Norwegian School of Economics and Business Administration (NHH), Bergen

Norwegian School of Economics and Business Administration (NHH), Bergen Auslandsaufenthalt im Wintersemester 2015/16 Badeplatz direkt bei der NHH - j...
Author: Elke Heinrich
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Norwegian School of Economics and Business Administration (NHH), Bergen Auslandsaufenthalt im Wintersemester 2015/16

Badeplatz direkt bei der NHH - ja, man kann in Norwegen tatsächlich schwimmen gehen.

Lisa Geißendörfer, Bachelor Wirtschaftswissenschaft

Gerade ganz frisch aus Bergen zurückgekehrt, möchte ich nun versuchen euch die Entscheidung für eure zukünftige ERASMUS Uni etwas zu vereinfachen.

Meine Wahl fiel vor einiger Zeit auf Norwegen, nicht zuletzt auch aufgrund des exzellenten Rufs der Norges Handelshøyskole (NHH, gesprochen in Norwegisch: „N-hoho“), dazu später mehr. Daneben bietet Bergen eine wunderschöne Innenstadt, viele Möglichkeiten zu wandern und die einzigartige Natur Norwegens zu erleben, und natürlich die Fjordlandschaft, die so völlig Sonnenuntergang mit Blick auf Bryggen und den Berg Fløyen.

einzigartig auf der Welt ist. Für viele

klingt das wahrscheinlich nicht nach dem typischen ERASMUS Erlebnis, doch ich kann euch garantieren, Norweger können nicht nur wandern, sondern auch ordentlich feiern. Übrigens wurde Norwegen nun mehrere Jahre in Folge als „best place to live“ gewählt – und das hat seinen Grund! Wenn euch das neugierig gemacht hat, dann lest hier mehr über meinen Aufenthalt:

(1) Vor dem Aufenthalt

Gestartet hat natürlich alles mit der Bewerbung über die ERASMUS Koordinatoren der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Dies war ziemlich problemlos, neben den von ERASMUS vorgeschriebenen Formalitäten war auch die anschließende Organisation des Aufenthalts kein großer Bürokratieaufwand. Wenn ihr euch erfolgreich beworben habt wird euch eure Auslandsuniversität bald kontaktieren, um die wichtigsten Informationen mitzuteilen. An der NHH geschieht dies durch Norunn Økland, sie wird euch alle nötigen Unterlagen zukommen lassen. Außerdem verwaltet sie jedes Semester eine Facebook-Gruppe, der ihr dann auch unbedingt beitreten solltet, um nichts zu verpassen. Vor der Mobilitätsphase sind auch bereits die zu belegenden Kurse im Learning Agreement zu wählen, es ist jedoch kein Problem diese später zu ändern.

(2) Das Leben in Norwegen

Angereist bin ich mit dem Auto, weil ich vor meiner Ankunft in Bergen schon einmal etwas von Norwegen sehen wollte, allerdings ist auch eine Anreise per Flugzeug problemlos möglich. Es gibt verschiedene Fluggesellschaften die nach Bergen Airport fliegen, die beliebtesten sind SAS und Norwegian Airlines. Mit Letzterer kann man auch ziemlich günstig Trips innerhalb Skandinaviens unternehmen, etwa in den Norden Norwegens (zum Polarlichter bewundern), nach Schweden (Stockholm ist eine sehr schöne Stadt), oder auch nach Island (besonders im Winter traumhaft schön).

