MUSIK IM RIESEN 2017: FRANZ SCHUBERT UND DAS STREICHQUARTETT

PRESSEINFORMATION MUSIK IM RIESEN 2017: FRANZ SCHUBERT UND DAS STREICHQUARTETT Wattens – 10. November 2016. Die große Vielfalt des Streichquartetts u...
Author: Anna Bösch
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PRESSEINFORMATION

MUSIK IM RIESEN 2017: FRANZ SCHUBERT UND DAS STREICHQUARTETT Wattens – 10. November 2016. Die große Vielfalt des Streichquartetts und die Musik von Franz Schubert sind die bestimmenden Programmlinien des Festivals „Musik im Riesen“, das vom 19. bis 27. Mai 2017 in den Swarovski Kristallwelten und im Business Building Brandtgut in Wattens sowie in der Reithalle am Schindlhof in Fritzens stattfindet. Im Rahmen der vierzehnten Auflage gastieren das Minetti Quartett, das Quatuor Diotima, das Jerusalem Quartet mit der Klarinettistin Sharon Kam, das Belcea Quartet und das Kitgut Quartet. Der erweiterten Kammermusik widmen sich das berühmte English Chamber Orchestra, das mit dem Cellisten Nicolas Altstaedt auftritt, und das Berliner Scharoun Ensemble. Letzteres unterrichtet auch beim Masterclass-Programm „Impuls“ und verweist so auf einen weiteren Höhepunkt des Festivals: ein Konzert zum 50-jährigen Bestehen der Musikschule Wattens.

Musik auf vier mal vier Saiten „Man hört vier vernünftige Leute sich untereinander unterhalten, glaubt ihren Diskursen etwas abzugewinnen und die Eigentümlichkeiten der Instrumente kennen zu lernen.“ Mit diesem Satz beschrieb Johann Wolfgang von Goethe die Quintessenz des Streichquartetts, jener kammermusikalischen Gattung, die Komponisten zu Experiment und technischer Verfeinerung, zu wagemutigen Neuerungen und essenziellen Entwicklungen anregt. Anhand des Streichquartetts lässt sich die Geschichte der Musik erzählen, und so zeichnen im Programm von „Musik im Riesen“ 2017 gleich fünf international renommierte Streichquartette den Weg von den Anfängen im Barock bis in die Jetztzeit anhand exemplarischer Werke nach.

Zu den Ursprüngen der Gattung im 17. Jahrhundert führt eines der wenigen Streichquartette, die sich der historischen Aufführungspraxis verschrieben haben: das französische Kitgut Quartet rund um Amandine Beyer, einer Spezialistin der Alten Musik. Verbindungen zwischen dem klassischen und romantischen Repertoire und den Kompositionen des 20. und 21. Jahrhunderts zeigen vier der führenden Ensembles dieser Gattung auf: das Minetti Quartett, eines der herausragenden jungen österreichischen Quartette, sowie das französische Quatuor Diotima, das israelische Jerusalem Quartet, das mit der Klarinettistin Sharon Kam

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auftritt, und das britische Belcea Quartet, die alle Mitte der 1990er Jahre gegründet wurden und ihr (Zusammen-)Spiel und ihre unverwechselbare Klangsprache über die Jahre geschärft haben.

Von Schubert bis ins 21. Jahrhundert Diese Stimmenvielfalt auf vier mal vier Saiten wird besonders augenfällig anhand der Werke von Franz Schubert, dem 2017 einer der Schwerpunkte von „Musik im Riesen“ gewidmet ist. Kompositionen aus allen Schaffensphasen – vom 1813 entstandenen Quartett D-Dur des 16-Jährigen bis zu seinem 1826 fertiggestellten letzten Werk für diese Besetzung, dem Streichquartett G-Dur D 887 – treffen dabei auf späte Quartette von Béla Bartók sowie auf Kompositionen aus dem 21. Jahrhundert. Neben einem Werk des britischen Komponisten Brian Elias sind es das 3. und 4. Streichquartett des künstlerischen Leiters Thomas Larcher sowie ein neues Werk des jungen deutschen Komponisten Gregor A. Mayrhofer, die das zeitgenössische Schaffen repräsentieren.

