Konzernabschluss

H&K AG, Oberndorf/Neckar

KONZERNBILANZ TEUR

Sachanlagen Immaterielle Vermögenswerte - Firmenwert Immaterielle Vermögenswerte - Sonstige Sonstige Finanzanlagen u. Derivate Latente Steueransprüche Summe langfristige Vermögenswerte Vorräte Geleistete Anzahlungen auf Vorräte Geleistete Anzahlungen auf sonstige Vermögenswerte Sonstige Darlehen, Investitionen u. Derivate Steuerforderungen Forderungen aus Lieferungen u. Leistungen Sonstige Vermögenswerte Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Summe kurzfristige Vermögenswerte Summe Aktiva Eigenkapital Grundkapital Kapitalrücklage Sonstige Rücklagen und Ergebnisvortrag Summe Eigenkapital Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten Rückstellungen für Pensionen u. ähnliche Verpflichtungen Rückstellungen Latente Steuerschulden Summe langfristige Verbindlichkeiten Kontokorrentlinie Verbindlichkeiten aus Lieferungen u. Leistungen Sonstige Verbindlichkeiten Erhaltene Anzahlungen Rechnungsabgrenzungen Rückstellungen für Steuern vom Einkommen und Ertrag Sonstige Rückstellungen Summe kurzfristige Verbindlichkeiten Summe Verbindlichkeiten Summe Eigenkapital und Verbindlichkeiten

 

Ziffer 17 16 16 18 15 19 20 20 18,36 20 20 21

22 25 23 24 15 25 26 26 27

24

31.12.15

31.12.14

41.533 5.149 27.587 2.197 19.005 95.470 77.248 55 463 6.861 939 30.798 555 17.838 134.758 230.228

46.803 5.149 27.195 2.817 19.913 101.877 92.870 67 841 5.096 1.630 26.864 1.781 31.702 160.850 262.727

21.000 9.920 (180.618) (149.698)

21.000 9.920 (205.218) (174.298)

244.310 61.755 4.468 22.124 332.658 12.467 10.395 1.069 4.129 19.208 47.267 379.925 230.228

289.573 66.069 6.354 21.603 383.599 15.000 14.232 10.025 1.503 30 3.031 9.605 53.427 437.025 262.727

H&K AG, Oberndorf/Neckar

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG DES KONZERNS FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS ZUM 31. DEZEMBER TEUR

Ziffer

2015

Umsatzerlöse Umsatzkosten Bruttoergebnis vom Umsatz

6 7

176.972 (129.844) 47.128

155.156 (98.650) 56.505

Forschungs- und Entwicklungskosten Vertriebskosten Allgemeine Verwaltungskosten Sonstige betriebliche Erträge Sonstige betriebliche Aufwendungen Betriebsergebnis

8 9 10 11 12

(3.716) (23.391) (17.220) 3.240 (13.321) (7.280)

(2.800) (23.120) (21.659) 7.354 (2.655) 13.626

14

2.947 75 4.506 5.541 55.052 68.121

6.567 9 200 6.548 13.324

Zinsaufwendungen Aufzinsung von langfristigen Verbindlichkeiten Bewertung von Anleihetilgungsklauseln Aufwendungen aus der Bewertung von sonstigen Derivaten Aufwendungen aus der Bewertung von Investitionen Aufwendungen aus Kursdifferenzen Sonstiges Finanzaufwendungen

14

(28.990) (3.485) (1.300) (2) (1.053) (252) (35.082)

(28.446) (4.840) (0) (6.211) (840) (197) (40.534)

Finanzergebnis

14

33.038

(27.210)

25.759

(13.585)

(3.581) 22.177

(2.484) (16.069)

22.177 1,06

(16.069) (0,77)

Zinserträge Abzinsung von langfristigen Verbindlichkeiten Erträge aus der Bewertung von Anleihetilgungsklauseln Erträge aus Anleiherückkäufen Erträge aus Kursdifferenzen Erträge aus der Bewertung von Investitionen Finanzerträge

Ergebnis vor Ertragsteuern Ertragsteuern Gewinn / (Verlust) Den Anteilseignern der H&K AG zuzurechnen Ergebnis je Aktie (Euro)

 

15

22

2014

H&K AG, Oberndorf/Neckar

GESAMTERGEBNISRECHNUNG DES KONZERNS FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS ZUM 31. DEZEMBER TEUR

Ziffer

Gewinn / (Verlust)

2015

2014

22.177

(16.069)

2.722

(10.180)

Sonstiges Ergebnis Versicherungsmathematische Gewinne / (Verluste) aus sonstigen leistungsorientierten Verpflichtungen

23

Latente Steuern

15

Posten, die nie in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden Umrechnungsunterschiede für ausländische Geschäftsbetriebe Latente Steuern

1.968

 

2.822 (7.357)

22

456

627

15

-

-

456

627

Posten, die in den Gewinn oder Verlust umgegliedert wurden oder werden können Sonstiges Ergebnis, Netto

(755)

22

2.423

(6.730)

Gesamtergebnis

24.601

(22.799)

Den Anteilseignern der H&K AG zuzurechnen

24.601

(22.799)

H&K AG, Oberndorf/Neckar

EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG DES KONZERNS FÜR DIE ZEIT VOM 31. DEZEMBER 2013 BIS ZUM 31. DEZEMBER 2015

TEUR Stand am 31.12.2013 Umwandlung von Rücklagen Gesamtergebnis Stand am 31.12.2014 Gesamtergebnis Stand am 31.12.2015

 

Grundkapital (bis April 2014 Stammkapital)

Kapitalrücklage

Rücklage für Umrechnungsdifferenzen

Rücklage für leistungsorientierte Verpflichtungen

Ergebnisvortrag

Konzerneigenkapital

(721)

(6.441)

(154.292)

(151.499)

36

9.920

20.964

-

-

-

-

627

21.000

9.920

21.000

-

(20.964)

-

(7.357)

(16.069)

(22.799)

(95)

(13.798)

(191.325)

(174.298)

-

456

1.968

22.177

24.601

9.920

361

(11.831)

(169.148)

(149.698)

H&K AG, Oberndorf/Neckar

KAPITALFLUSSRECHNUNG DES KONZERNS FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS ZUM 31. DEZEMBER TEUR

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit Periodenergebnis Bereinigung von: Abschreibungen Sachanlagen Abschreibungen immaterielle Vermögenswerte (Auf-) Abwertung von Investitionen Netto-Zinsergebnis (Auf-) Abwertung von Derivate (Gewinne)/Verluste aus dem Abgang von Sachanlagen (Gewinne)/Verluste aus dem Rückkauf von der eigene Anleihe Ertragsteueraufwand

Ziffer

17 16 14,18 14 14 11,12 14 15

Veränderungen Vorräte Veränderungen Ford. a. L. u. L. und sonstige Forderungen Veränderungen Anzahlungen Veränderungen Verb. a. L. u. L. und sonstige Verbindlichkeiten Veränderungen Rückstellungen Gezahlte Ertragsteuern Netto Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit Cashflow aus Investitionstätigkeit Erhaltene Zinsen Erlöse aus dem Verkauf von Sachanlagen Erlöse aus dem Verkauf von Wertpapieren Erwerb Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte Netto-Investitionen in Darlehen Erwerb von sonstigen Wertpapieren Aktivierte Entwicklungsleistungen Netto Cashflow aus Investitionstätigkeit Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Inanspruchnahme Kreditlinie Tilgung von Kreditlinieziehungen Rückkauf der eigenen Anleihe Gezahlte Zinsen Netto Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Zahlungswirksame Veränderungen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 01. Jan. Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen Wertänderungen auf die Zahlungsmittel Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 31. Dez.

 

15

36 18 16,17 36 18 16

25 25 25 25

21

2015

2014

22.177

(16.069)

8.108 1.360 (55.050) 29.704 1.300 (61) (4.506) 3.581 6.614 19.272 (2.356) 415 (6.665) 4.754

7.890 912 6.211 26.906 (200) 75 2.484 28.211 (7.621) 37.056 3.208 (17.138) (13.018)

22.033 (316) 21.718

30.698 (3.107) 27.591

25.548 95 (2.669) 32.958 (2.425) (1.688) 51.819

214 29 457 (5.919) 3.732 (385) (3.771) (5.642)

15.000 (30.000) (42.830) (29.838) (87.668) (14.131) 31.702

15.000 (28.617) (13.617) 8.332 23.005

267 17.838

365 31.702

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2015 Inhalt Allgemeine Angaben

3

(1)

Darstellung des Konzernabschlusses

3

(2)

Genehmigung des Vorstands

3

(3)

Übereinstimmung mit den IFRS Rechnungslegungsgrundsätzen

3

(4)

Konsolidierungskreis

5

(5)

Zusammenfassung der wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Konsolidierungsmethoden Währungsumrechnung Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Geschäfts- oder Firmenwert Immaterielle Vermögenswerte Sachanlagen Wertminderung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten Finanzinstrumente Vorräte Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte Rückstellungen für Pensionen und ähnliche leistungsorientierte Verpflichtungen Sonstige lang- und kurzfristige Rückstellungen Leasingverhältnisse Ertrags- und Aufwandsrealisierung Forschungs- und Entwicklungskosten Fremdkapitalkosten Ertragsteuern und latente Steuern Eventualschulden und Eventualforderungen Gebrauch von Schätzungen und Annahmen

Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

6 6 6 7 7 8 8 9 9 13 13 13 13 14 14 15 15 15 16 16 17

(6)

Umsatzerlöse

17

(7)

Umsatzkosten

17

(8)

Forschungs- und Entwicklungskosten

17

(9)

Vertriebskosten

17

(10) Allgemeine Verwaltungskosten

18

(11) Sonstige betriebliche Erträge

18

(12) Sonstige betriebliche Aufwendungen

18

(13) Analyse nach Art der Aufwendungen und EBITDA

19

(14) Finanzergebnis

19

(15) Ertragsteuern

20

Angaben zur Bilanz

23

(16) Immaterielle Vermögenswerte

23

(17) Sachanlagen

25

(18) Langfristige Finanzanlagen und Derivate sowie kurzfristige Darlehen, Investitionen und Derivate

26

(19) Vorräte

26

(20) Forderungen, geleistete Anzahlungen und sonstige Vermögenswerte

27

(21) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

28

(22) Eigenkapital und Ergebnis je Aktie

29

1 

H&K AG, Oberndorf/Neckar (23) Rückstellungen für Pensionen Versorgungsverpflichtungen

und

ähnliche

leistungsorientierte

(24) Sonstige lang- und kurzfristige Rückstellungen

33

(25) Finanzverbindlichkeiten und Kreditlinien

34

(26) Verbindlichkeiten

39

(27) Erhaltene Anzahlungen

39

Sonstige Angaben

2 

30

40

(28) Finanzielles Risikomanagement Währungsrisiko Zinsänderungsrisiko Rohstoffpreisrisiko Kreditrisiko Liquiditätsrisiko Kapitalmanagement

40 40 41 41 41 42 43

(29) Zusätzliche Informationen über Finanzinstrumente

44

(30) Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

47

(31) Segmentberichterstattung Geschäftssegmente Aufteilung nach Produkten und Dienstleistungen sowie nach geographischen Regionen Hauptkunden

48 50

(32) Eventualverbindlichkeiten und verpfändete Vermögenswerte

51

(33) Operating-Leasing

52

(34) Anzahl der Mitarbeiter

52

(35) Personalaufwand

52

(36) Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen Muttergesellschaft und oberstes Beherrschungsorgan Sonstige Transaktionen mit Nahestehenden

52 52 52

(37) Organe der Gesellschaft

53

(38) Transaktionen mit Mitgliedern der Führungsorgane und deren Bezüge

54

(39) Honorare des Abschlussprüfers

54

(40) Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

55

51 51

Allgemeine Angaben (1)

Darstellung des Konzernabschlusses

Die H&K AG als Mutterunternehmen des Konzerns ist im Handelsregister beim Amtsgericht Stuttgart unter der Nr. HRB 748522 eingetragen. Sitz der Gesellschaft ist Oberndorf/Neckar in Deutschland. Die Anschrift lautet H&K AG, Heckler & Koch-Str. 1, 78727 Oberndorf/Neckar. Die Satzung besteht in der Fassung vom 18. März 2014 mit Nachtrag vom 21. März 2014, zuletzt geändert durch Beschluss am 14. April 2014, der registrierte Name der Gesellschaft lautet H&K AG. Seit dem 28. Juli 2015 sind die Aktien der H&K AG unter ISIN DE000A11Q133 an der Euronext Börse in Paris im Freiverkehr notiert; ursprünglich wurden dort 5 Tausend der insgesamt 21 Mio. Aktien der Gesellschaft zum Verkauf angeboten. Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr. Der Unternehmensgegenstand der H&K AG ist die Beteiligung jeder Art an anderen Unternehmen im Inund Ausland, der Erwerb anderer Unternehmen im In- und Ausland, im besonderen Beteiligung und Erwerb an der Heckler & Koch GmbH (HKO) mit dem Sitz in Oberndorf/Neckar, das Halten, die Verwaltung und die Verwertung von Unternehmen und Unternehmensbeteiligungen, die Ausrichtung der Strategie des Unternehmens und des Konzerns, die Verwaltung und der Erwerb von unbebauten und bebauten Grundstücken, grundstücksgleichen Rechten und von sonstigen Vermögensgegenständen zu den vorgenannten Zwecken. Der H&K AG Konzern ist einerseits geprägt durch den militärischen Tätigkeitsbereich und andererseits durch den zivilen Absatzbereich der HKO sowie ihrer Tochtergesellschaften in den USA, England und Frankreich. Der wehrtechnische Bereich entwickelt, produziert und vertreibt Infanterie- und Handfeuerwaffen für staatliche Sicherheitskräfte, insbesondere der NATO-Staaten und Europa und gilt als eines der führenden Unternehmen in diesem Marktsegment. Die Gesellschaften bieten darüber hinaus mit der Technologie ihrer Erzeugnisse in Beziehung stehende Dienstleistungen an. Im US-Zivilmarkt setzen wir verstärkt Fokus auf die Entwicklung und Einführung neuer Produkte. Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Alle Beträge werden, soweit nichts anderes vermerkt ist, in Tausend Euro (TEUR, EUR’000) angegeben und dabei arithmetisch gerundet. Damit ist es möglich, dass manche Summen in diesem Abschluss leicht von der genauen arithmetischen Summierung der vorhergehenden Werte abweichen. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Umsatzkostenverfahren angewendet. Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, werden verschiedene Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst.

(2)

Genehmigung des Vorstands

Der Vorstand der H&K AG hat den Konzernabschluss aufgestellt und am 13 Mai 2016 freigegeben.

(3)

Übereinstimmung mit den IFRS Rechnungslegungsgrundsätzen

Der Konzernabschluss der H&K AG (H&K AG Konzern) zum 31. Dezember 2015 wird in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den Interpretationen des International Financial Reporting Interpretation Committee (IFRIC) und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwenden-

3 

H&K AG, Oberndorf/Neckar den handelsrechtlichen Vorschriften erstellt. Es wurden alle für das Geschäftsjahr 2015 zwingend anzuwendenden Vorgaben gemäß IFRS und IFRIC berücksichtigt. Mit Ausnahme der nachstehenden Änderungen hat der Konzern die in Punkt 5 dargelegten Rechnungslegungsmethoden auf alle in diesem Konzernabschluss dargestellten Perioden stetig angewendet. Bestimmte neue oder geänderte Standards und Interpretationen sind erstmals für das Geschäftsjahr 2015 in der EU verpflichtend anzuwenden und wurden sofern relevant bei der Erstellung dieses Konzernabschlusses angewendet. Änderungen infolge dieser sind aber für den Konzern unwesentlich und werden deswegen nicht hier erläutert. Eine Reihe von neuen oder geänderten Standards und Interpretationen sind erstmals in späteren Geschäftsjahren verpflichtend anzuwenden und wurden bei der Erstellung diese Konzernabschlusses nicht angewendet. Diejenigen, die einen wesentlichen Einfluss auf den Konzernabschluss haben könnten, werden nachstehend dargelegt; soweit nicht anders angegeben, werden die Auswirkungen derzeit geprüft. Der Konzern beabsichtigt keine frühzeitige Anwendung dieser Standards. a)

EU Endorsement ist bereits erfolgt

Amendments to IAS 1 - Disclosure Initiative Die Änderungen betreffen verschiedene Ausweisfragen. Es wird klargestellt, dass Anhangangaben nur dann notwendig sind, wenn ihr Inhalt nicht unwesentlich ist. Dies gilt explizit auch dann, wenn ein IFRS eine Liste von Minimum-Angaben fordert. Zudem werden Erläuterungen zur Aggregation und Disaggregation von Posten in der Bilanz und der Gesamtergebnisrechnung aufgenommen. Des Weiteren wird klargestellt, wie Anteile am Sonstigen Ergebnis at equity bewerteter Unternehmen in der Gesamtergebnisrechnung darzustellen sind. Schließlich erfolgt die Streichung einer Musterstruktur des Anhangs hin zur Berücksichtigung unternehmensindividueller Relevanz. Die Änderungen sind erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Improvements to IFRS 2010 - 2012 Im Rahmen des „annual improvement project“ wurden Änderungen an sieben Standards vorgenommen. Mit der Anpassung von Formulierungen in einzelnen IFRS soll eine Klarstellung der bestehenden Regelungen erreicht werden. Daneben gibt es Änderungen mit Auswirkungen auf Anhangangaben. Betroffen sind die Standards IFRS 2, IFRS 3, IFRS 8, IFRS 13, IAS 16, IAS 24 und IAS 38. Die Änderungen sind erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Februar 2015 beginnen. Die Änderungen zu IFRS 2 und IFRS 3 wären auf Transaktionen, die am oder nach dem 1. Juli 2014 stattfinden, anzuwenden. Improvements to IFRS 2012 - 2014 Im Rahmen des „annual improvement project“ wurden Änderungen an vier Standards vorgenommen. Mit der Anpassung von Formulierungen in einzelnen IFRS/IAS soll eine Klarstellung der bestehenden Regelungen erreicht werden. Betroffen sind die Standards IFRS 5, IFRS 7, IAS 19 und IAS 34. Die Änderungen sind - vorbehaltlich einer Übernahme in EU-Recht - erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. b)

EU Endorsement ist noch ausstehend

IFRS 15 - Revenue from Contracts with Customers IFRS 15 legt einen umfassenden Rahmen zur Bestimmung fest, ob, in welcher Höhe und zu welchem Zeitpunkt Umsatzerlöse erfasst werden. Er ersetzt bestehende Leitlinien zur Erfassung von Umsatzerlösen, darunter IAS 18 Umsatzerlöse, IAS 11 Fertigungsaufträge und IFRIC 13 Kundenbindungsprogram-

4 

me. IFRS 15 ist - vorbehaltlich einer Übernahme in EU-Recht - erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen. Eine frühzeitige Anwendung wäre zulässig. IFRS 9 Finanzinstrumente Der im Juli 2014 herausgegebene IFRS 9 ersetzt die bestehenden Leitlinien in IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung. IFRS 9 enthält überarbeitete Leitlinien zur Einstufung und Bewertung von Finanzinstrumenten, darunter ein neues Modell der erwarteten Kreditausfälle zur Berechnung der Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten, sowie die neuen allgemeinen Bilanzierungsvorschriften für Sicherungsgeschäfte. Er übernimmt auch die Leitlinien zur Erfassung und Ausbuchung von Finanzinstrumenten aus IAS 39. IFRS 9 ist - vorbehaltlich einer Übernahme in EU-Recht - erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen. Eine frühzeitige Anwendung wäre zulässig.

(4)

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss der H&K AG zum 31. Dezember 2015 sind neben der H&K AG die Jahresabschlüsse von acht (2014: acht) in- und ausländischen Tochterunternehmen einbezogen. Tochterunternehmen sind solche Gesellschaften, bei denen das Mutterunternehmen die Entscheidungsgewalt aufgrund von Stimmrechten oder anderen Rechten über das Tochterunternehmen hat, es an positiven und negativen variablen Rückflüssen aus dem Tochterunternehmen partizipiert und diese Rückflüsse durch seine Entscheidungsgewalt beeinflussen kann. Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht der Tochterunternehmen, welche in die Konsolidierung einbezogen werden (bzw. wurden), zusammen mit ihrem Eigenkapital und ihren Jahresergebnissen, berechnet nach IFRS für die Konsolidierung des Konzerns, in ihrer jeweiligen funktionalen Währung:

Abkürzung

Funktionale Währung

%

2015 Eigenkapital

Anteilsbesitz Jahresergebnis

%

2014 Eigenkapital

Jahresergebnis

Unmittelbare Anteile Heckler & Koch Management GmbH

HKM

TEUR

100%

351.232

(38.622)

100%

351.232

(14.680)

Heckler & Koch GmbH

HKO

TEUR

5,1%

115.502

(15.095)

5,1%

106.867

14.890

Heckler & Koch GmbH

HKO

TEUR

94,9%

115.502

(15.095)

95%

106.867

14.890

NSAF Limited, Nottingham, England

NSAF

TGBP

100%

2.632

659

100%

2.673

455

Heckler & Koch France S.A.S., Paris, Frankreich

HKF

TEUR

100%

2.671

1.394

100%

1.777

447

HK Sidearms GmbH, Oberndorf a. N., Deutschland

HKS

TEUR

100%

2.950

7.315

100%

2.823

6.775

Small Arms Group Holding Inc., Ashburn VA, USA

SAGH

TUSD

100%

17.019

-

100%

17.019

Heckler & Koch Defense Inc., Ashburn VA, USA

HKD

TUSD

100%

(15.415)

(2.889)

100%

(12.526)

Heckler & Koch, Inc., VA & GA, USA

HKI

TUSD

100%

14.838

(1.049)

100%

15.888

Mittelbare Anteile

(21) (3.329)

Für die Heckler & Koch GmbH, HK Sidearms GmbH und Heckler & Koch Management GmbH, alle mit Geschäftssitz in Oberndorf a.N., wurde die Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB bezüglich der Offenlegung in Anspruch genommen. In den Konzernabschlüssen der Vorjahre waren die deutschen Ertragssteuern noch in diesen Einzelgesellschaften aufgeführt. Seit 2013 fallen aufgrund der steuerlichen Organschaft diese Ertragssteuern nur noch bei der Muttergesellschaft an. Durch den Wegfall der Notwendigkeit eines Teilkonzernabschlusses der HKO wird die IFRS Steuerumlage auf die Einzelgesellschaften nicht mehr benötigt. Die Zahlen für 2014 und 2015 sind in der obigen Tabelle dementsprechend bereinigt. Eine 26%-Beteiligung in Höhe von TEUR 0 (2014: TEUR 2) an einem ausländischen Unternehmen wird auf Grund deren Unwesentlichkeit nicht in den Konsolidierungskreis mit einbezogen, sondern in den sonstigen langfristigen Investitionen erfasst (Ziffer 18). 5 

H&K AG, Oberndorf/Neckar Eine vertraglich vereinbarte 50%-Beteiligung in Höhe von TEUR 7 (2014: TEUR 6) an einem ausländischen Gemeinschaftsunternehmen ist noch nicht einbezahlt und wird auf Grund deren Unwesentlichkeit nicht in den Konsolidierungskreis mit einbezogen, sondern in den sonstigen langfristigen Investitionen erfasst (Ziffer 18).

(5)

Zusammenfassung der wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Konzernabschluss wurde nach dem Prinzip historischer Anschaffungs- und Herstellungskosten erstellt. Zwingend anzuwendende Vorgaben der IFRS zur Fair Value-Bilanzierung wurden berücksichtigt. Im Folgenden werden die grundlegenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die bei der Aufstellung des Konzernabschlusses angewendet wurden, dargestellt: Konsolidierungsmethoden Die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten der in den Konzernabschluss einbezogenen inländischen und ausländischen Unternehmen werden nach den für den H&K AG Konzern geltenden einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angesetzt und bewertet. Beim Unternehmenserwerb werden die Vermögenswerte und Schulden der erworbenen Tochterunternehmen mit ihrem beizulegenden Wert zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Soweit der Kaufpreis der Anteile die identifizierten, zum Zeitwert bewerteten Vermögenswerte und Schulden übersteigt, wird der Unterschiedsbetrag als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert. Im Falle eines negativen Unterschiedsbetrags erfolgen eine erneute Bewertung der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden sowie eine erneute Bemessung der Anschaffungskosten. Ein danach verbleibender negativer Unterschiedsbetrag wird erfolgswirksam erfasst. Die aufgedeckten stillen Reserven und Lasten werden im Rahmen der Folgekonsolidierung entsprechend den korrespondierenden Vermögenswerten und Schulden fortgeführt, abgeschrieben bzw. aufgelöst. Aktivierte Geschäfts- oder Firmenwerte werden nach IFRS 3 nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich einer Wertminderungsprüfung unterzogen. Das Geschäftsjahr sämtlicher einbezogener Unternehmen entspricht dem Geschäftsjahr des Mutterunternehmens. Sämtliche Forderungen, Verbindlichkeiten, Umsatzerlöse, sonstige Erträge und Aufwendungen, einschließlich Zinsen und Dividenden, innerhalb des Konsolidierungskreises werden eliminiert. Aufgelaufene Zwischenergebnisse aus konzerninternen Lieferungen sind bei den Vorräten bzw. im Anlagevermögen eliminiert. Währungsumrechnung Die Berichtswährung des H&K AG Konzerns ist der Euro (€). Fremdwährungsgeschäfte werden in den Einzelabschlüssen der H&K AG und der einbezogenen Unternehmen mit den Kursen zum Zeitpunkt der Geschäftsvorfälle umgerechnet. Am Bilanzstichtag werden Vermögenswerte und Schulden in Fremdwährung mit dem Stichtagskurs bewertet. Umrechnungsdifferenzen werden erfolgswirksam erfasst.

6 

Die Abschlüsse der ausländischen Unternehmen werden von deren funktionalen Währungen in Euro umgerechnet. Da die Tochterunternehmen ihre Geschäfte selbstständig betreiben, ist die jeweilige funktionale Währung identisch mit der Landeswährung der Gesellschaft. Im Konzernabschluss werden die Erträge und Aufwendungen aus Abschlüssen von einbezogenen Gesellschaften, die in Fremdwährung aufgestellt sind, zum Jahresdurchschnittskurs, der aus Tageskursen ermittelt wird, umgerechnet. Diese Methode wird vereinfachend angewendet, weil die Erträge und Aufwendungen in Fremdwährungen in der Regel ziemlich gleichmäßig anfallen und mögliche Unterschiede deswegen unwesentlich sind. Vermögenswerte und Schulden werden zum Stichtagskurs umgerechnet. Die aus der Umrechnung entstehenden Währungsdifferenzen werden erfolgsneutral behandelt und als gesonderte Position im Eigenkapital ausgewiesen. Beim Abgang eines einbezogenen Unternehmens werden kumulierte Währungsdifferenzen als Teil des Veräußerungsgewinns bzw. -verlusts erfasst. Die folgende Tabelle stellt die bei der Umrechnung verwendeten Kurse dar:

Währung

US-Dollar (USA) Pfund (Großbritannien)

Kürzel

USD GBP

Stichtagskurs 31.12.2015 1,0887 0,7340

Stichtagskurs 31.12.2014 1,2141 0,7789

Durchschnittskurs 2015 1,1107 0,7267

Durchschnittskurs 2014 1,3294 0,8066

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Geschäfts- oder Firmenwert Ein Geschäfts- oder Firmenwert ist ein Vermögenswert, der künftigen wirtschaftlichen Nutzen aus anderen bei einem Unternehmenszusammenschluss erworbenen Nettovermögenswerten darstellt, der nicht einzeln identifiziert und separat angesetzt werden kann. Die Geschäfts- oder Firmenwerte sind den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Segmenten) wie folgt zugeordnet:

TEUR Standort Deutschland - Wehrtechnik Standort Frankreich Gesamt

2015 4.016 1.133 5.149

2014 4.016 1.133 5.149

Geschäfts- oder Firmenwerte werden aktiviert und einem jährlich durchzuführenden Werthaltigkeitstest unterzogen. Ist die Werthaltigkeit nicht mehr gegeben, wird eine Wertminderung vorgenommen. Anderenfalls wird der Wertansatz gegenüber dem Vorjahr unverändert beibehalten. Wertminderungen von Geschäfts- oder Firmenwerten werden nicht rückgängig gemacht, auch wenn eine Wertminderung nicht mehr vorliegt. Der Konzern führt mindestens jährlich eine Überprüfung der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte durch. Dabei wird der erzielbare Betrag, der Nutzungswert, der zahlungsmittelgenerierenden Einheit deren Buchwert gegenübergestellt. Die Nutzungswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit werden durch Diskontierung zukünftiger Zahlungsströme bestimmt. Der Ermittlung liegen die folgenden wesentlichen Annahmen zugrunde: Über einen Prognosezeitraum von fünf Jahren erfolgt eine detaillierte Planung der Mittelflüsse für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Nachfolgende Perioden werden durch den Ansatz einer ewigen Rente berücksichtigt, die auf Basis der Mittelflüsse des letzten Jahres des Detailprognosezeit7 

