Netzwerk Medienseminare

Hessisches kultusministerium Amt für Lehrerbildung Netzwerk Medienseminare Kooperationsangebote hessischer Studienseminare und außerschulischer Medie...
Author: Ralf Küchler
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Hessisches kultusministerium Amt für Lehrerbildung

Netzwerk Medienseminare Kooperationsangebote hessischer Studienseminare und außerschulischer Medieneinrichtungen im Rahmen der Vermittlung von Medienbildungskompetenz für Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst (LiV)

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Netzwerk Medienseminare Kooperationsangebote hessischer Studienseminare und außerschulischer Medien­einrichtungen im Rahmen der Vermittlung von Medienbildungs­kompetenz für Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst (LiV)

Impressum: Herausgeber:

Amt für Lehrerbildung



Stuttgarter Straße 18-24



60329 Frankfurt am Main

Verantwortlich:

Manfred König, Amt für Lehrerbildung

Gestaltung:

ronald wissler | visuelle kommunikation



www.ronald-wissler.de

Druckerei:

Hesse, Fuldabrück

1. Auflage:

Oktober 2011



www.afl.hessen.de

Ziele und Inhalte des Projekts „Netzwerk Medienseminare“

Inhaltsverzeichnis

Manfred König

Ziele und Inhalte des Projekts „Netzwerk Medienseminare“ ....................... (Manfred König)

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Die Medienprojektzentren Offener Kanal der Hessischen Landes­anstalt für privaten Rundfunk und neue Medien und deren Angebote für die Lehrerbildung Hessen .................................................................................................. 4 (Angelika Jaenicke, Wilhelm Behle, Armin Ruda, Rolf Strohmann und Nadine Tepe) Das Bildungsangebot des Hessischen Rundfunks Möglichkeiten und Erfahrungen im Einsatz innerhalb der Lehrerbildung und Unterrichtsentwicklung ........................................................................................................ (Markus Pleimfeldner)

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Das Virtuelle Zentrum für Lehrerbildung ........................................................... 12 (Jürgen Handke und Anna Maria Schäfer) Medienerziehung: Haltungen entwickeln, zum bewussten Umgang mit Medien erziehen Ein exemplarisches Projekt im Rahmen „Netzwerk Medien­seminare“ mit vielfältigen Kooperationspartnern .......................................................................................................... 18 (Dieter Lüders) Phasenübergreifende Medienbildung Studierende und Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst erarbeiten gemeinsam Theorie und Praxis des mediengestützten Unterrichts ..................................................... 24 (Günter Opitz und Stefan Bornemann) Von der Kooperation zum Netzwerk Eine exemplarische Vor­gehens­weise des Studienseminars GHRF Offenbach zur Kooperation mit Medieneinrichtungen der Region unter besonderer Berücksichtigung der Fachmodule Deutsch . ..................................................................... 27 (Ilka Rupp und Maren Schrader) „IF WE TEACH TODAY‘S STUDENTS AS WE TAUGHT YESTERDAY‘S, WE ROB THEM OF TOMORROW.” (JOHN DEWEY) Ein Projekt des Studienseminars Frankfurt (Gym) in Kooperation mit der Universität Frankfurt und dessen Weiterführung in der Seminararbeit des Seminars im Modul „Medien und Methoden“ ..................................................................................................... 31 (Karl-Heinz Lochner und Martin Leonhardt) WEB-GIS Plattformen der öffentlichen Hand als Baustein eines modernen Geographieunterrichts Ein Projekt des Studienseminars GYM Gießen zum „Netzwerk Medienseminare“ ........ 37 (Dietmar Steinbach) Eine kompakte mobile Videoeinheit in der praktischen Erprobung in kooperierenden Ausbildungsveranstaltungen des Studienseminars Oberursel . ......................................................................................................................... 39 (Stefan Ruppert und Michael Sach) Aus- und Fortbildungsangebot zum kreativen Einsatz Neuer Medien im naturwissenschaftlichen Unterricht Ein Projekt des Studienseminars GHRF Fritzlar in Zusammenarbeit mit naturwissenschaftlichen Fachbereichen der Universitäten Gießen und Kassel .............. 51 (Steffen Lenz) Partner im Netzwerk Medienseminare (2011) . ..................................................... 59 (Matthias Kraus) 2

Eine wesentliche Aufgabe zukunftsorientierter Lehrerausbildung ist die Vermittlung von Kompetenzen zur pädagogisch sinnvollen und didaktisch fundierten Nutzung digitaler Medien in Schule und Unterricht für Lehrkräfte aller Schulformen und Fächer. Aktuelle Tendenzen der hessischen Lehrerbildung sehen dabei nicht mehr die Durchführung landesweit verpflichtender allgemeiner Medienmodule vor, sondern empfehlen eine verstärkte Integration medienpädagogischer und mediendidaktischer Inhalte in die Module der einzelnen Fächer.

unterschiedlichen Kompetenzen der Studienseminare im Medienbereich untereinander zu vernetzen und auch Ausbildungsangebote externer Anbieter (Universitäten, Medieninstitute, TV-Sender, Industrie) für die hessische Lehrerausbildung im Rahmen von Kooperationen nutzbar zu machen.

Zur Erfüllung dieser Aufgabe benötigen die hessischen Studienseminare sowohl konzeptionelle als auch inhaltliche Unterstützung. Studienseminare haben in ihrer Entwicklung unterschiedliche medienpädagogische als auch medienfachdidaktische Schwerpunkte gesetzt. Da nicht jedes Seminar in der Lage sein wird, alle Fächer und Inhalte in gleicher Intensität abzudecken, erscheint es sinnvoll, die vorhandenen Kompetenzen und Schwerpunkte untereinander zu vernetzen, um beispielsweise gemeinsame Modulveranstaltungen mehrerer Studienseminare oder — auch in Verbindung mit der ersten Phase der Lehrerausbildung — in Zusammenarbeit mit den hessischen Universitäten durchzuführen.

Überprüfung neuer medialer Entwicklungen (z. B. Interaktive Whiteboards) für die Verwendbarkeit im Unterricht und deren Integration in die Lehrerausbildung

Auch außerschulische Medieneinrichtungen halten Angebote vor, die sich im Rahmen der Lehrerausbildung von den Studienseminaren gegebenenfalls sinnvoll nutzen lassen. Dazu müssen die Seminare zunächst über diese Angebote informiert werden, aber dann auch aktiv dabei unterstützt werden, gemeinsam mit diesen Institutionen entsprechende Kooperationen zu vereinbaren, um deren Angebot in das Ausbildungsangebot inhaltlich und organisatorisch zu integrieren. Der Aufwand bei der Realisierung von Kooperationen ist besonders bei landesweiten Vereinbarungen oftmals beträchtlich und erfordert eine kontinuierliche Zusammenarbeit und Absprache aller Beteiligten. Oberstes Ziel des Projekts ist daher der Aufbau eines landesweiten Netzwerks, um die

Einzelziele sind wie folgt definiert: Überprüfung des Angebots externer Medieneinrichtungen auf Verwendbarkeit für die hessische Lehrerausbildung

Aufbau von Kooperationen zwischen einzelnen Studienseminaren Aufbau von Kooperationen mit außerschulischen Medieneinrichtungen und hessischen Universitäten Gegebenenfalls Ausarbeitung und Abschluss von verbindlichen Kooperationsverträgen zwischen den Partnern der hessischen Lehrerbildung Organisation und Durchführung gemeinsamer, überregionaler Fachtagungen zur Diskussion und Verbreitung der erzielten Ergebnisse. Langfristig sollte ein mit allen drei Phasen abgestimmtes Medienbildungskonzept entstehen und landesweit umgesetzt werden. Die ersten Erfahrungen haben gezeigt, dass mit der Vernetzung der Beteiligten in der Lehrerausbildung nicht nur inhaltliche Verbesserungen, sondern auch ökonomische Effekte ein­treten. Durch die deutlich bessere Ausnutzung der vorhandenen personellen Ressourcen und die ­Möglichkeiten der Nutzung von Ausstattungen und Räumlichkeiten der Partner durch das „Netzwerk Medienseminare“ wird die hessische Lehrerausbildung nicht nur professioneller, sondern letztendlich sogar kostengünstiger. 3

Die Medienprojektzentren Offener Kanal der ­Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien und deren Angebote für die ­Lehrerbildung Hessen Angelika Jaenicke, Wilhelm Behle, Armin Ruda, Rolf Strohmann und Nadine Tepe

In den vier Medienprojektzentren Offener Kanal (MOK) in Kassel, Gießen, Offenbach/ Frankfurt und Fulda können insbesondere Kinder, Jugendliche und Multiplikatoren durch aktive Medienarbeit Kompetenzen erwerben. Ein Schwerpunkt in diesem Bereich ist die Lehrerfortbildung, die in enger Zusammenarbeit mit Schulen aller Formen, Universitäten, dem Amt für Lehrerbildung und zahlreichen Studienseminaren durchgeführt wird. Die Zentren bieten darüber hinaus den Einwohnern des jeweiligen Verbreitungsgebietes die Möglichkeit, eigene Fernsehbeiträge zu produzieren und ausstrahlen zu lassen. Diese Fernsehsender sind nicht nur für die Bürgerinnen und Bürger ein unverzichtbares Instrument der freien Meinungsäußerung. Auch für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Projekten der praktischen Medienarbeit ist die Ausstrahlung ihrer Arbeitsergebnisse im Offenen Kanal unabdingbar. Als wichtige Plattformen für die praktische Medienbildung bieten die Medienprojektzentren vielfältige Lehr- und Schulungsangebote und realisieren maßgeschneiderte Projekte und Produktionen im schulischen und außerschulischen Bereich. Kindertageseinrichtungen, Schulen, Hochschulen, Studienseminare, Vereine und außerschulische Institutionen zählen zu den Kooperationspartnern in den jeweiligen Regionen. Durch die Kombination von Bildungs- und Sendeanstalt sind sie begehrte Projektpartner, die mit ihren Angeboten zur Lehrerfortbildung beim Institut für Qualitätsentwicklung akkreditiert sind. Lehrkräfte, solche im Vorbereitungsdienst (LiV) und deren Ausbilder stehen heute vor der Herausforderung, ihren Zielgruppen den kritischen, sensiblen und selbstbestimmten Umgang mit den neuen und alten Medien zu vermitteln. Damit sie ihr eigenes Medienverhalten reflektieren, selbstbewusst gestalten und Medien zielgerichtet im Unterricht einset4

zen können, werden in den MOKs seit Jahren theoretische wie praktische Fortbildungen konzipiert und umgesetzt. Im folgendem ist eine Auswahl aus den Angeboten der vier MOKs zusammengestellt. Medienprojektzentrum Offener Kanal Kassel Rainer-Dierichs-Platz 1, 34117 Kassel, Tel: 05 61/920 0 920, Fax: 05 61/920 0 9222 E-Mail: [email protected] MOK-Leitung: Armin Ruda Das MOK Kassel bemüht sich gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern, praxisbezogene Angebote der Medienbildung zu organisieren und allen Medieninteressenten schnell, abgestimmt und gezielt weiterzuhelfen. Gerade im Hinblick auf die zunehmende Eigenverantwortung der Schulen bietet sich hier Lehrkräften (mit Schülern oder ohne) gleichermaßen die Chance, den Umgang mit und das Verständnis für die unterschiedlichen Medien in der Praxis zu erproben und anzuwenden. Von der Idee bis zur Sendung Die Fortbildung richtet sich an Lehrerinnen und Lehrer der Grundschulen, die ein medienpädagogisches Projekt in Kooperation mit dem MOK Kassel durchführen möchten. Inhaltliche Schwerpunkte des zweitägigen Workshops liegen in der Ideenfindung, den technischen Einführungen und dem selbständigen Produktionsprozess. Mit Tipps und Ideen für den Unterricht, Anregungen zur Auswahl geeigneter Themen sowie methodischen Hinweisen sollen die Lehrkräfte motiviert werden, die aktive Auseinandersetzung mit dem Medium Fernsehen in der Schule zu suchen. Diese Veranstaltung findet zweimal im Jahr statt, kann aber auch von einzelnen Schulen direkt angefragt werden.

Kreativ mit der Maus Der Computer und das Internet mit den vielfältigen Möglichkeiten, aber auch den zahllosen Risiken verursachen erzieherische Fragen, auf die Pädagogen gut vorbereitet sein sollten. Gleichzeitig ergeben sich für Kinder ungeahnte Möglichkeiten, spielerisch diese neue Welt zu erobern und sich Gebieten anzunähern, die auch in der Berufswelt der Erwachsenen eine immer größere Bedeutung bekommen. Neben theoretischen Aspekten zur Vermittlung und Aneigung von Medienkompetenz geht es in diesem Seminar um unterschiedliche praktische Möglichkeiten, wie man Kindern jenseits der üblichen Spiel- und Lernsoftware den kreativen und produktiven Zugang zum Computer vermitteln kann. Diese zweitägige Fortbildung, die zweimal jährlich stattfindet, richtet sich an Lehrkräfte und Erzieher/innen und setzt keine besonderen Computerkenntnisse voraus. Einführung in den Videojournalismus In Kooperation mit der Universität Kassel bietet das MOK im Sommersemester Lehramtsstudierenden ein praxisorientiertes Seminar an. Der „VJ“ ist das Berufsbild der Zukunft im professionellen TV-Bereich, immer mehr Sender setzen auf den „Allrounder“. Das Seminar vermittelt die grundsätzlichen Kenntnisse für die spätere Arbeit als Videojournalist. Die Teilnehmenden planen in der Praxisphase ein eigenes TV-Magazin und produzieren die selbst recherchierten und konzipierten Kurzbeiträge. Das Seminar kann auch von Studierenden anderer Fachbereiche belegt werden. Grundlagen für den Scheinerwerb sind die Produktion eines eigenen Beitrages sowie eine schriftliche Ausarbeitung. Offener Kanal und Schule — Chancen der Zusammenarbeit Im Rahmen von dreistündigen Workshops erhalten interessierte Lehrkräfte und außerschulische Pädagogen einen Überblick über bestpractice-Modelle. Sie dienen als Beispiele, welche gemeinsamen Wege die Partner Schule und Medienprojektzentrum Offener Kanal gehen können. In diesen kurzen Workshops geht es um Konzepte und Handlungsmöglichkeiten dafür, wie

unterschiedliche Medien für unterschiedliche Jahrgangsstufen im Klassenverband oder fächer­übergreifend eingesetzt werden können. Medienprojektzentrum Offener Kanal Gießen Unterer Hardthof 19, 35398 Gießen, Tel: 06 41/960 5007, Fax: 06 41/960 5008 E-Mail: [email protected] MOK-Leitung: Wilhelm Behle Das MOK Gießen bietet eine Vielzahl von medienpädagogischen Projekten und Fortbildungen für Lehrkräfte und Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst an, auch in Zusammenarbeit mit den regionalen Studienseminaren. Die Bandbreite reicht von Lehrveranstaltungen in Theorie und Praxis bis zu unterrichtsbegleitenden Projekten mit neuen und traditionellen Medien. Auch für die Durchführung des Moduls 13 (Schule mitgestalten und entwickeln) wird das MOK gerne in Anspruch genommen. Medienarbeit in der Schule Diese Fortbildung wendet sich besonders an Lehrkräfte, die ab der 8. Jahrgangsstufe unterrichten und mit ihrer Klasse praktische Videound Medienarbeit im Unterricht durchführen möchten. Die Maßnahme umfasst acht Termine zu je drei Stunden und verfolgt das Ziel, Lehrkräften einen umfassenden Einblick in die theoretischen und praktischen Kenntnisse zur erfolgreichen Durchführung eines Videoprojektes zu vermitteln. Dazu zählen neben Umgang mit Kamera und digitalem Schnittplatz auch die konzeptionellen Grundlagen wie Drehbuch und Storyboard sowie organisatorische Tipps. Eine ergänzende Einführung in die Studiotechnik, inklusive der Vorstellung von Tricktechniken wie Bluescreen, rundet das Programm ab. Die Teilnehmer produzieren im Verlauf der Fortbildung einen eigenen kurzen Film, damit sie die Anforderungen, die im Videoprojekt später an ihre Schüler gestellt werden, aus persönlicher Erfahrung kennen. Schule 2.0 Als vermeintlich allwissendes Nachschlagewerk hat sich das Internet ebenso etabliert wie als multimediale Unterhaltungsquelle und interaktive Kommunikationsplattform. Dennoch bestehen Vorbehalte gegen die Verwendung von Netz-Materialien im Unterricht — aus guten Gründen. 5

Das dreistündige Seminar bietet eine Einführung in die Nutzung des Internet speziell für schulische Zwecke. Vorgestellt werden Portale und Web-Angebote, auf denen Lehrkräfte Anregungen, Konzepte und Materialien für den Einsatz im Unterricht finden. Für die eigenständige Recherche helfen ein Überblick über Suchstrategien im Internet sowie Tipps für den richtigen Umgang mit Google & Co. Dabei können auch Spezialanwendungen wie das Aufspüren von Text-Plagiaten thematisiert werden. Von Avatar bis Zocken Computerspiele gehören heute zum Alltag von Kindern und Jugendlichen. Während die junge Generation scheinbar unkritisch begeistert von diesem neuen Medium eingenommen ist, herrscht bei vielen Eltern und Lehrern Skepsis und Angst angesichts dieses Medienangebotes. Ziel des an Lehrkräfte gerichteten vierstündigen Workshops ist es, den Teilnehmenden eine unvoreingenommene und informierte eigene Einschätzung von Computerspielen zu ermöglichen. Dabei geht es zunächst um ganz grundsätzliche Fragen nach dem Medium selbst: Was ist eigentlich ein Computerspiel? Wie funktionieren so genannte „Killerspiele“? Müssen Computerspiele immer von Gewalt handeln? Zudem sollen die „Rahmenbedingungen“ in den Blick genommen werden: Was ist der Unterschied zwischen der Playstation und der Nintendo Wii? Was bedeuten die Kennzeichen auf den Spieleverpackungen? Und wie arbeitet die USK, die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle? Die teilnehmenden Lehrkräfte haben Gelegenheit, sich selbst an die Konsole zu setzen, um einen Eindruck der Spielsituation zu bekommen und zu erfahren, worin die Unterschiede einzelner Genres liegen. Medienprojektzentrum Offener Kanal Offenbach/Frankfurt Berliner Straße 175, 63067 Offenbach, Tel: 069/82 36 91 02, Fax: 069/82 36 91 01 E-Mail: [email protected] MOK-Leitung: Nadine Tepe Im Rahmen der Ausbildung von Lehrkräften im Vorbereitungsdienst (LiV) bietet das MOK in enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Leh6

rerbildung besonders für die Fächer Deutsch, Politik und Wirtschaft, Kunst, Geschichte, Religion und Sachunterricht den passgenauen Einsatz von Medien mit dem Schwerpunkt Fernsehen. Ziel dieser Maßnahmen: Die Notwendigkeit des Erwerbs von Medienkompetenz wird verdeutlicht, die Teilnehmer werden zur eigenständigen Mediennutzung befähigt, sie lernen die Unterrichtsgestaltung mit, durch und über Medien kennen, und sie erhalten Vorschläge zur Unterrichtsentwicklung anhand von ausgearbeiteten Unterrichtseinheiten. Medienpädagogischer Projekttag Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst lernen aktiv das medienpädagogische und kreative Potenzial unterschiedlicher Medien kennen und erfahren an einem wahlweise vier- oder fünfstündigen Praxistag Grundlagen der medienpädagogischen Projektarbeit. Sie erhalten praktischen Zugang zu den Arbeitsfeldern Kamera, Interview, Trickfilm und Ton. Das fünfstündige Konzept bezieht die Schnittarbeit mit ein. Als curriculare Themenschwerpunkte können derzeit Nachrichten, Werbung oder Gedichtinterpretation gewählt werden. Medienpädagogische Projekttage: Blockseminar Das kreative Potenzial unterschiedlicher Medien wird Lehrkräften im Vorbereitungsdienst in einem Blockseminar vermittelt. An zwei Nachmittagen erfolgt der medienpädagogische Einstieg in die Trickfilmarbeit und die Arbeit an der Kamera. Anhand eines gemeinsamen Themas, das unterrichtsbezogen sein kann (z.B. Gedichtinterpretation, Nachrichten), entstehen am dritten Tag je ein Trickfilm und eine Reportage. Fest verankert ist das ausführliche Seminarfeedback zur Relevanz des fachbezogenen Medieneinsatzes im Unterricht. Medien im Geschichtsunterricht — Mediendidaktik Mit der fünfstündigen fachspezifischen Medienkompetenzförderung für das Fach Geschichte erhalten die Teilnehmenden ein neues Angebot, bei dem sie an drei Lerninseln Recherchestrategien im Internet, Zeitzeugeninterviews mit Audiogeräten und Bildmanipulationen im Film-/Videobereich inhaltlich und praktisch anzuwenden lernen. Die Fortbildung hat das Ziel, praxisnah, zielgruppen- und handlungsorientiert zu vermitteln, welchen

Mehrwert unterschiedliche Medien für den Unterricht haben und wie unterrichtsrelevante und medienpädagogische Zielsetzungen miteinander verknüpft werden können.

Methoden, Übungen und Spiele, die ihnen im Unterricht helfen können, ihre Zielgruppen mit einem praktisch-kreativen Ansatz für die Arbeit mit Medien zu begeistern.

Für die Projektarbeit sind die Schwerpunkte „BRD/DDR — Demokratie und Sozialismus“ oder — nach erfolgter Pilotphase — „Nationalsozialismus“ wählbar. In einer Kombination aus Theorie und Praxis werden verschiedene fachspezifische und gleichsam Medienkompetenz fördernde Unterrichtsentwürfe vorgestellt.

Video als Medium der sozialen Arbeit In dem einmal pro Woche stattfindenden Grundlagenseminar rund um den gestalterischen Umgang mit dem Medium Video geht es neben rein produktionstechnischen Aspekten auch um Fragen der Filmtheorie und der Filmanalyse. Im Laufe des Semesters produzieren die Teilnehmer kurze Videoclips, um sich aufgrund der erlernten Theorie mit dem kreativen und handlungsorientierten Mediengebrauch als Hauptgegenstand der Veranstaltung vertraut zu machen.

