Nr. 6 Schenna, 27. Juni Jahrgang

Dorfzeitung Versand im Postabonnement, 70% Filiale von Bozen Nr. 6 Schenna, 27. Juni 2008 28. Jahrgang Herz-Jesu-Prozession mit Bischof Wilhelm ...
1 downloads 0 Views 962KB Size
Dorfzeitung Versand im Postabonnement, 70% Filiale von Bozen

Nr. 6

Schenna, 27. Juni 2008

28. Jahrgang

Herz-Jesu-Prozession mit Bischof Wilhelm In Schenna leitete heuer der Diözesanbischof Wilhelm Egger die feierliche Prozession zum Herz-Jesu-Sonntag. Es war sein eigener Wunsch, das diesjährige Herz-Jesu-Fest in der Gemeinde Schenna zu begehen, wo der Ortspfarrer Hermann Senoner drei Pfarrgemeinden, nämlich Schenna, Verdins-Untertall und Tall zugleich zu betreuen hat. So konnte Pfarrer Senoner den Festgottesdienst und die Prozession mit den Gläubigen von Obertall feiern. In Schenna selbst hingegen war es zur Freude und Erbauung der vielen Gläubigen, die wie immer in ihrer schönen Burggräfler Tracht

erschienen waren, Bischof Wilhelm, der den Festgottesdienst in der Pfarrkirche zusammen mit seinem Sekretär Thomas Stürz und mit dem emeritierten Pfarrer Martin Frank zelebrierte und die anschließende Prozession durch das Dorf leitete. Mit der Musikkapelle unter der Führung von Kapellmeister Luis Schönweger war auch die Schützenkompanie Erzherzog-Johann-Schenna angetreten, um dieses Tiroler Hochfest würdig zu begehen. Bischof Wilhelm sprach in seiner kurzen Predigt die Bedeutung des Herz-JesuFestes für die Christenheit und für Tirol im Besonderen an und lud die Gläubigen im

Bischof Wilhelm Egger leitete die diesjährige Herz-JesuProzession in Schenna Sinne des Gedenktages zu einer herzlichen Solidarität im Dorf und im Lande ein. Zum Abschluss wurde das Herz-Jesu-Lied mit großer Andacht gesungen, und auf dem Raiffeisenplatz gab es

unter den Klängen der Musikkapelle Schenna für alle Anwesenden einen kleinen Imbiss und Umtrunk, den die Mitglieder des Pfarrgemeinderates vorbereitet hatten.

Nach der feierlichen Prozession begab sich Bischof Wilhelm zu den vielen Teilnehmern auf den Raiffeisenplatz, wo die Mitglieder des Pfarrgemeinderates einen Imbiss und Umtrunk vorbereitet hatten

Seite 

Schenna, 27. Juni 2008

Jugend-Malwettbewerb der Raiffeisenkasse an den Grundschulen Am 23. Mai 2008 fand auf dem Sportplatz von Schenna im Rahmen des Sportund Spieletages der Grundschulen Schenna, Verdins und Tall die Preisverteilung des Jugend-Malwettbewerbes statt. Das Thema lautete in diesem Jahr „Schule“. Die Jury mit Walter

Innerhofer, Sabine Auer und Maria Unterthurner hatte die schwierige Aufgabe, unter den zahlreichen Bildern jeweils die drei besten einer jeden Klasse auszusuchen. Erstmals wurde dieses Jahr auch ein Klassenpreis vergeben, den die 4. Klasse der Grundschule Schenna

gewinnen konnte. Die Sieger erhielten schöne Sachpreise aus den Händen des Geschäftsführers der Raiffeisenkasse Schenna, Klaus Gufler. Anschließend erhielten alle Kinder noch ein kleines Geschenk und nach

einem gemütlichen Beisammensein mit Würstchen, Gegrilltem und Getränken ging die gelungene Veranstaltung zu Ende. Im Anschluss die Namen der Bestbewerteten in den Grundschulen von Schenna, Verdins und Tall:

Klasse 1 A 14 Teilnehmer

13 Teilnehmer

Klasse 2 A 16 Teilnehmer

Klasse 2 B 12 Teilnehmer

Klasse 3 A 13 Teilnehmer

Klasse 3 B 14 Teilnehmer

4. Klasse 14 Teilnehmer

Klasse 5 A 16 Teilnehmer

Klasse 5 B 15 Teilnehmer

1. 2. 3. 1. 2. 3. 1. 2. 3. 1. 2. 3. 1. 2. 3. 1. 2. 3. 1. 2. 3. 1. 2. 3. 1. 2. 3.

Manuela Gamper Sara Pföstl Cristof Pichler Pia Benedetti Tobias Mitterhofer Markus Kröll Jakob Unterthurner Michaela Dosser Lisa Gilg Sophie Kaufmann Andrea Berti Alexandra Dosser Fabian Benedetti Carmen Dosser Martin Kuppelwieser Simon Kaufmann Claudia Karnutsch Maximilian Ainhauser Cäcilia Mair Maria Kaufmann Angelika Dosser Franziska Unterthurner Clara Dosser Eva Dosser Lena Parth Florian Wörndle Franz Ainhauser

Grundschule Verdins Klasse 1 - 2 10 Teilnehmer

Klasse 3 - 5 12 Teilnehmer

1. 2. 3. 1. 2. 3.

Stefan Kröll Annamaria Kröll Raphael Kröll Sabrina Almberger Petra Mair Gabriel Hertscheg

Grundschule Tall Die Schülerschar am Sportplatz mit Schulleiterin Maria Unterthurner im Vordergrund sowie Lehrpersonen und Eltern im Hintergrund

Nr. 6

Schenna, 27. Juni 2008

Erstkommunion am Muttertag in Verdins

Grundschule Schenna

Klasse 1 B

Die Siegerklasse des diesjährigen Malwettbewerbes, dahinter der Geschäftsführer der Raiffeisenkasse Schenna, Klaus Gufler sowie die Mitarbeiter Verena Pircher und Heinrich Dosser

Nr. 6

Klasse 1 - 5 9 Teilnehmer

1. 2. 3. 4.

Matthias Gufler Elisa Walder Franziska Gufler Martin Haspinger

Die Erstkommunionkinder Sonja Pircher, Veronika Illmer, Michael Almberger, Matthias Kröll, Raphael Kröll; am Altar Pfarrer Hermann Senoner und Pfarrer Martin Frank Am Sonntag, 11. Mai gab es in Verdins viel zu feiern: Pfingsten, Muttertag und Erstkommunion. Bei strahlendem Wetter zogen die fünf Erstkommunionkinder anlässlich ihres Festes in die Kirche ein, begleitet vom Pfarrer, den Eltern, den Lehrerinnen  und der Musikkapelle Schenna. Die zwei Mädchen und die drei Buben waren die Hauptakteure bei der Hl. Messe, zelebriert vom Pfarrer von Schenna, Hermann Senoner und Pfarrer Mar-

tin Frank. Sie begrüßten die zahlreichen Teilnehmer am Gottesdienst, verlasen Bußworte und die Fürbitten, sangen ein eigenes Lied und halfen dem Pfarrer bei der Gabenbereitung. Ein ergreifender Moment für die fünf Erstkommunionkanten, Eltern, Verwandten und die vielen Gottesdienstbesucher, war der Empfang der Hl. Kommunion. Zum Abschluss überreichten die fünf ihren Müttern zum Fest des Muttertages ein Blumensträußchen.

Seite 

Sommerleseaktion für Kinder u. Jugend­ liche zum Thema „Das Tier im Buch“ Im Mittelpunkt der heurigen Sommerleseaktion der Burggräfler Bibliotheken von Juni bis September stehen Geschichten und Wissenswertes über Tiere. Neben lustigen und spannenden Erzählungen gibt es viele interessante Informationen über die einzelnen Tierarten und ihren Lebensraum. Die interessierten Kinder und Jugendlichen finden die ausgewählten Bücher in einem eigenen Regal der Bibliothek Schenna. Gekennzeichnet sich alle Bücher mit obigem Logo. Für jedes ausgeliehene Buch erhält man ein kleines Tierbild. Dieses kann man

an der Pinnwand in der Bibliothek neben der Namen der Leserin, des Lesers kleben und so jederzeit überprüfen, wie viele Bücher man bereits gelesen hat. Wer pro Monat mindestens drei Bücher liest, kann an folgenden Tagen in der Bibliothek eine kleine Überraschung angeln: Freitag 4. Juli, Freitag 18. August, Freitag 12. September, jeweils um 18 Uhr. Der heurige Lesesommer endet schließlich im Oktober mit einer besonderen Abschlussveranstaltung, zu der jeder Leser, jede Leserin persönlich eingeladen wird. Auf zahlreiche Teilnahme an der Leseaktion freut sich das Mitarbeiterteam der Öffentlichen Bibliothek Schenna.

