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the nucleotide synthesis pathway for imaging and therapy“ (▶Abb. 3). Hervorzuheben sind zudem zwei Vortragsreihen, die beim diesjährigen Kongress erstmals angeboten wurden. Beide legten den Fokus auf Qualität, Nachwuchs und die Ausrichtung auf die Zukunft: Einerseits die „Young Science“-Sitzungen, die sich aus Vorträgen der von den Gutachtern am besten beurteilten Abstracts von Nachwuchswissenschaftlern zusammensetzten. Andererseits die „Future Science“-Sitzungen, in denen Forschungsgebiete dargestellt wurden, die in der Zukunft für die Nuklearmedizin relevant werden könnten. Diese „Future Science“-

Abb. 3 Priv.-Doz. Dr. Ken Herrmann, Referent der Wolfgang Becker-Gedächtnisvorlesung

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Abb. 1 Kongresspräsident Prof. Dr. Jörg Kotzerke eröffnet den Kongress.

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Die Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin blickt auf einen sehr erfolgreichen Kongress in Dresden zurück: Vom 20. bis zum 23. April 2016 haben an der 54. Jahrestagung der DGN gut 2400 Teilnehmer aus 20 Nationen teilgenommen – ein neuer Rekord! Der besondere Dank für diesen Erfolg und einen fachlich hochrangigen Kongress gilt dem Kongresspräsidenten, Herrn Prof. Dr. Jörg Kotzerke (Dresden) (▶ Abb. 1), und dem wissenschaftlichen Komitee unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Martin Gotthardt (Nijmegen). Diese wurden unterstützt durch das Team um den Kongresspräsidenten sowie durch das Organisationsteam der vokativ GmbH, in dessen Händen die Kongressorganisation lag. Die Jahrestagung stand unter dem übergreifenden Thema: „Moderne Nuklearmedizin für eine individualisierte Therapie“. Dies umfasst Konzepte wie Hybridbildgebung, als tief integrierte Kombination bildgebender Verfahren, oder auch Theranostics, als auf der molekularen Bildgebung gestützte Therapie mit Radiopharmaka. Diese Schwerpunkte waren auch in den 175 wissenschaftlichen Vorträgen und 111 Postern wiederzufinden, die in Dresden präsentiert wurden. Das Fortbildungsprogramm des Kongresses wurde erneut gemäß des Curriculums des Ausschusses Fort- und Weiterbildung zusammengestellt. In diesem Jahr konnten in Zusammenarbeit mit dem Kongresspräsidenten zehn Sitzungen angeboten werden, in denen überwiegend TED zum interaktiven Lernen eingesetzt wurde. Die hohe Qualität der Vorträge und Fortbildungen der 54. Jahrestagung der DGN zeigte sich durch stets sehr gut besuchte Veranstaltungen und eine positive Rückmeldung der Teilnehmer (▶Abb. 2). Zusätzlich wurden die wissenschaftlichen Poster, parallel zur Posterausstellung, wieder im eigens dafür eingerichteten ePoster-Forum vorgestellt. Für die Wolfgang Becker-Gedächtnisvorlesung, die traditionell den Auftakt der Tagung bildet, konnte in diesem Jahr als Referent Herr Priv.-Doz. Dr. Ken Herrmann (Würzburg, Los Angeles) gewonnen werden. Er sprach zum Thema „Targeting

Sitzungen zeichneten sich auch durch die einleitenden Keynote-Lectures von nationalen und internationalen Referenten aus. Beide Veranstaltungen stießen auf großes Interesse bei den Besuchern der Jahrestagung. Einer sehr positiven Resonanz erfreuten sich auch die zwei Nuklearmedizin- und Radiologie-Foren (▶ Abb. 4). Gemeinsam organisiert von der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN) und der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) fanden sie zum Thema „Hybridbildgebung“ statt. Die wissenschaftliche Leitung lag bei Herrn Prof. Dr. Bernd J. Krause (Rostock) und Herrn Prof. Dr. Gerald Antoch (Düsseldorf). Renommierte Vertreter beider Fachgebiete haben hier zu ihren jeweiligen Schwerpunkten referiert.

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NuklearMedizin 2016 in Dresden

Abb. 2 Der Erfolg der NuklearMedizin 2016 zeigte sich in den gut besuchten Veranstaltungen.

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Abb. 4 Die beiden Nuklearmedizin- und Radiologie-Foren zum Thema „Hybridbildgebung“ stießen auf großes Interesse.