Medienprojektzentrum Offener Kanal Fulda Unterm Heilig Kreuz 3-5, 36037 Fulda, Tel: 06 61/90 13 055, Fax: 06 61/90 13 056 E-Mail: [email protected] MOK-Leitung: Rolf Strohmann In der medialen Aus- und Fortbildung von Multiplikatoren in Theorie und Praxis arbeitet das MOK Fulda eng mit dem Fachbereich Sozialwesen der Hochschule Fulda zusammen. In jedem Semester finden mindestens drei Seminare statt. Ergänzend gibt es ein- bis zweitägige Veranstaltungen, in denen weitere Fähigkeiten für die Durchführung medienpraktischer Projekte vermittelt werden. Alle diese Angebote sind für Lehrkräfte aller Schultypen offen. Einführung in die Medienpädagogik Die Medien verändern viele Bereiche der sozialen Interaktion. Die Medienpädagogik entwickelt sich daher zum wichtigen Handlungsfeld der sozialen Arbeit. Das einmal wöchentlich stattfindende Seminar vermittelt Grundlagen und Grundfragen, untersucht die Auswirkungen der Medien auf die Menschen, versucht pädagogische Antworten auf diese Entwicklung und stellt — wo möglich — Modelle praktischer Arbeit vor. Methoden der medienpädagogischen Praxis Um Schülerinnen und Schülern in Medienprojekten das notwendige praktische Wissen über die Technik und die theoretischen Hintergründe der Filmproduktion zu vermitteln, gibt es unterschiedlichste Methoden, Übungen und Spiele. Zur Erleichterung des Erstkontakts mit Technik und filmischem Denken hat sich ein spielerischer, selbstexplorativer Ansatz bewährt. Die teilnehmenden Pädagogen erfahren in dieser eintägigen Veranstaltung

Medienkinder — Kindermedien Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen zu fördern, stellt eine Gemeinschaftsaufgabe vieler Akteure dar, denn sie ist so vielfältig wie die sozialen Felder in der Lebenswelt der Zielgruppe. Speziell für den Grundschulbereich bietet das MOK ein Langzeitprojekt an, das auf die Sensibilisierung von sozialen Institutionen für medienrelevante Aspekte der eigenen Arbeit setzt. Das MOK erforscht gemeinsam mit den Akteuren die Auswirkungen der Media­tisierung der Gesellschaft und entwickelt mit ihnen Strategien und Konzepte für die pädagogische Arbeit in der Schule. Neben dem Theorieteil „Kindliche Mediensozialisation“ bietet das Projekt die Praxismodule „Hörspiel“, „Medienbilderbuch“ und „Trickboxx“. Alle diese Module, die auch einzeln gebucht werden können, bestehen aus einer dreitägigen Fortbildung, einer Praxiswoche mit den Schülern und einem Elternabend.

Ausblick Auch in den kommenden Jahren stehen Schulen vor der pädagogischen Herausforderung, die ständig neuen Medienvarianten sinnvoll in den Unterricht zu integrieren. Die MOKs leisten dabei professionelle medienpädagogische Unterstützung, um die Kompetenzen der angehenden und ausgebildeten Lehrkräfte nachhaltig zu stärken. Ihre Projektangebote bereichern den Unterricht und ermutigen zum Medieneinsatz im Schulalltag. Sie fördern das kreative Potential jedes Einzelnen und unterstützen die Gruppendynamik und das selbst gesteuerte Lernen in positiver Weise. 7

Langfristiges Ziel der MOKs ist es, alle Studienseminare in Hessen mit den Medienprojektzentren Offener Kanal in Kassel, Gießen, Fulda und Offenbach/Frankfurt so eng zu verbinden, dass die gemeinsame Arbeit bei den amtie-

renden und in Ausbildung befindlichen Lehrkräften zu der Art von Nachhaltigkeit führt, die eigenständiges Handeln mit Medien im Unterricht zur Folge hat.

Ansprechpartnerinnen/Ansprechpartner: Medienprojektzentrum Offener Kanal Offenbach/Frankfurt Berliner Straße 175, 63067 Offenbach, Tel: 069/82 36 91 02, Fax: 069 / 8 23 69101 E-Mail: [email protected] MOK-Leitung: Nadine Tepe Medienprojektzentrum Offener Kanal Fulda Unterm Heilig Kreuz 3-5, 36037 Fulda, Tel: 06 61 / 9 01 30 55, Fax: 06 61 / 9 0130 56 E-Mail: [email protected] MOK-Leitung: Rolf Strohmann Medienprojektzentrum Offener Kanal Gießen Unterer Hardthof 19, 35398 Gießen, Tel: 06 41 / 9 60 50 07, Fax: 06 41 / 9 60 50 08 E-Mail: [email protected] MOK-Leitung: Wilhelm Behle Medienprojektzentrum Offener Kanal Kassel Rainer-Dierichs-Platz 1, 34117 Kassel, Tel: 05 61 / 9 20 09 20, Fax: 05 61 / 9 20 092 22 E-Mail: [email protected] MOK-Leitung: Armin Ruda

Das Bildungsangebot des Hessischen Rundfunks Möglichkeiten und Erfahrungen im Einsatz innerhalb der Lehrerbildung und Unterrichtsentwicklung Markus Pleimfeldner

Der Hessische Rundfunk bietet in hr2-kultur und im hr-fernsehen wissenschaftlich fundierte Radio- bzw. Fernsehbeiträge für den Einsatz in Schule und Ausbildung an. Die Sendungen sind Teil des Angebots für alle Mediennutzer. Das Siegel „Schulfunksendung“ (gemäß § 47 des Urheberrechtsgesetzes) ermöglicht jedoch Aufzeichnung, Speicherung und Verwertung im Unterricht bzw. der Ausbildung bis zu einem Zeitraum von zweieinhalb Jahren. Die Sendung „Wissenswert“ in hr2-kultur bietet täglich eine Viertelstunde Wissen für Neugierige, liefert Hintergründe zu aktuellen Themen aus den Naturwissenschaften, aus Politik, Literatur, Psychologie, Religion, Geschichte und Musik. Gut recherchiert und radio­phon aufbereitet, mit vielen O-Tönen und Reportage-Elementen, sind die WissenswertBeiträge informativ, anregend und im besten Sinne unterhaltend. Immer wieder erzählen auch Wissenschaftler wie Albrecht Beutels­ pacher und Harald Lesch oder Schriftsteller wie Peter Härtling, die für ihre Vermittlungskompetenz bekannt sind, aus ihrer Arbeit. Sämtliche Sendungen stehen im Internet zum Nachhören zur Verfügung (www.hr2-kultur. de), Zusatzangebote wie Manuskripte und (beim Funkkolleg) ein erweitertes Medienpaket machen daraus ein didaktisch-methodisch aufbereitetes Medienangebot. Das „Funkkolleg“ (hr2-kultur) ist in jedem Jahr einem großen Thema gewidmet, das es in 20 bis 30 Halbstundensendungen breit auffächert, z. B. „Musik — Sinfonie des Lebens“, „Mensch und Klima“ (2010/2011), „Religion und Gesellschaft“ (2009/2010), „Psychologie“ (2008/2009), „Erlebnis Zuhören“ (2006/2007), „Astronomie“ (2005/2006). Die „Bildungsallianz Funkkolleg“ — eine Initiative des Hessischen Rundfunks, des Hessischen Volkshochschulverbands (hvv-Institut, Frankfurt), des „Hessencampus“, der Goethe-

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Universität Frankfurt sowie des Hessischen Kultusministeriums — bietet über einen Medienverbund für die Sekundarstufe I und II Audiofiles, zusätzliche Lernmaterialien, didaktisch-methodische Anregungen, Austausch von Lerngruppen und die Möglichkeit, sich über eine e-learning-Plattform zu vernetzen. Die gesamten Unterrichtsangebote sind sowohl für selbstgesteuerte Lernprozesse nutzbar als auch im Rahmen von besonderen interdisziplinär angelegten Unterrichtsprojekten. Des Weiteren ist das Funkkolleg als akkreditiertes Fortbildungsangebot (7,5 Tage) anerkannt. Die Fortbildung wird über ein Zertifikat, basierend auf einer Online- und einer Präsenzklausur, bescheinigt. Das Medienpaket ermöglicht je nach Fachbezug neue und vielfältige Chancen des Lernens und einen fächerübergreifenden Kompetenzerwerb, z. B. im Wahl(pflicht)unterricht und in AGs, als Anreiz für besondere Lernleistungen, in Projektwochen, zur Medienkompetenz und Schulprofilgestaltung. Durch die Arbeit mit dem Funkkolleg in den ersten beiden Phasen der Lehrerbildung ergaben sich Synergieeffekte: Lehramtsstudierende der ersten Phase erarbeiteten didaktisch-methodische Materialien und Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst setzten diese mit Lerngruppen innerhalb eines Fachmoduls um. Ausgehend von diesen Erfahrungen wurden und werden Unterrichtskonzepte entwickelt, die über das Begleitangebot und Fachtagungen auf alle Phasen der Lehrerbildung übertragen werden. Weitere Informationen: www.funkkolleg.de Die Sendungen „Domino Lauschinsel“ und „Domino Zauberflöte“ in hr2-kultur erweitern das Medienangebot auf alle Schulstufen und –formen, hier insbesondere auf die Grundschule. 9

Über seine Internetpräsenz stellt der Hessische Rundfunk mp3-Dateien der Bildungssendungen zum Download und als Podcasts zum Abonnieren bereit (www.wissen.hr-online.de, www.hr2-kultur.de). Diese Dateien sind auch auf dem hessischen Bildungsserver und über das Onlineangebot der Medienzentren zu beziehen.

didaktisch-methodische Anregungen für den Einsatz von Radiosendungen in der Schule. Die Materialien sind folgendermaßen gegliedert: Beschreibung der Sendung, zeitliche Struktur, Lehrplanzuordnung, Kompetenzbereiche, Anregungen für den Unterrichtseinsatz und weitere Informationen zur jeweiligen Thematik. Diese Materialien werden auf dem Bildungsserver vorgestellt und zum Download angeboten (http://lernarchiv.bildung.hessen. de/hr). Zusätzlich werden Neuigkeiten und Projekte, die für die Lehrerbildung und den Unterricht von Bedeutung sind, auf diesen Internetseiten veröffentlicht.

Arbeitskreis Radio und Schule

Stiftung Zuhören

Als Bindeglied zwischen Schule und Hessischem Rundfunk wurde der Arbeitskreis Radio und Schule eingesetzt. Der Arbeitskreis beschäftigt sich speziell mit Angeboten des hrBildungsprogramms für Schulen.

Weitere Möglichkeiten zur Verknüpfung von Ausbildung und auditiven Angeboten ergeben sich durch die Materialien und Projekte der Stiftung Zuhören. Die Stiftung Zuhören ist eine überregional operierende Stiftung, in Hessen gemeinsam getragen vom Hessischen Rundfunk und der Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien.

„Wissen und mehr“ (hr-fernsehen) bietet wochentags innerhalb von 45 Minuten Beiträge zu verschiedenen Fachgebieten, von Deutsch über Naturwissenschaft bis hin zu Philosophie und Neuen Medien.

Hessische Lehrkräfte aus allen Schulstufen und -formen werten in Fachgruppen Resonanzen und Erfahrungen zu ausgewählten Radiosendungen aus, entwickeln Ideen und Anregungen für den Unterricht und bringen Themenvorschläge für neue Sendungen ein. Fachgruppen bestehen für die verschiedenen Bereiche, in denen es Programmangebote des Bildungsprogramms hr2-Wissenswert gibt: Politische Bildung, Deutsch, Naturwissenschaften, Radio in der Grundschule, Schulradio. Für das Fach Religion gibt es die Interkonfessionelle Arbeitstagung, bestehend aus Mitgliedern der katholischen und evangelischen Kirche sowie dem hr. Die Fachgruppe Schulradio befasst sich mit aktiver Radioarbeit an der Schule, mit Pausenradio, Arbeit mit Wahlpflichtkursen und freiwilligen AGs, Radioprojekten mit Klassen, Projektwochen. Weitere Kooperationspartner des Arbeitskreises Radio und Schule sind die hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen), die Stiftung Zuhören und die hessischen Medienzentren. Die Vernetzung des Hessischen Rundfunks mit der Lehrerbildung wird durch eine Kooperation von hr2-kultur und dem Amt für Lehrerbildung unterstrichen. Seit August 2010 erstellt der Arbeitskreis Radio und Schule mit Unterstützung der hr2-Bildungsredaktion 10

kräfte der Sekundarstufen und beruflichen Schulen. Allgemein dienen die Medientage der Information über Programmangebote, der Förderung der Medienkompetenz und dem Austausch medienpädagogischer Konzepte für den Unterricht. In Vorträgen und Arbeitsgruppen werden Themen wie „Radiosendungen im Unterricht“, „Hörspiele selber produ-

zieren“, „Zuhörförderung in Hörclubs“ und weitere Anregungen mit dem Medienangebot des hr und den Projekten der Stiftung Zuhören gekoppelt. Weitere Informationen: www.wissen.hr-online.de und http://www.lernarchiv.bildung.hessen.de/hr

Ansprechpartner/Kontakt: Arbeitskreis Radio und Schule, c/o Hessischer Rundfunk, Markus Pleimfeldner 60222 Frankfurt/Main, Tel. 069 / 1552786, Fax 069 / 1 55 39 39 E-Mail: [email protected] Hessischer Rundfunk Stiftung Zuhören/hr2-kultur: Redaktion Bildung, Volker Bernius, 60222 Frankfurt/Main, Tel.: 069 / 1 55 22 36 E-Mail: [email protected] hr-fernsehen: Redaktion „Wissen und mehr“, Dr. Joachim Meißner, 60222 Frankfurt/Main, Tel.: 069 / 1 55 26 34 E-Mail: [email protected]

Die Stiftung hat didaktisch-methodische Konzepte zur Medienkompetenz- und Zuhörförderung, beispielsweise zum Einrichten von Hörclubs oder dem Produzieren von Radiobeiträgen, erstellt und an Schulen umgesetzt. Diese Erfahrungen sind, gerade innerhalb der Unterrichtsentwicklung an Grundschulen, von großer Bedeutung und können innerhalb der Lehrerbildung methodische Anreize geben. Als weitere Beispiele für Angebote und Projekte können genannt werden: CD des Monats, Earsinnig hören, Hessen hören oder Audioguides. Weitere Informationen: www.stiftung-zuhoeren.de

Medientage im hr Der „Medientag im hr“ ist ein besonderes Angebot für Studierende, Referendare und Lehrkräfte in Hessen. In Zusammenarbeit mit dem Hessischen Rundfunk und der Stiftung Zuhören finden jährlich zwei medienpädagogische Fachtagungen im Hessischen Rundfunk statt: eine Frühjahrstagung für Lehrkräfte der Grundschule und eine Herbsttagung für Lehr11

Das Virtuelle Zentrum für Lehrerbildung Jürgen Handke und Anna Maria Schäfer

Moderne Lehrerfortbildung mit Hilfe des Internet Es ist notwendig, dass Lehrerinnen und Lehrer sich während ihres Berufslebens ständig fortbilden. Gerade die zunehmende Integration der neuen Medien Computer und Internet in den Unterricht erfordert zeitnahe Fortbildungen. Durch die geographische Struktur in Hessen ist die Teilnahme an Präsenzfortbildungen jedoch nicht für alle Lehrerinnen und Lehrer leicht zu realisieren, gerade im Nord- und Mittelhessesischen ländlichen Bereich müssen die Lehrkräfte oft lange Anfahrtszeiten in Kauf nehmen um die Fortbildungsorte zu erreichen. Die Auswahl an möglichen Fortbildungsthemen ist also eingeschränkt durch die physische Erreichbarkeit des Veranstaltungsorts. Noch dazu finden Fortbildungen

zu festgesetzten Zeiten statt, die nicht mit dem Unterricht oder der Unterrichtsvor- und -nachbereitung kollidieren dürfen, was die Auswahl an möglichen Fortbildungen weiter einschränkt. Gerade in den Pionierbereichen der neuen Medien (zum Beispiel dem Einsatz des Web 2.0 im Unterricht) gibt es oft nur eine geringen Zahl von Lehrenden, für die eine Fortbildung zu diesem Thema interessant wäre. Durch anfallende Kosten für Räume und Referenten können Veranstaltungen aber häufig erst ab einer gewissen Mindestanzahl von Teilnehmern stattfinden. Allzu häufig müssen daher gerade Fortbildungen, die sich mit sehr fortschrittlichen Themen beschäftigen mangels Teilnehmern ausfallen.

frei zur Verfügung steht, oder mit Hilfe der VZL angebotenen Kurse. In beiden Fällen arbeiten die Lehrkräfte selbständig mit dem über das Internet bereitgestellten Material. Dies kann zum Beispiel in Freistunden im Lehrerzimmer am Laptop geschehen oder am Wochenende zu Hause am PC. Eine Anreise zur Fortbildung ist damit nicht mehr erforderlich, die Lehrer können den Zeitpunkt um sich ihrer Fortbildung zu widmen völlig frei wählen und bestmöglich in ihren Arbeitsalltag integrieren. Dies ist vor allem für Lehrkräfte mit Kindern oder in der Elternzeit sehr hilfreich. Ausfallen müssen Kurse am VZL nie, bereits ab dem ersten Teilnehmer finden die Kurse ganz normal statt.

Das E-Learning Konzept Das E-Learning-Konzept des Virtuellen Zentrums für Lehrerbildung ist seit 2004 nicht nur erprobt sondern auch in der Marburger Anglistik curricular fest verankert. Viele tausend Studierende haben mit Hilfe von E-LearningInhalten nach unserem Konzept erfolgreich gelernt, sowohl im „Blended Learning“-Format mit zusätzlicher Präsenzlehre als auch im reinen E-Learning ohne Präsenzphasen. Das Besondere des E-Learning Konzepts ist die Verzahnung von vier Komponenten: 1. Lerneinheiten 2. E-Assessment (Prüfungsleistungen) 3. Arbeitshefte 4. Online Betreuung

Die Lerneinheiten Die Lerneinheiten des VZL sind einzeln verständlich und benutzbar. Sie behandeln jeweils einen Themenbereich der Nutzung neuer Medien im schulischen Kontext. Mittlerweile gibt es fast 50 verschiedene Lerneinheiten, eine vollständige Liste befindet sich im Anhang. Alle Lerneinheiten sind nach demselben Prinzip aufgebaut, welches intuitiv verständlich ist und keiner Erklärung bedarf. Die Lerneinheiten haben verschiedene Merkmale, die sie für das eigenständige E-Learning geeignet machen. Anders als beim Lesen eines Fachbuches über ein Thema oder beim Anhören eines Vortrags, ist bei Kursen am VZL eine aktive Auseinandersetzung mit dem Kursthema erforderlich. Die Teilnehmer wählen Ihren Lernweg durch das Hypertextsystem des VZL selbständig und können sich jederzeit bei zusätzlichem Informationsbedarf der Hilfesysteme (z. B. Glossar) bedienen. Folgende Merkmale unterscheiden das VZL von anderen E-Learning Angeboten: 1. Durch die hohe Interaktivität der einzelnen Seiten und die Organisation als Hypertext ist ein entdeckendes Lernen möglich. 2. Die Lerneinheiten sind didaktisch sinnvoll gestaltet. Eine Definition der Lernziele und eine Reihe von Leitfragen zu Beginn jeder Lerneinheiten ermöglichen ein transparentes Lernen. Die Informationen sind so aufgeteilt, dass keine Überforderung eintritt Lerneinheit

Das Zusammenspiel dieser Komponenten sichert eine gründliche Durchdringung der Lerninhalte. Die E-Assessment Verfahren ermöglichen eine Erfolgskontrolle für den Kursleiter und auch den Lernenden selbst. Die optionalen Arbeitshefte sind besonders für diejenigen Kursteilnehmer eine Hilfe, die Texte lieber auf Papier als am Bildschirm lesen möchten und motivieren durch Lücken, sich mit den multimedialen Elementen der Lerneinheiten auseinander zu setzen. Der Kursbetreuer ist Ansprechpartner bei allen Fragen technischer und inhaltlicher Art und fördert durch seine Kommunikation auch die Motivation der Kursteilnehmer.

Das Virtuelle Zentrum für Lehrerbildung Das Virtuelle Zentrum für Lehrerbildung geht diese Probleme mit einem innovativen Konzept an: Lehrerinnen und Lehrer nutzen Lerneinheiten am VZL um sich selbständig in den 12

Bereichen fortzubilden, die für sie individuell nützlich sind. Dies geschieht entweder völlig individuell mit Hilfe des Globalzugangs, der hessischen Lehrerinnen und Lehrern kosten-

Einführung Virtuelle Sitzung

Tutor

Inhalt Online Begleitheft

Prüfungsleistungen Arbeitsblätter E-Arbeitsblätter Wiki-Artikel Lernerblogs Analyseaufgaben Klausuren Übungen

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und es sind keine Vorkenntnisse erforderlich. 3. Automatisch ausgewertete Übungen verschiedener Typen (Drag and Drop, Texteingabe, Multiple Choice etc.) können die Teilnehmer ihren Lernerfolg selbst überprüfen. 4. Durch multimediale Präsentation der Inhalte (Text, Video, Screencasts, Tonbeispiele, Grafiken und Fotos) werden mehrere Lernkanäle angesprochen. Durch dieses besondere Format der Lerneinheiten ist sichergestellt, dass die Teilnehmer der Kurse die Lernziele auch ohne zusätzliche Präsenzphase erreichen können.

Neue Medien im Unterricht — Web 1.0 Ziel dieses Kurses ist es, den Teilnehmern konkrete Ideen vorzustellen, wie das Web 1.0 (=typisches Internet) im Unterricht verwendet werden kann. Dieser Kurs vermittelt Kenntnisse für die Einbindung Internet in den Unterricht in der Sekundarstufe I und II. Dies beinhaltet einen Überblick über die Techniken „Recherche“, “Kommunikation“ und „Präsentation“, sowie Lern-Software-Analyse und Beispiele für verschiedene Fächer. Der Kurs ist besonders für Lehrerinnen und Lehrer geeignet, die sich mit konkreten Einsatzszenarien des Web 1.0 im Unterricht auseinandersetzen möchten. Dieser Kurs gehört zu einer Reihe von Aufbaukursen, die den praktischen Einsatz der Neuen Medien im Unterricht darstellen.

Die Kurse Neue Medien im Unterricht — Web 2.0 Zu festgelegten Zeiten und mehrmals pro Jahr steht den Lehrerinnen und Lehrern ein Kursbetreuer zur Verfügung, der bei inhaltlichen und technischen Fragen helfen kann. Dazu sind thematisch passende Lerneinheiten zu Kursen von vier bis sechs Lerneinheiten zusammengestellt. Für jede Lerneinheit steht eine Woche Bearbeitungszeit zur Verfügung. Außerdem gibt es themenspezifische Foren. Zurzeit werden die folgenden acht Kurse angeboten:

Grundwissen Neue Medien Ziel dieses Kurses ist es, die Teilnehmer mit dem nötigen Hintergrundwissen für die Nutzung der Neuen Medien in der Schule auszustatten. Er ist als Propädeutikum (Einführungsveranstaltung) angelegt und bildet die Basis für fortgeschrittene Kurse in diesem Gebiet. Dieser Kurs vermittelt Basiswissen für die Einbindung der Neuen Medien in den Unterricht in der Sekundarstufe I und II. Dies beinhaltet einen Überblick über die verwendeten Technologien, die zugrunde liegenden Lerntheorien und die möglichen Einsatzarten. Der Kurs ist besonders für Lehrerinnen und Lehrer geeignet, die sich fundiertes Wissen über die für den Unterricht nutzbaren Techniken und Angebote der Neuen Medien (Computer, Internet, Multimedia) aneignen möchten. Dieser Kurs bildet die theoretische Grundlage für den Einsatz neuer Medien in der Schule. Die praktische Nutzung der Neuen Medien im Unterricht wird in den Aufbaukursen vermittelt. 14

Ziel dieses Kurses ist es, den Teilnehmern konkrete Ideen vorzustellen, wie das Web 2.0 (=neueste Angebote des Internet) im Unterricht verwendet werden kann. Dieser Kurs vermittelt Kenntnisse für die Einbindung des Internet in den Unterricht in der Sekundarstufe I und II. Dies beinhaltet einen Überblick über „WebQuests“, „Podcasts“, „Weblogs“ und „Wikis“ und wie sie im Unterricht eingesetzt werden können. Der Kurs ist besonders für Lehrerinnen und Lehrer geeignet, die sich mit konkreten Einsatzszenarien des Web 2.0 im Unterricht auseinandersetzen möchten.