Die gute Tat von Firmlingen Auf dem Weg der Firmvorbereitung beschlossen sieben Schenner Buben eine Summe Geld zu sammeln und diese einer bedürftigen Familie zukommen zu lassen. Über den Bäuerlichen Notstandfonds gelang es ihnen mit einer Familie Kontakt aufzunehmen, die für ihren Sohn Andi, der an einer Entwicklungsstörung leidet, einen speziell für ihn angefertigten Stuhl benötigte. Die Buben entschieden sich dafür, mit dem Reinerlös des „Palmbesenverkaufes“ diesen jungen Mann zu unterstützen. Mit tatkräftiger Unterstützung einiger Väter und Großväter sammelten die Buben Zweige, halfen beim Zusammenbinden und verkauften am Palmsonntag mit großem Eifer Palmbesen an Verwandte und Bekannte. Es kam eine beträchtliche

Summe zusammen, die der betroffenen Familie und dem jungen Andi bei einer kleinen Feier persönlich übergeben wurde (s. Bild unten links). Ein herzliches Dankeschön an alle, die diese Aktion durch ihre Spende unterstützt haben. Vergelt’s Gott!

Hüttenlager 2008 des AVS in Landro Die AVS-Jugend Schenna lädt zum Hüttenlager vom 19.7. bis 26.7.2008 ins Bergheim Lan­dro ein. Anmeldung bis Montag, 7.7.2008 bei Markus Müller in der Raiffeisenkasse Schenna zusammen mit der Einzahlung (Achtung: begrenzte Teil­ nehmerzahl)!

Seite 

Schenna, 27. Juni 2008

Nr. 6

Raiffeisen-Mitgliederausflug 2008 Auch heuer wieder veranstaltete die Raiffeisenkasse Schenna einen Ausflug für Mitglieder, die bei der Jahresversammlung ausgewählt worden waren, und für deren Ehepartner. Diesmal konnten Obmann Stefan Klotzner und Direktor Klaus Gufler am 21. Mai bei der Abfahrt die über 30 Teilnehmer zu einer Fahrt in den Vinschgau willkommen heißen. Erstes Ziel war das Marmorwerk in Laas. Der Direktor der dortigen Berufsschule, Franz Waldner, übernahm die Führung und erklärte die Vorgänge vom Marmorabbau bis zur feinsten Verarbeitung. Die Schenner konnten dabei auch die Eingangs­stollen und den Transportweg bis zum Werk in Laas sehen. Auch die vielen Schneidegeräte waren aus der Nähe zu sehen und zu hören. Berge von tonnenschweren Blöcken türmten sich vor den Beschauern auf und beeindruckten alle. Direktor Waldner berichtete auch über die Geschichte des Marmorabbaues und über die Absatzmöglichkeiten früher und heute. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden zum Beispiel von den Amerikanern Tausende

von Marmorkreuzen für ihre in Italien gefallenen Soldaten bestellt. Auch arabische Ölmilliardäre kaufen Unmengen von Großblöcken aus dem Laaser Marmorwerk. Im Saal der Raiffeisenkasse Laas wurde den Fahrtteilnehmern dann ein äußerst interessanter Film über den Marmorabbau in frühester Zeit gezeigt, als die Riesenblöcke noch mit primitivsten Mitteln aus dem Berg geholt und mit dem Schrägaufzug nach Laas hinuntergebracht wurden. Der Direktor der Raiffeisenkasse Laas, Ludwig Platter, lud die Schenner Raiffeisenkasse-Mitglieder zu einem köstlichen Halbmittag mit Vinschger Eigenprodukten vom Paarlbrot bis zu Speck, Wurst und Käse ein, der von den Produzenten, zwei jungen Bauern aus Laas serviert wurde. Dann ging die Fahrt weiter nach Burgeis, wo ein gutes Mittagessen auf die Schenner und Schennerinnen wartete, bevor man entweder zu Fuß oder mit Bus zum Kloster Marienberg aufbrach. Abt Trauner selbst übernahm dort die Führung zuerst durch das Klostermuseum, das erst vor kurzem errichtet worden ist und dem

Schenna, 27. Juni 2008

Seite 

Der „Weiße Heilige” restauriert

Die Fahrtteilnehmer mit Abt Trauner vor dem Marienberger Kloster Besucher die Geschichte dieses einmaligen Benediktiner-Bergklosters ab dem 12. Jahrhundert in Wort und Bild zeigt. Vor allem wurden auch Bilder von den in der Krypta erhaltenen großartigen Engelfresken gezeigt, die dann von den Fahrtteilnehmern besichtigt werden durften. Abt Trauner bekam viel Beifall für seine lehrreichen Ausführungen. Um 18 Uhr wurde die Heimfahrt angetreten und alle bedankten sich bei Obmann Klotzner und Direktor Gufler für den erlebnisreichen und genussvollen Tag, der bis zur abendlichen Heimfahrt regenfrei geblieben war.

IMPRESSUM: „Dorfzeitung Schenna” Eigentümer und Herausgeber: Dorfzeitung Schenna, Wiesenweg 3, 39017 Schenna - Druck: MEDUS, Meran, Georgenstr. 7/a - Verantwortlich für den Inhalt im Sinne des Pressegesetzes: Dr. Martha Innerhofer Redaktion:

Die Raiffeisenkasse-Mitglieder aus Schenna vor den riesigen Marmorblöcken im Laaser Marmorwerk

Nr. 6

Dr. Walter Innerhofer Josef Innerhofer Hermann Orian Elisabeth Flarer Dosser Dr. Andreas Dosser Stefan Wieser

Erscheint: monatlich, Redaktionsschluss: jeden ersten Samstag im Monat. Abgabe von Zeitungsartikeln bei den Redaktionsmitgliedern oder per E-Mail an [email protected]. Eingetragen beim Landesgericht Bozen mit Dekret vom 28.08.1992, Nr. 8469. - Versand im Postabonnement, Art. 2, Absatz 20/C, Gesetz 662/96, Filiale von Bozen

Tallner Sunntig 2008 Auch heuer wieder veranstalten die Tallner Gastwirte gemeinsam mit den Seilbahn- und Sesselliftbetreibern die bereits allseits beliebte Aktion „Tallner Sunntig“, wobei den Besuchern aus nah und fern mit ermäßigten Preisen bei den Aufstiegsanlagen nach schönen Wanderungen im reizvollen Hirzer Wanderparadies viele Einkehrmöglichkeiten in Prenn, in Videgg und im Gebiet der Tallner und der Hinteregger Alm bei heimischen Gerichten und fröhlicher Musik geboten werden. Die ersten drei Tallner Sunntige jeweils am ersten Sonntag im Mai, Juni und Juli sind bereit vorüber. Es stehen noch weitere drei im August, September und Oktober an, die ebenfalls wieder unter ein bestimmtes Thema gestellt wurden: am 3. August „Tallner Sommer“, am 7. September „Wanderfreuden“ und am 5. Oktober „Herbststimmung“.

