Mobbing in der Schule *)

Steffen Mobbing in der Schule *) Fliegel: Seit Jahren wird behauptet, daß die "Gewalt" in der Schule "ständig Das Problem zunimmt", "immer brutale...
Author: Hertha Bauer
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Steffen

Mobbing in der Schule *)

Fliegel: Seit Jahren wird behauptet, daß die "Gewalt" in der Schule "ständig

Das Problem

zunimmt", "immer brutaler", "hemmungsloser" oder "entregelter" wird (Krumm & Lamberger-Baumann, 1996). In der empirischen Literatur finden

Mobbing kommt vom englischen "mob" für Meute, "to

heißt

pöbeln.

nicht

jeder

jede

mob" Doch Krach,

Streiterei,

Schikane

oder

Ungerechtigkeit

ist

Mobbing. Der

Begriff

des

"Mobbings" bezeichnet

Früher hieß es "triezen", "schikanieren" oder "fertig machen". Heute heißt es

"Mobbing"

eine

also

einen

der

Prozeß

Bezeichnung

stärker

in

das

die zum Ziel haben, den Mitschüler oder die Mitschülerin "fertig" zu machen. Unter Fachleuten wird davon ausgegangen, dass einer von zehn Schülern in der Schule ernsthaft gemobbt, d. h. schikaniert wird und mehr als eine(r) von zehn schikaniert selber. Dieses Bild spiegelt sicherlich die harte Realität in der Schule wider, wobei sich nach einem Artikel des "Spiegel" verschiedene Arten des Mobbings aufzeigen lassen: Mobbing durch körperliche Gewalt wie Verprügeln, Sachbeschädigung, Erpressung oder Nötigung. Verbales Mobbing: Schüler wegen ihres Verhaltens, ihres Aussehens, ihres in der Mode nicht up-to-date-Seins, ihrer

und

Schulleistungen meist mit sehr bissigen Bemerkungen belegt. Dies geschieht auf dem Schulhof, wie auch im Unterricht

Erniedrigung eines

selbst. Dies geschieht von Klassenkameradinnen(en) genauso

anderen Menschen,

wie von Lehrern. Die mildeste Methode dieses Mobbings ist

die von einer oder

das Lästern hinter dem Rücken, vieles geschieht aber auch

mehreren

direkt und laut. Äußerungen von Lehrern wie: "Aus dir wird

Personen

nie etwas! Du bist so dumm wie Bohnenstroh!" gehören zu

fortwährend betrieben

solchem verbalen Mobbing ebenso, wie das Geraune und

werden,

entnervte Stöhnen, wenn jemand etwas nicht versteht und

was meist auch unter der

sich mehrfach erklären lässt.

Rubrik

Das stumme Mobbing: Stillschweigendes Verachten, links

"Machtmissbrauch" einzuordnen

Liegenlassen, Nichtbeachten bis Verachtung und Ausschluß

ist.

aus der Gemeinschaft u. ä. ist in den Klassen und den Kursen

feindseligen

recht normal. Diese Form ist demütigend und verletzend.

Handlungen geschehen mit einer gewissen Regelmäßigkeit, also mindestens

einmal

die Woche und über bestimmte

Dauer,

d.h.

mindestens halbes Der

diese

Mobbing in der Schule steht also für böswillige und bewusste Handlungen,

schwerwiegende

eine

durch

Anlaufstellen und Beratungsstellen für Menschen, die gemobbt werden.

systematischen

Diese

ist

Gesprächforen angeboten, es gibt viele Ratschläge und Selbsthilfe-Gruppen,

Art

Psychoterror,

Ausgrenzung

und

Problembewusstsein der Menschen eingedrungen. Im Fernsehen werden

randalierender Haufen;

sich hingegen eher "Entwarnungen" als Bestätigungen dieser Behauptung.

ein Jahr.

Begriff

des

Mobbing wurde in der

Von

Mobbing

betroffen

sind

Schülerinnen

wie

Schüler

gleichermaßen. Die Herkunft spielt keine entscheidende Rolle, auch nicht der Bildungsgrad. Psychologische Studien ergaben keine einheitlichen Persönlichkeitsstrukturen, weder bei gemobbten noch bei mobbenden Personen. Eine Schüler-Initiative beschreibt im Internet: Eigentlich sollte die Schule ja ein Ort sein, an dem man sich wohlfühlt. Leider gilt das nicht für alle Schüler. Manche beschleicht schon am Wochenende oder am Morgen ein flaues Gefühl, wenn sie an die nächste Schulstunde denken. Der Grund hierfür sind nicht

Verhaltensforschung

immer

schlechte

geprägt, dann in der

Schüler

von

Schulpsychologie

ausgeguckt und dann schikaniert. Meist stehen sie

(der

schwedische

dann ganz alleine, weil ihnen niemand hilft und andere

Arzt Heinemann) und

Kinder es sich nicht getrauen einzuschreiten. Lehrer

später

Noten, ihren

oftmals

werden

einzelne

Klassenkameraden

zuerst

merken oft nichts von diesen Vorgängen oder wollen

allgemein

sich nicht einmischen.

benutzt. Heute wird der Begriff Mobbing

Als besonders gefährdete Personen gelten SchülerInnen, die

überwiegend

sich durch ein oder mehrere Merkmale von der Klasse abheben,

angewendet,

um

z.B.

durch

eine

Behinderung,

die

Sprache,

einen

anderen

Sozialstatus, äußere Auffälligkeiten wie Kleidung, Haare, Verhalten

psychische Gruppengewalt

im

z.B.

Arbeitsleben

zu

weltanschauliche Ansichten. Auch die besonders Engagierten und

ein

Nichtraucher

unter

Rauchern

oder

umgekehrt

oder

charakterisieren.

Im

Leistungsorientierten sowie die eher Introvertierten gehören häufig

Spiegel gab es 1997

dazu.

einen Artikel mit der

In der Internationalen Grundschul-Leseuntersuchung IGLU

Überschrift "Was da

wurde in 17 Ländern auch ein spezieller Fragenkatalog zu Gewalt

abläuft, ist extrem"

und Mobbing in der Schule vorgelegt. Es zeigte sich, dass jüngere

und befasste sich mit

Kinder einer Schulklasse signifikant häufiger von körperlicher oder

der Problematik des

psychischer Gewalt in der Schule betroffen sind als ihre älteren

Mobbing

Klassenkameraden,

in

der

Schule.

was

insbesondere

für

SchülerInnen

mit

Migrationshintergrund gilt. Die Auswertung macht darüber hinaus deutlich, dass diese Kinder, die aufgrund ihres Alters unter Mobbing

Siehe dazu auch Mechthild Schäfer:

oder Gewalt leiden, auch tendenziell schlechter in der IGLULesestudie abgeschnitten haben (vgl. Mühlenweg, 2009).

Bullying -

Aber für die Täter müssen Überlegungen angestellt werden, denn

Aggression unter

diese entwickeln sich bei fortgesetztem aktivem Bullying mit einer

Schülern Renges, Annemarie (2001). Mobbing in der Schule. In Wassilios E. Fthenakis & Martin R. Textor (Hrsg.), Online-

um den Faktor vier erhöhten Chance zur späteren Straffälligkeit (Olweus

1993),

weil

die

schon

früh

erworbenen

oder

konditionierten Strategien des Durchsetzens eigener Ziele mit aggressiven Mitteln kontinuierlich verstärkt werden, wenn nicht ein eindeutiges und konsequent verfolgtes System von Regel oder Sanktionen entgegengesetzt wird. Wer hier als Erwachsener seine Aktivität auf das Zuweisen von Verantwortlichkeit auf andere beschränkt, muß konsequenterweise mit den Folgen wachsender Aggressivität leben.

Familienhandbuch

Siehe dazu auch Aggression in der Schule und die am

[http://www.familie

Mobbingprozess in der Schule beteiligten Personen - Eine

nhandbuch.de/]

Typologie

Olweus, D. (1993).