Kammermusik in erweiterter Form Mit der Musik Franz Schuberts führt der Weg nicht nur durch die Geschichte, sondern auch zur Kammermusik in größerer Besetzung. Sein Oktett D 803 steht im Konzert des Scharoun Ensembles, das von Mitgliedern der Berliner Philharmoniker gegründet wurde, im Kontext zweier zeitgenössischer Werke, dem Oktett des jungen deutschen Komponisten Gregor A. Mayrhofer, das bei „Musik im Riesen“ seine österreichische Erstaufführung erlebt, und jenem des Tiroler Komponisten Haimo Wisser, in dem dieser einen neuen, erzählerischen Ansatz verfolgte.

Ein Höhepunkt der erweiterten Kammermusik ist am zweiten Festivaltag in ungewöhnlicher Umgebung zu hören. Mit dem English Chamber Orchestra gastiert eines der ganz großen, richtungweisenden Kammerorchester in der Reithalle am Schindlhof in Fritzens und spannt dort den Bogen von Joseph Haydn (neben Franz Schubert und Thomas Larcher der dritte Hauptkomponist des Festivals) zur Musik Ungarns im 20. Jahrhundert. Solist und Dirigent des Abends ist ein junger Star am Violoncello, der französisch-deutsche Virtuose Nicolas Altstaedt.

„Impuls(e)“ für die musikalische Zukunft Begegnungen von Interpreten des Festivals und jungen Musikern ermöglicht „Musik im Riesen“ auch 2017 wieder im Rahmen des Masterclass-Programms „Impuls“. Am Tiroler Landeskonservatorium geben diesmal

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die Mitglieder des Scharoun Ensembles ihr Wissen an Bläser und Streicher weiter. Die Musikschule Wattens, die mit „Impuls“ ebenfalls seit Jahren eng verbunden ist, bestreitet anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens das Eröffnungskonzert von „Musik im Riesen“ 2017. Dabei geben junge Instrumentalisten und Sänger sowie Lehrer der Musikschule einen Ausblick in die musikalische Zukunft.

Kunst – Kulinarium – Konzert Die stilvolle Umrahmung von „Musik im Riesen“ bildet am 26. und 27. Mai 2017 das Package „Kunst – Kulinarium – Konzert“, in dem Gaumenfreuden, Kunst- und Hörgenuss harmonisch aufeinander abgestimmt sind. Die exklusive Abendveranstaltung kostet 99,- Euro (ermäßigt: 84,- Euro; exkl. Getränke) und beginnt jeweils um 17 Uhr im Daniels Kristallwelten. Café & Restaurant. Nach einem Aperitif entdecken Besucher in einem fachkundig geführten Rundgang die Kunstschätze der Wunderkammern, ehe sie mit einem Dinner im Daniels Kristallwelten verwöhnt werden. Ein Konzertbesuch mit Ticket in der Kategorie A beschließt den kunstvollen Abend.

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PROGRAMMÜBERSICHT Fr., 19. Mai 2017, 20 Uhr: Schüler und Lehrer der Musikschule Wattens Sa., 20. Mai 2017, 20 Uhr: English Chamber Orchestra mit Nicolas Altstaedt, Dirigent, Violoncello Mi., 24. Mai 2017, 20 Uhr: Minetti Quartett Do., 25. Mai 2017, 11 Uhr: Quatuor Diotima Do., 25. Mai 2017, 20 Uhr: Jerusalem Quartet mit Sharon Kam, Klarinette Fr., 26. Mai 2017 , 20 Uhr: Belcea Quartet Sa., 27. Mai 2017, 11 Uhr: Kitgut Quartet Sa., 27. Mai 2017, 20 Uhr: Scharoun Ensemble

Freitag, 19. Mai 2017 Swarovski Kristallwelten, Forum

20 Uhr 50 Jahre Musikschule Wattens Klavier- und Kammermusik mit Schülern und Lehrern der Musikschule

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Samstag, 20. Mai 2017 Reithalle am Schindlhof, Fritzens

20 Uhr English Chamber Orchestra Nicolas Altstaedt, Dirigent, Violoncello

Werke von Sándor Veress, Joseph Haydn und Zoltán Kodály

Mittwoch, 24. Mai 2017 Swarovski Kristallwelten, Blaue Halle

19 Uhr Einführungsgespräch

20 Uhr Minetti Quartett

Werke von Joseph Haydn, Thomas Larcher und Franz Schubert

Donnerstag, 25. Mai 2017 Swarovski Business Building Brandtgut

10 Uhr Einführungsgespräch

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11 Uhr Quatuor Diotima

Werke von Béla Bartók und Franz Schubert

Donnerstag, 25. Mai 2017 Swarovski Business Building Brandtgut

19 Uhr Einführungsgespräch

20 Uhr Jerusalem Quartet Sharon Kam, Klarinette

Werke von Ludwig van Beethoven, Brian Elias und Johannes Brahms

Freitag, 26. Mai 2017 Swarovski Business Building Brandtgut

19 Uhr Einführungsgespräch

20 Uhr Belcea Quartet

Werke von Franz Schubert und Thomas Larcher

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Samstag, 27. Mai 2017 Swarovski Business Building Brandtgut