Auf Anregung des Vereins für Kultur und Heimatpflege Schenna ließ der Besitzer der Kapelle des Weißen Heiligen am Aufgang zum Schloss, Richard DosserBaumann, kürzlich das ehrwürdige Denkmal aufwendig restaurieren, so dass es nun in neuem Glanz dasteht. Am vergangen 16. Mai, dem Tag des Heiligen Johannes Nepomuk, um den es sich beim Weißen Heiligen handelt, wurden die Kapelle und die marmorne Heiligenstatue im Rahmen einer kleinen Feier auf der Schlossbrücke gesegnet. Der Obmann des Kulturvereins, Bruno Bacher begrüßte hierzu den Herrn Pfarrer Hermann Senoner, den Bürgermeister Luis Kröll, den Grafen Franz Spiegelfeld und seine Gemahlin, Gräfin Johanna von Meran, die Restauratorin Brigitte Esser, die Vertreter der Baufirmen und rund 45 anwesende Schennerinnen und Schenner. Er erzählte kurz den Verlauf der Arbeiten an der Kapelle, die in den 70er Jahren des vergangenen Jahr-

hunderts durch den Verkauf des Gartengrundstückes auf der dem Schloss gegenüberliegenden Straßenseite durch den Schlossherren an Rudolf Dosser-Baumann, den Vater des heutigen Besitzers des Baumannhofes, an diesen übergegangen war. Allerdings war an den Verkauf die Auflage gebunden, das Denkmal auch zu erhalten und zu pflegen. Ursprünglich stand die Statue dieses Brückenheiligen wohl an der Schlossbrücke. Jetzt wurde die Kapelle im Auftrag des Baumann-Bauern trockengelegt und saniert und die Heiligenstatue von Brigitte Esser fachmännisch gesäubert und restauriert. Pfarrer Senoner gab seiner Freude über die gelungene Restaurierung Ausdruck und erzählte kurz die Lebensgeschichte und die Legende des Hl. Johannes Nepomuk, des Brückenheiligen aus Böhmen. Sein Sturz von der Brücke in die Moldau gehört zu den häufigsten Martyriumsszenen in der Heiligengeschichte. Auch in unserem Land finden wir an

An die 45 Schennerinnen und Schenner versammelten sich am vergangenen 16. Mai auf der Schlossbrücke zur Segnung der restaurierten Kapelle des Weißen Heiligen, Johannes von Nepomuk; im Bild: Bürgermeister Luis Kröll überbringt Grußworte

Die restaurierte Kapelle des Weißen Heiligen, Johannes von Nepomuk, am Schlossweg von Schenna

Bruno Bacher, Obmann des Kulturvereins, Richard DosserBaumann, Besitzer der Kapelle des Weißen Heiligen, und Franz Graf Spiegelfeld berichteten über die Restaurierung des Denkmals, vorne links Pfarrer Hermann Senoner, der die Segnung vornahm

Brücken und in Kirchen zahlreiche Darstellungen dieses so populären Heiligen. Pfarrer Senoner erinnerte sich dabei auch an seine Kooperatorenjahre in Dorf Tirol, wo am 16. Mai immer eine Prozession zu Ehren dieses Heiligen stattfand. Auch in Walten in Passeier wird die Johannesstatue an diesem Tag bei einer Prozession symbolisch in den Bach gesenkt. Johannes von Nepomuk wird als Patron gegen Wassergefahren angerufen, andererseits ist er Patron

des Beichtgeheimnisses, der Verschwiegenheit und der Verteidigung des guten Rufes. Das Haus Habsburg hat ihn zu seinem Patron erwählt und dem Jesuitenorden ist er zweiter Fürsprecher. Graf Franz Spiegelfeld erläuterte sodann die Inschriften, die am Sockel der Statue zusammen mit dem Wappen der Grafen von LichtensteinKastelkorn angebracht sind. Das Wappen ziert auch einen Kachelofen im Schloss Schenna.

Seite 

Richard Dosser-Baumann als derzeitiger Besitzer des Grundstücks und der Kapelle des Weißen Heiligen berichtete im Anschluss kurz über den Fortgang der Restaurierungsarbeiten und lobte die gute Zusammenarbeit mit den Firmen und mit der Restauratorin. Bürgermeister Kröll bedankte sich für den Einsatz des Kulturvereins und des Grundbesitzers, wodurch das Denkmal des Schutzpatrons am Schlossweg nun wieder für alle Betrachter in neuem Glanz dasteht. Auch Brigitte Esser bedankte sich bei den Schen-

Schenna, 27. Juni 2008

nern für den Auftrag, dieses Denkmal restaurieren zu dürfen und erklärte kurz die Arbeiten, die dabei durchgeführt wurden: Trockenlegung der Kapelle, Abnehmen des alten Putzes und Neuverputz mit heller Bemalung der Kapelle al fresco, Reinigung der Statue aus weißem Marmor mit destilliertem Wasser, Reinigung und Neubemalung des Strahlenkranzes; der Kranz besteht aus fünf Sternen, die die Buchstaben T A Q U I ­tragen. Dieses lateinische Wort bedeutet „Ich habe geschwiegen“, was den Heiligen Johannes Nepomuk als

Für den gemeinhin höchsten Schutzpatron der Gefährdeten, für den ersten Märtyrer wegen des Bußsakramentes, für den Fürsprecher in allen Notlagen, den heiligen Johannes Nepomuk haben diese Statue zum Zeugnis gebührender Dankbarkeit errichten lassen der erlauchteste Thomas Joseph, des Heiligen Römischen Reichs Graf von Liechtenstein, Freiherr von Castelcorn, Herr von Schenna, usw. usw. und in tiefster Trauer seine Ehefrau Frau Leopoldine, geborene Gräfin von Schrattenbach, usw. usw. im begonnenen zweiten Jahr ihrer glücklichen Ehe.

Patron des Beichtgeheimnisses ausweist. Nach der Segnung der restaurierten Kapelle des Weißen Heiligen durch Pfarrer

Nr. 6

Hermann Senoner spendierte die Familie DosserBaumann für alle Abwesenden noch einen kleinen Imbiss und Umtrunk.

Das Wappen der Lichtenstein-Kastelkorn ist seit der Erhebung in den Grafenstand 1530 geviert und mit einem Herzschild belegt. Dieses zeigt das Stammwappen der Lichtensteiner mit einer gestürzten eingebogenen silbernen Spitze. Die Felder links oben und rechts unten zeigen jeweils einen aufgerichteten, nach innen schauenden (silbernen) Löwen (Castelbarco + Castelcorno), das zweite und dritte Feld zeigen ebenfalls zwei Löwen, wobei der rechts oben dem wachsenden roten Löwen des Schenner Wappens entspricht. Auf dem Schild ruhen drei Spangenhelme, links mit dem silbernen Löwen (Castelbarco), in der Mitte mit Stulphut und Straußenfedern (Lichtensteiner) und rechts vor einem Pfauenwedel mit dem wachsenden roten Löwen (Schenna)

Das Chronogramm in der letzten Zeile ergibt die Jahrzahl 1733

Wappen und Inschriften am Sockel der Marmorstatue des Hl. Johannes von Nepomuk, den die Schenner den Weißen Heiligen nennen

Echt schennerisch lobelet = lauwarm olottern = abbetteln oluckn = abdecken oschreckn = leicht erwärmen (z.B. ein Getränk) opfitschn = entwischen

Flichtern (die) = grünes Kraut an Rübengewächsen schåffn = befehlen unschåffn = beauftragen musign = Musik machen Fuchs passen = auf die Geburt eines Kindes warten Profum = Parfüm

Nr. 6

Schenna, 27. Juni 2008

Altbürgermeister Hans Daprà zum ehrenden Gedenken Nachdem die ganze Familie am 13. April im Krankenhaus von Meran mit ihm noch Geburtstag gefeiert hatte, ist der Altbürgermeister von Schenna, Hans Daprà, am 28. April 2008 in seinem 87. Lebensjahr verstorben. Geboren wurde der Hans als einziges Kind des Dorfschmiedes Johann Daprà und der Maria Illmer, Dosser Mitzi, am 13.4.1921 im Schmiedhaus von Schenna. An eben diesem Tag wurde sein Vater Johann (geb. 1892), der bei der Holzarbeit verunglückt war, beerdigt. Die Eltern waren noch nicht einmal zwei Jahre verheiratet gewesen, als im April 1921 das tragische Unglück geschah. Mutter Mitzi blieb daraufhin Witwe. Sie war Postträgerin, optierte 1939 für Deutschland und wanderte 1940 nach GarmischPartenkirchen aus. Der Großvater väterlicherseits stammte aus Cavalese und war Dorfschmied in Schenna. Mit der Großmutter von Hans Daprà, Maria Kofler, hatte er zwei Söhne: Johann (geb. 1892), den Vater von Hans, und Philipp (geb.1894). Der Schmied aus Cavalese starb noch in den 1890er Jahren an einer Typhusepidemie, als die Schmiedin, Maria Kofler, gerade einmal 22 Jahre alt war. Die Schmiedin war nebenbei Geschäftsfrau und führte im Unterdorf ein Magazin mit einem kleinen Laden. In zweiter Ehe heiratete sie Luis Pichler aus dem Eggental, dem sie vier Kinder schenkte: Luis, Maridl, Sepp und Toni. Toni wurde Geschäftsmann und führte den Schmied-Laden an der Abzweigung der Verdinser Straße, der später, als Toni mit seiner Familie das Wein-

