Motivation. in Wuppertal. Wettbewerbsbeitrag der Stadt. Wuppertal

Wettbewerb Kommunaler Klimaschutz 2009 Kategorie: „Aktionen/Motivation“ in Wuppertal Wettbewerbsbeitrag der Stadt Wuppertal Inhalt A. Beschreibun...
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Wettbewerb Kommunaler Klimaschutz 2009 Kategorie: „Aktionen/Motivation“

in Wuppertal

Wettbewerbsbeitrag der Stadt

Wuppertal

Inhalt A. Beschreibung des Vorhabens 1. Problemstellung und Lösungsansatz 2. Ziel und Methodik 3. Kurzbeschreibung der Projektbausteine B. Bilanzierung des Vorhabens 1. Umfang der Treibhausgasreduzierung 2. Erfolgskriterien zur Nachverfolgung der Ziele C. Kooperationspartner

Autor des Wettbewerbsbeitrags im Auftrag der Stadt Wuppertal: Wuppertaler Quartierentwicklungsgesellschaft WQG Dipl.-Ing. Markus Hermann, Architekt und Energieberater Wuppertal, 30.03.09

A. Beschreibung des Vorhabens

1. Problemstellung und Lösungsansatz Die StadtteilEnergieberatung ist Kernstück eines Stadtentwicklungsprogramms für strukturschwache Stadtteile in der Stadt Wuppertal, das von 2007 bis zunächst 2011 durchgeführt wird. Es setzt bei Problembereichen an, z. B. bei den Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümern (z. B. zunehmende Energiekostenbelastung, geringe Investitionsbereitschaft, wirtschaftliche Probleme), den Gebäuden (denkmalgeschützte Altbauten, Sanierungsrückstände, Leerstände), den Quartieren (soziale Probleme, negatives Image, mangelnde Freiraumqualität) und den Stadtteilen (Bevölkerungsrückgang und -überalterung, Nutzungsumbrüche). Hintergrund ist unter anderem, dass Wohnhäuser nur nach Dringlichkeit spontan und ohne langfristige, koordinierte Planung erneuert werden. Besonders die privaten Einzeleigentümer sind mit dieser Situation überfordert. Die Notwendigkeit einer energetischen Sanierung ihrer Immobilie wird zwar von ihnen erkannt, oft fehlt aber das fachliche Wissen wie eine Sanierung kostengünstig und fachgerecht umgesetzt werden. Eine qualifizierte Energieberatung hilft hier, gerade bei begrenzten finanziellen Spielräumen die für das Gebäude wirtschaftlich und energetisch sinnvollen Einsparmaßnahmen herauszufinden und aufeinander abzustimmen. In vielen Fällen ist somit auch eine finanzielle Förderung von Baumaßnahmen zur energetischen Sanierung möglich. Die Wuppertaler Quartierentwicklungsgesellschaft bietet im Rahmen des Projektes „Stadtteilenergieberatung“ seit 2008 vergünstigte Energieberatungen an. Die Beratungsaktion ist ein Teilprojekt des Programms „Stadtumbau West“ und wird gefördert durch die Stadt Wuppertal und das Land Nordrhein-Westfalen in Kooperation mit der Verbraucherzentrale NRW und der Energieagentur NRW. Sie bezieht sich ausschließlich auf Gebäude, die überwiegend für Wohnzwecke genutzt werden und vor 1984 in den Stadtteilen Arrenberg, Elberfelder Nordstadt, Unterbarmen, Oberbarmen/Wichlinghausen Süd errichtet wurden. Dies sind potenziell rund 5000 Gebäude.

