Offene Rechnungen im Westen Reisebericht unserer USA-Reise 2010

Gerne nehmen wir euch mit auf unsere weite Reise durch den Westen der USA, die zugegeben etwas unkonventionell ist aber von uns extra zur Begleichung offener Rechnungen so gewählt wurde. Offene Rechnungen deshalb, weil wir die meisten Ziele bereits besucht hatten, wir aber aus verschiedensten Gründen noch mal dorthin wollten. Sei es, weil das Wetter beim ersten mal nicht mitgespielt hatte, weil wir zu wenig Zeit hatten oder was auch immer. Ergänzt. wird die Route durch Ziele, die wir vorher noch nicht gesehen hatten. Hier die Route im groben: Las Vegas - Yellowstone NP - Mount Rushmore - Arches NP - Monument Valley - Page - Valley of Fire - Las Vegas 29.08.2010 - Anreisetag Heute machen wir ein völlig neue Erfahrung, da unser Abflug erst um 12 Uhr ab Stuttgart geht. Bisher mussten wir immer in aller Hergottsfrühe aufstehen, doch heute lief alles ganz entspannt ab. 8 Uhr aufstehen, gemütlich frühstücken, die letzten Trümmer in die Koffer, Auto beladen und um 9 Uhr fahren wir los Richtung Stuttgart. Das Auto bei Airparks Stuttgart abgestellt und uns vom Shuttle zum Flughafen fahren lassen. Um 11.15 Uhr waren wir dann auch schon am Flughafen. Dank Online-CheckIn am Vortag mussten wir ja nur noch das Gepäck aufgeben. Noch gemütlich einen Kaffee bei Leysieffer getrunken und dann durch den Sicherheits-Check. Pünktlich beginnt das Boarding und unser BA-Flug gen London startet pünktlich und bereits nach 1 h 30 min waren wir in London. Dort habe ich (Thomas) den ersten Fehler begangen, denn wir begaben uns zielstrebig durch die Sicherheits-Kontrolle. Mist, jetzt gibts kein Zurück mehr - ich wollte doch noch raus zum rauchen! Na egal. Wir hatten ja nur 3:40h Aufenthalt, bevor es weitergeht nach Las Vegas. Die Wartezeit in Heathrow verbrachten wir mit Kaffee trinken und bummeln. So gehen die langen Stunden auch irgendwann vorbei und um 15.20 Uhr öffnete das Gate. Doch warum beginnt das Boarding nicht. Die BA-Crew hielt es auch nicht für nötig etwas dazu zu sagen. Zwischenzeitlich war es 16.10 Uhr. Eigentlich sollte der Flieger jetzt abheben, doch wir standen immer noch am Gate. Endlich ging das Boarding los. In die Busse verfrachtet und zum Flieger gekarrt. Jetzt aber mal los hier. Langsam werden wir ungeduldig. Insbesondere bei mir macht sich eine gewisse NikotinUnterversorgung bemerkbar. Schnell einen Nikotin-Kaugummi einwerfen. Mit letztendlich 1,5 Stunden Verspätung hoben wir dann ab in Richtung Las Vegas. Ich bildete mir ein den wie immer nuschelnden englischen Piloten so zu verstanden

haben, dass es Probleme mit der Ground-Transportation gab. Warum verstehe ich eigentlich keine Engländer? Unabhängig davon, ob sie in ein Mikrofon nuscheln oder direkt in mein Gesicht? Egal - hauptsache ich verstehe die Amis! Zu allem Überfluss haben wir noch heftigen Gegenwind, was das schnelle Vorankommen auch nicht fördert. Nach einem unspektakulären Flug mit spektakulärer Beinfreiheit (nein wir sind nicht Business geflogen, sondern saßen am Notausgang) kamen wir dann mit fast zwei Stunden Verspätung in Las Vegas an. Da wir bisher noch nie in Las Vegas angekommen sind, sondern nur abgeflogen, freuen wir uns über die Überschaubarkeit des Flughafens und die Tatsache, dass wir der einzige Flieger an der Immigration sind. Somit ging das zügig über die Bühne. Der nette Officer hat noch nicht mal bemängelt, dass in unseren Reisepässen noch der falsche Wohnort steht - den haben wir nämlich völlig vergessen, nach unserem Umzug ändern zu lassen. Dann zum Gepäckband - wie immer waren unsere Koffer gefühlt die letzten, die es ausspuckte. Dann nichts wie raus und nach fast 17 Stunden Nikotin! Ich leicht schwummrig und Yvonne topfit zum RentalCarShuttle und auf zu Alamo. Der nette Alamo-Mitarbeiter unternahm mehrere VErsuche uns davon abzuhalten, den Mietwagen zu wollen, den wir auch gebucht hatten. Midsize-SUV ist doch für zwei Personen viel zu klein. Ich sagte ihm dann freundlich und bestimmt, dass wir bisher immer mit dieser Klasse zufrieden waren und er gab auf. Vertrag unterschrieben, Treppe hoch aufs Parkdeck und schon war uns klar, warum er uns unbedingt ein Upgrade verkaufen wollte. Der Mitarbeiter oben teilte uns mit, dass sie kein MidsizeSUV hätten und dass wir uns eins von den 5 grossen, die da stehen nehmen sollen. Natürlich ohne Aufpreis! Wir liessen also den schon leicht vergammelten Jeep Liberty, der unserer Buchungsklasse entsprochen hätte links liegen - denn laut dem Mitarbeiter war dieser ja gar nicht da - und nahmen uns einen Jeep Grand Cherokee. Es lebe Alamo!

Noch schnell einen Halt bei den goldenen Bögen einwerfen um den Double Cheesburger-Preis zu checken - aha, gehört nicht mehr zum Dollar-Menu, ist mit 1,19 aber immernoch unverschämt günstig. Die haben jetzt auch Smoothies? Müssen wir demnächst mal testen, können die das? Dann ab zum Hotel, dem Super8 Strip Area.

Mittlerweile war es fast 23 Uhr und wir waren dann doch etwas erledigt. Ein anstrengender Reisetag geht zu Ende. Highlights: endlich wieder zu Hause! nicht so toll: unendlich lange Anreise. Hotel: Super 8 Strip Area - guter Tipp aus dem USA-Forum. Für die erste Nacht gut, da nicht ins Strip-Getümmel gemusst. Für längere Aufenthalte nicht so der Renner. Preis: 34,45 € über Expedia.de. gefahrene Meilen: 7

30.08.2010 - Las Vegas - Clearfield Heute steht uns ein elend langer Fahrtag ins Haus. 454 Meilen ohne Besichtigungen auf der Strecke. Warum tut man sich so etwas an? Ganz einfach: Zur Wahl stand ein Gabelflug Hin Salt Lake City, zurück ab Las Vegas oder ein Hin- und Rückflug Las Vegas. Nach Abwägung aller Fakten - und insbesondere Flugpreise - entschlossen wir uns, unseren Aufenthalt einfach einen Tag zu verlängern um die Strecke LAS-SLC auszugleichen und diese in einem Rutsch durchzufahren. Auf dieser Strecke gab es sowieso nichts, was wir noch sehen wollten, also schaffen wir diese auch an einem Tag. Nach einer fast schlaflosen Nacht - irgendwie hat das mit dem Jetlag dieses mal nicht so richtig funktioniert, normalerweise schlafen wir sofort nach Ankunft ein und sind um 5 Uhr topfit - stehen wir um kurz vor 6 trotzdem fit auf, duschen, packen unsere sieben Sachen und checken aus. Das ideale am Super8 ist das Ellis Island nebenan, dort gehen wir zum frühstücken. Unser erstes richtiges US-Frühstück: Zwei Rühreier, Bacon, Kartoffeln, Toast für 4,99$. Wunderbar. Wir beschließen, am Ende unserer Reise wieder hier her zu kommen, um das Steak-Special für 6,99 und das "Hefe Weiss" aus der hauseigenen Brauerei zu testen. Gut gestärkt besteigen wir unseren Jeep, programmieren das Navi und um 7.50 Uhr starten wir die lange Fahrt. Links ab auf die Flamingo und schon geht es rechts auf die I15N. Ideale Lage das Super8. Hat man so etwas schon mal gesehen: Das Navi meldet: Fahren Sie 451 Meilen geradeaus. Das ist Amerika! Bis auf einen Stopp beim Target um zwei Paletten Wasser und etwas Knabber-Zeug zu kaufen und einem Tank-Stopp (scheint durstig zu sein der große?!) geht es ohne besondere Vorkommnisse durch für unseren Geschmack meist langweilige Landschaften weiter voran. Selbst der normalerweise standardmäßige Double-Cheese fällt heute auf Grund des üppigen Frühstücks aus. Diverse Raucher- und Verschnaufpausen dürfen natürlich auch nicht fehlen. Damit der heutige Bericht nicht

fotolos wird, haben wir auch noch ein paar Sonnenblumen beim Stoppen an der Interstate entdeckt:

Die I15 ist größtenteils leer. Erst als wir uns Salt Lake City nähern wird es voller. Wir quälen uns durch die Baustelle I15 durch ganz Salt Lake City und erreichen unser Ziel: Das Days Inn Clearfield um 16.35 Uhr (inkl. 1 Std. Zeitverschiebung). Kurz eingecheckt, ein bißchen chillen und dann plagt uns der Hunger. Wir haben Lust auf unser Chili's-Lieblingsessen: Honey Chipotle Chicken Crispers. Blöd, am Chili's sind wir vorhin vorbeigefahren. Also wieder 3,5 Meilen zurückgefahren um lecker zu speisen.

Highlight: Bitte fahren Sie 451 Meilen geradeaus nicht so toll: nichts Hotel: Days Inn Clearfield. Sehr schönes, ziemlich neues Motel mit schönen Zimmern. Obwohl direkt an der I15 ideal gelegen, da eine Häuserreihe zurückversetzt. Sehr empfehlenswert. Preis: 38,66 € über Expedia.de gefahrene Meilen: 461

31.08.2010 Clearfield - West Yellowstone Der Morgen begann wieder früh um 20 vor 6. Genug im Bett rumgewälzt, aufstehen! Zwei Minuten vor 6 habe ich die Frühstücks-Vorbereiterin mit der Frage, ob es schon einen Kaffee gibt, zu Tode erschreckt. "Give me a second" stieß sie hervor. OK, ich gab ihr eine ganze Zigarettenlänge, schnappte einen Kaffee und ging zurück aufs Zimmer. Nach der üblichen Morgentoilette wieder in den Frühstücksraum. Wir machten uns

jeder eine Waffel, ich nahm noch einen Muffin. Kaffee, Tee und Orangen-Wasser. Am Tisch nebenan saßen drei Chinesen (nein, nicht mit Kontrabass) und beobachteten uns ganz gebannt beim Waffeln backen. Als wir fertig waren, unternahmen sie auch einen Versuch. Kurz bevor es ein Waffelteig-Disaster gab, beschlossen sie, uns um Hilfe zu bitten, was wir natürlich gerne auch taten. Die Waffel schien ihnen ausgezeichnet zu schmecken. Dies ließ zumindest die Kaulautstärke vermuten So macht man das in China doch, oder? Wir gingen zurück aufs Zimmer um unsere sieben Sachen zu packen und machten uns um 7.30 Uhr auf den Weg. Brrrrr - bitterkalte 8° warens draußen. Hoffentlich wirds bald wärmer... Der erste Programmpunkt war heute der Antelope Island State Park. Den mussten wir 2005 aus Zeitgründen auslassen. Das Kassenhäuschen an der Einfahrt war um diese Zeit verlassen, nur Umschlagzahlung. Wir fuhren also die schnurgerade Straße den Damm zur Insel entlang und bemerkten einen doch strengen Geruch vom ich nenne es mal Salt Lake Watt. Als wir ausstiegen um ein paar Fotos zu machen verstärkte sich das Düftchen noch. OK, nichts für empfindliche Nasen wie mich hier. Aber schön war es mit der aufgehenden Sonne schon:

Als aus dem Watt dann ein richtiger See wurde, besserte sich die Luft etwas. Wie man auf dem Campingplatz aber längere Zeit aushalten kann war uns schleierhaft. Also unser nächster Badeurlaub findet sicherlich nicht hier statt. Landschaftlich hingegen war es sehr schön:

Viele Tiere gibts hier auch. Häschen, Möwen, Antilopen, nur bis zu den Büffeln haben wir es nicht geschafft. Die sehen wir ja dann morgen. A propos Büffel: Wer soll denn da jetzt eigentlich auf der Straße bleiben - die Menschen oder die Büffel:

Wir beschlossen, den State Park zu verlassen und uns auf den Weg Richtung West Yellowstone zu machen. Die I15 verläuft auf dieser Strecke durch wesentlich abwechslungsreichere Landschaft. Zuerst ging es durch die prärieartige Landschaft im Norden Utahs. Dann erreichten wir die Staatsgrenze des "Lands der berühmten Kartoffeln" ??? Idaho. So, nun konnten wir auf unserer USA-Karte auch einen Punkt auf Idaho machen, denn da waren wir bisher noch nicht. Das Landschaftsbild änderte sich und immer wieder tauchten Lava-Formationen auf. Noch kurz einen Blick auf die Wildtiere Idahos geworfen:

und weiter gehts. Ab Pocatello änderte sich die Landschaft wieder, es war Landwirtschaft angesagt. Wie heißt es immer so schön: "die dicksten Bauern haben die dümmsten Kartoffeln" oder so ähnlich. Idaho machte seinem Kartoffel-StaatStatus alle Ehre. Es wurde geerntet und viele Potatoe-Trucks waren unterwegs. In Rexburg legten wir den obligatorischen Stopp bei den Golden Arches ein. DoubleCheese wie immer um die Zeit. Ach ja, und wie war das mit den Smoothies? Wir bestellten einen Wildberry und bekamen ihn auch prompt - den Strawberry/Banana. Macht nichts, schnell einen neuen gezaubert - bei den Schotten gibts auch für jedes Ding eine vollautomatische Maschine - ach ja und nehmen Sie den Erdbeer/Banane doch auch mit, bevor ich ihn wegschmeiße. Kein Ding, machen wir gerne. Obwohl wir hinterher dachten, einer wäre auch genug gewesen. So richtig konnte uns das etwas chemisch schmeckende Gebräu nicht überzeugen. Also waren wir als eingefleischte Smoothie-Fans wieder eine Erfahrung reicher. In Idaho Falls verließen wir dann die I15 und fuhren auf die #20. Weiter bis Ashton, dann bogen wir rechts ab auf den Mesa Falls Scenic Byway. Eine gute Idee, denn diese Strecke ist wunderschön und bietet als Highlight die Mesa Falls. Wir machten einen kurzen Fotostopp an den Lower Falls:

Aber unser eigentliches Ziel waren die Upper Falls, die wunderschön in einem Talkessel liegen. Als Eintritt genügte der Nationalparkpass. Man erreicht die Lower

Mesa Falls mittels eines kurzen Loop-Trails, der sehr schön gelegen zu den Fällen hinunterführt. Wenn man zur richtigen Zeit kommt sieht man in der Gischt einen Regenbogen. Heute begnügten wir uns allerdings einfach mit den schönen Fällen. Wir hatten Glück, denn das Wetter war in der letzten Stunde schlechter geworden. Es war bewölkt und auch ein kurzer Schauer erwischte uns. Doch mit Eintreffen an den Fällen kam die Sonne raus:

Wunderschön auch, wie sich durch die Gischt das Moos auf der gegenüberliegenden Felswand ausbreitet:

Anschließend ging es dann weiter den Scenic Byway entlang zurück zur #20 und wir erreichten um 16.50 Uhr West Yellowstone. West Yellowstone könnte man als touristische Versorgungszentrale für den Yellowstone NP bezeichnen. Hier gibt es Motel an Motel und Restaurants ohne Ende. Eine historic Town darf natürlich auch nicht fehlen:

Nach einem kurzen Bummel fuhren wir zu unserem Motel: Das Best Western Weston Inn. Bei einem kurzen Plausch mit dem Manager erfuhren wir, dass es derzeit kein WiFi im Zimmer gibt, da am Samstag ein Tornado gewütet hat. Ich fragte, ob es ein heftiger Tornado war und er bejahte dies. Wir fragten, wo wir denn einen guten Burger essen könnten, denn heute war Burger-Tag: einmal während des Urlaubs muss ein echter amerikanischer Burger gegessen werden. Er empfahl uns das "Bullwinkle's", wo wir dann auch hinfuhren. Die Burger waren auf jeden Fall sehr lecker und wir empfehlen das Lokal hiermit ausdrücklich weiter. Zwischenzeitlich ist es bitterkalt geworden. Um 17.30 Uhr hatte es 10°C und es weht ein eisiger Wind. Hoffentlich spielt das Wetter morgen mit. Somit geht der dritte Tag unserer Reise zu Ende. Highlight: Mesa Falls und Scenic Byway nicht so toll: die Temperaturen Hotel: Best Western Weston Inn. Schöne, saubere Zimmer. Durchaus zu empfehlen. 129$ über Expedia.de gefahrene Meilen: 347 Wetter: Heiter gegen später wolkig, ein kurzer Schauer. 8 bis 20°C.

