Netzwerk Hygiene in Sachsen-Anhalt HYSA Umsetzung in der Praxis
Dr. Silvia Fanghänel Praxis für Hygienemanagement Halle/ S. Krankenhaushygiene
HYSA-Merkblätter
Verabschiedung in der Hygienekommission
HYSA-Merkblätter
einarbeiten als: Anhang Merkblätter im Hygieneordner
AG Öffentlichkeitsarbeit: andere Möglichkeiten des Einfügens in den Hygieneordner werden geprüft
Ergänzungen zu HYSA-Merkblättern
spezifische, hausinterne Regelungen, die nicht berücksichtigt sind, als Anhang oder Anlage zum Merkblatt mitführen
Einheitlicher Standard für Sachsen-Anhalt krankenhaushygienische Interpretationen von mikrobiologischen Befunden durch Labore als Service
adäquate Empfehlungen zu HYSA Labore aus Sachsen-Anhalt
ja
Labore aus anderen Bundesländern
?
(wenn Empfehlungen nach RKI – dann keine signifikante Differenz)
Einheitlicher Standard für Sachsen-Anhalt krankenhaushygienische Empfehlungen von Verbänden und anderen Institutionen in Sachsen-Anhalt
adäquate Empfehlungen zu HYSA Dokumente, die bereits vorliegen, sollten an die Arbeitsgruppen von HYSA heran getragen werden
Merkblatt zum Umgang mit MRSA-Patienten im Krankenhaus
Erreger
Methicillin resistenter Staphylococcus aureus
Übertragung
Schmierinfektion (Kontaktinfektion)
Meldung
Meldung an Hygienefachkraft Arztmeldung bei Häufung nosokomialer Infektionen mit epidemischem Zusammenhang (§ 6 Abs. 3 IfSG) an das zuständige Gesundheitsamt Labormeldung beim Nachweis im Blut oder Liquor (§ 7 IfSG) an das zuständige Gesundheitsamt
Mikrobiologische Untersuchung
Aufnahmescreening: auf MRSA sollen mindestens untersucht werden: - Patienten mit bekannter MRSA-Anamnese - Patienten mit Krankenhausaufenthalt/ Rehamaßnahmen (auch im Ausland) in den zurückliegenden 12 Monaten - Patienten aus Einrichtungen (z. B. Pflegeheime)/ Regionen mit bekannt hoher MRSA-Prävalenz - Patienten mit chronischen Wunden, tiefen Weichteilinfektionen erhöhtes MRSA-Risiko besteht u.a. auch bei Patienten mit: - liegendem Katheter (Blasenkatheter, PEG etc.) - Antibiotikatherapie innerhalb der letzten 6 Monate - Dialysepflichtigkeit - MRSA-infizierten/ besiedelten Personen im häuslichen Umfeld - direktem (beruflichem) Kontakt zu Tieren in der landwirtschaftlichen Tierproduktion
Mikrobiologische Untersuchung
Untersuchung bei Kontakt: bei Patienten, die Kontakt zu Mitpatienten mit Nachweis von MRSA hatten (z. B. im gemeinsamen Patientenzimmer), erfolgt ein (Rachen-) NasenAbstrich
Kontrolle Sanierungserfolg: – ab 72 Stunden nach Sanierungs-/Therapieende täglich, bis 3 x negativer Kulturbefund bei allen vormaligen Nachweisorten; bei erneutem MRSANachweis ggf. weiterer Sanierungsversuch (max. 3 x), neuerliche Kontrolluntersuchung erst danach
Mikrobiologische Untersuchung
Screening-Abstrichorte: – Nase-/Rachen-Abstrich „gepoolter“ Abstrich möglich (1Tupfer für Rachen - Nase re. - Nase li.) – ggf. Wundabstrich(e) – ggf. Katheterabstrich
Aufhebung der Schutzmaßnahmen
nach erfolgreicher Kontrolle des Sanierungserfolgs (s. o.)