Großer Beliebtheit erfreute sich auch in diesem Jahr wieder die Nachwuchslounge der DGN, die den jungen Wissenschaftlern unseres Fachgebietes eine zusätzliche Kommunikationsplattform bot. Auch das vom Bundesverband Schilddrüsenkrebs, Ohne Schilddrüse leben e. V., organisierte ArztPatienten-Symposium stieß auf reges Interesse. So konnten mit dieser Veranstaltung

Patienten als weitere Zielgruppe in den Kongress eingebunden werden. Die DGN freut sich über die gelungene Zusammenarbeit mit den Vertretern der Patientenselbsthilfe-Organisation. Das MTRA-Programm verzeichnete ebenfalls wieder erfreulich hohe Besucherzahlen. Organisiert von der AG-MTM, bestand es aus sechs freien Vortrags- und vier

Posterpräsentationen sowie sieben Fortbildungsveranstaltungen. Zudem hatten die MTRA die Gelegenheit, sich beim Dresdner MTRA-Workshop in praktischen Übungen in der Qualitätskontrolle von 99mTc-markierten Radiopharmaka weiterzubilden. Dieser Workshop wurde von der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums der TU Dresden organisiert. Mit 64 Ausstellern aus neun Ländern konnte auch die Fachausstellung der Industrie eine sehr gute Bilanz verbuchen (▶Abb. 5). Zahlreiche Kongressteilnehmer nutzten die Gelegenheit zum regen Austausch mit Industrieunternehmen und Fachverbänden. Abgerundet wurde das Tagungsgeschehen durch sieben Lunchsymposien mit interessanten Programmen. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern und Mitwirkenden für ihren Beitrag zu einem gelungenen und erfolgreichen Kongress. Mit einem Fotorückblick können Sie die diesjährige Tagung Revue passieren lassen. Sie finden ihn auf der Kongresshomepage der NuklearMedizin 2017 (www.nuklearmedizin2017.eu).

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Vorkongress-Symposium zum Thema Prostatakarzinom

Abb. 5 Die Industrieausstellung bot den Besuchern und Ausstellern Gelegenheit zum fachlichen Austausch.

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Abb. 6 Dr. Sarah Schwarzenböck und Priv.-Doz. Dr. Thorsten Derlin, wissenschaftliche Leitung des Kongresses

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Das Vorkongress-Symposium der Jahrestagung ist auf sehr großes Interesse bei den Kongressteilnehmern gestoßen. Zum Auftakt der NuklearMedizin 2016 widmete es sich am 20. April 2016 dem Thema „Innovative Diagnostik und Therapie des Prostatakarzinoms“. Die gemeinsame wissenschaftliche Leitung des Symposiums lag in den Händen von Dr. Sarah Schwarzenböck (Rostock) und Priv.-Doz. Dr. Thorsten Derlin (Hannover) (▶Abb. 6). In den vergangenen Jahren war die nuklearmedizinische Diagnostik und Therapie beim Prostatakarzinom durch innovative und spannende Entwicklungen hin zu neuen hochsensitiven Methoden der bildgebenden Tumordiagnostik und bildgesteuerten molekularen Therapien gekennzeichnet. Zudem fand in diesem Bereich eine fortwährend tiefere Integration von molekularer Bildgebung und Therapie im Sinne von „Theranostics“ statt. Das diesjährige Vorkongress-Symposium hat sich © Schattauer 2016

Verleihung der Georg-vonHevesy-Medaille

Schüler, Prof. Dr. Peter Bartenstein (München). Neben den herausragenden wissenschaftlichen Verdiensten des Preisträgers um unser Fachgebiet hob er mit großer Freude besonders die hohe Zahl der aktiven Lehrstuhlinhaber hervor, die allesamt in erster oder zweiter Generation der

„Schwaigerschen (▶Abb. 8).

Schule“

entstammen

Die Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin gratuliert Herrn Professor Schwaiger sehr herzlich zu dieser Auszeichnung.

Fotos: Universitätsklinikum Ulm (Beer), Medizinischer Hochschule Hannover (Bengel), Katrin Heyer (Buck, Herrmann), Medizinphoto Köln (Drzezga), Universitätsklinikum Bonn (Essler), MUW, Wien (Hacker), Universitätsklinikum Tübingen (Pichler), Memorial Sloan Kettering Cancer Center, New York (Weber), privat (Bartenstein, Krause, la Fougère, Schwaiger, Wester)

Herr Prof. Dr. Markus Schwaiger (München) wurde im Rahmen der Eröffnungsfeier der NuklearMedizin 2016 in Dresden mit der Georg von Hevesy-Medaille ausgezeichnet (▶ Abb. 7). Die DGN würdigt damit seine wissenschaftlichen Verdienste auf dem Gebiet der Nuklearmedizin, insbesondere im Bereich der molekularen Bildgebung und Therapieüberwachung. Die Laudatio auf den Preisträger hielt sein ehemaliger Mitarbeiter und

Abb. 7 Prof. Dr. Markus Schwaiger, Preisträger der Georg von HevesyMedaille 2016, mit DGN-Präsident Prof. Dr. Bernd Joachim Krause sowie Kongresspräsident Prof. Dr. Jörg Kotzerke (von rechts nach links)

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diesen Gebieten in vier Themenblöcken gewidmet. Dabei konnte der Bogen von der Weiterentwicklung bereits etablierter Methoden, über die Schaffung innovativer Ansätze in bewährten diagnostischen Verfahren bis hin zu neuen Therapien gespannt werden, die auf dem Weg in die klinische Routineanwendung sind.