01.09.2010 - Yellowstone Nationalpark Wir haben Bären gesehen! Dazu aber später mehr. Der Blick aus dem Fenster nach dem Aufstehen war ernüchternd: Grau in grau und Regen. Der Blick aufs Thermometer bei der Morgenzigarette bestätigte das Gefühl: Die Eiszeit muss ausgebrochen sein - 6°C! Also beschlossen wir den Tag ruhiger anzugehen. Es gab wieder ein continental breakfast mit Waffeln - heute mit Nutella,

das wir natürlich mitgebracht hatten. Nachdem wir die Nachricht über unser Motel hier im Forum gelesen hatten, beschlossen wir mal kurz hinter das Haus zu schauen und siehe da: Unser Motel hatte kein Dach! Nur eine Plane. Ist uns gestern von vorne gar nicht aufgefallen. Gut, dass wir nicht am Samstag hier waren. Um 9 Uhr machten wir uns dann endlich auf den Weg in den Park. Die Anfahrt gestaltete sich gemütlich, da wir heftigen Verkehr hatten - Büffelverkehr um genau zu sein. Immer wieder trabten gemütlich Büffel auf der Straße und hielten völlig unbeindruckt den Verkehr auf. Auf Grund des miesen Wetters beschlossen wir umzuplanen und heute unten rum zu fahren mit der Hoffnung, dass sich das Wetter zum Nachmittag hin bessert weil wir ja bei den Lower Falls noch ein paar Rechnungen offen hatten. Am Westthumb Geyser Basin angekommen zogen wir alle Klamotten an, die wir zur Verfügung hatten. Es hatte mittlerweile nur noch 5°C. Wir machten uns auf den Weg zum Loop und schauten uns ausgiebig die Pools usw. an. Gerne blieben wir von Zeit zu Zeit in den warmen Dämpfen stehen, um uns etwas aufzuwärmen. Der Wind pfiff uns eisig ins Gesicht und immer wieder regnete es. Wir hatten zwar warme Kleider für den Yellowstone eingepackt, doch die dicke Winterjacke, Schal und Handschuhe haben wir leider zu Hause gelassen. Trotz widriger Bedingungen gelangen uns viele schöne Fotos:

Danach war es uns nach Aufwärmen zu Mute. Mangels Alternativen stiegen wir ins Auto und drehten die Heizung an. Soweit wir uns erinnern können, war das das erste mal in den USA . Wir fuhren die schöne Strecke am Yellowstone Lake entlang bis zum Mud Volcano, einem schlammspeienden Loch:

und besichtigten die Umgebung, in der es weitere schlammfarbene Seen und Becken gab, die sprudelten oder blubberten. Insgesamt keine sehr einladende Gegend. Weiter ging es zur Sulphur Caldron mit ihrer leicht gelblichen Färbung und danach zum Hayden Valley:

Dieses Jahr wahr hier kein einziger Büffel zu sehen. Wie auch, die waren ja alle auf den Straßen unterwegs. 2005 hatten wir hier eine rießen Herde gesehen. Dieses Jahr waren sie mehr über den Park verstreut und sorgten mehrfach an diesem Tag für Verkehrsstau. Weiter ging es Richtung Canyon Valley bis wir rechts in den South Rim Drive einbogen. Unser erstes Ziel: Der Uncle Toms Trail. Hier gehen Millionen von Treppen bis fast zum Grund des Canyons direkt vor den Lower Falls. Wir machten uns auf den beschwerlichen weg hinunter in den Canyon. Der Abstieg war jedoch nicht sonderlich anstrengend, lediglich unsere Knie zitterten gelegentlich ob der Steile. Unten angekommen wurden wir jedoch mit herrlichen Ausblicken auf die Lower Falls belohnt. In der Gischt der Falls kann man je nach Tageszeit Regenbögen

sehen:

Dann kam der beschwerliche Aufstieg über das Treppenwerk:

Dabei darf man nicht vergessen, dass man sich auf einer Höhe von ca. 2300m befindet. Dann überwindet man den Höhenunterschied von unten nach oben (wenn ich mich richtig erinnere waren es ca. 300 Höhenmeter) durch die Treppen in sehr kurzer Zeit. Für ungeübte Wanderer wie uns eine Herausforderung. Ruck zuck waren wir außer Atem und unser Herz klopfte im Galopp. Immer wieder mussten wir auf den extra hierfür in regelmäßigen Abständen angebrachten Bänken Pause machen. Zu guter letzt kamen wir glücklich und zufrieden wieder oben an. Das sind die Erfahrungen von denen man noch lange zehren kann. Wieder erholt liefen wir noch kurz den Weg zum Upper Falls Overlook. Die Upper Falls sind an sich natürlich auch gewaltig aber halt doch kein Vergleich zu den Lower Falls.

Danach fuhren wir weiter bis zum Artist Point, von dem man einen herrlichen Ausblick auf den Grand Canyon of the Yellowstone mit den Lower Falls am Ende hat:

Danach ging es auf die andere Seite des Yellowstone Rivers, um den Trail zur Abbruchkante der Lower Falls zu laufen. Wir ignorierten den Warnhinweis "Bear-Area" und liefen hinab. Ein schöner Zick-Zack-Weg führte hinunter zum Fluss. Beeindruckend, so direkt am Abgrund der Wasserfälle zu stehen, nur durch ein Hüfthohes Geländer vom Nichts getrennt. Hier kann man die Höhe der Fälle und die Gewalt des Wassers richtig fühlen:

Der Weg zurück gestaltete sich wieder atemraubend aber bei weitem nicht so anstrengend wie der Uncle Toms Trail. Nun war es an der Zeit, sich auf den Weg Richtung Gardiner zu machen. Es lagen doch noch über 40 Meilen vor uns. Wir fuhren die Strecke über den Dunraven Pass (2700m), legten noch einen kurzen Stopp bei den wenig beeindruckenden Towerfalls ein (da beeindruckten uns die zwei spielenden Chipmunks auf dem Weg mehr) und erreichten schließlich Mammoth Hot Springs. Jetzt war es nur noch ein Katzensprung von 5 Meilen bis Gardiner. Wir zogen unser Resumé vom Tag und stellten fest, dass wir doch wieder viel erlebt haben, auch wenn das Wetter uns permanent versucht hat, dies zu vermiesen. Den größten Teil des Tages hatten wir 6°C. Ab Mittag war es jedoch meist trocken. Der starke Wind sorgte allerdings dafür, dass es einem viel kälter vorkam. Gegen Spätnachmittag wurde es dann wärmer und nun hatten wir 12°C. Wir konnten viele offene Rechnungen im Park begleichen - bis auf eine: wieder hatten wir keine Bären gesehen. Doch kurz vor dem Parkausgang parkten zwei Autos an der Straße, deren Besitzer gebannt in eine Richtung starrten. Wir hielten an - glücklicherweise in einer Parkbucht - und da sahen wir sie: Eine Schwarzbären-Familie auf der anderen Seite des Flusses. Sie waren noch relativ weit weg und wir hofften, dass sie runter zum Fluss kommen. Doch sie ließen sich Zeit, denn sie hatten offensichtlich Hunger. Faszinierend zuzuschauen, wie sie einfach mal so kleine Bäumchen umbiegen um an ihr Futter zu kommen. Mittlerweile hatte sich ein riesen Fahrzeugaufgebot am Straßenrand aufgestaut und ein Ranger kam und forderte alle auf, die auf der Straße parkten, wegzufahren. Ein Glück betraf uns das nicht, denn am Ende kam einer wenigstens herunter an den Fluss, so dass man ihn richtig gut sehen konnte. Leider war es zwischenzeitlich schon so dämmerig, dass ich kein Foto mehr von ihm zustande brachte. Als der Bär sich ins Dickicht verzog machten wir uns auf den Weg. Es war spät geworden. Wir holten schnell unseren Zimmerschlüssel und gingen noch zu Outlaws Pizza (sehr lecker) um den selben Fehler wie jedes mal am Anfang der USA-Reise zu machen: wir bestellten zwei Pizzas. Als die beiden Amis am Nebentisch eine Pizza bekamen fiel uns unser Fehler auch sofort wieder auf. Gegen 22 Uhr kamen wir dann in unserem Zimmer an. Todmüde von der Kälte und den Strapazen des Tages. Mein Eimer Bud zur Pizza tat sein übriges dazu. Wir fielen ins Bett und schliefen in Sekunden ein. Highlight: Uncle Toms Trail nicht so toll: Das Wetter Hotel: Super 8 Gardiner. Schöne, saubere Zimmer. Etwas hellhörig. Die erste Dusche mit Wasserhahn, den man auf Anhieb versteht. 78,15 € über Expedia.de

gefahrene km: 222 (hab das Diplay im Auto umgestellt) Wetter: Vormittags Regen 5-8°C. Nachmittags meist trocken aber bewölkt 6-12°C

02.09.2010 - Yellowstone NP - Cody

Nach außerordentlich langem Schlaf begann der Tag bei kühlen 4°C. Nach dem Frühstück, heute ohne Waffeln, dafür bei offener Tür - das sollte wohl dafür sorgen, dass die Aufenthaltsdauer im Frühstücksraum nicht zu lange wird - machten wir uns um 7.40 Uhr auf in Richtung Park.

Unser erstes Ziel waren die Sinterterrassen von Mammoth Hot Springs. In Mammoth selbst graste eine Rentierherde was bei mir auf Grund der Außentemperaturen Assoziationen zum Weihnachtsmann hervorrief. Wir parkten am ersten Parkplatz und machten uns auf den Weg hoch zu den Terrassen. Schön wie die Farben in der Morgensonne leuchteten und wie es auf Grund der Außentemperaturen zwischenzeitlich waren es nur noch 3°C - dampfte:

rechts der bunte, vom Wasser versorgte Teil, links der "schlafende", graue Teil Oben angekommen waren wir doch vom Zustand der Terrassen entsetzt. Alles war ausgetrocknet. 2005 hatten wir hier noch jede Menge Wasser. Auch wenn es heißt, dass sich zwar die Ausflussorte des Wassers permanent ändern, die augestossene Wassermenge aber immer konstant gleich ist, können wir das nicht so recht glauben, denn schließlich war nur am ganz nördlichen Ende ein kleiner Teil von Wasser

überspült. Aber man kann ja die Hoffnung haben, dass sich das auch wieder zum positiven ändert, damit die Schönheit der Terrassen wieder erblüht. Auf der Weiterfahrt fuhren wir in den Stau der Straßenbauarbeiten, der uns ca. 30min. zum Reiseführer lesen zwang. Nächster Halt war der Roaring Mountain. Auch diesen warf die Morgensonne in ein schönes Licht:

Weiter gings zum Norris Geyser Basin. Hier hatten wir 2005 nur Zeit, uns den Steamboat Geyser anzuschauen. Dieses mal war unser Ziel das Porcelain Basin. Ein Geysirfeld, das durch die vielen verschiedenen Farben, kleine Geysire, Pools und Rauch ausstossende Krater beeindruckt. Hier wurde uns wieder bewusst, wie abwechslungsreich die Landschaft im Yellowstone doch ist:

Anschließend liefen wir noch kurz bis zum Steamboat Geyser, der uns dieses Jahr aber leider nicht mit einem kleinen Ausbruch überraschte. Immerhin ist er der größte aktive Geysir der Welt und hatte Ausstöße von bis zu 130m Höhe. Der letzte große Ausbruch war im Mai 2005.

Nach Madison nahmen wir den Abstecher über den Firehole Canyon Drive. Ein schöner Canyon, der einen zu den Firehole Falls bringt:

Unterhalb der Fälle kann man ans Wasser zum baden. Das Wasser ist durch den Zufluss der Geysire wärmer als gedacht. Auf Grund der Außentemperaturen verzichten wir aber dankend.

Nach einem Picknick an einem der unzähligen Picknickplätzen im Park am Firehole River - schließlich musste noch die restliche Pizza von gestern vertilgt werden - ging es weiter zum Fountain Paint Pot. Ein Zuber aus weißem, blubbernden Schlamm. Für Maler, die nur mit weiß malen sicherlich der Renner:

In der Umgebung gibt es aber noch schöne bunte Pools und den Jelly Geyser, der permanent vor sich hin eruptiert:

so dass sich der Halt hier auf jeden Fall gelohnt hat. Danach haben wir kurze Runde auf dem Firehole Lake Drive gedreht, was wir allerdings relativ unspektakulär fanden, da es keine Ausbrüche der Geysire gab. Somit war unser nächstes Ziel die Grand Prismatic Spring im Midway Geyser Basin.

Wir liefen den Boardwalk zur Quelle, vorbei am Excelsior Geyser Crater und am Opa Pool ?!?. Auch wenn die Farben beeindrucken, kann diese Perspektive die ganze Schönheit nicht wiedergeben:

Deshalb beschlossen wir, den Trail zu laufen, der hinter die Quelle führt. Dieser führt ca. 1 Meile relativ eben am Firehole River entlang. Es war schon den ganzen Tag strahlender Sonnenschein und mittlerweile hatten wir 16-18°C. Ideal für so einen Spaziergang. Hinter der Quelle kraxelten wir dann über Stock und Stein den Hügel empor, von wo wir eine perfekte Perspektive auf die Grand Prismatic Spring hatten:

Diese 40 Minuten reine Gehzeit lohnen sich auf jeden Fall und sollten beim Besuch des Yellowstones auf keinen Fall fehlen.

Zwischenzeitlich war es schon 16 Uhr und wir beschlossen, uns zu unserem letzten Ziel, dem Old Faithful, aufzumachen. Das Gebiet um den Old Faithful hatten wir 2005 schon ausgiebig erkundet aber dem "alten Getreuen" wollten wir dann doch noch kurz die Ehre erweisen. Als ob wir es bestellt hätten, fing er auch kurz nach unserer Ankunft an zu speien:

Das Getümmel um den Old Faithful ist ja immer mächtig. Was mich jedoch immer fasziniert ist die Tatsache, dass 90% der Menge sofort nachdem die Eruption die größte Höhe hervorgebracht hat aufspringen und davon rennen. So nach dem Motto Foto gemacht und weg. Man muss doch das ganze Schauspiel bis zum Ende genießen, schließlich ist man doch nicht auf der Flucht. Eigenartig. Nun war es 17 Uhr und wir traten die Weiterfahrt an. Schließlich ist es bis Cody ja doch noch eine ganz schöne Strecke. An der Fishing Bridge gab es erst mal wieder Büffelstau. Drei Bisons überquerten die Brücke. Wahrscheinlich hatten sie Hunger auf einen Buffalo Burger in Fishing Bridge Ein großes Rangeraufgebot sorgte dafür, dass diese auch heil drüben ankamen. Dass mit Büffeln auf der Straße nicht zu spaßen ist hatten wir kurz vorher erlebt als einer durch den vor uns fahrenden Wagen richtig wild wurde, als dieser ihn überholte. Und wer will schon den Ärger einer Büffeldelle in seinem Mietwagen. Die Ostausfahrt ist landschaftlich wieder eine sehr schöne Strecke. Es geht am Lake Yellowstone entlang, durch einen bizarren abgebrannten Wald, den Corkscrew Canyon und den Shoshone National Forest. Der Abschied vom Yellowstone soll einem wohl so schwer wie möglich gemacht werden. Nach der Ausfahrt aus dem Park sichtete Yvonne wieder eine Bärenfamilie. Bis ich allerdings zum halten kam, war diese schon wieder in den Wald gehuscht. Schade. So endete auch der zweite Tag im Yellowstone Nationalpark mit Bären. Gegen 19.30 Uhr erreichten wir unser Motel, das Americas Best Value Inn in Cody. Wer hat diesem Hotel eigentlich den Namen gegeben? Wenn das Americas best value

ist, dann gute Nacht Amerika! Im Motel trafen wir ein anderes deutsches Paar, welches das Zimmer neben uns hatte. Sie berichteten, dass sie am Morgen über den Beartooth Highway in den Park gefahren sind. Es hat geschneit und auf der Straße lag 10-15cm Schnee. Vom Park aus hoch sei die Straße schon gesperrt worden und die Schneepflüge standen in den Startlöchern. So ist das im Yellowstone - immer für eine Wetterüberraschung gut. Wir fuhren noch schnell zum WalMart, denn ich brauchte noch einen neuen Rasierapparat. Wie man den Fotos von mir ansieht, hat meiner den Flug wohl nicht überstanden und tut keinen Muckser mehr. Blöd nur, dass da immer nur 110V draufstand. Ob der wohl auch in Deutschland funktioniert? Da wir nicht wieder so spät im Motel sein wollten, fuhren wir noch schnell beim McD vorbei. Echt lecker dieser Black Angus Bacon Cheese Third Pounder. Ich hatte ja noch einen Bericht zu tippen... Highlight: Trail hinter die Grand Prismatic Spring nicht so toll: Temperaturen am Morgen Hotel: Americas Best Value Inn Cody, nicht so zu empfehlen. Alt, schmuddelig (Flecken außen an den Matratzen), allerdings die erste Dusche unter der ich aufrecht stehen konnte. 64,79 € über Expedia.de gefahrene km: 298 Wetter: den ganzen Tag strahlend blauer Himmel Sonnenschein, 3-18°C

03.09.2010 - Cody, WY - Spearfish, SD Der Morgen begann wieder mit einem strahlend blauen Himmel bei 9°C. Da wir heute nur einen Fahr- und Entspanntag vor uns hatten, liesen wir den Tag etwas ruhiger angehen. Nach einem kurzen Frühstück - das schlechteste bisher - mit dem dünnsten Kaffee, den ich je getrunken hatte fuhren wir um 9 Uhr los. Wir wählten von Cody aus die Strecke über die #14. Die Fahrt führte uns ab Greybull über den Bighorn Scenic Byway durch den Bighorn National Forest und die Bighorn Mountains:

Auf den Bighorn Mountains angekommen eröffnet sich einem ein herrlicher Überblick auf die Ebene:

Unten angekommen führt die Fahrt durch zwar schönes aber auf Dauer doch eintöniges Grasland. Auf der Strecke passierten wir einige Strassenbaustellen. Das Konjunkturpaket Obamas scheint auch hier zu greifen. Jedes mal wenn wir in Amerika durch so eine Baustelle fahren, stellen wir uns die Frage, welche Ideologie hinter den Flaggenmännchen und dem Pace-Car steckt. Ist das eine per Gesetz verordnete Arbeitsbeschaffungsmaßnahme? In Deutschland stellt man einfach eine Ampel hin wohingegen hier Unmengen an Arbeitsplätzen geschaffen werden. Die Fahrt zog sich elend hin, weshalb wir heute uneingeschränkt unser Sirius Satelliten-Autoradio zu schätzen lernten. Wir erinnerten uns an vergangen USA-Reisen bei denen man immer das Problem hatte, dass es in der Pampa keinen Empfang gab. Dauernd war man am Sender suchen. Und an den mitgebrachten CDs hatte man sich auch irgendwann satt gehört. Jetzt ist das ganz einfach: Genre aussuchen und es kommt der entsprechende Sender. Wahnsinn, was es da für eine Senderauswahl gibt. Einen 50erKanal, einen 60er, 70er, 80er, Rock, Pop, Klassik, Jazz - sogar einen ElvisSender auf dem den ganzen Tag nur Elvis läuft haben wir gefunden. Da kann man nur hoffen, dass das künftig Standard in Mietwagen wird. Bis auf kurze Pausen - und dem obligatorischen Double-Cheesburger-Stopp natürlich - fuhren wir direkt zum Ziel durch. Selbst den Devils Tower liesen wir im wahrsten Sinne des Wortes links liegen. Den hatten wir bereits 2005 besucht und in die Kategorie "sehr schön aber keinen zweiten Besuch wert"

eingestuft. Gegen 16 Uhr erreichten wir dann unser Motel, denn wir wollten heute etwas ausspannen. Um 17.30 Uhr fuhren wir dann zu Applebee's, der gleich hier um die Ecke war und aßen ein leckeres Steak. Morgen gehts zum Mt. Rushmore... Highlight: Sirius Satellitenradio nicht so toll: lange Fahrstrecke Hotel: Howard Johnson Express Inn, Spearfish. Schöne, große Zimmer. Sauber, leider wieder sehr hellhörig. 62,42 € über Expedia.de gefahrene km: 565 Wetter: strahlend blauer Himmel, Sonnenschein, 9-26°C - Die Flip-FlopSaison kann beginnen

