Nachhaltige Wasserwirtschaft im Ballungsraum

UrbanWater Nachhaltige Wasserwirtschaft im Ballungsraum Urban Water - Ein europäisches Gemeinschaftsprojekt im Rahmen des INTERREG IIIB NWE-Programms...
Author: Viktor Koenig
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UrbanWater

Nachhaltige Wasserwirtschaft im Ballungsraum Urban Water - Ein europäisches Gemeinschaftsprojekt im Rahmen des INTERREG IIIB NWE-Programms

S TA D T E N T W I C K L U N G , WA S S E R W I R T S C H A F T U N D K O M M U N I K AT I O N S S T R AT E G I E N I N T E G R I E R E N

Inhalt

1. | VORWORT

1

2 . | WA S I S T U R B A N WAT E R ?

2

3 . | WA R U M I N T E R N AT I O N A L E K O O P E R AT I O N ?

3

4 . | W A S E R Z I E LT D I E P A R T N E R S C H A F T L I C H E ZUSAMMENARBEIT? 5 . | W E LC H E P I LOTP ROJ E K TE W E R D E N UM G E S E TZT ?

7 9

6 . | E R S T E E R F O L G E V O N U R B A N WAT E R

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7. | P R O J E K T PA R T N E R & K O N TA K T E

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VORWORT

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1.

1. Vorwort

Wasser als Gestaltungselement steigert die Attraktivität dicht besiedelter Ballungsräume.

Wasser in der Nähe städtischer Siedlungen erhöht aber auch das Hochwasserschadensrisiko.

Die Ballungsräume Nordwesteuropas werden zunehmend größer. Steigender Flächenbedarf sowie unzureichende Koordination der sektoralen Fachplanungen führen oft zu einer wenig nachhaltigen Siedlungsentwicklung. Dieses Problem tritt vor allem in Ballungsräumen offen zu Tage. Die fehlende Integration von nachhaltiger Siedlungswasserwirtschaft bei der Entwicklung von dicht besiedelten Regionen verursacht massive Probleme bei der Wasserqualität und der Trinkwasserversorgung. Darüber hinaus steigt die Hochwassergefahr. Der globale Klimawandel führt immer häufiger zu Überschwemmungskatastrophen. Sollte die Klimaerwärmung langfristig anhalten, werden diese Ereignisse immer mehr Probleme verursachen – solange wir nicht sofort handeln, um die Situation zu verändern. Acht Projektpartner aus vier Ländern in Nordwesteuropa – aus Frankreich, Schottland, den Niederlanden und Deutschland – haben sich im Rahmen des Projektes Urban Water zusammengefunden, um innovative und nachhaltige Problemlösungen für Oberflächengewässer und Abwassersysteme zu erarbeiten. Das Ziel ist hierbei die Zusammenführung von nachhaltiger Wasserwirtschaft und Stadtentwicklung. Die vorliegende Broschüre stellt die gemeinsamen Ansätze sowie die zugrunde liegende Philosophie vor. Außerdem werden die geplanten Aktivitäten und die bisher erzielten Erfolge beschrieben. Urban Water erhält Fördermittel des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen der EU-Initiative INTERREG, einem Programm zur transnationalen Zusammenarbeit.

1

2.

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U RBAN WATER

2. Was ist Urban Water?

Die zu bewältigenden Probleme umfassen sowohl Aspekte der Wasserquantität (Hochwasser- und Trockenperioden) als auch der Wasserqualität (Verschmutzung von Grund- und Oberflächenwasser). Gängige, traditionelle Methoden in der Siedlungswasserwirtschaft lassen eine Integration in das Stadt- und Landschaftsbild oft vermissen. Anforderungen an den Gewässerschutz werden meist mit nachsorgenden, kostenintensiven Maßnahmen gelöst, die die Symptome bekämpfen, nicht jedoch die Ursache. Um integrierte Problemlösungen für komplexe Gewässersysteme zu finden, müssen die Belange der Wasserwirtschaft frühzeitig in städtische Planungsprozesse eingebunden werden. Urban Water will aufzeigen, wie Problemlösungen aus der Siedlungswasserwirtschaft in die räumliche Planung integriert werden können. Die Möglichkeiten der nachhaltigen Wasserwirtschaft sollen dazu beitragen, in Ballungsräumen ein attraktives Wohnumfeld zu schaffen. Die Aktivitäten von Urban Water konzentrieren sich nicht nur auf rein technische Fragen, sondern umfassen zusätzlich Planungs- und Kommunikationsprozesse. Hierdurch werden Bewusstsein und Engagement aller Beteiligten gestärkt. Darüber hinaus wird die Entwicklung innovativer Methoden, die von herkömmlichen Ansätzen abweichen, sowie deren Akzeptanz in der Öffentlichkeit gefördert. Urban Water entwickelt ganzheitliche Konzepte für Oberflächenwasser- und Abwassersysteme und setzt sie exemplarisch an einzelnen Standorten um. Damit ist stets ein unmittelbarer Bezug zur Praxis gegeben. Das Projekt unterstützt sowohl den Erfahrungsaustausch der Partner als auch ausgewählte Pilotprojekte an einzelnen Standorten.

P R OJ E K T DAU E R U N D F Ö R D E R U N G ■

Projektdauer

Juli 2003 bis Juni 2008



Projektbudget

11,9 Millionen Euro



Davon europäische Fördermittel (EFRE)

5,9 Millionen Euro

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Städtische Wasserkreisläufe

Stadtplanung

FlussgebietsManagement

Kommunikation, Öffentlichkeitsbeteiligung

Schwerpunkte der Projektgemeinschaft

F Ü N F H AU P TZ I E L E ■

Gewässersysteme in städtischen Bereichen verbessern



Zusammenarbeit von Raumplanung und Wasserwirtschaft fördern



Empfehlungen für Verordnungen und Leitlinien zur Integration von nachhaltiger Wasserwirtschaft und Stadtplanung entwickeln



Transnationalen Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer zwischen den beteiligten Körperschaften auf regionaler, nationaler und supranationaler Ebene ermöglichen



Öffentlichkeit für das Thema „Wasser in der Stadt“ sensibilisieren

I NTERNATIONALE KOOPERATION

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3.

3. Warum internationale Kooperation? Vorteile der europäischen Zusammenarbeit







Ähnliche Projekte ermöglichen die Erarbeitung gemeinsamer Lösungen.

Bei der Entwicklung neuer Ansätze spielt der internationale Wissensaustausch eine große Rolle.

Gemeinsam ist man stärker als allein. Bestimmte Probleme können nur in der Zusammenarbeit mit anderen bewältigt werden. Hier ein paar Beispiele:

Die Projektpartner arbeiten gemeinsam an den regionalen Pilotprojekten und entwickeln exemplarische Strategien und Planungsmethoden. Die Beteiligten profitieren – dank der internationalen Zusammenarbeit – direkt vom Know-how der anderen Projektpartner. Das hieraus resultierende Wissen sowie die neu gewonnenen Einsichten und Visionen werden auf Konferenzen mit anderen Regionen Nordwesteuropas ausgetauscht. Die Ergebnisse werden dokumentiert und allen Fachinteressierten in Berichten und Veröffentlichungen zur Verfügung gestellt.