Bei meiner Ankunft (und auch danach) war ich überrascht, wie gut das Wetter in Bergen ist. Nicht selten musste ich Sätze wie etwa „Norwegen, im Wintersemester? Ist das nicht schrecklich kalt?“ hören, doch das trifft absolut nicht zu. Bergen hat ein sehr mildes Klima und zudem beginnt das Semester bereits im August, daher erlebt man sowohl den Sommer, als auch Herbst und Winter in Norwegen. Trotz des schlechten Rufs Bergens, eine der regenreichsten europäischen Städte zu sein, hatte ich außerdem wunderbares Wetter, das sich erst gegen Ende des Aufenthalts, Ende November/Anfang Dezember etwas verschlechterte. Wie ihr auf den Bildern sehen könnt hatten wir sehr oft strahlenden Sonnenschein und zu Beginn des Aufenthalts herrschten sehr sommerliche Temperaturen von über 30 Grad, wir konnten sogar im Fjord baden, was definitiv ein Erlebnis ist.

Was die Verständigung angeht, ist es in jedem Fall nicht nötig Norwegisch zu sprechen, wobei hierzu selbstverständlich auch Kurse für die Austauschstudenten angeboten werden. Wer dies nicht in Anspruch nehmen will, wird jedoch auch mit seinen Englischkenntnissen gut klarkommen. In Skandinavien, so auch in Norwegen, spricht der Großteil der Bevölkerung sehr gutes Englisch und ich konnte meine Sprachfähigkeiten hier definitiv verbessern.

Woran man sich mit Sicherheit eher gewöhnen muss, sind die norwegischen Preise: hier ist so gut wie alles, besonders aber Lebensmittel und Mieten, signifikant teurer. Wohingegen Shopping wohl zu ähnlichen Preisen wie in Deutschland möglich ist, habe ich mich nie an die horrenden Alkoholpreise gewöhnen können. Hier gilt es, möglichst viel im Duty Free Shop des Flughafens zu kaufen, denn bei 10€ pro 0,5l Bier vergeht einem schnell die Lust aufs Trinken, von stärkeren Getränken ganz zu

schweigen. Gezahlt wird dies meist mit Kreditkarte, daher vorher unbedingt auf gute Kreditkartenkonditionen für den Auslandseinsatz achten! Warum soll man sich also diese hohen Preise antun? Ganz einfach – es ist es wert!

(3) Die Unterkunft Wie ihr in anderen Erfahrungsberichten lesen könnt, wohnen die meisten ERASMUS Studenten der NHH in einem Studentenwohnheim mit dem Namen Hatleberg, da ich jedoch etwas näher zum Zentrum leben wollte und außerdem Kontakt mit Norwegern aufbauen wollte, habe ich eines der vielen Wohnheime in Bergen sentrum vorgezogen. Auf jeden Fall hat sowohl das Leben in Hatleberg als auch in Sentrum Vor- und Nachteile: der Anschluss zu den ERASMUS Studenten ist in Hatleberg mit Sicherheit einfacher, zudem liegt es direkt gegenüber der NHH. In meinem Wohnheim war es dahingegen etwas persönlicher und ich war etwas näher an der norwegischen Lebensweise, wie ich es mir Studentenwohnheim Hans tanks gate 18, in Bergen sentrum.

gewünscht habe. Alle Wohnmöglichkeiten, die vom Studentenwerk

in Bergen, SIB, angeboten werden, findet ihr hier: http://www.boligtorget.no/sib/. Als ERASMUS Student habt ihr eine Wohnungsgarantie, das bedeutet insofern ihr euch innerhalb der Fristen bewerbt, werdet ihr in jedem Fall ein Zimmer in einem SIB Wohnheim bekommen.

(4) Das Studium an der NHH

Die NHH hat einen sehr guten Ruf in Norwegen und weltweit. Es werden nur die besten Schüler aufgenommen und die Hochschule hat bereits mehrere Nobelpreisträger gestellt. Die Uni ist sehr modern ausgestattet und bietet viel Platz für universitäre und außeruniversitäre Aktivitäten der Studenten. Unter norwegischen Studenten ist es üblich, sich in einer Unigruppe einzubringen, etwa Fußball, Cheerleading, Musik oder Fotographie. Eine dieser Gruppen organisiert regelmäßig das Festival UKEN, auf dem u.a. schon 50 Cent, The White Stripes oder Jason Mraz aufgetreten sind.

