Stefan Blumhagel, Thomas Joos

Netzwerke Geheime Tricks

Markt+Technik Verlag

3 PC-Direktverbindung Die einfachste aller Verbindungen ist sicherlich die zwischen zwei Rechnern. Hier stehen Ihnen einige Möglichkeiten und Techniken zur Verfügung. Sei es USB, Cross-Over-Kabel, Firewire, parallele oder serielle Verbindungen (auch Nullmodem genannt), irgendwie bekommt man zwei PCs immer zusammen. Windows ist in der Lage, auf verschiedenste Art und Weise Verbindung mit anderen PCs aufzubauen. Alle diese Möglichkeiten haben Ihre Vorteile, aber auch Ihre Nachteile. Im folgenden Kapitel gehe ich die einzelnen Möglichkeiten von PC-Direktverbindungen mit Ihnen zusammen durch, damit Sie einen Überblick haben. Darüber hinaus bekommen Sie das technische Wissen vermittelt, wie man zwei PCs untereinander verbindet.

Verbindungsmöglichkeiten Bevor Sie mit der Einrichtung einer Verbindung zwischen zwei PCs beginnen, müssen Sie entscheiden mit welchem Medium Sie die Verbindung aufbauen wollen. Wie eingangs bereits erwähnt gibt es verschiedene Möglichkeiten und Geräte.

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Serielle Verbindung Um zwei PCs seriell zu verbinden, benötigen Sie zunächst ein Nullmodemkabel. Die meisten PCs haben auch heute noch zwei verschiedene serielle Anschlüsse.

Note Viele Spiele bieten heute noch die Möglichkeit, mit einer seriellen Verbindung gegen einen menschlichen Gegner spielen zu können. Allerdings setzen heutzutage die meisten Multiplayerspiele eher auf eine Netzwerkverbindung. Der Anschluss erfolgt dann entweder über COM1 oder COM2. Da bei fast allen PCs heutzutage die Mäuse entweder mit PS2 oder USB angeschlossen sind, sind beide Schnittstellen noch frei.

Abb. 3.1: 9-poliges serielles Kabel

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Abb. 3.2: 25-poliges serielles Kabel

Achtung Wie bei allen Arbeiten direkt an der Hardware eines PCs sollten Sie immer den PC ausschalten und am besten den Netzstecker ziehen, um auf Nummer Sicher zu gehen. Sie können kein normales Modemkabel verwenden, sondern sollten im Handel nach einem Nullmodemkabel fragen. Wenn Sie sich ein Nullmodemkabel besorgt haben, können Sie die beiden Enden mit jeweils einem Rechner verbinden. Verzichten Sie auf Kabellängen von mehr als 10 Metern, da die Übertragungsrate und -qualität bei einer längeren Verbindung verloren gehen oder instabil werden. Wie Sie eine PC-Direktverbindung mit einem seriellen Kabel einrichten, erfahren Sie in Kapitel 1.2.1.

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Optimieren einer seriellen Verbindung Nach der Einrichtung einer seriellen Verbindung, sollten Sie zunächst in Windows die Verbindungseinstellungen optimieren, damit die Datenübertragung flüssig läuft. Um die Einstellungen der COM-Schnittstelle(n) zu optimieren, gehen Sie zunächst in den Gerätemanager. Diesen erreichen Sie in der Systemsteuerung mithilfe des Icons System. Auf der Registerkarte Hardware finden Sie die Schaltfläche Gerätemanager. In diesem Gerätemanager finden Sie unter dem Punkt Anschlüsse alle seriellen und parallelen Schnittstellen Ihres PCs. Um die Einstellungen einer Schnittstelle zu verändern, können Sie mit der rechten Maustaste die Eigenschaften dieser Schnittstelle aufrufen. Wenn Sie die Eigenschaften geöffnet haben, wechseln Sie auf die Registerkarte Anschlusseinstellungen. Hier können Sie Optimierungen bezüglich der Geschwindigkeit einer seriellen Schnittstelle vornehmen.