Die Hochwasserkatastrophen an Oder und Elbe in den Jahren 1997 und 2002 sowie am Rhein in den Jahren 1993 und 1995 sind Beispiele, wie benachbarte Länder einander bei der Katastrophenbewältigung unterstützen können, u. a. bei der Organisation der Rettungskräfte oder der Erarbeitung gemeinsamer Hochwasserschutzprogramme. Die Öffentlichkeitsbeteiligung spielt bei Stadtentwicklungsprozessen eine wichtige Rolle. In den Niederlanden kann auf langjährige Erfahrungen zur Planung mit Öffentlichkeitsbeteiligung zurückgegriffen werden – eine Erfahrung, die auch anderen Ländern Nordwesteuropas zugute kommt. Im Emschereinzugsgebiet arbeiten öffentliche und private Einrichtungen zusammen, um eine nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung auf regionaler Ebene zu organisieren. Die im Laufe von 10 Jahren gesammelten Erfahrungen können über die Projektgemeinschaft Urban Water auch anderen Regionen zugänglich gemacht werden. Urban Water nutzt das Know-how und die Erfahrungen aller Projektpartner. Bei den beteiligten Partnerregionen handelt es sich um dicht besiedelte, industrialisierte Gebiete, die vor ähnlichen Problemen stehen. Die einzelnen Regionen erarbeiten beispielhafte Lösungen, von denen auch die Projektpartner profitieren. Urban Water ermöglicht es, Konzepte und vorhandene Lösungen miteinander zu vergleichen, weiterzuentwickeln und zu verbessern. Die Ergebnisse können in den Pilotvorhaben getestet und die Übertragbarkeit in andere Länder geprüft werden. Aufgrund der entwickelten Lösungen werden allgemein geltende Empfehlungen ausgesprochen. Damit bietet die internationale Zusammenarbeit auch eine Grundlage, das rechtliche Instrumentarium und die Gesetzgebung in den einzelnen Ländern zu verbessern.

3

3.

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I NTERNATIONALE KOOPERATION

Projektpartner und -standorte

50

rrijn N e de

Arnhem 12

Zevenaar 15 73

W aa

Glasgow

Johnstone Paisley

l

Nijmegen 77

Die niederländischen Städte Arnheim und Nimwegen, Gebiet Stadsblokken

Region Paisley/Johnstone im schottischen Renfrewshire

Hamm 3 2

Duisburg

Dortmund

40

Essen

Tourcoing

22

Einzugsgebiet der Emscher und die Stadt Hamm Roubaix 12

Utrecht

Lille 2

Region Lille/Roubaix/Wattrelos

Nieuwegein Houten

Ijsselstein 27

Für Urban Water hat sich ein Kreis von acht Projektpartnern aus Schottland, Frankreich, den Niederlanden und Deutschland zusammengeschlossen. Sie repräsentieren Planungsinstanzen der lokalen, regionalen und nationalen Ebene. Die Projektpartner sind für die Stadtentwicklung und nachhaltige Wasserwirtschaft von über 2 Millionen Einwohnern verantwortlich.

Die niederländische Stadt Nieuwegein

D I E P R O J E K T PA R T N E R I M P R O F I L ■

EMSCHERGENOSSENSCHAFT

Körperschaft des öffentlichen Rechts;

Deutschland

Wasserwirtschaft im Emschereinzugsgebiet ■

Nieuwegein

Stadtverwaltung; Wasserwirtschaft und Stadtplanung

Niederlande



Renfrewshire Council

Regionale Behörde; Hochwasserschutz, räumliche Planung

Schottland



LIPPEVERBAND

Körperschaft des öffentlichen Rechts;

Deutschland

Wasserwirtschaft im Einzugsgebiet der Lippe ■

Arnheim

Stadtverwaltung; Wasserwirtschaft und Stadtplanung

Niederlande



Nimwegen

Stadtverwaltung; Wasserwirtschaft und Stadtplanung

Niederlande



Rijkswaterstaat

Abteilung des niederländischen Ministeriums für Verkehr,

Niederlande

Oost-Nederland

Wasserwirtschaft und öffentliche Arbeiten; verantwortlich für Wasserwirtschaft im Bereich der Flüsse von landesweiter Bedeutung



Gemeindeverbund Lille Métropole

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Gemeindeverbund; Wasserwirtschaft und Stadtplanung

Frankreich

I NTERNATIONALE KOOPERATION

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3.

Tragende Säulen der Arbeitsstruktur

Die Arbeitsstruktur von Urban Water wird von fünf Säulen getragen: ■ ■ ■ ■





Die EMSCHERGENOSSENSCHAFT trägt als Lead Partner die Gesamtverantwortung für das Projekt. Die Projektpartner sind Mitglieder der Projektpartnergruppe und der Arbeitsgruppen. Sie sind außerdem für ihre Pilotvorhaben verantwortlich. Die Projektpartnergruppe ist das zentrale Steuerungsorgan von Urban Water. In den beiden Arbeitsgruppen (AG) von Urban Water werden gemeinsame Ergebnisse ausgearbeitet. In den Arbeitsgruppen werden die Pilotvorhaben vorgestellt und besprochen. Den einzelnen Projektpartnern werden gemeinsam erarbeitete Empfehlungen gegeben, auf Basis der Fachkenntnisse aller. Die Arbeitsgruppen sind in die beiden Hauptthemenbereiche von Urban Water unterteilt: „Oberflächengewässer“ und „Städtische Wasserkreisläufe“. Die Berater von Urban Water stellen ihr externes Fachwissen zur Verfügung zur Spiegelung der Projektergebnisse und zur Entwicklung neuer Instrumente, die mit den übergreifenden Projektaufgaben in Verbindung stehen.

Externe Projektassistenz und Koordination

Lead Partner: Projekt- & Finanzmanagement

Arbeitsstruktur des Projekts



Urban Water Berater

■ Urban Water Projektpartnergruppe

■ Arbeitsgruppe „Oberflächengewässer“

Wissenschaftliche Unterstützung



PP 1 EMSCHERGENOSSENSCHAFT

PP 2 Nieuwegein

PP 3 Renfrewshire

■ Arbeitsgruppe „Städtische Wasserkreisläufe“

Projektpartner (PP)

PP 4 LIPPEVERBAND

PP 5 Arnheim

PP 6 Nimwegen

PP 7 RWS DON

PP 8 LMCU

Projektakteure vor Ort

5

3.

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I NTERNATIONALE KOOPERATION

Organisation der gemeinsamen Arbeit

Die Projektpartnergruppe ist das entscheidungsrelevante Gremium von Urban Water (Duisburg, September 2005).

Kernstück der gemeinsamen Arbeit sind die Treffen der Arbeitsgruppen (hier in Lille im September 2004).

Die gemeinsame Arbeit wird durch vier Elemente organisiert, um die Projektziele besser verwirklichen zu können: ■ ■

■ ■

Die Arbeitsgruppen von Urban Water treffen sich zweimal pro Jahr. Das gesammelte Wissen sowie die neu gewonnenen Einsichten und Visionen werden auf insgesamt fünf öffentlichen Konferenzen ausgetauscht, die von 2004 bis 2008 einmal jährlich stattfinden. Neben den Mitgliedern der Arbeitsgruppen werden auch externe Experten und Interessenvertreter miteinbezogen. Die Berater von Urban Water werden themenbezogen jeweils zu den Konferenzen eingeladen. Die Mitglieder der Projektpartnergruppe von Urban Water pflegen einen steten Erfahrungsaustausch.

Vertiefte Einblicke erhalten die Partner beim so genannten training on the project. Hier können Erkenntnisse direkt aus der Arbeit vor Ort gewonnen werden. Die einzelnen Partner haben die Möglichkeit, Vertreter an andere Projektstandorte zu entsenden, um konkret an der Arbeit des anderen teilzuhaben. Die gemeinsamen Ergebnisse werden in einer Dokumentation veröffentlicht, die die gewonnenen Erkenntnisse und Konzepte zur Verfügung stellt. Bei der Urban Water Konferenz in Arnheim/Nimwegen im März 2005 wurden die Auswirkungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie auf urbane Wasserprojekte besprochen.

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ARBEITSGRUPPEN

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4.

4. Was erzielt die partnerschaftliche Zusammenarbeit? Arbeitsgruppe 1: „Oberflächengewässer“

Mitglieder der Arbeitsgruppe 1 besprechen, wie integrierte Planung optimiert werden kann (Duisburg, September 2005).