Abb. 8

Ehemalige Mitarbeiter und Schüler von Professor Schwaiger

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b Abb. 9 a) Dr. Dagobert Nitz überreicht den Preis der Dr. Dagobert Nitz Stiftung an Prof. Dr. Michael Eisenhut b) Prof. Dr. Markus Schwaiger, Prof. Dr. Michael Eisenhut und Dr. Dagobert Nitz (von rechts nach links)

Preis der Dr. Dagobert Nitz Stiftung Erstmals konnte in diesem Jahr der Preis der Dr. Dagobert Nitz Stiftung verliehen werden. Im Rahmen der Schlussveranstaltung der 54. Jahrestagung der DGN überreichten der Stifter, Herr Dr. Dagobert Nitz (Grünwald), sowie Herr Prof. Dr. Markus Schwaiger (München) als Mitglied des Kuratoriums der Stiftung den Preis an Herrn Prof. Dr. Michael Eisenhut (Heidelberg) (▶ Abb. 9a, 9b) für seine bahnbrechenden Arbeiten mit dem Radiopharmazeutikum „PSMA-HBED“. Herrn Prof. Eisenhut gelten die Glückwünsche unserer Fachgesellschaft zu dieser Auszeichnung.

Die Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin dankt zudem dem Stifter für die unserem Fachgebiet entgegengebrachte Wertschätzung und freut sich sehr über die Nuklearmedizin 3/2016

Foto Christian Schneider-Bröcker, Leipzig

Abb. 11 Natascha Drude, Preisträgerin des Posterpreises der DGN, mit Dr. Ralph Buchert, Mitglied des Preiskomitees

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b Abb. 10 a) Kongresspräsident Prof. Dr. Jörg Kotzerke mit den Preisträgern Dr. Kambiz Rahbar und Dr. Matthias Brendel (von rechts nach links) b) Der Preisträger Dr. Lars Frings mit dem DGNPräsidenten Prof. Dr. Bernd Joachim Krause Abb. 12 Dr. Christoph Rischpler erhält die Auszeichnung „Young Science – The Contest“ von Herrn Prof. Dr. Martin Gotthardt

Förderung der molekularen Bildgebung im Bereich der Onkologie durch die Dr. Dagobert Nitz Stiftung.

Preisverleihungen im Rahmen der NuklearMedizin 2016 Im Rahmen der Jahrestagung wurden zudem folgende Fach- und Förderpreise vergeben: • Den Georg von Hevesy-Preis der DGN erhielt Herr Dr. Kambiz Rahbar (Münster) für seine Arbeit „Correlation of intraprostatic tumor extent with 68GaPSMA distribution in patients with prostate cancer“. • Der Förderpreis der DGN für Leistungen auf dem Gebiet der Bildgebung ging





an Herrn Dr. Matthias Brendel (München) (▶Abb. 10a). Den Cuno-Winkler-Preis erhielt Herr Dr. Lars Frings (Freiburg) für seine Arbeit „Asymmetries of amyloid-ß burden and neuronal dysfunction are positively correlated in Alzheimer’s disease“. (▶Abb. 10b) Mit dem Preis für das beste wissenschaftliche Poster der Tagung wurde Frau Natascha Drude (Aachen) für ihren Beitrag „Biodegradable nanogels – an opportunity for the delivery of nanoirradiation across the Blood Brain Barrier (BBB)?“ (P75) ausgezeichnet. (▶Abb. 11) © Schattauer 2016





Die Auszeichnung „Young Science – The Contest“ teilen sich Herr Dr. Christoph Rischpler und Herr Dr. Fabien Hyafil (beide München) für ihren Beitrag „Evaluation of 68Ga-pentixafor in a rabbit model of atherosclerotic plaques using PET/MRI“ (V102) (▶Abb. 12). Der Preis für den besten Vortrag der MTRA-Tagung wurde zu gleichen Teilen an Frau Constanze Schäfer (Mainz) für ihren Vortrag „Erste Erfahrungen mit der 223Ra-Therapie (Xofigo®)“ (TV2) sowie an Frau Franziska Schau (Berlin) für ihren Vortrag „O-15Wasser-PET zur Untersuchung der cerebrovaskulären Reserve bei unauffälliger Perfusions-SPECT“ (TV5) vergeben. Mit dem MTRA-Posterpreis wurde Frau Maren Pritzkow (Tübingen) für ihre Arbeit mit dem Titel „Untersuchung zur Verringerung der Restaktivi-

Abb. 14 Dr. Marco Etzel (links), erhält den Nuklearmedizin-Preis 2016 aus der Hand des Kongresspräsidenten.



tät nach Applikation von 99mTc-MAA für die SIRT-Simulation“ (TP2) ausgezeichnet (▶Abb. 13). Zudem hat der Schattauer-Verlag den Nuklearmedizin-Preis 2016 an Herrn Dr. Marco Etzel (Darmstadt) verliehen. Er erhielt diese Auszeichnung für den im Jahre 2015 am häufigsten zitierten Artikel aus der Nuklearmedizin aus den Jahren 2014 und 2013 (▶Abb. 14).