messer-Haus samt Stadel am Dorfeingang kaufte und dort den neuen SchmiedLaden erbaute, an Maridl, inzwischen verheiratete Honeck, ging. Der Schmiedbub Hans Daprà besuchte in Schenna die damals italienische Volksschule und ging dann nach Rentsch bei Bozen in die Schmiedlehre. Nachdem seine Mutter nach Deutschland ausgewandert war, arbeitete er als Schmiedgeselle beim zweiten Mann seiner Großmutter, Luis Pichler, in der alten Schmiede von Schenna. Im November 1941 wurde der damals 20jährige zur deutschen Wehrmacht einberufen und kam für zwei Jahre an die russische Front bei Leningrad und 1943 nach Monte Cassino in Süditalien. Nach dem Kriegsende 1945 kam er auf dem Rückzug in einem Fußmarsch bis nach Aosta und von dort heim nach Schenna. Hier übte er wieder das Schmiedehandwerk aus. Alsbald holte er auch seine Mutter, die Dosser Mitzi, über die Berge zurück in die Heimat. Im November 1951 heiratete Hans Daprà die Schlosswirtstochter Rosa Prunner, geboren im Jahre 1927 als viertes Kind der Familie Prunner. Aus der glücklichen Ehe gingen sieben Kinder hervor. 1955 verlegte die Familie Daprà die Schmiedewerkstatt an den Dorfeingang, wo sie auch eine kleine Tankstelle einrichtete und führte. Aus der Schmiedearbeit, die der Hans über alles schätzte und ehrte, wurde nun nach und nach eine Mechanikertätigkeit. Hans war ein Mann, der die Gemeinschaft liebte und so Mitbegründer und Mitglied zahlreicher Vereine im Dorf

wurde. Bald nach dem Krieg, als die Musikkapelle Schenna wieder aktiv wurde, war er als Schlagzeuger einer der ersten Musikanten, der mit Vorliebe die Tschinellen schlug. Bei der Gründung des Vereines für Kultur, Heimatpflege und Verschönerung im Jahre 1955 stand er Pate und saß viele Jahre als Vereinskassier im Ausschuss desselben. Dabei vernachlässigte er nie sein Handwerk und schmiedete eigenhändig die Laternen für die erste Straßenbeleuchtung in Schenna, die damals noch mit privaten Geldern einzelner Unternehmer und Bürger errichtet wurde. 1969 wurde Hans Daprà zum Bürgermeister von Schenna gewählt und blieb es elf Jahre lang bis 1980. Beim großen Murbruch im Gampeltal des Jahres 1979 schweißte er eigenhändig die schwer in Mitleidenschaft gezogene

Seite 

Wasserleitung, damit das Dorf wieder mit Trinkwasser versorgt werden konnte und ging als „schweißender Bürgermeister“ in die Schlagzeilen der Tagespresse ein. Als Gemeindevorsteher setzte er sich auch mit Vehemenz für die Belange der Bergbauern, insbesondere derer von Tall ein. Bereits im Jahre 1956 stieg die Familie Daprà in bescheidener Weise in das beginnende Tourismusgeschäft von Schenna ein und vermietete fünf Gästebetten. Aus dem ersten Haus „Zum Schmied Hans“ wurde 1977 eine größere Pension, die heute der Sohn Franz mit seiner Frau führt. Franz war es auch, der das Schmiedewerkzeug des Vaters, um es aufzubewahren, zu kunstvollen Fenstergittern und Stiegengeländern im neuen Haus verarbeitete. Am 30. April 2008 wurde der geschätzte Altbürgermeister von Schenna, Johann Daprà, unter den Klängen seiner Musikkapelle und begleitet von den Abordnungen der zahlreichen Vereine und Verbände sowie einer großen Schar von Verwandten und Bekannten aus nah und fern zur Pfarrkirche von Schenna begleitet und in einer ehrenvollen Feier im Ortsfriedhof beigesetzt (untenstehend die Grabrede von Bürgermeister Luis Kröll). Er ruhe in Gottes ewigem Frieden!

Bürgermeister würdigt Johann Daprà Wenn wir heute Abschied nehmen müssen von unserem Altbürgermeister Hans Daprà, Schmied Hans, dann tun wir das als Dorfgemeinschaft in großer Dankbarkeit und Anerkennung für Deinen vorbildhaften und großartigen Einsatz in den verschiedenen Berei-

chen unseres Dorflebens. Denn neben der Fürsorge um Deine Familie, der ich im Namen der Bevölkerung unser tiefes Mitgefühl ausspreche, galt Dein Einsatz, Hans, Deine ganze Schaffenskraft schon von früher Jugend an unserer Dorfgemeinschaft. Mitten im Dorf aufgewach-

Seite 

sen, bist Du von Kind auf eng mit dem Dorf und den Vereinen verwachsen gewesen. Oft und mit großer Begeisterung bist Du früher in den Kirchturm gestiegen, um damals noch händisch die Glocken zu läuten, zum letzten Mal wohl zum sogenannten „Sturmläuten“ bei der Übung mit den historischen Einsatzgeräten anlässlich der 125-Jahr-Feierlichkeiten der Feuerwehr Schenna. Als langjähriger aktiver Wehrmann und Ehrenmitglied der Feuerwehr Schenna hast Du als zeitweiliger Gruppenkommandant Mitverantwortung übernommen und warst immer ein hilfsbereiter Kamerad. Ebenso Ehrenmitglied warst Du bei der Musikkapelle Schenna, der Du kurze Zeit auch als Obmann vorgestanden bist. Der Musik galt Deine besondere Begeisterung und die meisten von uns hier Anwesenden haben Dich als aktiven Musikanten mit den Tschinellen in Erinnerung. Als Gründungsmitglied des Vereins für Kultur und Heimatpflege im Jahr 1955 und schließlich als Ehrenmitglied war Dir der Erhalt unser Heimat und unserer Landschaft, sowie die Pflege von Brauchtum und Tradition bis zuletzt besonders wichtig. Da Du gerne fotografiert hast, bleibt viel Schönes unserer Heimat in Deinen Bildern der Nachwelt erhalten. Im früheren Verwaltungsrat des Altersheimes hast Du Dich für die Bedürftigen und alten Menschen im Dorf eingesetzt. Deine Arbeit in den verschiedenen Vereinen und Verbänden unseres Dorfes hat dazu beigetragen, dass Du, Hans im Jahr 1969 zum Bürgermeister gewählt worden bist und dieses Amt bis 1980 über 11 Jahre bekleidet hast. In der Zeit Deiner Amtspe-

Schenna, 27. Juni 2008

Johann Daprà, Bürgermeister von 1969-1980 (Aufnahme anlässlich der 100-JahrFeier der Freiw. Feuerwehr Schenna 1978) rioden hat sich unser Dorf stark verändert. Der aufstrebende Tourismus brachte eine intensive Bautätigkeit mit sich. Neben den Gastbetrieben und Zimmervermietungen erlebte auch das Handwerk und der Detailhandel einen Aufschwung. So hast Du gemeinsam mit Deiner Frau Rosa eine Tankstelle mit Werkstatt und eine Frühstückspension errichtet. Auch die Gemeindeverwaltung war damals stark gefordert, verschiedene Infrastrukturen zu schaffen und zu verbessern, stellvertretend sei hier die Straßenbeleuchtung erwähnt, deren Laternen Du sogar selbst gefertigt hast. Der Bau des Freibades auf der Mitterplatt, die neue Volksschule mit Kindergarten in Schenna und der Bau der Feuerwehrhalle Schenna sind Eckpfeiler Deiner Arbeit als Bürgermeister. Was Dich ausgezeichnet hat war aber immer Deine Volksnähe. Deine Ent-

scheidungen waren geprägt durch möglichst wenig Bürokratie, aber immer für die Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde. Neben der wirtschaftlichen Entwicklung des Dorfes waren Dir die Landwirtschaft, besonders die Bergbauern, aber auch die kulturellen und sozialen Anliegen wichtig! Der Umgang mit den Menschen hat Dir viel Freude bereitet, so warst Du Hans in den verschiedenen Vereinen und Verbänden, die Du stets gefördert hast, ein guter Kamerad, der bis ins hohe Alter auch gerne gefeiert hat. Neben den zahlreichen Ehrungen für all Deinen Einsatz für unser Dorf hat Dich die Verleihung der Verdienstmedaille des Landes Tirol besonders gefreut. Leider hast Du auch die Wirren des II. Weltkrieges mitgemacht. Als einer der ersten, die aus Schenna eingezogen wurden, hast Du in der Gebirgstruppe eine lange und sinnlose Zeit an der Front verbracht. Dein späterer Einsatz für das Allgemeinwohl unseres Dorfes ist somit wohl auch als Dankbarkeit für die gesunde Heimkehr aus dem Krieg zu verstehen. In Erinnerung an die Kameraden warst Du immer aktives Mitglied des Südtiroler Kriegsopfer- und Fr o ntk ä m pfe r ve r b a n d e s und bis zuletzt im Ortsausschuss tätig. Als unterstützendes Mitglied der Schützenkompanie Erzherzog Johann bist Du auch immer für Glaube und Heimat eingetreten. Lieber Hans, wenn sich unter den Klängen der Musikkapelle die Fahnen zum letzten Gruß über Deinen Sarg senken, nehmen wir Abschied in Anerkennung und Dankbarkeit für all Dein Wirken für die Dorfgemeinschaft. Uns bleibt das ehrende Andenken an einen

