INTELLIGENTES PERSONALMANAGEMENT FÜR DIE LOGISTIKBRANCHE:
NRW-UNTERNEHMEN STELLEN SICH VOR
INHALT Vorwort von Guntram Schneider....................................................................................... 3 Vorwort von Peter Abelmann, Dr. Christoph Kösters & Sandra Mortsiefer........................... 4 Alternde Belegschaften – alte und neue Herausforderungen an die betriebliche Beschäftigungspolitik.......................................................................... 6 Personalmanagement und demografischer Wandel in der Logistikbranche....................... 10
ANDRYK Logistik GmbH................................................................................................. 14 CTS Container-Terminal GmbH....................................................................................... 18 DACHSER GmbH & Co. KG Logistikzentrum Ostwestfalen-Lippe...................................... 22 FRANKENFELD Spedition GmbH..................................................................................... 26 GALERIA Kaufhof GmbH................................................................................................ 30 GEBR. VETTEN GmbH & Co. KG...................................................................................... 34 GILOG – Gesellschaft für innovative Logistik mbH........................................................... 38 LOGWIN Solutions Fashion GmbH & Co. KG.................................................................... 42 L.W. CRETSCHMAR GmbH & Co. KG............................................................................... 46 NESKA Schifffahrts- und Speditionskontor GmbH............................................................ 50 SCHENKER Deutschland AG............................................................................................ 54 SPEDITION KELLERSHOHN GmbH & Co. KG.................................................................... 58 TNT Express GmbH......................................................................................................... 62
Partner & Förderer.......................................................................................................... 66 Projektbeirat.................................................................................................................. 67 Teilnehmer..................................................................................................................... 68 Ein Blick in die Zukunft................................................................................................... 70
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Vorwort des Ministers für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Herrn Guntram Schneider, für die Broschüre „Intelligentes Personalmanagement für die Logistikbranche: NRW-Unternehmen stellen sich vor“ Die Logistik ist eine Branche mit großer Bedeutung für den Wirtschaftsstandort NRW, die rund 615.000 Menschen beschäftigt. Als Folge des demografischen Wandels wird es für die Unternehmen jedoch immer schwieriger, Fachkräfte für die Aufgaben in Fahrerbereich, Disposition oder Lagerverwaltung zu finden. Die bisherige Konzentration des Personalmanagements auf die Rekrutierung von Fahrpersonal und Auszubildenden scheint hier an Grenzen zu stoßen. Der Schwerpunkt des vom Land NRW mit Mitteln des ESF geförderten Projekts „Intelligentes Personalmanagement für die Logistikbranche NRW“ lag daher auf der Frage, was getan werden kann, um ein nachhaltiges Personalmanagement zu verankern, das „Personal“ als strategischen Erfolgsfaktor begreift und Maßnahmen der Arbeitsgestaltung, der Weiterbildung und des Gesundheitsmanagements berücksichtigt. Die Beispiele aus den Betrieben, die sich im Projekt beteiligt haben, zeigen eindrucksvoll, welche Entwicklungen hier in Gang gesetzt werden können, die letztlich Beschäftigten wie auch der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen gleichermaßen zugutekommen. Ich würde mich freuen, wenn sich möglichst viele Betriebe der Branche davon für eigene Maßnahmen inspirieren lassen. Mit freundlichen Grüßen
Guntram Schneider Minister für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW
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Liebe Leserin, lieber Leser,
Flexibilität und Veränderungen im geschäftlichen Alltag sind der Logistik-Wirtschaft bestens vertraut, weil „organisierte Bewegung“ schlechthin das Funktions- und Branchencharakteristikum darstellt. Die gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Änderungen im Umfeld nehmen allerdings so stark an Bedeutung und Rasanz zu, dass das Anforderungsniveau für erfolgreiches Wirtschaften in der Logistik in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen ist. Neben zunehmendem Wettbewerbsdruck, Kostensteigerungen bei gleichzeitigem Preisdruck, EU-rechtlichen Rahmenbedingungen und auch neuen Umweltauflagen bringt der demografische Wandel die Branche in Bedrängnis. Für die personalintensive Logistik-Wirtschaft werden die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen – ihre wichtigste Ressource – knapp. Zudem rangiert die Logistikbranche nicht auf Spitzenplätzen in der Hitliste der attraktivsten Arbeitgeber. Was ist den Unternehmen in dieser Zwickmühle zu empfehlen? Vor dem Hintergrund schrumpfender Rekrutierungsmöglichkeiten auf dem Personalmarkt ist die Einführung eines intelligenten Personalmanagements die beste Lösung. Das Personalwesen wird in vielen Logistikbetrieben jedoch noch immer als „Personalverwaltung“ verstanden. Dabei kommen sowohl die Interessen der Arbeitgeber als auch die der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu kurz. Das Projekt „ipl – Intelligentes Personalmanagement für die Logistikbranche NRW“ hat nachgewiesen, dass modernes Personalmanagement auch in kleineren und mittelständischen Unternehmen angemessen aufgebaut werden kann und funktioniert. Um dies zu demonstrieren, konzentriert sich die vorliegende Broschüre auf konkrete Praxisfälle – Beispiele guter Praxis. Sie sollen anregen und Mut machen, das Personalthema frühzeitig anzupacken sowie Vorbehalte ausräumen, dass Personalmanagement in mittelständischen Logistikbetrieben nicht funktionieren kann. Nur die Guten trauen sich, Herausforderungen offen zu diskutieren. Im Rahmen des ipl-Projekts haben 40 Unternehmen in NRW offen an den Themen Arbeitsgestaltung, Diversity Management, Entlohnung, Führung, Gesundheitsförderung, Personalentwicklung, Rekrutierung, Übergangs- sowie Wissensmanagement gearbeitet und voneinander gelernt. Die Unternehmen haben firmenintern zu einem
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Diskussionsprozess eingeladen, Beschäftigte zu ihrer Meinung gefragt und interne Veränderungsprozesse ausgelöst. Sie praktizieren die Weitsicht, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die wertvollste Ressource in ihrer Wertschöpfungskette sind. Es sind viele Geschichten entstanden. Nicht alle können in dieser Broschüre erzählt werden, aber 13 Beispiele haben wir zusammengetragen. Sie erfüllen alle beteiligten Akteure, die Unternehmen sowie die Beschäftigten, die mitgewirkt haben, zu Recht mit Stolz. Unser Dank gilt allen Partnern, Unterstützern und Beiräten des ipl-Projekts, die mit Rat und Tat das gesamte Vorhaben begleitet und gefördert haben. Besonders hervorheben möchten wir aber an dieser Stelle die vielen ehrlichen, mutigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in Workshops von ipl für Optimierungen in ihren Unternehmen diskutiert und gefochten haben. Sie haben am Ende kluge, maßvolle und kreative Ideen entwickelt, die nachhaltig umgesetzt werden können. Ebenso sei den vielen engagierten Personalleiterinnen und Personalleitern, Unternehmerinnen und Unternehmern Dank gesagt für ihre Teilnahme an ipl und für die Offenheit, andere Unternehmen an ihren Ideen teilhaben zu lassen. Die Beispiele können und sollen kopiert werden. Es lohnt sich. So kann ein wertvoller Beitrag zur Hebung der Arbeitgeberattraktivität geleistet, und es können die Herausforderungen des demografischen Wandels gemeistert werden. Den Leserinnen und Lesern wünschen wir viel Spaß und gute Anregungen für ihr Personalmanagement! Mit den besten Grüßen
Peter Abelmann,
Dr. Christoph Kösters,
Sandra Mortsiefer,
LogistikCluster NRW
Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen e.V.
Dr. Mortsiefer Management Consulting GmbH
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ALTERNDE BELEGSCHAFTEN – ALTE UND NEUE HERAUSFORDERUNGEN AN DIE BETRIEBLICHE BESCHÄFTIGUNGSPOLITIK Prof. Dr. Gerhard Naegele
Deutschlands Erwerbspersonenpoten
setzungslos zu haben. Es gibt keine
Institut für Gerontologie
zial schrumpft und wird gleichzeitig älter.
„Knopfdruck-Lösungen“, auch die An-
an der TU Dortmund
Zugleich altern die Belegschaften, die
hebung der Altersgrenzen wird ohne
überdies vor einem Exodus älterer Be-
eine parallele Absicherung seitens der
schäftigter stehen, da die geburtenstar-
Betriebe keine nachhaltigen Wirkun-
ken Jahrgänge der 1950er/1960er-Jahre
gen erzielen. Gefordert ist also mehr
allmählich ausscheiden. Hinzu kommt
betriebliches Engagement. Noch immer
ein bereits jetzt in einigen Regionen und
stimmt in diesem Zusammenhang das
Branchen erkennbarer Nachwuchs- und
folgende Zitat von 1988: „Zur Zukunft
Fachkräftemangel, ebenso eine im Kon-
älterer Arbeitnehmer – Die Entschei-
text des allgemeinen Wandels der Ar-
dung für oder gegen die Alterserwerbs-
beitslandschaft stattfindende generelle
arbeit fällt in den Betrieben und ist dort
Wertschätzungssteigerung des Produk-
zu beeinflussen“ (Naegele in: Soziale
tionsfaktors Humankapital, die auch das
Sicherheit 6/1988).
Alter einbezieht. Ältere Arbeitnehmer/ innen gelten – neben dem quantitativ
Eigene Forschungsergebnisse haben
nicht ausgeschöpften Erwerbspersonen-
gezeigt, dass die Beschäftigungsfähig-
potenzial von Frauen sowie dem nicht
keit (employability) Älterer – mit ihren
hinreichend ausgeschöpften Arbeitskräf-
fünf Dimensionen Gesundheit, Qualifi-
teangebot von (vielfach weiblichen) Mi-
kation und Kompetenzen, Arbeitsbedin-
granten – gleichsam als „Reservoir“ zur
gungen, Werte und Motive sowie pri-
Abdeckung der sich abzeichnenden Po-
vates und soziales Umfeld – nicht etwa
tenziallücken. Zu beachten ist noch, dass
naturgegeben altersbedingt zurückgeht,
derzeit nur etwa 40 % der Beschäftigten
sondern beeinflussbar, ja sogar jenseits
die gültige Regelaltersgrenze erreicht,
von 55 und 60 noch ausbaufähig ist –
die Mehrheit somit nicht – und dann
und damit zugleich die Stellschrauben
auch noch unter Inkaufnahme von ver-
für entsprechendes Handeln auf unter-
sicherungsmathematischen Abschlägen.
schiedlichen Ebenen. Auch hat unsere
Immerhin hört heute auch jede/r vierte
Forschung zum „best practice“ im be-
ältere Beschäftigte wegen gesundheitlich
trieblichen age-management gezeigt,
bedingter verminderter Erwerbsfähigkeit
dass Betriebe auch mit alternden Be-
vorzeitig auf.
legschaften durchaus produktiv und innovativ arbeiten können und dass sich
6
Allerdings ist die Ausweitung der Er-
„age management“ auch „rechnet“.
werbsbeteiligung Älterer nicht voraus-
Allerdings sind diese Erkenntnisse bis-
Anzahl age-managementMaßnahmen 77
7 und mehr
17 62
6
29 54
5
33 42
6
9
13
20
4
38 34
28
3
38 28
38
2
34 17
53
1
31 16
58
0
26
Hohe Zufriedenheit mit der Arbeitssituation
Geringe Zufriedenheit mit der Arbeitssituation
Mittlere Zufriedenheit mit der Arbeitssituation
Übersicht 1: Zufriedenheit mit der Arbeitssituation in Abhängigkeit von der Anzahl der age-management-Maßnahmen (in Prozent)
Quelle: WIFA 2011
lang noch nicht flächendeckend verbrei-
folgenden fünf Hauptgestaltungsfelder
tet. Es besteht somit Handlungs- und
unterscheiden:
Auch sollte zwischen altersgerechten und alternsgerechten Maßnahmen
Informationsbedarf, der zugleich auch
– Personalpolitik (z.B. Analyse von Al-
differenziert werden: Altersgerechtes
eine Lernbereitschaft seitens der Betrie-
ters- und Qualifikationsstruktur, Re
age-management zielt primär auf die
be voraussetzt. Dies gilt vor allem für
krutierungspraxis, Personalplanung
besonderen Bedürfnisse bereits „äl-
Klein- und Mittelbetriebe.
und -entwicklung, Laufbahngestal-
terer“ Arbeitnehmer und hat damit
tung)
eher
kompensatorischen
Charakter
Verstärkt wird diese Einschätzung
– Arbeitsorganisation und Gestaltung
durch empirische Belege, die – zumin-
(z.B. ergonomische Arbeitsplatzanpas-
Schichtfreizeiten,
dest für die Hälfte der älteren Beschäf-
sung, Rotation, Lernförderlichkeit von
beitsplatzanpassung).
tigten – eine Weiterarbeitsbereitschaft
Arbeit, altersdifferenzierte Leistungs-
sind alternsgerechte Maßnahmen stär-
anzeigen. Die Relation „Weiterarbeit
anforderungen)
ker präventiv und auf den gesamten
ist möglich“ zu „geht nicht“ (mit Bezug auf die „Rente mit 67“) liegt dabei etwa bei 50 zu 50. Allerdings schließt der „Optimismus“ beides ein: die eigene
– Arbeitszeitgestaltung inkl. WorklifeBalance/Vereinbarkeitslösung – Qualifizierung, Qualifikationssicherung und lebenslanges Lernen
(z.B. Arbeitszeitgestaltung, besondere
Prozess
des
ergonomische
Ar-
Demgegenüber
Älterwerden(Können)s-
Betrieb ausgerichtet (z.B. Gesundheitsförderung, Laufbahngestaltung, Weiterbildungs- und Wissensmanagement,
Mitverantwortung (insbesondere bei
– Gesundheitsmanagement (Gesund-
Demografiesensibilisierung). Unsere ei-
Gesundheitsförderung und beruflicher
heitsschutz, Gesundheitsförderung,
genen Studien haben dazu u.a. ergeben
Prävention)
(Schaubilder 1, 2), dass
Weiterbildung) wie ein betriebliches „Unterstützungsmanagement“. In diesem Zusammenhang lassen sich die
– demografiesensible Führungs- und Unternehmenskultur
– ein Auseinanderklaffen zwischen von den Betrieben praktizierten und von
7
age-managementMaßnahmen 78
9
7 und mehr
13 71
11
6
18 67
14
5
19 64
16
4
21 58
21
3
22 51 26 51 26 55
2
23
1
24
28
0
17
Ja
Nein
Ja, aber nur unter Anpassung der Arbeitsbedingungen und Anforderungen
Übersicht 2: Selbsteinschätzung der Erreichbarkeit der „Rente mit 67“ nach Anzahl betrieblicher age-management-Maßnahmen (in Prozent)
Quelle: WIFA 2011 den Beschäftigten für notwendig er-
– der Rolle der Personalverantwortli-
achteten age-management-Maßnah-
chen, der Wahl von geeigneten age-
men besteht,
management-Maßnahmen und der
– betriebliches age-management die Arbeitsmotivation und Arbeitsproduktivität positiv beeinflusst,
Unternehmenskultur eine große Bedeutung zukommt, – idealerweise die Beschäftigten selbst
– die Weiterarbeitsbereitschaft stark
einbezogen sein sollten in Entwick-
abhängig ist von der betrieblichen
lung, Implementierung und Evaluie-
Wertschätzung (Fremdbilder vom
rung von Maßnahmen.
Alter) und der jeweiligen betriebli-
8
chen Anerkennungskultur. Zudem
Als innovative Weiterentwicklung des
in Betrieben mit age-management-
Konzeptes des Alternsmanagements
Angeboten signifikant größer ist.Am
kann das von der 6. Altenberichtskom-
größten ist sie in Klein- und Mittel-
mission vertretene Konzept der lebens-
betrieben, in denen aber besonders
zyklusorientierten Personalpolitik gel-
wenig age-management praktiziert
ten. Plädiert wird für eine Abkehr von
wird,
solchen Konzepten, die sich primär am
– je nach Branche und/oder Betriebs-
Lebensalter der Beschäftigten orientie-
größe und/oder Beschäftigtengruppe
ren, stattdessen für eine Personalpolitik,
unterschiedliche age-management-
„die sich überhaupt nicht (mehr) an (z.T.
Maßnahmen erforderlich sind,
innerbetrieblich gesetzten) Altersbildern
orientiert, also keine primär kalendari-
Verwendete und weiterführende
sche Zuordnung und Typisierung mehr
Literatur:
vornimmt, sondern am Lebenszyklus ausgerichtet ist“ („Lebenszyklusorientierte Personalpolitik“).
BMFSFJ, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). (Hrsg.) (2010). Sechster Be-
„Darunter wird ein Personalmanage-
richt zur Lage der älteren Generation
mentsystem verstanden, das sich stra-
in der Bundesrepublik Deutschland:
tegisch an den arbeits- und lebenszyk-
Altersbilder in der Gesellschaft, Berlin,
lischen Bedürfnissen der Beschäftigten
Deutscher
ausrichtet und dabei alle Lebensphasen
drucksache 17/3815.
Bundestag,
Bundestags-
von der Berufswahl bis zum Ausstieg aus dem Beruf abdeckt. … Zwar wird
Naegele, G., (2010). Potenziale und
ein solches System auch künftig nicht
berufliches
auf Altersgrenzen verzichten können …
rer Arbeitnehmer/innen vor alten und
Leistungsvermögen
älte-
Es ist jedoch eher möglich, starre und
neuen Herausforderungen. In: Kruse,
somit lebensfremde und zudem wissen-
A. (Hrsg.) (2010): Potenziale im Altern.
schaftlich kaum begründbare Zuord-
Chancen und Aufgaben für Individuum
nungen zu vermeiden und stattdessen
und Gesellschaft. Heidelberg: Akademi-
personalpolitische Maßnahmen stärker
sche Verlagsanstalt AKA, S. 251-270.
an die individuellen Berufs- und Lebenszyklen der Mitarbeiterinnen und
WIFA, Wirtschaftsfaktor Alter (Hrsg.)
Mitarbeiter anzupassen, die heute über-
(2011). „Qualität der Arbeit und emp-
dies sehr viel variabler geworden sind“
fundene Arbeitszufriedenheit bei äl-
(BMFSFJ, 2010, 123).
teren Beschäftigten in Korrelation mit dem Altersbild und age-management-
Als wichtige Bausteine einer lebenszy-
Maßnahmen in Unternehmen“. Berlin.
klusorientierten Personalpolitik gelten: – Nachwuchsförderung – Karriere- und Laufbahnplanung – Mobilitätsförderung – Laufende/r Qualifikationssicherung und -ausbau – Betriebliche Lebensarbeitszeitpolitik – Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie – Förderung des Wissenstransfers und Schaffung einer „Wissenskultur“ – Präventiver Gesundheitsschutz – Lebenslanges (betriebliches) Lernen – Schaffung einer neuen Alterskultur bzw. neuer Altersleitbilder
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PERSONALMANAGEMENT UND DEMOGRAFISCHER WANDEL IN DER LOGISTIKBRANCHE Logistik-Unternehmen und demo-
schließlich der Kreise Wesel und Kleve
grafischer Wandel
ist stark durch den größten Binnenhafen Europas sowie den Rhein als
Kennzeichnend für die Logistikbran-
Verkehrsweg gekennzeichnet; Kon-
che in Nordrhein-Westfalen sind ihre
traktlogistiker für unterschiedlichste
regionalen Schwerpunkte. Es existieren
Aufgaben sind hier vorzugsweise
in Nordrhein-Westfalen drei „Logistik-
angesiedelt.
Kraftzentren“ (http://www.exzellenz.nrw.
– Das östliche Ruhrgebiet mit den
de/nocl/noth/clusterinfo/landescluster/
Standorten Dortmund, Unna und
logistik/):
Hamm weist eine vergleichsweise
– Der Raum Köln-Bonn zeichnet sich besonders durch Handels- und Che-
starke Konzentration von Handels logistik-Unternehmen auf.
mielogistik aus, und er weist den wichtigsten kombinierten Ladungsverkehr-Umschlagplatz lands
10
sowie
den
Diese logistischen Kernregionen wer-
Deutsch-
den durch weitere Regionen ergänzt,
zweitgrößten
in denen sich besondere logistische
Frachtflughafen Deutschlands auf.
Kompetenzen finden (z.B. Mittleres
– Der Raum Duisburg/Niederrhein ein-
Ruhrgebiet mit Herne, Recklinghausen,
Gelsenkirchen,
Mittlerer
Niederrhein
mit Neuss, Krefeld, Mönchengladbach, Münsterland, Bergisches Land, Raum Aachen, Ostwestfalen-Lippe).
fekte auf den Unternehmenserfolg ergeben werden. – 81 % der befragten Logistikbetriebe geben an, bereits konkrete Maßnahmen ergriffen zu haben, um auf den
Die aus der negativen Bevölkerungsentwicklung für die Logistikbranche
„War for Talents“ angemessen reagieren zu können.
resultierenden Konsequenzen wie der Fachkräftemangel dürften gravierend
Aus der Arbeit in der Logistikbranche
und in manchen Fällen sogar existen-
wird noch ein weiterer Zusammen-
ziell sein. Die amtlichen Zahlen aus der
hang erkennbar: Es sind vor allem die
Statistik weisen klar und unmissver-
Klein- und Mittelbetriebe, die sich bis-
ständlich auf einen bedeutenden Hand-
her wenig oder gar nicht auf den de-
lungsbedarf hin: Sofern in der nord-
mografischen Wandel vorbereiten; grö-
rhein-westfälischen
Logistikbranche
ßere Unternehmen sind hier tendenziell
keine rechtzeitige Vorsorge hinsichtlich
besser aufgestellt. Allerdings zählen die
des demografischen Wandels getroffen
weitaus meisten Logistikbetriebe zum
wird, werden die bisherigen logistischen
Mittelstand, und das verschärft das
Kern- und Kompetenzregionen ausge-
Branchenproblem.
höhlt und in ihrer Bedeutung deutlich schrumpfen. Die wirtschafts- und struk-
Für die Logistikbranche fehlen bisher
turpolitischen Konsequenzen für das
sowohl geeignete branchenspezifische
gesamte Nordrhein-Westfalen sind aus
Vorgehensweisen zum Demografie-Ma-
heutiger Sicht unabsehbar.
nagement als auch Themen-Netzwerke sowie überzeugende Darstellungen von
Aktuelle Zahlen bestätigen die Be-
Beispielen guter Praxis zum Demo-
fürchtungen: Die Bundesvereinigung Lo-
grafie-Management.
