GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG

29. Jahrgang

Donnerstag, 25. Februar 2016

Nr. 8

Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch

Halbzeit beim Fotowettbewerb «Mir im Chreis Nüün»

Der Fotowettbewerb «Mir im Chreis Nüün» ist in vollem Gang und die ersten Fotos sind eingetroffen. Tipps vom Fachmann helfen für gelungene Aufnahmen. Thomas Hoffmann Noch bis zum 27. März kann man Fotos einsenden, die einen Bezug zum Quartier haben. Organisiert wird der Wettbewerb von den vier Quartiervereinen des Kreises 9 – Albisrieden, Altstetten, Grünau und Triemli – in Zusammenarbeit mit der Quartierkoordination der Stadt Zürich (wir berichteten). Zu gewinnen gibt es

Sie persönlich das Zusammenleben im Kreis 9 ausmacht, und wie diese Eindrücke fotografisch umgesetzt werden könnten», rät der Fachmann. Er weiss: «Fotozeit ist bei jedem Wetter. Regen und Nebel können sehr gut Stimmungen transportieren. Interessante Lichtsituationen ergeben sich, wenn die Strassen nass sind.» Unruhige Hintergründe sollte man vermeiden, sagt Janda: «Isolieren Sie das Hauptmotiv. Damit kann verhindert werden, dass beispielsweise aus einem Kopf eine Strassenlampe wächst. Oft genügt es, wenige Schritte nach links oder rechts zu gehen.» Hilfreich seien zudem ungewohnte Perspektiven. «Ein Foto aus der

SBB- und Warengutscheine im Wert von 500, 300 und 150 Franken. Zudem werden die zehn schönsten Fotos in der PBZ-Bibliothek Altstetten ausgestellt.

Auch bei Regen und Nebel Ende Januar haben die Organisatoren den Fotowettbewerb im «Zürich West» angekündigt und inzwischen sind die ersten Fotos eingetroffen. Stefan Janda, Praktikant bei der Quartierkoordination, leitet das Projekt. Als gelernter Fotolaborant hat er nützliche Tipps zusammengestellt, die den Hobbyfotografinnen und -fotografen helfen sollen, interessante Fotos zu machen. «Setzen Sie sich mit dem Thema des Wettbewerbs auseinander. Fragen Sie sich, was für

Die Fotos sollen das Leben im Kreis 9 illustrieren.

Foto: zvg.

Fortsetzung auf Seite 8

Die Fifa eröffnet das weltweit grösste Fussballmuseum

Mit der Eröffnung eines Fussballmuseums in Zürich-Enge will die Fifa in der obersten Liga der Zürcher Museen mitmischen. Was muss der Weltfussballverband Fifa momentan doch mediale Prügel einstecken. Nun startet die Fifa einen eindrücklichen Konter – und eröffnet am nächsten Sonntag punkt 12 Uhr ein eigenes Museum. Das 140 Millionen Franken kostende Gebäude, davon allein 30 Millionen für das Museum, punktet mit grossen, transparenten Fenstern und einer multifunktionalen Fussballwelt. Es gibt rund 1000 Exponate zu erkunden, von der

legendären Zipfelkappe des Färöers Jens Martin Knudsen bis zur Tabakpfeife von Italiens WM-Trainer Enzo Bearzot. Es gibt viel zu ertasten (die mehr oder weniger gelungenen WMMaskottchen nämlich), man kann mit richtigen Fussbällen zielen, dribbeln und punkten, in einem grossen Kino kann man die bewegendsten Finalmomente Revue passieren lassen. Und natürlich sind alle relevanten Statistiken, Fotos und Filme über den Weltsport Fussball verfügbar. Kurzum, das Museum verspricht zumindest für Sportfans, aber wohl auch für die Mehrheit der Touristen, die nach Zürich pilgern ein Volltreffer zu werden. Die Fifa rechnet mit jährlich 250 000 Besuchern, ähnlich viel wie das Kunsthaus. (ls.) Artikel Seite 9

Teil des Fifa-Museums mit künstlerischem Wert: Die Farbenpracht der Trikots aller 209 Mitglieder.

Foto: ls.

Harmonisches Debütalbum

Neue Regisseurin

Laute Konkurrenz

Mit ihrem Debütalbum schafft Devi Reith den Spagat zwischen harmonischen Melodien und interessanten Wendungen. «Zürich West» verlost fünf CDs. Diesen Freitag ist Plattentaufe. Seite 3

Die Theatergruppe Friesenberg spielt nach 20 Jahren mit Giannina Masüger zum ersten Mal unter neuer Regie. Das Stück «Säg doch eifach ja!» handelt von der Heiratsvermittlung «Ewigi Liebi». Seite 5

Der Schutzverband der Bevölkerung um den Flughafen Zürich (SBFZ) hat Konkurrenz. Braucht es ihn dann noch? Präsident Thomas Hardegger stellt sich im «Zürich West»Interview kritischen Fragen. Letzte Seite

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Stadt Zürich

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AKTUELL

«Der unperfekte Mensch»

Neues Bettenhaus erkunden

Wie hilft die Forschung bei Querschnittlähmung, Knochenbruch, Schlaganfall, Hirntrauma, Amputation oder Krebs? Beim Treffpunkt Science City, dem Bildungsprogramm der ETH Zürich, können sich Interessierte informieren.

Am 12. März lädt das Stadtspital Triemli zur Eröffnung des neuen Bettenhauses ein. Das vielfältige Programm erfreut Erwachsene und Kinder, Fachleute und Laien.

Gibt es bald massgeschneiderte Therapien gegen Krebs? Mitwachsende künstliche Organe? Mikroroboter als Frühwarnsysteme im Körper? Forschung kann das Leben verbessern. Im Rahmen vom Treffpunkt Science City zum Thema «Der unperfekte Mensch» können sich Interessierte vom 6. bis 22. März selbst überzeugen. Sie können in den Bereichen Gesundheit, Medizin und Technik in die Welt der Forschung eintauchen.

Geniale Helfer Am 6. März informierten Fachleute an der ETH Hönggerberg über geniale Helfer. Eine Vorlesung widmet sich dem Thema «künstliche Knochen aus dem Drucker». Zudem berichtet Urs Kolly, wie er mit Beinprothese seinen Weg aufs Siegerpodest fand und wie man mit Behinderung ganz normal leben kann. Weiter wird aufs menschliche Hirn eingegangen. Doch wie reagiert es nach einer Verletzung? Es wird erläutert, welche Möglichkeiten es gibt, um Reha-Training im Kopf zu machen. Auch Querschnittlähmung wird thematisiert. Neue Therapien bei Schlaganfall, Querschnittlähmung und Hirntrauma werden zurzeit klinisch

Cybathlon, ein Wettkampf für Menschen mit Behinderung. erprobt. Und nicht zuletzt wird über Cybathlon informiert, ein neuer Wettkampf, bei dem sich Menschen mit Behinderung messen. Die ETH Zürich organisiert am 8. Oktober in der Swiss Arena in Kloten den ersten Cybathlon. Die Teams kommen aus aller Welt. Sie treten mit neuesten Produkten gegeneinander an. Der Wettkampf soll regelmässig alle zwei bis vier Jahre ausgetragen werden.

Neue Medizin Am 10. März findet an der ETH Zentrum ein Podium zum Thema Burnout statt. Wie der Mensch richtig mit seinen Kräften umgeht, diskutieren Facharzt Sebastian Haas, ETH-Professorin Gudela Grote, der BurnoutBetroffene Daniel Göring und Thomas Foery, der sich in der BurnoutPrävention engagiert.

Foto: zvg.

Am Sonntag, 13. März, wird an der ETH Hönggerberg über künstlich gezüchtete Herzteile, Mikroroboter im Körper, gezielte Krebstherapien und massgeschneiderte Medikamente informiert. Wenn jeder Patient abgestimmt auf seinen genetischen Fingerabdruck behandelt wird, verbessert dies Vorhersagen über Therapien. Mikroroboter sind Helfer bei Operationen. Herzgewebe aus dem Reagenzglas ermöglicht es, dass sich Herzen anpassen können. Neu soll die Atemgasanalyse zur Diagnose von Krankheiten eingesetzt werden. Auch Kindern und Jugendlichen wird einiges geboten. Auf dem Programm stehen: Besuche der Glückstabletten-Fabrik, explodierende Silos sowie Chemielabor Körper. (pm.) www.treffpunkt.ethz.ch

Fast acht Jahre wurde am Stadtspital Triemli für die Zukunft gebaut – nun steht die Eröffnung des modernsten Bettenhauses der Schweiz bevor. Am 12. März von 10 bis 18 Uhr lädt das Stadtspital Triemli die Bevölkerung ein, den Neubau zu erkunden. Das Programm ist vielfältig: Rundgänge mit viel Wissenswertem zu Gesundheit, Architektur und Nachhaltigkeit, Grusswort von Stadträtin Claudia Nielsen, Stadtrat André Odermatt und Spitaldirektor Erwin Carigiet, Attraktionen für Kinder, Gesundheitschecks, Vorträge, Musik und eine Festküche mit Leckereien – inklusive Gratiswurst, solange vorrätig. Besonders stolz sind die Verantwortlichen, dass das Stadtspital Triemli der erste Spitalbau in der Schweiz ist, der die Anforderungen des strengsten Labels für energieeffiziente Bauten – Minergie-P-Eco – erfüllt. «Ein weiterer Schritt der Stadt Zürich auf dem Weg zur 2000-WattGesellschaft», hält Erwin Carigiet in der Einladung fest.

Auf Streifzug durchs Bettenhaus Um 12.30 Uhr finden die Begrüssung und die offizielle Eröffnung statt. Danach können die Besucher das Bettenhaus auf eigene Faust erkunden. An Infotafeln oder im persönlichen

Gespräch mit Fachleuten erfahren sie Wissenswertes zu Themen wie Nachhaltigkeit, Architektur oder Gesundheit. Unter dem Motto «Wissen live» bieten Ärzte, Pflegende und Fachkräfte des Stadtspitals Einblicke in Gesundheitsthemen, mit Tipps für den Alltag. Der Kinderpfad hält auch für die Kleinen Spass und Unterhaltung bereit. Sie können sich als Arzt oder Pflegende verkleiden, fotografieren lassen, basteln oder Finger bandagieren. Zudem können Interessierte den Helikopter beim An- und Abflug beobachten, einen Blick ins Innere eines Rettungsfahrzeugs werfen oder sich über die Arbeit der Partner des Triemlispitals informieren. Die Folklorectrics, das Daniel Woodtli Trio, die Bo Jazz Connection und das Trio Bravo bieten an wechselnden Standorten musikalische Begleitung. Auf den Geschossen B, I und M begegnen die Besucher den Werken von Zilla Leutenegger, Ingo Giezendanner und Marco Bauer, die einzelne Korridore gestaltet haben. Natürlich kommt auch das Kulinarische nicht zu kurz. Das Bettenhaus bietet moderne Zweibettzimmer für alle Patientinnen und Patienten, warme Farben und natürliche Materialien, mit viel Tageslicht und einer beeindruckenden Aussicht auf die Stadt oder den Üetliberg. Besonders erwähnenswert ist der weltweit erste Multitower-Bettenlift. Die Transport- und Fördersysteme sind ausgeklügelt und das Bestellwesen auf dem modernsten Stand der Technik, was für einen effizienten Spitalbetrieb sorgt. (pd./pm.) 12. März, 10–18 Uhr. Stadtspital Triemli.

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Brockito transportiert Möbel fachgerecht.

Foto: zvg. Publireportage

Brockito zügelt und räumt fachgerecht Brockito, ein Arbeitsintegrationsprogramm der AOZ, organisiert Umzüge, Räumungen und Entsorgungen. Was nicht mehr verkauft werden kann, wird fachgerecht entsorgt. Der April ist für viele Menschen der Umzugsmonat. Die Planung beginnt aber normalerweise ein bis zwei Monate vorher. Brockito führt in Oerlikon ein Brockenhaus und bietet verschiedene Dienstleistungen wie Transport- und Recyclingdienste an. Die Teilnehmenden des Integrationsprogrammes der Asylorganisation führen unter anderem Umzüge durch, wobei sie nicht nur zügeln, sondern auch alles mitnehmen, was nicht mehr gebraucht wird. Wer seine Altlasten loswerden will, ist ebenfalls bei Brockito am richtigen Ort. Das Unternehmen räumt komplette

Häuser und Wohnungen und verwertet, was nicht mehr gebraucht wird. Was nicht mehr verkauft werden kann, wird fachgerecht entsorgt. Brockito holt die Möbel auf Wunsch ab und bringt gekaufte Ware nach Hause. Der Transport wird kompetent und fachgerecht organisiert. Weiter ist das Brockito eine Swico- und Sens-Annahmestelle für Elektrogeräte aller Art aus Haushalt und Büro. Brockito ist zudem ein grosses Warenhaus für Altes und Neues. Möbel für drinnen und draussen, Haushaltwaren, Unterhaltungselektronik, Bücher, Gläser, Geschirr, Textilien und vieles mehr sind dort zu finden. Zudem werden Neuwaren wie Kissen und Duvets, Bettwäsche und Matratzen angeboten. (pm.)

Brockito, Robert-Maillart-Strasse 12. Telefon 043 288 34 20. [email protected]. www.aoz.ch/brockito, www.facebook/aozbrockito. Öffnungszeiten Räumungen und Umzüge: Mo–Fr 8–17 Uhr, Brockenhaus Mo–Fr 9–18.30 Uhr, Sa 9–16 Uhr.

Zürich West

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AUF EIN WORT

IN KÜRZE

Volksinitiative Die kantonale Volksinitiative «Lehrplan vors Volk», die am 27. November 2015 der Direktion der Justiz und des Innern eingereicht wurde, ist zustande gekommen, wie im «Amtsblatt» zu lesen war. Die erforderliche Anzahl von 6000 Unterschriften wurde übertroffen. Dies hat die Prüfung durch die Direktion der Justiz und des Innern ergeben.

Elke Baumann

Die Zürcher Stadtväter aus dem 18. Jahrhundert würden sich im Grab umdrehen, müssten sie miterleben wie sich ihr puritanisches, sittenstrenges «Limmat-Athen» zur lebenslustigen Partystadt entwickelt hat. Zu ihrer Zeit waren rhythmische Körperbewegungen zur Musik eine Sünde und aus dem öffentlichen Leben verbannt. Das Tanzen muss im Verborgenen stattfinden. Heute würde man sa-

Hardbrücke Im Zuge der Arbeiten für die Tramverbindung Hardbrücke ist die Geroldrampe (Auf- und Abfahrt Hardbrücke via Geroldstrasse) ab Samstag, 27. Februar 2016, bis Ende November 2017 für jeglichen Verkehr gesperrt. Zudem wird der Verkehr auf der Hardbrücke zwischen dem Hardplatz und dem Bahnhof Hardbrücke in beide Richtungen einspurig geführt.

Lehrmittelverlag Die Kommission für Bildung und Kultur stimmt der Umwandlung des kantonalen Lehrmittelverlags in eine privatrechtliche Aktiengesellschaft mit 13:2 Stimmen zu. Gemeinden, andere Kantone und allenfalls auch Private können sich am Lehrmittelverlag beteiligen. Der Kanton Zürich bleibt jedoch Mehrheitsaktionär, um zu gewährleisten, dass der Lehrmittelverlag qualitativ hochwertige und preisgünstige Lehrmittel für die Zürcher Volksschule liefert.

