BARF bedeudet "Bones and raw food" oder, wenn man diesen Begriff sinngemäß ins Deutsche

Rohfütterung beim Hund Geschrieben von: Jenny Groß Donnerstag, den 08. September 2011 um 09:46 Uhr - Aktualisiert Mittwoch, den 28. September 2011 um ...
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Rohfütterung beim Hund Geschrieben von: Jenny Groß Donnerstag, den 08. September 2011 um 09:46 Uhr - Aktualisiert Mittwoch, den 28. September 2011 um 22:41 Uhr

Definition

BARF bedeudet "Bones and raw food" oder, wenn man diesen Begriff sinngemäß ins Deutsche übertragen möchte, "Biologisch Artgerechtes Rohes Futter" . Die Grundlage dieser Fütterungsweise ist das Sinnbild einer natürlichen Ernährung. Dabei wird versucht, die Nahrung eines wild lebenden Karnivors nachzuahmen und sie bei der Fütterung des Haustieres im Alltag nachzuempfinden.

Wie sein Vorfahre der Wolf gehört der Hund zur Ordnung der Karnivoren, wobei der Wolf kein r einer Fleischfresser ist. Außer Beutetieren frisst der Wolf Obst, Kräuter, Beeren, Gräser, Wurzeln, Insekten und auch den Kot der Pflanzenfresser. Überwiegend frisst der Wolf jedoch Großwild, vom Beutetier wird bis auf größere Knochen alles aufgefressen, einen Großteil von Haut und Fell und einen Teil des Magen-Darm-Inhalts. Durch den Verzehr des ganzen Tieres bekommt der Wolf alle für ihn lebenswichtigen Nährstoffe: Eiweiße, Fette, Mineralien, Vitamine, Enzyme und Ballaststoffe.

Man weiß, dass inzwischen immer mehr Tierbesitzer ihre Hunde nach den Prinzipien von BARF mit wachsender Begeisterung füttern und von erstaunlichen Verbesserungen des Gesundheitszustandes der Hunde berichten. Hautprobleme verschwinden, die Hunde haben mehr Energie, viele verschiedene gesundheitliche Probleme verbessern sich nach der Umstellung auf BARF. Vor allem Hunde, die an Allergien und chronischen Magen-Darm-Problemen leiden, können häufig von einer Futterumstellung profitieren.

Die Ernährung mittels Rohfütterung ist eine äußerst gesund und bedarfsgerecht, vor allem weil man als Tierbesitzer selbst entscheiden kann, was dem Hund letzlich gefüttert wird. Trotzdem müssen wir aus tierärztlicher Sicht auch immer darauf hinweisen, dass eine Übertragung von Infektionen oder Endoparasiten durch die Fütterung von rohem Fleisch vorkommen kann. Daher raten wir zu einer regelmäßigen Wurmkur bei Ihrem Hund oder einer routinemäßige Kotuntersuchung um etwaige Endoparasiten auszuschließen.

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Rohfütterung beim Hund Geschrieben von: Jenny Groß Donnerstag, den 08. September 2011 um 09:46 Uhr - Aktualisiert Mittwoch, den 28. September 2011 um 22:41 Uhr

Zum Thema "Barfen" bietet sich in der heutigen Zeit ein weites Feld an Information und Literatur. Im Internet findet man zahlreiche sinnige und unsinnige Beiträge, zahlreiche Autoren äußern sich in einer Vielfalt an Büchern zu diesem Thema und zu guter Letzt kann man seinen Wissensstand in etlichen Internetforen erweitern. Jeder hat zu diesem Thema etwas zu sagen und es ist sinnvoll und notwendig sich im Vorfeld mit dieser Art der Fütterung intensiv auseinanderzusetzen. Wir möchten Sie mit Hilfe dieses Artikels zum Thema Rohfütterung informieren, da es wichtig ist, sich zunächst mit den Grundlagen und Nahrungsbedürfnissen des Hundes auseinanderzusetzen, um eine Fehlernährung zu vermeiden.

Fütterung

Es ist nicht ratsam, einen Fütterungsplan zu entwerfen, den man auf jeden Hund gleichermaßen überträgt. Im Endeffekt muss man auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Hundes eingehen und den Fütterungsplan entsprechend individuell anpassen. Es gibt Hunde, die kein Getreide vertragen oder rohe Knochen nicht ohne weiteres verdauen können. Manche Hunde mögen Innereien, Gemüse oder Obst einfach nicht. Auch ein Fastentag gehört normalerweise zur Rohfütterung dazu, jedoch gibt es Hunde, die es nicht vertragen, zu lange nüchtern zu sein. Bevor das Tier darunter leidet und sein Verdauungssystem bestimmte Maßnahmen und Inhaltsstoffe nicht verträgt, ist es ratsam lieber darauf zu verzichten! Auch Alter und Aktivität Ihres Hundes spielen bei der Rationsgestaltung eine wichtig e Rolle und sollten entsprechend der Futtermenge angepasst werden.