Neue Medien im Fremdsprachenunterricht Dieser Kurs vermittelt die Bedeutung und die Möglichkeiten eines Einsatzes von modernen, digitalen Medien im Fremdsprachenunterricht. Im Laufe dieses Kurses werden den Teilnehmer unterschiedliche Methoden aufgezeigt, die einen sinnvollen Einsatz moderner Medien in den Unterrichtsstunden ermöglichen. Tricks und Kniffe sollen die gelegentlich noch immer vorhandene Distanz zu den neuen Medien verringern helfen und mit Handreichungen die Arbeit mit den modernen Möglichkeiten erleichtern. Abschließend wird eine konkrete Unterrichtseinheit vorgestellt. Die Teilnahme an diesem Kurs soll Lehrerkräften die Grundlagen vermitteln, Präsentationen, Recherchephasen, handlungsorientierte Gruppenarbeiten und Kommunikationspro-

jekte unter Verwendung der digitalen Medien mit ihren Klassen durchzuführen sowie selbst Unterrichtseinheiten zu planen. Vorkenntnisse im Rahmen des Einführungskurses „Grundwissen Neue Medien“ werden vorausgesetzt.

Techniken modernen Arbeitens Die neuen Medien können nicht nur im Unterricht eingesetzt werden, sondern erleichtern auch — richtig angewendet — die Unterrichtsvorbereitung zuhause. Dieser Kurs zeigt grundlegende Arbeitstechniken und Ideen auf, welche die Arbeit von Lehrerinnen und Lehrern erleichtern und effektiver machen. Durch den sinnvollen Umgang mit den digitalen Medien im eigenen Arbeitszimmer können Fehler vermieden und es kann Zeit gespart werden. Für Lehrerkräfte relevante Fragen zur Verwendung von PC, Browser, Büro-Software und Bildbearbeitungssoftware in der Vor- und Nachbereitung des Unterrichts werden gezielt beantwortet. Aus der Lehrerperspektive wird ein Blick auf alle Aspekte eines modernen Arbeitsplatzes geworfen und es werden leicht umsetzbare Handlungsempfehlungen gegeben. Datensicherung, Internet-Recherchen und Lesezeichen werden ebenso thematisiert wie Bürosoftware, Bildbearbeitung und Copyright.

Web Technologien für Lehrer Das World Wide Web (WWW) ist zu einem wichtigen Kommunikations- und Recherchewerkzeug der wissenschaftlichen Welt so wie der Lehrer geworden. In der richtigen Weise angewandt, kann es ein wertvolles Werkzeug für moderne Forschung und Lehre sein, gleichzeitig birgt es aber Gefahren des Missbrauchst, wie zum Beispiel das sogenannte „Google-copy-paste-publish“ Phänomen. Dieser Kurs führt in die zugrundeliegenden Konzepte und Technologien des WWW ein. Außerdem werden die Prinzipien der wissenschaftlichen Arbeit mit Internet und neueste Anwendungen des WWW diskutiert, die unter das Stichwort „Web 2.0“ fallen. Der Kurs hat einen theoretischen Teil, in dem die theoretischen Grundlagen vermittelt werden, und einen praktischen Teil, in dem Werkzeuge des Internet vorgestellt werden, besonders solche mit Relevanz für das wissenschaftliche ­Arbeiten.

Präsentationen am PC für Lehrer Dieser Kurs bietet einen Überblick über die grundlegenden Möglichkeiten der Präsentation von Inhalten im Bildungsbereich. Die zentralen Methoden werden vorgestellt, außer­ dem werden hilfreiche Hinweise für die Präsentation gegeben. Die Nutzung der Neuen Medien in der Bildung ist Kernbestandteil modernen Lehrens und Lernens. Bei richtigem Einsatz, können die Neuen Medien helfen die Defizite des traditionellen Unterrichts auszugleichen (Mangel an Transparenz, keine Qualitätssicherung, etc.). Allerdings stellen sich bei der Nutzung der Neuen Medien neue Fragen und neue Unterrichtsszenarien und Unterrichtsaktivitäten sind gefordert.

Interaktive Whiteboards im Klassenzimmer Seit einiger Zeit halten interaktive Whiteboards an vielen Schulen Einzug in die Klassenzimmer, doch nur wenige Lehrkräfte erhalten eine fundierte Einführung in die neue Technik. Dieser Kurs soll Lehrern und Lehrerinnen dabei helfen, im Umgang mit Interaktiven Whiteboards sicher zu werden und diese didaktisch sinnvoll in ihren Unterricht zu integrieren. Dazu wird zunächst detailliert erläutert, wie ein Interaktives Whiteboard funktioniert. Anschließend wird dargestellt, wie das Whiteboard als Tafelersatz genutzt werden kann und welche weiterführenden Einsatzmöglichkeiten diese Technik bietet. Abschließend werden konkrete Unter­ richtsbeispiele rund um Interaktive Whiteboards für verschiedene Fächer angeboten. Die Kurse finden mehrmals pro Jahr statt, so dass die Lehrkräfte sich je nach zur Verfügung stehender Zeit und Fortbildungsinteresse den oder die passenden Kurse auswählen können. Als Kursbetreuer werden erfahrende E-Learning Mitarbeiter eingesetzt, die sowohl bei technischen Problemen weiterhelfen, als auch Ansprechpartner für inhaltliche Fragen oder Verbesserungsvorschläge sind.

Der Globalzugang und der Materialpool Der Globalzugang bietet Ihnen Zugriff auf alle Virtuellen Sitzungen des VZL. Diese Lerneinheiten behandeln jeweils ein Themengebiet und beinhalten Literaturhinweise und Tutorübungen. Die Virtuellen Sitzungen sind in sich 15

abgeschlossen und können zum gezielten Erarbeiten von Inhalten unabhängig von einem Kurs dienen. Für hessische Lehrerinnen und Lehrer wird der Globalzugang vom Kultusministerium bezahlt. Lehrerinnen und Lehrer aus anderen Bundesländern und andere Interessierte können den Globalzugang zu einem Preis von 40 € für 6 Monate, bzw. 60 € für 12 Monate im Shop bestellen.

einem Teilnehmer schon stattfinden und nicht wegen zu geringer Beteiligung ausfallen müssen, wie es bei Präsenzangeboten der Fall ist. Der Betreuungsaufwand auch für große Kurse ist überschaubar, da der Kursbetreuer keine Korrekturen vornehmen muss, sondern nur die Verwaltung der eingereichten Arbeitsblätter zu erledigen hat.

Das VZL bietet neben den Kursen auch eine Reihe von Materialien für den Schulunterricht an. Dazu gehören zum Beispiel die Mikroprojekte. Ein Mikroprojekt ist eine Unterrichtsidee, die auf den Neuen Medien basiert. Mikroprojekte sind für die Gestaltung einer Unterrichtsstunde oder einer Phase des Unterrichts (zum Beispiel Unterrichtseinstieg, Ergebnissicherung etc.) geeignet. Zu jedem Mikroprojekt gehören zwei PDF Dokumente: Eine Lehrerseite mit allen benötigten Hintergrundinformationen und ein Beispiel für den Unterricht. Regelmäßig werden neue Mikroprojekte veröffentlicht. Um kein Mikroprojekt zu verpassen, können Lehrkräfte einen RSS Feed abonnieren, der jeden Mittwoch das neueste Mikroprojekt ausliefert.

Zusammenarbeit mit den Studienseminaren Marburg und Fulda

Akkreditierung und Teilnahmebestätigung Alle Kurse am VZL sind vom hessischen Institut für Qualitätsentwicklung akkreditiert. Die Teilnehmer müssen Arbeitsblätter online bearbeiten und einschicken oder einen Abschlusstest absolvieren. Nach erfolgreicher Absolvierung des Kurses erhalten die Teilnehmer eine Teilnahmebestätigung aus der die erlernten Themen sowie die Dauer des Kurses hervorgehen. Die Teilnahmebestätigung wird als PDF zugestellt und kann selbst ausgedruckt werden.

Unsere Teilnehmerzahlen Im ersten Halbjahr 2011 hatten wir mehr als 600 Teilnehmer in 8 verschiedenen Kursen. In einem Kurs sind zurzeit durchschnittlich 22 Teilnehmer, der am häufigsten gewählte Kurs ist „Interaktive Whiteboards im Klassenzimmer“ mit mehr als 70 Teilnehmern. Eine Obergrenze für die Anzahl der Teilnehmer in einem Kurs gibt es nicht, das E-Learning System wurde bereits mit bis zu 180 Studierenden erfolgreich getestet. Ein großer Vorteil des virtuellen Angebots ist, dass Kurse auch bei nur 16

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin: Jürgen Handke Philipps-Universität Marburg, Uni Marburg, FB 10, 35032 Marburg, Tel. +49 6421 / 2 82 55 58 E-Mail: [email protected] Anna Maria Schäfer Philipps-Universität Marburg, Uni Marburg, FB 10, 35032 Marburg, Tel. +49 6421 / 2 82 55 58 E-Mail: [email protected]

Liste aller Lerneinheiten am VZL Seit Ende 2010 gibt es eine Zusammenarbeit mit der Leitung des Studienseminars Marburg. Es hat sich gezeigt, dass den neu einsteigenden Lehrkräften im Vorbereitungsdienst viele Grundlagen im Bereich der Mediennutzung fehlen, zum Beispiel können sie nicht ausreichend mit Textverarbeitungssoftware umgehen um tabellarische Unterrichtsentwürfe zu gestalten, computergestützte Präsentationen im Seminar sind oft nicht von ausreichender Qualität und ein kompetenter Umgang mit internetbasierten Kommunikationswerkzeugen kann ebenfalls nicht vorausgesetzt werden. Das Studienseminar Fulda bietet den Kurs „Interaktive Whiteboards im Klassenzimmer“ allen Referendaren und Ausbildern an, als Kursbetreuer fungiert ein Ausbilder aus Fulda.

Das Entwicklungsteam Das Virtuelle Zentrum für Lehrerbildung basiert auf einem E-Learning-System, das bereits seit 10 Jahren am Virtual Linguistics Campus (www.linguistics-online.com) erprobt wurde. Dieses System wurde mit einem eigenständigen Layout versehen und speziell auf die Bedürfnisse der Lehrkräfte zugeschnitten. Am VZL arbeiten zurzeit 2 Programmierer, 1 Designer, 3 Inhaltsentwickler, 2 Video- und Fotospezialisten und eine Reihe von studentischen Hilfskräften. Dieses Team entwickelt permanent neue Lerneinheiten um ständig aktuelle Informationen zu den spannendsten Themen der neuen Medien anbieten zu können. Zudem werden die bereits existierenden Lerneinheiten regelmäßig auf ihre Richtigkeit kontrolliert und den aktuellen Entwicklungen angepasst. Zur Sicherung der Qualität der Lerneinheiten werden außerdem die zahlreichen Nutzerkommentare mit herangezogen.

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Arbeiten und Lernen mit dem Web Audiobearbeitung Aufbau von Präsentationen Beispiele — Fachbezogen (Web 1.0) Beispiele — Fachbezogen (Web 2.0) Beispiele für den Einsatz von interaktiven Whiteboards Bewertung von Präsentationen Bildbearbeitung Computer, Internet und Multimedia Das globale Klassenzimmer Das Internet Das Whiteboard als Tafelersatz Das World Wide Web Die Organisation der eigenen Webnutzung Erstellung von Webseiten Grundlagen des Grafikdesigns Hardware und Software Interaktive Whiteboards Internet-Kommunikation Internet-Präsentation Internet-Recherche Internet-Recherche (FSU) Internet-Recherche, Kommunikation und Präsentation Lernen mit Software Mein virtuelles Arbeitszimmer

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Multimedia Präsentationen Podcasts und Videocasts Präsentationen erstellen Präsentationstechnik Rechtliche Fragen für Lehrer Sprachpraxis und Neue Medien Texte, Tabellen und Präsentationen am PC Warum neue Medien im Fremdsprachenunterricht? Warum neue Medien in der Schule? Warum Web 1.0 im Unterricht? Warum Web 2.0 im Unterricht? Web 1.0 vs Web 2.0 Web 2.0: Soziale und technische Aspekte Web-Anwendungen Weblogs WebQuests WebQuests im FSU Whiteboard Einsatz (fortgeschritten) Wikis Zielgerichtete Internet-Recherche

Lerneinheit = Virtuelle Sitzung (ohne Präsenz) plus Arbeits- und Übungsblatt (Zeitaufwand ca. 90 bis 180 min) (Stand: 26.08.2011)

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Medienerziehung: Haltungen entwickeln, zum bewussten Umgang mit Medien erziehen Ein exemplarisches Projekt im Rahmen „Netzwerk Medienseminare“ mit vielfältigen Kooperationspartnern Dieter Lüders

Bedeutung der Medienerziehung in der Lehrerbildung Die Nutzung digitaler Medien ist von den Anforderungen der Bedienung her inzwischen so einfach, dass selbst Kinder mp3, DVD, Internet und Handy wie selbstverständlich nutzen. Problematisch werden diese Fähigkeiten, wenn Kinder und Jugendliche damit allein gelassen werden, was auch wegen mangelnder Kenntnisse und Information der Eltern zu oft der Fall ist. Lehrerinnen und Lehrer sind an den Schulen immer öfter mit der Situation konfrontiert, dass Schüler und Schülerinnen insbesondere mittels Internet und Handys unakzeptable Medieninhalte wie Gewaltvideos und Porno­ graphie extremster Art konsumieren und weitergeben, dass mittels Handys und social networks Mitschüler in verletzender Weise gemobbt, beleidigt und bedroht werden oder dass Jugendliche selbst Inhalte ins das Netz stellen und verbreiten, die strafrechtlicher Verfolgung unterliegen. Dazu zählen Selbstdarstellungen, u.a. selbst erstellte Videos mit pornographischem Inhalt oder Gewaltdarstellungen, deren Auswirkungen für ihre Entwicklung diese Jugendlichen — und z.T. auch Kinder — nicht abschätzen können. Die Strafverfolgungsbehörden sind mit solchen Fällen befasst. Berichte darüber finden sich immer öfter in Tageszeitungen und sind Gegenstand von Diskussionen in den Kollegien. “Kinder und Jugendliche müssen nicht mehr nur vor der Rezeption entwicklungsbeeinträchtigender oder jugendgefährdender Inhalte geschützt werden, sie müssen vielmehr auch davor bewahrt werden, problematischen Content selbst zu produzieren“ (1). Die Ergebnisse der neueren JIM- und KIM-Studien bestätigen diese Studien von 2008.

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Schulen versuchen ihre Schülerinnen und Schüler oft durch restriktive Maßnahmen wie Handyverbot u.Ä. zu schützen. Diese Maßnahmen greifen jedoch zu kurz und bewältigen nicht die zugrunde liegenden Probleme, angemessener eigenverantwortlicher Umgang mit den Medien wird dadurch nicht erreicht. Insbesondere bei psychisch instabilen Jugendlichen kann ein zeitlich hoher Umfang an Medienkonsum insbesondere von Onlinespielen zu suchtartiger Abhängigkeit und Flucht in virtuelle Welten führen. Diese Gefährdung wird durch den steigenden Bedarf an Klinikplätzen zur Behandlung der Onlinesucht belegt. In den KIM- und JIM-Studien finden sich Hinweise für Ursachen darin, dass ein hoher und weiter wachsenden Prozentsatz der Kinderzimmer schon mit ständig zur Verfügung stehendem PC, Spielekonsole oder TV ausgestattet ist. Zu diesen die Entwicklung beeinträchtigenden Gefahren kommen oft finanzielle Folgen unbedachten Handelns im Internet und mit dem Handy. So fallen immer wieder Jugendliche –aber auch Erwachsene- auf die oft ausgeklügelten „Klickfallen“ dubioser Anbieter von Inhalten (z.B. in Form von ungewollten Abos) herein. Neue Gefahren ergeben sich auch durch die erweiterten Möglichkeiten der Smartphone-Technik, denn auch sie wird inzwischen mit betrügerischen Absichten genutzt wie in der Computerzeitschrift c’t dargestellt. (3). Urheberrechte werden — oft auch aus Unkenntnis — z.B. in Tauschbörsen missachtet, was zu erheblichen finanziellen Forderungen führen kann. Die Einstellung gegenüber der Sammlung privater Daten ist bei vielen Internetnutzern als völlig unreflektiert und inkompetent einzuschätzen: Einerseits reagiert die politische Öffentlichkeit aufgeregt auf die Verfilmung

durch Google Streetview, andererseits gibt fast jeder bereitwillig seine Profildaten in social networks preis, nutzt Toolbars und Medienplayer, die seine Vorlieben peinlich genau protokollieren und weitergeben, lässt sich bereitwillig durch Cookies verfolgen und profilieren oder nutzt Payback- oder andere Kundenkarten. Die hauptsächlich durch die Vernetzung dieser Daten (3) bewirkten Folgen — auch finanzieller Art — sind den wenigsten Nutzern bewusst. In diesem Bereich ist ein hoher Aufklärungsbedarf vorhanden. Diese Mechanismen zu verstehen und ihnen nicht unreflektiert ausgeliefert zu sein ist m. E. eine wesentliche Voraussetzung zur angemessenen Teilnahme an unserer durch Medien vermittelten Gesellschaft. Da bei vielen Eltern die notwendigen Kenntnisse zur Anleitung der Kinder im Umgang mit den digitalen Medien oder entsprechende Verhalten als Vorbild fehlen, können nur die Instanzen der öffentlichen Bildung — insbesondere die Schulen — diese Aufgaben übernehmen. Aber auch bei den Kolleginnen und Kollegen an den Schulen und den LiV besteht ein hoher Bedarf an Aus- und Weiterbildung in diesem Bereich. Dies zeigt sich deutlich bei der Erarbeitung dieses Themenbereichs in den Modul­sitzungen, wo bei den Referendarinnen und Referendaren, die selbst schon als „digital natives“ anzusehen sind, kaum Kenntnisse und wenig Bewusstsein für die Problematik vorhanden sind.

Konzept einer vernetzten Aus- und Weiterbildung Um auf diese vielfältigen Aufgabenstellungen und Herausforderungen adäquat reagieren zu können, müssen Ausbilderinnen und Ausbilder, LiV und Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen zielgerichtet aus- und weitergebildet werden. Ein Konzept, das diese Problematik effektiv aufarbeiten soll, muss die vielen beteiligten Bereiche berücksichtigen: Hier sind zu nennen: • inhaltliche Aufklärung über Möglichkeiten, Wirkungen und Gefahren der medialen Kommunikation sowie über Formen der Nutzung durch Kinder und Jugendliche. • Sensibilisierung für die erzieherische Aufgabenstellung und Erarbeitung von Mög-

lichkeiten der Wahrnehmung dieser Auf­ gaben. • Entwicklung konkreter intervenierender Handlungsmuster in akuten Problemsituationen. • Umsetzungsstrategien für die Realisierung einer umfassenden Form von Medienkompetenz im alltäglichen Unterricht. Ein solches Konzept muss in diesem Sinne präventive und nachhaltige Strategien verfolgen, aber auch Interventionsmuster bieten. Zudem muss es flexibel sein um die sich sehr schnell ändernden technischen und gesellschaftlichen Bedingungen gerecht werden zu können. Bei diesen Anforderungen wird schnell deutlich, dass sowohl die Studienseminare wie auch Schulen diese Aufgaben nicht ohne Unterstützung gerecht werden können. Es gibt mittlerweile viele Institutionen, die mit dieser Aufgabenstellung befasst sind. Sie bieten oft den professionellen Hintergrund, der an den Studienseminaren gar nicht in dem Umfang gegeben sein kann, der aber für die vielfältigen Aspekte unerlässlich ist. Eine Kooperation dieser Institutionen mit den Studienseminaren ist für beide Seiten fruchtbar und dient der Weiterentwicklung der Konzepte, die bei dem rasanten Tempo der technischen und gesellschaftlichen Entwicklung bzgl. neuer Medien notwendig ist. Hier bietet die Idee der Vernetzung als Ziel des Projekts „Netzwerk Medienseminare“ gute ­Ansätze. Im Rahmen des Projekts fand am 25.11. 2009 dazu in Marburg die Fachtagung „Medienerziehung in digitalen Welten“ statt. Mit der Schwerpunktsetzung Medienerziehung –speziell auf den Bereich der entwicklungsbedrohenden Gefahren — wurde das Konzept inhaltlich begründet und in workshops exemplarisch umgesetzt. Als Schwerpunkt der theoretischen Grundlegung stellte Frau Prof. Dr. Grimm von der Hochschule der Medien Stuttgart (4 ) ihre Studie: „Gewalt im Web2.0 — Über den Umgang Jugendlicher mit gewalthaltigen Web-Inhalten“ vor. Dabei wurden u. a. die vielfältigen Formen der erlebten und ausgeübten Gewalt zwischen Jugend­lichen direkt, die Verbreitungswege, das Ausmaß und die Wirkungen des Konsums z.T. extremster Porno- und Gewaltvideos beeindruckend deutlich.