Steuerwettbewerb Die Steuerbelastung für die Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons Zürich lag 2014 weiterhin deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Gemäss dem neuesten Steuerbelastungsmonitor der Finanzdirektion hat Zürich die 2012 gewonnenen sechs Plätze in der Kantonsrangliste der Einkommenssteuer damit erneut verteidigt und steht weiter auf dem guten 10. Platz. Günstig ist der Kanton Zürich vor allem für den Mittelstand.

Luftaufnahmen Der Kanton Zürich hat vor zwei Jahren das Projekt «Luftaufnahmen» gestartet. Dabei wurden 40 000 einzelne Luftaufnahmen zu einem sogenannten «Orthofoto» des Kantons Zürich zusammengefügt. Die Aufnahmen gelten als wichtiges Instrument für Planungsaufgaben. Aber auch die Öffentlichkeit kann diese Daten kostenlos zur freien Verwendung nutzen.

Grösseres Angebot Die PBZ weitet ihr Angebot an digitalen Medien aus. Zur bisherigen Auswahl kommen altersgerechte Titel für Kinder und Jugendliche sowie Medien in englischer Sprache hinzu. Damit wird auch die Zusammenarbeit der PBZ mit den Bibliotheken Stadtbibliothek Aarau, GGG Stadtbibliothek Basel, Winterthurer Bibliotheken und der Stadtbibliothek Zofingen weiter ausgebaut.

Ein Ohr voll Techno

«Versuchen wirs mal mit mehr Bumm Tschä.» Die Devi Reith Band probt für die Plattentaufe.

Foto: Jan Bolliger

Eine Welt aus Stimme und Groove Mit ihrem Debütalbum schafft Devi Reith den Spagat zwischen harmonischen Melodien und interessanten Wendungen. Diesen Freitag ist Plattentaufe. Jan Bolliger «Ich kann mich nicht so gut verkaufen», gesteht Devi Reith gleich zu Beginn des Gesprächs. Das hat sie aber gar nicht nötig. Die Songs der 33Jährigen überzeugen genug. Seit über zwei Jahren arbeitet sie schon an ihrem ersten Album mit dem klingenden Titel «The World is Sound». Diesen Freitag wird es jetzt endlich im Musikklub Mehrspur der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) getauft. Sie sei Perfektionistin. Ein Jahr hätte sie alleine für die Produktion im Studio verwendet. Den Aufwand hört man vom ersten Ton an. Die elf Tracks sind ein qualitativer Ohrenschmaus. Die Stimme tönt klar, die Bässe drücken satt, und die Instrumente sind allesamt schön präzis aufgenommen.

Melodiöse Überraschungen Um die Lieder einschätzen zu können, muss man ein wenig länger hinhören. Die jazzigen Popmelodien be-

ginnen sehr harmonisch, nur um dann im nächsten Moment eine unerwartete Wendung zu nehmen. Das mag erst irritieren, je länger man zuhört, desto mehr lernt man es aber schätzen. Sie machen das Album interessant und verhindern, dass das Gefühl aufkommt, so etwas Ähnliches schon hundertmal gehört zu haben. «Es reizt mich, die Leute zu überraschen. Ich mag es nicht, wenn von Anfang an alles klar ist. Ich bin eher ein tiefes Wasser», beschreibt sich Reith lachend.

Master in Jazzgesang Auf dem Wasser ist sie auch viel herumgekommen und in Stäfa am Wasser ist sie jetzt gestrandet. In den Niederlanden geboren, lebte sie in ihrer Kindheit unter anderem in Indien, Italien und England. 2010 zog sie dann von Deutschland nach Zürich,

Wettbewerb Wir verlosen 5 CDs der Devi Reith Band «The World is Sound». Mitmachen ist ganz einfach: Postkarte bis 8. März (Datum des Poststempels) einsenden an: Lokalinfo AG, Stichwort Devi Reith Band, Buckhauserstr 11, 8048 Zürich. Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.

wo sie an der ZHdK den Master in Jazzgesang machte. Vom Reisen habe Reith jetzt erst mal die Nase voll: «Ich kann mir gut vorstellen, hier in der Schweiz zu bleiben. Die Natur hier gefällt mir sehr.»

Immer sehr poetisch Ein weiterer Grund hierzubleiben, dürfte wohl der Bachenbülacher Felix Utzinger sein. Mit dem bekannten Jazzgitarristen ist sie in einer Beziehung, und er wird auch an der Plattentaufe spielen. Zusammen mit fünf anderen Musikern sorgt er für den sanften Groove, der die schwebende Stimme Reiths begleitet. Die mal leicht, mal soulig, aber immer sehr poetisch daherkommt. Das Album vereint diverse kulturelle Einflüsse und musikalische Stile. Spirituelle indische Klänge treffen auf Balladen, die an Sting erinnern, welcher sie stark beeinflusst habe. Aus dem Indischen kommt auch der Titel des Albums. «Nada Brahma» ist indisch und bedeutet so viel wie «die Welt ist Klang». Was Reith damit meint, erklärt sie im gleichnamigen Lied. Mit meditativem Sprechgesang erzählt sie, dass alles auf der Welt erst durch ein Wort, also Klang geschaffen worden sei. The Devi Reith Band, The World is Sound, Freitag, 26. Februar, 21.00 Uhr, Musikklub Mehrspur, Pfingstweidstrasse 96.

Stimmgewaltiges Ensemble aus St. Petersburg Das russische Vokalensemble Voskresenje (Auferstehung) aus St. Petersburg tritt während seiner Konzerttournee durch die Schweiz in Albisrieden auf. Dem Chor gehören acht professionelle Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Jury Maruk an. Mit ihren beeindruckenden Stimmen füllen sie die Neue reformierte Kirche Albisrieden. Sie präsentieren ein Programm aus dem reichen Schatz der russischen Kirchenmusik und der russischen Folklore. Der Eintritt ist frei, der Chor ist aber zur Deckung seiner Unkosten auf eine Kollekte angewiesen. CDs sind nach dem Konzert erhältlich. (e.) Mittwoch, 9. März, 19.30 Uhr, Neue reformierte Kirche Albisrieden, Ginsterstr. 50.

Das russische Vokalensemble Voskresenje tritt in Albisrieden auf.

Foto: zvg.

gen an «illegalen Partys». Langsam lockern sich die moralischen Bedenken und Zürich ist, mit einem coolen Drink in der Hand, in der Neuzeit angekommen. Wochenende für Wochenende bewegt sich ein Publikum zwischen 18 und 40 plus zu Electro-, Technound Hardcore-Sound. Nach unserem Leitmotiv «Nichts ersetzt den Augenschein» haben wir uns ins «Ausgeh-Mekka» gestürzt und einen Blick in einen der existierenden Zürcher Clubs getan. Dienten ursprünglich die Nachtclubs dem Tanz, der Unterhaltung und dem Sich-NäherKommen, so kann heute davon kaum noch die Rede sein. Betritt man nach kritischem Blick und kurzem Kopfnicken des Securitas, gegen 23 Uhr eine der «Locations», wird man von der Wucht der Techno-Musik förmlich erschlagen. Anno Domini ist der Zeremonienmeister der Chef im Ring, heute der DJ. Er gibt den Ton an, in Dezibel ist dies der Schallpegel eines Presslufthammers. «Drum and Bass» gehören heute zur Tanzmusik wie vorgestern Walzer, Tango und Foxtrott. Zum Schluss bleibt für uns die Frage offen, wie weit man sich bis zum Morgengrauen, ohne zu brüllen, in einer Disco noch unterhalten oder flirten kann. Bilanz unseres Ausflugs in die Welt der Techno- und Clubkultur: «Dämmerlicht, dubiose Dekoration, Musik, die den Boden vibrieren lässt, und Drinks.» Lukrative Jobs der Zukunft: «Ohrenarzt und Akustiker»!

Polizei verhaftet Kleiderdiebe im Kreis 4

Am Freitagabend entwendeten drei Männer diverse Kleidungsstücke in einer Bar. Zwei der mutmasslichen Täter wurden durch die Stadtpolizei Zürich verhaftet. Kurz vor Mitternacht meldete ein Angestellter einer Bar an der Kanonengasse im Kreis 4 der Einsatzzentrale der Stadtpolizei, dass soeben drei Personen verschiedene Kleidungsstücke entwendet hätten. Die umgehend ausgerückte Patrouille der Stadtpolizei führte eine Nahbereichsfahndung durch und konnte an der Langstrasse zwei der mutmasslichen Täter verhaften. Es handelt sich um zwei marokkanische Staatsangehörige im Alter von 18 und 24 Jahren. Die beiden Männer führten die entwendeten Kleidungsstücke mit sich. Einer der Verhafteten trug zudem noch Betäubungsmittel auf sich. Bei einer ersten Befragung waren sie nicht geständig,schreibt die Polizei in ihrer Mitteilung. Sie wurden der zuständigen Staatsanwaltschaft zugeführt. (zw.)

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Digitale Angebote in der PBZ Die Pestalozzi Bibliothek Zürich (PBZ) weitet ihr Angebot an digitalen Medien aus. Zur bisherigen Auswahl kommen altersgerechte Titel für Kinder und Jugendliche sowie Medien in englischer Sprache hinzu. Damit wird auch die Zusammenarbeit der PBZ mit den Bibliotheken in Aarau, Basel, Winterthur und Zofingen weiter ausgebaut. Für Kinder und Jugendliche wird das Angebot «Bibnetz Junior» gestartet. Ergänzend zum be-

stehenden Angebot von Bibnetz-onleihe.ch werden Medien für das erste Lesealter bis zur Jugendliteratur bereitbestellt. Mit der Einführung des Portals «Overdrive» stehen digitale Medien auch auf Englisch zur Verfügung. Das Angebot richtet sich an Expats und an Benutzer, die die Originalsprache der Übersetzung vorziehen. (pd.) junior.bibnetz-onleihe.ch, bibnetz.lib.overdrive.com, www.pbz.ch.

AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND

Elodie Pong – Paradise Paradoxe Augen kann man schliessen – die Nase nicht. Die Zürcher Video- und Installationskünstlerin Elodie Pong nimmt die unsichtbare Geruchsarchitektur, die die Menschen umgibt, zum Ausgangspunkt für ihre Einzelausstellung im Helmhaus Zürich. Die Besucherinnen und Besucher begegnen Pflanzen, die im 3-D-Drucker gewachsen sind, einem Roboter, der Parfumnamen an die Wand wirft – und einem noch nie gerochenen Duft.

Die in Zürich lebende Künstlerin untersucht Gerüche als essenzielle Bedeutungsträger und Metaphern für die heutige flüssige Zeit. Düfte schaffen nonverbale Verbindungen zwischen Menschen, Objekten und Orten. Wird der Mensch an der Nase herumgeführt? Leben die Menschen in einer «Schönen Neuen Welt» des Geruchs, in Anlehnung an Aldous Huxleys dunklen Zukunftsroman? Oder birgt das Olfaktorische vielmehr utopisches

– vielleicht sogar, wie im Titel der Schau, paradiesisches – Potenzial? Die Helmhaus-Ausstellung bietet künstlerische Anregungen zu solchen Fragestellungen und kreiert im White Cube einen Wahrnehmungs- und Denkraum, der zwischen Geruch und Gerücht oszilliert. Das Rahmenprogramm umfasst Gespräche, Videos, Performances und Konzert. (pd./pm.) Helmhaus: 11. März bis 8. Mai.

GEWERBEVERBAND STADT ZÜRICH

Publireportage

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Von tiefen Gebühren profitieren alle

Das Showdown am Gotthard

Die Zürcher Notariate sind gleichzeitig Notariat, Grundbuch- und Konkursamt und erheben für ihre Dienstleistungen Gebühren. Das ist im Prinzip gut so. Die Gebühreneinnahmen im Grundbuchbereich durch den Satz von 1,5 Promille übersteigen die Kosten aber bei weitem, überschüssige Beträge fliessen in die Staatskasse. Für das Jahr 2015 budgetierten die Zürcher Notariate einen Überschuss von 21,8 Mio. Franken, was einem Deckungsgrad von 200 Prozent entspricht. Diese Gebührenordnung steht daher in keinem angemessenen Verhältnis zur erbrachten Leistung. Sie führen zu einer weiteren Belastung von KMU und Hauseigentümer. Ebenso werden Pensionskassen und Genossenschaften durch diese Abgabe unnötig belastet, wodurch Renten, Erträge und Investitionsanreize sinken. Zu hohe Gebühren verteuern auch den Wohnungsbau. Eine Reduktion der Gebühren ist damit auch ein

Vor einigen Jahren erlebte ich im Gotthard gerade vor mir eine Streifkollision zwischen einem Car und einem Personenwagen. Glücklicherweise ist nichts Schlimmes passiert, aber ich hatte vielleicht einen Schreck! Der Gotthard ist lang und eng. Ich fühle mich darin nie wohl, und wenn immer möglich, nehme ich den Zug oder den Weg über den Pass. Für Lastwagen, die zwischen der Deutschschweiz und dem Tessin unterwegs sind, ist das leider keine Option. Nun muss der Gotthard saniert werden, und zu diesem Zweck soll eine zweite Röhre gebaut werden. Ich würde dieses Geld auf den ersten Blick auch lieber in die Bildung als in den Strassenbau investieren. Und wenn schon, dann sind doch erst mal wir Zürcher dran. Wir haben schliesslich am meisten Stau. Aber ein gut ausgebautes und vor allem sicheres Strassennetz gehört zur Infrastruktur unseres Landes. Für das Ge-

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Albert Leiser.

Foto: zvg.

Beitrag für tiefere Mieten. Darum wird eine Senkung der Grundbuchgebühr von 1,5 auf 1 Promille gefordert. Ein Ja zur Änderung des Notariatsgesetzes am 28. Februar 2016 ist ein Ja zu massvollen Grundbuchgebühren. Albert Leiser, Direktor, Hauseigentümerverband Zürich Hauseigentümerverband Zürich, Albisstr. 28, 8038 Zürich, Tel. 044 487 17 00.

Nicole Barandun.

Foto: zvg.

werbe ist das enorm wichtig. Und für den Strassenbau rund um Zürich sind die Gelder in einem anderen Kässeli bereitgestellt. Vor 22 Jahren haben wir die Alpen-Initiative in die Verfassung geschrieben, und seither darf es niemals eine zweite Tunnelröhre geben. Nun verdächtigt man die Verkehrs-

lobby, heimlich auf vier Spuren ausbauen zu wollen. Statt einer zweiten Sanierungsröhre sollen deshalb jährlich 820 000 Lkw in Erstfeld und Biasca verladen werden, also rund 2700 pro Tag. Das würde wahrscheinlich ein ziemlicher Murks. Es scheint etwas aus der Mode gekommen, aber ich bin der Meinung, dass wir Schweizer unsere Verfassung respektieren, und ich bin überzeugt, dass dies unsere Politiker ebenso sehen. Der Verkehr nimmt übrigens zu, weil wir immer mehr Auto fahren und immer mehr Güter bestellen, die dann um die halbe Welt geliefert werden, und nicht weil wir in der kleinen Schweiz einen Tunnel sanieren. Bleiben wir also auf dem Teppich und sorgen wir mit zwei Tunnels für unsere eigene Sicherheit am Gotthard. Das Gewerbe wird es ihnen danken. Nicole Barandun, Präsidentin Gewerbeverband der Stadt Zürich

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«Eine Komödie mit viel Herz und Verwirrungen»

Die Theatergruppe Friesenberg spielt nach 20 Jahren zum ersten Mal unter neuer Regie.

rinnen und Schauspielern Anklang. «Es ist spannend, mit Giannina zu arbeiten. Wir lernen extrem viel Neues», bestätigt Katja Graf. Sie spielt im Stück Christine und ist seit acht Jahren bei der Gruppe. Masügers Methode sei anspruchsvoller, da sie stärker auf sich selber gestellt seien. Sie denkt jedoch nicht, dass das Publikum das bemerken wird.