Ebenfalls
sind
gistik (BVL) veröffentlichte am 15. Sep-
bislang empirisch gesicherte Arbeiten
tember 2011 zentrale Ergebnisse einer
zum Demografie-Management nicht
neuerlichen Umfrage (BVL. Bundesverei-
auffindbar. Hier setzt „ipl – Intelligentes
nigung Logistik. Management Summary
Personalmanagement in der Logistik-
zur Umfrage „Fachkräfte-Mangel in der
branche“ an.
Logistik“ vom 15. September 2011): – Der Fachkräftemangel ist in der Lo-
Intelligentes Personalmanagement
gistik bereits angekommen: 75 % der befragten Unternehmen gaben
Das über drei Jahre laufende Projekt
an, offene Stellen nicht immer ad-
wurde vom Ministerium für Arbeit, In-
äquat besetzen zu können.
tegration und Soziales des Landes Nord-
– 73 % der Befragten im Logistikbe-
rhein-Westfalen mit Mitteln des Europä-
reich gehen davon aus, dass sich
ischen Sozialfonds gefördert. In enger
durch den Fachkräftemangel in den
Zusammenarbeit mit dem Verband Ver-
nächsten zehn Jahren negative Ef-
kehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-
11
Westfalen e.V. (VVWL) und dem Bil-
half, Stolpersteine zu erkennen und bei-
trieblicher Ebene nachhaltig zu bearbei-
dungswerk Verkehr Wirtschaft Logistik
seite zu räumen. In zusätzlichen Schu-
ten. Effizienz, Akzeptanz in Führung und
(BVWL) sowie dem LogistikCluster NRW
lungen, die als ganztägige Lernwerkstatt
Belegschaft sowie Nachhaltigkeit werden
Log.IT und dem Institut für Gerontologie
aufgebaut waren, erfuhren Personalver-
durch folgende Erfolgsfaktoren gesichert:
an der Universität Dortmund (FfG) wur-
antwortliche und Multiplikatoren, wie
– Erklärter Willen der Führung, sich mit
den 40 Betriebe aus der Logistikbranche
man dem demografischen Wandel „in-
dem demografischen Wandel im Be-
bzw. aus der Industrie mit bedeutenden
telligent“ begegnen kann.
trieb auseinanderzusetzen: Nicht nur
Logistikbereichen aller Größenordnun-
Lippenbekenntnisse, sondern systema-
gen auf Herz und Nieren im Personal-
Das Vorgehen in den Betrieben (Be-
management geprüft, und es wurden
triebs-Check) folgte einer bewährten
jeweils individuell zugeschnittene Maß-
Schrittfolge (s. Abb.1 unten).
nahmenpakete mit den Betrieben und
tische Behandlung und Umsetzung. – Frühzeitige Einbeziehung der Arbeitnehmer-Vertretung in die Erarbeitung von Handlungsbedarf und
ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
Die Praxis zeigt: Entscheidend ist, es
Maßnahmen.
entwickelt. Ein ergänzendes Monitoring
nicht bei einer punktuellen Behandlung
– Einbeziehung von Mitarbeiterinnen
begleitete die spätere Umsetzung und
zu belassen, sondern das Thema auf be-
und Mitarbeitern in die Aufarbei-
Abb. 1: Schrittfolge des Betriebs-Checks
PROJEKTPLANUNG Kontaktaufnahme und Kennenlernen
Information von Belegschaft und Arbeitnehmervertretung
Vereinbarung einer Zusammenarbeit mit GF
Informations- und Datenbeschaffung
QUANTITATIVE UND QUALITATIVE ANALYSEN DES PERSONALWESENS Altersstrukturanalyse und Prognose
Strukturierte Interviews mit GF/GL, Personalleitung und AV
Workshops mit ausgewählten Mitarbeitern/innen
Analyse relevanter Unterlagen
ZUSAMMENFÜHRUNG DER ANALYSEN, ABGLEICHUNG MIT INSTRUMENTEN-BOX IPL, AUFRISS REGIONALER BEVÖLKERUNSGSENTWICKLUNG PRÄSENTATION DER ERGEBNISSE Bewertung von Altersstruktur und Personalarbeit
Aufzeigen von Handlungsbedarf
Entwicklung von Lösungsansätzen
WEITERFÜHRENDE SCHRITTE DES BETRIEBES Information der Workshop-Teilnehmer/innen und Belegschaft Organisation der Umsetzung (Wer? Und wie?) Konkretisierung eines Maßnahmenprogramms (Was?) Planung der Umsetzung (Kosten, Inhalte, Termine usw.) Start der Umsetzung Internes Umsetzungscontrolling IPL-MONITORING
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Empfehlungen zur Umsetzung
tung des Personalwesens und die
– Rückkopplung aller Erkenntnisse und
Entwicklung eines „demografiefes-
Vorschläge an die Gesamtbelegschaft:
INSGESAMT KANN FESTGEHALTEN
ten“ Personalwesens.
Vermittlung von Transparenz.
WERDEN:
– Durchführung einer gründlichen Al-
– Erkennbare Umsetzung der Vor-
tersstrukturanalyse und Aufstellung
schläge in angemessenen Fristen
Professionelles und intelligentes
von Szenarien für die zeitliche Ent-
und laufende Reviews zum Fort-
Personalmanagement
wicklung der Altersstruktur.
schritt (Monitoring).
systematische, gezielte und nach-
bedeutet:
– Verknüpfung der betrieblichen Daten
– Veranschaulichung theoretischer Zu
haltige Ausrichtung der betriebli-
mit den lokalen Statistikdaten zur
sammenhänge anhand von Beispielen
chen Personalarbeit auf die nächs-
demografischen Entwicklung; diese
guter Praxis aus der Logistikbranche.
ten Jahre, die zunehmend von der
können von den statistischen Lan-
– Fachlicher Austausch mit Kollegen
Alterung der Belegschaften und
aus anderen Betrieben, auch aus an-
einer geringeren Zahl von Arbeits-
deren Branchen.
kräften auf dem Arbeitsmarkt ge-
desämtern bezogen werden. – Durchführung ausführlicher Interviews mit der Unternehmensleitung zur Unternehmensplanung und Per-
kennzeichnet sein wird. Das ipl-Projekt konnte aus der reichhaltigen Erfahrung in den Unterneh-
In vielen Betrieben ist der demo-
– Durchführung von Workshops mit re-
men eine „Instrumenten-Box“ für ein
grafische Wandel bzw. der sich
präsentativ ausgewählten Mitarbei-
nachhaltiges Demografie-Management
anbahnende
terinnen und Mitarbeitern: Erkennen
entwickeln. Diese wurde mit einer Re-
der Anstoß, sich mit systemati-
von Handlungsbedarf und…
sonalplanung.
Fachkräftemangel
ferenzgruppe von Betrieben evaluiert.
scher Personalarbeit auseinander-
– …Strukturierung von Handlungsbe-
Die Box umfasst Analyse-Tools sowie
zusetzen.
darf und Maßnahmen in neun Feldern,
Personalmanagement-Tools für die Lo-
die differenziert zu bearbeiten sind.
gistik aus unterschiedlichen Handlungs-
Demografie-Management
feldern (vgl. www.ipl-nrw.de). Abb. 2
nicht als eine zusätzliche Variante
enthält eine beispielhafte Darstellung
der betrieblichen Personalarbeit
auf der 1. Tool-Ebene:
verstanden werden!
– Ableitung passender Maßnahmen für das jeweilige Unternehmen. – Erklärung der Handlungsbereitschaft
sollte
der Führung („Wir sind Unternehmer und keine Unterlasser“).
Abb. 2: Ebenen der Instrumenten-Box „Demografie-Management in der Logistik“ und Beispiele für Maßnahmen-Ansätze
Abb. 2: Ebenen der Instrumenten-Box „Demografie-Management in der Logistik“ und Beispiele für Maßnahmen-Ansätze Arbeitsgestaltung
Arbeitsorganisation, Arbeitszeitmodelle, Arbeitszeitgestaltung
Diversity Management
Personen mit Migrationshintergrund, Frauen, Jugendliche
Gesundheitsförderung
Gesundheitskontrolle, Kooperationen, Angebote zum Gesundheitserhalt
Personalentlohnung
Variable Vergütungssysteme, Entgeltmodelle
Personalentwicklung
Personalqualifizierung, Weiterbildung, Laufbahngestaltung
Personalführung Personalrekrutierung Übergangsmanagement Wissensmanagement
Mitarbeitermotivation, Mitarbeitergespräche, Führungsphilosophie, lebenslanges Lernen Personalmarketing, Rekrutierungsstrategien Seminar 55+, Senior-Experten/innen, lebensphasenbezogene Übergangsgestaltung Wissenstransfer, Einarbeitung neuer Mitarbeiter, intergenerativer Wissensaustausch, Tools zum Wissensmanagement
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andryk-gmbh.de
Andryk Logistik GmbH Am Volkspark 9 50321 Brühl Fon. +49/2232/9283-0 Fax. +49/2232/9283-60 Mail.
[email protected]
GUT UNTERWEGS
Geschäftsführung Detlef Andryk, Udo Andryk Mitarbeiterzahl
Detlef Andryk, kaufmännischer Ge-
55
schäftsführer der Andryk Logistik GmbH und mit seinem Bruder Udo zugleich
Unternehmensgründung
Inhaber des Unternehmens, ist mit der
Das Unternehmen wurde in den 1960er-
Geschäftsentwicklung der vergangenen
Jahren von Walter Andryk gegründet.
Jahre sehr zufrieden. Die Schwierigkei-
Detlef und Udo Andryk wuchsen von klein
ten, die sich Ende 2008 ergaben, sind
auf in das elterliche Unternehmen hinein
überwunden. Jetzt geht es wieder mit
und haben nach der Übernahme der
vollem Engagement in die Zukunft. Und
Geschäftsführung Ende des vergangenen
das geht nur mit dem richtigen Team.
Jahrtausends den Umsatz vervielfacht.
Da sich dieses bei Andryk zum Großteil aus Kraftfahrern und Fernkraftfahrern
Einsatzgebiete
zusammensetzt – sie machen ca. 80 %
Andryk Logistik ist spezialisiert auf Schütt-
der Belegschaft aus – ist die Gesund-
gut, Paletten und Container. In der Supply
heitsförderung natürlich ein zentrales
Chain der Kunden werden zudem Dienst-
Thema.
leistungen in den Bereichen Transport, Lagerhaltung und Logistik angeboten.
„Auch wenn es sich etwas hart anhören mag, wir agieren nach dem Motto
14
am Betriebs-Check beteiligen würden, geklärt war, konnte es losgehen. Von Anfang an war klar, dass die Gesundheitsförderung – vor allem der Kraftfahrer – besondere Beachtung finden würde. Kein leichtes Thema, da die Umsetzung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements mit dem Anspruch
Detlef Andryk,
einer Bündelung von Maßnahmen oft-
Kaufmännischer
mals eine gewisse Hürde insbesondere
Geschäftsführer
für kleinere Unternehmen darstellt. Aufgrund des hohen Anteils an Fernkraftfahrern unter den Beschäftigten galt es also im Bereich der Gesundheitsför„In einem Korb mit faulen Äpfeln, fin-
derung, zusätzlich innovative Ideen für
dest du keinen guten“. Heißt, wir müs-
diese Zielgruppe zu entwickeln. Einer
sen sehr genau darauf achten, dass bei
Zielgruppe, die nur schwer durch kon-
uns alle am gleichen Strang ziehen.
ventionelle
Dass sich keiner benachteiligt fühlt.
reicht wird. „Es ist ja auch nachvollzieh-
Udo Andryk,
Dass es ausgewogen zugeht, trotz der
bar, dass ein Fahrer, der den ganzen
Geschäftsführer Dispo
unterschiedlichen Aufgaben und Be-
Tag oder sogar die gesamte Woche un-
sition und Logistik
lastungen.“ Auch deshalb brauchten
terwegs ist, nach Feierabend bzw. am
die beiden Geschäftsführer nicht lan-
Wochenende nur noch eins will: auf
ge nachzudenken, um sich für das ipl-
die Couch, um seine Ruhe zu haben“,
Projekt zu entscheiden. Nach den ersten
bringt Udo Andryk die Thematik auf
Kennenlerngesprächen mit dem ipl-
den Punkt.
Präventionsangebote
er-
Team war klar: Dieses Projekt machen wir so schnell wie möglich. Zumal sich
Mit dem Betriebs-Check wurde ein
Detlef Andryk bei Verbandsveranstaltun-
weiteres Themenfeld identifiziert, wel-
gen mit Kollegen zu diesem Thema aus-
ches die Geschäftsführung so nicht
tauschte und dadurch hörte, dass auch
erwartet hatte: Im Bereich der Zusam-
im Kollegenkreis die Thematik „Personalmanagement“ in Verbindung mit den Auswirkungen des demografischen Wandels als wichtig eingestuft wurde. Der Betriebs-Check und die Ergebnisse Nachdem die Vorgehensweise fest-
Andryk hat im Bereich der Gesundheitsförderung innovative Ideen für seine Fernkraftfahrer entwickelt, die nur schwer durch konventionelle Präventionsangebote zu erreichen sind.
stand und die Zusammensetzung der Mitarbeiter/innen, die sich freiwillig
15
menarbeit bzw. der Arbeitsabläufe sowie der Wertschätzung der Kollegen/ innen untereinander und der Führungskräfte bestand Optimierungsbedarf. Ein weiteres Ergebnis des BetriebsChecks erläutert Detlef Andryk: „Positiv hat uns überrascht, weil wir das so nicht auf dem Schirm hatten, dass die Altersstruktur in unserem Unternehmen derzeit ganz gut ist. Das bedeutet, dass wir in den nächsten Jahren beispielsweise nicht mit einem abrupten Rentenausfall rechnen müssen, sondern Kolleginnen Eine Fahrradaufhängung hinter dem Führerhaus des Sattelschleppers ermöglicht es
und Kollegen kontinuierlich in Rente ge-
den Fahrern, auch unterwegs mobil zu sein und Sport zu treiben.
hen und durch neue Mitarbeiter/innen ersetzt werden können. Das allerdings wird auch nicht einfach, denn gerade im Bereich der Kraftfahrer wird es immer schwieriger, geeignetes Personal zu finden.“ Auch unterwegs fest im Sattel sitzen Gerade die Kraftfahrer und Fernkraftfahrer sind aufgrund ihrer Tätigkeit vielen körperlichen, aber auch psychischen Belastungen ausgesetzt, wie Ergebnisse des ipl-Betriebs-Checks bestätigen. Zur Reduzierung der Belastungen wurde von der Unternehmensleitung bereits im Vorfeld eine Optimierung der ergonomischen Ausstattung der Fahrerkabinen umgesetzt. Ergänzende, gesundheitsfördernde Maßnahmen sollten vor allem präventiv eingesetzt werden.
Der Spedition Andryk ist es gelungen, im Laufe von mehr als
16
Durch eine Mitarbeiterin wurde be-
50 Jahren vom Kleinunternehmen
reits zu einem früheren Zeitpunkt die
zum mittelständischen Betrieb
Teilnahme an dem Programm „Mit
heranzuwachsen.
dem Rad zur Arbeit“ angeregt. Dieses
Programm wird von der AOK-Gesund-
zeiten aktiv zur Bewegungsförderung
heitskasse in Zusammenarbeit mit dem
nutzen und ihre persönliche Mobilität
ANDRYK – UNSERE PHILOSOPHIE
Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club
erhöhen.
IST QUALITÄT
Mehr Respekt voreinander
Dies gilt für den Service und die Leistun-
e.V. umgesetzt. Aufgrund des hohen Fernkraftfahrer-Anteils unter den Beschäftigten gab es hier nur wenig po-
gen, die wir für unsere Kunden erbringen,
sitive Resonanz. Verständlich, denn
Oft sind es ja die kleinen Dinge, die
ebenso wie für unser Transportwesen,
gerade Fernkraftfahrer, die durch ihre
große Wirkung haben. So auch bei An-
unsere internen Organisationsstrukturen
Ziele in ganz Europa häufig von Montag
dryk. Die Abläufe zwischen Disposition
und unsere qualifizierten Mitarbeiter.
bis Freitag oder noch länger unterwegs
und Fahrern sollten und konnten nach
Nur durch die ständige Verbesserung
sind, können schon allein wegen des
dem Betriebs-Check optimiert werden.
sämtlicher Unternehmensbereiche ist es
Gepäcks (Essen, Kleider etc.) unmöglich
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
uns gelungen, im Laufe von mehr als 50
mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. An-
haben jetzt mehr Verständnis für die
Jahren von einem Kleinunternehmen zu
dererseits war es gerade ein Fernfahrer,
Arbeitsabläufe des anderen, das Be-
einem mittelständischen Familienunter-
der eine gute Idee entwickelt hat.
triebsklima ist so insgesamt verbessert
nehmen heranzuwachsen.
worden. „Wir sind sehr froh, dass wir Um unterwegs mobiler zu sein, sich
den Betriebs-Check durchgeführt ha-
Wir haben unsere fachlichen Kompe
bewegen zu können und auch ein biss-
ben. Wir haben gewisse Dinge posi-
tenzen und unser Verständnis von
chen Sport zu treiben, hat ein Mitar-
tiv verändern können. Und wir haben
optimalem Kundenservice seit mehr
beiter eine Fahrradaufhängung hinter
die Gewissheit, dass wir uns schon
als einem halben Jahrhundert durch
dem Führerhaus seines Sattelschleppers
heute
erfolgreiche unternehmerische Tätigkeit
angebracht. Er ist also unterwegs un-
die unweigerlich durch den demogra-
in der Transport- und Logistikbranche
abhängig und kann mit dem Rad vom
fischen Wandel auf uns zukommen
konsequent und nachhaltig unter Beweis
jeweiligen Parkplatz aus auch mal in die
werden, auseinandersetzen müssen“,
stellen können.
nächst gelegene Ortschaft fahren. Diese
zieht Detlef Andryk ein abschließendes
Idee fand die Geschäftsleitung so gut,
Fazit.
mit
den
Personalproblemen,
Nach wie vor zeichnet sich unser Unter-
dass das Unternehmen jetzt plant, eine
nehmen durch eine enge Kundenbindung
solche Aufhängung an den Führerhäu-
aus und bietet eine attraktive und
sern für alle Fahrer zu montieren. Damit
hochwertige Palette an Speditions- und
können die Fernkraftfahrer ihre Ruhe-
Logistikleistungen zu fairen Konditionen. Das beharrliche Verfolgen unserer Unternehmensphilosophie hat es uns ermöglicht, stetig neue Stammkunden zu gewinnen, denen die Zufriedenheit ihrer eigenen Kunden ebenso wichtig ist wie uns, und die deshalb auch ein Höchstmaß an Termintreue, Waren- und Transportsicherheit erwarten. Wir bieten flexible und maßgeschneiderte Lösungen
Andryk bietet eine große Palette an Speditions- und Logistikleistungen zu fairen
für jeden Kundenwunsch.
Konditionen.
17
container-terminal.de
CTS Container-Terminal GmbH Rhein-See-Land-Service Stapelkai 50735 Köln Fon. +49/221/75208-0 Mail.
[email protected] Geschäftsführung Hans-Peter Wieland
DIE CONTAINERDREHSCHEIBE
Mitarbeiterzahl
Die geografische Lage der CTS im Her-
98
zen der rheinländischen Industrie garantiert ideale Vor- und Nachlaufwege.
Unternehmensgründung
Mehr als 70% des Verkehrsaufkom-
Im Dezember 1983 wird die CTS GmbH
mens werden innerhalb eines Radius
gegründet, im Januar ist der operative
von 35 km abgewickelt. So können eili-
Start des Terminals am Standort Hafen
ge Container per Schiene über Nacht zu
Köln-Niehl. Seitdem entwickelt sich das
den Häfen Hamburg und Bremerhaven
Unternehmen kontinuierlich weiter.
im System „Albatros“ sowie nach Rotterdam im System „Köln-Düsseldorf-
Einsatzgebiete
Express“ transportiert werden. Große
Das CTS-Leistungsangebot umfasst alle
Containermengen befördert das Bin-
Leistungen rund um den Container;
nenschiff termingetreu in ca. 16 Stun-
trimodaler Transport via Barge, Bahn und
den von Köln in die Benelux-Häfen Rot-
Truck; Depot und Handling; Reparatur
terdam und Antwerpen. Damit stellt es
nach IICL; kundenspezifische Individual-
eine gelungene Alternative für direkte
lösungen; Vermietung und Verkauf.
LKW-Verkehre vom und zum Seehafen dar. Ist ein solcher Direkt-Verkehr allerdings unumgänglich, bietet CTS
18
geben sich neue Verbesserungspotenziale? Das waren unter anderem zwei Fragen, deren Beantwortung wir uns vom ipl-Projekt erhofften“, beschreibt Hans-Peter Wieland, Geschäftsführer der CTS Container-Terminal GmbH und Initiator des Projekts im Unternehmen, seine Motivation.
Hans-Peter Wieland, Geschäftsführer
Chancen nutzen Den Verbesserungsprozess im gesamten Unternehmen voranzutreiben, um so die gesteckten Ziele noch besser auch hier die passende Lösung: Eine
erfüllen zu können, ist seit vielen Jah-
auf die Anforderungen der verladen-
ren bei CTS gang und gäbe. „Die Ge-
den Wirtschaft ausgerichtete Flotte
schäftsführung sah im ipl-Projekt gute
von Fahrzeugen sichert im Verbund
Chancen, Potenziale zu entdecken so-
mit kundenspezifischen Zustellmodel-
wie im Idealfall neue Instrumente und
len einen 24-stündigen Zustell- und
Maßnahmen kennenzulernen, und hat
Abholverkehr.
sich daher direkt für eine Teilnahme entschieden“, erläutert Operations Ma-
Damit CTS als Container-Drehscheibe
nager Oliver Haas, der wesentlich mit
weiterhin erfolgreich wachsen kann,
der Umsetzung des ipl-Projekts bei CTS
muss auch die Belegschaft mitwach-
betraut war.
sen. Es müssen allerdings nicht nur neue Mitarbeiter/innen gewonnen und
Das Interview – als ein Bestandteil
bestehende gehalten werden, es geht
des Betriebs-Checks – wurde mit dem
auch um die Qualifizierung am Arbeits-
Managementkreis durchgeführt, um
platz, denn Jahr für Jahr steigen die An-
in einem möglichst großen Rahmen
forderungen.