10 Uhr Einführungsgespräch

11 Uhr Kitgut Quartet

Werke von Johann Rosenmüller, Johann Heinrich Schmelzer, Matthias Weckmann, Franz Schubert und Johann Sebastian Bach

Samstag, 27. Mai 2017 Swarovski Business Building Brandtgut

19 Uhr Einführungsgespräch

20 Uhr Scharoun Ensemble

Werke von Gregor A. Mayrhofer, Haimo Wisser, Franz Schubert

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KÜNSTLERBIOGRAFIEN Schüler und Lehrer der Musikschule Wattens

Üben, proben, spielen, singen, interpretieren, gemeinsam musizieren – vieles trägt dazu bei, dass Musik erklingt. Bei den zahlreichen großen und kleinen Schritten auf dem Weg zum Musiker begleitet die Musikschule Wattens seit 50 Jahren Kinder und Jugendliche aus Wattens und der Region. Schon bei ihrer Eröffnung vor 50 Jahren konnte sich die Musikschule über 168 Schüler – und weiterhin regen Andrang – freuen. Dabei ging es unter der Leitung von Edith Gufler (bis 2003) nicht allein darum, die Pianisten, Geiger, Trompeter oder Trommler zu fähigen Solisten auszubilden, sondern ihnen auch die Möglichkeit zu geben, miteinander zu musizieren.

Besonderes Augenmerk galt schon früh der Blasmusik – wie die Gründung der Rettenberger Jugendmusik Swarovski Wattens 1976 zeigt, die zehn Jahre lang bestand. Ab 1978 konnten auch die Streicher in einem Musikschul-Ensemble und dem daraus hervorgegangenen Kammerorchester André Gredler das gemeinsame Spiel in einem größeren Klangkörper erlernen. Seit damals ist das Angebot noch um vieles erweitert worden: Großen Anklang findet etwa der vor über 15 Jahren gegründete Kammerchor Choropax, der unter anderem mit dem Salzburger Kammerchor und dem Marini Consort Innsbruck zum 40-jährigen Bestehen der Musikschule Wattens Händels Oratorium „Israel in Egypt“ aufführte. Weiteren Zulauf bescherte der Musikschule das verstärkte Bemühen um Volks- und Blasmusik in der Ägide des heutigen Direktors Norbert Salvenmoser.

Knapp 800 Kinder, Jugendliche und Erwachsene werden an der Musikschule Wattens zurzeit unterrichtet. Unter ihnen sind die jungen Interpreten, die beim Konzert zum 50-jährigen Jubiläum der Musikschule Wattens auf dem Podium stehen. Denn nicht zuletzt hat „Impuls“, das Masterclass-Programm von „Musik im Riesen“, in der Musikschule eine Heimat gefunden. Nach dem erfolgreichen Konzert von Klavierschülern bei „Musik im Riesen“ 2014, haben sie und andere junge Musiker einmal mehr die Gelegenheit, ihre Begeisterung und ihr Können beim Kammermusikfestival in den Swarovski Kristallwelten zu zeigen.

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English Chamber Orchestra Nicolas Altstaedt, Dirigent, Violoncello

Fällt der Name des English Chamber Orchestra, dann kommt man nicht umhin, auch seine musikalischen Mitstreiter zu nennen und einige Superlative zu bemühen. Auf der Website des Ensembles ist zu lesen, dass es von allen Kammerorchestern die meisten Aufnahmen veröffentlicht und die meisten Länder bereist hat, auf Bestenlisten rangiert und gefeierte Filme musikalisch begleitet hat. So eindrucksvoll diese Zahlen und Leistungen sein mögen, so geht es beim English Chamber Orchestra doch auch immer um höchste Qualität, um das Bemühen, Altes und Neues zu verbinden, und sein Wissen im „Outreach“-Programm des Ensembles auch an Jüngere weiterzugeben.