Abb. 3.3: Gerätemanager unter Windows XP

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Achten Sie darauf, dass Sie Einstellungen, die Sie auf einem PC vornehmen, auch auf dem anderen PC durchführen, damit die serielle Verbindung auf beiden Seiten stabil und performant läuft. Wählen Sie bei der Einstellung Bits pro Sekunde auf beiden PCs den maximalen Wert 128000 und testen dann die Verbindung. Wenn Sie Daten stabil und performant zwischen den PCs übertragen können, belassen Sie die Einstellung, wenn Ihnen Schwierigkeiten auffallen, sollten Sie den Wert schrittweise wieder etwas herabsetzen. Nach unserer Erfahrung machen heutzutage aber alle seriellen Schnittstellen sowie alle Nullmodemkabel diese Einstellungen ohne Probleme mit. Nach diesen Einstellungen, können Sie im Gerätemanager nach der Erstellung einer direkten Verbindung (siehe Kapitel 1.2.1) nach dem Menü für Modems suchen. Hier hat Windows mithilfe des Assistenten ein Modem für die Direktverbindung eingetragen. Rufen Sie auch hier die Eigenschaften auf. Wechseln Sie dann zur Registerkarte Modem. Hier können Sie jetzt die maximale Übertragungsrate von 9600 Baud auf 112200 stellen. Auch diese Einstellung sollten Sie auf beiden PCs vornehmen.

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Abb. 3.4: Einstellen der Übertragungsgeschwindigkeit

Note Baud (nach Jean Maurice Emile Baudot) ist die Einheit für die Schrittgeschwindigkeit in der Fernmeldetechnik. Ein Baud entspricht einem Taktschritt pro Sekunde. Der Begriff wird gerne verwechselt mit der Einheit Bit/Sekunde (Bit/s, veraltet "bps"), da bei frühen Modems beide identische Werte hatten. Allerdings handelt es sich hier um zwei verschiedene Größen und bei heutigen Modems ist die Baudrate (die durch die Telefonleitung beschränkt wird) wesentlich geringer als die Bit/s.

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Parallele Verbindung Wir unterscheiden zwischen einer parallelen und einer seriellen Schnittstelle. Die parallele Schnittstelle (auch Centronics-Schnittstelle genannt) wird meist als Druckerschnittstelle verwendet. Eine parallele Schnittstelle kann mehrere Datenbits gleichzeitig über acht parallele Leitungen senden. Eine serielle Verbindung kann gleichzeitig nur ein Bit senden. Die serielle Verbindung nimmt unter den Komponenten des Computers eine Schlüsselposition ein. Es handelt sich dabei um ein einfaches Konzept. Es gibt eine Leitung, um Daten zu verschicken, eine Leitung, um Daten zu empfangen und einige weitere Leitungen, um das Senden und Empfangen der Daten über die beiden anderen Leitungen zu steuern. Die parallele Kommunikation ist wie eine Menschengruppe zu verstehen, in welcher jeweils acht Personen nebeneinander marschieren. Wenn Sie auf dem Boden vor den einzelnen Personen eine Linie ziehen, wird diese jeweils von acht Personen gleichzeitig überschritten, gefolgt von den acht Personen hinter Ihnen. Die Verbindung mit einem parallelen Kabel erfolgt ähnlich wie die serielle Verbindung. Bei der parallelen Verbindung entfallen allerdings die ganzen Optimierungsmöglichkeiten. Achten Sie darauf, dass im BIOS des Rechners beide Parallelschnittstellen identisch eingestellt sind. Normalerweise verfügt jeder PC nur über eine parallele Schnittstelle. Wenn Sie parallel an einer Schnitt-

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stelle noch einen Drucker oder Scanner angeschlossen haben (wobei heute die meisten dieser Geräte USB nutzen), können Sie sich im Handel eine parallele Schnittstellenkarte kaufen. Wie man eine solche Karte konfiguriert, würde den Rahmen dieses Buches sprengen. Wenn Sie sich solche Basteltätigkeiten zutrauen, benötigen Sie wohl keine Hilfe, wenn nicht, sollten Sie die Dienste eines Spezialisten in Anspruch nehmen. Oft bieten die Händler, die solche Karten verkaufen, auch die Dienstleistung an, diese für wenig Geld einzubauen.