Die DGN gratuliert allen Preisträgern herzlich!

NuklearMedizin 2017

Die diesjährige Tagung war aus Sicht der deutschen Nuklearmedizin eine sehr gelungene Zusammenstellung aller wichtigen präklinischen und klinischen Neuerungen und innovativen Konzepte. Im Fokus standen die Hervorhebung der Nachwuchswissenschaftler und die Betonung von The© Schattauer 2016

Abb. 15 Als Kongresspräsidentin der DGN lud Frau Prof. Dr. Sibylle Ziegler zur gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Nuklearmedizin im kommenden Jahr nach Dresden ein.

Ziegler (München) die Gelegenheit, im Namen der Kongresspräsidenten zur gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Nuklearmedizin im kommenden Jahr einzuladen (▶ Abb. 15). Kongresspräsidentin seitens der ÖGN ist Frau Prof. Dr. Irene Virgolini (Innsbruck), für die SGNM übernimmt Herr Prof. Dr. Philipp A. Kaufmann (Zürich) die Kongresspräsidentschaft. Die Dreiländertagung wird vom 26. bis 29. April 2017 ebenfalls in Dresden stattfinden. Schon jetzt freuen wir uns auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr!

In der Schlussveranstaltung der NuklearMedizin 2016 nutzte Frau Prof. Dr. Sibylle

Highlights der NuklearMedizin 2016 Medizin

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Abb. 13 René Höhne, Vorstandsvorsitzender der AG-MTM, mit Franziska Schau und Constanze Schäfer (von rechts nach links)

men mit einem voraussichtlich signifikanten Einfluss auf die zukünftige Entwicklung des gesamten Spektrums der nuklearmedizinischen molekularen Bildgebung und Therapie. Neben der technischen Entwicklung wird mehr und mehr auch das „Über-den-Tellerrand-Schauen“ in Richtung der breit aufgestellten anderen bildgebenden Modalitäten wichtig. Insbesondere

die verschiedenen Optionen der optischen Bildgebung sind hier hervorzuheben. So werden mehr und mehr bimodale Sonden (z.B. radiomarkiert und fluoreszierend) evaluiert. Wie schon im vergangenen Jahr ist das Prostatakarzinom die Tumorerkrankung, die sowohl im Bereich der Bildgebung aber auch der therapeutischen Ansätze im Fokus des Interesses stand. Die Wichtigkeit dieser Erkrankung für unser Fach spiegelte sich auch in dem sehr breit klinisch zusamNuklearmedizin 3/2016

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mengestellten Vorkongress-Symposium wieder. Die seit Ende 2013 zugelassene Therapie mit dem Alphaemitter Radium-223 hat sicherlich einen Beitrag zu dieser neuen Ausrichtung geleistet. Wesentlich höheren Impact hatte aber die Diagnostik und Therapie mit den verschiedenen PSMA-Inhibitoren. Hier hat die PET Diagnostik mit dem Gallium-68 markierten HBED-CC-PSMA aus der Heidelberger Arbeitsgruppe die weiteste Verbreitung gefunden und zumindest in Deutschland zu einer weitgehenden Verdrängung der bis dato als Standard angesehenen PET Diagnostik mit Cholin geführt. Verschiedene Arbeitsgruppen (Freiburg, TU München) konnten eine sehr gute Korrelation der Tumoraufnahme dieses Radiopharmakons mit der Histopathologie zeigen und es wurde eine Überlegenheit der kombinierten 68Ga-PSMA-PET/MRI gegenüber der reinen multiparametrischen MRI demonstriert (TU München). Es fand sich auch eine verbesserte Detektion von Lymphknotenmetastasen sowohl bei primären als auch rezidivierten Prostatakarzinomen im Vergleich zu bisher verfügbaren Standardverfahren (Göttingen, TU München). In einer retrospektiven Studie wurde gezeigt, dass nach erfolgter PSMA-PET/CT eine Skelettszintigraphie keine weiteren Metastasen detektiert. Interessant ist der Einsatz der „Radioguided Surgery“ (RGS) in der Metastasektomie (in erster Linie Salvage Lymphadenektomie) des Prostatakarzinoms (Freiburg, TU München). Hier ist insbesondere der 99mTc markierte, von H. J. Wester entwickelte, Ligand vielversprechend für einen breiteren Einsatz. Der bimodale Tracer für RGS und intraoperatives Optical Imaging aus der Heidelberger Arbeitsgruppe hat in diesem Kontext ebenfalls hohes Potential. Für die Therapie mit PSMA Liganden sind vor allem Lutetium-177 markierte Radiopharmaka (PSMA-617; PSMA-I&T) in verschiedenen Zentren eingeführt worden. Diese neue, relativ nebenwirkungsarme Therapie (überwiegend Grad I-III Toxizität) zeigt in verschiedenen Fallserien ein vernünftiges Ansprechen. Kritischen Organe sind die Speicheldrüsen und die Nieren. Hervorzuheben ist die erste Fallserie mit dem Actinium 225 markierten PSMA-617 aus Heidelberg. Nuklearmedizin 3/2016