Grundsätzlich für alle Desinfektionsmaßnahmen VAH-gelistete Mittel verwenden
Händehygiene
– hygienische Händedesinfektion vor und nach jedem Patientenkontakt – generell nach dem Tragen von Einmalhandschuhen – nach Kontakt mit erregerhaltigem Material
Isolierung
Einzelzimmer mit separater Toilette, ggf. Nachtstuhl Kohortenisolierung möglich (Sanierungsstand und Resistogramm beachten)
Schutzausrüstung
Anlegen vor Betreten und Ablegen vor Verlassen des Isolierzimmers: Schutzkittel (z. B. Einwegschutzkittel), Einmalhandschuhe, Mund-Nasen-Schutz
Pflege-/Behandlungs- und patientenbezogener Einsatz (z. B. von Untersuchungsmaterialien Blutdruckmanschette, Stethoskop und Thermometer) Flächendesinfektion
alle Kontaktflächen medizinischer Geräte sind nach dem Einsatz am Patienten zu desinfizieren, Wischdesinfektion (sattnass - nicht sprühen!) patientennaher Flächen, dazu Einmaltuch benutzen Produkt: …………………………
Instrumentendesinfektion
Trockenentsorgung im geschlossenen Behälter bevorzugt maschinelle Aufbereitung in der Zentralen Sterilgutversorgungsabteilung (ZSVA) manuelle Aufbereitung: Produkt: …………………………
Geschirr
im geschlossenen Transportwagen oder im Container zur zentralen Küche transportieren sofortige Reinigung im Geschirrspüler (mindestens bei 65°C)
Waschschüsseln
maschinelle Aufbereitung Tipp: im Steckbeckenspüler manuelle Aufbereitung: Produkt:……………..
Steckbecken
maschinelle Aufbereitung im Steckbeckenspüler
Wäsche
Wäsche im Patientenzimmer im Wäschesack als normale Krankenhauswäsche entsorgen, Transport im flüssigkeitsdichten Sack
Abfallentsorgung
im Patientenzimmer im geschlossenen Behältnis entsorgen (AS 180104 Abfallgruppe B)
Schlussdesinfektion
Produkt: ………………………… Einhaltung der Einwirkzeit zur Schlussdesinfektion gehört z. B.: – Bettenaufbereitung – Decken und Kissen der Wäscherei zuführen – angebrochene und ungeschützt gelagerte Verbrauchsmaterialien/ Medizinprodukte, die nicht zu desinfizieren sind, sind zu verwerfen – ggf. Sicht- und Blendschutz abnehmen
Patientenakte
(elektronisch) markieren für Wiederaufnahmen und zur zeitnahen Einleitung entsprechender Hygienemaßnahmen
Besondere Maßnahmen Operative Eingriffe
am Ende des OP-Programms
Verlegung/Entlassung
Nach Möglichkeit erst Sanierung oder Behandlung, dann operative Eingriffe durchführen. Mitteilung: vorab telefonisch, schriftlich gemäß MRE-Überleitungsbogen (Therapie/Sanierungsstatus) an weiterbehandelnde Einrichtungen
Transport des Patienten vor und nach dem Transport: Bettgiebel am Kopfund Fußende wischdesinfizieren, Patienten mit frischen Bettlaken abdecken und möglichst bei nasopharyngealer Besiedlung Mund-Nasen-Schutz anlegen, Transportpersonal trägt bei engem Patientenkontakt Schutzkleidung
Sanierung
bei Besiedlung des Nasen-Rachen-Raumes: Nase: Mupirocinsalbe (wenn sensibel) 3 x täglich 5 Tage bei Resistenz: Alternativpräparate (Apotheke) Produkt: ………………………… Rachen: Spülungen mit antiseptischer Lösung z. B. Chlorhexidin-Lösung 2 % 3 x täglich für 5 Tage Produkt: ………………………… wenn Ganzkörperwaschung, dann Verwendung von antiseptischer Waschlotion z. B. Octenidin Waschlotion ………………..
Aufklärung des Patienten zur Verhinderung der Rekolonisierung während der Sanierung
siehe Informationsblatt für betroffene Patienten und Angehörige
Zusammenkommen ist ein Gewinn. Zusammenbleiben ist ein Fortschritt. Zusammenarbeiten ist ein Erfolg. Henry Ford I.