H&K AG, Oberndorf/Neckar raums, bereinigt um wesentliche einmalige Ereignisse und Effekte aus dem aktuellen Auftragsbestand, mit einem Wachstumsabschlag von 1% bestimmt wird. Die wesentlichsten Annahmen für die Ermittlung des Nutzungswertes sind die geplanten Umsatzerlöse und deren Zusammensetzung. Die Planung basiert auf Erfahrungen aus der Vergangenheit und vorhandenen Informationen über zukünftige Bedarfe. Deren Realisierung setzt voraus, dass die aktuellen regulativen Marktzugangsbedingungen fortbestehen und der Konzern seine starke Wettbewerbsposition behaupten kann. Ein Fall des IAS 36.134(f) liegt nicht vor. Als Abzinsungsfaktor wurde zum 31. Dezember 2015 ein einheitlicher Kapitalkostensatz (vor Steuern) von 10,5% (2014: 9,5%) verwendet, der entsprechend der Finanzierungsstruktur vor allem von der Verzinsung der Anleihe bestimmt ist. Schwankungen innerhalb der bei vernünftiger Betrachtungsweise am Abschlussstichtag für möglich gehaltene Zinssatzbandbreite wurden zu keinem Wertminderungsaufwand führen. Geschäfts- oder Firmenwert aus Unternehmenskäufen wird aktiviert; der negative Geschäfts- oder Firmenwert aus Unternehmenskäufen vor dem IFRS-Umstellungstermin, 1. Januar 2006, wurde mit den Rücklagen verrechnet. Beim Abgang eines einbezogenen Unternehmens wird ein diesbezüglich aktivierter Geschäfts- oder Firmenwert in die Ermittlung des Entkonsolidierungsergebnisses einbezogen. Dagegen bleibt der mit Rücklagen verrechnete negative Geschäfts- oder Firmenwert bei der Bestimmung des Veräußerungsgewinns oder -verlusts außer Betracht. Immaterielle Vermögenswerte Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte, im Wesentlichen Markennamen, Patente, Lizenzen und Software, werden zu Anschaffungskosten aktiviert. Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte, mit Ausnahme von Geschäfts- oder Firmenwerten, werden aktiviert, wenn es hinreichend wahrscheinlich ist, dass mit der Nutzung des Vermögenswertes ein zukünftiger wirtschaftlicher Vorteil verbunden sein wird und die Kosten des Vermögenswertes zuverlässig bestimmt werden können. Die Herstellungskosten selbst erstellter immaterieller Vermögenswerte werden auf Basis direkt zurechenbarer Einzelkosten sowie anteiliger direkt zurechenbarer Gemeinkosten ermittelt. Fremdkapitalkosten werden nur aktiviert, wenn sie direkt dem Erwerb oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können. Sämtliche immaterielle Vermögenswerte im Konzern haben – mit Ausnahme der Geschäfts- oder Firmenwerte und dem Markennamen – bestimmbare Nutzungsdauern und werden entsprechend diesen Nutzungsdauern planmäßig linear abgeschrieben. Der mit TEUR 8.393 (2014: TEUR 8.393) bilanzierte Markenname ist der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (Segment) Standort Deutschland – Wehrtechnik zugeordnet und wird jährlich einem Werthaltigkeitstest, wie für Goodwill beschrieben, unterzogen. Lizenzen und Software haben in der Regel Nutzungsdauern von 1 bis 10 Jahren. Die aktivierten Entwicklungskosten haben in der Regel Nutzungsdauern von 8 Jahren mit Beginn des Verkaufs des entwickelten Produkts. Sofern im Einzelfall die erwartete Nutzungsdauer wesentlich länger oder kürzer ist als diese Standard-Nutzungsdauer, wird die erwartete Nutzungsdauer angesetzt. Sachanlagen Materielle Vermögenswerte, die im Geschäftsbetrieb länger als ein Jahr genutzt werden, werden als Sachanlagen zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte, lineare Abschreibungen sowie gegebenenfalls außerplanmäßige Wertminderungen, bewertet. Die Herstellungskosten selbst erstellter Sachanlagen werden auf Basis direkt zurechenbarer Einzelkosten sowie 8 

anteiliger Gemeinkosten ermittelt. Finanzierungskosten für den Zeitraum der Herstellung werden grundsätzlich nicht berücksichtigt. (Fremdkapitalkosten werden nur aktiviert, wenn sie direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können). Die alternativ zulässige Neubewertungsmethode wird nicht angewendet. Den planmäßigen Abschreibungen liegen konzerneinheitlich folgende Nutzungsdauern zugrunde:

Klasse der Sachanlagen Bauten Technische Anlagen und Maschinen Werkzeuge Fahrzeuge Betriebs- und Geschäftsausstattung

Jahre 25 - 40 3 - 10 3 3-9 3 - 15

Die Nutzungsdauern sowie die Abschreibungsmethoden werden periodisch überprüft, um zu gewährleisten, dass die Abschreibungsmethode und der Abschreibungszeitraum mit den erwarteten wirtschaftlichen Nutzungsdauern im Einklang stehen. Wertminderung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten An jedem Bilanzstichtag werden, beim Vorliegen von Anhaltspunkten die auf eine Wertminderung hinweisen, Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte einem Wertminderungstest nach IAS 36 unterzogen. Wenn der Buchwert eines Vermögenswertes über seinem erzielbaren Betrag liegt, wird eine Wertminderung gebucht, wobei der erzielbare Betrag als der höhere der beiden nachfolgend dargestellten Werte definiert ist: (i) der beizulegende Zeitwert abzüglich der voraussichtlichen Veräußerungskosten oder (ii) der Nutzungswert. Wenn der erzielbare Betrag für den einzelnen Vermögenswert nicht ermittelt werden kann, erfolgt die Schätzung des erzielbaren Betrags auf Ebene der nächst höheren zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Falls in Folgeperioden der erzielbare Ertrag den wertgeminderten Buchwert übersteigt, werden Wertminderungen rückgängig gemacht, jedoch höchstens bis zu (i) dem erzielbaren Ertrag oder (ii) den niedrigeren fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Wertminderungen und Wertaufholungen werden erfolgswirksam erfasst. Finanzinstrumente Ein Finanzinstrument gemäß IAS 32 und IAS 39 ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei dem einen Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei dem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt. Originäre Finanzinstrumente Die im Konzern gehaltenen Finanzinstrumente werden in die folgenden Kategorien eingeteilt: - Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte - Kredite und Forderungen - Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen - Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte - Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

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H&K AG, Oberndorf/Neckar - Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten, die mittels der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Die Kategorisierung der Finanzinstrumente erfolgt zum Zeitpunkt des Erwerbs auf Basis des beabsichtigten Verwendungszwecks. Finanzielle Vermögenswerte umfassen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige gewährte Kredite und Forderungen sowie zu Handelszwecken gehaltene derivative finanzielle Vermögenswerte. Unter die finanziellen Verbindlichkeiten fallen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, zu Handelszwecken gehaltene derivative Finanzverbindlichkeiten sowie sonstige finanzielle Verbindlichkeiten. Forderungen oder Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen resultieren aus der Erbringung bzw. Erhalt von Waren und / oder Dienstleistungen an bzw. von Dritten im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Wertpapiere umfassen Finanzinstrumente in der Form von Aktien und Fondsanteilen. Ein Finanzinstrument wird als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert, wenn es zu Handelszwecken gehalten wird oder als solches eingestuft ist. In den durch diesen Konzernabschluss eingeschlossenen Jahren, sind die einzigen durch den H&K AG Konzern verwendeten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert gehaltene Finanzinstrumente Derivate, die nicht die Voraussetzungen für Sicherungsgeschäfte erfüllen. Beim erstmaligen Ansatz werden jegliche der Transaktion zurechenbare Kosten erfolgswirksam erfasst. Finanzinstrumente, welche erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert erfasst sind, werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet und deren Bewertungsänderungen erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasst. Finanzielle Vermögenswerte Alle marktüblichen Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten werden zum Erfüllungstag bilanziell angesetzt (IAS 39.38). Die finanziellen Vermögenswerte werden bei der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Dabei werden bei allen Finanzinvestitionen, die nicht als „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ klassifiziert sind, die dem Erwerb direkt zurechenbaren Transaktionskosten berücksichtigt. Finanzielle Vermögenswerte, die nicht der Kategorie „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“ zugeordnet wurden, werden regelmäßig auf Werthaltigkeit überprüft. Objektive Kriterien für einen eingetretenen Wertminderungsbedarf sind insbesondere die Insolvenz von Vertragspartnern, sowie die fehlende Einhaltung von Zahlungsplänen. Ist der beizulegende Zeitwert eines finanziellen Vermögenswertes niedriger als sein Buchwert, wird der Buchwert auf seinen beizulegenden Zeitwert verringert. Diese Verringerung stellt einen Wertminderungsaufwand dar, welcher aufwandswirksam erfasst wird. Eine zuvor aufwandswirksam erfasste Wertminderung wird teilweise oder im Ganzen erfolgswirksam rückgängig gemacht, soweit Ereignisse, die nach der ursprünglichen Erfassung der Wertminderung aufgetreten sind, dies erfordern. Die in der Bilanz angesetzten beizulegenden Zeitwerte entsprechen in der Regel den Marktpreisen der finanziellen Vermögenswerte. Sofern diese nicht verfügbar sind, werden sie unter Anwendung anerkannter Bewertungsmodelle und Rückgriff auf aktuelle Marktparameter berechnet. Zu den Bewertungsmethoden gehören die Verwendung der jüngsten Geschäftsvorfälle zwischen sachverständigen, vertragswilligen und unabhängigen Geschäftspartnern, der Vergleich mit dem aktuellen beizulegenden Zeitwert eines

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anderen, im Wesentlichen identischen Finanzinstruments, die Analyse von diskontierten Mittelflüssen sowie die Verwendung anderer Bewertungsmodelle. Ein finanzieller Vermögenswert wird ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte in Bezug auf die Mittelflüsse aus diesem finanziellen Vermögenswert erloschen sind oder übertragen wurden. Im Rahmen der Übertragung müssen im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum am finanziellen Vermögenswert verbunden sind, oder die Verfügungsmacht über den Vermögenswert, übertragen werden. Als Kredite und Forderungen werden finanzielle Vermögenswerte klassifiziert, die aus dem Geldverkehr oder der Erbringung von Waren und Dienstleistungen an Dritte resultieren, einschließlich Darlehen an nahe stehende Unternehmen. Die in diese Kategorie eingestuften kurzfristigen Vermögenswerte werden mit den Anschaffungskosten, die langfristigen finanziellen Vermögenswerte und Schulden werden gemäß der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die Wertminderungen zweifelhafter Forderungen umfassen in erheblichem Maß Einschätzungen und Beurteilungen der einzelnen Forderungen, die auf der Kreditwürdigkeit des jeweiligen Kunden beruhen. Die Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zunächst auf einem Wertberichtigungskonto erfasst. Sofern einzelne Forderungen als uneinbringlich eingestuft werden, werden die wertgeminderten Forderungen ausgebucht. Unter der Kategorie „bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen“ werden Finanzinstrumente erfasst, mit festen oder bestimmbaren Zahlungen sowie einer festen Laufzeit, die der Konzern bis zur Endfälligkeit halten will und die Fähigkeit seitens des Konzerns gegeben ist, diese bis zum Fälligkeitstermin zu halten und die nicht derivative finanzielle Vermögenswerte sind. Zur Veräußerung verfügbar klassifizierte finanzielle Vermögenswerte sind jene nicht derivativen finanziellen Vermögenswerte, die als zur Veräußerung verfügbar klassifiziert sind oder nicht als (a) Kredite und Forderungen, (b) bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen oder (c) finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, eingestuft sind. In der Bilanz angesetzte Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen den Kassenbestand, Schecks, sofort verfügbare Guthaben bei Kreditinstituten sowie kurzfristige Einlagen mit einer ursprünglichen Laufzeit von weniger als drei Monaten. Sie werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Finanzielle Verbindlichkeiten Finanzielle Verbindlichkeiten sind insbesondere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstige Verbindlichkeiten. Die finanziellen Verbindlichkeiten werden bei der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Dabei werden bei allen finanziellen Verbindlichkeiten, die nicht als „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ klassifiziert sind, die mit der Kreditaufnahme direkt verbundenen Transaktionskosten abgezogen. Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die dieser Verbindlichkeit zugrunde liegende Verpflichtung erfüllt, gekündigt oder erloschen ist.

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H&K AG, Oberndorf/Neckar Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, umfassen u. a. die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und verzinsliche Darlehen. Sie werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Gewinne und Verluste werden erfolgswirksam erfasst, wenn die Schulden ausgebucht oder getilgt werden. Derivative Finanzinstrumente und Bilanzierung von Sicherungsgeschäften Ein Derivat ist ein Finanzinstrument oder ein anderer Vertrag, der alle drei nachstehende Merkmale ausweist: (1) seine Wertentwicklung ist an einen bestimmten Wechselkurs oder eine ähnliche Variable gekoppelt; (2) es erfordert keine Anfangsauszahlung oder eine, die im Vergleich zu anderen Vertragsformen, von denen zu erwarten ist, dass sie in ähnlicher Weise auf Änderungen der Marktbedingungen reagieren, geringer ist; und (3) es wird zu einem späteren Zeitpunkt beglichen. Der Konzern verwendet derivative Finanzinstrumente lediglich, um Risiken aus Wechselkursschwankungen, die im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeiten entstehen, entgegenzuwirken. Eingebettete Derivate werden nur vom Basisvertrag getrennt und als Derivat bilanziert falls (i) die wirtschaftlichen Merkmale und Risiken des eingebetteten Derivats nicht eng mit denen des Basisvertrags verbunden sind, (ii) ein eigenständiges Instrument mit gleichen Vertragsbedingungen der Definition eines Derivats entsprechen würde und (iii) das hybride Finanzinstrument nicht ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird. Entsprechend IAS 39 werden alle Derivate zum beizulegenden Zeitwert gemäß IFRS 13 bilanziert. Der bilanzierte beizulegende Zeitwert der Derivate ist üblicherweise ihr Marktwert. Wenn Marktwerte nicht ermittelt werden können, wird der beizulegende Zeitwert durch die Anwendung von anerkannten Kalkulationsmodellen ermittelt oder durch Bankbestätigungen nachgewiesen. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts werden wie folgt erfasst: Absicherung von Zahlungsströmen (Cash Flow Hedges) Veränderungen des beizulegenden Zeitwertes eines derivativen Sicherungsinstruments, das zur Absicherung von Zahlungsströmen eingestuft ist, werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst, sofern das Instrument als effektiv ermittelt wird. Sofern das Instrument als ineffektiv ermittelt wird, werden Veränderungen des beizulegenden Zeitwertes im Gewinn oder Verlust erfasst. Falls das Sicherungsinstrument die Kriterien für die Bilanzierung solcher Geschäfte nicht mehr erfüllt, ausläuft oder veräußert, beendet oder ausgeübt wird, dann wird es prospektiv nicht mehr als Sicherungsinstrument (Hedge) erfasst. Der kumulierte Gewinn oder Verlust, der bis zu dem Zeitpunkt im Eigenkapital erfasst wurde, bleibt bis zur Realisierung der respektiven Transaktion unverändert. Falls das Grundgeschäft ein nicht-finanzieller Vermögenswert ist, wird der Wert, der im Eigenkapital erfasst wurde, zum Buchwert des Vermögenswertes bei dessen Erfassung umgebucht. Andernfalls wird der Wert, der im Eigenkapital erfasst wurde, in der Periode, in dem sich das Grundgeschäft auf das Ergebnis auswirkt, in den Gewinn oder Verlust umgebucht. Sonstige nicht zu Handlungszwecken gehaltene Derivate Falls ein derivatives Finanzinstrument nicht als qualifiziertes Sicherungsgeschäft eingestuft ist, werden alle Veränderungen im beizulegenden Zeitwert im Gewinn oder Verlust erfasst.

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Vorräte Die Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder, falls niedriger, zum Nettoveräußerungswert angesetzt. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Handelswaren sind mit ihren fortgeschriebenen durchschnittlichen Anschaffungskosten bewertet. Die Herstellungskosten der unfertigen und der fertigen Erzeugnisse werden auf Basis direkt zurechenbarer Einzelkosten sowie anteiliger produktionsbezogener Gemeinkosten ermittelt. In die Herstellungskosten sind Vertriebskosten, Kosten der allgemeinen Verwaltung sowie Finanzierungskosten nicht einbezogen. Der Nettoveräußerungswert stellt den geschätzten Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten Vertriebskosten dar. Für erkennbare Wertminderungen wegen mangelnder Gängigkeit sowie zur Berücksichtigung gesunkener Veräußerungspreise, werden Wertabschläge vorgenommen. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte Ein langfristiger Vermögenswert (oder Veräußerungsgruppen bestehend aus Vermögenswerten und Schulden) wird als zur Veräußerung gehalten eingestuft, wenn der dazugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Diese Vermögenswerte werden entweder mit dem Buchwert oder aber mit dem aus dem jeweiligen Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten resultierenden Wert angesetzt, je nachdem welcher Wert niedriger ist. Diese Vermögenswerte werden nicht planmäßig abgeschrieben. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche leistungsorientierte Verpflichtungen Die Rückstellungen für leistungsorientierte Verpflichtungen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren („Projected Unit Credit Method“) gemäß IAS 19 ermittelt. Bei diesem Verfahren werden neben den am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften auch künftig zu erwartende Steigerungen von Renten und Gehältern und mögliche demographische Entwicklungen berücksichtigt. Der Wert wird versicherungsmathematisch von einem Gutachter ermittelt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden gemäß IAS 19 in der Periode, in der sie anfallen, erfolgsneutral behandelt. Ausgewiesen werden sie in der Gesamtergebnisrechnung. Bei der Bestimmung der Diskontierungszinssätze gemäß IAS 19 orientiert sich der versicherungsmathematische Gutachter an der Rendite von erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen zum Bewertungsstichtag. Sonstige lang- und kurzfristige Rückstellungen Rückstellungen werden insoweit angesetzt, als sich aus einem vergangenen Ereignis eine gegenwärtige Verpflichtung ergibt, die Inanspruchnahme wahrscheinlich ist und die voraussichtliche Höhe des notwendigen Rückstellungsbetrages zuverlässig geschätzt werden kann. Die Bewertung dieser Rückstellungen erfolgt zur gegenwärtig besten Schätzung der Aufwendungen, die zur Erfüllung der Verpflichtung erforderlich sind. Bei einer wesentlichen Wirkung des Zinseffektes, entspricht der Rückstellungsbetrag dem Barwert, der zur Erfüllung der Verpflichtungen voraussichtlich notwendigen Ausgaben. Erstattungsansprüche werden ggf. gesondert aktiviert, wenn es so gut wie sicher ist, dass der Konzern die Erstattung bei Erfüllung der Verpflichtung erhält.

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H&K AG, Oberndorf/Neckar Leasingverhältnisse Bei Leasingverhältnissen, in denen der Konzern Leasingnehmer ist, wird das wirtschaftliche Eigentum an den Leasinggegenständen gemäß IAS 17 dem Leasingnehmer zugerechnet, wenn dieser im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken aus dem Leasinggegenstand trägt (Finanzierungsleasing). Zu Beginn der Laufzeit des Leasingverhältnisses werden Finanzierungsleasingverhältnisse als Vermögenswert und Schulden in gleicher Höhe, mit dem beizulegenden Zeitwert oder dem niedrigeren Barwert der künftigen Mindestleasingzahlungen, angesetzt. Anfängliche direkte Kosten werden als Teil des Vermögenswertes aufgenommen. Die Abschreibungsmethoden und Nutzungsdauern entsprechen denen vergleichbarer erworbener Vermögensgegenstände; ist zu Ende eines Leasingverhältnisses nicht hinreichend sicher, dass das Eigentum auf dem Leasingnehmer übergeht, so wird der Vermögenswert über den kürzeren der beiden Zeiträume, Laufzeit des Leasingverhältnisses oder Nutzungsdauer, vollständig abgeschrieben. Soweit bei Leasingverträgen das wirtschaftliche Eigentum beim Leasinggeber liegt, erfolgt die Bilanzierung der Leasinggegenstände beim Leasinggeber (Operating-Leasing). Die dafür anfallenden Leasingaufwendungen werden erfolgswirksam erfasst. Der Aufwand wird linear über die Laufzeit erfasst, es sei denn, eine andere systematische Grundlage entspricht eher dem zeitlichen Verlauf des Nutzens für dem Leasingnehmer oder der Unterschied zwischen diesen Methoden und den tatsächlichen LeasingZahlungen unwesentlich ist. Ertrags- und Aufwandsrealisierung Verkauf von Gütern und Erbringung von Dienstleistungen Erlöse werden zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen oder zu erhaltenden Gegenleistung bewertet und stellen die Beträge dar, die für Güter und Dienstleistungen im normalen Geschäftsablauf zu erhalten sind. Die Umsatzerlöse werden vermindert um Erlösschmälerungen, Skonti sowie Umsatzsteuern ausgewiesen. Erlöse werden erfasst, wenn die dazugehörigen Lieferungen und Leistungen erbracht worden sind und die mit dem Eigentum verbundenen maßgeblichen Chancen und Risiken auf den Käufer übergegangen sind sowie die Zahlungseingänge verlässlich erwartet werden können. Zinsen und sonstige Erträge Zinserträge werden periodengerecht unter Berücksichtigung der ausstehenden Darlehenssumme und des anzuwendenden Zinssatzes abgegrenzt. Der anzuwendende Zinssatz ist im Darlehensvertrag festgelegt und zinst die geschätzten künftigen Zahlungsmittelzuflüsse über die Laufzeit des finanziellen Vermögenswertes auf den Nettobuchwert ab. Sonstige Erträge werden periodengerecht in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des zu Grunde liegenden Vertrags erfasst. Betriebliche Aufwendungen Betriebliche Aufwendungen werden auf der Grundlage eines direkten Zusammenhangs zwischen den angefallenen Kosten und den entsprechenden Erträgen in der Gewinn- und Verlustrechnung dann erfasst, wenn die Leistung in Anspruch genommen wird bzw. zum Zeitpunkt der Verursachung.

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Forschungs- und Entwicklungskosten Forschungskosten werden zum Zeitpunkt der Entstehung als Aufwand erfasst. Entwicklungskosten werden ebenfalls zum Zeitpunkt der Entstehung als Aufwand erfasst, sofern sie die Kriterien zur Aktivierung als selbsterstellter immaterieller Vermögenswert gemäß IAS 38 nicht erfüllen. Fremdkapitalkosten Fremdkapitalkosten nach IAS 23 werden nur aktiviert, wenn sie direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können; sonstige Fremdkapitalkosten werden zum Zeitpunkt ihres Anfalls aufwandswirksam berücksichtigt. Ertragsteuern und latente Steuern Der Ertragsteueraufwand stellt die Summe aus laufendem und latentem Steueraufwand dar. Der laufende Steueraufwand wird auf Basis des zu versteuernden Einkommens für das jeweilige Jahr ermittelt. Das zu versteuernde Einkommen unterscheidet sich vom Jahresüberschuss laut Gewinn- und Verlustrechnung, da es Aufwendungen und Erträge ausschließt, die in anderen Jahren oder niemals zu versteuern bzw. steuerlich abzugsfähig sind. Die Verbindlichkeit des Konzerns für den laufenden Steueraufwand wird basierend auf Steuersätzen und Steuervorschriften, die am Bilanzstichtag gelten oder in Kürze gelten werden, berechnet. Latente Steuern sind die erwarteten Steuerbelastungen und -entlastungen aus den Differenzen der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden in den Steuerbilanzen der Einzelgesellschaften verglichen mit den Wertansätzen im Konzernabschluss nach IFRS. Dabei kommt die Verbindlichkeitsmethode zur Anwendung. Normalerweise werden latente Steuerschulden für alle zu versteuernden temporären Differenzen erfasst, wogegen latente Steueransprüche für zu versteuernde temporäre Differenzen nur insoweit erfasst werden, wie es wahrscheinlich ist, dass zu versteuernde Gewinne zur Verfügung stehen, die beim Ausgleich der abzugsfähigen temporären Differenzen genutzt werden können. Solche Vermögenswerte und Schulden werden nicht angesetzt, wenn sich die temporäre Differenz (i) aus einem Geschäfts- oder Firmenwert oder (ii) aus der erstmaligen Erfassung von anderen Vermögenswerten und Schulden ergibt, welche aus Vorfällen resultieren, die weder das zu versteuernde Einkommen noch den Jahresüberschuss berühren. Zusätzlich werden latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge gebildet, sofern damit zu rechnen ist, dass diese künftig genutzt werden können. Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird jedes Jahr am Bilanzstichtag geprüft und herabgesetzt, wenn es unwahrscheinlich ist, dass zukünftiges zu versteuerndes Einkommen in ausreichendem Umfang zur Verfügung stehen wird, um den Nutzen des latenten Steueranspruches, insgesamt oder teilweise, zu verwenden. Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden sind anhand der Steuersätze bewertet, deren Gültigkeit für die Periode, in der ein Vermögenswert realisiert wird oder eine Schuld erfüllt wird, erwartet wird. Dabei werden die Steuersätze und Steuervorschriften verwendet, die zum Bilanzstichtag gültig oder angekündigt sind. Die Veränderungen der latenten Steuern werden als Steuerertrag oder -aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, es sei denn, sie betreffen Transaktionen, die im sonstigen Ergebnis oder erfolgsneutral unmittelbar im Eigenkapital erfasst wurden; in diesen Fällen werden die latenten Steuern ebenfalls im sonstigen Ergebnis bzw. erfolgsneutral im entsprechenden Eigenkapitalposten erfasst.

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H&K AG, Oberndorf/Neckar Eventualschulden und Eventualforderungen Eventualschulden werden nicht angesetzt. Wenn Eventualschulden identifiziert werden, werden diese im Anhang angegeben, es sei denn, die Möglichkeit eines Abflusses von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen ist sehr unwahrscheinlich. Eventualforderungen werden im Abschluss nicht angesetzt. Sie werden im Anhang angegeben, wenn der Zufluss wirtschaftlichen Nutzens wahrscheinlich ist. Gebrauch von Schätzungen und Annahmen Für die Erstellung von Abschlüssen unter Beachtung der Veröffentlichungen des IASB sind Schätzungen erforderlich, die sowohl die Wertansätze in der Bilanz, die Art und den Umfang von Eventualschulden und Eventualforderungen am Bilanzstichtag als auch die Höhe der Erträge und Aufwendungen im Berichtszeitraum beeinflussen. Die Annahmen und Schätzungen beziehen sich beim H&K AG Konzern im Wesentlichen auf die Festlegung wirtschaftlicher Nutzungsdauern, die Einbringlichkeit von Forderungen, die Bewertung von Vorräten, die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen sowie die Realisierbarkeit zukünftiger Steuerentlastungen. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Erkenntnis ergebniswirksam berücksichtigt. Garantie- und Gewährleistungsverpflichtungen können durch Gesetzes- oder Vertragsanforderungen begründet werden. Rückstellungen werden für die erwartete Inanspruchnahme aus Garantie- oder Gewährleistungsverpflichtungen gebildet. Eine Inanspruchnahme ist insbesondere dann zu erwarten, wenn die Gewährleistungsfrist noch nicht abgelaufen ist, wenn in der Vergangenheit Gewährleistungsaufwendungen angefallen sind oder wenn sich Gewährleistungsfälle konkret abzeichnen. Das Gewährleistungsrisiko ist aus Erfahrungswerten der Vergangenheit abgeleitet und entsprechend zurückgestellt. (Ziffer 24). Wenn ein Unternehmen des Konzerns Beklagte in einem Rechtsstreit ist und mehr für als gegen einen negativen Verfahrensausgang spricht, wird der Betrag als Prozessrisiko zurückgestellt, mit dem das Unternehmen bei negativem Verfahrensausgang wahrscheinlich belastet wird. Dieser Betrag umfasst die durch das Unternehmen wahrscheinlich zu leistenden Zahlungen wie insbesondere Schadensersatz und Abfindungen, sowie die erwarteten Verfahrenskosten. Wenn ein Unternehmen des Konzerns Beklagte in einem Rechtsstreit ist und mehr für, als gegen, einen positiven Verfahrensausgang spricht oder bei Prozessen, bei denen das Unternehmen Klägerin ist, sind lediglich die Verfahrenskosten zurückgestellt. (Ziffer 24). Der Gebrauch von Schätzungen bei anderen Positionen der Konzernbilanz und der Konzerngewinn- und Verlustrechnung wird in den Angaben für die jeweiligen Positionen dargestellt. Davon sind insbesondere die folgenden Sachverhalte betroffen: Wertminderungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte, Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, Wertminderungen auf Forderungen und Vorräte sowie den Wertansatz der latenten Steueransprüche und der Rückstellungen für Pensionen.

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Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung (6)

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse stiegen um TEUR 21.816 auf TEUR 176.972 im Vergleich zu TEUR 155.156 im Jahr 2014. Die Umsatzerlöse des Konzerns setzen sich wie folgt zusammen:

2015

2014

TEUR Verkauf von Gütern Erbringung von Dienstleistungen Brutto Umsätze

168.900 10.097 178.997

149.179 7.582 156.761

Skonti, Boni, usw. Netto Umsätze

(2.025) 176.972

(1.605) 155.156

2015

2014

38.137 140.860 178.997 (2.025) 176.972

24.815 131.946 156.761 (1.605) 155.156

Aufteilung nach geographischen Märkten:

TEUR Inland (Deutschland) Ausland (Rest der Welt) Brutto Umsätze Skonti, Boni, usw. Netto Umsätze

(7)

Umsatzkosten

In den Umsatzkosten sind die zur Erzielung der Umsatzerlöse angefallenen Materialkosten, Fertigungslöhne und Gemeinkosten enthalten. Korrespondierend zu den höheren Umsatzerlösen sowie zusätzlichen Aufwendungen aus der in der Ziffer 19 geschilderten Bestandsabwertung, stiegen die Umsatzkosten um TEUR 31.194 auf TEUR 129.844 im Vergleich zu TEUR 98.650 im Jahr 2014.

(8)

Forschungs- und Entwicklungskosten

Die im Aufwand erfassten Forschungs- und Entwicklungskosten umfassen die diesen Aktivitäten zurechenbaren Personalkosten, Abschreibungen sowie die Kosten der Versuchsmaterialien und –werkzeuge, soweit es sich nicht um Entwicklungskosten handelt, die entsprechend IAS 38 zu aktivieren waren, sowie die Abschreibungen oder Ausbuchung von aktivierten Entwicklungskosten. Sie stiegen um TEUR 916 auf TEUR 3.716 im Vergleich zu TEUR 2.800 im Jahr 2014, wegen niedrigerer Aktivierung von Entwicklungskosten, höherer interner Leistungsverrechnungen und höherer Abschreibungen auf bereits aktivierte Entwicklungskosten.

(9)

Vertriebskosten

Die Vertriebskosten umfassen im Wesentlichen Personal-, Sach- und Marketingkosten sowie die auf den Vertriebsbereich entfallenden Abschreibungen und auftragsbezogene Projektkosten. Sie stiegen leicht um TEUR 272 auf TEUR 23.391 im Vergleich zu TEUR 23.120 im Jahr 2014.

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H&K AG, Oberndorf/Neckar (10) Allgemeine Verwaltungskosten In den allgemeinen Verwaltungskosten sind Personal- und Gemeinkosten sowie die auf den Verwaltungsbereich entfallenden Abschreibungen enthalten. Sie sanken um TEUR 4.439 auf TEUR 17.220 im Vergleich zu TEUR 21.659 2014, im Wesentlichen wegen niedrigerer Rechtsberatungskosten und Gebühren für die Einrichtung unserer 30 Mio. EUR Kreditlinie, Ziffer 25.

(11) Sonstige betriebliche Erträge TEUR Auflösung und Verbrauch von Rückstellungen Versicherungsleistungen Verwaltungsleistungen Erträge aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten Lizenzeinnahmen Benzinverkäufe an Mitarbeiter Sonstige Gesamt

2015

2014

197 41 24

4.737 18 84

67 800

18 720

1.154 958 3.240

1.328 449 7.354

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 728 (2014: TEUR 4.801) enthalten. Diese setzen sich im Wesentlichen zusammen aus Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen und Rechnungsabgrenzungen in Höhe von TEUR 197 (2014: TEUR 4.737), Erträgen aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten in Höhe von TEUR 67 (2014: TEUR 18) und Erträgen aus Rückerstattungen, Ausbuchungen und Versicherungsleistungen in Höhe von TEUR 465 (2014: TEUR 47).