Hier wurden bereits einzelne komplette Remissionen beobachtet. Die Einbringung von 125I Seeds bei Lokalrezidiven bzw. lokal nicht resezierbaren Schilddrüsenkarzinomen prätracheal, wie es die Augsburger Arbeitsgruppe vorstellte, ist ein neuer, wenn auch selten notwendiger Einsatz von lokaler Radiatio. Aus Mainz wird ein neues theranostisch einsetzbares Bisphophonat (DOTA-Zoledronate: DOTAZOL) vorgestellt. Erste diagnostische und therapeutische Daten zeigen ein gutes Potenzial dieses Radiopharmakons. Die Würzburger Arbeitsgruppe hat eine Modifikation von Metomidat zur verbesserten Diagnostik und Therapie von Nebennierenrindenkarzinomen vorgenommen. Erste Patientenstudien sind vielversprechend. In der Neuroonkologie hat Fluorethyltyrosin (FET) einen nicht mehr wegzudenkenden Platz eingenommen, mehr als 10 Beiträge wurden zu diesem Thema eingereicht. Hervorzuheben ist eine Studie aus der LMU München zur Korrelation von genetischen Merkmalen (IDH-Mutation) mit dem biologischen Tumorvolumen. Die Wildtyptumoren zeigten hier ein größeres Volumen. Dieses Ergebnis könnte einen Einfluss auf das onkologische Patientenmanagement haben. Ein neues Konzept aus der Nanomedizin wurde in Aachen entwickelt. Hier lag der Fokus auf der Funktionalisierung von Nanogelen als Drug Carrier zur rezeptorvermittelten Transzytose zur Überwindung der Bluthirnschranke. Die in vitro Daten des bimodalen Nanogels unterstreichen die Machbarkeit und ermöglichen die weitere Evaluation von radioaktiv dotierten Nanogelen zur Nanobestrahlung (z.B. Auger-Emitter beladene Nukleosidanaloga). Die Bildgebung neurodegenerativer Erkrankungen wird mittlerweile durch das Vorhandensein von verschiedenen auch kommerziell verfügbaren Amyloid-PlaqueLiganden unterstützt. Eine wichtige multizentrisch durchgeführte Arbeit wurde von der Leipziger Arbeitsgruppe gezeigt. Diese hat in einem speziell ausgewählten Patientenkollektiv Imaging Daten mit der post mortem Histopathologie korreliert und gefunden, dass diffuse Aβ Plaques einen signifikanten Einfluss auf den Florbetaben SUV in Regionen mit niedrigem Aβ load

hat und somit der Tracer auch für die Detektion von sehr frühen Stadien der Aβ Deposition genutzt werden kann. Die FDG PET zeigte bei bekanntem Aβ plaque Status nach entsprechender PET Diagnostik keinen zusätzlichen Nutzen. Dieses wichtige Ergebnis wurde von der Freiburger Arbeitsgruppe präsentiert. An der LMU München konnte der Effekt der langfristigen β-Sekretase Inhibition auf den Progress der Amyloidose im Rahmen einer aufwändigen präklinischen Studie gezeigt werden. Serielle Amyloidplaque-PET Bildgebung wird in möglichen Therapiestudien vermutlich nicht wegzudenken sein. Die traditionell innovative kardiologische Nuklearmedizin war auch bei diesem Kongress vertreten. Zwei besondere präklinische Studien sind hier hervorzuheben, die in die Translation gehen könnten. In Hannover wurde ein neuer TSPO Ligand in einem Myokardinfarktmodel untersucht. Es zeigte sich, dass die reaktive akute myokardiale Inflammation eine systemische Inflammation hervorruft, welche auch in der chronischen Phase mit einer detektierbaren Neuroinflammation einhergeht. Die Arbeitsgruppe aus Münster hat einen neuen bimodalen Tracer zur Detektion von myokardialer Inflammation entwickelt. Darüber hinaus wurden noch weitere verschiedene neue Radiopharmaka bzw. neue Konzepte vorgestellt, welche auf Grund ihres innovativen Charakters besondere Erwähnung verdient haben. Die Freiburger Arbeitsgruppe konnte zeigen, dass der Einsatz eines Gastrin-ReleasingPeptide Rezeptorliganden (RM2) zu einem Upstaging des klinischen Stadiums bei 7/15 (47 %) Patientinnen mit Östrogenrezeptorpositivem Mammakarzinom im Vergleich zum konventionellen Staging führte. Sie schlussfolgerten, dass diese PET Untersuchung eine vielversprechende diagnostische Modalität beim Östrogenrezeptorpositiven Mammakarzinom sein könnte. Aus Tübingen kommt ein neuer 64Cu markierter Antikörper zur Darstellung von B-Zell-Lymphomen. Die ersten humanen Studien zeigen eine deutliche Aufnahme in den Lymphommanifestationen. In einer weiteren Studie aus Tübingen wird das Konzept des Homings von granulozytären, aus dem Knochenmark gewonnenen Suppressorzellen in einem Xenograft Modell © Schattauer 2016