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Die Umstellung auf Rohfutter sollte bei einem gesunden, kräftigen und jungen Hund übergangslos erfolgen. Es empfiehlt sich ein Fastentag gefolgt vom sofortigen Beginn der Rohfütterung am nächsten Tag. Bei kranken oder älteren Hunden kann es verträglicher sein, zuerst mit so genannter Trennkost anzufangen, also Gemüse leicht blanchieren, leicht verdauliches Fleisch und natürlich noch leichter verdauliche, weiche Knochen (Kalb) zu füttern.

Die Ausgewogenheit und Abdeckung aller Nährstoffe findet bei der Rohfütterung über einen längeren Zeitraum von mehreren Wochen statt, so wie es auch in der freien Natur üblich ist. Daher muss nicht jede Mahlzeit gleichermaßen gestaltet sein, sondern man kann in der Rationsgestaltung variieren.

Das Ziel ist, dauerhaft alle Bedürfnisse der Ernährung abzudecken, um den Hund ausgewogen zu ernähren.

Das Fleisch als Hauptbestandteil der Ernährung sollte in möglichst großen Stücken, am Knochen oder knorpelhaltig gefüttert werden, da das Kauen wichtig für die Zahnpflege ist. Auch hierbei ist auf die Verträglichkeit der Knochenfütterung zu achten, und auch die Größe Ihres Hundes spielt eine wichtige Rolle bei der der Rationsgestaltung und Knochengröße. Einmal wöchentlich sollte Fleisch- und Knochenfrei gefüttert werden, gefolgt von einem Fastentag.

- also z.B. 5 Tage Fleisch füttern, 1 Tag fleischlos füttern und 1 Tag fasten

Wenn der Hund das Fasten nicht gut verträgt, reicht es auch, wenn man ihn ein bis zwei Tage pro Woche fleischlos füttert. Ein Grund für Fastentage bzw. fleischlose Tage ist, dass durch das Fasten der Magen-Darm-Trakt und die Verdauungsorgane entlastet werden sollen und die faserstoffreichen pflanzlichen Mahlzeiten den Darm zusätzlich reinigen. Ernärungsphysiologische Gründe sprechen allerdings nicht zwangsläufig für die Einhaltung eines sogenannten Fastentages. Somit ist es letzendlich dem Hundehalter überlassen, ob er dies gerne umsetzen möchte, oder nicht.

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Fleisch und Getreide sollten nicht gemischt werden, da ansonsten Blähungen oder andere Verdauungsstörungen verursacht werden können. Der Gemüse- und Obstmix sollte aus mindestens drei Gemüsesorten bzw. zwei Obstsorten bestehen, hier ist Abwechslung wichtig. In Zeiten von Eile kann man luft- oder gefriergetrocknetes Gemüse oder tiefgefrorendes Gemüse benutzen, besser ist es aber frisches Gemüse und frisches reifes Obst auszuwählen. Da der Hund kein Pflanzenfresser ist, muss der rohe pflanzliche Anteil aufbereitet werden. Pürieren Sie alles im Mixer fein, um die Zellwände aufzuschließen, andernfalls wird der pflanzliche Anteil unverdaut ausgeschieden. Das Püree wird dann pur oder mit dem Fleischanteil/den Milchprodukten vermischt verfüttert.

Generell zu beachten ist, dass Blähungen, Durchfall, breiiger Kotabsatz und/oder Erbrechen keineswegs normal sind und immer als wichtiges Anzeichen für eine Unverträglichkeit der Futterzusammenstellung gesehen werden sollten!

Knochenfütterung

Knochen dürfen nur roh verfüttert werden. Gekochte Knochen können splittern und zu lebensgefährlichen Verletzungen führen. Knochen sollten nicht in Kombination mit Trockenfutter gegeben werden, da dies zu starken Verdauungsproblemen führen kann.

Um den Hund an die Knochen zu gewöhnen, ist es ratsam mit kleinen weichen Knochen anzufangen, z.B. Kalbsbrustbein oder Hühnerhälse. So kann man auch den Zeitpunkt erkennen, an dem der Hund bestimmte Knochenrationen schlechter verträgt. Geben Sie daher auch lieber 2-3 mal pro Woche eine kleine Portion weiche Knoche als 1mal die Woche eine große Menge an harten Knochen. Knochenkot ist sehr fest und darf nicht zu Verstopfungen führen! Achten Sie daher immer darauf, dass ihr Hund am nächsten Tag eine normale Verdauung zeigt und die erhaltene Menge an Knochen auch wieder ausscheidet. Achten Sie auch darauf, dass Ihr Hund keine großen Knochenstücke abbeißt. Sollte dies der Fall sein muss man doch eine größere Knochengröße auswählen, die er nicht ohne weiteres Schlingen kann. Knochen sollten bevorzugt als Ergänzung im Anschluss an eine Mahlzeit verfüttert werden.