Themen zu identifizieren und Erkenntnisse aus Sicht der Führungsriege zu
„CTS betreibt schon immer im Unter-
sammeln. Durch einen anschließenden
nehmen Verbesserungsprozesse. Und
Mitarbeiterworkshop mit Teilnehmen-
da kam uns – ausgelöst durch einen Vor-
den aus den unterschiedlichsten Unter-
trag einer Mitarbeiterin des ipl-Teams in
nehmensbereichen entstand ein umfas-
der IHK zu Köln – das ipl-Projekt gerade
sendes Bild. Oliver Haas: „Wir wollten
recht. Konnten wir doch mit dem Be-
unbedingt eine gute Schnittmenge er-
triebs-Check davon ausgehen, dass wir
reichen, die den Betrieb widerspiegelt,
einen Abgleich mit unseren bestehen-
und das war nicht ganz einfach, da un-
den Erkenntnissen erhalten würden. Ist
ser Containerterminal rund um die Uhr
der eingeschlagene Weg richtig? Er-
laufen muss.“
19
Ausbildung ausbauen
Die Personalentwicklung sollte durch Schulungsmaßnahmen intensiviert werden. Dem Thema „Ausbildung“ muss in Zukunft noch mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden.
Bei CTS hat der Betriebs-Check vor allem eines ganz deutlich gezeigt, berichtet Oliver Haas: „Er hat uns sensibilisiert für die unterschiedlichsten Themen. Wir haben erfahren, dass wir Schwerpunkte setzen müssen. Vor allem dem Thema „Ausbildung“ müssen wir in Zukunft mehr Aufmerksamkeit widmen, da wir
Bei CTS im Containerhafen Köln-
sonst sehr schnell – bedingt durch den
Niehl wird durch intensivere
demografischen Wandel – mit Personal-
Schulungen nicht nur erreicht,
problemen durch fehlende Mitarbeiter/
dass die Mitarbeiter/innen mit
innen rechnen müssen.“
mehr Engagement arbeiten, sondern sich darüber hinaus auch
Auch bei CTS wird es immer schwieri-
noch mehr mit dem Unternehmen
ger, Stellen mit Personal von außen zu
identifizieren.
besetzen – ein weiterer Grund, warum das Unternehmen mehr und mehr auf die Ausbildung setzt. Oliver Haas: „Um junge Frauen und Männer noch besser auszubilden und optimal auf den Beruf bei CTS vorzubereiten, haben wir Trainings- und Workshopmaßnahmen sowie unseren Schulungskatalog nochmals optimiert. Ein weiterer Vorteil, den wir unseren Azubis bieten, besteht darin, dass wir hier am Standort firmenübergreifend ausbilden. Das ist für viele ein Anreiz, zu uns zu kommen.“ Schulungsmaßnahmen ausbauen Durch die Offenheit der Belegschaft im Workshop wurde deutlich, dass auch die Personalentwicklung noch intensiver bearbeitet werden muss. So wird beispielsweise in Zukunft noch stärker auf Schulungen gesetzt. Oliver Haas: „Mehr Mitarbeiterqualität durch intensivere Schulungen, auch das war ein Ergebnis aus dem ipl-Projekt. Jetzt schu-
20
len wir unter der Woche und am Wo-
richtigen Weg sind. Aber wir sind auch
chenende. Wir müssen aber aufpassen,
sehr sensibilisiert worden, noch genauer
dass wir unsere Belegschaft nicht über-
hinzuschauen, wenn es um Personalfra-
frachten und überfordern, sondern die
gen geht – gerade im Hinblick auf den
Dinge Step-by-Step abarbeiten. Zumal
demografischen Wandel. Das bedeutet:
wir alle Schulungen in unser operatives
entstehende Probleme kritischer an-
Geschäft einbinden müssen.“
zugehen und kritischer zu betrachten. Und dann natürlich die entsprechenden
Unter anderem werden Schulungen
Maßnahmen einzuleiten. Die größten
zu den Themen „Gefahrgut“, „Excel“,
Herausforderungen für die Zukunft se-
„Zoll“ sowie Verkaufsschulungen im
hen wir darin, gutes Personal zu finden
Customer Service Bereich angeboten.
und zu halten, denn Personalentwick-
Immer vor dem Hintergrund, Verbesse-
lung ist der Schlüssel zum Erfolg“, resü-
rungen zu realisieren und die Qualität
miert Hans-Peter Wieland das Gesamt-
zu steigern.
projekt.
Sozialleistungen ausbauen Gute Erfahrungen hat CTS mit zusätzlichen Sozialleistungen gemacht, von denen alle Mitarbeiter profitieren. So bietet das Unternehmen seiner Belegschaft beispielsweise eine zusätzliche Kranken- und Rentenversicherung an. Das Umfeld der täglichen Arbeit hat das Unternehmen für die gesamte Belegschaft vor Augen – klimatisierte Büroräume, orthopädische Stühle oder kostenlose Getränke sind drei Beispiele unter vielen, die zeigen, dass CTS seine Belegschaft wertschätzt. „Das mögen nur Kleinigkeiten sein, aber sie unterscheiden uns vom Wettbewerb. Und sorgen so dafür, dass wir uns als Arbeitgeber positiv auszeichnen“, ist Oliver Haas überzeugt. Sensibilisiert sein „Ich bin froh, dass wir am ipl-Projekt teilgenommen haben. Die Ergebnisse
Das Betriebsklima stimmt. Auch, weil CTS seiner Belegschaft beispielsweise eine
haben uns gezeigt, dass wir auf dem
zusätzliche Kranken- und Rentenversicherung anbietet.
21
dachser.com
DACHSER GmbH & Co. KG Logistikzentrum Ostwestfalen-Lippe Niederlassung Bad Salzuflen Thomas-Dachser-Str. 7-9 32107 Bad Salzuflen Fon. +49/5208/914-0
ERFOLG, SPASS, ZUFRIEDENHEIT
Mail. dachser.badsalzuflen@ dachser.com Niederlassungsleitung Andreas Fritsch
„Wenn wir etwas tun, dann tun wir es richtig.“ Andreas Fritsch, Nieder-
Personalleitung
lassungsleiter der DACHSER GmbH &
Loni Buchstäber-Steinke
Co. KG, Logistikzentrum OstwestfalenLippe, ist Vollblut-Unternehmer. Zusam-
Mitarbeiterzahl
men mit 260 Beschäftigten agiert er
260
erfolgreich im DACHSER-Netzwerk als Leiter eines eigenständigen Profit-Cen-
Unternehmensgründung
ters. Erfolgreich ist er mit seiner Mann-
1930 als Fuhrunternehmen von Thomas
schaft unter anderem deshalb, weil
Dachser in Kempten gegründet. Derzeit
für ihn Spaß an der Arbeit und Zufrie-
weltweit 21.000 Mitarbeiter/innen.
denheit der Mitarbeiter/innen ebenso
Jahresumsatz = 4,3 Milliarden Euro.
wichtig sind wie der unternehmerische Erfolg.
Einsatzgebiete European Logistics, Food Logistics, Air & Sea
6.000 Paletten am Tag, 30.000 in der
Logistics, Kontraktlogistik, Chem-Logistics,
Woche, 120.000 im Monat, das sind
DIY-Logistics, B2C-Logistics, Cargoplus
pro Jahr rund 1,5 Millionen Paletten, die in Bad Salzuflen gedreht werden. Dass
22
Ausnahmen sind höchstens diejenigen, die ein Studium anschließen. Aber auch hier haben wir inzwischen Programme aufgesetzt, damit diese Talente bei uns bleiben“, berichtet Loni BuchstäberSteinke. Und ipl? ipl – wie alles begann Über den Branchenkreis NRW wurde Loni Buchstäber-Steinke auf das iplProjekt aufmerksam. Nachdem sie Informationen über die IHK Köln erhalten und an der Auftaktveranstaltung des das mit höchster Qualität und gerings-
Projekts in der Domstadt teilgenommen
ter Fehlerquote abläuft (bei internen
hatte, war klar, dass sie das Projekt für
Rankings ist DACHSER Bad Salzuflen
DACHSER nutzen wollte. Ein Gespräch
immer auf den vorderen Plätzen), ist vor
mit einem Logistikunternehmer aus
allem den Mitarbeitern/innen zu ver-
der Region Ostwestfalen-Lippe hat sie
danken. Wer mit Spaß arbeitet, arbeitet
dann restlos überzeugt. Auch Nieder-
einfach besser. Und wer mit dieser Ein-
lassungsleiter Andreas Fritsch musste
stellung seine Geschäfte führt, dem ist
nicht lange überredet werden: „Man
das Thema „Personal“ in jeder Hinsicht
kann immer noch besser werden, und
natürlich besonders wichtig – angefan-
so ein Betriebs-Check ist zumindest eine
gen bei der Ausbildung.
Standortanalyse, war zunächst meine
Der Handscanner – einer von vielen …
Einstellung. Dass bei dem Projekt sehr Heute schon an morgen denken
viel Positives rausgekommen ist, freut mich heute natürlich umso mehr“,
Überproportional viele Auszubildende
kommentiert Andreas Fritsch das ipl-
hatte DACHSER Bad Salzuflen schon
Projekt. Nachdem Sandra Mortsiefer im
immer. 40 Auszubildende sind es der-
Hause DACHSER einen Impulsvortrag
zeit. Dass sie voraussichtlich alle übernommen werden, hat nicht nur mit dem ausgesprochen guten Betriebsklima zu tun, sondern auch mit der Leiterin Human Resources, Loni Buchstäber-Steinke, die sehr genau darauf achtet, wer an den Start geht und die junge Menschen durch gezielte Ausbildungspläne von Anfang an ans Unternehmen bindet. „Nahezu alle Auszubildende wollen
DACHSER zeichnet sich durch ein ganzheitliches Engagement und umfangreiche Entwicklungsmöglichkeiten – u.a. durch ein großes Weiterbildungsangebot – seiner Mitarbeiter/innen aus.
nach ihrer Ausbildung bei uns bleiben.
23
Alle Arbeitsplätze werden ge meinsam mit einem Spezialisten unter ergonomischen Gesichtspunkten betrachtet und entsprechende Veränderungen vorgenommen.
gehalten hatte – Teilnehmende waren
dem richtigen Weg sind. Für die Zukunft
Thema „Gesundheit“ generell: Allen
Abteilungsleitungen, Gruppenleitungen,
heißt das: Wir können gewisse Stell-
Mitarbeitern stehen regelmäßig Physio-
Betriebsrat und die Geschäftsführung –,
schrauben auf ganz hohem Niveau noch
therapeuten für gesundheitsfördernde
ging es direkt in die Planung bzw. Um-
ein bisschen anziehen.“
Trainingseinheiten zur Verfügung. Und
setzung. Die entsprechenden Work-
Zwei Workshop-Ergebnisse, die direkt
speziell für die gewerblichen Mitarbei-
shops zum Betriebs-Check wurden mit
umgesetzt wurden, waren Arbeitsplatz
ter/innen, die zu jeder Jahreszeit an der
drei Gruppen durchgeführt. Eine be-
ergonomie (das war schon immer ein
offenen Rampe im Einsatz sind, wird
stand ausschließlich aus Führungskräf-
Thema, konnte aber optimiert werden)
künftig im Winter Thermo-Unterwäsche
ten, die beiden anderen wurden bunt
und gesundheitsförderndes Training.
zur Verfügung gestellt, die ansons-
zusammengestellt – aus allen Arbeits-
Alle Arbeitsplätze wurden (und werden)
ten bei Leistungssportlern zum Einsatz
bereichen, Frauen und Männer, Junge
gemeinsam mit einem Spezialisten un-
kommt – auch eine Aktion, die das gute
und Ältere, Azubis und Abteilungsleiter/
ter
Betriebsklima mit Sicherheit weiter ver-
innen –, um so repräsentative Ergebnis-
betrachtet und entsprechende Verände-
se zu erzielen.
rungen vorgenommen. Vom richtigen
Andere Themen, die DACHSER Bad
Sitz am Schreibtisch bis hin zum per-
Salzuflen am liebsten auch direkt umset-
fekten Abstieg vom Gabelstapler. Zum
zen würde, benötigen etwas mehr Zeit.
Der Betriebs-Check und die Folgen
ergonomischen
Gesichtspunkten
bessert.
Im Rahmen des Betriebs-Checks wurden alle relevanten Themenbereiche, die das ipl-Projekt bietet, bearbeitet. Mit viel Erfolg und überraschenden Ergebnissen. „Sein Unternehmen sieht man als Niederlassungsleiter oft kritischer als die Mitarbeiter/innen. Ich war also sehr gespannt, welche Ergebnisse der Betriebs-Check beispielsweise zum Thema „Betriebsklima“ hervorbringen würde. Umso mehr hat mich gefreut, wie hoch die Zufriedenheit und wie stark die Motivation unserer Mannschaft ist“, kommentiert Andreas Fritsch. Loni Buchstäber-Steinke ergänzt: „Der Be-
Bei DACHSER in Bad Salzuflen werden täglich 6.000 Paletten gedreht. Das sind pro
triebs-Check hat gezeigt, dass wir auf
Jahr rund 1,5 Mio Paletten.
24
wiederum zusammengestellt aus den wird
Dank der sehr engagierten Teilnah-
beispielsweise die Kundenzufriedenheit
me der Mitarbeiter/innen konnte
gecheckt. Eine zweite Arbeitsgruppe ar-
DACHSER Bad Salzuflen unterschied-
beitet daran, die Implementierung neu-
lichste Themenfelder identifizieren,
er Kunden zu optimieren. Mit viel Er-
die in den nächsten Monaten/Jahren
folg: „Unsere Leute haben durch solche
gezielt umgesetzt werden:
unterschiedlichen
Abteilungen,
Projekte mehr Spaß an der Arbeit, weil sie über ihren Tellerrand hinausschauen und die Zusammenhänge viel besser
Physische und psychische Belastungen
einschätzen können. Sie sind dadurch
Arbeitsorganisation
noch motivierter. Zumal andere DACH-
Arbeitszeiten/Arbeitszeitmodelle
SER-Niederlassungen auf unser Thema
Work-Life-Balance
„Kundenimplementierung“ aufmerksam
Der ipl-Betriebs-Check hat gezeigt:
Wissensmanagement
geworden sind und unser Konzept
Betriebliches Vorschlagswesen
übernehmen wollen“, erläutert Loni
Wissenstransfer optimieren
Buchstäber-Steinke.
Abteilungsübergreifendes Wissen
hohe Zufriedenheit und starke Motiva tion der Mannschaft.
Arbeitsplatzgestaltung
ausbauen Die Mannschaft macht den Unterschied
Beispielsweise die Prüfung und evtl. Ein-
Diversity Management Verbesserung sprachlicher Defizite Bessere Vereinbarkeit von Beruf und
führung neuer Arbeitszeitmodelle, eine
„Abschließend kann man sagen, dass
bessere Vereinbarkeit zwischen Beruf
ipl für DACHSER Bad Salzuflen ein voller
und Privatleben, das betriebliche Vor-
Erfolg war. Die Mitarbeiterinnen und Mit-
Prävention und Sensibilisierung
schlagswesen oder ein höherer Anteil
arbeiter haben sehr gerne und mit viel En-
Wiedereinstieg nach einer Erkrankungs-
an Frauen in der Führungsebene. Loni
gagement an den Workshops teilgenom-
phase
Buchstäber-Steinke ist sich sicher: „Klar,
men. Bester Beweis: Bereits kurz nach
Personalentwicklung
manches lässt sich direkt umsetzen,
Beendigung des Betriebs-Checks kamen
Laufbahngestaltung/Entwicklungsplan
anderes braucht einen intensiven Aus-
die ersten Fragen, ob es schon Ergebnis-
Qualifizierung von Mitarbeitern
tausch auch mit der Geschäftsführung,
se gäbe und wie es weiterginge. Weil wir
Unterstützung der Berufstätigkeit/Auf-
bevor es in die Realisierung geht. Aber
sowohl von der Geschäfts- als auch der
ich bin überzeugt, dass wir alles schaf-
Personalleitung eine offene, transparen-
fen, was wir uns vornehmen.“ Andreas
te und vertrauensvolle Kommunikation
Führungs-/Sozialkompetenz ausbauen
Fritsch ergänzt: „Ich bin da ganz sicher,
pflegen, wurden die Ergebnisse nicht
Durchgängige Anerkennungs- und
auch wenn ich mit dem ein oder ande-
nur zeitnah präsentiert, sondern auch
ren Thema noch so meine Schwierig-
ein Maßnahmenplan zur Umsetzung auf-
keiten habe. Da unsere Leute allerdings
gestellt“, führt Andreas Fritsch aus und
richtig gut mitziehen, wird das auf je-
ergänzt: „Im Grunde treibt Frau Buchstä-
den Fall umgesetzt.“
ber-Steinke und mich doch nur eine ein-
Ein weiteres Thema, das dem Unter-
zige Frage um: Wie schaffen wir es, dass
nehmen sehr am Herzen liegt, ist das
unsere Mitarbeiter/innen einfach gerne in
Wissensmanagement. In kleinen Teams,
die Firma kommen?“
Privatleben Gesundheitsförderung
stiegsmöglichkeit von Frauen Personalführung
Wertschätzungskultur
25
frankenfeld.de
Frankenfeld Spedition GmbH Stahlstraße 50 33415 Verl Fon. +49/5246/705-15 Mail.
[email protected] Geschäftsführer André Theilmeier Mitarbeiterzahl
LOGISTIK MACHEN WIR MIT DEM KOPF
160 „Wer gut ankommen will, muss neue Unternehmensgründung 1974 gründet Josef Frankenfeld, der
Wege gehen. Das gilt gerade für ein modernes
Dienstleistungsunterneh
Onkel des heutigen Geschäftsführers, die
men, dessen Tagesgeschäft das kom-
gleichnamige Spedition. André Theilmeier
plette Handling der Waren seiner
und Martin Abelmann führen das Unter-
Kunden ist. Innovation ist ein zen
nehmen seit 1993.
traler Leitgedanke der Firmenphilosophie. Wir möchten unseren Kunden
Leistungen
klare Marktvorteile eröffnen, denn
Transportlogistik mit KEP, Stückgut, XXL-
nur ein erfolgreicher Kunde ist ein
Versand, Teil- und Komplettladungen.
langjähriger, zufriedener Kunde. Und
Lagerlogistik mit Fertigwarenlagerung, Pro-
das schaffen wir auch in Zukunft nur,
duktionsversorgung, Konsignationsläger,
wenn die Belegschaft 100 % mitzieht“,
Value-Added-Services. Logistik individuell
ist André Theilmeier, geschäftsführen-
mit Kontraktlogistik, individuell zugeschnit-
der Gesellschafter von Frankenfeld,
tenen Transportlösungen, Exportdokumen-
überzeugt.
tation, Räderlogistik. Und das europaweit.
26
Arbeitsbelastung: weniger ist mehr Im Lager brachte der Betriebs-Check neue, wichtige Erkenntnisse: „Wir hatten die Probleme in der Kommissionierung viel höher eingeschätzt, als sie es tatsächlich sind; im Gegensatz dazu bestimm-
André Theilmeier,
te Belastungen der Staplerfahrer/innen
Geschäftsführer
nicht gesehen“, beschreibt Martin Abelmann die Situation. Der Mitarbeiterworkshop machte deutlich, dass durch die Arbeit mit dem Stapler im Hochregallager die Mitarbeiter/innen vor allem im Be„Gerade als mittelständischer Unter
reich „Hals/Nacken“ sowie „Bandschei-
nehmer glaubt man ja mehr oder min-
ben“ sehr stark beansprucht waren. Dem
der, alle Probleme im Unternehmen zu
konnte im Anschluss an das ipl-Projekt di-
kennen, auch wenn man es eigentlich
rekt Abhilfe geschaffen werden. Die Sitze
besser wissen müsste. Vor diesem Hin-
der Stapler wurden durch neue, ergono-
tergrund mussten wir in der Führungs-
mische ersetzt. Das Prinzip ist so einfach
ebene nicht lange überlegen, an dem
wie wirkungsvoll: Während eine Palette
Projekt teilzunehmen, als wir über die
in höheren Stellen des Regals aufgenom-
Logistikinitiative NRW von ipl erfahren
men oder abgesetzt wird und sich der/
hatten. Nachdem eine Mitarbeiterin
die entsprechende Fahrer/in automatisch
der Mortsiefer Management Consulting
zurücklehnt, um alles im Blick zu halten,
Details vorgestellt hatte, waren wir
bewegt sich der gesamte Sitz nach hinten
sicher: Das bringt uns was!“ So be-
mit, sodass der Nackenbereich viel weni-
schreibt André Theilmeier den Start ins
ger beansprucht wird. Darüber hinaus
ipl-Projekt.
werden die Staplerfahrer/innen, sofern möglich und machbar, auch in der Kom-
Das Interview mit der Geschäftsfüh-
mission eingesetzt.
rung und ein Workshop mit 9 Mitarbeitern/innen bestätigte einiges, brachte aber auch Überraschendes zu Tage. Bezüglich des Themas „Arbeiten bis zur Rente“ oder auch hinsichtlich der Arbeitsbelastung hatte das Unternehmen die Situation ganz anders eingeschätzt. Es galt zu handeln: Die Ergebnisse wurden genau analysiert, verschiedene
Mit den Maßnahmen und Angeboten in den Bereichen der Gesundheitsförderung und der Verbesserung der Work-Life-Balance ist Frankenfeld gut gerüstet für die Herausforderungen der demografischen Entwicklung.
Handlungsfelder zur schrittweisen Umsetzung identifiziert.