Achtung 25-polige serielle Kabel und parallele Kabel sehen sich zwar sehr ähnlich, funktionieren aber nur jeweils für ihre Bestimmung. Sie können also kein paralleles Verbindungskabel als serielles Kabel verwenden und umgekehrt.

USB und Firewire Damit die Verbindung funktioniert, muss Windows 98 SE oder höher installiert sein. Daneben sollte eigentlich nichts weiter erforderlich sein. Unter Windows 98 SE sollte sich ein USB-Verbindungskabel im Gerätemanager selbstständig anmelden, über das dann kommuniziert werden kann, z.B. mit der PC-Direktverbindung. Meistens liegen den Link-Kabeln zur Verbindung zweier Rechner eigene Programmdisketten bei, die leicht installiert werden können und den

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Betrieb garantieren. Bei den Netzwerkkabeln sollte sich entweder eine Treiberdiskette befinden, die einen Netzwerktreiber installiert, oder sie sollten so ausgelegt sein, dass nach dem Anstecken eine Netzwerkkomponente im Gerätemanager erscheint. In beiden Fällen sollte dann die USB/Firewire-Verbindung wie eine Netzwerkkarte angesprochen und wie eine Netzwerkkarte verwendet werden können. USB-Verbindungen sind seit einigen Jahren auch sehr beliebt, da sie sehr schnell und einfach zu konfigurieren sind. Außerdem verfügt heute jeder PC über mehrere USB-Schnittstellen. Firewire-Schnittstellen sind zwar schneller und besser, aber leider nicht so verbreitet. Wenn Sie Firewire nutzen wollen, benötigen Sie meistens komplette Kits zusammen mit einer speziellen Karte für Firewire.

Achtung Weder USB noch Firewire können mit der standardmäßigen Einrichtung einer PC-Direktverbindung unter Windows XP genutzt werden. Sie müssen hier die Software nutzen, die mit den jeweiligen Kits ausgeliefert wird, oder spezielle Software kaufen (zum Beispiel Laplink oder Ähnliches).

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USB USB steht für »Universal Serial Bus« (Universeller Serieller Bus) und ist ein Industriestandard, um periphere Geräte an den Computer anzuschließen. Im Vergleich zu herkömmlichen Schnittstellen hat USB eine gute Performance und bietet zudem den großen Vorteil, dass Peripheriegeräte während des Betriebes des Computers ein- und ausgesteckt werden können. Man spricht hier von »hot-plug« und »hotunplug«. Ein weiterer Vorteil ist, dass 5 Volt Versorgungsspannung auf dem Bus liegen (»Bus Power«). Viele USB-Geräte kommen daher ohne separate Stromversorgung aus. Man hat nur noch ein Kabel, das USB-Kabel. An USB werden heutzutage so gut wie alle Peripheriegeräte angeschlossen, also auch USB-Sticks, mit denen Sie auch Daten zwischen PCs austauschen können. Sie finden solche Kabel im Fachhandel meistens unter den Begriffen USB-Link oder USB-Laplink-Kabel. Wenn Sie ein solches Kabel erwerben, achten Sie darauf, dass Sie kein normales USB-Verbindungskabel kaufen, da diese nur verwendet werden können, um PCs mit Endgeräten zu verbinden, aber keine PCs untereinander. Wenn Sie zwei PCs mit USB verbinden wollen, müssen Sie darauf achten, dass die Treiber für die USBSchnittstellen installiert worden sind. Normalerweise erkennt Windows XP so gut wie alle USB-Schnittstellen, die in PCs verbaut werden. Sollte dies bei Ihnen nicht der Falls sein, haben Sie mit Sicherheit einen

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Treiber für Ihr Motherboard oder Ihre Schnittstelle auf CD mitbekommen. Achten Sie auch darauf, dass die USB-Schnittstellen im BIOS aktiviert sind.