Wenn man Jugendliche befragt, fühlen sie sich oft von LehrerInnen

Bullying in schools:

seelisch

mehr

bedroht

als

von

MitschülerInnen.

Auch

viele

What we know and

Erwachsene erzählen später im Rückblick weniger über mobbende

what we can do. Ox-

oder aggressive Klassenkameraden als über solche LehrerInnen,

ford: Blackwell.

unter denen sie gelitten haben. Nicht wenige erinnern sich noch nach Jahren mit Unbehagen, Angst oder Wut, wie sie unter schulischen Demütigungen litten. Manche berichten sogar, wie seelische Verletzungen sie dauerhaft beeinträchtigten., sodass die Schule für manche Kinder zum Schicksal werden kann. Jugendliche berichten von der Macht jener Lehrer, die sie mit missglückten Arbeiten

vor

der

ganzen

Klasse

bloßstellen,

sie

vor

den

MitschülerInnen

verächtlich

machen,

auslachen,

ihre

Noten

öffentlich triumphierend bekannt geben, Kinder mit ironischen Bemerkungen beleidigen, sie ungefragt aufrufen (drannehmen), sie in eine peinliche Situation versetzen, sich abfällig über die "Dummheit" einzelner Kinder äußern. Eltern

und

LehrerkollegInnen

einzumischen,

vielmehr

wird

fehlt Vieles

aber

oft

geduldet,

der

Mut,

um den

sich dann

befürchteten Konflikt zu vermeiden. Mit Mut für Schulkinder einzutreten, fällt manchen Erwachsenen auch deshalb besonders schwer, da in vielen von ihnen die Autoritätsängste aus der eigenen Schulzeit tief verwurzelt sind. Gewalt

in

der

Schule

ist

durch

folgende

Merkmale

gekennzeichnet: Zum Vergleich:

Gewalt und Gewalterfahrung nehmen zunächst mit

Das "normale"

dem Alter zu und dann wieder rasch ab

Mobbing am

Gewalt und Gewalterfahrungen sind bei Burschen

Arbeitsplatz

häufiger Gewalt und Gewalterfahrungen in der Schule sind

Literatur:

abhängig von der in Studien erfassten Form (verbale vs körperliche Gewalt)

Mühlenweg, Andrea

Gewalt und Gewalterfahrung sind relativ stabil in

M. (2009). Young

einer Schulkarriere

and Innocent.

Gewalt wird auch von LehrerIinnen ausgeübt

International Evidence on Age Effects Within Grades on School Victimization in Elementary School. Discussion Paper. WWW: ftp://ftp.zew.de/pub /zewdocs/dp/dp09031.pd f (09-11-20)

Einige Mobbingratgeber für Eltern

Was ist alles

Zu den aktiven und körperlichen Mobbinghandlungen gehören

Mobbing?

die körperliche Gewalt in unterschiedlichem Ausmaß, Quelle: Lauper, Esther (2001). Mobbing im Bildungsbereich (2001).

die Erpressung von sogenannten Schutzgeldern, der Diebstahl oder die Beschädigung von Gegenständen des Opfers, das Zerstören des im Unterricht erarbeiten Materialien, das Beschädigen und Stehlen von Kleidungsstücken und Schulmaterial,

WWW: http://www.neuesler nen.ch/ (03-03-01)

das Knuffen und Schlagen auf dem Pausenhof und in den Gängen, sexuelle Belästigungen.

Zu den passiven und psychischen MobbingHandlungen gehören das Ausgrenzen von Schülerinnen und Schülern aus der Schulgemeinschaft, das Zurückhalten wichtiger Informationen, das Auslachen, verletzende Bemerkungen, ungerechtfertigte Anschuldigungen, das Erfinden von Gerüchten und Geschichten über den Betroffenen (zunächst Diskriminierungen hinter dem Rücken, später umso offener), das Verpetzen, die Androhung von körperlicher Gewalt, das Ignorieren und Schneiden des Opfers (stummes Mobbing).

Esther Lauper (2001) liefert eine detailierte Liste der möglichen Erscheinungformen

von SchülerInnen ausgehend Hinter dem Rücken wird von jemandem schlecht geredet Man fügt jemandem regelmässig Schaden zu (z. B. Hefter verschwinden lassen, Velo auseinandernehmen ...) Jemand wird vor andern lächerlich gemacht, blossgestellt Ausschluss von sozialen Verbindungen und Anlässen, z. B. jemand wird nie zu einer Party eingeladen, darf nicht mitspielen, bei einer Gruppenarbeit nicht mitmachen ... Es werden falsche Gerüchte über eine Person verbreitet Es werden Gerüchte über die Eltern, Herkunft u. ä. verbreitet Man lässt jemanden nicht zu Wort kommen Man macht sich über etwas Persönliches lustig (Nase, Frisur, Behinderung, Körperformen, ...) Es werden Andeutungen gemacht Durch ständige Kritik wird Druck ausgeübt Mitschüler/innen werden angepinkelt oder gezwungen, den Urin eines andern zu trinken

Mitschüler werden gehindert, nach Hause zu gehen. Schuhe oder Kleidungsstücke von Mitschülern werden versteckt oder zerstört Die Schulsachen werden beschädigt oder zerstört (z. B. Seiten zusammenleimen, Seiten herausreissen ...) Die Schulsachen u. a. werden mit Kacke beschmiert Kinder, die sich mit dem Mobbing-Opfer solidarisieren werden unter Druck gesetzt Ein Kind und sein Anliegen wird nicht ernst genommen Wenn ein Kind fehlt, zu sagen, dass es schwänze Briefliche Demütigungen mit Worten und Zeichnungen Sexuelle Diffamierungen, Verleumdungen, Anspielungen und Provokationen. Auch sexuelle Übergriffe als Mittel der Demütigung Andere körperliche Übergriffe wie stossen, schlagen, kneifen, pla-gen, treten, Bein stellen, streicheln, tätscheln ... Geheimnisse werden systematisch herumerzählt Andere Kinder werden zu aggressiven Taten gegen das Mobbing-Opfer aufgehetzt Schadenfreudiges Lachen und Auslachen Jemand wird permanent als dumm hingestellt Jemand wird beschimpft und beleidigt Pseudowahrheiten oder Peinlichkeiten verbreiten, in die Klasse tragen Spott Erpressung (von Geld, Schweigen, andere Leistungen wie Znüni bringen...) Bedrohung, Gewaltandrohung (mit und ohne Waffen) Verletzungen vorsätzlich zufügen als Mittel der Demütigung

von LehrerInnen ausgehend Vor Übertritten wird eine folgende Lehrperson negativ beeinflusst ("vor-informiert") Die Lehrperson stellt einen Schüler immer wieder bloss Abschätzige Gesten, abwertende

Blicke Die Lehrperson witzelt über eine Schülerin Die Lehrkraft gibt einen Spitznamen Eine Lehrperson fragt immer dann nach einer Antwort, wenn sie weiss, dass der Schüler keine Antwort geben kann Die Schülerin wird regelmässig übergangen, wenn sie sich selber meldet Es werden Andeutungen zu den Eltern gemacht Demütigungen in Worten und bezüglich verlangten Handlungen Privates wird vor die Klasse gezogen, die Intimsphäre wird verletzt Man lässt jemanden nicht zu Wort kommen Probleme werden ignoriert, weggeredet, als inexistent dargestellt Schuldzuweisung gegenüber dem Mobbing-Opfer Durch ständige Kritik wird Druck ausgeübt Eine Person wird nie gelobt Eine Person kriegt Noten, die nicht der Leistung entsprechen Ein Schüler wird gezwungen, Arbeiten auszuführen, die sein Selbstbewusstsein verletzen, oder die ihn vor der Klasse demütigen Übertriebene Strafen ohne Relation zum sonstigen Strafverhalten der Lehrperson Unangemessenes Drohen mit Konsequenzen Das Lob, das das Kind verdienen würde, wird an andere weitergegeben Verbale Beschimpfungen (z. B. ãDu bist eine halbtote FliegeÒ) Unwahre oder massiv übertriebene Aussagen werden gegenüber den Eltern über das Kind gemacht Unzulässige oder schikanöse Vergleiche anstellen, verbunden mit einer Vorwurfshaltung Hilfe verweigern

