NEWSLETTER LEBENDIGE FORSCHUNG AN FACHHOCHSCHULEN IN NRW NACHRICHTEN PUBLIKATIONEN TERMINE FORSCHUNGSFELDER

NEWSLETTER 01 | 2010 LEBENDIGE FORSCHUNG AN FACHHOCHSCHULEN IN NRW NACHRICHTEN PUBLIKATIONEN TERMINE Liebe Leserinnen und Leser, Fachhochschulfo...
Author: Birgit Vogel
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NEWSLETTER

01 | 2010

LEBENDIGE FORSCHUNG AN FACHHOCHSCHULEN IN NRW

NACHRICHTEN

PUBLIKATIONEN

TERMINE

Liebe Leserinnen und Leser, Fachhochschulforschung trägt dazu bei, dass Energieeinsparpotentiale bei der Straßenbeleuchtung in Deutschland identifiziert werden, dass Unternehmen gefährliche Internetattacken schneller erkennen können und dass Menschen mit Gleichgewichtsstörungen trotzdem Fahrrad fahren können. Entdecken Sie die Vielfalt der Fachhochschulforschung auf den nächsten Seiten. Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen die Lebendige Forschung an Fachhochschulen in NRW.

FORSCHUNGSFELDER WIRTSCHAFT Kompetenz-Kompass: Wissenschaftler für Problemlösungen schneller finden Technische Textilien im Bauwesen: Neues Netzwerk für Wissenschaft und Wirtschaft

RESSOURCEN Weltweit: Internetangriffe schneller erkennen Europaweit: Produkte effizienter entwickeln Deutschlandweit: Straßen umweltfreundlicher beleuchten

LEBENSRAUM Wechselhaft: Bildqualität bei Internetfilmen messen Sicher: Gewebe ohne Eingriff untersuchen Stabil: Dreirad für Erwachsene Steigend: Promotionen von Fachhochschulabsolventen Clash of Realities | Auswirkungen von Computerspielen vom 21. bis 23. April in Köln Roll & Control | Fahrkomfort von Rollstühlen am 22. April in Bielefeld

MENSCHEN Familie I: Pflegekinder gliedern sich unterschiedlich gut ein Familie II: Neues Institut legt Schwerpunkt auf Familie bei der Krankheitsbewältigung

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LEBENDIGE FORSCHUNG AN FACHHOCHSCHULEN IN NRW

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WIRTSCHAFT Kompetenz-Kompass: Wissenschaftler für Problemlösungen schneller finden Mit einem Kompetenz-Kompass in Form einer Broschüre unterstützt die Hochschule Niederrhein Unternehmen in der Region bei der Suche nach Experten. Unternehmen mit wissenschaftlichem Unterstützungsbedarf können für zentrale Unternehmensaufgaben wie Problemlösung, Innovation und Personalentwicklung über ein umfangreiches Schlagwortregister Partner aus der Hochschule finden. In der kostenlosen Broschüre werden mehr als 100 Wissenschaftler, Netzwerke, Institute und Kompetenzzentren vorgestellt. Bestellungen und mehr Informationen: Frank Hänschen, Telefon (02151) 8222962 oder Mail [email protected] Technische Textilien im Bauwesen: Neues Netzwerk für Wissenschaft und Wirtschaft Im Münsterland hat Anfang des Jahres das Netzwerk „Technische Textilien im Bauwesen“ seine Arbeit aufgenommen. Wirtschaft und Wissenschaft tauschen sich im neuen Netzwerk aus, um innovative Produkte und Produktionsmethoden zu entwickeln. Durch den wirtschaftlichen Rückgang der Bekleidungsindustrie sind viele Textilunternehmen gezwungen, neue Märkte wie zum Beispiel technische Textilien für den Straßenbau zu erschließen. Die in der Region vorhandenen Kompetenzen sollen im Netzwerk gebündelt werden, um branchenübergreifende Synergien entwickeln und neue Anwendungsfelder erschließen zu können. Die Idee für das Netzwerk, das von der Landesregierung im Rahmen des Wettbewerbs Regio-Cluster.NRW gefördert wird, hatte die Fachhochschule Münster, die die Plattform auch federführend betreut. Mehr Informationen: Dr. Katrin Brummermann, Fachbereich Bauingenieurwesen, Telefon (0251) 83-65266 oder Mail [email protected]