04.09.2010 - Spearfish, SD - Lusk, WY Der Blick am Morgen aus dem Fenster lies wieder gutes hoffen: Strahlend blauer Himmel. Es hatte angenehme 18°C. Auf der Anzeigetafel vor dem Motel wurde gestern "Free hot breakfast" angepriesen. In Vorfreude auf die zu erwartenden Rühreier machten wir uns auf zum Frühstücksraum. Doch wo war das "hot"? Mussten anscheinend die Toasts, Toasties oder Bagels sein, die nach gefühlten 10 Minuten aus dem Toaster sprangen. Nichts wars mit Rühreier... Als Aufstrich gab es Cream Cheese oder Apfel-Zimt-Marmelade (würg). Yvonne hielt sich an ihren Cream Cheese während ich mich an unser privates Nutella hielt. Anschließend beeilten wir uns, so schnell wie möglich wegzukommen. Wir waren schon spät dran, denn der Mount Rushmore soll ja in der Morgensonne am schönsten sein. Eine knappe Stunde später zahlten wir unsere Jahresgebühr für den Parkplatz, die mittlerweile 10$ beträgt. Schön, dass wir jetzt jeden Tag zum parken kommen dürfen. Es war eindeutig zu sehen, dass heute der Beginn des Labour-Day-Weekends war, denn es war ganz schön viel los hier. Nach dem obligatorischen Fotostopp an der Aussichtsterrasse:

machten wir uns auf zum Presidential Trail, einem Spazierweg, der durch das Wäldchen direkt unter die Präsidentenköpfe führt. Von dort aus gibt es immer wieder schöne Ausblicke:

Unterwegs trafen wir auf das Ranger-Programm, wo wir den interessanten Erzählungen der Rangerin zuhörten. Immer wieder faszinierend diese Ranger, mit welchem Enthusiasmus sie berichten, wo auch immer man ihnen zuhört. Wir erfuhren interessantes über die Auswahl der Präsidenten, die Vorarbeiten und den Beginn der Arbeiten am Felsen selbst. Weiter ging es zum Sculptor's Studio, wo man das Modell besichtigen kann, das der Bildhauer und Schöpfer des Mount Rushmores, Gutzon Borglum, vor Beginn der

Arbeiten erstellt hat:

Wie man sieht, konnte das Modell nicht ganz in die Realität umgesetzt werden. Es fehlen der Körper von Washington und die Hand von Lincoln, die auf Grund von Veränderungen im Gestein nicht umgesetzt werden konnten. Nach ca. 2 Stunden war es uns nach einem Kaffee und wir begaben uns zum Restaurant wo ich als alter Espresso-Fanatiker feststellte, dass sie Kaffeetechnisch bestens ausgerüstet waren (Für die Kenner: Rancilio Mühle, Mazzer Mühle, La Cimbali Espressomaschine). Mal sehen ob die junge Dame auch damit umgehen kann. Und in der Tat zauberte sie uns eine wunderbare Latte. Anschließend machten wir noch einen Abstecher nach Keystone zur Dairy Queen. Seit Jahren wollten wir dort mal was probieren, haben es aber irgendwie nie geschafft. Yvonne entschied sich für ein Sundae mit Hot Fudge und ich genehmigte mir einen Strawberry-Shake. Unsere Meinungen waren geteilt: Yvonnes kleines Softeis war zwar riesig, schmeckte aber nicht so gut wie beim McD. Ich fand meinen Shake aber viel besser als dort, da nicht so süß. Was uns aber an der Preistafel anmachte, war der Sandwich. Diesen werden wir bei Hunger auf jeden Fall mal testen. Gut erfrischt - es waren mittlerweile 28°C - machten wir uns auf die Weiterfahrt. Wir wollen die nächsten Tage bis zum Arches NP etwas entspannen und jeweils früh am Hotel sein um noch etwas die Pools zu geniessen. Auf dem Weg liegt das Crazy Horse Memorial. Der damalige Indianer-Häuptling meinte, dem Mount Rushmore von den Weißen etwas entgegen setzen zu müssen und der Welt zu zeigen, dass sie auch große Helden haben. Darauf hin beauftragte er einen Künstler, den Häuptling Crazy Horse auf seinem Pferd aus einem Berg zu meißeln in einer Größe, die die 4 Präsidentenköpfe noch übertrifft.

Weiter ging die Fahrt durch den Black Hills National Forrest und durch das Buffalo Gap National Grasland zurück nach Wyoming. Die Landschaft hat uns so dermassen vom Hocker gehauen, dass wir überhaupt kein Foto davon gemacht haben . Aber im Ernst, für uns süddeutsche ist der Black Hills NF wie der Schwarzwald und Grasland hatten wir ja gestern zur genüge. Wir kamen früh am Hotel, dem Best Western Pioneer in Lusk an. Ein schönes - sogar historisches - Motel. Unser 2-Queens-Bedroom besteht aus zwei Zimmern mit einem Durchgangsbad. In jedem Zimmer steht ein Bett mit eigenem Flat-TV. Auch nicht schlecht. Dann hies es: Klamotten runter und ab in den Pool! Es waren 32°C! Naja, ein paar Klamotten haben wir dann doch anbehalten, wir wollen ja die Amerikaner nicht überfordern :

Wir liesen uns von der Chefin ein Lokal empfehlen, wo wir essen konnten. Viel gab es ja nicht in dem Nest. Alle Lokale waren in der selben Straße, der Main Street. Sie schickte uns ins Triangle4. Einen Schuppen, den wir auf Grund seines äußeren Aussehens mit Sicherheit nie betreten hätten. Wir gingen trotzdem hinein. Der Kerl, den wir zuerst für den Seater hielten, begrüßte uns mit einem lauten Rülpser, dass uns fast die Haare nach hinten wehten. Wir ahnten schlimmes... aber es war nur ein Gast im Gehen - nein es war kein Chinese . Nett. Im Lokal selbst war es weihnachtlich dekoriert und die Bedienung hatte rote Haare. Selbstverständlich hatte sie jede Menge deutsche Vorfahren mit "real German blood". Kurz und gut, die Steaks waren gut und auch günstig, auch wenn das mit dem medium-welldone nicht wirklich geklappt hat. Es war für uns wieder einmal der Beweis, dass wir mit unserer Strategie, immer die Einheimischen zu fragen wo man essen soll, super fahren. So hatten wir schon oft tolle Dinner-Erlebnisse. Als wir fertig waren, hatten sich ein paar Wolken herangeschlichen, die uns einen schönen Sonnenuntergang bescherten:

So heute ist es gerade mal 21.30 Uhr und ich kann mich jetzt noch ein bißchen dem amerikanischen TV widmen. Mal sehen ob es vielleicht unsere Lieblingsserien zum Vorspickeln gibt...

Highlight: Mount Rushmore nicht so toll: Frühstück Hotel: Best Western Pioneer, Lusk, WY. Schöne (2) Zimmer, sauber, schöner Pool, kleiner Garten mit Gasgrill und Tischen. 99,99 $ über Expedia.de gefahrene km: 328 Wetter: strahlend blauer Himmel, Sonnenschein, 18-33°C

05.09.2010 - Lusk, WY - Rawlins, WY

Der morgen begann bei 14°C und es war ein "full Breakfast" angekündigt. Mal sehen, was das wieder zu bedeuten hatte. Wir waren angenehm überrascht: Rühreier, Bacon, Hashbrowns, Waffeln und der übliche Rest war im Angebot. So kann der Tag beginnen. Leider war der Frühstücksraum winzig klein und durch die ganzen Warmhalter und Waffeleisen war ein Bullenhitze da drin. Wir stürzten uns auf die Eier, Bacon und Hashbrowns und schauten, dass wir so schnell wie möglich aus der Sauna rauskamen. Schwitzen konnten wir heute noch genug. Die Fahrt ging relativ unspektakulär bis zur I25 , die wir nach Süden fuhren. Spontan entschieden wir uns, auf den Oregon Trail Historic Byway abzubiegen um Fort Laramie zu besuchen. Dieses liegt ca. 28 Meilen östlich der I25.

Das Fort selbst war einst wichtiger Handels- und Militärposten zu den Zeiten, als die Siedler westwärts zogen und die Kriege mit den Indianern stattfanden. Viele der ursprünglichen Häuser sind noch erhalten und sehr gut restauriert. Andere sind gar nicht mehr oder nur als Ruinen zu sehen. Die bestehenden Häuser sind komplett möbliert und können alle von innen besichtigt werden. Man fühlt sich dort regelrecht in diese Zeit zurückversetzt:

Mit An- und Abfahrt haben wir ca. 3 Stunden für diesen Abstecher gebraucht. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Danach ging die Fahrt weiter über die I25 und die I80 nach Rawlins. Ab der I80 wurde die Landschaft auch wieder abwechslungsreicher - es geht gen Westen! Leider hatten wir sehr viel LKW-Verkehr, was das Vorankommen erschwerte. Kurz nach 17 Uhr trafen wir in unserem Motel ein. Es hatte sich kurz zuvor zugezogen und es stürmte nicht schlecht. So, das war‘s für heute. Morgen ist Labour Day - und mein Geburtstag!

Highlight: Fort Laramie nicht so toll: Verkehr Hotel: Days Inn Rawlins. Große Zimmer, sauber. Leider hat es wohl schon die besten Tage hinter sich, zumindest das Bad. 64,81 € über Expedia.de gefahrene km: 597 Wetter: strahlend blauer Himmel, Sonnenschein, 14-33°C

06.09.2010 - Rawlins, WY - Grand Junction, CO Labour Day - Tom's Geburtstag Der Tag begann erneut mit strahlendem Sonnenschein und "eisigen" 9°C. Eisig deshalb, da der Wind zwar etwas nachgelassen hatte aber dennoch sehr frisch war. Da es mein Geburtstag war und die Nacht auf Grund meiner Erkältung nicht die beste war, bummelten wir heute morgen etwas herum. Auf zum Frühstück. Wieder einmal war HOT breakfast angepriesen, was sich als drei verschiedene Sorten Troll-Rotz (Oatmeal) *würg* herausstellte. Wir verzichteten dankend und beschlossen, uns Waffeln zu backen. Yvonne übernahm diese Aufgabe und ich kümmerte mich um die Getränke. Leider wurde aus den Waffeln nichts. Yvonne hatte vergessen, die Waffeleisen einzufetten, weshalb sie dann 10 Minuten beschäftigt war, den Teig rauszumeiseln. Also Toasties. Schmecken fürchterlich. Ein Ei? Grieselig. Kurzum das ganze Frühstück war widerlich. Der Abräumer sah aus, als ob er die letzten drei Jahre unter einer Brücke verbracht hätte und wischte mit seinem seltsam dreckigen Lappen überall herum, um den Dreck zu verteilen. Nichts wie weg hier. Wie gesagt, das Days Inn in Rawlins können wir niemandem empfehlen. Also machten wir uns ohne Frühstück auf den Weg. Heute hieß es wieder "Der Weg ist das Ziel", da wir keine Programmpunkte hatten, außer nach Grand Junction zu kommen. Wir fuhren auf die I80 gen Westen. Kurz danach bogen wir auf die #789 ab Richtung Craig. Wir hatten diese Route wahllos ausgesucht, da wir dieses mal nicht wieder die I25/I70 fahren wollten. Wir wussten also nicht, was uns erwartet. Doch bereits nach kurzer Fahrt auf der #789 wussten wir, dass es eine gute Entscheidung war. Zu Beginn der Strecke sahen wir jede Menge Wildtiere, unter anderem Kojoten und ganze Herden von diesem Rotwild - leider haben wir keine Ahnung, was es war, da wir uns mit dem Wildlife nicht so auskennen, vielleicht habt ihr eine Ahnung? Ich hätte spontan gesagt es waren Rehe und Rehböcke aber sicher bin ich mir nicht.

A propos Kojoten - erinnert uns daran, dass wir dieses Jahr in Las Vegas unbedingt in die Coyote Ugly Bar im New York wollen... Aber zurück zum Thema. Im wesentlichen ging die Straße wie so oft in Amerika geradeaus:

und führte uns durch die verschiedensten Landschaften. Wald, Wiesen, Berge und Badlandsartige Landschaften quer durch die Rocky Mountains. Sogar ein paar kleine Hoodoos waren zu sehen. Eine kleine Pause machten wir dann mit Blick auf die Fortification Rocks vor denen gerade das Getreide gedroschen wurde:

Es waren wieder scheibenartige Gesteinsformationen vulkanischen Ursprungs, bei denen es vor Klapperschlangen wimmeln soll. Deshalb kann man sie wahrscheinlich auch kaufen :-)

In Craig angekommen kam das übliche Mittagsprozedere - ihr ahnt es schon DblChb... Vorher spendeten wir aber noch etwas für die örtliche Feuerwehr. Die Feuerwehrmänner standen an der Hauptkreuzung mit Ihren Feuerwehrstiefeln in den Händen und es lief die Spendenaktion "Fill this boot". Machen wir doch gerne und bekommen zum Dank einen Aufkleber, dass wir jetzt als Unterstützer der Feuerwehr quasi Nationalhelden sind. Ich verkneife es mir, den Aufkleber auf den Mietwagen zu kleben - käme bei Alamo glaube ich nicht so gut an - und wir beschließen, dass er zu

Hause einen Ehrenplatz bekommt. Vielleicht in der Gartenhütte... Weiter geht es auf die #13 Richtung Rifle. Auch dieser Streckenabschnitt war sehr schön. Durch die verschiedenen Flüsse, die man immer wieder entlangfährt (Yampa, White River) ist es immer sehr grün und es gibt auch immer wieder kleine Seen oder Schleifen.

Und auch hier immer wieder Ansätze von Badlands:

In Rifle angekommen, beschlossen wir, diese Strecke für uns persönlich zum Scenic Byway zu erklären, so gut hat sie uns gefallen. Ich versorgte mich mit meiner Tagesdosis Milch, die ich ja zu Hause normalerweise

zum Frühstück zu mir nehme. Hier in den USA gibt es die halt in Form von Nesquik Schoko oder Erdbeere:

Dann fuhren wir auf die I70, wo wir auf einen alten bekannten trafen - den Colorado River. Der machte im Sonnenschein ein gutes Bild und glitzerte an allen Ecken und Enden. Obwohl wir nur ein kurzes Stück auf der I70 hatten, war es doch wieder eine schöne Strecke entlang der Mesas. Wir erinnerten uns an 2005, wo wir ja die I70 von Denver bis Grand Junction gefahren sind und sind uns einig, dass das wohl die schönste Interstate ist, die wir je gefahren sind. Auf einer Rest Area stellte ich mir bei der PP mal wieder die Frage, die ich mir andauernd in den USA stelle: Ist der Durchschnittsamerikaner eigentlich so wesentlich kleiner als der Deutsche? Der Anblick des Pissoirs lies keinen anderen Schluss zu. Mal abgesehen von den Duschköpfen unter denen man nur gebückt duschen kann und den Kloschüsseln, die schon fast als Loch im Boden durchgehen könnten. Aber ich schweife schon wieder ab, vielleicht kann das mal jemand googeln, ob es da wissenschaftliche Erkenntnisse darüber gibt... Kurzum, bereits um 15.15 Uhr erreichten wir schon unser Hotel, das Super 8 in Grand Junction. Eigentlich sollte heute ja wieder ein bisschen Pool auf dem Programm stehen. Aber nachdem meine Erkältung, die ich ohne Zweifel der BA zu verdanken habe, gestern Ihren Höhepunkt hatte, hat es heute nun Yvonne erwischt. Das hatten wir ja noch nie, so heftige Erkältungen in den USA... Der BA und dem Wetter im Yellowstone sei Dank. Also fiel Pool heute aus und wir machten uns nach einer kurzen Erholung auf zum Safeway, um unsere Wasservorräte aufzufüllen. Außerdem brauche ich einen Nagelzwicker, den habe ich zu Hause vergessen und wenn es so weiter geht, geh ich glatt als Freddy Kruger durch. Natürlich waren die Nagelzwicker ausverkauft. Auch

eine neue Erfahrung, das haben wir noch nie erlebt, dass in Amerika mal etwas ausverkauft war... Zu unserer Freude entdeckten wir beim Schlendern durch die Gänge jedoch, dass es die original Orange Chicken Sauce von Panda Express auch hier zu kaufen gibt. Die muss auf jeden Fall mit nach D. Als Geburtstagsessen wünschte ich mir nochmals die Honey Chipotle Chicken Crispers von Chili's, denn heute war unsere letzte Chance in diesem Urlaub darauf. Sie schmeckten wieder vorzüglich. Allerdings hätten wir unserer Bedienung nicht verraten sollen, dass wir aus Germany sind, denn jetzt fragte sie statt alle 5 alle 2 Minuten ob alles in Ordnung ist und ob wir noch etwas brauchen. Natürlich immer dann, wenn wir gerade den Mund voll hatten. Ist es denn nicht genau das, was wir alle an den USA lieben? Satt und zufrieden gingen wir zurück zum Hotel wo wir bei 23°C und einem LobbyCoffee noch etwas in der Sonne saßen. Wieder geht ein Tag zu Ende. Die Tage der langen Transfers sind nun vorbei. Morgen beginnt die "Operation Rote Steine"! Highlight: die ganze Strecke nicht so toll: Erkältungsterror Hotel: Super 8 Grand Junction. Schöne große Zimmer, kleines Bad, alles sauber. 68,88 $ über Expedia.de gefahrene km: 437 Wetter: strahlend blauer Himmel, Sonnenschein, 8-25°C