Schülerin nicht ernst nehmen Spitznamen geben, auch Spitznamen übernehmen, die die Schüler sich geben Schutz verweigern Schutzzone verweigern Körperliche Übergriffe wie treten, stossen, kneifen, schlagen, berühren, klopfen

Unangenehme Erfahrungen

Ob sich Schüler durch eine Handlung eines anderen 'gekränkt' oder 'verletzt' fühlen, hängt von ihrer Situationsinterpretation, dem Verhältnis zum Angreifer, ihrer Empfindlichkeit u. ä. ab. Dennoch ist zunächst einmal

mit Lehrern

der bekundete Kummer oder Schmerz durch den Angriff zu akzeptieren, unabhängig davon, ob er von einem Mitschüler oder von einem Lehrer ausging, und auch unabhängig von den Motiven der Täter. Selbst wenn die

Quelle: KarazmanMorawetz, I. & Steinert, H. (1995b). Studie

Handlung etwa eines Lehrers eine Reaktion auf einen Angriff, eine Unverschämtheit oder 'Herausforderung' ist, muß die erlebte Verletztheit akzeptiert werden. Sie ist dann Ausdruck dafür, daß es dem Lehrer nicht gelang,

dem

Schüler

verständlich

zu

machen,

daß

er

auf

eine

Normverletzung des Schülers berechtigt mit 'Gewalt' reagierte.

"Gewalterfahrungen

Es handelt sich bei den bekundeten Kränkungen nicht nur um solche, die

im

schnell vergessen werden. Die 'Generationenvergleiche' von Karazman-

Generationenverglei

Morawetz & Steinert (1995b) zeigen es. Die Autoren haben den drei

ch". Bericht 2.:

Altersgruppen

neun

Fragen

gestellt:

Gewalterfahrungen von Jugendlichen durch "Autoritäten" im Generationenverglei ch. Wien:

Tabelle 6: Unangenehme Erfahrungen mit Lehrern in der Grundschule (GS) und in weiterführenden Schulen (WS) nach Altersgruppen und Geschlecht. Alles Ja? Antworten - außer in der letzten Zeile. Quelle: Karazman-Morawetz & Steinert (1995b) männlich

Bundesministerium für Unterricht und Kulturelle Angelegenheiten.

weiblich

Erwac

Erwac

Jugen

hsene

hsene

d

bis 40

bis 60

Jahre

Jahre

G

G

W

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bis 40

bis 60

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2

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niert alles nein

2 3

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7

Ein großer Teil der Befragten erinnert sich an Kränkungen durch Lehrer auch aus der Grundschulzeit, also Kränkungen, die durchschnittlich 10, 22 und 40 Jahre zurückliegen. Mit der Entfernung von der Schulzeit werden die Zahlen kleiner: Die weniger schlimmen Erfahrungen werden wohl vergessen - es gibt aber Erfahrungen mit 'Gewalt', Mobbing oder Schikane durch Lehrer, die nie vergessen werden!1

Die Folgen von Mobbing

Experten

schätzen,

Selbstmordfälle

dass

durch

etwa

20

Mobbing

%

der

ausgelöst

jährlichen werden.

Mobbing in der Schule kann also sehr negative Folgen für Wegen massiver Beleidigung seiner

den weiteren Lebensweg der betroffenen Schüler(innen) haben, nicht nur für die Opfer, sondern auch für die Täter.

das

Häufig kommt es vor, dass die Täter noch unbeliebter in der

Amtsgericht Braunschweig einen 18

Gemeinschaft sind als die Opfer, dass nur die Angst vor

Jahre alten Schüler zu 80 Stunden

ihnen den Ausschluss aus der Gruppe verhindert.

gemeinnütziger

Im überwiegenden Teil der Mobbing-Fälle sprechen Kinder

Lehrer

im

Internet

hat

Arbeit

verurteilt.

Außerdem zog das Gericht den Tat-

und Jugendliche weder mit Eltern noch mit Lehrern über

Computer

Beleidigungen

das Problem. Die Opfer haben Angst als Verräter und Petzer

fanden nicht auf dem Schulhof statt.

dazustehen und dann noch mehr Repressalien ausgesetzt

Sie wurden weltweit verbreitet. Das

zu sein. Die Täter haben Angst vor Bestrafung.

ein.

"Die

hat eine andere Qualität", begründete der

Richter

Der

Angeklagte

"Fachidioten"

das hatte und

betitelt.

Urteil. Lehrer

als

"Arschlöcher"

Als

besonders

schwerwiegend bewertete der Richter die

Beschimpfung

Religionslehrers Perserteppich". rassistischer

als

eines

"muslimischen

"Ein

politischer,

Hintergrund

ist

nicht

ganz von der Hand zu weisen", sagte der

Richter.

Der 18-Jährige ist der einzige von mehreren

verdächtigten

Schülern,

der sich vor Gericht verantworten musste. Er hatte gestanden und sich

Mobbing

kann

Häufigkeit

des

/

Auftretens

ja

auftreten,

abhängig

ist

wobei von

die dem

nur in seltenen Einzelfällen "Mobbing", d. h.: je offener eine Klasse, Lehrer(innen) sowie Schüler(innen) mit dem Thema umgehen, desto geringer ist das Klima für "Mobbing". Da

das

Mobbing

häufig

aus

zwischenmenschlichen

Problemen resultiert, Mobbing deren Konsequenz ist, bildet Mobbing oft den Ausgangspunkt für eine kriminelle Karriere. Dies insbesondere dann, wenn die zwischenmenschlichen Probleme nicht thematisiert und anders gelöst werden können. Deutliche

Warnzeichen

dafür,

das

Kinder

gemobbt

werden, können sein: Die Kinder gehen nicht mehr allein in die Schule (der größte Teil des körperlichen

Schülern

Mobbings spielt sich auf dem Schulweg ab).

konnte die Polizei nichts nachweisen. (dpa)

Klasse

der Klasse. Stimmt das Sozial-Klima in der Klasse, gibt es

Dem mutmaßlichen Drahtzieher und verdächtigen

jeder

Phänomen der sozialen Gewalt und dem Sozial-Klima in

entschuldigt. Er gilt nur als Mitläufer. anderen

in

Die Kinder möchten gar nicht mehr in die

(wst[1]/c't)

Schule.