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Kooperationspartner Kooperationspartner bei den sich ergebenden vielfältigen Aufgabenstellungen kommen aus unterschiedlichen Bereichen. Inzwischen gibt es im Internet die Auftritte vieler überregionaler Initiativen, die sich dieser Thematik verschrieben haben. Dabei ist nahezu allen gemeinsam, dass sie die Bedeutung der Information und Vermittlung von Kompetenzen an die Eltern als eines der wichtigsten Ziele haben. Diese Initiativen wie z.B. https:// www.klicksafe.de/, http://www.media­cultureonline.de/, http://schau-hin.info/, http://www. jugendschutz.net/ oder die Arbeitsgemeinschaft Kinder und Jugendschutz des Landes NRW http://www.ajs.nrw.de/ bieten umfassende Materialien und Anregungen an, wie diese Ziele erreichbar werden. Leider sind diese — schon fast zu umfangreichen Angebote — hauptsächlich bei interessierten Personen bekannt, bzw. es fehlen Erfahrungen damit im effektiven Einsatz im Unterricht oder in der Weiterbildung. Bei der Marburger Tagung stellte als Beispiel die Initiative Blickwechsel e.V. Göttingen www.blickwechsel.org ihr Konzept und ihre Erfahrungen mit der Durchführung von Elternabenden an Schulen zu dem Themenbereich zur Diskussion und gab Anregungen zur Organisation Vorbereitung und Durchführung. In einigen Städten oder Landkreisen gibt es ­lokale Initiativen, die Angebote zur Information zum Thema und dem Umgang damit machen. Im Landkreis Marburg gibt es die Initiative MEDISA (5), die selbst Erwachsenen und Jugend­lichen Informationen und Weiterbildung anbietet. Kooperationspartner ist dabei neben der Polizei mit ihrer Arbeitsgruppe AGGAS (6) (Arbeitsgruppe Gewalt an Schulen in Mittelhessen) auch pro familia Marburg (7), deren Mitarbeiter unter dem Thema „Selbstdarstellung in social networks — Sexualität 2.0?“ die Fallen für Jugendliche aufzeigten und Konzepte zur Entwicklung eines bewussteren Umgangs mit der Sexualität für Jugendliche vorstellten. Diese Angebote können auch in der Ausbildung oder in Schulen genutzt werden. Als ein weiteres Beispiel für die Einbeziehung der lokalen aktiven Jugendsozialarbeit stellte

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die Jugendkonflikthilfe der Stadt Marburg JUKO (8) ihr Konzept des Täter-Opfer-Ausgleichs unter dem Thema „Gewalt im Web 2.0“ vor. Bei diesem Ansatz wird insbesondere deutlich, dass mediale Gewalt z.B. Form von Cyber-Mobbing als nur schwer erkennbar und für erziehende Institutionen wahrnehmbar ist, aber in ihren Wirkungen mit körperlicher Gewalt vergleichbar ist. Das Konzept des TäterOpfer-Ausgleichs bietet auch hier wichtige Ansatzpunkte. Hilfreiche Kooperationspartner sind ebenfalls die regionalen Medienzentren. Als Beispiel dafür befasste sich ein freier Mitarbeiters des Medienzentrums der Stadt mit der Information über Techniken und Vermeidung von finanziellen Fallen im Internet. Diese Aspekte bieten für Ausbildung und Unterricht die Möglichkeit der direkten Motivation der Angesprochenen, da der persönliche Nutzen sofort deutlich wird. Dieser Fragestellungen stellen insofern eine gute Möglichkeit des Einstiegs in den gesamten Themenbereich mit den Schülerinnen und Schülern dar. Allen Initiativen ist gemeinsam, dass sie präventiv wirken wollen. Insbesondere die Polizei mit der Projektgruppe AGGAS und auch die Jugendkonflikthilfe sind aber auch Beispiele für intervenierende Partner, die in akuten Situationen Hilfe bieten. Um nachhaltig zu wirken, ist es erforderlich, die Fähigkeiten zur reflektierten Nutzung der Medien in möglichst vielen Dimensionen zu stärken. Dazu sollte grundsätzlich bei der Verwendung digitaler Informationsquellen im Unterricht die Relevanz der Informationsquelle betrachtet und diskutiert werden bzw. mit den Schülerinnen und Schüler erarbeitet werden, wie diese bewertet werden kann.

Medien im Unterricht vor. Verwiesen sei hier auch auf die Angebote und Materialien des „Netzwerk für Film- und Medienkompetenz ­Vision Kino“ (11).

Medienerziehung in der Ausbildung Angesichts dieser Komplexität ergibt sich die Fragestellung nach dem geeigneten Ort der „Medienerziehung“ in der künftigen Struktur der hessischen Lehrerbildung. Wie dargestellt sind die zu erarbeitenden Inhalte komplexer Art und berühren neben den Kompetenzen zur Mediennutzung im engeren Sinn auch Inhalte des sozialen Lernens, der Entwicklung und Förderung von Haltungen und Werten. Die Ansiedlung der Thematik in Fachmodulen allein erscheint daher nicht sinnvoll, da diese mit den fachlichen Inhalten zeitlich völlig ausgelastet sind. Die Medienerziehung sollte bei Wegfall der jetzigen Module MuM 1 und MuM 2 daher eher verpflichtender Inhalt von SIM-Modulen für alle LiV sein. Die erzieherischen Anteile sollten auch in den EBB-Modulen thematisiert werden, schließlich sind Mobbing und Cyber-Mobbing nur ver-

schiedene Ausdrucksformen desselben Problems. Da sehr viele Eltern im Umgang mit neuen Medien und den sich ergebenden Erziehungsfragen überfordert sind, haben die Schulen eine herausragende Bedeutung im Umgang mit diesen Herausforderungen. Insofern ist es wichtig, die Kooperation der beteiligten Institutionen zu fördern. Dazu zählt auch, den künftigen Lehrerinnen und Lehrern mögliche Kooperationspartner aufzuzeigen. Zu wünschen bleibt eine Vernetzung mit den Inhalten der ersten Phase der Lehrerbildung.

Umfassende Medienbildung Nicht zu vergessen ist, dass hier besondere Schwerpunkte (s. o.) gesetzt wurden. Die Aufgabenstellung insgesamt ist wie zu Beginn dargestellt weit umfangreicher. Die anzustrebenden Ziele sind zudem in Verbindung mit allen anderen Aspekten der Medienbildung zu bringen. Sie sollten Die umfassende Aufgabenstellung veranschaulicht die folgende Mindmap:

Ansprechpartner: Dieter Lüders Studienseminar Marburg GHRF, Robert-Koch-Straße 17, 35037 Marburg E-Mail: [email protected]

Besonders umfassend und nachhaltig wirken Kompetenzen, die im Bereich der Produktion mit neuen Medien entwickelt werden. Hierzu zählt z.B. die Produktion von Videos, von Podcasts oder ähnlichen Clips. In diesem Bereich bieten die Weiterbildungsangebote z. B. zur aktiven Filmarbeit des Offenen Kanals Gießen (9) oder Offenbach der LPR Hessen bzw. des Hessischen Rundfunks (10) direkt auf die entsprechenden Zielgruppen ausgerichtete Angebote. Sie stellten in Marburg ihre Angebote zur Produktion und Verwendung von digitalen

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Betrug im Online-Kauf

Urheber-Rechte

Abo-Fallen, Klingeltöne, Download

Sicherheitsbewusstsein

Phishing, Trojaner, Backdoors, …

Datensicherheit

"Nach Hause telefonieren", Real, Google Toolbar, …

Bot-Netze

...

6. AGGAS, Arbeitsgruppe Gewalt an Schulen der Polizei Mittelhessens, Marburg Frau Laucht Beratungshotline hessenweit: Tel.: 0800-110 2222 http://www.polizei.hessen.de/internetzentral/nav/68b/68b70ee1-825a-f6f8-6373a91bbcb63046&uCon=02c6037e-5881-2f11-090d-7312109241c2&uTem=bff71055-bb1d-50f1-286072700266cb59.htm

Technischer Bereich

Finanzielle und rechtliche Fragen

Spyware, Hacking

Rabattkarten, RFID-Technik, ...

Vernetzung erhobener Daten Persönliche Daten schützen

5. MEDISA Initiative des Landkreises Marburg, A. Schmidt http://www.jugendportal.marburg-biedenkopf.de/content/MEDISA.html

8. Jugendkonflikthilfe der Stadt Marburg JUKO, Frau Schlegel http://www.juko-marburg.de/ 9. Medienprojektzentrum Offener Kanal Gießen http://www.lpr-hessen.de/default.asp?m=5 10. Arbeitskreis Radio und Schule c/o Hessischer Rundfunk M. Pleimfeldner http://www.hr-online.de/website/specials/wissen/index.jsp?rubrik=19014&key=standard_ document_33691568

Unterricht weiterentwickeln

Blended Learning

Offene Formen / projektartig

Hypertext-Strukturen entwickeln

"Konstruktivismus"

11. Netzwerk für Film- und Medienkompetenz Vision Kino USB-Stick mit Materialien zur Filmarbeit http://www.visionkino.de/WebObjects/VisionKino.woa/1/wa/CMSshow/1157221?wosid=2Z9LKqbXQuA 0AkiqtNjE1M Handbuch Jugendmedienschutz des Medienzentrums Wiesbaden, G. Steppich http://www.medien-sicher.de/ siehe auch: http://www.medienzentrum-wiesbaden.de/medpaed/wissen/jugendmedienschutz-handbuch-furwiesbadenrtk Blickwechsel e.V. Verein für Medien- und Kulturpädagogik, S. Eder www.blickwechsel.org merz | medien + erziehung. Zeitschrift für Medienpädagogik http://www.jff.de/merz/?MAIN_ID=2&NAV_ID=11 In vorhandenes Wissen und Erfahrungen integrieren

Selbständiges Lernen Bewerten

Information Finden

Neuer Video, Audio

Präsentationen

Bilder

Texte

Kreativ / gezielt Produzieren

CAS, DynaGeo, … Social networks schuelerVZ u.a.

2. siehe Computerzeitschrift c’t Heise Verlag Hannover c’t 20/2010 S. 80 und c’t 22/2010 S.36 3. siehe Bericht: „Easycash verkauft Bewegungsprofile von EC-Kartenkunden“; www.heise.de/newsticker 14.Okt 2010

Schutz vor Gefahren

Handlungsfelder "Digitale Medien" D. Lüders Üben

1. Medienkompetenzförderung im Bereich der Onlinenutzung von 6– bis 13-jährigen Kindern Expertise des Instituts für Medienforschung, Göttingen & Köln 2008 http://www.ma-hsh.de/cms/upload/downloads/Publikationen/MA_HSH_Studie_ MedienkompetenzfrdergSep.08.pdf

4. Homepage Prof. Dr. P. Grimm, Hochschule der Medien Stuttgart http://www.hdm-stuttgart.de/grimm/home/

Persönlicher Schutz

(Aufsichtspflicht !!!)

Cookies, Spuren im Netz

Daten-Sensibilität entwickeln

Medien-Konvergenz PC, Internet, Handy, mobile Player, TV



7. pro familia Marburg, Medienberatung B. Christmann, I. Fielenbach http://www.profamilia.de/outputdb/32Marburg/32/467

Nutzen als Werkzeug Interaktiv Lernen Instant messaging ICQ u.a.

Chat

E-Mail

Bildbearbeitung / Audio / Video

Kommunizieren

nur: grundlegende Bedienungskompetenz Office / Open Office

WIN / Linux

Menü Technik

Pornographie

Social Engineering erkennen Chat-Verführung

Gewalt, Cyber-Mobbing

"Neutrale" Information bewusst suchen und bewerten

Werbung / Absichten erkennen

Technische Tricks kennen und widerstehen

Verführung erkennen

Rechte kennen und anerkennen

Urheberrechte

Rechtsfolgen kennen

Persönliche Rechte (Bild, Diffamierung, ...) Stellenwert erkennen

Grenzen Haltungen / Wirkungen

Genießen

Einfluss begrenzen

Audio / Video

Spiele Bewusst nutzen

Empathie entwickeln

Kooperation fördern

Soziale Ziele / Aufgaben

Gefahr sozialer Isolation begegnen

Möglichkeiten

Alternative Aktivitäten fördern

Wirkung auf Persönlichkeit

Zeitgrenzen Eigene Ziele stecken

Vorhandene Ziele verfolgen

Gestellte Aufgaben angehen Soziale Benachteiligung kompensieren

Ziele und Aufgabenstellungen für Schule und Ausbildung im Bereich digitale Medien

Anmerkungen, Links und Literatur

merz Heft 2010/04 Eltern im Abseits http://www.jff.de/merz/?HEFT_ID=105

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PHAseNüberGreIfeNDe MeDIeNbIlDuNG studierende und lehrkräfte im Vorbereitungsdienst erarbeiten gemeinsam theorie und Praxis des mediengestützten unterrichts Günter Opitz und Stefan Bornemann

Ausgangslage

eines sinnvollen Medieneinsatzes im Unterricht verfügen.

In den Jahren 2007 und 2008 wurde vom Hessischen Kultusministerium der „Runde Tisch Nordhessen“ zum Themenkomplex „IT in der Schule“ eingerichtet. Teilnehmer dieses Arbeitskreises waren neben den Kasseler Studienseminaren die Universität Kassel, die Medienzentren, das Staatliche Schulamt sowie Vertreter von Schulen des Schulamtsbezirks Kassel Stadt und Land. Erste Ergebnisse des Erfahrungsaustauschs der beteiligten Institutionen zeigten deutlich einen hohen Bedarf an Absprachen und bei der Verzahnung bei der Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer an und mit den Neuen Medien in der Universität und dem Studienseminar sowie der Fortbildung in der 3. Phase auf. Die Vertreter der Schulen wiesen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass eine große Zahl der jungen Kolleginnen und Kollegen nur über geringe Kenntnisse bezüglich

Einf. Semester

1. Hauptsemester

Durch die Aufnahme in das Projekt “Netzwerk Medienseminare“ bekam das Studienseminar die Möglichkeit einer im Folgenden näher beschriebenen engen und fruchtbaren Zusammenarbeit mit der Uni Kassel, hier insbesondere dem Projekt „MediaZ! — Integrierte Medienbildung für die 3 Phasen der Lehrerbildung durch ein zertifiziertes Angebot der Universität Kassel“1. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit ist das Studienseminar auch vertreten in der im Mai 2010 konstituierten AG Medienbildung der Universität.

Verortung der Veranstaltungen an universität und studienseminar Allen Beteiligten war klar, dass gemeinsame Veranstaltungen von den LiV und auch den Studierenden nur angenommen werden, wenn

2. Hauptsemester

Prüfungssemester

WN Elearning / Medienlabor Wn Videofeedback / Kooperationspraktikum Pb SME Schule gestalten und entwickeln

Im Rahmen des nichtbewerteten Wahlmoduls können sich LiV (alternativ zu 3-5 anderen Angeboten) in die Kooperationsveranstaltung einwählen. Für die Studenten ist diese Veranstaltung ein Teil des Moduls zum Erwerb des Medienzertifikats der Uni Kassel.

Wn Videofeedback LiV und Studenten lernen gemeinsam in einer Kooperationsveranstaltung das Videofeedback als Methode der Unterrichtsanalyse kennen und wenden diese im Rahmen des Blockpraktikums in Tandems an.

Mit Unterstützung der an der Kooperation beteiligten Ausbilder von Uni und Studienseminar können die LiV ein SME-Projekt an ihrer Schule durchführen. Damit ist eine punktuelle Einbindung der 3. Phase in das Projekt intendiert.

Grafik: Anbindung der Kooperationsveranstaltungen an Module des Studiensemeters

diese bei der bereits vorhandenen hohen Arbeitsbelastung keinen zusätzlichen workload darstellen und für beide Seiten einen echten Mehrwert in der Ausbildung mit sich bringen. An der Universität Kassel werden daher die gemeinsamen Veranstaltungen in drei Medienmodule im Rahmen des Kernstudiums integriert. Die studentischen Teilnehmer/-innen an erwerben durch den qualifizierten Abschluss dieser Veranstaltungen theoretisch — didaktische und instrumentell — pragmatische Grundlagen im Bereich Medienpädagogik, die ihnen durch ein Medienbildungszertifikat bescheinigt werden. Die Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst des Studienseminars Kassel GHRF können sich an den Kooperationsveranstaltungen im Rahmen der Module Wn E-learning2 im Einführungssemester, eines neu konzipierten seminarinternen Wahlmoduls Videofeedback im 1. Hauptsemester sowie des Moduls SME (Schule mitgestalten und entwickeln) beteiligen. Eine Mitarbeit der LiV in allen drei Bereichen ist wünschenswert, aber aufgrund des in sich geschlossenen eigenständigen modularen Aufbaus der Veranstaltungen nicht zwingend notwendig.

Mehrwert Bereits seit einiger Zeit wird im Rahmen der schulpraktischen Studien der Universität Kassel Studierenden die Möglichkeit angeboten, mit LiV des Studienseminars Tandems an den jeweiligen Ausbildungsschulen zu bilden. Dabei können die Studentinnen und Studenten den Unterricht der LiV besuchen, gemeinsam mit ihnen Unterricht planen und besprechen, wobei sich die Frage nach dem Nutzen dieser Kooperation für die LiV stellte. Der gezielte und vorbereitete Einsatz von Video — Feedback durch entsprechend ausgebildete Studierende soll hier für beide Seiten eine win-win Situation schaffen. Die in dem Medienmodul von den Studierenden erworbenen Kompetenzen kommen damit den LiV nicht nur im Rahmen des Medienlabors (s. o.) zugute, sie profitieren auch von der qualifizierten Rückmeldung im Kooperationspraktikum und haben die Möglichkeit, im Rahmen ihres

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Konzeptentwicklung durch die Projektgruppe Partizipative Medienbildung, weitere Informationen unter http://cms.uni-kassel.de/unicms/index.php?id=25414 (Stand: 29.09.2010)

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SME-Projektes technische und inhaltliche Unterstützung durch ihre Partner der Universität zu erhalten.

Durchführung und erste erfahrungen Zum jetzigen Zeitpunkt (Okt. 2010) sind bereits die ersten gemeinsamen Veranstaltungen erfolgreich durchgeführt worden. LiV des Moduls Wn E-learning gestalteten gemeinsam mit Studierenden im Rahmen des Medienlabors (s. Grafik) ein weblog zum Thema „Kasseler Klima“ 3 und arbeiteten dabei nach einer theoretischen Einführung in die Medienarbeit als integrativem Instrument des Unterrichts in mehreren gemischten (LiV und Studierende) Arbeitsgruppen an der medialen Umsetzung des Themas. Sie produzierten Bilder, Videound Audioclips und veröffentlichten diese in dem oben genannten weblog. In der abschließenden Reflexionsphase wurden dann die Einsatzmöglichkeiten in der Schule sowie die dazu notwendigen Rahmenbedingungen und Kompetenzen erörtert. Alle Teilnehmenden äußerten sich sehr positiv zu der gemeinsamen Arbeit und der Möglichkeit des Erfahrungsaustausches. Es entstanden erste Kontakte, zwischen den LiV und den Studierenden — hieraus könnten

Im Rahmen des nicht bewerteten Wahlmoduls E-learning bearbeiten LiV des Einführungssemesters ausgewählte Themen zum Medieneinsatz im Unterricht. http://kasselerklima.wordpress.com/

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„Tandems“ für die folgenden Module „Videofeedback“ und „Schule gestalten und entwickeln“ (s. Grafik) entstehen.

Videofeedbacks für die Optimierung des Lehrerhandelns.

Eine weitere Plattform für die mediengestützte Kooperation zwischen der Universität Kassel und dem Studienseminar Kassel GHRF ist die Einrichtung des Moduls „Video­ feed­back“. Seit dem Ausbildungssemester 2010 wird die Videographie von Unterricht im Rahmen der schulpraktischen Studien und des Ausbildungsunterrichts zum intensiven Austausch zwischen Studierenden und LiV genutzt. Es bilden sich während der fünf­ wöchigen Praktikumsphase Tandems an den Ausbildungsschulen, die sich bei der Planung, Durchführung, filmischen Dokumentation und filmbasierten Reflexion von Unterricht gegenseitig unterstützen. In gemeinsamen Modulveranstaltungen wird eine professionelle Auswertung der Unterrichtsvideos begleitet. Die bisherigen Rückmeldungen der Beteiligten betonen den hohen Nutzen des

Fazit Erste positive Erfahrungen deuten darauf hin, dass hier ein nachhaltiges und für alle Seiten nutzbringendes Kooperationskonzept umgesetzt wird. Neben der beschriebenen Zusammenarbeit zwischen Universität und Studienseminar ist wichtig, dass auch das SSA Kassel durch die Medienfachberater in diese regionale Kooperation einbezogen ist — eine gelungene Verknüpfung der drei Phasen der Lehrerbildung. Bei allen organisatorischen Schwierigkeiten ist es unbedingt sinnvoll, diese Arbeit fortzusetzen und weiter zu entwickeln. Neben der personellen und sachlichen Ausstattung ist perspektivisch zu hoffen, dass auch nach der Novellierung des HLbG4 die organisatorischen Rahmenbedingungen dies weiterhin möglich machen.

Ansprechpartner: Stefan Bornemann M.A. Universität Kassel, Institut für Erziehungswissenschaften, Partizipative Medienbildung Nora-Platiel-Straße 1, 34109 Kassel E-mail: [email protected] Günter Opitz Studienseminar Kassel GHRF Tel: 0561 / 8 07 83 07 (300) E-Mail: [email protected] http://lakk.sts-ghrf-kassel.bildung.hessen.de/

Von der Kooperation zum Netzwerk Eine exemplarische Vorgehensweise des Studienseminars GHRF Offenbach zur Kooperation mit Medieneinrichtungen der Region unter besonderer Berücksichtigung der Fachmodule Deutsch Ilka Rupp und Maren Schrader

„Computer und Internet stehen nahezu allen Jugendlichen zu Hause zur Verfügung. Die regelmäßige Nutzungsfrequenz des Internets (täglich/mehrmals pro Woche) ist erneut auf nunmehr 90 Prozent gestiegen ...“ (in: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest: JIM-Studie, 2009, S.59). Die Neuen Medien haben also ihren festen Platz im Leben der Kinder und Jugendlichen. Oftmals verbleibt die Nutzung jedoch auf die Freizeitgestaltung begrenzt. Die Möglichkeiten und Chancen, Informationen zu sammeln oder Lernprozesse anzustoßen oder zu begleiten, reduzieren sich zumeist auf die klassischen Lernwege und ­Medien. Hier gilt es Ideen zu entwickeln, um die große Attraktivität, die von den Neuen Medien ausgeht, und deren Variabilität für das Lernen nutzbar zu machen. Diesem Anspruch möchte das Studienseminar GHRF in Offenbach mit dem nun vorzustellenden Ansatz begegnen.

Leitgedanke und Schlussfolgerungen Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst (LiV) müssen erstens selbst Medienkompetenz aufweisen, zweitens müssen sie mediendidaktisch sowie medienfachdidaktisch und drittens medienpädagogisch kompetent handeln können. Nicht nur die alltägliche Nutzung verschiedener Medien durch Kinder und Jugendliche haben sich in den letzten Jahren stark gewandelt (vgl. KIM- und JIM-Studien), auch die Ausstattung der Schulen wurde zunehmende verbessert. Hier seien als besonders prägnantes Beispiel die interaktiven Whiteboards genannt, die im Landkreis Offenbach fast flächendeckend an den Schulen installiert wurden. „Interaktive Whiteboards halten kon-

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HessischesLehrerBildungsGesetz

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tinuierlich Einzug in deutsche Klassenzimmer, wo sie die klassischen Kreidetafeln ergänzen und ersetzen — eine gravierende Veränderung der Lernumgebung. Bei entsprechender Nutzung können die elektronischen Tafeln durchaus Gewinn bringende didaktische Potenziale entfalten und nach einer gewissen Einarbeitungsphase für Lehrende und Lernende zu Arbeitserleichterungen führen.“ (http://www.mediaculture-online.de/Interaktive-Whiteboards.1728.0.html, Zugriff am 29.10. 2010, 9.00 Uhr). Wir im Studienseminar GHRF in Offenbach gehen in diesem Arbeitszusammenhang seit mehreren Jahren mehr-perspektivisch vor und nutzten Synergieeffekte. An dieser Stelle möchten wir auf unsere Aktivitäten und Veröffentlichungen aus dem Projekt „Medien@ Module“ hinweisen. Hier wurden inhaltliche Schwerpunkte im Fach Deutsch ( „Neue Medien im Deutschunterricht der Grund-, Hauptund Realschule — ein Sachstandsbericht“), in der Modularbeit ( „Neue Medien in den Modulen für den Vorbereitungsdienst der Lehrämter — Möglichkeiten und Wege“) oder in Kombination der Arbeit in den Fachmodulen und der Unterrichtspraxis („Chancen und Möglichkeiten aktiver Medienarbeit in Fachmodulen und Unterricht“) gesetzt und diskutiert.5 Nun stellt die nachhaltige und wirkungsvolle Arbeit mit den LiV und mit dem Kollegium immer noch zwei Betätigungsfelder dar, die jeweils für sich allein, jedoch aber auch in der Verzahnung miteinander betrachtet werden müssen. Ein ertragreicher und zielführender Erfolg kann in besonderem Maße erreicht werden, wenn alle an der Ausbildung der LiV Beteiligten mitarbeiten und sowohl bei der

(vgl.: Haffke, Lilo und Molkenthin, Maren in: HKM/ AfL (Hrsg.): „Neue Medien in der Lehrerausbildung. Deutsch und Fremdsprachen“, 2007 und Haffke, Lilo und Molkenthin, Maren in: HKM/ AfL (Hrsg.): „Neue Medien in der Lehrerausbildung. Grundlegende Empfehlungen und Vorschläge zur Umsetzung in verschiedenen Fächern und Schulformen“, 2008).