Jan Bolliger «Wenn ich jemals heirate, wird dies einem schnellen Entschluss entspringen, so, wie man sich erschiesst», sagte der amerikanische Autor Henry Louis Mencken einst. Nicht bei allen geht die Angelegenheit so schnell über die Bühne. Grund genug für die Theatergruppe Friesenberg, sich das Thema zu Herzen zu nehmen. Ihr neues Stück «Säg doch eifach ja!» handelt von der Heiratsvermittlung «Ewigi Liebi». Dass professionelle Hilfe keine Garantie für eine bessere Hälfte ist, muss Thomas nach einigen Misserfolgen auf die harte Tour lernen. Kurzerhand entschliesst er sich, Christine, der Inhaberin der Vermittlung, einen Antrag zu machen. Die ist alles andere als begeistert. Auf Rat ihrer Assistentin täuscht sie vor, verheiratet zu sein. Stadtrat Meier, der seine Tochter verkuppeln will, kommt da gerade recht. Er soll den Ehemann mimen. Doch hier beginnt das Chaos erst. Giannina Masüger ist verantwortlich dafür, dass das Chaos nicht überhandnimmt. Sie führt dieses Jahr zum ersten Mal Regie bei der Theatergruppe Friesenberg. Sie tritt das Erbe von Edi Huber an, der die Trup-

Schon fast ausverkauft

Die neue Regisseurin Giannina Masüger (rechts) stimmt die Theatergruppe Friesenberg ein. pe die letzten 20 Jahre geleitet und zu grossen Erfolgen geführt hat. Die Theaterlegende, welche in zahlreichen Schweizer Produktionen mitgespielt hatte, übergab mit 88 Jahren das Zepter. Die Erwartungen an Masüger sind dementsprechend gross. «Ich war schon ziemlich nervös, diese eingespielte Truppe zu übernehmen», gesteht die quirlige Frau, die

nicht einmal halb so alt ist wie ihr Vorgänger Huber. Sie sei aber mit offenen Armen aufgenommen worden und auf so grosse Spielfreude gestossen, dass sie es einfach «mega toll» finde.

Die Figuren kennen lernen Es sei beeindruckend, wie weit Huber die Amateurschauspieler ge-

Foto: Jan Bolliger

bracht habe. Besonders an der Artikulation höre man, wie viel Wert Huber auf Präzision gelegt habe. Masüger geht die Sache anders an: «Mir ist wichtig, dass die Schauspieler ihre Figur kennen lernen. Sie müssen sich richtig in sie hineinversetzen können.» Hubers Stil sei eher klassisch gewesen. Auch die andere Methode findet bei den Schauspiele-

Die Proben laufen auf Hochtouren. Stadtrat Meier hat seine Hosen, Thomas die Hoffnung und Christine die Nerven verloren, und jetzt sucht auch noch ein Priester nach der Frau fürs Leben. Masüger verfolgt das Geschehen zwischen den erst halb bemalten Kulissen und macht sich Notizen. «Die Geschichte bietet alles, was gutes Volkstheater braucht», sagt sie überzeugt: «Verwirrungen, Humor und ganz viel Herz». Die Theatergruppe Friesenberg hat ein gutes Gespür für den Geschmack des Publikums. Die letzten Jahre waren alle Vorstellungen ausverkauft, und auch für die 14 diesjährigen Aufführungen sind nur noch sehr wenige Tickets vorhanden. Die Tickets für die Derniere gingen so schnell weg, dass sich Masüger nicht einmal mehr eines für sich auf die Seite legen konnte: «Jetzt muss ich einen Extra-Stuhl mitbringen», erzählt sie lachend.

27. Februar bis 19. März, reformierte Kirche Friesenberg, Tickets unter www.theatergruppe-friesenberg.ch.

AUS DEM PRAKTIKANTENLEBEN

Heuschrecke im Grossraumbüro Die meisten Mitarbeiter sind umgänglich und hilfsbereit. Aber manchen scheint ein gutes Arbeitsklima ein Dorn im Auge zu sein. P. Rakti-Kant *

Draussen ist es noch dunkel. Ich bin der Erste im Büro und geniesse die Stille. Denn es dauert nicht lange, bis sich das Grossraumbüro gefüllt hat. Auch der mir gegenüberliegende Platz ist nun besetzt. Mit dem einzigen Mitarbeiter, der nicht in die Kategorie «angenehm» fällt. Wie er mit starren Augen seinen Computerbildschirm fixiert, dann plötzlich aufsteht und mit wippenden Schritten das Büro durchquert, erinnert er mich an eine überdimensionale Heuschrecke. Im Gegensatz zu Heuschrecken ist er aber schon als einzelnes Individuum eine Plage. Keine Gelegenheit lässt die Heuschrecke aus, ihre Unzufriedenheit an Mitarbeitern auszulassen. Wer ihr zu nahe kommt, braucht eine dicke Haut. Dem Opfer wird vor der gesamten Belegschaft schonungslos aufgezeigt, dass es alles falsch macht und sowieso nicht den Anforderungen genügt, die sie an ihre Mitarbeiter hat. Nein, die Heuschrecke ist weder Mitglied der Geschäftsleitung noch sonst in einer Position, die die Bewertungen von Mitarbeitern rechtfertigen würde.

Einstein und Co. Bei der Erniedrigung bedient sich die Heuschrecke der englischen Sprache, wobei sie die Hälfte der Wörter frei erfindet. Man merkt, dass sie sich gerne dabei zuhört, wie sie gleichgestellte Mitarbeiter in einer Fremdsprache blossstellt. Und als wäre das nicht genug, lobt die Heuschrecke ihre eigene Genialität, während sie ihr Opfer demütigt. Ja, sie wagt es sogar, sich selber in die Liga von Einstein

P. Rakti-Kant P. Rakti-Kant ist Mitte zwanzig und studiert Sozialwissenschaften an der Universität Zürich. Um sich den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern, sucht und absolviert er ein Praktikum. Dabei begegnet er auch kuriosen Blüten des Arbeitsalltags.

und Co. emporzuheben. Eine realistische Einschätzung der eigenen Person scheint ihr schwerzufallen.

Wo ist die Zivilcourage? Bis heute bin ich dem scharfen Beisswerkzeug der Heuschrecke entkommen. Denn ich bin ja nur der Praktikant. Nur wenn mich eine Erkältung plagt und mein Gegenüber Ruhe statt Gesundheit wünscht, verdrehe ich hinter meinem Bildschirm die Augen. Wieso hat ihr noch niemand das Handwerk geleg? Wo ist die Zivilcourage? Aber ich bin mir sicher, dass sich ein solches Heuschrecken-Verhalten rächt. Ich stelle mir vor, wie sich der Tag dem Ende zuneigt, die Heuschrecke aufsteht und das Büro verlässt. Mit hängendem Kopf macht sie sich einsam auf den Heimweg. Sie hat heute keine Pläne. Das hat sie nie. Denn Mitarbeiter kann man sich nicht aussuchen, Freunde schon. * In loser Folge schildert P. Rakti-Kant seine Erlebnisse rund um sein Praktikum. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes schreibt er unter einem Pseudonym.

Verbotstafel an der Quellenstrasse 25 in Kreis 5, die immer noch gültig ist.

Foto: Robert Schönbächler

Als Pferdefuhrwerke zum Alltag gehörten Wenn Alt-Gemeinderatspräsident Robert Schönbächler mit dem Fotoapparat im Quartier unterwegs ist, entdeckt er so mache Trouvaille. Das jüngste Beispiel ist eine Tafel, die er am Durchgang an der Quellenstrasse 25 in Kreis 5 fotografierte: Ein audienzrichterliches Verbot aus dem Jahr 1949, «welches immer noch gültig ist», wie Schönbächler betont. Ihm stellt sich da die Frage, wo denn die Fuhrwerke geblieben sind, die man beispielsweise 1950 noch auf dem Stauffacherplatz angetroffen hat. Beide Bilder betreffen dieselben Zeiten, als Fuhrwerke zum Alltagsbild zählten, berichtet Robert Schönbächler: «Bis in die 50er-/Anfang 60er-Jahre gehörten Pferdefuhrwerke zum Alltag im Kreis 5. Ich erinnere mich noch gut, als auf der Röntgenstrasse die Fuhrwerke der Brauerei Löwenbräu auftauchten – sie belieferten die Wirtschaften mit Bier

Der Stauffacherplatz an 6. November 1950. und Eis – dann rannten die Leute hinter den Pferden her, um die Rossäpfel für die Vorgärten zu sammeln. Sie waren als Rosendünger sehr gefragt.» Die Zeiten ändern eben, meint

Foto: Baugeschichtliches Archiv

Schönbächler und zitiert Joachim Ringelnatz: «Die Leute sagen immer, die Zeiten werden schlimmer. Die Zeiten bleiben immer. Die Menschen werden schlimmer.» (zw.)

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Stadt Zürich

Nr. 8

25. Februar 2016

VE R M I S C H TE S

Fünf Monate lang war die vierköpfige Familie «nomadisierend» in der Mongolei unterwegs.

Foto: zvg.

Tritt mit neuen Liebesliedern im Hallenstadion auf: Semino Rossi. Foto: zvg.

Mit Kindern und Kamelen unterwegs

Frühlingsgefühle mit Semino Rossi

In einer Live-Reportage geben die beiden deutschen Reisejournalisten Barbara Vetter und Vincent Heiland einen Einblick ins mongolische Nomadenleben.

Semino Rossi kommt auf seiner Europa-Tournee auch nach Zürich.

Die Mongolei ist bekannt für endlos weite Grassteppen, schroffe Berglandschaften, weisse Jurten, grasende Ziegen- und Schafherden und traditionell lebende Nomaden. Barbara Vetter und Vincent Heiland zogen mit ihren zwei Töchtern Saba (6) und Lola (2) sowie drei Kamelen los. Sie wollten als «Nomaden auf Zeit» den Traum von Freiheit und einer ursprünglichen Lebensweise erfahren.

Insgesamt fünf Monate lang wanderte die Familie mit ihren drei Kamelen Botok, Kila und Mila, die als Lasttiere und Transportmittel für die Kinder dienten, durch die Steppen- und Gebirgslandschaft des mongolischen Altai-Gebirges. Der Weg führte sie durch tosende Flüsse, vorbei an mächtigen Gletschern und über stürmische Bergkämme. Sie überstanden glühende Hitze, Regen und einem Wintereinbruch mit Hagel, Schnee und klirrender Kälte. Immer wieder traf die kleine Karawane auf Nomaden, die kilometerweit angeritten kamen, um sie zu Trockenkäse und Milchtee in ihre Jurte einzuladen. (pd./mai.) Montag, 7. März, 19.30 Uhr, Volkshaus, Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich.

Wettbewerb Lokalinfo verlost 5x 2 Tickets für den Multimediavortrag über die Mongolei am Montag, 7. März, im Volkshaus. Wer dabei sein will, schickt bis spätestens 29. Februar eine Mail mit der Betreffzeile «Mongolei» und vollständigem Absender an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «Mongolei» Buckhauserstrasse 11 8048 Zürich Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.

Alben in Spitzenpositionen der Charts, ausverkaufte Tourneen, begeisterte Fans: Semino Rossi ist einer der erfolgreichsten Live-Künstler. Mit «Amor – die schönsten Liebeslieder aller Zeiten» entführt der argentinisch-italienische Schlagersänger, der in Österreich lebt, auf eine Reise durch die Facetten der Liebe. Zart, sinnlich, romantisch, heissblütig – so unterschiedlich das schönste aller Gefühle, so auch die musikalische Umsetzung. Rossi-Fans dürfen sich freuen auf zauberhafte Liebeslieder in neuen Arrangements und mit besonders viel Gefühl. Lieder, die man zu kennen meint, und sich

Der Schauspieler Volker Ranisch lebt an diesem aussergewöhnlichen Tag Thomas Manns Romanfigur «Felix Krull» und bringt dem Zuschauer die Intentionen des Autors näher. Um 11 Uhr beginnt der Hochstaplertag mit Erläuterungen aus der Entstehungsgeschichte des Thomas-Mann-Romans durch Volker Ranisch. Zwischen 14.30 und 16.30 Uhr findet der Theaternachmittag als literarisches Kammerspiel inklusive

einer Pause mit Kaffee und Kuchen statt. Von 19.15 bis 20 Uhr gibt es im Rahmen einer Abendunterhaltung eine Fortsetzung der Geschichte. Die Gäste sind eingeladen, zwischen den Aufführungen mit dem Schauspieler ins Gespräch zu kommen und gleichzeitig das Haus kennen zu lernen. Mittagessen können alle im Restaurant Klus Park, Kaffee und Kuchen am Nachmittag und der Apéro am Abend werden vom Alterszentrum Klus Park offeriert. (pd.) «Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull» von Thomas Mann. Montag, 29. Februar, ab 11 Uhr. Veranstaltungsort sind das Restaurant und der Theatersaal Alterszentrum Klus Park, Asylstrasse 130.

Lokalinfo verlost 3x 2 Tickets für das Konzert von Semino Rossi am 9. März im Hallenstadion. Wer dabei sein will, schickt bis 29. Februar eine Mail mit der Betreffzeile «Rossi» und vollständigem Absender an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «Rossi» Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich

dann doch neu in sie verliebt, in die Stimme Semino Rossis und seinen Charme – rechtzeitig zum Erwachen der Frühlingsgefühle. (pd./mai.) Mittwoch, 9. März, 19.30 Uhr, Hallenstadion, Wallisellenstrasse 45, 8050 Zürich.

Wohnbautätigkeit auf Rekordniveau

Hochstapelei am Schalttag

Der Schalttag steht ganz im Zeichen von Thomas Manns Roman «Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull».

Wettbewerb

Volker Ranisch spielt im Klus Park den Hochstapler Felix Krull.

Foto: zvg.

Die Bautätigkeit in der Stadt Zürich erreichte mit 3210 Wohnungen einen langjährigen Höchstwert. 2015 wurden zwei Drittel mehr Wohnungen gebaut als 2014. Baugenossenschaften stellten doppelt so viele Wohnungen wie 2014 fertig. Im Stockwerkeigentum entstanden fast dreimal so viele Wohnungen wie im Vorjahr. Rund achtzig Prozent der Fertigstellungen entstanden im Rahmen von Ersatzneubauprojekten. Die Bautätigkeit nahm im ganzen Stadtgebiet zu, Wie 2014 wurden auch 2015 in Schwamendingen am meisten neue Wohnungen gebaut. Auch in den Kreisen 2 und 5 entstanden mehr als 400 Neubauwohnungen. (pd./pm.)