Quelle:

Häufiges Klagen über Kopfschmerzen.

http://www.heise.de/newsticker/

Die Leistungen lassen rapide nach.

data/wst-16.08.01-004/ (02-06-23)

psychosomatische Symptome zunehmende Isolation verschwindendes Selbstbewusstsein und Absinken des Selbstwertgefühls Studien

haben

gezeigt,

dass

von

den

Langzeitfolgen her Mädchen unter Mobbing in der Schule leiden als Jungen. Für Mädchen ist die ReIntegration

in

die

Gemeinschaft

einfacher,

männliche Mobbing-Opfer finden in der Schule oft keinen sozialen Rückhalt mehr. Sie haben Angst vor körperlichen Übergriffen und leiden unter von Angst

belasteten

oder

fehlenden

sozialen

Kompetenzen im Erwachsenen-Alter. Für die Täter, bei denen sich häufig ein fehlerhaftes Gerechtigkeitsbewusstsein schärft, sind kriminelle Laufbahnen nicht selten, wenn dieses Bewusstsein nicht korrigiert werden kann. In einer schwedischen Untersuchung wurden eine

Vielfalt von psychosomatischen Beschwerden bei Mobbing-Opfern

gefunden,

die

zur

Information

einmal aufgelistet werden sollen: grübelnde Gedanken-Verläufe, wie Gedächtnisstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Niedergeschlagenheiten, Apathie, Initiativlosigkeit, Gereiztheit, Ratlosigkeit, Aggressionen, Gefühle der Unsicherheit, Übersensibilität psychosomatische Symptome wie Alpträume, Bauchschmerzen, Magenschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Kloß im Hals, Weinen, Einsamkeit, Kontaktarmut Erschreckenssymptome, wie Druck auf der Brust, Schweißausbrüche, trockener Mund, Herzklopfen, Atemnot mit Asthma, Blutwallungen Schmerzen des Rückens, des Nackens und der Muskeln posttraumatische Störungen, insbesondere Schlafstörungen

Die Ursachen von Mobbing

Die Ursache des Schulmobbings sind vielfältig. Dem Mobbing (zu mobben) liegen in der Regel Konflikte zugrunde, die unterschiedliche Auslöser haben können: Überforderung,

Unterforderung,

überzogenes

Leistungsverhalten, Identifikationsverluste, gestörtes Klima an der Schule/in der Klasse. In

Schulklassen,

in denen gestörte Lehrer-Schüler-

Beziehungen herrschen, verschlechtert sich bald auch das Verhältnis der Schüler untereinander, sagt Ferdinand Eder,

Dozent

am

Linzer

Institut

für

Pädagogik

und

Psychologie. Ein Lehrer, der Schüler z. B. bloßstellt, gibt sie oft

der

Häme

der

Klassengemeinschaft

preis.

Auch

Leistungsdruck paart sich mit schlechter sozialer Beziehung. Allerdings nutzt es hier wenig, einfach dem schlechten Lehrer Vorwürfe zu machen, der in der Regel in ein komplexes

Schulsystem

eingebunden

ist.

(z.B.

Überforderung des Lehrers durch Personalmangel). Mobbing ist ein Entlastungsventil für Aggressionen, wenn die Entlastung nicht anders ermöglicht oder die Aggressionen nicht verhindert werden können. das Holen von Anerkennung, wenn sie nicht

anders (zu Hause, in der Schule) gegeben werden kann. Missbrauch von Macht (Lehrer und Eltern, Politiker und Sportler können dazu Vorbilder sein) Angst, in der Schule zu versagen für einige wichtig, die ein falsches Gemeinschaftsgefühl ("Alle gegen einen", "Gemeinsam sind wir stark") der Versuch, die eigenen Minderwertigkeitsgefühle an anderen auszulassen. ist wahrscheinlicher, wenn die Täter selbst Mobbingopfer waren. Die familiäre Situation von Kindern kann - wie gezeigt - auch für das Mobbing von der Schule von Bedeutung sein. Ein Beispiel: Die Bekleidung, nicht als Ursache, wohl aber als Auslöser, kann eine wichtige

Rolle

Altersschwelle

spielen.

Die

für

das

Markenbewusstsein ist in den letzten Jahren

merklich

gesunken.

Spätestens ab der 5. oder 6. Klasse müssen

Markennamen

Rucksäcken

auf

oder

Hosen,

Turnschuhen

"stimmen", sonst ist man nicht mehr "angesagt". Ist es stimmig, ist man "cool". Kleidung wird aber zunehmend auch

zum

sozialen

Indikator

für

Gleichrangigkeit und Gleichförmigkeit. Das gleiche Äußere schafft Solidarität und gibt dem Einzelnen das Gefühl von

Stärke.

Wer

nicht

zu

dieser

Gruppe gehört, wer den Ansprüchen nicht genügt, wird zum Außenseiter. Hier schließt sich wieder der Kreis: Da viele Eltern ihren Kindern die in der Regel teueren Kleidungsstücke aus finanziellen kaufen

Gründen

können,

heraus

wird

der

nicht sozi-

ökonomische Familienstatus eventuell schnell zur Mobbing-Grundlage.

Auch "das Fremde" oder "das Andere" gehört zum Ursachen-Komplex für das Mobbing in der Schule. Unterschiede im Vergleich zur Mehrheit der jeweiligen Gruppe spielt eine Rolle: Die andere Nationalität, die andere Kultur, die andere Religion, die andere Sprache oder die andere Bekleidung können

Mobbingverhalten

begünstigen.

Die

Bekleidung spielt eine immer mehr wichtigere

Rolle

und

die

Markenbewußtsein

Altersschwelle ist

in

den

für

letzten

das Jahren

gesunken, daß es sogar schon im Kindergarten beobachtet werden kann, aber spätestens ab der weiterführenden Schule müssen die Markennamen auf

Hosen,

Pullovern

Rucksäcken, und

Turnschuhen,

anderen

Jacken,

Kleidungsstücken

"stimmen", sonst ist man nicht mehr "angesagt" oder "cool". Kleidung wird zunehmend zum sozialen Indikator, zum Erkennungszeichen untereinander. Uniformität des Äußeren unter Gleichgesinnten schafft Solidarität, gibt dem Einzelnen das Gefühl von

Stärke.

Es

bilden

sich

bestimmte

"Gruppenästhetiken", wer diesen nicht genügt, wird schnell zum Außenseiter. Die familiäre Situation, die soziale Situation, die Herkunft,

bestimmte

Verhaltensweisen

oder

Eigenschaften, soziale Indikatoren und ein oft nicht verbalisierter Verhaltenskodex, all das und noch ein größerer Facettenreichtum können es ausmachen, ob ein Schüler(in) auf der Sonnenseite oder auf der Opferseite manövriert.

Lösungen und Ratschläge

So vielfältig wie die Ursachen, die Symptome, die Folgen von Mobbing in der Schule sind, so vielfältig sind die Lösungsansätze. Lösungen finden sich einerseits in der Persönlichkeitsstärkung und der Stärkung in der sozialen Kompetenz von Kindern, innerhalb der Familie, in der Schulklasse, in der Schule selbst, im Schulsystem und in der Gesellschaft. Die ersten Lösungsansätze sollten darin bestehen, dass verschiedene Mythen aufgelöst werden. Belinda Mettauer und Christopher Szaday von der Fachstelle Integrative Schulung im Kanton St. Gallen (CH) haben mit einer Plakataktion

zum

Thema

"Mobbing:

Hinschauen

und

Handeln" sich mit 3 Mythen befasst: 1. An unserer Schule gibt es kein Mobbing. Fälle von

Mobbing,

die

bekannt

werden,

sind

kein

Einzelfall, und die Überzeugung, dass Mobbing unter Schülern(innen)

nicht

vorkommt

ist

falsch.

Untersuchungen in verschiedenen Ländern zeigen, dass ein beträchtlicher Anteil der Schüler(innen) Mobbing

direkt

erleben

oder

Mobbing-Vorfälle

beobachten. 2. Mag sein, dass Mobbing an unserer Schule vorkommt, aber es ist harmlos. Schüler(innen) lösen Mobbing-Situationen selbst. Mobbing ist nicht harmlos. Ständig werden Schulutensilien zerstört, Brillen weggenommen und versteckt, Bedrohungen ausgesprochen

und

sogar

Zimmer

zu

Hause

verwüstet. und/oder

Mobbing-Opfer seelische

erleben

Verletzungen

körperliche und

soziale

Isolation. Kinder in Mobbing-Situationen brauchen Unterstützung

von

Außen,

den

Mobbing-Opfer

können sich meist nicht mehr selbst wehren. 3. Als Lehrer(in) kann ich nichts unternehmen gegen

Mobbing.

Hinschauen

und

präventive

Die

Lösung

Handeln.

heißt

Schulen

jedoch: brauchen

Anti-Mobbing-Strategien

und

wirkungsvolle Lösungen im Umgang mit konkreten Mobbing-Vorfällen. Das gemeinsame Handeln in der ganzen Schule ist von größerer Wirkung als die Einzelaktion

in

den

verschiedenen

Klassen.