Nr. 6

aufrechten Tiroler, einen Schenner durch und durch, der sein Dorf und seine Leute gern gehabt hat. Im Namen der Dorfbevölkerung sage ich Dir Hans ein aufrichtiges Vergelt’s Gott! Pfiat Di Hans!

Terminkalender 30. Juni: - Letzter Termin zur Abgabe der Einkommenssteuererklärung - Mod. UNICO 2008 - für natürliche Personen und Personengesellschaften bei ermächtigten Intermediären (telematisch innerhalb 30.09.2008). Für Kapitalgesellschaften ist nur mehr der elektronische Versand vorgesehen (innerhalb 30.09.2008). 10. Juli: - Einzahlung des Tourismusbeitrages für den Monat Juni. 16. Juli: - Einzahlung der im Monat Juni getätigten Steuerrückbehalte auf Vergütungen an Freiberufler, Angestellte, Provisionen und Kapitalerträge. - Einzahlung der 1. Rate SCAU an das NISF (für Landwirte). - M W S t . - A b r e c h n u n g für den Monat Juni und eventuelle Einzahlung der Schuld. - Einzahlung der Sozialversicherungs- und Krankenkassenbeiträge für den Monat Juni an das NISF. - Letzter Termin für die Einzahlung (mit Zinsaufschlag von 0,40%) der Einkommenssteuer - Mod. UNICO 2008 bzw. der 1. Akontozahlung der natürlichen Personen und Personengesellschaften.

Nr. 6

Schenna, 27. Juni 2008

Sommerausflug des Heimatpflegevereins nach Nordtirol Schloss Tratzberg, Achensee und Eben begeistern 70 Teilnehmer So schnell war der Sommerausflug des Vereins wohl noch nie ausgebucht; bereits nach wenigen Tagen waren die letzten Plätze im großen Prunner-Reisebus vergeben. Die Warteliste wurde immer länger und so entschloss sich Obmann Bruno Bacher, der auch dieses Jahr den heimatkundlichen Ausflug vorbereitet hatte, noch einen kleineren Bus vom Reisebüro Martin in Lana zu organisieren. Rund 70 Teilnehmer, darunter auch einige Kinder und Jugendliche, vor allem aber viele treue Vereinsmitglieder starteten am Pfingstmontag, 12. Mai um 7 Uhr vom Dorfplatz in Richtung Nordtirol. Während der Fahrt erzählte Bruno Bacher den Teilnehmern im großen Bus über Interessantes und Wissenswertes entlang der Wegstrecke. Die Reiseleitung im kleinen Bus hatte Walter Innerhofer übernommen. Gegen 9.30 Uhr kamen die Schenner in Jenbach an, wo sie sich im Gasthof „Schlosswirt“ zu Füßen des Schlosses Tratzberg einen Kaffee oder einen kleinen Halbmittag genehmigten. Anschließend ging’s mit einem Bummelzug hinauf zur geschichtsträchtigen Burganlage. Dort wurde allen Besuchern ein kleines Tonbandgerät mit Kopfhörern übergeben und so erfuhr man – erzählt aus der Sicht mehrerer Schlossbewohner aus verschiedenen Jahrhunderten - von der wechselvollen Geschichte dieses Schlosses: Tratzberg wurde im 13. Jh. erstmals urkundlich erwähnt. Im 15. Jh. diente es Kaiser Maximilian I. als Jagdschloss, der es nach einem Brand, der die Burg völlig

zerstörte, durch Tausch den reichen Bergwerksbesitzern Tänzel überließ. Diese errichteten um 1500 den ersten spätgotischen Teil des Schlosses. 1554 wurde der Augsburger Kaufmann Georg Ritter von Ilsung neuer Schlossherr und erweiterte Tratzberg im Stil der Renaissance mit dem prachtvoll bemalten Innenhof. Das Kaufmannsgeschlecht der Fugger, welches als Besitzer folgte, stattete das Schloss mit dem bis heute erhaltenen Inventar aus. Nach mehreren Besitzerwechseln ging Tratzberg 1847 in den Besitz der Grafen Enzenberg über, deren privater Wohnsitz es bis heute ist. Dem Engagement der Familie Enzenberg ist es zu verdanken, dass das Schloss nach einer umfangreichen Renovierung heute einem breiten Publikum zugänglich ist. So konnten die Schenner Heimatpfleger bei ihrem Rundgang durch das Schloss einzigartige Mar-

morsäulen, kunstvoll verzierte Holzdecken und aufwendig gearbeitete Intarsien bewundern. Unter den vielen wertvollen Möbeln aus der Gotik und der Renaissance befindet sich auch der sogenannte Reifensteiner Kasten, ein kunstvoll geschnitzter Schrank aus Südtirol, der zu den wertvollsten Möbelstücken des süddeutschen Raumes zählt. Außerdem gibt es manche Geheimtreppe und Geheimtüre zu entdecken. Das Herzstück von Tratzberg jedoch ist der Habsburger Saal, in dem sich ein einzigartiges Wandgemälde des Stammbaumes der Habsburger befindet. Entlang allen vier Wänden sind an die 150 Personen dargestellt. Den Abschluss des Rundganges bildet die spätgotische Kapelle sowie die Rüstkammer mit zahlreichen mittelalterlichen Waffen. Nach der Schlossbesichtigung, die wohl alle beeindruckt hatte, ging’s von Jenbach den Achensee

Schloss Tratzberg hat neben vielen wertvollen Gegenständen aus Gotik und Renaissance eine moderne Schlossführung zu bieten: Die Schenner Heimatpfleger unterwegs mit dem „Audio-Guide“

Seite 

entlang hinauf nach Achenkirch an die nördliche Spitze des Sees, wo im Gasthof Fischerwirt das Mittagessen vorbestellt war. Aus der reichhaltigen Speisekarte wählten die Reiseteilnehmer Fischspezialitäten oder Gerichte aus der regionalen Küche. Die großzügige Mittagspause ließ auch noch Zeit für einen Nachtisch oder einen Kaffee. Anschließend spazierten alle gemütlich zur Anlegestelle der Achenseeflotte und warteten auf das Passagierschiff, die MS Tirol. Auf dem Achensee, der mit 9,4 km Länge und 1 km Breite der größte See Tirols ist, verkehren bereits seit 1887 Passagierschiffe. Die heutigen modernen Motorschiffe bieten Platz für 600 Personen. Das Wetter zeigte sich an diesem Pfingstmontag von seiner schönsten Seite und so nahmen alle gerne auf einem der beiden Decks Platz und genossen die herrliche Aussicht auf das Rofanund das Karwendelgebirge. Nach einer halben Stunde Fahrt legte die MS Tirol in Pertisau an und die Schenner verließen mit Dutzenden Urlaubern das Schiff. Im Bus wurde die Fahrt Richtung Eben fortgesetzt. Auf dem Weg dorthin erzählte Burgi Waldner über ihre Namenspatronin, die hl. Notburga, welcher die Pfarrkirche in Eben geweiht ist. Die Tiroler Landesheilige, die Ende des 13. Jahrhunderts lebte, ist den meisten als fromme Bauernmagd bekannt. Tatsächlich arbeitete sie aber nur fünf Jahre als Dienstmagd bei einem Bauern in Eben und war die übrigen Jahre ihres Lebens Köchin und Türbeschließerin auf der Rottenburg oberhalb Rotholz. Aus ihrer Zeit als Bauernmagd ist jedoch die Legende vom Sichelwunder überliefert, durch welches