RESSOURCEN Weltweit: Internetangriffe schneller erkennen Die Fachhochschule Gelsenkirchen entwickelt in dem BMBF-geförderten Forschungsprojekt „FIDeS“ mit Kooperationspartnern aus der Wirtschaft ein neuartiges, intelligentes Sicherheitssystem zur Abwehr von Internetangriffen. Durch die zunehmende Verlagerung von Unternehmenswerten in die digitale Welt steigen Wirtschaftskriminalität und Terrorismus im Internet stark an. Standardsysteme wie Firewalls und Antivirenschutzprogramme können Angriffe, die gezielt auf ein Unternehmen zugeschnitten werden, oft nicht identifizieren. Das neue System wird in der Lage sein, durch statistische AnomalieErkennung Hinweise auf Angriffe zu erkennen, die klassische Abwehrsysteme nicht herausfiltern können. Mehr Informationen: Markus Linnemann, Institut für InternetSicherheit, Telefon (0209) 9596-797 oder Mail [email protected]

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Europaweit: Produkte effizienter entwickeln Die Fachhochschule Bielefeld ist an einem europäischen Forschungsprojekt beteiligt, das Produktentwicklungen durch ganzheitliche Modellierungs- und Simulationsumgebungen effizienter gestaltet. Auf der Grundlage von Open Source Tools wird eine Entwicklungssoftware geschaffen, die das zu entwickelnde Produkt in seiner Gesamtheit – vom Entwurf bis zur Inbetriebnahme virtueller Prototypen und der Anwendung fertiger Produkte – darstellt. Das Zusammenspiel unterschiedlicher Technologien in einem Produkt und die Herstellung einzelner Bauteile von Spezialisten auf der ganzen Welt machen Entwicklungs- und Herstellungsprozesse zunehmend komplexer. Die Entwicklungssoftware wird daher das Management großer Produktportfolios, das Netzwerk global verteilter Subunternehmen und neuartige Geschäftsmodelle durch die Verknüpfung von Produkten und Dienstleistungen erfassen und in das Produktmodell integrieren. Dadurch werden alle relevanten Aspekte über alle Entwicklungsphasen geprüft und wertvolle Informationen gewonnen, die in das neue Produkt einfließen können. Mehr Informationen: Prof. Dr. Bernhard Bachmann, Fachbereich Ingenieurwissenschaften, Telefon (0521) 106-7407 oder Mail [email protected] Deutschlandweit: Straßen umweltfreundlicher beleuchten

Die Fachhochschule Südwestfalen entwickelt in den nächsten 2 Jahren ein mobiles Messsystem für Straßenbeleuchtungen, das Energieeinsparpotentiale aufzeigt. Weil herkömmliche Lichtmessgeräte lichttechnische Daten nur mit einem umfangreichen manuellen Aufwand erfassen können, gibt es noch keine flächendeckende Erfassung der Straßenbeleuchtung in Deutschland. Rund ein Drittel der öffentlichen Beleuchtung ist 20 Jahre und älter. Die veraltete Technik verursacht hohe Energie- und Wartungskosten und schadet dem Klima durch den starken CO2-Ausstoß. Mit neuen Beleuchtungstechnologien kann der schädliche Ausstoß halbiert und die Leuchtqualität verbessert werden. Zur Förderung einer stärkeren Verbreitung von energie- und umweltverträglicheren Technologien ist eine flächendeckende Bestandsaufnahme notwendig, die die Einsparpotentiale aufzeigt. Das neue System, das mit Partnern aus der Wirtschaft entwickelt wird, kann die Straßenbeleuchtung in automatisierter und geokodierter Form messen. Mehr Informationen: Prof. Dr. Ulrich Kuipers, Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik, Telefon (02331) 9330-817 oder Mail [email protected]