Oberflächengewässer üben vielerlei Funktionen aus (z. B. Freizeitgestaltung) und bilden gleichzeitig die Grundlage des aquatischen Ökosystems (Nimwegen).

Zu den Schwerpunkten der Arbeitsgruppe 1 gehören: ■ ■ ■

Umbau von Oberflächengewässern und begleitenden aquatischen Ökosystemen Schaffung von Überflutungsflächen und Schutz von Gewässerauen Multifunktionale Nutzung der Gewässer und ihrer Auen

ARBEITSGRUPPE 1 O B E R F L Ä C H E N G E WÄ S S E R Schlüsselthemen und wichtige Fragestellungen ■

Integrierte Planungsstrategien: Wie können Wasserwirtschaft, Raumplanung, Ökologie und Ökonomie zu gemeinsamen, innovativen Lösungen beitragen?



Planungsrecht: Welche Planungsinstrumente sind dazu geeignet die Ziele einer nachhaltigen Wasserwirtschaft, der EU-Wasserrahmenrichtlinie und der Raumplanung zu erreichen?



Finanzierung: Welche Strategien sind für integrierte Projekte geeignet,

Die Integration von Wasseraspekten, ökologischen Belangen und urbanen Entwicklungen sind Herausforderungen bei der integrierten Planung – die Pilotvorhaben von Urban Water suchen nach vorbildhaften Beispielen (Planung des Lippesees).

Bei der Schaffung von Überflutungsflächen und dem Schutz von Gewässerauen spielen sowohl ökologische Aspekte als auch der Freizeitwert eine Rolle (Gebiet Stadsblokken/Meinerswijk in Arnheim).

wenn die Fördermittel knapper werden? ■

Kommunikation & Öffentlichkeitsbeteiligung: Wie können die Vorstellungen der Öffentlichkeit berücksichtigt und die Akzeptanz der Projekte sichergestellt werden?

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4.

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ARBEITSGRUPPEN

Arbeitsgruppe 2: „Städtische Wasserkreisläufe“

In Arbeitsgruppe 2 werden Erfahrungen mit Regenwasserbewirtschaftung in Wohngebieten ausgetauscht (Duisburg, September 2005).

Naturnaher Umgang mit Regenwasser zählt zunächst zu den wasserwirtschaftlichen Maßnahmen, kann darüber hinaus aber auch die Attraktivität von Wohngebieten erhöhen (Herten, Einzugsgebiet der Emscher).

Gleichgewicht zwischen stabilem Grundwasserhaushalt und ausreichender Wasserversorgung (Arnheim).

Zu den Schwerpunkten der Arbeitsgruppe 2 gehören: ■ ■



Optimierung und Entlastung bestehender Abwasserkanäle und Entwässerungssysteme Dezentrale Regenwasserbewirtschaftung (Trennung des Regenwassers vom Abwassersystem, dezentrale Regenwasserspeicher, Verbesserung der Bodenfiltration) Schaffung und Erhalt eines ausgeglichenen Wasserhaushalts ober- und unterirdischer Wassersysteme

ARBEITSGRUPPE 2 S TÄ D T I S C H E WA S S E R K R E I S L ÄU F E Schlüsselthemen und wichtige Fragestellungen ■

Abkopplung: Ziele der Abkopplungsprojekte, Kosten, Finanzierungsmodelle, Kommunikation



Fehlanschlüsse: Ziele, Kosten, rechtliche Aspekte, Kommunikation



Nachsorgende Maßnahmen für Regenwasserabläufe: Mögliche Maßnahmen, Kosten, Kommunikation, Wirksamkeit



Verwendung von Geoinformationssystemen (GIS) bei Abkopplungsprojekten: Anforderungen an die Datenverwaltung

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Häufig bedarf es nur wenig Aufwand, um an bestehenden Gebäuden nachhaltigere Entwässerungskonzepte einzuführen.

PI LOTPROJ EKTE U N D AKTIVITÄTEN

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5.

5. Welche Pilotprojekte werden umgesetzt? Überblick

Die Erfahrungen aus den Pilotvorhaben bilden die Grundlage für die Gespräche der Arbeitsgruppen. Gleichzeitig trägt der Erfahrungsaustausch innerhalb der Arbeitsgruppen zur verbesserten Planung der Pilotvorhaben bei.

SCHWERPUNKTE DER ARBEITSGRUPPEN

In te gr ie rt e Pl Pl an an un un gs gs st re ra ch te Fi t gi na en nz i er Ko un m Öf mu g fe n nt ik lic at hk ion ei & Ab ts be ko te pp ili lu gu ng ng Fa lsc he N ac Ans fü hso chl üs r R rg se eg en Ve en de rw wa M ss aß be en i A du era na b hm bk ng op v läu en fe pl on un G gs IS pr oj ek te n

P I L O T VO R H A B E N & - S TA N D O R T E

Wasserwirtschaft Nimwegen – ökologische Aufwertung des Wassersystems Nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung Emscher – „Zukunftsvereinbarung Regenwasser“ Verbesserung des Wassersystems im südlichen Arnheim Renfrewshire – vorbeugender Hochwasserschutz und Oberflächenwasserbewirtschaftung

Regenwassermanagement in Nieuwegein

Öffnung der Emscher am PHOENIX-See Lippesee in Hamm – Integration von Wasserwirtschaft, Ökologie, Naherholung und Stadtentwicklung Integration von Hochwasserschutzmaßnahmen und städtischer Naherholung – das Pilotprojekt Stadsblokken Wasserlandschaft der Espierre bei Lille Alle Pilotvorhaben decken prinzipiell alle genannten Schwerpunkte ab. Besonders relevante Schwerpunkte sind mit dem Symbol ● gekennzeichnet.

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5.

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P I L O T P R O J E K T E

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Wasserwirtschaft in Nimwegen – ökologische Aufwertung des Wassersystems Niederlande

Der Lindenholt-Teich, ein alter Angelplatz

Plan mit dem neu gestalteten Lindenholt-Teich

Die Stadt Nimwegen hat 2001 den so genannten „Waterplan“ entwickelt, in dem die Ziele der Wasserwirtschaft für die kommenden 50 Jahre definiert sind. Die Hauptziele des „Waterplan“ sind: Sicherstellung der Zusammenarbeit aller beteiligten Partner bei der Schaffung eines nachhaltigen Wasserkreislaufs, eine stabiles und widerstandsfähiges System für Oberflächengewässer sowie Gestaltung eines attraktiven Wohnumfeldes. Mittels eines ehrgeizigen Abkopplungsprogramms soll ein nachhaltiger Wasserkreislauf erreicht werden. Unterirdische Betonbecken zur Zwischenspeicherung des Regenwassers werden nicht mehr gebaut. Stattdessen wird das Regenwasser zum Auffüllen des Grundwassers verwendet. Die Erfahrungen des Abkopplungsprogramms sind auch für die anderen Projektpartner von Urban Water äußerst wertvoll.

Neugestaltung der beiden mittleren Teiche in Lankforst

Die Stadt Nimwegen plant ein widerstandsfähiges System für Oberflächengewässer, zu dem 75 Teiche im Westen der Stadt gehören. Für manche Teiche ist nur ein geringes Maß an Wasseraufbereitung vorgesehen: Der Schlamm wird entnommen und die Uferbefestigungen saniert. Für ca. 30 Teiche sind höhere Ziele gesteckt: Das ökologische Gleichgewicht soll durch Schaffung natürlicher Uferbefestigungen verbessert werden. Im Rahmen des Projekts Urban Water werden drei Pilotvorhaben umgesetzt. Zusätzlich sind Strandabschnitte und Spielplätze geplant. Alle Teiche werden ab Sommer 2006 angelegt. Außerdem werden die beiden anderen Teiche untersucht, die geologische Besonderheiten aufweisen. Teiche und der umgebende Park sollen sich an den Zustand von vor 1.000 Jahren anlehnen. Die Umgestaltung soll im Sommer 2007 erfolgen.

