Steffen
Mobbing in der Schule *)
Fliegel: Seit Jahren wird behauptet, daß die "Gewalt" in der Schule "ständig
Das Problem
zunimmt", "immer brutaler", "hemmungsloser" oder "entregelter" wird (Krumm & Lamberger-Baumann, 1996). In der empirischen Literatur finden
Mobbing kommt vom englischen "mob" für Meute, "to
heißt
pöbeln.
nicht
jeder
jede
mob" Doch Krach,
Streiterei,
Schikane
oder
Ungerechtigkeit
ist
Mobbing. Der
Begriff
des
"Mobbings" bezeichnet
Früher hieß es "triezen", "schikanieren" oder "fertig machen". Heute heißt es
"Mobbing"
eine
also
einen
der
Prozeß
Bezeichnung
stärker
in
das
die zum Ziel haben, den Mitschüler oder die Mitschülerin "fertig" zu machen. Unter Fachleuten wird davon ausgegangen, dass einer von zehn Schülern in der Schule ernsthaft gemobbt, d. h. schikaniert wird und mehr als eine(r) von zehn schikaniert selber. Dieses Bild spiegelt sicherlich die harte Realität in der Schule wider, wobei sich nach einem Artikel des "Spiegel" verschiedene Arten des Mobbings aufzeigen lassen: Mobbing durch körperliche Gewalt wie Verprügeln, Sachbeschädigung, Erpressung oder Nötigung. Verbales Mobbing: Schüler wegen ihres Verhaltens, ihres Aussehens, ihres in der Mode nicht up-to-date-Seins, ihrer
und
Schulleistungen meist mit sehr bissigen Bemerkungen belegt. Dies geschieht auf dem Schulhof, wie auch im Unterricht
Erniedrigung eines
selbst. Dies geschieht von Klassenkameradinnen(en) genauso
anderen Menschen,
wie von Lehrern. Die mildeste Methode dieses Mobbings ist
die von einer oder
das Lästern hinter dem Rücken, vieles geschieht aber auch
mehreren
direkt und laut. Äußerungen von Lehrern wie: "Aus dir wird
Personen
nie etwas! Du bist so dumm wie Bohnenstroh!" gehören zu
fortwährend betrieben
solchem verbalen Mobbing ebenso, wie das Geraune und
werden,
entnervte Stöhnen, wenn jemand etwas nicht versteht und
was meist auch unter der
sich mehrfach erklären lässt.
Rubrik
Das stumme Mobbing: Stillschweigendes Verachten, links
"Machtmissbrauch" einzuordnen
Liegenlassen, Nichtbeachten bis Verachtung und Ausschluß
ist.
aus der Gemeinschaft u. ä. ist in den Klassen und den Kursen
feindseligen
recht normal. Diese Form ist demütigend und verletzend.
Handlungen geschehen mit einer gewissen Regelmäßigkeit, also mindestens
einmal
die Woche und über bestimmte
Dauer,
d.h.
mindestens halbes Der
diese
Mobbing in der Schule steht also für böswillige und bewusste Handlungen,
schwerwiegende
eine
durch
Anlaufstellen und Beratungsstellen für Menschen, die gemobbt werden.
systematischen
Diese
ist
Gesprächforen angeboten, es gibt viele Ratschläge und Selbsthilfe-Gruppen,
Art
Psychoterror,
Ausgrenzung
und
Problembewusstsein der Menschen eingedrungen. Im Fernsehen werden
randalierender Haufen;
sich hingegen eher "Entwarnungen" als Bestätigungen dieser Behauptung.
ein Jahr.
Begriff
des
Mobbing wurde in der
Von
Mobbing
betroffen
sind
Schülerinnen
wie
Schüler
gleichermaßen. Die Herkunft spielt keine entscheidende Rolle, auch nicht der Bildungsgrad. Psychologische Studien ergaben keine einheitlichen Persönlichkeitsstrukturen, weder bei gemobbten noch bei mobbenden Personen. Eine Schüler-Initiative beschreibt im Internet: Eigentlich sollte die Schule ja ein Ort sein, an dem man sich wohlfühlt. Leider gilt das nicht für alle Schüler. Manche beschleicht schon am Wochenende oder am Morgen ein flaues Gefühl, wenn sie an die nächste Schulstunde denken. Der Grund hierfür sind nicht
Verhaltensforschung
immer
schlechte
geprägt, dann in der
Schüler
von
Schulpsychologie
ausgeguckt und dann schikaniert. Meist stehen sie
(der
schwedische
dann ganz alleine, weil ihnen niemand hilft und andere
Arzt Heinemann) und
Kinder es sich nicht getrauen einzuschreiten. Lehrer
später
Noten, ihren
oftmals
werden
einzelne
Klassenkameraden
zuerst
merken oft nichts von diesen Vorgängen oder wollen
allgemein
sich nicht einmischen.