Abb. 3.5: USB-Link-Kabel

Abb. 3.6: Normales USB-Kabel, z.B. für Drucker

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Hinweis Heute ist USB 2.0 ein Marktstandard und nahezu jeder Computer wird mit einigen USB-2.0-Schnittstellen in Ergänzung zur parallelen und seriellen Schnittstelle ausgestattet. Da USB-2.0 zu USB-1.0/ 1.1-Geräten abwärtskompatibel ist, gibt es an neueren Rechnern keine USB-1.0/1.1-Schnittstellen mehr. Peripheriegeräte wie Mäuse, Tastaturen, Modems, Lautsprecher, Card-Reader, Drucker, Scanner usw. sind in großer Auswahl für die USBSchnittstelle verfügbar. Durch die hohe Geschwindigkeit von 480 MBit/s eignet sich USB 2.0 ebenfalls für den Einsatz externer Laufwerke (Festplatten, CD-ROMs usw.).

Firewire Firewire ist eine Handelsmarke von Apple für den IEEE-1394-Standard. Die erste Initiative und Grundkonzeption für IEEE-1394 geht auf Apple zurück. Die IEEE-1394-Technologie wurde von Apple patentrechtlich geschützt. Firewire-400 verwendet 6-polige Kabel, die neben den vier Datenleitungen auch zwei Leitungen für Bus Power besitzen.

Abb. 3.7: Firewire-Kabel

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Die erweiterte Verbindung Hinweis Für Windows ist die Verbindung zwischen zwei PCs kein Netzwerk, sondern nur eine erweiterte Verbindung. Innerhalb dieser erweiterten Verbindung haben Sie nicht alle Möglichkeiten eines Netzwerkes (z.B. gemeinsamer Internetzugriff oder das gemeinsame Teilen eines Druckers), aber immerhin können Daten leicht ausgetauscht werden. Die am häufigsten genutzten Möglichkeiten der erweiterten Verbindung ist die Infrarotschnittstelle oder die Verbindung mit einem seriellen oder parallelen Kabel.

Achtung Wenn man an das Arbeiten in einem Netzwerk gewöhnt ist, muss man sich beim Nutzen der PCDirektverbindung erst ordentlich umgewöhnen. Innerhalb eines Netzwerkes können alle angeschlossenen PCs grundsätzlich miteinander kommunizieren. Bei der erweiterten Verbindung können nur jeweils zwei Rechner miteinander kommunizieren, wobei der eine Daten zur Verfügung stellt, die der andere nutzt. Dabei ist es nicht nur damit getan den Explorer zu öffnen, sondern beide Rechner müssen jeweils für ihre Aufgaben konfiguriert werden.

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Einrichtung einer erweiterten Verbindung Die Einrichtung einer erweiterten Verbindung läuft genauso ab wie das Einrichten einer Netzwerkverbindung. Sie finden diese Möglichkeiten im Ordner für die Netzwerkverbindungen im Desktop oder Startmenü.

Abb. 3.8: Assistent für neue Verbindungen

Um eine erweiterte Verbindung aufzubauen, starten Sie innerhalb der Netzwerkverbindungen den Assistenten für neue Verbindungen.

Hinweis Sie müssen diesen Assistenten auf dem Rechner ausführen, der die Daten zu Verfügung stellt, und auf dem Rechner, der die Daten empfangen soll.

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Einrichtung auf dem Host-PC Zunächst richten Sie die Verbindung auf dem PC ein, der die Daten zur Verfügung stellt. Starten Sie dazu den Assistenten und wählen die Option Eine erweiterte Verbindung einrichten.

Abb. 3.9: Einrichten einer erweiterten Verbindung

Im nächsten Fenster wählen Sie die Option Verbindung direkt mit anderem Computer herstellen. Im nächsten Fenster des Assistenten legen Sie fest, welcher Rolle dieser PC innerhalb dieser erweiterten Verbindung hat. Der Host stellt Daten zur Verfügung, der Gast kann diese Daten nutzen.

