1

Ole Schippn Laboe e.V.

Verein zur Förderung traditioneller Wasserfahrzeuge

Liebe Laboer Schulkinder der Klassen 4a und 4b! Mit dem nachfolgenden Bericht möchten wir alle Teilnehmer an einen abwechslungsreichen Segeltörn im Frühjahr 2013 mit der holländischen Tjalk DE ALBERTHA erinnern. Wir waren 3 Tage auf der westlichen Ostsee unterwegs, hatten schöne Erlebnisse an Bord und haben in den Häfen viele interessante Dinge gesehen. Vielleicht werden ja beim Lesen wieder einige Erinnerungen wach, die Euch besonders gut gefallen haben.

Bericht: Heinz Bisping Fotos: Detlef Bahr, Heinz Bisping; Michael Held

Ole Schippn e.V. Laboe

2. De Albertha Törn 2013

2

Die Crew auf dem Vorschiff

Fynn-Niklas

Tjark

Chris Fabian

Kjell

Die Crew auf dem Vorschiff ist zuständig für Klüver, Fock, Großsegel, Bullen, Dirk, Fender und Halteleinen am Bug Junus

Ronja

Jannis

Lucas

Rolf ("RoRa")

Ole Schippn e.V. Laboe

Sebastian und Claudia

2. De Albertha Törn 2013

Heinz

3

Die Crew auf dem Achterschiff

Dennis

Pauline

Bordhund Chika

Svend

Die Crew auf dem Achterschiff ist zuständig für Navigation, Steuerung, Schwertwinden, Großschotwinde, Backstagen, Fender und Halteleinen am Heck

Leonie

Sebastiano

Lucas

Arne und Sabrina

Fabian

Detlef Ole Schippn e.V. Laboe

Jonte

Michael 2. De Albertha Törn 2013

Uwe

Jens

4

2. Segeltörn mit der DE ALBERTHA vom 30. Mai bis 1. Juni 2013 Seit seiner Gründung im Jahr 2000 richtet der Verein „Ole Schippn e.V. Laboe" jedes Jahr im Frühjahr kostenlose Segeltörns für Kinder aus den 4. Klassen der Laboer Grundschule aus. In diesem Jahr ist es bereits die 13. Veranstaltung. Von insgesamt 37 Kindern aus den Klassen 4a und 4b haben sich diesmal insgesamt 29 Kinder für die zwei Törns angemeldet, dazu kommen 15 OSL-Betreuer. Wenn wir alle Jahre zusammenfassen, sind sicherlich ca. 450 Laboer Schulkinder mit der DE ALBERTHA mitgefahren.. Zum 2. Törn in dieser Woche haben sich am Donnerstag, den 30.. Mai 2013 gegen 9 Uhr 16 Kinder, 13 Jungs und 3 Mädchen, sowie 8 Betreuer von OSL am alten Holzpier im Laboer Hafen eingefunden. Wie bereits in den letzten Jahren, werden auch diesmal Arne und Sabrina das Kommando an Bord haben und die DE ALBERTHA, gemeinsam mit dem Bootsmann Chris und den OSLBetreuern sicher durch Wind und Wellen steuern. Zur Crew gehört natürlich auch Chika, der von allen geliebte Bordhund. Begrüßt von der DE ALBERTHA - Crew, dem Kapitän und Skipper Arne, seiner Partnerin Sabrina als Steuermann*) und Chris als Bootsmann können es die Kinder kaum erwarten, an Bord der über 120 Jahre alten holländischen Tjalk gehen zu dürfen. *)Bei

der Seefahrt heißt es immer „Steuermann“, es gibt es keine „Steuerfrau“

Schließlich ist es dann soweit, alle angemeldeten, jungen Crewmitglieder sind an Bord, das Gepäck ist verstaut und die komplette „Besatzung“ versammelt sich an Deck. Als die Rettungswesten verteilt und angelegt sind, kommen die ersten, wichtigen Instruktionen, die für den gesamten Törn Gültigkeit haben.

Die Sicherheitsunterweisungen von Sabrina, Arne und Chris werden von allen Kindern und den Betreuern interessiert aufgenommen. Allen wird erklärt, was auf so einem Segeltörn zu beachten ist, dass eine gewisse Disziplin herrschen muss und „Sicherheit und Teamgeist auf einem Segelschiff das oberste Gebot sind“.

.... und alle sind interessiert dabei

Abschließend wird die erste Backschaft eingeteilt. Es ist je eine Gruppe - 2 Betreuer und 3 Kinder -, die für das Mittag- bzw. für das Abendessen zuständig sind. Wie auf allen Törns vorher, melden sich immer genügend Freiwillige, so dass es auch diesmal keine "Personalprobleme" gibt.