Bekannt geworden ist das seit 1960 bestehende English Chamber Orchestra als Hausensemble des von Benjamin Britten initiierten Aldeburgh Festival. Der Komponist und erste Schirmherr des Orchesters hatte nachhaltigen Einfluss auf das Repertoire, das die Musik vom Barock bis zum 20. Jahrhundert umfasst. Ebenso prägend war die langjährige Zusammenarbeit mit Daniel Barenboim, mit dem das English Chamber Orchestra u. a. alle Mozart-Klavierkonzerte einspielte. Zu den zahlreichen Dirigenten und Solisten mit denen das Ensemble zusammenarbeitete, gehören Vladimir Ashkenazy, Colin Davis, Placido Domingo, Kiri te Kanawa, Yehudi Menuhin, David Oistrach, Luciano Pavarotti, Andre Previn, Mstislav Rostropovich, Georg Solti, Isaac Stern, Mitsuko Uchida, Maxim Vengerov und Pinchas Zukerman.

Unter die renommierten Solisten an der Seite des English Chamber Orchestra reiht sich auch der Cellist Nicolas Altstaedt, den Feinsinnigkeit, Hingabe an die Musik und ein untrügliches Gespür für die feinsten Nuancen auszeichnen. Mit ihm als Solisten bzw. Dirigenten spielt das Orchester bei „Musik im Riesen“ 2017 Joseph Haydns erstes Cellokonzert und seine Symphonie Nr. 49 f-Moll. Darüber hinaus ist Altstaedt mit einem Satz aus Zoltán Kodálys Cellosonate op. 8 zu hören, einem Werk, das an den Interpreten höchste Anforderungen stellt – und den Facettenreichtum und die Virtuosität des jungen französisch-deutschen Cellisten unterstreicht.

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Minetti Quartett Maria Ehmer, Violine Anna Knopp, Violine Milan Milojicic, Viola Leonhard Roczek, Violoncello

Unter den Streichquartetten, die bei „Musik im Riesen“ zu Gast waren bzw. sind, zählt das Minetti Quartett zu den ganz jungen – und doch haben die vier Musiker, die allesamt Anfang 30 sind, schon eine eindrucksvolle Geschichte vorzuweisen. In den 14 Jahren seines Bestehens konnte das Quartett, das sich nach einem Theaterstück von Thomas Bernhard für den Schauspieler Bernhard Minetti benannt hat, zahlreiche Preise erringen, darunter den erstem Preis beim internationalen „Rimbotti Wettbewerb für Streichquartett“

in

Florenz

und

den

„Haydn-Preis“

beim

„Internationalen

Joseph

Haydn

Kammermusikwettbewerb“ in Wien. Es gastiert bei Kammermusikfestivals wie der Schubertiade Schwarzenberg, dem Aldeburgh Festival und in Aix-en-Provence und absolvierte Tourneen durch Europa und die USA.

Dass das Quartett bereits wenige Jahre nach seiner Gründung als eine der großen Hoffnungen des Genres gehandelt wurde und heute zu den renommierten österreichischen Ensembles gehört, hat unter anderem mit der Intensität zu tun, mit der sich die vier Musiker ihr Repertoire erarbeiten. Von Anfang an sei klar gewesen, dass sie gut zusammenpassten, erzählten sie in einem Interview mit Monika Mertl für die Zeitschrift „Musikzeit“. In der Zusammenarbeit hätten sie zudem „eine gute Streitkultur entwickelt. Wir können ja auf der Bühne nur überzeugen, wenn wir selbst überzeugt sind von dem, was wir machen.“ Diese intensive Auseinandersetzung mit den einzelnen Werken zeigt sich über alle Zeiten und Stile hinweg – ob das Quartett Joseph Haydn interpretiert, dem es auch die erste von bisher vier CD-Einspielungen widmete, sich mit „Der Tod und das Mädchen“ beschäftigt, das Franz Schubert mit Blick auf die große Symphonie komponierte, oder das Werk eines zeitgenössischen Komponisten wie Thomas Larcher interpretiert. „Je tiefer wir in die Partituren der großen Komponisten eintauchen“, beschrieb Cellist Leonhard Roczek diesen Prozess im Magazin „Publicum“, „desto mehr wird diese Musik zu unserer eigenen Sprache.“

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Quatuor Diotima Yun-Peng Zhao, Violine Constance Ronzatti, Violine Franck Chevalier, Viola Pierre Morlet, Violoncello

Eine innige Beziehung zur Musik des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts, zugleich eine tiefe Verwurzelung in der Romantik, lässt sich bereits am Namen des Quatuor Diotima ablesen: Er ist eine Würdigung an Friedrich Hölderlin und seine literarische Figur Diotima sowie an Luigi Nono und dessen Streichquartett „Fragmente – Stille. An Diotima“. Dementsprechend fokussiert das Quartett auf zeitgenössische Kompositionen und die großen Werke des 20. Jahrhunderts und setzt diese in Beziehung zu zentralen Kompositionen der Klassik und Romantik.