Das neueste Gebäude der NHH, hier befinden sich moderne Hörsäle, Arbeitsräume und sogar kostenlose Airhockey- und Tischtennistische für die Studenten.

Zu Beginn des Aufenthalts, in der Woche vor dem offiziellen Vorlesungsstart, findet jedes Semester die Welcome Week statt, bei der sich Fadder (Paten) um die neuen Studenten kümmern. In erster Linie ist sie dazu gedacht, die anderen Austauschstudenten kennenzulernen und erste Freundschaften zu knüpfen, dabei wird natürlich auch sehr viel gefeiert. So sah die Welcome Week im August 2015 aus:

Auch nach dieser ersten Woche kümmert man sich an der NHH sehr stark um die Austauschstudenten. Norunn, die beliebte Koordinatorin des International Office, hat stets ein offenes Ohr und das studentische International Committee organisiert eine Vielzahl an Events während des Semesters (neben der Welcome Week u.a. auch den berühmt-berüchtigten Cabin Trip, das Reverse Sveiseaften oder das Farewell Dinner).

Meine Gruppe in der Welcome Week, am Barbecue Platz von Hatleberg.

Natürlich ist der Aufenthalt auch zum Studieren gedacht. Die NHH bietet viele englischsprachige Kurse für die Austauschstudenten, mehr noch im Master als im Bachelor. Bachelorstudenten können ab dem 3. Studienjahr jedoch auch Masterkurse belegen, was auch viele in Anspruch nehmen, da gerade die Masterkurse sehr vielseitig und interessant sind. Alle angebotenen Kurse findet ihr unter: http://www.nhh.no/en/study-at-nhh/international-opportunities/incoming-exchangestudents/courses.aspx. Viele der Studenten haben hier einen Schwerpunkt auf Finance.

Die Kurse sind größtenteils sehr praktisch orientiert, eine meiner Veranstaltungen etwa, Trading and Market Microstructure, beschäftigte sich mit dem Börsenhandel und involvierte die Studenten dabei regelmäßig durch die Verwendung einer Trading Software. Während der Trading Sessions waren verschiedene Rollen einzunehmen, etwa die eines Brokers, eines Dealers oder Trading Session in VOA041, Trading and Market Microstructure.

eines „Informed Traiders“.

In fast allen Kursen sind während des Semesters bereits Assignments anzufertigen, um zur Abschussklausur zugelassen zu werden, diese Klausur wird manchmal auch durch ein Term Paper ersetzt, was ich sehr positiv fand. Die Prüfungen selbst sind anspruchsvoll, jedoch absolut machbar. Für erfolgreich abgeschlossene Kurse erhält man 7,5 ECTS Punkte, ein Semester besteht somit normalerweise aus 4 Kursen.

(5) Mein Fazit Aus der Erfahrung die ich gemacht habe kann ich euch nur raten: traut euch! Die Entscheidung für ein Auslandssemester ist bestimmt mutig, aber es lohnt sich. Ihr werdet in Norwegen gute Freunde aus der ganzen Welt finden, euer Englisch verbessern, euch akademisch wie auch persönlich weiterentwickeln und die gemütliche skandinavische Lebensweise erleben. Ihr seid an einer renommierten Uni, die euch nicht nur im Lebenslauf sicher weiterbringen kann, und habt die Möglichkeit, viel mehr aus eurem Auslandssemester zu machen, als das woanders möglich wäre. Also, ergreift die Chance einmal am best place to live zu leben, ich habe meine Entscheidung definitiv nicht bereut.

Jetzt wünsche ich euch viel Erfolg bei eurer Entscheidung und der darauffolgenden Bewerbung!

Typisches skandinavisches Holzhaus, von denen es in Bergen sehr viele zu sehen gibt.

Wenn ihr doch noch eine Entscheidungshilfe braucht, wendet euch gerne auch an mich: [email protected]

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