Vor dem Einsteigen .... nach dem Einsteigen

„Ohne Rettungsweste geht während der Fahrt niemand an Deck! Auf dem gesamten Schiff herrscht Lauf- und Springverbot!“ lautet die oberste Devise für die Kinder, die Rolf eindrucksvoll vermittelt. „Wer dagegen verstößt, muss am Ende der Reise den Gang an der Steuerbordseite mit der Zahnbürste schrubben!“ Nun heißt es endgültig Abschied nehmen

Auch die Sache mit den Getränken ist ganz einfach. Mineralwasser und Apfelschorle stehen im Regal in der Messe und jeder kann sich bedienen, soll seine Flasche aber beschriften und sie, wenn sie noch nicht leer ist, ins Waschbecken seiner Kabine legen. Das hat immer super funktioniert. Im ersten Törn lag Erstes Treffen in der Messe . Ole Schippn e.V. Laboe

2. De Albertha Törn 2013

5

eine nicht ganz verschlossene Flasche in einem Bett, das Ergebnis kann sich jeder vorstellen. Arne hat den neuesten Seewetterbericht, in dem es heißt: Wind mit 4 bf (Beaufort = Windstärke) aus Nord-Ost. Das für heute geplante Tagesziel Maasholm an der Schlei wird aber erst nach dem Verlassen der Kieler Förde endgültig festgelegt.

Nun heißt es, nach Anweisung von Arne, Sabrina sowie von Chris und unter tatkräftiger Mithilfe der Kinder und Betreuer, Segel setzen. Zuerst kommt die Fock, dann das Großsegel und schließlich, weiter draußen, auch noch einer der beiden Klüver. Um das Abdriften des Schiffes zu vermeiden, wird jeweils auf der Leeseite, das ist die vom Wind abgekehrte Seite, ein Seitenschwert abgelassen.

Die DE ALBERTHA verlässt den Hafen

Gegen 10:30 Uhr heißt es endlich „Leinen los“ und Arne zeigt allen an Bord und den Zuschauern an Land, dass man ein doch verhältnismäßig großes Schiff sicher aus dem hinteren Bereich des Laboer Gewerbehafens, heraus steuern kann. Nach dem Ablegen wird noch fleißig fotografiert und gewunken, dann beginnt für die Teilnehmer des 2. OSLSegeltörns 2013 eine wunderschöne Reise in die westliche Ostsee. Zunächst geht es unter Maschine in Richtung Außenförde und auf Höhe Bülk beginnt, nachdem alle Posten verteilt sind, die Arbeit an Deck. Zuerst werden die Persenninge abgenommen, zusammengelegt und verstaut

...und Tschüss Laboe, bis Sonntag

Die Maschine ist aus und nun tut die DE ALBERTHA das, wofür sie vor über 100 Jahren gebaut worden ist, nämlich segeln. Da der Wind genau aus der Richtung kommt, wo wir hin wollen, müssen wir das tun, was alle Segelschiffe bei Gegenwind tun, kreuzen. Immer ein Schlag nach Nord-Ost, dann eine Wende und weiter geht's nach Nord-West bis zur nächsten Wende. Bei 10 haben wir aufgehört, die Wenden zu zählen.

Zwischen den Wenden ist auch mal Pause

Segel setzten auf der DE ALBERTHA ist harte Arbeit Ole Schippn e.V. Laboe

Hierbei verursachen die Schwerter und das Backstag die meiste Arbeit. Da die Windrichtung beim Kreuzen ständig wechselt, muss jeweils ein Schwert abgelassen und das andere heraufgezogen werden. Dazu gibt es auf jeder Seite eine Kurbel, die von den Kindern immer abwechselnd bedient wird. Das kostet schon Kraft und braucht viele Hände. Das Backstag, mit seinen starken Seilen, hat die Aufgabe, den Hauptmast zu halten. Schwenkt das Großsegel nach Backbord (links) aus, muss das Backstag an Steuerbord (rechts) befestigt und ganz fest gezogen werden. Dazu werden immer 3 Kinder und ein Betreuer gebraucht, sie bilden während des gesamten Törns das Backstag-Team und sind immer zur Stelle, wenn sie Arnes Kommando hören.