27
Die Frankenfeld Spedition GmbH
zeitnahes Gespräch mit dem entspre-
legt Wert auf die sorgfältige
chenden Vorgesetzten erforderlich, in
Aus- und Weiterbildung sowie
dem Maßnahmen eingeleitet werden,
die Gesundheitsförderung der
damit die 60er-Marke wieder erreicht
Belegschaft.
werden kann. „Rot ist, wenn mehr als 90 Über- oder Minderstunden in der Belegschaft anfallen. Dann wird vom je-
Dass die Arbeitsbelastung durch eine
weils Verantwortlichen zunächst einmal
veränderte Arbeitsplatzgestaltung op-
analysiert, ob in der Abteilung generell
timiert werden kann, zeigt ein Beispiel
etwas geändert werden muss. Aber
aus dem Verpackungsbereich bei Fran-
glücklicherweise passiert das kaum“,
kenfeld. Bei Sendungen eines Kunden,
beschreibt Martin Abelmann die Ar-
für den auch der Überseeversand abge-
beitszeitregelung im Unternehmen und
wickelt und die Ware seemäßig verpackt
ergänzt: „Unsere Ampelregelung wurde
werden muss, konnte durch die Investi-
völlig unkritisch umgesetzt, und sie hat
tion in ein Hubgerät die ansonsten hohe
sich sehr bewährt. Die Mitarbeiter/innen
körperliche Belastung der Frankenfeld-
sind zufriedener, weil sie durch diese Re-
Belegschaft deutlich gesenkt werden.
gelung ihre Zeit beruflich wie privat viel besser planen können.“
Work-Life-Balance: ausgewogen gut
Gesundheitsförderung: kostenfrei wirkungsvoll
Privat- und Berufsleben zu vereinbaren,
28
ist heutigen Arbeitnehmern/innen auch
Frankenfeld ermöglicht seiner Beleg
in der Logistik immer wichtiger. Das hat
schaft den kostenfreien Besuch eines
der Betriebs-Check bestätigt, und darauf
Gesundheits- und Fitnessstudios, das
hat Frankenfeld reagiert. Bis dato wurde
auch über einen eigenen physiothera-
das nicht eindeutig dokumentiert, heu-
peutischen Bereich verfügt. Nach einem
te bestehen ganz klare Vereinbarungen
Eingangs-Check, den jede/r Mitarbeiter/
zu den Arbeitszeiten. Jeweils für ganze
in hinsichtlich seiner/ihrer individuellen
Abteilungen wurden Kernarbeitszeiten
Situation durchlaufen muss, wird ein spe-
festgelegt. Die Kollegen/innen können
zifisches Trainingsprogramm erarbeitet:
in Absprache untereinander festlegen,
Fitness, Muskelaufbau, Gewichtsredu-
wer da ist und wer nicht. Basis ist eine
zierung bis hin zum eigenen Frankenfeld
im Unternehmen so genannte „Ampel-
Pilates-Kurs. Martin Abelmann: „Zu-
regelung“. Bei grün ist alles gut: Jede/r
nächst war die Bereitschaft ungeheuer
Mitarbeiter/in kann bis zu 60 Über- oder
groß, mittlerweile hat sich das Ganze
Minderstunden ansammeln, diese ab-
auf einen gesunden Kern aus allen Be-
feiern und wieder aufbauen. Was pas-
reichen unserer Belegschaft reduziert.
siert, wenn die 60er-Marke überschritten
Grundsätzlich bin ich aber sehr froh,
wird? Es wird gelb. Im Stadium von 60
dass wir diese Maßnahme eingeleitet
bis 90 Über- oder Minderstunden ist ein
haben.“
Personalführung: besser besser
dazu geführt, dass man sich außerhalb des Tagesgeschäfts und gesteuert mit
QUALITÄT + UMWELT
Prinzipiell ist das Betriebsklima bei
diesen Themen auseinandersetzt. Man
Frankenfeld gut. Allerdings bestehen
muss sich auch von außen Impulse ho-
Bei Frankenfeld passiert alles mit der Kon-
Kommunikations- und damit Motivati-
len, das Ganze mal aus der Vogelpers-
zentration auf Qualität und mit der Ver-
onsprobleme. André Theilmeier: „Vor
pektive betrachten. Ansonsten droht
antwortung gegenüber der Umwelt. Das
allem die Kommunikation von der 2.
Betriebsblindheit. ipl hat uns Bestäti-
zeigt sich im umsichtigen Umgang mit
Ebene mit der Belegschaft ist verbes-
gung gebracht, aber auch gezeigt, was
der Ware der Kunden, dem Einsatz mo-
serungswürdig. Verantwortliche gehen
wir dringend angehen müssen. Und
derner IT-Lösungen und der sorgfältigen
hier nicht immer respektvoll genug mit
dass wir einen Leitfaden bekommen ha-
Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter/
dem gewerblichen Personal um. Die
ben, den wir jetzt abarbeiten können,
innen. Modernste Fahrzeug- und Sicher-
LKW-Fahrer allerdings fühlen sich be-
ist ein ganz wichtiger Effekt“, zieht das
heitstechnik sorgt zudem für eine lärm-
sonders wertgeschätzt. Das mag auch
Führungsteam um André Theilmeier ein
und emissionsarme Transportabwicklung.
damit zusammenhängen, dass ich den
positives Fazit.
Nichts bleibt dem Zufall überlassen:
Beruf des LKW-Fahrers gut kenne, weil
Frankenfeld ist ISO 9001 und ISO 14001
ich während meiner Studienzeit selbst
zertifiziert.
bei uns gefahren bin. Ich habe eine Affinität zu diesem Berufsbild. Ich kenne die Bedürfnisse der Fahrer, und deshalb legen wir hier bei Frankenfeld z.B. auch großen Wert auf Fahrzeugtechnik, auf Schulungen über das Notwendige hinaus und eine vernünftige Bezahlung. Vielleicht ein Grund, warum viele unserer Fahrer 30 Jahre und länger im Unternehmen sind.“ Ein Thema in diesem Zusammenhang, das bei Frankenfeld in Zukunft noch intensiver bearbeitet wird, sind die „Mitarbeitergespräche“. Das Führungsteam von Frankenfeld weiß, wie wichtig konsequent durchgeführte Gespräche mit den Mitarbeitern/innen sind. Daher werden zukünftig die Mitarbeitergespräche im Unternehmen turnusmäßig und gezielt geplant erfolgen. Das ipl-Projekt: wichtig und richtig „Das Projekt war für uns sehr hilfreich, das muss ich einfach sagen. Denn es hat
Zukünftig regelmäßig geführte Mitarbeitergespräche sollen auch weiterhin für ein gutes Arbeitsklima und zufriedene Mitarbeiter/innen sorgen.
29
galeria-kaufhof.de
GALERIA Kaufhof GmbH Leonhard-Tietz-Str. 1 50676 Köln Fon. +49/221/223-0 Fax. +49/221/223-2800 Mail. hans-juergen.baudy@
FLEXIBILITÄT UND KUNDENORIENTIERUNG
galeria-logistik.de Geschäftsführung Lovro Mandac (Vorsitzender), Thomas Fett, Ulrich Köster, Claudia Reinery, Thomas Storck
Unsere
Gesellschaft
wandelt
sich:
Die Bevölkerungszahl in Deutschland Unternehmensgründung
schrumpft, der Anteil der Single-Haus-
Die Geschichte des Warenhausunter
halte wächst, und die Gesellschaft wird
nehmens beginnt 1879: Am Anfang
deutlich multikultureller. Bereits 2025
stehen eine Idee und eine unterneh-
wird jeder Dritte hierzulande 60 Jahre
merische Tat. Der 30-jährige Kaufmann
oder älter sein. Die Auswirkungen des
Leonhard Tietz eröffnet in Stralsund ein
demografischen Wandels spürt auch die
kleines Textilgeschäft mit 25 Quadrat-
Logistikbranche. „Die GALERIA Kaufhof
metern Verkaufsfläche. Die Idee des
GmbH und ihre Tochter, die GALERIA
Jungunternehmers: Qualität zu festen
Logistik GmbH, beschäftigen sich des-
Preisen und nur gegen Bargeld. Mit
halb schon seit einigen Jahren damit,
einem Startkapital von 3.000 Talern legt
gute Lösungen zu erarbeiten und zu
er den Grundstein für ein Warenhaus
praktizieren“, sagt Hans-Jürgen Baudy,
unternehmen, das heute zu den
Betriebsleiter des Distributionscentrums
führenden in Europa gehört.
(DC) Frechen des Warenhausunternehmens. „Als Teilnehmer des Projekts Intelligentes
30
Personalmanagement
für
reagiert werden kann und Arbeitszeit sowie Personalbedarf erst bis 10 Uhr feststehen müssen. Um saisonale Spitzen auszugleichen, können Mitarbeiter/ innen in „ruhigeren“ Zeiten so genannte Minusstunden aufbauen. Um ein solches Modell leben zu können, bedarf es einer offenen Kommunikation. So kooperieren
Ulrich Köster,
die Personalverantwortlichen eng mit
Geschäftsführer Personal,
dem Betriebsrat und anderen Interessen-
Recht und Compliance
vertretern. Das Modell wird kontinuierlich in der Belegschaft thematisiert – selbst im vierten Jahr der Umsetzung. „So haben wir den Mitarbeitern, die zunächst einmal die Logistikbranche NRW haben wir
vor allem eine mit dem Modell verbunde-
unsere Erfahrungen einbringen und uns
ne Planungsunsicherheit sahen, viele Sor-
zugleich mit den anderen Teilnehmern
gen genommen. Zugleich erwarten wir
austauschen können.“
von den Vorgesetzten, dass sie für private Termine und Verpflichtungen ein größe-
Ein Beispiel für den Umgang des Un-
res Maß an Verständnis aufbringen.“
Hans-Jürgen Baudy, Betriebsleiter Frechen
ternehmens mit den Chancen und Herausforderungen des demografischen
Mehr als 70 Lernpartnerschaften
Wandels ist ein flexibles Arbeitszeitmodell, das in dieser Form seit 2009 im DC
Für Ulrich Köster, Geschäftsführer Perso-
Frechen gilt. Wie Hans-Jürgen Baudy er-
nal, Recht und Compliance der GALERIA
läutert, ist dieses Konzept einerseits eine
Kaufhof GmbH, gehört eine innovative
Reaktion auf die betrieblichen Anfor-
Personalstrategie zum ganzheitlichen An-
derungen: „Das Warenhausgeschäft ist
satz dazu, mit dem das Warenhausunter-
ein sehr saisonales: Vor allem das Weih-
nehmen auf den demografischen Wan-
Andrea Ferger-Heiter,
nachtsgeschäft erfordert einen hohen
del aktiv reagiert. Um junge Menschen
Demografie-Beauftragte
Einsatz, während es im Jahresverlauf in
an den beruflichen Alltag früh heranzu-
der Logistik auch mal vergleichsweise ruhigere Zeiten gibt.“ Andererseits möchte man damit auch für die Mitarbeiter/innen mehr Flexibilität schaffen, um berufliche Pflichten und Privates gut im Einklang halten zu können. „Damit schaffen wir es auch, die Mitarbeiter langfristig an uns zu binden“, fügt Hans-Jürgen Baudy hinzu. Das Arbeitszeitmodell sieht vor,
Das Unternehmen sucht und findet gute Lösungen nicht nur für die eigenen Beschäftigten, sondern hat sich auch rechtzeitig auf die geänderten Anforderungen und Wünsche der Kunden eingestellt.
dass sehr kurzfristig – sogar am selben Tag – auf das aktuelle Arbeitsvolumen
31
führen, kooperiert die GALERIA Kaufhof
ein. Wir fördern Mitarbeiter individuell
GmbH beispielsweise seit vielen Jahren
und setzen sie entsprechend ihren Ta-
mit Schulen: In bereits mehr als 70 Lern-
lenten und Fähigkeiten ein“, fügt Kös-
Die zur METRO GROUP gehörende
partnerschaften werden gemeinsam mit
ter hinzu. Dies trage auch zum Erfolg
GALERIA Kaufhof GmbH mit Sitz in Köln
Lehrern und Schülern praxisnahe Projekte
des Unternehmens bei. Erst im Oktober
ist europaweit eines der führenden Wa-
realisiert. Dazu gehören Betriebsbesichti-
2012 ist die GALERIA Kaufhof GmbH
renhausunternehmen. Mit seinem innova-
gungen, Expertenbesuche und auch Be-
für ihr Engagement und ihre Strategie
tiven und erfolgreichen Galeria-Konzept
werbertrainings. Diese sind immer in die
mit dem Inklusionspreis des Unterneh-
präsentiert das Unternehmen moder-
Themen des Unterrichts eingebunden. So
mensForum e.V. ausgezeichnet worden.
ne Shopping- und Erlebniswelten. Die
können die Schüler unterschiedliche Be-
GALERIA Kaufhof GmbH betreibt aktuell
rufsfelder kennenlernen und erste Praxis
Auch arbeitet das Unternehmen da-
in Deutschland 105 Warenhäuser und
erfahrungen sammeln. Das DC Frechen
ran, die Vereinbarkeit von Familie und
17 Sporthäuser sowie 15 Warenhäuser in
beispielsweise kooperiert schon seit ei-
Beruf weiter zu verbessern. Derzeit sind
Belgien. 2011 erzielte das Unternehmen
nigen Jahren mit der Anna-Freud-Schule
mehr als 70 % aller Beschäftigten Frau-
mit rund 24.000 Mitarbeitern einen Um-
in Köln, der einzigen weiterführenden
en – ein Fakt, der zugleich Verpflichtung
satz von 3,4 Milliarden Euro netto.
Förderschule für Körperbehinderte in
ist. So gibt es spezielle Programme, um
Nordrhein-Westfalen. „Dabei haben wir
Frauen zu fördern. Im Warenhausun-
durchweg positive Erfahrungen gemacht
ternehmen ist es beispielsweise schon
und auch einen Auszubildenden für unser
möglich, die Position des Personal- und
DC gewinnen können, der mittlerweile
Organisationsleiters in einer Filiale in
seinen Ausbildungsabschluss erfolgreich
Teilzeit auszufüllen.
EINSATZGEBIETE
absolviert hat und inzwischen zu unserer Stammbelegschaft gehört“, erläutert
Gesund und motiviert bleiben
Hans-Jürgen Baudy. Ein weiterer wichtiger Aspekt in der Gelebte Inklusion
Personalstrategie ist das Gesundheits management der GALERIA Kaufhof
Ein weiteres Beispiel für den Leitgedan-
GmbH: Dieses richtet sich ebenfalls an
ken der „gelebten Inklusion“ im Waren-
Kollegen/innen jeden Alters. So gehört
hausunternehmen ist die Kooperation
die betriebliche Gesundheitsförderung
des DC Köln-Porz mit den Alexianer
zum Lehrplan der Führungs- und Nach
Werkstätten. Bereits seit 2003 arbeiten
wuchskräfte
im DC psychisch erkrankte Frauen und
denn so werden Gesundheitswissen
der
Galeria
Kaufhof,
Männer auf betriebsintegrierten Ar-
und -bewusstsein frühzeitig gestärkt
GALERIA Kaufhof-Filiale,
beitsplätzen, sodass eine Teilnahme am
und gefördert. Unter dem Logo „K.Fit“
Köln, Hohe Straße
Arbeitsalltag soweit möglich gewähr-
werden bereits seit einigen Jahren unter
leistet ist. Gestartet ist die Zusammen-
anderem Aktionskampagnen realisiert.
arbeit mit neun Plätzen; derzeit arbeiten
Gesundheitsförderung gibt es bei der
rund 35 Menschen mit einer psychi-
GALERIA
schen Erkrankung im DC Köln-Porz.
schon sehr lange: Bereits seit 1925
„Unser ganzheitlicher Ansatz schließt
lädt der Kaufhof Sportverein zu ge-
auch das Thema ‚Inklusion’ explizit mit
meinsamen sportlichen Aktivitäten ein.
32
Kaufhof
GmbH
übrigens
Ein weiteres Beispiel aus der Praxis:
An den Rolltreppen ist der Übergang
weise sogar über behindertengerechte
Die Kassen-Arbeitsplätze im Verkauf
gelb markiert worden – ein sichtbarer
Toiletten, so dass Einkaufen für Eltern
sind besonders gestaltet. Dort gibt es
Hinweis für Senioren, sehbehinderte
mit Kinderwagen ebenso entspannt ist
ergonomisch konzipierte Möbel und
Menschen und Kinder gleichermaßen.
wie für ältere Menschen oder Rollstuhl-
Kassen-Hardware. Teilweise sind auch
Galeria Kaufhof hat jedoch nicht nur
fahrer“, erläutert Andrea Ferger-Heiter,
spezielle Fußmatten vorhanden: Diese
die Einrichtung verändert – breitere
Demografie-Beauftragte der GALERIA
sind besonders weich, so dass die Füße
Gänge und Taschenablagen an den
Kaufhof GmbH. Als besonderen Service
zu ständigen leichten Bewegungen ani-
Kassen gehören dazu –, sondern achtet
bieten darüber hinaus schon rund drei
miert werden. Dies ist sehr viel gesün-
auch bei der Sortimentszusammenstel-
Viertel aller Filialen eine Einkaufsbe-
der, als lange still auf einer Stelle und
lung auf die Wünsche aller Generatio-
gleitung für blinde und sehbehinderte
auf hartem Untergrund zu stehen. Die
nen. Dieses Engagement für Kunden/
Menschen an: Entsprechend geschul-
Kassen-Software ist dank bester Über-
innen jeden Alters wird bei mehr als 70
te Mitarbeiter/innen unterstützen die
sichtlichkeit und Touchscreen besonders
Filialen schon an der Tür sichtbar: Dort
Kunden/-innen unentgeltlich bei ihrem
benutzerfreundlich.
signalisiert das Qualitätszeichen „Ge-
Bummel durch die Galeria Kaufhof.
nerationenfreundliches Einkaufen“ des Leider ist nicht jede Erkrankung zu
Handelsverbands Deutschland dem/der
verhindern. Bei einer längeren, krank-
Kunden/in, dass ihn/sie hier besonderer
heitsbedingten Abwesenheit greift – als
Service erwartet. „Um dieses Zertifikat
Bestandteil des Gesundheitsmanage-
zu erhalten, müssen die Häuser bei-
ments – das Betriebliche Eingliederungs
spielsweise über ebenerdige Eingänge
management (BEM). Galeria Kaufhof
zugänglich sein und gut erkennbare
legt großen Wert darauf, dass das BEM
Hinweisschilder aufweisen. Auch verfü-
Teil der Führungsaufgaben jedes Vorge-
gen sie über entsprechend große Um-
setzten ist. So ist der direkte und kurze
kleidekabinen, Wickelräume und teil-
Weg zum/zur Mitarbeiter/in gewährleistet. Um die Führungskräfte entsprechend auf diese Aufgabe vorzubereiten, gibt es ein spezielles Schulungsprogramm. Zugleich werden auch die Mitarbeiter/ innen informiert, denn sie sollen das BEM als ein positives Instrument wahrnehmen und nutzen. Jeden Kunden im Blick Den demografischen Wandel ganzheitlich zu betrachten, heißt für Galeria Kaufhof, ein Warenhaus für Menschen aller Generationen zu sein. In den Filialen sollen sich Familien mit Kindern ebenso wohl und sicher fühlen wie älte-
Galeria Kaufhof Logistik: 80.000 m2 Lagerfläche stehen in Frechen zur Verfügung.
re Menschen oder Singles. Ein Beispiel:
Von hier aus werden bundesweit Galeria Kaufhof-Filialen beliefert.
33
vetten-gruppe.de
Gebr. Vetten GmbH & Co. KG Oppelner Straße 2 41199 Mönchengladbach Fon. +49/2166/9689-0 Mail.
[email protected] Geschäftsführung Peter Vetten
DIE VETTENGRUPPE HEUTE
Mitarbeiterzahl 350
Als mittelständisch ausgerichtetes Unternehmen bietet die Vetten-Gruppe ihren
Unternehmensgründung
Kunden ein breit gefächertes Angebot in
1931 gründet Peter Vetten Senior mit
der Logistik-Welt. Dienstleistung bedeu-
seinem 1. LKW das Unternehmen, das
tet für das Unternehmen, Lösungen ent-
heute von seinem Enkel Peter Vetten mit
lang der Wertschöpfungskette zu bieten.
Erfolg geleitet wird.
Dabei stehen Wirtschaftlichkeit und Flexibilität im Mittelpunkt. Optimiert wird die
Einsatzgebiete
vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den
Transporte sind das Kerngeschäft der
Kunden durch Schnittstellenlösungen im
Gebr. Vetten GmbH & Co. KG. Daneben
EDV-System. Mit bewährten Lösungen
agiert die Lagerlogistik mit über
hat sich Vetten als Spezialist einen Na-
100.000 m Lagerflächen. Im Vetten
men gemacht: Ob Transport, Lagerlogis-
Textilservice werden Textilien aufbereitet,
tik, Textil-, Personal- oder LKW-Service,
und für Mitarbeiter-Qualität sorgt der
ob Teil- oder Komplettlösung – für alles
Vetten Personalservice.
gibt es kompetente Ansprechpartner in
2
der Vetten-Gruppe, die ihre Detailkenntnisse in die partnerschaftliche Zusammenarbeit einbringen.
34
Vom Ergebnis zur Lösung In drei Schritten wurde das ipl-Projekt durchlaufen. Zunächst fand vormittags ein Gespräch mit der Geschäftsleitung statt. Im Anschluss daran wurde am Nachmittag des selben Tages ein Workshop mit Mitarbeitern/innen aus allen
Die Belegschaft hat offen und ehrlich
vier
viele wichtige Themen angesprochen.
Unternehmensbereichen
durch-
geführt. Dabei waren unter anderem LKW-Fahrer/innen, Lagerarbeiter/innen, Kollegen/innen aus der Waschanlage und der Buchhaltung. Mit der Präsentation der Ergebnisse wurden LösungsVetten ist in den vergangenen mehr
ansätze, die zum Teil auch direkt in den
als 80 Jahren stetig gewachsen. Das hat
Workshops von der Belegschaft erar-
das mittelständische Unternehmen auch
beitet wurden, aufgezeigt. Geschäfts-
seinen motivierten Mitarbeitern/innen
führer Peter Vetten: „Unsere Beleg-
zu verdanken. Personalfragen und auch
schaft hat nach anfänglicher Skepsis
Überlegungen, wie auf den demogra-
richtig gut mitgearbeitet und offen und
fischen Wandel zu reagieren sei, sind
ehrlich viele Themen angesprochen.
schon seit Jahren ein Thema. Mit der
Das finde ich wirklich prima, denn es
Teilnahme am ipl-Projekt erhoffte man
bestätigt, dass wir in unserem Unter-
sich neue Einblicke. Prokurist Thomas
nehmen auf einem guten Weg sind.
Rütten und der Assistent der Geschäfts-
Und das hat mich auch so überzeugt,
leitung Patrick Förster waren auf einer
dass wir zwei Maßnahmen, die in den
Der „ZwischenSTOPP“ informiert die
Veranstaltung der Wirtschaftsförderung
Workshops erarbeitet wurden, direkt
Belegschaft über alles Wissenswerte
Mönchengladbach durch einen Vortrag
umgesetzt haben.“
rund um Vetten.
von Sandra Mortsiefer auf das ipl-Projekt aufmerksam geworden. Nach Rücksprache mit Peter Vetten war die Entscheidung zur Teilnahme schnell gefällt. „Ein Betriebs-Check im Hinblick auf den demografischen Wandel gepaart mit einer eingehenden Mitarbeiterbefragung zur Zufriedenheit war für uns sehr interessant. Zumal sich bereits im Vorfeld herausstellte, dass das Projekt für uns mit geringem Aufwand verbunden war, da Organisation und Auswertung vom ipl-
Um das Wir-Gefühl in der Vetten-Gruppe zu verstärken, wurden die Mitarbeiterzeitung „ZwischenSTOPP“ – sie erscheint zweimal jährlich – sowie das Vetten-Oktoberfest für die Belegschaft eingeführt.