benutzt. Heute wird der Begriff Mobbing
Als besonders gefährdete Personen gelten SchülerInnen, die
überwiegend
sich durch ein oder mehrere Merkmale von der Klasse abheben,
angewendet,
um
z.B.
durch
eine
Behinderung,
die
Sprache,
einen
anderen
Sozialstatus, äußere Auffälligkeiten wie Kleidung, Haare, Verhalten
psychische Gruppengewalt
im
z.B.
Arbeitsleben
zu
weltanschauliche Ansichten. Auch die besonders Engagierten und
ein
Nichtraucher
unter
Rauchern
oder
umgekehrt
oder
charakterisieren.
Im
Leistungsorientierten sowie die eher Introvertierten gehören häufig
Spiegel gab es 1997
dazu.
einen Artikel mit der
In der Internationalen Grundschul-Leseuntersuchung IGLU
Überschrift "Was da
wurde in 17 Ländern auch ein spezieller Fragenkatalog zu Gewalt
abläuft, ist extrem"
und Mobbing in der Schule vorgelegt. Es zeigte sich, dass jüngere
und befasste sich mit
Kinder einer Schulklasse signifikant häufiger von körperlicher oder
der Problematik des
psychischer Gewalt in der Schule betroffen sind als ihre älteren
Mobbing
Klassenkameraden,
in
der
Schule.
was
insbesondere
für
SchülerInnen
mit
Migrationshintergrund gilt. Die Auswertung macht darüber hinaus deutlich, dass diese Kinder, die aufgrund ihres Alters unter Mobbing
Siehe dazu auch Mechthild Schäfer:
oder Gewalt leiden, auch tendenziell schlechter in der IGLULesestudie abgeschnitten haben (vgl. Mühlenweg, 2009).
Bullying -
Aber für die Täter müssen Überlegungen angestellt werden, denn
Aggression unter
diese entwickeln sich bei fortgesetztem aktivem Bullying mit einer
Schülern Renges, Annemarie (2001). Mobbing in der Schule. In Wassilios E. Fthenakis & Martin R. Textor (Hrsg.), Online-
um den Faktor vier erhöhten Chance zur späteren Straffälligkeit (Olweus
1993),
weil
die
schon
früh
erworbenen
oder
konditionierten Strategien des Durchsetzens eigener Ziele mit aggressiven Mitteln kontinuierlich verstärkt werden, wenn nicht ein eindeutiges und konsequent verfolgtes System von Regel oder Sanktionen entgegengesetzt wird. Wer hier als Erwachsener seine Aktivität auf das Zuweisen von Verantwortlichkeit auf andere beschränkt, muß konsequenterweise mit den Folgen wachsender Aggressivität leben.
Familienhandbuch
Siehe dazu auch Aggression in der Schule und die am
[http://www.familie
Mobbingprozess in der Schule beteiligten Personen - Eine
nhandbuch.de/]
Typologie
Olweus, D. (1993).
Wenn man Jugendliche befragt, fühlen sie sich oft von LehrerInnen
Bullying in schools:
seelisch
mehr
bedroht
als
von
MitschülerInnen.
Auch
viele
What we know and
Erwachsene erzählen später im Rückblick weniger über mobbende
what we can do. Ox-
oder aggressive Klassenkameraden als über solche LehrerInnen,
ford: Blackwell.