2. De Albertha Törn 2013

6

Bei ruhiger See und knapp 4 Knoten (ein Knoten heißt eine Seemeile [sm = 1,85 km] pro Stunde) ist an Deck Knotenkunde angesagt.

an Deck gebracht und die hungrigen Mäuler stürzen sich drauf. Nördlich der Eckernförder Bucht umfahren wir ein Übungsgebiet der Marine und auf der Backbordseite sind ganz deutlich die Sehrohre eines getauchten U-Bootes zu sehen.

"Ronja, das ist doch ganz einfach" meint Michael

Eine Box, gefüllt mit 0,5 bis 1 m langen Leinen, wird ausgekippt und jeder, der Lust hat schnappt sich eine Leine. Detlef und Michael zeigen, was der Seemann so an verschiedenen Knoten braucht. Für uns Betreuer ist es immer wieder interessant, wie schnell die Kinder, diese doch recht oft komplizierten Abläufe, lernen. Ob Halber Schlag, Schotstek, Kreuz- oder Achtknoten, zweimal gezeigt und schon wird selbst geübt.

Sabrina erklärt den aktuellen Kurs

An Deck werden wieder Knoten geübt, nach Karten navigiert und Manöver besprochen. Ein beliebter Aufenthaltsort ist das Klüvernetz und das Heck des Schiffes mit dem Ruderstand, wo es von Arne Informationen über die Position, die Geschwindigkeit und den Wind gibt. Auch am Ruder dürfen die jungen Seefahrer ihr Können zeigen.

Jetzt heißt es, schmieren und belegen

Unter Deck werden die Vorbereitungen für die erste Mahlzeit an Bord getroffen. Zur Backschaft haben sich Fynn, Junus und Sebastiano gemeldet, von den Betreuern sind Jens, Uwe und Heinz dabei. Wie auf allen Törns in der Vergangenheit heißt es zur Mittagszeit "Heute bleibt die Küche kalt, wir gehen in ...", das geht zwar heute nicht, aber belegte Brötchen und rohes, zurecht geschnittenes Gemüse geht immer. Uwe hatte die Brötchen schon aufgebacken und nun geht es ans Schmieren und Belegen. Die Betreuer schneiden die Brötchen auf und schmieren sie, die Kinder belegen sie dann mit verschiedenen Wurst- und Käsesorten. Als Rohkost werden Karotten, Paprika und Tomaten gewaschen und geschnitten. Verteilt auf zwei Körbe und eine Schüssel wird alles

Ole Schippn e.V. Laboe

Chris erklärt Lucas wo es lang geht

Der Wind war zwischenzeitlich fast eingeschlafen, frischte aber gegen 14:30 Uhr wieder richtig auf und die DE ALBERTHA erreichte Tageshöchstgeschwindigkeit von gut 6 Knoten.

Immer wieder reizt das Klüvernetz

Gegen 16 Uhr wird die Einfahrt in die Schlei erreicht. Der Wind ist wieder schwach und Arne startet die Maschine. Bald ist auch Maasholm in Sicht und es kommt das Kommando "Alle Segel

2. De Albertha Törn 2013

7

runter und verpacken"! Jetzt werden wieder alle Hände gebraucht, aber noch vor dem Anlegen an der Außenmole in Maasholm können wir dem Skipper "Klar Schiff"! melden.

in Beschlag genommen und die nächste Stunde vergeht wie im Flug.

Harte Belastungsproben

Schleimünde ist erreicht

Nach dem Festmachen muss das „Stromteam“ dafür sorgen, dass die Versorgung mit Landstrom sichergestellt ist. Hier kommt uns, wie jedes Jahr, der uns direkt gegenüber liegende DGzRS-Seenotkreuzer NIS RANDERS entgegen, gegen eine kleine Spende können wir unser Stromkabel direkt anschließen. Gegen 18 Uhr treffen sich alle an Deck zur Manöverkritik von Arne. Es gibt diesmal nichts zu beanstanden, alles hat sehr gut geklappt. Bei jeder Ankunft im Hafen wird vom Skipper der jeweilige Ort begrüßt und anschließend wird mit lautem Geschrei "ausgerastet". Danach gibt es das obligatorische Einlaufgetränk: Cola / Sprite / Fanta und Bier (Letzteres natürlich nur für die Erwachsenen).

Auch auf dem Schiff tut sich wieder etwas, das Abendessen wird vorbereitet. Die für die Backschaft eingeteilten Fabian, Kjell und Lucas helfen nur bei der Vorbereitung. Danach haben sie "spielplatzfrei" bekommen und kommen erst nach dem Essen zum Aufklaren der Kombüse und der Messe wieder zum Einsatz.