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Abb. 3.10: Konfiguration der erweiterten Verbindung

Hinweis Der Host-PC hat also eher eine passive Rolle – auf ihm kann man nichts tun –, während der Gast Daten vom Host, aber auch zum Host kopieren darf.

Abb. 3.11: Festlegen der Rolle des PCs

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Im nächsten Fenster des Assistenten legen Sie nun fest, über welches Gerät die Verbindung zum PC aufgebaut werden soll. Die Infrarotverbindung ist zwar die einfachste Möglichkeit, zwei PCs miteinander zu verbinden, da Sie keine Kabel brauchen, auf der anderen Seite müssen Sie aber auch sicherstellen, dass die Infrarotschnittstellen genau aufeinander zeigen, da Infrarot nur auf kurze Distanz und nur bei einer direkten Verbindung zwischen den Empfängern funktioniert. Besonders bei Notebooks kann das sehr ärgerlich sein. Es gibt mittlerweile auf dem Markt Infrarotschnittstellen für ein paar Euro, die per Kabel und USB an PCs angeschlossen werden können. Für das gleiche Geld bekommen Sie aber auch ein paralleles Kabel.

Note Bei Verbindungen zwischen zwei Notebooks ist grundsätzlich die Infrarotschnittstelle zu empfehlen, da hierzu keine weitere Ausrüstung benötigt wird und die Infrarotschnittstellen in Notebooks meistens sehr hochwertig sind. Sie erreichen bei der Infrarotverbindung so meistens 4 MBit, was gar nicht so schlecht ist. Im letzten Fenster können Sie nun festlegen, mit welchen Benutzerrechten auf den Host-PC zugegriffen werden darf.

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Abb. 3.12: Festlegen der Anschlussart

Das Thema Berechtigungen ist innerhalb eines Netzwerkes ein sehr wichtiges Thema, welches in einem eigenen Kapitel in diesem Buch behandelt wird. Nur so viel vorab: In einem Netzwerk muss genau festgelegt werden, welche Benutzer, welche Rechte auf einem PC haben, denn schließlich wollen Sie ja nicht, dass ein Gast-Benutzer Daten auf Ihrem PC löscht, die er lediglich lesen soll. Am besten wählen Sie hier den Gast aus, da bei PCDirektverbindungen die Gefahr eines Einbruchs doch eher gering sind. Nachdem Sie diese Einstellungen vorgenommen haben, können Sie den Assistenten abschließen. Nach der Fertigstellung finden Sie in den Netzwerkverbindungen eine neue Verbindung vor. In den Eigenschaften dieser Verbindung können Sie nachträglich noch verschiedene Einstellungen vornehmen. Standardmäßig ist hier jedoch kein weiterer Eingriff notwendig.

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Abb. 3.13: Festlegen der Benutzerrechte

Tipp Auf der Registerkarte Benutzer finden Sie eine weitere Option: Direkt angeschlossenen Geräten wie z.B. Palmtop-Computern die Verbindung ohne Kennworteingabe gestatten. Diese Option sollten Sie aktivieren. Nach der Aktivierung können Sie mit dem zweiten PC eine Verbindung aufbauen, ohne ein Kennwort eingeben zu müssen. Dadurch können Sie die Verbindung zwischen Ihren PCs stark vereinfachen; die Gefahr eines Einbruchs ist bei einer PC-Direktverbindung ohnehin sehr gering.

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Abb. 3.14: Option zur Deaktivierung der Kennworteingabe

Damit ist die Einstellung auf dem Host-PC abgeschlossen.

Einrichtung auf dem Gast-PC Die Einrichtung auf dem Gast-PC läuft bis zur Einwahl der Rolle des PCs identisch mit der Einstellung auf dem Host-PC ab.

Abb. 3.15: Konfiguration des Gast-PCs

Nachdem Sie die Rolle des Gast-PCs festgelegt haben, müssen Sie im nächsten Fenster des Assistenten festlegen zu welchem Computer diese Verbindung aufgebaut werden soll.