Seite 10

Schenna, 27. Juni 2008

Nr. 6

Fahrt mit älteren und alleinstehenden Menschen von Schenna

Die Heimatpfleger vor der Pfarrkirche von Eben, die der hl. Notburga geweiht ist sie später zur Patronin der Bauern und Dienstboten, der Arbeitsruhe und des Feierabends wurde. Notburga wurde 1313 in der kleinen Rupertikapelle, der späteren Pfarrkirche von Eben, beigesetzt. Im Jahr 1718 wurde ihr Grab geöffnet und ihre Gebeine wurden nach dem Kirchenneubau in den Jahren 1735-1738, in Brokat gekleidet und mit Edelsteinen verziert, auf dem Hochaltar aufgestellt. Die schöne barocke Pfarrkirche, die erst vor wenigen Jahren mit viel Geduld, Gefühl und Geld renoviert worden war, wollten sich auch die Schenner Heimatpfleger ansehen. Die von außen eher schlicht wirkende Dorfkirche überrascht im Inneren durch herrliche Stuckaturen, meisterhafte Deckengemälde und reich verzierte barocke Altäre. Die Heimatpfleger bestaunten vor allem den Deckenbilderzyklus, welcher Begebenheiten aus dem Leben der hl. Notburga zeigt, und die reich verzierten Reliquien auf dem Hochaltar. Nachdem man vor der Notburga-Kirche noch ein Erinnerungsfoto gemacht hatte, fuhr die große Gruppe weiter zum Gasthof Rieder oberhalb Jenbach, wo man sich vor der Heimfahrt noch eine

zünftige Marende gönnte. Gegen 21.30 Uhr waren die Heimatpfleger wieder zurück in Schenna. Bruno Bacher, Obmann des Vereins und Organisator dieser heimatkundlichen Fahrt freute sich, dass die vielen Teilnehmer mit dem interessanten Programm und der guten Organisation auch dieses Jahr wieder sehr zufrieden waren.

Am Herz-Jesu-Sonntag, 1. Juni 2008, fand zum 50sten Mal die traditionelle Fahrt für die älteren und alleinstehenden Schenner Mitbürger statt. Um 13.30 Uhr starteten die Teilnehmer bei der Feuerwehrhalle mit schön geschmückten Autos, 18 an der Zahl. Auch sieben Altersheimbewohner waren mit von der Partie. Ziel des Ausfluges was das kleine Kirchlein beim Taser. Da Hochwürden Pfarrer Hermann Senoner anderweitige Verpflichtungen hatte, erklärte sich Frau Monika Gamper Klotzner bereit, die Andacht zu gestalten. Es wurden Herz-Jesu-Lieder gesungen und Fürbitten gelesen. Die Geschichte „Hundebabys zu verkaufen“, die von Monika Klotzner erzählt wurde, war tiefgründig und ging allen sehr zu Herzen. Anschließend begab man sich zum gemütlichen Teil

Die wichtigsten Beschlüsse des Gemeindeausschusses im Mai 2008 Adaptierung des Unterwirtsgebäudes für die Unterbringung der öffentlichen Bibliothek - Genehmigung des I. Zusatz- und Varianteprojektes Ankauf von 3 PCs mit Monitoren für die Bibliothek in Schenna Erweiterung der öffentlichen Straßenbeleuchtung in der Ifingerstraße - Vergabe der Arbeiten Steinschlag auf dem Wanderweg „Verdins - Tall“ im Bereich „Sandegg - alte Masulbrücke“ - Vergabe der Arbeiten Erweiterung der Dorfbeleuchtung Schenna „Farmerbrücke - Pichler“ - Genehmigung des Endstandes und der Bescheinigung über die ordnungsgemäße Ausführung der Arbeiten Gewährung eines ordentlichen Beitrages an den Tourismusverein Schenna Montage eines Treppenhandlaufs im Altersheim Schenna Ausbau der Kreuzung Verdinserstraße / Ifingerstraße - Genehmigung des Protokolls zur Vereinbarung neuer Preise Beauftragung eines Technikers mit der Überprüfung von Gebäudetragwerken und Brücken

in den Gasthof Taser. Dort gab es für die 82 Teilnehmer eine ordentliche Marende mit Kaffee und Kuchen. KVW-Obmann Albert Haller begrüßte die Anwesenden herzlich und wünschte allen einen guten, geselligen Nachmittag. Auch Bürgermeister Alois Kröll richtete einige Worte an die Teilnehmer. Er freute sich über die rege Teilnahme, dankte dem KVW-Obmann und seinem Team für die fleißige Arbeit und unterstrich die Wichtigkeit, Gemeinschaft im Dorf zu pflegen und zu erhalten. Unter den Anwesenden war auch Dr. Rudolf Raffl, der die Senioren schon seit Jahren begleitet, aber Gott sei Dank noch nie wirklich in Anspruch genommen wurde, und der einstige Bürgermeister Josef Unterthurner. Gegen Ende der Veranstaltung wurden noch die üblichen Ehrungen für 50 Jahre KVW-Mitgliedschaft vorgenommen. Dazu wurden Franz Mairhofer, Maria Pichler Waldner und Cäcilia Rinner Rainer Urkunden mit einem Blumenstrauß bzw. einer Flasche Wein überreicht. Der Initiator dieser Fahrten, Luis Trenkwalder, bekam als Dank ein Diplom und ein Flaschl „Guatn” überreicht. Die ältesten Teilnehmer Luis Mössl und der Weger Vater bekamen eine kleine Anerkennung. Albert Haller dankte seinem Ausschuss, den Chauffeuren, die ihre Zeit und ihr Auto für die Fahrt der älteren Mitbürger unentgeltlich zur Verfügung stellten, und den beiden Musikanten Jörgl und Simon. Mit dem Wunsch sich 2009 gesund und wohlauf wieder zu sehen, verabschiedeten sich die Teilnehmer voneinander.

Nr. 6

Schenna, 27. Juni 2008

Konzert der Jagdhornbläser von Schenna und Lana

Die Jagdhornbläser von Schenna und Lana erfreuten mit ihren Klängen die vielen Zuhörer im Schlosshof Zu einem Konzert der besonderen Art luden am Mittwoch, 14. Mai 2008 der Tourismusverein Schenna und die Familie Graf Spiegelfeld in den malerischen Schlosshof von Schenna ein. Rudolf Pichler begrüßte neben den zahlreichen Gästen, Einheimischen und Schenner Jägern vor allem die beiden Jagdhornbläsergruppen aus Schenna und Lana, die auf ihren weitwindigen ventillosen Perforcehörnern mit dem naturhaft urwüchsigen, dabei doch romantischen und poesievollen Klang verschiedene Musikstücke zum Besten gaben. Unter der Leitung von Hornmeister Sepp Pircher wurde Literatur von Josef Schantl, Stief, Paul Angerer, Martin Gratz, Carl Maria v. Weber und Lougè gespielt. Stücke wie der Tiroler Jägergruß, Bärenjäger-Marsch, Au-Hof-Walzer, Hubertusmarsch, aber auch einige französische Werke, wie z.B. La marsch de Cerf, Le Point de jour, Marie Antoniette und als Besonderheit aus der Oper Freischütz „Robin des Bois“ fanden bei den Zuhörern im voll besetzten Schlosshof gro­ßen Anklang. Moderator Ru-

dolf ­ Pichler ­ verwies in den kurzen Pausen auf die Bedeutung von Erzherzog Johann für die Jagd. So führte Erzherzog Johann als Jäger neue Hegemaßnahmen in seinen steirischen Revieren zum Schutz des Wildes ein und erlaubte zum Schutz der Arten jährlich nur eine Bejagung des Gamswildes in Form von eintägigen Treibjagden („Riegler“), den Rest des Jahres sollte das Wild in Ruhe gelassen werden. Einen wesentlichen Anteil hatte Erzherzog Johann an der Wiedereinbürgerung von Steinböcken in Tirol und vom Auerwild in der Steiermark. Auf seine Errungenschaften im Bereich Jagd und Hege basieren wesentliche Teile des heute gültigen Jagdschutzgesetzes in Österreich. Mit selbst verfassten Jagdreimen erheiterte Mittelschulprofessor und Jäger Rudolf Niederbacher die Besucher des Konzertabends. Die Jagdhornbläsergruppen pflegen nicht nur das jagdliche Brauchtum, sondern tragen mit ihren Auftritten zu verschiedenen Anlässen wesentlich zur kulturellen Tradition im Ort bei.

