenn Sachverhalte oder Änderungen der Umstände darauf hindeuten, dass der Buchwert eines Vermögenswerts nicht erzielbar sein könnte. Sobald der Buchwert eines Vermögenswerts seinen erzielbaren Betrag übersteigt, wird eine Wertminderung ergebniswirksam erfasst. Wertminderungsbedarf bestand am Stichtag nicht. Geleaste Sachanlagen (Finance Lease) Die Q-Cells AG hat 2004 einen Leasingvertrag über eine Fertigungslinie abgeschlossen. Der Leasingvertrag hat eine Grundmietzeit von 60 Monaten ohne Verlängerungs- oder Kaufoption. Der Leasinggegenstand wurde zu Beginn der Laufzeit mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen aktiviert. In gleicher Höhe wurde eine Verbindlichkeit passiviert. Die geleasten Vermögenswerte werden über die Grundmietzeit planmäßig linear abgeschrieben. Die Leasingraten werden in Zins- und Tilgungsanteil aufgeteilt. Zur Ermittlung des Zinsanteils wird ein konstanter Zinssatz auf die jeweilige Restschuld in Ansatz gebracht. Soweit beim Leasinggeber Investitionszulagen vereinnahmt werden, erfolgt eine entsprechende Anrechnung auf die Anschaffungskosten der Vermögenswerte sowie der Verbindlichkeit.

108

KONZERN-ANHANG

3.5. FINANZANLAGEN UND NACH DER EQUITY-METHODE BILANZIERTE FINANZANLAGEN Die Bewertung der Finanzanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten. Der beizulegende Zeitwert zum Stichtag führte zu keiner abweichenden Bewertung. Die Anteile an Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert. Nach der Anwendung der Equity-Methode ermittelt der Konzern, ob es erforderlich ist, einen zusätzlichen Wertminderungsaufwand für die Anteile des Konzerns an assoziierten Unternehmen zu erfassen. Der Konzern ermittelt an jedem Bilanzstichtag, ob objektive Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der Anteil an einem assoziierten Unternehmen wertgemindert sein könnte. Ist dies der Fall, so wird die Differenz zwischen dem beizulegenden Zeitwert des Anteils am assoziierten Unternehmen und den Anschaffungskosten für diesen Anteil als Wertminderungsaufwand erfolgswirksam erfasst. Wertminderungsbedarf bestand am Stichtag nicht.

3.6. SONSTIGE LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte des Unternehmens werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Marktüblich verzinsliche Forderungen sind zum Nominalwert bilanziert. Unter den sonstigen langfristigen Vermögenswerten wird neben langfristigen Forderungen aus Darlehen der langfristige Teil geleisteter Anzahlungen auf Gegenstände des Vorratsvermögens ausgewiesen.

3.7. VORRÄTE Unter den Vorräten sind die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, fertige und unfertige Erzeugnisse sowie geleistete Anzahlungen ausgewiesen. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten bewertet. Die fertigen und unfertigen Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten, die geleisteten Anzahlungen mit ihrem Nominalwert angesetzt. Die Herstellungskosten beinhalten Material- und Fertigungseinzelkosten sowie Material- und Fertigungsgemeinkosten und den fertigungsbedingten Werteverzehr des Anlagevermögens. Kosten der Verwaltung werden berücksichtigt, soweit sie der Produktion zuzurechnen sind. Im Falle von Wertminderungen der Bestände wird eine Abschreibung auf den Nettoveräußerungswert vorgenommen und der niedrigere Nettoveräußerungswert angesetzt. Wertminderungsbedarf bestand am Stichtag nicht.

3.8. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN SOWIE SONSTIGE FORDERUNGEN UND VERMÖGENSWERTE Die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte sind zum Nennwert bewertet. Ein zeitnahes und leistungsfähiges Finanzcontrolling in Verbindung mit einem Kundenbewertungssystem reduziert die Ausfallwahrscheinlichkeit von Forderungen. Dem Ausfallrisiko wird durch Bildung von Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen.

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WEITERE INFORMATIONEN

3.9. MARKTWERTE AUS DERIVATIVEN FINANZINSTRUMENTEN Die Q-Cells AG hat im Rahmen ihrer langfristigen Verkaufs- und Einkaufskontrakte in USD eingebettete Derivate identifiziert. Die derivativen Bestandteile, die in einen nicht derivativen Basisvertrag eingebettet sind, werden einzeln angesetzt und gemäß IAS 39 mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet, sofern sie die Voraussetzungen für ein Derivat erfüllen und ihre wirtschaftlichen Merkmale und Risiken nicht klar und eng mit denen des Basisvertrags verbunden sind. Die zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses vorgenommene Beurteilung zur Trennungspflicht eingebetteter Derivate ist im Regelfall für die Zukunft maßgebend. Sofern jedoch ein Ausnahmetatbestand im Sinne von IFRIC 9 vorliegt, weil Vertragsänderungen erfolgten, aus denen signifikante Veränderungen der Zahlungsströme resultieren, hat eine Neubeurteilung zu erfolgen. Wenn diese Neubeurteilung dazu führt, dass ein ehemals trennungspflichtiges Derivat nicht mehr trennungspflichtig ist, dann sieht die von Q-Cells AG angewandte Bilanzierungsmethode vor, den Restbuchwert des Derivats im Zeitpunkt der Neubeurteilung erfolgswirksam auszubuchen. Die Q-Cells AG hatte in 2007 einen Anwendungsfall des IFRIC 9, woraus Aufwendungen aus der Ausbuchung von aktivisch bilanzierten Derivaten in Höhe von 49,9 Mio. € resultierten. Neben den eingebetteten Derivaten verfügt die Q-Cells AG auch über freistehende Derivate, die im Wesentlichen aus Beteiligungstransaktionen (Abschnitt 4.4.) resultieren und ebenfalls mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Derivate mit einem positiven beizulegenden Zeitwert werden auf der Aktivseite der Bilanz als kurzfristig unter Marktwerten aus derivativen Finanzinstrumenten und Derivate mit negativem beizulegenden Zeitwert auf der Passivseite der Bilanz unter Marktwerten aus derivativen Finanzinstrumenten ausgewiesen. Veränderungen im beizulegenden Zeitwert dieser Derivate, die nicht in Sicherungsbeziehungen im Sinne der Rechnungslegungsvorschriften eingebunden sind (Hedge Accounting), werden erfolgswirksam gesondert im Finanzergebnis erfasst.

3.10. FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE Unter den finanziellen Vermögenswerten werden Wertpapiere und Termingeldanlagen ausgewiesen. Die als „Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestition“ eingestuften Wertpapiere sind zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die Termingeldanlagen sind nicht täglich verfügbar und werden bis zu ihrer jeweiligen Endfälligkeit gehalten. Es handelt sich dabei um Anlagen mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als etwa drei Monaten. Die Termingeldanlagen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Aufgrund der Fristigkeit entsprechen die Buchwerte den Zeitwerten.

3.11. LIQUIDE MITTEL Unter den liquiden Mitteln werden Bargeld und Guthaben bei Kreditinstituten mit einer ursprünglichen Laufzeit von unter drei Monaten sowie jederzeit veräußerbare Wertpapiere wie beispielsweise Geldmarktfonds zusammengefasst. Bargeld und Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nominalwert des Abschlussstichtags bewertet. Fondsanteile, die als zur Veräußerung verfügbar eingestuft sind, werden mit ihrem jeweiligen beizulegenden Zeitwert bewertet, wobei Wertänderungen bis zur Veräußerung erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst werden.

110

KONZERN-ANHANG

3.12. AKTIENOPTIONSPROGRAMME Das Aktienoptionsprogramm 2003 (ESOP I) erlaubt den berechtigten Mitarbeitern, unter bestimmten Voraussetzungen Aktien des Unternehmens zu erwerben. Die Möglichkeit, Bezugsrechte im Rahmen eines Mitarbeiterbeteiligungsprogramms zu erwerben, wurde von der Hauptversammlung am 29. Dezember 2003 beschlossen (Beschlussfassung über die Ausgabe von bis zu 8.900 Bezugsrechten). Zum Stichtag waren 3.119 Mitarbeiteroptionen ausstehend, die zum Bezug von insgesamt 1.721.688 Aktien berechtigen. Das Aktienoptionsprogramm 2005 (ESOP II, IIa, IIb, IIc, IId, IIe) erlaubt den berechtigten Mitarbeitern, unter bestimmten Voraussetzungen Aktien des Unternehmens zu erwerben. Das Aktienprogramm 2005 wurde von der ordentlichen Hauptversammlung der Q-Cells AG vom 16. August 2005 beschlossen. Unter dem Aktienoptionsprogramm 2005 wurden bis zum Bilanzstichtag Optionen in sechs Tranchen ausgegeben. Zum Stichtag waren folgende Optionen unter Berücksichtigung von Änderungen des Optionsregisters sowie nach erfolgten Aktiensplits ausgegeben: Anzahl bezugsberechtigter Optionen

Anzahl bezugsberechtigter Aktien

843.261

843.261

ESOP IIa

78.318

78.318

ESOP IIb

38.863

38.863

ESOP IIc

27.388

27.388

ESOP IId

18.848

18.848

ESOP IIe

25.000

25.000

ESOP II

Das Aktienoptionsprogramm 2007 (ESOP III) erlaubt den berechtigten Mitarbeitern, unter bestimmten Voraussetzungen Aktien des Unternehmens zu erwerben. Das Aktienprogramm 2007 wurde von der ordentlichen Hauptversammlung der Q-Cells AG vom 14. Juni 2007 beschlossen. Unter dem Aktienoptionsprogramm 2007 wurden bis zum Bilanzstichtag Optionen in einer Tranche ausgegeben (ESOP IIIa). Zum Stichtag waren 50.000 Mitarbeiteroptionen ausstehend, die zum Bezug von insgesamt 50.000 Aktien berechtigen. Die Bilanzierung erfolgte gemäß dem IFRS 2 mit dem beizulegenden Zeitwert (Fair Value) der ausgegebenen Optionen zum Zeitpunkt der Gewährung und wird im Personalaufwand sowie einer korrespondierenden Erhöhung des Eigenkapitals (Kapitalrücklage) erfasst. Die Ermittlung der Zeitwerte erfolgte auf Grundlage des Black-Scholes-Modells bzw. von Monte-Carlo-Simulationen. Die Verteilung des Personalaufwands erfolgt über den Zeitraum der Haltefrist. Änderungen von Schätzungen hinsichtlich der Erreichung der Ausübungsbedingungen werden in der Periode erfasst, in der die Schätzungsänderungen eintreten. Das gilt nicht für Marktbedingungen, die nur einmalig bei der Bewertung zum Gewährungszeitpunkt eingeschätzt werden.

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WEITERE INFORMATIONEN

Nachfolgende Tabelle zeigt die Anzahl der zum Bezug berechtigten Aktien mit den entsprechenden Ausübungszeiträumen: Anzahl der zum Bezug berechtigten Aktien

NAME DES PROGRAMMS Anzahl der zum Bezug berechtigten Aktien Stück

in 2008

in 2009

in 2010

Stück

Stück

Stück

1.721.688

1.721.688

0

0

ESOP I ESOP II

843.261

843.261

0

0

ESOP IIa

78.318

78.318

0

0

ESOP IIb

38.863

38.863

0

0

ESOP IIc

27.388

0

27.388

0

ESOP IId

18.848

0

18.848

0

ESOP IIe

25.000

0

16.667

8.333

ESOP IIIa

50.000

0

50.000

0

2.803.366

2.682.130

112.903

8.333

Zu weiteren Erläuterungen siehe Abschnitt 4.12.

3.13. WANDELSCHULDVERSCHREIBUNG Bei der von Q-Cells begebenen Wandelanleihe handelt es sich nach IAS 32.28 um ein hybrides strukturiertes Finanzinstrument, das aus Sicht des Emittenten sowohl Fremdkapitalkomponenten (Anspruch auf Zins und Tilgung) als auch Eigenkapitalelemente (Recht auf den Bezug von Aktien) enthält. Bei der Bilanzierung sind diese Komponenten getrennt zu ermitteln und darzustellen. Dabei wurde zunächst der Fair Value der Fremdkapitalkomponente unter Verwendung von Monte-Carlo-Simulationen ermittelt. Aus diesem Fair Value wurde dann unter Berücksichtigung von Transaktionskosten sowie der erwarteten zukünftigen Zahlungsströme bei einer angenommenen Laufzeit von fünf Jahren der Effektivzinssatz bestimmt. Entsprechend IAS 32.38 sind die bisher angefallenen Transaktionskosten in dem Verhältnis der Fremd- und Eigenkapitalkomponente auf die zugewiesenen Werte verteilt worden. Die eingebetteten Derivate stellen bedingte Kündigungsrechte der Q-Cells International Finance B.V. (Emittentin), der Q-Cells AG sowie der Gläubiger dar. Die Gläubiger dürfen die Wandelschuldverschreibung im Fall eines Kontrollwechsels, einer Verschmelzung oder bei Nichterfüllung vertraglicher Verpflichtungen seitens der Emittentin kündigen. Die Q-Cells International Finance B.V. ist ab Februar 2009 berechtigt, ihre Wandelschuldverschreibung zu kündigen, wenn der Aktienkurs der Q-Cells AG an 20 Handelstagen in einem Zeitfenster von 30 Handelstagen mindestens 130 % des Wandlungspreises beträgt oder der Gesamtbetrag der ausstehenden Schuldverschreibung auf 15 % oder weniger des ursprünglichen Betrags fällt. Die Werte dieser eingebetteten Kündigungsoptionen sind untereinander interdependent. So führt die Ausübung der Kündigungsoption der Gläubiger zum Verfall der Kündigungsoption der Emittentin und umgekehrt.

112

KONZERN-ANHANG

3.14. GENUSSRECHTSKAPITAL Das Genussrechtskapital wurde mit den Anschaffungskosten angesetzt, die dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung entsprechen. Hierbei werden auch die Transaktionskosten berücksichtigt. In der Folge wird das Genussrechtskapital unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

3.15. INVESTITIONSZUWENDUNGEN Die Investitionszuwendungen werden passivisch abgegrenzt und über die Nutzungsdauer der betreffenden Anlagewerte ertragswirksam aufgelöst. Die Investitionszuwendungen werden erfasst, wenn der Gesellschaft die Mittel zufließen oder wenn mit hinreichender Sicherheit ein Zufluss der Mittel wahrscheinlich ist.

3.16. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN Die Rückstellungen sind so bemessen, dass sie den erkennbaren Verpflichtungen und Risiken ausreichend Rechnung tragen. Alle langfristigen Rückstellungen werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten voraussichtlichen Erfüllungsbetrag bilanziert. Die Bewertung der Rückstellungen erfolgt auf Basis der bestmöglichen Schätzung zur Ermittlung des Umfangs sämtlicher Verpflichtungen, die auf vergangenen Geschäftsvorfällen oder vergangenen Ereignissen beruhen und deren Höhe oder Fälligkeit unsicher ist.

3.17. LATENTE STEUERN Latente Steuern werden nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode (Liability-Methode) berechnet. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert ausgewiesen, wenn ein Recht zur Aufrechnung tatsächlicher Forderungen und Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern besteht und die latenten Steueransprüche und latenten Steuerverbindlichkeiten sich auf Ertragsteuern beziehen, die von denselben Steuerbehörden erhoben und von denselben Konzerngesellschaften geschuldet werden. Die Höhe der latenten Steuern wird auf der Basis der Steuersätze ermittelt, die in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt erwartet werden. Dabei werden die am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten steuerlichen Vorschriften berücksichtigt. Die Berechnung der inländischen latenten Steuern erfolgt mit einem Steuersatz von 22,83 % (im Vorjahr: 33,07 %), da ausschließlich inländische Gesellschaften mit Sitz in der Gemeinde BitterfeldWolfen OT Thalheim mit dem Gewerbesteuerhebesatz von 200 % einbezogen sind.

3.18. ÜBRIGE SCHULDEN Die übrigen langfristigen Schulden umfassen die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten sowie langfristige Finanzverbindlichkeiten und werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bzw. zum Barwert (Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing) bilanziert. Die kurzfristigen Schulden umfassen kurzfristige Finanzverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Steuerschulden sowie sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten und werden zum Nennwert bilanziert. Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing werden, aufgeteilt nach Fristigkeit, unter den sonstigen kurzfristigen und langfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

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WEITERE INFORMATIONEN

3.19. ERTRAGS- UND AUFWANDSREALISIERUNG Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge werden mit der Lieferung oder Erbringung der Leistung, das heißt mit Gefahrenübergang auf den Kunden, realisiert. Der Umsatz aus Fertigungsaufträgen wird gemäß der folgenden Methodik erfasst: Ist das Ergebnis eines Fertigungsauftrags verlässlich schätzbar, so werden die Erlöse und Kosten entsprechend dem Leistungsfortschritt am Bilanzstichtag erfasst. Dieser ermittelt sich im Regelfall aus dem Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Auftragskosten zu den geschätzten Gesamtauftragskosten, es sei denn, dies würde zu einer Verzerrung in der Darstellung des Leistungsfortschritts führen. Zahlungen für Abweichungen im Gesamtauftrag, Nachforderungen sowie Prämien werden im vereinbarten Umfang einbezogen. Ist es wahrscheinlich, dass die Gesamtauftragskosten die Gesamtauftragserlöse übersteigen, wird der erwartete Verlust sofort aufwandswirksam erfasst. Betriebliche Aufwendungen werden mit der Inanspruchnahme der Lieferung oder Leistung oder zum Zeitpunkt ihrer Verursachung ergebniswirksam erfasst. Zinserträge werden zeitproportional, anfallende Zinsaufwendungen werden in Abhängigkeit von der vertraglichen Verpflichtung teils unter Anwendung der Effektivzinsmethode und teils zeitproportional erfasst. Rückstellungen für Gewährleistung werden zum Zeitpunkt der Realisierung der entsprechenden Umsatzerlöse gebildet.

3.20. DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE Innerhalb des Konzerns werden derivative Finanzinstrumente ausschließlich als Sicherungsgeschäfte zur Steuerung von Risiken aus Währungsschwankungen eingesetzt. Diese derivativen Finanzinstrumente werden nicht zu Spekulationszwecken eingesetzt. Hedge-Accounting wird derzeit nicht angewendet. Im Übrigen wird auf Abschnitt 7.2. verwiesen.

3.21. KAPITALMANAGEMENT Das Kapitalmanagement der Q-Cells AG ist in erster Linie an der Sicherstellung der Finanzierung des langfristigen Wachstums des Konzerns orientiert. Das bedeutet auch die ständige Verfügbarkeit einer intern definierten Mindestliquidität. Die kurzfristige Liquiditätssteuerung der Q-Cells AG erfolgt mit einem rollierenden Planungshorizont von zwölf Monaten. Die Wandelanleihe wird im Rahmen des Kapitalmanagements dem Eigenkapital zugerechnet. Die Q-Cells AG rechnet perspektivisch mit einer Eigenkapital/Fremdkapital-Relation von 50 %. Im Mittelpunkt steht die langfristige Wertsteigerung im Interesse von Investoren, Mitarbeitern und Kunden. Diesem soll durch eine kontinuierliche Verbesserung des Ergebnisses durch organisches Wachstum und Effizienzverbesserung Rechnung getragen werden. Bei der Optimierung der Kapitalstruktur werden die Gesamtkapitalkosten betrachtet, jedoch unter Einbeziehung der bereits erwähnten Mindestliquidität. Ein Ausgleich zwischen den Geschäfts- und Finanzrisiken einerseits und der finanziellen Flexibilität für das Erreichen der Wachstumsziele ist laufend erforderlich. Dieser Ausgleich wird durch ein starkes Finanzprofil, welchem sich die Q-Cells AG verpflichtet hat, gewährleistet.

114

KONZERN-ANHANG

4. ERLÄUTERUNGEN ZU DEN EINZELNEN POSTEN DER BILANZ Langfristige Vermögenswerte 4.1. GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERT Die Transaktion der Calyxo GmbH mit Solar Fields (s. Abschnitt 2.1.) erhöhte den seit 2006 ausgewiesenen Geschäftsoder Firmenwert aus dem Erwerb der VHF in Höhe von insgesamt 0,4 Mio. € um 2,1 Mio. €. Weitere Veränderungen im Geschäftsjahr erfolgten nicht. Beim Impairmenttest wird der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten durch den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bzw. Nutzungswert bestimmt. Der beizulegende Zeitwert spiegelt die bestmögliche Schätzung des Betrags wider, für den ein unabhängiger Dritter die zahlungsmittelgenerierende Einheit am Bilanzstichtag erwerben würde; Veräußerungskosten werden abgezogen. Der Nutzungswert ist der Barwert der zukünftigen Cash Flows, die voraussichtlich mit einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit erzielt werden können. Zum Bewertungsstichtag lagen sowohl der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten als auch der Nutzungswert deutlich über den Buchwerten der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Der beizulegende Zeitwert und der Nutzungswert werden auf der Grundlage eines Unternehmensbewertungsmodells ermittelt, wobei der beizulegende Zeitwert aus externer Sicht bestimmt wird und der Nutzungswert aus unternehmensinterner Sicht. Der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts und des Nutzungswerts liegen Cash Flow-Planungen zugrunde, die auf der vom Vorstand genehmigten und im Zeitpunkt der Durchführung des Impairmenttests gültigen Mittelfristplanung für eine Periode von fünf Jahren basieren. In diese Planungen fließen Erfahrungen ebenso ein wie Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen Marktentwicklung. Bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts werden – falls vorhanden – Markttransaktionen oder Bewertungen Dritter für ähnliche Vermögenswerte innerhalb derselben Branche berücksichtigt. Zur Überprüfung der Werthaltigkeit des Goodwills der VHF wurde im Ende August 2007 ein Wertminderungstest durchgeführt. Dabei wurde als kleinste zahlungsmittelgenerierende Einheit das gesamte Unternehmen VHF identifiziert. Zudem sind der Goodwill und die Technologie der VHF insgesamt zu betrachten. Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit wird auf Basis der Berechnung eines Nutzungswerts unter Verwendung von Cash Flow-Prognosen ermittelt, die auf vom Management für einen Zeitraum von fünf Jahren genehmigten Finanzplänen basieren. Der für die Cash Flow-Prognosen verwendete Abzinsungssatz beträgt 13,0 %. Der Zeitraum für die Cash Flow-Betrachtung beträgt zehn Jahre. Die nach dem Zeitraum von fünf Jahren anfallenden Cash Flows der zahlungsmittelgenerierenden Einheit werden unter Verwendung einer gleichbleibenden Wachstumsrate von 5,0 % extrapoliert. Der Abzinsungssatz spiegelt die Schätzungen der Unternehmensleitung hinsichtlich der zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordneten spezifischen Risiken wider. Der Impairmenttest führte zu keinem Wertminderungsbedarf, da der ermittelte Nutzungswert den Buchwert (22,7 Mio. €) stark übersteigt.

115

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WEITERE INFORMATIONEN

4.2. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE Zum 31. Dezember 2007 werden immaterielle Vermögenswerte von insgesamt 40,4 Mio. € (31. Dezember 2006: 27,4 Mio. €) ausgewiesen. Die immateriellen Vermögenswerte haben sich insbesondere durch die erworbene Technologie im Rahmen der Transaktion der Calyxo GmbH mit SolarFields (7,5 Mio. €), aktivierte Entwicklungskosten (5,8 Mio. €) sowie durch den entgeltlichen Erwerb und die Implementierung weiterer Module zur Software mySAP ERP und CRM erhöht (2,0 Mio. €). Eine Abschreibung der Technologie der Calyxo erfolgt erst mit Inbetriebnahme der auf ihr basierenden Produktionsanlagen und dann linear über eine Nutzungsdauer von 20 Jahren. Die bereits seit 2006 im Konzern erfasste Technologie der VHF wird noch nicht abgeschrieben. Eine Abschreibung der Technologie der VHF erfolgt erst mit Inbetriebnahme der auf ihr basierenden Produktionsanlagen und dann linear über eine Nutzungsdauer von 10 Jahren.

ENTWICKLUNG IMMATERIELLER VERMÖGENSWERTE DES KONZERNS

01.01.2006 – 31.12.2006

Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 01.01.2006

Währungsanpassung

Zugänge

Abgänge

Mio. €

Zugänge durch Änderung des Konsolidierungskreises Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte

3,1

18,1

-0,5

3,7

0,0

Entwicklungskosten

1,4

0,0

0,0

2,7

0,0

31.12.2006

4,5

18,1

-0,5

6,4

0,0

ENTWICKLUNG IMMATERIELLER VERMÖGENSWERTE DES KONZERNS

01.01.2007 – 31.12.2007

Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte Entwicklungskosten 31.12.2007

116

Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 01.01.2007

Währungsanpassung

Zugänge

Abgänge

Mio. €

Zugänge durch Änderung des Konsolidierungskreises Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

24,4

0,0

0,0

9,7

0,1

4,1

0,0

– 0,5

5,8

0,8

28,5

0,0

– 0,5

15,5

0,9

KONZERN-ANHANG

Die zum Bilanzstichtag erfolgten Wertminderungstests führten zu keinen Wertminderungsaufwendungen (siehe 4.1.). Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte wird in unten stehender Tabelle dargestellt. Im Geschäftsjahr 2007 sind Entwicklungskosten für selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 5,8 Mio. € (31. Dezember 2006: 2,7 Mio. €) aktiviert worden. Von diesen Zugängen entfallen 2,6 Mio. €. (31. Dezember 2006: 1,0 Mio. €) auf unternehmensinterne Entwicklungen. Nicht aktivierungsfähige Forschungs- und Entwicklungskosten wurden in Höhe von 11,4 Mio. € (im Vorjahr: 4,9 Mio. €) in den Aufwand gebucht.