2. Ziel und Methodik Ziel ist es, so die enormen Energie- und Emissionseinsparpotenziale des gründerzeitlichen Wuppertaler Gebäudebestands koordiniert zu nutzen. Die wirtschaftliche, soziale und stadträumliche Situation soll so in den betroffenen Stadtteilen nachhaltig verbessert werden. Gleichzeitig soll somit sowohl ein Beitrag zum globalen Klimaschutz als auch zur Verbesserung des lokalen Mikroklimas in den Stadtteilen geleistet werden. Die wirtschaftlichen schwachen Einzeleigentümer sollen zu handlungsfähigen Gemeinschaften vernetzt werden. Für die Eigentümer von Wohngebäuden in strukturschwachen, hochverdichteten Altbauvierten sind strategische Sanierungskonzepte zu entwickeln, mit deren Umsetzung ihre Gebäude bei geringem finanziellen Aufwand hohe Energie- und Emissionseinsparungen erreichen. Klassische Gebäudeenergieberatungen beziehen sich auf einzelne Wohngebäude. Die StadtteilEnergieberatung hingegen berücksichtigt neben der energetischen Bertachtung des einzelnen Hauses auch eine Verbesserung des Wohnkomforts, die Gebäude in der Nachbarschaft und die nachhaltige, klimagerechte Entwicklung des Stadtteiles. Dazu werden Möglichkeiten untersucht, wie Einzeleigentümer gemeinsam mit ihren Nachbarn kostengünstig sanieren oder Energie erzeugen können. Der

Info-Stand auf dem „Sanierungsmarkt – Wuppertaler Wohnhäuser energiegerecht sanieren“ am 28.02.09

oftmals vorherrschende Sanierungsstau und die Dringlichkeit der Energieeinsparung werden hierbei zum Anlass genommen, mit einer zunächst energetischen Sanierung gleichzeitig auch eine Verbesserung der Wohnqualität und Vermietbarkeit der Wohnung zu erreichen. Dazu werden Lösungen entwickelt, wie die vorgefundenen Wohnungsgrundrisse und Freiräume optimiert werden können, um den Anforderungen eines sich wandelnden Wohnungsmarktes gerecht zu werden. Um die Einzeleigentümer miteinander zu vernetzten, werden Beratungsstellen in den Stadtteilen eingerichtet. Die im Rahmen der StadtteilEnergieberatung ermittelten Einsparpotenziale für Energie und Schadstoffe werden bezogen auf den Stadtteil evaluiert und veröffentlicht. So können Klimaschutzziele überprüft und Anreize zu weitere Sanierungen im Stadtteil geschaffen werden. Durchgeführte Beratungen und Sanierungen werden dokumentiert dienen als Modellprojekte und schaffen Motivation zur Sanierung der eigenen Immobilie. Das Projekt wird konsequent schrittweise auf Grundlage des Konzeptes „Stadtteilorientierte Energieberatung“ realisiert. Dieses Konzept sieht in den drei Ebenen „Gebäude“, „Nachbarschaft“, und „Stadtteil“ 10 differenzierte Projektbausteine vor:

Auftaktveranstaltung zur Stadtteilenergieberatung in der „Färberei“, Wuppertal-Oberbarmen, 27.05.08

links: Projektablauf und Bausteine der StadtteilEnergieberatung

3. Kurzbeschreibung der Projektbausteine Nicht alle Bausteine sind bis jetzt vollständig umgesetzt worden. Im Folgenden werden Inhalt und Ziele der einzelnen Einzelbausteine kurz beschrieben und der aktuelle Umsetzungsstatus beschrieben.

3.1 Baustein S1 | Erstberatung Hilfestellung für Hauseigentümer bei Fragen zur energetischen Gebäudesanierung. Persönliche Beratung auf allgemeiner Ebene zu Gebäudehülle, Anlagentechnik, Nutzerverhalten, Fördermittel, Energieeinsparung im Haushalt. Umsetzungsstatus: -

Bezug des Stadtteilbüros in Unterbarmen im Mai 2008 als Kontaktstelle für interessierte Hauseigentümer

-

Hilfestellung für Hauseigentümer bei grundsätzlichen Fragestellungen durch persönliche Beratung vor Ort, im Stadtteilbüro oder am Telefon

3.2 Baustein S2 | Kontaktbörse Vermittlung von Kontakten sanierungswilliger Eigentümer. Motivation lokaler Investitionen durch gemeinschaftliches

Erstberatung von Hauseigentümern am Rande einer Informationsveranstaltung

Sanieren im Gebäudebestand Umsetzungsstatus: -

Eigentümerversammlung Oberbarmen/Wichlinghausen am 13.08.08 im Stadtteilbüro Unterbarmen