Team übernommen wurden“, beschreibt Patrick Förster den Start in das ipl-Projekt.
35
auf weiß aufgezeigt. Deshalb werden wir noch intensiver als bisher ausbilden. Peter Vetten: „Wir möchten als Arbeitgeber noch attraktiver werden, um die Belegschaft noch enger ans Unternehmen zu binden. Denn unser Erfolg steht und fällt mit unseren Mitarbeitern/innen.“ Job-Rotation wird in Zukunft ebenso ein Thema sein wie spezielle Optimierungen einzelner Arbeitsplätze. So wird beispielsweise das Über-Kopf-Arbeiten im Textilbereich erleichtert, und im Bereich Kerngeschäft der Vetten-Gruppe ist die Transportlogistik.
Werkstoffsammlung
werden
zusätzliche Hebezeuge zum Einsatz kommen. Die Waschhallentore werden durch
Fernsteuerungen
umgerüstet,
Vom ZwischenSTOPP zum
Oktoberfest entschieden, das ebenfalls
damit ein höherer Schutz vor Wetterein-
Oktoberfest
ein voller Erfolg war. Nicht nur, weil bis
flüssen gegeben ist. Zehn LKW werden
in die frühen Morgenstunden gefeiert
gerade mit einer einheitlichen Kransteu-
Manche Niederlassung, die eigen-
wurde, sondern weil wir in den Tagen
erung bestückt – auch das ein Ergebnis
ständig an einem speziellen Standort
nach dem Fest von vielen Mitarbeitern/
aus dem ipl-Projekt. Der Grund: Bisher
arbeitet – wie die Textilverarbeiter –,
innen hörten, wie schön es war, sich
mussten sich die Fahrer jedes Mal um-
bekommt überhaupt nicht mit, was
persönlich kennenzulernen und Zeit
stellen, wenn sie einen anderen LKW
beim Rest der Vetten-Gruppe passiert.
miteinander zu verbringen.“
im Einsatz hatten. Patrick Förster dazu:
Es entstand der Wunsch nach mehr in-
„Diese Umstellung der Kransteuerung
terner Information über das Unterneh-
Von der Ausbildung zur
ist nicht nur eine enorme Erleichterung,
men und seine Belegschaft. Ein Ergeb-
Mitarbeiterbindung
sondern sorgt außerdem für mehr Si-
nis des Workshops bestand darin, dass
cherheit. Bisher konnte es vorkommen,
eine Mitarbeiterzeitung hier Abhilfe
Ausbildung – vor allem von Berufs-
dass mit dem gleichen Handgriff bei un-
schaffen könnte. Geschäftsführer Peter
kraftfahrern/innen – war ein weiterer
terschiedlichen Steuerungen der Kran
Vetten griff diese Idee gerne auf, rief
wichtiger Aspekt, der durch den Be-
mal nach links, mal nach rechts drehte.
den ZwischenSTOPP ins Leben und sagt
triebs-Check deutlich geworden ist. Bei
Das konnte auch mal versehentlich ver-
dazu: „Jetzt erscheint unsere Mitarbei-
Vetten gehen in den nächsten fünf bis
wechselt werden. Jetzt geht’s immer
terzeitung zweimal pro Jahr. Vorgestellt
zehn Jahren einige der besten Berufs-
in die gleiche Richtung.“ Peter Vetten
werden Mitarbeiter/innen aus den ver-
kraftfahrer in Rente. Und da es bereits
ergänzt: „Dieses Beispiel zeigt, dass es
schiedenen Bereichen. Wir stellen zu-
heute schwer ist, gute LKW-Fahrer/
oft Kleinigkeiten sind, die eine große
dem Abteilungen und Leistungen vor.
innen zu finden, setzt man in Zukunft
Auswirkung haben. Und da war das ipl-
Und insgesamt erhoffe ich mir natürlich,
verstärkt auf die Ausbildung. „Wir müs-
Projekt sehr hilfreich für uns. Denn dank
dass das Wir-Gefühl in unserer Gruppe
sen von unten neue Kollegen/innen
ipl sprechen wir jetzt intensiver mit un-
noch stärker wird. Deshalb haben wir
nachwachsen lassen, das haben uns die
seren Beschäftigten und hören genauer
uns in der Geschäftsleitung auch für das
Zahlen aus dem Betriebs-Check schwarz
zu. Außerdem erreichen mich jetzt mehr
36
Vorschläge. Das Thema Kransteuerung
ihn einfach mal anzurufen und zu fra-
beispielsweise wurde in der Vergangen-
gen, ob er durchkommt. Das motiviert
heit schon mal angedeutet, kam aber
mehr als alles andere. Und das soll ein
nicht bis zur Entscheidung zu mir.“
ganz wesentlicher Punkt unserer Unternehmenskultur werden.“
In diesem Zusammenhang ist auch die Einführung eines betrieblichen Vor-
Vetten ist eben Vetten
schlagswesens geplant worden, damit die Mitarbeiter/innen der gesamten Vet-
„Mit dieser ebenso einfachen wie
ten-Gruppe noch besser von den guten
treffenden Aussage hat einer unserer
Vorschlägen einzelner Kollegen/innen
Mitarbeiter das Ergebnis des Betriebs-
profitieren können. Darüber hinaus wird
Checks für mich auf den Punkt ge-
im Unternehmen überlegt, wie und ob
bracht. Wir sind mit Leib und Seele Mit-
die bestehenden Prämiensysteme aus-
telständler, und daher geht es bei uns
geweitet werden können.
vielleicht einen Tacken persönlicher zu. Das ipl-Projekt hat uns das bestätigt: Die
Von der Schulung zur
Belegschaft ist sehr zufrieden. Und doch
Personalführung
haben wir durch den Betriebs-Check nicht nur Bestätigung erfahren, sondern
Vetten wird auch den Schulungsbe-
darüber hinaus auch ganz wichtige Er-
reich ausbauen. So werden vermehrt
kenntnisse und Handlungsempfehlun-
Schulungen und Weiterbildungen durch
gen erlangt, die wir zum Teil bereits
geführt. Angefangen bei Microsoft-
umgesetzt haben und auch weiterhin
Schulungen bis hin zu individuellen
umsetzen werden“, beschreibt Ge-
Weiterbildungsmaßnahmen,
schäftsführer Peter Vetten abschließend
um
die
persönliche berufliche Entwicklung ein-
seine Sicht auf das Projekt.
zelner Mitarbeiter/innen zu verbessern. Auch im Bereich „Personalführung“ wurde Verbesserungspotenzial ermittelt. So wünschten sich die Mitarbeiter/ innen, dass sie noch intensiver über Arbeitsabläufe etc. informiert werden. Ein Thema, das in Zukunft durch mehr und nachvollziehbarere Argumentation auf Seiten der Führungsebene aufgearbeitet wird. Peter Vetten: „Man muss als Vorgesetzter mit seinen Leuten sprechen. Das Gespräch ist wichtig. Es ist durch nichts zu ersetzen. Wenn du bei-
In den Unternehmen der
spielsweise weißt, dass ein Fahrer eine
Vetten-Gruppe arbeiten
ganz schwere Tour hat, dann ist es gut,
zufriedene Mitarbeiter/innen.
37
gilog.net
GILOG – Gesellschaft für innovative Logistik mbH Innungstraße 2 50354 Hürth-Gleuel Fon. +49/2233/9922-0 Mail.
[email protected] Geschäftsführer Frank Oelschläger
LOGISTIK KANN INNOVATIV SEIN
Personalleitung
„Innovation bedeutet bei GILOG, immer
Astrid Wilken-Johannes
einen neuen und anderen Blick auf die Gesamtheit der logistischen Aufgaben-
Mitarbeiterzahl
stellungen unserer Kunden zu werfen.
47
Der Überblick über die gesamte Planungs-, Beschaffungs-, Lager- und Ver-
Unternehmensgründung
sandkette sowie die Berücksichtigung
2002 durch Frank Oelschläger mit sei-
kundenspezifischer Besonderheiten ei
nem damaligen Geschäftspartner.
nerseits und die Erfahrung aus langjähriger Projektarbeit andererseits führen
Leistungen
in unserem Unternehmen zu effizien-
Supply Chain Management – grundlegen
ten und innovativen Lösungen, auf die
de Reorganisation bzw. Optimierung
sonst vielleicht niemand gekommen
bestehender Prozesse. Standortkonzeptio-
wäre. Und das können sie nicht alleine
nen – zentral, dezentral, national, global.
leisten, das schaffen sie nur mit einem
Planungs- und Beschaffungssysteme –
engagierten und motivierten Team“, so
reibungslos und produktivitätsoptimiert.
beschreibt Frank Oelschläger seine Mo-
Bestandsmanagement. Frachtmanagement.
tivation, auch als Mittelständler in der Logistik einiges zu bewegen.
38
beschreibt Frank Oelschläger die Situation. „Mitarbeiterzufriedenheit und demografischer Wandel sind wichtige Themen für unser Unternehmen. Wo stehen wir in fünf bis acht Jahren? Aus den Ergebnissen des Betriebs-Checks wollten wir bessere Ergebnisse in unserem Unternehmen erzielen“, führt Astrid Wilken-Johannes weiter aus.
Frank Oelschläger, Geschäftsführer
Aus Wissen handeln Der Betriebs-Check startete zunächst mit einer Gesprächsrunde, die gemeinSeit der Firmengründung verzeich-
sam mit dem GILOG-Führungskreis
nete die GILOG ein kontinuierliches,
durchgeführt wurde. Die Ergebnisse
starkes Wachstum. Dies stellte von
des anschließenden Workshops mit
Anfang an zwangsläufig hohe An-
ausgewählten Mitarbeitern aus den
forderungen an die Personalarbeit im
Bereichen „Verwaltung“, „Lager“ und
Unternehmen. Gerade vor dem Hin-
„Ausbildung“ hat das Unternehmen
tergrund des demografischen Wan-
zum Anlass genommen, nach Pro-
dels und des bereits in der Branche
jektende
spürbaren Fachkräftemangels setzte
durchzuführen. Themen, die sich aus
sich die Unternehmensleitung frühzei-
dem Betriebs-Check ergeben haben,
tig mit der Gestaltung altersfreund
wurden selbstverständlich aufgenom-
licher Arbeitsumwelten, der Beteili
men. Ziel war es, auch von Seiten der
gung von Beschäftigten und dem
Mitarbeiter/innen Erkenntnisse zu er-
Wissenstransfer gezielt auseinander.
halten bzw. zu bestätigen, um daran
Vor diesem Hintergrund kam das ipl-
anschließend erarbeiten zu können,
Projekt gerade recht. Über das Lo-
welche Handlungsfelder die Personalar-
gistikCluster NRW wurde Frank Oel-
beit in Zukunft bei GILOG bestimmen
schläger auf das Projekt aufmerksam.
würden. „Beruhigend war, dass unsere
Nachdem er sich näher damit beschäf-
Beschäftigten insgesamt ein positives
tigt hatte, war klar, dass er auf jeden
Bild vom Unternehmen haben. Posi-
Fall teilnehmen würde. „Wir wissen:
tiv auch, dass mit Hilfe unserer Beleg-
Wenn wir erfolgreich sein wollen,
schaft Verbesserungspotenzial ermittelt
müssen wir die Mitarbeiter/innen mit
werden konnte. Mich persönlich hat es
einbeziehen. Aber wie? In welchen
gefreut, dass wir eine hohe Teilnehmer-
Bereichen? Bei welchen Themen? Mit
quote hatten, denn das zeigt, dass sich
welchen Maßnahmen? Natürlich hatte
unsere Leute mit dem Unternehmen
ich Antworten auf viele Fragen. Vom
identifizieren – eine gute Basis für die
ipl-Projekt erhoffte ich mir Sicherheit“,
Zukunft“, erläutert Frank Oelschläger.
eine
Mitarbeiterbefragung
39
geben, und es findet ein Informations-
Der direkte Austausch zwischen der Unternehmensleitung und den Beschäftigten führt zu einer hohen Motivation und starken Bindung der Beschäftigten
austausch statt.
Darüber hinaus werden bei GILOG Job-Rotationsverfahren eingesetzt, um die Tätigkeitsfelder der Beschäftigten zu erweitern. Die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter/ innen wird so gefördert, ihre Flexibili-
an das Unternehmen.
tät erhöht und einseitige Belastungen werden durch lange andauernde Tätigkeiten vermieden. Der Wechsel der Drei Kernziele wurden nach Durchführung des Betriebs-Checks identifiziert: 1) Die Belastungen für die Beschäftig-
unterschiedlichen Arbeitsbereiche führt außerdem zu einer Kompetenzerweiterung der Beschäftigten.
ten sollten durch den Einsatz von Hilfsmitteln sowie durch die Opti-
Engagement wirkt motivierend
mierung von Arbeitsabläufen bzw. -prozessen vermindert werden.
Bei GILOG haben die Beschäftigten die
2) Durch Motivation sollten die Be-
Möglichkeit, sich in die Gestaltung der
schäftigten noch enger ans Unter-
Arbeitsprozesse, aber auch konzeptio-
nehmen gebunden werden. Zufrie-
nell in die Weiterentwicklung des Un-
dene Mitarbeiter/innen sind nicht
ternehmens einzubringen. So wurden
nur gut fürs Tagesgeschäft, sondern
beispielsweise im Rahmen von Studien-
auch fürs Image in der Region.
arbeiten Konzepte entwickelt – unter
3) Maßnahmen im Bereich Wissens
anderem zum kontinuierlichen Verbes-
transfer sollten das Erfahrungswissen
serungsprozess (KVP) oder anders aus-
älterer und langjährig Beschäftigter
gedrückt: ein Konzept zum Vorschlags-
Die Lagerstrategie passt sich den Anfor-
für das gesamte Unternehmen si-
wesen. Astrid Wilken-Johannes: „Wir
derungen der Kunden an.
chern.
werden unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Zukunft noch stärker ein-
Wissenstransfer wirkt mit
binden. Noch besser informieren. Noch
Sicherheit
intensiver anhören. Durch das Engagement unserer Belegschaft haben wir bei-
Durch das ipl-Projekt inspiriert, wird
spielsweise Kommissionierwege verkür-
der Wissenstransfer und -austausch zwi-
zen können. Und ich bin sicher, es gibt
schen älteren, erfahrenen Mitarbeitern/
noch sehr viel Optimierungspotenzial.“
innen und dem Nachwuchs gefördert. Ältere Beschäftigte begleiten und unter-
Arbeitsplatzgestaltung wirkt
stützen die Auszubildenden und führen
arbeitsfördernd
interne Schulungen zu Arbeitsabläufen
40
durch. Auf diesem Weg wird auch „im-
Auch bei der Optimierung der Arbeits-
plizites Wissen“ der Beschäftigten, das
plätze sowie der Sozialräume wurden
nicht standardisiert erfasst ist, weiterge-
Anregungen der Beschäftigten aufge-
griffen. So kommen Anti-Ermüdungs-
Unternehmen sind uns sehr wichtig. Die
matten an den Packtischen zum Einsatz
Ergebnisse aus dem ipl-Projekt werden
und zusätzliche Wagen zur Entlastung
wir auch weiter verfolgen und dabei un-
beim Einsatz von mobilen Picking-Syste-
sere Belegschaft eng mit einbeziehen“,
men. Bei der Gestaltung der Sozialräu-
sagt Astrid Wilken-Johannes abschlie-
me wurden die Beschäftigten ebenfalls
ßend. Und Frank Oelschläger ergänzt:
eingebunden und konnten die Ausstat-
„Das ipl-Projekt hat uns gezeigt, dass
tung und Farbkonzepte mitgestalten.
neben der Sicherung von Fachkräften und der Schaffung eines guten Arbeits-
Imagesteigerung wirkt unter-
klimas, in dem sich die Mitarbeiter/
nehmensfördernd
innen wirklich wohlfühlen, das Thema „Work-Life-Balance“ in Zukunft mehr
GILOG fördert sowohl gemeinnützige
und mehr von Bedeutung sein wird.
Projekte, wie die Übernahme von Pa-
Sport, Home-Office, Job-Sharing, Ar-
tenschaften in Entwicklungsländern, als
beitszeitmodelle – wir haben noch eini-
auch regionale Projekte. Darüber hinaus
ges zu tun. Und ipl hat uns den Weg
werden die Mitarbeiter/innen darin be-
aufgezeigt.“
stärkt, sich selbst zu engagieren. Weihnachten 2011 wurde eine interne Spendenaktion durchgeführt; die Spenden der Mitarbeiter/innen wurden von der Unternehmungsleitung verdoppelt. „Tue Gutes und rede darüber. Das ist die eine Seite. Die andere: Durch ein besseres Image – und da müssen wir mittel- bis langfristig denken – werden wir als Arbeitgeber und Ausbilder in der Region attraktiver. Und wir müssen unser Augenmerk in Zukunft noch mehr auf das Thema „Ausbildung“ legen und uns als interessantes, verantwortungsvolles
Ausbildungsunterneh-
men positionieren, um weiterhin den Nachwuchs an Fachkräften zu sichern, um somit wettbewerbsfähig zu bleiben“, unterstreicht Frank Oelschläger das Engagement seines Unternehmens. Das ipl-Projekt wirkt zukunftsweisend „Die Zufriedenheit unserer Mitarbeiter/innen und die Identifikation mit dem
Ring-Scanner unterstützen die Mitarbeiter/innen beim Multi-Order-Picking.
41
logwin-logistics.com
Logwin Solutions Network GmbH Niederlassung Langenfeld
Poensgenstraße 25 40764 Langenfeld Fon. +49/2173/278-0 Mail. langenfeld@ logwin-logistics.com Direktor Retail/Sale Solutions
IMMER DIE RICHTIGE LÖSUNG
Dirk Ewers „Das Geschäftsfeld Solutions steht inNiederlassungsleiter
nerhalb der Logwin-Gruppe für die Spe-
Karl-Heinz Arping
zialisten in der Kontraktlogistik. An 124 Standorten in Europa – mit Langenfeld
Mitarbeiterzahl
über 100 davon in Deutschland – ar-
100
beiten wir mit insgesamt über 3.500 Mitarbeitern/innen in eigenen Spezial-
Unternehmensgründung
netzwerken und bieten insbesondere
1877 in Aschaffenburg gegründet,
für die Branchen „Fashion“ und „Kon-
erwirtschaftet die Logwin-Gruppe heute
sumgüter“ sowie „Media“ individuelle
weltweit rund 1,35 Milliarden Euro.
Logistiklösungen mit hoher Prozess- und Steuerungsexpertise – innovativ, ganz-
Leistungen der Logwin-Gruppe
heitlich und aus einer Hand. Und das
Warehousing, Value Added Services, Supply
bedeutet nicht nur, dass man dafür die
Chain Management, Transporte per Land,
richtige Belegschaft braucht, sondern
Luft und Seeweg, eFulfillment, Retaillogistik,
auch eine, die noch etwas belastbarer
Specials u.a. für die Branchen Automotive,
ist als dies in unserer Branche ohnedies
Chemical, Electronics & High Tech, Media etc.
üblich ist – weil bei uns durch die Mode natürlich extreme Saisonspitzen entste-
42
Durch die Unterstützung erhoffte ich mir mehr Klarheit in der Beantwortung der Frage, wo wir heute stehen und ob wir richtig aufgestellt sind“, beschreibt Dirk Ewers seinen Zugang zum ipl-Projekt. Was müssen wir verbessern? Mit dem Interview und dem Mitarbei-
Logwin versteht die Anforderungen und
ter-Workshop wurde der Status Quo ge-
Bedürfnisse seiner Kunden.
schaffen. „Wie sehen unsere Mitarbeiter/innen das Unternehmen? Deckt sich das mit der Sicht des Managements? Wenden wir die richtigen Instrumente hen.“ Dirk Ewers, Direktor Retail/Sale
an? Können wir besser werden? Es gab
Solutions, geht den Anforderungen, die
viele Fragen. Vom ipl-Projekt erhofften
der demografische Wandel auch an sei-
wir uns die Antworten.“ Karl-Heinz
ne Niederlassung stellt, zielstrebig ent-
Arping, Niederlassungsleiter in Langen-
gegen.
feld, war gespannt auf die Ergebnisse, denn „uns treibt doch vor allem an,
Logwin in Langenfeld hat bereits früh-
wie wir für den Kunden noch besser
zeitig die Auswirkungen des demo-
arbeiten können. Und da ist doch ganz
grafischen Wandels für die zukünftige
wichtig zu wissen, mit welcher Einstel-
Entwicklung der Belegschaft erkannt.
lung und Motivation unsere Leute ihren
Dementsprechend besteht im Unterneh-
Dienst antreten“.
men eine hohe Sensibilität in Bezug auf die Weiterentwicklung der Personalar-
Nachdem Interview und Workshop
beit. In den nächsten fünf bis 15 Jahren
durchgeführt waren, konnten für Log-
sehen die Standortleitung und die Perso-
win in Langenfeld drei Bereiche identifi-
nalverantwortlichen für die Branche die
ziert werden, in denen Handlungsbedarf
größten Herausforderungen in der Ge-
bestand:
winnung von qualifizierten Fachkräften, der Bindung von motivierten Mitarbeitern/innen ans Unternehmen sowie dem Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit der Belegschaft. „Als auf der Veranstaltung des LogistikClusters in Dortmund das ipl-Projekt vorgestellt wurde, habe ich direkt entschieden teilzunehmen. Denn nach einem Gespräch mit dem ipl-Team
Logwin in Langenfeld bietet Maßnahmen aus den Bereichen „Gesundheitsförderung“, „Arbeitszeitge staltung“ und „Personalführung“ an. Die Umsetzung zeichnet sich durch hohe Mitarbeiter-Beteiligung aus.
war klar, dass wir durch dieses Projekt neue Erkenntnisse gewinnen könnten.
43
Logwin in Langenfeld arbeitet
werden, zählen beispielsweise Schulun-
daran, die Belange von Beleg
gen und Informationsveranstaltungen
schaft und Unternehmen in
zur gesunden Ernährung, Bewegungs-
Deckung zu bringen – dank des
angebote und Incentives zum Thema
Betriebs-Checks.