Mulde in einem privaten Garten (Beispiel)

Ziele ■ ■

■ ■

Verbesserung der Qualität des Oberflächenwassers in den städtischen Teichen Ökologische Verbesserung des Gewässersystems gemäß den Anforderungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie Verwendung von Wasserflächen zur Gestaltung eines attraktiven Wohnumfeldes Sensibilisierung des öffentlichen Bewusstseins gegenüber den Belangen der Siedlungswasserwirtschaft

Aktivitäten ■





■ ■

Abkopplung des Regenwasserabflusses auf einer versiegelten Fläche (Straßen und Dächer) von insgesamt 200 Hektar im Verlauf der nächsten 15 Jahre Entschlammung in 14 Teichen und Sanierung der Uferbefestigungen an mehr als 30 Teichen Schaffung natürlicher Uferbefestigungen bei 30 Teichen und ökologische Verbesserung Aufstellen von Spielelementen und Einrichtung von Badestränden an den Teichen Beteiligung der Öffentlichkeit an der Neugestaltung der Teiche

Präsentation des Gestaltungsentwurfs für die LankforstTeiche auf dem Gut Dukenburg

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5.

Nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung Emscher – „Zukunftsvereinbarung Regenwasser“ Deutschland

Die „Zukunftsvereinbarung Regenwasser“ wird von den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sowie den Vertretern von Umweltministerium und EMSCHERGENOSSENSCHAFT unterzeichnet.

Die offene Regenwasserbewirtschaftung verbindet die neu errichtete Siedlung mit den umgebenden Gewässern – und erhöht so die Attraktivität des Wohngebiets.

2005 wurde ein ehrgeiziges Ziel für das Emschereinzugsgebiet gesetzt: Innerhalb der kommenden 15 Jahre sollen 15 % des Regenwassers im Emschereinzugsgebiet von der hier vorherrschenden Mischwasserkanalisation abgekoppelt werden.

Ziele ■



Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiten die EMSCHERGENOSSENSCHAFT, das NRW-Umweltministerium und alle Städte im Einzugsgebiet der Emscher eng zusammen. Am 31. Oktober 2005 haben sie dazu gemeinsam die „Zukunftsvereinbarung Regenwasser“ der EMSCHERGENOSSENSCHAFT unterzeichnet. Die Regenwasserbewirtschaftung direkt an der Quelle des Abflusses hat effektive Folgen: Ein großer Teil des Regenwassers, das momentan noch in den Abwasserkanälen verschwindet, soll entweder im Boden versickern oder in die Bäche und Nebenflüsse der Emscher eingespeist werden. Dadurch wird der Wasserhaushalt wieder natürlicher, das ökologische Potenzial der Gewässer gestärkt und somit werden auch die finanziellen Aufwendungen für nachsorgende Maßnahmen in den herkömmlichen Entwässerungssystemen verringert. Im Rahmen des Projekts Urban Water werden vielfältige Maßnahmen unternommen, um intelligente Lösungen zur Abkopplung zu finden. Besonders interessant sind Konzepte für Wohn- und Gewerbegebiete, bestehende oder aufgegebene Industrienanlagen sowie die Gestaltung öffentlicher Räume.

Die Mitglieder von Urban Water informieren sich über einfache Abkopplungsmaßnahmen in bestehenden Siedlungen.



Ausgleich der Wasserführung in der Emscher und ihren Zuflüssen: Stärkung des Niedrigwasserabflusses Verringerung der Hochwasserabflüsse in den Nebengewässern (vor allem bei Hochwasser kleiner Jährlichkeiten) Verringerung des Umfangs sowie der finanziellen Aufwendungen für weitergehende Anforderungen an den Gewässerschutz aufgrund der Siedlungsentwässerung

Aktivitäten ■







Projektleiterin: Ulrike Raasch · Telefon: +49 (0)201 104-3118 Fax: +49 (0)201 104-149 · [email protected]

Konzeptionelle Studien, Machbarkeitsstudien, Gestaltungslösungen, um eine höhere Akzeptanz der beteiligten Grundstückseigentümer zu erreichen Informationskampagnen, einschließlich Konferenzen und Anschubfinanzierung von Maßnahmen Sensibilisierung des öffentlichen Bewusstseins durch Pilotprojekte an öffentlichen Einrichtungen: Sportstadien, Schulen, Kirchen und Verwaltungsgebäude Unterstützung der Kommunen: Vergleich möglicher Gebührenmodelle, Empfehlungen für Unterhalt und Pflege von Anlagen, Software zur Kostenvergleichsrechnung, Kommunikationsstrategien usw.

Die Route des Regenwassers im Emschergebiet – im gesamten Einzugsgebiet stellen genau abgestimmte Maßnahmen eine nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung sicher.

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Verbesserung des Wassersystems im südlichen Arnheim | Niederlande

Offener Wasserlauf in der Nähe des Gelredome-Stadions

Direkt am Wasser gelegene Geschäftsbereiche verfügen über eine höhere Attraktivität.

Im Wassersystem des südlichen Arnheims sind mehrere gravierende Probleme zu bewältigen. Bei besonders hohen Wasserständen des nahe gelegenen Rheins sowie bei heftigen Niederschlägen kann das vorhandene System die Wassermassen nicht bewältigen. Unannehmlichkeiten für die Anwohner sind die unvermeidliche Folge. Bei längeren Trockenperioden im Sommer fällt wiederum der Wasserstand rapide ab. Zudem hat sich die chemische und ökologische Wasserqualität in bestimmten Teilen des Systems verschlechtert und entspricht nicht mehr den geltenden Normen. Die Stadtverwaltung und die zuständige Wasserbehörde haben beschlossen, dass sowohl Oberflächengewässer als auch die Wasserkreisläufe massiv umgebaut werden müssen, um ein nachhaltiges und robustes Wassersystem zu verwirklichen. Dieses System soll dann in der Lage sein, die Auswirkungen des Klimawandels zu meistern.

Aktivitäten ■ ■





Ziele ■



Offener Wasserlauf in der Nähe des Dorfes Elden im Süden von Arnheim Die Einwohner besprechen den Pflegeaufwand für den Wasserlauf neben ihrem Haus (2005).



■ ■

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Schaffung eines nachhaltigen und stabilen Wassersystems, das in der Lage ist, mit hohen und niedrigen Wasserständen des Rheins, heftigen Niederschlägen und Trockenperioden gleichermaßen fertig zu werden. Verbesserung der chemischen und ökologischen Qualität des Oberflächenwassers durch Verringern des Eintrages der Abwasserkanalisation in das Gewässersystem. Einbindung der Wasserbelange in die Stadtentwicklung, Nutzung der Ressource Wasser als wichtiges und attraktives Gestaltungselement. Erhöhung der Attraktivität und des Freizeitwertes der Wasserflächen. Sensibilisierung des Bewusstseins von Bewohnern, Körperschaften und Institutionen rund um das Thema Wasser.

Wohngebiet im Süden von Arnheim



Maßnahmenplan zur Umgestaltung des Wasser- und Abwassersystems Bestimmung und Überprüfung von drei Maßnahmen, mit denen der Umfang des Eintrages vom Regenwasser in die Gewässerläufe verringert werden soll. Außerdem: Überwachung der Auswirkungen auf die Wasserqualität. Bestimmung und Überprüfung der Möglichkeiten, falsche Anschlüsse im Trennwassersystem nachzuverfolgen, sowie der Auswirkungen dieser Anschlüsse auf die Wasserqualität der nahe gelegenen Fließgewässer. Erstellung eines Unterhaltungsplans für alle Fließgewässer, abgestimmt auf die am Wasser gelegenen Grünflächen. Überwachung der chemischen und ökologischen Qualität des Gewässersystems im gesamten Projektbereich.