Backschaft ist ein harter Job

Die Vorbereitung liegt nun bei Detlef und Claudia. Unser Vereinsmitglied Klaus Stoltenberg (Haus des Kurgastes, Stein) hat am Morgen vor unserer Abreise eine große Portion Käse-Sahnesauce mit gekochtem Schinken küchenfertig vorbereitet. Diese muss nur noch aufgewärmt werden. Dazu wird ein Riesentopf Nudeln gekocht und Tomatensalat geschnibbelt. Fertig ist ein lecker Pasta-Gericht. Das wurde auch Zeit, denn nach einem anstrengenden ersten Segeltag war der Hunger bei der jungen Crew sehr groß. Für die Betreuer gibt es noch überraschenden Besuch an Bord. Berndt, ein ehemaliger DE ALBERTHA-Skipper liegt mit seinem Schiff auch in Maasholm und schaut auf einem Klönschnack vorbei.

Sabrina und Arne geben das Kommando

Die Eisdiele von Maasholm ist bei jedem Anlauf mit Laboer Schulkindern das erste Ziel nach dem Festmachen. Bewaffnet mit 2 Kugeln in der Waffel geht es auf den Spielplatz, der wegen der Vielzahl von unterschiedlichen Geräten jedes Mal von den Kindern gern angenommen wird. Das gilt besonders für die Seilbahn und das Karussell. Hier kann nun alles das nachgeholt werden, was an Deck des Schiffes aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt ist: Rennen. Toben, Springen. Schnell sind alle Spielgeräte Ole Schippn e.V. Laboe

Noch sind die Schüsseln leer...jetzt werden sie voll

Gegen 19 Uhr sind alle vom Spielplatz zurück und sitzen in der Messe zum Abendessen. Danach ist die Backschaft wieder komplett und es geht ans Abwaschen. 27 Schüsseln dazu die Bestecke, diverse Teller und Töpfe, sind doch etwas mehr, als man es von zu Hause gewöhnt ist. Bald ist alles sauber und seefest verstaut,

2. De Albertha Törn 2013

8

die Tische sind abgewischt und der Boden gefegt. Danach ist die ganze Gruppe zur Besichtigung der NIS RANDERS eingeladen. Selbst wenn einige schon die BERLIN in Laboe beim Open Ship besichtigen konnten, es ist doch immer wieder etwas Neues zu entdecken.

aus, um 22 Uhr geht's in die Kojen und eine halbe Stunde später ist auch Ruhe im Schiff. Am Morgen des 2. Tages heißt es gegen 7:30 Uhr aufstehen und schon kurze Zeit später sitzen alle an den Frühstückstischen. Heinz und Rolf haben gemeinsam mit den drei Mädchen, Leonie, Pauline und Ronja heute Morgen die Backschaft übernommen.

Auf See braucht man ein gutes Frühstück

"Danke DGzRS"!

Anschließend geht es noch mal auf dem Spielplatz, um sich nach dem guten Abendessen so richtig "auszupowern". Als alle dann wieder an Bord sind, soll eine Hochzeit stattfinden. Es gibt schon 3 Pastoren für die Trauung, aber noch keine Braut.

Es gibt Rührei mit Schinken, dazu Brötchen mit Butter, Aufstrich und Aufschnitt. Zum Rührei, dass in 4 Schüsseln verteilt auf jedem Tisch steht, kam dann noch folgender Spruch: "iPod's sind doch eigentlich an Bord nicht erwünscht und nun steht auf jedem Tisch ein "Eipott"! Auf diese Idee muss man erst mal kommen. Nach dem Frühstück gehen Jens und Heinz sowie einige Kinder noch in den nahe gelegenen "Tante-Emma-Laden" zum Einkaufen. Die Kombüse und die Messe werden aufgeklart und an Deck wird die Abfahrt vorbereitet. Die Gangway und das Stromkabel werden eingeholt und die Segel ausgepackt. Arne hat heute ein besonders Ablege Manöver vor, der Wind ist günstig und wir werden mit der gesetzten Fock ablegen, d.h. die Maschine bleibt "stumm". Das funktioniert wunderbar, wir verlassen den Hafen von Maasholm, sobald das Fahrwasser erreicht ist, kommt das Großsegel dazu und wir nehmen Kurs auf Schleimünde.

Laufen hier die Hochzeits-Vorbereitungen?

Schließlich findet sich doch noch eine, die aber direkt nach der Trauung die Scheidung einreicht. Die Ehe wäre sowieso ungültig gewesen, denn nur der Kapitän darf an Bord eines Schiffes Trauungen vornehmen und der lag schon in seiner Koje.