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Hinweis Wenn Sie den Namen Ihres Host-PCs nicht kennen, müssen Sie diesen zunächst ermitteln. Dabei stehen Ihnen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung. Die einfachste ist sicherlich, in den Eigenschaften des Arbeitsplatzes auf dem Desktop zur Registerkarte Computername zu wechseln. Dort finden Sie die genaue Bezeichnung des PCs.

Abb. 3.16: Festlegen des Computers für die Verbindung

Im nächsten Fenster des Assistenten legen Sie nun wieder die Verbindungsart fest. Natürlich müssen Sie hier dieselbe Verbindung wählen wie bereits beim HostPC (Infrarot, parallel oder seriell).

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Tipp Sie können auf jedem PC mehrere erweiterte Verbindungen festlegen und dadurch Verbindungen mit verschiedenen Geräten auf verschiedene Weise aufbauen. Im nächsten Fenster müssen Sie nun noch festlegen, ob die Verbindung nur Ihnen zur Verfügung gestellt wird oder allen Benutzern, die sich an diesem PC anmelden.

Testen der Verbindung Nachdem Sie den Assistenten abgeschlossen haben, können Sie den Verbindungsaufbau das erste Mal testen. Dazu müssen auf dem Host-PC keinerlei Einstellungen vorgenommen werden, da dieser ohnehin schon auf eine Verbindung wartet. Sie müssen also nur auf dem Gast-PC, auf dem Sie auch mit den Daten des Host-PCs arbeiten, tätig werden. Klicken Sie doppelt auf die neu erstellte Verbindung. Es erscheint eine Dialogfenster, ähnlich einer DFÜVerbindung. Hier müssen Sie Benutzernamen und Kennwort eines Benutzers angeben, der sich am HostPC anmelden darf. Wenn Sie zuvor bei den Einstellungen des Host-PCs die Option zur Deaktivierung von Kennwörtern gesetzt haben (siehe Einrichtung des Host-PCs), kön-

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nen Sie diese Felder leer lassen und die Verbindung aufbauen. Sie finden jetzt den Host-PC im Explorer des GastPCs und können Daten hin- und herkopieren.

Eingehende Verbindung – per DFÜ Sie können eingehende Verbindungen nicht nur mithilfe eines Kabels oder Infrarot aufbauen, sondern auch per DFÜ, also über Modem, ISDN oder das Internet. Besonders bei Notebooks, die eigentlich alle ein Modem eingebaut haben, kann diese Option im einen oder anderen Fall recht nützlich sein. Sie müssen dabei das Modem mit dem entsprechenden Kabel nur mit der Telefondose verbinden. Bei der Verbindung über ein internes Modem, haben Sie natürlich sicherheitstechnisch das Problem, dass jeder von außerhalb das Modem anrufen und auf Ihre Daten zugreifen kann. Bei einer PC-Direktverbindung mit Kabeln ist das alles nicht so einfach, da hier Kabel gelegt oder Infrarotschnittstellen direkt miteinander verbunden werden müssen. Um die Einwahl per Modem zu sichern, hat Microsoft die Möglichkeit des Rückrufs eingebaut. Durch diese Funktion werden eingehende Verbindungen zwar entgegengenommen, das Modem legt dann aber sofort wieder auf und ruft die festgelegte Rufnummer zurück, die Sie vorher definiert haben.

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Verbindung mit zwei Netzwerkkarten Wenn Sie zwei PCs mithilfe von Netzwerkkarten verbinden wollen, ohne einen Hub oder einen Switch einzusetzen, müssen Sie darauf achten, die beiden PCs nicht mit einem normalen Netzwerkkabel (Twisted Pair) zu verbinden, sondern benötigen ein spezielles Netzwerkkabel, welches eigens für diese Verbindung vorgesehen ist, ein so genanntes Cross-Over-Kabel. Wie Sie hierbei vorgehen, erfahren Sie in Kapitel 6. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Sie bei der direkten Verbindung das Netzwerkkabel von einem PC direkt in den anderen stecken, während Sie beim Aufbau eines Netzwerkes mit drei und mehr Rechnern einen Hub oder einen Switch nutzen.