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Entwicklung der eigenen Kompetenzen als auch im Rahmen der Ausbildungsarbeit innovativ und konsequent weiterarbeiten. Daraus resultieren folgende unterschiedliche Schlussfolgerungen und Anknüpfungspunkte für unsere Tätigkeiten im Rahmen der Projektgruppe Netzwerk Medienseminare am Studienseminar Offenbach: • Formulierung überfachlicher Kompetenzen (bzw. konkretisierender Standards) für die fachliche Ausbildung in den Deutschmodulen — Beispielgebende Erarbeitung einer fachdidaktischen Konzeption einer inte­ grier­ten Medienerziehung für ein Deutschmodul, • Erarbeitung eines studienseminarinternen Konzepts, das die komplexen Aufgaben und Anforderungen systematisiert, strukturiert und sinnvoll vernetzt, • fachspezifische Fortbildung der Ausbilder und Ausbilderinnen.

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Medien und Methoden im Unterricht“ angesprochen und eine Mitarbeit angestoßen. Auf diese Weise wird die Ausbildung der LiV hinsichtlich der vielfältigen mediendidaktischen, -pädagogischen und –erzieherischen Aspekte verzahnt — horizontal und vertikal.

Möglichkeiten im Bereich der Filmproduktion konnten für die Arbeit in der Sekundarstufe 1 für die teilnehmenden LiV gewinnbringend umgesetzt werden.

Übersicht über die Kooperationsinstitutionen und Ansprechpartner (Stand Sommer 2011)

Ansprechpartner: Hr. Gompf und Hr. Martens, Fr. Daiber, Fr. Schrader, Hr. Rademacher und Fr. Rupp

Zum Stand der Kooperationen mit den einzelnen Partnerinstitutionen: Kooperationspartner : Medienprojektzentrum Offener Kanal Offenbach/ Frankfurt (MOK) Ansprechpartner: Fr. Westerhoff-Schroer, Hr. Becker, Fr. Schrader und Fr. Rupp

Im Ergebnis wird ein regionales medienpädagogisches Konzept für das Studienseminar GHRF in Offenbach angestrebt. Dabei sollen die Ebenen Aus- und Fortbildung für die zweite und dritte Phase, die interne Fortbildung für das Kollegium sowie Netzwerkbildung mit außerschulischen Institutionen und Kooperationspartnern Berücksichtigung finden. Diese Vorgehensweise zur Erstellung eines eigenen regionalen Konzept zur Förderung der Nutzung von Neuen Medien kann exemplarisch von anderen Studienseminaren herangezogen und den eigenen regionalen Gegebenheiten angepasst werden (z.B. Suche nach Kooperationspartnern vor Ort).

Schwerpunkte: • Medienpädagogische Arbeit in Schule und Unterricht im Rahmen von Modulveranstaltungen und Einzelberatungen der LiV (z. B. zur Vorbereitung von Medienprojekten) • Arbeit an und mit Kamera und Mikro (Erstellung von Audio- und Videoaufnahmen in den professionell ausgestatteten Räumen des MOK) • Trickboxx — Erstellung von Kurzfilmen mit LiV-Gruppen • Arbeit mit Handyclips für den Einsatz im Unterricht • Umgang mit ‚Gewalt im Film‘ • Schulungen für die medienpäd. Elternarbeit • Begleitung schulische Projekte

Innerhalb des Kollegiums unseres Seminars haben bereits einige Ausbilderinnen und Ausbilder Interesse an einer aktiven Mitarbeit signalisiert. Eine „AG Medien im Deutschmodul“ wurde gegründet. Alle an der Ausbildung im Fachbereich Deutsch beteiligten Ausbilderinnen und Ausbilder arbeiten mit. Die AG tagt seit Juni 2009 regelmäßig. Bereits bestehende Kooperationen mit verschiedenen Institutionen werden berücksichtigt, in der AG vorgestellt und in die Arbeit der AG integriert. So wird auch an dieser Stelle das seminarinterne Konzept des Studienseminars Offenbach in seiner Entwicklung vorangetrieben. Zudem wurde die Modulleitung des Moduls „MuM — Situationsangemessener Einsatz von

Es besteht bereits seit mehreren Jahren eine kooperative Zusammenarbeit zwischen dem Studienseminar GHRF Offenbach und dem MOK. Dabei werden die technische Ausstattung (professionelle Aufnahmestudios, Kameras, Mikros usw.) und die mediendidaktische Beratung in Anspruch genommen In diesem Rahmen finden verschiedene seminarinterne Module (z.B. Medienpädagogische Arbeit in Schule und Unterricht) in vollem Umfang oder phasenweise im MOK statt. Zudem werden gelegentlich einzelne Sequenzen der Deutschmodule im Haupt- und Realschulbereich (Lesen und Schreiben) beim MOK abgehalten. Diese Kooperation soll weiterhin genutzt und ausgebaut werden. Vor allem die besonderen

Kooperationspartner: Medienzentrum Offenbach

Schwerpunkte: • Einweisung in die Nutzung/Funktion sowie kostenloser Verleih von Geräten und Software • Beratung zur Nutzung der Online- Mediendatenbank der Medienzentren • Fortbildung zum Einsatz von (online) Medien im Unterricht, z. B. Antolin, Lernwerkstatt, Digitale Schultasche • Fortbildung zum Einsatz von smart boards • Bereitstellung von didaktischen Materialien für die Nutzung von smart boards im Unterricht • Fortbildung zur Bildbearbeitung • Bilderbuch-Kino • Kooperation mit MuM-Modulen • Nutzung der Räumlichkeiten (Seminarraum mit zehn Laptop-Arbeitsplätzen mit Netzzugang) Es besteht bereits seit mehreren Jahren eine kooperative Zusammenarbeit zwischen dem Studienseminar GHRF Offenbach und dem Medienzentrum (MZ) in Offenbach. In diesem Rahmen finden einzelne Sequenzen der Deutschmodule für den Grund- und Förderschulbereich im MZ statt, um die technische Ausstattung und die Kompetenzen der Mitarbeiter nutzen zu können (z.B.: Einführung in die Lernwerkstatt oder Antolin). Auch die „Methoden und Medien-Module“ finden teilweise im MZ statt. Diese Kooperationen soll weiterhin genutzt und ausgebaut werden. Der aktuelle Schwerpunkt in der Zusammenarbeit bildet die Fortbildung der Ausbilderinnen und Ausbilder und der Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst in der Nutzung von interaktiven Whiteboards. Die zum Teil gute Ausstattung der Schulen in der Stadt und im Kreis Offenbach mit den ‚Weißen Tafeln‘ führt zu einem hohen Bedarf an didaktisch fundierten Fortbildungsveranstaltungen. Das MZ führt regionale Multiplikatoren-Schulungen durch an

denen sowohl AusbilderInnen als auch LiV teilnehmen. Kooperationspartner: eLearning im Haus des Lebens­langen Lernens Ansprechpartner: Hr. Vormwald, Fr. Schrader und Fr. Rupp Schwerpunkte: • Fortbildung zum Einsatz von (online) Medien im Unterricht • Nutzung der Räumlichkeiten und Ausstattung (Seminarraum mit vernetzten LaptopArbeitsplätze und Netzzugang sowie active boards) Da die LiV mit sehr unterschiedlichen Vorkenntnissen im Bereich Neue Medien die Arbeit am Studienseminar aufnehmen, wurden in Kooperation mit Herrn Vormwald (Projekt eLearning am Haus des Lebenslangen Lernens) begonnen ein Zusatzangebot für die verschiedenen Bedürfnisse der LiV zu gestalten. Über geplante Einführungsveranstaltungen zu Basis-Software (im Einführungsssemester) bis hin zu Veranstaltungen zur Erstellung von eLearning Materialien. Diese Zusammenarbeit soll zukünftig noch stärker fociert werden. Zu 4: Kooperationspartner: Kontextmedien Ansprechpartner: Fr. Sekulla und Fr. Wirtz, Fr. Schrader und Fr. Rupp Schwerpunkte: • Beratung bei der Konzeption eines medienpädagogischen Konzepts für das Studien­ seminar Zur Erstellung eines regionalen Konzeptes erfolgten Kontakte mit Frau Sekulla und Frau Wirtz. Ein erstes Treffen fand am 12.8.09 statt. Die Möglichkeit einer weiteren Zusammenarbeit mit einer präzisen Schwerpunktsetzung muss noch erfolgen. Zu 5: Kooperationspartner: Lehr@mt-Projekt an ver­ schiedenen Fachbe­reichen der Goethe-Universität FFM

ehr@mt

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Ansprechpartner: Prof. Dr. Trocholepczy/ Uni FFM, Hr. Wenzel/ StS Gym Offenbach, Hr. Höhl/ StS GHRF Rüsselsheim (WS 2010/11) / Schwerpunkte: • Vertiefung fachdidaktischer und -methodischer Kompetenzen im Fach Religion (Ev./ Kath.) per blended learning im Rahmen eines seminarinternen Moduls Das Projekt Lehr@mt findet in Kooperation mit der Goethe — Universität Frankfurt und dem Amt für Lehrerbildung statt. Ausbilderinnen/ Ausbilder und Lehrerinnen/Lehrer arbeiten mit verschiedenen Schwerpunktsetzungen im Bereich Neuen Medien an die Universität an unterschiedlichen Fachbereichen (Religion, Mathematik, Chemie, usw.). Das Teilprojekt Religion ist sowohl lehramtsübergreifend (GHRF und Gymnasium) als auch konfessionsübergreifend angelegt. Die beiden Teilprojekt–Durchführenden (Herrn Wenzel und Herr Höhl) haben ein Konzept in Zusammenarbeit mit dem Team von Prof. Dr. Trocholepczy zur Vertiefung fachdidaktischer und -methodischer Kompetenzen im Fach Religion (Ev./ Kath.) per blended learning im Rahmen eines seminarinternen Moduls entwickeln. Die teilnehmenden LiV erarbeiten Material für den Fachunterricht unter besonderer Berücksichtigung der neusten Entwicklungen in der Mediendidaktik. Hierbei wechseln sich PräsensVeranstaltungen und Online-Phasen ab. Zu 6: Kooperationspartner: Ernst-Reuter-Schule, Dietzenbach Ansprechpartner: Hr. Dr. Köhler, Fr. Schrader Schwerpunkte: • Nutzung der Räumlichkeiten und Ausstattung

Die Räumlichkeiten (z.B. PC-Räume) und Ausstattung (z.B. Beamer) der Ernst-ReuterSchule/ Dietzenbach werden bereits seit mehreren Jahren genutzt. Diese Kooperationen soll weiterhin bestehen bleiben und noch ausgebaut werden. Der Abschluss des Vertrages „Medienkompetenz im Studienseminar“ erfolgt voraussichtlich in den Sommerferien 2010. Die intensive Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartner hat die Entwicklung unseres Studienseminars nicht nur im Bereich der Digitalen Medien vorangebracht. Dieses Modell kann für andere Studienseminare nutzbar gemacht werden, indem regionale Netzwerke in vergleichbarer Weise gebildet werden. Wir unterstützen Sie gerne dabei! Literaturliste und genutzte Quellen: • Haffke, Lilo und Molkenthin, Maren: „Neue Medien im Deutschunterricht der Grund-, Haupt- und Realschule — ein Sachstandsbericht“ und „Neue Medien in den Modulen für den Vorbereitungsdienst der Lehrämter — Möglichkeiten und Wege“. in: HKM/ AfL (Hrsg.): „Neue Medien in der Lehrerausbildung. Deutsch und Fremdsprachen“, 2007. • Haffke, Lilo und Molkenthin, Maren: „Chancen und Möglichkeiten aktiver Medienarbeit in Fachmodulen und Unterricht“, in: HKM/ AfL (Hrsg.): „Neue Medien in der Lehrerausbildung. Grundlegende Empfehlungen und Vorschläge zur Umsetzung in verschiedenen Fächern und Schulformen“, 2008. • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (Hrsg.): JIM-Studie, Jugend, Information, (Multi-) Media, Basisuntersuchung zum Medienumgang 12–19-Jähriger, 2009. • http://www.mediaculture-online.de/Interaktive-Whiteboards.1728.0.html, Zugriff am 29.10.2010, 9.00 Uhr

Ansprechpartnerinnen: Ilka Rupp Stadthof 13 63065 Offenbach E-Mail: [email protected]

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Maren Schrader Stadthof 13 63065 Offenbach E-Mail: [email protected]

„IF WE TEACH TODAY‘S STUDENTS AS WE TAUGHT YESTERDAY‘S, WE ROB THEM OF TOMORROW.” (JOHN DEWEY)

Ein Projekt des Studienseminars Frankfurt (Gym) in Kooperation mit der Universität Frankfurt und dessen Weiterführung in der Seminararbeit des Seminars im Modul „Medien und Methoden“ Karl Heinz Lochner und Martin Leonhardt

Wir leben in einer digitalen Welt, die allerdings immer noch allzu oft Halt macht an den Toren vieler Schulen. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Es ist eine unumstrittene Tat­sache, dass Fortschritte in den modernen Technologien sich zunächst in anderen Bereichen unserer Gesellschaft etablieren, bis sie dann auch zeitlich verzögert ihren Weg in die Schulen finden; das kann durchaus ein Jahrzehnt dauern.

tionen (Universitäten, Medieninstituten, offenen Kanälen, hessischen Rundfunk, Verlagen, etc.) deutlich intensiviert werden können. Die hier vorhandenen Kooperations- und Vernetzungsmöglichkeiten können so unterschiedliche Kompetenzen zusammenführen und somit unseres Erachtens nach zu einer spürbareren Stärkung medialer Kompetenzen von Lehrkräften führen.

Festzuhalten und positiv herauszustellen ist aller­dings auch, dass in den vergangenen Jahren viel geschah, um die erwähnte zeit­liche Kluft zu verringern. Viele Schulen ­unseres Landes verfügen mittlerweile über die notwendigen Ressourcen. Dennoch wird den mannigfaltigen didaktischen Potenzialen digi­taler Medien in der Unterrichtspraxis immer noch nicht genügend Rechnung getragen. Ge­ spräche mit Kolleginnen und Kollegen an den Schulen weisen immer wieder auf Befürchtungen in Richtung auf Überforderung und Kon­ troll­ver­lust hin.

Von hoher Effektivität dürfte die Nachhaltigkeit solcher Maßnahmen insbesondere in der 1. und 2. Phase sein. Studienseminare und Universitäten müssen sich verstärkt — in enger Kooperation — den veränderten und sich ständig verändernden Anforderungen stellen, um kommende Lehrergenerationen in ihrer Medien­kompetenz und den vielfältigen didaktisch-methodischen Nutzungsmöglichkeiten digitaler Medien zu stärken.

In der heutigen kompetenzorientierten und digitalen Unterrichtswelt ist der damit verbundene Rollenwechsel von der Lehrperson, die alles in der Hand hält, zum Lernbegleiter für viele in unserer Profession immer noch eine hohe Hürde. Das ist in Teilen durchaus nachvollziehbar. Die Schnelligkeit mit der sich immer neue Anwendungsmöglichkeiten auftun, kann unseres Erachtens tatsächlich zu Gefühlen von Undurchschaubarkeit und auch Überforderung führen. Diesem Umstand sollte zeitnah in allen Phasen der Lehrerbildung durch substantiell angemessene Ausbildungs- und Fortbildungsmaß­ nahmen begegnet werden, welche in der Kooperation mit Angeboten anderer Institu-

Ein Team von Ausbilderinnen und Ausbildern des Studienseminars für Gymnasien in Frankfurt hat hierfür Konzepte entwickelt, welche die medialen Kompetenzen der angehenden Lehrerinnen und Lehrer fördern sollen und welche mittelfristig dazu beitragen können, den Einsatz digitaler Medien in den Kollegien der Schulen zu intensivieren. Zwei Beispiele aus der Arbeit des Seminars sollen im Folgenden diesen Ansatz verdeut­ lichen: Kompetenzorientierter Englischunterricht in Zeiten von Web 2.0. Ein Kooperationsprojekt. Das Projekt beruht auf einer Kooperation des Studienseminars für Gymnasien in Frankfurt (vertreten durch den Fachleiter für Englisch, Karl H Lochner) und der Abteilung Didaktik 31

nehmern die Vielfalt an Nutzungsmöglichkeiten ebenso wie die Notwendigkeit durchdachter didaktischer Entscheidungen nahe zu bringen. Das Seminarangebot war auf Studierendenseite für das Kompetenzzertifikat „Einsatz von Neuen Medien in Schule und Unterricht“ anrechenbar. Für die Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst wird eine Anrechnung für das Medien- und Methodenmodul angestrebt. am Institut für England- und Amerikastudien der Goethe-Universität Frankfurt/Main (ver­ treten durch Frau Prof. Dr. B. Viebrock ). Geplant wurde zunächst eine einsemestrige Pilotphase vom 1.4. bis zum 30.9.2010. Eine Verstetigung wird angestrebt. Studiumdigi­ tale bietet das Aus- und Fortbildungsangebot zusammen mit dem Projekt Lehr@mt und dem ZLF im Programmheft für Lehrerfortbildungen im Bereich Neue Medien für das Sommer­ semester 2011 an. Seit April 2011 nehmen 10 LiV an einem 2. Durchgang des Projektes teil. Von grundlegender Bedeutung für das Angebot ist die Vernetzung der 1. und 2. Phase der Lehrerausbildung, ab April 2011 auch der 3. Phase, durch Bildung von Lerntandems bzw. Kleingruppen (Lehrkraft im Vorbereitungsdienst (LiV) / Studentin/Student / Lehrkraft), damit auch eine realitätsnähere Vorbereitung auf die 2. Phase der Lehrerausbildung und eine Intensivierung der Nutzung „Neuer ­Medien“ (didaktischen Potenziale) in der tatsächlichen Unterrichtspraxis. Das Projekt brachte im 1. Durchgang 12 LiV und 30 Studierende zusammen mit dem übergeordneten Ziel, die Medien- und Methodenkompetenz zukünftiger Fremdsprachenlehrerinnen und -lehrer zu verbessern. Geplant wurde ein gemeinsames Seminarangebot mit Präsenzphasen und online-Angeboten über eine Lernplattform (lo-net2). Inhaltlich sollten unterschiedliche Internet-Genres auf ihr didaktisches Potenzial für das Fremdsprachenlernen hin geprüft und im Rahmen von einzelnen Unterrichtsreihen praktisch erprobt werden. Es wurde in dem Seminar ausdrücklich Wert darauf gelegt, den Teilnehmerinnen und Teil32

Konkrete Zielsetzungen des Projekts: • Verbesserung der Medienkompetenz der zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer durch Nutzung von Web 2.0-Angeboten • Ausarbeitung und Erprobung von Unterrichtsszenarien in mindestens einem Internetgenre (Podcasts, Weblogs, Wikis, Chatbots, Webquests, Internetvideos etc.) • Entwicklung von schülerzentrierten fremdsprachlichen Lernangeboten; • Kritische Reflexion der didaktischen Potenziale der Internetgenres mit Blick auf das Fremdsprachenlernen Angestrebt wird die Publikation besonders gelungener Unterrichtsvorschläge in den einschlägigen Praxiszeitschriften (z. B. Praxis Englisch, Der fremdsprachliche Unterricht Englisch, Praxis Fremdsprachenunterricht) oder auf online Plattformen (z. B. Lehrer online). Das Seminar begann im April 2010 mit einem ganztägigen Workshop, der von Reinhard Donath (Universität Oldenburg http://donath­ webzwei.wordpress.com/) geleitet wurde. Hier wurden erste Web 2.0-Genres, die für den Fremdsprachenunterricht relevant sind, vorgestellt und erprobt.

Übersicht: Ablauf des gesamten Projekts

Zeitraum

Tätigkeit

Verantwortlicher

24.04.2010

Workshop, Einführung in ausgewählte Web 2.0-Genres

R. Donath B. Viebrock K. Lochner

Mai 2010

Entwicklung von Unterrichtsszenarien (online-Phase), begleitendes Seminarangebot

B. Viebrock R. Donath K. Lochner

Mai/Juni 2010

Erprobung der Unterrichtsszenarien, Entwicklung Abschlussfragebogen

K. Lochner B. Viebrock

29.06.2010

Abschlussseminar: Reflexion der Unterrichtserfahrungen sowie der Medienkompetenzentwicklung

B. Viebrock K. Lochner

Juli-September 2010

Auswertung der Lerntagebücher der Studierenden

B. Viebrock

buch dokumentieren die Arbeitsgruppen die Arbeitsschritte, mögliche Probleme und Entwicklungen sowie ihre Motivation in den einzelnen Phasen des Projekts. Die Erprobung der Unterrichtsvorschläge fand in den Klassen der LiV statt. Hierbei waren gegen­seitige Hospitationen durch Teilnehmer und Lehrende möglich.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer recherchierten beispielsweise geeignete Internetvideos und stellten hierzu Überlegungen zu ihrer unterrichtlichen Nutzung an. Sie erprobten die Funktionsfähigkeit von chatbots (= Roboter + Chatterbox), d.h. automatisierten Kommunikationspartnern im Internet, und reflektierten deren fremdsprachendidaktische Potenzial. Im weiteren Verlauf erarbeiteten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer technisch komplexere Genres (podcast, weblogs, webquests). In der folgenden online Phase wurden detaillierte Unterrichtsvorschläge in mindestens einem Web 2.0-Genre erarbeitet. Dabei bestanden die Arbeitsgruppen immer aus Studierenden und LiV. Für Fragen und Rückmeldungen konnte die Lernplattform genutzt werden. Begleitend gab es ein Seminarangebot, das zusätzlich bisher noch nicht thematisierte Genres vorstellte. In ihrem Lern­tage­

Auswertung und Reflexion der Unterrichtsversuche erfolgte in einem halbtägigen Ab­ schlussworkshop, der wiederum als Präsenzveranstaltung in der Universität stattfand. Thematisiert wurden neben den persönlichen Erfahrungen beispielsweise die Qualität der didaktischen Planungen und Entscheidungen, die Schülerorientierung medienbasierter Fremdsprachenlernangebote und der unterrichtliche Lernerfolg, Motivation, technische Erfordernisse und Schwierigkeiten sowie alter­ native Umsetzungsmöglichkeiten. Auch die Evaluation seitens der LiV spricht für eine dauerhafte Implementierung des Projektes. Die Hemmschwelle für eine Nutzung digitaler Medien in der tatsächlichen Unterrichtspraxis konnte eindeutig gesenkt werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer äußerten sich durchweg positiv über das Angebot und sehen sich in ihren medialen und unterricht­ lichen Kompetenzen gestärkt.