Die Fock wird noch an der Pier gesetzt

Mit einem ganz tollen Sonnenuntergang über der Schlei klingt der erste Tag so langsam Ole Schippn e.V. Laboe

Rolf mussten wir in Maasholm zurücklassen, er hatte am Abend einen wichtigen Termin in Laboe. Als heutiges Tagesziel gibt es zwei Alternativen: Wir können nach Eckernförde oder nach Damp segeln. Nachdem wir gegen 10:30 Uhr die offene See erreicht haben, fällt die Entscheidung für Eckernförde. Das Wetter ist gut, die Sonne scheint und die See ist ruhig. Da der Nordwind,

2. De Albertha Törn 2013

9

nach dem Kurswechsel in Richtung Eckernförde, mit 3 - 4 bf direkt von achtern (hinten) kommt, fahren wir den sogenannten „Schmetterling“, das heißt, das Großsegel steht nach Steuerbord und die Fock nach Backbord. Das U-Boot, von dem wir gestern nur die Sehrohre gesehen haben, fährt diesmal relativ dicht hinter uns, aufgetaucht vorbei.

Fock stand schon an Backbord und als der Wind, nach dem Umlegen des Ruders, das Großsegel erfasste, rauschte es mit viel Getöse ebenfalls nach Backbord und der neue Kurs lag fest.

Guter Wind, wenig Welle, da macht Segeln Spaß

"Na Tjark, hatten wir nicht vereinbart, keine Tampen um Kopf, Arme oder Beine zu legen"?

An Deck gibt es wieder die üblichen Aktivitäten, es werden Knoten geübt, über wichtige "Kinderthemen" diskutiert und sogar Karten spielen geht einwandfrei, denn durch den Wind von achtern gibt es kaum Fahrtwind, d.h. es ist fast windstill. Das Kartenspiel ist dem Verfasser diese Berichtes absolut unbekannt, es ist auf jeden Fall kein Skat oder Doppelkopf. Selbst die Spieler Jannis, Jonte und Lucas hatten manchmal Differenzen bei der Auslegung der Regeln. Besonders die Kamera von Michael erregt großes Interesse "Was man damit alles machen kann, toll"

Gegen 13:00 Uhr hat die Backschaft, diesmal sind es Jens und Uwe gemeinsam mit Enrico, Dennis und Junus, die belegten Brötchen sowie das geschnittene Gemüse (Möhren, Paprika und Tomaten) fertig. Beim Beschmieren mit Leberwurst musste Jens schon mal eingreifen, die Jungs waren so sparsam, dass man vor lauter Brötchen keine Wurst sah. Bald sitzen alle an Deck in der Sonne und lassen es sich schmecken.

Das Mittagessen auf der DE ALBERTHA

Der Eintrag ins DE ALBERTHA - Gästebuch soll diesmal nicht vergessen werden. Dazu ziehen sich Jannis, Dennis und Heinz in die Messe zurück. Jannis ist der beste Zeichner und malt auf der einen Seite ein Bild von unserem Schiff auf hoher See bei Sonnenschein. Auf der anderen Seite stehen ein paar Dankesworte an die Crew mit allen Unterschriften der Kinder und Betreuer.

Pauline: "Tjark, nun schau doch mal her"!

Auch im Klüvernetz und am Steuerstand herrscht wieder viel Betrieb. Das Steuern des Schiffes durch die Nachwuchskapitäne klappt schon wesentlich besser als gestern. Als bei der Einfahrt in die Eckernförder Bucht eine Kursänderung nötig wird, entscheidet sich Arne diesmal zu einer Halse. Hier wird, im Gegensatz zur Wende nicht der Bug, sondern das Heck in den Wind gedreht. Die Ole Schippn e.V. Laboe

Die Gästebuch-Zeichner und Schreiber

Kurz vor 14 Uhr erreichen wir den Marinestützpunkt Eckernförde, nun heißt es alle Segel runter und verpacken, dann Maschine starten und anlegen. Das Schiff liegt direkt an der Hafenpromenade nahe der Fußgängerzone von Eckernförde.

2. De Albertha Törn 2013

10

Nun stehen die Einlaufgetränke bereit und Arne begrüßt alle im neuen Hafen und spricht ein paar Worte über den heutigen Tag. Dann kommt das obligatorische Ausrasten und der erste Schluck aus der Buddel. Hierzu noch eine kleine Story: Ein Mädchen (es werden hier keine Namen genannt) fragte: "Müssen wir das in Laboe auch machen"? "Natürlich, warum die Frage, gibt's da ein Problem"? "Das ist doch so peinlich, wenn unsere Eltern das sehen".