Schon zu Beginn ihres Wirkens wurden die Musiker beim Londoner Streichquartettwettbewerb 2000 für die beste Interpretation eines zeitgenössischen Werks ausgezeichnet. In der Folge konnten sie unter anderem für ihre Einspielungen der Streichquartette von Luigi Nono, Helmut Lachenmann, Lucien Durosoir, Leoš Janáček, Alberto Posadas, George Onslow und der Compilation „American Music“ mit Quartetten von George Crumb, Steve Reich und Samuel Barber mehrere Preise erringen. Vielbeachtete Einspielungen gelangen den vier Musikern zudem 2013 mit Schuberts Streichquintett C-Dur – gemeinsam mit der Cellistin Anne Gastinel – sowie einer CD-Box zur Zweiten Wiener Schule, die das Quatuor Diotima anlässlich seines 20-jährigen Bestehens 2016 veröffentlichte.

Als international gefragtes Konzertensemble mit Engagements in Europa, Asien und Amerika nützt das Quartett seine Auftritte auch dazu, zeitgenössische Werke in Auftrag zu geben bzw. zur Uraufführung zu bringen. Auf diese Weise entstanden neue Streichquartette von Tristan Murail, Alberto Posadas, Gérard Pesson und Rebecca Saunders. Sein Renommee verdankt das Ensemble aber ebenso seinen frischen, klaren Interpretationen der Werke vergangener Epochen. Wenn die vier Musiker – wie im aktuellen Konzertkalender – Streichquartette von Arnold Schönberg, Pierre Boulez und Ludwig van Beethoven gemeinsam präsentieren oder an einem Abend alle sechs Bartók-Streichquartette spielen, eröffnen sich neue Möglichkeiten des Hörens und Verstehens von Musik.

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Jerusalem Quartet Alexander Pavlovsky, 1. Violine Sergei Bresler, 2. Violine Ori Kam, Viola Kyril Zlotnikov, Violoncello Sharon Kam, Klarinette

Mit dem Jerusalem Quartet gastiert ein junges, dabei im Quartettspiel sehr erfahrenes Ensemble zum zweiten Mal bei „Musik im Riesen“. Die vier Musiker (zu den Gründungsmitgliedern gehörte der Bratscher Amihai Grosz) begannen bereits mit 15 Jahren an der Rubin Academy High School in Jerusalem miteinander zu musizieren, und bilden heute, mehr als 20 Jahre später, eines der aufregendsten jungen Streichquartette weltweit. Neben ihrer Ausbildung an der Musikakademie absolvierte das Quartett Meisterklassen beim Amadeus- und dem Alban Berg Quartett, von dem es „das Substanzielle des Quartett-Spiels hinsichtlich Vibrato, Artikulation, Dynamik und Balance der Stimmen“ lernte. Mit György Kurtág studierten sie Schlüsselwerke des 20. Jahrhunderts ein. Seinen so entwickelten spezifischen Klang, die Neugier, Ausdruckskraft, Energie und ihr perfektes Zusammenspiel haben die Musiker – auch nachdem Ori Kam als Bratscher Teil des Quartetts geworden war – kontinuierlich verfeinert.

Regelmäßig initiiert das Jerusalem Quartet Kompositionsaufträge an zeitgenössische Komponisten und bringt die entstandenen Stücke, darunter Brian Elias’ Streichquartett von 2012, zur Uraufführung. Die Konzertprogramme des Ensembles sind deshalb oft reizvolle Zusammenstellungen aus verschiedenen musikalischen Epochen – von der Klassik über die Moderne bis zu den großen Werken der Romantik. Ähnliches gilt für die Klarinettistin Sharon Kam, die seit ihrem Debüt als 16-Jährige mit Zubin Mehta als „höchst erfindungsreiche und individuelle Künstlerin“ (Gramophone) gehandelt wird. Die Gewinnerin des Musikwettbewerbs der ARD 1992 konzertiert regelmäßig auf den internationalen Konzertbühnen und bei renommierten Festivals. Sie spielte als Solistin unter anderem mit dem London Symphony Orchestra, den Münchner Symphonikern und dem Gewandhausorchester Leipzig und zählt zu den Kammermusikpartnern von Lars Vogt, Leif Ove Andsnes, Christian Tetzlaff und – nicht zuletzt – ihrem Bruder Ori Kam und dem Jerusalem Quartet.