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Entwicklung eines integrativen Konzepts zur Verbindung von digitalen Medien mit Unter­richtsmethoden im Modul „Situationsangemessener Einsatz von Medien und Methoden“. Ist ein Medieneinsatz ohne adäquate Unterrichtsmethode denkbar? Oder ist die Durchführung einer Unterrichtsmethode ohne ein passendes Mediums überhaupt denkbar? Und warum versuchte man in der Ausbildung den Bereich der Unterrichtsmethoden von Unterrichtsmedien zu trennen? Diese Fragen stellen wir uns im Ausbilderteam des Moduls „Medien und Methoden“ und kamen zu dem Schluss, dass man zwar einen Aspekt in den Mittelpunkt rücken, den anderen aber nie ausblenden kann. Aus den Eingangsevaluationen, die wir regel­ mäßig in unseren Modulen durchführen, bestätigt sich, dass sich die LiV in diesem Ausbildungsbereich verstärkt Unterstützung im Umgang mit digitalen Medien wünschen, so etwa die Verwendung digitaler Tafeln, Einsatz einer virtuellen Lernumgebung, Methoden zur Analyse von Internetquellen und

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digitale Präsentationsformen. Teilweise sind es die Aus­stat­tungen an den Schulen durch digitale Tafeln oder die Neuausstattung von Com­puter­räumen, die die Frage nach einem didak­tisch-methodisch begründeten Einsatz erforderlich macht. Dies führte in ­unserem Team zu dem Entschluss, die bisherigen Modul­sitzungen umzustrukturieren. Dabei sollte jedoch auch berücksichtigt werden, dass trotz der zunehmend besseren Ausstattung unserer Ausbildungsschulen der ­übliche Regelunterricht meist noch ohne digitale Medien stattfindet. Der Leitgedanke dieser neuen Sitzungsstruktur ist, in jeder Seminarsequenz mindestens einen methodischen und einen mediendidaktischen Schwerpunkt herauszustellen und diesen in einen fach­ didak­tischen Kontext einzubetten. Die Zusammenstellung der LiV erfolgt in Fachbereichsgruppen und es wird darauf geachtet, dass die Ausbildungsteams aus allgemeinpädagogischen und fachdidaktischen Ausbilder/ innen bestehen und mindestens ein Unterrichtsfach in diesem Fachbereich unterrichten. Die Planungsüberlegungen führten zu folgenden Sitzungsthemen:

Sitzungsthema

Methodischer Schwerpunkt

Mediendidaktischer Schwerpunkt

Einen motivierenden Bildeinstieg gestalten

Offene Unterrichtsgesprächsformen kennenlernen, Unterschied gelenktes/ moderiertes Unterrichtsgespräch

Bild mit einem Präsentationsprogramm darstellen, einfache Ver­ änderungen durchführen (Ausschnitt, Größe, Teile wegnehmen)

Videopodcasts auswählen, bearbeiten und in eine Unter­richtssequenz ­einbetten

Methoden zur Analyse von Filmen Konzeption von Arbeitsblättern (Story­board, Screenshots) Unterrichtsgesprächsführung mit Filmvorführung

Online-Filme recherchieren Angebote des Medienzentrums und der Online-Mediatheken kennen­ lernen Filme bearbeiten und konvertieren Angebot an Didaktischen DVDs Rechtliche Bestimmungen

Audiopodcasts produzieren und einsetzen

Höraufträge formulieren Podcasts als Ergebnissicherung

Reflexion des Hörverhaltens Aufnehmen mit dem PC und ein­ fachen Geräten (Easi-Speak) Schneiden und Speichern von ­Podcasts

Binnendifferenzierung durch Lernen an Stationen

Grundprinzipien des kooperativen Lernens kennenlernen Think-Pair-Share, Gruppenpuzzle, Place mat usw.

Einbindung von Computerecken in Freiarbeitsphasen Interaktive Übungen und Spiele am PC

Mit kooperativem Lernen beginnen

Prinzipien des Stationenlernens in einem Stationenlernen erarbeiten. Differenzierung nach mehreren ­Kriterien (Leistung, Motivation, Lerntyp)

Poster- oder Powerpoint-Anleitung zur Einführung der Methode erstellen. Planung und Reflexion des Methoden­einsatzes in einer ­MindMap

Präsentationsformen im Unterricht

Präsentationsformen im Unterricht unterscheiden Anleiten von Schülerpräsentationen

Einarbeiten in eine Software für digitale Präsentationen (PowerPoint, Impress, Smart Notebook)

Sitzungsthema

Methodischer Schwerpunkt

Mediendidaktischer Schwerpunkt

Eine Nachricht entsteht (Kooperation mit Offenem Kanal Of/Ffm)

Analyse von unterschiedlichen Nachrichten­sendungen Planung eines Nachrichtenbeitrags

Gestaltungsmöglichkeiten (akustisch, sprachlich, visuell) beim Aufnehmen mit einer Videokamera Umgang mit Mikrofon und Kamera

Unterrichten im ­Computerraum

Classroommanagement im Computer­raum (Setting, Regeln, Tools zur Steuerung der Schüler­ computer, Netzwerkstruktur) Aufgabenformate zur Förderung des Selbstständigen Lernens

Entwicklung eines Bewusstseins für Quellenkritik WebQuest (Lo-Net WebsiteGenerator) Interaktive Übungen erstellen (MasterTool, Hot Potatoes)

Evaluation des Methodenund Medieneinsatzes

Methoden zur Reflexion des Methoden­einsatzes Entwicklung der Methoden- und Medien­kompetenz bei Schüler/innen

Online-Fragebögen (Grafstat) Projektreflexion als Blog / Wikieintrag Digitale Kommunikation über diese Beiträge

Die Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst erlernen den Umgang mit digitalen Werkzeugen im Seminar und auch wenn diese an ihrer Schule noch nicht aktiv am Computer arbeiten können, so können die erworbenen Kompetenzen zumindest zur Unterrichtsvorbereitung und in Unterrichtsprojekten genutzt werden.

Zur Zeit erproben wir dieses Konzept und bilden uns gegenseitig fort. Als Nachbereitung und zum vertraut werden mit der Portfoliomethode sind die LiV aufgefordert nach jeder Sitzung einen Portfolioeintrag zu verfassen, um die Vielschichtigkeit der Seminarsitzung in diesem reflexiven Prozess sichern zu lassen.

Ansprechpartner: Martin Leonhardt Studienseminar für Gymnasien Stuttgarter Straße 18-24, 60329 Frankfurt/Main, Tel. 069 / 3 89 89-343 E-mail: [email protected] Karl H Lochner Studienseminar für Gymnasien Stuttgarter Straße 18-24, 60329 Frankfurt/Main, Tel. 069 / 3 89 89-343 E-Mail: [email protected]

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web-GIs PlAttforMeN Der öffeNtlIcHeN HAND Als bAusteIN eINes MoDerNeN GeoGrAPHIeuNterrIcHts ein Projekt des studienseminars GYM Gießen zum „Netzwerk Medienseminare“ Dietmar Steinbach

1. was ist „web-GIs“? Geographische Informationssysteme sind Sammlungen von digitalen Daten, die einen Raumbezug aufweisen. Meist werden diese in Form von Karten dargestellt. Die Daten sind so aufbereitet, dass unterschiedliche „Layer“ (Folien) mit bestimmten thematischen Inhalten übereinander gelegt werden können. In der Regel wird eine Grundkarte mit topographischen Inhalten zur Orientierung als Basis verwendet und dann legt der Nutzer weitere von ihm ausgewählte Informationen „darüber“ (z. B. Naturschutzgebiete, Versorgungsleitungen o. ä.). Im Gegensatz zum „DesktopGIS“ (einem auf dem PC fest installierten Programm) werden bei einem „WEB-GIS“ alle Daten online zur Verfügung gestellt. Dieses birgt zwar Einschränkungen (z. B. Speichern der Zwischenergebnisse) und bedarf einer schnellen DSL-Internetverbindung, aber durch diese überschaubare Funktionalität wird die Bedienoberfläche benutzerfreundlich und ist meist auch für Schülerinnen und Schüler schnell erschließbar.

2. was ist an web-GIs für die schulen interessant? Politischer rahmen in der eu Grundlegend werden heute alle raumbezogenen Informationen digital aufgenommen und liegen so für die kommerzielle, private oder administrative Verwendung vor. Insbesondere in den Gremien (z. B. Regierungspräsidien [Regionalplanung] oder Stadtplanungsämtern) oder den Firmen (z. B. Landschaftsarchitekten), die intensiv mit Raumdaten arbeiten, geschieht das nur noch in digitaler Form. Im Zuge der immer weiter voranschreitenden Vernetzung und dadurch dem möglichen Austausch von (Geo-) Daten wird für den gesamten EU-Bereich eine umfassende „Geodaten36

infrastruktur“ angestrebt. Dieses ist 2007 in der sog. „INSPIRE-Richtlinie“ (INfrastructure for SPatial InfoRemation in Europe) festgeschrieben worden. Im Rahmen dieses Vorhabens sollen in den kommenden Jahren sukzessive für alle 27 EU Staaten auf der Ebene der Städte, Kreise und Gemeinden Geodaten nicht nur erhoben werden, sondern auch zur freien Verfügung im Internet abrufbar sein. Derzeit stehen die Grunddaten bereits zur Verfügung (z. B. Koordinaten, Verkehrsnetz, Schutzgebiete, Luftbilder). Diese werden bis zum Jahr 2017 um spezielle Informationen ergänzt (z. B. Bodennutzung, Bodenschätze, Biotope, Energiequellen, Demographie). Für das Land Hessen hat diese Aufgabe das Landesamt für Bodenmanagement und Geodaten (HLBG) übernommen.

was macht dieses Angebot für den erdkundeunterricht interessant? Die zur Verfügung stehenden Daten sind sehr aktuell. Diese Aktualität kann kein Schulbuch oder Atlas bieten. Die Daten liegen in relativ großem Maßstab vor (z.T. bis in die Gemeindeebene). Also egal, wo sich in Hessen die Schule befindet, für die Heimatregion können die Daten bezogen werden. Dieses ermöglicht einen alten Grundsatz der Erdkunde „vom Nahen zum Fernen“ neu zu denken. Perspektivisch liegen die Daten in den kommenden Jahren für alle 27 EU Staaten vor, was direkte EU-weite Vergleiche ermöglicht, woran mit den „klassischen“ Medien nicht zu denken war. Betrachtet man sich die Liste der Themen, die durch die „INSPIRE“-Richtlinie zu Verfügung stehen werden, kann man leicht die Relevanz für die Gesellschaft und somit auch für die Schülerinnen und Schüler ableiten. Themen wie Demographie, Energiequellen, Ressourcen etc. sind sowohl von hoher aktueller, als auch von entscheidender zukünftiger Bedeutung.

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Das technische „Equipment“ beschränkt sich auf einen Internetfähigen PC und eine schnelle DSL-Verbindung. Weitere Kosten entstehen keine. Das Handling mit den (z.B. durch das HLBG) im Internet zur Verfügung gestellten Darstellungsprogrammen (z.B. „Hessenviewer“) ist benutzerfreundlich und anwenderorientiert. Nach einer kurzen Einführung können schnell inhaltliche Aspekte behandelt werden.

3. Projektidee und Umsetzungsmöglichkeiten im „Netzwerk Medienseminare“ Das oben beschriebene Web-GIS-Angebot wird in den kommen Jahren durch die Behörden und Ämter immer weiter ausgebaut werden. Doch nur wenige außerhalb der „Fachkreise“ wissen von diesen Bestrebungen. In den Schulen werden GIS-Projekte bisher nur vereinzelt durchgeführt. Teils aus Unsicherheit vor dem Medium, teils aus Unkenntnis und sicher auch aus arbeitsökonomischen Gründen, denn etwas Neues auszuprobieren erfordert immer einen gewissen Mehraufwand. Auch bei den LiV ist dieses geografische Medium meist unbekannt und wird auch nur selten in die Seminararbeit integriert, obwohl WebGIS sowohl im Lehrplan, dem Entwurf des Kerncurriculums, als auch in den Inhalten der Fachmodule ausdrückliche Erwähnung findet. Deshalb soll im Kontext des „Netzwerkes Medienseminare“ ein vielfältiges Angebot realisiert werden. Letztlich haben alle Bemühungen nur ein Ziel: Die Verbesserung der schulischen Bildung unserer Schülerinnen und Schüler. Wie aber kommen Innovationen in die Schulen? Ein Weg ist die entsprechende Ausbildung der

kommenden Lehrergenerationen. Daher sind die Fachausbilderinnen und -ausbilder an den Studienseminaren und den Universitäten gezielt über ein solches Angebot zu informieren und aktiv daran zu beteiligen. Konkrete Unterrichtskonzeptionen, die sich an den Bildungsstandards und den Kerncurricula orientieren, müssen bereitgestellt werden, sodass innerhalb der Ausbildung ein solcher Unterricht thematisiert, erprobt und diskutiert werden kann. Über zentrale Veranstaltungen und Multiplikatorenschulung sollten die Möglichkeiten der WEB-GIS Anwendungen möglichst weit verbreitet werden. Zielpublikum sind hier zunächst die Fachausbilderinnen und -ausbilder der Studienseminare und die Dozenten der Universitäten, aber im weiteren Projektverlauf ist auch die Einrichtung von Abrufangeboten denkbar, die von einzelnen Institutionen (Schulen) angefordert werden können. Um diese Initiativen zu flankieren bzw. zu unterstützen, werden grundlegende Informationen (z.B. Handreichungen, Anleitungen o. ä.) in einem eigenen Bereich der Lakk-Plattform auf dem hessischen Bildungsserver zur Verfügung gestellt. Über diesen ist auch ein Austausch zwischen LiV der verschiedenen Studienseminare oder deren Mentorinnen und Mentoren, aber auch interessierten Kolleginnen und Kollegen möglich. Als eine wichtige Masche für das Netzwerk kann das Know-How der Fachkräfte des Hessischen Landesamtes für Bodenmanagement und Geodaten angesehen werden, welches in Fragen des Supports, der Technik und der Neuerungen unerlässlich ist. Inwiefern sich dieses durch persönlichen Kontakt, durch Fortbildungen oder auf anderen Wegen realisieren lässt, hängt nicht zu letzt von den Arbeitsressourcen ab, die zur Ver­ fügung stehen.

Ansprechpartner: Dietmar Steinbach Fachleiter am Studienseminar für Gymnasien Gießen E-mail: [email protected] http://lernarchiv.bildung.hessen.de/sek_i/erdkunde/themen/gis/index.html

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Eine kompakte mobile Videoeinheit in der praktischen Erprobung in kooperierenden Ausbildungsveranstaltungen des Studienseminars Oberursel Stefan Ruppert und Michael Sach

„Alle Diskussionen um die Lehrerbildung lau­ fen im Kern auf die Notwendigkeit einer Opti­ mierung des Verhältnisses von Theorie und ­Praxis hinaus.“ (Uwe Sandfuchs) Im Studienseminar Oberursel werden seit langer Zeit Videorekorder im Kontext der Lehrerbildung eingesetzt [Ilten/Peukert/Sach 2005, S.41]. Die Weiterentwicklung der analogen VHS-Recorder hin zu digitalen Camcordern ermöglicht nach kurzer Einarbeitungszeit die problemlose Produktion von Videoaufnahmen. Damit eröffnen sich intensive neue Möglichkeiten in der Nutzung der audiovisuellen Medien in Ausbildungsveranstaltungen der zweiten Phase [siehe Stadler/Welzel 2005]. Die Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst (LiV) entwickeln ihre praktischen medientechnischen Fähigkeiten im engen Zusammenhang mit der individuellen Weiterentwicklung der Lehrkompetenzen sowie in der exemplarischen Entwicklung von unterrichtsnahen Projekten in ihren Unterrichtsfächern. Die Beteiligung des Studienseminars Oberursel als Kooperationspartner im Mediennetzwerk mit dem Schwerpunkt „Video­einsatz in der Lehrerbildung“ hinsichtlich der gelungenen Integration der neuen Medien in die Seminardidaktik der Ausbildungsmodule in der zweiten Phase führte zur Zusammenarbeit mit weiteren Studienseminaren, anderen Partnern im Mediennetzwerk sowie benachbarten universitären Einrichtungen der Lehrerausbildung. Zunächst stellen wir die technischen Ansprüche und das erprobte medientechnische Grundkonzept für unser Projekt vor, das zur Entwicklung einer „Mobilen Videoeinheit“ geführt hat. Im Anschluss daran beschreiben wir, wie diese „Mobile Videoeinheit“ exemplarisch die fachdidaktische Ausbildung im Fach Sport integrativ unterstützt. In einem weiteren Kooperationsprojekt mit der Universität Frankfurt im Bereich der Physikdidaktik wird die „Mobile Videoeinheit“ als Instrument der Selbstevaluation von Lehrkräften eingeführt.

Am Ende dieses Beitrags steht ein Fazit zum Stellenwert der Medienschulung mit digitalen Camcordern sowie der unterrichtsbezogenen Videografie in der zweiten Ausbildungsphase.

1. Entwicklung eines geeigneten Medienpools — MoViO Grundvoraussetzung bei einer Entscheidung für oder gegen den Einsatz von neuen Medien in der Ausbildungsarbeit ist die Zugriffsmöglichkeit auf die benötigte technische Ausstattung. Trotz der deutlich besseren Ausstattung mit entsprechender Technik auch an den Schulen, ist die Einbindung in den Unterricht noch wenig ausgeprägt. Um die Ursachen des zum Teil geringen Medieneinsatzes zu beschreiben, stützt man sich auf das ACM-Modell, das neben „access“ auch „competence“ und „motivation“ als notwendige Kategorien einführt [vgl. Sach 2007]. Mit Hilfe des Mediennetzwerkes konnten im Studienseminar mehrere digitale Camcorder und Netbooks angeschafft werden, die von den Ausbilderinnen und Ausbildern sowie den Lehrkräften im Vorbereitungsdienst für Ausbildungs- und Unterrichtsprojekte zur Ausleihe zur Verfügung stehen. Die „Mobile Videoeinheit Oberursel“ (MoViO) möchte möglichst kompakt alle für die Videografie notwendigen Komponenten zusammenfassen und damit die organisatorischen und pragmatischen Pro­ bleme für die Anwender möglichst gering halten. Vorrangiges Ziel der MoViO ist es, Videos von Unterrichtssituationen möglichst einfach aufzunehmen und möglichst schnell sichten zu können, um pädagogische (Selbst-) Reflexionen zu ermöglichen. Daneben soll für kreative Medienprojekte ein quasi selbsterklärendes und zuverlässig funktionierendes Medienpaket geschnürt werden. Folgende Anforderungen an die Technik wurden beim Aufbau der Technikeinheiten beachtet:

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• Die Aufnahmen mit dem Camcorder sollen nach kurzer Einarbeitungszeit für Fachleiter und LiV gelingen. Technische Schwierigkeiten müssen minimal sein, um zu allererst die pädagogische Arbeit im Fokus zu haben. Für die Nutzer der MoViO werden regelmäßig Einführungsworkshops angeboten. Eine auf die Beschreibung der wesentlichen Funktionen reduzierte Bedienungsanleitung wurde konzipiert und liegt den Geräten bei. • Die Videoaufnahmen sollen in einem auf allen Rechnern abzuspielenden File auf USB-Stick oder CD-ROM sofort mitgenommen werden können, damit sie für weitere­ Auswertungen schnell zur Verfügung stehen. Die Videos müssen deshalb nicht (!) in höchster Qualität vorliegen (also nur 320x240 oder 640x480 Pixel statt ultrahigh-definition-videos). Im Konzept MoViO werden die Daten in einem so genannten Sparmodus des Camcorders aufgenommen. Damit ist der Speicherbedarf auf den Datenträgern kleiner und die benötigte Prozessorleistung im PC geringer als bei Aufnahmen in höchster Qualität. • Die Videofiles müssen leicht bearbeitbar sein, um z.B. kurze Sequenzen herauszuschneiden, die gezielt pädagogisch reflektiert werden sollen. Das spricht gegen Aufnahmen mit MiniDVD-Recordern. • Das Verfahren sollte so einfach und kostengünstig sein, dass die LiV ermutigt werden, weitere eigene Aufnahmen von ihrem Unterricht zu machen und/oder mit ihren Lerngruppen eigene Videoprojekte durchzu­ führen. • Der Aufwand zur Ausleihe und Pflege der MoViO soll reduziert sein.

die USB-Schnittstelle werden die Videofiles auf das Netbook gespielt und von dort je nach Anwendungsproblem weiterverarbeitet oder weitergegeben. [Abb.1]

Aufgrund der skizzierten Anforderungen haben wir uns bei MoViO für folgende Komponenten entschieden:

Seit Januar 2009 führt das Studienseminar Oberursel eine Kompaktveranstaltung mit fachdidaktischen und -methodischen Inhalten zum Thema Wintersport durch. Schwerpunkt des Seminars sind praktische und theoretische Inhalte des Alpinen Skilaufens orientiert an den Lehrplänen des Deutschen Verbandes für das Skilehrwesen (DVS) und seiner ihm angeschlossenen Verbände. Thematisiert werden Technik und Methodik des Alpinen Skilaufs (erste Erfahrungen, paralleles Kurvenfahren bzw. Schwingen, Lehrwege, Erfahrungserweiterung, Spiel- und Wettbewerbsformen, Unterrichtsmaßnahmen, Unterrichtsmittel, Unterrichtsorganisation) [vgl. Erlass vom 15.10.2006: Richtlinien für die Ausbildung und Überprü­ fung von Lehrkräften für die Berechtigung

— Digitaler Camcorder mit integrierter Festplatte und USB 2.0 (z.B. JVC Everio) — Handliche Netbooks (z.B. Samsung NC10 u.ä.) — Standardsoftware zum Filmschnitt: Windows MovieMaker — Konvertieren der Videofiles mit Freeware: AnyVideoConverter — Alle Komponenten sind kompakt in einer gemeinsamen Tasche verstaut. Die Videofiles werden auf die integrierte Festplatte des Camcorders aufgenommen. Über 40

Abbildung 1 Andere im Studienseminar noch vorhandene technische Lösungen mit MiniDV-Kassetten/ Firewire-Datentransfer oder MiniDVD-Recordern werden durch das neue vereinfachte Setting von MoViO abgelöst. Zurzeit haben wir vier vollständige Einheiten im Verleih. Eine Erweiterung des Medienpools mit Mitteln des Mediennetzwerkes wäre sehr zu begrüßen. Die ersten Erfahrungen mit MoViO sind sehr gut, so dass das Studienseminar Oberursel Interessenten in und neben dem Mediennetzwerk qualifizierte Beratung und technischen Support anbieten kann.