Abschließend bekommt jede(r) einen OSLGutschein und kann sich aus den schätzungsweise 50 Sorten 100 Gramm aussuchen und in eine kleine Tüte einfüllen. Da war schon einige Geduld notwendig, bis alle ihre 100 Gramm zusammen hatten.

Um den Laboer Fußball-Nachwuchs müssen wir uns keine Sorgen machen

"Gleich gibt's was Süßes"

Nun heißt es "sich landfein machen" und die ganze Gruppe macht sich auf den Weg zur Bonbonfabrik. Da wir schon telefonisch angemeldet sind, werden wir freundlich empfangen und schon bald beginnt die Vorführung. Vom Mischen der Masse aus Wasser, Zucker und Glykose bis zum fertigen Bonscher vergehen ca. 20 Minuten.

Die Maschinen, mit denen die Masse gewalzt und die Bonbons geformt werden, sind schon über 60 Jahre alt und funktionieren immer noch einwandfrei. Für jede Bonbonform gibt es ein Walzen-Paar. Der ganze Fertigungsablauf wird uns vom "Bonbon-Meister" anschaulich erklärt und das fertige, noch warme Produkt kann auch gleich probiert werden.

Wie man sieht, es geht auch ruhiger

Nun geht's zurück zum Schiff und gleich weiter zum Spielplatz am Strand. Im und am Schiff sind die Vorbereitungen zum Grillen in vollem Gange. Alles was auf dem Grillplatz gebraucht wird, transportiert die "Kette".

Mit Genehmigung des Hafenmeisters können wir zwei Grills an der Hafenpromenade direkt vor dem Schiff aufstellen. Arne hat Chris zum "1. Grillrost-beauftragten" ernannt, der dafür zuständig ist, dass alles was benötigt wird, auch bereitsteht.

Keiner muss hungrig den Platz verlassen

Bei dieser Auswahl fällt die Entscheidung schwer Ole Schippn e.V. Laboe

Am Grill sitzen Arne und Michael und versorgen die ganze Gruppe mit leckeren Würsten und verschiedenen Fleischsorten. Dazu gibt es Salate und Gewürze. Um der heutigen Backschaft, Claudia, Jens und Uwe sowie

2. De Albertha Törn 2013

11

Jonte, Sebastiano und Tjark die Abwäsche zu erleichtern, hat Uwe noch schnell Pappteller besorgt, so können die richtigen Teller im Schrank bleiben und das Aufklaren der Kombüse ist wesentlich einfacher. Da die Betreuer nun ihr Feierabend-Bier trinken, wollten die Kinder nicht zurückstehen und versorgen sich mit "Flens-Fassbrause". Nun können auch sie sich an dem gemeinsamen "Plopp" beteiligen.

Alle genießen das Feierabend-Bier (-Brause)

Schnell wird nun der Platz vor dem Schiff in Beschlag genommen. Die einen spielen Fußball, die anderen Wikinger-Schach, diese unterhaltsame Spiel mit den Rundhölzern und den Holzklötzchen, die vom Gegner abgeschossen werden müssen.

Die Betreuer genießen diesen wunderschönen Abend noch eine gute Stunde länger und gegen 24 Uhr ist dann Ruhe im Schiff. Der 3. Tag beginnt für Claudia und Detlef schon recht früh. Gegen 5 Uhr kommt aus einer Kabine der Notruf "Mir ist so schlecht". Beide Betreuer kümmerten sich um den "Patienten", der wohl am Abend vorher etwas zu viel gegessen und auch zu viel Fass-Brause getrunken hat. Als dann der Rest des Schiffes wach wurde, waren die Spuren der vergangenen 2 Stunden schon beseitigt und der Magenkranke zwar noch etwas blass, aber sonst wieder o.k. Den Kaffee hatte die "Frühaufsteherin" Claudia schon gekocht und die Frühstückstische werden von Malte-Fabian und Fynn-Niklas sowie von Uwe und Heinz hergerichtet

Das letzte gemeinsame Frühstück

Ein, auf allen DE ALBERTHA Kindertörns sehr beliebtes Spiel: "Wikinger-Schach"

Wieder andere probieren sich im Stelzenlaufen. Zum Abschluss des Abends stand noch Seilspringen an. Die Teilnehmer stehen in einer Schlange hintereinander und das lange Seil wird von Claudia und Detlef vorerst nur hin und her bewegt. Wer das Seil berührt, scheidet aus. Bei den beiden Letzten wird das Seil dann richtig geschwungen und wer ohne Berührung durchkommt ist der Sieger. Bei zwei gewerteten Durchgängen war es einmal Lucas und einmal Jonte.