„Rauchstopp“. Zusätzlich wird durch den „Back-Check“ eine Rückenschule in Verbindung mit Training on the Job-
1) Im Bereich Gesundheitsförderung
Verfahren in Zusammenarbeit mit einem
sollte es mehr Präventionsangebote
Physiotherapeuten angeboten. Auch die
geben.
Kooperation mit dem Institut der be-
2) Im Bereich der Arbeitsgestaltung
trieblichen Gesundheitsförderung der
sollten die Themen „körperliche und
AOK wird von der Standortleitung und
seelische Belastungen“ und „Work-
dem Arbeitskreis „Gesundheit“ weiter-
Life-Balance“ bearbeitet werden.
hin ausgebaut.
3) Im Bereich „Personalentwicklung“ wurden „Qualifizierung“ und „Lauf-
Wie erreichen wir mehr Mitarbeiter-
bahngestaltung“ ganz oben auf die
zufriedenheit?
Agenda gesetzt. Im Bereich „Personalführung“ sollten „Kommunika-
Work-Life-Balance ist ein immer wich-
tion“ und „Motivation“ optimiert
tigeres Thema. Bei Logwin in Langen-
werden.
feld wurde nach Lösungen gesucht, die die Belange von Belegschaft und
Was können wir für die Gesundheit
Unternehmen möglichst in Deckung
unserer Mitarbeiter/innen tun?
bringen. Der Einsatz von Kurz- oder auch Jahresarbeitszeitkonten dient der
Der Arbeitskreis „Gesundheit“ in Lan-
kapazitätsorientierten Verteilung von
genfeld dient der bedarfsorientierten
Arbeitszeiten, um von Unternehmens-
Entwicklung und Umsetzung von ge-
seite flexibler auf Marktentwicklungen
sundheitsfördernden Maßnahmen. Die
reagieren zu können. Gerade im Fa-
Bedarfsorientierung hat zum Ziel, eine
shion- und Lifestyle-Bereich verdichten
höhere Akzeptanz der Maßnahmen
sich die Arbeitszeiten aufgrund von
auch bei Beschäftigtengruppen zu erzie-
saisonalen Produktions- und Lieferzei-
len, die in der Regel nicht durch gesund-
ten über das Jahr verteilt immer wie-
heitsfördernde
erreicht
der zu Arbeitsspitzen. Beschäftigte bei
werden können. Es wurden darüber hin-
Maßnahmen
Logwin können Überstunden, die in
aus Betriebsvereinbarungen zum Thema
diesen Hochphasen anfallen, für priva-
„Suchtprävention und Gesundheitsför-
te Belange oder Qualifizierungen nut-
derung“ getroffen.
zen. Wahlweise können Überstunden auch ausgezahlt werden. Die höhere
Zu den Maßnahmen aus dem Bereich
44
Arbeitszeitensouveränität
wird
von
„Gesundheitsförderung“, die bei Log-
Beschäftigten vermehrt in Form von
win in Langenfeld bereits umgesetzt
Freizeitausgleich genutzt, um die Ver-
einbarkeit von Arbeit und Privatleben
gebnis: Die Probleme wurden behoben,
zu verbessern. Zum Jahresende werden
wobei die Zusammenarbeit zwischen
die verbliebenen Überstunden nach
der Standortleitung und dem Betriebs-
Rücksprache mit den Beschäftigten aus-
rat einen wesentlichen Erfolgsfaktor
UNSER LEISTUNGSVERSPRECHEN:
gezahlt. „Mittlerweile haben wir klare
zur Steigerung der Mitarbeiterzufrie-
GEMEINSAMER ERFOLG
Betriebsvereinbarungen zusammen mit
denheit und Motivation am Standort
dem Betriebsrat getroffen. Obergrenze
darstellte. „Ein weiterer Punkt war das
Wir geben unseren Kunden ein
sind 100 Überstunden, dann muss ein
Thema „Führung und Qualifizierung“.
klares Leistungsversprechen: Die
Freizeitausgleich genommen werden.
Wie geht beispielsweise ein Vorgesetz-
Kunden stehen im Mittelpunkt
Jeder kann pro Tag und nach Abspra-
ter mit einer guten Idee um, die aus der
unserer Aktivitäten – mit unseren
che bis zu zwei Stunden verkürzen
Belegschaft kommt. Sind die Vorge-
Leistungen tragen wir zu ihrem
oder verlängern. Heute sind alle Seiten
setzten gesprächsbereit? Gehen sie auf
Erfolg nachhaltig bei.
zufrieden, aber ich muss zugeben: Das
den/die Mitarbeiter/in ein? Oder kehren
hat Jahre gedauert. Alle können sich
sie eine Anregung unter den Tisch und
Logwin. Your Logistics:
besser auf Arbeitsbelastungen einstel-
sorgen damit für Frustration? An diesen
Wettbewerbsvorteile auf höchstem Ni-
len. Jeder kann pro Tag zwei Stunden
Themen arbeiten wir. Übrigens auch da-
veau: Durch unsere intelligenten und
verkürzen oder verlängern. Das klappt
durch, dass wir Nachfolgeregelungen
ausgeklügelten Logistiksysteme sind
super“, schildert Karl-Heinz Arping die
optimieren. Eine neue Abteilungsleiterin
unsere Kunden erfolgreicher, weil sie
Situation am Standort.
aus den eigenen Reihen wird von der
sich auf ihre Kernkompetenzen konzen-
bestehenden über einen längeren Zeit-
trieren können.
Wie können wir besser werden?
raum eingearbeitet“, beschreibt Dirk Ewers das Thema und ergänzt: „Kolle-
Augenhöhe:
Qualifizierung wurde in vielseitiger
gen/innen, die von außen in unser Un-
U nsere Kunden sind Experten auf ihrem
Hinsicht bei Logwin in Langenfeld zum
ternehmen kommen, müssen so schnell
Gebiet, wir sind Experte auf unserem.
Thema. So bestand Nachholbedarf im
wie möglich eingearbeitet werden.
Wir arbeiten mit unseren Kunden auf
Bereich der Abteilungsleitungen. Die
Auch hier spielt Qualifizierung natürlich
Augenhöhe, denn wir kennen ihre Bran-
Belegschaft – vor allem im gewerbli-
eine große Rolle. Mal ganz davon abge-
che und sprechen ihre Sprache.
chen Bereich – fühlte sich oft überbe-
sehen, dass die Anforderungen an die
lastet, und darüber hinaus musste die
gesamte Belegschaft einschließlich Ma-
Konsequente Kundensicht:
Kommunikation optimiert werden. Er-
nagement von Jahr zu Jahr steigen.“
Weil Wünsche und Anforderungen an Transport und Logistik sehr unterschiedlich sind, erstellen wir für Kunden angepasste Konzepte und setzen sie professionell um. Kontinuierliche Weiterentwicklung: Wir entwickeln Leistungen, die mit den Anforderungen und Bedürfnissen unserer Kunden mitwachsen.
Logwin in Langenfeld hat seine Angebote im Bereich der Gesundheitsförderung der Mitarbeiter/innen ausgeweitet.
45
cretschmarcargo.de
L. W. Cretschmar GmbH & Co. KG Reisholzer Bahnstr. 33 40599 Düsseldorf Fon. +49/211/7401-0 Mail.
[email protected] Geschäftsführer Kay A. Espey Personalleitung
DIE LEISTUNG MACHT DEN UNTERSCHIED
Brigitte Schwedes „Wir sind nicht überaltert, aber ein Mitarbeiterzahl
bisschen unterjüngt.“ Mit diesem Zitat
800
von Hubertus Heil bringt Kay A. Espey, geschäftsführender Gesellschafter der
Unternehmensgründung
L. W. Cretschmar GmbH & Co. KG, das
Was 1836 mit Kommissions- und Schiff-
ipl-Projekt für sich und sein Unterneh-
fahrtsgeschäften begann, präsentiert
men auf den Punkt – mit allem Ernst,
sich heute als international aufgestellte
aber auch dem Funken rheinischen
Speditions- und Logistikgruppe mit vier
Humors, der die gute Stimmung bei
Tochtergesellschaften und zwölf Standor-
CretschmarCargo verdeutlicht.
ten in Deutschland und Spanien. Mehr als 2,1 Millionen Sendungen mit Leistungen
einem Gesamtgewicht von über 2 Mil-
Systemverkehre Deutschland, Nacht-
lionen Tonnen pro Jahr – das geht nur
EXpress + TagEXpress, Systemverkehre
mit einem perfekt eingespielten Team.
Europa, Kontraktlogistik, Messe-Logistik,
Und nur so kann Kay A. Espey verwirkli-
Luftfracht, Seefracht, Hafenumschlag
chen, was ihn umtreibt: „Der Leitspruch ‚Die Leistung macht den Unterschied’
46
der Öffentlichkeit – vor allem im Raum Düsseldorf – darzustellen, um auch in Zukunft geeignete Auszubildende zu finden. „Derzeit haben wir in der Unternehmensgruppe 65 Auszubildende, die wir zum großen Teil auch übernehmen, allerdings wird es von Jahr zu Jahr schwieriger, die richtigen zu finden.
Brigitte Schwedes, Personalleitung
Überhaupt ist uns klar, dass das Thema
Kay A. Espey, Geschäftsführer
„Personal“ in Zukunft eine noch größere Rolle spielen wird, als derzeit. Und da kam uns das ipl-Projekt gerade recht“, schildert Personalleiterin Brigitte Schwedes die Lage bei CretschmarCargo. bestimmt unser Denken und Handeln und findet seinen Ausdruck in Begeis-
Gute Ergebnisse für die Zukunft
terung, Kundenorientierung, Engagement und Flexibilität. Beteiligungen an
Nachdem der Kontakt zu Cretschmar-
den Stückgut-Kooperationen System
Cargo hergestellt war, führte Sandra
Alliance und System Alliance Europe so-
Mortsiefer zunächst ein Gespräch mit
wie Night Star Express sichern unseren
Kay A. Espey und Brigitte Schwedes,
Kunden eine qualifizierte, flächende-
das sehr schnell zu dem Ergebnis führte,
ckende Güterzustellung in ganz Europa
das Projekt gemeinsam durchzuführen.
zu. Zertifizierte Abläufe nach DIN EN
„Schon aus zwei Gründen war ipl für uns
ISO 9001:2000, SQAS, dem Umwelt-
sehr attraktiv. Zum einen erhielten wir
managementsystem DIN EN ISO 14001
so statistische Daten, die wir nicht sel-
sowie die ständige Weiterbildung der
ber erheben brauchten. Und zum zwei-
Mitarbeiter/innen sind Garant für eine
ten konnten wir auf eine neutrale und
in die Zukunft gerichtete Qualitätspoli-
erfahrene Moderation zugreifen. Denn
tik auf höchstem Niveau.“
es ist doch klar, dass jemand von außen ganz andere Antworten bekommt, als
Rekrutieren, aber wie? Um die Personalarbeit und Rekrutierungsstrategien für CretschmarCargo vor dem Hintergrund des bereits spürbaren Fachkräftemangels weiterzuentwickeln, wurde im Unternehmen schon vor Jahren der Arbeitskreis Personalentwicklung gegründet. Ziel war es unter anderem, die Vorzüge des eher mittel-
Cretschmar hat auf die Wettbewerbssituation auf dem Arbeitsmarkt mit der Gründung des Arbeitskreises „Personalentwicklung“ reagiert. Darüber hinaus begegnet das Unternehmem dem Fachkräftemangel, in dem Mitarbeiter/innen gezielt gefördert werden.
ständisch geprägten Unternehmens in
47
wenn Frau Schwedes oder ich unseren
Mit drei Teams wurde der Betriebs-
Beschäftigten Fragen stellen“, schildert
Check durchgeführt: dem Arbeitskreis
Kay A. Espey seinen positiven Zugang
Personal, dem Führungsteam sowie ei-
zum ipl-Projekt. „Zumal das Projekt in
nem bunt zusammengesetzten Mitar-
eine für uns ungeheuer bedeutsame Zeit
beiter-Team. Mit erwarteten, aber auch
fiel, da wir mit der Zusammenführung
überraschenden Ergebnissen.
der beiden größten Einheiten Düsseldorf und Wuppertal eines der größten Vor-
Auch morgen ein attraktiver
haben angingen, das CretschmarCargo
Arbeitgeber
jemals vor der Brust hatte.“ „Im Grunde treibt uns personaltechZunächst wurde die Führungs-/Ab-
nisch ja vor allem die Beantwortung
teilungsleiterebene mit dem ipl-Projekt
einer Frage um: Sind wir auch morgen
vertraut gemacht. Danach ermittelte Bri-
noch ein attraktiver Arbeitgeber? Da hat
gitte Schwedes geeignete Mitarbeiter/
uns der Betriebs-Check auf jeden Fall
innen aus den unterschiedlichsten Un-
weitergebracht und uns Felder aufge-
ternehmensbereichen. Und zwar solche,
zeigt, wie wir uns in Zukunft noch besser
von denen man im Unternehmen wuss-
aufstellen können“, beschreibt Brigitte
te, dass sie als „Wortführer“ auch für
Schwedes die Ergebnisse des Betriebs-
andere sprechen bzw. deren Meinung
Checks. Kay A. Espey ergänzt: „Mich
vertreten würden. So konnte Cretsch-
hat am meisten überrascht, dass wir –
marCargo sicherstellen, dass der Be-
also die Führungsmannschaft – Teil des
triebs-Check repräsentative Ergebnisse
Problems sind. Wir sehen uns jung, füh-
hervorbringen würde.
len uns jung, arbeiten aber bereits 20, 25 Jahre oder noch länger miteinander und sind so alle in die 50er gekommen. Das heißt, auch mit dem Thema „Wissenstransfer/Nachfolge“
werden
wir
uns intensiv beschäftigen.“ CretschmarCargo hat durch den Betriebs-Check neue Anstöße erhalten, die schrittweise umgesetzt werden. Beispiel „Wissenstransfer“. Kay A. Espey ist zwar der tiefen Überzeugung, „dass sich eine gute Führungskraft am Ende dadurch auszeichnet, was sie an die anderen weitergibt. Und zwar frühzeitig“, weiß aber auch ganz genau, dass dies aktiv von der Geschäftsführung vorgelebt Der Leitspruch „Die Leistung macht den Unterschied“ bestimmt Denken und Han-
und unterstützt werden muss. So ver-
deln der inhabergeführten Gruppe.
sucht CretschmarCargo beispielsweise,
48
CretschmarCargo präsentiert sich als international aufgestellte Speditions- und Logistikgruppe mit umfangreichem Dienstleistungsangebot, vier Tochtergesellschaften und zwölf Standorten in Deutschland und Spanien.
Personalübergänge in der Führungsebe-
rüber hinaus hat die Job-Rotation den
Wir haben wichtige Impulse erhalten.
ne insofern weich zu gestalten, als dass
Vorteil, dass sofort einer einspringen
Wir haben eine Bewusstseinsschärfung
hier im Parallelbetrieb gearbeitet wird.
kann, wenn mal jemand ausfällt.
für wichtige Themen erfahren. Und wir
Bei der Ausbildung ist Wissenstransfer ebenfalls ein großes Thema: Die Auszu-
haben Bestätigung bekommen, dass „Gesundheitsmanagement/Gesund
bildenden sind häuserübergreifend bei
erhaltung
den Tochterunternehmen im Einsatz.
CretschmarCargo ebenfalls sehr ernst.
der
Belegschaft“
Sie werden in den unterschiedlichsten
So arbeitet das Unternehmen beispiels-
Disziplinen ausgebildet und sind so
weise seit langem mit einem Arbeits-
nach ihrer Ausbildung flexibel einsatz-
mediziner zusammen, der Cretsch-
bereit, „weil sie die Cretschmar-Welt
marCargo genau kennt und dadurch
verstanden haben und wissen, wor-
vorbeugend und gesundheitsfördernd
um es geht. Außerdem wächst durch
agieren kann. Auf seine Initiative hin
die Auszubildenden CretschmarCargo
wird unter anderem unternehmensweit
mehr und mehr zusammen“, erläutert
eine Darmkrebsvorsorge durchgeführt.
wir auf dem richtigen Weg sind.“
nimmt
Brigitte Schwedes. Mittelstand mit Herz und Ein weiterer Punkt, den Cretschmar-
Verstand
Cargo intensiv verfolgt, ist das Thema „Job-Rotation im Lager“. Durch die
„Wir möchten, dass unsere Mitarbei-
Erweiterung der Tätigkeitsfelder wer-
terinnen und Mitarbeiter gerne zu uns
den die Beschäftigungsfähigkeit der
zur Arbeit kommen. Bei allem wirt-
Mitarbeiter/innen gefördert, ihre Fle-
schaftlichen Druck tun wir daher unser
xibilität erhöht und einseitige Belas-
Bestes, die Arbeitsumfelder zu optimie-
tungen durch lange andauernde Tä-
ren. Ein Beispiel, das uns bestärkt, sind
tigkeiten vermieden. Der Wechsel der
zwei Auszubildende im Kraftfahrerbe-
unterschiedlichen Arbeitsbereiche führt
reich, deren Väter bei uns als Fahrer
einerseits zu einer Kompetenzerweite-
angestellt sind“, erläutert Kay A. Espey
rung der Beschäftigten und andererseits
und ergänzt: „Das ipl-Projekt war ein-
durch den Austausch zur Sicherung des
fach sehr gut für uns. Wir haben sozu-
Die CretschmarCargo kann auf über 170
Erfahrungswissens für unterschiedliche
sagen durch die Beratung von außen
Jahre mittelständisch geprägte Firmen-
Arbeitsbereiche im Unternehmen. Da-
den Spiegel vorgehalten bekommen.
geschichte zurückblicken.
49
neska.com
neska Schifffahrts- und Speditionskontor GmbH Stapelkai 3 50735 Köln Fon. +49/221/75209-0 Mail.
[email protected] Niederlassungsleitung Michael Wittmann
REGIONAL – NATIONAL – INTERNATIONAL
Mitarbeiterzahl 40
Die Zusammenarbeit der neska-Unternehmen mit den Imperial-Konzern-
Unternehmensgründung
töchtern sichert den Kunden effiziente
1925 wird die neska als Niederländische
und intelligente Logistiklösungen im
Schiffahrtskontor GmbH mit Sitz in
intermodalen
Containerbereich
wie
Köln gegründet. Heute werden an
auch im konventionellen Stück- und
13 Standorten mit insgesamt nahezu
Schüttgutbereich. Dabei bieten die Un-
1.000 Mitarbeitern/innen mehr als
ternehmen der neska-Gruppe mit ihren
200 Millionen Euro erwirtschaftet.
Standorten entlang der Rheinschiene mehr als nur Umschlags- und Lagerleis-
Einsatzgebiete
tungen. So sind die modernen Anlagen
Mit modernstem Equipment werden
für vielfältige Added-Value-Dienste wie
jährlich über acht Millionen Tonnen um-
Materialbehandlung von Schüttgütern,
geschlagen. Auf rund 215.000 m Hallen-
Kommissionierung und Konfektionie-
fläche sowie 703.000 m2 Freilagerfläche
rung von Stückgütern oder das Be- und
werden die der neska anvertrauten Güter
Entladen von Containern mit Gütern al-
anforderungsgerecht eingelagert.
ler Art bestens ausgerüstet. In der Kon-
2
traktlogistik realisiert neska komplexe
50
phie, dass man nur in einem harmonischen Betrieb gute Ergebnisse erzielen kann.“ Führungskultur führt zu besseren Ergebnissen Führungskräften
Michael Wittmannn,
kommt hinsichtlich der Umsetzung der
Niederlassungsleiter
Insbesondere
den
Unternehmenskultur eine wichtige Aufgabe zu, da sie die Werte an die Belegschaft transportieren. Gerade bei einem kleineren Unternehmen mit wenigen Beschäftigten, wie der Kölner NiederlasOutsourcing-Projekte. Dabei wird der
sung von neska, gelingt dies über den
Verkehrsträgermix von LKW, Bahn und
Vorbildcharakter und die soziale Kom-
Schiff nicht nur immer wichtiger für die
petenz des Managements. Das Vorle-
Realisierung von kostengünstigen Trans-
ben der Unternehmenskultur ist für die
portlösungen, sondern ist auch ein be-
Beschäftigten Maßstab und Orientie-
deutender Schritt hin zu Green Logistics.
rungshilfe zugleich. Michael Wittmann: „Ich habe aus den schlechten Erfahrun-
Logistik-
gen, die ich in meinem Arbeitsleben
Leistungen auch in Zukunft erbringen
Um
diese
erfolgreichen
machen musste, viel gelernt. Und mir
zu können, ist es ganz wesentlich für
immer vorgenommen: Wenn du mal in
neska, auch weiterhin das passende
eine Führungsposition kommst, dann
Personal an Bord zu haben. Bestehende
machst du das anders.“
Mitarbeiter/innen zu halten, gute neue zu gewinnen, lautet daher die Devise.
Michael Wittman und die anderen
„Und da kam auf Hinweis von Herrn
Führungskräfte von neska weisen viel
Wieland von der CTS das ipl-Projekt ge-
Berufserfahrung auf und besitzen tief-
rade recht. Denn so konnten wir durch
gehende Kenntnisse der Unterneh-
die Sicht von außen erfahren, ob wir
mensabläufe. Sie sitzen „mittendrin“
im Hinblick auf den demografischen
zwischen den Kollegen/innen. Sie be-
Wandel gut aufgestellt sind“, erläutert
greifen sich als Vorbilder und nehmen
Niederlassungsleiter Michael Wittmann
ihre Vorbildfunktion im Umgang mit Be-
und beschreibt weiter: „In verschiede-
schäftigten sehr ernst. Dies wird von der
nen Workshops haben einige unserer
Belegschaft positiv wahrgenommen,
Mitarbeiter/innen frei von der Leber
das konnte durch den Betriebs-Check
weg beschrieben, wie sie sich fühlen.
ermittelt werden.