2. Produktion eines Lehrfilmes als praktische Medienschulung im Wintersportkompakt­seminar

zum Unterrichten in Schulski- und Schulsnow­ boardkursen und für die Leitung dieser Kurse.] Ausgehend von unterschiedlichen Kompetenzniveaus bezüglich Eigenrealisation und Lehrkompetenz der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bietet das Setting die Möglichkeit realitätsnah Unterrichtsplanung und -gestaltung in einem für die LiV noch geschützten Rahmen zu erproben. Realitätsnah, da die zu Unterrichtenden tatsächlich Ski-Anfänger, fortgeschrittene Anfänger oder fortgeschrittene Skifahrer sind. Damit gewinnt die Lehrsituation deutlich an Authentizität im Vergleich zu den in diesem Bereich üblicherweise durchgeführten Veranstaltungen. Die für ganz unterschiedliche Könnensstufen konzipierten Lernarrangements und Übungsangebote werden mit meist erfahrenen Skifahrern aus der Ausbildungsgruppe „erprobt“ und entziehen sich somit streng genommen einer Beurteilung hinsichtlich der Eignung für den angestrebten motorischen Kompetenzzuwachs. Die LiV unterrichten in einem noch geschützten Rahmen, da die Lerngruppe nicht aus Schülerinnen und Schülern, sondern aus LiV besteht, die konstruktive Unterstützung im Lehrprozess anbieten können. Unterstützt wird die Auseinandersetzung der LiV mit den Lernprozessen im motorischen und kognitiven Bereich bezogen auf das ­Alpine Skilaufen durch einen Theoriebaustein zum motorischen Lernen. Grundlage hierfür ist das Drei-Phasen-Modell nach Meinel/ Schnabel [vgl. Meinel/Schnabel, 2007, S. 163 f]. So bietet sich den LiV ein Lernarrangement, in dem auf unterschiedlichsten Ebenen Kompetenzen entwickelt werden und alle Beteiligten sinnstiftend und problemorientiert arbeiten können. Jeder trägt aus seiner Perspektive dazu bei, dass sinnvolle Unterrichtskonzepte entstehen. Die mehrperspektivische Anlage des Konzepts bietet wertvolle Erfahrungen, die sich sehr gut auf die Lernprozesse der unterschiedlichen Lernausgangsniveaus des regulären Sportunterrichts übertragen lassen. Ein weiterer Baustein der Veranstaltung ist die Erweiterung der Medienkompetenz der Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst im Bereich Video­ grafie. Die MoViO kommt dabei zum Einsatz. In Zusammenarbeit mit pädagogischen Mitarbeitern der Universität Frankfurt wurde ein fachdidaktisches Konzept entwickelt, das durch folgende Aspekte charakterisiert werden kann:

• Ein problemorientiertes Arbeiten der LiV im Bereich des (Winter-) Sportunterrichts wird ermöglicht. • Eine inhaltliche Übereinstimmung mit den sportfachlichen Zielen der Wintersportveranstaltung ist im Wesentlichen im Arbeitsprozess selbst abgebildet. • Die erworbenen Kompetenzen sind zu weiten Teilen auf den regulären Sportunterricht übertragbar, aber auch im zweiten Fach können sie angewendet werden. • Die Projekte sind so anzulegen, dass ansprechende Lernergebnisse mit erträglichem Aufwand medial zu realisieren sind und die LiV somit animiert werden, Videografie in eigenen Unterrichtsvorhaben mit Schülerinnen und Schülern anzuwenden. Im didaktischen Zentrum dieses Baustein steht die Kompetenz: Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst mit dem Fach Sport produzieren einen kurzen Lehrfilm (drei-fünf Minuten) zu einem ausgewählten sportdidaktischen Problem bezüglich des Alpinen Skilaufs. Neben den erwähnten fachdidaktischen Inhalten arbeiten die LiV an folgenden medientechnischen Inhalten: • Aufnahmetechnik von Sportaufnahmen o Geeignet zur Illustration von Bewegungs mustern o Geeignet zur automatischen computer gestützten Analyse von Bewegungen • Umgang mit digitalen Camcordern unterschiedlicher Bauart (Aufbau, Bedienung, Einstellungen) • Datentransfer auf Notebooks bzw. externe Festplatten • Informationen zu den unterschiedlichen Daten­formaten (mpeg, avi, mod, rm, mov…) und deren Umwandlung (z. B. mit SUPER, AnyVideoConverter oder anderen Konvertierungstools) • bearbeiten von Videofiles (Sequenzen ausschneiden und einfügen, einfacher Videoschnitt, ggf. mit Überblendungen, Tonaufnahmen, Nachvertonung, Titel/UntertitelEinblendung, Textseiten) mit WindowsMovie­maker oder ähnlichen Tools [Abb. 2] • Komprimierung von Videodaten (Videocodecs wie divx) Im Vorfeld des Wintersportkompaktseminars werden die LiV hinsichtlich ihrer medienpraktischen und mediendidaktischen Vorkenntnisse befragt. Ausgehend von den Lernvorausset41

Befragung zu Vorkenntnissen im Bereich Video (Aufnahme und Bearbeitung) Name:

Ich habe ...

Ja

Nein

Ja

Nein

Ja

Nein

Ja

Nein

Erfahrung im Umgang mit Videokameras im (Sport)-Unterricht. bereits einen eigenen Film gedreht. Grundkenntnisse in den unterschiedlichen digitalen Videoformaten (divX, mpeg, avi, mod ...) gute Kenntnisse in den üblichen Windowsfunktionen (copy & paste ...) Ich kann ... einen digitalen Camcorder bedienen. die Filme bzw. Rohdaten von einem Camcorder über eine USB-Schnittstelle auf ein Netbook überspielen. mit Hilfe eines Programms wie AnyVideoConverter, VLC oder Super ein Videoformat in ein anderes Videoformat konvertieren. aus der Vorlage eines Lehrbuches ein Drehbuch für einen kurzen Lehrfilm erstellen. Abbildung 2: Videoschnitt nach einem Skitag mit noch „frischen“ Aufnahmen

zungen, die exemplarisch als Kompetenzen formuliert sind (siehe unten), entwickelt sich eine jeweils adressatenorientiert angepasste Umsetzung der integrierten Medienschulung.

Die typischen Ich-Kann-Formulierungen bereiten die Kompetenzorientierung von eigenen Unterrichtsprojekten der LiV in den Ausbildungsschulen vor.

grundlegende Kenntnisse zur Filmgestaltung (Perspektiven etc.) auf ein eigenes kurzes Filmprojekt anwenden. einen geeigneten Standort für die Aufnahmen sportlicher Bewegungsabläufe mit relativ hoher horizontaler Geschwindigkeit (Lauf, Skifahren, etc.) finden, um aussagekräftige Videoaufnahmen zu erhalten.

Ich kann ... ein einfaches Videoschnittprogramm (z. B. Windows MovieMaker) bedienen. Filme in den MovieMaker importieren. Clips im MovieMaker beschneiden. Clips in eine Timeline einfügen und damit einen Film erstellen. Übergänge einbinden. Titel einblenden. Zusatzsoundspuren (Hintergrundmusik und Audiokommentare) in das Videoprojekt einbinden. Musik passend zum Film verändern (Bps, Länge, etc.)

Im Umgang mit Videobearbeitung bin ich

Ich kann ...

eher absoluter Anfänger

einen Camcorder

fortgeschrittener Laie geübter Anwender routinierter Experte Profi 42

ein Notebook von meiner Schule oder Privat mitbringen

43

Insgesamt sind während des Wintersportkompaktseminars fünf Bausteine zu jeweils 60-90 Minuten Arbeitszeit vorgesehen: 1. Medientechnische Einweisung: Bedienung der Camcorder, Aufnahmetechniken, Perspektiven usw. 2. Beginn der Projektphase (arbeitsteilig in Gruppen nach besonderem fachdidaktischen Interessenschwerpunkt): Umsetzung der fachdidaktischen Elementarisierung in ein Drehbuch für den Kurzfilm 3. Aufnahmen auf der Skipiste mit dem Camcorder 4. Einführung in den Videoschnitt und mediale Umsetzung im Kurzfilm 5. Präsentation der Ergebnisse und produktsowie prozessbezogene Evaluation inklusive einer Diskussion der Ergebnisse hinsichtlich der Umsetzungsmöglichkeiten in eigenen Unterrichtsvorhaben. Die fertigen Kurzfilme erreichen trotz des engen Zeitrahmens der Bearbeitungszeit ein sehr hohes Niveau [Abb. 3 - 6]. Allen Arbeitsgruppen gelingt es, die ausgewählten Lehrplaninhalte im Alpinen Skilauf medial ansprechend umzusetzen. Kriterien der Bildkompostion, der Wahl der Perspektive, der Einsatz

gestalterischer Elemente beim Schnitt, usw. werden zielführend umgesetzt. Die medientechnischen Kompetenzen der LiV werden signifikant weiterentwickelt. Durch den zukünftig verstärkten Einsatz der MoViO versprechen wir uns eine Reduzierung der technischen Schwierigkeiten, die in den ersten beiden Durchgängen des Wintersportkompaktseminars einen Teil der intrinsisch hohen Motivation der LiV eingeschränkt haben.

Abbildung 4 Verschiedene gestalterische Elemente werden eingesetzt — Screenshots von fertigen Clips der LiV

Platzhalter !!!

Abbildung 3 Kreativer Einsatz verschiedener Perspektiven

Abbildung 5 Beispielübungen werden gekonnt in Szene gesetzt. Die Kamera zeigt auch die Perspektiven des Skischülers. 44

45

das Seminar bestehen und eine regel­mäßige Wiederholung des Seminars auch im Wintersemester erprobt wird.

Abbildung 6 Kreativer Einsatz verschiedener Perspektiven

3. Microteaching und videogestützte Reflexion pädagogischer Standard­ situationen in einer Kooperations­ veranstaltung mit ­Studierenden Seit 2005 findet in jedem Sommersemester regelmäßig eine gemeinsame Veranstaltung des Studienseminars für Gymnasien in Oberursel und des Instituts für Didaktik der Physik der Universität Frankfurt am Main statt [Abb.7.].

Abbildung 7 Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst und ­Studierende für das Lehramt beobachten gemeinsam „Unterrichtsminiaturen“

Schon 2006 konnte nach der Pilotierung des Projektes auf der Frühjahrstagung des Fachverbandes Physik der DPG (Deutsche Physi­ kalische Gesellschaft) ein erstes verheißungsvolles Fazit gezogen werden [vgl. Korneck/ Sach 2006]. Die Veranstaltung wird von den Studierenden durchweg positiv angenommen. Insbesondere die Kooperation mit den LiV sowie der berufsqualifizierende Aspekt des Ausbildungssettings werden besonders wertgeschätzt, so dass mittlerweile Warte­listen für 46

Für die Konzeption eines Seminars, das für Referendare und Studierende gleichsam geeignet sein soll, waren die folgenden in einer Lehrerbildungsstudie [Merzyn 2005] als Belastungsfaktoren für Berufseinsteiger in der zweiten Phase (Stichwort „Praxisschock) erkannten genannten pädagogischen Schwierigkeiten maßgeblich: — Physikalische Unterrichtsinhalte erklären — Elementarisierung abstrakter physikalischer Ideen — Unterschiedlichkeit der Schüler gerecht werden — Interesse für Physik provozieren — Methodisch abwechslungsreich unterrichten — Zeitökonomisch experimentell arbeiten. Ähnlich wie im Wintersportkompaktseminar (s.o.) ein Thema aus der Unterrichtspraxis der Lehranfänger (Elementarisierung und Didak­ ti­sierung eines Lehrplaninhaltes) gewählt wurde, sollte auch das gewählte Seminar­ thema „Freihandexperimente“ einen Praxisbezug garantieren. Die jungen Naturwissenschaftslehrerinnen und -lehrer können die als besonders belastend empfundenen Komponenten des Lehrerhandelns in exponierter Weise trainieren. Zentrale kompetenzorientierte Ziele des Seminars sind: — Erklärungskompetenz erweitern, — Elementarisierung exemplarisch erproben und — den fachmethodisch reflektierten Einsatz von Experimenten im Physikunterricht praxisnah und zeitökonomisch aufbauen. Im Zentrum der gemeinsamen Ausbildungsveranstaltung von Studienseminar und Universität steht seitdem das Training didaktischmethodischer Reflexion anhand eigener Fallstudien. Dazu gehört sowohl die Selbstreflexion als auch die kollegiale Beratung durch Studierende und Referendare. Weitere Ziele sind die Evaluation pädagogischer Handlungsmuster in realen, authentischen Unterrichtssituationen, das Training professionellen Arbeitens im Team, die selbstverantwortliche Entwicklung der Lehrerpersönlichkeit. [siehe Korneck/Sach 2006]

in motivationspsychologischer Hinsicht [vgl. Deci/Ryan 1993] aus erwachsenpädagogischer­ Einsicht um mehrere Aspekte erweitert: — Auswahl der Unterrichtsgegenstände durch die Seminarteilnehmer (Autonomieerleben) — Passende Anbindung an die ausbildungsgemäßen Lern- und Lehrvoraussetzungen (Kompetenzerleben) — Berücksichtigung von kollegialen Beratungsstrukturen und der Planung von Unterricht im Team (soziale Einbindung) Durch die Anbindung an das seit Jahren erfolgreich in allgemein-pädagogischen Ausbildungsveranstaltungen erprobte Setting mit Microteaching und VUBpS (VUBpS Videogestützte Unterrichtsreflexion zur Bewältigung pädagogischer Standardsituationen) konnten erprobte didaktische Bausteine übernommen werden [im Detail Peukert/Sach 2005, im Über­ blick Sach/Reich 2010].

Die Referendare und Studierende entwickeln eigenständig kurze Unterrichtssequenzen zu selbst gewählten Freihandexperimenten, diskutieren sie in Gruppen und unterrichten sie in verschiedenen Klassen. Die Unterrichtssequenzen werden mit Hilfe der MoViO videografiert und ausgewertet. Besonderheiten dieses Projekts sind das durch kurze Unterrichtssequenzen komplexitätsreduzierte Unterrichten und das Einüben des Einsatzes multimedialer Technik zu Videofeedback. Der komplexitätsreduzierte Unterricht in realer, authentischer Lernumgebung ist charakterisiert durch — die kurze Unterrichtsdauer von 15 min an einem selbst gewählten Unterrichtsinhalt, — kleine Lerngruppen (10–15 Schülerinnen und und Schüler) an fremden Ausbildungsschulen ohne direkten Beurteilungszusammenhang, — eine kollegiale Beratung zwischen zwei themengleichen Durchgängen.

Eine Übersicht zum praktischen Ablauf gibt der folgende Zeitplan: Stunden

Zeit

Ablauf von

Gesamtzeit in Minuten

7.30

Aufbau [Abb. 8 ] Installieren der Videokamera [Abb. 9] Ändern der Sitzordnung

?

1.+2. Std.

„Miniaturen“ 1. Teil je ein Teilnehmer unterrichtet 12-15 Minuten zu einem Freihandversuch [Abb. 10]

75 (1. Hälfte der betroffenen Lerngruppe)



Besprechung mit SuS

15



PAUSE

3.+4. Std.

Kollegiale Beratung 1

80



Pause SuS einlassen

5

5.+6. Std.

„Miniaturen“ 2. Teil je ein Teilnehmer unterrichtet 12-15 Minuten zu einem Freihandversuch

75 (2. Hälfte der betroffenen Lerngruppe)



Besprechung mit SuS

15



Kollegiale Beratung 2

20



Abbau und Feedback

10

Das klassische Konzept des „Microteachings“ als Skilltraining aus den 70er-Jahren haben wir 47

Fensterseite Fensterseite

Kamera

P Kamera

Tür

Tafel

Abbildung 8 Geeignete Positionen der Camcorder zur Unterrichtsvideografie

Die kollegiale Beratung zwischen zwei themengleichen Durchgängen innerhalb des Vormittags an der Ausbildungsschule dient dem Austausch von Eigen- und Fremdbeobachtungen und damit auch der pädagogischdiagnostischen Kompetenzerweiterung der hospitierenden Kollegen. In einem non-direktiven Beratungsansatz („Beraten statt Belehren“) nehmen die Seminarteilnehmer und Fachleiter die Beratungsbedürfnisse der unterrichtenden Kollegen auf und verweisen zur Entschleunigung der Reflexion auf die Selbstevaluation mit Hilfe der Videofiles. Kleine methodische Aspekte können zwischen den Durchgängen (auch im Sinne eines Skilltrainings und einer „Rezeptologie“ für pädagogische Standardsituationen) besprochen und variiert werden. Damit ergibt sich quasi eine „Mini-Interventionsstudie“: Im zweiten Durchgang des Microteachings werden die vorgeschlagenen Änderungen zeitnah erprobt.

Überblick zum Seminarverlauf Bei einem Einführungstreffen wird das Seminarkonzept den teilnehmenden Studierenden erläutert und ein „Freihandexperiment“ exemplarisch untersucht.

Abbildung 9 Guten Unterricht im Blick — durch einen ­digitalen Camcorder

Abbildung 10 Motivierende Lehranfänger — motivierende Frei­hand­experimente, Interessierte Schülerinnen und Schüler 48

Die folgende gemeinsame Seminarsitzung von Referendaren und Kommilitonen dient der Vorbereitung der sog. Unterrichtsminiaturen. Neben einer Sachanalye („Wie erkläre ich das Experiment meinen Fachkollegen?“) steht die Didaktik des selbst gewählten Freihandex­ perimentes („Welche fachlichen und überfach­ lichen Kompetenzen der beteiligten Schülerinnen und Schüler will und kann ich in der kurzen Sequenz erweitern?“) inklusive der erwarteten Lernschwierigkeiten. Über die Detailplanung wird die Methodik der kurzen Unterrichtssequenz („Welche Medien und Methoden unter­ stützen den Lernprozess der Schülerinnen und Schüler möglichst funktional?“) diskutiert. Mit einer Simulation des Unterrichtseinstieges in die Unterrichtsminiatur wird die videogestützte Unterrichtsreflexion vorbereitet. An den sog. Unterrichtstagen (8-14 Uhr) findet an Ausbildungsschulen des Studienseminars (z.B. der Ernst-Reuter-Schule in Frankfurt als integrierter Gesamtschule mit zugehöriger Oberstufe) die Durchführung der Unterrichts-

miniaturen statt. Die Physiklehrer der Klassen, die mittlerweile bereits häufig selbst Teilnehmer an diesen Ausbildungsveranstaltungen waren, nehmen als Experten für die ausgewählten Lerngruppen an der Veranstaltung teil und beraten die Seminaristen. Eine Öffnung in die dritte Phase der Lehrerbildung, quasi als Mentorenschulung, hat sich dabei beinahe auto­matisch und organisch ergeben. In einer ausführlichen Auswertungssitzung (8 -14 Uhr) zu Semesterende werden die von den Studierenden und Referendaren selbstständig analysierten Videosequenzen präsentiert und kollegial besprochen. Neben allgemeinen Aspekten der Unterrichtsdurchführung wird insbesondere auf die Stellung des physikalischen Experiments in der Unterrichtsminiatur unter fachmethodischem Schwerpunkt geachtet. Gemeinsames Ziel einer kollegialen Fallberatung ist die Wahrnehmung und Reflexion von pädagogischen Standardsituationen, für die ein Pool von möglichen Handlungsoptionen entwickelt wird, die dann von Lehrkräften in realen Unterrichtssituationen situativ und adressatenbezogen ausgewählt werden können. Die an eine zeitgemäße Fachlehrer(aus)bildung adressierten Ansprüche an erfahrungsbasiertes und erfahrungserschließendes Lernen [Herrmann/Edelstein 2002, 201] wird durch videogestützte Ausbildungsveranstaltungen prinzipiell sehr gut umgesetzt.

4. Fazit Wir haben in diesem Beitrag vorgestellt, welche Ansprüche an die mediale Ausstattung der Studienseminare hinsichtlich digitaler Camcorder gestellt werden müssen und wie die praktische Umsetzung im Studienseminar

Oberursel mit Hilfe einer kompakten Mobilen Videoeinheit gelöst wurde. Exemplarisch referiert wurde der Nutzen von Camcordern in der Integration der Ausbildungsarbeit in zwei unterschiedlichen Unterrichtsfächern. Wenn die technischen Geräte vorhanden und die technischen Schwierigkeiten gelöst sind, kann die Arbeit mit digitalen Camcordern die kompetenzorientierte Lehrerausbildung effektiv unterstützen. Notwendig ist neben der technischen Ausstattung die pädagogische Einbettung in eine kontext- und kompetenzorientierte Ausbildungssituation. Hilfreich sind nach unseren Erfahrungen Projekte, in denen entweder — wie im Beispiel der Sportdidaktik- die Medienschulung in kreative, projektorientierte fachdidaktische Lernaufgaben integriert wird oder — wie in der Physikdidaktik — in denen die Videokamera die Weiterentwicklung der persönlichen Lehrkompetenzen direkt durch Selbstevaluation und kollegiale Fallberatung hinsichtlich pädagogischer Standardsituation und Handlungsoptionen unterstützt. Es konnte gezeigt werden, dass die digitale Videografie als Ausbildungsinstrument die Kooperation von verschiedenen Institutionen der Lehrerbildung im besonderen Maße fördert. Aufbauend auf den positiven Erfahrungen halten wir es für sehr sinnvoll, die Kooperation der an den verschieden Phasen der Lehrerbildung beteiligten Einrichtungen zu fördern und die verschiedenen Kompetenzen landesweit nutzbar zu machen. Wir sind überzeugt, dass das Studienseminar in Oberursel auch im Netzwerk der Kooperationspartner einen guten Beitrag liefern kann und bieten interessierten Partnern gerne technische und konzeptionelle Unterstützung an. Bitte kontaktieren Sie uns (siehe Kontaktdaten).

Ansprechpartner: Stefan Ruppert Studienseminar in Oberursel Karl-Hermann-Flach-Straße 15 B, 61440 Oberursel E-mail: [email protected] Michael Sach Studienseminar in Oberursel Karl-Hermann-Flach-Straße 15 B, 61440 Oberursel E-Mail: [email protected]

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Literaturverzeichnis: Deci, Edward L.; Ryan, Richard M. (1993): Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation und ihre Bedeutung für die Pädagogik. In: Zeitschrift für Pädagogik, Jg. 39, H. 2, S. 223–238. Herrmann, Ulrich; Edelstein, Wolfgang (Hg.) (2002): Wie lernen Lehrer ihren Beruf ? Empirische Befunde und praktische Vorschläge. Weinheim: Beltz (Reihe Beltz Pädagogik). Ilten, Veronika; Sach, Michael; Peukert, Detlef; (2005): „Digitales Portfolio“ im Rahmen von „Medien­profile im Studienseminar“. In: Amt für Lehrerbildung (Hg.): Medienbildung und ­Module. Wissenschaftliche Grundlagen und praktische Beispiele für die Integration der ­neuen Medien in das Arbeits­programm der Studienseminare. Ergebnisse und Erfahrungen des Prokjektes „Seminarprofile Medien­bildung“ im Rahmen der Landesinitiative Schule@Zukunft. Frankfurt/Main, S. 41–49. Korneck, Friederike; Sach, Michael (2006): Kooperation zwischen den verschiedenen Phasen der Physiklehrerausbildung im Rhein-Main-Gebiet. Überblick und Beispiel einer gemein­ samen Seminarver­anstaltung zu „Unterrichtsminiaturen mit Videofeedback“. In: Fachverband Didaktik der Physik (Hg.): ­Didaktik der Physik - Kassel 2006. CD zur Frühjahrstagung des Fachverbandes Didaktik der Physik in der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Berlin: Lehmanns . Meinel, K. Schnabel, G (2007).: Bewegungslehre –Sportmotorik. Aachen, S. 163ff.