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Univ.-Prof. Dr. Felix Manuel Mottaghy, Aachen

Physik Unter den Themen der Medizinischen Physik und Biomedizinischen Technik, einschließlich Strahlenbiologie/Dosimetrie/Strahlenschutz, waren die Bereiche Physik/Gerätetechnik (mit und ohne PET/MRT) auch in diesem Jahr wieder hervorragend vertreten. Ziel einiger der eingereichten Arbeiten ist dabei die Bewegung der Patienten während der Messung zu detektieren und möglichst vollständig zu kompensieren. Hierfür muss jeweils die gesamte in den Daten enthaltene Information optimal genutzt werden. Ein anderer Ansatz besteht darin, die Menge der erhobenen Daten zu erhöhen und damit eine weitere, verbesserte „time-of-flight“ (TOF) PET zu ermöglichen. So kann z.B. die Cherenkov-Strahlung, welche von schnellen Elektronen nach der Wechselwirkung mit den Gamma-Quanten emittiert wird, auch mittels siliziumbasierten, digitalen Photomultipliern (dSiPM) detektiert werden. Diese müssen allerdings vor dem Einsatz in der TOF-PET noch sensitiver werden. Im Bereich der PET/MRT ist die adäquate Schwächungskorrektur ein immer noch nicht zufriedenstellend gelöstes Problem. Für Alzheimer-Patienten konnte jedoch gezeigt werden, dass der Fehler in der Quantifizierung von zurzeit etwa 20% durch neuere Korrekturverfahren auf inzwischen 5% reduziert werden kann. Gerade für die funktionelle Bildgebung und molekulare Radiotherapie ist die genaue Quantifizierung von besonderer Bedeutung. Neben der Entwicklung und Untersuchung der SPECT/CT-Quantifizierung unter Verwendung der Kopf- und Körperphantome nach DIN EN 61675–2 © Schattauer 2016

mit Kugel-Einsatz, werden inzwischen auch Messungen mit realistischeren Phantomen möglich: So können mittels 3D-Druck Nierenphantome unterschiedlicher Größe und Formen hergestellt werden. Eine weitere Herausforderung stellt, neben der eigentlichen Messung, die Verbindung der 3- oder 4-dimensionalen PETAktivitätsverteilungen mit der zugrundeliegenden Physiologie dar. Hierfür wurde z. B. ein Verfahren entwickelt, welches histopathologisch aufgearbeitete Schnitte mit den entsprechenden PET-Daten korreliert und somit in Zukunft eine bessere Korrelation zwischen den beiden Modalitäten ermöglichen soll. Eine andere Arbeitsgruppe konnte für einen „tumor to blood standard uptake ratio (SUR)“ eine deutlich bessere Korrelation mit der metabolischen Umsatzrate zeigen: Damit sollte eine deutlich verbesserte Vorhersage des Krankheitsverlaufs möglich werden. Im Bereich der Strahlenbiologie ist die selektive Erhöhung der Empfindlichkeit des Tumors gegenüber ionisierender Strahlung ein vielversprechender Weg. Beispielhaft konnte dies durch eine gezielte Glutathion-Modulation erreicht werden. Andere Ansätze zur Therapie-Optimierung gehen den Weg der Kombinationstherapie: So wurde z. B. gezeigt, dass die Effizienz von Cis-Platin durch ionisierende Strahlung erhöht wurde, vermutlich aufgrund von Auger-Elektronenemission nach Anregung. Diese Grundlagenarbeiten dienen dem besseren Verständnis der Einflussgrößen auf die Dosis-Wirkungs-Beziehung von ionisierender Strahlung. Sie sollen zukünftig helfen, neue therapeutische Fenster zu eröffnen. Insgesamt zeigte sich auch auf der Jahrestagung der DGN, der NuklearMedizin 2016, die eindrucksvolle Leistung der beteiligten interdisziplinär arbeitenden Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen mit den Schwerpunkten Medizinische Physik, Biomedizinische Technik und Strahlenbiologie/Dosimetrie/Strahlenschutz. Die enge interdisziplinäre Kooperation in den Lebenswissenschaften ist dabei sowohl Herausforderung, als auch die Quelle vieler zukunftsweisender Ideen. Prof. Dr. Gerhard Glatting, Mannheim