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❏ Fitness/Gesundheit ❏ Musik/Unterhaltung

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VE R A N S TA L T U N G E N

Zürich West

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Bewegen, schwitzen und entspannen

Foto: zvg.

Am Sonntag dreht das Mühlrad Am Abstimmungssonntag, 28. Februar, ist das Albisrieder Mühlrad wieder in Betrieb. Es dreht sich in der Alten Mühle am Wydlerweg 19 von 10 bis 12 Uhr. Die Aufnahme zeigt die 1964/65 renovierte Alte Mühle Albisrieden im Frühling 1970. (e. )

«Gorgonisches Verhalten» im Europa der Nachkriegszeit

Die Galerie Thalberg zeigt zum 100-Jahre-Dada-Jubiläum die Retrospektive «Neo Dada – Gorgona». «Gorgona» wurde 1959 als Künstlergruppe in Zagreb gegründet und existierte bis 1966. Die Aktivitäten dieser namhaften osteuropäischen und neoavantgardistischen Gruppe der Nachkriegsjahre waren stark vom Dadaismus inspiriert. Die ausgestellten Werke, Archivfotografien, Dokumente und Korrespondenzen der Gorgona-Mitglieder und bekannter Namen der zeitgenössischen Kunstszene zeigen, dass «Gorgona» kein vereinzeltes Phänomen war, sondern Teil von bedeutenden Bewegungen. Zu den Aktivitäten der Gruppe gehörten das literarische Anti-Magazin «Gorgona», Ausstellungen in einer Werkstatt für Malereizubehör oder Exkursionen zu Orten in der Stadt und in der Natur, Fotosessions als Kunstaktionen, Auf-

Wer an einem Bewegungskurs teilnehmen und gleichzeitig Personen aus dem Quartier kennen lernen möchte, ist im Gemeinschaftszentrum Loogarten genau richtig. Neben bewährten Angeboten, die schon seit Jahrzehnten stattfinden, gibt es laufend neue wie Hulahopp für Anfängerinnen und Wiedereinsteigende oder AROHA, eine Mischung aus Krafttanz der Maori, Kung-Fu und Tai-Chi. Das GZ Loogarten gehört zu den Zürcher Gemeinschaftszentren und führte im vergangenen Jahr 1153 Bewegungskurse mit 12 391 Teilnehmerinnen durch. Kinder und Erwachsene, Frauen, Männer und Senioren, alle finden passende Angebote.

80-Jährige entdeckt Gymnastik Eine Frau, nennen wir sie Elisabeth, sitzt am Dienstagvormittag im Café des GZ Loogarten mit der Kursleiterin und weiteren Frauen aus dem Bewegungskurs Funktionelle Gymnastik und stösst auf ihren 80. Geburtstag an. Auf die Frage, wie lange sie schon diesen Kurs besucht, sagt sie: «Ich bin erst seit einem Jahr dabei. Du kannst dir das vielleicht nicht vorstellen, aber auch im Alter macht es Spass, Neues auszuprobieren. So habe ich für mich die Funktionelle Gymnastik entdeckt.» Diesen Kurs gibt es im GZ Loogarten seit über 20 Jahren, am Dienstagvormittag und Mittwochvormittag, Start um 9 oder um 10.05 Uhr. Das Schnuppern ist

Vielfältig sind die Angebote auch für Kinder und Jugendliche. gratis, ein 10er-Abonnement gibt es für 170 Franken. Am Dienstag um 19 Uhr dröhnt es aus den Boxen im grossen Saal. Dutzende von Frauen, vorwiegend Mütter aus dem Quartier, bewegen sich zur Musik und schwitzen und tanzen beim Zumba-Fitness um die Wette. Ein Ausdauertraining der besonderen Art, für manche ein Rätsel, wie die vielen Körper aneinander vorbeikommen, sich allesamt im richtigen Moment in die richtige Richtung bewegen. Für Kinder und Jugendliche gibt es neben Kidz Dance und Ballett

Foto: zvg.

Dance auch Jazztanzen. Das ElternKind-Turnen wartet auf genügend Anmeldungen. Speziell gibt es im GZ des Quartiers Altstetten einen Zirkus-Akrobatik-Balance-Kurs, hier sind Jonglieren, Artistik und Schauspielkunst gefragt. Interessierte können im Gemeinschaftszentrum Loogarten am Salzweg 1 vorbeikommen und sich über das vielseitige Bewegungsangebot informieren. Wer weiss, vielleicht wird schon bald die eine oder der andere im Quartier schwitzen, sich bewegen, entspannen, Menschen kennen lernen und Spass haben. (e.)

In der Kunstszene der Nachkriegszeit aktiv: «Gorgona»-Mitglieder. Foto: zvg. zeichnungen von «monatlichen Gedanken» oder Gesprächen. Diese und andere Aktivitäten wurden als «Gorgonisches Verhalten» bezeichnet. Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit der Sammlung Marinko Sudac (die bekannteste Sammlung von Avantgarde-Kunst und den damit verbundenen Kunstpraktiken Osteuropas), dem Institute for the Research of the Avant-Gard und dem kroatischen Konsulat in Zürich organisiert. (pd./mai.) Thalberg Galerie, Rämistrasse 38, Ausstellung noch bis 11. März. Öffnungszeiten: Di–Fr: 11–18.30 Uhr, Sa 10–16 Uhr.

Sans-Papiers-Film: Regisseur und Schauspieler anwesend Sans-Papiers leben in Zürich mitten unter uns und dennoch an dessen äussersten Rändern, denn sie sind ausgeschlossen vom Alltagsleben. Ihre Präsenz muss unsichtbar bleiben, da sie illegal ist. Was es heisst, als Papierloser in Zürich zu leben, zeigt ein Film des italienisch-zürcherischen Regisseurs Pino Esposito auf eindrückliche Weise. «Farid. In Zürich oder irgendwo», uraufgeführt an den Solothurner Filmtagen 2013, ist am

Dienstag, 8. März, ab 19.30 Uhr im grossen Saal der Pfarrei Heilig Kreuz in Altstetten zu sehen. Esposito schickt darin den palästinensischen Schriftsteller Farid Dhamrah auf die Suche nach papierlosen Geschichten von enttäuschten Hoffnungen. Farid Dhamrah und Pino Esposito werden an der Vorführung anwesend sein, und es besteht die Möglichkeit, nach dem Film mit beiden zu sprechen. Eintritt frei, Kollekte. (e.)

«Spiel + Sport» noch an zwei Sonntagen

Das Sportamt der Stadt Zürich lädt Kinder an zwei weiteren Sonntagen zu «Spiel + Sport» ein. Die Spiel- und Sportaktivitäten finden am 6. März und am 3. April von 10 bis 13 Uhr (Sporthalle Hardau) und von 13 bis 16 Uhr (Sporthalle Buchwiesen) statt. Die Teilnahme ist kostenlos und eine Anmeldung ist nicht nötig. Angesagt ist jeweils ein Spielbetrieb mit verschiedenen Sportgeräten. Das Angebot richtet sich an Kinder vom Kindergarten bis zur 6. Klasse. (e.)

KIRCHEN Evang.-ref. Kirchgemeinde Sihlfeld Sonntag, 28. Februar Strada-Gottesdienst Pfr. Thomas Schüpbach 10.00 Feier / 11.00 Talk Rotachstübli, Nussbaumstrasse 18 (kein Gottesdienst in der Andreaskirche) Montag, 29. Februar Sihlfeld Girls: Roberta Guaspari, Musikerin; Filmabend ab 18.00 Apéro. 19.00: Einführung und Filmbeginn, Saal Andreaskirche. Nur für Frauen Dienstag, 1. März Film «Conducta» (im Rahmen des Weltgebetstags) 19.00 Filmcafé des reformierten Kirchgemeindehauses St. Theresia, Borrweg 80, 8055 Zürich Freitag, 4. März Weltgebetstag «Kuba» 18.30, Kirche St. Theresia, Borrweg 80, 8055 Zürich Anschl. Imbiss im Theresiensaal

Evang.-ref. Kirchgemeinde Aussersihl Donnerstag, 25. Februar 19.30 Tanz der 5 Rhythmen, mit Iris Bentschik Sonntag, 28. Februar 19.00 Spirituelle Abendfeier Blaue Stunde mit Pfr. Patrick Schwarzenbach

Montag, 29. Februar 19.00 Stimme bewegt, mit Miriam Helle

Evang.-ref. Kirchgemeinde Zürich-Hard Sonntag, 28. Februar 9.30 Bullingerkirche: Gottesdienst mit Pfr. Klaus Wagner «Kafi uf dä Wäg»

Evang.-ref. Kirchgemeinde Zürich Industriequartier Donnerstag, 25. Februar 18.00 Kirchgemeindehaus Männerstamm Sonntag, 28. Februar 9.00 Einsingen Sonntagschor 10.00 Johanneskirche, ökum. Gottesdienst mit Kanzeltausch und Sonntagschor, Predigt: Andreas Jawork, Liturgie: Pfrn. Sonja Keller, Orgel: Tobias Willi, anschliessend Suppenzmittag 16.00 LimmatHall, Tanzkurs 17.00 Johanneskirche, Orgelkonzert mit Theo Jellema NL, mit holländisch-französischem Programm Eintritt frei – Kollekte Anschliessend Apéro Montag, 29. Februar 18.00 Kirchgemeindehaus Frauentreff Dienstag, 1. März 9.30 LimmatHall, Elki-Singen mit Marco Amherd

14.30 Kirchgemeindehaus, Nachmittag 60plus: Wetterphänomene 18.30 Johanneskirche, Chor-Vesper mit Werken von Melchior Franck Vokalensemble CantAmabile Leitung: Mona Spägele Liturgie: Pfr. Karl Flückiger

Evang.-ref. Kirchgemeinde Albisrieden Sonntag, 28. Februar 10.00 Alte Kirche: Gottesdienst Pfr. R. Wöhrle, Orgel: Y. Müdespacher Kollekte: Christuszentrum Montag, 29. Februar 17.00 Alte Kirche: Passionsbesinnung, Diakonin E. Hahn Orgel: B. Just

Röm.-kath. Kirchgemeinde Herz Jesu Wiedikon Donnerstag, 25. Februar 9.00 Eucharistiefeier, Unterkirche 18.30 Eucharistiefeier, Altersheim Sieberstrasse Freitag, 26. Februar 8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche Samstag, 27. Februar 8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche 17.00 Eucharistiefeier, Oberkirche Sonntag, 28. Februar 8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche 10.00 Eucharistiefeier (3. Fastensonntag), Oberkirche Dienstag, 1. März 19.00 Eucharistiefeier, Unterkirche

Donnerstag, 3. März 9.00 Eucharistiefeier, Unterkirche

Evang.-ref. Kirchgemeinde Wiedikon Samstag, 27. Februar 16.30 Einsingen, Bethaus 17.00 Beginn Gottesdienst mit Bibliolog Pfarrerin Sara Kocher Kollekte: Zwinglifonds

Evang.-ref. Kirchgemeinde Altstetten Sonntag, 28. Februar 10.00, Grosse Kirche: FilmmusikGottesdienst, Thema: «Star Trek» Predigt: Pfrn. M. Saxer Orgel: D. Timokhine Schlagzeug: Etienne Destraz Anschliessend Chilekafi 19.00 Kirche Suteracher Youth Point, Thema: «Wenn die Eltern schwierig werden» Predigt: Pfr. F. Schmid Mitwirkung: Youth-Point-Team

Evang.-ref. Kirchgemeinde Im Gut, Thomaskirche Donnerstag, 25. Februar 19.30 bis 21.00 Thomasstube Bibelwerkstatt: Lesen, diskutieren, nachdenken ... Pfrn. Jolanda Majoleth Bei Fragen rufen Sie mich ungeniert an: Telefon 044 466 71 21

Freitag, 26. Februar 10.00 Alterszentrum Langgrüt Ökumenischer Gottesdienst St. Konrad und Im Gut Pfrn. Jolanda Majoleth 19.30 Thomaskirche: Musical «Jona» Sonntag, 28. Februar 9.30, Thomaskirche: Gottesdienst Aktion Brot für alle, «Gott oder Gold?» Pfrn. Jolanda Majoleth und Diakon Uwe Weinhold. Anschliessend Verkauf von Artikeln des Missionsarbeitskreises Mittwoch, 2. März 12.00 Kirchgemeindesaal: Mittagstisch (Anmeldung bis 29. Februar: Uwe Weinhold, 044 466 71 13) 18.15 Thomaskirche Abendbesinnung «Es ist nicht alles Gold, was glänzt» 19.00 Kirchgemeindesaal: Dokumentarfilm/Gespräch «Dirty Gold War» Donnerstag, 3. März 18.15 Seniorama Burstwiese Gottesdienst mit Abendmahl Pfrn. Jolanda Majoleth Freitag, 4. März 10.00 Alterszentrum Langgrüt Gottesdienst, Pfr. Ruedi Wöhrle Samstag, 5. März 10.00 Thomaskirche: «Fiire mit de Chliine», Gottesdienst für Gross und Klein. Ein Gottesdienst für Kinder von 0 bis 5 Jahren mit ihren Eltern, Grosseltern, Paten, Gemeindemitgliedern ...

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Zürich West

Nr. 8

Der Lindenplatz.

25. Februar 2016

Autos gerammt und zweimal der Polizei davongefahren

Foto: zvg.

Halbzeit beim Fotowettbewerb Fortsetzung von Seite 1 Frosch- oder Vogelperspektive wirkt oftmals spannender», weiss der Fotolaborant, «aber Menschen, insbesondere Kinder, fotografiert man in der Regel am vorteilhaftesten auf Augenhöhe.» Meistens wirken Fotos, bei denen sich das Hauptmotiv in der Bildmitte befindet, langweilig. Daher rät Stefan Janda, die Regel des «Goldenen Schnittes» zu nutzen und das Hauptmotiv etwa einen Drittel vom Bildrand entfernt zu platzieren. Zu Schluss gibt er einen technischen Hinweis: «Lassen Sie die Bildqualität Ihrer Kamera auf der höchsten Stufe. Ausdrucke der Fotografien in A4 und grösser, wie sie zum Abschluss des Wettbewerbs in der PBZ-Bibliothek Altstetten präsentiert werden, gewinnen somit sichtbar an Qualität.» Einsenden kann man die Fotos an [email protected], die Teilnahmebedingungen findet man unter www.quartierverein-altstetten.ch/aktuelles/fotowettbewerb/. Die Gewinner werden in der Lokalzeitung «Zürich West» bekannt gegeben. Die Preisverleihung findet am 13. April in der PBZ-Bibliothek Altstetten statt. ANZEIGEN

AKTUELL

In der Nacht auf Montag entzog sich ein unbekannter Autolenker gleich zweimal einer Polizeikontrolle. Dabei beschädigte er einen Streifenwagen und mindestens zwei unbeteiligte Fahrzeuge. Die Stadtpolizei Zürich sucht Zeugen. Gegen 19.30 Uhr fiel einer Streifenwagenpatrouille an der Rolandstrasse im Kreis 4 ein dunkler Mercedes auf, der beinahe ein parkiertes Auto touchiert hatte. Nachdem er in die Zinistrasse abgebogen und mitten in der Strasse angehalten hatte, entschlossen sich die Polizisten, den Lenker zu kontrollieren. Da fuhr der Lenker plötzlich rückwärts in Richtung der Polizisten. Er beschädigte ein parkiertes Auto, und einer der Polizisten musste zur Seite springen, damit er nicht vom Fluchtauto erfasst wurde. In der Folge touchierte der Flüchtende nochmals ein parkiertes Fahrzeug, ehe er in der Rolandstrasse und der Magnusstrasse davonfuhr. Sofort wurde eine Fahndung nach dem Fahrzeug eingeleitet. Abklärungen ergaben, dass am Mercedes gestohlene Kontrollschilder montiert waren. Um 02.30 Uhr entdeckte eine andere Streifenwagenpatrouille das gesuchte Auto an der Feldstrasse/ Stauffacherstrasse im Kreis 4. Die Polizisten hielten an und näherten sich dem Fahrzeug zu Fuss, um eine Kontrolle durchzuführen. Als der

Lenker dies bemerkte, gab er unvermittelt Gas und drängte sein Auto zwischen der Hausmauer und dem Streifenwagen hindurch und fuhr auf der Stauffacherstrasse davon. Mit eingeschaltetem Blaulicht und Horn folgten die Polizisten dem Auto. Dessen Lenker überfuhr an der Kreuzung Stauffacher-/Langstrasse das Rotlicht und bog dann in die Badenerstrasse ab. Die Fahrt ging weiter durch die Tramhaltestelle Stauffacher in Richtung Kreis 1 und Paradeplatz. Weil der Flüchtende derart schnell unterwegs war, mussten die Polizisten die Nachfahrt abbrechen.