unter denen sie gelitten haben. Nicht wenige erinnern sich noch nach Jahren mit Unbehagen, Angst oder Wut, wie sie unter schulischen Demütigungen litten. Manche berichten sogar, wie seelische Verletzungen sie dauerhaft beeinträchtigten., sodass die Schule für manche Kinder zum Schicksal werden kann. Jugendliche berichten von der Macht jener Lehrer, die sie mit missglückten Arbeiten
vor
der
ganzen
Klasse
bloßstellen,
sie
vor
den
MitschülerInnen
verächtlich
machen,
auslachen,
ihre
Noten
öffentlich triumphierend bekannt geben, Kinder mit ironischen Bemerkungen beleidigen, sie ungefragt aufrufen (drannehmen), sie in eine peinliche Situation versetzen, sich abfällig über die "Dummheit" einzelner Kinder äußern. Eltern
und
LehrerkollegInnen
einzumischen,
vielmehr
wird
fehlt Vieles
aber
oft
geduldet,
der
Mut,
um den
sich dann
befürchteten Konflikt zu vermeiden. Mit Mut für Schulkinder einzutreten, fällt manchen Erwachsenen auch deshalb besonders schwer, da in vielen von ihnen die Autoritätsängste aus der eigenen Schulzeit tief verwurzelt sind. Gewalt
in
der
Schule
ist
durch
folgende
Merkmale
gekennzeichnet: Zum Vergleich:
Gewalt und Gewalterfahrung nehmen zunächst mit
Das "normale"
dem Alter zu und dann wieder rasch ab
Mobbing am
Gewalt und Gewalterfahrungen sind bei Burschen
Arbeitsplatz
häufiger Gewalt und Gewalterfahrungen in der Schule sind
Literatur:
abhängig von der in Studien erfassten Form (verbale vs körperliche Gewalt)
Mühlenweg, Andrea
Gewalt und Gewalterfahrung sind relativ stabil in
M. (2009). Young
einer Schulkarriere
and Innocent.
Gewalt wird auch von LehrerIinnen ausgeübt
International Evidence on Age Effects Within Grades on School Victimization in Elementary School. Discussion Paper. WWW: ftp://ftp.zew.de/pub /zewdocs/dp/dp09031.pd f (09-11-20)
Einige Mobbingratgeber für Eltern
Was ist alles
Zu den aktiven und körperlichen Mobbinghandlungen gehören
Mobbing?
die körperliche Gewalt in unterschiedlichem Ausmaß, Quelle: Lauper, Esther (2001). Mobbing im Bildungsbereich (2001).
die Erpressung von sogenannten Schutzgeldern, der Diebstahl oder die Beschädigung von Gegenständen des Opfers, das Zerstören des im Unterricht erarbeiten Materialien, das Beschädigen und Stehlen von Kleidungsstücken und Schulmaterial,
WWW: http://www.neuesler nen.ch/ (03-03-01)
das Knuffen und Schlagen auf dem Pausenhof und in den Gängen, sexuelle Belästigungen.
Zu den passiven und psychischen MobbingHandlungen gehören das Ausgrenzen von Schülerinnen und Schülern aus der Schulgemeinschaft, das Zurückhalten wichtiger Informationen, das Auslachen, verletzende Bemerkungen, ungerechtfertigte Anschuldigungen, das Erfinden von Gerüchten und Geschichten über den Betroffenen (zunächst Diskriminierungen hinter dem Rücken, später umso offener), das Verpetzen, die Androhung von körperlicher Gewalt, das Ignorieren und Schneiden des Opfers (stummes Mobbing).
Esther Lauper (2001) liefert eine detailierte Liste der möglichen Erscheinungformen
von SchülerInnen ausgehend Hinter dem Rücken wird von jemandem schlecht geredet Man fügt jemandem regelmässig Schaden zu (z. B. Hefter verschwinden lassen, Velo auseinandernehmen ...) Jemand wird vor andern lächerlich gemacht, blossgestellt Ausschluss von sozialen Verbindungen und Anlässen, z. B. jemand wird nie zu einer Party eingeladen, darf nicht mitspielen, bei einer Gruppenarbeit nicht mitmachen ... Es werden falsche Gerüchte über eine Person verbreitet Es werden Gerüchte über die Eltern, Herkunft u. ä. verbreitet Man lässt jemanden nicht zu Wort kommen Man macht sich über etwas Persönliches lustig (Nase, Frisur, Behinderung, Körperformen, ...) Es werden Andeutungen gemacht Durch ständige Kritik wird Druck ausgeübt Mitschüler/innen werden angepinkelt oder gezwungen, den Urin eines andern zu trinken