Radiopharmazie Von den 40 angenommen Arbeiten im Themenbereich der Radiochemie/Radiopharmazie (16 Poster und 24 Vorträge) wurden die folgenden sechs Beiträge im Rahmen der Highlight Lecture durch Frau Prof. Marianne Patt (Leipzig) präsentiert: Die Kölner bzw. Jülicher Arbeitsgruppe zeigte zwei Arbeiten, die auf dem so genannten „minimalistischen“ Ansatz basieren. Hierbei kann auf die sonst übliche azeotrope Trocknung und die Zugabe von Base und Phasentransferkatalysator verzichtet und darüber hinaus eine vergleichsweise einfache Aufreinigung des Produkts mittels Festphasenextraktion realisiert werden. Mit Hilfe dieser Methodik wurden die 18F-markierten Verbindungen 5-Fluordeoxyribose und Fluorethyltyrosin sowie eine Reihe von Fluorbenzaldehyden erfolgreich dargestellt. Letztere wurden in einer Seyferth-Gilbert-Reaktion zu den entsprechenden Fluorphenylacetylenen homologisiert, die ihrerseits in verschiedenen Modellreaktionen weiter umgesetzt wurden. Auf diese Weise konnte u. a. ein 18F-markiertes Aminosäurederivat und ein Cyclooxygenase-2-Inhibitor dargestellt werden. Der an den epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor bindende Antikörper Cetuximab wurde in einer Arbeit aus dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf mit einer metabolisch stabilen Bindungssequenz aus L-Oligonukleotiden versehen. Der im Sinne des Pretargeting-Konzepts hierzu komplementäre Radiotracer, besteht aus einer zusätzlichen PolyethylenglycolEinheit und dem Chelator für das Radionuklid 64Cu. Er zeigte bei 24 h Wartezeit zwischen Antikörper- und Tracerapplikation eine hohe und spezifische Akkumulation im Tumor. Am Institut für Molekulare Bildgebung, Radiochemie und Biomedizinische Chemie in Mannheim wurde mit Hilfe eines metabolisch stabilen 18F-Derivats des Tyrosinkinase-Inhibitors Imatinib ein Verfahren zur Prognose des Therapieansprechens von gastroinstestinalen Tumoren entwickelt. Eine innovative Arbeit aus der RWTH Aachen (N. Drude, AG Prof. Felix Mottaghy), beschäftigte sich mit redoxsensitiven Nanogelen (NG), um das Targeting Nuklearmedizin 3/2016

DGN-Nachrichten

gezeigt. Aus der Nijmegener Arbeitsgruppe, die sich seit vielen Jahren mit der BetaZell Bildgebung beschäftigt, kommt eine Modifikation des bekannten Tracers Exendin zum bimodalen Einsatz. Es konnte eine sehr gute Korrelation zwischen den beiden Bildgebungsansätzen SPECT und Optical Imaging gezeigt werden. Gerade in der Diabetesforschung ein wichtiger Schritt zur Kontrolle beispielsweise von Betazelltransplantaten.

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Nachrichten der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin

DGN-Nachrichten

von Somatostation(SST)rezeptor-exprimierenden Tumoren zu optimieren. Bestehend aus mit [68Ga]DOTATATE als Modellpeptid funktionalisierten Ethylen/ Propylenoxid-Einheiten gelangen diese zunächst passiv über den EPR-Mechanismus ins Tumorgewebe, um dann aktiv über den SST-Liganden zu binden. Für erste In-vivoUntersuchungen an Nacktmäusen mit SSTRezeptor positiven Tumoren wurden als Kontrollsubstanz „reine“ 68Ga-markierte NG verwendet, die nur den Chelator (NOTA) aber kein SST-bindendes Peptid enthalten. 4 h p.i zeigten die funktionalisierten NG eine doppelt so hohe Anreiche-

rung im Tumor im Vergleich zur Kontrollsubstanz. Für das naheliegende Ziel der Optimierung des therapeutischen Targetings ist dabei auch von Vorteil, dass die Tracerverteilung bei der NG-vermittelten Anreicherung gegenüber der reinen Applikation von [68Ga]DOTATATE deutlich homogener ist. Am Mainzer Institut für Kernchemie wurden neue Chelatoren mit Potenzial für theranostische Anwendungen evaluiert. Sowohl DATA-5m als auch AAZTA-5 sind in der Lage, 68Ga, bzw. 68Ga, 44Sc und 177Lu, letzteres für die Therapie, unter schonenden Bedingungen, also nahezu physiologi-

schem pH-Wert und RT quantitativ zu komplexieren, womit dann auch komplexere Biomoleküle wie z. B. Antikörper markiert werden könnten, ohne dass es zur Denaturierung kommt. Dadurch unterscheiden sich diese Chelatoren vom DOTA, das deutlich agressivere Reaktionsbedingungen (Temperatur, pH-Wert) benötigt, um eine ausreichende Ausbeute in akzeptablen Reaktionszeiten zu erreichen. Dieser Ansatz ermöglicht damit grundsätzlich die Markierung von verschiedenen Radiotracern unter Kit-basierten Bedingungen. Univ.-Prof. Dr. Marianne Patt, Leipzig

Personalia

Foto privat

Mit der Konstituierung des neuen DGNPräsidiums hat Herr Prof. Dr. Markus Luster, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin der Universitätsklinik Marburg, das Amt des Koordinators für alle DGNAusschüsse von Herrn Prof. Dr. Bernd Joachim Krause aus Rostock übernommen. Prof. Dr. Jörg Kotzerke, Direktor der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden, ist der neue Vorsitzende des DGN-Ausschusses Neuaufnahmen. Damit tritt er die Nachfolge von Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Andreas Bockisch aus Essen an.