07.09.2010 - Grand Junction, CO - Moab, UT Colorado National Monument, Fisher Towers, Delicate Arch Der Morgen begann erneut mit strahlendem Sonnenschein und 12°C. Mal eben unter die Bückdusche geschwungen - also wenn ich das auf die schnelle richtig ergoogelt habe, sind die Deutschen 2 cm größer als die Amis - und ab zum Frühstück. Eher bescheidene Auswahl aber OK. Nach dem Auschecken geht es los Richtung Colorado National Monument und nach kurzer Fahrt erreichen wir auch schon den East Entrance. Nationalparkpass gezeigt, Quittung an die Windschutzscheibe geklebt und los gehts. In der allgemeinen Berichterstattung fristet dieses Nationalmonument ja eher ein Schattendasein. Meist ist der Tenor, schön, haut einen nicht um, muss man nicht unbedingt gesehen haben. Wir bekommen aber direkt nach der Einfahrt einen gänzlich anderen Eindruck. In schönen Serpentinen windet sich die Straße in die Höhe und sofort ist man

eingetaucht in die wunderbare Felslandschaft:

An verschiedenen Aussichtspunkten halten wir an und bewundern die schöne Landschaft. Während der Fahrt hält sich dieses Vergnügen für den Fahrer nämlich in Grenzen, da der Rim Rock Drive exakt am Steilhang verläuft und man sich bei den Kurven doch eher auf die Straße konzentrieren sollte. Was passiert, wenn man das nicht tut konnten wir später noch erleben... Hier ein paar Impressionen unserer Haltepunkte:

Wir erreichten das Visitor Center, welches wir heute ausnahmsweise mal nicht anschauten und begaben uns auf den Alcove Nature Trail, einem schönen Spazierweg, der 0,5 Meilen (einfach) entlang einer schönen Felswand zu einer antiken Sanddüne führt. Am Ende des Trails geht es in einen Mini-Slot-Canyon mit einer herrlichen Aussicht zum Himmel:

Zurück am Visitorcenter fuhren wir den kurzen Loop vorbei am Campingplatz, der eine spektakuläre Aussicht bietet, wenn man da mit seinem Wohnmobil steht, zum Window Rock Trail (0,25 mi einfach). Am Aussichtspunkt angekommen stellten wir uns die Frage "ja wo isser denn?", denn wir sahen keinen Window Rock. Dieser befindet sich

nämlich direkt unterhalb des Geländers, was einen schon zu eigenartigen Verrenkungen zwingt, wenn man ein einigermaßen schönes Foto davon haben möchte:

Nachdem wir die Aussicht genossen hatten, begaben wir uns auf den Weg zum Westeingang. Unser Fazit zum Park: Auf keinen Fall auslassen! Wer sowieso die I70 fährt, sollte diesen kurzen Umweg auf jeden Fall in Kauf nehmen und wird es nicht bereuen. In Fruita gab es den üblichen Mittagsstopp. Heute habe ich es zum ersten mal geschafft, das Wort Latte so auszusprechen, dass man mich auf Anhieb verstand. Es kostet mich doch immer etwas Anstrengung als italienisch sprechender Deutscher das Wort "Latei" auf amerikanisch herauszubringen. Zwischenzeitlich hatten wir 27°C und wir beschließen typisch unamerikanisch draußen zu sitzen. Weiter geht es auf die I70 Richtung Westen. Als wir die Staatsgrenze zu Utah überfahren schwante uns böses: Graue Wolken am Horizont. Bitte nicht schon wieder! Bereits 2005 hatte uns das Wetter beim Besuch des Arches NP einen Strich durch die Rechnung gemacht. Heute abend wollten wir endlich den Sonnenuntergang am Delicate Arch erleben. Na ja, bis zum Arches sind es ja noch ein paar Meilen und bis zum Sonnenuntergang vergeht noch viel Zeit. Bei Cisco bogen wir auf den Scenic Byway #128. Auf dieser Strecke konnten wir vor 5 Jahren miterleben wie eine kleine Flashflood entsteht. Doch während damals nach dem Gewitter die Sonne herauskam und die roten Felsen im Sonnenlicht strahlten, blieb es heute grau in grau:

Wir passierten ein großes Blaulichtaufgebot. Ups, da hat es einen Jeep Wrangler zermatscht. Muss wohl irgendwie von der Straße abgekommen und auf dem Dach gelandet sein. Ja, ja, die Verlockung auf so einer Strecke, Spazieren zu gucken ist schon groß! Hoffentlich ist dem oder den Fahren nichts schlimmes passiert. Trotz grauer Suppe beschlossen wir, zu den Fisher Towers zu fahren und bogen auf die Fisher Towers Road ab. Die Dirtroad war in mittelprächtigem Zustand. Bereits auf dem Highway haben wir bemerkt, dass es unlängst heftig geregnet haben muss, da die Straßen noch rot und überall Berge von frisch aufgeschobenem rotem Matsch lagen. Auf jeden Fall war es trocken und unproblematisch zu fahren. Wir liefen den kurzen Foto-Weg und machten ein paar Bilder, obwohl diese ohne Sonne doch sehr fad geworden sind:

Wer findet den Zwerg beim Skifahren?:

Zeit, um die Weiterfahrt nach Moab anzutreten. Wir checkten in unserem Motel ein, dem Days Inn. Wir lagen perfekt in der Zeit - es war 15.30 Uhr. Doch was sollten wir tun? Lohnt es sich, den Weg zum Delicate Arch Trailhead anzutreten bei dem Wetter? Wir beschlossen, es auf jeden Fall zu versuchen. Wie schnell ändert sich das Wetter manchmal. Und wir wollten auf keinen Fall riskieren, zum Sonnenuntergang im Motel zu sitzen und festzustellen, dass es einen wunderschönen Sonnenuntergang gibt. Pünktlich um 16.30 Uhr erreichten wir den Delicate Arch Viewpoint. Und als wir das kurze Stück vom Parkplatz zum Viewpoint gelaufen waren begann es zu regnen. Was für ein Mist!!! Schnell ein Foto gemacht:

und zurück ins Auto. Wir beschlossen zu warten. Eigentlich wollten wir gegen 17 Uhr zum Delicate Arch antreten. Aber als es gegen 17.15 Uhr immer noch keine Aussicht

gab, dass es aufreisst, beschlossen wir zurück nach Moab zu fahren - frei nach dem Motto: der Weg war umsonst. Irgendwie scheint es, als ob uns der Arches NP für immer los werden will... Na gut, morgen gibt es eine neue Chance. Für Vormittags sind Gewitter angesagt. Da wollten wir eigentlich die Devils Garden Area erkunden, insbesondere den Landscape Arch. Man muss die Gelegenheiten nutzen, schließlich ist seit unserem letzten Besuch wieder ein Arch eingestürzt... Wer weiß wie lange es der Landscape Arch noch macht... Wir holten noch eine Pizza mit Salat bei Paradox Pizza (ganz gut), die wir auf unserem Zimmer verspeisten und freuten uns über den doppelten Regenbogen zum Sonnenuntergang. Nein, keine Angst, es war nur ein klitzekleiner Streifen blauer Himmel, der für ganz kurze Zeit die Sonne durchließ. In der Hoffnung auf gutes Wetter für morgen, geht es jetzt in die Kiste. Schönen guten morgen nach Deutschland und gute nacht Amerika - wo immer ihr seid.

Highlight: Colorado NM nicht so toll: wieder mal schlechtes Wetter im Arches Hotel: Days Inn Moab. Auf den ersten Eindruck OK, bei genauerem Hinschauen wirkt doch alles etwas schmuddelig. Aber die Diskussion mit den Indern am Empfang gab es im Forum ja schon. Für den Preis denke ich ganz OK 67,82 € über Expedia.de gefahrene km: 295 Wetter: strahlend blauer Himmel, Sonnenschein, nachmittags grau in grau 12-29°C

08.09.2010 - Arches Nationalpark Der morgen begann, wie der gestrige Abend endete: grau in grau, kein Fetzen blauer Himmel. Nicht weit entfernt schüttete es wie aus Eimern. Na toll! Genau das gleiche hatten wir 2005. Wir beschlossen, uns noch etwas im Zimmer zu erholen. Schnappten uns im Frühstücksraum zwei Waffeln, Kaffee, Tee, Orangensaft. Irgendwann machten wir uns auf zum Supermarkt und besorgten unser Picknick für den Tag und Theraflu. Kurz vor 11 Uhr machten wir uns auf den Weg in Richtung Park. Es wurde etwas heller. Dort angekommen, fuhren wir ganz nach hinten zum Devils Garden Trailhead. Der Wetterbericht sagte nur 10% Regenwahrscheinlichkeit voraus, weshalb wir den Trail bis zum Double-O-Arch in Angriff nehmen wollten. Hierfür blieb uns 2005 keine Zeit. Einen Zwischenstopp am Skyline Arch legten wir ein und liefen den kurzen Trail nach hinten:

Am Devils Garden Parkplatz angekommen, packten wir unsere sieben Sachen und machten uns auf den 4,2 Meilen (einfach) langen weg zum Double-O. Bereits nach 1,6 Meilen einfachem Spazierweg (bei uns im Schwabenländle würde man sagen "ein Grüß-Gott-Wegle", weil man permanent beschäftigt mit Hi, Hello oder How're u doin sagen beschäftigt ist) erreichten wir den Landscape-Arch. Die beste Fotozeit wäre natürlich am Morgen gewesen. Jetzt ist es mit fast-Gegenlicht und grauem Himmel schwer ein halbwegs sinnvolles Foto zu bekommen:

Noch schnell einen Blick auf den Partition Arch von unten geworfen:

Und weiter ging es. Ab jetzt wurde der Trail schwieriger. Kleine Klettereinlagen brachten uns nach oben:

Unser Gesundheitszustand lies uns nur langsam vorankommen. Das Atmen fiel doch etwas schwer. Oben angekommen bogen wir zuerst auf den Abstecher zum Navajo Arch ein. Eigentlich ein wunderschöner Steinbogen, sehr massiv und das schöne ist, man kann einfach so mal unten durch laufen. Auch hier waren noch überall die Spuren des Regens sichtbar:

Ein vernünftiges Foto von vorne war leider nicht möglich, da hier eine Horde Franzosen picknickte und gerade am Windeln wechseln war Jetzt kam für mich der schwierigste Teil des Trails: Der Weg über die Felsgrate auf den Fins entlang. Während Yvonne völlig schwindelfrei ist, kann ich das nicht gerade von mir behaupten. Es gibt für mich nur eine Möglichkeit, über so etwas rüberzukommen: Augen strikt gen Boden direkt vor die Füße richten und nicht nach links oder rechts schauen. Sobald ich nach unten schaue, fange ich an zu schwanken. Hier eine kleine Impression von einer der Felsfinnen über die man laufen muss:

Gegen 14.30 Uhr hatten wir es dann endlich geschafft, wir erreichten den Double-OArch, bei dem ich wieder schmerzvoll feststellen musste, dass mein Objektiv nicht

genug Weitwinkel zu bieten hat:

Nach einer kurzen Verschnaufpause machten wir uns auf den Weg zurück. Wir beschlossen wieder den Main Trail, den wir auch gekommen waren, zurückzulaufen. Da wissen wir wenigstens was uns erwartet. Die Beschreibung des primitive Loops klingt für uns noch schwieriger. Auf jeden Fall gestaltet sich der Rückweg schneller und wir kommen zügig voran. Wieder unten angekommen schauen wir uns nochmal den Landscape-Arch im Gegenlicht an, da darf ein Gegenlichtfoto mit Sonne nicht fehlen:

Diesen Arch finden wir schon ganz besonders beeindruckend. So fragil wie er von unten ausschaut, stellt man sich die Frage, wie lange er wohl noch hält. Insbesondere wenn man unten die Tafel anschaut wo zufällig ein Besucher vor ein paar Jahren fotografiert hat, wie ein großes Stück abbrach. Seitdem ist der Weg unter und auf den Arch gesperrt. Nach insgesamt 4,5 Stunden kamen wir doch ziemlich erledigt wieder am Parkplatz an. Eigentlich ziemlich bescheuert, so erkältet wie wir sind, so einen Marsch zu absolvieren. Aber nun sind wir halt schon mal da. Wir beschlossen, rüber zur Devils Garden Picnic area zu fahren, um uns zu erholen und mit Futter zu stärken. Die Picnic area liegt wunderschön zwischen Felsen und teils unter Bäumen. Wir vertilgten unser Baguette mit Schinken und zum Nachtisch gab es noch Donuts aus dem City Market, die ausgesprochen lecker waren! Nach guter Stärkung und Erholung fuhren wir zum Delicate Arch Trailhead Parkplatz um dort noch ein wenig im Auto zu relaxen. Am Himmel zogen schon wieder dunkle Wolken auf und wir beobachteten, wie das Wetter zog. Um 17 Uhr beschlossen wir, auf jeden Fall hochzulaufen - es wird schon nicht regnen. Der 1,5 Meilen (einfach) lange Weg verläuft eigentlich über einen guten Weg - bis auf ein Stück Slickrock - nach oben. Kurz vor erreichen des Ziels wird es noch mal heikel für nicht schwindelfreie Menschen - also mich - der Weg führt schmal am Abgrund vorbei. Ich gehe so weit wie möglich rechts an der Felswand entlang. Yvonne klettert noch kurz zum Fenster hoch um schon mal auf den Delicate Arch zu spickeln, während ich auf dem Weg stehen bleibe. Mir zittern zwischenzeitlich die Beine, nicht vom schwindeln sondern von der Anstrengung. Beim Anblick des Fotos, welches Yvonne geschossen hat, werde ich etwas neidisch, klettere aber trotzdem nicht hoch:

Das Wetter hatte sich bis hier oben stark gebessert und nach 45 Minuten bogen wir um die Ecke und da steht er plötzlich vor einem:

Es war noch nicht sehr viel los, nur ein paar Stativ-Fotografen hatten sich schon positioniert. Die Zahl der "Ich-stell-mich-unter-den-Arch-Fotos" hielt sich in Grenzen, wodurch man verschiedene Perspektiven fotografieren konnte. Ab 18.30 Uhr fing es dann an, voll zu werden. Ganze Reisegruppen fanden sich plötzlich ein und auch Horden von Japanern. Während sich die meisten Leute mit einem Ich steh drunter Foto begnügten, brauchten ein paar Japaner alle paar Minuten ein Foto von sich unter dem Arch, was dazu führte, dass irgendwann die Leute anfingen zu schreien, sie sollen aus dem Bild gehen. Denn immer wenn die Sonne hervorkam und den Arch in ein schönes Licht warf, stellte sich einer darunter. Insbesondere eine Japanerin mit weißen Hosen zog den Unmut der Fotografen auf sich, weil sie sich fast ständig unter dem Arch herumtrieb und die weißen Hosen könne man nicht photoshoppen. Mal an der Stelle, mal an jener, etwas weiter vor usw. Offensichtlich hatte sie den Hinweis unten am Trailhead nicht gelesen, dass man sich nur kurz unter den Arch stellen soll... Trotzdem habe ich zig schöne Fotos geschossen:

Kurz bevor die Sonne endgültig unterging, verschwand sie hinter einer Wolke und das Schauspiel war zu Ende. Wir beschlossen, dem Trubel zu entfliehen und machten uns auf den Rückweg. Normalerweise stehen wir ja nicht auf solche MassenVeranstaltungen aber für den Delicate Arch haben wir gerne mal eine Ausnahme gemacht. Der Rückweg geht schnell und einfach von statten, die Sonne liefert das passende Rahmenprogramm:

Nach ca. 30 Minuten waren wir wieder am Auto und pünktlich zum Eintreffen wurde es stockdunkel. Die Taschenlampen hatten wir also umsonst mit hochgeschleppt. Wir fuhren aus dem Park und zurück nach Moab. Heute wollten wir in der viel gepriesenen Moab Brewery einkehren. Diese Idee hatten natürlich viele andere auch und wir bekamen vom Host einen Pager, mit dem er uns anpiepst wenn unser Tisch frei wird. Ca. 20 Minuten später war es dann auch soweit. Unser Pager bedankte sich fürs warten bei uns und wir wurden zu unserem Tisch geführt. Das Essen war lecker und ich gönnte mir noch ein Elephant Hill Hefeweizen, welches überraschend gut schmeckte. Kurz nach 22 Uhr kamen wir bei 24°C draußen fix und fertig im Hotel an. Noch kurz ein Theraflu (schmeckt gewöhnungsbedürftig) gebraut und ab ins Bett. So hatte unsere Verabredung mit dem Arches Nationalpark doch noch ein versöhnliches Ende. Und wir waren mächtig stolz auf uns, diese ganzen Unternehmungen trotz Erkältung geschafft zu haben. Morgen verlassen wir Moab in Richtung Monument Valley. Highlight: Delicate Arch nicht so toll: wieder mal schlechtes Wetter am Vormittag Hotel: Days Inn Moab (wie gestern)

gefahrene km: 86 Wetter: vormittags grau in grau, nachmittags heiter mit Wolken. 12-25°C Kleiner Nachtrag noch zum Arches: Als wir auf dem Weg hoch zum Delicate Arch waren, hörten wir plötzlich ein undefinierbares lautes Brummen vom Himmel. Ein entgegenkommender Amerikaner fragte uns, ob wir wüssten, was das für ein Krach ist. Ich antwortete ihm spontan: "Sounds like a plane that wants to crash the Delicate Arch". Er schaute mich etwas entgeistert an. Yvonne meinte danach, dass das vielleicht kein so guter Scherz sei, einen Tag vor 9/11. OK, sehe ich ein und entschuldige mich hiermit.