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Wechselhaft: Bildqualität bei Internetfilmen messen Die Fachhochschule Köln hat im Rahmen des BMBF-geförderten Forschungsprojektes „Smart Video“ ein Messsystem für die Bestimmung der Bildqualität bei Videoübertragungen in IP-Netzen entwickelt. Die Übertragung von Fernsehsendungen und Filmen über das Internet wird immer beliebter. Mit dem neuen Messsystem können Engpässe und Qualitätseinbrüche in Netzen an verschiedenen Messpunkten bis in das heimische Netzwerk hinein ermittelt werden. Das System kann beispielsweise feststellen, ob die Ursache für mangelnde Bildqualität beim Provider oder beim Nutzer in Form von Hard- und Softwareproblemen zu suchen ist. An dem Projekt sind ebenfalls die Unternehmen Vodaphone, Cetecom und Vierling beteiligt. Ein Prototyp des Messsystems wird erstmalig auf der CeBIT 2010 vom 2. bis 6. März in Hannover auf dem Gemeinschaftsstand Innovationsland NRW vorgestellt. Mehr Informationen: Prof. Dr.-Ing. Andreas Grebe, Institut für Nachrichtentechnik, Telefon (0221) 8275-2507 oder Mail [email protected] Sicher: Gewebe ohne Eingriff untersuchen

Die Technische Fachhochschule Georg Agricola und die Ruhr-Universität Bochum entwickeln gemeinsam ein schonendes Diagnoseverfahren zur Untersuchung biologischer Gewebe. Für Gewebeuntersuchungen sind Entnahmen aus dem Körper des Patienten bisher unerlässlich. Ziel des dreijährigen und von der RWTÜV-Stiftung geförderten Forschungsprojektes ist die berührungslose Gewebeuntersuchung durch ein optisches System. In der Kardiologie und Gastroenterologie werden bereits optische Systeme zur Untersuchung eingesetzt, jedoch bestimmen sie lediglich die Lage und Größe des Gewebes. Die beiden Bochumer Hochschulen werden einen neuen Ansatz erforschen, der auch Aussagen zur Gewebezusammensetzung ermöglicht. Mehr Informationen: Prof. Dr. Hubert Welp, Fachbereich für Elektro- und Informationstechnik, Telefon (0234) 968 3306 oder Mail [email protected] Stabil: Dreirad für Erwachsene Die Fachhochschule Bielefeld hat mit dem Fahrradhersteller PFAU-Tec aus Quakenbrück ein Dreirad mit Neigetechnik entwickelt, das den Fahrkomfort eines Zweirads mit der Stabilität eines Dreirads verbindet. Der Vorderrahmen kann sich entsprechend Beschleunigung und Geschwindigkeit mit dem Fahrer neigen, um Fliehkräfte auszupendeln. Bei geringer Geschwindigkeit und im Stillstand führt ein Stellmotor den Rahmen in eine starre senkrechte Position, was ein sicheres Auf- und Absteigen ermöglicht. Das Rad wird im Frühjahr 2010 erstmals produziert und ist besonders für Menschen geeignet, die ihren

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Gleichgewichtssinn trainieren wollen. Mehr Informationen: Prof. Dr.-Ing. Rolf Naumann, Fachbereich Ingenieurwissenschaften, Telefon (0521) 106-7483 oder Mail [email protected]