Gegen ½ 9 Uhr hören wir dann auf diesem Törn zur ersten Mal das traditionelle DE ALBERTHA Wecklied von Nana Mouskouri „Guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen Sonnenschein ….“ Nun wird in aller Ruhe gefrühstückt und an schließend von der Backschaft Kombüse und Messe aufgeklart. An Deck laufen schon die Vorbereitungen zum Ablegen. Die Segel werden ausgepackt und die Persenninge zusammengelegt und verstaut. Gegen 10 Uhr lässt Arne die Maschine an, das Schiff legt ab und die letzte Etappe der diesjährigen OSL - DE ALBERTHA-Kindertörns beginnt.

Einmal muss das Großsegel noch hoch Hier ist Kondition gefragt

Bei diesen Spielen vergeht die Zeit schnell und es ist bereits weit nach 22 Uhr, als es heißt "Gute Nacht und ab in die Kojen". Ole Schippn e.V. Laboe

Alle haben ihre Positionen eingenommen und die Segel können gesetzt werden. Zuerst die Fock, dann das Großsegel und schließlich, da der Wind sehr günstig ist, auch der kleine

2. De Albertha Törn 2013

12

Klüver. Mit 5,7 kt fahren wir in der Eckernförder Bucht bei ruhiger See in Richtung Ostsee. Der Wind wird weniger und die Geschwindigkeit nimmt auf 1,8 kt ab, da schlägt die Stunde des Beibootes RUUD, es wird klar gemacht und zu Wasser gelassen.

Kapitän, Steuer- und Bootsmann müssen natürlich an Deck bleiben, wenn das Schiff fährt. Das Schiff ist zwar nautisch top ausgerüstet, aber einen Autopiloten hat es noch nicht. Nun gibt es für die Backschaft noch mal einige Arbeit, denn 27 Schüsseln und Löffel, dazu einige Töpfe, waschen sich nicht von allein ab. Auch das ist bald geschafft und alle treffen sich wieder an Deck, um das schöne Wetter zu genießen.

Dennis darf einsteigen ... und Chika leidernicht

Chris übernimmt das Ruder und immer zwei Kinder steigen zu, um dann mit "Full Speed" einige Runden um das Schiff zu drehen. Jedes Mal wenn RUUD zum Wechsel der Crew anlegt, kommt Chika vom Achterschiff und möchte mitfahren. Sie fährt sehr gerne Schlauchboot, muss aber diesmal zuschauen.

"Hier sieht man, warum wir so gerne Schlauchboot fahren"!

Schon bald ist es Zeit zum letzten Mittagessen. Die Backschaft für heute Mittag haben Claudia, Michael und Sebastian zusammen mit Leonie, Enrico und Tjark. Die Tische werden gedeckt, Schüsseln und Löffel verteilt und die schon vorbereitete Tomatensuppe mit Fleischklößchen und Reis wird aufgewärmt. Die See ist ruhig, das Schiff schaukelt kaum, so dass alle in Ruhe ihre Suppe löffeln können.

Der Käpt'n und seine Offiziere auf Heimatkurs

Kinder und Betreuer sind entspannt und gut gelaunt. Es kommen aber auch ein paar, etwas traurige Fragen: "Warum müssen wir den heute schon zurück nach Laboe, können wir nicht noch einen Tag länger bleiben"? "Das geht leider nicht, das Schiff sticht morgen schon wieder mit einer neuen Gruppe in See". Einige Aufregung gibt es aber doch noch. Aus der Ferne nähert sich das in Laboe stationierte Seenotrettungsboot BOTTSAND und macht längsseits fest. Die DGzRS-Leute hatten eine Übung und haben uns bei der Gelegenheit, unseren gestern in Maasholm zurück gelassenen Rolf wieder mitgebracht. Nun waren auch wir Betreuer wieder vollzählig. Danke BOTTSAND!