(12) Sonstige betriebliche Aufwendungen 2015

2014

Vorsorge für mögliche Inanspruchnahme aus Garantien Wertber. u. Ausbuch. auf Ford. u. Gutschriften Vorjahre Verluste aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten

(7.103) (3.344) (6)

(444) (93)

Sonstige Steuern Konventional- und ähnliche Vertragsstrafen

(372) (1.147)

(271) (306)

Benzin für Mitarbeiter und Firmenfahrzeuge

(1.156)

(1.340)

Sonstige

(193)

(200)

Gesamt

(13.321)

(2.655)

TEUR

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Nettoaufwendungen in Höhe von TEUR 2.818 (2014: TEUR 537) enthalten. Diese enthalten im Wesentlichen Wertberichtigungen auf Forderungen, Verluste aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten, Gutschriften für Vorjahre sowie die Auflösung von Rückstellungen für Konventionalstrafen und andere sonstige betriebliche Aufwendungen.

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(13) Analyse nach Art der Aufwendungen und EBITDA Die Gewinn- und Verlustrechnung zeigt die betrieblichen Aufwendungen aufgeteilt nach Funktionsbereichen. Die folgende Tabelle stellt das Betriebsergebnis mit den Aufwendungen analysiert nach deren Art „Gesamtkostenverfahren“ und das EBITDA dar:

2015

2014

Netto Umsatzerlöse Materialaufwendungen und Bestandsveränderungen Aktivierte Eigenleistungen

176.972 (83.116) 1.712

155.156 (58.087) 3.869

Sonstige betriebliche Erträge Personalaufwendungen Sonstige betriebliche Aufwendungen EBITDA

3.240 (54.563) (42.058) 2.188

7.354 (49.311) (36.554) 22.428

(9.468) (7.280)

(8.802) 13.626

TEUR

Abschreibungen Betriebsergebnis

EBITDA ist ein nicht nach IFRS definierter Begriff und kann deswegen unterschiedlich ermittelt werden.

(14) Finanzergebnis 2015

2014

TEUR Finanzerträge Zinserträge Abzinsung von langfristigen Verbindlichkeiten Bewertung von Anleihetilgungsklauseln Erträge aus Anleiherückkäufen Erträge aus Kursdifferenzen Erträge aus der Bewertung von Investitionen Finanzerträge gesamt

2.947 75

6.567 9

-

200

4.506

-

5.541 55.052 68.121

6.548 13.324

(28.990) (3.485) (1.300) (2) (1.053) (252) (35.082)

(28.446) (4.840) (0) (6.211) (840) (197) (40.534)

33.038

(27.210)

Finanzaufwendungen Zinsaufwendungen Aufzinsung von langfristigen Verbindlichkeiten Bewertung von Anleihetilgungsklauseln Aufwendungen aus der Bewertung von sonstigen Derivaten Aufwendungen aus der Bewertung von Investitionen Aufwendungen aus Kursdifferenzen Sonstiges Finanzaufwendungen gesamt Finanzergebnis

Die Erträge aus der Bewertung von Investitionen 2015 resultieren aus einer Wertaufholung für eine in Vorjahren gebildete Wertberichtigung auf Finanzanlagen (2015: TEUR 55.052; 2014: TEUR 0); Ziffer 18, 36. Die Erträge aus Anleiherückkäufen (2015: TEUR 4.506; 2014: TEUR 0) sind die Gewinne aus den Rückkäufen unserer Anleihe, abzüglich die dazugehörigen Anteile der ursprünglichen Transaktionskos19 

H&K AG, Oberndorf/Neckar ten; Ziffer 25. Die Zinserträge enthalten Zinsen aus lang- und kurzfristigen Darlehen, aus Guthaben bei Kreditinstituten sowie aus Steuerrückerstattungen. Der Ertrag aus Abzinsung langfristiger Verbindlichkeiten bezieht sich auf die sonstigen langfristigen Rückstellungen. Die Erträge und Aufwendungen aus Kursdifferenzen enthalten Kursdifferenzen aus Transaktionen, die nicht gesichert waren sowie aus der Bewertung von Bilanzpositionen, die bei den einzelnen Konzernunternehmen in anderen Währungen als ihrer jeweiligen Funktionswährung gehalten werden. Das Ergebnis aus der Bewertung von Anleihetilgungsklauseln ergibt sich aus Wertänderungen der eingebetteten Derivate im Anleihevertrag; Ziffer 18, 25. Die Zinsaufwendungen enthalten im Wesentlichen Zinsen auf Anleiheverbindlichkeiten. Die Aufwendungen aus der Aufzinsung der langfristigen Verbindlichkeiten beziehen sich auf die leistungsorientierten Versorgungsverpflichtungen, sonstige langfristige Rückstellungen und die Anleihe. Die Aufwendungen aus der Bewertung von Investitionen resultieren aus Zuführungen zu Wertberichtigungen auf Finanzanlagen; Ziffer 18, 36. Die sonstigen finanziellen Aufwendungen beinhalten Avalkosten, überwiegend im Zusammenhang mit der Gestellung von Garantien an Kunden.

(15) Ertragsteuern Als Ertragsteuern werden die Körperschaft- und Gewerbesteuer inklusive Solidaritätszuschlag der inländischen Konzerngesellschaften sowie die vergleichbaren Ertragsteuern der ausländischen Konzerngesellschaften ausgewiesen. Durch die bestehenden ertragsteuerlichen Organschaften der inländischen Konzerngesellschaften fällt ab dem Geschäftsjahr 2013 Ertragsteuer beim obersten Beherrschungsorgan, der H&K AG, an. Für die Gesellschaften in Deutschland ermittelt sich ein Ertragsteuersatz von 27,725% (2014: 27,725%). Die Besteuerung im Ausland wird zu den in diesen Ländern geltenden Steuersätzen berechnet und liegt zwischen 20,0% und 35,0% (2014: zwischen 20,0% und 35,0%). Die latenten Steuern werden durch Anwendung der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. in Kürze gelten werden. Der Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen:

2015

2014

(2.521) (1.060) (3.581)

(3.165) 681 (2.484)

TEUR Laufender Steuerertrag / (-aufwand) Latente Steuern Ertrag / (Aufwand) Ausgewiesener Steueraufwand

Der ausgewiesene laufende Steueraufwand hat sich trotz des im Geschäftsjahr deutlich höheren Ergebnises vor Ertragsteuern in Höhe von TEUR 25.759 Gewinn (2014: TEUR 13.585 Verlust) auf TEUR 2.521 (2014: TEUR 3.165) verringert. Ursachen hierfür sind im Wesentlichen die im Ergebnis 2015 enthaltenen nicht zu versteuernden Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Finanzanlagen (Ziffer 14, 18, 36); erhöhend wirkte noch die nicht Abziehbarkeit von bestimmten Zinsaufwendungen wegen der Zinsschranke.

20 

Die folgende Tabelle zeigt eine Überleitungsrechnung vom erwarteten Ertragsteueraufwand, der sich theoretisch bei Anwendung des aktuellen inländischen Ertragsteuersatzes von 27,725% (2014: 27,725%) im Konzern ergeben würde, zum tatsächlich ausgewiesenen Ertragsteueraufwand:

2015

2014

25.759 27,725%

(13.585) 27,725%

TEUR Ergebnis vor Ertragsteuern Erwarteter Steuersatz Erwarteter Steueraufwand / -ertrag

(7.142)

3.766

Veränderung des erwarteten Steueraufwands aufgrund von: - Steuersatzänderungen - nicht abzugsfähigen Aufwendungen - nicht zu versteuernden Erträge - periodenfremden Steuern - steuersatzbedingten Abweichungen Ausland - nicht aktivierten Steueransprüchen auf Verluste - sonstigen Effekten Tatsächlicher Steueraufwand / -ertrag

0 (9.997) 15.468 (1.547) 51 560 (973) (3.581)

(119) (5.917) 92 87 221 (1.006) 393 (2.484)

13,9%

-18,3%

Tatsächlicher Steuersatz Die Steuerabgrenzungen sind den folgenden Sachverhalten zuzuordnen:

Bilanzpositionen

TEUR Immaterielle Vermögenswerte Langfristige Finanzanlagen und Derivate Sachanlagen Vorräte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige kurzfristige Vermögenswerte Rückstellungen für Pensionen Langfristige Rückstellungen Langfristige Finanzverbindlichkeiten Kurzfristige Rückstellungen Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten Noch nicht genutzter steuerlicher Verlustvortrag Bilanzansatz

Latente Steueransprüche 31.12.2015 162 5.689 3 6.984 210 785 1.279 3.890 19.005

Latente Steueransprüche 31.12.2014 315 6.127 8.126 1.538 649 1.098 2.060 19.913

Latente Steuerschulden 31.12.2015 14.041 83 3.613 165 12 2.479 1.730 22.124

Latente Steuerschulden 31.12.2014 13.908 444 3.800 153 15 2.357 925 21.603

21 

H&K AG, Oberndorf/Neckar Im Jahr 2015 wurde eine Verminderung der latenten Steueransprüche um TEUR 755 (2014: TEUR 2.822 Erhöhung) erfolgsneutral durch das sonstige Ergebnis im Eigenkapital erfasst, da dieser Unterschied aus versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten von leistungsorientierten Pensionsplänen resultiert. Die Unterschiede aus Kursdifferenzen für die Umrechnung der in den Bilanzen der ausländischen Tochterunternehmen befindlichen latenten Steuern sind ebenfalls erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Alle anderen Veränderungen der latenten Steueransprüche und -verpflichtungen wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgswirksam erfasst: Bilanzpositionen

TEUR Immaterielle Vermögenswerte Langfristige Finanzanlagen und Derivate Sachanlagen Vorräte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige kurzfristige Vermögenswerte Rückstellungen für Pensionen Langfristige Rückstellungen Langfristige Finanzverbindlichkeiten Kurzfristige Rückstellungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten Noch nicht genutzter steuerlicher Verlustvortrag Vortragsfähige Zinsaufwendungen (Zinsschranke) Bilanzansatz

Latente Steuer

31.12.2013 (13.057) (388) (3.605) 3.768 (62) (2.357) 5.501 1.135 (1.143) 267 982 3.369 (5.589)

In der Gewinnund VerlustRechnung erfasst (851) (55) 82 2.045 47 (197) 403 218 316 (16) (1.310) 681

Im sonstigen Ergebnis erfasst

37 160 2.822 66 132 3.218

Latente Steuer

31.12.2014 (13.908) (444) (3.485) 5.974 (15) (2.357) 8.126 1.538 (925) 649 1.098 2.060 (1.690)

In der Gewinnund VerlustRechnung erfasst (133) 360 5 (604) 3 (119) (387) (1.328) (805) 62 3 54 1.830 (1.061)

Im sonstigen Ergebnis erfasst

30 154 (755) 74 128 (369)

Latente Steuer

31.12.2015 (14.041) (83) (3.450) 5.525 (12) (2.476) 6.984 210 (1.730) 785 3 1.279 3.890 (3.119)

Mögliche latente Steueransprüche in Höhe von TEUR 1.947 (2014: TEUR 2.258), resultierend aus steuerlichen Verlustvorträgen der US-Tochtergesellschaften, sind hier nicht enthalten. Mögliche latente Steueransprüche des Mutterunternehmens in Höhe von TEUR 26.984 (2014: TEUR 20.579), resultierend aus steuerlich vortragsfähigen Zinsaufwendungen, sind ebenfalls nicht aktiviert worden. Im Jahr 2015 wurden Ertragsteuern in Höhe von 0,3 Mio. EUR (2014: 3,1 Mio. EUR) bezahlt. Davon betrafen 1,7 Mio. EUR (2014: 1,7 Mio. EUR) Vorauszahlungen für deutsche Ertragsteuern für das laufende Jahr, 0,1 Mio. EUR netto (2014: 0,3 Mio. EUR) Nachzahlungen für deutsche Ertragsteuern für Vorjahre und 1,5 Mio. EUR netto ausländische Ertragsteuerrückerstattungen (2014: 1,1 Mio. EUR netto ausländische Ertragsteuerzahlungen).

22 

Angaben zur Bilanz (16) Immaterielle Vermögenswerte

Entwicklungskosten (selbst geschaffen)

Geschäftsoder Firmenwert (erworben)

Markenname, Patente, Lizenzen, Software (erworben)

Gesamt

TEUR Nettobuchwert am 01.01.2014 Anschaffungs-/ Herstellungskosten Stand am 01.01.2014 Währungsänderungen Zugänge Abgänge / Ausbuchungen Stand am 31.12.2014 Abschreibungen Stand am 01.01.2014 Währungsänderungen Abschreibungen des Jahres Kumulierte Abschreibungen auf Abgänge / Ausbuchungen

15.048

5.149

9.200

29.397

22.309 3.771 26.080

6.649 6.649

22.607 53 89 (65) 22.684

51.565 53 3.860 (65) 55.413

(7.261)

(1.500)

(13.406)

(22.168)

(51) (224)

(51) (912)

(689)

-

Stand am 31.12.2014

(7.950)

(1.500)

62 (13.619)

62 (23.070)

Nettobuchwert am 31.12.2014

18.130

5.149

9.065

32.344

Anschaffungs-/ Herstellungskosten Stand am 01.01.2015

26.080

6.649

22.684

55.413

Währungsänderungen Zugänge Abgänge / Ausbuchungen Stand am 31.12.2015

1.688 27.768

6.649

51 62 (79) 22.718

51 1.750 (79) 57.136

Abschreibungen Stand am 01.01.2015

(7.950)

(1.500)

(13.619)

(23.070)

(50) (212)

(50) (1.360)

Währungsänderungen Abschreibungen des Jahres Kumulierte Abschreibungen auf Abgänge / Ausbuchungen

(1.148)

-

Stand am 31.12.2015

(9.098)

(1.500)

79 (13.802)

79 (24.400)

Nettobuchwert am 31.12.2015

18.671

5.149

8.916

32.736

Wie in Ziffer 5 beschrieben, unterliegen der Geschäfts- oder Firmenwert und die sonstigen immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer einer jährlichen Prüfung auf Wertminderung. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird auf die einzelnen Unternehmen verteilt, bei denen es sich um die Segmente des H&K AG Konzerns und gleichzeitig die niedrigste Ebene innerhalb des Konzerns, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert für interne Managementzwecke überwacht wird, handelt.

23 

H&K AG, Oberndorf/Neckar Wie in oben stehender Tabelle ausgewiesen, wird ein Geschäfts- oder Firmenwert unverändert zum Vorjahr in Höhe von TEUR 5.149 bilanziert. Dies entspricht dem von unabhängigen Dritten erworbenen Teil des Nettobuchwerts des Firmenwerts in dem nach dem deutschen Handelsrecht zum Umstellungszeitpunkt auf IFRS (1. Januar 2006) erstellten wehrtechnischen Teilkonzernabschluss (ohne Markenrechte). Ursprünglich hieß die Muttergesellschaft dieses Teilkonzerns Heckler & Koch Wehrtechnik Holding GmbH. Diese Gesellschaft erwarb Ende 2003 die Entwicklungs-, Herstellungs- und Vertriebsgesellschaft Heckler & Koch Gesellschaft mit beschränkter Haftung. 2004 wurden die zwei Gesellschaften verschmolzen und in die Heckler & Koch GmbH umbenannt. Deswegen wird ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von TEUR 4.016 der verschmolzenen Heckler & Koch GmbH zugeordnet. Ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von TEUR 1.133 resultierte aus dem Erwerb der Heckler & Koch France SAS im Jahr 2004 und wird deshalb diesem Unternehmen zugeordnet. Der Markenname aus dem Erwerb der Heckler & Koch Gesellschaft mit beschränkter Haftung Ende 2003 wurde als ein immaterieller Vermögenswert angesetzt (2015: TEUR 8.393; 2014: TEUR 8.393) und ist auch der verschmolzenen Heckler & Koch GmbH zugeordnet. Da mit diesem Markennamen das Ansehen des Konzerns verbunden ist, wird diesem, wie auch dem Geschäfts- oder Firmenwert, eine unbestimmte Nutzungsdauer zugrunde gelegt. Diese einzelnen immateriellen Vermögenswerte sind für den Konzern gemäß IAS 38.122 (b) von wesentlicher Bedeutung. Da nur ein geringer Anteil der Aktien der H&K AG an der Börse gehandelt wird und vergleichbare Gesellschaften nicht regelmäßig während des letzten Jahres auf einem aktiven Markt gehandelt wurden, war es nicht möglich, die Prüfungen auf Wertminderung auf der Basis eines Marktwertes durchzuführen. Die Prüfungen auf Wertminderung wurden deshalb auf den Nutzungswert gestützt, der durch die Abzinsung der geplanten zukünftigen Cashflows basierend auf den operativen Ergebnissen aus dem jährlichen Fünfjahresgeschäftsplan bestimmt wurde. Eine Wertminderung wurde nicht festgestellt. Durch eine Sicherungsabtretung sind bestimmte Patente, Markennamen und Domainen als Sicherheit für eine revolvierende Kreditlinie verpfändet worden (Nettobuchwert 2015: TEUR 8.393; 2014: TEUR 8.393). Die planmäßigen Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte sind in den folgenden GuV-Positionen enthalten:

TEUR Herstellungskosten Forschungs- und Entwicklungskosten Vertriebskosten Allgemeine Verwaltungskosten Gesamt

2015 26 1.197 14 123 1.360

2014 28 743 39 103 912

Zum 31. Dezember 2015 betrugen die vertraglichen Verpflichtungen des Konzerns für den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten TEUR 36 (2014: TEUR 3).

24 

(17) Sachanlagen Grundstücke und Bauten

Technische Anlagen und Maschinen

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

Anlagen im Bau

Gesamt

TEUR Nettobuchwert am 01.01.2014

23,091

15,129

9,617

826

48,663

33,143 452 414 (208) 33,801

54,201 120 2,938 510 (1,067) 56,702

49,899 262 2,409 109 (714) 51,966

826 62 (541) 348

138,069 835 5,823 78 (1,990) 142,816

(10,052)

(39,071)

(40,283)

-

(89,406)

(228) (938) 160 (11,058)

(80) (3,476) 1,067 (41,561)

(225) (3,476) (72) 661 (43,394)

-

(532) (7,890) (72) 1,888 (96,013)

Nettobuchwert am 31.12.2014

22,743

15,141

8,572

348

46,803

Anschaffungs-/ Herstellungskosten Stand am 01.01.2015

33,801

56,702

51,966

348

142,816

Währungsänderungen Zugänge Umbuchungen Abgänge Stand am 31.12.2015

401 144 (1,656) 32,690

114 1,131 (1,538) 56,408

260 1,332 202 (437) 53,322

(202) 146

774 2,607 (3,631) 142,566

Abschreibungen Stand am 01.01.2015

(11,058)

(41,561)

(43,394)

-

(96,013)

Währungsänderungen Abschreibungen des Jahres Umbuchungen Kumulierte Abschreibungen auf Abgänge Stand am 31.12.2015

(204) (1,306) 1,656 (10,912)

(80) (3,509) 1,510 (43,640)

(226) (3,292) 431 (46,481)

-

(510) (8,108) 3,597 (101,033)

21,778

12,768

6,841

Anschaffungs-/ Herstellungskosten Stand am 01.01.2014 Währungsänderungen Zugänge Umbuchungen Abgänge Stand am 31.12.2014 Abschreibungen Stand am 01.01.2014 Währungsänderungen Abschreibungen des Jahres Umbuchungen Kumulierte Abschreibungen auf Abgänge Stand am 31.12.2014

Nettobuchwert am 31.12.2015

146

41,533

Durch eine Grundschuldbestellungsurkunde und die dazugehörige Sicherungszweckvereinbarung sind bestimmte Grundstücke und Bauten als Sicherheit für eine revolvierende Kreditlinie verpfändet worden (Nettobuchwert 2015: 20,3 Mio. EUR; Nettobuchwert 2014: 20,9 Mio. EUR). Durch einen Sicherungsübereignungsvertrag sind bestimmte Maschinen (Nettobuchwert 2015: 12,6 Mio. EUR; Nettobuchwert 2014: 14,9 Mio. EUR) und bestimmte andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsaustattungen (Nettobuchwert 2015: 3,9 Mio. EUR; Nettobuchwert 2014: 4,7 Mio. EUR) auch als Sicherheit für diese Kreditlinie verpfändet worden. Das Anlagevermögen enthält keine Vermögenswerte, die mittels Finanzierungsleasing erworben worden sind. Zum 31. Dezember 2015 betrugen die vertraglichen Verpflichtungen des H&K AG Konzerns für den Erwerb von Sachanlagen TEUR 810 (2014: TEUR 793).

25 

H&K AG, Oberndorf/Neckar (18) Langfristige Finanzanlagen und Derivate sowie kurzfristige Darlehen, Investitionen und Derivate Die in der Bilanz ausgewiesenen „Sonstigen langfristigen Finanzanlagen und Derivate“ beinhalten langfristig angelegte verzinsliche Bankguthaben in Höhe von TEUR 1.890 (2014: TEUR 1.208), die als Sicherheit für bestimmte Bankgarantien und ähnliches dienen, sowie eingebettete Derivate für Tilgungsoptionen im Anleihevertrag, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert in Höhe von TEUR 300 (2014: TEUR 1.600) angesetzt werden. Für die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der eingebetteten Derivate wurde ein Bewertungsmodell für Bondoptionen verwendet, welches auf dem Modell von Black (1976) basiert. Basis der Bewertung sind Zinskurven, die Volatilitäten der Rendite unserer Anleihe und der Marktpreis unserer Anleihe, welche zu den jeweiligen Stichtagen von Konzerndritten bezogen werden. Eine Investition in Höhe von TEUR 0 (2014: TEUR 2) bezieht sich auf eine 26% Beteiligung an einem ausländischen Unternehmen, welche unwesentlich ist und deshalb nicht mit der Equity-Methode in den Konsolidierungskreis miteinbezogen wird (Ziffer 4). Eine weitere Investition in Höhe von TEUR 7 (2014: TEUR 6) bezieht sich auf eine vertraglich vereinbarte 50% Beteiligung an einem ausländischen Unternehmen, welche unwesentlich ist und deshalb nicht mit der Equity-Methode in den Konsolidierungskreis miteinbezogen wird (Ziffer 4). Im Vorjahr enthielt die Bilanzposition „Sonstige Darlehen, Investitionen und Derivate“ zwei unbesicherte Darlehensforderungen gegenüber Gesellschaftern einschließlich Zinsen in Höhe von TEUR 62.688 (2015: TEUR 0), die im Jahr 2015 vollständig ausgeglichen wurden. Das größere der beiden Darlehen war voll wertberichtigt, so dass sich zum 31. Dezember 2014 ein Buchwert in Höhe von TEUR 11 ergab, und durch die Neubewertung und Rückzahlung 2015 eine Nettoauflösung in Höhe von TEUR 55.052 im Finanzergebnis erfasst werden konnte (Ziffer 14, 36). Diese Bilanzposition enthält auch verzinsliche Bankguthaben in Höhe von TEUR 6.861 (2014: TEUR 5.085), die als Sicherheit für bestimmte Bankgarantien dienen, und für mehr als drei jedoch weniger als zwölf Monate angelegt sind. Der H&K AG Konzern hat Darlehensforderungen an nahestehende Unternehmen, die als nicht werthaltig betrachtet und deshalb wie bereits in vorherigen Berichtsperioden in voller Höhe abgeschrieben sind.

(19)

Vorräte

TEUR Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Unfertige Erzeugnisse und Leistungen Fertige Erzeugnisse und Waren Gesamt

31.12.2015 22.913 39.833 14.502 77.248

31.12.2014 26.071 42.839 23.960 92.870

Bei den Vorräten sind Wertminderungen aufgrund von Markt- und Gängigkeitsrisiken in Höhe von TEUR 34.176 (2014: TEUR 18.443) vorgenommen worden. Diese Wertminderungen reduzieren bestimmte Vorräte auf deren Nettoveräußerungswerte. Die wertgeminderten Vorräte weisen am 31. Dezember 2015 einen Buchwert von insgesamt TEUR 10.760 (2014: TEUR 8.322) aus. Wertminderungen der Vorräte in Höhe von TEUR 15.818 (2014: TEUR 1.582) wurden als Aufwand erfasst. Wertminderungen aus Vorjahren in Höhe von TEUR 529 sind 2015 (2014: TEUR 395), aufgrund von Wertaufholungen durch Neubewertung infolge Gängigkeit bzw. durch den Verkauf zu buchwertübersteigenden Werten, als Verminderung des Materialaufwands erfasst. 26 

Durch Sicherungsübereignungsverträge sind bestimmte Vorräte als Sicherheit für eine revolvierende Kreditlinie verpfändet worden (Nettobuchwert 2015: 72,3 Mio. EUR; Nettobuchwert 2014: 68,0 Mio. EUR).

(20)

Forderungen, geleistete Anzahlungen und sonstige Vermögenswerte

TEUR Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Geleistete Anzahlungen auf Vorräte Geleistete Anzahlungen auf sonstige Vermögenswerte Sonstige Vermögenswerte

31.12.2015

31.12.2014

30.798 55 463 555 31.872

26.864 67 841 1.781 29.553

Gesamt

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind nicht verzinslich und haben in der Regel eine Fälligkeit von 30 bis 60 Tagen. Die sonstigen Vermögenswerte beinhalten im Wesentlichen Umsatzsteuer und sonstige Steueransprüche aus der normalen Geschäftstätigkeit, sowie Forderungen an Mitarbeiter und Geschäftsführer (Reise- und Gehaltsvorschüsse, Darlehen). Falls es einen Anhaltspunkt dafür gibt, dass bei einer Forderung eine Wertminderung eingetreten sein könnte, spätestens wenn sie über 180 Tage überfällig ist, wird eine mögliche Wertminderung von der Finanz-, Vertriebs- und Rechtsabteilung geprüft. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind für erkennbare Einzelrisiken Wertberichtigungen gebildet; das Wertberichtigungskonto hat sich wie folgt entwickelt:

TEUR Stand 01.01. Zuführung (Auflösung) / (Inanspruchnahme) Wechselkurseffekte Stand 31.12

2015

2014

849 2.850 (215) 3 3.487

746 388 (287) 2 849

Aufwendungen aus Wertberichtigungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bzw. Erträge aus Auflösung von Wertberichtigungen werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen bzw. Erträgen ausgewiesen.

27 

H&K AG, Oberndorf/Neckar Die Fälligkeitsanalyse der Finanzinstrumente, die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind, stellt sich wie folgt dar:

31.12.2015

31.12.2014

TEUR weder überfällig noch wertgemindert:

24.142

22.024

überfällig, nicht wertgemindert: - bis zu 30 Tagen - von 30 bis zu 60 Tagen - von 60 bis zu 90 Tagen - von 90 bis zu 180 Tagen - mehr als 180 Tage Gesamt:

5.926 191 203 (8) 345 6.657

wertgemindert (Netto): Buchwert

1.717 227 278 630 1.989 4.841

-

-

30.798

26.864

Für den Bestand der weder überfälligen noch wertgeminderten Forderungen wurden zum Abschlussstichtag keine Anzeichen dafür identifiziert, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.

(21)

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Diese Position umfasst den Kassenbestand, Schecks, sofort verfügbare Guthaben bei Kreditinstituten sowie kurzfristige Einlagen mit einer ursprünglichen Laufzeit von weniger als drei Monaten. Diese werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Als Voraussetzung für die Bereitstellung bestimmter Garantielinien müssen wir als Sicherheit unter anderem unterschiedliche Beträge als Festgelder hinterlegen (Ziffer 25). Zum 31. Dezember 2015 hatten wir 0,5 Mio. EUR solcher Festgelder hinterlegt (2014: 5,5 Mio. EUR), die in Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente enthalten sind.

28 

(22)

Eigenkapital und Ergebnis je Aktie

Die folgende Aufstellung der Veränderung des Eigenkapitals stellt die Veränderungen der einzelnen Posten des Eigenkapitals im Konzern dar:

TEUR

Stand am 31.12.2013 Umwandlung von Rücklagen Gesamtergebnis Stand am 31.12.2014 Gesamtergebnis Stand am 31.12.2015

Grundkapital (bis April 2014 Stammkapital)

Kapitalrücklage

Rücklage für Umrechnungsdifferenzen

Rücklage für leistungsorientierte Verpflichtungen

Ergebnisvortrag

Konzerneigenkapital

(721)

(6.441)

(154.292)

(151.499)

36

9.920

20.964

-

-

-

-

627

(7.357)

(16.069)

(22.799)

21.000

9.920

(95)

(13.798)

(191.325)

(174.298)

-

-

456

1.968

22.177

24.601

21.000

9.920

361

(11.831)

(169.148)

(149.698)

-

(20.964)

-

Die H&K AG war bis zum 7. April 2014 eine deutsche GmbH, deshalb wurde das gezeichnete Kapital (Stammkapital) nicht in Aktien aufgeteilt. Das Stammkapital der Heckler & Koch Beteiligungs GmbH (jetzt H&K AG) betrug TEUR 80 und wurde im Gründungsjahr 2002 in voller Höhe eingezahlt. Mit notariell beurkundetem Anteilskauf- und -übertragungsvertrag vom 23. November 2007 hat das Mutterunternehmen 55,38% (in Höhe von TEUR 44,3) der eigenen GmbH-Anteile erworben. Durch die Umwandlung in eine AG, registriert am 7. April 2014, und die Umwandlung vom Gewinnvortrag in Grundkapital, registriert am 17. April 2014, hat die H&K AG jetzt ein Grundkapital in Höhe von 21 Mio. EUR, eingeteilt in 21 Mio. nennwertlose Stückaktien. Seit dem 28. Juli 2015 sind die Aktien der H&K AG unter ISIN DE000A11Q133 an der Euronext Börse in Paris im Freiverkehr notiert; ursprünglich wurden dort 5 Tausend Aktien der Gesellschaft zum Verkauf angeboten. Die Berechnung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie in Höhe von EUR 1,06 Gewinn (2014: EUR 0,77 Verlust) basiert auf dem den Stammaktionären zurechenbaren Ergebnis und einem gewichteten Durchschnitt der im Umlauf gewesenen Stammaktien, wie im Folgenden dargestellt.

TEUR Gewinn (Verlust), den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar Davon nicht den Inhabern der Stammaktien zurechenbar Gewinn (Verlust), den Inhabern der Stammaktien zurechenbar In Tausend Aktien Ausgegebene Stammaktien zum 01.01.

2015 22.177 22.177

2015

2014 (16.069) (16.069)

2014

21.000

-

Auswirkung der Umwandlung in einer AG 07.04.2014

-

80

Auswirkung der Umwandlung vom Gewinnvortrag in Grundkapital am 17.04.2014

-

20.920

21.000

21.000

Gewichteter Durchschnitt der Stammaktien zum 31.12.