Das war auch gut so, denn es hat uns gezeigt, dass die Stimmung gut ist. Und
Darüber hinaus zeichnet sich die Köl-
das wiederum bestätigt meine Philoso-
ner neska-Niederlassung durch ihre
51
durchweg soziale Einstellung bezüglich
sowie „Macher-Typen“ werden bevor-
der Mitarbeiter/innen aus. Die Integra-
zugt. Das ist bei Fachkräften genauso
tion langjährig Beschäftigter mit Beein-
wie bei Auszubildenden. Wir haben
trächtigungen ist Ausdruck des hohen
übrigens in den vergangenen Jahren
unternehmerischen
Verantwortungs-
gute Erfahrungen mit etwas älteren Be-
bewusstseins. Die Niederlassungslei-
werbern gemacht, die bereits ein paar
tung hat ein „offenes Ohr“ für die
Dinge ausprobiert haben, bevor sie zu
Arbeitsbelastungen der Beschäftigten
uns kamen. Die laufen jetzt alle gut in
und ergreift im Arbeitsalltag alle not-
der Spur.“
wendigen Maßnahmen, die die physische und psychische Gesundheit der
Außerdem ist in der Kölner Nieder-
Belegschaft sichert. Das Wohlbefinden
lassung eine Fehlerkultur etabliert, die
der Beschäftigten steht nach Aussage
auch von der Führungsriege vorgelebt
der Niederlassungsleitung im Mittel-
wird. Michael Wittmann: „Unsere Be-
punkt. Mobbing beispielsweise wird
schäftigten sollen in die Lage versetzt
nicht geduldet.
werden,
Rund 215.000 m2 Hallenfläche sowie 703.000 m2 Freilagerfläche stehen bei neska Köln zur Verfügung.
Erfahrungen
zu
sammeln
und werden deshalb an der langen Auch bei neska wird das Phänomen
Leine laufen gelassen. Bei auftreten-
„Arbeit trotz Krankheit“ von der Nie-
den Schwierigkeiten gilt die Maxime
derlassungsleitung vermehrt wahrge-
„miteinander reden, statt abmahnen“.
nommen. Obwohl die Beschäftigten
Wir versuchen immer, Konflikte direkt
ihr Team unterstützen möchten, wird
zu lösen. Deshalb sind bei uns ande-
die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers
rerseits auch Lob und Anerkennung,
umgesetzt und der/die Mitarbeiter/
Verständnis und Unterstützung, klare
in bei Krankheit wieder nach Hause
Entscheidungen treffen und kommu-
geschickt.
Seitens des Managements
nizieren, Förderung von Kreativität und
wird ein kooperativer und teamorien-
Selbstständigkeit sowie eine hohe Mit-
tierter Führungsstil bevorzugt, der mit
arbeiterorientierung genauso wichtige
einer Hands-on-Mentalität einhergeht.
Elemente im Umgang mit Beschäftigten wie das Lösen von Konflikten.“
„Wir bevorzugen Mitarbeiter/innen, die
mitdenken
und
ergebnisorien-
tiert agieren. Dies spiegelt sich auch
Arbeitsplatzautonomie führt zu besseren Leistungen
in der Rekrutierung neuer Beschäf-
52
tigter wider. Da soziale Kompetenzen
Bei neska in Köln herrscht in den ein-
und die Identifikation mit dem Unter-
zelnen Abteilungen ein hohes Maß an
nehmen eine so große Rolle spielen,
Selbstbestimmung – die Mitarbeiter/in-
müssen auch die neuen Mitarbeiter/
nen können ihre Arbeitsprozesse selbst
innen zu neska passen“, sagt Michael
organisieren. Die Beschäftigten können
Wittmann. Und weiter: „Das Zwi-
sich mit ihren Kompetenzen und Erfah-
schenmenschliche muss stimmen, und
rungen in das Unternehmen einbringen
Beschäftigte „mit Ecken und Kanten“
und sich an der Ausgestaltung ihrer
Arbeitsbereiche beteiligen. Im Unternehmen besteht die Möglichkeit, Vorschläge zeitnah zu erproben und umzusetzen. Zum einen ist dies im Rahmen der Prozessoptimierung notwendig und wird täglich praktiziert, zum anderen ist die Umsetzungsquote von guten Ideen sehr hoch und wird in das Qualitätsma-
Das Vorleben der Unternehmenskultur durch Geschäftsführung und Abteilungsleitungen ist für die Beschäftigten Maßstab und Orientierungshilfe zugleich.
nagement übernommen. Wissensmanagement führt zu
vorbereitung für Auszubildende) wei-
Bedarf Teams auch neu zusammenge-
höherer Qualifikation
terbeschäftigt. Der Wissensaustausch
setzt werden.
zwischen älteren und erfahrenen MitIm Unternehmen sind die Kompe-
arbeitern/innen und dem Nachwuchs
Betriebs-Check führt zu mehr
tenzen der Beschäftigten bekannt und
wird durch den Einsatz von alters-
Sicherheit
schriftlich fixiert – unter anderem in
gemischten Teams gezielt gefördert.
einer Liste „Mitarbeiter-Qualifikation“.
Neue Beschäftigte werden ihrem Tan-
„Ich bin mit den Ergebnissen des ipl-
Das Erfahrungswissen von Beschäftig-
dem-Partner zugeordnet und können
Projekts sehr zufrieden. Es hat gezeigt,
ten, die das Unternehmen verlassen,
so über einen längeren Zeitraum „mit-
dass unsere Leute zufrieden sind und
wird über eine strukturierte Nachfol-
laufen“. Das Unternehmen setzt auf
gerne zur Arbeit kommen. Sie bewerten
geplanung gesichert. Darüber hinaus
Teamarbeit. Eine gute Verteilung von
die Selbstbestimmung am Arbeitsplatz
werden Mitarbeiter/innen gerne auch
Wissen wird gefördert, niemand soll
positiv. Und für uns vom Führungsteam
nach ihrem Ruhestand zwecks Wei-
alleiniger Wissensträger sein. Ebenfalls
war es natürlich auch sehr erfeulich,
tergabe des Wissens (z.B. Prüfungs-
sehr förderlich ist die Tatsache, dass bei
dass unser Führungsverhalten und die Etablierung des Wertemanagements gut bewertet wurden. Das führt ja insgesamt dazu, dass bei den Mitarbeitern/ innen eine hohe Zufriedenheit in Bezug auf die Arbeitskollegen/innen, den Arbeitsplatz und den eigenen Tätigkeitsbereich herrscht“, bringt Michael Wittmann sein Resümee des ipl-Projekts auf den Punkt und ergänzt: „Damit das so bleibt, steht meine Bürotür auch weiterhin offen. Wer ein Problem hat, kann jederzeit zu mir kommen.“
In der neska Niederlassung in Köln werden jährlich 8 Millionen Tonnen der unterschiedlichsten Produkte umgeschlagen.
53
dbschenker.com/de
Schenker Deutschland AG Langer Kornweg 34 E 65451 Kelsterbach Telefon. +49 6107 74-00 Mail.
[email protected] Personalleitung Axel Kühn
LOGISTIK IST PEOPLE BUSINESS
Personalmarketing Linda Afsaoui
„Das Erfolgsgeheimnis von DB Schenker sind die Menschen, die hier arbeiten.
Mitarbeiterzahl
Weil das so ist, haben wir in unserer
15.200 (2011)
Mission festgeschrieben, dass wir auf leidenschaftliche und hochmotivierte Mit-
Unternehmensgründung
arbeiter vertrauen, die wir fordern und
1872 gründet Gottfried Schenker die
fördern. Denn nur so können wir auch in
Firma Schenker & Co. in Wien. Heute
Zukunft ein Top-Arbeitgeber in unserer
erwirtschaftet die Schenker Deutschland
Branche bleiben. Das ist in unseren NRW-
AG etwa vier Milliarden Euro pro Jahr.
Standorten genauso aktuell wie anderswo“, erklärt Axel Kühn, Leiter Personal/
Einsatzgebiete
Führungskräfteentwicklung der Schenker
Landverkehre, Luftfracht, Seefracht,
Deutschland AG, die Ausgangssituation,
Kontraktlogistik/SCM, Bahnaffine Logistik,
von der die Schenker Deutschland AG
Messelogistik, Spezialtransporte, Umzüge,
auch hinsichtlich des demografischen
Betriebsverlagerungen, Kunst- und
Wandels keinen Zentimeter abrückt.
Museumslogistik, Sport- und Eventlogistik, Seminarlogistik, Verpackungssysteme
Bei einem Dienstleister wie DB Schenker werden Themen, die das ipl-Projekt
54
vation und die Identifikation mit dem Unternehmen. Und die Ergebnisse des ipl-Workshops? Bestehende Erkenntnisse des ersten Betriebs-Checks wurden bestätigt und positive Entwicklungen aufgezeigt. Damit war klar, dass DB Schenker auf dem richtigen Weg ist: Um auch morgen die Leistungen im
Axel Kühn,
Markt erbringen zu können, muss heute
Personalleitung
mehr denn je auf die Berufsausbildung
Schenker Deutschland AG
im Unternehmen Wert gelegt werden. Nur so kann dem demografischen Wandel entgegengewirkt werden. abdeckt, bereits seit Jahren verfolgt.
1. Priorität: Berufliche Erstausbildung
Nichtsdestotrotz war es für Axel Kühn keine Frage, mit ausgewählten Stand-
„DB Schenker bietet jungen Menschen
orten in NRW teilzunehmen, zumal die
eine sehr qualifizierte Ausbildung über
guten Erfahrungen aus dem gemeinsa-
alle Bereiche hinweg – Landverkehre,
men Vorgängerprojekt erwarten ließen,
Luft-/Seefracht,
Kontraktlogistik/SCM,
Linda Afsaoui,
dass es auch diesmal zu nutzbringenden
Messen/Spezialverkehre. Ein unglaublich
Personalmarketing
Ergebnissen kommen würde. Nach ei-
umfassendes Angebot, in das die Azubis
Schenker Deutschland AG
ner gemeinsamen Durchsicht und Pla-
zunächst einmal reinschnuppern kön-
nung mit Mortsiefer Management wur-
nen. Da unsere Ausbildungspläne au-
den Multiplikatoren an den Standorten
ßergewöhnlich breit und bereichsüber-
Düsseldorf (Luft/See), Köln (Land und
greifend aufgestellt sind, erhalten die
Luft/See), Wuppertal (Land) gesucht.
Auszubildenden die Möglichkeit, sich
Da DB Schenker dezentral aufgestellt
ganz nach ihren Fähigkeiten und Talen-
ist, überließ man es den Standorten, die
ten zu entwickeln. Wer beispielsweise
Teilnehmer für den Betriebs-Check bzw.
sprachbegabt ist, entscheidet sich eher
die Workshops auszuwählen.
für Luft- oder Seefracht, da hier weltweit
Gestern – heute – morgen Da es für die DB Schenker-Standorte bereits das zweite Projekt war, stellte sich die spannende Frage, ob sich die Ergebnisse der ersten Studie bestätigen oder ob neue Erkenntnisse ermittelt würden. Unverändert waren die kon-
Im Hinblick auf den demografischen Wandel wird bei DB Schenker in Zukunft die berufliche Erstausbildung oberste Priorität haben. Die Hauptschul- Offensive „100 Hauptschüler“ wird weitergeführt.
struktive Haltung der Teilnehmer während der Workshops, ihre hohe Moti-
55
Wir denken, gestalten und handeln gemeinsam über Funktionen und Bereiche hinweg, um unser ganzes Potenzial auszuschöpfen.
mit anderen DB Schenker-Landesgesell-
Um Azubis „geworben“ wird aber
schaften und Partnern kommuniziert
nicht nur zentral, sondern auch direkt
wird. Wenngleich die Konzernsprache
von den Geschäftsstellen. So sind die
Englisch ist, ist jede andere Sprache will-
Standorte Düsseldorf, Köln und Wup-
kommen. Während der Ausbildungs-
pertal auf regionalen (Aus-)bildungsmes-
halbzeit bieten wir unseren Azubis ein
sen präsent, bilden Schulkooperationen,
Seminar an, in dem sie herausfinden
bieten Unternehmensführungen an, um
können, wo sie stehen, welche Stärken
so junge Menschen zu gewinnen.
und Schwächen sie haben etc. Wir bieten einiges, und dennoch müssen wir ex-
„Hinsichtlich
des
demografischen
tern viel tun, um den geeigneten Nach-
Wandels ist das mittlerweile ein Muss“,
wuchs für uns zu gewinnen“, beschreibt
bemerkt Linda Afsaoui zur Rekrutierung
Linda Afsaoui die Rekrutierungssituation.
von Auszubildenden bei der Schenker Deutschland AG.
DB Schenker kümmert sich intensiv um den Nachwuchs. Beispiel: Tag der
1A-Initiative: 100 Hauptschüler
Logistik, ein Event, das bundesweit
56
durchgeführt wird. An diesem Tag wer-
Bereits vor einigen Jahren hat die
den in mehr als 20 teilnehmenden Ge-
Schenker Deutschland AG die Haupt-
schäftsstellen insgesamt über 1.200
schul-Offensive
junge Menschen über die Ausbildung
gestartet. Dahinter verbirgt sich die
bei DB Schenker aufgeklärt, denn viele
Idee, Hauptschülern die Chance zu ei-
wissen nicht, was sich hinter dem Thema
ner Berufsausbildung zu eröffnen, die
„Logistik“ verbirgt. DB Schenker bietet
sonst Realschülern vorbehalten ist. Axel
beispielsweise 14 verschiedene Ausbil-
Kühn dazu: „Im Bereich Fachlagerist
dungsberufe an, was hinter jedem ein-
oder Berufskraftfahrer werden seit jeher
zelnen steckt, will das Unternehmen den
Hauptschüler eingesetzt. Wir wollten
jungen Menschen nahebringen, um sie
mit dieser Initiative versuchen, ob es
so für eine Ausbildung im Unternehmen
uns auf Basis spezieller Patenschafts-
zu begeistern.
Programme nicht gelingt, dass sich ta-
„100
Hauptschüler“
Das Engagement an den Standorten Köln (Land und Luft/See), Düsseldorf (Luft/See) und Wuppertal war sehr gut, so dass für alle Geschäftsstellen nahezu übereinstimmend die unterschiedlichsten Themenfelder identifiziert werden konnten: Arbeitsgestaltung Reduktion physischer und psychischer Belastungen
Gesundheitsförderung Zielgruppenspezifische Programme Angebote in Arbeitsplatznähe
Wir bewegen Güter in durchgängigen
Zeitnahe Nachfolgesicherung
Präventions-Anreize setzen
Logistikketten.
Job-Rotation
Nichtraucherschutz
Tätigkeitsprofile
Abbau psychischer Belastungen
Arbeits-/Ablauforganisation lentierte Hauptschüler beispielsweise in
Work-Life-Balance
kaufmännische Berufe hineinarbeiten.
Flexibilisierung/Arbeitszeitgestaltung
Beim Start hatten wir das Ziel: zehn Prozent der kaufmännischen Ausbildungs-
Personalenwicklung Laufbahngestaltung/-entwicklung Qualifizierung von Mitarbeitern
Diversity Management
Mitarbeitergespräche
berufe besetzen wir mit Hauptschü-
Förderung von Frauen
lern. Das war ambitioniert, weil sich
Vereinbarkeit Beruf und Familie
die Hauptschüler nach oben bewegen
Chancengleichheit
Kommunikation und Teambildung
mussten, aber es hat geklappt.“
Kulturelle Vielfalt
Betriebliches Vorschlagswesen
Personalführung
Handlungsspielräume
Wir treiben die Weiterentwicklung der
Wir setzen für unsere Kunden alles in Bewegung, damit diese ihre eigenen Ziele
Logistik ständig voran.
einfach, zuverlässig und sicher erreichen.
57
kellershohn.de Spedition Kellershohn GmbH & Co. KG Bahnhofstr. 25 51789 Lindlar
®
Fon. +49/2266/4741-0 Fax. +49/2266/4741-20 Mail.
[email protected] Geschäftsführung Willi Kellershohn
FÖRDERN UND FORDERN
Mitarbeiterzahl
Willi Kellershohn, Geschäftsführer und
21
Inhaber der Spedition Kellershohn GmbH & Co. KG in der vierten Generation, stellt
Unternehmensgründung
hohe Ansprüche an seine Belegschaft,
Das Unternehmen wurde
lässt Ihnen aber auch viele Freiheiten.
als Fuhrunternehmen
Intern wie extern positioniert er sein Un-
mit Pferden am 28.09.1894
ternehmen als mitarbeiterorientiert, um-
von Wilhelm Kellershohn,
weltbewusst und der Region verantwort-
geb. 1872 in Mittelauel,
lich verbunden. Mit viel Erfolg.
dem Urgroßvater des heutigen Geschäftsführers Willi Kellershohn,
„So was wie hier habe ich bisher noch
erstmals genannt.
nicht erlebt.“ Das hat unlängst ein Mitarbeiter zu Willi Kellershohn gesagt. Für
Einsatzgebiete
ihn ein gutes Zeichen, dass er auf dem
Kellershohn bietet europaweite
richtigen Weg ist. Denn er möchte sich
Speditionsdienstleistungen,
auch in Zukunft von anderen Arbeitge-
Kommissionierungen und Express-
bern in der Region positiv abheben. Und
Zustellungen an.
das muss er auch, da es immer schwieriger wird, gute Mitarbeiter/innen zu fin-
58
Interviews vor Ort mit Willi Kellershohn und seinen Beschäftigten wurde schnell klar, dass eine Thematik im Mittelpunkt stehen wird: Das Zusammenspiel von älteren und jüngeren Mitarbeitern/innen. In einem Workshop – wobei die Teilnehmer/innen sich nicht nur aus Jung und Alt der verschiedenen Unternehmensberei-
Willi Kellershohn, Inhaber
che zusammensetzten, sondern auch
und Geschäftsführer in
das Kriterium „länger im Betrieb/kürzer
der 4. Generation
im Betrieb“ von Bedeutung war – wurde die Spedition Kellershohn durchgecheckt. Die daran anschließenden persönlichen Gespräche brachten über-
UNTERNEHMENSPHILOSOPHIE:
den – nicht nur wegen des demografi-
raschende Ergebnisse. Ergebnisse, die
M.U.T – MENSCHEN.UMWELT.TATEN
schen Wandels, sondern auch, weil Willi
übrigens von allen Mitarbeitern/innen
Kellershohn ausschließlich Mitarbeiter/
mit großem Interesse verfolgt wurden.
Wir sind ein zukunftsorientiertes, mittel-
innen aus der unmittelbaren Umgebung
Im Kern kann Willi Kellershohn mit sei-
ständisches Unternehmen mit Tradition.
rekrutiert. Und da ist ein guter Ruf na-
nem Team von Folgendem profitieren:
Durch umfassende Speditionsleistungen
türlich ein großer Wettbewerbsvorteil.
1) Die Wertschätzung der Mitarbeiter/
Ein gutes Betriebsklima, umfassende
innen untereinander und durch die
unserer Region ein.
Umweltorientierung
Geschäftsführung hat einen höhe-
Vom Paket bis zur kompletten Logistik
ren Stellenwert eingenommen.
lösung erfüllen wir Tag für Tag die Wün-
und
verantwor-
tungsvolles Handeln gerade als Spedi-
nehmen wir eine führende Stellung in
teur – das treibt Willi Kellershohn an,
2) Die Gesundheitsförderung vor allem
sche, Vorstellungen und Anforderungen
und das hat ihn auch auf ipl aufmerk-
für das Fahrpersonal wurde opti-
unserer Kunden in beständiger Qualität,
sam gemacht. Durch Fachpresse und
miert.
national und international.
IHK hörte er von dem Modellprojekt
3) Die Zusammenarbeit untereinander
Wir schaffen eine Atmosphäre, in der
und war sofort neugierig, wie er dieses
– vor allem zwischen Jung und Alt –
man sich wohl fühlt, weil wir offen, ehr-
Thema für sein mittelständisches Unter-
ist viel besser geworden.
lich und höflich zueinander sind.
nehmen nutzen könnte. Im Nachhinein
4) Die Transparenz in der Personal-
ist er sehr froh, dass er teilgenommen
entwicklung ist nach dem Betriebs-
Weise wertvoll.
hat, denn neben neuen Erkenntnissen
Check durch das ipl-Projekt wesent-
Wir erreichen unsere Ziele durch part-
hat das Projekt zu einem verbesserten
lich besser.
nerschaftliche Arbeit im Team.
Betriebsklima geführt. Aber der Reihe nach.
Bei uns ist jeder Arbeitsplatz in gleicher
Alle Mitarbeiter schaffen durch Team „Durch die Unterstützung von ipl hat
geist ein angenehmes Arbeitsumfeld.
sich das gute Klima in unserem Betrieb
Einsatz und Können sowie umweltbe-
Vom Betriebs-Check zum besseren
noch einmal positiv verändert. Und das
wusstes Handeln des gesamten Teams
Betriebsklima
ist nicht nur für die Belegschaft stim-
erhalten uns die Wertschätzung und die
mungsmäßig wichtig, sondern auch
Treue unserer Kunden. Entscheidungen
Nach der Kontaktaufnahme mit dem
ein wirtschaftlicher Faktor“, bringt Willi
aus gemeinsamer Verantwortung ma-
ipl-Team wurde direkt das Vorgehen für
Kellershohn das ipl-Projekt für sein Un-
chen uns flexibel, innovativ und stärker.
den Betriebs-Check festgelegt. Durch
ternehmen auf den Punkt.
59
Die Spedition Kellershohn GmbH & Co. KG ist als Best Practice-Unternehmen in den Handlungsfeldern Gesundheitsförderung und Corporate Social
jeden LKW mit einem Fahrrad auszustatten, damit seine Fahrer auch so ihre Fitness fördern können. Mehr Fitness für alle Mitarbeiter/innen ist ein Ergebnis des Betriebs-Checks. Die Spedition übernimmt die Kosten für ein ortsansässiges Fitness-Studio, sofern es
Responsibility tätig.
die Beschäftigten mindestens einmal pro Woche besuchen. Darüber hinaus – und das gilt auch für alle Mitarbeiter/innen – Die Spedition Kellershohn
bietet die Spedition die unterschiedlichs-
GmbH & Co. KG ist auch dank
ten Maßnahmen zur Gesundheitsförde-
ihrer vielseitigen sozialen und
rung an: Seminare zur Rückenschule,
ökologischen Engagements ein
Schlafapnoe, gesunde Ernährung oder
beliebter Arbeitgeber in Lindlar
auch zur Rauchentwöhnung. Außerdem
und Umgebung.
haben die Beschäftigten die Möglichkeit, montags zwischen 19.00 Uhr und 20.00 Uhr gemeinsam mit einem Lind-
Fitter ist gesünder ist besser
larer Therapeuten körperliche Belastungen zu ermitteln und geeignete Gegen-
Nur jedes 5. Unternehmen in der
maßnahmen zu ergreifen.