Seite 11

Jährlich um 100 Euro Strom sparen Die Verbraucher- und Budgetberatungsstelle Meran informiert: Durch einfache Sparmaßnahmen lassen sich in einem durchschnittlichen Haushalt (2.700 kWh/Jahresverbrauch) mindestens 20% und somit jährlich rund 100 Euro Strom einsparen. Der Haken an der Geschichte: viele Verbraucher wissen gar nicht, wie hoch ihr Stromverbrauch ist und wo das Einsparpotential schlummert. Durch den Stromverbrauchs­ index (SVI), welcher von der Verbraucherzentrale erarbeitet wurde, kann auf einfache Weise festgestellt werden, wo der eigene Stromverbrauch im Vergleich zum Zielwert liegt und wie hoch somit kurz- bis mittelfristig das eigene Einsparpotential ist. Für Haushalte ohne elektrische Warmwasserbereitung: Stromverbrauchsindex: Anzahl der Personen x 500 kWh + 500 kWh = Zielwert in kWh. Für Haushalte mit elektrischer Warmwasserbereitung: Stromverbrauchsindex: Anzahl der Personen x 500 kWh + 500 kWh = Zielwert in kWh. Ist der eigene Stromverbrauch höher als der Zielwert, so sollte unbedingt gehandelt werden. Bereits durch den Austausch von Glühbirnen durch Ener-

giesparlampen, das Abschalten des Stand-by-Betriebs und den Ersatz veralteter Kühl- und Gefriergeräte können auf einfache Weise rund 20% des Stromverbrauchs und somit ca. 100 Euro eingespart werden. Beispielsberechnung: Ein Ehepaar verbraucht jährlich 3.200 kWh Strom, das warme Wasser wird über den Heizkessel im Keller bereitgestellt. Der SVI berechnet sich dann wie folgt: 2 Personen x 500 kWh + 500 kWh = 1.500 kWh Im Vergleich zum tatsächlichen Stromverbrauch kann dieser Wert als Ziel für den Stromverbrauch genommen werden. Gegenüber dem derzeitigen Stromverbrauch des Paares besteht demnach ein Einsparpotential von 1.700 kWh. Dies entspricht 53%. Ein kurzfristiges Stromsparziel könnte zunächst die Einsparung von etwa 650 kWh sein, also etwa 20%. Weitere hilfreiche Tipps zum Stromsparen können aus den verschiedenen Informationsblättern der Verbraucherzentrale Südtirol unter www.verbraucherzentrale.it entnommen werden. Außerdem steht jeweils dienstags die Energie- und Bauberaterin Christine Romen unter der Nummer 0471-301430 für weitere Fragen zur Verfügung.

Fußpflege für Frauen und Männer ab 60 Termine: Di., 15. Juli 2008 9.00 Uhr, 9.45 Uhr, 10.30 Uhr Di., 19. August 2008 9.00 Uhr, 9.45 Uhr, 10.30 Uhr Di., 23. September 2008 9.00 Uhr, 9.45 Uhr, 10.30 Uhr Di., 21. Oktober 2008 9.00 Uhr, 9.45 Uhr, 10.30 Uhr Di., 18. November 2008 9.00 Uhr, 9.45 Uhr, 10.30 Uhr Di., 23. Dezember 2008 9.00 Uhr, 9.45 Uhr, 10.30 Uhr Informationen und Anmeldungen bei Frau Albina ­Karnutsch, Schenna, Tel. 0473 945917. Eine Initiative der CARITAS, Diözese Bozen-Brixen, Hauspflege

Seite 12

Schenna, 27. Juni 2008

Junghandwerker von Schenna besichtigen BBT-Baustelle Am Freitag, dem 9. Mai 2008 starteten 6 Junghandwerker von Schenna in Richtung Franzensfeste ins dortige Infocenter des Brenner-BasisTunnels. Sie hörten einen interessanten Vortrag, mit dem ihnen das Projekt BBT (Brenner-Basis-Tunnel) vorgestellt wurde. Nach dem ca. 1-stündigem Vortrag fuhren sie mit Privatautos zur Baustelle, wo gerade mit Arbeiten am Probestollen begon-

nen wurde. Das Bohrgerät, welches ca. 150 m lang ist und einen Durchmesser von über 6 m aufweist, wurde mit Interesse besichtigt. Ein Geologe vor Ort erklärte den genauen Ablauf der Arbeiten an der Baustelle und stand für die Beantwortung der Fragen der Schenner zur Verfügung. Nach diesem aufschlussreichen Nachmittag fuhren wieder alle nach Hause.

Rotwandhütte unter Schenner Führung Mit der Sommersaison 2008, die in unseren Bergen Ende Juni, Anfang Juli so richtig losgeht, steht für die Rotwandhütte unterm Ifinger, auf 1817 m Meereshöhe, ein Wechsel auf dem Programm. Die Schenner Familie Herta und Klaus Unterthurner, Frächter, hat die Führung dieses beliebten Ausflugsziels im Wander-

Die Rotwandhütte unterm Ifinger (1817 m)

paradies Meran 2000 übernommen. Die Rotwandhütte ist von Schenna aus über Gsteier und den Ochsenboden in einem längeren Aufstieg, oder ganz bequem vom Parkplatz Falzeben oberhalb Hafling in rund 30 Minuten Gehzeit erreichbar. Aber auch von den Bergstationen der Gondelbahn Falzeben oder der Seilbahn Meran 2000 gelangt man in einem kurzen Abstieg über blühende Bergwiesen zur Rotwandhütte. Die Familie Unterthurner erwartet die Wanderer mit köstlicher Hausmannskost und freut sich auf regen Besuch von Einheimischen und Gästen. Die Rotwandhütte ist ganzjährig geöffnet.

Nr. 6

Cousinentreffen der Fam. Pföstl/Zunneler Die 56 Cousinen nach Franz von Pöstl (geb. am 13.10.1864, gestorben am 11.8.1928) und Maria Pircher (geb. am 6.5.1878 gestorben am 20.3.1963) vom Zunnelerhof in Schenna, treffen sich grundsätzlich alle 5 Jahre zu einem gemütlichen Zusammensein. Am 10. Mai fuhren sie mit dem Vinschgerzug von Marling nach Mals, wo sie Karl Perfler, der Wirt der alten Mittagerhütte in Meran 2000 sowie Natur- und Landschaftsführer aus Goldrain empfing, der auf dem Weg zum Tartscher Bühel unter blühenden Obstbäumen, einen guten Halbmittag mit köstlichem Weißwein aus dem Vinschgau servierte. Auf dem Tartscher Bühel weihte Karl Perfler die Gäste in die Geheimnisse des Hügels mit seiner romantischen Kirche ein. Er erzählte von verschwundenen Siedlungen, der Calvenschlacht, den Bunkersälen aus dem 2. Weltkrieg unter dem Tartscher Bühel und vielem

mehr. In der romantischen St.Veitskirche spielte Gernot Niederfriniger, der Multimusikant, Chorleiter und Komponist aus Mals, auf seiner Harfe ein Ständchen. Daraufhin wurde unter freiem Himmel, bei strahlendem Sonnenschein auf dem Picknick-Park unterhalb der St.Veitskirche, ein köstliches Mittagessen eingenommen. Am frühen Nachmittag wanderte die Gruppe auf dem Latschander-Waalweg von Latsch nach Kastelbell. Das Schloss Kastelbell bildete den Rahmen für das Abschlusskonzert mit Mila Pelivan und Gustav Gurschler vom Finailhof in Schnalstal mit alpenländischem Liedgut. Nach der anschließenden Zugfahrt nach Marling besuchten die Cousinen den Enziangrill am Marlinger Waalweg und unterhielten sich bei gegrillten Hähnchen, Rippelen und Schweinshaxen und Videofilmen, die Sepp Gufler vor 20 und 30 Jahren aufgenommen hatte.