29 

H&K AG, Oberndorf/Neckar Die Berechnung eines verwässerten Ergebnisses je Aktie würde auf dem den Stammaktionären zurechenbaren Gewinn und einem gewichteten Durchschnitt der im Umlauf gewesenen Stammaktien nach Bereinigung um alle Verwässerungseffekte potenzieller Stammaktien basieren. Für den Berichtszeitraum gab es keine Verwässerungseffekte, weil die Kapitalerhöhung 2014 mittels Abgabe von neuen nennwertlosen Stückaktien erfolgte, die den Aktionären im Verhältnis ihrer bisherigen Beteiligung am Grundkapital zugeteilt wurden. Die Kapitalrücklage ist durch zusätzliche Kapitaleinlagen der Gesellschafter entstanden. Die Rücklage für Umrechnungsdifferenzen beinhaltet alle Fremdwährungsunterschiede, die sich aus der Umrechnung der in Fremdwährung aufgestellten Einzelabschlüsse der Tochtergesellschaften ergeben. Die Rücklage für leistungsorientierte Verpflichtungen beinhaltet die kumulierten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste abzüglich Steuern, die aus den leistungsorientierten Versorgungsverpflichtungen angefallen sind. Die Nettoverminderung ist durch versicherungsmathematische Gewinne in Höhe von TEUR 2.722 (2014: TEUR 10.180 Verluste) abzüglich TEUR 755 (2014: TEUR 2.822) latenter Steuern entstanden. Die konsolidierten Bilanzgewinne / Bilanzverluste beinhalten eine Reduzierung in Höhe von TEUR 62.333, die aus der Umstellung auf IFRS am 1. Januar 2008 entstanden ist, hauptsächlich wegen des Unterschiedsbetrags aus dem oben beschriebenen Kauf eigener Anteile im November 2007. Eine zusätzliche Reduzierung in Höhe von TEUR 2.857 stammt aus dem jeweiligen Unterschied zwischen Kaufpreis und Nettovermögen für den Erwerb der unter gemeinsamer Beherrschung („common control“) stehenden Suhler USA, Inc. im April 2009 und der Suhler Jagd- und Sportwaffen Holding GmbH im Mai 2009. Der Erwerb wurde jeweils so dargestellt, als ob er bereits vor dem Jahr 2008 stattgefunden hätte. Der H&K AG Konzern weist zum Bilanzstichtag ein negatives Eigenkapital von 149,7 Mio. EUR (2014: 174,3 Mio. EUR) aus. Die Fortführung der Geschäftstätigkeit der Einzelgesellschaften und damit des Konzerns wird trotz des negativen Eigenkapitals nicht in Frage gestellt. Der aktuelle Geschäftsplan des H&K AG Konzerns beinhaltet eine Verbesserung der Eigenkapitalposition und unterstellt eine Reduzierung der Verschuldung inklusive Refinanzierung der Anleihe vor deren Fälligkeit. Nach dem deutschen Aktiengesetz bemisst sich die ausschüttungsfähige Dividende nach dem Bilanzgewinn, der im Jahresabschluss der Muttergesellschaft, H&K AG, ausgewiesen wird. Dieser wird gemäß den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt. Vorstand und Aufsichtsrat der H&K AG schlagen der Hauptversammlung vor, den zum 31. Dezember 2015 im Jahresabschluss ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von 100,8 Mio. EUR auf neue Rechnung vorzutragen.

(23)

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche leistungsorientierte Versorgungsverpflichtungen

Die betriebliche Altersversorgung erfolgt im Konzern bei den Auslandsgesellschaften auf Basis beitragsorientierter Zusagen, während die HKO und die HKS leistungsorientierte und beitragsorientierte Versorgungspläne haben. Die leistungsorientierten Versorgungspläne für die Mitarbeiter wurden zuletzt 2002 für Neuzugänge geschlossen. Hinzu kommen Beiträge zu den jeweiligen gesetzlichen Altersversorgungen. Bei den beitragsorientierten Zusagen (Defined Contribution Plans) zahlt das Unternehmen aufgrund gesetzlicher oder vertraglicher Bestimmungen bzw. auf freiwilliger Basis Beträge an staatliche oder private Rentenversicherungsträger. Mit Zahlung der Beträge bestehen für das Unternehmen keine weiteren

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Leistungsverpflichtungen. Die laufenden Beitragszahlungen sind als Personalaufwand des jeweiligen Jahres ausgewiesen; sie beliefen sich im Konzern auf insgesamt TEUR 3.516 (2014: TEUR 3.653). Die leistungsorientierten Pläne (Defined Benefit Plans) werden im Konzern durch die Bildung von Rückstellungen für Pensionen und Sterbegelder berücksichtigt, die nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren („Projected Unit Credit Method“) gemäß IAS 19 ermittelt sind. Bei diesem Verfahren werden neben den am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften auch künftig zu erwartende Steigerungen von Renten und Gehältern bei vorsichtiger Einschätzung der relevanten Einflussgrößen berücksichtigt. Die Berechnung beruht auf versicherungsmathematischen Gutachten unter Berücksichtigung biometrischer Rechnungsgrundlagen (Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck). Der Firmenrentenanspruch darf zusammen mit der gesetzlichen Rente 75% des anrechnungsfähigen Einkommens (durchschnittlicher mtl. Bruttoverdienst des letzten Jahres) nicht überschreiten. Bei den leistungsorientierten Plänen haben Arbeitnehmer Anspruch auf Leistungen in Abhängigkeit von der Dauer der Betriebszugehörigkeit bei Erreichen des Ruhestandsalters von 65 Jahren. Unter den leistungsorientierten Plänen, die vor 1995 galten, erhalten die anspruchsberechtigten Mitarbeiter für die Dienstzeit von 10 Jahren einen Rentenanspruch in Höhe von 8% des durchschnittlichen monatlichen Bruttoverdienstes des letzten Jahres plus 0,25% für jedes weitere Dienstjahr. Steigerungen sind nicht mehr möglich, da diese Versorgungsordnungen geschlossen und unverfallbare Anwartschaften ausgestellt wurden. Beim leistungsorientierten Plan vom 1. Januar 1995 erhalten die anspruchsberechtigten Mitarbeiter pro Dienstjahr einen festgelegten Betrag gemäß Pensionsstufe. Maßgebend ist bei aktiven Mitarbeitern die Pensionsstufe bei Eintritt des Versorgungsfalles. Die Versorgungsordnung wurde für neu eintretende Mitarbeiter zum 30. November 2002 geschlossen. Die Veränderungen des Barwerts der fondsgedeckten und nicht fondsgedeckten leistungsorientierten Versorgungsverpflichtungen stellen sich wie folgt dar: Leistungsorientierte Verpflichtung

TEUR Stand zum 01.01. Erfasst im Gewinn oder Verlust Laufender Dienstzeitaufwand Nachzuverrechender Dienstzeitaufwand Zinsaufwand (-erträge) Summe erfasst im Gewinn oder Verlust

Beizulegender Zeitwert des Planvermögens

Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen

2015 66.807

2014 58.500

2015 (738)

2014 (640)

2015 66.069

2014 57.860

538 1.238 1.776

418 (1.054) 2.101 1.465

(14) (14)

(24) (24)

538 1.224 1.762

418 (1.054) 2.077 1.441

(3.235) 521 (2.713)

10.262 (87) 10.175

(9) (9)

5 5

(3.235) 521 (9) (2.722)

10.262 (87) 5 10.180

(79) (79)

(80) (3.273) (3.353)

(79) (3.332) (3.412)

61.755

66.069

Erfasst im sonstigen Ergebnis Versicherungsmathematische Verluste (Gewinne) aus: - demographischen Annahmen - finanziellen Annahmen - erfahrungsbedingte Berichtigungen (Ertrag) / Aufwand aus Planvermögen exkl. Zinserträge Summe erfasst im sonstigen Ergebnis Sonstiges Vom Arbeitgeber gezahlte Beiträge Vom Arbeitnehmer gezahlte Beiträge Geleistete Zahlungen Summe sonstiges

(3.273) (3.273)

(3.332) (3.332)

(80) (80)

Stand zum 31.12.

62.596

66.807

(840)

(738)

873

933

(840)

(738)

32

195

61.723 62.596

65.874 66.807

(840)

(738)

61.723 61.755

65.874 66.069

Davon entfallen auf die Nettoschuld aus dem fondsgedeckten Versorgungsplan Schuld aus den nicht-fondsgedeckten Versorgungspläne Stand zum 31.12.

31 

H&K AG, Oberndorf/Neckar Der Dienstzeitaufwand wird in den Funktionsbereichen und der jährliche Nettozinsaufwand im Zinsergebnis ausgewiesen. Die versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste werden erfolgsneutral durch die Gesamtergebnisrechnung in den Rücklagen erfasst. Der beizulegende Zeitwert des Planvermögens bezieht sich zu 100% auf Aktivwerte aus Rückdeckungsversicherungen und dazugehörige Guthaben. Die erwartete langfristige Rendite aus diesem Planvermögen wird mit 2,30% (2014: 1,90%) berechnet. Diese orientiert sich am Diskontierungszinssatz für die dazugehörigen Pensionsverpflichtungen. Die tatsächlichen Erträge aus dem Planvermögen betrugen TEUR 23 (2014: TEUR 19). Es wird erwartet, dass 2016 Beiträge in Höhe von ca. TEUR 37 mit dem vorhandenen Guthaben verrechnet werden. Die ermittelte Duration der Pläne beträgt ca. 13 Jahre (2014: ca. 13 Jahre). Im Folgenden sind die wichtigsten zum Abschlussstichtag verwendeten versicherungsmathematischen Annahmen aufgeführt:

Abzinsungssatz Anpassung der Anwartschaften aktiver Arbeitsnehmer Zukünftige Rentensteigerungen Sterbewahrscheinlichkeiten gemäß Invaliditätswahrscheinlichkeiten gemäß

31.12.2015 2,30% 0,00% 1,50% RT 2005 G RT 2005 G

31.12.2014 1,90% 0,00% 1,50% RT 2005 G RT 2005 G

Bei Konstanthaltung der anderen Annahmen hätten die bei vernünftiger Betrachtungsweise am Abschlussstichtag möglich gewesenen Veränderungen bei einer der maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen die leistungsorientierte Verpflichtung mit den nachstehenden Beträgen beeinflusst:

31.12.2015

Effekt in TEUR Abzinsungssatz (0,5% Veränderung) Zukünftige Rentensteigerungen (0,25% Veränderung)

Leistungsorientierte Verpflichtung Erhöhung (2.851) 2.585

Minderung 4.959 (832)

Obwohl diese Analyse die vollständige Verteilung der nach dem Plan erwarteten Cashflows nicht berücksichtigt, liefert sie einen Näherungswert für die Sensitivität der dargestellten Annahmen.

32 

(24)

Sonstige lang- und kurzfristige Rückstellungen

Die lang- und kurzfristigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR Kurzfristige Rückstellungen Langfristige Rückstellungen Gesamt

31.12.2015 19.208 4.468 23.676

31.12.2014 9.605 6.354 15.960

Die Rückstellungen entfallen auf:

TEUR Stand zum 01.01.2015 Wechselkursdifferenz / Umklassifizierung Inanspruchnahme Auflösung Zuführung Stand zum 31.12.2015

Verpflichtungen Personalbereich 3.672

Gewährleistungsverpflichtungen 1.329

Sonstige Verpflichtungen Absatzber.

Übrige Risiken

Gesamt

4.111

6.848

15.960

(1.386) (796) 3.766

(754) 343

20 (1.846) (493) 9.396

15 (1.270) (563) 1.284

35 (5.256) (1.852) 14.790

5.257

917

11.187

6.314

23.676

Rückstellungen für Verpflichtungen aus Altersteilzeitvereinbarungen sind in den Personalverpflichtungen enthalten. Sie umfassen die Freistellungsguthaben der Mitarbeiter aus Lohn- und Gehaltszahlungen sowie die erarbeiteten Aufstockungsleistungen und Abfindungen für die Restlaufzeit des Altersteilzeitverhältnisses. Die Rückstellungen sind mit dem Barwert der vertraglichen Verpflichtungen angesetzt und in versicherungsmathematischen Berichten, bei deren Ermittlung die Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck und ein Kapitalisierungszinsfuß von 3,89% (2014: 4,53%) zu Grunde gelegt worden sind, berechnet. Materielle Unsicherheiten bei der Bestimmung der Höhe bestehen nicht. Diese Verpflichtungen werden durch die Verpfändung bestimmter Wertpapiere gesichert; diese Vermögenswerte werden mit der Rückstellung verrechnet. Die Altersteilzeitvereinbarungen haben in der Regel eine Laufzeit von vier bis sechs Jahren; in der Arbeitsphase (erste Hälfte der Altersteilzeit) wird die Rückstellung zugeführt und in der Freistellungsphase (zweite Hälfte) erfolgen die Abflüsse des wirtschaftlichen Nutzens. Dementsprechend liegt die erwartete Fälligkeit der Abflüsse von wirtschaftlichem Nutzen für Altersteilzeitvereinbarungen über bis zu sechs Jahren, aktuell jedoch größtenteils binnen vier Jahre. Weitere Rückstellungen im Personalbereich werden unter anderem für Jubiläumszuwendungen, ähnliche Verpflichtungen und Tantiemen gebildet. Diese Personalrückstellungen werden auf Basis entsprechender vertraglicher Verpflichtungen geschätzt. In der Regel wird die Fälligkeit der Abflüsse von wirtschaftlichem Nutzen innerhalb zwölf Monaten erwartet. Ausnahmen hiervon sind Jubiläumszuwendungen (TEUR 486; 2014: TEUR 131), deren Auszahlung über bis zu vierzig Jahren erfolgen werden und nachlaufende Personalkosten (TEUR 3.719; 2014: TEUR 1.238), deren Auszahlung über bis zu sechs (2014: sieben) Jahren erfolgen werden. Materielle Unsicherheiten bei der Bestimmung der Höhe bestehen nicht. Die Rückstellungen für Gewährleistungen wurden auf der Grundlage von Vergangenheitserfahrungen hinsichtlich der Haftung des Konzerns für eine Gewährleistungszeit von zwei Jahren geschätzt. Dementsprechend liegt die erwartete Fälligkeit der Abflüsse von wirtschaftlichem Nutzen innerhalb zwei Jahren. Materielle Unsicherheiten bei der Bestimmung der Höhe bestehen nicht.

33 

H&K AG, Oberndorf/Neckar Rückstellungen für sonstige Verpflichtungen betreffend den Absatzbereich beinhalten Rückstellungen für Kompensationsverpflichtungen, Drohverluste, Konventional- und sonstige Vertragskosten, nachlaufende Kosten und Preisprüfungen bei bestimmten Aufträgen. Diese Rückstellungen werden auf Basis der Wahrscheinlichkeit, der entsprechenden vertraglichen Verpflichtungen und des aktuellen Status angesetzt; die erwartete Fälligkeit der Abflüsse von wirtschaftlichem Nutzen liegt in der Regel innerhalb zwölf Monaten, wobei die Kompensationsverpflichtungen, soweit nicht erfüllt, nach bis zu neun (2014: zehn) Jahren fällig werden. Materielle Unsicherheiten bei der Bestimmung der Höhe bestehen nicht. Die „Übrigen Rückstellungen“ betreffen hauptsächlich Prozessrisiken, die in Höhe ihres wahrscheinlichen Eintritts angesetzt werden. Das Ergebnis eines Rechtsstreits hängt vom Prozess ab, dementsprechend ist die gebildete Rückstellung mit besonderen Unsicherheiten verbunden. Die erwartete Fälligkeit der Abflüsse von wirtschaftlichem Nutzen liegt in der Regel innerhalb von zwölf Monaten. Die Rückstellung für Prozessrisiken deckt auch den Fall des durch die Staatsanwaltschaft Stuttgart seit 2010 gegen ehemalige Mitarbeiter der HKO durchgeführten Ermittlungsverfahrens, in dem Vorwürfe der unbefugten Ausfuhr von Gewehren nach Mexiko seit 2005 untersucht werden. Darüber hinaus erhebt die Staatsanwaltschaft den Vorwurf der Bestechung von inländischen Amtsträgern und von ausländischen Entscheidungsträgern in Mexiko; der Ausgang dieser Verfahren bleibt abzuwarten. Die HKO hat eine global agierende Wirtschaftsprüfungsgesellschaft damit beauftragt, die verfahrensrelevanten Sachverhalte im Rahmen einer unabhängigen Untersuchung aufzuklären. Das Ergebnis der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wurde als Bericht über die Sonderuntersuchung bei der HKO im ersten Halbjahr 2013 der Staatsanwaltschaft Stuttgart zur Verfügung gestellt. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart hat das Zollkriminalamt Köln im Sommer 2014 einen Schlussbericht verfasst, soweit es um die Lieferungen von Gewehren nach Mexiko geht. Zu diesem Thema wurde mittlerweile gegen fünf ehemalige Mitarbeiter sowie den ehemaligen Vertreter des Unternehmens in Mexiko Anklage beim Landgericht Stuttgart erhoben; mit Beschluss vom 3. Mai 2016 wurde die Anklage zugelassen und das Hauptverfahren eröffnet. Die Auswirkungen aus der Aufzinsung und Änderung des Abzinsungssatzes waren für die Bewertung einiger langfristiger Rückstellungen wesentlich. Das Finanzergebnis enthält TEUR 113 Nettoaufwand (2014: TEUR 1.466 Nettoaufwand) aus Ab- bzw. Aufzinsung von sonstigen langfristigen Rückstellungen, was zu einer entsprechenden Erhöhung der gebildeten Rückstellungen führt.

(25)

Finanzverbindlichkeiten und Kreditlinien

Die einzige wesentliche langfristige Finanzverbindlichkeit des H&K AG Konzerns ist die hochverzinsliche Anleihe in Höhe von 295 Mio. EUR, welche von der HKO im Mai 2011 mit einem Festzinssatz von 9,5% emittiert wurde und im Mai 2018 fällig ist. Die 295 Mio. EUR wurden verwendet, um die im Juli 2011 fällige Anleihe der HKO zuzüglich aufgelaufener Zinsen zu tilgen (125 Mio. EUR) und um die PIKDarlehensforderung an die Konzernmuttergesellschaft H&K AG im Markt von Dritten zu erwerben (170 Mio. EUR). 2015 wurden nominal TEUR 47.910 am Markt zurückgekauft (2014: TEUR 0); diese Anteile und die dazugehörigen aufgelaufenen Zinsforderungen werden in der Bilanz mit der jeweiligen Verbindlichkeit verrechnet. Die Rückkäufe führten zu einem Gewinn abzüglich die dazugehörigen Anteile der ursprünglichen Transaktionskosten in Höhe von Netto TEUR 4.506 (2014: TEUR 0), der im Finanzergebnis ausgewiesen wird. Die Anleihe wird in der Bilanz mit den fortgeführten Anschaffungskosten in Höhe von TEUR 244.310 (2014: TEUR 289.573) angesetzt. Die Zinsabgrenzungen in Höhe von Netto TEUR 2.934 (2014: TEUR 3.503) werden innerhalb der sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

34 

Wegen der 2013 gebildeten ertragsteuerlichen Organschaft zwischen HKO und H&K AG gilt jetzt, gemäß Section 4.22(b) des Anleihevertrags, H&K AG als Emittent („Issuer“) und HKO als beschränktes Tochterunternehmen („Restricted Subsidiary“) für Zwecke des Article 4 des Anleihevertrags (bindende Zusagen und themenverwandte Definitionen). Die Bestimmungen sämtlicher solcher Zusagen müssen jetzt so ausgelegt werden, als ob die H&K AG seit dem Emissionstag der Emittent gewesen wäre. Dementsprechend unterliegen die H&K AG und ihre Tochtergesellschaften durch den Anleihevertrag im Hinblick auf folgende Transaktionen strengen Einschränkungen: Die H&K AG und ihre Tochterunternehmen sind grundsätzlich berechtigt, zusätzliches Fremdkapital bzw. sonstige finanzielle Verpflichtungen, die in der Anleihevereinbarung im Einzelnen festgelegt sind, bis zur Höhe von weiteren 10 Mio. EUR aufzunehmen sowie Kreditrahmen bis zur Höhe von weiteren 30 Mio. EUR in Anspruch zu nehmen. Abgesehen von den im Einzelnen festgelegten Ausnahmen, sind H&K AG und ihre Tochterunternehmen nicht berechtigt, zusätzliches Fremdkapital aufzunehmen (einschließlich erworbenes Fremdkapital bzw. sonstige finanzielle Verpflichtungen), es sei denn, ein „Default“ oder „Event of Default“ würde nach Durchführung auf pro forma Basis einer solchen Übernahme von Fremdkapital nicht eintreten oder sich fortsetzen und die pro forma konsolidierte Fixkostendeckungsquote (wie definiert) für die vier vollen Quartale, für die Quartalsabschlüsse jeweils bestehen, die der Übernahme des Fremdkapitals unmittelbar vorausgehen, betrachtet als ein Zeitraum, wäre größer als 2.0 zu 1.0. (Section 4.06) Überdies unterliegen die H&K AG und ihre Tochterunternehmen den in der Anleihevereinbarung detailliert aufgeführten Beschränkungen im Hinblick auf so genannte „Restricted Payments“, die u. a. im Zusammenhang mit Zahlungen an Gesellschafter, einschließlich z. B. Gewinnausschüttungen, stehen. Mit Ausnahme von in der Anleihevereinbarung im Einzelnen festgelegten Fällen, dürfen H&K AG und ihre Tochterunternehmen „Restricted Payments“ grundsätzlich maximal bis zu einem kumulierten Betrag von 5 Mio. EUR sowie zusätzlich entsprechend einer üblichen Formel, basierend auf 50% von H&K AGs konsolidiertem bereinigten Jahresüberschuss (wie definiert), auf kumulierter Basis seit dem Tag des Anleihevertrags, ausführen. (Section 4.07) H&K AG und ihre Tochterunternehmen sind, vorbehaltlich verschiedener im Anleihevertrag festgelegter Ausnahmen, grundsätzlich weder berechtigt, die Anteile an ihren Tochtergesellschaften an Dritte zu verkaufen noch diese Anteile zu verpfänden oder anderweitig zu veräußern. (Section 4.08) H&K AG und ihre Tochterunternehmen müssen Transaktionen mit anderen verbundenen Unternehmen und nahestehenden Personen (wie definiert) wie unter fremden Dritten abschließen. Ist der Gegenwert einer derartigen Transaktion größer als 7,5 Mio. EUR, muss der Fremdvergleich vom Beirat geprüft und bestätigt werden. Bei einem Wert von über 15 Mio. EUR muss eine Bestätigung von einer Investmentbank o. ä. vorgelegt werden. Ausnahmen sind in der Anleihevereinbarung geregelt. (Section 4.09) Der H&K AG und ihren Tochterunternehmen ist es grundsätzlich nicht gestattet, direkt oder indirekt, Sicherungsrechte (wie definiert) jedweder Art, ausgenommen der festgelegten erlaubten dinglichen Sicherungsrechte, zu bestellen, zu übernehmen, einzugehen oder zu dulden, sowie sonstige Rechte, die dazu berechtigen Einkünfte, Gewinne oder Erträge aus denen der H&K AG oder einer ihrer Tochtergesellschaften zugeordneten Grundstücke oder Vermögenswerte entgegenzunehmen, abzutreten oder anderweitig zu übertragen. Dies umfasst sämtliche Kapitalanteile und das Fremdkapital sämtlicher Tochtergesellschaften sowie sämtliche Einkünfte, Gewinne oder Erträge hieraus. Dies gilt nicht, (i) bei dinglichen Sicherungsrechten jedweder Art, die nachrangige Verbindlichkeiten (wie definiert) besichern, wenn HKOs Verpflichtung bezüglich der Anleihe sowie sämtlicher sonst aufgrund des Anleihevertrags fälliger Beträge unmittelbar durch ein dingliches Sicherungsrecht an diesem Eigentum, durch Anlagevermögen, Vermö-

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H&K AG, Oberndorf/Neckar genswerte oder Erträge gesichert ist, das vorrangig zu diesen dinglichen Sicherheiten ist; (ii) bei anderweitigen dinglichen Sicherungsrechten, wenn HKOs Verpflichtung bezüglich der Anleihe sowie sämtlicher sonst aufgrund des Anleihevertrages fälliger Beträge gleichrangig und anteilsmäßig identisch zur Verpflichtung oder Verbindlichkeit des dinglichen Sicherungsrechts besichert ist. Ausnahmen hiervon sind im Einzelnen in der Anleihevereinbarung geregelt. (Section 4.10) Der Verkauf von Vermögensgegenständen an Dritte ist unter bestimmten Bedingungen, insbesondere für Veräußerungen außerhalb des gewöhnlichen Geschäftsbetriebs, in den Anleihebedingungen reglementiert. (Section 4.11) Es ist den Gesellschaften des H&K AG Konzerns grundsätzlich nicht gestattet, sich für das Fremdkapital der H&K AG zu verbürgen, es sei denn, diese Tochtergesellschaften leisten und erbringen zeitgleich einen ergänzenden Anleihevertrag zur Sicherstellung der Zahlung der Anleihe seitens der Tochtergesellschaften mit inhaltsgleichen Vereinbarungen zur Bürgschaft für das Fremdkapital. Ausnahmen von dieser Regelung sind in der Anleihevereinbarung einzeln aufgeführt. (Section 4.12) Es sind keine Beschränkungen oder Belastungen gestattet, die die Fähigkeit der Tochtergesellschaften beeinträchtigen, Gewinnausschüttungen zu leisten, das Fremdkapital zu bedienen, Kredite zu gewähren oder Vermögensgegenstände an die H&K AG und ihre Tochtergesellschaften zu übertragen. Ausnahmen von dieser Regelung sind in der Anleihevereinbarung geregelt. (Section 4.13) H&K AG und ihre Tochterunternehmen dürfen grundsätzlich keine Handlungen vornehmen oder wissentlich oder fahrlässig unterlassen, die dazu führen, dass die Sicherungsinteressen mit Blick auf die Sicherheiten zugunsten des „Trustee“ und somit der Anleihegläubiger wesentlich vermindert würden. Ferner ist es der H&K AG und ihren Tochtergesellschaften nicht gestattet, irgendwelchen Personen mit Ausnahme des „Trustee“, zugunsten des „Trustee“ und somit der Anleihegläubiger in irgendeiner Form eine [weitere] Besicherung an einem gewährten Sicherungsgut zu bestellen. Ausnahmen von dieser Regelung sind in der Anleihevereinbarung im Einzelnen aufgeführt. (Section 4.14) Im Falle eines in den Anleihebedingungen näher definierten Wechsels der Beherrschungsmehrheit (sog. Change-of-control) muss H&K AG den Anleiheinhabern einen Anleiherückkauf zu einem Wert von 101% des Nominalwertes zuzüglich aufgelaufener Zinsen anbieten. (Section 4.15) Alle Zahlungen, die im Zusammenhang mit der Anleihe erfolgen, sind grundsätzlich ohne Abzug von Steuern oder anderen Abgaben zu leisten. Diese hat H&K AG zu tragen. (Section 4.16) H&K AG muss innerhalb von 120 Tagen nach dem Ende des Geschäftsjahres Informationen über die letzten zwei Geschäftsjahre, bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung, Bilanz, Kapitalflussrechnung sowie Anhang, einen Bestätigungsvermerk und zusätzliche Erläuterungen an die Bank of New York Mellon übermitteln. Außerdem muss innerhalb von 60 Tagen nach Ende der ersten drei Quartale eines Geschäftsjahres jeweils einen Quartalsbericht, bestehend aus Gewinn- und Verlustrechung, Bilanz, Kapitalflussrechnung, sowie zusätzlichen Erläuterungen an die Bank of New York Mellon übersandt werden. Des Weiteren müssen diese Berichte auf einer Webseite von Heckler & Koch zur Verfügung gestellt werden. (Section 4.19) Es ist der HKO nicht erlaubt, mit einer Nicht-Gruppengesellschaft zusammenzugehen bzw. sich mit einer solchen Gesellschaft zu verschmelzen. Ausnahmen von dieser Regelung sind in der Anleihevereinbarung im Einzelnen aufgeführt. (Section 5.01)

36 

Die aufgeführten Beschränkungen (Sections 4.06 - 4.09, 4.11 - 4.13, 5.01) werden ausgesetzt, soweit H&K AG so genannten „Investment Grade Status“ erreicht und kein „Default“ oder „Event of Default“ eingetreten ist und fortbesteht. (Section 4.21) „Events of Default“ sind im Wesentlichen: (i) Verzug mit fälligen Anleihezinszahlungen für mehr als 30 Tage oder von fälligen Anleihetilgungen; (ii) Nichteinhaltung oben aufgeführter Verpflichtungen bzw. Regelungen innerhalb bestimmter Fristen; (iii) Verstöße (Default) gegen Bedingungen einer Vereinbarung, durch die Fremdkapital von HKO oder einer ihrer Tochtergesellschaften mit einem im Einzelfall oder in der Summe ausstehenden Darlehensbetrag in Höhe von 15 Mio. EUR nachgewiesen oder besichert wird, was zu einer vorzeitigen Fälligkeit der Zahlungen auf diese Verbindlichkeiten führen oder die Nichterfüllung solcher Verbindlichkeiten bei Fälligkeit begründen (außer durch normalterminierte Verpflichtung zur vorzeitigen Tilgung) würde, und auf die Erfüllung einer solchen Zahlung weder verzichtet, noch die Fälligkeit solcher Verbindlichkeiten gestundet wurde und in beiden Fällen der Gesamtbetrag unbezahlter oder fällig gewordener Verbindlichkeiten 15 Mio. EUR oder Äquivalent übersteigt; (iv) die Beendigung einer von einer Tochtergesellschaft gegebenen Bürgschaft oder sonstigen Garantie oder die Behauptung der jeweils Garantie gebenden Tochtergesellschaft, oder eines für die Tochtergesellschaft handelnden Vertreters, dass die Bürgschaft oder sonstige Garantien nicht entsprechend der ihr zugrundeliegenden Bedingungen besteht oder durchsetzbar ist (soweit nicht etwas anderes im Anleihevertrag oder in einer solchen Bürgschaft oder sonstigen Garantie geregelt ist); (v) endgültige Gerichtsentscheidungen, Bescheide oder Verordnungen (soweit sie unanfechtbar und nicht durch eine Versicherung gedeckt sind), die gegen HKO oder eine ihrer Tochtergesellschaften ergehen und im Einzelfall oder in der Summe einen Betrag von 15 Mio. EUR übersteigen und entweder bezüglich deren Durchsetzung ein Gläubiger Vollstreckungsmaßnahmen eingeleitet hat oder es gibt einen Zeitraum von 60 oder mehr aufeinanderfolgenden Tagen, während dessen eine Vollstreckung in Höhe eines Betrages von mehr als 15 Mio. EUR nicht ausgesetzt worden ist (durch Rechtsmittel oder aus anderen Gründen); (vi) die Insolvenz der HKO oder eine ihrer Tochtergesellschaften; sowie (vii) die teilweise oder vollständige Unwirksamkeit eines erstrangigen Sicherungsrechts an dem Sicherungsgut (Collateral) oder die teilweise oder vollständige Beendigung dieses Sicherungsrechts zu irgendeinem Zeitpunkt gleich aus welchem Grund oder wegen der Feststellung der Unwirksamkeit oder Undurchsetzbarkeit eines Sicherungsrechts gemäß des Anleihevertrags durch ein zuständiges Gericht, oder die Behauptung der Unwirksamkeit oder Undurchsetzbarkeit eines solchen Sicherungsrechts in einem gerichtlichen Vorbringen der HKO oder einer ihrer Tochtergesellschaften vor einem zuständigen Gericht, und diese Unwirksamkeit oder deren Behauptung ist nicht binnen 21 Tagen beseitigt bzw. zurückgenommen wird (soweit eine Unwirksamkeit oder deren Behauptung beseitigt bzw. zurückgenommen werden kann). (Sections 6.01 und 6.02) Soweit sich ein „Event of Default“ ereignet, muss dies der Bank of New York Mellon angezeigt werden und es besteht die Möglichkeit, die Anleiheverbindlichkeit fällig zu stellen.