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Belcea Quartet Corina Belcea, Violine Axel Schacher, Violine Krzysztof Chorzelski, Viola Antoine Lederlin, Violoncello

Die vier Musiker des Belcea Quartet sind so etwas wie alte Freunde von „Musik im Riesen“, denn sie beehren das Festival 2017 bereits zum sechsten Mal mit einem Konzert. Das hat viel damit zu tun, dass das Quartett um die britische Geigerin Corina Belcea wie kaum ein anderes im Geist von „Musik im Riesen»“ musiziert: virtuos, dynamisch, voller emotionaler Tiefe und Intimität, dabei frei von den Lasten der Tradition. Das bedeutet für die vier Musiker nicht nur, neue Zugänge zum Standardrepertoire zu finden, sondern auch sich mit dem aktuellen Musikschaffen auseinanderzusetzen: Zahlreiche Werke – darunter Thomas Larchers 4. Streichquartett „lucid dreams“ – sind zum ersten Mal in einer Interpretation des Belcea Quartet auf der Bühne zu hören.

Neben Residenzen an der Guildhall School of Music and Drama, London, und – von 2001 bis 2006 – in der Wigmore Hall, London, bestreitet das Belcea Quartet Konzerte in ganz Europa und den USA und gastiert regelmäßig bei den bedeutenden (Kammermusik-)Festivals in Salzburg, Istanbul, Lausanne, Bath, Cheltenham und bei der Schubertiade Schwarzenberg. Seit 2010 fungiert das Belcea Quartet gemeinsam mit dem Artemis Quartett als Residenz-Quartett im Wiener Konzerthaus. Dort spielten die vier Musiker 2012 in einem Zeitraum von elf Tagen Beethovens sämtliche Streichquartette. Ein Projekt, das auch filmisch dokumentiert wurde. 2013 führten sie anlässlich des 100. Geburtstages von Benjamin Britten seine Streichquartette in der Snape Maltings Concert Hall auf und stellten sie den Quartetten Schostakowitschs gegenüber. Dabei konzentrieren sich die vier Musiker nicht ausschließlich auf das Quartettspiel, sondern pflegen auch gemeinsam mit anderen Musikern ein vielfältiges Repertoire in erweiterten Besetzungen. Unter anderem führte sie dies in den letzten Jahren mit Thomas Adés, Isabelle van Keulen, Natalie Clein und dem Pianisten Paul Lewis zusammen.

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Kitgut Quartet Amandine Beyer, Violine Naaman Sluchin, Violine Josèphe Cottet, Viola Frédéric Baldassare, Violoncello

Nur sehr selten spezialisieren sich Streichquartette auf das Spiel auf alten Instrumenten, doch führen diese wenigen Ensembles deutlich vor Augen, dass die Geschichte der Gattung nicht erst bei Joseph Haydn beginnt. Wie vielfältig die Quellen in der europäischen Musik sind, zeichnet das französische Kitgut Quartet rund um Amandine Beyer, eine Spezialistin der Alten Musik, nach. Beyer, die dem Tiroler Publikum unter anderem von ihren Auftritten bei den „Innsbrucker Festwochen der Alten Musik“ bekannt sein dürfte, zählt zu den herausragenden Violinistinnen der historischen Aufführungspraxis, im Kitgut Quartet hat sie sich mit drei ebenso virtuosen Musikern zusammengefunden, die sich mit der gleichen Hingabe auf die Spuren des frühen Streichquartetts begeben: dem Geiger Naaman Sluchin, einem der Gründungsmitglieder des Quatuor Diotima, der Bratscherin Joséphe Cottet, die in Alte-Musik-Ensembles wie Les Musiciens du Paradis oder dem Ensemble Pygmalion spielt(e), und dem Cellisten Frédéric Baldassare, der unter anderem dem Streichquartett Onyx, dem Ensemble 2e2m und Les Arts Florissants angehört(e).