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Eigentümerversammlung Oberbarmen/Wichlinghausen am 04.11.08, 15.01.09 und 17.03.09 im Art Cafe, Oberbarmen, in Verbindung mit dem moderierten Werkstattverfahren „Görlitzer Platz“

-

Weitere Treffen sind geplant

3.3 Baustein S3 | Öffentlichkeitsarbeit Kommunikation des Beratungsangebotes und Motivation zur Sanierung der eigenen Immobilie durch Dokumentation geplanter bzw. durchgeführter energiegerechter Sanierungen. Umsetzungsstatus: -

Vorstellung des Projektes in der Pressekonferenz des Oberbürgermeisters am 14.04.08

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Bericht „Geförderte Energieberatungen für Oberbarmen“ im Oberbarmer Topfgucker, Ausgabe März 2008

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Entwicklung des Logos

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Herausgabe des Flyers „Energie sparen, Klima schonen, Kosten senken“ im Mai 2008

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Auslage bei den ServiceCentern der WSW und im Rathaus Barmen

Flyer zur Information von Hauseigentümern „Energie sparen, Klima schonen, Kosten senken“, Mai 2008

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Versand an Eigentümer durch die WSW

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Internetseite www.stadtteilenergieberatung.de seit April 2008 online

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Plakataktion in den Filialen der Stadtsparkasse Wuppertal und diverse Veranstaltungshinweise im Vorfeld der

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Auftaktveranstaltung „Energie sparen, Klima schonen, Kosten senken“ am 27.05.08 in der Färberei, Oberbarmen

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Informationsveranstaltung für Eigentümer am Arrenberg am 20.06.08

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Bericht „Altbauten sind Energiefresser – Doch die WQG hilft sparen und gibt Fördertipps“ in der Wuppertaler Rundschau vom 26.07.08

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Informationsveranstaltung für Eigentümer in der Elberfelder Nordstadt am 30.10.08 im Lutherstift, Elberfelder Nordstadt

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Teilnahme am Sanierungsmarkt der Stadt Wuppertal und der Verbraucherzentrale NRW Beratungsstelle Wuppertal am 28.02.09

3.4 Baustein S4 | Evaluation, Begleitung Dokumentation und Auswertung energetischer Daten (Gesamt-CO2-Einsparung im Quartier, GesamtEnergieeinsparung im Quartier) und wohnungswirtschaftlicher Daten. Kooperation und Vernetzung mit weiteren Akteuren in Wuppertal. Umsetzungsstatus: -

Weiterentwicklung eines elektronischen Datenblattes zur Dokumentation und Auswertung der Vor-OrtEnergieberatungen (s. Anlage)

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Auswertung der Energie- und Schadstoffeinsparpotenziale im Baustein G1 untersuchter Gebäude

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Initiierung und Leitung der „Arbeitsgruppe Energie“ mit den Teilnehmern der Stadt Wuppertal, der Verbraucherzentrale NRW, der Energieagentur NRW und der Wuppertaler Stadtwerke WSW

3.5 Baustein G1 | Vor-Ort-Beratung Detaillierte, objektbezogene Energieberatung nach Anlage 1 der Förderrichtlinien des Bundesamtes für Wirtschaft- und Ausfuhrkontrolle (BAFA) vom 11.04.08

1

Beratungsanfrage für Hauseigentümer über die Internetseite www.stadtteilenergieberatung.de

3.5.1 Daten zum Ist-Zustand von Gebäude und Heizung Er wird zudem eine fotografische Darstellung aller Gebäudeaußenflächen, sowie einer textlichen Beschreibung des Gebäudes und seiner baulichen und anlagentechnischen Besonderheiten enthalten. Bei der Darstellung und Auswertung des energietechnischen Ist-Zustandes mit Auflistung der wesentlichen Schwachstellen werden mindestens die folgenden gebäude- und heiztechnischen Daten berücksichtigt und in den Bericht aufgenommen: -

Gebäudehülle

-

Anlagentechnik

3.5.4 Vorschläge für Energiesparmaßnahmen Auf der Grundlage der ermittelten und ausgewerteten Daten enthält der Beratungsbericht mindestens folgende

Aufnahme der Gebäudehülle vor Ort

Angaben: -

Vorschläge zur energetischen Verbesserung der Gebäudehülle,

-

Vorschläge zur Minderung der Lüftungswärmeverluste, zu Verbesserungen am Heizungssystem und der Warmwasserbereitung.