37 

H&K AG, Oberndorf/Neckar Die Zinsen sind halbjährlich, jeweils zum 15. Mai und 15. November, erstmalig am 15. November 2011, fällig. Die HKO ist berechtigt Teilzahlungen oder auch eine komplette Rückzahlung der Anleiheverbindlichkeit zu leisten. Allerdings müssten folgende Vorfälligkeitsentschädigungen geleistet werden: Ab dem 15. Mai 2014 kann die Anleihe in Abhängigkeit vom Tilgungsdatum zu folgenden Werten -zuzüglich entsprechender aufgelaufener Zinsen- getilgt werden: ab15.MaidesJahres

Tilgungspreis (%imVerhältniszumNominalwert)

2014

107,125

2015

104,750

2016

102,375

ab2017

100,000

Im Falle von Gesetzes-, Rechtsprechungs- oder ähnlichen Änderungen, die dazu führen, dass Quellensteuer auf Zahlungen im Zusammenhang mit der Anleihe zu tragen wäre, und dies nicht durch geeignete Maßnahmen vermieden werden kann, kann eine vollständige (keine anteilige) Rückführung der Anleiheverbindlichkeit zu einem Wert von 100% (im Verhältnis zum Nominalwert) zuzüglich aufgelaufener Zinsen vorgenommen werden. Zur Besicherung der Verpflichtungen aus der Anleihevereinbarung sind die direkten und indirekten Tochtergesellschaften dieser Vereinbarung als Garantoren beigetreten. Außerdem wurden sämtliche Anteile an der HKO und an deren direkten und indirekten Töchtern an die Bank of New York Mellon als Treuhänder der Anleihehalter verpfändet. Als Folge der Rückzahlung des Gesellschafterdarlehens in Höhe von über 50 Mio. EUR wurde in Übereinstimmung mit den Bedingungen des Anleihevertrags die Verpfändung der HKO Anteile wieder vom Treuhänder freigegeben. Im Falle eines „Event of Default“ (wie definiert) könnte die Bank of New York Mellon u. a. die verpfändeten Beteiligungen veräußern, um ausstehende Tilgungen oder Zinszahlungen abzudecken. Kreditlinien des Konzerns Am 13. November 2014 hat der H&K AG Konzern eine Vereinbarung mit einem Kreditgeber für eine revolvierende Kreditlinie in Höhe von 30 Mio. EUR unterzeichnet. Diese war vorerst bis zum 31. Dezember 2014 befristet und ist nach der Erfüllung bestimmter zusätzlicher Voraussetzungen am 5. März 2015 in eine langfristige Kreditlinie mit Fälligkeit 30. Juni 2017 übergegangen. Diese Linie ist über bestimmte Anlagevermögen (Ziffer 16, 17) und Vorräte (Ziffer 19), sowie die Anteile bestimmte Tochterunternehmen des Konzerns besichert; ähnlich zum Anleihevertrag enthält die Vereinbarung auch bestimmte strenge Handlungseinschränkungen. Zum Jahresende, als auch zum Aufstellungszeitpunkt des Abschlusses, wurde diese Kreditlinie nicht in Anspruch genommen (2014: 15 Mio. EUR gezogen). Die weiteren Kreditlinien sind für die Stellung von Anzahlungs- oder Vertragserfüllungsgarantien einschließlich Bietungsgarantien und ähnlichen verwendbar. Der Wert der gegenwärtig offenen Garantien ist nicht in der Bilanz angesetzt. Zum 31. Dezember 2015 summierten sich offene Garantien an Kunden auf 11,0 Mio. EUR (2014: 10,3 Mio. EUR). Als Voraussetzung für die Bereitstellung dieser und anderer Devisensicherungs- und Garantielinien müssen teilweise Festgelder als Sicherheit hinterlegt werden. Zum 31. Dezember 2015 beträgt die Summe solcher verpfändeten Festgelder, die in Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten enthalten sind, 0,5 Mio. EUR (2014: 5,5 Mio. EUR). Weitere Sicherheiten für diese Linien werden durch für über drei Monate angelegte Festgelder in den sonstigen kurzfristigen Finanzanlagen (2015: 6,9 Mio. EUR; 2014: 5,1 Mio. EUR) (Ziffer 18) sowie in den sonstigen langfristigen Finanzanlagen (2015: 1,9 Mio. EUR; 2014: 1,2 Mio. EUR) (Ziffer 18) geleistet.

38 

(26)

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten umfassen offene Verpflichtungen aus dem Liefer- und Leistungsverkehr, laufende Kosten sowie Zinsabgrenzungen für die Anleihe und die revolvierende Kreditlinie.

TEUR Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Zinsverbindlichkeiten Sonstige Verbindlichkeiten Gesamt

31.12.2015

31.12.2014

12.467 2.934 7.461 22.862

14.232 3.530 6.495 24.257

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten sind, mit Ausnahme handelsüblicher Eigentumsvorbehalte bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, nicht gesichert.

(27)

Erhaltene Anzahlungen

Die erhaltene Anzahlungen in Höhe von TEUR 1.069 (2014: TEUR 1.503) umfassen Vorauszahlungen von Kunden für die spätere Lieferung von Produkten oder Dienstleistungen.

39 

H&K AG, Oberndorf/Neckar

Sonstige Angaben (28)

Finanzielles Risikomanagement

Währungsrisiko Der H&K AG Konzern ist Währungsrisiken auf Umsätze und Einkäufe ausgesetzt, die in anderen Währungen als den jeweiligen Funktionswährungen der Konzernunternehmen abgewickelt werden, hauptsächlich Euro (EUR), aber auch US Dollar (USD) und britisches Pfund (GBP). Der Großteil der Kosten und Umsätze sind in Euro, weshalb Wechselkursrisiken lediglich in den Fällen entstehen, in denen die Umsätze auf eine andere Währung lauten als die dazugehörigen Kosten. Der H&K AG Konzern verfolgt die Politik, abhängig von den angebotenen Devisenkursen mit Berücksichtigung der erwarteten Entwicklungen einen Teil der erwarteten USD-Einnahmen und die damit verbundenen Fremdwährungsrisiken über Sicherungsgeschäfte abzusichern. Zum 31. Dezember 2015 bestehen keine Devisentermingeschäfte. Die Konzernpolitik sieht vor, keine Darlehen oder Finanzmittel in Fremdwährung zu Spekulationszwecken aufzunehmen oder zu gewähren. Konzerninterne Finanzierungen oder Investitionen werden vorwiegend in der jeweiligen funktionalen Währung getätigt, und jegliche Finanzinstrumente sind ausschließlich für operative Zwecke einzusetzen. Vier Tochterunternehmen der H&K AG haben ihren Sitz außerhalb des Euroraumes. Da die Berichtswährung des H&K AG Konzerns der Euro ist, werden Erträge und Aufwendungen dieser Beteiligungsgesellschaften im Rahmen der Konsolidierung in Euro umgerechnet. Durch diese Tochtergesellschaften außerhalb der Eurozone besitzt der Konzern zudem Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die auf deren lokale Währungen lauten und für Konzernabschlusszwecke ebenfalls in Euro umgerechnet werden. Bei der Umrechnung dieser Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in Euro können Wechselkursschwankungen zu Wertänderungen führen. Die Änderungen dieser Netto-Vermögenswerte spiegeln sich in den Gewinnrücklagen im Eigenkapital des Konzerns wider. Die folgende Tabelle stellt die bei der Umrechnung verwendeten Kurse dar:

Währung

US-Dollar (USA) Pfund (Großbritannien)

Kürzel USD GBP

Stichtagskurs 31.12.2015 1,0887 0,7340

Stichtagskurs 31.12.2014 1,2141 0,7789

Durchschnittskurs 2015 1,1107 0,7267

Durchschnittskurs 2014 1,3294 0,8066

Um die möglichen Auswirkungen von Wechselkursänderungen auf das Konzern-EBITDA, die Konzernumsatzerlöse und das Konzerneigenkapital quantifizieren zu können, wurde eine Sensitivitätsanalyse durchgeführt: Wäre der Euro gegenüber dem US Dollar um 10% zu den in der Konsolidierung 2015 verwendeten Kursen (auf einen Durchschnittskurs von EUR 1 = USD 0,9996 und einen Stichtagskurs von EUR 1 = USD 0,9798) abgeschwächt, wären die Umsatzerlöse 2015 um ungefähr 7,4 Mio. EUR höher, das EBITDA um etwa 3,6 Mio. EUR höher und das Eigenkapital und die Rücklagen um ungefähr 7,0 Mio. EUR höher gewesen.

40 

Wäre der Euro gegenüber dem britischen Pfund um 10% zu dem in der Konsolidierung 2015 verwendeten Kursen (auf einen Durchschnittskurs von EUR 1 = GBP 0,6540 und einem Stichtagskurs von EUR 1 = GBP 0,6606) abgeschwächt, wären die Umsatzerlöse 2015 um ungefähr 0,7 Mio. EUR höher, das EBITDA kaum verändert und das Eigenkapital und die Rücklagen um ungefähr 0,2 Mio. EUR höher gewesen. Zinsänderungsrisiko Das Zinsänderungsrisiko ist das Risiko, dass sich der beizulegende Zeitwert oder die künftigen Zahlungsströme eines Finanzinstruments aufgrund von Schwankungen der Markzinssätze verändern. Der Konzern hat mit der Anleihe über 295 Mio. EUR eine verzinsliche Verbindlichkeit, welche im Mai 2018 fällig wird und einem festen Zinssatz von 9,5% unterliegt. Der beizulegende Zeitwert der Anleihe ändert sich aufgrund von Schwankungen der Markzinssätze, allerdings sind die Zahlungsströme dafür festgelegt. Der Konzern hat mit der revolvierenden Kreditlinie über 30 Mio. EUR eine verzinsliche Linie, welche bis zum 30. Juni 2017 zur Verfügung steht und festen Bereitstellungsgebühren bzw. einem festen Zinssatz unterliegt. Die Anzahlungs- und Vertragserfüllungsgarantien, welche wir von unseren Banken zu Gunsten unserer Kunden ausstellen lassen, sind nicht verzinslich. Rohstoffpreisrisiko Die absoluten Mengen an eingekauften Rohstoffen sind relativ gering und deshalb ist der H&K AG Konzern nur geringen Risiken aus Schwankungen in den Einkaufspreisen der Rohstoffe ausgesetzt. Kreditrisiko Das Kreditrisiko ist das Risiko finanzieller Verluste für den H&K AG Konzern, wenn ein Kunde oder Geschäftspartner eines Finanzinstruments seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt. Das Kreditrisiko des Konzerns entsteht hauptsächlich aus den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Risikokonzentrationen entstehen bei Finanzinstrumenten mit ähnlichen Merkmalen, die ähnlich auf wirtschaftliche und sonstige Änderungen reagieren. Risikokonzentrationen werden nach Vertragspartner ermittelt. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Der Großteil der Konzernumsätze erfolgt mit Kunden, die bundesstaatliche, staatliche oder lokale Verwaltungsbehörden von NATO- und NATO assoziierten Ländern sind, so dass der Konzern Kreditrisiken nur begrenzt ausgesetzt ist. Die Waren werden mit Eigentumsvorbehaltsklauseln verkauft, so dass im Falle der Zahlungsunfähigkeit von Kunden der H&K AG Konzern grundsätzlich besichert ist. In Fällen, in denen der Vorstand der Ansicht ist, dass das Ausfallrisiko durch den Eigentumsvorbehalt nicht ausreichend abgesichert wäre, werden Akkreditive oder Anzahlungen gefordert. Der H&K AG Konzern hat interne Kreditregelungsprozesse, um überfällige Positionen zu prüfen und zu steuern und wenn notwendig, weitere Lieferungen zu stoppen oder rechtliche Maßnahmen einzuleiten. Bilanziell wird dem Ausfallrisiko durch Wertberichtigungen für erkennbare Einzelrisiken Rechnung getragen. Die maximale Risikoexposition der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entspricht deren Buchwert zum Bilanzstichtag. Die Buchwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, mit gesonderter Darstellung der überfälligen und wertberichtigten Forderungen, können der Ziffer 20 entnommen werden. Zur Beurteilung der Risikokonzentrationen werden alle Behörden eines Staates zusammen als ein Vertragspartner betrachtet. Die größte Risikokonzentration für Forderungen aus Lieferungen und

41 

H&K AG, Oberndorf/Neckar Leistungen zum 31. Dezember 2015 war 5,9 Mio. EUR gegenüber einem Vertragspartner, wobei diese überwiegend nicht überfällig war und bis Ende April 2016, zu über 98% beglichen wurde. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen den Kassenbestand, Schecks, sofort verfügbare Guthaben bei Kreditinstituten sowie kurzfristige Einlagen. Im Zusammenhang mit der Anlage von liquiden Mitteln ist der H&K AG Konzern Verlusten aus Kreditrisiken ausgesetzt, sofern Finanzinstitute ihren Verpflichtungen nicht nachkommen können. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, werden Finanzinstitute sorgfältig ausgewählt und Einlagen bei mehreren Banken im In- und Ausland gehalten. Die größte Risikokonzentration für Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 31. Dezember 2015 ist eine deutsche Bank, bei der die Gruppe Einlagen in Höhe von 4,9 Mio. EUR hat. Diese Bank ist dem Sicherungssystem der deutschen Banken zum Einlagenschutz angeschlossen. Liquiditätsrisiko Das Liquiditätsrisiko beschreibt die Gefahr, dass der H&K AG Konzern nicht mehr in der Lage sein würde, seinen fälligen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Das Ziel der Liquiditätssteuerung des Konzerns ist es, sicherzustellen, zu jeder Zeit über ausreichend liquide Mittel zu verfügen, um die anfallenden Verbindlichkeiten zu ihrem Fälligkeitstermin begleichen zu können, sowohl unter gewöhnlichen als auch unter angespannten Bedingungen, ohne inakzeptable Verluste herbeizuführen oder das Ansehen des Konzerns zu schädigen. Der Konzern generiert liquide Mittel vorwiegend durch das operative Geschäft. Der operative Liquiditätsüberschuss findet hauptsächlich Verwendung für die Finanzierung der Schwankungen im Working Capital und der Investitionen in das Anlagevermögen sowie für die Bedienung der Zinszahlungsverpflichtungen aus der Anleihe. Zudem steht dem H&K AG Konzern bis 30. Juni 2017 eine besicherte Kreditlinie in Höhe von bis zu 30 Mio. EUR zur Verfügung. Zum Jahresende war diese Kreditlinie nicht in Anspruch genommen. Basierend auf der aktuellen Liquiditätsplanung werden wir den mittelfristigen Liquiditätsbedarf aus dem operativen Cash Flow abdecken können, d.h. eine Ziehung der Kreditlinie ist nicht geplant.

42 

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Fälligkeit der vertraglichen Zahlungen für Finanzinstrumente, die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Zinsverbindlichkeiten oder Tilgungen umfassen.

TEUR

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Anleihe inkl. Zinsen

Sonstige Finanzverbindlichkeiten

Per 31.12.2015 Buchwert Zahlungsabflüsse erwartete Zahlungsabflüsse: - bis zu einem Monat - von einem bis zu drei Monaten - von drei Monaten bis zu einem Jahr - von einem bis zu fünf Jahren - mehr als fünf Jahre

12.467 12.467

247.245 304.876

20 20

6.559 4.324 1.123 461 -

2.582 23.206 279.088 -

0 20 -

14.232 14.232

293.103 393.114

15.037 15.019

4.711 3.693 5.228 600 -

27 28.025 365.063 -

15.001 18 -

Per 31.12.2014 Buchwert Zahlungsabflüsse erwartete Zahlungsabflüsse: - bis zu einem Monat - von einem bis zu drei Monaten - von drei Monaten bis zu einem Jahr - von einem bis zu fünf Jahren - mehr als fünf Jahre

Abweichungen zwischen dem Buchwert und den damit verbundenen Zahlungen entstehen für bestimmte langfristige Verbindlichkeiten, insbesondere für die Anleihe, da diese zu ihren fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt werden. Weitere Erläuterungen zu Finanzverbindlichkeiten finden sich im Anhang unter der Ziffer 25. Kapitalmanagement Ziel dieses ist es, unter Berücksichtigung der aus den Anleihebedingungen bestehenden Verpflichtungen und regelmäßigen Zinszahlungen die Finanzierung des laufenden Geschäftsbetriebs sicherzustellen, sowie mittelfristig den Verschuldungsgrad zu senken. Die interne Konzernpolitik schreibt die Überprüfung der Kapitalrentabilität aller Investitionen und der Rentabilität aller größeren Angebotsabgaben vor. Der Konzern strebt eine einfache Unternehmens- und Kapitalstruktur, ohne außerbilanzielle Finanzierungen, an. Im gewöhnlichen Geschäftsbetrieb werden Vertragserfüllungs- und Anzahlungsgarantien auf unsere Rechnung durch Banken und Versicherungsunternehmen an unsere Kunden ausgegeben (siehe Ziffer 25). Im Jahr 2011 wurde eine Refinanzierung vorgenommen, durch die Begebung einer festverzinslichen Anleihe im Betrag von 295 Mio. EUR, welche hauptsächlich für (1) die Rückzahlung von der im Juli 2011 43 

H&K AG, Oberndorf/Neckar fälligen Anleihe mit aufgelaufenen Zinsen (125 Mio. EUR) und (2) den Erwerb des von Dritten gehaltenen Anteils an einer Darlehensforderung gegenüber der Konzernobergesellschaft H&K AG (170 Mio. EUR) verwendet wurde. Die Anleihe in Höhe von 295 Mio. EUR ist im Mai 2018 fällig. Sämtliche externen Mindestkapitalanforderungen sind in der Berichtsperiode erfüllt worden. Die Kapitalstruktur des Konzerns setzt sich wie folgt zusammen:

2015

2014

(149.698)

(174.298)

als % vom Gesamtkapital langfristige Verbindlichkeiten kurzfristige Verbindlichkeiten Fremdkapital

-65% 332.658 47.267 379.925

-66% 383.599 53.427 437.025

als % vom Gesamtkapital Bilanzsumme

165% 230.228

166% 262.727

TEUR Eigenkapital

(29) Zusätzliche Informationen über Finanzinstrumente Dieser Abschnitt gibt einen umfassenden Überblick über die Bedeutung von Finanzinstrumenten und liefert zusätzliche Informationen über Bilanzpositionen, die Finanzinstrumente enthalten. In den Aktiva enthalten folgende Bilanzpositionen Finanzinstrumente:

TEUR

31.12.2015

31.12.2014

Langfristige Vermögenswerte Sonstige Finanzanlagen u. Derivate Kurzfristige Vermögenswerte Sonstige Darlehen, Investitionen u. Derivate Forderungen aus Lieferungen u. Leistungen Sonstige Vermögenswerte Aktivpositionen, die Finanzinstrumente enthalten

2.197

2.817

6.861 30.798 555 40.412

5.096 26.864 1.781 36.558

davon nicht Finanzinstrumente davon Finanzinstrumente

339 40.072

699 35.859

44 

Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte (BW) und Zeitwerte (ZW) der finanziellen Vermögenswerte: Zahlungsmittel

TEUR

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Darlehen und Zinsen

Derivate Finanzinstrumente

Andere Finanzinstrumente

BW

ZW

BW

ZW

BW

ZW

BW

ZW

BW

ZW

Per 31.12.2015 Zahlungsmittel Kredite und Forderungen zum beizulegendem Zeitwert bewertet Gesamt Finanzvermögen

17.838 17.838

17.838 17.838

30.798 30.798

30.798 30.798

67 67

67 67

300 300

300 300

8.907 8.907

8.907 8.907

Per 31.12.2014 Zahlungsmittel Kredite und Forderungen zum beizulegendem Zeitwert bewertet

31.702 -

31.702 -

26.864 -

26.864 -

555 -

555 -

1.600

1.600

6.839 -

6.839 -

Gesamt Finanzvermögen

31.702

31.702

26.864

26.864

555

555

1.600

1.600

6.839

6.839

Die Zeitwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entsprechen dem Buchwert. Der Grund hierfür ist vor allem die kurze Laufzeit solcher Instrumente. Die Rubrik Darlehen enthält im Wesentlichen Darlehensforderungen, deren Buchwerte den Zeitwerten entsprechen. Die Rubrik „Derivate Finanzinstrumente“ umfasst im Wesentlichen die eingebetteten Derivate für Tilgungsoptionen im Anleihevertrag, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert in Höhe von TEUR 300 (2014: TEUR 1.600) angesetzt werden. Für die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der eingebetteten Derivate wurde ein Bewertungsmodell für Bondoptionen verwendet, welches auf dem Modell von Black (1976) basiert. Basis der Bewertung sind Zinskurven, die Volatilitäten der Rendite unserer Anleihe und der Marktpreis unserer Anleihe, die zu den jeweiligen Stichtagen von Konzerndritten bezogen werden. Die Rubrik „Andere Finanzinstrumente“ enthält im Wesentlichen kurz- und langfristig angelegte Festgelder, die als Sicherheit für Kreditlinien verpfändet sind (2015: TEUR 8.751; 2014: TEUR 6.293). Die folgende Tabelle zeigt die Fälligkeiten der finanziellen Vermögenswerte außer Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Ziffer 20): Darlehen und Zinsen TEUR weder überfällig noch wertgemindert:

Derivate Finanzinstrumente

31.12.2015

31.12.2014

31.12.2015

Andere Finanzinstrumente

31.12.2014

31.12.2015

31.12.2014

67

555

300

1.600

8.907

6.839

überfällig, nicht wertgemindert:

-

-

-

-

-

-

wertgemindert (Netto):

-

-

-

-

-

-

67

555

300

1.600

8.907

6.839

Buchwert

Für den Bestand der weder überfälligen noch wertgeminderten Finanzinstrumente wurden zum Abschlussstichtag keine Anzeichen dafür identifiziert, dass die Werthaltigkeit fraglich wird. Es erfolgte im Berichtszeitraum keine Umklassifizierung von finanziellen Vermögenswerten zwischen den IAS 39 Bewertungskategorien „zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ und „mit den Anschaffungskosten bewertet“ bzw. „mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet“.

45 

H&K AG, Oberndorf/Neckar In den Passiva enthalten folgende Bilanzpositionen Finanzinstrumente:

TEUR

31.12.2015

31.12.2014

Langfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten Kurzfristige Verbindlichkeiten Kontokorrentlinie Verbindlichkeiten aus Lieferungen u. Leistungen Sonstige Verbindlichkeiten Passivpositionen, die Finanzinstrumente enthalten

244.310

289.573

12.467 10.395 267.173

15.000 14.232 10.025 328.830

davon nicht Finanzinstrumente davon Finanzinstrumente

7.441 259.732

6.458 322.372

Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte (BW) und Zeitwerte (ZW) der finanziellen Verbindlichkeiten:

TEUR

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen BW

Anleihe

Sonstige Finanzverbindlichkeiten BW

ZW

BW

ZW

ZW

12.467 12.467

12.467 12.467

244.310 244.310

218.357 218.357

2.955 2.955

2.955 2.955

14.232 14.232

14.232 14.232

289.573 289.573

225.063 225.063

18.567 18.567

18.567 18.567

Per 31.12.2015 zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet zu Handelszwecken gehalten zum beizulegenden Zeitwert bewertet Finanzielle Verbindlichkeiten Per 31.12.2014 zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet zu Handelszwecken gehalten zum beizulegenden Zeitwert bewertet Finanzielle Verbindlichkeiten

Die Zeitwerte der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen entsprechen dem Buchwert. Der Grund hierfür ist vor allem die kurze Laufzeit solcher Instrumente. Die Anleihe wird in der Bilanz mit den fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt; ihr Zeitwert zum Stichtag wird zum Marktpreis zuzüglich des Zeitwerts der eingebetteten Derivate berechnet. Die sonstigen Finanzverbindlichkeiten umfassen im Wesentlichen die Zinsverbindlichkeit für die Anleihe (2015: TEUR 2.934; 2014: TEUR 3.503) sowie die ggf. gezogene Kreditlinie (2015: TEUR 0; 2014: TEUR 15.000).

46 

Die folgende Tabelle analysiert nach Bewertungsmethoden die Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert gehalten werden. Die verschiedenen Stufen sind wie folgt definiert: •Stufe 1: notierte Preise (unverändert) in aktiven Märkten für identische Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten •Stufe 2: Inputfaktoren ausgenommen die auf Stufe 1 berücksichtigten notierten Preise, die sich für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit entweder direkt (d.h. als Preis) oder indirekt (d.h. in Ableitung von Preisen) beobachten lassen •Stufe 3: Inputfaktoren für die Bewertung des Vermögenswerts oder der Verbindlichkeit, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren (nicht beobachtbare Inputfaktoren)

31.12.2015 TEUR Derivative finanzielle Vermögenswerte

Stufe 1 -

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten 31.12.2014 TEUR Derivative finanzielle Vermögenswerte

Stufe 2 300

-

Stufe 1 -

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten

Stufe 3 -

-

Stufe 2 1.600

-

-

Stufe 3 -

-

-

2015

2014

60.964 (1.300)

(545) 200

Nettogewinne / (-verluste) von Finanzinstrumenten:

TEUR Kredite und Forderungen und finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet zum beizulegenden Zeitwert bewertet

Die Nettogewinne (-verluste) aus Krediten und Forderungen und finanziellen Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten gehalten werden, enthalten Währungskursgewinne und -verluste, Wertminderungen sowie Zuschreibungen früherer Wertminderungen. Die Nettogewinne / (Nettoverluste) von Finanzinstrumenten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden (derivative Finanzinstrumente), resultieren aus der Erfassung von Bewertungsunterschieden bei der Bewertung von eingebetteten Derivaten im Anleihevertrag. Die gesamten Zinserträge und -aufwendungen für finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, einschließlich Avalgebühren, stellen sich wie folgt dar:

TEUR Zinserträge Aufzinsung von langfristigen Finanzverbindlichkeiten Sonstige Zinsaufwendungen

2015

2014

2.943 (2.073) (29.182)

6.560 (1.283) (28.634)

(30) Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung Die Konzern-Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente des H&K AG Konzerns durch Mittelzu- und -abflüsse im Laufe des Geschäftsjahres verändert haben. Die

47 

H&K AG, Oberndorf/Neckar Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Kassenbestand, Schecks sowie Guthaben bei Kreditinstituten. Letztere enthalten auch Beträge, die als Sicherheit für bestimmte Devisensicherungsund Garantielinien dienen (Ziffer 21, 25). Zum 31. Dezember 2015 waren dafür 0,5 Mio. EUR als Festgelder hinterlegt (2014: 5,5 Mio. EUR). Entsprechend IAS 7 wird zwischen Zahlungsströmen aus der betrieblichen Tätigkeit sowie aus der Investitions- und der Finanzierungstätigkeit unterschieden. Die Cashflows aus der Investitions- und der Finanzierungstätigkeit werden zahlungsbezogen ermittelt, während der Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit ausgehend vom Jahresergebnis indirekt abgeleitet wird. Im Rahmen der indirekten Ermittlung werden die berücksichtigten Veränderungen von Bilanzpositionen im Zusammenhang mit der betrieblichen Tätigkeit um Effekte aus der Währungsumrechnung sowie aus Änderungen des Konsolidierungskreises bereinigt. Die Veränderungen der betreffenden Bilanzpositionen können daher nicht mit den entsprechenden Werten auf Grundlage der veröffentlichten Konzernbilanz abgestimmt werden. Erhaltene Zinsen werden als Cashflow aus Investitionstätigkeit klassifiziert. Gezahlte Zinsen werden als Cashflow aus Finanzierungstätigkeit gezeigt.

(31) Segmentberichterstattung Die Organisations- und Berichtsstruktur des H&K AG Konzerns ist geprägt durch die operativ ausschließlich auf das Geschäftsfeld „Wehrtechnik“ ausgerichtete Geschäftstätigkeit. Die Investitionen in das Geschäftsfeld „Übrige Investitionen“ (Segment „Sonstige Holdingaktivitäten“) wurden infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise notleidend und bereits in vorherigen Berichtsperioden vollständig wertberichtigt. Die Organisations- und Berichtsstruktur des Geschäftsfelds „Wehrtechnik“ ist durch die Ausrichtung auf sechs operative Unternehmen gekennzeichnet, vier davon bedienen Kunden im Verteidigungs- und Sicherheitsbereich, das fünfte (HKI) beliefert den US Zivilmarkt und US kommunale Behörden im Sicherheitsbereich und das sechste (HKS) bedient neben Konzernunternehmen auch den Zivilmarkt in bestimmten Ländern. Dementsprechend erfolgt die Segmentierung in die Standorte Deutschland, unterteilt in Wehrtechnik und Zivil, Großbritannien, Frankreich und die USA, unterteilt in Wehrtechnik und Zivil. Da diese Segmente im Wesentlichen jeweils juristische Personen repräsentieren, entsprechen die für jedes Segment gezeigten Zahlen den Werten, die für die Gesellschaften in die konsolidierten Zahlen des H&K AG Konzerns einbezogen wurden. Die Aktivitäten im Berichtssegment „Deutschland – Wehrtechnik“ betreffen die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von Produkten der Wehr- und Sicherheitstechnik zusammen mit der damit verbundenen Bereitstellung von Dienstleistungen. Das Berichtssegment „Deutschland – Wehrtechnik“ beliefert hauptsächlich NATO-Mitgliedsstaaten und befreundete Nationen, in denen sich keine Tochtergesellschaften des Konzerns befinden, sowie Konzernunternehmen. Das Berichtssegment „Deutschland – Zivil“ montiert Pistolen für die Berichtssegmente „Deutschland – Wehrtechnik“ und „USA – Zivil“ und vertreibt Zivil- und Sicherheitsprodukte ausserhalb die Vereinigten Staaten. Das Berichtssegment „USA – Zivil“ fertigt und vertreibt Zivil- und Sicherheitsprodukte und bietet damit zusammenhängende Dienstleistungen in den USA an. Die anderen Berichtssegmente vertreiben Produkte für die Verteidigung und Sicherheit und bieten damit zusammenhängende Dienstleistungen an. Die Standorte in den USA und Frankreich liefern in ihr jeweiliges Land. Von Großbritannien aus werden das Vereinigte Königreich, die Länder des Britischen Commonwealth und vereinzelt auch NATO-befreundete Drittländer beliefert. 48 

Das Berichtssegment „Sonstige Holdingaktivitäten“ betrifft die H&K AG und die HKM. Da dieses Berichtssegment zwei Gesellschaften enthält, entsprechen die gezeigten Zahlen den Werten für die einzelnen Gesellschaften, wie sie in die konsolidierten Zahlen des Konzerns einbezogen wurden, zuzüglich bestimmter Konsolidierungsmaßnahmen innerhalb des Segments.