Seit seiner Gründung 2015 zeichnet das Quartett nun vier Wege in die Vergangenheit des Streichquartetts nach. Neben der deutschen Tradition, die es – ausgehend von Franz Schubert – zurückverfolgt, spürt das Kitgut Quartet den Verbindungen von Wolfgang Amadeus Mozart und Italien, Ludwig van Beethoven und Frankreich sowie Joseph Haydn und England nach. Dabei macht das Ensemble Verbindungen und Kontinuitäten sichtbar und führt die Zuhörer an die Ursprünge der Gattung heran. Dies gelingt dem Kitgut Quartet nicht nur mit technischer Raffinesse und lebendigem Spiel, sondern auch, indem es „die Stimmung bei den Proben, die von Dialog, Freude und Spontaneität geprägt ist, auf die Bühne mitnimmt“.

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Scharoun Ensemble Wolfram Brandl, Violine Rachel Schmidt, Violine Micha Afkham, Viola Richard Duven, Violoncello Peter Riegelbauer, Kontrabass Alexander Bader, Klarinette Markus Weidmann, Fagott Stefan de Leval Jezierski, Horn

Mit dem Oktett von Franz Schubert D 803 verbindet das Scharoun Ensemble eine lange Geschichte, war doch das 1824 entstandene Werk für zwei Violinen, Viola, Violoncello, Kontrabass, Klarinette, Horn und Fagott das erste, mit dem die Musiker 1983 öffentlich auftraten. Selbstverständlich hat das Ensemble, das von Mitgliedern der Berliner Philharmoniker gegründet wurde und nach dem Architekten der Berliner Philharmonie, Hans Scharoun, benannt ist, dieses zentrale Werk in klassischer Oktettbesetzung in seinem Repertoire behalten, ebenso wie andere Oktette der Klassik und Romantik. Zugleich ist dem Scharoun Ensemble, das in flexiblen Besetzungen agiert, die Vermittlung zwischen Tradition und Moderne ein besonderes Anliegen. Dies gilt für die Lehrtätigkeit der Musiker, die ihr Wissen weltweit in Akademien und Masterclasses weitergeben, vor allem aber für die Auftrittstätigkeit des auf den internationalen Bühnen gastierenden Ensembles: Wer in den Konzertkalendern der vergangenen 33 Jahre stöbert, stößt auf zahlreiche Uraufführungen von Kompositionen des ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts und auf Programme, in denen Werke verschiedener Epochen zueinander in Beziehung gesetzt werden.

Eine wesentliche Voraussetzung dafür war und ist die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponisten wie György Ligeti, György Kurtág, Hans Werner Henze, Wolfgang Rihm, Jörg Widmann, Matthias Pintscher und – wie beim Konzert des Scharoun Ensembles bei „Musik im Riesen“ 2017 – mit dem jungen deutschen Komponisten Gregor A. Mayrhofer. Dessen neues Werk, das in Wattens erstmals in Österreich aufgeführt wird, stellt das Ensemble Schuberts Oktett sowie einem Werk des Tiroler Komponisten Haimo Wisser aus dem Jahr 1996 gegenüber und spannt so einen musikalischen Bogen von der Romantik bis in die Jetztzeit.

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PREISE UND INFORMATIONEN KARTENPREISE Kategorie A:

40,- Euro

Ermäßigt Kategorie A: 30,- Euro

Kategorie B:

25,- Euro

Ermäßigt Kategorie B: 20,- Euro

Kategorie C:

20,- Euro

Ermäßigt Kategorie C: 15,- Euro

Kombiticket für alle Konzerte: 200,- Euro / Ermäßigt: 130,- Euro

Eigener Sitzbereich für Kombiticketinhaber zwischen Kategorie A + B (fixer Sitzplatz für alle Veranstaltungsorte)

Konzert am Fr., 19. Mai 2017, 50 Jahre Musikschule Wattens: Eintritt frei (freie Platzwahl) Für Kombiticket-Inhaber sind die Plätze vorreserviert.

Kinder bis zum 15. Geburtstag: 10,- Euro pro Konzert (ausgenommen Kombiticket)

Ermäßigung für Studenten und Ö1 Club-Mitglieder mit Ausweis

EINFÜHRUNGSGESPRÄCHE jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn (freie Platzwahl)

KUNST – KULINARIUM – KONZERT 17 Uhr

Aperitif im Daniels Kristallwelten. Café & Restaurant mit anschließender Kunstführung durch die Swarovski Kristallwelten

18:30 Uhr

Dinner im Daniels Kristallwelten. Café & Restaurant (exkl. Getränke)

20 Uhr

Konzertbesuch mit Ticket in Kategorie A

Preis: 99,- Euro (ermäßigt 84,- Euro)

Findet am Fr., 26. Mai und Sa., 27. Mai 2017 statt.