Erneut Verfolgung abgebrochen Eine weitere Polizeipatrouille entdeckte das Fluchtfahrzeug kurze Zeit später und sah, wie es durch die Tramhaltestelle Bellevue und durch die Rämistrasse stadtauswärts flüchtete. Aufgrund der stark übersetzten Geschwindigkeit des Fluchtfahrzeugs verloren auch sie das Auto aus den Augen. Der angerichtete Sachschaden am Streifenwagen und den beiden unbeteiligten Fahrzeugen beläuft sich auf über 10 000 Franken. Betroffene sowie Personen, die Angaben zur Flucht oder zum Fluchtauto machen können, werden gebeten, sich bei der Stadtpolizei Zürich, Tel. 0 444 117 117, zu melden. Beim Auto handelt es sich um einen dunklen beschädigten Mercedes mit Stufenheck (evtl. C- oder E-Klasse), bei dem hinten links ein Notrad montiert ist und der mit den entwendeten Kontrollschildern ZH 478600 unterwegs ist. (zw.)

Foto: Lisa Maire

Weihnachten im Februar

Wer die beiden frischgrünen Tannen zwischen den Baumscheiben auf dem Albisriederplatz zum ersten Mal sieht, wundert sich. Weihnachten im Februar? Ein neues Strassenbaum-Konzept von Grün Stadt Zürich? Nein, sagt GSZ-Mediensprecher Lukas Handschin lachend. «Da hat sich wohl einfach jemand die Christbaum-Entsorgungsgebühr gespart.» Die tannenbaumnahe Marroni-Verkäuferin weiss Genaueres: Die Bäume seien Überbleibsel vom letzten Christbaummarkt. Jemand habe sie dann in die von GSZ bereits mit Stützpfählen vorbereiteten Pflanzlöcher gestellt. Dort verbreiten sie nun ungeschoren Weihnachtsstimmung – spätestens bis im Frühling die «offiziellen» Laubbäume gepflanzt werden. (mai.)

Zürich West

FUSSBALL

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25. Februar 2016

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In einem Kino wird ein höchst emotionaler, 8-minütiger Film gezeigt mit Ausschnitten aus Weltmeisterschaftsendspielen, natürlich auch mit dem legendären Zinédine Zidane (l.).

Weltweit grösster Museumstempel für den Fussball Das Fifa-Welt-Fussballmuseum in Zürich-Enge öffnet am Sonntag, 28. Februar, punkt 12 Uhr seine Türen fürs Publikum. Das Fifa-Welt-Fussballmuseum sammelt, bewahrt und zeigt bedeutende Artefakte, Dokumente und Fotografien aus dem internationalen Verbandsfussball und dessen Dachverband. «Unser Ziel ist es, Menschen mit Relikten aus der Geschichte des Fussballs zu inspirieren und miteinander zu verbinden. Wir zeigen, wie die Sportart gewachsen ist – von den bescheidenen Ursprüngen bin hin zu einer globalen Kultur», sagt Kommunikationsleiter Marc Caprez sichtlich stolz. Die Dauerausstellung zeigt mehr als 1000 Ausstellungsstücke der Sammlung, darunter nostalgische Erinnerungsstücke, Dokumente und Bilder aus den Archiven der Fifa.

Die Erfindung der «Ampelkarten» So kann man eintauchen in eine Reise durch alle Fifa-Fussball-Weltmeisterschaften, angefangen vom ersten Turnier 1930 in Uruguay bis hin zum Original des Fifa-WM-Pokals. Es gibt

zu jeder WM-Auflage eine Inszenierung mit einzigartigen Ausstellungsstücken zu entdecken. Etwa die Notizen des deutschen Schiedsrichters Rudolf Kreitlein während des hitzigen Viertelfinalduells der Weltmeisterschaft 1966 zwischen England und Argentinien in Wembley. Kreitlein verwies den argentinischen Spielführer Antonio Rattín in der 35. Minute des Feldes. Der Akteur weigerte sich jedoch, den Rasen zu verlassen, betonte seine Unschuld und bat, wie die Notizen des Unparteiischen zeigen, um einen Übersetzer. Aus Kreitleins Zettel geht hervor, dass Rattín bereits eine letzte Verwarnung erhalten hatte. Schliesslich verliess der Argentinier widerwillig das Spielfeld. Jene Viertelfinalpartie und ebendieser Vorfall trugen dazu bei, dass gelbe und rote Karten eingeführt wurden. Nach dem Spiel sass der englische Schiedsrichter Ken Aston, der daran beteiligt war, Rattín zu überzeugen, das Feld zu verlassen, im Auto an einer Verkehrsampel. Die gelben und roten Lichter brachten ihn auf eine Idee, und schon 1970 wurden bei der nächsten WM erstmals Karten verwendet.

Rekord: Dreierpack in 14 Minuten

Drei Stockwerke alles über Fussball Das Museum beim Bahnhof Zürich-Enge umfasst vom Untergeschoss bis in den 1. Stock drei Ausstellungsebenen. Im Erdgeschoss befindet sich eine Sportsbar, und im 2. Stock sind der Gastronomiebereich, der Museumsshop sowie die Seminarräume untergebracht. Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 10–19, Sonntag 9–18 Uhr (am Eröffnungssonntag ab 12 Uhr). Montag geschlossen (am 28. März, 16. Mai und 26. Dezember ist das Museum geöffnet). Eintrittspreise: Erwachsene 24.–, Kinder (7–15 Jahre) 14.–, Senioren (Woche/Wochenende) 19.–/24.–, IV-Bezüger 14.–, Studenten/Lernende 18.–.

Nicht nur jede Endrunde der Männer, sondern auch alle Auflagen der Frauen-Weltmeisterschaft haben im Museum ihren Platz. Die Vitrinen zu allen Turnieren beinhalten sowohl den alten als auch den aktuellen Siegerpokal der Frauen. In einem Spiel, das zahlreiche Rekorde purzeln liess, erzielte die Amerikanerin Carli Lloyd den ersten Dreierpack und die schnellsten Tore in der Geschichte der Endspiele der Fifa-Frauen-Weltmeisterschaften. Ihre ersten beiden Treffer markierte Lloyd in der dritten und fünften Spielminute, doch ihr drittes Tor in der 16. Minute war es, das für immer unvergessen bleiben wird: Ein atemberaubender Schuss aus der eigenen Spielhälfte, der für den Fifa Puskás-Preis 2015 nominiert wurde. Mit ihrem Dreierpack binnen 14 Minuten ebnete Lloyd ihrem Team den Weg zu einem 5:2-Finalsieg gegen Titelverteidiger Japan und damit

Kult: Jens Martin Knudsens Kappe, die er beim famosen 1:0 der Färöer-Inseln gegen Österreich trug.

Workshops für Jung und Alt: Während Fussballveteranen von alten Trikots schwelgen können, werden Kinder von Fachpersonen angeleitet, wie sie selber Fanartikel herstellen können.

zum dritten Weltmeistertitel der USA, der eine neue Bestmarke darstellt. Das deutliche Endspielergebnis war zugleich der höchste Sieg in einem Frauen-WM-Final.

Weltweite Begegnungen Der Fussball inspiriert Menschen jeglicher Herkunft aus der ganzen Welt. Das Museum würdigt diese einzigartige Fähigkeit, indem es seinen Besuchern die Möglichkeit bietet, aussergewöhnliche Persönlichkeiten zu treffen und deren persönliche FussballGeschichte kennen zu lernen. In einigen Teilen der Welt sind Juju-Medizinmänner dafür bekannt, Fussballspiele mit einem Bocio beeinflussen zu wollen. Dabei handelt es sich um eine blockierte Pfeife, die erstellt wurde, um Schiedsrichter-Entscheidungen ihren eigenen Weg gehen zu lassen. Die Pfeife ist zudem mit Schlössern und Ketten versehen, um sich die Gegner vom Leib zu halten. Bis heute ist nicht bestätigt, dass ein Bocio jemals tatsächlich den Ausgang von Spielen beeinflusst hat – aber es gibt auch keinen Beweis für das Gegenteil. Das Museum, für das die Fifa rund 30 Millionen Franken investiert hat, lohnt einen Besuch auf jeden Fall. «Fifa-Museum» ist ja nicht gleich Mauscheleien um Sepp Blatter & Co. Auch wenn die «NZZ» das Museum schnippisch «Gebaute Hochstapelei» nannte. (pd./zh2.) Internet: de.fifamuseum.com.

Viele interaktive Stationen lassen über König Fussball fachsimpeln.

Höhepunkte des Fifa-Museums: An mehreren Posten kann man seine Fertigkeiten am Fussball testen. Fotos: Lorenz Steinmann

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Zürich West

Nr. 8

25. Februar 2016

H I N TE R G R U N D

Energie ist mehr als elektrischer Strom

Im ersten Teil unserer neuen Serie «Strommarkt Schweiz – europäische Integration oder Autarkie?» geht es um die Frage: Kann die Schweiz ihren Energiehunger selber stillen?

ländischen Endenergieverbrauchs aus. Zweitwichtigster Verwendungszweck ist die Mobilität. Sie kommt auf einen Anteil von 28 Prozent am Schweizer Gesamtenergieverbrauch. Am wichtigsten sind die Personenwagen, sie machen im Bereich Mobilität mehr als zwei Drittel der Energienachfrage aus. Der elektrifizierte öffentliche Verkehr verbraucht 13-mal weniger Energie. Stromanwendungen wie Beleuchtung, Haustechnik, Kommunikationsgeräte sowie Antriebe und Prozesse (hauptsächlich in Industrie) sind für die restliche Energienachfrage zuständig.

Silvan Rosser

Bundesrat und Parlament haben 2011 weitreichende Entscheide im Energie- und Umweltbereich gefällt. Einerseits wurde im CO2-Gesetz eine Reduktion der CO2-Emissionen im Inland von 20 Prozent bis zum Jahr 2020 gegenüber 1990 beschlossen und andererseits der mittelfristige Ausstieg aus der Kernenergie. Langfristig müssen aus Gründen der globalen Erwärmung die CO2-Emissionen substanziell gesenkt werden. Bereits bis 2020 kann der Bundesrat das Reduktionsziel im Einklang mit internationalen Vereinbarungen auf 40 Prozent erhöhen. Damit steht der Schweiz ein grosser Umbau im Energiebereich bevor, der die Erschliessung der Energieeffizienz-Potenziale und eine verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien unabdingbar macht.

Energiewende: Nur Schlagwort? Unter dem Stichwort «Energiewende» sind die effiziente Energienutzung und die Versorgung mit erneuerbaren Energien zu verstehen. Obwohl mit dem Ausstieg aus der Kernenergie und dem Bau von Solar- und Windenergieanlagen häufig die Stromerzeugung im Fokus steht, geht es bei der Energiewende um viel mehr als nur um Strom. Ein Blick auf den Endenergieverbrauch der Schweiz zeigt, dass auf die Elektrizität – also Strom – «lediglich» ein Viertel des gesamten Energiever-

Woher kommt die Energie?

Entwicklung des Energieverbrauchs in der Schweiz: Der Energiehunger ist nach 1950 rasant in die Höhe geGrafik: Silvan Rosser schossen. Seit rund zehn Jahren hat sich der Verbrauch jedoch etwas stabilisiert. brauchs entfällt. Die mit Abstand am stärksten nachgefragten Energieträger waren auch im vergangenen Jahr die Erdölprodukte. Auf sie konzentrieren sich mehr als 50 Prozent des Energieverbrauchs. Dabei fallen die Treibstoffe, also Benzin und Diesel, mit 70 Prozent des Erdölverbrauchs deutlich stärker ins Gewicht als das Heizöl (Brennstoffe), das für die restlichen 30 Prozent des Erdölverbrauchs verantwortlich ist. Rund ein Achtel des Endenergieverbrauchs der Schweiz macht zudem die Nachfrage nach Erdgas aus. Die energetische Nutzung von Abfällen und neue erneuerbare Energien führen nur ein Schattendasein neben den dominierenden fossilen Energieträgern. Nicht zu vernachlässigen ist jedoch die Nutzung von Holz. Im Jahr 2014 wurden mehr als 4 Prozent der

Gesamtenergienachfrage der Schweiz durch die Energiegewinnung aus Holz bedient. Kohle hingegen ist heutzutage in der Schweiz praktisch aus dem Energiemix verschwunden. Dies war nicht immer so. Bis 1954 war Kohle der am stärksten nachgefragte Energieträger in der Schweiz. In der Zeit um den Ersten Weltkrieg wurden rund 80 Prozent der Energienachfrage mit Kohle gestillt. Die restliche Energie wurde aus der Verbrennung von Holz gewonnen. Der vorläufige Siegeszug des Erdöls setzte nach dem Zweiten Weltkrieg ein. Gleichzeitig schoss die Gesamtenergie-Nachfrage in der Schweiz durch die Decke. Im Jahr 2010 verbrauchte die Schweiz achtbis neunmal mehr Energie als zwischen 1940 und 1950. Seit rund zehn Jahren stagniert der Energiever-

brauch der Schweiz trotz Wirtschaftsund Bevölkerungswachstum auf Rekordniveau. Besonders warme Jahre haben zur Folge, dass deutlich weniger Heizöl verbraucht wird, sodass der Gesamtenergieverbrauch in den Jahren 2011 oder 2014 deutlich verringert war. Von einer Trendwende hin zu geringerem Gesamtenergieverbrauch kann aber kaum die Rede sein.