49 

(32.704) (33.452)

Zinsaufwendungen

343.229

(2.453)

146.800

4.742

(10.516)

(15.095)

424.035

(5.762)

151.244

250

(1.095)

14.890

(274)

19.545

(8.243)

15.880

-

86

-

(50)

7.315

1

(397)

0

(23)

34.110

6.480

2015

22.711

(9)

109

-

(353)

6.775

2

(144)

1

(23)

37.194

4.114

2014

Deutschland - Zivil

15.900

(169)

393

-

(982)

(945)

(77)

-

-

(681)

263

51.679

2015

22.854

(55)

846

-

(101)

(2.504)

348

(0)

-

(293)

184

31.430

2014

USA - Zivil

23.562

(14)

1.579

-

(644)

(2.601)

821

(169)

1

(186)

118

10.018

2015

25.670

(69)

1.574

-

(10)

(16)

(16)

(164)

8

(186)

206

20.147

2014

USA - Wehrtechnik

3.624

(30)

40

47

(13)

907

(235)

-

0

(19)

128

20.309

2015

3.928

(10)

27

-

(256)

564

(167)

-

2

(19)

343

17.659

2014

Großbritannien

5.332

(3)

24

-

-

1.394

(719)

-

8

(18)

-

24.211

2015

6.220

(31)

-

-

2014

23.819

(9.517)

85.990

176.972

2015

(4.385)

(2.469)

(1)

56

55.052

(2)

66

147

653.053

(2.669)

148.978

59.841

(40.000) (20.869) (52.205)

(61.890) (42.592) (70.915)

(216)

-

(74.710)

-

40.000

93.092

(1.112)

20.796

(20.797)

49

(85.990)

-

2015

-

(74.759)

-

14.658

6.367

2.322

19.207

(19.208)

10

(94.506)

-

2014

Konsolidierungsmaßnahmen

6.576

(8.802)

-

155.156

2014

(2.669)

74.268

59.841

(12.205)

22.177

(3.581)

437.025

(5.919)

79.147

397

(8.026)

(16.069)

(2.484)

(32.727) (33.484)

3.022

(9.468)

-

176.972

2015

H&K AG Konzern

708.664 (273.128) (271.639) 379.925

(5.919)

153.906

397

(22.684)

(22.436)

(4.806)

(52.691)

25.784

(8.813)

94.506

155.156

2014

Gesamt vor Konsolidierung

(20.252) (18.930) (53.523)

4.204

(11)

-

-

2015

Sonstige Holdingaktivitäten

2.375 245.527 207.091

(12)

39

-

-

447

(314)

-

8

(17)

-

14.934

2014

Frankreich

50 

In der oben dargestellten Übersicht sind Umsatzerlöse, Ergebnisse sowie Vermögen und Schulden der einzelnen Segmente des Konzerns dargestellt. Mit Ausnahme von Umsätzen der beiden Deutschland Segmente an die anderen Segmente ist der interne Leistungsaustausch zwischen den anderen Segmenten nur gering. Die Handelsbeziehungen zwischen den einzelnen Segmenten sind konsolidiert worden. Der Leistungsaustausch zwischen den Segmenten wird zu Preisen angesetzt, wie sie auch mit vertragswilligen und informierten Konzernfremden vereinbart würden. In den Konzernabschlüssen der Vorjahre waren die deutschen Ertragssteuern noch in den Einzelgesellschaften und somit den jeweiligen Segmenten aufgeführt. Seit 2013 fallen aufgrund der steuerlichen Organschaft diese Ertragssteuern nur noch bei der Muttergesellschaft an. Durch den Wegfall der Notwendigkeit eines Teilkonzernabschlusses der HKO wird die IFRS Steuerumlage auf die Einzelgesellschaften nicht mehr benötigt. Die Zahlen für 2014 und 2015 sind in der obigen Tabelle dementsprechend bereinigt.

Verbindlichkeiten und Rückstellungen

Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte ausser aktivierte Entwicklungskosten

Langfristige Vermögenswerte, ausgenommen Finanzinstrumente und latente Steueransprüche

- Aufgehobene Wertminderungen / -berichtigungen

- Wertminderungen / Wertberichtigungen

Andere wesentliche zahlungsunwirksame Posten:

Ergebnis nach Ertragsteuern

(2.044)

19.605

Zinserträge

Ertragsteueraufwendungen bzw. -erträge

(8.579)

Planmäßige Abschreibung

56.579

51.372

Umsätze zwischen den Segmenten

66.871

2014

64.274

2015

Deutschland Wehrtechnik

Netto Außenumsatzerlöse

TEUR

Standort

Geschäftssegmente

Aufteilung nach Produkten und Dienstleistungen sowie nach geographischen Regionen In den folgenden Tabellen werden der Umsatzanteil (nach Erlösschmälerungen) von Kunden in verschiedenen Regionen der Welt und der Umsatzanteil der einzelnen Produktgruppen gezeigt:

Umsatzerlöse %

Deutschland (Inland) USA UK Rest der Welt Summe Ausland Konzern

2015 2014 2015 2014 2015 2014 2015 2014 2015 2014

38.031 24.732 65.009 54.176 12.094 13.883 61.838 62.365 138.941 130.424

21% 16% 37% 35% 7% 9% 35% 40% 79% 84%

2015 2014

176.972 155.156

100% 100%

Produktgruppen Angaben in % Gewehre Maschinenpistolen und Maschinengewehre Pistolen Entwicklungsleistungen für Kunden andere Produkte und Leistungen Konzern

Umsatzerlöse 2015 2014 2015 2014 2015 2014 2015 2014 2015 2014

19% 28% 15% 8% 35% 23% 2% 2% 28% 39%

2015 2014

100% 100%

Hauptkunden IFRS 8 verlangt, dass Kunden, bei denen bekannt ist, dass sie unter gemeinsamer Kontrolle stehen, als ein einzelner Kunde anzusehen sind. Da der H&K AG Konzern Verkäufe an Regierungsbehörden, die Polizei und Streitkräfte umfassen, in verschiedenen Ländern tätigt, führt dieses Erfordernis dazu, dass alle Regierungsbehörden in einem Land als ein einziger Kunde betrachtet werden. Auf dieser Grundlage sind die Hauptkunden des H&K AG Konzerns, mit denen mehr als 10% der Umsätze im Jahr 2015 erwirtschaftet wurden, die Regierungsbehörden von Deutschland (2015: 29 Mio. EUR; 2014: 15 Mio. EUR), die innerhalb des Segments „Deutschland – Wehrtechnik“ gezeigt werden, und die Regierungsbehörden von Frankreich (2015: 23 Mio. EUR; 2014: 15 Mio. EUR), die innerhalb des Segments „Frankreich“ gezeigt werden.

(32) Eventualverbindlichkeiten und verpfändete Vermögenswerte Weder zum 31. Dezember 2015 noch zum 31. Dezember 2014 bestanden wesentliche Eventualverbindlichkeiten. Für Einzelheiten bezüglich Bankgarantien für Kunden siehe Ziffer 25. Für Einzelheiten bezüglich verpfändeter Vermögenswerte siehe Ziffern 16, 17, 18, 19, 21 und 25.

51 

(33) Operating-Leasing Der Konzern hat Mietaufwendungen in Höhe von TEUR 851 (2014: TEUR 891) und TEUR 256 (2014: TEUR 271) Aufwendungen für sonstige Operating-Leasingverhältnisse. Zum Bilanzstichtag hatte der Konzern offene Leasingverhältnissen, die wie folgt fällig sind:

TEUR von bis zu einem Jahr von mehr als einem Jahr und bis zu fünf Jahren von mehr als fünf Jahren Gesamt

Verpflichtungen

31.12.2015 462 759 39 1.259

aus

unkündbaren

Operating-

31.12.2014 661 666 0 1.327

(34) Anzahl der Mitarbeiter Im Jahresdurchschnitt war im H&K AG Konzern die folgende Anzahl von Arbeitnehmern, die in Vollzeitäquivalentarbeitskräfte umgerechnet sind, beschäftigt:

2015

2014

Herstellung Forschung & Entwicklung Vertrieb Verwaltung Gesamt Mitarbeiter ohne Auszubildende

438 70 100 65 673

472 75 102 70 719

Auszubildende Gesamt Mitarbeiter inkl. Auszubildende

32 705

33 752

(35) Personalaufwand Die Personalaufwendungen belaufen sich im Jahr 2015 auf TEUR 54.563 (2014: TEUR 49.311). Darin enthalten sind TEUR 3.516 (2014: TEUR 3.653) Beiträge des Arbeitgebers zur gesetzlichen Rentenversicherung und ähnliche beitragsorientierte Versorgungsverpflichtungen.

(36) Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen Muttergesellschaft und oberstes Beherrschungsorgan Die H&K AG ist die Muttergesellschaft des H&K AG Konzerns und befindet sich im Eigentum privater Investoren. Sie hält 94,9% der Anteile am operativen HKO-Teilkonzern mittelbar und die restlichen 5,1% unmittelbar. Sonstige Transaktionen mit Nahestehenden Geschäftsvorfälle zwischen der Muttergesellschaft und nahestehende Unternehmen, die ihre Tochtergesellschaften sind, wurden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden in diesen Anhangsangaben nicht erläutert. Transaktionen mit derzeitigen und ehemaligen Mitgliedern der Führungsorgane werden in Ziffer 38 aufgeführt. 52 

Darüber hinaus bestehen Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen des Heckler & Koch Konzerns und nahestehenden Personen, wie in IAS 24 definiert, wie folgt: •





Am 27. Mai 2015 wurde ein kurzfristiges Darlehen in Höhe von TEUR 2.858 mit einem Zinssatz von 12% p.a. an einem Gesellschafter des Konzerns gewährt. Ende Juni wurden TEUR 1.400 getilgt. Im November 2015 wurde die restliche Darlehensforderung (einschließlich erfasster Zinsen in Höhe von TEUR 97) vollständig von einem Gesellschafter des Konzerns übernommen und beglichen (TEUR 1.555; 2014: TEUR 0). Gemäß Darlehensvereinbarung vom 07. Januar 2008 und Ergänzung vom 10. Dezember 2009 wurde von der H&K AG ein unbefristetes und unbesichertes Darlehen an einen Gesellschafter gewährt. Zum 31. Dezember 2014 waren dafür Darlehens- und Zinsforderungen in Höhe von TEUR 62.677 in der Bilanzposition „Sonstige Darlehen, Investitionen und Derivate“ enthalten (Ziffer 18); da bis Ende 2014 Zins- und Tilgungszahlungen nur in geringem Umfang geleistet wurden, wurde diese Forderung in voller Höhe wertberichtigt. Im Jahr 2015 hat es sich herausgestellt, dass die im Darlehensvertrag getroffene Vereinbarung für Zinseszins nach deutschem Recht unzulässig war; die aufgelaufenen Zinseszinsen sind deswegen storniert worden (Wert zum Jahresanfang: TEUR 7.619) und die dazugehörige vollständige Wertberichtigung entsprechend verbraucht. Der Zinssatz betrug im Geschäftsjahr 2015 10% p.a. und resultierte in einem Zinsertrag in Höhe von TEUR 2.810 (2014: TEUR 6.211 inklusive Zinseszins). Durch die Rückzahlung am 13. November 2015 (Darlehen: TEUR 32.408; Zinsen: TEUR 25.414) konnte die restliche Wertberichtigung aufgelöst werden; diese wurde im Finanzergebnis erfasst (TEUR 55.058; 2014: TEUR 0). Der geschäftsführende Gesellschafter leistete seine Tätigkeit als Geschäftsführer der Heckler & Koch Beteiligungs GmbH bis zum 7. April 2014 auf Basis eines Beratungsvertrages. Im Jahr 2014 ergab sich daraus für den Konzern ein Aufwand aus Beratungsleistungen in Höhe von TEUR 120. Vom 18. Januar bis zum 21. Dezember 2015 war er Geschäftsführer der HKO und leistete seine Tätigkeit hierfür ebenfalls auf Basis eines Beratungsvertrages. Im Jahr 2015 ergab sich hieraus für den Konzern ein Aufwand aus Beratungsleistungen in Höhe von TEUR 401.

(37) Organe der Gesellschaft Vorstand der H&K AG Hanns-Friedrich Begemann

Vorstand (vom 7. April 2014 bis zum 14. Januar 2016)

Norbert Scheuch

Vorstandsvorsitzender (seit dem 19. Dezember 2015)

Wolfgang Hesse

Vorstand (seit dem 01. Januar 2016)

Aufsichtsrat der H&K AG Andreas Heeschen

Vorsitzender (vom 7. April 2014 bis zum 18. Februar 2015)

Norbert Scheuch

stellvertretender Vorsitzender (vom 7. April 2014) und Vorsitzender (vom 1. August 2015 bis zum 18. Dezember 2015)

Keith Halsey

Mitglied (seit dem 7. April 2014)

Nicolaus Bocklandt

Mitglied (seit dem 9. Juni 2015) und stellvertretender Vorsitzender (seit dem 16. Februar 2016)

Dieter John

Mitglied (seit dem 26. Januar 2016) und Vorsitzender (seit dem 16. Februar 2016)

53 

(38) Transaktionen mit Mitgliedern der Führungsorgane und deren Bezüge Die Bezüge des Vorstands im Geschäftsjahr 2015 betrugen insgesamt TEUR 600 (2014: TEUR 465, einschließlich Geschäftsführerbezüge bis zur Umwandlung). Am 17. Juli 2014 wurde rückwirkend zum 1. Juli 2014 mit einer Gesellschaft im Eigentum des damaligen Alleinvorstands der H&K AG ein Dienstleistungsvertrag mit einer Laufzeit bis zum 30. Juni 2016 geschlossen. Dieser Vertrag beinhaltet im Wesentlichen die Übernahme bestehender Leasing- und Dienstleistungsverpflichtungen der H&K AG, die Untermietung der Geschäftsräume der H&K AG in Köln sowie die Übernahme der Mitarbeiter der H&K AG mit Wirkung zum 1. Januar 2015. 2015 wurden Aufwendungen in Höhe von TEUR 200 für erhaltene Leistungen (ohne der obigen Vorstandsvergütungen) sowie Mieterträge in Höhe von TEUR 60 erfasst. Diese Dienstleistungen werden 2016 nicht mehr in Anspruch genommen und sind deswegen 2015 ebenfalls im Aufwand erfasst (TEUR 400). Im Jahr 2015 ergab sich für den Konzern ein Beratungsleistungsaufwand für die Tätigkeiten der Mitgliedern des Aufsichtsrats in Höhe von TEUR 124 (2014: TEUR 53) inklusiv Spesen und Sonderprojekte. Die Verbindlichkeit aus diesem Leistungsverhältnis valutiert zum Jahresende mit TEUR 89 (2014: TEUR 41).

(39) Honorare des Abschlussprüfers TEUR Abschlussprüfung Sonstige Bestätigungsleistungen Steuerberatungsleistungen Sonstige Leistungen Gesamt

54 

2015 259 118 18 396

2014 274 48 103 35 459

(40) Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Mit Wirkung zum 14 Januar 2016 legte Hanns-Friedrich Begemann sein Amt als Vorstand der H&K AG nieder, nachdem zum 19. Dezember 2015 beziehungsweise zum 1. Januar 2016 die Herren Norbert Scheuch und Wolfgang Hesse neu in den Vorstand der H&K AG berufen wurden (Ziffer 37). Mit Wirkung zum 26. Januar 2016 wurde Dieter John zum Mitglied des Aufsichtsrates der H&K AG bestellt. Mit Wirkung zum 16. Februar 2016 wurde er zum Vorsitzenden und Nicolaus Bocklandt zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrates gewählt (Ziffer 37). Im April 2016 hat Heckler & Koch das Compact Semi-Automatic Sniper System (CSASS) Programm der US Armee gewonnen. Damit wird das H&K Produkt G28 E1 bei der US Armee eingeführt und ersetzt somit das bisherige M110. Sobald die erforderlichen Tests erfolgreich abgeschlossen sind, kann die US Armee die Option zur Lieferung von rund 3.600 Seriengeräten mit einem Auftragswert von bis zu 44 Mio. USD ziehen. Nach dem 31. Dezember 2015 bis zur Freigabe dieses Abschlusses gab es im Übrigen bei dem H&K AG Konzern keine weitere nennenswerten operativen oder strukturellen Veränderungen oder Geschäftsvorfälle.

Oberndorf/Neckar, den 13. Mai 2016

Der Vorstand

Norbert Scheuch

Wolfgang Hesse

55 

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2015 der H&K AG, Oberndorf/Neckar

1. Geschäft und Rahmenbedingungen 1.1

Geschäftstätigkeit und Unternehmensstruktur

Der H&K AG Konzern mit dem Mutterunternehmen H&K AG ist einerseits geprägt durch den militärischen Tätigkeitsbereich und andererseits durch den zivilen Absatzbereich der Heckler & Koch GmbH (HKO) in Oberndorf/Neckar Deutschland sowie ihrer Tochtergesellschaften in den USA, England und Frankreich. Der wehrtechnische Bereich entwickelt, produziert und vertreibt Infanterie- und Handfeuerwaffen für staatliche Sicherheitskräfte, insbesondere der NATO-Staaten und Europa und gilt als eines der führenden Unternehmen in diesem Marktsegment. Die Gesellschaften bieten darüber hinaus mit der Technologie ihrer Erzeugnisse in Beziehung stehende Dienstleistungen an. Im US-Zivilmarkt setzen wir verstärkt Fokus auf die Entwicklung und Einführung neuer Produkte. Mit notariellen Urkunden vom 18. März 2014 und vom 21. März 2014 wurde der Formwechsel des Mutterunternehmens Heckler & Koch Beteiligungs GmbH in die Heckler & Koch Beteiligungs AG beschlossen. Die Eintragung im Handelsregister erfolgte am 7. April 2014. Mit Beschluss vom 7. April 2014 erfolgte eine Kapitalerhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft aus Gesellschaftsmitteln von EUR 80.000,00 um EUR 20.920.000,00 auf EUR 21.000.000,00. Die Kapitalerhöhung erfolgte mittels Abgabe von 20.920.000 neuen nennwertlosen Stückaktien, die den Aktionären im Verhältnis ihrer bisherigen Beteiligung am Grundkapital zugeteilt wurden. Die Eintragung der Kapitalerhöhung im Handelsregister erfolgte am 17. April 2014. Am 25. April 2014 wurde die Firma durch Handelsregistereintrag geändert in H&K AG. Der entsprechende Beschluss erfolgte am 14. April 2014. Seit dem 28. Juli 2015 sind die Aktien der H&K AG unter ISIN DE000A11Q133 an der Euronext Börse in Paris notiert (Freiverkehr). Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr. Das Produktportfolio umfasst tragbare Infanteriewaffen wie Pistolen, Maschinenpistolen, Sturmgewehre und Maschinengewehre sowie Granatmaschinenwaffen und Sondergeräte. Damit wird den militärischen und polizeilichen Anwendern eine in sich schlüssige und variable Modellpalette angeboten, die auf die verschiedensten Einsatzbedürfnisse zugeschnitten ist. Der H&K AG Konzern steht für technisch führende Produkte und höchste Qualität. Um dies sicherzustellen, arbeiten 9 % (Vorjahr: 9 %) unserer Mitarbeiter in der Qualitätssicherung und 10 % (Vorjahr: 10 %) im Bereich Forschung und Entwicklung. HKO und sein Qualitätsmanagementsystem sind nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert und berücksichtigen die Anforderungen des NATO-Qualitätsstandards AQAP 2110. Die HKO hat Tochtergesellschaften in Großbritannien sowie Frankreich und Deutschland. Für den behördlichen und militärischen Markt in den USA ist die Heckler & Koch Defense Inc. mit Sitz in Ash-

1 

burn/Virginia, USA zuständig, während die Heckler & Koch, Inc. mit Sitz in Columbus/Georgia, USA den amerikanischen Zivil- und Polizeimarkt betreut. Als Unternehmen der Rüstungsindustrie unterliegt der H&K AG Konzern aufgrund der Herstellung von und des Handels mit Schusswaffen und Teilen von Schusswaffen den bestehenden waffen- und ausfuhrrechtlichen Rechtsvorschriften der Bundesrepublik Deutschland. Bei grenzüberschreitenden Lieferungen gelten für alle Lieferungen von genehmigungspflichtigen Gütern einschließlich Fertigungs- und Technologieunterlagen die Bestimmungen des Außenwirtschaftsgesetzes (AWG) und der Außenwirtschaftsverordnung (AWV). Handelt es sich bei der Lieferung um Kriegswaffen, ist zusätzlich zur Genehmigung nach AWG / AWV die Genehmigung nach Kriegswaffenkontrollgesetz (KWKG) einzuholen. Die Einhaltung dieser Rechtsvorschriften ist für das Unternehmen von überragender Bedeutung, um seiner staatspolitischen Verantwortung gerecht zu werden, aber auch um Schaden vom Unternehmen und seinen Mitarbeitern abzuwenden. Nähere Erläuterungen zur organisatorischen Absicherung finden sich in Abschnitt 3.3.5 „Rechtliche Risiken“.

1.2

Konsolidierungskreis

Der Konzernabschluss der H&K AG enthält folgende Gesellschaften: •

H&K AG, Oberndorf/Neckar, Deutschland (H&K AG)



Heckler & Koch Management GmbH, Oberndorf/Neckar, Deutschland (HKM)



Heckler & Koch GmbH, Oberndorf a.N./Deutschland (HKO)



HK Sidearms GmbH, Oberndorf a.N./Deutschland (HKS)



NSAF Limited, Nottingham/Großbritannien (NSAF)



Heckler & Koch France S.A.S., Paris/Frankreich (HKF)



Small Arms Group Holding Inc., Ashburn, Virginia/USA (SAGH)



Heckler & Koch Defense Inc., Ashburn, Virginia/USA (HKD)



Heckler & Koch, Inc., Virginia & Georgia/USA (HKI)

1.3

Internes Steuerungssystem

Die Steuerung des H&K AG Konzerns erfolgt auf Basis einer detaillierten 5-Jahresplanung, die jährlich aktualisiert wird. Außerdem besteht eine Monatsplanung für das jeweils laufende Geschäftsjahr. Den aktuellen Entwicklungen werden die Planzahlen gegenübergestellt. Abweichungen und deren Ursachen werden analysiert, sodass notwendige Maßnahmen ergriffen werden können. Für die Steuerung des H&K AG Konzerns werden im Wesentlichen Finanzkennzahlen als Entscheidungsgrundlage verwendet. Zusätzlich werden nicht-finanzielle Leistungsindikatoren herangezogen.

2 

1.3.1

Finanzielle Steuerungsgrößen

Priorität liegt auf dem Erreichen der geplanten Umsatz- und Ergebnisziele, sowie der Steuerung des betriebsnotwendigen Kapitals und des verfügbaren Geldmittelbestands. Hierzu werden monatliche Statusberichte und -meldungen für den Vorstand erstellt. Diese Informationen dienen u.a. als Grundlage für die monatlichen Management-Besprechungen, in denen die aktuelle Geschäftsentwicklung und mögliche Abweichungen vom Budget und deren Ursachen analysiert und über notwendige Maßnahmen entschieden wird. Zur internen Steuerung des H&K AG Konzerns wird als Kennzahl neben dem Umsatz vor allem das operative Betriebsergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) herangezogen. Zusätzlich nutzt der H&K AG Konzern die Kennzahlen Auftragseingang und Auftragsbestand. Diese werden regelmäßig aktualisiert und stellen Indikatoren für die erwartete Produktionsauslastung und Umsatzentwicklung dar. Im Rahmen der Liquiditätssteuerung wird neben den Vorratsbeständen auch die Entwicklung der Forderungen, Verbindlichkeiten, Finanzverbindlichkeiten sowie der flüssigen Mittel überwacht.

1.3.2

Nicht-finanzielle Steuerungsgrößen

Neben den finanziellen Steuerungsgrößen dienen nicht-finanzielle Kennzahlen in den Bereichen Fertigung (z.B. Lagerumschlagshäufigkeit und Fertigungsdurchlaufzeiten), Personal (z.B. Anzahl und Struktur der Mitarbeiter) und Umwelt (z.B. Energieverbrauch und Effizienz) als Entscheidungshilfe. Weitere Informationen zu den nicht-finanziellen Steuerungsgrößen finden sich in den Kapiteln „Forschung und Entwicklung“, „Nicht finanzielle Leistungsindikatoren“ sowie „Chancen- und Risikobericht“.

1.4

Forschung und Entwicklung

Durch die ständige Weiterentwicklung seiner Produkte im Handfeuerwaffenbereich zählt der H&K AG Konzern zu den weltweit innovativsten Unternehmen der Branche. Dies trägt maßgeblich zur starken Marktstellung des Konzerns bei. Der Bereich Forschung & Entwicklung stellt deshalb einen wesentlichen Bestandteil der Zukunftssicherung des Konzerns dar und ist deshalb von zentraler Bedeutung für die Unternehmensstrategie. Heckler & Koch ist technologisch führend in der Entwicklung von Infanterie-Waffensystemen mit dem Entwicklungsschwerpunkt im Bereich Langwaffen, Granatmaschinenwaffen und Granatwerfermodulen, Maschinengewehre sowie Faustfeuerwaffen. Die Wettbewerbssituation generell, aber auch konkrete Bedarfsanforderungen bei Militär und Behörden, insbesondere der Spezial- und Sondereinsatzkräfte sowohl in Europa als auch in den USA, zeigen die Notwendigkeit weiterer Entwicklungsanstrengungen. Weiterhin gilt es dem Bedarf auf dem Zivilmarkt gerecht zu werden, was wiederum kontinuierliche Entwicklungen von Zivilprodukten erfordert. Insgesamt ist es unser Ziel, unseren Kunden Produkte mit einem Höchstmaß an Zuverlässigkeit, Sicherheit und Nutzen anzubieten. Aus diesem Grund investiert der H&K AG Konzern unverändert auf hohem Niveau in den Bereich Forschung & Entwicklung.

3 

Wesentliche Faktoren für den Markterfolg sind die Fachkenntnisse sowie die Motivation und das Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zum Jahresende arbeiteten rund 10 % (Vorjahr: 10 %) der Mitarbeiter im Bereich Forschung und Entwicklung. Als innovativer Konzern schützt Heckler & Koch wesentliche Entwicklungen gegen Nachahmung mit Hilfe von Patentanmeldungen und Anmeldung gewerblicher Schutzrechte, um dadurch zur Sicherung des Technologievorsprungs beizutragen.

2. Wirtschaftsbericht 2.1

Gesamtwirtschaftliche Situation und Konjunkturverlauf

Das gemäßigte Wachstum der Weltwirtschaft setzte sich 2015 weiter fort. Grund für die fehlende Dynamik war vor allem die langsame Expansion in den Schwellenländern bei relativ robustem Wirtschaftswachstum der Industrieländer. Die konjunkturelle Grundtendenz in Deutschland bleibt aufwärtsgerichtet, auch wenn aus dem außenwirtschaftlichen Umfeld nicht nur positive Signale kommen. Der deutsche Verteidigungshaushalt für 2016 beläuft sich auf 34,3 Mrd. EUR (Vorjahr: 33,0 Mrd. EUR). Veränderungen im gesamtwirtschaftlichen Umfeld wirken sich generell zeitlich verzögert auf unsere Geschäftsaktivitäten aus. Darüber hinaus wird der militärische und behördliche Teil unseres Geschäfts durch öffentliche Ausgabensteuerung bestimmt. Kunden im öffentlichen Sektor haben in der Regel Planungs- und Implementierungshorizonte, die über viele Jahre reichen, und ihre Auftragsausschreibungen sind daher weitgehend unbeeinflusst von kurzfristigen wirtschaftlichen Trends. Für die Rüstungsindustrie wird das Marktumfeld definiert aus der Sicherheitspolitik der westlichen Staatengemeinschaft und dem daraus resultierenden Bedarf an zeitgemäßen Waffensystemen einerseits und den gegebenen Budgetrestriktionen andererseits. Darüber hinaus ist der Marktzugang für uns durch Rüstungsexportregulierung begrenzt. Um einen wirksamen militärischen Beitrag zu humanitären Hilfeleistungen, Stabilisierungsoperationen, Beobachtermissionen, Beratungs- und Unterstützungsleistungen bis hin zu Kampfeinsätzen erbringen zu können, müssen Streitkräfte hoch mobil und bestmöglich bewaffnet sein. Die zunehmende Destabilisierung des Nahen und Mittleren Ostens sowie Nordafrikas, der Konflikt in der Ukraine, die Terroranschläge in Europa erfordern eine Neuausrichtung der Sicherheitskräfte im Bereich Ausrüstung und Ausbildung. Ein möglichst effektiver Schutz der eigenen Soldaten bei Auslandseinsätzen und Friedensmissionen ist nur durch fortlaufende Investitionen in deren Ausrüstung zu gewährleisten. Durch die veränderte sicherheitspolitische Lage, insbesondere in Europa, erwarten wir, dass die relevanten Budgets stabil bleiben. Der Zugang zum US-Zivilmarkt generell und der Vertrieb von Waffen in den USA unterliegen neben einer restriktiver werdenden Exportgenehmigungspolitik auf deutscher Seite sich verändernder Gesetzgebung in den USA und in einzelnen Bundesstaaten der USA. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich die Regularien hin zu einer restriktiveren Regulierung dieses Marktes auch in Zukunft verändern und dadurch der Absatz unserer Produkte in diesem mit Abstand wichtigsten Zivilmarkt der Welt aus Deutschland heraus erschwert wird. Andererseits liegt unser Marktanteil im US-Zivilmarkt bisher so niedrig, dass auch im Fall solch restriktiverer Regulierungen ein erhebliches Wachstumspotential gesehen wird.