Die Vorschläge sollten als Einzelmaßnahmen sowie als sinnvolle Maßnahmenpakete dargestellt und bewertet werden. In begründeten Fällen sind Alternativen aufzuzeigen. Es wird mindestens der Stand der Technik berücksichtigt. Kosten für die vorgeschlagenen Maßnahmen werden nach marktüblichen Preisen und ggf. unter Berücksichtigung von Eigenleistungen geschätzt. Der Einsatz erneuerbarer Energien wird objektbezogen bewertet. Es werden Wirtschaftlichkeitsberechnungsverfahren gewählt, die dem Beratungsempfänger anschaulich die Wirtschaftlichkeit der Einzelmaßnahmen und der Maßnahmenpakete darlegen. Die Darstellung wird es dem Beratungsempfänger erlauben, zu einem späteren Zeitpunkt (z. B. bei veränderten Energiepreisen) die Wirtschaftlichkeit selbständig neu zu beurteilen. 3.5.5 Zusammenfassende Darstellung Der Beratungsbericht wird so abgefasst, dass der Beratungsempfänger, der in der Regel Laie ist, die Feststellungen und Empfehlungen ohne weiteres verstehen kann.

Alternative Sanierungsmaßnahmen werden vergleichend unter ökologischen, energetischen und wirtschaftlichen Kriterien für den Laien anschaulich verglichen.

Der Beratungsbericht enthält eine Gegenüberstellung des Ist-Zustandes von Gebäude und Heizungsanlage mit dem Zustand, wie er sich nach Durchführung der vorgeschlagenen Energiesparmaßnahmen ergeben würde. Die Gegenüberstellung schließt mindestens ein: -

Hinweise auf die jeweils zu erwartenden Energieeinspar-Effekte im Hinblick auf den sich verändernden Heizenergiebedarf (möglichst auch in graphischer Darstellung),

-

Aussagen zur jeweils zu erwartenden Verminderung der Emissionsraten (vorrangig CO2 und NOx möglichst auch in graphischer Darstellung).

Der Beratungsbericht enthält eine textliche Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse (Empfehlungen) in allgemein verständlicher Form, möglichst unter zusätzlicher Verwendung graphischer Darstellungen.

3.5.6 Persönliches Beratungsgespräch (Abschlussgespräch) Die Ergebnisses der Vor-Ort-Beratung, insbesondere die aufgezeigten Maßnahmenvorschläge zur Energie- und Heizkostenersparnis einschließlich Hinweisen -

zu deren Umsetzungsmöglichkeiten,

-

auf öffentliche Förderprogramme (Programme des Bundes, des Landes und der Stadtwerke)

werden unter Berücksichtigung spezieller Fragen des Beratungsempfängers, z. B. Erweiterung des Maßnahmenkatalogs, soweit dies im Rahmen des Projektes möglich ist, diesem in einem persönlichen Beratungsgespräch erläutert. Umsetzungsstatus: -

Durchführung von ausführlichen Energieberatungen durch Aufnahme des Gebäudes vor Ort, Erstellung von Energiebilanzen, Entwicklung von alternativen Sanierungsmaßnahmen, Vergleichende Bewertung anhand ökologischer, ökonomischer und technischer Kriterien

-

Laufenden Beratungen

-

Entwicklung einer Organisationstruktur zum geregelten Projektablauf

-

Entwicklung von Musterbriefen, Vereinbarungen, Aufträgen

-

Initiierung eines externen Energieberater-Pools, Infoveranstaltung am 27.02.08

Die Ergebnisse der Beratung werden schriftlich zusammengefasst und dem Hauseigentümer ausführlich erläutert.