09.09.2010 - Moab, UT - Monument Valley, UT

Der Morgen begann erneut mit herrlichem Wetter und 21°C. Allerdings haben wir uns gestern offensichtlich doch etwas zu viel zugemutet. Yvonne geht es wieder schlechter: Husten, Schnupfen, Halsschmerzen. Mir geht es eigentlich ganz gut. Wir holen uns zum Frühstück Toast, Waffeln, Kaffee und Tee. Der O-Saft-Automat spuckt mal wieder nur Wasser aus. Die indische Frühstückschefin scheint auch kein gesteigertes Interesse daran zu haben, dies zu ändern. Wir frühstücken auf dem Zimmer und sind etwas antriebslos. Wir beschließen deshalb, den Tag heute etwas ruhiger anzugehen und bummeln im Zimmer herum. Gegen 10.30 Uhr checken wir dann aus. Irgendwie haben uns die Days Inn Motels in diesem Jahr irritiert. Normalerweise haben wir immer ganz gern Days Inns gebucht, weil wir da wussten, dass wir einen gewissen Standart erwarten konnten. Dies scheint anscheinend nicht mehr der Fall zu sein. Beide Days Inns haben unsere Erwartungen dieses mal nicht erfüllt. Wir hatten beschlossen, alle für den heutigen Tag geplanten Programmpunkte (Natural Bridges NM + Goosenecks SP) zu streichen und einfach gemütlich zum Monument Valley zu fahren. Nachdem wir Moab verlassen hatten, passierten wir den Wilson Arch:

Ist der etwa aus dem Arches NP geflüchtet? Der ist doch eigentlich zu schön, um einfach so an der Straße herumzustehen. Weiter geht die Fahrt über Mexican Hat:

wobei wir den Mexikanerhut ganz nett aber nicht berauschend fanden. Die Fahrt an sich verläuft durch abwechslungsreiche Landschaft. Bereits 50km vor dem Monument Valley kann man schon die Vorboten sehen:

Kurz vor drei kommen wir im Monument Valley an. Wir zahlen unsere 5$ Navajo Fee pro Person und fahren zum The View Hotel. Da es zum einchecken zu früh ist,

beschließen wir, noch eine Suppe zu essen. Mir geht es mittlerweile auch nicht mehr so besonders, da tut die Suppe richtig gut. Um 15.30 Uhr checken wir im "The View" ein. Das Hotel ist ein Traum. Schon die Lobby mit dem Kamin ist geschmackvoll indianisch gestaltet:

und auch die Zimmer sind groß, schön und sauber. Das Bad hat fast deutschen Standard. Aber für diesen Preis darf man ja auch einiges erwarten. Herzstück ist natürlich der Balkon mit der Aussicht ins Tal, direkt auf die West und East Mittens und den Merrick Butte:

Wir machen uns einen Kaffee und essen dazu die Donuts, die wir heute morgen noch

in Moab im City Market gekauft haben. Lecker. Eigentlich hatten wir ja vor, heute nichts zu machen - nur auszuruhen. Wie wir doch so bei strahlend blauem Himmel auf dem Balkon sitzen, juckt es mich doch ins Valley reinzufahren. Die Erfahrungen der letzten Tage hat uns ja gelehrt, dass man gutes Wetter ausnutzen muss. Also beschließen wir, wenigstens bis zum John Ford Point zu fahren. Gesagt getan, zum Auto und los geht die Fahrt. Die Abfahrt ins Tal hat sich seit unserem Besuch vor drei Jahren in keinster Weise geändert. Man kann das weder Dirt- noch Gravelroad nennen, sondern nur eine Aneinanderreihung von Schlaglöchern - oder eher von Kratern. Wäre es ein Nationalpark, wäre dieses Stück sicherlich längst mit rotem Teer gepflastert worden. Aber die Navajos haben mit den Einnahmen sicherlich anderes vor als Straßen zu ebnen. Schließlich schrecken so auch mehr Leute zurück, selbst ins Tal zu fahren und nehmen die Touri-Shuttles. Wieder mehr eingenommen. Das Bild bestätigt sich beim Weiterfahren. Hatten wir 2007 hier noch annehmbare Dirtroad, ging die Schlaglochparade einfach so weiter. Wir schaukelten uns von Schlagloch zu Schlagloch und unsere Donuts machten sich bemerkbar: "Ich will raus!". Nichts da, während der Fahrt wird nicht ausgestiegen! Am John Ford Point angekommen, steht mir der kalte Schweiß auf der Stirn. Dies liegt natürlich nicht an den Straßenverhältnissen. Wir genießen die Aussicht und erschrecken Franzosen, die mich bitten ein Foto zu machen, indem ich ihnen auf Französisch antworte. Sie sind so perplex, dass eine englösische Antwort kommt. Ich hab sie dann noch gefragt, ob das Foto so OK sei aber ich hätte glaube auch das Pferd nebenan fotografieren können und sie hätten auch ja gesagt. Sie schauten mich an, als ob ich ein außerirdischer wäre. Eigenartig diese Franzosen. Die anderen Teilnehmer der französischen Reisegruppe laufen mir dann permanent ins Bild, während ich gerade total verkrampft auf dem Boden kniend die perfekte Position für ein Foto gefunden hatte. Sie haben auch keine Hemmungen, sich direkt vor mir und meiner Kamera zu positionieren und sich fotografieren zu lassen. Ein Teilnehmer nach dem Anderen. Er mit ihr, sie mit ihm, sie mit ihr usw. Bevor mir alle Körperteile einschlafen, gebe ich meine Position auf. Scheinbar sind wir Deutsche für Franzosen unsichtbar. Aber sie hatten mich doch vorher... Egal. Irgendwann rast die Truppe davon und ich versuche es erneut. Dieses mal habe ich Glück und schieße meine Fotos.

Genug Anstrengung für heute, wir brechen auf um zurück zum Hotel zu fahren. Ich lasse drei Touri-Shuttles vorbei und hänge mich gnadenlos an sie dran. Die Indianer dürften die beste Spur wohl kennen. Vorbei an vielen Schlaglöchern und an den ganzen schleichenden PKWs. Die werden jetzt mal richtig von uns 4 eingestaubt. Apropos eingestaubt: ist das eigentlich eine besondere Herausforderung, im Mustang Cabrio mit offenem Verdeck durch das staubtrockene Monument Valley zu fahren? Gibt es da eine besondere Auszeichnung dafür? Gut, den Mietwagen muss man ja nicht putzen danach, aber sich selbst. Und sitzt man dann den restlichen Urlaub auf rot eingestaubten Ledersitzen? Verstehen wir nicht, OK. Wir düsen auf jeden Fall hinter den Shuttles her und amüsieren uns über die riesen Staubwolke, die wir produzieren. Wir haben Rückenwind, also nicht anhalten, sonst holt sie uns ein. Es macht einen riesen Spaß so durchzurasen und ruck zuck waren wir auch wieder am Hotel. Dort bereiteten wir unser Picknick auf dem Balkon vor, denn die Sonne ging bald unter und wir wollten zum Sonnenuntergang dort sitzen und genießen. Der Sonnenuntergang ist wunderschön, wenn die Mittens anfangen rot zu leuchten:

So sitzen wir ewig und genießen den Ausblick bis es stockfinster ist. Wir wundern uns, dass auch spät in der Nacht noch Autos ins Valley fahren. Wahrscheinlich Sterngucker oder so. Wir stellen uns den Wecker auf 6.30 Uhr Navajo Time, um 6.56 Uhr ist Sonnenaufgang. Allen Umständen zum Trotz geht ein schöner Urlaubstag zu Ende. Hoffentlich ist der Himmel morgen früh klar.

Highlight: Sonnenuntergang vom Balkon nicht so toll: Mexican Hat

Hotel: The View at Monument Valley - wer ins Mon. Valley fährt sollte hier übernachten! 178,47 € über http://www.monumentvalleyview.com Wetter: den ganzen Tag strahlend blauer Himmel Sonnenschein, 21-27°C gefahrene km: 256

10.09.2010 - Monument Valley, UT - Page, AZ Ein etwas anderer Urlaubstag

Um 6.20 Uhr weckte mich Yvonne. Der Himmel hatte sich schon orange gefärbt. Ich schoss schnell ein Foto:

zog mich an und machte mir einen Kaffee. Gut dass es hier nicht nur ein RegularCoffee Pad gab, sondern vier. So ein Pad soll ja angeblich für 4 Tassen Kaffee reichen, bei mir reicht es gerade mal für eine. Ich positionierte mein Stativ auf dem Tisch, holte meinen Kaffee und setzte mich nach draußen. Yvonne war es noch zu frisch, sie saß im Zimmer vor der Balkontür um zuzuschauen. Das Spektakel der aufgehenden Sonne zwischen East Mitten Butte und Merrick Butte war atemberaubend schön. Zuerst war der ganze Horizont orange gefärbt. Je näher sich der Sonnenaufgang näherte, desto genauer konnte man sehen, wo sie am Horizont erscheinen wird, da sich das Orange auf diese Stelle zurückzog. Irgendwann bildete sich dann eine dünne aber strahlend helle Linie entlang der Grenze zwischen der Landschaft am Horizont und dem Himmel. Und dann blitzte sie auch schon ganz winzig hervor. Von diesem Moment an geht es sehr schnell und ruck zuck war der ganze Feuerball zu sehen.

Dennoch ergaben sich wunderschöne Gegenlichtfotos. Ich habe geschätzte 5.000 Fotos gemacht. Alle paar Sekunden eins, verschiedene Perspektiven, verschiedene Einstellungen. Hier ein paar Leckerbissen:

Als das Schauspiel vorbei war, legten wir uns wieder schlafen. Um 9 Uhr gingen wir dann zum Frühstück. Es wurde ein Buffet angeboten. Uns wurde Kaffee, Tee und OSaft an den Tisch gebracht und wir bedienten uns am Buffet mit Rühreiern, Bacon, French Toast und Joghurt. Insgesamt eine sehr schöne Auswahl an heißem und kaltem Frühstück und auch verschiedene Sorten frischer Melonen usw. Da wir vorher nicht nach dem Preis gefragt hatten, waren wir dann doch überrascht, als wir bezahlten: Pro Person kostete es 11$, als Hotelgäste zahlten wir aber nur 6$. Respekt! Um 10.40 Uhr machten wir uns dann auf den Weg nach Page. Die Strecke verläuft auf der #160 bis zum Erreichen der #98 ziemlich langweilig. Immer wieder fallen uns die gelben Margeriten-Felder auf. Irgendwie sind uns die in den vergangenen Jahren nie aufgefallen. Liegt es vielleicht daran, dass es viel geregnet hatte?

Während der Fahrt ging es mir dann zunehmend schlechter. Ich fühlte mich fiebrig

und schlapp und auf dem linken Ohr hörte ich nichts mehr. Auf Grund der Zeitverschiebung (minus 1 Std.) waren wir natürlich viel zu früh in Page und konnten noch nicht im Hotel einchecken. Und wie kühl war es denn hier? Nur 23°C? Wir haben Page zu dieser Zeit nie unter 30°C kennengelernt. Aber dieses Jahr ist das Wetter überall anders. Wir machten einen Abstecher zu Safeway und tranken erstmal eine Latte Grande bei Starbucks. Ich rang die ganze Zeit mit mir, was ich nun tun sollte. Eigentlich hatte ich das Bedürfnis, zu einem Arzt zu gehen, andererseits wollte ich auch nicht unsere Urlaubszeit in einem Wartezimmer verbringen. Die Sache mit dem Ohr und dem kalten Schweiß auf der Stirn machte mir allerdings Sorgen. Zum einen hatten wir ja für den nächsten Tag Permits für die Wave bei der Online Lottery gewonnen, wer weiß wann man diese Chance noch einmal bekommt. Zum anderen dachte ich an den Rückflug. Da habe ich sowieso immer Probleme mit den Ohren beim Druckausgleich. Das geht in gesundem Zustand schon mal bis zu Ohrenschmerzen, wie soll das dann nächste Woche werden, wenn die Ohren nicht wieder fit sind. Also beschlossen wir, nach einem Arzt zu fragen. Man schickte uns ins Canyonlands Urgent Care Medical Center. "No appointments needed" stand auf dem Schild. Ein Bild vom Wartezimmer aus "Emergency Room" ging mir durch den Kopf: Zig kranke warten in einem zu kleinen Zimmer beengt stundenlang auf die Behandlung. Aber weit gefehlt. Ein sehr schönes Wartezimmer wartete auf uns. Die Dame am Empfang wies uns zuerst freundlich darauf hin, dass man nur VISA akzeptiert. Kein Problem, haben wir. Ich musste dann noch vier Formulare ausfüllen, die ich ihr dann wieder zurück gab. Sie kommentierte das mit dem Hinweis, ich müsse einen "Emergency Contact" angeben. Hallo, ich will hier nicht sterben, ich hab nur ne Grippe mit Ohrenschmerzen! Egal, sie bestand darauf. Ich hätte das Gesicht meines Bruders sehen wollen, wenn plötzlich jemand auf englisch bei ihm anruft. So gut ist sein englisch dann auch nicht. Ich fragte, wie lang das wohl dauert und bekam die Antwort, ca. 15 Minuten bis mich die Nurse sieht, wie lange ich auf meinen Provider warten müsste könne sie nicht sagen. Ca 1-1,5 Stunden. Komisch, in Deutschland werde ich von meinem Provider mit Telefon oder Internet versorgt, hier mit Medizin??? Oder werde ich von der Nurse behandelt und anschließend will man mir noch einen Telefonanschluss verkaufen? Na ja, abwarten. Irgendwann erschallte es dann auch "Thomas" durch den Raum und die Nurse holte uns an der Tür ab. Sie stellte sich freundlich vor, dass sie Nancy sei und meine persönliche Nurse und sie die Vorarbeit mache, bevor der Provider kommt. Sie fragte nach meinen Beschwerden und stellte mir dann ca. 1 Million Fragen. Immer wieder gab es mal Verständigungsprobleme, da ich zwar gut englisch kann, mich mit medizinischen Fachbegriffen bisher aber Gott sei Dank nie beschäftigen musste. Sie oder ich spielten uns dann den Begriff einfach vor. Lustig. So dann noch kurz Blutdruck, Fieber und Blutsauerstoff gemessen und gewogen. Blutdruck und Sauerstoffgehalt OK, Temperatur leicht erhöht. Sie schickte uns zurück ins Wartezimmer und wir warteten weiter. Nach 1,5 Std. schallte es dann auch wieder "Thomas" durch das Wartezimmer und diesesmal holte uns dann Ray ab. Er sei Physician und mein Provider. Er schaute mir in Ohren und Hals, hörte meine Lunge ab.

"Give me an Aaahh" und zack hatte ich ein zwei Meter langes Wattestäbchen im Rachen *würg*. "Give me another Aaahh" und zack ein zweites *würg* und *augenträn* was er mit einem Grinsen quittierte. Er wolle das mal auf Streptokokken untersuchen. Das dauert ein paar Minuten. Wir warteten im Zimmer und nach ca. 5 Minuten kam er mit guten Nachrichten zurück. Keine Infektion mit Streptokokken! Aber Ohrenentzündung und der Hals sei auch ganz schön rot. Er verschrieb mir ein Antibiotikum und ich befragte ihn noch zum Thema Wandern. Wo wir den hinwandern wollen. Zur Wave. Oh, it's gonna get hot out there! Auf jeden Fall meinte er, dass wenn ich mich nicht fiebrig fühlte, könnten wir es ruhig wagen. Wir verabschiedeten uns und zahlten am Empfang meine Rechnung. 148$ und weil ich ja gleich zahle gibts 10% Rabatt. Nett. Anschließend zum Safeway, die Pillen holen und dann ab ins Motel6. Einchecken. Erste Pille nehmen und dann ins Bett. Wir schliefen bis ca. 19 Uhr, dann hatten wir Hunger. Wir beschlossen, nirgends reinsitzen zu wollen und holten uns bei Strombolli's eine Pizza, die wir nur zur Hälfte auf dem Zimmer verspeisten, obwohl sie die leckerste Pizza war, die wir je in den USA gegessen hatten. Anschließend legten wir uns wieder hin, schließlich wollten wir morgen fit sein, und ich schlief auch gleich wieder ein.

Highlight: Sonnenaufgang im Monument Valley nicht so toll: Gesundheitszustand Hotel: Motel6 Page, immernoch sehr schönes und sauberes Motel - halt mit Motel6Standard, also ohne Kühlschrank, Kaffeemaschine und Frühstück. 69$ pro Nacht plus Tax über http://www.motel6.com Wetter: wunderschön, kein Wölkchen, 16-23°C gefahrene km: 213

11.09.2010 - The Wave Obwohl wir gestern und die Nacht über doch relativ viel geschlafen hatten, wachten wir spät am Morgen auf. Mir ging es wieder besser und ich fühlte mich nicht fiebrig. Also beschlossen wir, das Unternehmen "The Wave" zu wagen. Schließlich hatten wir ja endlich mal Glück bei der Online-Lottery gehabt und wer weiß wann wir das mal wieder gehabt hätten. Es wäre doch schade um die Permits, wenn wir sie einfach verfallen lassen. Bis wir soweit fertig waren, um das Zimmer zu verlassen, war es allerdings schon 9.30 Uhr. Eigentlich wollten wir ja schon um 7.30 Uhr los, um noch den kühleren Morgen für den Hinweg zur Wave nutzen zu können. Das wird wohl nichts mehr. Allerdings war es auch deutlich kühler als wir erwartet hatten. Wir machten uns auf zum Safeway, wo

wir zum Frühstück Donuts und eine Latte verputzten. Kauften noch schnell ein paar Bananen als Wegzehrung und fuhren dann los in Richtung Paria Contact Station. Dort trafen wir gegen 10.40 ein und erkundigten uns nach dem Straßenzustand der House Rock Valley Road. Die Rangerin meinte, dass die Straße "really rough" sei, aber es sei kein Problem. Also düsten wir los, bogen nach kurzer Fahrt auf die House Rock Valley Road ein Richtung Wire Pass Trailhead. Die Straße war in ordentlichem Zustand. Wir dachten uns, die Rangerin müsste mal ins Monument Valley, dann wüsste sie was eine "really rough" road ist. Ich düste mit den erlaubten 25 mph die Straße entlang und kurz vor 11.30 Uhr kamen wir am Wire Pass Trailhead an. Wir zogen unsere Wanderschuhe an, platzierten das Permit im Auto und am Rucksack, trugen uns im Register ein und liefen los. Es waren angenehme 22°C. Die Wegbeschreibung, die man vom BLM bekommt ist wirklich hervorragend. So fanden wir ohne Probleme den Einstieg in den Wash und folgten ihm bis die Old Sandy Road abzweigte. Von dort aus war es eigentlich gar kein Problem mehr: einfach den Fußspuren folgen.

Zur Sicherheit markierte ich mit dem GPS immer mal wieder ein paar Wegpunkte, da man ja hin und wieder liest, dass der Rückweg etwas schwieriger sei. Der sandige Weg war einigermaßen gut zu laufen, da der Sand nicht sehr tief war. Dann ging der Weg über in Slickrocks. Der Weg wurde gesäumt von bunten Felslandschaften:

Es waren genug Steintürmchen gebaut, so dass wir nur hin und wieder auf die Beschreibung des BLMs schauen mussten. Ab und zu warfen wir einen Blick zurück, um uns markante Punkte für den Rückweg einzuprägen. Zwei ältere Paare kamen uns entgegen und versicherten uns einhellig, dass sich der Weg auf jeden Fall lohnen würde. Das hoffen wir doch auch! Zum Schluss noch der kleine Aufstieg und nach knapp zwei Stunden betraten wir sie: Die Welle aller Sandsteinformationen. Hier mal der Eingang:

Obwohl wir mäusekaputt waren, zog uns dieses Gebilde sofort in seinen Bann. Eigentlich hatten wir ja vor, erst einmal Pause zu machen, wenn wir oben sind. Aber wir mussten natürlich sofort alles erkunden und Fotos machen.

Irgendwann stellte ich mir dann die Frage, wo denn nun jetzt eigentlich die "richtige" Wave ist, die man von allen Fotos her kannte. Nichts zu sehen. Vielleicht muß man noch weiter hoch? Na gut, wir beschlossen nun erst mal Pause zu machen und unsere Bananen zu essen. Dazu gingen wir im einen "Tal" ein Stück nach oben, um uns dort hinzusetzen. Oben angekommen drehte ich mich um und - da war sie ja plötzlich!

Das ist die Wave, die wir von den Fotos her kannten. Schon komisch, von unten betrachtet wäre ich nie auf die Idee gekommen, das sie das ist. Schaut man aber von oben nach unten erkennt man sie gleich. So saßen wir da, mutterseelenalleine. Nur die Welle und wir. Wir genossen einfach den Ausblick. Nach der kurzen Erholung setzten wir unsere Erkundungen fort. Ich weiß nicht, wieviele Fotos ich geschossen

habe aber es waren verdammt viele. Wir waren uns einig, dass sich die Anstrengung gelohnt hatte. Eigentlich hatten wir ja auch vor, das Gebiet weiter oben mit second Wave usw. zu erkunden. Das wollten wir uns heute allerdings nicht noch zumuten. Wir streunten einfach umher und freuten uns, dass es wenigstens mit der Hauptattraktion geklappt hatte. Nachdem wir alles ausgiebig genossen hatten wollten wir uns langsam auf den Rückweg machen. Da kam von oben ein Pärchen herunter. Wie sich herausstellte auch Deutsche. Wir kamen so ins Gespräch und die beiden meinten, wir müssten wenigstens noch zum Hamburger und zur Second Wave. Und sie würden uns hochführen, dass wir nicht lange suchen müssen. Wir liesen uns überzeugen und die beiden führten uns bis zum Punkt wo man den Hamburger sehen kann, den man ja von hinten nicht als solches erkennt, weil es ja eigentlich nur ein halber Hamburger ist. Von da an gingen wir dann alleine weiter, vorbei an den Brainrocks:

schossen ein Foto vom Hamburger:

und gingen weiter zur Second Wave. Auch diese ist wirklich sehr schön auch wenn sie natürlich nicht mit der eigentlichen Wave mithalten kann. Beide sind eben auf ihre Weise toll:

Wir verbrachten hier nicht allzu viel Zeit und gingen wieder hinunter. Der kurze Aufstieg hat mir irgendwie den Rest gegeben. Offensichtlich sind wir doch etwas zu schnell gewesen. Mein Kopf glühte. Das war eigentlich genau das was laut Arzt nicht passieren sollte. Deshalb beschlossen wir, uns noch eine Weile zu den beiden anderen Deutschen in den Schatten zu setzten und plauderten ganz nett. Wie es sich herausstellte war er ein ehemaliger Arbeitskollege von Steffen Synnatschke und sie waren auf einem dreiwöchigen Megatrip durch den Westen. Als wir erzählten, dass wir auf der Seite von Synnatschkes die Fire Wave entdeckt hätten und dort als nächstes hinwollen, gaben sie uns noch einen wertvollen Tipp zur Weg-Beschreibung, denn sie hatten irgendwann aufgegeben ohne die Fire Wave gefunden zu haben, da sie am falschen Parkplatz angehalten hatten. Wir nahmen das erfreut zur Kenntnis. Nachdem wir doch relativ lange geplaudert hatten, machten wir uns schließlich auf den Rückweg. Es war mittlerweile deutlich heißer als beim Hinweg. Der Rückweg stellte - was die Wegfindung anbelangt - auch keine große Herausforderung dar. Wenn man sich an die Cairns hält klappt es ohne Probleme. Hin und wieder mussten wir zwar etwas suchen, wenn man allerdings die grobe Richtung kennt findet man immer wieder welche. Die Hitze stellte da bei mir das wesentlich größere Problem dar. Die Strecke über den Sandstein war die Hölle, da diese eine extreme Heizung von unten darstellten. Ab ca. Mitte der Strecke dachte ich plötzlich, dass ich es nicht mehr schaffe. Auch Yvonne hatte ein wenig zu kämpfen. Trotz weißer Mütze und permanentem Wassernachfüllen glühte mein Kopf. Wenn es ein Überdruckventil daran gäbe, hätte es das längst rausgehauen. Mein Hals war ausgetrocknet wie die Sahara - trinken brachte nichts mehr - und meine Lippen lösten sich trotz permanentem Eincremen in Wohlgefallen auf. Sobald wir ein bisschen

Schatten fanden, machten wir eine kleine Pause. Die beiden anderen Deutschen hatten uns zwischenzeitlich überholt - frisch wie die Gazellen. Die waren ja auch gesund! Mit Erreichen des sandigen Teils der Strecke wurde es besser, denn der Boden glühte nicht mehr. Dann kam der Moment wo es nur noch bergab ging. Bergab zum Wash, den Wash entlang und irgendwann erreichten wir wieder den Parkplatz. Ich schüttete mir erst mal eine Flasche Wasser über den Kopf und wir zogen die Wanderschuhe aus. Es hatte mittlerweile 28°C. Nackte Füße wirken wie eine Klimaanlage für den Körper. Dann noch ein kaltes Cola aus der Kühlbox, sich aus dem Register wieder austragen - nicht dass noch eine unnötige Suche nach uns eingeleitet wird - und rauchen! Keine Zigarette hatte ich geraucht, seit wir am Vormittag losgelaufen sind. Respekt! Einigermaßen wieder abgekühlt und zur Ruhe gekommen, traten wir die Rückfahrt nach Page an. Eigentlich standen heute ja noch die Toadstool Hoodos auf dem Programm, aber die konnten auch bis morgen warten. Also fuhren wir nun schon zum sechsten mal an dieser praktisch direkt am Highway gelegenen Attraktion vorbei und waren kurz vor 18 Uhr wieder am Motel. Wir duschten kurz und machten uns auf den Weg zu Strombollis. Da hatten wir gestern beim Pizza holen wunderbare Pasta auf den Tischen gesehen, die wollten wir heute haben. Yvonne bestellte Pasta Primavera und ich Spaghetti with Meatballs. Wie schon die Pizza gestern, war auch die Pasta sehr lecker. Da sind wir Westernlady für den Tipp doch dankbar! So geht wieder ein exorbitant anstrengender aber sehr schöner Tag zu Ende. Jeder, der uns an diesem Morgen gesehen hätte, hätte uns für verrückt erklärt, in diesem Zustand zur Wave zu wandern. Wir hingegen waren froh, dass wir die Strapazen auf uns genommen hatten.

Highlight: The Wave nicht so toll: mal wieder der Gesundheitszustand Hotel: Motel6 Page wie gestern Wetter: sonnig, 14-28°C gefahrene km: 160

12.09.10 - Page, AZ - Mesquite, NV

Der Tag beginnt erneut mit strahlend schönem Wetter und 22°C. Noch kaputt vom gestrigen Tag schlafen wir länger als sonst und beginnen den Tag gemütlich. Eigentlich hatten wir vor, bei McDoni zu frühstücken. Dort angekommen standen allerdings zwei

Busse vor der Tür und innen waren riesen Schlangen an der Kasse. Also suchten wir das Weite und fuhren mal wieder zu Safeway, kauften Donuts und eine Latte und frühstückten in der Sonne. Anschließend mussten wir noch unser traditionelles Safeway-Hardcore-Shopping durchziehen: Honey-Chipotle-Sauce, Panda Express Orange-Chicken-Sauce, Beauty-Zeugs für Yvonne usw. Anschließend ging es zu WalMart. Yvonne musste noch die Mascara-Abteilung plündern und wie jedes mal mussten wir für Yvonnes Bruder noch saure Skittles und anderen sauren Süßkram besorgen. Wie immer, wenn wir da sind, ist schon alles für Halloween vorbereitet , so kann man die Süßigkeiten ja gleich Sackweise kaufen. Um 11.30 Uhr machten wir uns dann auf den Weg. Auch für heute hatten wir umgeplant. Eigentlich wollten wir zum ersten mal die US89A über Marble Canyon fahren. Dann haben wir gestern ja die Toadstool Hoodoos auf heute verschoben, was uns dazu brachte, doch wieder die 89 zu fahren. Wir machten einen kurzen Stopp am Wahweap View von wo aus man einen schönen Blick über den Lake Powell und zurück zum Glen Canyon Dam hat:

Danach fahren wir nun zum siebten mal an den Hoodoos vorbei, ohne sie anzuschauen. Uns fehlt die Kraft und der Antrieb. Irgendwann werden wir es schon noch schaffen. Für heute war für uns wieder nur fahren und nichts tun angesagt. Auf dem direkten Weg wollten wir nach Mesquite. Zum ersten mal fahren wir deshalb auch nicht durch den Zion NP sondern über Fredonia und Colorado City. In Kanab gibt es den obligatorischen Double-Cheese-Stopp. Zwischen Colorado City und Hurricane gibt es dann mal eine andere Aussicht auf den Zion NP, nämlich von außen:

Wir genießen einfach so im Dahinfahren die Landschaft, lassen uns von der Musik aus dem Radio betütteln und erreichten bereits um 15.30 Uhr unser Hotel in Mesquite: Das Casablanca Resort und Spa, welches sich als absoluter Glücksgriff herausstellt. Für 23.82 € bei Expedia gebucht, wussten wir vorab nicht so recht was uns erwartete. Die Bilder bei Expedia sahen vielversprechend aus, so recht glauben wollten wir es allerdings nicht. Nun da wir da sind entdecken wir doch gewisse Parallelen zum Mirage in Las Vegas. Es gab auch einen Wasserfall vor dem Hotel und auch der Pool erinnerte uns von der Form her und auch vom hier vorhandenen Wasserfall an dort. Am Pool verbrachten wir dann auch den restlichen Nachmittag . Es ist sehr ruhig, denn es sind nur wenig Gäste da. Bei 38°C lässt es sich hier aushalten. Abends holten wir uns dann noch eine Pepperoni-Pizza bei Dominos. Eigentlich wollten wir eine mittlere, welche 12,45 $ gekostet hätte. Der nette Mitarbeiter gab uns aber den Tipp, dass es ein Special gäbe: Jede große 1-Topping-Pizza nur 7,99 $! Das Angebot nehmen wir doch dankend an. Wie immer war die Dominos-Pizza super lecker, allerdings mit der von Strombolli's kann sie dann doch nicht mithalten. Nach dem Essen schauten wir noch eine Weile in die Röhre und schliefen wieder früh ein.

Highlight: Hardcore-Shopping nicht so toll: nichts Hotel: Casablanca Resort und Spa Mesquite, 23,82 € über Expedia.de. Insgesamt erinnert es an das Mirage, die Zimmer sind jedoch wesentlich schöner als im Mirage. Wetter: strahlend blauer Himmel Sonnenschein, 22-38°C gefahrene km: 326

13.09.2010 - Mesquite, NV - Las Vegas, NV Valley of Fire SP

Ganz gut erholt vom gestrigen ruhigen Tag begann der heutige Tag wieder etwas früher. Draußen war wieder Bombenwetter und es hatte schon 27°C. Wir gingen zum Frühstück ins hoteleigene Restaurant und standen erstmal vor der Security. Das Restaurant öffnet erst in ca. 10 Minuten, denn über Nacht haben fleißige Kobolde schnell mal einen neuen Teppich im halben Casino verlegt. Wir setzten uns kurz nach draußen in die Sonne, gegen eine Zigarette hatte ich nichts einzuwenden Danach durften wir auch ins Restaurant und waren erneut positiv überrascht. Für 3,99 $ gab es 2 XL-Rühreier, Bacon und Hashbrowns. Alles schmeckte superlecker. Danach machten wir uns fertig und checkten aus. Unser Fazit zu diesem Hotel: Der Hammer! Besser als das Mirage, saumäßig günstig, und super Frühstück. Man müsste mal die normalen Preise da abchecken, ob das immer so günstig ist. Wir kommen auf jeden Fall wieder, wenn wir in der Gegend sind. Um 9.45 Uhr fuhren wir dann los. Da das Hotel praktisch direkt an der I15 liegt, kamen wir unserem heutigen Zwischenziel, dem Valley of Fire auch schnell näher. An der Abfahrt von der Interstate zum VoF legten wir noch kurz einen Tankstopp ein und erreichten nach kurzer hügeliger Fahrt den Eingang zum State Park. Das Kassenhäuschen war nicht besetzt, also hielten wir kurz an, um die 10$ Eintritt in den Umschlag zu stecken. Ich ging noch kurz aufs Klo (böser Fehler) und wir fuhren weiter in Richtung Visitor Center. Dort angekommen stellten wir unser Auto ab

und gingen hinein. Wir stellten uns die Frage, ob dieses Besucherzentrum bei unserem ersten Besuch 2004 auch schon existiert hatte? Wir konnten uns auf jeden Fall nicht daran erinnern, es war auf jeden Fall sehr schön gemacht. Interessant, informativ und mit echten Schlangen und Geckos. Nach hinten raus gab es ein großes Fenster. Dort wurden kurz zuvor scheinbar die Vögel gefüttert, denn unter dem Vogelhaus tobte eine ganze Horde Chipmunks um die herabgefallenen Körner zu sammeln. Ein wuseliges Treiben war das, sehr possierlich anzuschauen. Da es den kleinen Streifenhörnchen in der Sonne offensichtlich auch zu heiß war - es hatte zwischenzeitlich 36°C - kamen sie immer wieder auf die Terrasse und hauten sich auf die Steinplatten in den Schatten. Wenn man sie nicht vorher herlaufen sehen hätte, hätte man meinen können, da liegt ein breitgefahrener Chipmunk, denn sie pressten ihre Körper samt Schwanz ganz flach auf die Steinplatten. So verharrten sie einige Zeit leblos und plötzlich sprangen sie wieder auf und rannten zurück zum Futter . Lustig. Wir schauten dem Treiben eine ganze Weile zu und beschlossen dann, uns zu unserem nächsten Ziel aufzumachen: der Fire Wave. Die Fire Wave hatte ich bei meinen Recherchen zum Valley of Fire auf der Seite von Synnatschkes entdeckt. Eigentlich hatten wir ja geplant, dem Ephemeral Arch aufzusuchen aber leider erfuhren wir ja dann auf deren Seite, dass dieser Ende Mai 2010 eingestürzt ist. Als Alternativziel wurde dann die Fire Wave empfohlen. Das Bild begeisterte uns damals sofort, weswegen wir beschlossen, dieses Gebilde zu suchen. Wir legten einen kurzen Fotostopp an der Rainbow Vista ein:

Schon beeindruckend, diese Farbenvielfalt dort. Weiß, gelb, orange, rot, braun... Leider ist das Foto nicht so besonders geworden, so dass die Farben nicht so richtig zur Geltung kommen. Aber wer es noch nicht gesehen hat, muss sowieso selbst hin, um es mit eigenen Augen zu sehen. Auf Grund des Tipps des Pärchens, das wir bei der "original" Wave getroffen hatten, fanden wir auch sofort den richtigen Parkplatz. Wir stellten unser Auto ab, zogen unsere festen Schuhe an, schnappten die Wegbeschreibung von Synnatschkes und liefen los. Das Thermometer zeigte mittlerweile 38°C an! Wir nahmen trotz des kurzen Weges viel Wasser mit. Laut Beschreibung sollten wir ca. 300m die Straße zurück laufen, weswegen Yvonne anfing, die Schritte zu zählen. Allerdings erreichten wir nach ca. 200 schrittgezählten Metern bereits eine Stelle, wo viele Fußspuren im Sand nach links von der Straße abbogen in Richtung des angegebenen "zwischen braunem Monolithen und Sandhügel". Wir beschlossen, den Fußspuren zu folgen und liefen den Hügel hinunter. Dann ging die Landschaft in Slickrocks über, die wieder einmal wie ein Grill wirkten. Tierische Hitze von unten. Wir sollten ca. 450m parallel zum Scenic Drive laufen, doch leider konnten wir diesen gar nicht mehr sehen, da die Hügel zwischen uns und der Straße waren. Wir beschlossen einfach mal, uns etwas mittig zu halten. Immer wieder schauten wir uns intensiv um und irgendwann entdeckte ich dann eine kleine weiß-braune Erhebung weiter rechts. Das musste sie sein, denn das waren die Farben der Fire Wave. Wir liefen also in diese Richtung und erreichten dann auch schon eine weiß-braun gestreifte Wand, die uns direkt zur Wave führte. Sie war zwar schön, aber irgendwie waren wir doch auch etwas enttäuscht, da sie so klein war. Vielleicht lag das daran, dass wir zwei Tage vorher bei der richtigen Wave waren? Trotzdem ist es ein sehr schönes Gebilde und ich schoss viele Fotos aus allen möglichen Perspektiven. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, genau das gleiche Foto zu machen wie das von Synnatschkes, das es ja immerhin auf den Titel der aktuellen Ausgabe des Reiseführers von Reise Know How geschafft hat. Vielleicht hätte ich das Foto mal mitnehmen sollen, denn ich fand die richtige Perspektive einfach nicht:

Ich kletterte auch noch nach unten. Von dort konnte man sehen, wie stark auch hier

schon der Zerfall eingesetzt hat. Insbesondere an der eigentlichen Wave bricht am vorderen Teil die Gesteinsschicht mit der weiß-braunen Färbung wohl nach und nach ab:

Also, wer noch nicht da war, schnell hin, sonst geht es euch so wie uns mit dem Ephemeral Arch. Während ich noch am fotografieren war, machte sich Yvonne schon wieder auf den Rückweg. Ihr war es zu heiß und sie fühlte sich nicht besonders, deswegen wollte sie schon langsam loslaufen. Ich schoss noch meine Fotos und machte mich dann auch auf den Rückweg. Auf der Hälfte der Strecke - mitten auf dem Slickrock-Grill - holte ich sie ein. Gerade rechtzeitig, denn sie ging plötzlich in die Knie. Ihr ging es sehr schlecht und sie bekam kaum Luft. Ich gab ihr Wasser und redete ihr gut zu. Wir mussten so schnell wie möglich runter vom heißen Stein. Langsam gingen wir weiter und hielten immer wieder an. Viel Wasser rann unsere Kehlen herunter und als wir endlich wieder auf Sand waren, ging es deutlich leichter voran. Auf dem Rückweg begegnete uns noch eine junge Dame in Flip Flops und einer halben kleinen Flasche Wasser - viel Spaß dabei. Wieder am Auto angekommen, ging es Yvonne wieder einigermaßen. Wir legten unsere Flip-Flop-Klimaanlagen an und erholten uns ausgiebig und mit viel Wasser. Da mir Yvonne einen riesen Schreck eingejagt hatte, beschlossen wir alle weiteren Pläne fürs VoF zu beerdigen - eigentlich wollten wir noch den White Domes Trail laufen und uns zwei Arches anschauen - und nur noch einen kurzen Abstecher zum Elephant Rock zu machen. Als wir wieder einigermaßen fit waren, machten wir uns also auf den Weg zum Elefanten . Bei unserem ersten Besuch 2004 haben wir diesen gesucht wie blöd und nicht gefunden. Auf dem Weg dorthin machten wir noch einen kurzen Foto-Stopp an den Seven Sisters:

Während ich so fotografierte, fuhren plötzlich einige Limos vor um den hinteren Teil der Picnic Area anzusteuern. Was war denn da los? Ich fuhr dann auch mal nach hinten und siehe da, es war eine Hochzeitsgesellschaft. Alle schön in Abendkleidern und Anzügen - bis auf die Braut natürlich, die hatte ein wallendes langes weißes Kleid

an. Arme Schweine dachten wir uns. Wer will schon bei 39°C in den Klamotten rumhängen? Na ja, jedem das seine. Was mich übrigens etwas an den Seven Sisters gestört hat, ist die Tatsache, dass man zwischen jede Schwester Picknicktische gestellt hat. Das mag zwar schön zum picknicken sein, für die Optik fand ich es eher schlecht. Das hätte man auch irgendwie anders lösen können... Danach steuerten wir dann den Parkplatz am Osteingang an und ich startete den Trail in Richtung Elephant Rock. Yvonne blieb am Parkplatz. Beinahe ging es mir wieder so wie 2004, denn ich fand ihn wieder nicht auf Anhieb. Denn plötzlich ist der Trail zu Ende und man steht auf der Straße. Ich beschloss, noch etwas die Straße hochzulaufen und plötzlich war er da:

Wie blöd kann man denn sein? Das Ding steht doch direkt an der Straße! Und warum schicken die einen durch die ganze Pampa, wenn man nur vom Parkplatz 50m die Straße hochlaufen muss? Jetzt war mir auch klar, warum wir ihn 2004 nicht gefunden hatten: mit so etwas einfachem hätten wir einfach nicht gerechnet

Viel früher als geplant traten wir dann die Weiterfahrt in Richtung Las Vegas an. Beim Rausfahren trafen wir dann noch auf ein Blaulichtaufgebot. Das Pärchen an der Wave hatte uns berichtet, dass sie Tags zuvor im Valley of Fire bei irgendwelchen Drearbeiten mit einem Porsche zuschauen konnten/mussten, weil die Straße gesperrt war. Offensichtlich gingen die Dreharbeiten heute weiter, denn da stand auch ein Porsche unter dem Vordach eines riesigen Wohnmobils. Und siehe da, plötzlich kam uns noch ein Blaulicht-Auto entgegen und stellte sich direkt hinter uns quer in die Straße. Da hatten wir wohl Glück gehabt, sonst hätten wir womöglich ewig warten müssen oder über den langwierigeren North-Shore-Drive fahren. So kamen wir gut voran und erreichten um 15.30 Uhr unser Hotel, das Flamingo in Las Vegas. Wir checkten ein, holten unsere Koffer aus dem Auto und gingen zu unserem Zimmer. Wir hatten wieder ein GO Luxury mit Stripview gebucht, welches genau wie vor zwei Jahren top ist. Nur leider waren wir diesesmal im nördlicheren Trakt, so dass wir uns etwas verrenken mussten, um die Fontainen am Bellagio zu sehen. Wir duschten und entspannten uns eine ganze Weile im Zimmer. Irgendwann beschlossen wir, uns Richtung Fashion Show aufzumachen, denn dort konnten wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Zum einen die Herren Hollister, Abercrombie und Fitch besuchen, zum anderen unser Abendessen bei Panda Express. Hollister und A&F waren wieder sehr stylisch, laut und erfolgreich und Panda Express war wie immer lecker! Orange Chicken ist ja wie immer Pflicht. Dieses mal probierten wir vorher aber einige Sachen weswegen es dieses mal für Yvonne noch Sweet Fire Chicken Breast und Chow Mein und bei mir Bejing Beef und Fried Rice dazu gab. Finde ich übrigens toll, dass man bei Panda vorher immer probieren darf. Wäre das nicht so, würden wir vielleicht bis heute kein Orange-Chicken kennen, denn das bot uns eine Verkäuferin bei unseren ersten Reise 2004 einfach mal so im Vorbeilaufen in die Hand zum probieren an. Auf dem Rückweg zum Hotel legten wir noch einen kurzen Stopp am Mirage-Vulkan ein, der war vor zwei Jahren gerade im Umbau und sah nun ganz anders aus als vorher. Da wollten wir doch mal sehen, wie die Show jetzt ist. Die Wartezeit verkürzte uns ein "icecold bottled water 1$", wobei icecold dieses mal untertrieben war, es war schlicht und ergreifend gefroren Trotzdem eine schöne Erfrischung. Die Show selbst war irgendwie auch nicht anders als früher. Danach ging es noch für eine kurze Show zu den Fontainen am Bellagio und danach auf Zimmer. Total untypisch für uns. In Las Vegas schlendern wir normal bis Mitternacht oder so den Strip entlang oder stehen stundenlang vorm Bellagio, heute waren wir einfach nur fertig. Zurück im Zimmer schalteten wir den Fernseher an und schmissen uns aufs Bett. Wie schon in Mesquite gab es kein kostenloses WiFi, weswegen wir wieder keinen Bericht schreiben konnten. Find ich übrigens ne Sauerei, dass man in jedem Billig-Motel mittlerweile kostenloses WiFi hat und im Flamingo wollen sie 14$ pro Tag dafür! Das war uns dann doch zu heftig. Also schauten wir in die Glotze und trifteten langsam ins Land der Träume.

Highlight: Fire Wave nicht so toll: körperlicher Zustand Wetter: strahlend blauer Himmel Sonnenschein, 27-40°C Hotel: Flamingo, GO Luxury with View, super wie schon vor zwei Jahren, 140,35 € für zwei Nächte über http://www.harrahs.com gefahrene km: 224

14.09.2010 - Las Vegas

Am heutigen morgen schliefen wir einigermaßen aus und gingen bzw. fuhren wir wie es sich in den USA gehört - zum Ellis Island, um zu frühstücken. Wie schon am Anfang unseres Urlaubs gab es wieder Rühreier, Speck, Kartoffeln mit Kaffee und dem leckersten O-Saft auf der ganzen Reise. Danach ging es weiter in die Las Vegas Premium Outlets. An der Besucherinformation tauschten wir unseren im Internet ausgedruckten VIP-Shopper-Gutschein gegen ein Couponbook ein, mit dem es in fast jedem Geschäft satte Rabatte gab. Unser erster Halt war im Polo Ralph Lauren Store. Da sollten wir eigentlich Yvonnes Bruder ein Polo besorgen, welches es allerdings nicht gab. Weiter ging es zu Adidas, da sollten wir für meine Nichte eine Tasche besorgen, die es leider nicht gab. Sehr erfolgreich bisher. Anschließend bei Converse reingeschaut. Yvonne fand zwar keine Chucks, aber ich dafür drei T-Shirts für 25,- $. Schnäppchen! Danach erst mal ein Päuschen bei Dairy Queen. Wir probierten mal den Orange Julius. Na ja, schmeckt wie verwässerter OSaft für 5,18$ aber den Durst hat es definitiv gelöscht. Danach ging es weiter zu Hilfiger, wo ich mich wie üblich mit Jeans eingedeckt habe. 4 Jeans für 108,-$ Schnäppchen 2! Leider fand Yvonne hier nichts passendes, weswegen wir weiter zu Levis gingen. Dort fand dann auch Yvonne ihre gewünschte Jeans für 29$ und ich einen Gürtel für 17$ - Schnäppchen 3! Wir schauten noch in einem Süßwarenladen vorbei und machten wieder ein Päuschen bei der Dairy Queen. Dieses mal gab es einen large Strawberry Shake. Nach wie vor der leckerste Milchshake. Allerdings mit 5,18$ auch nicht ganz günstig. Insgesamt scheint Dairy Queen doch teurer zu sein. Aber es ist halt einfach lecker und es ist Urlaub. Auf dem Rückweg schauten wir noch bei Sketchers rein. Ich konnte nicht widerstehen und kaufte zwei Paar Schuhe für 75$ - Schnäppchen 4! Danach waren wir erst einmal Shopping gesättigt. Vor allem ich, denn für Yvonne war es ja nicht so erfolgreich. Wir fuhren zurück zum Hotel und waren gerade auf dem Zimmer (ca. 15 Uhr), als wir vom Housekeeping terrorisiert wurden. Ich erklärte ihr, sie möge in 30 Minuten wieder kommen, da wir eben erst zurückgekommen sind und ich mir gerade einen Kaffee angesetzt hatte. Man konnte ihr die Begeisterung ansehen. Aber schließlich hätten wir

ja ein Recht auf 24-Std.-Service!? Wir wollten danach sowieso an den Pool. Nach exakt 20 Minuten stand sie dann auch wieder da und wir hatten noch nicht mal unsere Badeklamotten an. Also bat ich sie, uns noch 5 Minuten zu geben und wir zogen uns schnell um und verließen das Zimmer. Die Putzfee stand vor der Tür und erklärte uns, dass sie nur bis 4 Uhr arbeitet. Ja, ist ja schon gut. Wir verbrachten einzige Zeit entspannt am Pool. In den Pool bekommt mich in Vegas keiner mehr seit 2004 im Riviera mit lautem Jubel und Pfiffen meine sexy "italian style" Badehose vom Volk gefeiert wurde. Ich beugte mich der amerikanischen Badehosenkultur und kaufte mir so eine Schlabbershorts. Da ich das aber abgöttisch hasse, wenn man diese Unmengen Stoff dann nass um die Beine kleben hat - meist noch mit ca. 20 Liter Wasser in der Hose - beschränke ich mich dann doch lieber aufs trocken im Liegestuhl liegen. Irgendwann bekamen wir Hunger und beschlossen, uns fürs Abendessen fertig zu machen. Am Pool waren wir mittlerweile sowieso fast alleine. Nach duschen usw. brachen wir erneut zum Ellis Island auf. Heute wollten wir das Steak-Special probieren, was uns hier im Forum so wärmstens empfohlen wurde. Offensichtlich hatten wir aber die Beliebtheit dieses Restaurants unterschätzt, denn vor dem Schild "Wait to be seated" war ein Menschenauflauf. Aber warum geht keiner ans Pult? Ah, die warten alle. Also wir hin zum Host, die uns eine Nummer gab. Es würde ca. 30 Minuten dauern. Wir setzten uns auf die Bank und stellten fest, dass der Andrang immer größer wurde. Zwischenzeitlich waren sie bei 1.15 Std. Wartezeit. Na da hatten wir noch Glück. Plötzlich setzte sich Steve zu uns. Ein quasi Einheimischer aus Kansas. Wir kamen so mit ihm ins Gespräch und als wir ihm erzählten wo wir alles waren in den letzten Wochen hat er bei jedem Ziel gemeint "Oh, schön, da war ich auch noch nicht". Was uns zu einem Gespräch über die Urlaubsverhältnisse in Amerika brachte. Wir haben zwar nicht so richtig verstanden, für was für eine Firma er arbeitet aber die Urlaubsregelung dort verstanden wir. Er hätte letztes Jahr keinen Urlaub gehabt, weil er wegen eines Unfalls krank war. OK. Er wollte dann von uns wissen, wie viel Urlaub wir denn in Deutschland hätten. Als wir ihm erklärten, dass wir immer 6 Wochen haben - auch wenn wir krank sind - meinte er, dass seine Firma gerade am überlegen sei, ob sie auch 6 Wochen Urlaub einführen. Allerdings gibt es die dann erst, wenn man 25 Jahre im Unternehmen wäre. Bisher sei es so, dass man im ersten Jahr keinen Urlaub hat, im zweiten dann eine Woche. Nach 5 Jahren dann mal drei Wochen und das höchste was man derzeit erreichen könnte, seien 5 Wochen. Er wollte dann noch von uns wissen, ob es stimmt, dass jeder in Deutschland eine Krankenversicherung hat, was wir bejahten. Er hätte das Glück auch eine zu haben. Er muss jedes mal wenn er zum Arzt geht 30$ bezahlen, den Rest übernimmt seine Versicherung. Und da beklagen wir uns über 10€ Praxisgebühr! Im Quartal! Aber es gäbe ja so viele Menschen ohne Krankenversicherung und er hätte gelesen, dass 75% der privaten Bankrotte in den USA durch Krankheitskosten verursacht werden. Ich sprach ihn dann auf die von Obama initiierte Änderung des Gesundheitssystem an, wo ja dann jeder eine Versicherung bekommen soll. Er fand das prinzipiell gut, aber die Mehrzahl derjenigen, die jetzt schon eine Versicherung hätten, hätten Vorbehalte dagegen weil sie meinen, dass sie die Zeche dafür zahlen müssten. Danach endete unsere nette

Unterhaltung abrupt, weil Steves Nummer aufgerufen wurde. Kurz danach wurden auch wir aufgerufen. Ohne lang die Karte zu studieren, bestellten wir das Steak-Special. Für 6,99$ gibt es ein Sirloin-Steak, Bohnen und entweder Ofenkartoffel, Kartoffelbrei oder Pommes. Und weil das für den Preis ja noch nicht genug ist, gibt es auch noch entweder Suppe oder Salat vorneweg und ein Bier dazu. Ich orderte gleich mal das am Anfang des Urlaubs schon ins Auge gefasste "Hefe Weiss". Mal sehen, ob die das auch so gut wie in Moab können. Alles in allem waren wir total begeistert. Lecker Salat, tolles Steak, das auch endlich mal so gebraten war wie wir es mögen (medium-well). Nur das Bier hatte mit einem Hefe Weiss nur die Trübe gemeinsam. Geschmeckt hat es eher wie ein Pils, da viel zu herb. Da bleibt dann doch die Moab Brewery vorn. Nach dieser angenehmen Stärkung gingen wir zum Hotel, um die Fotoausrüstung zu holen. Ich wollte mit meiner neuen Kamera ein paar schöne Nachtaufnahmen von Las Vegas machen.

Außerdem wollten wir das neue Civic Center mal anschauen und endlich mal das Bellagio von innen. Das hatten wir in den letzten vier Besuchen irgendwie nie geschafft, da wir immer draußen an den Fontänen hängen blieben. Geplant hatten wir ja auch noch, die Coyote Ugly Bar im New York aufzusuchen und den Eifelturm zu besteigen. Wir zogen also los. Erster Halt: Bellagio von innen. Was für ein Prunkbau. Wirklich der Hammer, was da schon alleine für ein Deko-Aufwand betrieben wird. Danach ging es nach draußen. Zum ersten mal wollten wir auch den Fontänen von hinten zuschauen. Man hat von hier einen herrlichen Blick auf das Paris und aufs Flamingo:

Insgesamt gefallen uns die Fontainen von vorne dann doch besser. Von oben sieht man die Größe aber besser. Außerdem ist auf dem schmalen Weg ein riesen Gedränge, was sogar dazu führt, dass eine ältere Dame plötzlich in die Büsche kippt. Weiter ging es über den neuen Gehweg am Planet Hollywood. Nach dem Harley Davidson gehen wir in einen Gift-Shop. Wir brauchen einen neuen Las Vegas Magneten, da mir der alte runtergefallen und zerbrochen ist. Es gibt noch einen Schlüsselanhänger für mich und ne Cola. Als wir wieder draußen die Straße hochschauten zum New York, verliess uns die Lust noch so weit zu laufen. Wir drehten also um. Auf der Brücke vom PH zum Civic Center wollte ich endlich mal das typische Nacht-Straßen-Foto mit den Lichtstreifen der Autoscheinwerfer machen. Doch nach einem normalen Schuss:

passierte mir der dümmste aller Fotografen-Fehler: der Akku war leer. Das habe ich gestern doch total vergessen, den aufzuladen. So ein Mist. Gefrustet und müde beschlossen wir auch, den Eifelturm rechts liegen zu lassen und gehen gegen 23 Uhr zurück aufs Zimmer.