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Renfrewshire – vorbeugender Hochwasserschutz und Oberflächenwasserbewirtschaftung Großbritannien – Schottland

Durch Verwendung eines Geoinformationssystems (GIS) war es möglich, die Richtlinien zur Beurteilung von Entwässerungsmaßnahmen in Renfrewshire zu verbessern.

Die Ausweisung von geeigneten Gebieten für Oberflächengewässer wird zunehmend bedeutender, da mangelnde Kapazitäten der Abwasserkanalisation und der Wasserversorgung die Stadtentwicklung hemmen.

Das städtische Entwässerungssystem in Renfrewshire ist komplex und besteht aus einem ineinander verwobenen Netz aus Abwasserkanälen, Rohren, Abflüssen und Wasserläufen. Ein großer Teil des kommunalen Entwässerungssystems stammt noch aus dem 19. Jahrhundert. Das städtische Wassernetz, eine Kombination aus Abwassersystem und Fließgewässernetz, verfügt bei weitem nicht mehr über ausreichende Kapazitäten, um die Niederschlagsmengen aufzunehmen, die in den letzten Jahren aufgetreten sind. Die Probleme der Siedlungswasserwirtschaft sind sowohl quantitativ als auch qualitativ und treten in weiten Teilen von Renfrewshire auf.

Aktivitäten ■





Das Wassereinzugsgebiet von Johnstone wird als Beispiel verwendet, um die komplizierten Wechselbeziehungen in den Wassersystemen modellhaft darzustellen und nachhaltige Lösungen für den Umgang mit Oberflächenwasser zu entwikkeln. Ziel der Untersuchungen ist die Verringerung der Hochwassergefahr sowie die Qualitätsverbesserung städtischer Gewässer. Im Rahmen des Projekts wird ebenfalls versucht, das Potenzial zur Einbindung der Siedlungswasserwirtschaft in Stadtentwicklungsprozesse darzustellen.



Ziele ■



■ ■



Beitrag zur Lösung von Problemen durch Hochwassergefahr. Hierzu wird das Wissen über städtische Wassersysteme und Hochwasserursachen bereitgestellt. Entwicklung von kosteneffizienten und nachhaltigen Lösungen der Probleme, die sich aus der Wasserquantität (bei Hochwasser) bzw. -qualität (Verschmutzung) in städtischen Wassereinzugsgebieten ergeben. Integration der Leitsätze zur OberflächengewässerBewirtschaftung in den Entwicklungsplan von Renfrewshire. Nachweis, inwiefern die Aufwertung der Wassersysteme zum lokalen Aktionsplan zur Sicherung der Biodiversität in Renfrewshire beitragen können. Veranschaulichung, wie innovative Materialien und Verfahren das Hochwasserrisiko verringern können.

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Eine Kombination der Modelle der Abwasserund Oberflächenwassersysteme für das Johnstone-Pilotprojekt steht kurz vor der Vollendung. Im Rahmen der Projektarbeit wurden bereits strategische Anforderungen an die Wasserspeicherung definiert. Momentan werden Möglichkeiten zur Abkopplung des Oberflächenwassersystems von der Kanalisation und zur Zwischenspeicherung des Wassers untersucht. Modellhafte Fliessgewässerverläufe und regionale nachhaltige Entwässerungssysteme („Sustainable Urban Drainage Systems“; SUDS) wurden zur Wasserbehandlung und -speicherung sowie zur Abmilderung des Hochwasserschadensrisikos bestimmt. Die Beziehung zwischen den Flächen zur Wasserbehandlung bzw. -speicherung und den Flächen für aktive Stadtentwicklung wird untersucht, um Synergien zu erkennen. Die Richtlinien zur Entwässerung in Renfrewshire werden auf der Grundlage der Erkenntnisse aus Urban Water optimiert. Das Testprojekt „Storage Treatment Unit“ (Einheit zur Wasserspeicherung und -behandlung) liefert viel versprechende Ergebnisse und bildet ein Kernstück der Abkopplungsmaßnahmen. Es wird momentan eine Studie zur Wissensverwaltung durchgeführt, um die gemeinsamen Arbeitsverabredungen sowie die Datenspeicherung und -verbreitung zu verbessern.

Die Entwicklung konzentriert sich momentan auf die Ausarbeitung modellhafter Fliessgewässerverläufe und der regionalen nachhaltigen Entwässerungssysteme (SUDS).

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Regenwassermanagement in Nieuwegein Niederlande

Verschmutztes Wasser aus einem Wohngebiet tritt hier ans Tageslicht.

Das Abwasser aus der Kanalisation vermischt sich mit dem Oberflächenwasser.

In den nächsten Jahren werden in der niederländischen Gemeinde Nieuwegein einige Wasserprojekte verwirklicht, die unter dem Namen „Nieuwe Waterweg“ („neuer Weg des Wassers“) zusammengefasst sind. Diese Wasserprojekte tragen zum Umweltschutz bei und zielen auf einen ausgewogenen Grundwasserhaushalt. Zandveld ist der erste Stadtteil von Nieuwegein, in dem Maßnahmen umgesetzt werden.

Regenüberlaufbecken, in das nach heftigen Regenfällen das verschmutzte Abwasser aus der Kanalisation geleitet wird.

Ziele ■ ■ ■ ■

Was wird unternommen? Erneuerung des Abwassersystems: In einigen Stadtgebieten muss die Abwasserkanalisation saniert und ausgebessert werden. Abkopplung des Regenwasserabflusses von der Kanalisation: Zur Abkopplung wird ein getrenntes System für den Regenwasserabfluss realisiert. Hierzu wird das Regenwasser in die Gewässer und Abflussgräben der Umgebung geleitet. Um Kosten zu sparen, wird die Abkopplung des Regenwasserabflusses in Kombination mit der Sanierung der Abwasserkanalisation ausgeführt. Einrichtung von Regenüberlaufbecken: Errichtung von unterirdischen Betonbassins, in denen überschüssiges Wasser nach heftigen Niederschlägen zwischengespeichert wird und ein Teil der Verunreinigungen zu Boden sinkt. Diese komplett unter der Erde liegenden Becken haben eine Größe von 30 x 5 x 2 m. An der Erdoberfläche befindet sich lediglich ein Regler. Entschlammung: Der Schlamm aus den Abflussgräben und Becken wird entfernt, um den Wasserabfluss zu verbessern. Dafür sind die Kommunalverwaltung und der Wasserverband Hoogheemraadschap de Stichtse Rijnlanden verantwortlich. Im Herbst 2004 wurde damit in Nieuwegein im Stadtteil Batau begonnen. 2005 und 2006 folgen die Stadtteile Doorslag und Zuilenstein.

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Entwicklung von Know-How zu den besten Verfahren der Regenwasserabkopplung Entlastung der Abwasserkanalisation Vorreinigung des Wassers in Regenüberlaufbecken Entschlammung zur Verbesserung des Wasserablaufs in Abflussgräben und -kanälen

Aktivitäten ■

■ ■ ■

Erstellung des integralen „Waterplan Nieuwegein“ mit 40 vorrangigen Maßnahmen Umsetzung von Pilotprojekten zur Abkopplung des Regenwasserabflusses Studien zu Grundwassermodellen und Optimierung des Abwassersystems Erfahrungssammlung für Kommunikationsstrategien: Bürgerbeteiligung zur Abkopplung des Regenwassers, Lehrpfad zum Thema Wasser und ein digitales Designstudio

Historischer Zufluss: An dieser Stelle kann Wasser des Flusses Lek zufließen.

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5.