Hauptanliegen sollte es allerdings nicht nur sein zu reagieren, sondern auch wirksam der Gewalt in verschiedenen Formen vorzubeugen. Nach Mettauer und Szaday können Opfer folgendes tun: An eine Person wenden, die helfen kann. Viele Opfer schämen sind, dass sie gemobbt werden und leiden still vor sich hin. Klassenkameraden(innen): Schüler(innen) müssen erwachsenen Personen von MobbingGeschehen erzählen und diese Person sollte eine Person ihres Vertrauens sein. Sie sollten so stark sein nicht aufzugeben, bis ihnen jemand zuhört. Lehrer(innen): Sie können Schüler(innen) ermutigen, über Mobbing-Vorfälle zu berichten. Opfer müssen geschützt und unterstützt werden, Täter(innen) sind zur Rede zu stellen und aktiv in die Lösung mit einzubeziehen. Klassenregeln sollten als präventive Maßnahmen gegen Mobbing vereinbart werden. Eltern sollten die Warnsignale von Mobbing kennen. Sie ernstnehmen, z. B. wenn das Kind nicht mehr in die Schule gehen will, sich oft krank fühlt, Alpträume hat oder Schulsachen beschädigt nach Hause bringt. Bei Mobbing-Verdacht sollten sie die Schule informieren und fordern, dass gehandelt wird. Wird nicht gehandelt, sollten sie immer wieder vorstellig werden und sich auch an die nächsthöhere Instanz wenden. Jedoch sollten Eltern nicht direkt mit den Tätern(innen) Kontakt aufnehmen. Schulen und Gemeinden: In der Zusammenarbeit mit Kindern und Eltern sollten Anti-Mobbing-Strategien entwickelt

werden. Schüler(innen) müssen sorgfältiger beaufsichtigt werden und Mobbing-Vorfälle dokumentiert werden. Schulen dürfen nie aufhören, gegen Mobbing zu kämpfen. In vielen Schulen werden zunehmend soziale Kompetenz-Trainings

und

Trainings

zur

Persönlichkeitsentwicklung, Kommunikationstrainings

und

Konfliktbewältigungstrainings durchgeführt. Gelernt wird das Verhalten in Gruppen. Darin enthalten sind Präventiv-Maßnahmen auch gegen Mobbing und Schikane. Es besteht allerdings die Gefahr, dass die eben genannten Trainings - so wichtig sie auch sind - eine Alibifunktion erhalten und die Schulen keine weiteren Maßnahmen für notwendig halten. Es ist zu fordern, dass das soziale und pädagogische Leben innerhalb der Schule von jeglicher Gewalt befreit der Gewalt vorgebeugt, Kommunikation

gelehrt

und

"soziales

Lernen"

fester Bestandteil des Lehrplanes wird. Mittlerweilen bieten zahlreiche Schulen auch AntiAggressionstrainings

an.

Hier

können

Täter

stärker mit ihren Opfern und dem Unrecht, dass sie ihnen zugefügt haben, konfrontiert werden. Das bereits im Strafvollzug bewährte Training wird stärker an Schulen eingesetzt werden, wodurch den Tätern

einerseits

die

Lust

an

Gewalttaten

genommen, andererseits ihr Mitgefühl für die Opfer geweckt werden soll. Gelernt werden soll auch die offene

und

faire

Konfrontation

sowie

eine

konstruktive Art zu streiten. Toleranz wird gelernt und sich auf andere Menschen einzulassen, die vielleicht in das eigene Denkschema passen. Mut zur Veränderung, überwinden von Klischees sind Beweise von Stärke, von emotionaler wie auch sozialer Intelligenz. In

der

Schule

können

die

Themen

des

Klassenklimas, der Gewalt in der Klasse, des Mobbings und des sozialen Lernens Inhalt werden von

Elternabenden

Klassenkonferenzen,

und Projekttagen

Vorträgen, und

als

Themenbehandlung im Fachunterricht. Sind Mobbing-Probleme erkannt, hilft es wenig, Täter zu ermahnen oder Opfer gar aus der Schule zu nehmen. Mobbing muss Thema der Klasse und der Schule werden. Der Konflikt muss ausgetragen werden. Konkreter Hinweis für Schülerinnen und Schüler und deren Eltern:

Moralischen und menschlichen Rückhalt bei Verbündeten in der Klasse oder in anderen Klassen suchen. Jeden Übergriff protokollieren (Mobbing-Tagebuch). Mitschüler oder Lehrer schriftlich auffordern, das unerwünschte Verhalten zu unterlassen. Hilft das nicht, an den Vertrauenslehrer oder die Schulleitung wenden, hat auch das keinen Zweck, die Schulaufsichtsbehörde einschalten. Selbst ggf. professionelle Hilfe suchen (s.u.) Ein wärmeres Schulklima zu schaffen, so endet der zu Beginn genannte "Spiegel"Artikel, hat im Hinblick auf die kommende gesellschaftliche Eiszeit einen besonderen Wert. Schüler(innen)

schlagen

www.kidsmobbing.de/kids

in vor,

Diskussionsmöglichkeiten

in

Schülermitverwaltungssitzungen,

in

Konferenzen, am "Pädagogischen Tag", im Klassenzimmer, Lehrerzimmer

an und

Elternabenden, an

Projekttagen

im zu

bieten. In Mobbingfällen sollte überprüft werden, was wirklich passiert ist, ob vorher bereits ähnliche Situationen gab, ob es jemand mit der gleichen Erfahrung gab. Und es sollen gemeinsame Aktionen und Maßnahmen gegen Mobbing an der Schule überlegt

werden.

Schulvereinbarungen

bieten sich an sowie Veranstaltungen, bei denen dieses Problem besprochen werden kann. Die "Kids": "Die meisten Menschen haben

ein

Gerechtigkeitsgefühl,

ausgeprägtes an

das

man

appellieren kann, denn es gilt für alle. Man sollte sein Gegenüber so behandeln, wie man selbst gern behandelt werden möchte. Wenn du aber nicht mehr weiter weißt, dann ruf - uns an, denn wir sind für dich da." Warnhinweis: Unter Umständen kann für manche Kinder mit Tendenz zum Grübeln

eine

zu

intensive

Auseinandersetzung

schriftliche

in

Form

Mobbing-Tagebuchs Mobbingsituationen Belastungen

zu

führen,

lernpsychologisch

eines

mit

um

den psychischen

da

es

sich

eine

Form

der

Verstärkung handelt. Nach Möglichkeit also nur knappe aktuelle Aufzeichnungen führen und nicht in der Belastung "schwelgen". SchülerInnen können auch ihre Eltern das Tagebuch führen lassen! War das Burn-out-Syndrom in der ersten Hälfte der 90iger

Mobbing als

Jahre ein medialer Renner und ein Hinweis auf die psychische

Bedrohungsbild bei

Befindlichkeit von Lehrern, so taucht nunmehr der Begriff

Lehrern

Mobbing immer häufiger auf. Der wesentliche Unterschied: War Burn-out ein allgemeines Symptom ohne personifizierbare Quellen:

Ursache, ist Mobbing die konkrete Diskriminierung Einzelner

Rudolph, Herbert (o.J.).

durch Einzelne. Mobbing ist eine Erniedrigung, die sich im

Mobbing als Bedrohungsbild.