4 

2.2

Geschäftsverlauf

Der Geschäftsverlauf des Jahres 2015 war für den H&K AG Konzern geprägt durch eine weiterhin zunehmend restriktive Exportgenehmigungspolitik der Bundesregierung im Bereich der Rüstungsgüter und Zivilwaffen. Während die Umsätze im Militär- und Behördenbereich ein im Vergleich zum Vorjahr vergleichbares Niveau erreichten, führte die verstärkte Fokussierung auf den US-Zivilmarkt ganz wesentlich zum erzielten Umsatzwachstum. Damit realisiert sich im US-Zivilmarkt weiterhin das erwartet große Wachstumspotential für den Konzern. Die 2015 erzielten Umsatzerlöse liegen wie prognostiziert erkennbar über den Umsätzen des Geschäftsjahres 2014. Hierzu haben im Wesentlichen die höheren Umsätze in Deutschland sowie den USA beigetragen. Die Auftragseingänge und daraus resultierend der Auftragsbestand zu Ende 2015 entwickelten sich ebenfalls positiv. Sowohl EBIT als auch das Ergebnis vor Ertragsteuern 2015 unterlagen zahlreichen Sondereinflüssen und konnten unsere Erwartungen nicht erfüllen. Wesentliche Einflussfaktoren hierfür waren die aufgrund der bereits oben kommentierten, sich verschärfenden Genehmigungspolitik notwendig gewordene Neubewertung des Auftragsbestandes sowie damit einhergehend der zugehörigen Bestände und Forderungen. Daneben führte auch die Neubewertung von Rechts- und sonstigen Risiken zu einem nicht prognostizierten Aufwand. Zusammen mit den fehlenden Ergebnisbeiträgen aus dem unter Planwert liegenden Umsatzerlösen des Jahres 2015 ergibt sich hieraus nur ein EBIT von -7 Mio. EUR (Vorjahr: 14 Mio. EUR) sowie ein Ergebnis vor Ertragsteuern von 26 Mio. EUR (Vorjahr: -14 Mio. EUR). Letzteres beinhaltet 2015 einen positiven Sondereffekt aus der Aufwertung einer zuvor vollständig wertberichtigten Forderung. Das betriebsnotwendige Kapital (Working Capital) vor Wertberichtigungen lag Ende 2015 auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr und entsprach damit der Prognose. Zugleich mussten aufgrund der oben geschilderten Gründe für die Bestandsbewertung zum 31. Dezember 2015 erhebliche Wertminderungen erfasst werden, sodass sich das betriebsnotwendige Kapital nach Wertberichtigungen gegenüber dem Vorjahreswert deutlich reduziert hat. Diesem wertmäßigen Effekt steht allerdings keine signifikante physische Verminderung der Vorratsbestände gegenüber. Die liquiden Mittel entwickelten sich, ohne Berücksichtigung der 2014 gezogenen und 2015 getilgten Kreditlinie, wie prognostiziert konstant. Die Beschäftigtenzahl zum Stichtag (Vollzeitarbeitskräfte) inkl. Auszubildende in Höhe von 693 (Vorjahr: 743) entwickelte sich wie tendenziell prognostiziert rückläufig.

2.3 2.3.1

Ertragslage Überblick

Insgesamt war die Geschäftsentwicklung des H&K AG Konzerns 2015 beim Umsatz zufriedenstellend, während die Ertragsentwicklung (EBIT), u.a. wegen zahlreicher Einmaleffekte deutlich hinter den Erwartungen zurück blieb. Lediglich bei einer vollständigen Bereinigung des Ergebnisses um diese Einmaleffekte, kann ein gegenüber dem Vorjahr verbessertes Ergebnis ausgewiesen werden.

5 

2.3.2

Umsatz- und Auftragseingangsentwicklung

Der H&K AG Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz, nach Erlösschmälerungen, in Höhe von 177,0 Mio. EUR (Vorjahr: 155,2 Mio. EUR). Dieser Konzernumsatz (nach Erlösschmälerungen) teilt sich wie folgt auf:

Regionen

Umsatzerlöse

Angaben in Mio. EUR

Deutschland (Inland) USA UK Rest der Welt Summe Ausland Konzern

%

2015 2014 2015 2014 2015 2014 2015 2014 2015 2014 2015 2014

38,031 24,732 65,009 54,176 12,094 13,883 61,838 62,365 138,941 130,424 176,972 155,156

21% 16% 37% 35% 7% 9% 35% 40% 79% 84% 100% 100%

Der Inlandsumsatz erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um ca. 54 % und beläuft sich im Geschäftsjahr auf 21 % (Vorjahr: 16 %) des Gesamtumsatzes. Auf den US-amerikanischen Markt, der im Wesentlichen über die Tochtergesellschaften HKD und HKI bedient wird, entfallen 37 % (Vorjahr: 35 %) der Umsatzerlöse, während der Umsatz im Vereinigten Königreich von 9 % auf 7 % gesunken ist. Der Umsatz in dem Bereich Rest der Welt reduzierte sich deutlich und beläuft sich auf 35 % (Vorjahr: 40 %) der Gesamtumsätze. Der Gesamtumsatz von 177 Mio. EUR entfällt zu 59 % (Vorjahr: 71 %) auf den Militärmarkt, zu 8 % (Vorjahr: 6 %) auf den Polizei- und Behördenmarkt sowie zu 33 % (Vorjahr: 23 %) auf den Zivilmarkt. Der Auftragseingang im Geschäftsjahr 2015 beläuft sich für den H&K AG Konzern auf 226 Mio. EUR (Vorjahr: 149 Mio. EUR). Der sich daraus ergebende Auftragsbestand zum Jahresende 2015 beträgt 208 Mio. EUR (Vorjahr: 161 Mio. EUR). Darin enthalten sind 107 Mio. EUR Aufträge, die auf Länder entfallen, für die die Erlangung einer Exportlizenz als zunehmend kritisch angesehen wird. Vom verbleibenden Auftragsbestand in Höhe von 101 Mio. EUR sind 86 Mio. EUR zur Auslieferung 2016 terminiert (Vorjahr: 135 Mio. EUR zur Auslieferung 2015 terminiert).

2.3.3

Ergebnisentwicklung, Abweichungen und wesentliche Veränderungen

Bei gegenüber dem Vorjahr von 155,2 Mio. EUR um 14,1 % auf 177,0 Mio. EUR gestiegenen NettoUmsatzerlösen konnte ein operatives Betriebsergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) von -7,3 Mio. EUR (Vorjahr: 13,6 Mio. EUR) erzielt werden.

6 

Im Einzelnen ergibt sich zu den Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung folgendes Bild: Die Umsatzerlöse (nach Abzug von Erlösschmälerungen) stiegen im Geschäftsjahr um 21,8 Mio. EUR auf 177,0 Mio. EUR im Vergleich zu 155,2 Mio. EUR 2014 (+14,1 %), wobei dieses Wachstum nahezu ausschließlich dem Zivilgeschäft zuzuordnen ist. Korrespondierend zu den höheren Umsatzerlösen entwickelten sich die Umsatzkosten von 98,7 Mio. EUR im Vorjahr auf 129,8 Mio. EUR im laufenden Jahr (+31,6 %). Der Anteil der Umsatzkosten an den Umsatzerlösen erhöhte sich auf 73,4 % (Vorjahr: 63,6 %), was ganz wesentlich durch die zusätzlichen Aufwendungen aus der oben geschilderten Bestandsabwertung verursacht ist. In den Umsatzkosten sind die zur Erzielung der Umsatzerlöse angefallenen Materialkosten, Fertigungslöhne und Gemeinkosten enthalten. Die Forschungs- und Entwicklungskosten umfassen die diesem Bereich zurechenbaren Personalkosten, Abschreibungen sowie die Kosten der Versuchsmaterialien und -werkzeuge, soweit es sich nicht um Entwicklungskosten handelt, die entsprechend IAS 38 zu aktivieren waren, sowie die Abschreibungen oder Ausbuchungen auf aktivierte Entwicklungskosten. Gegenüber dem Vorjahr (2,8 Mio. EUR) erhöhten sich die Forschungs- und Entwicklungskosten um 0,9 Mio. EUR auf 3,7 Mio. EUR, wegen niedrigerer Aktivierung von Entwicklungskosten, höherer interner Leistungsverrechnungen und höherer Abschreibungen auf bereits aktivierte Entwicklungskosten. Die Vertriebskosten stiegen im Geschäftsjahr leicht um 0,3 Mio. EUR auf 23,4 Mio. EUR (Vorjahr: 23,1 Mio. EUR). Die allgemeinen Verwaltungskosten sanken im Geschäftsjahr um 4,4 Mio. EUR auf 17,2 Mio. EUR (Vorjahr: 21,7 Mio. EUR). Sie enthalten Personal- und Sachkosten sowie die auf den Verwaltungsbereich entfallenden Abschreibungen. Grund für die Kostenreduzierung sind im Wesentlichen die niedrigeren Rechtsberatungskosten und Gebühren für die Einrichtung unserer Kreditlinie 2015. Die sonstigen betrieblichen Erträge sanken um 4,1 Mio. EUR auf 3,2 Mio. EUR (Vorjahr: 7,4 Mio. EUR). Grund für die Reduzierung war die Änderung des Ausweises der Rückstellungsauflösungen, die ab 2015 den entsprechenden Kosten zugeordnet wird. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich um 10,7 Mio. EUR auf 13,3 Mio. EUR erhöht (Vorjahr: 2,7 Mio. EUR). Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus Einmaleffekten (höhere Rückstellungen für Risikovorsorgen sowie periodenfremden Aufwendungen). Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich im Berichtsjahr 2015 um 20,9 Mio. EUR auf -7,3 Mio. EUR im Vergleich zu 13,6 Mio. EUR im Vorjahr. Das positive Finanzergebnis beläuft sich im Geschäftsjahr auf 33,0 Mio. EUR (Vorjahr: negatives Finanzergebnis von 27,2 Mio. EUR) und enthält neben regulären Zinserträgen von 2,9 Mio. EUR (Vorjahr: 6,6 Mio. EUR) im Wesentlichen eine Wertaufholung für eine in Vorjahren gebildete Wertberichtigung auf Finanzanlagen in Höhe von 55,1 Mio. EUR (Vorjahr: 0 Mio. EUR) sowie Erträge aus Anleiherückkäufen in Höhe von 4,5 Mio. EUR (Vorjahr: 0 Mio. EUR). Dagegen entstanden Zinsaufwendungen in Höhe von 27,5 Mio. EUR (Vorjahr: 28,0 Mio. EUR) aus der Anleiheverbindlichkeit von 295,0 Mio. EUR (2015 verrechnet mit Zinserträgen auf Anteile an eigener Anleihe) sowie Aufwendungen aus der Aufzinsung der Anleihe sowie der Pensions- und sonstigen Verpflichtungen in Höhe von 3,5 Mio. EUR (Vorjahr: 4,8 Mio. EUR). Der Saldo aus Währungskursgewinnen und –verlusten ergab einen Gewinn von 4,5 Mio. EUR (Vorjahr: Gewinn von 5,7 Mio. EUR). 7 

Das Ergebnis vor Ertragsteuern verbesserte sich im Geschäftsjahr ausschließlich durch das positive Finanzergebnis auf 25,8 Mio. EUR (Vorjahr: -13,6 Mio. EUR). Die Aufwendungen aus Ertragsteuern (einschließlich latenter Steuern) betragen im Geschäftsjahr 2015 3,6 Mio. EUR (Vorjahr: 2,5 Mio. EUR). Die latenten Steuern werden durch Anwendung der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. in Kürze gelten werden. Als Periodenergebnis ergab sich aufgrund der zuvor beschriebenen Entwicklungen ein KonzernJahresüberschuss in Höhe von 22,2 Mio. EUR (Vorjahr: Konzern-Jahresfehlbetrag in Höhe von 16,1 Mio. EUR). Die Entwicklung der einzelnen Segmente ist in der folgenden Tabelle dargestellt (vor Konsolidierung): Deutschland Wehrtechnik

Standort

Mio. EUR

2015

Netto Umsatzerlöse

115.6

2014 123.4

Deutschland - Zivil

USA - Zivil

USA - Wehrtechnik

Großbritannien

Frankreich

H&K AG

2015

2014

2015

2014

2015

2014

2015

2014

2015

2014

40.6

41.3

51.9

31.6

10.1

20.4

20.4

18.0

24.2

14.9

2015 -

HKM

2014 -

2015 -

2014 -

Auftragseingang (inkl. AB-Änderungen)

170.2

105.0

56.1

16.7

62.6

33.8

5.1

24.2

29.7

15.6

15.6

13.1

-

-

-

-

Auftragsbestand

162.1

107.5

29.3

13.9

13.6

4.8

2.5

7.5

35.3

26.0

20.0

28.6

-

-

-

-

EBIT

(14.6)

18.4

6.0

4.9

(0.9)

(2.9)

(3.3)

0.2

1.1

0.6

2.1

0.8

(1.0)

(1.7)

(0.0)

(0.0)

Ergebnis vor Ertragsteuern

(13.1)

15.2

7.3

6.8

(0.9)

(2.9)

(3.4)

(0.0)

1.1

0.7

2.1

0.8

(23.1)

(23.5)

(38.6)

(14.7)

603

634

21

18

31

47

18

19

17

18

3

3

1

3

Mitarbeiter (FTE) inkl. Auszubildende

2.4 2.4.1

-

-

Finanzlage Grundsätze und Ziele des Kapitalmanagements

Die Fremdfinanzierung des H&K AG Konzerns erfolgt zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2015 vor allem durch eine Unternehmensanleihe der HKO in Höhe von 295,0 Mio. EUR mit einem Zinssatz von 9,5 %. 2015 ermöglichte die Einbringung liquider Mittel auf Ebene der H&K AG aus der Rückzahlung eines Gesellschafterdarlehens und der bis dahin aufgelaufenen Zinsen in Höhe von insgesamt 57,8 Mio. EUR den Erwerb von Anteilen an der eigenen Anleihe. Zum 31. Dezember 2015 beträgt der bilanzierte Wert der Anleihe netto 244,3 Mio. EUR. Anfang 2016 wurden weitere Anteile zurückerworben. Per 31. März 2016 beträgt die Anleiheverbindlichkeit gegenüber Dritten 242,0 Mio. EUR. Die Anleihe ist durch Pfändungsvereinbarungen mit der Bank of New York Mellon London Branch als Treuhänder der Anleihegläubiger über 100 % der Geschäftsanteile an den Tochterunternehmen der HKO besichert. Ziel des Kapitalmanagements ist es, unter Berücksichtigung der aus den Anleihebedingungen bestehenden Verpflichtungen und regelmäßigen Zinszahlungen die Finanzierung des laufenden Geschäftsbetriebs sicherzustellen, sowie mittelfristig den Verschuldungsgrad zu senken. Die Anleihe wird am 15. Mai 2018 fällig.

8 

2.4.2

Finanzierungsquellen und Finanzierungsaufwendungen

Durch den Abschluss des Ergebnisabführungsvertrages vom 25. April 2013 besteht eine ertragsteuerliche Organschaft zwischen den Gesellschaften HKO und H&K AG. Der Anleihevertrag für die 295,0 Mio. EUR Anleihe sieht vor, dass mit Eintritt des ertragsteuerlichen Organschaftsverhältnisses die H&K AG vollumfänglich dem Anleihevertrag beitritt und damit den aus dem Anleihevertrag für die HKO und deren Tochterunternehmen bestehenden Verpflichtungen und Regelungen unterliegt. Die Berichtspflicht gegenüber den Anleihegläubigern liegt nun auf der Ebene des H&K AG Konzerns. Anleiheschuldner bleibt die HKO. Somit unterliegen neben der HKO und ihren Tochterunternehmen auch das Mutterunternehmen H&K AG und die HKM Handlungsbeschränkungen aus den Anleihevereinbarungen. Vereinbarungen zur Einhaltung jahresabschlussbezogener Kennzahlen sind nicht getroffen. Zur kurzfristigen Beschaffung von liquiden Mitteln steht der HKO, bis zum 30. Juni 2017, eine Kreditlinie zur Verfügung. Zum 31. Dezember 2015, als auch zum Aufstellungszeitpunkt des Abschlusses, hat die HKO diese nicht in Anspruch genommen. Die bereitgestellte Linie ist mit 4 %, der gezogene Betrag mit 10 % zu verzinsen. Die Mittel aus Pensions- und ähnlichen Verpflichtungen des H&K AG Konzerns im Betrag von 61,8 Mio. EUR (Vorjahr: 66,1 Mio. EUR) stehen dem Unternehmen langfristig zur Verfügung. Die Finanzaufwendungen des H&K AG Konzerns enthalten im Wesentlichen die Zinsen auf die Unternehmensanleihe in Höhe von 27,5 Mio. EUR (Vorjahr 28,0 Mio. EUR) sowie die Aufzinsung der Anleihe sowie der Pensions- und sonstigen Verpflichtungen in Höhe von 3,5 Mio. EUR (Vorjahr: 4,8 Mio. EUR) und Netto-Währungskursgewinne in Höhe von 4,5 Mio. EUR (Vorjahr: 5,7 Mio. EUR).

2.4.3

Außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente

Der H&K AG Konzern hat im Berichtsjahr wie auch im Vorjahr keine signifikanten außerbilanziellen Finanzierungsinstrumente eingesetzt. Einzelheiten bezüglich Bankgarantien für Kunden sowie OperatingLeasingverhältnisse, sind im Anhang erläutert.

2.4.4

Investitionen

Die Investitionen des H&K AG Konzerns in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (ohne aktivierte Entwicklungskosten) beliefen sich im Geschäftsjahr 2015 auf 2,7 Mio. EUR (Vorjahr: 5,9 Mio. EUR). Die planmäßigen Abschreibungen (ohne Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten) betrugen im Geschäftsjahr 8,3 Mio. EUR (Vorjahr: 8,1 Mio. EUR). Die aktivierten Entwicklungskosten betragen 2015 1,7 Mio. EUR (Vorjahr: 3,8 Mio. EUR); die Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten beliefen sich auf 1,1 Mio. EUR (Vorjahr: 0,7 Mio. EUR). Die Investitionen entfallen im Wesentlichen auf das Segment Deutschland-Wehrtechnik (HKO).

9 

2.4.5

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

2.4.5.1

Darstellung der Zu-/Abflüsse liquider Mittel sowie Darstellung besonderer Einflussfaktoren

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente im Konzern belaufen sich am 31. Dezember 2015 auf 17,8 Mio. EUR (Vorjahr: 31,7 Mio. EUR). Die Reduzierung der liquiden Mittel um 13,9 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen aus der Inanspruchnahme der kurzfristigen Kreditlinie in Höhe von 15 Mio. EUR Ende 2014, welche im Januar 2015 komplett zurückgeführt und auch zum Bilanzstichtag nicht weiter in Anspruch genommen wurde. Aus dem positiven Netto Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit im Geschäftsjahr 2015 konnten wie in den Vorjahren die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte finanziert werden. Zur Finanzierung des Netto-Zinsaufwandes reichte der operative Cashflow jedoch nicht. Hierzu und zur teilweisen Rückführung der Verschuldung wurden Mittel des positiven Cashflows aus Investitionstätigkeit verwendet. 2.4.5.2

Darstellung der Fähigkeit, den Zahlungsverpflichtungen nachzukommen

Auf Grund der vorhandenen liquiden Mittel waren die Unternehmen des H&K AG Konzerns im Geschäftsjahr 2015 jederzeit in der Lage ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Die frei verfügbare Liquidität (Liquide Mittel abzüglich Festgeldhinterlegungen) bietet ausreichend Spielraum zur Deckung anstehender Fälligkeiten. Per 31. Dezember 2015 belief sich diese auf 17,3 Mio. EUR (Vorjahr: 26,2 Mio. EUR). Bis 30. Juni 2017 steht der HKO zudem eine Kreditlinie in Höhe von 30 Mio. EUR zur Verfügung. Gemäß Geschäftsplan wird für 2016 von einer positiven Liquiditätsentwicklung aus der operativen Geschäftstätigkeit ausgegangen, die zur Deckung von Investitions- und Zinszahlungen ausreichend erwartet wird.

2.5 2.5.1

Vermögenslage Wesentliche Veränderungen der Vermögenslage

Im Vergleich zum 31. Dezember 2014 hat sich die Bilanzsumme zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2015 um 32,5 Mio. EUR auf 230,2 Mio. EUR reduziert. Die langfristigen Vermögenswerte sanken zum Bilanzstichtag auf 95,5 Mio. EUR (Vorjahr: 101,9 Mio. EUR). Die kurzfristigen Vermögenswerte in Höhe von 134,8 Mio. EUR sanken im Vergleich zum Vorjahr um 26,1 Mio. EUR. Die Vorräte inklusive geleisteter Anzahlungen auf Vorräte reduzierten sich um 15,6 Mio. EUR auf 77,3 Mio. EUR (Vorjahr: 92,9 Mio. EUR) im Wesentlichen resultierend aus der Erhöhung der erfassten Wertminderungen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich zum Bilanzstichtag im Vergleich zum Vorjahr um 3,9 Mio. EUR auf 30,8 Mio. EUR (Vorjahr: 26,9 Mio. EUR). Diese Bilanzposition hängt ab vom Lieferzeitpunkt und den auftragsbezogen unterschiedlichen Zahlungsbedingungen und ist deshalb starken Schwankungen unterworfen. Die Bilanzposition sonstige Darlehen, Investitionen und Derivate erhöhte sich um 1,8 Mio. EUR auf 6,9 Mio. EUR (Vorjahr: 5,1 Mio. EUR). 10 

Das Konzern-Eigenkapital zum 31. Dezember 2015 beträgt -149,7 Mio. EUR (Vorjahr: -174,3 Mio. EUR). Die Verbesserung der Eigenkapitalposition resultiert im Wesentlichen aus dem Gewinn von 22,2 Mio. EUR (Vorjahr: Verlust von 16,1 Mio. EUR). Die Fortführung der Geschäftstätigkeit der Einzelgesellschaften und damit des Konzerns wird trotz des negativen Eigenkaptals nicht in Frage gestellt. Der aktuelle Geschäftsplan des H&K AG Konzerns beinhaltet eine Verbesserung der Eigenkapitalposition und unterstellt eine Reduzierung der Verschuldung inklusive Refinanzierung vor Fälligkeit der Anleihe. Die langfristigen Verbindlichkeiten reduzierten sich um 50,9 Mio. EUR auf 332,7 Mio. EUR (Vorjahr: 383,6 Mio. EUR). Die Anleihe von nominal 295,0 Mio. EUR (Vorjahr: 295,0 Mio. EUR) wird in der IFRSBilanz mit den fortgeführten Anschaffungskosten in Höhe von 244,3 Mio. EUR (Vorjahr: 289,6 Mio. EUR) angesetzt. 2015 wurden nominal 47,9 Mio. EUR am Markt zurückgekauft; diese werden in der Bilanz mit der Anleiheverbindlichkeit verrechnet. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten reduzierten sich um 6,2 Mio. EUR auf 47,3 Mio. EUR (Vorjahr: 53,4 Mio. EUR).

2.5.2

Nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Für den H&K AG Konzern ist die Sicherstellung der Nachhaltigkeit seines Geschäftsmodells eine zentrale strategische Aufgabe. Dies umfasst neben dem angestrebten wirtschaftlichen Erfolg auch verantwortungsbewusstes Handeln als Arbeitgeber, als gesetzestreues Mitglied unserer Gesellschaft und als verlässlicher Partner unserer Kunden und Lieferanten. Nachhaltiges Wirtschaften stellt für unseren Konzern eine existenziell wichtige Funktion dar, um Geschäftspotential zu nutzen und Risiken zu minimieren. In den weiteren Unterpunkten werden wir über wesentliche Aktivitäten zur Nachhaltigkeit berichten. 2.5.2.1

Produktion und Innovation

Wichtig für Heckler & Koch ist die aktive Einbindung unserer Mitarbeiter, um Geschäftsprozesse zu verbessern und deren Komplexität zu reduzieren. Die Verbesserung der Fertigungsdurchlaufzeiten und der Lagerumschlagshäufigkeit sowie die Innovationen und neue Technologien sind ein wesentlicher Baustein der strategischen Weiterentwicklung des Konzerns. Die Mitarbeiter haben jederzeit die Möglichkeit, Vorschläge zur Optimierung von Prozessen oder innovative Ideen zu neuen Produkten einzureichen. Es stehen zur Steuerung der folgenden Bereiche Kennzahlen im SAP System und Subsystemen zur Verfügung wie z.B. der Lagerumschlag und die Reichweite der Bestände sowie die Durchlaufzeiten und Maschinenauslastung für den Produktionsbereich. 2.5.2.2

Mitarbeiter

Für den H&K AG Konzern bedeutet Nachhaltigkeit auch Verantwortung für die Mitarbeiter. Qualifizierte, hoch motivierte und engagierte Mitarbeiter sind Grundvoraussetzung für Höchstleistungen und somit die Basis des wirtschaftlichen Erfolgs. Werte wie Ehrlichkeit, Gesetzestreue, Fairness, Akzeptanz und Vertrauen, Hilfsbereitschaft und Achtung des Anderen, Pflichtbewusstsein und Zuverlässigkeit haben selbstverständlich in der Belegschaft des Konzerns eine zentrale Bedeutung. Im Bewusstsein der gesellschaftlichen Verpflichtungen unseres Unternehmens unter Wahrung der Standort- und Arbeitsplatzsicherung ist unser unternehmerisches Handeln an allen Unternehmensstandorten geprägt von der Verantwortung, welche das Unternehmen gegenüber der Gesellschaft im sozialen, ökologischen und ökonomischen

11 

Bereich wahrnimmt. Neben Profitabilität und Effizienz bilden die Grundsätze unserer Corporate Governance die Basis für unser Handeln und Engagement. HKO ist beispielhaft hinsichtlich der Integration schwerbehinderter Mitarbeiter. Die Vorgaben des Schwerbehindertengesetzes werden von uns seit Jahren übertroffen. Die Beschäftigtenzahl im Konzern umgerechnet in Vollzeitarbeitskräfte (Mitarbeiterkapazität), liegt zum Stichtag bei 693 Mitarbeitern (Vorjahr: 743) inklusive 33 Auszubildenden (Vorjahr: 35). HKO bietet allen ihren in Deutschland beschäftigten Arbeitnehmern Sozialleistungen im Rahmen der gesetzlichen und der tarifvertraglichen Bestimmungen an. Das Versorgungswerk der HKO ist seit dem 01. Dezember 2002 für neu eingetretene Mitarbeiter geschlossen. 2.5.2.3

Umwelt

Im Bereich Umwelt strebt Heckler & Koch neben dem schonenden Umgang mit Rohstoffen die Senkung des Energieverbrauchs und damit verbunden des CO2-Ausstoßes an und hat dies in den Unternehmenszielen verankert. Bei der Anschaffung von neuen Maschinen wird, gemäß der 2014 definierten Energiepolitik, auf energieeffiziente Lösungen geachtet. 2013 hat die HKO am Standort Oberndorf ein Blockheizkraftwerk zur Gewinnung elektrischer Energie und Wärme in Betrieb genommen und weitere Energieeffizienzmaßnahmen umgesetzt, welche zu einer Reduktion des Energieverbrauchs und damit der CO2-Emissionen geführt haben und in Zukunft führen werden. Ein Blockheizkraftwerk erreicht einen insgesamt deutlich höheren Nutzungsgrad gegenüber dem herkömmlichen Mischbetrieb aus lokaler Heizung und zentraler Stromversorgung. 2013 wurde mit dem Aufbau eines Energiemanagementsystems begonnen. Die Zertifizierung des Energiemanagementsystems nach DIN EN 50001 wurde im September 2014 durchgeführt. Das dazu notwendige Energiemonitoring wurde ebenfalls 2014 installiert und aufgebaut. Durch die installierten Messpunkte können seit Januar 2015 die Energieverbräuche identifiziert und nun detailliert gesammelt werden. Anhand dieser dann gesammelten Werte können die Energieeinsparungspotentiale ermittelt und entsprechende Ziele zukünftig definiert werden. Dieses System beschreibt die Aktivitäten, durch die sichergestellt wird, dass alle Handlungen des Unternehmens, die Einfluss auf die Energieeffizienz haben, ordnungsgemäß durchgeführt, überwacht und dokumentiert werden und damit die energiebezogene Leistung des Unternehmens kontinuierlich verbessert wird. Aufgrund von Optimierungen an der Druckluftanlage konnte der Druckluftverbrauch in den Jahren 2014/2015 um 5 % gesenkt werden.

2.5.3

Zusammenfassende Aussage über die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage zum Zeitpunkt der Aufstellung des Lageberichtes

Insgesamt konnten 2015 höhere Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr erzielt werden. Die Ertragsentwicklung (EBIT) blieb, u.a. wegen zahlreicher Einmaleffekte deutlich hinter dem Vorjahr zurück. Lediglich bei einer vollständigen Bereinigung des Ergebnisses um diese Einmaleffekte, kann ein gegenüber dem 12 

Vorjahr verbessertes Ergebnis ausgewiesen werden. Die Vermögens- und Finanzlage verbesserte sich durch die Einbringung liquider Mittel auf Ebene der H&K AG aus der Rückzahlung eines Gesellschafterdarlehens und den bis dahin aufgelaufenen Zinsen, was den Erwerb von Anteilen an der eigenen Anleihe ermöglichte. Der Umsatz und die operative Ertragskraft des Konzerns liegen auf einem Niveau welches den erforderlichen Kapitaldienst aus der im Mai 2011 begebenen Hochzinsanleihe über 295,0 Mio. EUR ermöglicht. Dennoch bleibt es erklärtes Ziel der Gesellschafter und des Vorstands, den Verschuldungsgrad und damit die Zinslast deutlich zu reduzieren.

3. Prognose-, Chancen- und Risikobericht 3.1 3.1.1

Prognosebericht Vorbemerkung

Dieser Bericht enthält Aussagen zur zukünftigen Geschäftsentwicklung, die auf Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung beruhen. Eine Vielzahl von Faktoren, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereichs von Heckler & Koch liegen, beeinflussen die Geschäftsaktivitäten, den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergebnisse. Die in die Zukunft gerichteten Aussagen beruhen auf gegenwärtigen Geschäftsplänen, Zielen, Schätzungen und Prognosen und berücksichtigen Erkenntnisse nur bis einschließlich des Datums der Erstellung dieses Berichts. Sollten die den Prognosen zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den prognostizierten Aussagen abweichen. Zu den Unsicherheitsfaktoren gehören unter anderem: Veränderungen des politischen und wirtschaftlichen Umfelds, Änderungen nationaler und internationaler Gesetze und Vorschriften, Marktschwankungen, Wechselkurs- und Zinsschwankungen, Einflüsse von Wettbewerbsprodukten und Preisen, Auswirkungen von Veränderungen in Kundenstrukturen sowie Änderungen in der Geschäftsstrategie.