Die Pföstl-Zunneler-Cousinen bei ihrem Ausflug am Tartscher Bühel im Mai 2008

Nr. 6

Schenna, 27. Juni 2008

Die Heiligen des Monats:

Hl. Johannes und Paulus Festtag: 26. Juni Johannes und Paulus waren möglicherweise Brüder. Die Legende berichtet, dass Johannes und Paulus hohe Beamte bei Konstantina, einer Verwandten von Kaiser Konstantin waren. Nach dem Tode ihrer Herrin ließ Kaiser Julian Apostata sie nach seiner Machtübernahme in Jahre 362 im Palast enthaupten, weil sie ihm, dem Verächter des Christentums den Dienst verweigerten. Sie starben als frühchristli-

che Märtyrer. Ihre Reliquien wurden schon im 4. Jahrhundert in einem Palast auf dem Coelius in Rom beigesetzt. Zu ihren Ehren errichtete Pammachius um 400 in Rom eine große Kirche. Ihre Verehrung ging, nachdem der Druck der Verfolgung vorbei war, durch alle Lande. Darstellung: Johannes und Paulus werden als römische Palastbe-

Die Wetterheiligen Johannes und Paulus. Votivbild von Wengenmayr in der Pfarrkirche in Obertall (1751). - Die auf dem neuromanischen Hochaltar der Kirche stehenden Figuren stellen nicht die Wetterherren Johannes und Paulus, sondern die Apostel Johannes und Paulus dar

amte oder Ritter mit Schwert und Palme, mit Schlüsselbund und Hagelkörnern dargestellt. Patron: Sie werden angerufen gegen Gewitter, Blitz, Hagel, Regen und Pest. Verehrung: Ihr Gedenktag fällt gerade in die Zeit der Sommersonnenwende und da ist das Wetter für das Wachstum und Reifen so wichtig. An diesem Tag werden an vielen Orten Bittgänge ab-

Seite 13

gehalten. In Tirol werden sie als „Wetterherren“ verehrt. In Südtirol sind zwei Kirchen dem hl. Johannes und Paulus geweiht: die Pfarrkirche in Tall bei Schenna und die Kirche in Ellen bei St. Lorenzen. Auch auf zahlreichen Altären sind die beiden Wetterheiligen abgebildet. Bauernregel: Vor Johannes und Paul bitt’ um Regen, nachher kommt er ungelegen.

Aufrichten und Verkauf von Möbeln durch Handswork in Tscherms

Handswork in Tscherms ist spezialisiert auf das handwerkliche Ablaugen und Aufrichten von alten Möbeln sowie auf die Herstellung von Teppichen in verschiedenen Techniken, wie Veloursteppichen nach Maß mit den gewünschten Motiven oder Flecklteppichen. Außerdem findet man bei Handswork weitere Geschenksideen wie gedrechselte Holzschüsseln in den verschiedensten Formen und Größen, gedrechselte Kerzenständer, bemalte Kärtchen für besondere Anlässe usw. Es werden auch handwerkliche Arbeitsaufträge jeglicher Art übernommen. Man kann die Geschützten Werkstätten in Tscherms besuchen oder dort telefonisch seine Wünsche äußern. Beispiele von Arbeiten aus dieser Werkstätte sind auch in einem Schaufenster in der Romstraße in Meran (bei

der Engstelle rechts in Richtung Stadt) zu sehen. Die Verkaufsstelle für die wieder aufgerichteten Second Hands-Möbel befindet sich seit Mai in Tscherms oberhalb der Geschützten Werkstätte (nicht mehr in Lana). Handswork arbeitet mit ehemaligen Alkoholkranken, die unter der Führung und Anleitung von qualifizierten Handwerkern und Sozialarbeitern die verschiedenen handwerklichen Arbeiten durchführen. Diese Menschen lernen so die alltäglichen Probleme des Lebens wieder zu bewältigen, Ausdauer in der Arbeit zu bekommen, Verantwortung zu übernehmen und dazu Verlässlichkeit und soziale Kompetenz zu üben. „Handswork” ist eine Art Sprungbrett zurück in die Gesellschaft. Die geschützte Werkstätte Handswork wird von der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt unterstützt und ist eine Einrichtung vom gemeinnützigen Verein Hands, welcher Hilfe und Anlaufstelle für alkoholkranke Menschen ist. Hier die Adresse: HANDSWORK, Gampenstrasse 14 Tscherms, Tel. 0473/550620

Seite 14

Schenna, 27. Juni 2008

Günstige Angebote für Senioren und Familien im öff. Nahverkehr

Nr. 6

Luis und Franz Egger zum Achtzigsten

Benutzer des öffentlichen Nahverkehrs dürfen sich freuen. Die Landesregierung hat neue und günstige Angebote für Senioren und Familien im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs eingeführt. Die Dorfzeitung Schenna hat schon in der Vergangenheit über die zahlreichen Möglichkeiten berichtet, wie man günstig mit Bus und Bahn unterwegs sein kann. Nun hat die Landesregierung beschlossen, dass alle Senioren über 70 Jahren gratis alle öffentlichen Verkehrsmittel benutzen können. Züge, Busse und Seilbahnen, die zum Südtiroler Verkehrsverbund gehören, sowie alle Regionalzüge von Trenitalia bis nach Trient können Senioren ab 70 Jahren künftig kostenlos nutzen. Die entsprechenden Fahrkarten werden den Senioren ab 70 von der Landesverwaltung zugeschickt. Ein weiteres tolles neues Angebot für Senioren zwischen 60 und 70 Jahren ist das Abonnement „Abo 60+“. Für 100 Euro können die Besitzer des Abos mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln des Verkehrsverbunds fahren. Dieses für ein Jahr gültige Abo können Senioren ab 16. Juni bei den Verkaufsstellen des Südtiroler Verkehrsbundes anfordern. Auch die Familien dürfen sich freuen. Waren die Familienkarten wie berichtet bisher erst ab zwei Kindern erhältlich, so hat die Südtiroler Landesregierung nun beschlossen, dass nun auch Familien mit einem Kind die Familienkarten in Anspruch nehmen können. In Zeiten, in denen immer mehr Senioren und Familien Schwierigkeiten haben, mit ihren finanziellen Ressourcen über die Runden zu kommen, stellt diese neue Regelung sicherlich eine,

wenn auch bescheidene Möglichkeit dar, etwas Geld einzusparen. In der Gemeinde Schenna finden wir ein attraktives Angebot des öffentlichen Nahverkehrs vor. Wer die Gelegenheit nutzt und fleißig Bus fährt, spart etwas Geld und entlastet damit auch unsere Umwelt. Wenn die Eltern die Angebote des öffentlichen Nahverkehrs etwas stärker nutzen, werden die Kinder (die Erwachsenen von morgen) vielleicht selbstverständlicher als die Erwachsenen heute, mit dem Bus fahren und das Auto öfters in der Garage lassen. Auch für Senioren ist die neue Gratisfahrkarte vielleicht eine gute Gelegenheit, öfters einen gemeinsamen Ausflug mit Bus oder Bahn zu unternehmen und in geselliger Runde mobil zu sein. Viele gute Gründe sprechen dafür das Angebot zu nutzen. Tipps und Informationen rund um die Mobilität in Südtirol erfährt man unter der grünen Nummer 840 000471.

Die Familien Egger bei der Feier des 80. Geburtstags von Luis und Franz Auf dem Pichlerhof in Schenna kamen am 24. August 1928 Zwillinge auf die Welt, zwei Buben, die auf die Namen Luis und Franz getauft wurden. Zu ihrem achtzigsten Geburtstag lud nun die Familie Egger-Rochushof am 24. August 2008 den Vater Luis und den Onkel Franz, Badwirt in Verdins, in den Gasthof Pichler, um den denkwürdigen Tag zu feiern. Bei einem guten Essen in geselliger Runde und den musikalischen Glückwünschen von Stefan Kuppelwieser

Die Busse von Schenna nach Meran verkehren im 15-Minuten-Takt

Die Zwillinge Luis und Franz Egger, Pichlerhof, im Kindesalter – einander ähnlich aber doch schon zwei eigene Persönlichkeiten und Roland Kröll wurden viele Kindheitserinnerungen wach gerufen. Die Familienangehörigen, die Dorfzeitung Schenna und die gesamte Bevölkerung wünschen den Jubilaren noch viele gesunde Jahre im Kreise ihrer Familien. Auch allen anderen Schennerinnen und Schennern, die heuer das 80. Lebensjahr vollenden, viele gute Wünsche für weitere gesunde Jahre!