Schulwesen noch mit dem Gefühl der besonderen Hilflosigkeit

WWW: http://lehrer.freepage.de/

paart. Im angestammten Beruf gibt es praktisch keinen

cgi-bin/feets/freepage_ext/

anderen Arbeitgeber als den Staat. Ausweichen ist nicht

41030x030A/rewrite/foel/

möglich. Das streng hierarchisch aufgebaute System mit

Fm991/mobbing.htm (02-11-29) Lauper, Esther (2001). Mobbing im Bildungsbereich (2001). WWW: http://www.neueslernen.ch/ (0303-01) Brück, Horst (1986). Die Angst des Lehrers vor seinem Schüler. Rheinbeck bei Hamburg: Rowohlt. Weidemann, Bernd (1983). Lehrerangst. Ein Versuch, Emotionen aus der Tätigkeit zu begreifen.München: Ehrenwirth. Das

Burn-out-Syndrom

bezeichnet

einen

vollständigen

und für die Betroffenen zunächst unerklärlichen Motivationsverlust. Dieses

"Ausbrennen"

geschieht

verfilzten

parteipolitischen und

werdenden

begünstigt

"Kuchen"

der

Seilschaften,

Aufstiegsmöglichkeiten

Kampf die

um

wenig

einen

kleiner

Ellbogenmentalität.

Mitzuerleben, wie Schulleiter ehrfurchtsvoll das Wort Inspektor aussprechen, läßt den Grad der Autoritätsgläubigkeit erahnen. Und in welchem Lehrerkollegium gibt es nicht auch die Schwachen, vorauseilend Gehorsamen, die aus Angst, selbst zum

Opfer

zu

werden,

andere

zum

Opfer

machen.

Siehe dazu auch Schülerängste - Lehrerängste und Ratschläge für gemobbte LehrerInnen Esther Lauper (2001) liefert eine Liste der Erscheinungformen des Lehrermobbings:

SchülerInnen und Eltern Die Lehrperson wird systematisch lächerlich gemacht Man macht sich über die Lehrperson lustig Die Lehrperson wird angepöbelt oder beschimpft

nicht schlagartig, sondern geht

Man lässt die Lehrperson nicht ausreden

schleichend

Es werden Gerüchte und unwahre Aussagen über

voran.

Zentrale

Faktoren bei der Entstehung von

die Lehrperson verbreitet

Burn-out

sind

Der Lehrperson wird ein regelwidriges Verhalten

Ehrgeiz

verfolgte

oft

mit

großem

Ziele

und

Bedürfnisse, die nicht oder nur mit

großen

Opfern

erreicht

werden können. Daraus können dann bei Nichterreichen der Ziele Verzweiflungsgefühle und bei

unterstellt Sexuelle Provokationen gegenüber der Lehrperson Sexuelle Belästigung der Lehrperson Der Lehrperson werden unberechtigterweise sexuelle Übergriffe unterstellt Das Alter oder das Geschlecht der Lehrperson

Erreichen

wird als Grund angeführt, dass sie am falschen

Erschöpfungszustände

Ort sei

resultieren. Dies geht meist mit

Eltern solidarisieren sich mit den Schüler/innen

einem

und mobben gemeinsam

Rückzug

gewohnten einher.

Das

aus

sozialen

dem Umfeld

Endstadium

des

Burnout - "Meltdown" - ist durch chronische

Hilflosigkeitsgefühle

und Suizidgedanken geprägt.

Die Kompetenz der Lehrperson wird ohne echten Grund in Frage gestellt Die Lehrperson wird diffamiert Arbeitsmittel der Lehrperson werden versteckt oder zerstört Die Schuleinrichtungen werden beschädigt oder zerstört Die Lehrperson wird am Unterrichten gehindert Das Fahrzeug der Lehrperson wird beschädigt Die Lehrperson wird in ihrer Integrität verletzt Über die Lehrperson werden private Dinge (z. B. Ausrichtung ihrer Sexualität ...) herumerzählt, mit dem Ziel, die Person in Frage zu stellen Der Lehrperson wird unbegründet Unfairness oder Unkorrektheit unterstellt (Verleumdung) Die Lehrperson wird beschuldigt, zuviel zu verdienen Die Lehrperson wird in der Freizeit geplagt, z. B. anonyme Anrufe, falsche Bestellungen von Ware, u. a. Schikanen Der Lehrperson werden unüblich viele und harte Streiche gespielt Das Schulmaterial wird beschädigt oder zerstört Manipuationen an technischen Geräten mit dem Ziel, den Unterricht zu beeinträchtigen (z. B. Computer) Private Effekte der Lehrkraft werden beschädigt, versteckt, zerstört ... Die Lehrperson wird unter Druck gesetzt und bedroht Das Privatleben der Lehrperson wird ausspioniert und herumerzählt Die Lehrperson wird bei der Schulbehörde verleumdet Es wird eine Schlammschlacht (z. B. Presse) gegen die Lehrperson inszeniert Die Eltern organisieren eine Hetzjagd Der Lehrperson wird das Äusserungsrecht entzogen Die Lehrperson wird nicht gegrüsst Die Lehrperson wird offen (Schulraum, Schulareal, irgendwo) verspottet Grimassen hinter dem Rücken der Lehrperson, Verulkungen Anweisungen der Lehrperson systematisch werden ignoriert

LehrerkollegInnen Jemand wird von Informationen

ausgeschlossen Jemand wird an Veranstaltungen systematisch nicht eingeladen Jemand darf an Aktionen (Projektwochen u. a.) nicht teilnehmen Jemand wird vor Schülern blossgestellt Über jemand wird vor Schülern schlecht geredet Es werden Bedenken über die Schulführung verbreitet Kollegen beschweren sich ohne wirklichen Grund bei den Behörden über eine Lehrkraft Kollegen äussern sich gegenüber Eltern über die betreffende Lehr-kraft Gerüchte und Lügen machen die Runden Das Privatleben einer Person wird ausgebreitet Das Privatleben einer Person wird als Aspekt der Schulführung beigezogen Persönliche oder schulische Effekte der Lehrperson werden beschädigt, verstellt, versteckt, zerstört ... Diese Person kriegt immer den schlechtesten Stundenplan Diese Person kriegt immer die schlechtesten Räume zugewiesen Die Person wird gehänselt, verspottet ... Es werden dauernd Witze über jemanden erzählt Es werden Gerüchte über diese Lehrkraft verbreitet Der Lehrkraft werden unbegründete Übergriffe unterstellt Man lässt die Person nicht zu Wort kommen oder hört einfach nicht hin, übergeht ihre Voten Die Person wird von positiven Zuwendungen (Lob, Znüni u. a.) ausgeschlossen Schulmaterial oder Geräte der Lehrkraft werden beschädigt, vernichtet, manipuliert ... Man schafft Bedingungen, in denen die Lehrkraft ihre Stärken nicht zeigen kann Abwertende Blicke und Gesten Die Person wird vom Austausch von Unterrichtsmaterialien ausgeschlossen Niemand arbeitet mit der Lehrperson zusammen Die Lehrperson wird isoliert

Suche

Gewalt in der Schule Quelle: Krumm, Volker, LambergerBaumann, Birgit & Haider, Günter (1997). GEWALT IN DER SCHULE

In der umfangreichen Literatur über Gewalt in der Familie tauchen

fast

ausschließlich

die

Eltern

und

erwachsenen

Verwandten als Gewalttäter gegenüber Kindern auf und man hält

es

für

selbstverständlich,

daß

die

"Starken"

die

"Schwachen" mißhandeln, daß kaum untersucht wird, in welchem Ausmaß Kinder und Jugendliche gegen die Eltern

- AUCH VON LEHRERN.