Abschreibungen

Buchwerte

Umbuchungen

Stand 31.12.2006

Stand 01.01.2006

Zugänge

Abgänge

Währungsanpassung

Stand 31.12.2006

Stand 01.01.2006

Stand 31.12.2006

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

0,0

24,4

0,8

0,3

0,0

0,0

1,1

2,3

23,3

0,0

4,1

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

1,4

4,1

0,0

28,5

0,8

0,3

0,0

0,0

1,1

3,7

27,4

Abschreibungen

Buchwerte

Umbuchungen

Stand 31.12.2007

Stand 01.01.2007

Zugänge

Abgänge

Währungsanpassung

Stand 31.12.2007

Stand 01.01.2007

Stand 31.12.2007

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

0,0

34,0

1,1

1,1

0,1

0,0

2,1

23,3

31,9

0,0

8,6

0,0

0,1

0,0

0,0

0,1

4,1

8,5

0,0

42,6

1,1

1,2

0,1

0,0

2,2

27,4

40,4

117

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

MAGAZIN

KONZERNLAGEBERICHT

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

4.3. SACHANLAGEN Die Entwicklung der Sachanlagen wird in nachfolgender Tabelle dargestellt: ENTWICKLUNG DES KONZERNSACHANLAGEVERMÖGENS

01.01.2006 – 31.12.2006

Anschaffungs- und Herstellungskosten Währungsanpassung

Zugänge

Abgänge

Mio. €

Zugänge durch Änderung des Konsolidierungskreises Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Grundstücke und Bauten

17,9

0,1

0,0

5,2

0,0

Technische Anlagen und Maschinen

82,7

0,5

0,0

3,2

3,6

7,2

0,0

0,0

2,5

0,0

Andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 31.12.2006

Stand 01.01.2006

12,2

0,0

0,0

50,9

0,4

120,0

0,6

0,0

61,8

4,0

ENTWICKLUNG DES KONZERNSACHANLAGEVERMÖGENS

01.01.2007 – 31.12.2007

Grundstücke und Bauten Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 31.12.2007

Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 01.01.2007

Währungsanpassung

Zugänge

Abgänge

Mio. €

Zugänge durch Änderung des Konsolidierungskreises Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

25,6

0,0

0,0

24,9

0,0

105,7

0,0

0,4

83,2

0,1

9,7

0,0

0,0

9,3

0,0

37,4

0,0

0,0

129,1

0,4

178,4

0,0

0,4

246,5

0,5

Wesentliche Zugänge betreffen mit 114,3 Mio. € den Bau der neuen Fabrik (Linie V), mit dem bereits in 2006 planmäßig begonnen wurde. Die Linie V wird in drei Bauabschnitten errichtet. Zu Beginn des Jahres hatten wir die Produktionslinie V mit einer Kapazität von 240 MWp geplant. Da die Produktionsdurchsätze höher sind als erwartet, hat sich die Kapazität auf 270 MWp erhöht. Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2007 haben wir zwei der drei Bauabschnitte hochgefahren. Dadurch stand zum Ende des Jahres 2007 eine Nominalkapazität von 225 MWp (Produktionskapazität von 180 MWp) aus den beiden Linien V(1) und V(2) zur Verfügung. Zudem wurden in 2007 in den Mikrotech-Park (unter anderem Büroturm, Zentrallager, Chemielager, Technikum) 66,6 Mio. € investiert. Weiterhin erfolgten Investitionen in die Pilotlinien der Tochterunternehmen Calyxo GmbH sowie Brilliant 234. GmbH in Höhe von insgesamt 47,9 Mio. €

118

KONZERN-ANHANG

Abschreibungen

Buchwerte

Umbuchungen

Stand 31.12.2006

Stand 01.01.2006

Zugänge

Abgänge

Währungsanpassung

Stand 31.12.2006

Stand 01.01.2006

Stand 31.12.2006

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

2,4

25,6

0,8

0,7

0,0

0,0

1,5

17,1

24,1

22,9

105,7

18,1

15,5

3,7

0,0

29,9

64,6

75,8

0,0

9,7

1,5

1,4

0,0

0,0

2,9

5,7

6,8

– 25,3

37,4

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

12,2

37,4

0,0

178,4

20,4

17,6

3,7

0,0

34,3

99,6

144,1

Abschreibungen

Buchwerte

Umbuchungen

Stand 31.12.2007

Stand 01.01.2007

Zugänge

Abgänge

Währungsanpassung

Stand 31.12.2007

Stand 01.01.2007

Stand 31.12.2007

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

4,8

55,3

1,5

1,0

0,0

0,0

2,5

24,1

52,8

14,9

204,1

29,9

20,3

0,1

0,4

50,5

75,8

153,6

0,0

19,0

2,9

2,5

0,0

0,0

5,4

6,8

13,6

– 19,7

146,4

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

37,4

146,4

0,0

424,8

34,3

23,8

0,1

0,4

58,4

144,1

366,4

Geleaste Sachanlagen (Finance Lease) Die Q-Cells AG hat im Geschäftsjahr 2004 einen Leasingvertrag über das Leasing einer Solarzellenfertigungslinie abgeschlossen. Vertragsbeginn des Leasingvertrags war Dezember 2004, die Vertragslaufzeit beträgt 60 Monate. Vereinbart wurden 60 Leasingraten. Die Leasingraten betragen unter Berücksichtigung einer Sonderzahlung von 20 % (1,5 Mio. €) sowie vom Leasinggeber erhaltener Investitionszulagen 0,1 Mio. € monatlich. Die Anschaffungskosten der Vermögenswerte, die im Wege des Finance Lease seit Dezember 2004 genutzt werden, haben 5,8 Mio. € (unter Berücksichtigung der im Geschäftsjahr an den Leasinggeber gewährten Investitionszulage von 1,4 Mio. €) betragen, der Buchwert zum 31. Dezember 2007 beträgt 1,6 Mio. € (31. Dezember 2006: 4,2 Mio. €). Im Geschäftsjahr 2007 wurden Leasingraten in Höhe von 1,1 Mio. € (im Vorjahr: 1,3 Mio. €) gezahlt, hierin enthalten war ein Zinsanteil in Höhe von 0,1 Mio. € (im Vorjahr: 0,2 Mio. €).

119

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

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KONZERNLAGEBERICHT

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

Nachfolgende Darstellung gibt einen Überblick über die Entwicklung der zum 31. Dezember 2007 bestehenden Verbindlichkeiten aus Finance Lease auf kurz- und langfristige Sicht: VERBINDLICHKEITEN AUS FINANCE LEASE

31.12.2007 Summe der Mindestleasingzahlungen Mio. €

Zinsanteil

Mio. €

Barwert der Mindestleasingzahlungen Mio. €

0,6

0,1

0,5

Weniger als ein Jahr Zwischen einem und fünf Jahren

0,6

0,0

0,6

1,2

0,1

1,1

Die Q-Cells AG als Leasingnehmer ist vertraglich verpflichtet, den Leasinggegenstand gegen Gefahren zu versichern und die daraus entstehenden Versicherungsansprüche an den Leasinggeber abzutreten. Weiterhin trägt die Q-Cells AG die Gefahr des Abhandenkommens und der totalen oder teilweisen Beschädigung des Gegenstands und ist somit verpflichtet, den Gegenstand vor Zugriffen Dritter zu schützen.

4.4. NACH DER EQUITY-METHODE BILANZIERTE FINANZANLAGEN Es bestehen folgende Anteile an Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen: 31.12.2007

31.12.2006

Mio. €

%

Mio. €

%

1.069,5

17,18





3,1

21,71

6,2

21,71

23,1

31,40

3,1

12,39

27,6

33,33

29,0

33,33

84,0

67,50





Assoziierte Unternehmen Renewable Energy Corporation ASA, Høvik/Norwegen (REC) CSG Solar AG, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim The Solaria Corporation, Fremont/Kalifornien/USA Gemeinschaftsunternehmen EverQ GmbH, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim Solibro GmbH, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim

1.207,3

38,3

Assoziierte Unternehmen Als assoziierte Unternehmen werden gemäß IAS 28 die Beteiligungen ausgewiesen, bei denen die Q-Cells AG zumindest die Möglichkeit hat, maßgeblichen Einfluss auszuüben, ohne dass Beherrschung oder gemeinsame Führung der Entscheidungsprozesse vorliegt. Bereits bei einem Anteil von mindestens 20 % der Stimmrechte an einem Beteiligungsunternehmen besteht nach IAS 28.6 die Vermutung, dass ein maßgeblicher Einfluss des Anteilseigners vorliegt, soweit dies nicht eindeutig widerlegt werden kann. Umgekehrt ist bei einem geringeren Anteil dieser maßgebliche Einfluss eindeutig nachzuweisen. IAS 28.7 zeigt hierzu einige Indikatoren auf, wonach in der Regel auf das Vorliegen eines maßgeblichen Einflusses des Anteilseigners geschlossen werden kann.

120

KONZERN-ANHANG

Der Anteil der Q-Cells AG am Gesellschaftskapital der CSG Solar AG liegt im Berichtsjahr unverändert bei 21,71 %. Mitte Juli 2007 hat die CSG Solar AG eine Wandelanleihe begeben. In deren Rahmen hat die Q-Cells AG am 16. Juli 2007 eine mit ihrer Beteiligungsquote korrespondierende Anzahl von 18.867 Stück zum Ausgabebetrag von 106,00 € pro Wandelanleihe gezeichnet. Die Zahlung in Höhe von 2,0 Mio. € erfolgte noch im Juli 2007. Die Anleihe umfasst insgesamt 86.767 Stück und ist mit einem Zinskoupon von 4,00 % ausgestattet, wobei die Zinsen am Ende der Anleihelaufzeit zum 30. Juni 2011 zahlbar sind. Q-Cells AG ist jederzeit berechtigt, die gezeichneten Wandelanleihen in jeweils eine neue, vinkulierte, auf den Namen lautende Stückaktie zu wandeln. Das mit 0,4 Mio. € bewertete Wandlungsrecht stellt ein vom Basisvertrag (Darlehensgewährung) abzuspaltendes Derivat dar und wird folglich unter den Marktwerten aus Finanzinstrumenten ausgewiesen. Der auf die Darlehensgewährung entfallende Restbetrag in Höhe von 1,6 Mio. € wird unter Anwendung der Effektivzinsmethode über die maximale Laufzeit der Anleihe aufgezinst und ist unter den langfristigen Vermögenswerten ausgewiesen. Anfang Januar 2008 wurde durch die außerordentliche Hauptversammlung der CSG Solar AG eine Barkapitalerhöhung beschlossen, an der die Q-Cells AG beteiligungsproportional teilnahm und weitere 2,6 Mio. € eingezahlt hat. Im September 2006 hatte die Q-Cells AG 12,39 % der Anteile an der The Solaria Corporation, Fremont, Kalifornien/USA (Solaria), erworben. Die Gesellschaft hat eine neue, niederkonzentrierende Photovoltaik-Technologie auf der Basis von Standard-Silizium-Solarzellen entwickelt, die aufgrund der Konzentration des Sonnenlichts ein erhebliches Potenzial zur Kostensenkung in der Modulfertigung aufweist, da die Zahl der Module erhöht wird, die mit einer bestimmten Menge Silizium produziert werden. Der Anteil an der The Solaria Corporation, Fremont, Kalifornien/USA (Solaria), betrug zum 31. Dezember 2006 12,39 %. Die Solaria wurde gemäß IAS 28 mit Wirkung vom 1. September 2006 (Erwerbszeitpunkt) im Konzernabschluss nach der Equity-Methode als assoziiertes Unternehmen bilanziert, da aufgrund der Anteilseignerstruktur sowie der Aufsichtsratsvertretung maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann. Die Q-Cells AG hat im Rahmen einer im Juli 2007 durchgeführten Kapitalerhöhung weitere 19,15 % Anteile an der Solaria erworben. Die vereinbarte Gesamtgegenleistung in Höhe von 22,4 Mio. € (30,5 Mio. USD) wurde im Juli 2007 in bar erbracht. Im Zuge der durchzuführenden Kaufpreisallokation wurden weitere bisher nicht aktivierte Vermögensgegenstände identifiziert, unter anderem die Technologie der Solaria. Diese Vermögensgegenstände werden ab dem vorgesehenen Nutzungsbeginn planmäßig über die erwartete Nutzungsdauer abgeschrieben. Der daraus resultierende Aufwand wird in das der Q-Cells AG zurechenbare Ergebnis aus der Solaria-Beteiligung einfließen. Neben der Anteilserhöhung hat die Q-Cells AG mit dem Unternehmen einen Liefervertrag für Solarzellen über insgesamt bis zu 1,35 GWp mit einer Laufzeit von zehn Jahren abgeschlossen. In diesem Zusammenhang wurden an die Q-Cells AG Optionen zum Kauf weiterer Aktien ausgegeben. Im Falle einer Ausübung könnte jedoch keine Beherrschung erzielt werden. Die Aktienoptionen wurden mit 2,7 Mio. € erst- bzw. 3,0 Mio. € folgebewertet und sind als freistehende Derivate unter den Marktwerten aus Finanzinstrumenten ausgewiesen. Die Bewertung erfolgte mittels eines BlackScholes-Modells unter Zugrundelegung eines gutachterlich ermittelten Marktwerts für eine Stammaktie von Solaria. Die Aktienwertermittlung erfolgte zu beiden Stichtagen nach der gleichen Methodik. Aufgrund der eingetretenen Wertsteigerung war keine Abwertung auf den niedrigeren beizulegenden Zeitwert erforderlich. Korrespondierend zur Erfassung der Derivate wurde ein auf den Zellliefervertrag zurückzuführender Passivposten bilanziert, der unter den sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen ist und über die Laufzeit des Zellliefervertrags unter Berücksichtigung der geplanten Liefermengen ertragswirksam aufgelöst wird. Der Anteil der Q-Cells AG an der The Solaria Corporation, Fremont, Kalifornien/USA (Solaria), ist im Rahmen der Kapitalerhöhung im Juli 2007 auf 31,54 % gestiegen. Durch ausgeübte Aktienoptionen wurde der Anteil der Q-Cells AG verwässert und beträgt nun 31,40 %. Die Q-Cells AG hat im Februar 2007 17,9 % der Anteile (88.456.767 Aktien) an der Renewable Energy Corporation ASA, Høvik/Norwegen (REC), von Good Energies Investments B.V., Amsterdam/Niederlande übernommen.

121

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

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KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

Gleichzeitig wurden im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung 34.323.579 neue Aktien (davon 3.753.595 Stammaktien und 30.569.984 Vorzugsaktien) der Q-Cells AG an die Good Energies ausgegeben. (Wir verweisen auf unsere Ausführungen zum Eigenkapital.) Die Bestimmung der Anschaffungskosten der REC-Anteile erfolgte gemäß IFRS 3.24ff. basierend auf dem Zeitwert der ausgegebenen Aktien der Q-Cells AG und unter Berücksichtigung des Fair Values der erworbenen Put-Optionen auf den Verkauf eines Teils der REC-Anteile (siehe Abschnitt Finanzinstrumente). Als beizulegender Zeitwert für die Stammaktien wurde der Schlusskurs der Q-Cells-Aktie unmittelbar vor dem Erwerb der REC-Anteile in Höhe von 41,70 € je Aktie zugrunde gelegt. Die Bewertung der Vorzugsaktien erfolgte mit dem Wert, der im Rahmen der Sachkapitalerhöhung als angemessen verhandelt wurde. Dieser beinhaltet einen Abschlag insbesondere aufgrund der fehlenden Veräußerbarkeit der Vorzugsaktien. Dies führte zu einer Bewertung in Höhe von 32,25 € je Vorzugsaktie. Die Anschaffungskosten entfielen in Höhe von 38,4 Mio. € auf die Zeitwerte der Put-Optionen und in Höhe von 1.104,0 Mio. € auf den Anteil an REC. Die Differenz zwischen den Anschaffungskosten des Anteils und dem Anteil der Q-Cells AG an den beizulegenden Zeitwerten der identifizierten Vermögenswerte und Schulden wird gemäß IAS 28.23 in Verbindung mit IFRS 3 bilanziert. Zur Bewertung der Put-Optionen verweisen wir auf Abschnitt 4.9. Im Zuge des Beteiligungserwerbs wurden weitere, über die in der REC-Konzernbilanz bereits erfassten Vermögenswerte und Schulden hinausgehende, immaterielle Vermögenswerte identifiziert. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um Auftragsbestände aus langfristigen Vertragsbeziehungen. Diese Werte unterliegen einer planmäßigen Abschreibung. Der der Q-Cells AG an diesen immateriellen Vermögenswerten zurechenbare Anteil in Höhe von 101,0 Mio. € wird im Rahmen der Anwendung der Equity-Methode gemäß IAS 28.23 (letzter Absatz) planmäßig abgeschrieben. Der daraus resultierende Aufwand fließt in das Q-Cells AG zurechenbare Ergebnis aus der REC-Beteiligung ein. Die Abschreibungen erfolgen nach der linearen Methode über die durchschnittliche Laufzeit der jeweils zugrunde liegenden Verträge. Die Laufzeiten liegen zwischen fünf und zehn Jahren. REC ist ein langfristiger und strategisch wichtiger Partner seit Produktionsbeginn von Q-Cells und einer der bedeutendsten Lieferanten des Unternehmens. Mit REC und den Tochtergesellschaften ScanModule AB, Glava/Schweden („ScanModule“), ScanCell AS, Narvik/Norwegen („ScanCell“), und ScanWafer ASA, Høvik, Glomfjord, Porsgrunn/Norwegen („ScanWafer“), steht die Q-Cells AG in wesentlichen Kunden- und Lieferantenbeziehungen. Am Gemeinschaftsunternehmen EverQ GmbH ist REC ebenfalls mit 33,33 % beteiligt und investiert auch in das assoziierte Unternehmen CSG Solar AG. Zudem ist Marcel Brenninkmeijer, Aufsichtsratsmitglied der Q-Cells AG, zugleich Mitglied des Verwaltungsrats der REC. Die REC wurde gemäß IAS 28 mit Wirkung vom 5. Februar 2007 (Erwerbszeitpunkt) im Konzernabschluss nach der Equity-Methode als assoziiertes Unternehmen bilanziert. Aufgrund der nicht konzentrierten Anteilseignerstruktur sowie der unterhaltenen wesentlichen Geschäftsbeziehungen kann durch die Q-Cells AG maßgeblicher Einfluss nach IAS 28.7 ausgeübt werden. Am 20. Juni 2007 hat die Q-Cells AG 3.500.000 Aktien der REC aus dem nicht durch Put-Optionen abgesicherten Aktienbestand zu einem Preis pro Stück von Norwegischen Kronen (NOK) 203 veräußert. Der Verkauf erfolgte, um den bis dahin eingetretenen bzw. noch zu erwartenden Verlust aus der Bewertung der Put-Optionen zu ihrem beizulegenden Zeitwert auszugleichen. Der Anteil an der REC hat sich infolge des Verkaufs auf 17,18 % verringert. Insgesamt sind der Q-Cells AG aus diesem Anteilsverkauf 88,0 Mio. € zugeflossen. Der aus diesem Verkauf resultierende Veräußerungsgewinn von 44,0 Mio. € ist in der Gewinn- und Verlustrechnung gesondert als Ertrag aus Anteilsverkäufen ausgewiesen.

122

KONZERN-ANHANG

Zusammenfassend stellen sich die Beträge der Vermögenswerte, Schulden, Erlöse und Periodenergebnisse der assoziierten Unternehmen wie folgt dar: 2007 Mio. €

2006 Mio. €

Langfristige Vermögenswerte

1.390,9

56,6

Kurzfristige Vermögenswerte

960,0

20,4

1.531,5

40,9

Fremdkapital

819,4

36,0

Umsatzerlöse

833,2

0,1

Periodenüberschuss (im Vorjahr Periodenfehlbetrag)

142,5

12,9

Eigenkapital

Gemeinschaftsunternehmen Als Gemeinschaftsunternehmen werden gemäß IAS 31 die Beteiligungen ausgewiesen, in denen durch vertragliche Vereinbarungen zwei oder mehr Partner eine wirtschaftliche Tätigkeit mit gemeinschaftlicher Führung ausüben. Die Bilanzierung erfolgt nach der Equity-Methode. Q-Cells AG hält zum 31. Dezember 2006 33,33 % der Anteile an der EverQ GmbH. Die weiteren Joint Venture Partner der EverQ GmbH mit jeweils 33,33 % sind die Evergreen Solar Inc., Marlboro/USA und die Renewable Energy Corporation ASA, Høvik/Norwegen. Zum 31. Dezember 2006 hatte die Q-Cells AG Gesellschafterdarlehen von insgesamt 22,6 Mio. € an die EverQ GmbH ausgereicht. Darlehen in Höhe von 13,8 Mio. € wurden mit 3-Monats-EURIBOR + 2,75 % und Darlehen in Höhe von 8,8 Mio. € wurden mit bis zu 5,75 % p. a. verzinst. Mit Gesellschafterdarlehensvertrag vom 30. Januar 2007 wurden die Darlehensbedingungen geändert. Der Darlehensvertrag hat nun eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2009 mit insgesamt einem Umfang von 30,0 Mio. €. Zum 31. Januar 2007 hat die Q-Cells AG der EverQ GmbH den zusätzlich gewährten Betrag von 7,4 Mio. € ausgereicht. Das Darlehen wird ab 1. Februar 2007 mit 5,43 % p. a. verzinst. Zum Bilanzstichtag wird das Darlehen mit 30,0 Mio. € bilanziert. Im Zusammenhang mit der Kreditgewährung an die EverQ GmbH besteht weiterhin die Verpflichtung der Q-Cells AG und der Evergreen, zusätzliches Eigenkapital oder zusätzliche zinslose Nachrangdarlehen bereitzustellen, wenn und soweit die Investitionskosten die im Kreditvertrag angegebene Höhe überschreiten oder öffentliche Finanzierungshilfen nicht in der im Kreditvertrag genannten Höhe gewährt oder von Bund, Land oder EU zurückgefordert werden. Im Zuge der Kreditgewährung an die EverQ GmbH zur Finanzierung der 2. Produktionslinie in 2007 bürgt die Q-Cells AG im Rahmen eines „EverQ Guarantee Premium Agreement“ in Höhe von 30,0 Mio. €. Die Q-Cells AG hat sich im Januar 2007 an der Solibro GmbH, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim/Deutschland, im Rahmen eines Joint Ventures mit der Solibro AB, Uppsala/Schweden, beteiligt. Die von Solibro AB entwickelte Technologie, für die drei Patente angemeldet wurden, sowie alle damit verbundenen Vermögenswerte gehen in das Eigentum der Solibro GmbH über. Die bisherige Pilotlinie in Uppsala wurde in ein Entwicklungszentrum als 100 %iges Tochterunternehmen der Solibro GmbH überführt – die Solibro Research AB, Uppsala/Schweden. Die Solibro AB, Uppsala/Schweden, hatte mit Gesellschaftsvertrag vom 4. Dezember 2006 die Solibro GmbH, BitterfeldWolfen OT Thalheim/Deutschland, gegründet, an der die Q-Cells AG 67,5 % der Geschäftsanteile in zwei Schritten erworben hat. Zweck der Gesellschaft ist die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Solarzellen und Solarmodulen auf Basis der CIGS-Technologie. Die Solibro GmbH wird gemäß IFRS 3.16 ff. bzw. IAS 31 seit dem 25. Januar 2007 (Erwerbszeitpunkt) aufgrund der vereinbarten gemeinschaftlichen Führung im Konzernabschluss nach der Equity-Methode als Gemeinschaftsunternehmen bilanziert.