Transportbranche beschäftigt sich mit
Überhaupt hält es Willi Kellershohn
der Gesundheit seiner Mitarbeiter/in-
auch mit der Bezahlung sehr transpa-
nen. Die Spedition Kellershohn ist eines
rent. So besteht im Unternehmen ein
davon. Für die Fahrer ganz wichtig – und
ausdifferenziertes Bonussystem mit 21
von Willi Kellershohn stark gefördert –
unterschiedlichen Prämien – beispiels-
ist natürlich die technische Ausstattung
weise gibt es auf das für alle Fahrer glei-
der LKW, um die hohen körperlichen
che Gehalt Prämien pro Jahr Betriebszu-
Belastungen zu reduzieren. Daher sind
gehörigkeit. Zwei Mitarbeiter, die länger
alle LKW unter anderem mit Abstand-
als 25 Jahre und zwei, die länger als 20
halter, Notbremssystemen, Tempomat
Jahre dabei sind, zeigen, dass die Mitar-
und Wankregelung ausgestattet. Neue-
beiterbindung erfolgreich ist.
rungen, die anstehen, werden gemeinsam mit den Beschäftigten entwickelt.
Alt und Jung im Team
Oft sind es Kleinigkeiten, die große
60
Wirkung zeigen. So hat jeder Fahrer
„Die jungen Leute kommen vielleicht
ein kleines Handbuch für Übungen mit
schneller zum Ziel, weil sie rennen. Aber
einem Thera-Band, um die Muskulatur
die älteren kennen eine Abkürzung.“
während der Pausenzeiten zu entlasten
Das ist ein Motto, das Willi Kellershohn
bzw. zu stärken. In Zukunft möchte Willi
mit einem Beispiel aus der täglichen Pra-
Kellershohn, selbst begeisterter Renn-
xis belegen kann. „Unlängst gab es eine
radfahrer, eine Möglichkeit entwickeln,
kleine Diskussion unter den Fahrern,
über welche Strecke man einen unserer
mindern – verwerten. Umweltbewuss-
ren. Die Differenz, die Kellershohn an
Kunden am besten ansteuert. Ein jün-
tes Handeln ist für uns selbstverständ-
Spritkosten spart, gibt er an seine Fahrer
gerer Kollege hatte die kürzeste Strecke
lich, weil wir uns den nachfolgenden
weiter.
über Google-Maps ermittelt, musste sich
Generationen gegenüber verpflichtet
allerdings von einem erfahrenen Mitar-
fühlen
verantwortungsbewusst
Kellershohn durch Aktionen Ausdruck.
beiter dahingehend korrigieren lassen,
mit unserem Planeten und sämtlichen
So spendete das Unternehmen rund
dass ein angegebener Streckenabschnitt
Ressourcen umgehen“, beschreibt Willi
300 Sicherheitswesten für 14 umlie
für LKW nicht befahrbar ist. Das ist auch
Kellershohn das Engagement seines
gende Kindergärten. Als Dank wünschte
ein gutes Beispiel dafür, warum wir auf
Unternehmens. Konkret wurden in den
sich der Inhaber Willi Kellershohn von
einen guten Mix aus Alt und Jung set-
vergangenen Jahren alle chemischen
Kindern gemalte Bilder zum Thema
zen. Unlängst haben wir übrigens zwei
Produkte durch wasserlösliche ersetzt.
„LKW und Verkehr“. 40 Kinderbilder
neue Mitarbeiter eingestellt – der eine 41
Auf dem ganzen Betriebsgelände gibt
wurden übergeben und in der Beleg-
Jahre, der andere 59.“
es kaum Lichtschalter, alles wird durch
schaft entstand die Idee, vier Bilder
und
Der sozialen Verantwortung verleiht
Das bereits gute Betriebsklima hat
Bewegungsmelder gesteuert. Das ge-
auszuwählen und zu prämieren: Im Juli
durch den Betriebs-Check nochmals ei-
samte Büro kann durch einen Klick auf
2011 wurde dann ein neuer Lastzug mit
nen positiven Schub bekommen. Heute
Stand-by geschaltet werden. Der Strom
diesen Bildern bedruckt.
bestimmt ein noch größeres Miteinander
wird selbst erzeugt – durch Solarzellen
die tägliche Arbeit. Die Alten geben zum
auf der Lagerhalle.
Ganz aktuell hat Kellershohn in Zusammenarbeit mit dem NABU Gum-
Beispiel gerne ihre Erfahrung weiter (die
Auch die Fahrer können ihren Beitrag
mersbach „Einzimmerwohnungen“ für
die Jungen auch annehmen); die Jungen
leisten und haben auch noch viel davon:
Vögel gebaut. Praktikanten und Aus-
ihrerseits unterstützen die älteren Kolle-
Je spritsparender sie fahren, desto bes-
zubildende haben die Aktion ins Leben
gen/innen im Umgang mit neuer Technik
ser. In der Branche sind 30 bis 35 Liter
gerufen, jetzt hängen an der Lagerhalle
(auch das wird von den älteren Kollegen/
auf 100 Kilometer Durchschnitt; bei
verschiedene Brutkästen für die unter-
innen gut angenommen). Und insge-
Kellershohn wird unter 27 Liter gefah-
schiedlichsten Vogelarten.
samt profitieren alle von dem sehr guten Betriebsklima bei Kellershohn. „Die Mitarbeiter/innen fühlen sich wohl bei uns und haben eine hohe Identifikation mit unserem Betrieb“, ist Willi Kellershohn sichtlich stolz. Ein gutes Image für gute Mitarbeiter/innen Die Spedition Kellershohn will die Umwelt möglichst wenig belasten. „Wir möchten Vorbild sein und verpflichten uns, Umwelt-Gesetze einzuhalten. Das Umweltbewusstsein
der
Belegschaft
wird durch Aufklärung gestärkt und durch Schulungen gefördert. Für uns
Kellershohn spendete 300 Sicherheitswesten für Kindergärten.
gilt der Grundsatz: vermeiden – ver-
Als Dank malten die Kinder Bilder zum Thema „LKW und Verkehr“.
61
tnt.de
TNT Express GmbH Niederlassung Siegen Carl-Benz-Str. 14 57299 Burbach Fon. +49/2736/410-0 Mail.
[email protected] Niederlassungsleiter Siegen Michael Hintzke
GEMEINSAM SCHAFFEN WIR ALLES
HR Senior Specialist Dr. Silvia Oimann
„Sie kennen unseren Wahlspruch: Die Farbe Orange: Unser Auftrag. So ist TNT
Mitarbeiterzahl
Express der weltweit führende Anbieter
69
von Business-to-Business-Expressdienstleistungen geworden. Egal, worum es
Unternehmensgründung
sich handelt: Wir machen es möglich.
1946 gründet Ken Thomas in Sydney/
Jede/n einzelne/n Mitarbeiter/in von
Australien die Thomas Nationwide
TNT zeichnet etwas ganz Besonderes
Transport (TNT). Heute werden
aus: Die Fähigkeit, sich in den Kunden
7,2 Milliarden Euro erwirtschaftet.
hineinzuversetzen, lösungsorientiert zu denken und zu handeln. Und dazu
Leistungen
wollen wir in Siegen unseren Teil bei-
Schneller, zeitgenauer Versand. Weltweiter
tragen“, beschreibt Niederlassungsleiter
Versand. Transporte von Dokumenten,
Michael Hintzke seinen Anspruch.
Paketen und Fracht jeder Art. Innovative Logistiklösungen für alle Ansprüche und
Dr. Silvia Oimann, in der TNT-Zentrale
Bedürfnisse. Höchste Qualitätsstandards.
in Troisdorf zuständig für übergeordnete Personalthemen und -projekte,
62
nen. Aus allen Unternehmensbereichen, um dadurch möglichst repräsentative Ergebnisse zu erzielen. Bessere Kommunikation – bessere Ergebnisse In der Niederlassung Siegen wurde zunächst das Interview mit dem Management durchgeführt und im Anschluss daran fand der Mitarbeiter-Workshop statt. Im Großen und Ganzen zeigte die Analyse für diesen Standort eine weitgehende Übereinstimmung in den beschreibt den Start in das ipl-Projekt
Einschätzungen. In einem Punkt jedoch
so: „Unser Geschäftsführer HCCI (Hu-
wurde die Situation von den Mitarbei-
man Service, Customer Service, Cor-
tern/innen ganz anders eingeschätzt
TNT Express – der weltweit führende
porate Service und ICS), Jürgen Seifert,
als vom Management. „Von Seiten der
Anbieter von Business-to-Business-
hat während einer Verbandstagung das
Niederlassungsleitung waren wir über-
Expressdiensten.
ipl-Projekt kennengelernt und sofort
zeugt, dass die Kommunikation bei uns
entschieden teilzunehmen. Also hat er
im Unternehmen wunderbar funktio-
die Niederlassungen in NRW eingeladen
nierte. Die Mitarbeiter/innen hingegen
mitzumachen. Schnell war klar, dass ne-
fühlten sich in vielen Fällen schlecht
ben der Zentrale die Niederlassungen
informiert. So konnten wir im Projekt
Dortmund, Köln und Siegen dabei sein
herausarbeiten, dass in der 2. Ebene
würden.“ Zunächst wurden die Nie-
unserer Niederlassung die Mitarbeiter-
derlassungsleiter und Frau Dr. Oimann
kommunikation
aus der Zentrale über das Wie, Wieso,
ist“, beschreibt Michael Hintzke einen
Wann informiert. Personalfragen auch
wichtigen Aspekt des Betriebs-Checks.
im Hinblick auf die demografische Ent-
Gesagt, getan: Ein Monitoring im Jahr
wicklung zu betrachten, war für TNT
2012 lieferte durch seine übereinstim-
verbesserungswürdig
natürlich kein neues Thema; allerdings erhoffte sich das Unternehmen durch die Projektteilnahme neue Erkenntnisse. Generell für TNT – und speziell für die Standorte in NRW. Nachdem die Niederlassungs- und Vertriebsleiter der teilnehmenden Standorte im Detail informiert waren, wurden
Mitarbeiter/innen sehen die Einführung von Konfliktlotsen – und damit verbunden die Durchführung von Schlichtungsgesprächen – sehr positiv. Konfliktlagen können besser geklärt werden.
jeweils bis zu zwölf freiwillige Teilnehmer/innen aus der Belegschaft gewon-
63
mend guten Ergebnisse den Beweis, dass das Kommunikationsproblem gelöst wurde. Neben der Kommunikation wurde in der Niederlassung Siegen Handlungsbedarf
in
den
Bereichen
„Arbeitsgestaltung“ (Arbeitsplatzbelastungen, Arbeitsplatz-Autonomie und Work-Life-Balance), „Personalentwicklung“,
„Personalrekrutierung“
und
„Wissensmanagement“ ermittelt. „TNT
ist
Unterwegs auf den Straßen der Welt: TNT Express.
Beruf&Familie-zertifiziert,
weil unsere Belegschaft auf ein umfang-
sprächen, unter anderem natürlich auch
reiches Angebot zugreifen kann. Die
in Siegen – führten schon nach kurzer
Details stehen im Intranet, es gibt ge-
Zeit zu einer Verdoppelung der Nachfra-
druckte Informationen in unterschied-
ge. Ein Ergebnis unter vielen, das dem
lichster Form. Wir waren sicher, dass
ipl-Projekt zu verdanken ist.
dies alles von den Kollegen/innen aktiv wahrgenommen wurde, waren ande-
„Personalführung“ mit dem Schwer-
rerseits aber auch verwundert, dass so
punkt Kommunikation war also auch
wenig Resonanz auf die wirklich guten
in der TNT-Zentrale ein Thema. Darüber
Angebote kam. Der Betriebs-Check hat
hinaus wurden in Troisdorf die Berei-
gezeigt, dass viele Mitarbeiter/innen
che „Arbeitsgestaltung“ (Belastungen,
schlecht informiert waren – von den
Arbeitsplatz-Autonomie,
mehr als tausend Kollegen/innen aus
modell,
dem Lagerbereich wusste beispielswei-
„Personalentwicklung“ und vor allem
se kaum einer über die Leistungen, die
„Personalrekrutierung“ ermittelt.
Arbeitszeit-
Schnittstellenmanagement),
TNT bietet, Bescheid“, beschreibt Dr. Silvia Oimann einen Aspekt, den das
Wie wird und bleibt man ein
ipl-Projekt eröffnete. Seitens der Unter-
attraktiver Arbeitgeber?
nehmensleitung wurde daher entschieden, die Informationen zu intensivieren.
„Der demografische Wandel ist ja
Infostände in den Kantinen, Foyers
nichts Neues. Wir beschäftigen uns bei
etc. – gekoppelt mit persönlichen Ge-
TNT schon seit Jahren damit. Jedoch immer nur punktuell. Das ipl-Projekt hat gezeigt, dass wir uns sehr viel in-
64
TNT Express liegt viel an der
tensiver mit der Thematik beschäfti-
Zufriedenheit seiner Mitarbeiter.
gen müssen. Mit dem Ziel: Mitarbeiter/
Das Unternehmen positioniert
innen zu gewinnen und zu binden“,
sich durch unterschiedlichste
beschreibt Dr. Silvia Oimann die Situa-
Maßnahmen als attraktiver
tion. Mitarbeiterrekrutierung fängt mit
Arbeitgeber.
den Auszubildenden an. Noch können
alle Stellen bei TNT besetzt werden.
und helfen, den Arbeitsplatz ergonomi-
120 neue Azubis sind es pro Jahr, der-
scher zu gestalten. Auch unser Konzept
zeit ca. 350 insgesamt, von denen sich
der Konfliktlotsen, neutraler Personen,
TNT positioniert sich durch unter-
jährlich 150 beim großen Auszubilden-
die bei schwierigen Themen über die
schiedliche Maßnahmen als
den-Event in Troisdorf treffen. Ein Bei-
Hierarchieebenen vermitteln, sind ein gu-
attraktiver Arbeitgeber.
spiel von vielen, das zeigt, wie intensiv
tes Argument für neue Kollegen/innen.“
Das Unternehmen hilft seinen Mitarbeitern/innen unter anderem,
man sich bei TNT um seine Mitarbeiter/innen kümmert. Auch wenn es um
Das ipl-Projekt war ein gutes
die Gewinnung neuer Fachkräfte geht
Projekt
oder darum, bestehende Kollegen/in-
Beruf & Familie zu vereinbaren. Kinderbetreuung mit folgendem
nen ans Unternehmen zu binden, zeigt
Abschließend ziehen Dr. Silvia Oi-
Angebot:
sich, dass das Unternehmen auf dem
mann und Michael Hintzke ihr per-
· Tagesmütter und -väter
richtigen Weg ist. „Das ipl-Projekt hat
sönliches Fazit. „Das Projekt hat uns
· P lätze in Kinderkrippen, Spielgruppen,
uns bestätigt, dass Flexibilität und die
ganz einfach bestätigt, dass wir auf
Möglichkeit, auch persönliche Interes-
dem richtigen Weg sind. Wir bekamen
· Notmütter für kurzfristige Betreuung
sen mit dem Beruf zu verbinden eine
durch ipl viel tiefere Einblicke als bei
· Babysitter
immer größere Rolle spielen“, erläutert
unseren intern durchgeführten Mitar-
· Hausaufgabenhilfe
Dr. Silvia Oimann. Und Michael Hintzke
beiterbefragungen. Insofern hat uns
· Au-pair
ergänzt: „In Siegen merken wir immer
das Projekt geholfen, besser zu verste-
wieder, dass wir ein interessanter Ar-
hen, wie wir in Zukunft noch besser
Homecare-Eldercare mit folgendem
beitgeber sind. Wir punkten, weil wir
arbeiten können.“
Angebot:
Kindergärten, Kindertageseinrichtungen
zum Beispiel Massagen anbieten. Phy-
· Service für Mitarbeiter/innen
siotherapeuten stehen der Belegschaft
· Individuelle Planung und Organisation
während der Arbeitszeit zur Verfügung
von Pflege · Umfassende Beratung zur Finanzierung · Vermittlung von Personal · Auswahl von Hilfen, ambulanten Diensten, Heim- oder Rehaplätzen · Beratung zur psychischen Verarbeitung Lebenslagencoaching mit Beratung zu: · Einkommen und Budget · Erziehung · Partnerschaft/Trennung · Sucht · Rückkehr in den Beruf · Lebenskrisen · Gesundheitsmanagement
TNT kümmert sich weltweit intensiv um seine Mitarbeiter – in Deutschland ist das Unternehmen Beruf&Familie-zertifiziert.
65
PARTNER & FÖRDERER
66
PROJEKTBEIRAT Peter Abelmann Log-IT Club e.V.
Dr. Franz Steltemeier Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Duisburg mbH
Hans-Jürgen Baudy GALERIA Logistik GmbH
Roswitha Stock Agentur für Arbeit Köln
Michael Deilmann Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW Andrea Ferger-Heiter GALERIA Kaufhof GmbH Reiner Gottschlich Regionalagentur Region Köln Dr. Christoph Kösters Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen e. V. Andreas Kossiski Deutscher Gewerkschaftsbund Region Köln-Bonn Marcus Michels Alfred Talke GmbH & Co. KG Prof. Dr. Gerhard Naegele Lehrstuhl für Soziale Gerontologie an der Technischen Universität Dortmund Dr. Ulrich Soénius Industrie- und Handelskammer zu Köln
67
TEILNEHMER
68
®
Einige Unternehmen haben mit mehreren Standorten/Niederlassungen teilgenommen.
69
EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT Wichtige Botschaften an die Branche
Personalführung muss man lernen: Die gewerbliche, technische oder kauf-
Der Erfolgsfaktor „Personal“ muss aus
männische Ausbildung reicht nicht zur
seinem Schattendasein treten, er muss
Personalführung. Hier muss in die Schu-
in den Vordergrund gerückt werden.
lung von Führungskräften investiert
Dazu ist es nötig, diesen Erfolgsfaktor
werden.
mit einem angemessenen Maßnahmen-Set (vgl. ipl-Instrumenten-Box) zu
Die Logistikbranche muss dringend ihr
entwickeln, zu pflegen und Employer
Image im Arbeitsmarkt aufbessern: Die
Branding umzusetzen. Die Notwendig-
Attraktivität als möglicher Arbeitgeber
keit erwächst sowohl aus den Konse-
leidet unter dem schlechten Image. Und
quenzen des demografischen Wandels
das erschwert die Personalrekrutierung.
(„Personal wird knapp“) als auch aus steigenden Anforderungen an die Qua-
Den Arbeitgeber-Verbänden und Kam
lifikation von Logistik-Mitarbeiterinnen
mern sowie auch den Arbeitnehmer-
und Mitarbeitern (z.B. durch Kundenan-
Vertretungen kommt die Rolle und Ver-
sprüche, Umgang mit Technik, Sprach-
antwortung zu, diesen Prozess in Gang
kenntnisse).
zu setzen. Es ist ein vielschichtiges und schwieriges Vorhaben, dass voraussicht-
Intelligentes Personalmanagement ist keine „Hexerei“, sondern ein konse-
lich Jahre dauert und fortwährender Unterstützung bedarf.
quenter Einsatz erprobter Werkzeuge. Intelligentes Personalmanagement ist in
Wie geht es in Zukunft mit dem
Groß-Unternehmen wie auch in KMU
ipl-Projekt weiter?
umsetzbar, natürlich muss es dabei an die
angepasst
Die im ipl-Projekt aufgebauten Netz-
werden. Betriebe brauchen (externe)
Rahmenbedingungen
werke, identifizierten Best Practice-
Anstöße, Beispiele und Vorbilder, um in-
Fälle und entwickelten Inhalte wie die
telligentes Personalmanagement schritt
Internetseite www.ipl-nrw.de mit der
weise und angemessen auf- bzw. aus-
Instrumenten-Box bleiben erhalten und
zubauen.
stehen allen Interessierten auch über die Projektlaufzeit hinaus zur Verfügung.
Wer intelligentes Personalmanagement
70
in seinem Unternehmen praktiziert,
Allen beteiligten Unternehmen und
wird davon profitieren, es macht sich
allen Interessierten steht als Kommu-
bezahlt: Motivierte Beschäftigte, gerin-
nikations-
gere Personalfluktuation, höhere Ar-
künftig der Branchenkreis Personal zur
beitsproduktivität sind der Lohn.
Verfügung: Der Branchenkreis Perso-
und
Austausch-Plattform
nal.Logistik.NRW (www.logit-club.de) beschäftigt sich sowohl mit langfristi-
Angebot für Unternehmen
gen Entwicklungen wie dem demografischen Wandel in der Gesellschaft und
Professionelle Beratung zum The-
geänderten Ausbildungs- und Fortbil-
ma Intelligentes Personalmanage-
dungsmöglichkeiten der Arbeitnehmer,
ment steht auch über die Projekt-
als auch mit konkreten Themen des
laufzeit hinaus zur Verfügung. Dr.
betrieblichen Alltags wie Kommunika-
Mortsiefer Management Consul-
tion, Motivation, Krankenstand/Fehl-
ting GmbH hat die gewonnenen
zeiten, Entgeltmodelle, Gesundheits-
Erfahrungen aufbereitet und bietet
management, Konfliktsituationen und
systematische und praxisbewährte
anderem mehr. Die Themenauswahl
Hilfe. Die zahlreichen Beispiele aus
trifft der Kreis selbst. Der Branchen-
dem Projekt zeigen, dass es sich für
kreis Personal tagt regelmäßig (i.d.R.
die Unternehmen lohnt und aus-
alle acht Wochen).
zahlt.
Der Projektbeirat von ipl wird sich
Damit auch mittelständische Be-
künftig halbjährlich mit dem Lenkungs-
triebe unterstützt werden kön-
kreis von Logistik NRW in gemeinsa-
nen, wird in NRW die „Potenzial-
men Sitzungen austauschen und in
beratung“ angeboten. KMU mit
diesem Rahmen die erfolgreiche Arbeit
weniger
aus dem ipl-Projekt in diesem Gremium
können auf das Förderinstrument
fortsetzen.
zugreifen. Bezuschusst werden die
als
250
Beschäftigten
notwendigen Beratungsaufwände gemäß der Richtlinien. Weitere Informationen dazu finden Sie unter www.arbeit.nrw.de. Sprechen Sie uns an! Wir helfen Ihnen gerne und bieten Lösungen.
D r. Mortsiefer Management Consulting GmbH Richmodstraße 13 · 50667 Köln Telefon: 0221 / 272 69 80 www.mortsiefer.de
71
Projektbüro ipl
Unsere Partner:
c/o Dr. Mortsiefer Management Consulting GmbH Richmodstraße 13 · 50667 Köln Telefon: 0221 / 272 69 80 www.mortsiefer.de
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