"gewalttägig" sind. In der Schule ist es genau umgekehrt: In

WWW: http://www.sbg.ac.at/erz/

den Veröffentlichungen über 'Gewalt in der Schule' wird in der

Salzburger_Beitraege/krumm1.ht

Hauptsache untersucht, welche Gewalttaten von Schülern

m (98-06-26)

ausgehen (Krumm & Lamberger-Baumann, 1996). Ist diese Beschränkung auf Schülergewalt gerechtfertigt? Geht man

In den empirischen Arbeiten über

davon aus, daß Gewalt in der Regel von 'Mächtigen' gegenüber

'Gewalt in der Schule' wird fast

'Ohnmächtigen' ausgeübt wird, dann ist die Beschränkung auf

ausnahmslos nur über Gewalt von Schülern geforscht. Im Rahmen von TIMSS (Third International Mathematic and Science Study) wurden rund 10.000 Schüler der Klassenstufen 7/8 und der Abschlußklassen 10/11/12 der

Schüler als Täter überraschend: In der Schule können alle dort Agierenden Gewalt anwenden - aber doch eher die Lehrer gegen die Schüler, die Schulleitung gegen Lehrer, Lehrer und Schulleiter gegen Eltern. In der qualitativen Literatur wurden in 74% aller Fälle Schüler als

Täter

genannt,

Lehrer

lediglich

in

23%

(Krumm

&

weiterführenden Schulen befragt,

Lamberger-Baumann, 1996). Demgegenüber tauchen Lehrer

in welchem Ausmaß sie Opfer von

relativ

häufiger

als

Opfer

auf

(35%)

-

als

Opfer

von

Gewalt durch Schüler und durch

Schülergewalt. Wenn von Schülern als 'Opfer' geschrieben wird

Lehrer waren. Die

(68%), handelt es sich fast immer um Opfer von gewalttätigen

Prävalenzuntersuchung zeigte: 'Gewalt' ('Mobbing') von Lehrern gegen Schüler ist ebenso häufig verbreitet wie 'Gewalt' von Schülern gegen Schüler.

Schülern. In den empirischen Untersuchungen der Jahre 1990-1996 ist die Verteilung der Täter noch einseitiger (Krumm, 1997). Fast alle Arbeiten, die mit ihrem Titel angeben, über 'Gewalt in der Schule'

zu

schreiben,

untersuchen

nur

Gewalt,

die

von

Schülern ausgeht. Etwa die Hälfte berücksichtigt auch Lehrer als Opfer. Nur eine Untersuchung zieht auch Lehrer als Täter in Betracht - allerdings nur am Rande. Von 28 Items beziehen sich 25 auf Schüler als Täter, lediglich drei auf Lehrer. Rund ein Drittel der Schüler berichtet, im vergangenen Monat eine oder mehrere Kränkungen erlebt bzw. beobachtet zu haben. Von den Siebent- und Achtkläßlern schreiben 23%, sie seien "dreimal oder mehrmals im Monat" vom Lehrer unfair behandelt worden, von den älteren Schülern berichten das 11%.17 Die erfahrenen oder erlebten Kränkungen durch Schüler sind seltener. Die

"Beobachter"

scheinen

die

Vorfälle

anders

zu

interpretieren: 29% der Elftkläßler, aber "nur" 21% der Siebent- und Achtkläßler haben beobachtet, daß Lehrer Schüler "dreimal oder mehr" (in vier Wochen) unfair behandelt oder gekränkt haben. Geht man davon aus, daß Lehrerangriffe auf einzelne Schüler in der Regel vor allen anderen Schülern einer Klasse erfolgen, dann sind das relativ weniger beobachtete als selbst erfahrene Lehrerattacken. Krumm befragte auch 3000 Studierende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, von denen 362 erwähnten, dass sie während ihrer Schulzeit von Lehrern als „dumm“ oder

„unfähig“ bezeichnet wurden. Bei 37 Prozent von ihnen kam das nur einmal vor, bei 63 Prozent wiederholt. Von diesen gaben wiederum 89 Prozent an, dass die verbalen Angriffe mindestens

sechs

Monate

andauerten.

7,7

Prozent

der

Befragten waren demnach Mobbingopfer. Rechnet man diese Schätzung

hoch,

dann

sind

etwa

900

000

Schüler

im

deutschsprachigen Raum von Lehrermobbing betroffen.

Mobbing im Schulbus Quelle: http://www.teachersnews.net vom 8.7.2003 (03-08-31)

Für viele SchülerInnen beginnt und endet der Schultag mit der täglichen

Busfahrt,

denn

hier

treffen

sie

auf

die

MitschülerInnen, vergleichen noch schnell die Lösung der Hausaufgaben,

auch

kleinere

Neckerein

oder

Rauferein

kommen vor. Für manche wird die tägliche Fahrt jedoch zum Horrortrip und die Hänseleien der anderen zur Seelenqual. "Das

so

genannte

Schulbus-Phänomen

beschreibt

ein

Störungsbild bei Kindern, die im Schulbus dominanten meist körperlich und verbal aggressiven Schülern ausgesetzt sind", erläutert

Prof.

Dr.

Günther

Scholz

(Friedrich-Schiller-

Universität Jena). In einem Projekt wurden mit einem Fragebogen Schüler, Eltern und Busfahrer zur Situation in den Thüringer Schulbussen befragt. 8 - 10% der Kinder leiden unter dem SchulbusPhänomen, einer speziellen Art von Schulangst. "Die Störungen treten meist beim Wechsel von der 4. in die 5. Klassenstufe auf - also zu dem Zeitpunkt, an dem die Kinder von der Grundschule

in

eine

zentrale

Regelschule

oder

auf

ein

Gymnasium wechseln und erstmals den Schulbus benutzen", sagt er. "Bei Einzelkindern tritt die Störung häufiger auf." Auch die Länge der Fahrzeiten beeinflusse die Angstausprägung. Im Rahmen des Projektes erarbeiteten die Wissenschaftler gemeinsam mit den Kindern Vorschläge, was man an der Inneneinrichtung der Schulbusse ändern könnte, damit sie sich wohl darin fühlen. "Denn wenn das Umfeld stimmt, wird auch der Angst der Betroffenen vorgebeugt. Die jüngeren Schüler möchten

möglichst

weit

'respektheischenden'

vorne

Busfahrer

in

sein".

der

Nähe

Daher

gab

der es

Vorschläge, die Anzahl der Sitze im vorderen Bereich zu verringern. Auf Bänken könnten mehr Kinder Platz finden. Auch Stehplätze mit der Möglichkeit zum Anlehnen wären eine Alternative zu den Zweiersitzen. Die Wunschliste der Schüler reichte von "fröhlicheren Farben", über besser erreichbare Signalknöpfe, bis hin zu extra Behältern für die Taschen, damit sie während der Fahrt nicht weggenommen werden können. Ein Thüringer Omnibusbetrieb hat mit den Wünschen der Schüler auseinandergesetzt und seinen Fuhrpark um zwei Busse ergänzt, bei deren Bau die Wünsche der Schüler berücksichtigt wurden.

Sexuelle Belästigung in der Schule - was tun?

Sexuelle Belästigung ist daran zu erkennen, dass Sie sich persönlich

sexuell

belästigt

fühlen.

Das

ist

Ihre

eigene

Empfindung die keinen äußeren Maßstab benötigt. Beispiele können

sexistische

Bemerkungen

("Männer

oder

Frauen

(passendes

streichen)

sind

zu

eh

blöd

für

Biologie"),

zweideutige Anspielungen oder körperliche Annäherungen sein. Kein Mensch hat das Recht Sie ohne Ihr Einverständnis zu berühren (Notfälle ausgenommen).

Wie soll man sich wehren? Die

folgenden

Schritte

der

Reaktion

sind

in

der

hier

genannten Reihenfolge zu empfehlen, um eine Eskalation der Situation zu verhindern, die selten im Sinne auch des Opfers ist: Sprechen Sie die entsprechende Person (möglichst unter Zeugen) an und sagen Sie ihr, z. B. "Könnten Sie [das und das] bitte lassen, das ist mir unangenehm". Diese "IchBotschaften" zeigen erfahrungsgemäß gute Wirkung. Wenn Ihnen die diese Form der direkten Ansprache zu direkt ist, könnten Sie auch etwas abgeschwächter in der entsprechenden Situation sagen: "Also das ist ja jetzt schon (bald?) sexuelle Belästigung". Werden

Sie

konkret

angefasst,

schaffen

Sie

sich

eine

Öffentlichkeit und sagen Sie LAUT und DEUTLICH und FÜR ALLE HÖRBAR "Könnten Sie bitte Ihre Finger von mir lassen?" Das Wichtige ist die Lautstärke. Die Täterin oder der Täter werden erschrocken aufhören. Funktioniert z. B. im Bus. Wenden Sie sich an eine Person Ihres Vertrauens um Hilfe: Mitschüler(innen), Klassenlehrer(in), Vertrauenslehrer(in) oder Frauenbeauftragte.