123

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

MAGAZIN

KONZERNLAGEBERICHT

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

Am 25. Januar 2007 hat Q-Cells AG in einem ersten Erwerbsschritt 37,25 % der Anteile an der Solibro GmbH vom bisherigen Anteilseigner Solibro AB erworben. Der Kaufpreis in Höhe von 24,0 Mio. € wurde mit 4,0 Mio. € in bar an die Solibro AB erbracht. Weitere 20,0 Mio. € sind in Abhängigkeit von der Erreichung festgelegter technologischer Meilensteine, mit deren Erreichen Q-Cells AG bereits im Erwerbszeitpunkt rechnete, an die Solibro AB zu zahlen. Die meilensteinabhängigen Zahlungsverpflichtungen in Höhe von 20,0 Mio. € sind mit dem unter Berücksichtigung der voraussichtlichen Fälligkeiten berechneten Barwert in die Ermittlung der Anschaffungskosten der Beteiligung einbezogen worden. Im Juli 2007 wurden 4,0 Mio. € infolge des Erreichens des ersten dieser technologischen Meilensteine an die Solibro AB gezahlt. Weitere 2,0 Mio. € wurden als sonstige Verbindlichkeit erfasst, die Zahlung ist im Februar 2008 erfolgt. Am 12. Februar 2007 wurde eine Kapitalerhöhung der Solibro GmbH beschlossen. Die Anteile hat die Q-Cells AG vollständig übernommen und somit weitere 30,25 % der Anteile an der Solibro GmbH im Zuge der durchgeführten Kapitalerhöhung erworben (zweiter Erwerbsschritt). Die Gegenleistung in Höhe von 60,0 Mio. € wurde mit 10,0 Mio. € an die Solibro GmbH in bar erbracht. Weitere 50,0 Mio. € sind in bestimmten Tranchen und zu bestimmten Zeitpunkten in die Kapitalrücklage der Solibro GmbH zu zahlen, sofern in 2007 ein Beschluss zum Bau einer Prototypfabrik gefasst wird. Mit dieser Beschlussfassung rechnete Q-Cells AG ebenfalls schon zum Zeitpunkt des Beteiligungserwerbs. Derjenige Teil der 50,0 Mio. €, welcher auf den Anteil des Joint Venture Partners (Solibro AB) entfällt, das heißt 32,5 % (= 100 % minus Q-Cells-Anteil von 67,5 %) bzw. 16,25 Mio. €, wurde mit dem Barwert in die Ermittlung der Anschaffungskosten der Beteiligung einbezogen. Der Bau der ersten Fabrik der Solibro GmbH in Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim mit einer Produktionskapazität von 25 bis 30 MWp (Prototypfabrik) wurde im März 2007 vom Aufsichtsrat der Q-Cells AG bzw. Anfang Mai 2007 von der Gesellschafterversammlung der Solibro GmbH beschlossen, sodass zu diesem Zeitpunkt auch eine rechtliche Verpflichtung zur Zahlung des Gesamtbetrags von 50,0 Mio. € in die Kapitalrücklage der Solibro GmbH entstand. Folglich wurde der bis dahin noch nicht berücksichtigte Teilbetrag in Höhe von 33,75 Mio. € (der „Q-Cells-Anteil“) noch zusätzlich als Verbindlichkeit gegenüber Solibro GmbH in Höhe des Barwerts erfasst. Die ersten Tranchen über insgesamt 27,5 Mio. € wurden bereits planmäßig in den Monaten Mai, September bzw. November 2007 gezahlt. Der Ermittlung der Barwerte lag ein Zinssatz von 4,0 % zugrunde. Die Aufzinsung der Verbindlichkeiten gegenüber Solibro AB und Solibro GmbH wird in den Folgeperioden bis November 2010 zu einem prognostizierten Zinsaufwand von insgesamt ca. 3,0 Mio. € führen. In 2007 betrug der Aufwand aus der Aufzinsung der Verbindlichkeiten 1,5 Mio. €. Die Barwerte der zukünftigen Zahlungsverpflichtungen werden in der Bilanz fristgerecht in den entsprechenden Verbindlichkeiten ausgewiesen. Zusammenfassend stellen sich die anteiligen Beträge der Vermögenswerte, Schulden, Erträge, Aufwendungen und Periodenergebnisse der Gemeinschaftsunternehmen wie folgt dar: 2007 Mio. €

2006 Mio. €

Langfristige Vermögenswerte

100,2

35,0

Kurzfristige Vermögenswerte

56,3

31,6

Eigenkapital

56,0

22,5

Langfristiges Fremdkapital

67,4

4,9

Kurzfristiges Fremdkapital

33,1

39,3

Erträge

51,2

11,7

Aufwendungen

51,8

11,6

0,6

0,1

Periodenfehlbetrag (im Vorjahr Periodenüberschuss)

124

KONZERN-ANHANG

4.5. SONSTIGE LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE Die Sonstigen langfristigen Vermögenswerte setzen sich im Wesentlichen wie folgt zusammen: 31.12.2007 Mio. €

31.12.2006 Mio. €

Langfristiger Anteil geleisteter Anzahlungen auf künftige Rohstofflieferungen

51,5

43,9

An die EverQ GmbH ausgereichte Darlehen

30,0

22,6

Wandelanleihe CSG Solar AG

1,7

0,0

83,2

66,5

Zu näheren Angaben zu den an die EverQ GmbH ausgereichten Darlehen siehe Abschnitt 4.4.

Kurzfristige Vermögenswerte 4.6. VORRÄTE 31.12.2007 Mio. €

31.12.2006 Mio. €

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

38,0

36,6

Fertige und unfertige Erzeugnisse

36,6

36,6

Kurzfristiger Anteil geleisteter Anzahlungen auf künftige Rohstofflieferungen

19,8

5,5

94,4

78,7

4.7. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben eine Laufzeit von weniger als einem Jahr. Zum Abschlussstichtag sind im Wesentlichen aufgrund des erhöhten Umsatzvolumens die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf 121,1 Mio. € (31. Dezember 2006: 83,5 Mio. €) deutlich gestiegen. In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist der aktivische Saldo gegenüber Kunden aus Fertigungsaufträgen mit 11,6 Mio. € (31. Dezember 2006: 0,0 Mio. €) enthalten. Forderungen in fremder Währung werden zum Stichtagskurs der Transaktion umgerechnet, später zum Stichtagskurs bewertet. Zum Abschlussstichtag bestanden Fremdwährungsforderungen in Höhe von 10,3 Mio. € (31. Dezember 2006: 8,9 Mio. €).

4.8. MARKTWERTE AUS FINANZINSTRUMENTEN Put-Optionen REC Zur teilweisen Absicherung des Kurses der im Zuge der Sachkapitalerhöhung erhaltenen REC-Aktien wurden drei PutOptionsvereinbarungen abgeschlossen. Q-Cells AG ist berechtigt, aber nicht verpflichtet, der Orkla ASA, Oslo/Norwegen, insgesamt 78.573.329 der im Rahmen der Sachkapitalerhöhung eingebrachten REC-Aktien anzudienen. Die Ermittlung des Fair Values erfolgte auf Grundlage der Monte-Carlo-Simulation.

125

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WEITERE INFORMATIONEN

Die Zugangsbewertung belief sich auf 38,4 Mio. € und stellt sich wie folgt dar: Erste Put-Option – Erste Tranche

Erste Put-Option – Zweite Tranche

Zweite Put-Option

Kurs der Aktie

(NOK)

149,5

149,5

149,5

Ausübungspreis

(NOK)

90

90

70

Laufzeit

(Jahre)

3

3

2

Volatilität

(%)

43

43

43

Risikoloser Zins (stetig)

(%)

4,5

4,5

4,5

Fair Value einer Option

(NOK)

4,69

4,69

1,81

(NOK/€)

8,11

8,11

8,11

(€)

0,58

0,58

0,22

Optionen

(Anzahl)

29.403.227

29.403.227

19.766.875

Gesamtwert der Tranche

(Mio. €)

17,0

17,0

Gesamtwert aller Tranchen

(Mio. €)

Umrechnungskurs Fair Value einer Option

4,4 38,4

Die Folgebewertung dieser optionsbasierten Derivate erfolgt zum Fair Value, der sich zum Bilanzstichtag, wie nachfolgend dargestellt, auf einen Wert von 2,0 Mio. € beläuft. Erste Put-Option – Erste Tranche

Erste Put-Option – Zweite Tranche

Zweite Put-Option

Kurs der Aktie

(NOK)

276

276

276

Ausübungspreis

(NOK)

90

90

70

Laufzeit

2,08

(Jahre)

2,08

2,08

Volatilität

(%)

45

45

45

Risikoloser Zins (stetig)

(%)

4,6

4,6

4,6 0,02

Fair Value einer Option

(NOK)

0,27

0,27

(NOK/€)

7,96

7,96

7,96

(€)

0,034

0,034

0,002

Optionen

(Anzahl)

29.403.227

29.403.227

19.766.875

Gesamtwert der Tranche

(Mio. €)

1,0

1,0

0,0

Gesamtwert aller Tranchen

(Mio. €)

Umrechnungskurs Fair Value einer Option

2,0

Die Wertminderungen der Put-Optionen resultieren vor allem aus dem starken Kursanstieg der REC-Aktien und führten zu einem negativen Ergebnis aus der Bewertung der Optionen in Höhe von – 36,4 Mio. €. Freistehende Derivate Bezüglich der Optionen Solaria verweisen wir auf unsere Ausführungen in Abschnitt 4.4.

126

KONZERN-ANHANG

Eingebettete Derivate Die Q-Cells AG hat im Rahmen ihrer Verkaufs- und Einkaufskontrakte eingebettete Fremdwährungsderivate identifiziert. Bei den abgeschlossenen Verträgen handelt es sich sowohl einkaufs- als auch verkaufsseitig um Lieferverträge in USD. Um das aus den Einkaufsverträgen resultierende Währungsrisiko in USD wirtschaftlich abzusichern, wurden Verkaufsverträge im gleichen Volumen in USD abgeschlossen (Absicherung zur Reduzierung des Währungsrisikos). Für Bilanzierungszwecke werden solche Finanzinstrumente als trennungspflichtige eingebettete Derivate erachtet, die in auf USD lautenden Ein- bzw. Verkaufsverträgen enthalten sind, für die jedoch USD in der internationalen Geschäftspraxis nicht die übliche Währung für die Abwicklung solcher Bestellungen sind und auch nicht die funktionale Währung der Transaktionspartner darstellen. Bezüglich der wesentlichen Einkaufsverträge erfolgten Ende 2007 Vertragsänderungen, die in den Anwendungsbereich von IFRIC 9 fallen und zur Neubeurteilung der Trennungspflicht für die Derivate führten. Im Ergebnis dieser Neubeurteilung lag nunmehr keine Trennungspflicht mehr vor, weshalb die Buchwerte der aktivisch bilanzierten Derivate in Höhe von 49,9 Mio. € aufwandswirksam ausgebucht wurden. Die wesentliche Reduzierung der auf der Passivseite erfassten Derivate (aus Verkaufskontrakten resultierend) ist auf den Umstand zurückzuführen, dass von den vertraglich eingeräumten Möglichkeiten zur Preiserhöhung infolge der einkaufseitigen Vertragsänderungen entsprechender Gebrauch gemacht werden musste. Hierdurch haben sich die der Bewertung zugrunde liegenden erwarteten Einzahlungsströme signifikant geändert. Aufgrund der nunmehr auch für die Zukunft erwarteten regelmäßigen Preisanpassungen haben sich zugleich die zahlungsstrombezogenen Prognosezeiträume deutlich verringert. Beide Aspekte stellen auf besseren Erkenntnissen basierende Schätzungsänderungen dar und wurden als solche bilanziert, das heißt, die diesbezügliche Wertminderung der Derivate in Höhe von 53,0 Mio. € wurde ertragswirksam erfasst. In Höhe von 1,2 Mio. € (31. Dezember 2006: 22,2 Mio. €) enthält dieser Bilanzposten die positiven Marktwerte der eingebetteten Derivate. Demgegenüber steht ein auf die negativen Marktwerte bezogener Passivposten in Höhe von 0,7 Mio. € (31. Dezember 2006: 22,6 Mio. €). Das Ergebnis aus eingebetteten Derivaten beträgt insgesamt 0,9 Mio. €. Der Ausweis erfolgt innerhalb des Ergebnisses aus Finanzinstrumenten (Abschnitt 5.10.).

4.9. FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE Wertpapiere Bei den als „Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestition“ eingestuften Wertpapieren (30,3 Mio. €; 31. Dezember 2006: 0,0 Mio. €) handelt es sich um Anleihen in Euro mit Restlaufzeiten bis Juni 2008. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Termingeldanlagen Die Termingeldanlagen in Höhe von 156,2 Mio. € (31. Dezember 2006: 10,1 Mio. €) mit Fälligkeit im Februar 2008 und einer Festverzinsung von 4,44 % bis 4,55 % p. a. haben eine ursprüngliche Laufzeit von mehr als drei Monaten.

127

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WEITERE INFORMATIONEN

4.10. SONSTIGE FORDERUNGEN UND VERMÖGENSWERTE Die sonstigen Forderungen und Vermögenswerte haben insgesamt eine Laufzeit von weniger als einem Jahr.

Forderungen gegen das Finanzamt aus Investitionszulage

31.12.2007 Mio. €

31.12.2006 Mio. €

34,4

6,8

Forderungen gegen die Investitionsbank aus Investitionszuschuss

6,7

0,0

Forderungen gegen das Finanzamt aus der Erstattung von Umsatzsteuer

8,1

2,5

10,0

2,2

Zinsansprüche Darlehensforderungen

2,6

0,3

Forderungen aus Reklamationen

0,6

0,7

Vergütung von Mineralölsteuern

0,5

0,4

Darlehensforderungen

0,0

1,4

Übrige Vermögenswerte

2,8

1,7

65,7

16,0

Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

4.11. LIQUIDE MITTEL Unter den liquiden Mitteln werden Bargeld und Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von 194,4 Mio. € (31. Dezember 2006: 147,3 Mio. €) sowie Wertpapiere mit 219,7 Mio. € (31. Dezember 2006: 0,0 Mio. €) zusammengefasst, die eine ursprüngliche Laufzeit von weniger als drei Monaten haben. Die als zur Veräußerung verfügbar eingestuften Wertpapiere (Fondsanteile) sind mit ihren jeweiligen beizulegenden Zeitwerten (Marktwert) bewertet. Die Wertänderungen werden bis zur Veräußerung erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Der Anstieg der liquiden Mittel beruht hauptsächlich auf dem Mittelzufluss der Wandelanleihe sowie auf dem Erlös aus der Veräußerung von REC-Anteilen. Die liquiden Mittel setzen sich wie folgt zusammen: 31.12.2007 Mio. €

Bankguthaben und Kassenbestand Termingeldanlagen Wertpapiere

31.12.2006 Mio. €

69,7

36,8

124,7

110,5

219,7

0,0

414,1

147,3

4.12. EIGENKAPITAL Für nähere Informationen zur Veränderung des Eigenkapitals der Q-Cells AG im Geschäftsjahr 2007 wird auf die Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung verwiesen. Die Eigenkapitalquote beträgt bei einem bilanziellen Eigenkapital von 1.833,8 Mio. € zum Abschlussstichtag 71 % (31. Dezember 2006: 440,0 Mio. € bzw. 69,3 %). Kapitalverhältnisse Das Gezeichnete Kapital beträgt zum Bilanzstichtag 111,3 Mio. € (31. Dezember 2006: 74,7 Mio. €) und ist eingeteilt in 111.259.373 nennwertlose auf den Inhaber lautende Stückaktien, und zwar in 80.689.389 Stammaktien (31. Dezember 2006: 74.729.728 Stück) und 30.569.984 Vorzugsaktien (31. Dezember 2006: 0 Stück). Mit der Inhaberschaft an den Stammaktien verbunden sind das Stimmrecht in der Hauptversammlung sowie das Gewinnbezugsrecht bei beschlossenen Ausschüttungen. Die Vorzugsaktien sind nicht an der Börse notiert und gewähren keine Stimmrechte.

128

KONZERN-ANHANG

Die Eigner der Vorzugsaktien haben das Recht, diese im Rahmen eines Börsenzulassungsverfahrens zu einem Verhältnis von 1:1 in Stammaktien umzuwandeln und sie für den Börsenhandel registrieren zu lassen. Die Vorzugsaktien sind mit einem geringen Dividendenvorzug von 3 Euro-Cent je Aktie ausgestattet. Der Anspruch auf den Dividendenvorzug besteht, soweit eine Dividende beschlossen wird. ZUSAMMENSETZUNG DES GRUNDKAPITALS (ANZAHL AKTIEN)

31.12.2007

31.12.2006

Stammaktien

80.689.389

74.729.728

Vorzugsaktien

30.569.984

0

111.259.373

74.729.728

Im Zusammenhang mit dem Anteilserwerb an der REC erhöhte die Good Energies ihre Beteiligung an der Q-Cells AG. Im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung hat die Q-Cells AG 34.323.579 neue Aktien an Good Energies begeben. Von diesen Aktien wurden 3.753.595 als Stammaktien ausgegeben. Die weiteren 30.569.984 Aktien sind Vorzugsaktien. Good Energies hält nunmehr 29,6 % des stimmberechtigten Kapitals sowie 49,2 % des Grundkapitals. Im Geschäftsjahr 2007 sind darüber hinaus insgesamt 817.512 Bezugsaktien unter dem Aktienoptionsprogramm 2003 aus dem Bedingten Kapital I sowie 1.388.554 Bezugsaktien unter dem Aktienoptionsprogramm 2005 aus dem Bedingten Kapital II ausgegeben worden. Die Eintragung in das Handelsregister wurde beantragt, ist jedoch noch nicht erfolgt. Die im Umlauf befindlichen auf den Inhaber lautenden Stückaktien haben sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt: Anzahl Stückaktien

01.01.2007

74.729.728

Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln

34.323.579

Kapitalerhöhung aus Bedingtem Kapital I und II 31.12.2007

2.206.066 111.259.373

Genehmigtes Kapital In der Hauptversammlung vom 14. Juni 2007 wurde das bestehende Genehmigte Kapital auf Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung vom 29. Juni 2006 aufgehoben und neues Genehmigtes Kapital wie folgt beschlossen: Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 31. Mai 2012 gegen Sach- und/oder Bareinlage einmalig oder mehrmals um bis zu 54,5 Mio. € durch Ausgabe von bis zu 54.526.653 neuen auf den Inhaber lautenden nennwertlosen Stammaktien und/oder Vorzugsaktien mit oder ohne Stimmrecht (Stückaktien) zu erhöhen. Dabei ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats über den Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zu entscheiden, einen vom Gesetz abweichenden Beginn der Gewinnbeteiligung zu bestimmen und die weiteren Einzelheiten der jeweiligen Kapitalerhöhung sowie die Bedingungen der Aktienausgabe festzulegen (Genehmigtes Kapital). Die Ermächtigung umfasst die Befugnis, weitere Vorzugsaktien mit oder ohne Stimmrecht auszugeben, die aufgrund dieser Ermächtigung ausgegebenen Vorzugsaktien vorgehen oder gleichstehen. Die Eintragung in das Handelsregister erfolgte am 30. Juli 2007. Bedingtes Kapital I Zum Zwecke der Bedienung der Bezugsrechte aus dem Aktienoptionsprogramm 2003 (ESOP I) hat die Hauptversammlung am 23. August 2004 eine bedingte Kapitalerhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft beschlossen, welches sich aufgrund der Kapitalerhöhungen aus Gesellschaftsmitteln in 2004, 2005 und 2006 jeweils entsprechend gemäß § 218 AktG in demselben Verhältnis wie das Grundkapital erhöht hat. Nach Ausgabe von Bezugsaktien in 2007 beträgt das Bedingte Kapital I zum Stichtag nunmehr 1,7 Mio. €.

129

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WEITERE INFORMATIONEN

Bedingtes Kapital II Zum Zwecke der Bedienung der Bezugsrechte aus dem Aktienoptionsprogramm 2005 (ESOP II) hat die Hauptversammlung am 16. August 2005 eine bedingte Kapitalerhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft beschlossen, welches sich aufgrund der Kapitalerhöhungen aus Gesellschaftsmitteln in den Geschäftsjahren 2005 und 2006 jeweils entsprechend gemäß § 218 AktG in demselben Verhältnis wie das Grundkapital erhöht hat. Zum Stichtag beträgt das Bedingte Kapital II nunmehr 1,2 Mio. €. Bedingtes Kapital III Der von der Hauptversammlung vom 29. Juni 2006 gefasste Beschluss über die Ermächtigung zur Ausgabe von Optionsund/oder Wandelanleihen im Gesamtnennbetrag von bis zu 1,5 Mrd. € wurde von der Hauptversammlung vom 14. Juni 2007 aufgehoben, soweit von dieser Ermächtigung noch kein Gebrauch gemacht wurde. Der Vorstand wurde von der Hauptversammlung vom 14. Juni 2007 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 31. Mai 2012 einmalig oder mehrmals auf den Inhaber lautende Options- und/oder Wandelanleihen im Gesamtnennbetrag von bis zu 3 Mrd. €, mit oder ohne Laufzeitbegrenzung, auszugeben und den Inhabern von Optionsanleihen Optionsrechte bzw. den Inhabern von Wandelanleihen Wandlungsrechte auf auf den Inhaber lautende nennwertlose Stammaktien der Gesellschaft (Stückaktien) mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von insgesamt bis zu 36.247.465,00 € nach näherer Maßgabe der Options- bzw. Wandelanleihebedingungen zu gewähren. Das Grundkapital wird um bis zu 43.621.323,00 € durch Ausgabe von bis zu 43.621.323 neuen, auf den Inhaber lautenden Stammaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von je 1,00 € (Stückaktien) bedingt erhöht (Bedingtes Kapital III). Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Optionsrechten bzw. Optionspflichten nach Maßgabe der Optionsbedingungen an die Inhaber von Optionsscheinen aus Optionsanleihen bzw. von Umtauschrechten bzw. Umtauschpflichten nach Maßgabe der Wandelanleihebedingungen an die Inhaber von Wandelanleihen, die bis zum 31. Mai 2012 von der Gesellschaft oder einem nachgeordneten Konzernunternehmen ausgegeben werden. Die Eintragung in das Handelsregister erfolgte am 30. Juli 2007. Bedingtes Kapital IV Der Vorstand wurde von der Hauptversammlung vom 14. Juni 2007 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 31. Mai 2011 einmalig oder mehrmals bis zu 5.756.442 Optionen an derzeitige und zukünftige Mitarbeiter, Mitglieder des Vorstands, Mitglieder der Leitungsorgane und Mitarbeiter gegenwärtig oder zukünftig verbundener Unternehmen auszugeben. Diese berechtigen den Erwerber nach Maßgabe der Optionsbedingungen, neue Aktien der Q-Cells AG zu erwerben (Aktienoptionsprogramm 2007/ESOP III). Soweit Optionen an Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft ausgegeben werden sollen, ist nur der Aufsichtsrat zur Ausgabe berechtigt. Zur Bedienung des Aktienoptionsprogramms 2007 wird ein Bedingtes Kapital IV wie folgt geschaffen: Das Grundkapital der Gesellschaft wird um bis zu 5.756.442,00 € durch Ausgabe von bis zu 5.756.442 auf den Inhaber lautenden, nennwertlosen Stammaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital IV). Die bedingte Kapitalerhöhung ist nur insoweit durchzuführen, als Optionen aus dem Bedingten Kapital IV ausgegeben werden und die Inhaber der Optionen von ihrem Bezugsrecht Gebrauch machen. Die Eintragung in das Handelsregister erfolgte am 30. Juli 2007. Aktienoptionsprogramme Die Bilanzierung der Aktienoptionen erfolgt gemäß IFRS 2 mit dem beizulegenden Zeitwert (Fair Value) der ausgegebenen Optionen und wird im Personalaufwand sowie einer korrespondierenden Erhöhung des Eigenkapitals (Kapitalrücklage) erfasst. Aktienoptionsprogramm 2003 Am 29. Dezember 2003 hat die Hauptversammlung beschlossen, an gegenwärtige und künftige Mitglieder des Vorstands und Mitarbeiter des Unternehmens bis zu 8.900 Aktienoptionen (ESOP I) auszugeben, die diesen ermöglichen, unter bestimmten Bedingungen Aktien des Unternehmens zu einem vorher festgelegten Basispreis zu erwerben. Alternativ kann den Bezugsberechtigten auch ein Barausgleich gewährt werden, wobei der Vorstand der Gesellschaft davon ausgeht, dass ein Barausgleich nicht erfolgen wird. Von den ausgegebenen Aktienoptionen werden 25,0 % zwei Jahre, weitere 25,0 % drei Jahre und die restlichen 50,0 % vier Jahre nach der Ausgabe unverfallbar. Innerhalb der beschriebenen Fristen ist die Gesellschaft berechtigt, die Aktienoptionen mit sofortiger Wirkung zu kündigen, wenn ein Bezugsberechtigter aus seinem Dienstverhältnis mit der Gesellschaft ausscheidet oder dieses durch die Gesellschaft gekündigt wird.

130

KONZERN-ANHANG

Im Geschäftsjahr 2004 wurden insgesamt 6.424 Aktienoptionen ausgegeben, von denen der Vorstand 1.336 Aktienoptionen erhielt. Die Hauptversammlung vom 16. August 2005 hat beschlossen, dass aus dem Aktienoptionsprogramm 2003 keine weiteren Bezugsrechte ausgegeben werden. Der Umfang des Bedingten Kapitals I wurde auf den Umfang der Aktien, die aufgrund der bisher ausgegebenen Optionen erworben werden können, beschränkt. Die Bezugsberechtigten können die Bezugsrechte ausüben, sobald 1. 2. 3. 4.

mindestens zwei Jahre nach ihrer Ausgabe vergangen sind, die Aktien der Q-Cells an einer Börse gehandelt werden, die bei einem Börsengang der Q-Cells vereinbarte Lock up Period abgelaufen ist, der Börsenkurs innerhalb der letzten fünf aufeinander folgenden Börsentage vor Ausübung des Bezugsrechts jeweils mindestens 33 % über dem Basispreis im Zeitpunkt der Ausgabe gelegen hat, 5. die Vesting Period abgelaufen ist. Aufgrund von Kapitalerhöhungen aus Gesellschaftsmitteln in den vergangenen Geschäftsjahren hat sich die Anzahl der Aktien, die aufgrund einer Aktienoption erworben werden kann, jeweils in dem gleichen Verhältnis erhöht, während sich der Basispreis entsprechend vermindert hat. Die nachfolgende Übersicht zeigt die Bestandsentwicklung der Aktienoptionen und die Ausgabepreise in der Berichtsperiode: Gewichteter durchschnittlicher Ausübungspreis je Aktie €

Zu Beginn der Berichtsperiode ausstehende Optionen

Anzahl der Optionen*

Stück

Anzahl der zum Bezug berechtigten Aktien Stück

1,37

4.600

2.539.200

In der Berichtsperiode gewährte Optionen

0

0

0

In der Berichtsperiode verwirkte Optionen

0

0

0

In der Berichtsperiode ausgeübte Optionen

1,37

1.481

817.512

Am Ende der Berichtsperiode ausstehende Optionen

1,37

3.119

1.721.688

0

0

0

Am Ende der Berichtsperiode ausübbare Optionen

* Aufgrund der Kapitalerhöhungen aus Gesellschaftsmitteln hat sich die Anzahl der Aktien, die aufgrund einer Aktienoption erworben werden kann, auf 552 erhöht, während sich der Basispreis entsprechend vermindert hat.

Im Geschäftsjahr 2007 wurden Optionen aus dem Aktienoptionsprogramm 2003 ausgeübt. Der gewichtete Durchschnittskurs einer Aktie der Q-Cells AG, zu dem die Aktienoptionen ausgeübt wurden, lag bei 64,32 €. Der in der Berichtsperiode erfasste Gesamtaufwand für das Aktienoptionsprogramm 2003 beträgt 0,2 Mio. € (im Vorjahr: 0,3 Mio. €). Aktienoptionsprogramm 2005 Auf der Hauptversammlung vom 16. August 2005 wurde beschlossen, maximal bis zu 434.948 Stück Optionen an gegenwärtige und zukünftige Mitglieder des Vorstands und gegenwärtige und zukünftige Mitglieder der zweiten Führungsebene und sonstige Mitarbeiter der Q-Cells AG auszugeben. Das Aktienoptionsprogramm 2005 erlaubt den berechtigten Mitarbeitern unter bestimmten Voraussetzungen, Aktien der Q-Cells AG mit Verfügungsbeschränkungen zu einem festgelegten Ausübungspreis zu definierten Bedingungen zu erwerben. Alternativ kann den Bezugsberechtigten nach Wahl des Vorstands auch ein Barausgleich gewährt werden, wobei der Vorstand der Gesellschaft davon ausgeht, dass ein Barausgleich nicht erfolgen wird.

131

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

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KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

Die Ausgabe von Aktienoptionen im Rahmen der einzelnen Tranchen des Aktienoptionsprogramms 2005 unterliegt grundsätzlich denselben Optionsbedingungen. Unterschiede ergeben sich jedoch bezüglich Erdienungszeitraum und Laufzeit der Optionen. Infolge der Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln in dem Geschäftsjahr 2005 hat sich die Anzahl der zu beziehenden Aktien in dem gleichen Verhältnis erhöht. Die Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln hatte keine Auswirkung auf den Basispreis, da die Ausgabe der Optionen erst nach Wirksamwerden der Kapitalerhöhung erfolgt ist. Infolge der Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln in dem Geschäftsjahr 2006 hat sich die Anzahl der zu beziehenden Aktien wiederum in dem gleichen Verhältnis erhöht, darüber hinaus hat sich der Basispreis entsprechend vermindert. Infolge der Kapitalerhöhungen aus Gesellschaftsmitteln in den Geschäftsjahren 2005 und 2006 konnten daher insgesamt 2.609.688 Aktien bezogen werden. Aus Gründen der Vereinfachung wurde das Optionsregister dahingehend umgestellt, dass das Recht, eine Aktie zu beziehen, als Option bezeichnet wird (1 Option = 1 Aktie). Die Bezugsberechtigten können die Bezugsrechte ausüben, sobald 1. 2. 3. 4.

mindestens zwei Jahre nach ihrer Ausgabe vergangen sind, die Aktien der Q-Cells an einer Börse gehandelt werden, die bei einem Börsengang der Q-Cells vereinbarte Lock up Period abgelaufen ist, der Börsenkurs innerhalb der letzten fünf aufeinander folgenden Börsentage vor Ausübung der Option jeweils über dem Basispreis im Zeitpunkt der Ausgabe gelegen hat, 5. die Entwicklung des Börsenkurses der Aktie der Q-Cells AG (gemessen an dem Durchschnittskurs der Aktie der Q-Cells AG der letzten fünf aufeinander folgenden Börsentage vor Ausübung der Option) die Entwicklung des Index, in dem die Aktie der Q-Cells AG einbezogen ist, kumuliert seit Ausgabe um mindestens 10 % pro Jahr übertrifft. Ist die Q-Cells AG in keinen Index einbezogen, ist der TecDAX oder ein vergleichbarer Nachfolgeindex relevant, der gegebenenfalls vom Aufsichtsrat festgelegt wird, 6. die Vesting Period abgelaufen ist. Aktienoptionsprogramm 2005 (ESOP II) Von den am 25. August 2005 ausgegebenen Aktienoptionen werden 33,33 % ein Jahr, weitere 33,33 % zwei Jahre und die restlichen 33,33 % drei Jahre nach der Ausgabe unverfallbar. Innerhalb der beschriebenen Fristen verfallen die Aktienoptionen, wenn ein Bezugsberechtigter aus seinem Dienstverhältnis ausscheidet oder dieses durch die Gesellschaft gekündigt wird. Im Geschäftsjahr 2007 wurden Optionen aus dem Aktienoptionsprogramm 2005 (ESOP II) ausgeübt. Der gewichtete Durchschnittskurs einer Aktie der Q-Cells AG, zu dem die Aktienoptionen ausgeübt wurden, lag bei 77,07 €. Der in der Berichtsperiode erfasste Gesamtaufwand für das Aktienoptionsprogramm 2005 (ESOP II) beträgt 2,3 Mio. € (Vorjahr: 5,1 Mio. €). Aktienoptionsprogramm 2005 (ESOP IIa) Gemäß Vorstands- und Aufsichtsratsbeschluss vom 19. Januar 2006 wurden unter Berücksichtigung der Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln im Geschäftsjahr 2006 im Verhältnis von einer neuen Aktie je eine alte Aktie insgesamt 86.440 Optionen an gegenwärtige Mitglieder des Vorstands und gegenwärtige Mitglieder der zweiten Führungsebene und sonstige Mitarbeiter der Q-Cells AG ausgegeben. Der Ausübungspreis der Optionen ist gleich dem Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausgabe und liegt bei 34,11 €. Die Ausübung der Option ist an bestimmte Bedingungen geknüpft. Der Erdienungszeitraum, innerhalb dessen alle festgelegten Ausübungsbedingungen der Optionsbedingungen erfüllt werden müssen, ist gestaffelt und beträgt insgesamt zwei Jahre. Auf der Basis der dargestellten Annahmen wurde ein beizulegender Zeitwert (Fair Value) einer Option von 13,25 € ermittelt. Der in der Berichtsperiode erfasste Gesamtaufwand für das Aktienoptionsprogramm 2005 (ESOP IIa) beträgt 0,3 Mio. € (im Vorjahr: 0,7 Mio. € ).

132

KONZERN-ANHANG

Aktienoptionsprogramm 2005 (ESOP IIb) Gemäß Vorstands- und Aufsichtsratsbeschluss vom 1. Juli 2006 wurden unter Berücksichtigung der Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln im Geschäftsjahr 2006 insgesamt 44.650 Optionen an gegenwärtige Mitglieder des Vorstands und gegenwärtige Mitglieder der zweiten Führungsebene und sonstige Mitarbeiter der Q-Cells AG ausgegeben. Der Ausübungspreis der Optionen ist gleich dem Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausgabe und liegt unter Berücksichtigung der Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln bei 32,88 €. Die Ausübung der Option ist an bestimmte Bedingungen geknüpft. Der Erdienungszeitraum, innerhalb dessen alle festgelegten Ausübungsbedingungen der Optionsbedingungen erfüllt werden müssen, ist gestaffelt und beträgt insgesamt zwei Jahre. Auf der Basis der dargestellten Annahmen wurde ein beizulegender Zeitwert (Fair Value) einer Option von 12,93 € ermittelt. Der in der Berichtsperiode erfasste Gesamtaufwand für das Aktienoptionsprogramm 2005 (ESOP IIb) beträgt 0,2 Mio. € (im Vorjahr: 0,2 Mio. €). Die nachfolgende Übersicht zeigt die Bestandsentwicklung der Aktienoptionen aus dem Aktienoptionsprogramm 2005 (ESOP II, IIa und IIb) in der Berichtsperiode: ESOP II

ESOP IIa

Gewichteter durchschnittlicher Ausübungspreis je Aktie €

Anzahl der Optionen

Zu Beginn der Berichtsperiode ausstehende Optionen In der Berichtsperiode gewährte Optionen In der Berichtsperiode verwirkte Optionen In der Berichtsperiode ausgeübte Optionen Am Ende der Berichtsperiode ausstehende Optionen Am Ende der Berichtsperiode ausübbare Optionen

ESOP IIb

Anzahl der Optionen

Stück

Gewichteter durchschnittlicher Ausübungspreis je Aktie €

Anzahl der Optionen

Stück

Gewichteter durchschnittlicher Ausübungspreis je Aktie €

2,63

2.322.276

34,11

81.240

32,88

42.622

0,00

0

0,00

0

0,00

0

2,63

90.461

34,11

2.922

32,88

3.759

2,63

1.388.554

0,00

0

0,00

0

2,63

843.261

34,11

78.318

32,88

38.863

2,63

58.844

0,00

0

0,00

0

Stück

133

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KONZERNLAGEBERICHT

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

Aktienoptionsprogramm 2005 (ESOP IIc / ESOP IId / ESOP IIe) Die Ermittlung des Fair Values erfolgte auf Grundlage der Monte-Carlo-Simulation. Es wurden folgende Modellparameter und Prämissen für die Optionspreisermittlungen herangezogen:

Ausgabezeitpunkt Ausübungspreis gleich dem Aktienkurs zum Ausgabezeitpunkt Erdienungszeitraum Erwartete durchschnittliche Laufzeit der Option Marktpreis der zugrunde liegenden Aktie zum Ausgabezeitpunkt Erwartete Volatilität des Aktienkurses Dividendenrendite Risikoloser Zins

ESOP IIc

ESOP IId

ESOP IIe

18. Januar 2007

10. Juli 2007

1. Januar 2007

37,29 €

69,13 €

34,07 €

2 Jahre

2 Jahre

3 Jahre

2,5 Jahre

2,5 Jahre

3 Jahre

37,29 €

69,13 €

34,07 €

0,5

0,5

0,5

1,0 % ab 2010

1,0 % ab 2010

1,0 % ab 2010

3,7 %

4,5 %

3,7 %

Anzahl ausgegebener Bezugsrechte

29.238

20.144

25.000

Erwartete Anzahl ausgeübter Bezugsrechte

24.998

17.223

25.000

Die Volatilität wurde auf Grundlage der historischen Volatilität basierend auf der Peergroup aus den vergangenen ein und zwei Jahren ermittelt. Auf Basis der dargestellten Annahmen wurden beizulegende Zeitwerte (Fair Value) der Optionen (Bezugsrechte für eine Aktie) von 13,15 € (ESOP IIc), 24,41 € (ESOP IId) und 11,50 € (ESOP IIe) ermittelt. Die nachfolgende Übersicht zeigt die Bestandsentwicklung der Aktienoptionen in der Berichtsperiode: ESOP IIc Anzahl der Optionen Stück

Zu Beginn der Berichtsperiode ausstehende Optionen In der Berichtsperiode gewährte Optionen In der Berichtsperiode verwirkte Optionen Am Ende der Berichtsperiode ausstehende Optionen Am Ende der Berichtsperiode ausübbare Optionen

ESOP IId Anzahl der Optionen Stück

ESOP IIe Anzahl der Optionen Stück

0

0

0

29.238

20.144

25.000

1.850

1.296

0

27.388

18.848

25.000

0

0

0

Der in der Berichtsperiode erfasste Gesamtaufwand für die im Geschäftsjahr 2007 ausgegebenen Aktienoptionsprogramme 2005 beträgt 0,2 Mio. € (ESOP IIc), 0,2 Mio. € (ESOP IId) sowie 0,2 Mio. € (ESOP IIe). Aktienoptionsprogramm 2007 (ESOP IIIa) Die Hauptversammlung am 14. Juni 2007 hat beschlossen, im Geschäftsjahr 2007 insgesamt 50.000 Optionen aus dem Aktienoptionsprogramm ESOP IIIa an gegenwärtige und zukünftige Mitglieder des Vorstands und gegenwärtige und zukünftige Mitglieder der zweiten Führungsebene und sonstige Mitarbeiter der Q-Cells AG auszugeben. Der Ausgabezeitpunkt war der 1. Oktober 2007.

134

KONZERN-ANHANG

Der Ausübungspreis der Optionen ist gleich dem Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausgabe und liegt unter Berücksichtigung der Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln bei 78,00 €. Die Ausübung der Option ist an bestimmte Bedingungen geknüpft. Das Aktienoptionsprogramm ESOP IIIa enthält eine vertraglich vereinbarte Wartefrist von zwei Jahren. Sämtliche, im Rahmen dieser Tranche ausgegebenen Optionen verfallen, wenn der Optionsinhaber aus seinem Dienstverhältnis mit der Q-Cells AG ausgeschieden ist bzw. gekündigt wurde, ohne dass sich unmittelbar ein Dienstverhältnis mit einem anderen verbundenen Unternehmen anschließt. Der Erdienungszeitraum beträgt zwei Jahre. Die Bezugsberechtigten können die Bezugsrechte ausüben, sobald 1. 2. 3. 4.

mindestens zwei Jahre nach ihrer Ausgabe vergangen sind, die Aktien der Q-Cells an einer Börse gehandelt werden, die bei einem Börsengang der Q-Cells vereinbarte Lock up Period abgelaufen ist, der Börsenkurs innerhalb der letzten fünf aufeinander folgenden Börsentage vor Ausübung der Option jeweils über dem Basispreis im Zeitpunkt der Ausgabe gelegen hat, 5. die Entwicklung des Börsenkurses der Aktie der Q-Cells AG (gemessen an dem Durchschnittskurs der Aktie der Q-Cells AG der letzten fünf aufeinander folgenden Börsentage vor Ausübung der Option) die Entwicklung eines synthetischen Mischindex (zusammengesetzt aus 50 % TecDAX und 50 % DAX) kumuliert seit Ausgabe um mindestens 10 % pro Jahr übertrifft, 6. die Vesting Period abgelaufen ist. Die Ermittlung des Fair Values erfolgte auf Grundlage der Monte-Carlo-Simulation. Es wurden folgende Modellparameter und Prämissen für die Optionspreisermittlung herangezogen: Der Ausübungspreis pro Aktie beträgt 78,00 €. Die erwartete durchschnittliche Laufzeit der Option beträgt zwei Jahre. Der Marktpreis der zugrunde liegenden Aktie zum Ausgabezeitpunkt beträgt 71,70 €. Die erwartete Volatilität des Aktienkurses liegt bei 0,5. Die Volatilität wurde auf Grundlage der historischen Volatilität basierend auf der Peergroup aus den vergangenen ein bis zwei Jahren ermittelt. 5. Für das Optionspreismodell wird ab dem Jahr 2010 eine Dividendenrendite von 1,0 % erwartet. 6. Der risikolose Zins für die Laufzeit der Option beträgt 4,10 %. 7. Die erwartete Anzahl ausübbarer Bezugsrechte beträgt 46.250 Stück. 1. 2. 3. 4.

Auf Basis der dargestellten Annahmen wurde der beizulegende Zeitwert (Fair Value) der Optionen (Bezugsrechte für eine Aktie) von 22,90 € ermittelt. Die nachfolgende Übersicht zeigt die Bestandsentwicklung der Aktienoptionen in der Berichtsperiode: Gewichteter durchschnittlicher Ausübungspreis je Aktie €

Zu Beginn der Berichtsperiode ausstehende Optionen In der Berichtsperiode gewährte Optionen In der Berichtsperiode verwirkte Optionen Am Ende der Berichtsperiode ausstehende Optionen Am Ende der Berichtsperiode ausübbare Optionen

Anzahl der Optionen

Stück

0,00

0

78,00

50.000

0,00

0

78,00

50.000

0,00

0

Der in der Berichtsperiode erfasste Gesamtaufwand für das im Geschäftsjahr 2007 ausgegebene Aktienoptionsprogramm 2007 (ESOP IIIa) beträgt 0,1 Mio. €.

135

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Kapitalrücklage Im vorliegenden IFRS-Konzernabschluss zum 31. Dezember 2007 ist die aktienrechtliche Kapitalrücklage im Wesentlichen um die beizulegenden Zeitwerte aus den Aktienoptionsprogrammen sowie durch das Agio der ausgeübten Aktienoptionen erhöht worden. Die Entwicklung der Kapitalrücklage im Berichtszeitraum ist in der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt. Die im Geschäftsjahr 2007 durchgeführte Sachkapitalerhöhung erfolgte durch den Tausch von 88.456.767 Aktien an der REC gegen 34.323.579 neue Aktien an der Q-Cells AG. Gemäß IFRS 3.24 ff. entsprechen die Anschaffungskosten der erworbenen Anteile eines Unternehmens dem Zeitwert der ausgegebenen Aktien. Der Gesamtwert dieses Aktientausches beträgt somit 1.142,4 Mio. €. Der das Grundkapital übersteigende Betrag von 1.108,1 Mio. € wurde der Kapitalrücklage zugeführt. (Bezüglich der Bewertung siehe unsere Ausführungen zur Bewertung der REC-Anteile.) Der Vorstand der Q-Cells AG hat am 7. Februar 2007 mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Emission einer nicht nachrangigen und (vorbehaltlich der Garantie) nicht besicherten Wandelschuldverschreibung („Wandelanleihe“) beschlossen. Die Wandelanleihe wurde von der Q-Cells International Finance B.V. begeben und durch die Q-Cells garantiert. Die Wandelanleihe wurde nur institutionellen Investoren außerhalb der USA im Rahmen eines beschleunigten Bookbuildingverfahrens zum Kauf angeboten. Das Bezugsrecht der Altaktionäre der Q-Cells, die Wandelanleihe zu zeichnen, wurde ausgeschlossen. Das Emissionsvolumen der Wandelanleihe betrug 492,5 Mio. € zum Valutatag am 28. Februar 2007. Auf Basis des unten angegebenen Wandlungspreises ist die Wandelanleihe insgesamt in bis zu rund 7,37 Mio. auf den Inhaber lautende Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) der Q-Cells AG wandelbar. Der Wandlungspreis wurde auf 66,79 € festgesetzt. Dies entspricht einer Prämie von 40 % über dem Referenzpreis der Stammaktien der Q-Cells AG in Höhe von 47,7061 € je Aktie. Der Kupon der Wandelanleihe wurde mit 1,375 % festgesetzt. Die Zulassung der Wandelanleihe zum Handel am Euro MTF Segment der Börse Luxemburg ist am 23. April 2007 erfolgt. Bei dieser Wandelanleihe handelt es sich nach IAS 32.28 um ein hybrides strukturiertes Finanzinstrument, das aus Sicht des Emittenten sowohl Fremdkapitalkomponenten (Anspruch auf Zins und Tilgung) als auch Eigenkapitalelemente (Recht auf den Bezug von Aktien) enthält. Bei der Bilanzierung sind diese Komponenten getrennt zu ermitteln und darzustellen. Dabei wurde zunächst der Fair Value der Fremdkapitalkomponente (394,0 Mio. €) unter Verwendung von Monte Carlo Simulationen ermittelt. Aus diesem Fair Value wurde dann unter Berücksichtigung von Transaktionskosten sowie der erwarteten zukünftigen Zahlungsströme bei einer angenommenen Laufzeit von fünf Jahren der Effektivzinssatz bestimmt, welcher sich auf 6,32 % beläuft. Der Fair Value der Eigenkapitalkomponente einschließlich der eingebetteten Derivate (Kündigungsoptionen) beträgt 98,5 Mio. €. Entsprechend IAS 32.38 sind die bisher angefallenen Transaktionskosten in Höhe von 8,0 Mio. € in dem Verhältnis der Fremd- und Eigenkapitalkomponente auf die zugewiesenen Werte verteilt worden. Die Eigenkapitalkomponente wird nach Berücksichtigung latenter Steuern von 0,4 Mio. € aufgrund der direkt im Eigenkapital erfassten anteiligen Transaktionskosten mit einem Saldo von 97,3 Mio. € in der Kapitalrücklage ausgewiesen. Gewinnrücklagen und andere Rücklagen Die Entwicklung der Gewinnrücklagen und anderen Rücklagen ist in der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt. Vorschlag über Verwendung des Bilanzgewinns Ausschüttungen an die Anteilseigner der Q-Cells AG werden auf der Grundlage des nach deutschen handelsrechtlichen Grundsätzen erstellten Jahresabschlusses der Q-Cells AG beschlossen. Gemäß Gewinnverwendungsvorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat soll vom handelsrechtlichen Periodenüberschuss des Jahres 2007 eine Dividende in Höhe von 0,03 € je Vorzugsaktie ausgeschüttet werden und der übersteigende Betrag thesauriert werden. Minderheitenanteile Unter dieser Position sowie unter dem Ergebnisanteil Minderheitsgesellschafter sind der Anteilsbesitz Dritter bzw. die Anteile am Ergebnis Dritter an der VHF sowie an der Calyxo GmbH erfasst.

136

KONZERN-ANHANG

Langfristige Schulden 4.13. WANDELSCHULDVERSCHREIBUNG Diese Bilanzposition beinhaltet die Fremdkapitalkomponente (zum 31. Dezember 2007: 402,9 Mio. €) der im Februar 2007 ausgegebenen Wandelanleihe. (Wir verweisen auf unsere Ausführungen zum Eigenkapital.)

4.14. GENUSSRECHTSKAPITAL Die Hauptversammlung beschloss am 24. November 2004 die Ausgabe eines Genussrechts. Dieses wurde am 10. Dezember 2004 in Höhe von 15,0 Mio. € abzüglich der Transaktionskosten in Höhe von 0,6 Mio. € von der PREPS 2004-2 Ltd. an die Q-Cells AG geleistet. Das Kapital hat eine Laufzeit bis November 2011. Das Genussrecht hat eine feste bzw. eine ertragsabhängige Vergütungskomponente. Die feste Zinskomponente (Garantiegewinn) beträgt 7,5 % p. a., die ertragsabhängige Vergütungskomponente (Gewinnbeteiligung) ist wie folgt vereinbart: a) bis zu einem modifizierten Periodenüberschuss von 45,0 Mio. € insgesamt 7,5 % p. a. b) bei einem modifizierten Periodenüberschuss von 45,0 Mio. € bis 55,0 Mio. € insgesamt 8,5 % p. a. c) ab einem modifizierten Periodenüberschuss von 55,0 Mio. € insgesamt 9,5 % p. a. Die Gewinnbeteiligung wird dabei um den Garantiegewinn gekürzt. Das Genussrecht tritt im Rang hinter allen anderen gegenwärtigen und zukünftigen Forderungen anderer Gläubiger zurück.

4.15. LANGFRISTIGE FINANZVERBINDLICHKEITEN Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten haben sich im Vergleich zum 31. Dezember 2006 (6,1 Mio. €) auf 1,1 Mio. € vor allem aufgrund planmäßiger Tilgungen verringert. Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten setzen sich wie folgt zusammen: 31.12.2007 Mio. €

31.12.2006 Mio. €

Tilgung

Fälligkeit

Investitionsdarlehen Deutsche Kreditbank AG

0,0

0,6

monatlich

30.08.2008

Investitionsdarlehen IKB Deutsche Industriebank AG

1,1

5,5

vierteljährlich

15.03.2009

1,1

6,1

Bei den langfristig eingegangenen Finanzverbindlichkeiten handelt es sich um ein variabel verzinstes Investitionsdarlehen (EURIBOR+Marge). Die zwischen den Kredit gebenden Banken und der Gesellschaft im August 2005 und im Oktober 2005 geschlossenen Sicherheiten-Poolverträge wurden zum 31. Dezember 2007 von den Pool-Banken aufgelöst.

137

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4.16. LANGFRISTIG ABGEGRENZTE INVESTITIONSZUWENDUNGEN In diesem Posten sind langfristige Beträge aus „Investitionszuwendungen“ abgegrenzt, die zum einen aus Investitionszuschüssen im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ und Zuwendungen zur Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben bestehen sowie zum anderen aus Investitionszulagen. 31.12.2007 Mio. €

31.12.2006 Mio. €

Investitionszulagen

41,9

18,9

Investitionszuschüsse

24,1

13,7

66,0

32,6

Die Investitionszuschüsse, bis auf das Investitionsvorhaben in die Fertigungslinien I, II, III und die Investitionszulagen, stehen unter dem Vorbehalt der Nachprüfung, wobei die Gesellschaft keine Risiken für Rückzahlungen identifiziert hat.

4.17. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN Die unter diesem Posten erfassten produkt- bzw. produktionsbezogenen Rückstellungen resultieren im Wesentlichen aus Gewährleistungsrückstellungen. Die Gewährleistungsrückstellungen für den Produktionsbereich decken langfristige gegebene, branchenübliche Gewährleistungen (10 Jahre) ab. Weiterhin wurden ausgewählte Einzelrisiken, welche ebenfalls in einem Zeitraum von 10 Jahren auftreten können, erfasst. Die Abzinsung des langfristigen Teils der Rückstellung (6,4 Mio. €; 31. Dezember 2006: 4,7 Mio. €) erfolgte mit einem Zinssatz von 3,5 %, der kurzfristige Teil beträgt 1,0 Mio. € (31. Dezember 2006: 0,9 Mio. €). Die Rückstellungen wurden im Geschäftsjahr 2007 mit insgesamt 0,2 Mio. € in Anspruch genommen und 2,0 Mio. € wurden zugeführt. Da sowohl der Q-Cells-Konzern als auch die Wettbewerber Solarzellen und Solarmodule erst seit einem vergleichsweise kurzen Zeitraum produzieren, ist die Berechnung der Garantierückstellungen mit Unsicherheiten behaftet. Basis der Schätzung der Garantierückstellungen sind im Wesentlichen die von uns auf Grundlage der bei der Q-Cells AG vorliegenden Historie ermittelten Garantieaufwendungen. Änderungen dieser Annahmen können sich auf das künftige Ergebnis des Unternehmens auswirken. Aufgrund unserer bisherigen Erfahrungen gehen wir davon aus, dass die abgebildete Garantierückstellung die beste Schätzung zum Stichtag darstellt.

4.18. SONSTIGE LANGFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN Die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten betreffen zum 31. Dezember 2007: 31.12.2007 Mio. €

31.12.2006 Mio. €

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen

24,9

11,2

Verbindlichkeiten Kaufpreisverpflichtung Solibro GmbH

25,0

0,0

Langfristige Verbindlichkeiten aus Finance Lease (siehe Abschnitt 4.3.)

0,6

2,4

Übrige sonstige langfristige Verbindlichkeiten

6,7

0,0

57,2

13,6

4.19. LATENTE STEUERN Die Entwicklung des Postens ist bei der Erläuterung des Steueraufwands in Abschnitt 5.11. dargestellt.

138

KONZERN-ANHANG

Kurzfristige Schulden 4.20. KURZFRISTIGE FINANZVERBINDLICHKEITEN Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen zum Abschlussstichtag in Höhe von 10,8 Mio. € (31. Dezember 2006: 6,7 Mio. €). Sie haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr und betreffen die innerhalb eines Jahres fällig werdenden Tilgungsanteile der langfristigen Kredite sowie die im Februar 2008 fällige Zahlung der Kupons für die Wandelschuldverschreibung.

4.21. VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen zum Abschlussstichtag in Höhe von 64,6 Mio. € (31. Dezember 2006: 44,3 Mio. €). Sie haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Verbindlichkeiten in fremder Währung werden zum Stichtagskurs der Transaktion umgerechnet, später zum Stichtagskurs bewertet. Zum Abschlussstichtag bestanden Fremdwährungsverbindlichkeiten in Höhe von 1,6 Mio. € (31. Dezember 2006: 2,1 Mio. €).

4.22. STEUERSCHULDEN Die Steuerschulden umfassen im Wesentlichen Verpflichtungen für die Körperschaftsteuer und die Gewerbesteuer.

4.23. ABGEGRENZTE INVESTITIONSZUWENDUNGEN In diesem Posten sind kurzfristige Beträge aus „Investitionszuwendungen“ abgegrenzt, die zum einen aus Investitionszuschüssen im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ und Zuwendungen zur Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben bestehen sowie zum anderen aus Investitionszulagen. 31.12.2007 Mio. €

31.12.2006 Mio. €

Investitionszulagen

6,3

3,7

Investitionszuschüsse

3,2

2,7

9,5

6,4

Die Investitionszuschüsse, bis auf das Investitionsvorhaben Fertigungslinie I, II, III und die Investitionszulagen, stehen unter dem Vorbehalt der Nachprüfung, wobei die Gesellschaft keine Risiken für Rückzahlungen identifiziert hat.

139

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WEITERE INFORMATIONEN

4.24. SONSTIGE KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN Die zum Abschlussstichtag bestehenden sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen: 31.12.2007 Mio. €

31.12.2006 Mio. €

Sonstige Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lohnsteuer und Sozialversicherung aufgrund Aktienoptionsprogrammen

50,2

0,0

Kaufpreisverpflichtung

15,9

10,0

Verbindlichkeiten aus Langfristfertigung

2,6

0,0

Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

1,1

0,0

Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Finance Lease

0,6

1,1

Innerhalb eines Jahres fällige Tilgungsanteile eines von der Solon AG, Berlin, gewährten Darlehens

0,0

1,0

Tantieme und Bonus

7,4

4,0

Urlaub und Mehrarbeit

2,1

1,4

Sonstige personalbezogene Schulden

1,1

0,5

Aufsichtsratsvergütung

0,7

0,6

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten sowie sonstige abgegrenzte Schulden für das laufende Jahr

6,1

1,7

87,8

20,3

Abgegrenzte Schulden

Bezüglich der Verbindlichkeiten aus Lohnsteuer und Sozialversicherung aufgrund Aktienoptionsprogrammen verweisen wir auf Abschnitt 6.

140

KONZERN-ANHANG

5. ERLÄUTERUNGEN ZU DEN EINZELNEN POSTEN DER GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 5.1. UMSATZERLÖSE Die Umsatzerlöse haben sich gegenüber 2006 um 59,2 % erhöht. Über die Aufteilung nach Segmenten und Regionen gibt Abschnitt 7.1. in diesem Anhang Auskunft. Zellen-Typ

PRODUKT

Multikristallin

Q5 (125x125 mm)

Umsatz 2007 Mio. €

Umsatz 2006 Mio. €

Veränderung Mio. €

2,9

6,5

– 3,6

Q6 (150x150 mm)

0,0

5,2

– 5,2

Q6LTT (156x156 mm)

749,6

462,5

287,1

Q8 (210x210 mm)

0,7

1,4

– 0,7

Q5M (125x125 mm)

29,7

13,0

16,7

Q6M (150x150 mm)

0,0

0,0

0,0

Q6LM (156x156 mm)

36,5

50,7

– 14,2

819,4

539,3

280,1

Siliziumverkauf

22,7

0,0

22,7

Projektgeschäft

13,5

0,0

13,5

Monokristallin

Umsätze aus dem Verkauf von Solarzellen

Sonstige

3,3

0,2

3,1

858,9

539,5

319,4

Brucherlöse und Erlösschmälerungen wurden den einzelnen Produkten und Zellen-Typen zugeordnet. In den sonstigen Umsatzerlösen werden die Umsätze, die auf Dünnschicht-Technologie basieren, ausgewiesen sowie mit 1,1 Mio. € Erlöse aus dem Verkauf von Wafern, die aufgrund ihrer Beschaffenheit nicht mehr in der Produktion verwendet werden konnten.

5.2. ANDERE AKTIVIERTE EIGENLEISTUNGEN Die anderen aktivierten Eigenleistungen betreffen vor allem selbst entwickelte Technologien sowie Anschaffungsnebenkosten im Rahmen der Erstellung von neuen Produktionslinien.

141

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5.3. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE Die sonstigen betrieblichen Erträge gliedern sich wie folgt: 2007 Mio. €

2006 Mio. €

Auflösung Investitionszulagen

3,9

4,0

Auflösung Investitionszuschüsse

2,8

2,8

Erträge aus Kursdifferenzen

2,5

1,7

Lucky Buy

1,3

0,0

Forschungsförderung

1,0

0,0

Auflösung Rückstellungen

0,0

0,6

Periodenfremde Erträge

0,0

0,9

Sonstige Erträge

2,3

0,9

13,8

10,9

Zu den Erträgen aus der sofortigen Erfassung des passivischen Unterschiedsbetrags (Lucky Buy) verweisen wir auf den Abschnitt zur Bilanzierung der VHF. In den sonstigen Erträgen ist der Veräußerungsgewinn aus Anteilen an der Calyxo enthalten, wir verweisen auf unsere Ausführungen im Abschnitt zum Erwerb von Geschäftsbetrieben.

5.4. MATERIALAUFWAND Der Materialaufwand entfällt überwiegend auf die Beschaffung von Wafern. Die Materialaufwandsquote (Materialaufwand bezogen auf Umsatz und Bestandsveränderung) beträgt unter Berücksichtigung der Ausweisänderung (siehe Abschnitt 5.7.) bezüglich der Aufwendungen aus Personalleasing sowie aus Reparaturmaterial 62,3 % im Geschäftsjahr 2007 (Geschäftsjahr 2006: 61,4 %).

5.5. PERSONALAUFWAND Mit dem anhaltend hohen Wachstum unserer Produktion haben wir auch zahlreiche neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Zahl der Beschäftigten ist auch weiterhin sehr stark gewachsen. Der Q-Cells AG Konzern beschäftigt zum 31. Dezember 2007 insgesamt 1.627 (31. Dezember 2006: 921) Mitarbeiter. Die Zahl der Auszubildenden lag Ende 2007 bei 76 (Ende 2006: 39). Der Vorstand des Q-Cells AG Konzerns setzt sich wie im Vorjahr aus vier Mitgliedern zusammen. Im Geschäftsjahr 2007 beträgt die Personalaufwandsquote (Personalaufwand bezogen auf Umsatz und Bestandsveränderung) 7,7 % (Geschäftsjahr 2006: 7,8 %).

5.6. ABSCHREIBUNGEN Eine Zusammensetzung der Abschreibungen ist in den Abschnitten 4.2. und 4.3. dargestellt.

142

KONZERN-ANHANG

5.7. SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich aus folgenden Posten zusammen: 2007 Mio. €

2006 Mio. €

Wartungs- und Instandhaltungsaufwendungen

7,7

6,5

Rechts- und Beratungsaufwendungen

6,6

4,0

Personalleasing

5,5

3,0

Verwaltungsaufwendungen

5,0

3,8

Kursdifferenzen

4,2

3,1

Vertriebsaufwendungen

3,6

3,6

Sonstige Fremdleistungen

3,6

1,1

Sonstige Reisekosten

2,7

1,5

Personalbeschaffungskosten

2,3

1,2

Gewährleistungsaufwendungen

2,3

2,4

Frachtkosten und Lagerkosten

1,7

1,1

Weiterbildung

1,5

0,9

Verluste aus Anlagenabgängen

1,3

0,1

Beiträge und Gebühren

0,9

1,6

Aufsichtsratsvergütung

0,5

0,4

Übrige betriebliche Aufwendungen

5,0

3,4

54,4

37,7

Die Ausweisänderung für 2006 bezüglich der Aufwendungen aus Personalleasing betragen + 3,0 Mio. € sowie bei Reparaturmaterial + 2,7 Mio. €. In gleichem Umfang haben sich die Materialaufwendungen vermindert.

5.8. ERGEBNIS AUS NACH DER EQUITY-METHODE BILANZIERTEN FINANZANLAGEN 2007 Mio. €

2006 Mio. €

CSG Solar AG

– 3,2

– 2,3

The Solaria Corp.

– 2,3

– 0,1

Renewable Energy Corporation ASA (REC)

13,7



– 0,5

0,0

0,0

9,4

Ergebnis aus assoziierten Unternehmen

Ergebnis aus Gemeinschaftsunternehmen EverQ GmbH anteiliges Ergebnis passiver Unterschiedsbetrag Solibro GmbH

2,9



10,6

7,0

Das positive Ergebnis aus Solibro GmbH beinhaltet mit 4,8 Mio. € latenten Steuerertrag aufgrund der Verminderung des kombinierten deutschen Steuersatzes ab 2008 (einmaliger Ergebniseffekt). Es wird unverändert davon ausgegangen, dass sich die aus der erworbenen Technologie resultierenden temporären Differenzen in Deutschland umkehren werden.

143

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5.9. ERTRÄGE AUS ANTEILSVERKÄUFEN Hier wird der aus dem Verkauf von 3.500.000 Aktien der REC resultierende Veräußerungsgewinn von 44,0 Mio. € ausgewiesen. (Wir verweisen auf unsere Ausführungen zu den assoziierten Unternehmen.)

5.10. FINANZERGEBNIS Das Finanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen:

2007 Mio. €

2006 Mio. €

11,8

2,7

6,4

2,6

20,9

0,0

Langfristige Verbindlichkeiten

0,7

1,0

Kurzfristige Verbindlichkeiten

1,2

0,2

Zinsähnliche Aufwendungen

2,0

2,1

– 6,6

2,0

– 36,4

0,0

Zinsergebnis Zinsen und ähnliche Erträge Termingeldanlagen Übrige Zinsen und ähnliche Erträge (kurzfristig) Zinsen und ähnliche Aufwendungen Wandelschuldverschreibung

Ergebnis aus Finanzinstrumenten Verlust aus der Bewertung der Put-Optionen REC Gewinn aus der Bewertung der Solaria-Optionen

0,3

0,0

Ergebnis aus eingebetteten Derivaten

0,9

– 0,4

– 35,2

– 0,4

– 41,8

1,6

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen enthalten mit 15,3 Mio. € den durch die Aufzinsung bedingten Aufwand und mit 5,6 Mio. € den laufenden Zinsaufwand aus dem Kupon der Wandelschuldverschreibung. Die Auswirkungen der Marktbewertung der eingebetteten Derivate betragen 0,9 Mio. €. Die Erträge und Aufwendungen aus den wirtschaftlich ähnlichen Geschäftsvorfällen betragen 81,9 Mio. € bzw. 81,0 Mio. €. Bezüglich der Neubeurteilung sowie Schätzungsänderungen der eingebetteten Derivate wird auf Abschnitt 4.8. verwiesen.

144

KONZERN-ANHANG

5.11. STEUERN VOM EINKOMMEN UND VOM ERTRAG Die Ertragsteuern setzen sich wie folgt zusammen:

2007 Mio. €

2006 Mio. €

Körperschaftsteueraufwand

46,6

29,3

Gewerbesteueraufwand

17,1

12,4

0,3

0,5

64,0

42,2

Latenter Steueraufwand

Die Berechnung des laufenden Ertragsteueraufwands der Q-Cells AG erfolgt unter Anwendung der zum Abschlussstichtag geltenden Steuersätze. Für die Berechnung der latenten Steuern wurde ein Körperschaftsteuersatz von 15 % (31. Dezember 2006: 25,0 %) zuzüglich des Solidaritätszuschlags von 5,5 % auf die abgeführte Körperschaftsteuerschuld sowie eines effektiven Gewerbesteuersatzes von 6,7 % (31. Dezember 2006: 6,7 %) berücksichtigt. Unter Berücksichtigung des Solidaritätszuschlags und der Gewerbeertragsteuer ergibt sich für die Berechnung der latenten Steuern ein kombinierter Steuersatz von 22,83 % (31. Dezember 2006: 33,07 %). Die Verminderung gegenüber dem Vorjahr resultiert aus der im Juli 2007 beschlossenen Steuersatzsenkung. Der daraus resultierende Steuereffekt beträgt 0,5 Mio. €. Der ausgewiesene Aufwand aus latenten Steuern betrifft ausschließlich die Entstehung und Umkehrung temporärer Differenzen. Auf temporäre Ansatz- und Bewertungsunterschiede bei den einzelnen Bilanzposten und auf steuerliche Verlustvorträge entfallen unsaldiert und saldiert die folgenden bilanzierten passiven latenten Steuern: LATENTE STEUERN

31.12.2007 aktiv Mio. €

Langfristige Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte

0,1

Genussrechtskapital

passiv Mio. €

aktiv Mio. €

passiv Mio. €

8,5

0,0

14,2

0,4

0,6

0,0

0,1

Kurzfristige Schulden

0,2

Langfristige Schulden

3,6

Zwischengewinneliminierung

0,1

Verlustvorträge

0,7

Passive/aktive latente Steuern

4,7

Saldo latente Steuerschuld

31.12.2006

0,1 0,2

0,8

8,6

9,8

9,4

5,1

0,3

14,6 5,2

Im Berichtsjahr wurden latente Steuern in saldierter Höhe von 0,4 Mio. € (im Vorjahr: 0,0 Mio. €) direkt im Eigenkapital erfasst. Hierfür ist im Wesentlichen die bilanzielle Behandlung der anteiligen Kapitalbeschaffungskosten im Zusammenhang mit der begebenen Wandelschuldverschreibung ursächlich.

145

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

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KONZERNLAGEBERICHT

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

Nachfolgend werden die wesentlichen Unterschiede zwischen dem erwarteten und dem tatsächlichen Steueraufwand im Berichtsjahr und im Vorjahr erläutert: ÜBERLEITUNG DES STEUERAUFWANDS

2007 Mio. €

2006 Mio. €

Ergebnis vor Ertragsteuern

209,8

138,0

69,4

45,6

– 16,2

– 3,9

Erwarteter Steueraufwand mit 33,07 % (im Vorjahr: 33,07 %) Veränderungen des erwarteten Steueraufwands Steuereffekte auf steuerfreie Erträge Nicht steuerwirksames Ergebnis nach der Equity-Methode bilanzierter Unternehmen

– 3,5

– 2,3

Steuereffekte auf nicht abzugsfähige Betriebsausgaben

9,4

2,1

Steuersatzeffekte Ausland

0,0

0,2

Steuersatzeffekte Inland

1,0

0,0

2,0

0,8

Nichtansatz aktive latente Steuern auf Verlustvorträge Steuerfreie Konsolidierungseffekte Sonstige Steuereffekte Tatsächlicher Steueraufwand

– 0,2

0,0

2,1

– 0,3

64,0

42,2

Die nicht angesetzten aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge betreffen das Ergebnis der Calyxo GmbH (anteilig) sowie der Brilliant 234. GmbH und der VHF (jeweils vollständig). Da es sich bei diesen Gesellschaften um Unternehmen in der Gründungsphase handelt, werden im Hinblick auf daraus noch resultierende Unsicherheiten keine latenten Steuern auf den Verlustvortrag aktiviert, es sei denn, es bestehen bereits latente Steuerschulden, wobei dann bis zu deren Höhe eine Aktivierung erfolgt. Der Betrag der in- und ausländischen steuerlichen Verlustvorträge, für die keine latenten Steueransprüche angesetzt wurden, beläuft sich zum Ende des Berichtsjahres auf 14,5 Mio. € (im Vorjahr: 2,3 Mio. €).

5.12. ERGEBNIS JE AKTIE Ergebnis je Aktie (unverwässert) Das Ergebnis je Aktie wurde gemäß IAS 33 ermittelt. Die im Juli 2006 stattgefundene Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln (siehe Abschnitt 4.12.) ist gemäß IAS 33.64 bei der Berechnung des Ergebnisses je Aktie für das gesamte Geschäftsjahr 2006 zur besseren Vergleichbarkeit berücksichtigt worden. Bei der Berechnung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie werden nur Stammaktien berücksichtigt.

Den Stammaktionären zurechenbarer Periodenüberschuss (Mio. €) Gewichteter Durchschnitt der Anzahl Stammaktien Ergebnis je Aktie (unverwässert) in €

146

2007

2006

109,9

97,1

78.665.450

74.172.486

1,40

1,31

KONZERN-ANHANG

Die gewichtete durchschnittliche Anzahl der Stammaktien ermittelt sich wie folgt:

Ausgegebene Aktien am 1. Januar Effekt aus Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage Effekt aus Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln Effekt aus Kapitalerhöhung aus ausgeübten Aktienoptionen Gewichteter Durchschnitt der Anzahl Stammaktien

2007

2006

74.729.728

36.913.604

3.383.377

0

0

36.913.604

552.345

345.278

78.665.450

74.172.486

2007 Mio. €

2006 Mio. €

148,4

97,1

Der den Stammaktionären zurechenbare Periodenüberschuss ermittelt sich wie folgt:

Periodenüberschuss (nach Minderheitenanteilen) Auf Vorzugsaktien entfallender Periodenüberschuss Den Stammaktionären zurechenbarer Periodenüberschuss

38,5

0,0

109,9

97,1

Der auf die Vorzugsaktien entfallende Periodenüberschuss wurde unter Annahme einer vollständigen Ausschüttung des Periodenüberschusses ermittelt. Er berücksichtigt neben dem Dividendenvorzug in Höhe von 3 Euro-Cent je Aktie auch diejenigen Dividendenanteile, die gemäß Satzung für beide Aktionärsgruppen zur Aufteilung verfügbar wären. Hierbei wurde auf den gewichteten Durchschnitt der ausgegebenen Stamm- bzw. Vorzugsaktien abgestellt. Für das Vorjahr wurde der Betrag um das Ergebnis der Minderheiten bereinigt. 2007

Gewichteter Durchschnitt der Anzahl Vorzugsaktien

2006

27.554.862

0

0,8

0,0

Den Vorzugsaktionären darüber hinaus zurechenbarer Periodenüberschuss (Mio. €)

37,7

0,0

Auf Vorzugsaktien entfallender Periodenüberschuss (Mio. €)

38,5

0,0

Auf Vorzugsaktionäre entfallender zeitanteiliger Dividendenvorzug (Mio. €)

Ergebnis je Aktie (verwässert) Verwässerungseffekte waren im Zusammenhang mit den Mitarbeiteraktienoptionen zu berücksichtigen, da die Erfüllung bestimmter Bedingungen eingetreten ist (siehe Abschnitt 4.12.).

Den Stammaktionären zurechenbarer Periodenüberschuss (Mio. €) Gewichteter Durchschnitt der Anzahl Stammaktien Ergebnis je Aktie (verwässert) in €

2007

2006

109,9

97,1

81.212.295

78.597.700

1,35

1,24

2007

2006

78.665.450

74.172.486

Die gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien ermittelt sich wie folgt:

Gewichteter Durchschnitt der Stammaktien (unverwässert) Effekt aus ausgegebenen Aktienoptionen Gewichteter Durchschnitt der Anzahl der Aktien (verwässert)

2.546.845

4.425.214

81.212.295

78.597.700

Bestehende, in Stammaktien wandelbare, 30.569.984 Vorzugsaktien sowie 7.373.858 potenzielle Stammaktien aus der Wandelschuldverschreibung sind nicht in die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie eingeflossen, da diese nicht verwässernd wirken.

147

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

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WEITERE INFORMATIONEN

6. ERLÄUTERUNGEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG Der Finanzmittelfonds umfasst die in der Bilanz ausgewiesenen liquiden Mittel. Der Q-Cells AG sind im vierten Quartal aufgrund der Ausübung von Mitarbeiteraktienoptionen 50,2 Mio. € noch abzuführende Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträge zugeflossen. Diese werden unter den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen und erst im ersten Quartal 2008 an das Finanzamt bzw. die Sozialversicherungen überwiesen. Dieser Zahlungseingang ist gesondert in der Kapitalflussrechnung dargestellt und beeinflusst den Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit positiv. Ohne diesen Sondereffekt würde sich der diesbezüglich bereinigte Mittelzufluss auf 155,5 Mio. € belaufen. Der vergleichbare Mittelzufluss für 2006 beträgt 23,6 Mio. €. Das um Abschreibungen (25,0 Mio. €; im Vorjahr: 17,8 Mio. €) erhöhte Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (197,0 Mio. €; im Vorjahr: 129,4 Mio. €) ist um 74,8 Mio. € auf 222,0 Mio. € (im Vorjahr: 147,2 Mio. €) gestiegen. Unter Berücksichtigung des vorgenannten Sondereffekts von 50,2 Mio. € ergibt sich ein Anstieg des Mittelzuflusses aus betrieblicher Tätigkeit um 131,9 Mio. €. Signifikant gestiegene Zinseinzahlungen aufgrund der noch nicht reinvestierten Emissionserlöse aus der Wandelschuldverschreibung haben zudem zu einer deutlichen Erhöhung des Mittelzuflusses aus betrieblicher Tätigkeit geführt. Zinsauszahlungen waren dagegen in 2007 infolge der nur jährlichen Zinszahlungstermine (erstmals in 2008) noch nicht zu verzeichnen. Für den Ausbau der Produktionskapazitäten im Kerngeschäft sowie den Tochtergesellschaften hat Q-Cells im Geschäftsjahr 2007 finanzielle Mittel in Höhe von 244,2 Mio. € (im Vorjahr: 61,0 Mio. €) investiert. Darüber hinaus wurden 77,8 Mio. € (im Vorjahr: 8,7 Mio. €) für den Erwerb von Beteiligungen und weitere 3,5 Mio. € für den Erwerb von Geschäftsbetrieben aufgewendet. Aus dem Verkauf von 3,5 Mio. REC-Aktien sind 88,0 Mio. € zugeflossen, die unter der Position Einzahlung aus dem Abgang von Finanzanlagen dargestellt sind. Inklusive der Veränderung der sonstigen finanziellen Vermögenswerte in Höhe von – 176,4 Mio. € (im Vorjahr: 22,4 Mio. €) überstieg der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit mit 423,0 Mio. € den Vorjahreswert von 57,1 Mio. € deutlich. Die Mittelzuflüsse aus der Finanzierungstätigkeit resultieren vor allem aus den Geldeingängen aus der ausgereichten Wandelschuldverschreibung über insgesamt 484,5 Mio. €. Die Mittelzuflüsse aus der betrieblichen Tätigkeit und aus der Finanzierungstätigkeit deckten die Investitionstätigkeit vollständig ab. Die übersteigenden Mittel wurden dem Finanzmittelfonds zugeführt. Die Veränderungen der Bilanzpositionen, die für die Entwicklung der Kapitalflussrechnung herangezogen werden, sind nicht unmittelbar aus der Bilanz ableitbar, da Effekte aus nicht zahlungswirksamen Geschäftsvorfällen eliminiert worden sind.

148

KONZERN-ANHANG

7. SONSTIGE ANGABEN 7.1. SEGMENTBERICHTERSTATTUNG Das primäre Berichterstattungsformat der Q-Cells AG gliedert sich in den Kernbereich der herkömmlichen Zelltechnologie, den Bereich der neuen Technologien, den Bereich Siliziumhandel sowie in den Bereich REC (wir verweisen auf unsere Ausführungen zu assoziierten Unternehmen). Das sekundäre Berichterstattungsformat der Q-Cells AG ist nach geographischen Kategorien segmentiert. Dabei sind die Erträge, Aufwendungen und anderen Angaben nach dem Prinzip des Standorts der Vermögenswerte zugeordnet. Da sich die Vermögenswerte nahezu ausschließlich in Deutschland befinden, sind auch alle übrigen Angaben dem Segment Deutschland zuzuordnen. Eine weitere Segmentierung entfällt damit. Nachfolgende Tabelle zeigt die Segmentierung der Umsatzerlöse nach dem Kundenstandort: 2007

2006

Mio. €

Anteil in %

Mio. €

Anteil in %

Inland

337,9

39,3

251,8

46,7

Übrige EU-Länder

210,1

24,5

73,3

13,6

Übriges Europa

126,3

14,7

46,9

8,7

Asien

76,2

8,9

99,7

18,5

Afrika

54,2

6,3

50,3

9,3

Nordamerika

50,8

5,9

15,5

2,9

2,2

0,3

1,4

0,3

1,2

0,1

0,6

0,0

858,9

100,0

539,5

100,0

Mittel- und Südamerika Übrige Welt

Exportquote

60,7

53,3

149

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

MAGAZIN

KONZERNLAGEBERICHT

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

7.2. FINANZINSTRUMENTE Die Ziele der Steuerung finanzwirtschaftlicher Risiken sind die Minimierung von Ausfallrisiken bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die Sicherung einer fristenkongruenten Finanzierung des weiteren Ausbaus der Unternehmenstätigkeit und der Liquidität im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit sowie die Minimierung von Fremdwährungsrisiken. Die Verfolgung dieser Ziele wird durch den Einsatz entsprechender Steuerungssysteme unterstützt. Zu den Finanzinstrumenten zählen originäre und derivative Finanzinstrumente. Die originären Finanzinstrumente umfassen auf der Aktivseite im Wesentlichen die Finanzanlagen, die Forderungen, die sonstigen finanziellen Vermögenswerte und die liquiden Mittel. Auf der Passivseite enthalten die originären Finanzinstrumente im Wesentlichen die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Verbindlichkeiten. Der Bestand an originären Finanzinstrumenten wird in der Bilanz ausgewiesen. Soweit bei den finanziellen Vermögenswerten Ausfallrisiken erkennbar sind, werden diese Risiken durch Wertberichtigungen erfasst. Die nicht zum Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente umfassen in erster Linie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige kurzfristige Vermögenswerte, sonstige langfristige Vermögenswerte, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten und Darlehen. Bei Forderungen und Schulden, denen normale Handelskreditbedingungen zugrunde liegen, entspricht der auf historischen Anschaffungskosten beruhende Buchwert dem Zeitwert weitgehend. Folgende derivative Finanzinstrumente bestanden zum Abschlussstichtag: Zur Absicherung des Währungsrisikos wurden Devisentermingeschäfte eingesetzt. Diese Geschäfte beziehen sich auf die Kurssicherung wesentlicher Zahlungsströme in Fremdwährung aus dem operativen Geschäft. Bezüglich der derivativen Finanzinstrumente verweisen wir auf Abschnitt 4.8.

7.3. SONSTIGE ANGABEN – IFRS 7 7.3.1. Angaben zur Bilanz Angaben zu Buchwerten Die Buchwerte von Finanzinstrumenten gruppiert nach den Kategorien in Anlehnung an IAS 39 sind in den folgenden Tabellen mit den beizulegenden Zeitwerten je Klasse von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten vergleichbar.

150

KONZERN-ANHANG

Bewertungskategorie nach IAS 39

Buchwert 31.12.2007

Wertansatz Bilanz nach IAS 39 Anschaffungskosten

Mio. €

Fortgeführte Anschaffungskosten Mio. €

Wertansatz Barreserve

Wertansatz Bilanz nach IAS 17

Fair Value 31.12.2007

Mio. €

Fair Value erfolgsneutral Mio. €

Fair Value erfolgswirksam Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Aktiva Ausgereichte Darlehen

LaR

31,7

31,7

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

31,6

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

LaR

121,0

121,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

121,0

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte

LaR

13,4

13,4

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

13,4

Termingeldanlagen

HtM

249,5

249,5

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

249,5

AfS

219,9

0,0

0,0

219,9

0,0

0,0

0,0

219,9

FAHfT

6,7

0,0

0,0

0,0

6,7

0,0

0,0

6,7



131,4

0,0

0,0

0,0

0,0

131,4

0,0

131,4

Wandelschuldverschreibung

FLAC

408,5

408,5

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

431,7

Genussrechtskapital

FLAC

14,7

14,7

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

17,5

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

FLAC

6,2

6,2

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

6,3

Sonstige Verbindlichkeiten

FLAC

45,7

45,7

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

45,1

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

FLAC

54,8

54,8

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

54,8

Abgegrenzte Schulden

FLAC

15,9

15,9

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

15,9

FLHfT

0,7

0,0

0,0

0,0

0,7

0,0

0,0

0,7



1,1

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

1,1

1,1

Loans and receivables

LaR

166,1

166,1

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

166,0

Held-to-maturity investments

HtM

249,5

249,5

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

249,5

AfS

219,9

0,0

0,0

219,9

0,0

0,0

0,0

219,9

FAHfT

6,7

0,0

0,0

0,0

6,7

0,0

0,0

6,7

FLAC

545,8

545,8

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

571,3

FLHfT

0,7

0,0

0,0

0,0

0,7

0,0

0,0

0,7

Kurzfristig gehaltene Wertpapiere Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten Finanzielle Vermögenswerte, die keiner Kategorie im Sinne des IAS 39 zugeordnet werden können Zahlungsmittel Passiva

Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten Finanzielle Verbindlichkeiten, die keiner Kategorie im Sinne des IAS 39 zugeordnet werden können Verbindlichkeiten aus Finance Lease Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39

Available-for-sale financial assets Financial assets held for trading Financial liabilities measured at amortised cost Financial liabilities held for trading

151

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

MAGAZIN

Bewertungskategorie nach IAS 39

KONZERNLAGEBERICHT

Buchwert 31.12.2006

KONZERNABSCHLUSS

Wertansatz Bilanz nach IAS 39 Anschaffungskosten

Mio. €

Fortgeführte Anschaffungskosten Mio. €

WEITERE INFORMATIONEN

Wertansatz Barreserve

Wertansatz Bilanz nach IAS 17

Fair Value 31.12.2006

Mio. €

Fair Value erfolgsneutral Mio. €

Fair Value erfolgswirksam Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Aktiva Ausgereichte Darlehen

LaR

24,0

24,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

24,0

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

LaR

83,5

83,5

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

83,5

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte

LaR

3,0

3,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

3,0

Termingeldanlagen

HtM

120,9

120,9

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

120,9

AfS

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

FAHfT

22,2

0,0

0,0

0,0

22,2

0,0

0,0

22,2



36,8

0,0

0,0

0,0

0,0

36,8

0,0

36,8

Genussrechtskapital

FLAC

15,1

15,1

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

18,3

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

FLAC

12,9

12,9

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

13,2

Sonstige Verbindlichkeiten

FLAC

11,0

11,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

11,0

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

FLAC

37,9

37,9

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

37,9

Abgegrenzte Schulden

FLAC

7,3

7,3

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

7,3

FLHfT

22,6

0,0

0,0

0,0

22,6

0,0

0,0

22,6



3,5

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

3,5

3,5

Loans and receivables

LaR

110,5

110,5

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

110,5

Held-to-maturity investments

HtM

120,9

120,9

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

120,9

AfS

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

FAHfT

22,2

0,0

0,0

0,0

22,2

0,0

0,0

22,2

FLAC

84,2

84,2

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

87,7

FLHfT

22,6

0,0

0,0

0,0

22,6

0,0

0,0

22,6

Kurzfristig gehaltene Wertpapiere Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten Finanzielle Vermögenswerte, die keiner Kategorie im Sinne des IAS 39 zugeordnet werden können Zahlungsmittel Passiva

Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten Finanzielle Verbindlichkeiten, die keiner Kategorie im Sinne des IAS 39 zugeordnet werden können Verbindlichkeiten aus Finance Lease Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39

Available-for-sale financial assets Financial assets held for trading Financial liabilities measured at amortised cost Financial liabilities held for trading

152

KONZERN-ANHANG

Für einen Vergleich mit der Bilanz sind folgende Umgliederungen zu beachten: BILANZPOSITIONEN

Klassen nach IFRS 7

Sonstige langfristige Vermögenswerte

Ausgereichte Darlehen

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Termingeldanlagen

Liquide Mittel

Zahlungsmittel Kurzfristig gehaltene Wertpapiere

Langfristige Finanzverbindlichkeiten Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Sonstige langfristige Verbindlichkeiten Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

Sonstige Verbindlichkeiten Abgegrenzte Schulden Verbindlichkeiten aus Finance Lease

Zudem sind nicht alle Bilanzpositionen auch Finanzinstrumente gemäß IAS 32. So stellen beispielsweise Anlagevermögen, Vorräte, Abgrenzungsposten, Gewährleistungsverpflichtungen, Anzahlungen sowie Forderungen bzw. Verbindlichkeiten aus Steuern keine Finanzinstrumente dar. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass Termingelder mit einer Restlaufzeit kleiner 90 Tage als liquide Mittel in der Bilanz ausgewiesen, jedoch nach IFRS 7 der Klasse Termingeldanlagen zugeordnet werden. Angaben zu Sicherheiten Zum 31. Dezember 2007 wurde der Sicherheiten-Poolvertrag für die Finanzverbindlichkeiten der Q-Cells AG gegenüber der IKB Deutsche Industriebank und anderen Banken aufgelöst. Da sämtliche Sicherheiten freigegeben wurden, bestehen zum 31. Dezember 2007 keine gestellten Sicherheiten für Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten. Allerdings bürgte die Q-Cells AG im Geschäftsjahr 2007 in Höhe von 30,0 Mio. € für einen Kredit der EverQ GmbH zur Finanzierung ihrer 2. Produktionslinie. Angaben zu hybriden Finanzinstrumenten mit eingebetteten Derivaten Ergänzungen zur Wandelanleihe: Die eingebetteten Derivate stellen bedingte Kündigungsrechte der Q-Cells International Finance B.V. (Emittentin), der Q-Cells AG sowie der Gläubiger dar. Die Gläubiger dürfen die Wandelschuldverschreibung im Fall eines Kontrollwechsels, einer Verschmelzung oder bei Nichterfüllung vertraglicher Verpflichtungen seitens der Emittentin kündigen. Die Q-Cells International Finance B.V. ist ab Februar 2009 berechtigt, ihre Wandelschuldverschreibung zu kündigen, wenn der Aktienkurs der Q-Cells AG an 20 Handelstagen in einem Zeitfenster von 30 Handelstagen mindestens 130 % des Wandlungspreises beträgt oder der Gesamtbetrag der ausstehenden Schuldverschreibung auf 15 % oder weniger des ursprünglichen Betrags fällt. Die Werte dieser eingebetteten Kündigungsoptionen sind untereinander interdependent. So führt die Ausübung der Kündigungsoption der Gläubiger zum Verfall der Kündigungsoption der Emittentin und umgekehrt.

153

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

MAGAZIN

KONZERNLAGEBERICHT

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

7.3.2. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung sowie zum Eigenkapital Angaben zu Nettogewinnen und -verlusten Diese Aufstellungen zeigen, wie sich das Ergebnis aus Zinsen, aus der Folgebewertung von Finanzinstrumenten zum Fair Value sowie aus Währungsumrechnung auf die einzelnen Kategorien von Finanzinstrumenten im Sinne des IAS 39 verteilt. Aus Zinsen

Loans and receivables (LaR)

Mio. €

Aus der Folgebewertung zum Fair Value Mio. €

Aus der Währungsumrechnung Mio. €

Nettoergebnis 01.01. – 31.12.2007 Mio. €

2,3

0,0

– 1,2

1,1

11,8

0,0

0,0

11,8

Available-for-sale financial assets (AfS)

0,1

0,0

0,0

0,1

Financial instruments held for trading (FAHfT, FLHfT)

0,0

0,0

0,0

0,0

Financial instruments at fair value through profit or loss

0,0

– 35,2

0,0

– 35,2

– 24,6

0,0

0,0

– 24,6

3,8

0,0

– 0,5

3,3

Held-to-maturity investments (HtM)

Financial liabilities measured at amortised cost (FLAC) Finanzinstrumente, die keiner Kategorie im Sinne des IAS 39 zugeordnet werden können Keine Finanzinstrumente

0,0

0,0

0,0

0,0

– 6,6

– 35,2

– 1,7

– 43,5

Aus Zinsen

Mio. €

Aus der Folgebewertung zum Fair Value Mio. €

Aus der Währungsumrechnung Mio. €

Nettoergebnis 01.01. – 31.12.2006 Mio. €

Loans and receivables (LaR)

0,6

0,0

– 0,4

0,2

Held-to-maturity investments (HtM)

2,6

0,0

0,0

2,6

Available-for-sale financial assets (AfS)

0,7

0,0

0,0

0,7

Financial instruments held for trading (FAHfT, FLHfT)

0,0

– 0,4

0,0

– 0,4

Financial instruments at fair value through profit or loss

0,0

0,0

0,0

0,0

– 2,5

0,0

0,4

– 2,1

Finanzinstrumente, die keiner Kategorie im Sinne des IAS 39 zugeordnet werden können

0,6

0,0

– 1,4

– 0,8

Keine Finanzinstrumente

0,0

0,0

0,0

0,0

2,0

– 0,4

– 1,4

0,2

Financial liabilities measured at amortised cost (FLAC)

Die Gesamtzinserträge und Gesamtzinsaufwendungen für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten eingestuft sind, können der Konzern-Gewinnund Verlustrechnung entnommen werden. Es liegen keine Zinserträge bzw. -aufwendungen für zum Fair Value bewertete Finanzinstrumente vor.

154

KONZERN-ANHANG

7.3.3. Sonstige Angaben Angaben zu angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Die Zuordnung eines finanziellen Vermögenswerts zur Kategorie Available-for-sale wird entsprechend der Definition in IAS 39.9 vorgenommen. Nur wenn ein originärer finanzieller Vermögenswert nicht als Kredit oder Forderung, nicht als „bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestition“ und auch nicht als „erfolgswirksam zum Fair Value bewerteter finanzieller Vermögenswert“ eingestuft wird, erfolgt die Bilanzierung als „zur Veräußerung verfügbarer finanzieller Vermögenswert“. Eine wahlweise Zuordnung von beispielsweise Krediten und Forderungen zu der Kategorie Available-for-sale erfolgt nicht. Kassageschäfte (Regular way contracts) werden unabhängig von ihrer Kategorisierung zum Settlement Date, das heißt am Tag der Lieferung, erfasst. Allerdings gilt dies nicht für Derivate. Sie werden zum Handelstag bilanziert. Für die Wertpapiere der Kategorie „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ wird zum Bilanzstichtag ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Im Falle einer objektiv festgestellten Wertminderung (z. B. bei einer wesentlichen oder dauerhaften Reduzierung des beizulegenden Zeitwerts) werden Verluste, die aus der Bewertung des beizulegenden Zeitwerts erfolgsneutral in der Neubewertungsrücklage erfasst wurden, erfolgswirksam aus dem Eigenkapital gebucht. Für Forderungen werden keine Wertberichtigungen über ein Wertberichtigungskonto erfasst, da ein Wertminderungsbedarf zum Bilanzstichtag nicht festgestellt werden konnte. Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie Available-for-sale werden wertgemindert, wenn der beizulegende Zeitwert wesentlich oder dauerhaft unter den Anschaffungskosten des Finanzinstruments fällt. Offenlegungspflichten des IFRS 7.B5 (g): Im Geschäftsjahr 2007 sowie im Vorjahr wurden bei finanziellen Vermögenswerten der Kategorie loans and receivables Konditionen geändert, sodass sie zum jeweiligen Abschlussstichtag nicht überfällig oder wertgemindert waren. Es handelt sich bei diesen Finanzinstrumenten um einige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Zudem wurden Ende 2006 sowie Anfang 2007 die von der Q-Cells AG ausgegebenen Darlehen an die EverQ GmbH in ihrer Laufzeit verlängert. Bewertet wurden diese finanziellen Vermögenswerte nach IAS 39.46 zu fortgeführten Anschaffungskosten. Die Buchwerte unterscheiden sich aufgrund der geringfügigen Prolongation der Laufzeit bzw. des Zahlungsziels nicht wesentlich von den Barwerten der zukünftigen Cash Flows, sodass Einzelwertberichtigungen unterblieben. Angaben zum beizulegenden Zeitwert Grundsätzlich bemessen sich die beizulegenden Zeitwerte anhand von Börsenkursen. Falls für Finanzinstrumente kein aktiver Markt besteht, erfolgt die Bemessung der beizulegenden Zeitwerte mittels geeigneter Bewertungsmethoden. Diese Verfahren nutzen beispielsweise die jüngsten Transaktionen zwischen unabhängigen Geschäftspartnern, vergleichen aktuelle Marktpreise ähnlicher Finanzinstrumente und umfassen Discounted-Cash-Flow-Verfahren sowie Optionspreismodelle. Für Finanzinstrumente, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, besteht in der Regel kein aktiver Markt. Aus Vereinfachungsgründen wird daher für finanzielle Forderungen und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit unter einem Jahr angenommen, dass der Buchwert dem beizulegenden Zeitwert entspricht. Bei langfristigen finanziellen Forderungen und Verbindlichkeiten ergibt sich der beizulegende Zeitwert unter Nutzung von Marktzinssätzen aus den diskontierten erwarteten Zahlungsströmen. Als Diskontierungsfaktoren setzt Q-Cells gemäß IAS 39.AG82 Zinsswapsätze an, welche die jeweilige Restlaufzeit des Finanzinstruments widerspiegeln. Zudem wird die Kreditwürdigkeit mittels unternehmensbezogener Bonitätsspreads berücksichtigt. Für zum Fair Value bewertete Finanzinstrumente (Derivate) werden die Zeitwerte mittels Barwert- und Optionspreisverfahren bestimmt. Dafür werden die zum Abschlussstichtag geltenden Marktpreise und -zinssätze genutzt.

155

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

MAGAZIN

KONZERNLAGEBERICHT

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

7.3.4. Publizitätspflichten zu Risiken aus Finanzinstrumenten Der Q-Cells-Konzern ist Kredit-, Liquiditäts- sowie Marktpreisrisiken ausgesetzt. Die Marktpreisrisiken unterteilen sich in Wechselkurs-, Zins- sowie sonstige Preisrisiken. Kreditrisiko Das Kreditrisiko umfasst die Gefahr eines Ausfalls vertraglich vereinbarter Zahlungen oder einer Minderung des Werts von Finanzinstrumenten aufgrund einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation der Gegenpartei. Der Umfang des Kreditrisikos aus finanziellen Vermögenswerten besteht ohne Berücksichtigung von Sicherheiten und sonstiger risikomindernder Vereinbarungen in Höhe ihrer Buchwerte und kann der folgenden Tabelle entnommen werden. Das Kreditrisiko bei Derivaten, die zum Fair Value bilanziert werden, entspricht in der Regel den positiven beizulegenden Zeitwerten. Derivate mit negativen Zeitwerten unterliegen keinem Ausfallrisiko.

Ausgereichte Darlehen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

31.12.2007 Mio. €

31.12.2006 Mio. €

31,7

24,0

121,0

83,5

13,4

3,0

Termingeldanlagen

249,5

120,9

Kurzfristige Wertpapiere

219,9

0,0

6,7

22,2

131,4

36,8

773,6

290,4

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte

Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten Zahlungsmittel

Die Messung und Steuerung des Risikos aus Forderungen erfolgt durch Mitarbeiter der Debitorenbuchhaltung in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung Vertrieb. Vor jedem Vertragsabschluss werden die Bonität des Kunden analysiert und gegebenenfalls Vorkasse oder Akkreditive vereinbart bzw. Warenkreditversicherungen abgeschlossen. Zudem werden die Risikopositionen laufend überwacht und die Zahlungseingänge im Rahmen des Debitorenmanagements kontrolliert. Das Ausfallrisiko in Bezug auf Geldanlagen und Zahlungsmittel wird durch die Streuung der Anlagen bei verschiedenen Banken reduziert. So darf maximal die Hälfte der Finanzanlagen und Geldbestände auf ein Finanzinstitut entfallen. Liquiditätsrisiko Das Liquiditätsrisiko entspricht der Gefahr, eigenen Zahlungsverpflichtungen nicht oder nicht rechtzeitig nachkommen zu können. Die Zahlungsverpflichtungen der Q-Cells AG resultieren beispielsweise aus aufgenommenen Darlehen und bestehenden Verbindlichkeiten. Die Buchwerte sämtlicher finanzieller Verbindlichkeiten und Schulden stellen die maximale Liquiditätsrisikoexposition des Konzerns dar (31. Dezember 2007: 547,6 Mio. €, 31. Dezember 2006: 110,3 Mio. €). Der Anstieg des Liquiditätsrisikoumfangs ist auf die Begebung der Wandelschuldverschreibung im Februar 2007 zurückzuführen. Die Treasury-Abteilung ist verantwortlich für die Einhaltung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit des Unternehmens. Zur Kalkulation des täglichen Liquiditätsstatus berücksichtigt sie die erwarteten Zahlungsströme aus sämtlichen Unternehmensbereichen. Zudem deckt das Finanzcontrolling durch lang- und mittelfristige Planungen Zahlungsengpässe bzw. Finanzmittelüberschüsse auf, sodass rechtzeitig disponiert werden kann. Die Q-Cells AG hält ausreichend Reserven, um flexibel zu bleiben. Dazu zählen bestehende finanzielle Vermögenswerte wie festverzinsliche Wertpapiere, Termingeldanlagen und geldmarktnahe Fonds, welche schnell liquidierbar sind, sowie Bankguthaben. Zudem bestehen ungenutzte Kreditlinien (31. Dezember 2007: 115,8 Mio. €, 31. Dezember 2006: 115,3 Mio. €). Ferner ermöglichen unterschiedliche Finanzierungsquellen dem Unternehmen eine angemessene Reaktion auf Veränderungen des Geschäftsfelds.

156

KONZERN-ANHANG

Die folgenden Tabellen (Angaben in Mio. €) zeigen die Restlaufzeitengliederung für undiskontierte finanzielle Verbindlichkeiten inklusive künftiger Zinszahlungen auf Basis der vereinbarten Fälligkeitstermine. 31.12.2007

Mio. €

Bis zu 1 Monat Mio. €

Von 1 bis zu 3 Monaten Mio. €

Von 3 bis zu 12 Monaten Mio. €

Von 1 bis zu 5 Jahren Mio. €

526,4

0,0

6,8

0,0

519,6

20,7

0,0

0,3

1,1

19,3

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

6,5

0,1

1,3

3,9

1,2

Sonstige Verbindlichkeiten

47,2

3,4

7,6

20,2

16,0

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

54,8

51,3

0,3

3,2

0,0

Abgegrenzte Schulden

15,9

0,6

4,7

10,6

0,0

1,1

0,0

0,1

0,5

0,5

672,6

55,4

21,1

39,5

556,6

Gesamtbetrag Mio. €

Bis zu 1 Monat Mio. €

Von 1 bis zu 3 Monaten Mio. €

Von 3 bis zu 12 Monaten Mio. €

Von 1 bis zu 5 Jahren Mio. €

Genussrechtskapital

22,1

0,0

0,3

1,1

20,7

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

13,7

0,2

1,8

5,3

6,4

Sonstige Verbindlichkeiten

11,0

0,3

0,7

10,0

0,0

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Wandelschuldverschreibung Genussrechtskapital

Verbindlichkeiten aus Finance Lease

31.12.2006

Gesamtbetrag

37,9

35,9

1,2

0,8

0,0

Abgegrenzte Schulden

7,3

0,5

1,4

5,4

0,0

Verbindlichkeiten aus Finance Lease

3,8

0,1

0,2

1,0

2,5

95,8

37,0

5,6

23,6

29,6

Neben der Endfälligkeits- und Restlaufzeitenanalyse für nichtderivative Verbindlichkeiten erfolgte auch eine Analyse der vertraglich vereinbarten Fälligkeitstermine für derivative Finanzinstrumente. Gesamtbetrag

Negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten zum 31.12.2007 Negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten zum 31.12.2006

Mio. €

Bis zu 3 Monaten Mio. €

Von 3 bis zu 12 Monaten Mio. €

Von 1 bis zu 5 Jahren Mio. €

Mehr als 5 Jahre Mio. €

0,7

0,1

0,6

0,0

0,0

22,6

0,9

2,7

13,9

5,1

157

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

MAGAZIN

KONZERNLAGEBERICHT

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

Wechselkursrisiken Die Kursänderungen fremder Währungen, insbesondere des USD, werden als Wechselkursrisiken erfasst. Diese entstehen, wenn die Währung von Finanzinstrumenten bzw. Transaktionen nicht der funktionalen Währung Q-Cells (Euro) entspricht. Das Wechselkursrisiko wird erfasst, gesteuert und kontrolliert durch das Währungkomitee. Dieses Komitee entscheidet, welche Kurssicherungsmaßnahmen erfolgen. Grundlegendes Ziel der Q-Cells AG ist es, ein natürliches Hedging durch entsprechend gestaltete Ein- und Verkaufsverträge zu erzielen. Bei einem USD-Überhang aus diesen Verträgen werden gegebenenfalls weiterführende Absicherungen wie beispielsweise Swaps, Optionen oder Termingeschäfte von der TreasuryAbteilung getätigt. Das Controlling übernimmt die Verplausibilisierung der USD-Überhänge, berechnet die Effektivität der Sicherungsmaßnahmen und berichtet die Ergebnisse an das Management. Die Buchwerte der im Konzern erfassten finanziellen Vermögenswerte sowie Verbindlichkeiten in fremden Währungen stellen die Risikoexposition zum Abschlussstichtag dar. Einen Überblick über die Fremdwährungs-Finanzinstrumente (Angaben in Mio. €) des Q-Cells Konzerns zum 31. Dezember 2007 bzw. 31. Dezember 2006 bieten die folgenden Tabellen. 31.12.2007

Ausgereichte Darlehen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Forderungen und Vermögenswerte

Davon: In den folgenden Währungen

Mio. €

Euro

USD

NOK

CHF

HKD

31,7

31,7

0,0

0,0

0,0

0,0

121,0

110,8

10,2

0,0

0,0

0,0

13,4

13,0

0,0

0,0

0,4

0,0

Termingeldanlagen

249,5

249,5

0,0

0,0

0,0

0,0

Kurzfristig gehaltene Wertpapiere

219,9

219,9

0,0

0,0

0,0

0,0

Positive Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten

6,7

0,4

4,2

2,1

0,0

0,0

Zahlungsmittel

131,4

124,1

6,7

0,0

0,4

0,2

Wandelschuldverschreibung

408,5

408,5

0,0

0,0

0,0

0,0

14,7

14,7

0,0

0,0

0,0

0,0

Genussrechtskapital

158

Gesamtbetrag

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

6,2

6,2

0,0

0,0

0,0

0,0

Sonstige Verbindlichkeiten

45,7

45,5

0,0

0,0

0,2

0,0

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

54,8

52,5

1,9

0,0

0,4

0,0

Abgegrenzte Schulden

15,9

15,8

0,0

0,0

0,0

0,1

Negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten

0,7

0,0

0,7

0,0

0,0

0,0

Verbindlichkeiten Finance Lease

1,1

1,1

0,0

0,0

0,0

0,0

KONZERN-ANHANG

31.12.2006

Gesamtbetrag

Davon: In den folgenden Währungen

Mio. €

Euro

USD

NOK

CHF

HKD

Ausgereichte Darlehen

24,0

23,4

0,6

0,0

0,0

0,0

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

83,5

74,6

8,9

0,0

0,0

0,0

3,0

3,0

0,0

0,0

0,0

0,0

120,9

120,9

0,0

0,0

0,0

0,0

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte Termingeldanlagen Positive Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten

22,2

0,0

22,2

0,0

0,0

0,0

Zahlungsmittel

36,8

31,8

2,9

0,0

2,0

0,1

Genussrechtskapital

15,1

15,1

0,0

0,0

0,0

0,0

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

12,9

12,9

0,0

0,0

0,0

0,0

Sonstige Verbindlichkeiten

11,0

11,0

0,0

0,0

0,0

0,0

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

37,9

35,8

2,0

0,1

0,0

0,0

7,3

7,3

0,0

0,0

0,0

0,0

22,6

0,0

22,6

0,0

0,0

0,0

3,5

3,5

0,0

0,0

0,0

0,0

Abgegrenzte Schulden Negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten Verbindlichkeiten Finance Lease

Zudem zeigt die nachstehende Tabelle Wechselkurse relevanter Fremdwährungen zu beiden Abschlussstichtagen. WÄHRUNG

Währungskürzel

Stichtagskurs 31.12.2007

Stichtagskurs 31.12.2006

Chinesischer Renminbi Hongkong-Dollar

CNY

10,7524

10,2793

HKD

11,4800

Japanischer Yen

10,2409

JPY

164,93

156,93

Norwegische Krone

NOK

7,9580

8,2380

Schwedische Krone

SEK

9,4415

9,0404

Schweizer Franken

CHF

1,6547

1,6069

US-Dollar

USD

1,4721

1,3170

Nur die Fremdwährung USD stellt für den Konzern ein signifikantes Risiko dar. Deshalb erfolgte für finanzielle Vermögenswerte und Schulden in USD eine Sensitivitätsanalyse.

159

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

MAGAZIN

BILANZPOSITIONEN

KONZERNLAGEBERICHT

Buchwert 31.12.2007

KONZERNABSCHLUSS

Auswirkungen des Wechselkursrisikos auf den Gewinn/Verlust

auf das Eigenkapital

Mio. €

+ 10 %

– 10 %

+ 10 %

– 10 %

31,7

0,0

0,0

0,0

0,0

121,0

– 1,0

1,0

0,0

0,0

13,4

0,0

0,0

0,0

0,0

Termingeldanlagen

249,5

0,0

0,0

0,0

0,0

Kurzfristig gehaltene Wertpapiere

219,9

0,0

0,0

0,0

0,0

6,7

– 0,4

0,4

0,0

0,0

131,4

– 0,7

0,7

0,0

0,0

– 2,1

2,1

0,0

0,0

0,7

– 0,7

0,0

0,0

Ausgereichte Darlehen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Forderungen und Vermögenswerte

Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten Zahlungsmittel Einfluss finanzieller Vermögenswerte vor Steuern Steuersatz 33,07 % Einfluss finanzieller Vermögenswerte nach Steuern Wandelschuldverschreibung Genussrechtskapital

– 1,4

1,4

0,0

0,0

408,5

0,0

0,0

0,0

0,0

14,7

0,0

0,0

0,0

0,0

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

6,2

0,0

0,0

0,0

0,0

Sonstige Verbindlichkeiten

45,7

0,0

0,0

0,0

0,0

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

54,8

0,2

– 0,2

0,0

0,0

Abgegrenzte Schulden

15,9

0,0

0,0

0,0

0,0

Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten

0,7

0,1

– 0,1

0,0

0,0

Verbindlichkeiten Finance Lease

1,1

0,0

0,0

0,0

0,0

Einfluss finanzieller Verbindlichkeiten vor Steuern Steuersatz 33,07 % Einfluss finanzieller Verbindlichkeiten nach Steuern Gesamtauswirkungen

160

WEITERE INFORMATIONEN

0,3

– 0,3

0,0

0,0

– 0,1

0,1

0,0

0,0

0,2

– 0,2

0,0

0,0

– 1,2

1,2

0,0

0,0

KONZERN-ANHANG

BILANZPOSITIONEN

Buchwert 31.12.2006

Auswirkungen des Wechselkursrisikos auf den Gewinn/Verlust

auf das Eigenkapital

Mio. €

+ 10 %

– 10 %

+ 10 %

– 10 %

Ausgereichte Darlehen

24,0

0,0

0,0

0,0

0,0

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

83,5

– 0,9

0,9

0,0

0,0

3,0

0,0

0,0

0,0

0,0

120,9

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten

22,2

– 2,2

2,2

0,0

0,0

Zahlungsmittel

36,8

– 0,3

0,3

0,0

0,0

– 3,4

3,4

0,0

0,0

1,1

– 1,1

0,0

0,0

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte Termingeldanlagen Kurzfristig gehaltene Wertpapiere

Einfluss finanzieller Vermögenswerte vor Steuern Steuersatz 33,07 % Einfluss finanzieller Vermögenswerte nach Steuern

– 2,3

2,3

0,0

0,0

Genussrechtskapital

15,1

0,0

0,0

0,0

0,0

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

12,9

0,0

0,0

0,0

0,0

Sonstige Verbindlichkeiten

11,0

0,0

0,0

0,0

0,0

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

37,9

0,2

– 0,2

0,0

0,0

7,3

0,0

0,0

0,0

0,0

22,6

2,2

– 2,2

0,0

0,0

3,5

0,0

0,0

0,0

0,0

Abgegrenzte Schulden Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten Verbindlichkeiten Finance Lease Einfluss finanzieller Verbindlichkeiten vor Steuern Steuersatz 33,07 % Einfluss finanzieller Verbindlichkeiten nach Steuern Gesamtauswirkungen

2,4

– 2,4

0,0

0,0

– 0,8

0,8

0,0

0,0

1,6

– 1,6

0,0

0,0

– 0,7

0,7

0,0

0,0

Angenommen, am 31. Dezember 2007 hätte sich der Kurs des Euro zum USD um 10 % abgeschwächt bzw. gefestigt, so wäre der Periodenüberschuss nach Steuern für das Geschäftsjahr 2007 bei Konstanz aller anderen Variablen um 1,2 Mio. € niedriger bzw. höher gewesen. Hätte sich zum 31. Dezember 2006 der Euro gegenüber dem USD um 10 % verändert, wären die Nachsteuergewinne unter der Voraussetzung der Stetigkeit sämtlicher anderer Variablen um 0,7 Mio. € höher bzw. niedriger ausgefallen. Dies wäre hauptsächlich auf Währungsumrechnungsgewinne/-verluste aus auf USD basierenden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen gewesen. Die Währungsumrechnungsgewinne/-verluste aus positiven und negativen Marktwerten derivativer Finanzinstrumente heben sich zusammen betrachtet in etwa auf.

161

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

MAGAZIN

KONZERNLAGEBERICHT

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

Zinsrisiken Die Änderungen des Marktzinssatzes von langfristigen, variabel verzinslichen Verbindlichkeiten spiegeln das Zinsrisiko des Konzerns (Cash-Flow-Risiko) wider. Das Zinsrisiko aus diesen Verbindlichkeiten wird von der Treasury-Abteilung, insbesondere durch die Überprüfung von Veränderungen des EURIBORs, genauestens verfolgt. Auch die zukünftige Finanzierung des Unternehmens soll variabel verzinsliche Darlehen beinhalten. Deshalb wird geplant, in der Zukunft Zinssicherungsmaßnahmen durchzuführen. Das Zinsrisiko des Konzerns besteht aufgrund von ausgereichten bzw. erhaltenen Darlehen mit variabler Verzinsung. Das Risikoausmaß zum 31. Dezember 2007 sowie zum 31. Dezember 2006 kann der nachstehenden Tabelle entnommen werden. Buchwert 31.12.2007 Mio. €

Davon: Variabel verzinst Mio. €

Buchwert 31.12.2006 Mio. €

Davon: Variabel verzinst Mio. €

31,7

0,0

24,0

13,8

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

6,2

5,6

12,9

10,4

Sonstige Verbindlichkeiten

45,7

0,0

11,0

1,0

Ausgereichte Darlehen

Die Zinsrisikoexpositionen zu beiden Abschlussstichtagen sind von untergeordneter Bedeutung. Das Risiko per 31. Dezember 2006 ist für variabel verzinsliche finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in etwa gleichgewichtig. Zudem existiert kein wesentliches Risiko aufgrund von Zinsschwankungen, die eine Änderung des Fair Values eines (festverzinslichen) Finanzinstruments bewirken. Zu den Abschlussstichtagen 31. Dezember 2007 und 31. Dezember 2006 liegen keine Zinsderivate vor. Für die Wertpapiere der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ (31. Dezember 2007: 219,9 Mio. €, 31. Dezember 2006: 0,0 Mio. €) besteht kein wesentliches Zinsrisiko. Die Wertpapiere unterliegen einem sehr geringen Zinsrisiko, da der aktuelle Geldmarktzinssatz für diese Wertpapiere garantiert ist. Sonstige Preisrisiken Die Put-Optionen REC (siehe Abschnitt 4.8.) unterliegen einem wesentlichen Aktienkursrisiko. Da der Fair Value dieser optionsbasierten Derivate wesentlich vom Kursverlauf der REC-Aktien abhängt, überwacht der Konzern regelmäßig die Kursentwicklung. STICHTAG

Kurs der Aktie

5. Februar 2007

149,5 NOK

31. Dezember 2007

276,0 NOK

Zur Bewertung des Aktienkursrisikos zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2007 wurde eine Sensitivitätsanalyse durchgeführt, welche ein Absinken bzw. einen Anstieg des Börsenkurses um 25 % unterstellt. Dies entspricht in etwa der erwarteten Volatilität der Aktie innerhalb eines Quartals.

Aktienkurs der REC (NOK)

– 25%

345

207

Fiktiver Fair Value der Optionen 31. Dezember 2007 (Mio. €)

1,0

6,0

Tatsächlicher Fair Value der Optionen 31. Dezember 2007 (Mio. €)

2,0

2,0

Mehr-/Minderwert der Optionen 31. Dezember 2007 (Mio. €) Gewerbesteuer 9,09 % (Mio. €) Gewinn/Verlust nach Steuern (Mio. €)

162

+ 25%

– 1,0

4,0

0,1

– 0,4

– 0,9

3,6

KONZERN-ANHANG

Angenommen, am 31. Dezember 2007 hätte sich der Aktienkurs der REC um 25% gefestigt bzw. abgeschwächt, so wäre der Periodenüberschuss nach Steuern für das Geschäftsjahr 2007 bei Konstanz aller anderen Variablen um 0,9 Mio. € niedriger bzw. um 3,6 Mio. € höher gewesen.

7.4. EVENTUALVERBINDLICHKEITEN UND SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen Zu Eventualverbindlichkeiten und sonstigen finanziellen Verpflichtungen im Zusammenhang mit Anteilen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen wird auf Abschnitt 4.4. verwiesen. Abnahmeverpflichtungen Um die Beschaffungsseite abzusichern, hat die Q-Cells AG ihren Bereich Wafer-Einkauf verstärkt und bearbeitet auch intensiv die vorgelagerten Wertschöpfungsstufen. Es bestehen Abnahmeverpflichtungen gegenüber Lieferanten bezüglich Wafern und Silizium für die Jahre 2008 bis 2018 in Höhe von insgesamt 6.969,3 Mio. € (31. Dezember 2006: 2.194,5 Mio. €), davon für das Jahr 2008 in Höhe von 531,9 Mio. €. Die sich aus diesen Absicherungsmaßnahmen gegenüber Lieferanten ergebenden Abnahmeverpflichtungen führen zu Preis- und Absatzrisiken. Wir verringern diese Risiken dadurch, indem wir Verpflichtungen aus Einkaufsverträgen mit Ansprüchen aus Verkaufsverträgen in hohem Umfang ausgleichen können. Bestellobligo Das Bestellobligo für Sachanlagen per 31. Dezember 2007 betrug 75,4 Mio. € (31. Dezember 2006: 140,6 Mio. €). Lizenzvereinbarung und Kooperationsvertrag Für Lizenzvereinbarungen einer Tochtergesellschaft sind bis zum Jahr 2009 Lizenzentgelte von 0,1 Mio. € zu entrichten. Eine weitere Tochtergesellschaft hat langfristige Verpflichtungen aus einem Kooperationsvertrag von 0,4 Mio. €, wovon 0,1 Mio. € im Jahr 2008 fällig sind. Operating Leases Zum Abschlussstichtag bestehen mehrere Leasingverträge für Betriebs- und Geschäftsausstattung; bei diesen Leasingverhältnissen handelt es sich um die Form des Operating Leases. Die Leasingverträge sind über eine Laufzeit von 36 bis 60 Monaten abgeschlossen worden und enthalten keine konkrete Verlängerungs- oder Kaufoption. Die monatlichen Leasingraten werden linear als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Zum 31. Dezember 2007 bestehen ausstehende Leasingzahlungen von insgesamt 3,2 Mio. € (31. Dezember 2006: 0,2 Mio. €), davon fällig bis zu einem Jahr 1,2 Mio. € und von länger als einem Jahr bis zu fünf Jahren 2,0 Mio. €. Im Geschäftsjahr 2007 betrug der Leasingaufwand 0,7 Mio. €. Daneben bestehen zum 31. Dezember 2007 längerfristige Mietverträge für Büroräume im Umfang von 0,7 Mio. € (31. Dezember 2006: 0,6 Mio. €) davon fällig bis zu einem Jahr 0,2 Mio. €, und von länger als einem Jahr bis zu fünf Jahren 0,5 Mio. €. Gewährleistungen Die Q-Cells AG gibt als Hersteller und Verkäufer von Photovoltaikzellen Garantien auf ihre Produkte und ist Gewährleistungsrisiken ausgesetzt. Q-Cells gewährleistet, dass von ihr gelieferte Zellen für die Dauer von zehn Jahren mindestens 90 % der Nominalleistung erzielen. Weiterhin gewährleistet Q-Cells für Solarmodule für die Dauer von zwanzig Jahren ab Versanddatum von der Fabrik mindestens 80 % und für die Dauer von zehn Jahren ab Versanddatum von der Fabrik mindestens 90 % der vertraglich festgelegten Mindestleistung. Nennenswerte Reklamationen gab es bisher nicht.

163

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7.5. FINANZIELLE RISIKEN Sicherungspolitik Die Kapitalanlagen erfolgen nur bei Finanzinstituten mit hoher Bonität. Die Anlage erfolgt in finanzielle Vermögenswerte, die keinen oder geringen Wertschwankungen unterliegen können. Die Anlage erfolgt in kurzfristig verfügbare finanzielle Vermögenswerte, um den Finanzierungs- und Liquiditätsbedarf geplanter Investitionen decken zu können. Liquiditätsrisiko Zur Steuerung der zukünftigen Liquiditätssituation setzen wir entsprechende Finanzplanungsinstrumente ein. Nach unserer derzeitigen Planung sind keine Liquiditätsengpässe erkennbar. Zum Bilanzstichtag bestanden Rahmenkreditlinien in Höhe von 158,5 Mio. € (im Vorjahr: 156,0 Mio. €) wahlweise ausnutzbar als Kontokorrentkredit, Avalkredit/Akkreditivlinie (Inanspruchnahme zum 31. Dezember 2007: 42,7 Mio. € (im Vorjahr: 40,7 Mio. €) als Avale/Akkreditive). Währungsrisiko Die Währungsrisiken entstehen bei Q-Cells im Wesentlichen dadurch, dass zum Teil in USD eingekauft und nicht in gleichem Umfang in USD verkauft wird. Diesem Risiko tragen wir dadurch Rechnung, dass wir die Währungsrelationen laufend beobachten und gegebenenfalls Kurssicherungsmaßnahmen durchführen. Zinsänderungsrisiko Aufgrund der Kurzfristigkeit der Anlagen sowie der kurzen Restlaufzeiten der aufgenommenen Darlehen bestehen keine wesentlichen Zinsänderungsrisiken. Aufgrund der erfolgreichen Kapitalerhöhung im Zuge der Börsennotierung im Jahr 2005, der Schaffung von ausreichendem Kapital durch Ausgabe einer Wandelschuldverschreibung nach dem Bilanzstichtag mit sehr niedrigem Kupon sowie der Eigenkapitalerhöhung durch die Ausgabe neuer Aktien gegen Sacheinlagen hat sich die Abhängigkeit von Zinsentwicklungen aufgrund der verbesserten Finanzierungsmöglichkeit aus Eigenkapital weiter verringert. Zu den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verweisen wir auf Abschnitt 4.15. (langfristige Finanzverbindlichkeiten) und Abschnitt 4.20. (kurzfristige Finanzverbindlichkeiten). Ausfallrisiken Für den Konzern bestehen keine wesentlichen Konzentrationen von Ausfallrisiken. Im Rahmen von Beschaffungs- und Absicherungsmaßnahmen ist es auch notwendig, Vorauszahlungen an Lieferanten zu leisten. Hieraus können sich Kreditausfallrisiken ergeben. Im Rahmen von Kundenbeziehungen werden darüber hinaus Anzahlungen angefordert, die diesem Risiko entgegenwirken. Das maximale Ausfallrisiko besteht in Höhe der angesetzten Bilanzwerte. Ein zeitnahes und leistungsfähiges Finanzcontrolling in Verbindung mit einem Kundenbewertungssystem reduziert die Wahrscheinlichkeit von Forderungsausfällen. Risiken im Zusammenhang mit der Gewährung öffentlicher Fördermittel Die Gesellschaften erhalten im Zusammenhang mit dem Kapazitätsaufbau und -ausbau öffentliche Investitionszuwendungen. Die erteilten Bescheide über die Bewilligung von Investitionszuschüssen haben eine Gesamthöhe von rund 51,9 Mio. €, von denen bis zum 31. Dezember 2007 29,8 Mio. € ausgezahlt wurden. Die Auszahlung der Mittel steht jeweils unter dem Vorbehalt, dass die Institutionen, von denen diese Fördermittel zur Verfügung gestellt werden (EU, Bund, Land Sachsen-Anhalt), diese Mittel verfügbar haben bzw. diese in den Haushalt (Bund, Land Sachsen-Anhalt) eingestellt wurden. Aus diesem Vorbehalt besteht bezüglich des noch ausstehenden Restbetrags das Risiko der verspäteten oder nicht erfolgenden Auszahlung.

164

KONZERN-ANHANG

Die Gewährung dieser Fördermittel ist grundsätzlich an die Einhaltung bestimmter Auflagen und Bedingungen, zum Teil über einen mehrjährigen und in die Zukunft reichenden Zeitraum, gebunden. Bei einer etwaigen Nichterfüllung könnte der Q-Cells AG eine Verpflichtung zur vollständigen oder teilweisen Rückzahlung der erhaltenen Zuschüsse drohen, die sich nachteilig auf die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft auswirken würde.

7.6. ANGABEN ZU NAHESTEHENDEN PERSONEN UND UNTERNEHMEN 7.6.1. Geschäfte mit nahestehenden Personen Der Q-Cells AG nahe stehende Personen sind: Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats einschließlich deren Familienangehörige und Unternehmen, auf die die Q-Cells AG, die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder und deren nahe Familienangehörige sowie Unternehmen, die auf die Q-Cells AG einen maßgeblichen Einfluss ausüben können. Im Folgenden werden die Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Personen für das Geschäftsjahr 2007 dargestellt.

7.6.2. Vergütungen für Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands Wir verweisen diesbezüglich auf Abschnitt 7.9.

7.6.3. Geschäfte mit verbundenen Unternehmen Bezüglich der Angaben zu den verbundenen Unternehmen verweisen wir auf Abschnitt 2.1.

7.6.4. Geschäfte mit Gemeinschaftsunternehmen Bezüglich der Angaben zu den Gemeinschaftsunternehmen verweisen wir auf Abschnitt 4.4. EverQ GmbH An der EverQ GmbH, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim („EverQ“), hält die Q-Cells AG zum 31. Dezember 2007 einen Anteil von 33,33 %. Weitere Beteiligungen an der EverQ GmbH halten die Renewable Energy Corporation AS, Høvik/Norwegen („REC“) (33,33 %) und die Evergreen Solar Inc., Marlboro/USA (33,33 %). Herr C. Anton Milner, Vorstandsvorsitzender der Q-Cells AG, ist im Aufsichtsrat der Gesellschaft. Bezüge wurden nicht gewährt. Zwischen der Q-Cells AG und der EverQ GmbH ist im Januar 2005 ein Lizenzvertrag und Technologie-Transferabkommen abgeschlossen worden. Forderungen gegen die EverQ GmbH bestanden zum 31. Dezember 2007 in Höhe von 30,0 Mio. € (31. Dezember 2006: 23,0 Mio. €) aus Darlehen und 9,8 Mio. € (31. Dezember 2006: 1,8 Mio. €) aus Lieferungen und Leistungen. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestanden zum 31. Dezember 2007 in Höhe von 1,1 Mio. € (31. Dezember 2006: 0,0 Mio. €). An die EverQ GmbH erfolgten im Geschäftsjahr 2007 Rohstofflieferungen von 26,3 Mio. €. Die EverQ GmbH lieferte im Gegenzug Rohstoffe von 3,8 Mio. € an die Q-Cells AG. Die Zinserträge betrugen im Geschäftsjahr 2007 1,7 Mio. € (31. Dezember 2006: 0,5 Mio. €) und die Erträge aus Dienstleistungen 0,6 Mio. € (31. Dezember 2006: 0,6 Mio. €). Die EverQ GmbH hat im Rahmen der von Q-Cells AG gegebenen Bürgschaft (siehe Abschnitt 4.5.) Garantieentgelte von 0,1 Mio. € geleistet.

165

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WEITERE INFORMATIONEN

Solibro GmbH An der Solibro GmbH, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim („Solibro GmbH“), hält die Q-Cells AG zum 31. Dezember 2007 einen Anteil von 67,50 % (31. Dezember 2006: 0,00 %). Herr C. Anton Milner (CEO der Q-Cells AG) ist Vorsitzender des Beirats der Solibro GmbH. Herr Dr. Hartmut Schüning (CFO der Q-Cells AG) war bis zum 31. Dezember 2007 Mitglied des Beirats der Solibro GmbH. Forderungen gegen die Solibro GmbH bestanden zum 31. Dezember 2007 in Höhe von 0,1 Mio. € (31. Dezember 2006: 0,0 Mio. €). Die sonstigen Erträge betragen im Geschäftsjahr 2007 0,4 Mio. € (im Vorjahr: 0,0 Mio. €). Die Q-Cells AG verpflichtet sich im Rahmen einer Patronatserklärung, abgegeben im Rahmen eines Liefervertrags über die Montage, Installation und Inbetriebnahme einer Drucklufterzeugungsanlage an den Lieferanten, der Solibro GmbH für alle rechtswirksamen Verbindlichkeiten für die Zahlung des Kaufpreises über 0,2 Mio. € aus dem oben genannten Liefervertrag einzustehen, wenn die Solibro GmbH liquidiert werden sollte oder Insolvenzantrag über das Vermögen der Solibro GmbH gestellt wird oder sich die Beteiligungsverhältnisse der Solibro GmbH wesentlich ändern.

7.6.5. Geschäfte mit assoziierten Unternehmen Bezüglich der Angaben zu den assoziierten Unternehmen verweisen wir auf Abschnitt 4.4. CSG Solar AG An der CSG Solar AG, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim („CSG Solar AG“), hält die Q-Cells AG zum 31. Dezember 2007 einen Anteil von 21,71 % (31. Dezember 2006: 21,71 %). Zwei Vorstände der Q-Cells AG waren bzw. sind ebenfalls an der Gesellschaft beteiligt: Herr C. Anton Milner, CEO, über die Milner Vermögensverwaltung 0,95 % (31. Dezember 2006: 0,95 %), und Herr Thomas Schmidt, COO bis 30. September 2007, 0,06 % (31. Dezember 2006: 0,06 %). Herr Dr. Thomas van Aubel (Aufsichtsratsvorsitzender der Q-Cells AG) ist auch Aufsichtsratsvorsitzender der CSG Solar AG. Weitere Mitglieder des Aufsichtsrats der CSG Solar AG sind Herr C. Anton Milner (CEO der Q-Cells AG) und Herr Dr. Dinnies Johannes von der Osten, Herr Marcel Brenninkmeijer sowie Herr Dr. Christian Reitberger (Mitglieder des Aufsichtsrats der Q-Cells AG). Weitere Beteiligungen an der CSG Solar AG halten: Renewable Energy Corporation AS, Høvik/Norwegen („REC“) (21,71 %), APAX Europe V-A L.P (21,71 %), Good Energies Investments B.V., Amsterdam/Niederlande (15,60 %), IBG Beteiligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH, Magdeburg („IBG“) (5,07 %), und Herr Dr. van Aubel über die TVVG Solarbeteiligungen GmbH (1,03 %). Forderungen gegen die CSG Solar AG bestanden zum 31. Dezember 2007 in Höhe von 0,1 Mio. € (31. Dezember 2006: 0,0 Mio. €). Die sonstigen Erträge betragen im Geschäftsjahr 2007 0,1 Mio. € (im Vorjahr: 0,1 Mio. €) und die Zinserträge 0,1 Mio. € (im Vorjahr: 0,0 Mio. €). Hinsichtlich der von der CSG Solar AG begebenen und von Q-Cells AG gezeichneten Wandelschuldverschreibung wird auf Abschnitt 4.4. verwiesen. Solaria Corporation An der Solaria Corporation, Fremont, Kalifornien/USA („Solaria“), hält die Q-Cells AG zum 31. Dezember 2007 einen Anteil von 31,40 % (31. Dezember 2006: 12,39 %). Herr C. Anton Milner (CEO der Q-Cells AG) ist Mitglied des Aufsichtsrats der Solaria. Forderungen gegen die Solaria bestanden zum 31. Dezember 2007 in Höhe von 0,8 Mio. € (31. Dezember 2006: 0,0 Mio. €). Die Erlöse aus Zelllieferungen betragen im Geschäftsjahr 2007 1,2 Mio. € (im Vorjahr: 0,0 Mio. €).

166

KONZERN-ANHANG

7.6.6. Geschäfte mit Lieferanten, Abnehmern und Beratern REC-Konzern Die Q-Cells AG hat im Geschäftsjahr 2007 17,9 % der Anteile (88.456.767 Aktien) an der REC Renewable Energy Corporation ASA, Høvik/Norwegen, von GEI übernommen. Zum 31. Dezember 2007 beträgt der Anteil an der REC 17,18 % (zu der Anteilsveräußerung wird auf Abschnitt 4.4. verwiesen). Die Q-Cells AG beteiligte sich damit am weltweit größten Hersteller von multikristallinem Silizium sowie von Siliziumwafern für die Solarzellenproduktion und einem der führenden Photovoltaikunternehmen der Welt. REC ist ein langfristiger und strategisch wichtiger Partner seit Produktionsbeginn von Q-Cells und damit einer der bedeutendsten Lieferanten des Unternehmens. Marcel Brenninkmeijer, Aufsichtsratsmitglied der Q-Cells AG, ist Verwaltungsratspräsident und Delegierter des Verwaltungsrats der Good Energies AG, Basel/Schweiz. Bei der Good Energies AG handelt es sich um den Investmentberater der Good Energies Investments B.V., Amsterdam, Niederlande („GEI“). Herr Brenninkmeijer hält indirekt eine Minderheitsbeteiligung an GEI. Herr Brenninkmeijer ist Mitglied des Verwaltungsrats der REC. GEI hält wiederum eine Beteiligung an der Q-Cells AG. Mit Datum vom 25. November 2005 hat sich die REC als dritter Partner an der EverQ GmbH beteiligt. Der Anteil der REC an der EverQ GmbH beträgt zum 31. Dezember 2007 33,33 % (31. Dezember 2006: 33,33 %). Mit REC und den Tochtergesellschaften REC ScanModule AB, Glava/Schweden („ScanModule“), REC ScanCell AS, Narvik/Norwegen („ScanCell“), und REC ScanWafer AS, Porsgrunn/Norwegen („ScanWafer“), steht die Q-Cells AG in Kunden- und Lieferantenbeziehungen: Im Geschäftsjahr 2007 erfolgten Lieferungen von Solarzellen an ScanModule in Höhe von 1,2 Mio. € (im Vorjahr: 5,9 Mio. €). Zum 31. Dezember 2007 bestanden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 0,1 Mio. € (31. Dezember 2006: 1,0 Mio. €). ScanWafer ist ein wichtiger Lieferant der Q-Cells AG. Es bestehen langfristige Wafer-Lieferverträge, die im Geschäftsjahr 2007 einen Umfang von 200,3 Mio. € (im Vorjahr: 91,7 Mio. €) hatten. Zum 31. Dezember 2007 bestanden Verbindlichkeiten gegenüber ScanWafer in Höhe von 7,9 Mio. € (31. Dezember 2006: 12,3 Mio. €). Die sonstigen Erträge mit der ScanCell betrugen im Geschäftsjahr 2007 0,1 Mio. € (im Vorjahr: 0,0 Mio. €) und die sonstigen Aufwendungen 0,2 Mio. € (im Vorjahr: 0,0 Mio. €). Immo Ströher Immo Ströher, bis 14. Juni 2007 Aufsichtsratsmitglied der Q-Cells AG, hält eine Beteiligung an der Solon AG für Solartechnik, Berlin („Solon AG“), und war bis August 2006 dort Aufsichtsratsvorsitzender. Herr Ströher hält Anteile an der Immosolar GmbH für Energiemanagement, Mörfelden („Immosolar“). Die Immosolar hält eine wesentliche Beteiligung an der Solon AG mit ihren Tochtergesellschaften Solon Nord GmbH, Greifswald („Solon Nord“), Solon Photovoltaik GmbH, Berlin („Solon PV“) sowie Solon Hilber Technologie GmbH, Steinach am Brenner/Österreich („Solon Hilber“). Immo Ströher war darüber hinaus über die Ströher Finanzholding AG, Zug/Schweiz, die im Juni 2007 auf die Rivendell Holding AG, Zug/Schweiz, verschmolzen wurde, an der Q-Cells AG beteiligt. Die Q-Cells AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr mit der Solon Nord, Solon PV und der Solon Hilber insgesamt Umsatzerlöse von 81,5 Mio. € (im Vorjahr: 68,2 Mio. €) erzielt. Das Einkaufsvolumen bei den Gesellschaften betrug 1,0 Mio. € (im Vorjahr: 4,7 Mio. €). Zum 31. Dezember 2007 bestanden Forderungen gegen die Gesellschaften in Höhe von 16,9 Mio. € (31. Dezember 2006: 11,9 Mio. €) sowie Verbindlichkeiten von 0,0 Mio. € (31. Dezember 2006: 0,1 Mio. €).

167

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WEITERE INFORMATIONEN

Die Solon AG hat der Q-Cells AG im Geschäftsjahr 2005 ein Darlehen von 5,0 Mio. € gewährt. Das Darlehen wurde zu EURIBOR plus 1,5 % p. a. verzinst und ab dem 1. Januar 2006 in 15 monatlichen Raten zurückgewährt. Im Geschäftsjahr 2007 wurde das Darlehen vollständig und planmäßig getilgt. Die Q-Cells AG weist gegenüber der Solon AG zum 31. Dezember 2007 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 0,7 Mio. € sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von 0,1 Mio. € aus. Die Erlöse aus Zelllieferungen betrugen im Geschäftsjahr 2007 0,6 Mio. € (im Vorjahr: 0,0 Mio. €) und die sonstigen Aufwendungen 0,1 Mio. € (im Vorjahr: 0,0 Mio. €). Rechtsberatung Kanzlei van Aubel Dr. Thomas van Aubel ist Vorsitzender des Aufsichtsrats der Q-Cells AG. Dr. Thomas van Aubel und ihm nahestehende Personen sind über die TVVG Solarbeteiligungen GmbH, Berlin, die capitalnetworks.de GmbH, Berlin, und die Pluto 2001 GmbH, Berlin, Aktionäre der Q-Cells AG. Er berät die Q-Cells AG in rechtlichen Angelegenheiten als Partner der Rechtsanwaltskanzlei van Aubel Rechtsanwälte, Berlin. Zum 31. Dezember 2007 bestehen Verbindlichkeiten gegenüber der Anwaltskanzlei in Höhe von 0,3 Mio. € (31. Dezember 2006: 0,2 Mio. €). Im Geschäftsjahr 2007 sind Rechtsberatungskosten gegenüber der Kanzlei van Aubel Rechtsanwälte in Höhe von 0,7 Mio. € (im Vorjahr: 0,6 Mio. €) angefallen.

7.6.7. Dienstleistungen eines Unternehmens einer einem Vorstandsmitglied nahestehenden Person Es bestehen Geschäftsbeziehungen über Dienstleistungen mit einem Unternehmen, das einer einem Vorstandsmitglied der Gesellschaft nahestehenden natürlichen Person gehört. Dieses Unternehmen erbrachte im Geschäftsjahr 2007 für den Q-Cells-Konzern Leistungen von 4,4 Mio. € (im Vorjahr: 3,2 Mio. €). Zum 31. Dezember 2007 bestanden Verbindlichkeiten aus diesem Geschäftsverhältnis in Höhe von 0,8 Mio. € (31. Dezember 2006: 0,4 Mio. €).

7.6.8. Sonstiges Zur Übernahme der Anteile an der REC von der Good Energy Investments B.V., Amsterdam/Niederlande (GEI), wird auf Abschnitt 4.4. verwiesen. Im Geschäftsjahr 2007 bestanden keine weiteren Geschäftsbeziehungen zur GEI. Die GEI war im Geschäftsjahr 2007 an der Changzhou Trina Solar Energy Ltd., Changzhou/China (Trina), sowie an der Norsun AS, Ardal/Norwegen (Norsun), beteiligt. Die Erlöse mit Trina aus Zelllieferungen betragen im Geschäftsjahr 2007 11,3 Mio. € (im Vorjahr: 0,0 Mio. €). Trina lieferte an die Q-Cells AG im Geschäftsjahr 2007 Rohstoffe im Umfang von 7,1 Mio. € (im Vorjahr: 0,0 Mio. €). Forderungen und Verbindlichkeiten bestanden zum Bilanzstichtag wie im Vorjahr nicht. Die Erlöse aus Rohstofflieferungen an Norsun betragen im Geschäftsjahr 2007 0,3 Mio. € (im Vorjahr: 0,0 Mio. €). Norsun lieferte an die Q-Cells AG im Geschäftsjahr 2007 Rohstoffe im Umfang von 0,6 Mio. € (im Vorjahr: 0,0 Mio. €). Zum 31. Dezember 2007 hat die Q-Cells 0,1 Mio. € (31. Dezember 2006: 0,0 Mio. €) Verbindlichkeiten gegenüber der Norsun ausgewiesen.

168

KONZERN-ANHANG

7.7. ABSCHLUSSPRÜFERHONORAR Das für den Abschlussprüfer des Konzernsabschlusses, KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft, als Aufwand erfasste Honorar im Geschäftsjahr 2007 beträgt für Prüfungsleistungen 0,3 Mio. € (im Vorjahr: 0,2 Mio. €) sowie für sonstige Bestätigungsleistungen 0,1 Mio. € (im Vorjahr: 0,1 Mio. €).

7.8. PERSONAL Im Jahresdurchschnitt waren ohne den Vorstand 1.346 (im Vorjahr: 841) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, davon 833 (im Vorjahr: 538) in der Produktion und 513 (im Vorjahr: 303) im kaufmännischen/technologischen Bereich. Der Vorstand der Q-Cells AG setzt sich wie im Vorjahr aus vier Mitgliedern zusammen. Bei der Q-Cells AG waren im Jahresdurchschnitt weiterhin 56 (im Vorjahr: 31) Auszubildende sowie 20 (im Vorjahr: 15) Praktikanten und Werkstudenten beschäftigt.

7.9. ORGANBEZÜGE Für das Geschäftsjahr 2007 betragen die Bezüge des Vorstands: VORSTAND

Feste Vergütung 2007

Variable Vergütung 2007

T€

T€

C. Anton Milner

260,8

313,3

Thomas Schmidt

112,9

140,6

I; II; IId

65,7

71,5

IIIa

171,3

205,3

I; II IIb; IIe

Gerhard Rauter Dr. Hartmut Schüning Dr. Florian Holzapfel

125,4

138,5

Gesamt 2007

736,1

869,2

Feste Vergütung 2006

Variable Vergütung 2006

T€

C. Anton Milner Reiner Lemoine

ESOPProgramme (4.12.)

Aufwand in 2007

Gesamt

Gewährte Aktienoptionen 2007

T€

T€

Anzahl Stück

Fair Value T€

0,0

574,1

0

0,0

77,9

331,4

0

0,0

132,4

269,6

50.000

1.145,0

73,2

449,8

0

0,0

193,8

457,7

25.000

287,5

477,3

2.082,6

75.000

1.432,5

Aufwand in 2006

Gesamt

T€

T€

T€

155,5

146,3

0,0

180,0

101,0

0,0

Thomas Schmidt

162,5

134,6

I; II

Dr. Hartmut Schüning

161,1

131,6

8,3

9,0

667,4

522,5

VORSTAND

Dr. Florian Holzapfel Gesamt 2006

ESOPProgramme (4.12.)

Gewährte Aktienoptionen 2006 Anzahl Stück

Fair Value T€

301,8

0

0,0

281,0

0

0,0

177,7

474,8

0

0,0

I; II

178,7

471,4

0

0,0

IIb

4,2

21,5

0

0,0

360,6

1.550,5

0

0,0

169

FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

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KONZERNLAGEBERICHT

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

Die Bezüge des Aufsichtsrats betragen für das Geschäftsjahr 2007: AUFSICHTSRAT

Feste Vergütung

Variable Vergütung

Insgesamt

T€

Feste und variable Vergütung Committee T€

T€

Dr. Thomas van Aubel Dr. Dinnies Johannes von der Osten

30,0

40,0

33,6

103,6

22,5

30,0

17,5

70,0

Marcel Brenninkmeijer

15,0

20,0

21,1

56,1

Dr. Christian Reitberger

15,0

20,0

21,1

56,1

Immo Ströher

7,5

10,0

0,0

17,5

Richard Kauffman

8,7

11,7

3,6

24,0

Frauke Vogler

15,0

20,0

17,5

52,5

Uwe Schmorl

15,0

20,0

0,0

35,0

Constanze Schmidt

15,0

20,0

0,0

35,0

Hartmut Karcher

15,0

20,0

0,0

35,0

Gesamt 2007

158,7

211,7

114,4

484,8

Gesamt 2006

157,5

182,7

89,1

385,6

T€

Im Vorjahr war ein Verzicht auf die Aufsichtsratsvergütung in Höhe von 43,7 T € ausgewiesen. Die festen und variablen Vergütungen für Vorstand und Aufsichtsrat sowie die feste und variable Vergütung Committee für den Aufsichtsrat betreffen die kurzfristigen Bestandteile der Organbezüge.

170

KONZERN-ANHANG

7.10. MITGLIEDER DER GESCHÄFTSORGANE Zu Vorständen waren in 2007 bestellt: Weitere Mandate C. Anton Milner (Vorstandssprecher, CEO)

Dipl.-Ingenieur (Chemie)/MBA, Berlin

Mitglied im Aufsichtsrat bzw. Beirat bei: • CSG Solar AG, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim • EverQ GmbH, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim • The Solaria Corporation, Fremont, Kalifornien/USA • Calyxo GmbH, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim • Brilliant 234. GmbH, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim • Solibro GmbH, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim

Thomas Schmidt (COO, bis 30.09.2007)

Nachrichtentechniker, Potsdam

• Brilliant 234. GmbH, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim

Gerhard Rauter (COO, ab 01.10.2007)

Industrial Engineer, Dresden

Mitglied im Aufsichtsrat bzw. Beirat bei: • Süss Micro Tec AG, München • Calyxo GmbH, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim • Brilliant 234. GmbH, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim

Dr. Hartmut Schüning (CFO)

Dipl.-Kaufmann, Dr. rer. pol., Hamburg

Mitglied im Aufsichtsrat bzw. Beirat bei: • Calyxo GmbH, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim • Brilliant 234. GmbH, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim • EverQ GmbH, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim (ab 11.2007) • Ecolutions GmbH & Co. KGaA, Frankfurt am Main (ab 08.2007) • Solibro GmbH, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim (bis 31.12.2007)

Dr. Florian Holzapfel (CTO)

Dipl.-Wirtschaftsingenieur, Dr. rer. pol., Leipzig

Mitglied im Aufsichtsrat bzw. Beirat bei: • Calyxo GmbH, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim • Brilliant 234. GmbH, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim • Rubin 46. AG, Berlin (ab 07.2007)

171

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WEITERE INFORMATIONEN

Zu Mitgliedern des Aufsichtsrats waren im Geschäftsjahr 2007 bestellt: Weitere Mandate

172

Dr. Thomas van Aubel (Aufsichtsratsvorsitzender)

Rechtsanwalt (van Aubel Rechtsanwälte), Berlin

• • • •

CSG Solar AG, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim Griffinwood Silicon AG, Berlin Rubin 33. AG, Berlin JPK Instruments AG, Berlin (ab 24.10.2007)

Dr. Dinnies Johannes von der Osten (Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender)

Geschäftsführer und Partner Acceres Beteiligungsmanagement GmbH & Co. KG

• • • • • •

CSG Solar AG, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim Codixx AG, Magdeburg ProBioGen AG, Berlin Probiodrug AG, Halle Curacyte AG, München Product Value System AG, Magdeburg

Marcel Brenninkmeijer

Verwaltungspräsident und Delegierter des Verwaltungsrats der Good Energies AG, Basel/Schweiz

• CSG Solar AG, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim • Renewable Energy Corporation ASA, Høvik/Norwegen

Dr. Christian Reitberger

Physiker, Partner APAX Partners Beteiligungsberatung GmbH, Berg

• CSG Solar AG, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim • Elliptec Resonant Actuator AG, Dortmund • NXP Semiconductors BV, Eindhoven/Niederlande

Immo Ströher (bis 14.06.2007)

Unternehmer und Investor im Bereich erneuerbare Energien, Darmstadt

Richard Kauffman (ab 14.06.2007)

CEO der Good Energies Inc.

Frauke Vogler

Rechtsanwältin, Steuerberaterin, Berlin

Uwe Schmorl (Arbeitnehmervertreter)

Produktionsleiter, Bitterfeld-Wolfen

Constanze Schmidt (Arbeitnehmervertreter)

Dipl.-Betriebswirtin, Bitterfeld-Wolfen

Hartmut Karcher (Arbeitnehmervertreter)

Operator, Sandersdorf

KONZERN-ANHANG

7.11. ERKLÄRUNG ZUM CORPORATE GOVERNANCE KODEX Die gemäß § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex wurde abgegeben und ist den Aktionären zugänglich gemacht worden (www.q-cells.de).

7.12. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG Bezüglich der im Januar 2008 erfolgten Kapitalerhöhung bei VHF-Technologies und der daraus resultierenden Verminderung der bilanzierten Minderheitsanteile wird auf Abschnitt 2.1. verwiesen. Hinsichtlich der im Januar 2008 beschlossenen und bereits durchgeführten Kapitalerhöhung bei CSG Solar AG, aus der sich für Q-Cells keine Veränderung der Beteiligungsquote ergibt, wird auf Abschnitt 4.4. verwiesen. Am 19. Februar 2008 unternahm die Q-Cells AG einen weiteren wichtigen Schritt in der Internationalisierung der Geschäftstätigkeit, indem sie den Bau einer Produktionsstätte in Malaysia mit den dortigen Behörden vereinbarte. Standort der neuen Fabrik – sie wird die siebte Produktionslinie der Q-Cells AG und die erste außerhalb Deutschlands sein – wird der Selangor Business Park nahe der Hauptstadt Kuala Lumpur. In der ersten Ausbauphase wird eine Produktionslinie für multikristalline Solarzellen mit einer Produktionskapazität von 160 MWp errichtet. Die Produktion soll Ende des ersten Quartals 2009 aufgenommen werden.

7.13. FREIGABE ZUR VERÖFFENTLICHUNG Der Vorstand der Q-Cells AG hat den vorliegenden IFRS-Konzernabschluss am 11. März 2008 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt.

Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim, den 11. März 2008 Der Vorstand der Q-Cells AG

Anton Milner

Dr. Florian Holzapfel

Gerhard Rauter

Dr. rer. pol. Hartmut Schüning

CEO

CTO

COO

CFO

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FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

MAGAZIN

KONZERNLAGEBERICHT

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

BESTÄTIGUNGSVERMERK

Den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk haben wir wie folgt erteilt: „Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den von der Q-Cells AG, Bitterfeld-Wolfen OT Thalheim, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Entwicklung des Konzerneigenkapitals, Konzernkapitalflussrechnung und Konzernanhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2007 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“

Leipzig, den 11. März 2008 KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Liebers Wirtschaftsprüfer

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Daut Wirtschaftsprüfer

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FÜHRUNG UND VERANTWORTUNG

MAGAZIN

KONZERNLAGEBERICHT

KONZERNABSCHLUSS

WEITERE INFORMATIONEN

FINANZKALENDER 2008 14. Mai

Veröffentlichung Bericht zum 31. März 2008

26. Juni

Ordentliche Hauptversammlung

13. August

Veröffentlichung Bericht zum 30. Juni 2008

13. November

Veröffentlichung Bericht zum 30. September 2008

KONTAKTINFORMATIONEN, IMPRESSUM Q-Cells AG OT Thalheim Guardianstraße 16 D-06766 Bitterfeld-Wolfen www.q-cells.com

Investor Relations Stefan Lissner TEL + 49 (0)3494 66 99 - 10 101 FAX + 49 (0)3494 66 99 - 10 000 MAIL [email protected]

Konzept und Gestaltung HGB Hamburger Geschäftsberichte GmbH & Co. KG, Hamburg

Veröffentlichungszeitpunkt 27. März 2008

Produktion Dieser Geschäftsbericht wurde klimaneutral hergestellt und auf PEFC-zertifiziertem Papier gedruckt. Die durch Herstellung und Verteilung dieser Publikation verursachten Treibhausgasemissionen wurden kompensiert durch Investitionen in ein zusätzliches Klimaschutzprojekt.

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Public Relations Stefan Dietrich TEL + 49 (0)3494 66 99 - 10 121 FAX + 49 (0)3494 66 99 - 10 000 MAIL [email protected]

KONTAKT Q-CELLS AG OT Thalheim Guardianstraße 16 06766 Bitterfeld-Wolfen Deutschland TEL +49 (0) 3494 66 99-0 FAX +49 (0) 3494 66 99-199 MAIL [email protected] WEB www.q-cells.com