Wo wird Energie gebraucht? Für welche Anwendungen und in welchen Bereichen braucht die Schweiz am meisten Energie? Der relevanteste sogenannte Verwendungszweck betrifft «Wärmeanwendungen», vor allem Raumwärme, Wassererwärmung und Prozesswärme (hauptsächlich in der Industrie). Sie machen mehr als die Hälfte des in-

Der Energieeinsatz gibt Aufschluss darüber, aus welchen Quellen die Energie gewonnen wird. Im vergangenen Jahr wurde der Energiehunger der Schweiz hauptsächlich durch Erdöl, Uran, Wasser und Gas gedeckt. Der nicht erneuerbare Anteil lag bei über 75 Prozent, der fossile Anteil des Schweizer Energieverbrauchs bei über 50 Prozent. Rund ein Viertel der Energienachfrage wird durch Uran gedeckt. Uran ist der in Kernkraftwerken eingesetzte Brennstoff zur Stromerzeugung. Wasser als Energieträger wird zur Stromerzeugung genutzt und deckt rund 13 Prozent der einheimischen Gesamtenergienachfrage. Auf einen ähnlichen Anteil kommen Holzenergie, die energetische Nutzung des Abfalls und die neuen erneuerbaren Energien zusammen. Mehr als drei Viertel des schweizerischen Energieverbrauchs wird folglich aus Energieträgern gewonnen, die importiert werden müssen, weil sie in der Schweiz nicht existieren. Die Schweiz ist ein riesiger Energieimporteur und kann ihren Energiehunger auf keinen Fall selber stillen.

Stadt Zürich

AU TO M O B I L

Lexus bringt schickes Sport-Coupé

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AUTONEWS

Jaguar Land Rover

Nach dem extremen RC-F schiebt Lexus nun die gemässigteren Versionen 300h und 200t nach. Das aggressiv gestaltete Coupé wird somit salonfähiger.

Jaguar Land Rover verzeichnet für 2015 eine neue Bestmarke: Weltweit wurden 487 065 Fahrzeuge verkauft, eine Steigerung um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit haben die Briten die globalen Absatzzahlen seit 2009 mehr als verdoppelt.

Dave Schneider Breit. Flach. Böse. Die Leute drehen den Kopf, der Mund steht offen. Nur der Krach fehlt. Flüsterleise rollen wir im neuen Lexus RC durch Palma de Mallorca, vorbei an den spärlichen Januartouristen, an den geschlossenen Clubs und Bars. Bei jedem Schaufenster, das unser Bild zurückwirft, bestaunen wir die Aussicht: Ja, dieses Teil sieht scharf aus! Wobei scharf auszusehen ja nicht gerade die Kernkompetenz von Toyotas Hochpreistochter war. Doch spätestens seit dem NX ist alles anders. Lexus will sportlich sein, findet plötzlich den Mut zur Emotion. Breit, flach, böse eben, Sie wissen schon.

Toyota Toyota verkaufte im vergangenen Jahr 10,15 Millionen Fahrzeuge. Damit sind die Japaner wieder die globale Nummer 1, vor der Volkswagen Group (9,9 Millionen) und General Motors (9,8 Millionen Fahrzeuge).

Ford Ford hat die Preise für den neuen Edge bekannt gegeben: Das künftige Flaggschiff von Fords SUVPalette, das in der Schweiz voraussichtlich im Spätsommer 2016 auf den Markt kommt, wird bei uns ab 49 800 Franken kosten (Version Trend, 2,0-Liter-Turbodiesel mit 180 PS).

Raus aus der Biederkeit Der RC ist ein weiterer Schritt auf dem Weg vom biederen Altherrenauto zum stylishen Flitzer. Die Werbevideos sind heute schrill und bunt, die Markenbotschafter jung und hipp. Statt altbackenem Hochglanz-Wurzelholz gibt es Carbon und Metall. Die Designsprache hat sich von vornehm-zurückhaltend zu futuristischaggressiv gewandelt, und die Kundschaft scheint es zu goutieren: 2015 verbuchte Lexus mit 652 000 verkauften Einheiten weltweit das dritte Rekordjahr in Folge. Auch in Europa läuft das Geschäft erfreulich, wobei dies vor allem dem neuen NX zu verdanken ist: 34 000 der 64 000 in Europa verkauften Fahrzeuge gingen auf das Konto des neuen Crossovers; das erste Modell notabene, das diese radikale Designsprache vollumfänglich einführte.

Riesiger Kühlergrill

Top to bottom. So lancierte Lexus die neue Baureihe RC in Europa; zuerst die Powerversion RC-F, nun schieben die Japaner mit RC 200t und 300h die gemässigteren Versionen nach. Entwickelt wurde freilich in umgekehrter Reihenfolge. Der von einem V8 befeuerte, 477 PS leistende RC-F bereitete quasi das Terrain vor, sorgte für Aufmerksamkeit, weckte Begierde. Dabei hätte das attraktiv gestaltete Coupé diese Effekthascherei gar nicht nötig gehabt. Der RC sieht nämlich ausnehmend gut aus. Er kauert tief auf der

Audi Sportlich und mit viel Luxus präsentieren sich der neue Lexus RC 200t und RC 300h. Strasse, ist mit 4,7 Meter Länge und 1,84 Meter Breite eine stattliche Erscheinung. Ecken und Kanten überall – das passte bisher so gar nicht zur Toyota-Tochter, heute sind sie die Grundlage der Gestaltung. Auch der RC trägt diesen riesigen, gezackten, diaboloförmigen Kühlergrill, der die Strasse einzusaugen scheint, dazu markante Tagfahrlicht-Haken und ausgeprägte Bügelfalten. Das gefällt, oder eben nicht – gut möglich, dass die Japaner damit viele neue Kunden ansprechen und dabei einige alteingesessene vertreiben.

Leder-Luxus im Innenraum Der Innenraum ist in bester LexusManier üppig mit Leder ausgeschlagen und wunderbar verarbeitet. Die Sorgfalt hört aber leider bei den seitlichen Rändern des Bedienteils in der Mittelkonsole auf; schade. Die Bedienung des Infotainmentsystems erfolgt nicht mehr umständlich über eine Art Computermaus, sondern eleganter via Touchpad. Eingewöhnung braucht sie nach wie vor. Die Sitze

sind feudal und stützen tadellos, die Sitzposition ist sportlich und bequem, auf den beiden Plätzen im Fond findet man allerdings höchstens im Schneidersitz Platz.

Hybrid verbraucht 8,9 Liter Wir fahren zuerst das Modell 300h mit bekannt-bewährtem Vollhybridantrieb, bestehend aus einem 2,5-Liter-Vierzylinder-Motor mit 181 PS und einem Elektromotor mit 143 PS; die Systemleistung beträgt 223 PS. Ein echter Sportler ist der stattliche Japaner damit nicht, den Spurt von 0 auf 100 schafft er in 8,6 Sekunden, bei 190 Stundenkilometern wird dem Vortrieb ein Riegel geschoben. Doch der 300h in ein angenehmer Cruiser, Lexus-typisch sehr leise und innerorts oft ohne Zutun des Verbrenners unterwegs. Die Werksangaben von 4,7 bis 5 Liter auf 100 Kilometer sind, wie bei Hybriden üblich, reine Makulatur; wir waren auf der Landstrasse mit einem Schnitt von 8,9 Litern unterwegs. Etwas sportlicher, straffer und irgendwie auch ehrlicher

Fotos. zvg.

fühlt sich der RC 200t an. Er wird von einem 2-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner angetrieben, der 245 PS leistet und 350 Newtonmeter Drehmoment generiert. Der 200t verfügt serienmässig über ein 8-Gang-Automatikgetriebe – allein deshalb fühlt er sich schon athletischer an als das Hybridmodell mit stufenlosem CVTGetriebe. Die Fahrleistungen sind denn auch deutlich besser: Den Sprint von 0 auf 100 absolviert der Benziner in 7,5 Sekunden, der Topspeed beträgt 230 km/h. Es ist bemerkenswert, dass Lexus ein reines, sportliches Coupé lanciert – und mit dem LC 500 steht der nächste Paukenschlag schon kurz bevor. Wie sich diese Strategie auf das übersichtliche Schweizer Geschäft mit zuletzt 943 Einheiten pro Jahr auswirken wird, muss sich zeigen; grosse Stückzahlen generiert ein Coupé nicht. Wir finden dennoch: Lexus ist auf einem guten Weg mit dieser Strategie. Der Lexus RC wird ab April lanciert, die Preise sind noch nicht bekannt.

Der Audi A1 wird zukünftig im Seat-Werk im spanischen Martorell gebaut. Die Fertigung des A1, der zurzeit in Brüssel vom Band läuft, soll 2018 beginnen. Mit der durch den A1 erreichten maximalen Produktionskapazität des Werks gehen zusätzliche Investitionen und Arbeitsplätze einher.

Renault Seit 2007 baut Renault den Kangoo in zweiter Generation, nun rollte im Werk Maubeuge das einmillionste Modell vom Band.

Auto Winterthur Unter dem Motto «Emotionen rund ums Auto» findet am Wochenende vom 19. bis 20. März die 11. Autoshow Winterthur statt. An diesem Ausstellungswochenende präsentieren 23 Winterthurer Fachgaragen jeweils von 10 bis 17 Uhr die Neuheiten von 38 Automarken.

Neuer Ford RS ist «very hot» Der Focus RS war stets tonangebend im Segment der Hot Hatchbacks. Die neue Generation setzt die Messlatte weit nach oben. Dave Schneider Es riecht nach verbranntem Gummi, während wir quer durch die eigene Rauchwolke driften. Das muss ein Auto nicht können, und erst recht hat dies im Strassenverkehr nichts verloren. Aber hier, auf abgesperrtem Terrain, geht das derart kinderleicht, dass wir doch verblüfft sind. Kaum Lenkradgekurbel ist nötig, auch Grobmotoriker schaffen das. Ford hat einen Drift-Modus entwickelt, und dieser taugt tatsächlich: Mit nur wenigen anderen Autos lässt es sich

so einfach querfahren. Die neue, dritte Generation ist eine Wucht.

470 Newtonmeter Der 2,3-Liter-4-Zylinder-Turbobenziner leistet beachtliche 350 PS und generiert bis 470 Newtonmeter im Overboost – damit lässt sich am Stammtisch prahlen. Viel wichtiger: die Drehmomentkurve. Bereits ab 1500 Touren und bis kurz vor den Drehzahlbegrenzer peitscht der RS unbändig vorwärts. Es ist ein grosser Schritt nach vorne, den Ford mit der neuen RS-Generation schafft. Nun verpassten sie dem heissen Focus statt Frontantrieb ein ausgeklügeltes Allradsystem mit Torque Vectoring. Will heissen: Wann immer nötig, wird bis zu 70 Prozent der Antriebskraft auf die Hinterachse und dort bis zu 100 Prozent auf ein einzelnes Rad ge-

leitet, während das Auto durch gezielte Bremseingriffe an allen Rädern regelrecht in die Kurve hineingedrückt wird. Das Resultat beeindruckt: Grip ohne Ende, kaum Untersteuern, äusserst einfach zu kontrollierendes Übersteuern, wenn man das denn will. Der Focus RS ist aber nicht als Rennmaschine, sondern als Alltagsfahrzeug konzipiert. Daher bietet ihn Ford konsequent und nur als Fünftürer an. Der NEFZ-Durchschnittswert beträgt 7,7 Liter pro 100 Kilometer (175 Gramm CO2 pro Kilometer). Auf der Rennstrecke freilich waren wir mit fast 40 Litern unterwegs. Dieses Auto ist die neue Benchmark im Segment. Nicht zuletzt, weil auch das Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt: Der neue «Hot Ford» kostet bei uns ab 48 900 Franken. Das ist doch mal eine Kampfansage.

Dampfhammer mit Vorzügen: Der RS ist schnell und relativ sparsam.

zvg.

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STELLEN Treffpunkte im Quartier Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.burstwiese.ch oder www.tiergarten.ch

Burstwiesenstrasse 20, 8055 Zürich Telefon 044 454 45 00 Dienstag, 1. März 2016, 14.30 Uhr Diavortrag mit Walter Meli Thema: Peru – ein Reiseland der Superlative im Mehrzweckraum. Montag, 28. März 2016, 14.30 Uhr «Ostereiertütschen» Musikalische Unterhaltung mit dem Duo «Üetli» im Restaurant. Wiedikon

Sieberstrasse 10, 8055 Zürich Telefon 044 454 47 00 Dienstag, 1. März 2016, 14.30 Uhr Diavortrag mit Samuel Haldemann Thema: Das arabische Erbe, Andalusien im Mehrzweckraum. Montag, 7. März 2016, 13.00 Uhr Strickmodenverkauf mit Frau Bacic im Mehrzweckraum. Dienstag, 22. März 2016, 14.00 Uhr Besichtigung aller Wohnformen Besammlung beim Haupteingang. Sie sind herzlich zu unseren Veranstaltungen eingeladen.

IMMOBILIEN

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ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected]

Mark Strähl und TV-Moderatorin Kiki Maeder mit Töchterchen Ava (6 Monate).

Legendäre Band aus Nashville exklusiv auf der Albisgüetli-Bühne: «Riders in the Sky» gehören zu den beliebtesten Cowboys. V.l.: Douglas B. Green, Woody Paul, Fred LaBour, Joey Miskulin.

Countrystar Jeff Turner li., Walter Rhyner, CEO Walter Rhyner Transport AG.

Wenn VIPs festen wie im Wilden Westen

Schützenhaus-Gastronom Georg Tännler und Musikmanager Albi Matter sind die beiden «Angefressenen», welche seit 32 Jahren das längste Festival der Welt («The only 39 Days Country Festival in the World») nach Zürich ins Albisgüetli holen. Noch bis am 20. März sind dort hochkarätige Auftritte zu verzeichnen. Und das Beste kommt zum Schluss.

Vergnügt: Moderator Thommy Rüegg und Yvonne Söhner, ex SRF-Produzentin. ANZEIGEN

Das Festival gipfelt schliesslich an drei Tagen in den Gigs der Bellamy Brothers. Von ihnen stammen Welthits wie «Let Your Love Flow» (Jürgen Drews hat die Melodie zu «Ein Bett im Kornfeld» verwandelt). Howard und David Bellamy sind beide mit Texanerinnen verheiratet. Und sie kennen auch «unsere» Shawne Fielding. Die Bellamy Brothers halten ihrem Nash-

ville-Kumpel Albi Matter unverbrüchliche Treue. Hoch kochte das Albisgüetli auch vergangenen Freitag. Amerikas beliebte Cowboys, die «Riders in the Sky» sorgten für eine ausgelassene Stimmung. Als Vorband agierte der sympathische Australier Wayne Law, der wie Jeff Turner zu den Publikumslieblingen gehört. Jeff Turner ist

Genossen den Abend im Albisgüetli: Reto Pommes-Chips-König Mathias Kammermann (TCS Touring, l.) und Kurt Adank (l.) und Coop-DirekEberhard, CEO Hotelplan. tionsmitglied Urs Jordi.

Die Macher des Internationalen Country Music Festivals: Gastgeber Georg Tännler (l.) und Musikmanager Albi Matter, Direktor Show & Music AG. übrigens auch auf der von Matter initiierten 3. Ausgabe der CountryKreuzfahrt im Oktober als Stargast mit an Bord. Draussen vor dem auf Westernstyle dekorierten Schützenhaus Albisgüetli und auch im Innern sind neben den Fahrzeugen von Sponsoringpartner Emil Frey und Toyota attraktive Bikes von Victory sowie dem ältesten

Benny Wobmann (l.) und der Töff-Abenteurer Urs «Grizzly» Petraita.