Foto: Frank Pusch (Bremen)

Neues aus den DGN-Ausschüssen

Univ.-Prof. Dr. Marianne Patt, Leipzig

Prof. Dr. Jörg Kotzerke, Dresden

Frau Univ.-Prof. Dr. Marianne Patt, Leitende Radiochemikerin an der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Leipzig, wurde vom DGN-Vorstand zur neuen Vorsitzenden des DGN-Ausschusses Radiopharmaka bestellt und tritt damit die Nachfolge von Herrn Dr. Christoph Solbach aus Ulm an.

Prof. Dr. Markus Luster, Marburg

Nuklearmedizin 3/2016

Die Arbeitsgemeinschaft Schilddrüse der DGN ist – aufgrund der großen Bedeutung des Themas sowohl für Praxen als auch für Kliniken – in einen Ausschuss überführt worden. Der Ausschuss Schilddrüse hat die Aufgabe, den Vorstand in allen Belangen bezüglich der Diagnostik, Behandlung und

Foto privat

Foto: Janto Trappe (Hannover)

DGN-Ausschuss Schilddrüse Priv.-Doz. Dr. (NL) Dr. med. Frederik A. Verburg, Aachen

Nachsorge der Erkrankungen der Schilddrüse zu beraten und Informationen dazu bereit zu stellen. Ziel ist es, die verschiede© Schattauer 2016

nen Aktivitäten zu diesem für die Nuklearmedizin wichtigen Themenkomplex innerhalb und außerhalb der DGN zu koordinieren, extern zu vernetzen und dabei die Aktivitäten der Nuklearmedizin in diesem Bereich auch für die anderen Fachgebieten sichtbar zu machen.

Herr Priv.-Doz. Dr. (NL) Dr. med. Frederik A. Verburg aus der Klinik für Nuklearmedizin vom Universitätsklinikum RWTH Aachen wurde vom DGN-Präsidium zum Vorsitzenden dieses Ausschusses bestellt.

Der Vorstand der DGN dankt den neuen Ausschussvorsitzenden und -mitgliedern für Ihr ehrenamtliches Engagement für das Fachgebiet und freut sich auf eine gute Zusammenarbeit.

Ein neuer Bereich zur Herstellung von Radiopharmaka ist im März 2016 am Institut für Radiologie, Nuklearmedizin und molekulare Bildgebung des Herz- und Diabeteszentrums NRW (HDZ NRW) in Bad Oeynhausen unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Wolfgang Burchert eröffnet worden. Unter anderem verfügt das HDZ NRW in Bad Oeynhausen nun über ein neues Zyklotron und eine moderne Medikamentenabfüllanlage. Mit einem Symposium zur Zukunft der personalisierten Medizin wurde die Eröffnung feierlich begangen. Wissenschaftler aus Hannover, Münster und Dresden informierten hier über moderne Anwendungsmöglichkeiten der PET-Radiopharmaka

Foto: Armin Kühn, HDZ, Bad Oeynhausen

Radiopharmaka-HerstellunginNRW

Von links nach rechts: Prof. Dr. Wolfgang Burchert (HDZ, Bad Oeynhausen), Prof. Dr. Frank Bengel (Hannover), Prof. Dr. Michael Schäfers (Münster), Prof. Dr. Jörg Kotzerke (Dresden), Prof. Dr. Tobias Ludwig Ross (Hannover), Dr. Karin Overlack (HDZ, Bad Oeynhausen), Prof. Dr. Geerd J. Meyer (Hannover).

und aktuelle Entwicklungen in der Nuklearmedizin. Es schloss sich eine Besichti-

gung der Reinraum-Radiopharmazielabore an.

Herr Univ.-Prof. Dr. Frank Rösch vom Institut für Kernchemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist im Februar 2016 mit dem VIKRAM SARABHAI MEMORIAL ORATION AWARD ausgezeichnet worden. Die Preisverleihung fand im Rahmen des Jahreskongresses der Society of Nuclear Medicine India (SNMI) in Pondicherry (Indien) statt. Bei der Auszeichnung handelt es sich um den wichtigsten internationalen Preis, den die Gesellschaft für Nuklearmedizin Indiens jährlich vergibt. Die Ehrung erfolgte „for his dedicated career, contribution to clinical Nuclear Medicine practices, teaching and training“. © Schattauer 2016

Foto: Society of Nuclear Medicine, India

Vikram Sarabhai Memorial Oration Award

Univ.-Prof. Dr. Frank Rösch bei der Preisverleihung durch den Präsidenten der Society of Nuclear Medicine India, Dr. Guru Pad Bandopadhyaya, im Rahmen der Jahresversammlung der Gesellschaft in Pondicherry.

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Nuklearmedizin 3/2016

N29

DGN-Nachrichten

Nachrichten der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin