Inhalt Seite Mit dem Kanton St. Gallen per du . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Ein Land der Wiesen und Weiden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Saftiges Gras – so grün wie das Wappen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Von Ziegen, Schafen, Schweinen und anderen Tieren . . . . . . . . . . 8 Wo Gemüse, Früchte und Leinsamen wachsen . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Obstbäume und Reben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Bauern und Konsumenten begegnen sich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Weitere Informationen zur St. Galler Landwirtschaft

St. Galler Bauernverband Magdenauerstrasse 2 9230 Flawil Tel. 071 394 60 10 [email protected] www.bauern-sg.ch

Landwirtschaftliches Zentrum SG (LZSG) Rheinhofstrasse 11 9465 Salez Tel. 058 228 24 00 [email protected] www.landwirtschaft.sg.ch

Impressum St. Galler Bauernverband Magdenauerstrasse 2, 9230 Flawil Tel. 071 394 60 10 [email protected]; www.bauern-sg.ch

Kant. Bäuerinnenverband St. Gallen Karmaad 1924 9473 Gams [email protected] www.baeuerinnen.ch

Die Broschüre wurde mitfinanziert von

Landwirtschaftlicher Informationsdienst LID Weststrasse 10, 3000 Bern 6 Tel. 031 359 59 77 [email protected], www.lid.ch

Vertrieb Sie erhalten diese Broschüre kostenlos beim St. Galler Bauernverband und beim Landwirtschaftlichen Informationsdienst LID

Konzept und Text: St. Galler Bauernverband, Landwirtschaftlicher Informationsdienst LID Gestaltung: atelierQuer, Rena Witschi, Niederwangen

Weitere Informationen zur Schweizer Landwirtschaft finden Sie unter www.landwirtschaft.ch.

Fotos: Marcel Bieri/Fromarte, Lukas Bitterli, Brigitte Hungerbühler, Margrit Jenzer, Regina Kühne/Olma, Jean-Louis Müller, Beat Schaffner, Agnes Schneider, Verena Schönenberger, Eveline Tobler, Andreas Widmer, LID, Persönlichkeit Werdenberg, St. Galler Bauernverband

März 2013

St. Galler Landwirtschaft

offen innovativ vielseitig

Bodensee

Rorschach Fürstenland

St. Gallen

Gossau

St. Gallen

Mit dem Kanton St. Gallen per du

Thur

Toggenburg

Rheintal

Es

RapperswilJona Rhein Zürichsee

Linthgebiet Linth

Werdenberg

Walensee

Sargans sich während der Blustzeit, in «derWer Sommerhitze oder im nebligen Herbst durch die Landschaft bewegt, die gepflegten Felder in den Augen, den Klang der Kuhglocken in den Ohren, ahnt Verwurzelung. Dieses Stück erlebte Heimat ist die Frucht harter Arbeit vieler Bauernfamilien, denen wir zu grossem Dank verpflichtet sind.

»

Sarganserland

riecht nach frisch geschnittenem Gras und trockenem Heu, man hört Kuhglocken bimmeln und von weit her einen Hofhund bellen. Aus den Bäuerinnenküchen und Hofläden duftet es nach warmem Brot und frischen, selbst gemachten Leckereien. Die Landwirtschaft ist hier allgegenwärtig und lädt ein, sie näher kennen zu lernen. Hier, wo Menschen leben und arbeiten, Familien ihre Freizeit und Ferien verbringen und sich wohlfühlen, ist der Arbeitsplatz der St. Galler Bäuerinnen und Bauern.

Beim Erkunden des Kantons sieht man deutlich, dass die Landwirtschaft in den einzelnen Regionen nicht unterschiedlicher sein könnte: Das Fürstenland, die Region von Wil bis Gossau, das Gebiet um die Stadt St. Gallen und die Bodenseeregion sind geprägt von der Viehwirtschaft sowie den verschiedenen Obstgärten und Beerenkulturen. Weiter Richtung Osten öffnet sich das klimatisch milde Rheintal mit seinen fruchtbaren Böden, die bestens für den Acker- und den Gemüsebau geeignet sind. Wer hier den Blick Richtung Appenzellerland schwenkt, erkennt die Rebberge, die auch

im Sarganserland häufig anzutreffen sind. Sarganserland, Werdenberg und Toggenburg sind bekannt für ihre ausgedehnten Berg- und Alpgebiete. Wer hier auf einem Wanderweg schreitet, wird mit einer herrlichen Aussicht belohnt und überblickt die Landschaft, die mit viel Liebe zur Natur von St. Galler Bauernfamilien gepflegt und gehegt wird. Das Linthgebiet zwischen Walensee und Zürichsee ist geprägt von grünen Wiesen und Weiden. Der Weg führt über den Ricken in das Viehzuchtgebiet des Toggenburgs und wieder zurück ins Fürstenland. Wer im Kanton St. Gallen unterwegs ist, kommt in den Genuss von Traditionen und kulinarischen Köstlichkeiten. Einem feinen Stück Toggenburger Schlorzifladen, einem köstlichen Teller Rheintaler Ribelmais AOC, einem erfrischenden Glas Apfelsaft oder einer knusprig gebratenen St. Galler Bratwurst ist nur schwer zu widerstehen.

Nino Cozzio, Stadtrat St. Gallen

2

3

Ein Land der Wiesen und Weiden

Landwirtschaftliche Produktion Die Betriebszweige der St. Galler Landwirtschaft und ihr Anteil am Jahresumsatz von rund 711 Mio. Franken. (2011) Nebenerwerb, Dienstleistungen 10 %

Pflanzenproduktion 23 %

Dienstleistungen, Nebenerwerb 10 % Kleinvieh 1 % Geflügel, Eier 6 % Schweine 14 %

Tierproduktion 67 %

Milch, Rindvieh 46 %

Ackerbau 1 % Futterbau 11 % Gemüse-/Gartenanbau 7 % Obstbau 3 %

Weinbau 1 %

Landwirtschaftliche Bodennutzung

Anzahl direktzahlungsberechtigter Betriebe

Bodennutzung in Bezug auf die landwirtschaftliche Nutzfläche von insgesamt 72 770 Hektaren. (2012)

5000 4690 4000 3777

Offene Ackerfläche 6 %

3000

Ökologische Ausgleichsflächen 11 %

St. Gallen

gehört zu den wichtigsten Agrarkantonen der Schweiz. Mit beinahe 4000 Betrieben zählt der Ostschweizer Kanton am drittmeisten Bauernhöfe – hinter Bern und Luzern. Davon sind drei Viertel Haupterwerbsbetriebe, die durchschnittlich 19 Hektaren umfassen. Wachsen und spezialisieren Die Anzahl Landwirtschaftsbetriebe nimmt wie überall in der Schweiz ab. Staatliche Preis- und Absatzgarantien fallen weg, Zollschranken werden zunehmend abgebaut. Wohnhäuser, Industrie- und Gewerbegebäude und auch Freizeitangebote verschlingen das kostbare Gut Boden. Als Folge davon verschärft sich der Wettbewerb. Für Bauernbetriebe heisst das: wachsen, innovativ sein und neue Standbeine aufbauen, oder aus dem Markt gedrängt zu werden und aufzuhören. Die St. Galler Landwirtschaft nimmt diese Herausforderung an, sie richtet sich auf den Markt aus.

Tiere stehen im Mittelpunkt Die landwirtschaftliche Nutzfläche macht rund die Hälfte des ganzen Kantonsgebietes aus. 42 Prozent davon liegen im Talgebiet, 15 Prozent in der voralpinen Hügelzone und 43 Prozent im Berggebiet. Die St. Galler Bauern bewirtschaften zudem eine Alpfläche von 28 000 Hektaren. Ackerbau spielt aus klimatischen und topografischen Gründen eine untergeordnete Rolle. Wiesen und Weiden sind prädestiniert für die Tierhaltung und prägen das Landschaftsbild.

2000 Wiesen- und Weideland 83 %

1000 0 2000

4

2012

5

Saftiges Gras – so grün wie das Wappen

Neben Emmentaler, Tilsiter und Appenzeller werden im Kanton St. Gallen verschiedene Käsespezialitäten produziert.

6112 Pferde

Geflügel

8353

Schweine

0

Rindvieh davon Kühe

50 000

Schafe

100 000

44 717

150 000

109 951 66 511

200 000

Ziegen

187 292

Anzahl Tiere

696 603

Nutztiere im Kanton St. Gallen

(Quelle SGBV 2012)

Hügel, Berge und die vielen Niederschläge prägen das Grünlandgebiet St. Gallen. Die Wiesen und Weiden gehören zu den ertragreichsten in der Schweiz. Der Rindviehhaltung kommt deshalb eine besondere Bedeutung zu: Die Bauern erwirtschaften drei Viertel des Einkommens mit Vieh, dessen Milch und Fleisch. St. Galler Bauern sind ausgezeichnete Viehzüchter und Tierhalter Neben rot- und schwarzgefleckten Kühen stehen vor allem Braunviehkühe in den St. Galler Ställen. Mehr als jede fünfte Schweizer Braunviehkuh lebt im Kanton St. Gallen. In der Braunviehzucht gehören die St. Galler national und international zur Spitze. Schwierige Absatzbedingungen im Milchmarkt haben dazu geführt, dass viele Bauern von der Milchproduktion auf die Mutterkuhhaltung und damit auf die Fleischproduktion umgestiegen sind. Hier sind andere, robuste und langlebige Rassen gefragt, die gutes Fleisch liefern. Milchproduktion – der wichtigste Erwerbszweig Die Milchproduktion ist das wichtigste Standbein der St. Galler Landwirte. Die einzelnen Milchviehbetriebe sind in den letzten Jahren stark gewachsen.

6

Ein St. Galler Milchbauer verkauft heute pro Jahr durchschnittlich mehr als 130 000 Kilogramm Milch. Mit der Milch hat auch die Käseproduktion einen grossen Stellenwert. Es werden verschiedene Käsesorten wie Emmentaler, Tilsiter und Appenzeller hergestellt. Aber auch regionale Spezialitäten wie der St. Galler Klosterkäse und andere Halbhart- und Frischkäse sind bei den Konsumenten im In- und Ausland sehr beliebt. In bestimmten Kantonsteilen und im Fürstentum Liechtenstein werden der Werdenberger Sauerkäse AOC, Liechtensteiner Sauerkäse AOC und der Bloderkäse AOC produziert. www.toggenburgonline.ch/sauerkaese Im Sommer auf der Alp Im Toggenburg und im Sarganserland befinden sich die bedeutendsten Alpgebiete des Kantons. Bauernfamilien verbringen die Sommermonate mit Rindern und Kühen, oft auch mit Ziegen, Schweinen oder Schafen in den Bergen. Auf vielen Alpen wird die Milch zum begehrten Alpkäse verarbeitet. Im Sarganserland werden die Kühe für die Alpabfahrt mit prächtigen Tschäppeln und grossen Schellen geschmückt. Im Toggenburg begleiten die wohlklingenden drei Schellen der Leitkühe den Naturjodel der Sennen. 7

Von Ziegen, Schafen, Schweinen und anderen Tieren

Kleinvieh mit Zukunft Lange galt die Ziege als Kuh des armen Mannes. Doch dieses Image ist sie endgültig los. Heute boomt die Ziegenhaltung. Dank dem Engagement verschiedener Organisationen geniessen Ziegenzucht und Ziegenhaltung einen hohen Stellenwert in der St. Galler Landwirtschaft. Heute gibt es 8000 Tiere, Tendenz steigend. Ziegen liefern wertvolle Milch und fühlen sich im steilen Berggebiet wohl. Am häufigsten anzutreffen sind die Toggenburger Ziege, die gämsfarbige Gebirgsziege und die Appenzeller Ziege. Sie machen über drei Viertel

« Für die hohe Qualität des Naherholungsraumes mit gepflegten Wiesen und Wäldern tragen Bauernfamilien bei. Sie leisten Grossartiges, das auch ich persönlich zum Ausgleich eines Arbeitstages schätze. Thomas Scheitlin, Stadtpräsident St. Gallen

8

»

Toggenburger Ziege – Heute leben 8000 Ziegen auf Bauernhöfen im Kanton St. Gallen.

Zahlreiche St. Galler Bauernfamilien haben sich auf die Geflügelhaltung spezialisiert.

Die Schweinehaltung hat im Kanton St. Gallen Tradition.

des Bestandes aus. Ziegenkäse und Spezialitäten aus Gitzifleisch sind bekannte Delikatessen. Sie bereichern unseren Speiseplan.

Schafe gehören zu den ältesten Haus- und Nutztieren. Die Bauern im Kanton St. Gallen halten etwa 40 000 Schafe, meist zur Fleischproduktion. Rund 1400 Schafe werden aber auch als Milchlieferantinnen gehalten. Die häufigste Rasse ist das Weisse Alpenschaf. Schafe sind sehr begehrt für die Nutzung der Hänge. Ohne Schafe würden viele Alpen nicht mehr bewirtschaftet und so verganden.

im Kanton leben in tierfreundlichen Ställen und geniessen zum grossen Teil Auslauf ins Freie.

Schweine haben Tradition Die Schweinehaltung hat im Kanton St. Gallen Tradition. Bei der Käseproduktion fällt Molke als Nebenprodukt an. Dies ist ein wichtiger Bestandteil der Schweinefütterung. Es gibt nebst spezialisierten Schweinehaltungsbetrieben auch auf vielen gemischten Bauernbetrieben Schweine. Die Qualität des Schweinefleisches beginnt im Stall mit einer artgerechten Haltung und einem hohen Tierwohl. Die 187 000 Schweine

Glückliche Hühner und anderes Geflügel Hühnereier und Geflügelfleisch aus der Region sind beliebt und gefragt. Einige St. Galler Bauernbetriebe haben sich deshalb auf die Haltung von Hühnern und Truten spezialisiert. In ihren modernen Ställen wachsen die Tiere in einer natürlichen Haltung auf und geniessen nebst viel Auslauf, Licht und Luft eine intensive Betreuung. Zunehmend gehen St. Galler Landwirte neue Wege in der Tierhaltung. So leben im Kanton verschiedene «exotische» Tiere: Lamas, Strausse und Büffel fühlen sich hier heimisch und wohl.

9

Wo Gemüse, Früchte und Leinsamen wachsen

Gemüseland St. Gallen St. Gallen gehört auch zu den grossen Gemüseanbaugebieten der Schweiz: In keinem anderen Kanton wird mehr Verarbeitungsgemüse produziert. Das hat historische Gründe: Die Konservenindustrie, die sich in der Ostschweiz in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts etablierte, war darauf angewiesen, dass in ihrer Nähe viel Gemüse angebaut wurde. Die Bauern ergriffen die Chance und begannen, grossflächig Spinat, Pariser Karotten, Bohnen und Erbsen anzubauen. Spinat ist heute mit Abstand die wichtigste Kultur. Rund 80 Prozent des Schweizer Tiefkühlspinats kommt aus dem Kanton St. Gallen.

Frische Erdbeeren von St. Galler Bauern gibt es von Mitte Mai bis Anfang Oktober.

In den letzten Jahren begannen die Bauern zudem, vermehrt Frischgemüse wie etwa Blumenkohl oder Broccoli anzubauen. Die Gemüsekammern St. Gallens liegen im Rheintal und in der näheren Umgebung des Bodensees, wo ideale Böden, reichhaltiges Wasserangebot und warme klimatische Bedingungen den Gemüseanbau ermöglichen.

«

In der Natur geniesse ich den Wechsel der Jahreszeiten. Dem Bauernstand bin ich dankbar für die Produktion einheimischer Nahrungsmittel und für die Landschaftspflege. Karin Keller-Sutter, Ständerätin

» St. Gallen gehört zu den bedeutendsten Kernobst-Anbaugebieten.

10

Süsse Versuchungen Knallrot, süss und saftig: Erdbeeren sind mit Abstand die beliebtesten Beeren der Schweizer. Die schmackhaften und gesunden Beeren werden von Mitte Mai bis Anfang Oktober gepflückt und kommen erntefrisch in die Läden. Einen Aufschwung erlebte in den letzten Jahren der Anbau von Heidelbeeren. St. Gallen gehört zu den führenden Produktionsgebieten dieser dunkelblauen Früchte. Daneben reifen auf St. Galler Feldern auch immer mehr Himbeeren – meist für den Direktverkauf ab Hof.

St. Galler Bauern vermehren zudem Grassamen, worin sie schweizweit führend sind. Dazu kommen über 100 alte und seltene Kartoffelsorten. Die bekannteste Kartoffelsorte ist die selbst gezüchtete «Blaue St. Galler», eine blaufleischige Sorte, die in Europa und Nordamerika Verbreitung fand und häufig zu Chips verarbeitet wird.

Erfolgreich in der Nische Der Leinanbau entsprach einer jahrhundertealten Tradition. Vom Mittelalter bis zum Zweiten Weltkrieg kultivierten Bauern Lein, den Rohstoff für die Textilindustrie, die St. Gallen in ganz Europa bekannt machte. Seit einigen Jahren sind wieder violett blühende Leinfelder zu sehen. Dahinter steht die St. Gallische Saatzuchtgenossenschaft, deren Mitglieder sich erfolgreich auf die Nischenproduktion spezialisiert haben. Aus Lein, Mohn, Raps, Baumnüssen, Sonnenblumen, Trauben- und Kürbiskernen produzieren sie hochwertige und mehrfach ausgezeichnete Speiseöle. Weil diese kalt gepresst sind, bleiben die gesunden Inhaltsstoffe erhalten. www.st.galleroel.ch 11

Obstbäume und Reben

Birnenparfait mit Nüssen (Stammt aus dem Rezeptbuch «St. Galler Bäuerinnen und Landfrauen kochen» Bezug: [email protected])

Zutaten: • 4 reife Williamsbirnen oder eingelegte Birnen • Zitronensaft • 160 g Zucker • 80 g Baumnüsse • 50 g Bienenhonig • 2,5 dl Milch • 4 Eigelb • ½ Vanilleschote • 3 dl Rahm

«

Die schöne Gemüsepyramide an der Olma sowie das grosse regionale Angebot unseres wöchentlichen Bauernmarktes inspirieren mich immer wieder zu neuen Genüssen für den häuslichen Tisch. Erika Romer, Konsumentin

12

Zubereitung • Birnen schälen, vierteln, Kerngehäuse entfernen; Birnen in kleine Würfel schneiden, mit wenig Zitronensaft beträufeln • Hälfe des Zuckers erhitzen, Baumnüsse grob hacken, beifügen und leicht karamellisieren; Honig und Birnen dazugeben, mit Milch auffüllen und kurz kochen • Eigelb mit dem ausgekratzten Vanillemark und dem restlichen Zucker verrühren • Milch durch ein Sieb dazugiessen und bei kleiner Hitze unter ständigem Rühren erhitzen, bis die Masse einzudicken beginnt, sofort in ein kaltes Wasserbad stellen und auskühlen lassen, hin und wieder umrühren • Rahm steif schlagen und mit der Birnen-NussMasse sorgfältig mischen • In eine mit Klarsichtfolie ausgelegte Cakeform füllen und im Tiefkühler 5 Stunden fest werden lassen

Der Kirschenanbau gewinnt immer mehr an Bedeutung. ???

Im Kanton St. Gallen reifen herrliche Trauben für Weine der Spitzenklasse.

Äpfel, Birnen und Kirschen St.  Gallen gehört zu den bedeutendsten Kernobst-Anbaugebieten der Schweiz. Rund 7000 Tonnen knackig-aromatische Tafeläpfel reifen hier jedes Jahr. Die beliebtesten Sorten sind Gala, Golden Delicious und Braeburn. Diese Tafeläpfel werden in Niederstammanlagen produziert. Die saftig-säuerlichen Mostäpfel wachsen hingegen auf Hochstammobstbäumen, von denen rund 220 000 das Landschaftsbild prägen. In den letzten Jahren haben die Obstbauern zudem den Anbau von Steinobst ausgeweitet. Kirschen und Zwetschgen spielen eine immer bedeutendere Rolle im Apfelkanton. In milderen Lagen werden vermehrt auch Anlagen mit Aprikosen und Nektarinen gepflegt.

Weinspezialitäten mit Medaillenpotenzial Rund 500 Winzerinnen und Winzer pflegen auf einer Fläche von 220 Hektaren rund 1,2 Mio. Rebstöcke. Die mit Abstand wichtigste Sorte ist der Blauburgunder, gefolgt von MüllerThurgau. Zusammen kommen sie auf einen Anteil von rund 85 Prozent. Den Rest machen rund 40 Spezialitätensorten aus wie etwa Chardonnay, Sauvignon blanc oder Pinot gris. St. Galler Winzer produzieren zu drei Vierteln Rotweine. Die Rebberge befinden sich grösstenteils an den gut besonnten und steilen Hängen des Rheintals und des Sarganserlandes. St. Galler Weine gewinnen an Wettbewerben wegen ihrer guten Qualität immer wieder Medaillen. www.stgaller-weine.ch

»

13

Bauern und Konsumenten begegnen sich

Die Bratwurst mit Kultstatus 1438 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt: die St. Galler Bratwurst. Heute, fast 600 Jahre später, geniesst sie weit über die Ostschweiz hinaus Kultstatus. Seit 2008 ist die Wurst mit dem unverwechselbaren Geschmack herkunftsgeschützt. Das heisst, dass sie nur in der Ostschweiz hergestellt werden darf. St. Galler essen «ihre» Bratwurst nur mit einem Stück Brot oder einem Bürli, nie aber mit Senf. Die aus Kalbfleisch, Speck, Gewürzen und Milch bestehende Wurst hat gar ihren eigenen Fan-Club: Club der Freunde der St. Galler Bratwurst. www.sg-bratwurst.ch

An der OLMA trifft sich ganz St. Gallen Die Olma, die Schweizer Messe für Landwirtschaft und Ernährung, gehört zu St. Gallen wie der Bodensee, der Säntis oder die St. Galler Bratwurst. Sie verbindet Land und Stadt, ist Begegnungsort zwischen Konsumenten und Produzenten. www.olma-messen.ch

Rezept Rheintaler Ribel AOC

Zubereitung • Ribelmais in eine Schüssel füllen • Milch, Wasser und Salz aufkochen, über den Ribel geben und unterrühren, mindestens 3 Stunden zugedeckt quellen lassen • Ribelmasse ins heisse Öl geben und unter Rühren rösten, gelegentlich einige Minuten zugedeckt ruhen lassen, dann bleibt der Ribel feucht • Nach und nach Butter beifügen und etwa 20 Minuten weiterrösten, bis sich schön goldbraune Krümelchen bilden • Mit einem Milchkaffee und einem Früchtekompott servieren.

(Stammt aus dem Rezeptbuch «St. Galler Bäuerinnen und Landfrauen kochen» Bezug: [email protected])

Zutaten: • 500 g Ribelmais • 3 dl Milch • 3 dl Wasser • 1 El Salz • Rapsöl • 30 g Butter 14

Culinarium – Gaumenfreuden aus der Ostschweiz Ausgewählte Produkte aus der Ostschweiz sind an der goldenen Krone zu erkennen. Hinter dem Gütesiegel steckt der Verein Culinarium. Dieser setzt sich für die Verwendung von Lebensmitteln aus der Region ein. 40 Gastronomen und 300 Produzenten mit über 1000 Spezialitäten machen mit. www.culinarium.ch

Direktvermarktung/Märkte Jeden Freitagmorgen von April bis Ende November verkaufen Bauernfamilien in der Stadt St. Gallen Konfitüren, Brote, Milchprodukte, Würste, Obst und vieles mehr – und das bereits seit über 20 Jahren. Bauernmärkte mit frischen und saisonalen Lebensmitteln aus der Region finden im ganzen Kanton regelmässig statt. www.bauernmarkt-sg.ch www.landwirtschaft.ch > vomhof

Erlebnis Bauernhof Bauernfamilien produzieren nicht nur Lebensmittel. Bei einigen kann man im Stroh schlafen, Ferien verbringen oder ein Geburtstagsfest feiern. Andere wiederum bieten Jugendlichen einen Ferienjob an, öffnen ihre Stalltüren für die Bevölkerung und zeigen, wie sie Milch und Fleisch produzieren. St. Galler Bauernhöfe sind auch Lernort für Schülerinnen und Schüler, wo sie mit allen Sinnen die Landwirtschaft erleben können. www.stallvisite.ch www.agriviva.ch www.bauernhof-ferien.ch www.schlaf-im-stroh.ch www.schub.ch

Mais vom St. Galler Rheintal Ribelmais war einst Grundnahrungsmittel im Rheintal und geriet später beinahe in Vergessenheit. Der Verein «Rheintaler Ribelmais» verhalf der Spezialität zu einer Renaissance. Rheintaler Ribel wurde im Sommer 2000 als zweites Produkt der Schweiz mit der geschützten Ursprungsbezeichnung AOC ausgezeichnet. www.ribelmais.ch

15