Merzyn, Gottfried (2002): Stimmen zur Lehrerausbildug. Ein Überblick über die Diskussion; ­Hohengehren Merzyn, Gottfried (2005): Junge Lehrer im Referendariat. In: Der mathematische und naturwissenschaftliche Unterricht, Jg. 58, Nr. 1, S. 4–7. Peukert, Detlef; Sach, Michael: Microteaching und digitale Portfolios im Studienseminar. In [Stadler/Welzel 2005], S. 85ff Sach, Michael (2007): Neue Medien im Physikunterricht und der Physiklehrerausbildung —. Kompetenzerwerb in einer modularisierten Ausbildung. In: Fachverband Didaktik der Physik (Hg.): Didaktik der Physik — Regensburg 2007. CD zur Frühjahrstagung des Fachverbandes Didaktik der Physik in der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Berlin: Lehmanns. Sach, Michael (2010): Einstieg: Meine ersten Unterrichtserfahrungen mit Video. In: Reich, Kersten (Hg.): Lehrerbildung konstruktivistisch gestalten. Wege in der Praxis für ­Referendare und Berufs­einsteiger; [mit Methodenpool und umfassenden Materialien im ­Internet].

Aus- und Fortbildungsangebot zum kreativen Einsatz Neuer Medien im naturwissenschaftlichen Unterricht Ein Projekt des Studienseminars GHRF Fritzlar in Zusammenarbeit mit naturwissenschaftlichen Fachbereichen der Universitäten Gießen und Kassel Steffen Lenz

Einfache und kostengünstige Neue Medien im NWU nutzen (lassen) Beschreibung Die Fortbildung gliedert sich in drei Präsenz­ termine, die durch Blended Learning ergänzt werden und eine praktische Erprobung umrahmen. Es werden kostengünstige Soft- und Hardwarelösungen vermittelt. Sie stellen bewusst leicht handhabbare Lösungsvorschläge dar, die als Eisbrecher für den verstärkten Einsatz Neuer Medien dienen sollen. Die Kreativität sowie die vorhandene Bedienungskompetenz der Schülerinnen und Schüler sollen dazu verwendet werden, die gewünschten Fachinhalte zu transportieren. Die Einsatzmöglichkeiten reichen vom Dokumentieren über die Datenaufnahme bis hin zum Präsentieren und Wiederholen. Viele der vorgestellten Medien sind nicht speziell auf die Naturwissenschaften ausgerichtet, sodass ein Einsatz auch in anderen Unterrichtsfächern und Schulformen möglich ist. Im Rahmen eines Medienkonzeptes oder z. B. eines Medienportfolios könnten Schulen eine regelmäßige Nutzung ermöglichen. Des Weiteren werden an zahlreichen Stationen Gefahrenpotenziale im Umgang mit neuen Medien thematisiert.

Das Fortbildungskonzept Zielgruppen Das Fortbildungsangebot richtet sich an alle drei Phasen der Lehrerausbildung: In der ersten Phase können Studentinnen und Studenten ab dem 3. Semester im Rahmen regulärer Module (Universität Gießen, FB Chemie), der fachpraktischen Studien oder als eigenständiges Wochenendseminar (Universität Kassel, FB Chemie, Biologie und Physik) das Angebot wahrnehmen. In der zweiten Phase werden die Inhalte den LiV in den Fachmodulen bzw. in seminarinternen Modulen vermittelt. Kollegien der Ausbilderinnen und Ausbilder können in Form von internen Fortbildungen oder als Teilnehmer einer zertifizierten Fortbildungsmaßnahme teil­nehmen. Für die dritte Phase steht die Fortbildung als vom IQ zertifiziertes Anrufangebot (Veranstaltungs-Nr. 50561995) zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es Kooperationsveranstaltungen mit den medienpädagogischen Schulungen von „Kontextmedien“ an hessischen Schulen.

Stadler, Helga; Welzel, Manuela (2005) (Hg.): „Nimm doch mal die Kamera!“; Münster, (Waxmann­)

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51

Medienübersicht

Ansprechpartnerin/Ansprechpartner:

Thema

Medien

Einsatz durch Lehrer

Einsatz durch Schüler

Kosten

Webquest

Easywebquest.ch, wordpress.com

Animationen

+

o

keine

handelsübliche Präsentationssoftware

o

o

keine

Präsentationssoftware, Digitale Schultasche

+

+

keine

Vernier-Sensoren von Phywe oder NTL

+

+

höher

handelsübliche Tabellenkalkulation

+

o

keine

iStop-Motion (Mac) Helium Frog (Windows)

o

+

keine

Handyeinsatz im Unterricht

Handys und Bluetooth-Dongle

+

+

gering

Comics im Fachunterricht

Comic Creator, Online Comics

o

o

gering

Kostenlose Software-Werkzeuge

Digitale Schultasche Portable Apps

+

+

keine

Hot Potatoes Mediator

+

+

keine

Filmbearbeitung

iMovie (Mac) Movie Maker (Windows)

o

+

keine

Schwanenhalskamera

Systemsoftware

+

o

höher

Podcasts

Audacity, Handy mp3-Recorder,

+

o

gering

o = geeignet,

— = weniger geeignet

Quiz Messwerterfassung mit Sensoren Versuchsauswertung Stop-Motion-Trickfilme

Online-Test

+ = gut geeignet,

Ablauf der fortbildung 1. termin: einführung (etwa 4 stunden) Nach einem Theorieimpuls, bei dem die Bedeutung der neuen Medien im Alltag der Jugendlichen und der aktuelle Einsatz im Unterricht beleuchtet werden, lernen die Teilnehmer in einer Stationsarbeit die einzelnen Medien und die entsprechenden Unterrichtsbeispiele kennen. An jeder Station können Einführungsund Erweiterungsaufgaben durchgeführt werden. Auf dieser Basis machen sich die Teilnehmer ein genaueres Bild, mit welchem Medium sie sich intensiver beschäftigen möchten. 2. termin: Vertiefung (etwa 4 stunden) In einem Workshop arbeiten sich die Teilnehmer vertieft in die fachbezogene Handhabung des gewählten Mediums ein. Zu den entsprechenden Stationen gibt es Hinweise und Informationen über die Medienkompetenzen, die man den Schülerinnen und Schülern an dieser Stelle vermitteln kann.

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Erprobungsphase (mehrere Wochen): Die Teilnehmer erarbeiten Unterrichtsmaterialien und wenden sie in der Praxis an.

Studienseminar GHRF Fritzlar Herr Lenz Am Hospital 9, 34560 Fritzlar, Tel: 0 56 22 / 7 904 95 web: http://lakk.sts-ghrf-fritzlar.bildung.hessen.de/kfz/bau4/index.html E-mail: [email protected] Institut für Didaktik der Chemie Dr. Annette Geuther Heinrich-Buff-Ring 58, 35392 Gießen, Tel: 06 41 / 9 93 46 06 E-mail: [email protected] Arbeitsgruppe „Didaktik der Biologie“ Prof. Dr. Jürgen Mayer Universität Kassel, Didaktik der Biologie Heinrich-Plett-Straße 40, 34132 Kassel, Tel: 05 61 / 8 04 43 59 E-mail: [email protected] Kontextmedien Wilhelm-Leuschner-Straße 7, 64579 Gernsheim, Tel: 0 62 58 / 90 46 97 E-mail: [email protected] Arbeitsgruppe „Didaktik der Physik“ Prof. Dr. Rita Wodzinski Didaktik der Physik Heinrich-Plett-Straße 40, 34132 Kassel, Tel: 05 61 / 8 04 45 31 E-mail: [email protected] Arbeitsgruppe „Didaktik der Chemie“ Prof. Dr. David-S. Di Fuccia Didaktik der Chemie Heinrich-Plett-Straße 40, 34109 Kassel, tel: 0561-8044531 e-mail: [email protected]

3. termin: Präsentation Die Teilnehmer stellen ihre Ergebnisse vor und diskutieren didaktisch-methodische Aspekte wie beispielsweise: Welche Chancen aber auch Schwierigkeiten sehen Sie bei einer Umsetzung des Mediums im Ihrem Fach? Beschreiben Sie den didaktischen Mehrwert. Welche technischen Schwierigkeiten hatten Sie? Wie sehen die Einsatzmöglichkeiten durch die Lehrkraft bzw. durch die Schülerinnen und Schüler aus? Begründen Sie, für welche Jahrgangsstufen Sie das Medium für geeignet halten. Wie verhält es sich mit dem Zeit/Nutzen-Verhältnis (...wenn die Anwender in die Handhabung eingearbeitet sind)? Wie lange hält die Motivation an? Benennen Sie weitere Inhalte, für die Sie sich einen Einsatz vorstellen könnten. Welche Tipps würden Sie jemandem geben, der das Medium verwenden möchte?

übersicht über die stationen „Geht´s nicht auch mit einem normalen Thermometer?“ Aufnahme von Messwerten mit Hard- und software

teile der Messmethoden ist im Rahmen der Kompetenzorientierung durchaus gewünscht. einführungsaufgabe • Schließen Sie den mobilen Datenlogger per USB-Anschluss an den Laptop an und verbinden ihn ebenfalls mit dem Tempera-

Der Einsatz des Computers zur Datenerfassung ist im Alltag — und speziell später in der Berufswelt — für die Schülerinnen und Schüler eine Selbstverständlichkeit. Nach und neben der klassischen Messwerterfassung mit z.B. Thermometern, Tabellen und Diagrammen sollte es den Schülerinnen und Schülern ermöglicht werden, mit zeitgemäßen Messmethoden zu arbeiten. Der mobile Datenlogger bietet die Möglichkeit, auch in außerschulischen Lernorten naturwissenschaftliche Messungen durchzuführen. Eine Diskussion über Vor- und Nach53

tursensor. Messen Sie die unterschiedlichen Temperaturzonen einer Kerzenflamme. erweiterungsaufgabe • Wählen Sie aus dem vorhandenen Sensorenangebot aus und setzen Sie weitere Messszenarien (z. B. Beschleunigung im Aufzug, Strom-Spannungs-Kennungslinie, Spirometer, Leitfähigkeit usw.) um. Diese können dann im Unterricht erprobt werden.

„Aber das dürfen wir doch gar nicht benutzen!“ — Teil 1

„Aber das dürfen wir doch gar nicht benutzen!“ — Teil 2

„Was haben „Heftchen“ in meinem Unterricht zu suchen?“

Dateiübertragung an das Handy per bluetooth

Dateiübertragung an den laptop per bluetooth

comics im unterricht

Nahezu alle Schülerinnen und Schüler besitzen ein Handy und können bereits per Bluetooth Dateien austauschen. Das Handy ist bei ihnen mittlerweile als Aufnahme- und Abspielgerät von Video- und Audiodateien etabliert; die Verwendung in der Schule ist jedoch häufig untersagt.

Statt einen Versuchsaufbau per Zeichnung oder Beschreibung zu dokumentieren, können die Schülerinnen und Schüler auch alternativ ihre Handykamera verwenden, um das Bild in ihrem Protokoll zu verwenden.

„Trickfilme...während der Unterrichtszeit?“ Denken und Animieren mit stop-Motion Bei der Erstellung einer Animation müssen sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit den zu vermittelnden Fachinhalten befassen, um sie korrekt darstellen zu können. Die Umsetzung kann z.B. in Form der Animation eines Modells oder eines Zeitrafferfilms erfolgen. Der Umgang mit der benötigten Soft- und Hardware ist leicht erlernbar, um schnell in den Arbeitsprozess einsteigen zu können. beispiele chemie: Halogen Song (http://www.youtube. com/watch?v=Qvs4NTB71uY) Physik: Atommodelle (http://www.youtube. com/watch?v=B07es4OLJLA) biologie: Biologie für Fortgeschrittene (http:// www.youtube.com/watch?annotation_id=an notation_62705&v=AkMdZPsM4No&feature =iv) Zeitrafferfilm: Königin der Nacht (http://www. youtube.com/watch?v=GKqtkxO0PqM) einführungsaufgabe • Erstellen Sie mit Bastelmaterialien und Spielzeug eine kurze Animation zu einem beliebigen Thema (z.B. fahrender Zug, Wippe). Verwenden Sie dazu die mini DVVideokamera, einen Laptop mit DV-Eingang und die Software iStopmotion (Mac) oder Hellium Frog (Windows). erweiterungsaufgaben • Bearbeiten Sie den erstellten Filmen mit einer Videoschnittsoftware (Movie Maker oder iMovie) • Erstellen Sie einen Zeitrafferfilm

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einführungsaufgabe • Übertragen Sie einen, zu Ihrem Unterrichtsfach passenden, Podcast per BluetoothFunktion des Laptops an ein Handy (Rechtsklick auf die entsprechende Datei und „Senden an ➝ Bluetooth“ auswählen). Verteilen Sie in Ihrer Arbeitsgruppe den Podcast mit den Handys weiter und hören Sie sich ihn an. erweiterungsaufgaben • Dokumentieren und bewerten Sie z. B. die Handhabung, die Klangqualität und die aufgetretenen technischen Probleme. • Welche Kriterien gelten Ihrer Meinung nach für einen „guten“ Podcast? • Suchen Sie weitere Podcasts im Internet oder erstellen Sie selbst einen. Bearbeiten Sie die Tondateien mit z.B. Audacity (s. Digitale Schultasche).

einführungsaufgabe • Machen Sie ein beliebiges Foto und übertragen Sie es per Bluetooth auf einen Laptop oder ein anderes Handy. Sollte die Datenübertragung nicht gelingen, verwenden Sie das Datenkabel des Mobilfunkgerätes oder einen Adapter für z.B. Micro-SD Speicherkarten. erweiterungsaufgaben • Schießen Sie ein Foto eines Versuchaufbaus/Modells und übertragen Sie es per Bluetooth an den Laptop. Fügen Sie es anschließend in ein Textverarbeitungsprogramm ein und beschriften Sie es mit den Zeichnungswerkzeugen.

Die erneute Beschreibung eines fachbezogenen Sachverhaltes kann als notwendige Übung und Wiederholung angesehen werden. Durch die Form der Darstellung als Comic werden andere Lernkanäle der Schülerinnen und Schüler angeregt. Auch hier wird durch die ungewöhnliche Wahl des Mediums bzw. durch die Begrenzung auf eine maximale Bilderanzahl eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema gefordert. Zeichnerisch begabte Schüler dürfen natürlich selber zeichnen! einführungsaufgabe • „Spielen“ Sie mit den Einstellungsmöglichkeiten (Figuren, Hintergründe, Sprechblasen, Gegenstände, Formaten, Seiten- und Bilderzahl usw.) des Programms „Comic Creator“ bzw. der Angebote auf den Seiten: http://www.wittycomics.com/make-comic. php http://www.stripcreator.com/make.php erweiterungsaufgabe • Erstellen Sie einen Comic (maximal sechs Bilder) zu einem frei wählbaren Thema (z. B. Gentechnik, Regeln im NaWi-Unterricht).

links zu Podcasts feed://www.corporate.basf.com/de/podcast/ reporter.xml http://www.hr-online.de/website/radio/hr2/ index.jsp?rubrik=22844 http://www.in2minuten.com/ http:feed://podcast.wdr.de/quarks.xml http://podcast.wdr.de/maus.xml http://podcast.wdr.de/wissenmachtah.xml

Quelle: http://www.stripcreator.com/make.php

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„Vorsicht, heiß und fettig... und schnell zubereitet!“ Selbstkontrolle durch Hot Potatoes Autorenprogramme bieten den Lehrerinnen und Lehrern die Möglichkeit, ihre elektronische Lernumgebung selbst zu gestalten und sie so an die Lerngruppe und den eigenen Unterricht anzupassen. Schülerinnen und Schüler können eigene Fragen und Rätsel erstellen. Mit „Hot Potatoes“ kann man unkompliziert Lückentexte (JCloze), Bild-Zuordnungen (JMatch), Kreuzworträtsel (JCross), Schüttelsätze (JMix), freie Texteingabe (JQuiz) und eine Kombination aus allen Übungen (Masher) erstellen. Gegen eine Gebühr kann die Lehrkraft einen virtuellen Klassenraum einrichten und die Ergebnisse der Lerngruppe im Internet verfolgen. Einführungsaufgabe • Erstellen Sie ein einfaches Kreuzworträtsel: Zuerst die Lösungsworte eingeben, dann die dazugehörigen Umschreibungen ergänzen und zuletzt über das Spinnennetzsymbol eine durch jeden Internet-Browser lesbare HTML-Seite erzeugen. Beurteilen Sie den Aufwand und den Kompliziertheitsgrad für Lehrende und Lernende. Erweiterungsaufgabe • Erstellen Sie ein JMix zu einem Themengebiet Ihrer Wahl. • Binden Sie es in ein Webquest ein.

„Es kann auch mehr als schlecht animierte Vorträge?“ Das eigene Chemiequiz „Wer wird Millionär?“ ist vermutlich jeder Schülerin und jedem Schüler bekannt. Der Reiz, ein ähnliches Quiz bestehen zu können, ist groß. Sie müssen ihr Wissen und ihre Kreativität anwenden, wenn sie eigene Fragen sowie korrekte und inkorrekte Antworten entwerfen müssen. Einführungsaufgabe • Spielen Sie das Organik-Quiz (http://lakk. sts-ghrf-fritzlar.bildung.hessen.de/kfz/ bau4/nmmat/index.html) durch. Was hat Ihnen gefallen, was vermissen Sie? 56

Erweiterungsaufgaben • Erstellen Sie mit einer Präsentationssoftware ein eigenes Kurz-Quiz (sechs Fragen). Wenn Sie unsicher sind, können Sie unter der gleichen Quelle das vorbereitete „Quiz leer“ als Vorlage verwenden. • Fertigen Sie ein komplettes Quiz zu Ihrem Lernthema an. Versuchen Sie, die 50:50-, Publikums- und Telefonjoker einzubauen.

„Klappe! ‘Hollywood für Anfänger‘, die Erste!“

das Wachstum verschiedener Pflanzen, Zerfallskurven, Zeitmessung,...).

Eigene Kurzfilme drehen und schneiden

Einführungsaufgabe • Messen Sie die Ausdehnung einer Spiralfeder oder eines Gummiringes. Tragen Sie die Werte in eine Spalte der Exceltabelle ein und lassen Sie den Graphen simultan dazu entstehen. Vergleichen Sie Ihre Messkurve mit denen anderer Gruppen.

Einen Sachverhalt als eigenen Film darstellen bzw. die Nachbearbeitung der mit Video- oder Handykamera erstellten Materialen ist durch die Leistungsfähigkeit der heutigen Hard- und Software auch für Laien möglich. Das Einfügen von Vor- oder Abspann, eines Zwischentitels oder Verfremdungen ist im wahresten Sinne kinderleicht. Hierfür gibt es zwar viele Programme in allen Preissegmenten. Für die einfache Handhabung in der Schule bieten sich jedoch zwei kostenlose Programme an: MovieMaker (Windows) und iMovie (Mac).

Erweiterungsaufgabe • Vergleichen Sie die Vor- und Nachteile der Handhabung mit der Aufnahme von Messwerten mittels Sensoren oder per Tabelle oder selbst gezeichneter Messkurve.

Beispiele (entweder anklicken oder auf dem Laptop unter „PKF ➝ Filme“ anschauen) Atomic theory rap (http://www.youtube.com/watch?v=ZnKqiojoF JU&playnext=1&list=PL2BAF78501CB5BFC9) „Googelt doch mal ´was zu...“ Nicht mehr „Lost im Hyperspace“, dank Webquests Nach dieser Aufforderung erhalten die Lehrpersonen und die Schülerinnen und Schüler vermutlich alles Andere als die gewünschten, sinnvollen Ergebnisse. Denn ein sinnvoller und effektiver Umgang mit der Ergebnisseite der Suchmaschine, dem Verfolgen der nütz­ lichen Links, dem Überfliegen der Texte, dem Klären von Fremdwörtern und dem Ausdruck der gewünschten Inhalte will angeleitet und geübt sein. Webquests bieten vor allem in ungeübten Lerngruppen eine Möglichkeit, eine Unterrichtssequenz oder z.B. eine Langzeitaufgabe mit einer gezielten Internetrecherche zu verbinden. Einführungsaufgabe • Rufen Sie auf http://www.easywebquest.ch das Webquest Nr. 4570 auf (Kennwort: Fritzlar) und folgen Sie den Anweisungen. Erweiterungsaufgabe • Legen Sie ein eigenes Webquest zu Ihrem Thema an (auf easywebquest.ch oder wordpress.com). Suchen Sie Quellen, erstellen Sie Texte, html-Seiten und fügen Sie sie in das eigene Webquest ein.

Einführungsaufgabe • Auf dem Laptop befinden sich vorgefertigte Film-Schnipsel (Clips). Bringen Sie diese in die richtige Reihenfolge, indem Sie die Schnipsel aus dem Clip-Bereich in die Filmleiste ziehen. Verändern Sie die Länge der Clips und ergänzen Sie zur Erläuterung des Films passende Zwischentitel. Erweiterungsaufgabe • Übertragen Sie einen eigenen Film in den Laptop. Ergänzen Sie Titel, Übergänge und selbst gesprochenen Text.

„Ach, so sieht Eure Messkurve aus!“ Auswertung von Messwerten mit Tabellenkalkulation Zur Würdigung der Schülertätigkeit dient u. a. die gestaffelte Präsentation der Messwerte ausgewählter Arbeitsgruppen an der Tafel oder per Overheadfolie. Eine Auswertung per Tabellenkalkulation hingegen ermöglicht einen sofortigen Vergleich sämtlicher Schülergruppen und das zusätzlich in graphischer Form. Als Beispiele wären alle Schülerexperimente zu nennen, in denen Messreihen erzeugt werden (z. B., Verdampfen von Wasser,

„Haben Sie etwa Ihren Rasierer mitgebracht?“ Podcasts und Audiodokumentation Texte schreiben, Plakate erstellen, Merksätze formulieren, Protokolle anfertigen etc. stellen für die Lerngruppe eine Möglichkeit dar, Lernergebnisse für sich und die Mitschüler zu gestalten. Die Neuen Medien erweitern die Form der Darstellung um visuelle und auditive Aspekte. Fertige Podcasts (s. http://lakk.stsghrf-fritzlar.bildung.hessen.de/kfz/bau4/nmli/ index.html) stellen eine rezeptive Möglichkeit dar. Bei der Erstellung durch die Schülerinnen und Schüler werden jedoch deutlich mehr Kompetenzen gefördert. Einführungsaufgabe • Verwenden Sie eines der digitalen Aufnahmegeräte (oder z. B. Ihr Handy), um einen einfachen Sachverhalt (z. B. wichtige Sicherheitsregeln im naturwissenschaftlichen Unterricht) zu doku­mentieren. • Hören Sie sich das Ergebnis per Kopfhörer oder auf einem Laptop an. 57

erweiterungsaufgaben • Setzen Sie das Aufnahmegerät ein, um die Lesefähigkeiten von Schülerinnen und Schülern zu dokumentieren. • Setzen sie das Aufnahmegerät zur (Nach-) Vertonung von selbst gedrehten Filmen ein.

PArtNer IM NetZwerk MeDIeNseMINAre (2011) Matthias Kraus

Amt für lehrerbildung (Projektleitung)

cornelsen Verlag Herr wagner

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Haus des lebenslangen lernens (Hll)

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Hessischer rundfunk

kontextmedien Gbr

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Notizen

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Hessisches Kultusministerium

Amt für Lehrerbildung Stuttgarter Straße 18-24 60329 Frankfurt am Main www.afl.hessen.de