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Durch die Knochenfütterung wird das Gebiss des Hundes gepflegt und der Hund mit wichtigen Mineralien wie z.B. mit Kalzium versorgt. Wenn Sie keine Knochen verfüttern möchten, müssen Sie die Mineralstoffe, insbesondere das Kalzium auf anderem Wege zuführen. Eine Möglichkeit sind rohe Eierschalen, die sie im Mixer fein mahlen. Je 10 kg nimmt man 1- 1 1/2 ganze Eierschalen.

Die Tagesration Ihres Hundes sollte primär auf das Gewicht abgestimmt sein. Desweiteren spielen auch Aktivität und Alter des Tieres eine wichtige Rolle bei der Rationsgestaltung und sollten entsprechend daran angepasst werden.

Generell gilt das die Gesamtration etwa 2-5% des Körpergewichtes entsprechen sollte. Der Fleis ch- bzw. Knochenanteil sollte bei der Gesamtration ca. 80% ausmachen und der pflanzliche Anteil ca. 20% .

Eine Rationsgestaltung könnte beispielsweise wie folgt aussehen: Montag: Fleisch/Knochen + Obst/Gemüse

Dienstag: Fleisch/Knochen + Obst/Gemüse

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Mittwoch: Fleisch/Knochen + Obst/Gemüse

Donnerstag: Fleisch/Knochen + Obst/Gemüse

Freitag: Fleisch/Knochen + Obst/Gemüse

Samstag: "vegetarisch" -> Milchprodukte + Getreide + Obst/Gemüse

Sonntag: Fastentag /wahlweise ebenfalls "vegetarisch"

PLUS sonstige Zutaten: tierische und pflanzliche Öle (Olivenöl, Leinsamenöl, Rapsöl, Distelöl, Lachsöl usw.) ganzes Ei mit Schale: 1-2x die Woche Salz: 1-2x die Woche (Steinsalz, Meersalz) -

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Honig Kräuter

Was kann man alles füttern?

- Fleisch/Fisch/Innereien:

Kaninchen, Huhn, Pute, Pferd, Rind, Kalb, Reh/Hirsch, Ziege, Schaf

Dorsch, Forelle, Lachs, Seelachs, Thunfisch, Merlan

Leber, Lunge (höchstens 1x die Woche), Pansen, Blättermagen

- Knochen:

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Hühnerhälse, Hühnerrücken, Hühnerflügel, Kalbsschwänze, Kaninchenköpfe, Kaninchenkeule, Kaninchenrücken,

Rinderkehlköpfe, Rinderstrossen, Rinderkniegelenke, Rinderrippen, Rinderbrustknochen, Lammgerippe, Ochsenschwänze,

Pferdeknochen, Ziegenknochen, Lammknochen

- Obst:

Birne, Ananas, Äpfel, Aprikosen, Bananen, Brombeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren, Johannisbeeren, Kirschen, Kiwis, Mandarinen,

Klementinen, Orangen, Pfirsiche, Mirabellen, Nektarinen, Pflaumen, Zwetschgen, Melone, Mangos

- Gemüse:

Fenchel, Friseesalat, Bataviasalat, Endivien, Rucola, Karotten, Kürbis, Gurken, Mais, Mangold, Rote Beete, Sellerie, Spinat, Zucchini

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- Milchprodukte:

Buttermilch, Hüttenkäse, Ziegenmilch, Naturjoghurt, Quark, Ziegenquark

- Öle und Kräuter:

Nachtkerzenöl, Lachsöl, Rapsöl, Nussöl, Dorschlebertran, Leinöl

Dill, Basilikum, Kresse, Petersilie (selten und sparsam), Basilikum, Löwenzahn, Brennesseln

- Sonstiges und Getreide:

Eier, Sonnenblumenkerne, Honig, Aloe Vera, Hagebuttenpulver, Bierhefeflocken, Acerola, Propolis, Spirulina, Chlorella,

Seealgenmehl, Perna, Canaliculus, Salz (Meersalz, Steinsalz)

Braunhirse, Reisflocken, Reis, Haferflocken

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In geringen Mengen bzw. bei magenempfindlichen Tieren lieber verzichten:

- Grünkohl, Chinakohl, Blumenkohl, Rotkohl, Kohlrabi, Wirsing, Weißkohl

(!) Bitte nicht füttern:

- Schweinefleisch - Trauben, Rosinen - Avocados, Zwiebeln, rohe Kartoffeln, Radieschen, Auberginen, Brokkoli, Tomaten, Rettich - Hülsenfrüchte, Obstkerne, Pilze, Walnüsse, Erdnüsse, Muskatnuss

Hier noch ein paar nützliche Links:

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www.gesundehunde.de (Fleischdatenbank)

www.hunde-naturkost.de

www.pansen-express.de www.barfers.de

Literaturempfehlung:

BARF - Biologisch Artgerechtes Rohes Futter für Hunde

von Swanie Simon

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