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Buchbar telefonisch unter +43 5224 51080

20 % ERMÄSSIGUNG IM DANIELS KRISTALLWELTEN. CAFÉ & RESTAURANT Konzertbesucher erhalten bei Vorlage des Tickets 20 % Ermäßigung auf die gesamte Konsumation im Daniels Kristallwelten. Café & Restaurant.

KARTENVERKAUF Tickets erhältlich bei allen oeticket Vorverkaufsstellen, im oeticket Center Innsbruck, Tel. +43 512 341034, und auf www.oeticket.com.

TAXISERVICE WATTENS – INNSBRUCK Jeweils 15 Minuten nach Ende des letzten Abendkonzerts von Wattens nach Innsbruck (Marktplatz) zum Spezialpreis von 5,- Euro pro Person

GRATIS SHUTTLEBUS SCHINDLHOF Für das Konzert am Sa., 20. Mai 2017 verkehrt ein gratis Shuttlebus zwischen den Swarovski Kristallwelten (Wattens) und der Reithalle am Schindlhof (Fritzens). Abfahrt: 19:15 Uhr Parkplatz Swarovski Kristallwelten Rückfahrt: 15 Minuten nach Konzertende

INFORMATION Swarovski Kristallwelten 6112 Wattens, Austria Tel. +43 5224 51080 [email protected] kristallwelten.com/musik

www.oe1kalender.orf.at

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REDAKTIONELLE HINWEISE Pressekontakt Mag. Magdalena Trojer PR & Media Communication Professional D. Swarovski Tourism Services GmbH Tel. +43 5224 500-1032 E-Mail: [email protected]

kristallwelten.com/presse kristallwelten.com/musik

Musik im Riesen „Musik im Riesen“ bringt Jahr für Jahr international bekannte Solisten und hochkarätige Ensembles aus dem Bereich klassischer Musik in den Swarovski Kristallwelten in Wattens zusammen. Dabei wird unter der künstlerischen Leitung von Thomas Larcher große musikalische Qualität und Vielfalt auf kleinem Raum geboten, Weltstars in intimer Atmosphäre und Begegnungen mit altbekannten und überraschend neuen Kompositionen.

D. Swarovski Tourism Services GmbH Kristall von Swarovski fasziniert Menschen auf der ganzen Welt. Im Jahr 1995, dem 100-jährigen Gründungsjubiläum des Unternehmens, entstand erstmals ein Ort, der aus Kristall ein Erlebnis machte: die Swarovski Kristallwelten. Gemeinsam mit den Swarovski Kristallwelten Stores Innsbruck und Wien bilden sie die D. Swarovski Tourism Services GmbH. Als funkelnde Orte des Staunens verbinden sie Kunst mit Lifestyle und österreichische Tradition mit einem international erfolgreichen Touristikmodell. Unter der Leitung von Geschäftsführer Stefan Isser setzt sich ein Team aus 380 Mitarbeitern dafür ein, dass die Besucher dieser Erlebnisdestinationen immer wieder neue Interpretationen des Kristallinen erfahren können. Das zeigt nicht zuletzt die Erweiterung der Swarovski Kristallwelten in eine einzigartige Welt des Staunens im Jahr 2015. So präsentiert sich die D. Swarovski Tourism Services GmbH stets überraschend und modern, als zuverlässiger

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Partner für die Tourismusbranche sowie als konstanter Attraktionspunkt für Österreichreisende. Als eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Österreich haben die Swarovski Kristallwelten bereits mehr als 13 Millionen Besucher begeistert.

Swarovski Kristallwelten Die Swarovski Kristallwelten machen Kristall von Swarovski zu einem Erlebnis, das sich stetig wandelt und neu erfindet: In den Wunderkammern und im weitläufigen Garten haben internationale, aber auch national renommierte Künstler, Designer und Architekten Kristall auf ihre jeweils eigene Art interpretiert. Nach ihrer dritten und bisher größten Erweiterung von 2013 bis 2015 bietet die Fantasiewelt des ikonischen Riesen auf 7,5 Hektar eine einzigartige Mischung aus zeitgenössischer Kunst, uralter Geschichte, faszinierender Natur und einem ganzjährigen Veranstaltungsprogramm für alle Altersstufen – dem Riesen-Spielplan. Seit ihrer Eröffnung 1995 haben die Swarovski Kristallwelten mehr als 13 Millionen Besucher begeistert. Damit gehören sie zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Österreichs.

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