Die BOTTSAND bringt Rolf zurück

Detlefs Foto vom Schlauchboot aus

Bei allen Mahlzeiten, die tagsüber eingenommen werden, wird natürlich auch an die Crew gedacht. Uwe schnappt sich 3 Schüsseln und bringt sie an den Steuerstand. Ole Schippn e.V. Laboe

Nun neigt sich auch der dritte und letzte Tag dem Ende zu. Alle Kinder sind inzwischen unter Deck, um ihre Sachen zu packen und die Kabinen aufzuräumen und auszufegen. Die Restarbeiten an Deck erledigen die Betreuer. Von Rolf werden jetzt die Kabinen inspiziert. Es gibt, mit einigen kleinen Ausnahmen, durchweg

2. De Albertha Törn 2013

13

gute Noten, so dass hierfür keiner mit der Zahnbürste das Deck schrubben muss. Die Abholer der Kinder werden gegen 13:30 Uhr telefonisch informiert, dass wir gegen 15 Uhr in Laboe einlaufen werden. Die Maschine läuft schon seit einiger Zeit und unterstützt die Segel. Laboe ist schon an Backbord zu sehen, aber da wir das Fahrwasser kreuzen müssen, haben noch einige größere Schiffe Vorfahrt.

Nun hat Rolf auch noch sein Erfolgsertlebnis

Mit den Schlussworten von Thorsten Vergin, dem 1. Vorsitzenden von OSL, geht der 2. Törn der 13-ten OSL-Kinderfahrt mit der DE ALBERTHA zu Ende.

"Arne, putz ihn weg"!

Das Segel bergen und verpacken ist inzwischen schon zur Routine geworden und ist schnell erledigt.

"Falte greifen und zieh ieh ieh n"!!

Nun wird endgültig Kurs auf den Heimathafen Laboe genommen, den wir kurz nach 15 Uhr erreichen und an unserem Ausgangsplatz, der Pier am alten Holzhafen festmachen. Auch hier wird wieder das präzise Anlegemanöver von Arne und seiner Crew bewundert. Auch die „Abholer“ haben sich inzwischen eingefunden und die gesamte Besatzung sitzt bzw. steht an Deck. Arne bedankt sich bei den Kindern und Betreuern für die gute Zusammenarbeit an Bord und verteilt. abschließend die Meilenbestätigungen, mit der jede(r) nachweisen kann, dass sie /er in den drei Tagen 78 Seemeilen mit der DE ALBERTHA zurückgelegt hat. In der Aufregung, nach Ankündigung eines bevorstehenden Segelmanövers durch den Skipper, wurden doch tatsächlich zwei Mädchen und ein Junge kurzzeitig ohne Rettungsweste an Deck gesichtet und wie jeder weiß, Strafe muss sein. Also kommen die berühmten Zahnbürsten von Rolf doch noch zum Einsatz.

Ole Schippn e.V. Laboe

Ein letztes Mal "Ausrasten"

Mit dem obligatorischen Abklatschen gehen die Kinder von Bord und die Betreuer bilden eine Kette und geben das Gepäck an Land. Aufgrund des Gewichtes so mancher Gepäckstücke denken einige von uns "Hatten die eine Weltumsegelung vor"? Wir bedanken uns bei der Crew, die immer für uns und die Kinder da war, und bei dem Kinder-Team, das uns die drei Tage fröhlich, munter und gut gelaunt begleitet hat, sowie bei den Eltern, die uns ihre Kinder anvertraut und auch an unsere Spendenbox gedacht haben. Vielleicht ist bei einigen ja auch die Lust am Segeln geweckt worden. Die OSL - Jugendgruppe und die Gruppe „3ineinemBoot“ freuen sich über jedes neue Mitglied. Tschüss und viel Erfolg für Eurer neues Schuljahr 2013 / 2014 auf einer anderen Schule

2. De Albertha Törn 2013

Heinz Bisping

14

Die Teilnehmer am 2. Törn: Unsere jugendlichen Gäste: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16.

Ronja Beckmann Leonie Brandt Pauline Schäfer Jannis Duhnke Finn-Niklas Esch Lucas Freigang Tjark Freis Malte-Fabian Geisbauer Svend Hasselberg Enrico Meggle Sebastino Piol Jonte Rhode Kjell Schilly Junus Telli Fabian Triebel Dennis Thorsten Zinda

Das OSL Betreuerteam: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

Claudia Voß Detlef Bahr Heinz Bisping Jens Dziallas Michael Held Uwe Hundertmark Rolf Rathje Sebastian Voß

Zum Abschluss möchten wir den Kindern noch einen Tipp unseres ehemaligen Skippers Dick mit auf den Weg geben: „Wenn Ihr zu zweit an der Winsch steht – egal ob groß und klein, dick und dünn, stark und schwach, Mädchen und Junge - nur gemeinsam seid Ihr stark genug, die Segel zu setzen. Eine(r) allein schafft es nicht. Dieses gilt übrigens nicht nur auf einem Schiff, sondern in Eurem ganzen Leben“!

Ole Schippn e.V. Laboe

2. De Albertha Törn 2013