Öffnung der Emscher am PHOENIX-See Deutschland

Luftaufnahme des Projektstandorts für PHOENIX-See und Emscher

Gestaltungsplan der Emscher und des künftigen PHOENIX-Sees

Die Verwirklichung dieses Projektes auf einem 2 km2 großen Brachflächenverbund ist eines der wichtigsten Bausteine zum Strukturwandel in Dortmund. Am Projektstandort befand sich die Hermannshütte, ein Stahlwerk, das 2001 geschlossen wurde. Der PHOENIX-See wird das Kernstück der künftigen Entwicklung. Mit Grundwasser gespeist wird er eine Gesamtgröße von 24 Hektar erreichen. Die geplante Ufergestaltung ist abwechslungsreich: Aktive Erholung am Freizeithafen und an der Promenade – Entspannung und Naturschutz in den geplanten ökologischen Schutzzonen. Um den See herum werden attraktive Wohneinheiten mit Seeblick gebaut. Das Gebiet bietet Platz für Gewerbe, Büros, Dienstleistungen, Erholung, Gastronomie und Kultur. Die Emscher wird derzeit in einem Kanal unter diesem Bereich hindurch geleitet. Im Rahmen von Urban Water werden 2,5 Kilometer des Flusslaufs mit einem bis zu 50 m breiten Auenstreifen wiederhergestellt. In Zukunft wird es wieder möglich sein, entlang der Emscher Rad zu fahren, Spazieren zu gehen oder einfach nur die Natur zu beobachten. Die EMSCHERGENOSSENSCHAFT und die PHOENIX-See GmbH haben den PHOENIX-Infopoint eingerichtet, damit sich die Öffentlichkeit über das Projekt informieren kann. Zehn Schautafeln informieren über die Emscher und den künftigen See. Im Infopoint erläutert eine Ausstellung den Hintergrund des Projektes sowie die geplanten Bautätigkeiten. Von der auf der „Emscherklippe“ gelegenen Besucherplattform aus bietet sich ein ausgezeichneter Überblick über das Gebiet. Die EMSCHERGENOSSENSCHAFT arbeitet bei diesem Projekt eng mit der Entwicklungsgesellschaft PHOENIX-Ost, der Stadt Dortmund und den Dortmunder Stadtwerken zusammen.

3D-Animation des künftigen Emscherverlaufs und der zugehörigen Überflutungsflächen

Ziele ■





Rückgewinnung der verrohrten Emscher auf einer Länge von 2,5 km, die zum heutigen Zeitpunkt in einem Kanal unter der Stahlwerksbrache hindurch geleitet wird. Integration mit dem Projekt PHOENIX-See: Schaffung eines 24 Hektar großen Gewässers mit einem Volumen von 600.000 m3 und 240.000 m3 Rückhaltevolumen für die Emscher. Umwandlung einer 1 km2 großen Stahlwerksbrache in ein neues Wohngebiet mit Grünanlagen, dem PHOENIX-See und der renaturierten, offen gelegten Emscher.

Aktivitäten ■





Planung aller projektrelevanten Details zur Wasserwirtschaft an Emscher und PHOENIXSee; Einreichung aller betreffenden Planungsdokumente, um den Planfeststellungsbescheid zu erlangen (liegt seit Juni 2005 vor) Durchführen aller vorbereitenden Maßnahmen, die für die Aufnahme der Bauarbeiten erforderlich sind Information aller Einwohner und der interessierten Öffentlichkeit mit Hilfe eines Infopoints, Ausstellungen und Schautafeln, eines Infotelefons sowie Führungen am Projektstandort Beginn der Bauarbeiten – feierlicher Spatenstich am 13.09.2005.

Projektleiter: Helmut Herter · Telefon: +49 (0)201 104-2619 Fax: +49 (0)201 104-2661 · [email protected]

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Lippesee in Hamm – Integration von Wasserwirtschaft, Ökologie, Naherholung und Stadtentwicklung | Deutschland

Luftaufnahme des Pilotstandorts – die Innenstadt von Hamm befindet sich rechts, unmittelbar an Lippe und Kanal

Der Projektplan greift Themen rund ums Wasser, aber auch ökologische Belange und Freizeitaspekte auf

Dieses Projekt basiert auf dem Masterplan „Hamm ans Wasser“, der vom Stadtrat von Hamm im Sommer 2001 beschlossen wurde. Hamm ist eine Stadt mit etwa 180.000 Einwohnern in Westfalen und liegt an der Lippe. Früher hat die Kohle in der Stadtgeschichte eine große Rolle gespielt. Für die zukünftige Entwicklung zählen neue städtische, umweltbezogene und soziale Qualitäten zu den Prioritäten. Der Lippesee spielt eine zentrale Rolle im Masterplan. Er versieht die Stadt mit einer Vielzahl neuer Möglichkeiten zur städtischen Entwicklung. Neben seiner Hochwasserschutzfunktion wird der See viele städtebauliche Funktionen erfüllen: Neue Nutzungen für Betriebe und Dienstleister, Freizeit- und Sportangebote sowie am Wasser gelegenes Wohnen. Auch die ökologische Gestaltung der Ufer- und Seezonen spielt eine große Rolle.

3D-Animation der geplanten Badebucht mit blauer Lagune

Der Projektentwurf wurde im September 2002 in einer Machbarkeitsstudie ausgearbeitet. Der See soll eine Oberfläche von 43 Hektar einnehmen. Von Osten nach Westen erstreckt sich der See über 2 km; in Nord-Süd-Richtung variiert die Breite zwischen 100 und 350 m. Die Tiefe beträgt 3 m, so dass der See ein Volumen von 1,2 Mio. m3 haben wird. Der Entwurf sieht eine große Bandbreite an verschieden gestalteten Uferabschnitten vor: In der Nähe der Ortsteile Hamm-Mitte und Hamm-Heessen haben die Ufer eher städtisches Flair, direkt an der Lippe hingegen einen natürlichen, ökologischeren Charakter. Eine kleine Bucht lädt zum Baden ein. Zu den Freizeitangeboten des Sees zählen außerdem ein Segelboothafen und eine Ruderregattastrecke. Zur Planung des Sees gehört ebenfalls die ökologische Verbesserung der Lippe und Lippeaue – diese Maßnahmen sind Teil des Lippeauen-Programms, das der Lippeverband im Auftrag des nordrheinwestfälischen Umweltministeriums umsetzt. Das Planfeststellungsverfahren wurde im Mai 2005 begonnen und konnte mit dem Planfeststellungsbeschluss im April 2006 abgeschlossen werden. Projektleiter: Winfried Geisel · Telefon: +49 (0)201 104-2613 Fax: +49 (0)201 104-2771 · [email protected]

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Der Lippesee als Animation

Ziele ■

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Schaffung von 1 Millionen m3 Rückhaltevolumen für die Lippe und Verbesserung des Hochwasserschutzes Optimierung der ökologischen Durchgängigkeit entlang der Lippe im städtischen Bereich Anschluss mehrerer Stadtteile von Hamm an die „blaue Mitte“ Steigerung der Attraktivität des Standorts Hamm, um bessere Entwicklungsmöglichkeiten sicherzustellen Infrastrukturelles Schlüsselprojekt als Teil des Strukturwandels, um die Region Hamm zu verbessern

Aktivitäten ■ ■ ■ ■

Planung der Wasserwirtschaft des Lippesees, einschließlich der städtischen Infrastruktur Umweltverträglichkeitsuntersuchung Einbindung der Pläne zur Seegestaltung in die Raumentwicklung der Region Kommunikationsmaßnahmen zur Öffentlichkeitsbeteiligung

Die Schaffung von Trittstein-Biotopen erhöht die ökologische Durchgängigkeit der Lippe.