Highlight: Hardcore-Shopping + Steak-Special nicht so toll: leerer Akku (bei Mensch und Maschine) Wetter: strahlend blauer Himmel Sonnenschein, 27-38°C Hotel: Flamingo wie gestern gefahrene km: 92

15.09.2010 - Las Vegas - London - Nerenstetten Der Abreisetag begann damit, dass wir verschlafen haben! Das lag wohl daran, dass unsere Klimaanlage in der Nacht den Geist aufgegeben hat und wir nachts um drei eine halbe Stunde versucht haben, das Ding wieder in Gang zu bringen. Leider erfolglos. Und da es sich bei 25-26°C im Zimmer nicht wirklich gut schlafen lässt... Unser Housekeeping-Trauma brachte uns dann doch zum aufwachen. Irgendwo in der Ferne schrie plötzlich unsere Lieblings-Putzfee "Housekeeping". Uaaahhh, nicht schon wieder! Ich schoß aus dem Bett und stellte fest, dass es nicht an unserer Tür war. Eigentlich sollte ich ja gegen 8 Uhr an der Rezeption sein, um nach einem LateCheckout zu fragen. Zwischenzeitlich war es 9.30 Uhr! Also Klamotten an und runter an die Rezeption. Auf dem Weg dorthin schnell meine FrüMoZi geraucht. Leider gab es am CheckIn schlechte Nachrichten: Auf Grund der vielen Anreisen heute vergaben sie keine Late-Checkouts. Mist. Unser Flug geht erst um 20.40 Uhr. Jetzt müssen wir uns den ganzen Tag draußen rumdrücken. Wir beschlossen also uns fertig zu machen und die Koffer zu packen, um noch vor dem Frühstück auszuchecken. Gesagt getan und fünf Minuten vor 11 trafen wir im Ellis Island zum Frühstück ein. Ich hatte heute mal Lust auf Spiegeleier. Da ich aber kein schlabbriges Eiweiß mag, bestellte ich sie "upsidedown". Irgendwie erinnerte ich mich, das mal so in der Schule gelernt zu haben. Mein Schulenglisch interessierte den Kellner allerdings wenig, denn er verstand nicht was ich wollte. Er warf mir daraufhin die Wörter der Zubereitungsarten an den Kopf, wobei nun ich das entscheidende Wort nicht verstand. Also einigten wir uns auf "cooked on both sides". Nächstes mal bestelle ich wieder Rühreier ;-). Vielleicht kann mir ja mal jemand sagen was "upsidedown" Eier auf american English heißt? Vielleicht "sunnyside down"? :-) Nach dem wiederum sehr ausgiebigen und leckeren Frühstück machten wir uns auf zu unserem nächsten Tagesziel, dem Hard Rock Café:

weil wir dort noch ein Hard Rock T-Shirt für meinen Neffen besorgen mussten. Da das

Hofbräuhaus ja gleich schräg gegenüber ist und wir noch nie dort waren, beschlossen wir uns das mal anzuschauen. Von außen kannten wir es ja vom Vorbeifahren:

Ah, am Wochenende geht das Oktoberfest los mit Siegfried und Roy zum Bieranstich:

Das gibt es dann in D bestimmt wieder im TV zu sehen. Als wir rein gingen waren wir doch ziemlich beeindruckt von den Deckenmalereien und dem authentischen Ambiente:

Wir hatten weder das eine noch das andere:

Auch der Biergarten mit dem in Las Vegas üblichen an die Decke gemalten Himmel war schön:

Im Rauslaufen sahen wir sogar noch den Besitzer, der sich gerade mit zwei Mitarbeitern unterhielt. Unser nächstes Ziel war dann das Las Vegas Outlet Center am südlichen Ende des Strips und somit in unmittelbarer Nähe zum Rental Return und Flughafen. Nachdem Yvonne ja in den Premium Outlets nicht so erfolgreich war, mussten heute Erfolge her. Außerdem hat sie ja in der Shop-Liste gelesen, dass es dort ein Esprit Outlet gibt und da führt natürlich kein Weg dran vorbei. Wir holten uns wieder das Couponbook an der Info und tigerten los. Das schöne bei 38°C Außentemperatur ist ja an diesem Outlet, dass es wie eine Mall ist und somit total klimatisiert. Da wir ja genug Zeit hatten, gingen wir alles sehr gemütlich an. Und siehe da, heute verlief das Shoppen erfolgreich für Yvonne. Bei Converse gab es die passenden Chucks und einen MiniChuck als Schlüsselanhänger für zusammen 39$. Auch bei Esprit fand man natürlich die passende Jeans, eine Cordhose und einen Schal für den Rückflug. In den Päuschen gab es dieses mal einen Smoothie von der Dairy Queen und natürlich den obligatorischen Strawberry Shake. So verbummelten wir die Zeit bis ca. 15 Uhr. Eigentlich hatten wir ja geplant vorher noch beim Panda Express vor dem Center unser Abschieds-Orange-Chicken zu essen. dafür war es jetzt eindeutig noch zu früh. Allerdings wollten wir jetzt auch nicht noch ewig rumhängen, bis wir Hunger hatten. Also beschlossen wir, uns in Richtung Flughafen aufzumachen. Dort wird es ja schließlich auch was zu Essen geben. Wir verstauten die Einkäufe in den Koffern, die dann gerade noch so zu gingen. Anschließend zogen wir noch unsere langen Hosen im Auto an und unsere Flip Flops aus. Schließlich wollten wir ja dieses mal für die Eiszeit im Flieger gerüstet sein. Als wir alles fertig hatten, fuhren wir schweren Herzens am Panda vorbei, Richtung Rental Car Return, welches wir auch nach ca. 5 Minuten schon erreichten. Die Mietwagenrückgabe verlief - wie immer bei Alamo - ohne Probleme. Wir hatten zwar etwas Bedenken, da wir bei der Übernahme nicht gesehen hatten, das die hintere Stoßstange ein paar Kratzer hatte. Aber wie immer, schaute der AlamoMitarbeiter das Auto gar nicht an. Er las nur die Meilenstand ab und gab uns die Quittung. 3338 Meilen sind es geworden. Also ab nach draußen zum Shuttle-Service, der uns zum Flughafen brachte. Kurz am Self-Check In eingecheckt und die Koffer abgegeben. Wir sind zwar 2005 schon einmal von Las Vegas aus zurück geflogen, aber irgendwie hatten wir den Flughafen ganz anders in Erinnerung. Nachdem wir den Lageplan gecheckt hatten, stellten wir fest, dass wir an Essen erst hinter dem Security Check kamen. Das war natürlich für mich als Raucher ein Problem, denn es war erst 17 Uhr, also noch fast 4 Stunden bis zum Abflug. Ich fragte also eine nach Flugbegleiterin aussehende Dame, die uns entgegen kam, ob ich nochmal rauskomme, wenn ich erst hinter der Security bin und sie meinte, das sei kein Problem. Also entschieden wir uns, durch den Sicherheitscheck durchzugehen und es uns dort gemütlich zu machen. Es gab keine Schlange, so dass wir sofort dran waren. Ein tierisch unfreundlicher Mitarbeiter nervte mich dauern mit Aufforderungen. Anstatt er mich einfach gemütlich meine Sachen in die Schale packen lies und uns unsere kurz

zuvor gekaufte Wasserflasche trinken lies, trieb er mich permanent zur Eile an. Is klar, ist ja auch ne riesen Schlange hinter mir: 0 Personen! Wenn es nicht die Amerikanische Security gewesen wäre, hätte der ein paar nette Wörter von mir hören können. Aber man will ja unauffällig bleiben, also durchatmen und durch. Dahinter erlebten wir eine böse Überraschung: Es gab einen Burger King (würg) und einen Pizza Hut. Na das sind ja unsere beiden Favoriten. OK, dann gehen wir mal in den Duty Free Shop um die üblichen zwei Dinge zu kaufen: 2 Stangen Luckies und Yvonnes Parfum. Doch was ist denn das für ein Duty Free? Kaum größer als unser Wohnzimmer und nichts was wir wollten im Sortiment. OK, keine Luckies, kein Parfum. Wir beschlossen, nie wieder von Las Vegas abzufliegen. Wir machten es uns im Wartebereich gemütlich und nutzten das kostenlose WiFi, um mal wieder einen Bericht fürs Forum zu schreiben. Zwischendrin bin ich zweimal raus zum rauchen, was kein Problem darstellte. Gegen 19 Uhr holten wir dann eine Pepperoni-Pizza und was zu trinken beim Pizza Hut. Zu den Preisen: die vier Jungs die gegenüber von uns saßen kommentierten das mit den Worten: Ich wollte nur 4 Pizzas kaufen und nicht den ganzen Flughafen. Wie schon gewohnt in diesem Urlaub, hatte unser Flieger 20 Minuten Verspätung. Also ging ich um 20 Uhr zum dritten mal nach draußen, um zu rauchen. Mein dauerndes Raus-Rein machte mich allerdings wohl verdächtig. Denn dieses mal bekam ich an der Security das volle Programm: Erst Bodyscanner, dann noch abtasten und die Bitte, dem Officer nach Nebenan zu folgen. Er müsse jetzt meine Schuhe auf Sprengstoff untersuchen. Na ja, Schuhbomben sind ja in aller Munde. Unschuldig wie ich war, durfte ich dann aber wieder gehen. Dann wurde endlich geboardet. Der Kapitän informierte uns, dass man zwar Verspätung hätte, dies aber durch den Rückenwind wieder aufholen würde. Wird schon gut sein. Wir haben in London nur 1 Std. 10 Min. zum Umsteigen. Das Flugzeug rollte und rollte und irgendwann war ich fest davon überzeugt: der fährt nach London, statt zu fliegen! Aber irgendwann hoben wir tatsächlich ab und erlebten einen ereignislosen Flug. Wir wollten uns unbedingt wachhalten um so müde wie möglich zu Hause anzukommen. Das hat auch ganz gut geklappt. Zumindest bei mir. Zum Essen gab es entweder Pilz-Pasta oder Orange-Chicken!?! Eine Frechheit, das Zeug so zu nennen. Die sollten sich mal bei Panda... na ja egal, es war wenigstens essbar. Im Landeanflug auf London stellten wir dann fest, dass es mit dem Zeit aufholen wohl nicht so richtig geklappt hat. Warteschleifen. Um 15 Uhr stand der Flieger. Zu allem Überfluss noch an einem Außenparkplatz. Und schon wieder Probleme mit der Groundtransportation. Man lies uns ewig nicht aus dem Flugzeug. Als es endlich losging, bereuten wir schon, einen Platz so weit hinten genommen zu haben. Wir kamen nicht voran. Eigentlich schließt unser Gate für den Weiterflug um 15.20 Uhr! Endlich draußen hatten wir den Eindruck, der Busfahrer macht mit uns noch eine Stadtrundfahrt. Das dauert ja ewig! Endlich da, schnell raus aus dem Bus, rein in den Flughafen. Die erstbeste Flughafenmitarbeiterin angequasselt, dass wir unsern Flieger

noch kriegen müssen. Wir sollen schnellstens zum Gate 20 laufen. An der Security war Gott sei Dank nicht viel los. Schnell alles runter, durch und wieder alles schnappen. Wir rannten vor zur Rolltreppe und die Rolltreppe runter. Unten stellte Yvonne fest, dass sie die Kühlbox mit meiner Kamera an der Security stehen lassen hat. Sie rannte wieder hoch, ich wartete. Es war 15.25 Uhr. In 15 Minuten fliegt unser Flieger. Gott sei Dank war die Kühlbox noch da und Yvonne somit schnell wieder zurück. Warum ausgerechnet Gate 20? Ganz am Ende des Terminals. Wir rannten, unsere Erkältung lies uns nicht viel Luft zum atmen. Um 15.30 Uhr kamen wir völlig außer Atem am Gate an. Der Flug hatte 20 Minuten Verspätung und das Boarding hatte noch gar nicht begonnen . Das hätte uns die Tussi vorhin auch sagen können! Na ja, wir hätten aber auch mal auf die Anzeige schauen können. Also setzten wir uns hin und kurz darauf begann auch das Boarding. Der Flieger holte einiges an Zeit wieder auf und daher landeten wir pünktlich um 18.20 Uhr in Stuttgart. Jetzt hatten wir nur noch Bedenken, dass unsere Koffer auch so schnell umgestiegen sind wie wir. Meine Theorie war, dass wenn sie dabei sind, kommen sie als erstes aufs Band. Und siehe da: zum ersten mal in unserem Leben waren unsere Koffer nicht die letzten, die aufs Band purzelten, sondern die ersten! Schnell geschnappt, durch die Pass- und Zollkontrolle und schon steht man in Stuttgart praktisch draußen an der frischen Luft. Hier schätzen wir es, dass er so klein und übersichtlich ist. Also raus zur Tür und: Rauchen! Herrlich! Wir riefen beim Shuttleservice von Airparks an, kurz darauf erschien auch schon der Fahrer und lud unsere Koffer ein. Er müsse noch auf zwei andere Gäste warten, ich könne daher in Ruhe fertig rauchen (natürlich schon die zweite). Nachdem er die beiden anderen gefunden hatte, fuhren wir zum Parkplatz. Wir luden unser Gepäck um, ich musste natürlich nochmal eine rauchen, schließlich liegen lange 45 Minuten Autofahrt vor uns. Dann fuhren wir los. Mann so ein deutsches Auto ist schon leise. Und die Automatik. Da weiß man doch was man hat nach knapp drei Wochen Jeep. Nicht, dass wir mit unseren Jeep nicht zufrieden gewesen wären, sogar sehr zufrieden. Aber eben alles an seinem Ort. Auf der A8 Richtung Ulm war relativ viel Verkehr und ich war froh, als wir dann gegen 20 Uhr zu Hause eintrafen, weil müde. Vorher hatten wir noch einen kurzen Stopp am Supermarkt gemacht, um die wichtigsten Utensilien fürs Frühstück zu besorgen. Yvonne packte die Koffer aus, ich kümmerte mich um die Heizung - mann ist das kalt hier. Das ist schon irgendwie krass: vor dem Abflug 37°C, jetzt 15°C. Danach schauten wir noch ein bisschen in die Glotze, Yvonne telefonierte. Da ich schon auf dem Sofa einschlief, gingen wir dann ins Bett. Highlight: Shopping nicht so toll: Flughafen LAS und Flug-Hektik Wetter: strahlend blauer Himmel Sonnenschein, 37-38°C, in D 15°C heiter bis wolkig Hotel: unser trautes Heim gefahrene km: 100

16.09.2010 - The day after Trotz Müdigkeit hat es mit dem Schlafen nicht so wirklich funktioniert. Gegen drei war Ende. Trotzdem dösten oder schliefen wir noch weiter. Nach dem Aufstehen holte Yvonne zuerst einmal beim Bäcker Brötchen. Meine Ohren haben seit dem Rückflug nicht mehr aufgemacht, alles hörte sich dumpf an. Husten, Schnupfen und Halsweh schienen schlimmer geworden zu sein. Aber jetzt erst mal Lecker deutsche Brötchen frühstücken. Nach dem Frühstück und der Morgendusche machten wir uns auf den Weg zur Katzenpension Camino, wo wir für unseren Tiger drei Wochen All-inclusiveUrlaub gebucht hatten. Schließlich wollten wir pünktlich zur Öffnung um 10 Uhr da sein, weil wir es ja nicht erwarten konnten, ihn abzuholen. Dort angekommen eine bittere Enttäuschung: Ein Schild an der Tür verkündete, dass heute Vormittag geschlossen sei, weil der Sohn Einschulung hat . Erst um 15 Uhr ist wieder geöffnet. Also beschlossen wir zuerst einmal zu unserem Hausarzt zu fahren. Es kann doch nicht sein, dass ich jetzt seit einer Woche Antibiotika schlucke ohne jeglichen Erfolg. Die Sache ist schnell klar: zur schweren Erkältung kommt noch eine schwere Mittelohrentzündung dazu. Das Antibiotikum was mir der Amerikanische Arzt verordnet hatte war goldrichtig. Leider viel zu niedrig dosiert. Also gab er mir ein Rezept für ein neues Antibiotikum, Ohrentropfen und Nasenspray. Und eine Krankmeldung für eine Woche . Yvonne ging es zwar auch nicht gut aber sie verzichtete auf den Arzt. Schnell in die Apotheke, die Medikamente geholt und danach gingen wir erst einmal einkaufen. Irgendwie ging dann auch die Zeit bis 15 Uhr vorbei und wir konnten endlich unseren Stubentiger abholen. Darf ich vorstellen, unser drittes Familienmitglied Diego:

Der freute sich natürlich riesig, dass wir wieder da waren und er in sein geliebtes zu Hause durfte. Er genoss unsere Nähe und seinen Garten. Und er musste uns natürlich erzählen, was er die letzten drei Wochen erlebt hatte. Ja, Bengalen sind sehr redselig und erzählen sehr viel. Wenn man sie nur verstehen könnte. So verbrachten wir den Rest des Tages mit unserem Tiger auf dem Sofa um uns zu erholen und zu genesen.

Schlusswort So, zum endgültigen Ende unseres Reiseberichts noch ein Fazit zu unserem diesjährigen USA-Urlaub. Trotz der nervigen Erkältung und vieler langer Transferstrecken, sind wir der Meinung, es war ein schöner Urlaub. Vieles würden wir wieder genauso machen, einiges nicht. Insbesondere sind wir rückblickend froh, dass wir die schönen Wanderungen im Devilsgarden, zur Wave, Delicate Arch usw. gemacht haben - auch wenn es manchmal auf Grund der Gesundheit grenzwertig war. Diese Erinnerungen werden wohl dauerhaft bei uns gespeichert sein. Zwei neue Erfahrungen haben wir in diesem Jahr unserer 5. Tour im Westen - gemacht: Es gibt um diese Zeit auch schlechtes Wetter und man kann auch krank werden im Urlaub. Beides hatten wir in den 4 Urlauben zuvor nicht erlebt. Den Schlenker zum Mount Rushmore würden wir so nicht mehr machen, der muss halt doch eher in eine Route in der Denver-Gegend reingepackt werden, da es doch eine extreme Fahrerei war. Allerdings waren wir ja nun zweimal dort und das Problem wird sich nicht mehr stellen. Obwohl wir bisher in Las Vegas immer ein Strip-Hotel hatten, haben wir dieses Jahr beschlossen, das nächste mal eher ein Hotel etwas ab vom Strip zu nehmen. Man kann ja dann abends schnell zum Strip fahren und in irgendeinem Hotel parken. Unsere absoluten Highlights waren dieses Jahr der Yellowstone, der Arches, die Mesa Falls, der Sonnenaufgang im Monument Valley und natürlich The Wave. Nachdem wir zwischenzeitlich in anderen Reiseberichten auf das Natural Bridges NM und Goosenecks SP gestossen sind, stellen wir fest, dass es uns nichts ausmacht, diese Parks ausgelassen zu haben. Sie werden wohl auch nicht mehr auf unsere Todo-Liste kommen. In den Yellowstone werden wir sicher irgendwann noch einmal kommen, da gibt es noch so viel zu sehen und zu tun. Künftig werden wir unsere Routen wieder so planen, dass wir von unserem "Stamm-Flugahfen" LAX starten. Wir haben dort immer unsere Relax-Tage in Manhattan Beach verbracht, wo es uns sehr gut gefällt. Alles in allem war es wieder ein wunderschöner Aufenthalt in unserer zweiten Heimat. Wir lieben dieses Land einfach. Die Natur, die Leute, die Atmosphäre. All das hat uns bereits bei unserem ersten Aufenthalt 2004 infiziert. Und ist man erst einmal infiziert, lässt einen das Fieber nicht mehr los. Und immer daran denken: Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub! In meinem Kopf schlummern schon ein paar neue Routen und evtl. wollen wir doch auch mal einen WoMo-Trip wagen...