US-Töffhersteller Indian zu bewundern. Moderiert wurde der Anlass am Freitag von Cony Sutter, der mit Bühnenpartner Peter Pfändler für den diesjährigen Prix Walo nominiert ist. Das Albisgüetli bedeutet für viele Besuchende ein Stück Amerika und eine Musik-Insel der Unbeschwertheit, welche auch Weitgereiste immer wieder in ihren Bann zieht.

Backstage: The Malpass-Brothers zusammen mit Moderator Cony Sutter (Sutter & Pfändler).

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Veranstaltungen & Freizeit BUCHTIPP www.stadtbibliothekopfikon.ch empfiehlt:

Der goldene Sohn Anil wächst wohlbehütet im Kreis einer grossen Familie in einem indischen Dorf auf. Als ältester Sohn soll er später die Rolle des Familienoberhaupts und Schiedsmanns einnehmen und Streitigkeiten in der Dorfgemeinschaft schlichten. Leena ist seine beste Freundin. Ein mutiges Mädchen und ein draufgängerischer Wildfang, das seine Familie und die freie Natur über alles liebt. In ihrer Kindheit sind Anil und Leena ein unzertrennliches Gespann, doch dann führen ihre Wege in verschiedene Richtungen. Anil verlässt das Dorf, um Medizin zu studieren und in den USA als Arzt zu arbeiten. Er geniesst sein neues Leben dort und verliebt sich Hals über Kopf in eine Amerikanerin. Leena bleibt in Indien, heiratet und zieht zur Familie ihres Mannes. Doch Anil unterläuft ein schwerer medizinischer Fehler, seine Beziehung zerbricht, und er stürzt in eine Krise. Bei einem Besuch in seiner Heimat trifft er Leena wieder, die Frau, die ihn besser kennt als jeder andere. Aber zwischen ihnen steht eine Entscheidung, die Jahre zuvor getroffen wurde. Shilpi Somaya Gowda ist in Toronto geboren und aufgewachsen. Ihre Eltern sind aus Mumbai immigriert. Ihr Debütroman «Geheime Tochter» stand weltweit auf den Bestsellerlisten. Shilpi Somaya Gowda. Der goldene Sohn. KiWi. 2016.

Der schmale Pfad durchs Hinterland Dorrigo Evans ist ein begabter junger Chirurg. Im Zweiten Weltkrieg gerät der Australier aber bald in japanische Kriegsgefangenschaft und wird in Siam beim Bau der berüchtigten Todeseisenbahn eingesetzt. Während Dorrigo mit seinen Männern gegen Hunger, Cholera und die Grausamkeit des Lagerleiters kämpft, suchen ihn die Erinnerungen an die Frau seines Onkels heim, mit der er sich zwei Jahre zuvor auf eine leidenschaftliche Affäre eingelassen hat. Eines Tages erhält Dorrigo einen Brief ... Richard Flanagans kompromissloser, schmerzvoll poetischer Roman erzählt von den unterschiedlichen Formen der Liebe und des Todes, von Wahrheit, Krieg und der tiefen Erkenntnis eines existenziellen Verlusts. Für diesen Roman erhielt Flanagan, 1961 in Tasmanien geboren, den Booker-Preis und den Miles Franklin Award, den höchsten Literaturpreis Australiens. Richard Flanagan. Der schmale Pfad durchs Hinterland. Piper 2015.

Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Donnerstag, 25. Februar 14.00 Hausführung mit Café und Gespräch: Fredy Hug, Leiter Alterszentrum, informiert und berät. Alterszentrum Bullinger-Hardau, Bullingerstr. 69. 14.30–15.30 Musik und Tanz: Das Duo Gambirasio verbreitet frohe Stimmung mit seinem unterhaltsamen Musikprogramm. Alterszentrum Grünau, Bändlistrasse 10.

Freitag, 26. Februar 9.30 Kindertreff PBZ: Ryte, ryte Rössli. Für Eltern mit Kleinkindern von 9 bis 24 Monaten. Animation mit Brigitte Schanz. Pestalozzi-Bibliothek Altstetten, Lindenplatz 4. 20.00 Ulan & Bator: Deutschlands Absurdisten präsentieren nach ihrer preisgekrönten «Wirrklichkeit» ihr neues Programm: «Irreparabeln». Abendkasse und Bar ab 19 Uhr. Infos und Reservation unter www.im-hochhaus.ch. Im Hochhaus, Migros Limmatplatz. 20.00 «Eine Masseneinwanderung an einem Abend»: Florian Rexer, Gewinner Jury-Preis Swiss Comedy Award 2015. ComedyHaus, Albisriederstr. 16.

Samstag, 27. Februar Ökumenische Fastenwoche: Bis 5. März. Programm und Fasteninfos liegen i. d. Kirchen aus. Anmeldung: Ref. Pfarramt: 044 431 12 04, Pfarrhausstr. 10, 8048 Zürich. Kath. Pfarramt: 044 435 30 70, Saumackerstr. 83, 8048 Zürich. Infos auch unter www.heiligkreuz-zuerich.ch, www.kirchealtstetten.ch. Ref. Kirche Altstetten, Pfarrhausstr. 19.

Live-Pianomusik: Bei einem Tässchen Kaffee, Tee oder hausgemachter Schokolade und feinem Gebäck stimmungsvolle Pianomusik geniessen. Steve Zwygart spielt auf. Seniorenresidenz Spirgarten, Spirgartenstrasse 2. 19.00 Wiediker Stubätä: Restaurant Falcone, Birmensdorferstrasse 150. 19.15 Komödie «Säg doch eifach ja!»: Premiere. Ab 17 Uhr Spaghettiplausch. Ref. Kirche Friesenberg, Schweighofstrasse 239. 20.00 Ulan & Bator: Deutschlands Absurdisten präsentieren nach ihrer preisgekrönten «Wirrklichkeit» ihr neues Programm: «Irreparabeln». Abendkasse und Bar ab 19 Uhr. Infos und Reservation unter www.im-hochhaus.ch. Im Hochhaus, Migros Limmatplatz. 20.00 «Eine Masseneinwanderung an einem Abend»: Siehe Freitag.

Sonntag, 28. Februar 10.00–12.00 Mühlerad in Betrieb: Alte Mühle Albisrieden, Wydlerweg 19. 14.00 Komödie «Säg doch eifach ja!»: In zwei Akten. Vorverkauf: im Internet oder 056 619 78 84, Mo bis Fr von 7.30 bis 20 Uhr. Ref. Kirche Friesenberg, Schweighofstrasse 239. 17.00 Abendmusik: Zum 80. Geburtstag von Peter Eidenbenz. Vokalensemble Cantarte Zürich. Kirche St. Peter, St. Peterhofstatt 6.

Dienstag, 1. März 9.00–10.30 und 10.30–12.00 Computerkurse: Für Seniorinnen und Senioren. Individuell ausge-

wählte und ausgedruckte Unterlagen durcharbeiten, im eigenen Tempo und mit Unterstützung von Freiwilligen. Computeria Zürich. Platzreservation: 079 344 94 69. Pfarrei Felix und Regula, Hirzelstrasse 22.

Mittwoch, 2. März 10.00 Kindertreff PBZ: Rössli. Für Eltern mit Kleinkindern von 9 bis 24 Monaten. Animation mit Corinne Hofer. Pestalozzi-Bibliothek Sihlcity, Kalanderplatz 5. 14.30 Vortrag: Anita Nadig hält einen Kunstvortrag über den Schweizer Künstler Ferdinand Hodler. Alterszentrum Limmat, Limmatstr. 186. 15.00 Kindertreff PBZ: Bücherkiste. «Schneebären lügen nie». Für Kinder von 4 bis 7 Jahren. Animation mit Brigitte Schanz. Pestalozzi-Bibliothek Altstetten, Lindenplatz 4. 15.00 Kindertreff PBZ: Bücherkiste. «Das wasserscheue Krokodil». Für Kinder von 4 bis 7 Jahren. Animation mit Marina Maffei. Pestalozzi-Bibliothek Sihlcity, Kalanderplatz 5. 19.30 Lesung: Lorenz Freund und Verena Keller. Autorenpräsentation: Al’Leu. ZSV-Forum (Gartensaal), Cramerstrasse 7. 20.00 Komödie «Säg doch eifach ja!»: Siehe Sonntag..

Donnerstag, 3. März 18.00–21.00 Vernissage Sonderausstellung «Fussball sammeln»: FCZ-Museum, Letzigraben 89. 19.00 GV Quartierverein Altstetten: Seminarhotel Spirgarten, Lindenplatz 5.

Kurs hilft Betroffenen chronischer Lungenkrankheit Es ist erwiesen, dass sich Patientenschulungen positiv auf den Krankheitsverlauf bei einer chronisch obstruktiven Lungenkrankheit (COPD) auswirken. «Lunge Zürich» bietet deshalb am 7., 14. und 21. März jeweils von 14 bis 16.30 Uhr eine dreiteilige Schulung für COPD-Betroffene und Angehörige an. Der Kurs findet im Kulturpark, Pfingstweidstrasse 16, in Zürich West statt. Ziel der Schulung ist, Betroffene und ihre Angehörigen im Umgang mit COPD zu unterstützen und ihr Krankheitsmanagement zu verbessern. Fachpersonen vermitteln Betroffenen Wissen zu COPD, Notfallmanagement, relevanten Aspekten der Ernährung sowie Tipps für die Alltagsund Ferienplanung. Weitere Schwerpunkte der Schulung thematisieren

Der dreiteilige Kurs findet ab 7. März im Kulturpark an der Pfingstweidstrasse 16 in Zürich West statt. Foto: zvg.

verschiedene Atemtechniken sowie körperliche Aktivität und Training. Die COPD ist eine unheilbare Lungenkrankheit. In der Schweiz sind rund 400 000 Personen davon betroffen. Die Krankheit führt zu fortschreitender Schädigung der Lunge und behindert die Sauerstoffaufnahme. Dadurch kommt es zu Atemnot und anderen Symptomen wie beispielsweise Husten und Auswurf. Es ist eine Anmeldung für den Kurs nötig, die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Ansprechperson: Sandra Brülisauer, Leiterin Präventionsprojekte, Telefon 044 268 20 22, Mail [email protected]. Die Kosten betragen 50 Franken für Patienten und Mitglieder von «Lunge Zürich», 75 Franken für übrige Teilnehmende. (pd.)

Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 21’906 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.56/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Thomas Hoffmann (ho.), E-Mail: [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Sabrina Stallone (sab.), Toni Spitale (tsp.)3 Hanna Lauer (lau.), Sarah Koller (sk.), Marcus Weiss (mw.), Heinz Schluep (hs.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Thomas Käser, Tel. 044 913 53 33 E-Mail: [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 E-Mail: [email protected] www.lokalinfo.ch Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln

Zürich West

Veranstaltungen & Freizeit

Im Gemeinschaftszentrum Heuried sorgt eine Gugge für fetzige Fasnachtsmusik.

Foto: zvg.

GZ lädt nach der Fasnacht zur Fasnacht Für alle, die während der offiziellen Fasnacht in den Ferien waren, und für alle, die jeden Tag gerne Fasnacht feiern, findet am Samstag, 5. März, mit etwas Verspätung das grosse Kinderfasnachtsfest im GZ Heuried statt. Das Gemeinschaftszentrum organisiert es in Zusammenarbeit mit dem Elternverein Zürich 3. Dieses Jahr tauchen die jungen Besucherinnen

und Besucher in die Tiefen des Meeres. Zwischen glitzernden Fischen, bunten Korallen und tanzenden Quallen leben das Seepferdchen Ferdi und Paulina, der Tintenfisch. Aber was ist bloss mit Paulina los? Sie ist müde und schlapp, und Ferdi braucht die Hilfe der Fasnachtskinder, um seine Freundin wieder munter zu machen. Dazu wird getanzt,

gefeiert, gerätselt und Konfetti geschmissen, wie es sich für ein Fasnachtsfest gehört. Für feine Verpflegung sorgt das GZ-Kafi und für fetzige Fasnachtsmusik die Gugge Türmlischränzer. Die Feier dauert am Samstag, 5. März, von 14 bis 17 Uhr. Der Festeintritt für Kinder ab 2 Jahren und Erwachsene beträgt 3 Franken. (e.)

Es beginnt mit zwei Wollmützen Ulan & Bator, Deutschlands feinste Absurdisten, präsentieren nach ihrer preisgekrönten «Wirrklichkeit» ein neues Programm: «Irreparabeln» ist der ultimative Beitrag zum Dada-Jubiläum dieses Jahr. Zu erleben sind sie exklusiv am Freitag, 26., und Samstag, 27. Februar, jeweils um 20 Uhr im Hochhaus, der Kleinkunstbühne des Migros-Kulturprozents am Limmatplatz. Zwei Herren finden zu ihrer Überraschung zwei Wollmützen, die sie sich neugierig auf den Kopf setzen. Was nun beginnt, ist überraschend, inspirierend und virtuos. In «Irreparabeln» zelebrieren Sebastian Rüger und Frank Smilgies wieder ihren einzigartigen Stil zwischen Theater, Comedy, Impro, Dada, a cappella und hoher Kunst ... und alle Freunde des ausgefallenen Humors strahlen selig. (pd.) www.im-hochhaus.ch

Ulan & Bator treten exklusiv im Hochhaus auf.

Foto: Andreas Reiter/zvg.

GEMEINSCHAFTSZENTREN GZ Bachwiesen Bachwiesenstrasse 40, 8047 Zürich Telefon 044 4368636 [email protected] www.gz-zh.ch/3 Osterwerken im Atelier: Fr, 26. Febr. und 9. März, jeweils 14 bis 17.15 Uhr, für Kinder ab 3 Jahren in Begleitung. Flohmarkt für Kindersachen: So, 28. Februar, 10 bis 16 Uhr.

GZ Grünau

Grünauring 18, 8064 Zürich Telefon 044 431 86 00 www.gz-zh.ch/5 Offenes Nähatelier: Do, 25. Febr., 15 bis 18 Uhr. KrabbelKafi: Di, 1. März, ab 9 Uhr. Werken für Vorschulkinder sowie deutsch singen und musizieren. Mütter-/Väterberatung: Di, 1. März, 9.30 bis 11 Uhr.

Anlaufstelle Kinderbetreuung: Di, 1. März, 9.30 bis 11 Uhr. Offenes Atelier für Erwachsene: Do, 3. März, 19 bis 21 Uhr. Italienischer Abend: Sa, 5. März, 19.30.

GZ Heuried Döltschiweg 130, 8055 Zürich Telefon 043 268 60 80 www.gz-zh.ch/6 Chum-in-Stall-Rundgang: Do, 25. Febr., 3. März, 15 bis 16 Uhr. Mütter-/Väterberatung: Mo, 29. Febr., 14 bis 16 Uhr. Rollender Montag: 29. Febr., 15 bis 17 Uhr, für Kinder von 6 Monaten bis 4 Jahre. Werken: Di, 1. März, 14.30 bis 18 Uhr. Basteln Klein mit Gross. Fasnachtswerken: Mi, 2. März, 14.30 bis 18 Uhr. Eselreiten: Mi, 2. März, 15 bis 16 Uhr. Nur bei trockener Witterung.