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Steigend: Promotionen von Fachhochschulabsolventen Die Fachhochschule Aachen hat mit den Universitäten Hasselt und Limburg einen Kooperationsvertrag geschlossen, damit ihre Absolventen reibungslos promovieren können. Insbesondere auf den Gebieten der Materialwissenschaften und der Mikro-, Nano- sowie Biotechnologien wollen die drei Hochschulen ihre gemeinsamen Forschungsaktivitäten ausbauen und Doktoranden ausbilden. Die Fachhochschulen Düsseldorf, Köln, Niederrhein und die Katholische Hochschule NRW haben eine Kooperationsvereinbarung mit dem Promotionskolleg der Universität Duisburg-Essen abgeschlossen. Herausragende Fachhochschuabsolventen im Bereich Sozialwesen können ab 2011 am von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Graduiertenkolleg promovieren. Auch die Hochschule BonnRhein-Sieg setzt ein Zeichen für die wissenschaftliche Weiterqualifizierung ihrer Absolventen und hat zum 01.01.2010 ein Graduierteninstitut gegründet. Das Institut ist zunächst auf 5 Jahre befristet und bündelt die erfolgreichen Einzelinitiativen der Fachbereiche, um Promotionen strukturell und nachhaltig zu ermöglichen. Clash of Realities | 21.–23. April 2010 in Köln Die Fachhochschule Köln und der Softwarespielehersteller Electronic Arts laden zur 3. internationalen Computerspielekonferenz „Clash of Realities“ ein. Virtuelle Spiele und ihre Wirkung stehen im Zentrum der Konferenz mit hochkarätigen Experten aus dem In- und Ausland. Der Wissenstransfer zwischen Forschung, Politik, Medien und Pädagogik ist ein besonders wichtiger Aspekt der Konferenz, die sich in kurzer Zeit als wichtigste Plattform für den Austausch über Computer- und Videospiele etabliert hat. Mehr Informationen: Prof. Dr. Winfred Kaminski, Institut für Medienforschung und -pädagogik, Telefon (0221) 8275-3353 oder Mail [email protected] und Web www. clashofrealities.de Roll & Control | 22. April 2010 in Bielefeld Die Fachhochschule Bielefeld bringt auf der Tagung „Roll & Control“ Rollstuhlhersteller, Verbände und Betroffene an einen Tisch, um den Fahrkomfort von Rollstühlen zu verbessern. In Projekten der Hochschule hat sich herausgestellt, dass viele Rollstühle ineffizient sind, weil sie die Bedürfnisse ihrer Nutzer nicht ausreichend berücksichtigen. Das soll sich ändern, denn in Vorträgen und Workshops werden die Effizienz von Rollstühlen und die Einführung eines Energieclusters betrachtet. Letzteres haben die Forscher entwickelt, um Rollstuhlmodelle je nach Leicht-/Schwergängigkeit in sieben Energieeffizienzklassen einzustufen. Mehr Informationen: Prof. Dr.-Ing. Ralf Hörstmeier, Fachbereich Ingenieurwissenschaften, Telefon (0521) 106-7445 oder Mail [email protected]

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MENSCHEN Familie I: Pflegekinder gliedern sich unterschiedlich gut ein

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Die Fachhochschule Dortmund untersucht in einer dreijährigen Studie die Eingliederung von Pflegekindern in Familien. Sozialwissenschaftler erforschen, wie sich die Bindung an die Pflegeeltern entwickelt und wie sich das Kind im psychosozialen Umfeld anpasst. Darüber hinaus soll die Studie Aufschluss darüber geben, ob sich psychische Probleme oder das Stressniveau der Kinder durch eine positive Beziehung zu den Pflegeeltern verändern. Dazu werden Familien, die gerade ein Pflegekind im Alter von eineinhalb bis sechs Jahren aufgenommen haben, über den Zeitraum eines Jahres begleitet. In der häuslichen Umgebung und unter „Laborbedingungen“ in einem Spielzimmer wird das Kind in der Interaktion mit den Eltern beobachtet. Aus den Erkenntnissen sollen Beratungsangebote entwickelt werden, die Pflegekindern und -eltern beim Aufbau einer tragfähigen Beziehung helfen. An der Kooperation beteiligt sind neben der Fachhochschule Dortmund auch die Universität Erlangen-Nürnberg und die Ruhr-Universität Bochum sowie Jugendämter der Region. Mehr Informationen: Prof. Dr. Katja Nowacki, Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften, Telefon (0231) 755 6289 oder Mail [email protected] Familie II: Neues Institut legt Schwerpunkt auf Familie bei der Krankheitsbewältigung Die Katholische Hochschule NRW gründet ein neues Institut mit den Forschungsschwerpunkten Gesundheit, Sozial- und Gemeindepsychiatrie. Etablierte Forschungsaktivitäten wie die Planung psychosozialer Beratungsangebote oder die Unterstützung von Kindern psychisch kranker Eltern werden im Institut gebündelt. Im Mittelpunkt der Forschungen stehen die familiären und sozialen Einflüsse auf Gesundheit und Krankheit, denn viele psychische Erkrankungen wie Essstörungen, Suchtverhalten oder Depressionen entstehen im Zusammenhang mit Familienbeziehungen. Familie ist deshalb eine wichtige Ressource bei der Bewältigung von Erkrankungen, die zukünftig stärker berücksichtigt werden muss. Mehr Informationen: Prof. Dr. Johannes Jungbauer, Fachbereich Sozialwesen, Telefon (0241) 60003-33 oder Mail [email protected]

Herausgeber „Lebendige Forschung an Fachhochschulen in NRW“ c/o zefo an der Fachhochschule Köln | Redaktion Henderika Hamacher Mail [email protected] | Web www.fachhochschulen-nrw.de

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