3.6 Baustein G3 | Nutzung Hinweise auf Maßnahmen zur Verbesserung der Vermietbarkeit der Immobilie Umsetzungsstatus: -

Verknüpfung mit der Zwischennutzungsagentur der Stadt Wuppertal

3.7 Baustein N2 | Freiraum Hinweise auf Maßnahmen zur Aufwertung der privaten und öffentlichen Freiräume wie Hinterhöfen, Balkone, Terrassen, Gärten insbesondere durch Begrünung. Umsetzungsstatus: -

Verknüpfung mit dem Hof- und Fassadenprogramm der Stadt Wuppertal

-

Hilfestellung für Hauseigentümer bei der Antragstellung zum Hof- und Fassadenprogramm

3.8 Baustein N1 | Gemeinsame Energieerzeugung Initiierung von Kooperation privater Investoren zur regenerativen Energieerzeugung Umsetzungsstatus im Rahmen der Bausteine S1 und G1: -

Erfassung von grundstücksübergreifenden, potentiellen Energiegewinnungsflächen (Dachflächen, und Fassadenflächen zur Nutzung von Solarthermie und PV , Freiflächen zur Nutzung von Erdwärme) im Rahmen der Bausteine S1 und G1.

-

Bewertung von Möglichkeiten für gemeinschaftliche Solaranlagen, Heizungsanlagen, Nahwärmenetzen, PV-Anlagen im Rahmen der Bausteine S1 und G1.

3.9 Baustein N2 | Freiraumpotenziale Hinweise auf Maßnahmen zur Aufwertung der privaten und öffentlichen Freiräume Hinterhöfen, Balkone, Terrassen, Gärten. Umsetzungsstatus im Rahmen der Bausteine S1 und G1: -

Erfassung des Ist-Zustandes der Freiflächen (z.B. Hinterhof) vom Beratungsobjekt und den unmittelbar angrenzenden Nachbarn

-

Erfassung von gemeinsam genutzten Bauteilen (Brandwände, Giebelwände, Stützmauern

Kooperation von Eigentümern im Werkstattverfahren Görlitzer Platz: Aktiver Klimaschutz durch Begrünung des gemeinsamen Innenhofes und energieeffizienter Sanierung.

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Vernetzung mit dem Hof- und Fassadenprogramms der Stadt.

-

Initiierung der Neugestaltung eines Blockinnenbereiches durch Rückbau von Einfriedungen und Nebengebäuden sowie durch Entwicklung eines landschaftplanerischen Freiraumkonzeptes im Rahmen des Werkstattverfahrens Görlitzer Platz

3.10 Baustein N3 | Bausubstanz Hinweise auf Maßnahmen zur Behebung von gemeinsamen bautechnischen und energetischen Schwachstellen Umsetzungsstatus im Rahmen der Bausteine S1 und G1: -

Erfassung von gemeinsamen Giebelwänden, Hofdurchfahrten, Grenzbebauungen Erst durch die Kooperation von Nachbarn können in der Blockrandbebauung der gründerzeitlichen Viertel gemeinsame energetische und baukonstruktive Probleme gelöst werden.

B. Bilanzierung des Vorhabens

1. Umfang der Treibhausgasreduzierung Treibhausgasreduzierungen ergeben sich nach der Umsetzung der in der Beratung genannten Energiesparmaßnahmen. Da das Projekt noch am Anfang steht und energetische Sanierungen durch Beantragung von Fördermitteln und durch vorgeschaltete Fachplanung einen längeren Vorlauf haben, sind erst einige Sanierungen realisiert worden. Daher wird an dieser Stelle eine Prognose der zukünftigen Treibhausgasreduzierung vorgenommen. Im Rahmen der im Projekt durchgeführten Energieberatungen des Bausteins G1 werden die CO2Emissionen berechnet. Die Ergebnisse der Energieberatung werden in Form eines eigens entwickelten Datenblattes evaluiert (s. Anlage). Aus den bereits seit 2008 durchgeführten Energieberatungen wurden sieben beispielhafte gründerzeitliche Gebäude ausgewählt. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß dieser Gebäude liegt bei ca. 25,5 Tonnen pro Jahr. Durch eine energetische Vollsanierung kann der CO2-Ausstoß gegenüber dem unsanierten Zustand um durchschnittlich 59% gesenkt werden. Dies entspricht einer Einsparung von ca. 15 Tonnen CO2 pro Jahr und Gebäude. In den Wuppertaler Quartieren des Programms „Stadtumbau West“ befinden sich ca. 5.000 Wohngebäude. Werden 20 % dieser Gebäude umfassend energetisch saniert, ergibt sich eine CO2-Einsparung von circa 15.000 Tonnen pro Jahr. Um die dazu notwendigen 1.000 energetischen Sanierungen anzustoßen, sollen im Rahmen des Projektes bis 2011 exemplarisch typische Wuppertaler Gebäude detailiert untersucht werden (Bausteine G und N) und deren Eigentümer für eine Umsetzung der Maßnahmen gewonnen werden. Ziel ist es, beispielhaft realisierte Projekte in Wuppertal zu befördern, diese hinsichtlich Klimaschutz, Wirtschaftlichkeit und Gestaltqualität in Bezug auf die Wuppertaler Stadtteile anschaulich zu dokumentieren und als Vorbild und Motivation für andere Eigentümer zu nutzten. Diese Projekte werden durch Aktionen innerhalb des Bausteins S3 einer breiten Öffentlichkeit in den Stadtteilen bekannt gemacht.