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Integration von Hochwasserschutzmaßnahmen und städtischer Naherholung – das Pilotprojekt Stadsblokken/Meinerswijk | Niederlande

Luftaufnahme des unmittelbar in der Nähe von Arnheim gelegenen Projektgebiets

Arnheim liegt direkt am Rhein. Im Bereich der Flutungsflächen im südlichen Teil der Stadt liegt das hochwassersichere Gebiet Stadsblokken. Die Hochwasserrückhalteräume haben eine wichtige ökologische Funktion. Bis 1995 war im städtischen Entwicklungsplan der Stadt Arnheim das Gebiet Stadsblokken als wichtiges, künftiges Wohngebiet ausgewiesen. Da jedoch das Gebiet zum Hochwasserrückhalteraum gehört, mussten die Bauentwicklungspläne gestoppt werden. Die niederländische Leitlinie „Raum für den Fluss“ („Beleidslijn Ruimte voor de Rivier“) gestattet nicht mehr, dass im Bereich von Hochwasserrückhalteräumen Häuser errichtet werden. Das niederländische Ministerium für Verkehr, Wasserwirtschaft und Öffentliche Arbeiten (Rijkswaterstaat) möchte diese Hochwasserrückhalteräume vorsehen, um dem Rhein bei Hochwasser mehr Raum zu geben. Seit den Hochwasserereignissen von 1993 und 1995 entwickelt das Ministerium einen nationalen Plan, um mehr Raum für den Fluss zu schaffen, damit das Land hinter den Deichen – wozu auch bebaute Flächen zählen – bei Hochwasser nicht mehr überschwemmt wird. Dieser nationale Masterplan („Planologische Kernbeslissing Ruimte voor de Rivier“) hat direkte Auswirkungen auf die Entwicklung des Gebiets Stadsblokken. Das Projekt Stadsblokken untersucht momentan die Entwicklungsmöglichkeiten für dieses Gebiet. Kernfrage hierbei ist: Wie können die erforderlichen Hochwasserschutzmaßnahmen für die bebauten Flächen in und um Arnheim mit der Entwicklung des Gebiets als Stadtpark vereinbart werden? Außerdem bildet die Naturentwicklung des Gebiets ein weiteres wichtiges Ziel. Die ökologischen Hauptstrukturen sollen verstärkt werden und bereits im Gebiet liegende, vorhandene Werte berücksichtigt werden.

Luftaufnahme des Standortes bei Hochwasser

Der geplante Stadtpark liegt direkt gegenüber der Innenstadt

Ziele ■ ■ ■

Absenkung des Rheinpegels bei Hochwasser Schaffung eines Stadtparks Naturentwicklung

Aktivitäten ■ ■ ■

Stadtentwicklungskonzept Hydraulikberechnung Machbarkeitsstudie

Alternative 1a – Flusspark

Alternative 2a – Freizeitpark Zwei der vier Alternativen zur Entwicklung des Gebiets konzentrieren sich auf Maßnahmen zum Hochwasserschutz außerhalb des Projektgebietes. Sie legen den Schwerpunkt auf Naturentwicklung bzw. Sicherstellung der maximalen Wirkung der Hochwasserschutzmaßnahmen im betreffenden Gebiet.

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Wasserlandschaft der Espierre bei Lille Frankreich

Die betonierten Ufer der Espierre müssen zurückgebaut werden, um das ökologische Potenzial zu steigern.

Standorte des Pilotprojekts: A = Requalifizierung der Flusslandschaft am Oberlauf der Espierre B = Landschaftsgestaltung am Unterlauf der Espierre

Die Espierre schlängelt sich durch den Ballungsraum um Lille an der französisch-belgischen Grenze. Im Einzugsgebiet des Flusses leben 400.000 Einwohner. In diesem Gebiet werden Regen- und Abwasser von einer 5.200 Hektar großen Gesamtfläche (davon 17 % in Belgien gelegen) in den Fluss geleitet. Zu diesem Gebiet gehört auf französischer Seite die gesamte Stadt Roubaix sowie Teile der Städte Tourcoing, Wattrelos und Leers. Der Fluss ist Teil des kommunalen Kanalisationssystems des Ballungsraums Lille: Die Abwässer aus Belgien und Frankreich werden in der französischen Kläranlage Grimonpont gemäß den geltenden europäischen Normen behandelt und dann auf der anderen Seite der Grenze in die Schelde geleitet. Die Espierre wird gegenwärtig im großen Umfang umgestaltet. Das Projekt ist zusätzlich Teil des größeren Projekts „Liens bleus“ („Blue Links“), mit dem der Canal-du-Roubaix wieder für die Schifffahrt freigegeben werden soll, und wird ebenso von der EU im Rahmen des Programms Interreg IIIB finanziell unterstützt.

die Attraktivität der dicht bevölkerten Region um Roubaix/Tourcoing/Wattrelos/Leers gesteigert sowie die Geruchsbelastung und Verschandelung des Landschaftsbilds verringert werden.

Aktivitäten Der Gemeindeverbund Lille Métropole ist sich durchaus bewusst, dass die Espierre einer umfangreicheren Sanierung bedarf; die Aktivitäten im Rahmen des Projektes Urban Water konzentrieren sich auf die ökologische Verbesserung und die Landschaftssanierung am Unterlauf der Espierre. ■

Ziele ■

Überflutete Straße in Wattrelos (4. September 2005).



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Hochwasserschutz Die Abwässer des Flußeinzugsgebiets fließen über den einzigen natürlichen Abfluss ab, der Espierre, einem Fluss, der auf einer Strecke von 2,4 km (bis zur Kläranlage Grimonpont) als offener Abwasserkanal genutzt wird. Dieser Abfluss mit einer Länge von ca. 4,5 km verfügt nur über unzureichende Versickerungskapazitäten, so dass nach heftigen Regenfällen immer mehr und intensivere Hochwasser zu beobachten sind. Flusslauf und Uferregionen werden zwischen Kläranlage und Grenze auf einer Länge von 2,4 km umgestaltet, um einerseits die Hochwassergefahr im Ballungsraum Lille zu vermindern und andererseits um die Attraktivität der Wohngebiete zu erhöhen. Renaturierung der Flusslandschaft der Espierre Die Arbeiten an der Espierre zielen darauf ab, ein ehemals hoch industrialisiertes Gebiet zu sanieren, das besonders unter Umweltverschmutzung zu leiden hatte. Hierzu soll



Sanierung des Unterlaufs der Espierre Der Gemeindeverbund Lille möchte den Wasserabfluss nach heftigen Regenfällen besser steuern können. Die erforderlichen Bodenbewegungen wurden anhand von Studien entwickelt, in denen ein hydraulisches Modell des 5.200 Hektar großen Wasserbeckens (inklusive des Gebietes auf belgischer Seite), die Wechselbeziehungen zwischen Kanal, Espierre und Kanalisationsnetz sowie andere hydraulische Faktoren berücksichtigt wurden. Landschaftsgestaltung Diese Maßnahmen (Anlegen von Fußwegen, Pflanzen von Bäumen usw.) sollen zum einen den natürlichen Charakter der Espierre verstärken und zum anderen den Freizeitwert sowie die ökologische Qualität erhöhen. Die Maßnahmen sind Teil eines Gesamtprojekts an Unter- und Oberlauf des Flusses.

ERSTE ERFOLGE

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6.

6. Erste Erfolge von Urban Water Wissenstransfer

Die ersten greifbaren Ergebnisse basieren auf dem Erfahrungsaustausch der Partner von Urban Water und zeigen den Erfolg der Zusammenarbeit. Die folgenden Beispiele belegen den Mehrwert, der sich für die einzelnen Partner aus der transnationalen Arbeit ergibt: Angeregt durch die partnerschaftliche Arbeit in Urban Water haben die beiden Stadtverwaltungen von Arnheim und Nimwegen ihre alltägliche Zusammenarbeit verstärkt, um in wasserbezogenen Themen zu kooperieren.