Malatelier: Do, 3. März, 15.30 bis 18 Uhr, für alle.

GZ Loogarten Salzweg 1, 8048 Zürich Telefon 044 437 90 20 www.gz-zh.ch/loogarten Quartierbar: Fr, 26. Febr., ab 20 Uhr. Offene Werkstatt: Sa, 27. Febr., 5. März, je 14 bis 18 Uhr. Keramikwerkstatt: Mo, 29. Febr., 19 bis 21 Uhr. Elternbildung: Di, 1. März, 19.30 bis 21 Uhr. Schul- und Berufswahl – wie unterstütze ich mein Kind? Anmeldung bis 26. Febr. an [email protected]. Holzspiele in der Werkstatt: Mi, 2. März, 14 bis 18 Uhr, für Kinder ab 6 Jahren. Werken für Kleinkinder und Familien: Di, 2. März, 14.30 bis 17.30 Uhr, für Kinder ab 2½ Jahren.

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25. Februar 2016

«Der Bund setzt sich über die eigenen Regeln hinweg» Der Schutzverband der Bevölkerung um den Flughafen Zürich (SBFZ) hat Konkurrenz. Braucht es ihn dann noch? Interview: Roger Suter

Thomas Hardegger, der SBFZ war lange Zeit die einzige Institution, die sich mit Fluglärmfragen befasste. In den letzten Jahren hat dieses «Metier» Zuwachs in alle Himmelsrichtungen bekommen. Wozu braucht es den SBFZ noch? Der SBFZ vertritt Gemeinden aus allen vier Himmelsrichtungen. Er strebt deshalb Gesamtlösungen an und unterstützt nicht Partikularinteressen einzelner Regionen. Dazu kommt, dass wir eine Behördenorganisation sind, in der die Exekutiven aller Mitgliedsgemeinden vertreten sind. Als von der Bevölkerung gewählte Personen sind wir legitimiert und auch beauftragt, sich für deren Anliegen einzusetzen. Für den SBFZ steht in erster Linie der Gesundheitsund Umweltschutz im Zentrum, wir anerkennen aber die volkswirtschaftliche Bedeutung des Flughafens. Wir stellen den Flughafen nicht infrage, verlangen aber eine gesamtheitliche Betrachtung. Wir suchen den Austausch mit den Stakeholdern und haben regelmässig Kontakt mit dem Flughafen, mit Swiss, Skyguide, Bazl, Volkswirtschaftsdirektion. Wir versuchen immer zuerst im Dialog, den Interessen der Bevölkerung zum Durchbruch zu verhelfen. Die «Konkurrenz» agiert aber oft lauter und medienwirksamer. Vereine oder Bürgerorganisationen dürfen einen plakativeren Stil pflegen. Das bedeutet nicht, dass auch wir nicht ab und zu deutlich werden müssen. Aber wir sind sicher, dass wir so mehr erreichen. Mitglieder aus allen vier Himmelsrichtungen zu haben, bedeutet, dass wir die Gesamtwirkung der Betriebskonzepte betrachten und nicht Einzelelemente. So werden auch die Interessen von Opfikon und Dietlikon aus dem Süden vertreten. Die Stadt Zürich ist nicht Mitglied? Die Stadt als Ganzes, nein. Man dachte wohl, man sei nur ganz im Norden – Schwamendingen und Affoltern – betroffen. Aber nach Einführung der Durchführungsverordnung zur Luftverkehrsordnung (DVO) und den vermehrten Kurven über der ganzen Stadt Zürich erhalte ich vermehrt direkte Reaktionen aus dem Kreis 5, aus Wipkingen, Höngg. Auch Zürich wird sich mit der Fluglärmproblematik umfassender auseinandersetzen müssen. Deuten die Entstehung all dieser Fluglärmorganisationen, die vermehrte Einmischung des Bundes in die Flughafenpolitik und die alljährliche Überschreitung des Fluglärmindexes nicht auf ein Versagen des SBFZ als Vermittler hin? Man kann uns ja schwerlich für den Fluglärm oder den Zwist mit Deutschland verantwortlich machen. Unsere Arbeit ist aber tatsächlich schwieriger geworden, denn die Flughafenpolitik hat sich seit der Privatisierung grundsätzlich geändert. Viele Probleme werden nicht mehr politisch gelöst: Wir müssen auf juristischem Weg die Einhaltung der Regeln einfordern, bei den Nachtsperrzeiten, bei (zu) spät geplanten Anund Abflügen und lenkungswirksamen Lärmgebühren. Diese Auseinandersetzungen finden so nicht mehr öffentlich in Parlamenten statt. Und wir haben ja nicht unendlich Geld für Juristen, so wollen wir lieber im Ein-

vernehmen etwas erreichen. Seit der Privatisierung hat die Flughafen Zürich AG zudem mit seiner Inseratemacht einen fast uneingeschränkten Medienzugang. Das hat der Schutzverband nicht.

Gelingen des «Circles», da der Kanton über die Beteiligung der Flughafen Zürich AG 17 Prozent daran besitzt.) 2004 beschloss der Regierungsrat eine massvolle Verteilung – davon ist nicht mehr viel zu spüren.

Wie viel gibt denn der SBFZ aus? Zwischen 30 000 und 40 000 Franken sind für Sacharbeit wie Gutachten und Einsprachen eingestellt. Aber natürlich nutzen auch wir unsere politischen Kanäle, wenn es angezeigt ist und wir so Ressourcen schonen können. Dazu müssen wir Schwerpunkte setzen, beispielsweise bei den Nachtflügen; der Flughafen nutzt die halbe Stunde für Verspätungsabbau (23 bis 23.30 Uhr) schon wie ordentliche Betriebszeit. Wenn an 300 von 365 Tagen «Verspätungsabbau» erfolgen muss, hat das doch System.

Es läuft also auf Kanalisierung hinaus. Die Gleichbehandlung der Regionen bedeutet ja nicht überall arithmetisch gleich viel Lärm – was schon wegen der Topografie und des Wetters nicht geht. Es bedeutet, die Interessen der Regionen gleich zu behandeln und dass alle Ruhepausen zum Aufatmen erhalten. Das kann der Regierungsrat als Verwaltungsrat der Flughafen AG nur sehr schwer. Ich stelle einfach fest, dass der Flughafen, der Kanton und sogar auch der Bund die betriebswirtschaftlichen Interessen der AGs vor die volkswirtschaftlichen Interessen stellen. Dabei zählen bei zugezogenen Firmen und Menschen auch Qualitäten wie Ausbildung und Erholungsraum. Wohn- und Lebensqualität sind auch ein Standortfaktor wie die Verkehrsinfrastrukturen, die Bildung und die Sicherheit.

Anders herum gefragt: Was wäre, wenn es den SBFZ nicht gäbe? Wie sähe die Fluglärmsituation und die Nachtsperre aus, wenn nicht der SBFZ Verbesserungen gefordert hätte? Es gäbe niemanden, der den Finger auf die Einhaltung der Regeln hält. Welche Erfolge haben Sie in letzter Zeit vorzuweisen? Wir haben in verschiedenen Fällen Recht bekommen: Bei den Lärmgebühren, die laut Bundesgericht lenkungswirksam sein müssen ... ... was aber nur ein Teilerfolg war. Vorläufig gelten noch immer die airlinefreundlichen Tarife. Das kommt darauf an, was man als Erfolg betrachtet: Im Grundsatz haben wir Recht bekommen, man hat uns aber leider die aufschiebende Wirkung verwehrt. Die jetzt angewendeten Lärmgebühren wirken unserer Ansicht nach nicht lenkend. Die Flughafen Zürich AG hat deshalb einen neuen Vorschlag eingereicht, den das Bazl bewilligen muss. Falls er wirkungslos ist, werden wir wieder Rechtsmittel dagegen ergreifen. Das heisst aber auch, dass es Verzögerungen und dann modernere Flieger gibt, die von den zukünftigen Bestimmungen schon nicht mehr erfasst werden. Wir haben auch das Gefühl, dass auf Zeit gespielt wird. Wir können es aber nicht belegen. Wenn die Airlines die kleinen, lauten Jumbolinos durch die C-Series von Bombardier ersetzen, könnte das eine gewisse Entlastung in Sachen Lärm und damit der Gebühren bringen. Aber momentan werden auch grosse Maschinen sehr grosszügig behandelt – insbesondere in den Nachtrandstunden, wenn der Fluglärm die Bevölkerung am meisten stört. Was hat das mit Privatisierung zu tun? Früher war der Zürcher Regierungsrat via Flughafendirektion und der Flughafen-Immobiliengesellschaft über zwei Direktionen direkt verantwortlich für Betrieb, Ausbauten, Siedlungsentwicklung und Umweltbelastung. Alles musste er im Gleichgewicht halten. Heute ist der Flughafen eine privat betriebene Verkehrsinfrastruktur, Raumplanung ist nicht Aufgabe des Flughafens. Dann waren der Mehraufwand dieser Koordination und die Verlangsamung der Prozesse zum Vorteil des SBFZ? Nicht Mehraufwand – mehr Verständigung zwischen Flughafen und Gemeinden. Aber wir Gemeinden warten ja auch auf eine gewisse Rechtssicherheit – und dies seit mehr als 20 Jahren. Die DVO ist aber jünger.

Der Rümlanger Thomas Hardegger ist seit 2014 Präsident des SchutzFoto: Roger Suter verbands der Bevölkerung um den Flughafen Zürich. Ja, verbindliche Lärmkurven fehlen schon lange. Die DVO hat das noch erschwert, weil die damals entworfenen Kurven nicht mehr stimmten. Insofern verstehe ich die Gemeinden im Süden, die ausserhalb der früheren Lärmkurven liegen.

Ausnahmen selbst bewilligt, nimmt er eine hoheitliche Aufgabe wahr. Und diese unterliegt grundsätzlich dem Öffentlichkeitsprinzip. Dennoch beruft sich der Flughafen hier und anderswo aufs Betriebsgeheimnis, und wir müssen uns die Informationen erstreiten. Auch deshalb sind wir an einem guten Austausch mit dem Flughafen interessiert.

Im Norden können die Deutschen gut mit der jetzigen Situation leben. Man vergisst aber leicht, dass es auch in Deutschland unterschiedliche Ist es nicht illusorisch, zu denken, bei Interessen gibt: Die Gemeinden nahe einem guten Einvernehmen gebe der am Rhein haben dieselben wie unse- Flughafen auch Fehler zu? Auch der Flughafen re Nord- und Ostgeein Interesse an meinden, diejeni«Der Flughafen nutzt die hat einem guten Vergen von Gebieten weiter weg – Nachtrandstunden fast wie hältnis mit den umordentliche Betriebszeit» liegenden GemeinSchwarzwald, Stuttden, schon wegen gart – verlangen eiEinsprachen selbst ne noch grössere gegen moderate Reduktion der Entwicklungsmöglichkeiten und darNordanflüge. aus entstehender Mehrkosten. AndeWas verbuchen Sie noch als Erfolg? rerseits ist es schon so, dass es eiDie Verlängerung der Nachtruhe im nem Aktionär in Kanada oder AusJahr 2010 um eine Stunde – wenn sie tralien piepegal ist, wer in Zürich denn eingehalten wird. Und neben wann belärmt wird. den Lärmgebühren haben wir bei den Ausnahmebewilligungen Recht Dennoch sitzt ein Flughafenbetreiber – bekommen, als uns der Flughafen die mit eigener Rechtsabteilung und einem entsprechenden Monitoringberichte grösseren Budget als alle Fluglärmorganisationen zusammen – am längeren Henicht zeigen wollte. bel. ... was ein Teilsieg war, weil die ent- Bei offensichtlich unfairem Verhalten scheidenden Stellen im ausgehändigten wären ja immer noch Kanton und Bericht geschwärzt waren – wegen an- Bund da, die ja beide der Bevölkegeblicher Geschäftsgeheimnisse. rung und der Volkswirtschaft verEs ist sogar noch schlimmer! Im pflichtet sind. Zudem wollen auch Nachhinein wurde die Monitoring- unsere Regierungsräte wiedergegruppe, die die Ausnahmen überwa- wählt werden. chen sollte, aufgehoben. Wir müssen nun direkt beim Flughafen, der die Allerdings müssen Regierungsräte vom Ausnahmen bewilligt, intervenieren. ganzen Kanton gewählt sein, und die Es gibt keine Sitzungsprotokolle vom Fluglärm Betroffenen sind da rein mehr, wir sind auf die Kooperation zahlenmässig unterlegen. Richtig. Die Kantonsregierung trägt des Flughafens angewiesen. zudem ganz unterschiedliche Hüte. Eine Kooperation ist aber kaum in des- Sie ist Aktionärin mit 33 Prozent (die sen Interesse. Stadt Zürich mit 5 Prozent) und inteJa, aber indem der Flughafen diese ressiert an einer Dividende. (Und am

Ist das Vertrauen durch das Eingreifen des Bundes in den Kantonalen Richtplan nicht nachhaltig gestört? Es war schon ein spezielles Vorgehen. Bei Widersprüchen in den Plänen von Bund und Kantonen verlangt das Gesetz ein Differenzbereinigungsverfahren. Der Bund hat nun einfach seine eigene Gesetzgebung nicht beachtet, sondern behauptet, der Kantonsrat habe nicht fachlich, sondern politisch entschieden. Nun hat der Bund aber genau das gemacht.

Aber das Gesetz verlangt doch Massnahmen bei zu grosser Lärmbelastung? Manchmal habe ich das Gefühl, dass der SBFZ auch die Einhaltung der Regeln überwachen muss, weil es sonst niemand macht. Der Kanton überwacht und meldet zwar Verstösse nach Bern, aber dort passiert nichts. Der wiederholt überschrittene Zürcher Fluglärm Index (ZFI) müsste raumplanerische und betriebliche Massnahmen nach sich ziehen. Doch nichts passiert. Die Abgrenzungslinie im Richtplan wird aber bereits zugunsten des Flughafens geändert.

Wie steht der SBFZ zur Initiative «Pistenverlängerungen vors Volk»? Ich argumentiere gleich wie die damaligen Gegner des Pistenausbaumoratoriums: Wir beschliessen dann, wenn ein Projekt vorliegt. Es braucht die Initiative wirklich nicht, denn wenn ein Projekt nicht durch den Kantonsrat kommt, dann ist am Projekt etwas faul. Die Initiative verlangt eine zusätzliche Mitsprache des Volks, aber ausschliesslich bei Pisten. Wieso nicht bei Kantonsschulen oder anderen Bauten?

Aber die Flughafenanwohner würden doch vom Rest des Kantons überstimmt? Das würde in der Tat ein schwieriger Abstimmungskampf. Letztlich geht es bei Pistenverlängerungen aber um eine Erhöhung der Kapazität. Wenn die Bewegungen weiterhin stagnieren, dürfte sich aber mancher Stimmbürger – auch im Süden – fragen: Ist der Ausbau wirklich nötig? Und zum Schluss noch dies: Was macht der SBFZ in Bezug auf den «Notfall» des Emirs von Katar? Wir haben zum Ablauf verschiedene Informationen eingeholt. Nun kläre ich in Bern ab, wieso die Bewilligung für Flüge ohne medizinischen Notfall erteilt wurde und weshalb auch dem unechten Diplomaten keine Skyguide-Gebühr verrechnet wurde.