3.1.2

Konjunkturausblick

Das Wachstum der weltweiten Wirtschaft wird mittelfristig nur moderat erwartet. Für den H&K AG Konzern wird vor allem entscheidend sein, wie sich die in unseren wesentlichen Kundenländern bestehende Staatsverschuldung auf die Verteidigungsetats, insbesondere die Budgets für individuelle Bewaffnung von Soldaten, auswirkt. Die weltweit anhaltenden Konflikte sowie Terrorgefahren erfordern eine hohe Zahl an internationalen Militäreinsätzen. Daraus leitet sich die Notwendigkeit ab, die Ausrüstung der Streitkräfte zu modernisieren und für Kontinuität einer verantwortungsvollen Sicherheitspolitik zu sorgen. Das Bundesverteidigungsministerium hat sich im September 2015 für die Beschaffung einer neuen Generation des Systems Sturmgewehr für die Bundeswehr entschieden. Das neue System soll modernere Anforderungen erfüllen als ein punktuell verbessertes G36. Dazu wird es ein europaweites, offenes und transparentes Ausschreibungsverfahren geben. Nach erster Abschätzung könnte, bei Marktverfügbarkeit einer Lösung, ab 2019 mit einer Ablösung der ersten Gewehre G36 begonnen werden. Auch sollen höhere Rüstungsausgaben in den kommenden Jahren zur Beseitigung der Ausrüstungsmängel der

13 

Bundeswehr beitragen. Die Verteidigungsministerin hat im Verteidigungsausschuss die Pläne für eine aufgabenorientierte Ausstattung der Bundeswehr vorgestellt; in den nächsten 15 Jahren sollen insgesamt 130 Milliarden Euro für militärische Beschaffungen zur Verfügung stehen. Der US-Verteidigungshaushalt für 2016 wird mit einem Grundetat von über 585 Milliarden US-Dollar (2015: 560 Milliarden US-Dollar) beziffert. Die neue Regierung des Vereinigten Königreichs legte 2015 fest, das Ziel der verbündeten NATO Staaten, 2 % des jeweiligen Bruttoinlandsproduktes für den Verteidigungshaushalt zu verwenden, weiterhin einzuhalten. Das französische Vergabeverfahren für das neue Sturmgewehr der Französischen Streitkräfte, welches das bisherige FAMAS (Sturmgewehr der staatlichen Waffen-Fabrik St. Etienne) ersetzen soll, steht kurz vor dem Abschluss. Die Entscheidung für die Vergabe des Auftrages wird noch in 2016 erwartet. Die französische Beschaffungsbehörde (DGA) budgetierte dieses Projekt ursprünglich auf ca. 270 Millionen Euro. Insgesamt ist Heckler & Koch gut aufgestellt um in vorhersehbarer Zukunft weiterhin der Hauptlieferant für Handfeuerwaffenersatzteile und dazugehörige Dienstleistungen für die NATO und NATO-assoziierten Länder zu sein. Allerdings könnte der Bedarf in Abhängigkeit der tatsächlichen Auslandseinsätze niedriger sein.

3.1.3

Erwartete Ertragslage 2016 und Prognose nicht finanzieller Leistungsindikatoren

Auftragseingang und Auftragsbestand Für 2016 wird ein moderat niedrigerer Auftragseingang (im Vergleich zu 2015 jedoch ohne exportkritische Regionen) und Auftragsbestand zum Jahresende erwartet. Umsatz und Ertrag Für 2016 wird bei nahezu konstanten Umsatzerlösen, bei gleichzeitig steigernder Bedeutung des USZivilmarktes, und unter Berücksichtigung der 2015 enthaltenen Sondereinflüsse, ein wieder deutlich verbessertes EBIT erwartet. Für 2016 geht die Planung von einem leicht positiven Ergebnis vor Ertragsteuern aus. Betriebsnotwendiges Kapital Die Höhe des betriebsnotwendigen Kapitals wird gemäß Planung 2016 in Summe geringfügig niedriger als im Vorjahr erwartet. Liquide Mittel Für 2016 wird verglichen mit 2015 ein gleichbleibender Bestand an liquiden Mitteln erwartet. Wir gehen davon aus 2016 auch ohne Nutzung der Kreditlinie von 30 Mio. EUR jederzeit unseren Verpflichtungen nachkommen zum können. Beschäftigtenzahl Die Beschäftigtenzahl wird in 2016 im Vergleich zu 2015 weiter leicht zurückgehen.

14 

3.1.4

Gesamtaussage

Für 2016 erwartet der Vorstand, bei einem im Vergleich zu 2015 nahezu konstanten Umsatzniveau, ein deutlich verbessertes operatives Ergebnis (EBIT).

3.2

Chancen

Das Marktpotenzial des H&K AG Konzerns ergibt sich einerseits aus den militärischen Beschaffungsvorhaben der Kundenländer. Chancen ergeben sich durch die Veränderung des militärischen Bedarfs der Bundeswehr und der Streitkräfte anderer Länder in Europa und der NATO. Die sich ändernden Bedrohungslagen und Einsatzszenarien erfordern höhere Mobilität und höhere Leistungsfähigkeit. Eine höchstwirksame waffentechnische Ausrüstung ist von zentraler Bedeutung um den Soldatinnen und Soldaten ein Höchstmaß an persönlicher Sicherheit und die technische Voraussetzung zur Erfüllung der gestellten Aufgaben zu geben. Als Technologieführer im Marktsegment Handfeuerwaffen bietet diese Entwicklung dem H&K AG Konzern die Chance, die Position als industrieller Technologiepartner für hochentwickelte Armeen und Sondereinsatzkräfte weiter auszubauen und dadurch das Umsatzpotenzial entgegen des Trends sogar auszubauen. Für das Produktsegment Sportwaffen sehen wir andererseits insbesondere im Zivilmarkt USA Wachstumspotenzial sowohl für Kurz- als auch Langwaffen. Mit optimierten Vertriebs- und Servicestrukturen und speziell für den US-Zivilmarkt entwickelten Neuprodukten soll das Absatzvolumen kontinuierlich gesteigert werden. Dies findet eindrucksvoll Niederschlag in der Marktakzeptanz unserer VP9 hinsichtlich der abgesetzten Stückzahl als auch der ausgesprochenen Prämierungen. Auch der europäische Zivilmarkt bietet weiteres Wachstumspotential. Infolge des hohen Verschuldungsgrads und der begrenzten Liquiditätsreserve wird HKO derzeit von den beiden führenden Rating-Agenturen mit Rating-Noten CCC (Standard & Poor’s) bzw. Caa3 (Moody’s) bewertet. Daraus resultieren ungünstige Zinskonditionen und ein eingeschränkter Zugang zu den Finanzmärkten. Erst wenn, wie angestrebt und erwartet, zukünftig der Verschuldungsgrad reduziert wird, kann das Unternehmen mit verbesserten Finanzierungskonditionen rechnen.

3.3 3.3.1

Risiken Externe Risiken

Mit Deutschland, Europa sowie den NATO-Staaten und der NATO nahestehenden Ländern ist der Marktzugang für Heckler & Koch sowohl geographisch als auch mit Blick auf den behördlichen Kundenkreis begrenzt. Ein kontinuierlicher Ausbau und die stärkere Konzentration auf den amerikanischen Markt soll gewährleisten, dass konjunkturelle sowie markt- und branchenspezifische Risiken reduziert werden. Es ist für den H&K AG Konzern entscheidend, mit den technisch und wirtschaftlich richtigen Produktentwicklungen an den zukünftigen Beschaffungsprojekten der NATO-Staaten und insbesondere auch bei den amerikanischen Behörden zu partizipieren. Daneben gilt es, vor allem auch im US-Zivilmarkt zu wachsen. Änderungen in der Genehmigungspolitik können Exporte von wehrtechnischen Produkten und damit verbunden die Realisierung von Umsatzpotenzialen erschweren oder verhindern und somit die Ertragssituation deutlich verschlechtern. Für den Absatzmarkt in den NATO-Staaten ist dieses Risiko jedoch eher gering einzuschätzen. Bei Rüstungsexporten in Staaten außerhalb von EU, NATO und gleichgestellten 15 

Staaten legt die Bundesregierung sehr strenge Grundsätze an. Demnach werden Kriegswaffenexporte nur genehmigt, wenn besondere außen- und sicherheitspolitische Interessen für eine Genehmigung sprechen. Das Strategiepapier der Bundesregierung zur Stärkung der Verteidigungsindustrie in Deutschland zählt den Bereich der Handfeuerwaffen nicht mehr zu den verteidigungsindustriellen Schlüsseltechnologien in Deutschland, deren Verfügbarkeit, aus nationalem Sicherheitsinteresse, zu gewährleisten ist. Damit werden nur die Unternehmen mit den Schlüsseltechnologien, zu deren Erhalt bzw. ihrer Förderung, durch Forschungs- und Technologie Maßnahmen, durch gezielte Industriepolitik, Exportunterstützung (im Rahmen der Einzelfallentscheidung auf der Grundlage der Politischen Grundsätze der Bundesregierung) sowie die Auftragsvergabe durch das Bundesministerium der Verteidigung unterstützt. Zukünftig besteht das Risiko, dass bei Bedarfen an Handfeuerwaffen vermehrt auf global oder im europäischen Raum verfügbare Technologien zurückgegriffen wird. Der Zugang zum US-Zivilmarkt generell und der Vertrieb von Waffen in den USA unterliegen einer sich verändernden Gesetzgebung in den USA und einzelner Bundesstaaten der USA. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich die Regularien hin zu einer restriktiveren Regulierung dieses Marktes verändern und dadurch der Absatz unserer Produkte in diesem mit Abstand wichtigsten Zivilmarkt der Welt erschwert wird, dies gilt insbesondere für halbautomatische und automatische Langwaffen. Als international operierender Konzern ist das Unternehmen Risiken aus Wechselkursschwankungen ausgesetzt. Das Wechselkursrisiko im operativen Geschäft entsteht vor allem aus den in US-Dollar fakturierten Umsätzen für Lieferungen in die USA. Ein wieder stärker werdender Euro in Relation zum US-Dollar könnte sich belastend auf die Ertragssituation der in US-Dollar fakturierten Umsätze auswirken. Um die erwarteten Einzahlungen aus diesen geplanten, aber im Wesentlichen noch nicht kontrahierten Transaktionen aus auf US-Dollar lautenden Verträgen partiell gegen Wechselkursrisiken abzusichern, nutzt Heckler & Koch derivative Finanzinstrumente. Beim Management von Währungsrisiken beschränken sich die Sicherungsgeschäfte der Gruppe auf marktgängige Instrumente, die zur Sicherung von bestehenden Grundgeschäften und für geplante Umsätze, niemals jedoch zu Spekulationszwecken, genutzt werden. Zur Reduzierung des Ausfallrisikos werden diese Geschäfte mit renommierten deutschen Kreditinstituten abgeschlossen. Zum Jahresende bestanden keine Devisentermingeschäfte. Beschaffungsrisiken bestehen darin, dass die zur Herstellung der Produkte benötigten Rohstoffe, Bauteile und Komponenten nicht oder nicht in ausreichendem Maß in der erforderlichen Qualität und Quantität zur Verfügung stehen oder nicht zeitgerecht beschafft werden können. Um Versorgungssicherheit zu gewährleisten und auf Veränderungen kurzfristig reagieren zu können, stehen die Beschaffungsmärkte unter intensiver Beobachtung. Weiterhin werden Beschaffungsrisiken durch Ermittlung alternativer Lieferquellen, Qualitäts- und Zuverlässigkeitskontrollen bei Zulieferern sowie den Aufbau von angemessenen Sicherheitsbeständen für Rohmaterial ausgeglichen.

3.3.2

Interne Risiken

Die Erfüllung der konzerninternen Verpflichtungen der H&K AG ist abhängig von ausreichend hohen Gewinnabführungen der HKO an die H&K AG und damit von einer anhaltend hohen operativen Ertragskraft der Gesellschaften.

16 

3.3.3

Finanzwirtschaftliche Risiken

Am 12. Mai 2011 hat sich die HKO mit einer Unternehmensanleihe in Höhe von 295,0 Mio. EUR mit einer Laufzeit bis zum 15. Mai 2018 refinanziert. Der Anleihevertrag vom 12. Mai 2011 erlaubt strukturelle Veränderungen in Form einer Verschmelzung zwischen der HKO und der H&K AG oder der Bildung einer ertragsteuerlichen Organschaft zwischen den beiden Gesellschaften. Mit dem Abschluss eines Ergebnisabführungsvertrages am 25. April 2013 wurde die ertragsteuerliche Organschaft hergestellt. Mit der Ergänzungsvereinbarung vom 26. September 2013 zum Anleihevertrag wurde die H&K AG Partei des Anleihevertrags mit allen Rechten und Pflichten. Seit Anfang März 2015 steht der HKO zusätzlich eine langfristige Kreditlinie bis 30. Juni 2017 in Höhe von 30 Mio. EUR zur Verfügung. Der Fortbestand der H&K AG und damit auch des H&K AG Konzerns ist aufgrund der nachteiligen Finanzierungsstruktur gefährdet und abhängig von einer zügigen Rückkehr zu einer ausreichend hohen operativen Ertragskraft. Die Wiedererlangung der Ertragskraft der letzten Jahre ist notwendig, um die für die Rückführung der Unternehmensanleihe 2018 benötigte Liquidität bereitstellen und damit zu einer Entschuldung des Unternehmens beitragen zu können. Die Entschuldung als Kernbestandteil der Unternehmensstrategie, muss mittelfristig auch durch eine Stärkung der Eigenkapitalbasis flankiert werden. Zum Bilanzstichtag verfügt die H&K AG mit ihren direkten und indirekten Anteilen an der HKO über einen Vermögenswert, der auf Basis von Ertragswertberechnungen basierend auf der aktuellen Planung die derzeitige konzerninterne Darlehensverbindlichkeit deutlich übersteigt. Dadurch hätte die H&K AG auch die Möglichkeit, durch Veräußerung von Geschäftsanteilen ihrer Beteiligungen Liquidität zu beschaffen. Wie in den Erläuterungen zur Vermögenslage unter 2.5.1 berichtet, weist der H&K AG Konzern ein negatives Eigenkapital von 149,7 Mio. EUR (Vorjahr: 174,3 Mio. EUR) aus. Die Fortführung der Geschäftstätigkeit der Einzelgesellschaften und damit des Konzerns wird trotz dieser Eigenkapitalsituation jedoch nicht in Frage gestellt. Der aktuelle Geschäftsplan des H&K AG Konzerns beinhaltet eine Verbesserung der Eigenkapitalposition und unterstellt eine Reduzierung der Verschuldung inklusive Refinanzierung vor Fälligkeit der Anleihe.

3.3.4

Risiken aus Organisation und Struktur

Das aktive Risikomanagement besitzt für den H&K AG Konzern einen hohen Stellenwert bei der Steuerung und Überwachung der Unternehmensprozesse. Wesentliche Elemente des Risikomanagements sind die eingerichteten internen Controlling- und Überwachungsfunktionen, ein aussagefähiges regelmäßiges Konzernberichtswesen sowie Planungs- und Budgetierungsverfahren. Zielsetzung der von uns eingerichteten Risikosteuerungs- und Risikoüberwachungsprozesse ist es, potenzielle operative und finanzielle Risiken, die zu einer Beeinträchtigung der Geschäftsentwicklung führen könnten, frühzeitig zu erkennen und geeignete Strategien und Maßnahmen zu ergreifen. Im Jahr 2006 wurden Regeln der guten Unternehmensführung (Corporate Governance) im Konzern durch Regularien verankert. Ein wichtiger Bestandteil hiervon ist ein interner Genehmigungsprozess für das operative Geschäft. Basierend auf dem vom Aufsichtsrat der H&K AG festgelegten Zustimmungskatalog werden geplante Transaktionen des Unternehmens entsprechend ihrer Größe und unter Berücksichtigung möglicher Risiken beurteilt und genehmigt bzw. abgelehnt. Damit soll sichergestellt werden,

17 

dass sich unternehmerische Entscheidungen und laufende Geschäftsaktivitäten innerhalb definierter Risikogrenzen bewegen und den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Die ethischen Geschäftsgrundlagen (Verhaltenskodex) definieren Grundsätze und konkrete Handlungsvorschriften um Fehlverhalten von Personen möglichst zu vermeiden und ethisches Verhalten zu fördern. Die Einhaltung von Gesetzen, Verordnungen und sonstiger Regularien ist für Heckler & Koch von existenziell wichtiger Bedeutung. Deshalb wurde im Jahr 2012 entschieden, das bestehende Compliance Management System (CMS) weiter auszubauen und nach dem IDW Prüfungsstandard PS 980 prüfen und zertifizieren zu lassen. Die im April 2013 von der Geschäftsführung beschlossene CMS-Konzeption wurde prüfungsseitig frei gegeben und im weiteren Verlauf des Jahres implementiert. Ein Schwerpunkt ist die Stärkung von Compliance-Elementen im Verhältnis zu den Geschäftspartnern. Dazu gehören Compliance-Klauseln in Standardverträgen und Screening von bestehenden Geschäftsbeziehungen und von potenziell neuen Geschäftspartnern. Bei Compliance-Elementen, deren Umsetzung unter die Mitbestimmung fällt, wird der Betriebsrat in die Umsetzung einbezogen.

3.3.5

Rechtliche Risiken

Zu diesen Risiken zählen im Wesentlichen Risiken aus Produkthaftung, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Ausfuhrrecht, Waffenrecht, Antikorruptionsvorschriften, Patent-, Steuer-, und Arbeitsrecht. Schadensfälle und Haftungsrisiken aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind bilanziell berücksichtigt. Heckler & Koch befasst sich mit der Herstellung und dem Vertrieb von Handfeuerwaffen, insbesondere für behördliche Abnehmer, wie die Polizeibehörden des Bundes und der Länder, die Zollverwaltung sowie inländische und ausländische Streitkräfte. Der Vertrieb von Handfeuerwaffen ins Ausland erfolgt vorwiegend in die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, in die NATO-Staaten sowie in Länder, die den NATO-Ländern gleichgestellt sind. Waffenlieferungen an Behörden und Streitkräfte ausländischer Staaten, die vorstehend nicht benannt worden sind (sogenannte Drittländer), erfolgen – wie grundsätzlich bei allen Waffenverkäufen – ausschließlich mit Genehmigung der Bundesrepublik Deutschland, womit eine Belieferung in kritische Staaten definitiv ausgeschlossen ist. Insbesondere bei den Verkäufen von Handfeuerwaffen ins Ausland für militärische Verwendung werden die Empfangsstaaten vor der Erteilung einer Ausfuhrgenehmigung aufgefordert, der Bundesrepublik Deutschland behördlich unterzeichnete Endverbleibserklärungen vorzulegen, womit sich die Empfangsstaaten verpflichten, die zur Lieferung vorgesehenen Waffen nicht in andere Länder zu re-exportieren. Unser Unternehmen unterliegt in Bezug auf die Herstellung und den Vertrieb von Handfeuerwaffen der ständigen Kontrolle und regelmäßigen Überprüfung nachstehender Behörden: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE), Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), Bundeskriminalamt Wiesbaden, Oberfinanzdirektion Karlsruhe und Landratsamt Rottweil, Ordnungsamt. Die grundlegende Voraussetzung für die Erteilung von waffenund ausfuhrrechtlichen Genehmigungen beruht auf der Zuverlässigkeit unseres Unternehmens, weshalb die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften höchste Priorität genießt. Die uneingeschränkte Einhaltung der waffen- und ausfuhrrechtlichen Vorschriften ist die wirtschaftliche Basis für unser Unternehmen, weshalb in unserem Hause zur Überwachung der Arbeits-, Produktions-, Liefer- und Genehmigungsprozesse strenge Überwachungsregelungen und Kontrollsysteme eingerichtet worden sind. Hierzu zählen insbesondere sorgfältige Auswahl der Mitarbeiter, wiederkehrende Schulungen, ständige Kontrollen, präzise Arbeitsanweisungen sowie der Einsatz eines in die Arbeitsprozesse integrierten und EDVgestützten Controlling-Systems.

18 

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart führt seit 2010 ein Ermittlungsverfahren gegen ehemalige Mitarbeiter der HKO, in dem Vorwürfe der unbefugten Ausfuhr von Gewehren nach Mexiko seit 2005 untersucht werden. Darüber hinaus erhebt die Staatsanwaltschaft den Vorwurf der Bestechung von inländischen Amtsträgern und von ausländischen Entscheidungsträgern in Mexiko; der Ausgang dieser Verfahren bleibt abzuwarten. Die HKO hat eine global agierende Wirtschaftsprüfungsgesellschaft damit beauftragt, die verfahrensrelevanten Sachverhalte im Rahmen einer unabhängigen Untersuchung aufzuklären. Das Ergebnis der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wurde als Bericht über die Sonderuntersuchung bei der HKO im ersten Halbjahr 2013 der Staatsanwaltschaft Stuttgart zur Verfügung gestellt. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart hat das Zollkriminalamt Köln im Sommer 2014 einen Schlussbericht verfasst, soweit es um die Lieferungen von Gewehren nach Mexiko geht. Zu diesem Thema wurde mittlerweile gegen fünf ehemalige Mitarbeiter sowie den ehemaligen Vertreter des Unternehmens in Mexiko Anklage beim Landgericht Stuttgart erhoben; mit Beschluss vom 3. Mai 2016 wurde die Anklage zugelassen und das Hauptverfahren eröffnet. Bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart ist ein weiteres Ermittlungsverfahren gegen – nicht namentlich benannte – Mitarbeiter und Verantwortliche von Heckler & Koch anhängig. In diesem Ermittlungsverfahren geht es um den Vorwurf eines unerlaubten Technologietransfers nach Mexiko. Das Unternehmen hat den Sachverhalt durch externe Rechtsanwälte umfassend aufklären lassen und die Untersuchungsergebnisse der Staatsanwaltschaft Stuttgart zur Verfügung gestellt. Die Untersuchung hat zu dem Ergebnis geführt, dass Rechtsverstöße nicht vorliegen. Das Unternehmen geht davon aus, dass das Verfahren auf der Grundlage der erhobenen Untersuchungsergebnisse eingestellt wird. Zur Abwehr eines von der Bundesrepublik Deutschland erhobenen Minderungsanspruches hat Heckler & Koch vor dem Landgericht Koblenz Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland erhoben. Gegenstand dieser Klage ist die Feststellung, dass die 3.900 Gewehre G36, für die die Bundesrepublik Minderung verlangt, mangelfrei sind. Das Gericht hat einen Termin zur mündlichen Verhandlung für Juni 2016 bestimmt. Gegen die Risiken aus Rechtsstreitigkeiten wurde angemessen Vorsorge getroffen. Der H&K AG Konzern bildet Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten, wenn die sich hieraus ergebenen Verpflichtungen wahrscheinlich sind und sich die Höhe der Verpflichtungen ausreichend genau bestimmen lässt. Aufgrund von Unsicherheiten und der schwierigen Vorhersage gerichtlicher Entscheidungen ist es allerdings möglich, dass Aufwendungen entstehen, die die getroffenen Vorsorgen überschreiten und sich auf das Geschäft und seine Ergebnisse auswirken könnten. Die Resultate steuerlicher Betriebsprüfungen könnten zu Steuernachzahlungen führen. Zudem besteht das Risiko, dass sich Veränderungen von Steuergesetzen oder in der Rechtsprechung ungünstig auf die Entwicklung der Steuerbelastung der Heckler & Koch auswirken können.

3.4

Rechnungslegungsrelevantes internes Kontrollsystem im H&K AG Konzern

Genehmigungsprozesse und interne Revision Seit vielen Jahren bestehen unternehmensintern verbindliche Regelungen und Richtlinien für die Bereiche Einkauf, Anlageinvestitionen, Produktentwicklung, Angebote, Auftragsannahme, EDV-Sicherheit, Datenschutz, Rechnungswesen und Reisekosten. Mitarbeiter betreffende Richtlinien werden im Intranet veröffentlicht. Als Teil der internen Revision wird die Einhaltung von Regularien jährlich durch einen externen Berater überprüft. 19 

Rechnungslegungsrelevante EDV-Systeme Management-Kontrollen in allen Geschäftsbereichen setzen die Bereitstellung von korrekten und zeitnahen Informationen voraus. Den Business-Informations- und Reporting-Systemen kommt daher eine hohe Bedeutung zu. Das SAP-Informationssystem (VIS) enthält sowohl für den Finanzbereich wie auch für alle operativen Bereiche eine Vielzahl von Berichten und Leistungsindikatoren, die täglich abgerufen werden können. Im Finanzbereich zählt das monatliche umfangreiche Reporting Package zu den wichtigsten Reportinginstrumenten. Im Rahmen des konzernweiten Berichtswesens liefern somit alle Heckler & Koch Gesellschaften detaillierte Informationen zu den wichtigsten Bilanz- und GuV-Positionen sowie Kennzahlen und Erklärungen. Diese werden durch den zentralen Finanzbereich abgefragt, analysiert, konsolidiert und in Form des Management Reportings an das Heckler & Koch-Management weitergeleitet. Organisation der Rechnungslegung und rechnungslegungsrelevante Richtlinien Alle Tochtergesellschaften innerhalb des H&K AG Konzerns stellen rechtlich selbständige Einheiten dar. Neben dem Management, welches die operative Geschäftstätigkeit im jeweiligen Markt verantwortet, ist der Leiter Finanzen für alle rechnungslegungsrelevanten Sachverhalte der Gesellschaft verantwortlich. Auch die kontinuierliche Überwachung der wichtigsten Steuerungsgrößen, das monatliche Reporting der Finanzkennzahlen an den zentralen Finanzbereich sowie die Erstellung der Fünfjahresplanung für den jeweiligen Markt liegen im Verantwortungsbereich des Leiters Finanzen. Innerhalb des Konzerns ist der zentrale Finanzbereich der HKO neben der aktiven Unterstützung aller Konzerngesellschaften auch für die Erarbeitung und Aktualisierung von einheitlichen Richtlinien und Arbeitsanweisungen für rechnungslegungsrelevante Prozesse verantwortlich. Dazu gehören im Wesentlichen das Bilanzierungshandbuch sowie klare Vorgaben zur Intercompany-Abstimmung. Fragestellungen zu spezifischen Bilanzierungs- oder Bewertungssachverhalten mit Relevanz für den H&K AG Konzern werden ebenfalls zentral bearbeitet, analysiert, dokumentiert und kommuniziert. Gesamtaussage Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess und die Abschlusserstellung des H&K AG Konzerns, dessen wesentliche Ausprägungen zuvor beschrieben wurden, hat zum Ziel, sämtliche Geschäftsvorfälle bilanziell richtig zu erfassen, aufzubereiten und bilanziell zu würdigen. Die klare Definition von Verantwortungsbereichen im Finanzbereich des H&K AG Konzerns und die geeignete Aus- und Fortbildung der Mitarbeiter bilden neben der Verwendung von adäquater Software sowie der Vorgabe von einheitlich anzuwendenden Richtlinien die Grundlage für einen ordnungsgemäßen, effizienten und konsistenten Rechnungslegungsprozess. Insgesamt soll damit sichergestellt werden, dass die Vermögenswerte und Schulden im Abschluss zutreffend angesetzt, bewertet und ausgewiesen sind und somit eine verlässliche Aussage über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage getroffen werden kann.

20 

3.5

Gesamtaussage zur Risiko- und Chancenlage

Unverändert zu den Vorjahren, liegen die Risiken des Konzerns, wie oben im Detail geschildert, wesentlich in der Volatilität der Umsatzpotenziale und in regulierten Marktzugangsmöglichkeiten sowie in den Zinsverpflichtungen aus der hohen Verschuldung bei gleichzeitig begrenzter Liquiditätsreserve. Der Konzern sieht Chancen, als Technologieführer bei Handfeuerwaffen aus den sich ändernden Einsatzanforderungen an Militär und Sondereinsatzkräfte mit seinen hochleistungsfähigen Produkten sowie im US-Zivilmarkt mit neuen Produktentwicklungen seine Marktstellung auszubauen.

4. Nachtragsbericht Im April 2016 hat Heckler & Koch das Compact Semi-Automatic Sniper System (CSASS) Programm der US Armee gewonnen. Damit wird das H&K Produkt G28 E1 bei der US Armee eingeführt und ersetzt somit das bisherige M110. Sobald die erforderlichen Tests erfolgreich abgeschlossen sind, kann die US Armee die Option zur Lieferung von rund 3.600 Seriengeräten mit einem Auftragswert von bis zu 44 Mio. USD ziehen. Mit Wirkung zum 14. Januar 2016 legte Hanns-Friedrich Begemann sein Amt als Vorstand der H&K AG nieder, nachdem zum 19. Dezember 2015 beziehungsweise zum 01. Januar 2016 die Herren Norbert Scheuch und Wolfgang Hesse neu in den Vorstand der H&K AG berufen wurden. Mit Wirkung 26. Januar 2016 wurde Herr Dieter John zum Mitglied des Aufsichtsrates der H&K AG bestellt. Zum 16. Februar 2016 wurde er zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates und Nicolaus Bocklandt zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrates gewählt. Bis zur Erstellung dieses Lageberichts gab es nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2015 im Übrigen bei dem H&K AG Konzern keine weiteren nennenswerten operativen oder strukturellen Veränderungen oder Geschäftsvorfälle.

Oberndorf/Neckar, den 13. Mai 2016

H & K -

A G Vorstand

Norbert Scheuch

-

Wolfgang Hesse

21 



Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den von der H&KAG, Oberndorf/Neckar, aufgestellten Konzernabschluss –bestehend aus Konzernbilanz, Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns, Gesamtergebnisrechnung des Konzerns, Eigenkapitalveränderungsrechnung des Konzerns, KapitalflussrechnungdesKonzernsundKonzernanhang–sowiedenKonzernlageberichtfürdasGeschäftsjahr vom 1.Januar bis31.Dezember 2015 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach§315aAbs.1HGBanzuwendendenhandelsrechtlichenVorschriftenliegtinderVerantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von unsdurchgeführtenPrüfungeineBeurteilungüberdenKonzernabschlussunddenKonzernlageberichtabzugeben. WirhabenunsereKonzernabschlussprüfungnach§317HGBunterBeachtungdervomInstitut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfungvorgenommen.DanachistdiePrüfungsozuplanenunddurchzuführen,dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unterBeachtungderanzuwendendenRechnungslegungsvorschriftenunddurchdenKonzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtlicheUmfelddesKonzernssowiedieErwartungenübermöglicheFehlerberücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen KontrollsystemssowieNachweisefürdieAngabenimKonzernabschlussundKonzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung,dassunserePrüfung eine hinreichendsichereGrundlage für unsere Beurteilung bildet. UnserePrüfunghatzukeinenEinwendungengeführt. 

85.008292-1473265 



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NachunsererBeurteilungaufgrundderbeiderPrüfunggewonnenenErkenntnisseentspricht derKonzernabschlussdenIFRS,wiesieinderEUanzuwendensind,unddenergänzendnach §315a Abs.1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,Finanz-undErtragslagedesH&KAG-Konzerns.DerKonzernlageberichtstehtin EinklangmitdemKonzernabschluss,vermitteltinsgesamteinzutreffendesBildvonderLage desKonzernsundstelltdieChancenundRisikenderzukünftigenEntwicklungzutreffenddar. OhnedieseBeurteilungeinzuschränken,weisenwiraufdieAusführungenimKonzernlagebericht hin. Dort ist im Abschnitt „3.3.3. Finanzwirtschaftliche Risiken“ ausgeführt, dass der Fortbestand der H&KAGund damit auch des Heckler & Koch Konzerns aufgrund der bestehenden Finanzierungsstruktur gefährdet und abhängig von einer zügigen Rückkehr zu einer ausreichendhohenoperativenErtragskraftist.





Stuttgart,den13.Mai2016



KPMGAG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft



Feller Wirtschaftsprüfer

Fick Wirtschaftsprüfer



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