Insbesondere

wenn

die

sexuelle

Belästigung von Lehrerinnen oder Lehrern ausgeht kann ein Gespräch unter Kollegen helfen. Offizielle Beschwerde (möglichst noch schriftlich) beim der Schulleiterin oder dem Schulleiter. Die sind dann verpflichtet der

Sache

nachzugehen

und

entsprechende

Schritte

einzuleiten. Wenn jetzt nichts passiert, Oberschulamt und Polizei einschalten.

Informationen, Kontakte,

Informationen und Hilfen über alle Schulpsychologischen

Literatur

Beratungsstellen (Adressen über die Schule, Telefonbuch, Jugendamt,

Beratungsstellen

für

Eltern-Kinder-Jugendliche)

und alle anderen Beratungsstellen im Jugendamt und der Städte und Kirchen für Eltern und Kinder. Sog. Mobbingtelefone können Schülern(innen) und Eltern helfen, schneller Rat und Hilfe zu erhalten. Der mehrheitliche Teil der betroffenen Kinder möchte keine Erwachsenen zu Rate ziehen,

so

dass

das

Mobbingtelefon

Tätern

und

Opfern

objektive und anonyme Beratungshilfe anbieten kann. In schwerwiegenden Fällen können von dort auch weiterführende Kontakte vermittelt werden. Zahlreiche gute Seiten zum Thema gibt es im Internet, wenn in die Suchmaschine "Mobbing" und als Eingrenzung "Schule" eingegeben wird. Eine sehr informative Quelle, aus der sich teilweise

auch

dieser

Artikel

bedient,

war:

http://www.infoquelle.de/jobkarriere/mobbing/schulmobbing, die nicht mehr aktiv ist. Literatur Karl E. Dambach: Mobbing in der Schulklasse: ReinhardtTaschenbuch. Horst Kasper: Mobbing in der Schule. Probleme annehmen Konflikte

lösen.

Beltz-Taschenbuch

1998.

Dan Olweus: Gewalt in der Schule - Was Lehrer und Eltern wissen sollten und tun können. Huber-Verlag: Bern 1996. Cornelia

Nitsch

u.

Cornelia

von

Schelling:

Schule

ohne

Bauchweh - Was Eltern, Schüler und Lehrer wissen sollten über Hausaufgaben,

Zensuren,

Prüfungsangst,

Leistungsdruck.

Mosaik-Verlag

1997.

Krumm, V. & Lamberger-Baumann, B. (1996). Was über Gewalt in der Schule geschrieben wird. In K. E. Witruk & G. Friedrich (Hrsg.), Pädagogische Psychologie im Streit um ein neues

Selbstverständnis

(S.

570-576).

Landau:

Verlag

Empirische Pädagogik.

Mobbing in Kinder- und Jugendheimen

Kinder

und

Jugendliche

in

Heimen

sind

daher

oft

"SpezialistInnen" im Mobben, denn sie wurden damit gross sie waren Opfer und werden oft auch TäterInnen. Zuvor waren sie

Quelle: Gremmelsbacher, Beate (2001). WWW: http://www.mobbinginfo.ch/ html/sozial+14.html (06-01-02)

innerhalb

der

Familie,

des

Freundes-

und

Bekannntenkreises, und in der Schule Mobbing ausgesetzt und haben gelernt, selber zu mobben. Das Typische bei Mobbing-Situationen im Heim sind nach Beate Gremmelsbacher (2001) BetreuerInnen und PädagogInnen arbeiten mit Kindern und Jugendlichen zusammen, die meist wenig soziale Fähigkeiten (Kompetenzen, Ressourcen) besitzen. Die BetreuerInnen brauchen ein hohes Mass an sozialen Kompetenzen, um diese Arbeit zu verrichten. Schwächen werden von Kindern und Jugendlichen schnell erkannt und "ausgenutzt". PädagogInnen werden nicht selten für das Fehlverhalten ihrer KlientInnen verantwortlich gemacht. ("Wenn Du Dich so kleidest, musst Du Dich nicht wundern, wenn der Jugendliche dich "anbaggert". Du weißt doch, dass er Dich für unwiderstehlich hält.") Persönlicher Einsatz wird gerade bei PädagogInnen, die mit männlichen Klienten zusammen arbeiten, als sexuelles/emotionales Interesse ausgelegt. ("Mich wundert nicht, dass sie so gut mit dem Jugendlichen auskommt, ich will nicht wissen, was die zwei machen, wenn sie mit ihm weg geht."). Gute Beziehungen zu den Klienten und Klientinnen schafft Konkurrenz im Team, weil in

der Arbeit jede/r gerne persönlich durchs Klientel akzeptiert werden möchte. Dieses Abhängigkeitsverhältnis schafft Raum für Mobbing-Handlungen. Personell schwach besetzte Dienstzeiten (Nachtdienste, Wochenenddienste usw. liefern die Pädagogin oder den Pädagogen in Krisenzeiten dem Klientel aus. ("Heute hat Herr M. Nachtdienst, jetzt können wir’s ihm zeigen.") "Auffälliges Verhalten" (auch mobben) wird damit "belohnt", dass der Klient oder die Klientin mehr Zuwendung (auch im Sinne von Sanktionen, Reaktionen, Interventionen) erfährt. Sehr oft wird auch dem/der Täter/-in Raum gegeben, um sein/ihr Verhalten ausführlich zu erklären, auszubreiten, darzulegen zu rechtfertigen und zu begründen. Gerade männliche Kinder und Jugendliche reagieren stark auf den optischen Eindruck ihrer BetreuerInnen. ("Was ist denn das für eine, die ist ja viel zu fett.") und lassen sich zu abwertenden Bemerkungen hinreissen. SozialpädagogInnen arbeiten oft innerhalb eines Klimas der destruktiven Konfliktverarbeitung, welches Mobbing leicht zur Normalität werden lässt. Durch Widerstand gegen diese "Unkultur" setzt man sich dadurch erst recht ins Schussfeld von mobbenden Team-Mitgliedern. Und Anpassung an diese "Unkultur" zu signalisieren, heisst das Spiel mitzuspielen – man wird selbst zum Mobbing-Täter/zur Mobbing-Täterin. Die Auseinandersetzung mit Kindern und Jugendlichen, deren

Selbstbild

und

Selbstwert

durch

negative

Erfahrungen geprägt ist, setzt bei den BetreuerInnen im

Team

also

ein

hohes

Maß

an

persönlicher

Standfestigkeit voraus. Aus Angst, als VersagerIn im Umgang mit Kindern und Jugendlichen entdeckt zu werden, verschweigen viele ihre Mobbing-Erfahrungen, die sie seitens der Jugendlichen erleben. Teams, bei denen

es

nicht

üblich

ist,

solche

Erfahrungen

preiszugeben, unterstützen ihre KlientInnen in deren Mobbingaktionen. Das Opfer steht alleine da, weil ein Kollege oder eine Kollegin, die auf Mobbing-Aktionen reagierte,

selbst

zum

Opfer

für

die

Kinder

und

Jugendlichen würde.

Hauptquelle:

Fliegel,

Steffen

(2000).

Mobbing

in

der

Schule.

WWW: http://www.wdr.de/radio/wdr2/westzeit/psychologie001108.ht ml (01-04-07)

Die Erlaubnis des Autors liegt vor. Zum Autor