2. Erfolgskriterien zur Nachverfolgung der Ziele Die Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen, die sich aus den Energieberatungen ergeben, wird dokumentiert. Auf Grundlage der in der Energieberatung berechneten Werte wird die CO2-Einsparung für die Sanierungsmaßnahme durch die Wuppertaler Quartierentwicklungsgesellschaft zentral nachgehalten. Aus der Summe der Einzelsanierungen ergibt die CO2-Einsparung bezogen auf einzelne Stadtteile. In regelmäßigen Abständen wird die bereits erreichte CO2-Einsparung bezogen auf ein Quartier veröffentlicht. Die Veränderung gegenüber dem letzten Zeitraum wird als Relation und absolut dargestellt, um einen Maßstab für den Klimaschutz im Stadtteil zu erhalten. So kann der abstrakte Prozess des Klimaschutzes für die Bewohner in ihrem Quartier anschaulich messbar werden. Gleichzeitig wird so der Erfolg des Projektes dokumentiert. Zur Motivation für weitere Sanierungen treten Stadtteile des Programms Stadtumbau West in den Wettbewerb um die höchste CO2-Einsparung. Dazu wird ein CO2-Spar-Wettbewerb ausgelobt, bei dem der Stadtteil mit der höchsten CO2-Einsparung durch energetische Gebäudesanierung als Sieger mit einem symbolischen Preis gekürt wird.

C. Kooperationspartner Das Projekt Stadteilenergieberatung wird durchgeführt durch die Wuppertaler Quartierentwicklungsgesellschaft (WQG) Viehhofstraße 119 42117 Wuppertal Tel.: 0202.2427230 Fax: 0202.2427239 Die Wuppertaler Quartierentwicklungsgesellschaft (WQG) arbeitet im Rahmen des Programms Stadtumbau West in den Quartieren Arrenberg, Elberfelder Nordstadt, Unterbarmen, Oberbarmen und Wichlinghausen. Sie ist in Kooperation mit der Stadt Wuppertal tätig und stimmt ihre Projekte insbesondere mit dem Ressort „Stadtentwicklung und Städtebau“ kontinuierlich ab. Gesellschafter der WQG sind:

Stadtsparkasse Wuppertal Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mit beschränkter Haftung Wuppertal (GWG) Barmer Wohnungsbau Aktiengesellschaft Wuppertaler Bau- und Sparverein eG (WBS) Wuppertaler Stadtwerke Aktiengesellschaft (WSW) Kooperationspartner des Projektes StadtteilEnergieberatung sind: Verbraucherzentrale NRW, Beratungsstelle Wuppertal Energieagentur NRW Wuppertaler Stadtwerke Aktiengesellschaft (WSW) 1) Quelle: Bundesamt für Wirtschaft- und Ausfuhrkontrolle (BAFA): Richtlinie über die Förderung der Beratung zur sparsamen und rationellen Energieverwendung in Wohngebäuden vor - Ort-Vor-Ort-Beratung - , Anlage 1 vom 11.04.08, Bundeanzeiger Nr. 66 vom 30.04.08