In Wasserfragen arbeiten Arnheim und Nimwegen jetzt eng zusammen.

Die Präsentation internationaler Erfahrungen in nachhaltiger Regenwasserbewirtschaftung hat in Schottland eine politischadministrative Diskussion angestoßen. Die Ansätze und die verwirklichten Abkopplungsprojekte sowie die entsprechenden Planungsgrundsätze fließen inzwischen in Schottland in die Gesetzgebung und laufende Planungsprozesse ein. Die in den Niederlanden praktizierte Beteiligung der Öffentlichkeit an integrierten, komplexen Planungsprojekten konnte erfolgreich auf deutsche Verhältnisse übertragen werden. Visuelle, der Öffentlichkeit zugänglich gemachte Informationen sowie die Möglichkeit mit den verantwortlichen Planern einen ausgewogenen Dialog zu führen, kurz: das Prinzip der offenen Austellung wurde beim Pilotprojekt Lippesee in Hamm erfolgreich getestet.

Training on the project Ein weiterer wichtiger Vorzug für alle Beteiligten ergibt sich durch die Mitarbeit an konkreten Projekten der anderen Partner. Der Austausch zwischen den Partnerorganisationen gestattet einen direkten Einblick in die Pilotprojekte und das Sammeln persönlicher Erfahrungen. Im Mai 2005 fand der erste „Arbeitsbesuch“ statt: Projektpartner aus Schottland besuchten die niederländischen Partner und die EMSCHERGENOSSENSCHAFT in Essen, um sich über das Thema nachhaltige Bewirtschaftung von Regenwasser auszutauschen.

TRAINING ON THE PROJECT: THEMEN UND ERGEBNISSE (MAI 2005) ■

Diskussion der Wirtschaftlichkeitseffekte, die sich in Deutschland aus der so genannten „Abwassergebühr“ ergeben; in den Niederlanden gibt es kein vergleichbares Instrument

„Fit für die Zukunft“ – integrierte, von allen Teilnehmern getragene Planungsprozesse sind eine Investition in die Zukunft.

Die wasserwirtschaftliche Planung zur Neugestaltung des französischen Flusses Espierre wurde im Rahmen der Projektgemeinschaft Urban Water vorgestellt. Aufgrund des Erfahrungsaustausches mit den anderen Projektpartnern konnten die Planungen erheblich optimiert werden. Die neu entwickelten Pläne führen zu einer besseren Wasserqualität und werden insbesondere unterhalb der bestehenden Kläranlage weitreichende ökologische Verbesserungen der Espierre nach sich ziehen.



Anwendung des Planungsinstruments „Waterplan“ in den Niederlanden



Erarbeitung einer „Wasservision“ durch den schottischen Partner in Renfrewshire, die auf den Grundsätzen des niederländischen „Waterplan“ basiert



Vorstellung des Instruments „Abkopplungsvereinbarung“, mit dem Abkopplungsprojekte auch dann realisiert werden können, wenn keine

Umgestaltung der Espierre

finanziellen Fördermittel zur Verfügung stehen

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7.

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KONTAKT

7. Projektpartner & Kontakte

Projektassistenz

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EMSCHERGENOSSENSCHAFT Lead Partner Kronprinzenstraße 24 · D-45128 Essen Deutschland www.emschergenossenschaft.de

Anke Schüler Telefon: +49 (0)2 01 1 04-23 61 Fax: +49 (0)2 01 1 04-28 24 [email protected] Daniel Wischniewski, Finanzen Telefon: +49 (0)2 01 1 04-2485 Fax: +49 (0)2 01 1 04-3459 [email protected]

Stadtverwaltung Nieuwegein, Niederlande Postbus 1 · NL-3430 AA Town Nieuwegein Niederlande www.nieuwegein.nl

Els Reinking Telefon: +31 (0)30 6 07-18 27 Fax: +31 (0)30 6 05-46 13 [email protected]

Renfrewshire Council Department of Planning & Transport South Building, Cotton Street Paisley PA1 1LL · Großbritannien www.renfrewshire.gov.uk

Stephen Tingle Telefon: +44 1 41 8 42 57 58 Fax: +44 8 42 1 04 55 25 [email protected]

LIPPEVERBAND Königswall 29 · D-44135 Dortmund Deutschland www.lippeverband.de

Winfried Geisel Telefon: +49 (0)2 01 1 04-26 13 Fax: +49 (0)2 01 1 04-27 71 [email protected]

Stadtverwaltung Arnheim Postbus 9200 · NL-6800 HA Arnhem Niederlande www.arnhem.nl

Hans van Ammers Telefon: +31 (0)26 3 7744 31 Fax: +31 (0)26 3 7742 24 [email protected]

Stadtverwaltung Nimwegen Postbus 9105 · NL-6500 HG Nijmegen Niederlande www.nijmegen.nl

Ton Verhoeven Telefon: +31 (0)24 3 29 27 85 Fax: +31 (0)24 3 29 90 19 [email protected]

Niederländisches Ministerium für Verkehr, Wasserwirtschaft und Öffentliche Arbeiten Direktorat für die östlichen Niederlande Postbus 9070 · NL-6800 ED Arnhem Niederlande www.verkeerenwaterstaat.nl

Boréas Zandberg Telefon: +31 (0)26 3 68 82 27 Fax: +31 (0)26 3 68 87 34 [email protected]

Gemeindeverbund Lille Métropole Abteilung für Europäische Angelegenheiten Rue du Ballon BP 749 F-59034 Town Lille CEDEX · Frankreich www.cudl-lille.fr

François Goarin Telefon: +33 (0)20 21 23 34 Fax: +33 (0)20 21 23 94 [email protected]

INFRASTRUKTUR & UMWELT Professor Böhm und Partner Julius-Reiber-Straße 17 · D-64293 Darmstadt Deutschland www.iu-info.de

Dr. Birgit Haupter · Dr. Peter Heiland Telefon: +49 (0)61 51 81 30-0 Fax: +49 (0)61 51 81 30-20 [email protected] [email protected]

Impressum

Bildnachweis EMSCHERGENOSSENSCHAFT

Deckblatt Mitte, Seite 1 rechts, Seite 3 links, Seite 6 rechts, Seite 7 unten, Seite 8 Mitte, rechts und unten, Seite 11 links, Mitte und unten, alle Bilder auf Seite 15, Seite 19 Mitte und unten, Rückseite

Stadtverwaltung Nieuwegein

Alle Bilder auf Seite 14

Renfrewshire Council

Links auf dem Deckblatt, alle Bilder auf Seite 13

LIPPEVERBAND

Mitte rechts auf Seite 7, alle Bilder auf Seite 16, Seite 19 Mitte

Stadtverwaltung Arnheim

Seite 1 links, alle Bilder auf Seite 12

Stadtverwaltung Nimwegen

Rechts auf dem Deckblatt, Seite 7 rechts, alle Bilder auf Seite 10, Seite 11 rechts, Seite 19 oben

Rijkswaterstaat

Alle Bilder auf Seite 17

Gemeindeverbund Lille Métropole

Alle Bilder auf Seite 18

INFRASTRUKTUR & UMWELT

Seite 3 rechts, Seite 6 links und unten, Seite 7 links, Seite 8 links

Herausgeber EMSCHERGENOSSENSCHAFT Kronprinzenstraße 24 D-45128 Essen www.emschergenossenschaft.de Redaktion Die Projektpartnerschaft Urban Water, Verantwortlich: Anke Schüler EMSCHERGENOSSENSCHAFT, Essen Dr. Birgit Haupter INFRASTRUKTUR & UMWELT, Darmstadt Layout www.schroeter-werbung.de

www.urban-water.org

UrbanWater

Kontakt Anke Schüler Projektmanagement Urban Water Telefon: +49 (0)2 01 1 04-23 61 Fax: +49 (0)2 01 1 04-28 24 [email protected]