Mitschüler werden gehindert, nach Hause zu gehen. Schuhe oder Kleidungsstücke von Mitschülern werden versteckt oder zerstört Die Schulsachen werden beschädigt oder zerstört (z. B. Seiten zusammenleimen, Seiten herausreissen ...) Die Schulsachen u. a. werden mit Kacke beschmiert Kinder, die sich mit dem Mobbing-Opfer solidarisieren werden unter Druck gesetzt Ein Kind und sein Anliegen wird nicht ernst genommen Wenn ein Kind fehlt, zu sagen, dass es schwänze Briefliche Demütigungen mit Worten und Zeichnungen Sexuelle Diffamierungen, Verleumdungen, Anspielungen und Provokationen. Auch sexuelle Übergriffe als Mittel der Demütigung Andere körperliche Übergriffe wie stossen, schlagen, kneifen, pla-gen, treten, Bein stellen, streicheln, tätscheln ... Geheimnisse werden systematisch herumerzählt Andere Kinder werden zu aggressiven Taten gegen das Mobbing-Opfer aufgehetzt Schadenfreudiges Lachen und Auslachen Jemand wird permanent als dumm hingestellt Jemand wird beschimpft und beleidigt Pseudowahrheiten oder Peinlichkeiten verbreiten, in die Klasse tragen Spott Erpressung (von Geld, Schweigen, andere Leistungen wie Znüni bringen...) Bedrohung, Gewaltandrohung (mit und ohne Waffen) Verletzungen vorsätzlich zufügen als Mittel der Demütigung
von LehrerInnen ausgehend Vor Übertritten wird eine folgende Lehrperson negativ beeinflusst ("vor-informiert") Die Lehrperson stellt einen Schüler immer wieder bloss Abschätzige Gesten, abwertende
Blicke Die Lehrperson witzelt über eine Schülerin Die Lehrkraft gibt einen Spitznamen Eine Lehrperson fragt immer dann nach einer Antwort, wenn sie weiss, dass der Schüler keine Antwort geben kann Die Schülerin wird regelmässig übergangen, wenn sie sich selber meldet Es werden Andeutungen zu den Eltern gemacht Demütigungen in Worten und bezüglich verlangten Handlungen Privates wird vor die Klasse gezogen, die Intimsphäre wird verletzt Man lässt jemanden nicht zu Wort kommen Probleme werden ignoriert, weggeredet, als inexistent dargestellt Schuldzuweisung gegenüber dem Mobbing-Opfer Durch ständige Kritik wird Druck ausgeübt Eine Person wird nie gelobt Eine Person kriegt Noten, die nicht der Leistung entsprechen Ein Schüler wird gezwungen, Arbeiten auszuführen, die sein Selbstbewusstsein verletzen, oder die ihn vor der Klasse demütigen Übertriebene Strafen ohne Relation zum sonstigen Strafverhalten der Lehrperson Unangemessenes Drohen mit Konsequenzen Das Lob, das das Kind verdienen würde, wird an andere weitergegeben Verbale Beschimpfungen (z. B. ãDu bist eine halbtote FliegeÒ) Unwahre oder massiv übertriebene Aussagen werden gegenüber den Eltern über das Kind gemacht Unzulässige oder schikanöse Vergleiche anstellen, verbunden mit einer Vorwurfshaltung Hilfe verweigern
Schülerin nicht ernst nehmen Spitznamen geben, auch Spitznamen übernehmen, die die Schüler sich geben Schutz verweigern Schutzzone verweigern Körperliche Übergriffe wie treten, stossen, kneifen, schlagen, berühren, klopfen
Unangenehme Erfahrungen
Ob sich Schüler durch eine Handlung eines anderen 'gekränkt' oder 'verletzt' fühlen, hängt von ihrer Situationsinterpretation, dem Verhältnis zum Angreifer, ihrer Empfindlichkeit u. ä. ab. Dennoch ist zunächst einmal
mit Lehrern
der bekundete Kummer oder Schmerz durch den Angriff zu akzeptieren, unabhängig davon, ob er von einem Mitschüler oder von einem Lehrer ausging, und auch unabhängig von den Motiven der Täter. Selbst wenn die
Quelle: KarazmanMorawetz, I. & Steinert, H. (1995b). Studie
Handlung etwa eines Lehrers eine Reaktion auf einen Angriff, eine Unverschämtheit oder 'Herausforderung' ist, muß die erlebte Verletztheit akzeptiert werden. Sie ist dann Ausdruck dafür, daß es dem Lehrer nicht gelang,
dem
Schüler
verständlich
zu
machen,
daß
er
auf
eine
Normverletzung des Schülers berechtigt mit 'Gewalt' reagierte.
"Gewalterfahrungen
Es handelt sich bei den bekundeten Kränkungen nicht nur um solche, die
im
schnell vergessen werden. Die 'Generationenvergleiche' von Karazman-
Generationenverglei
Morawetz & Steinert (1995b) zeigen es. Die Autoren haben den drei
ch". Bericht 2.:
Altersgruppen
neun
Fragen
gestellt:
Gewalterfahrungen von Jugendlichen durch "Autoritäten" im Generationenverglei ch. Wien:
Tabelle 6: Unangenehme Erfahrungen mit Lehrern in der Grundschule (GS) und in weiterführenden Schulen (WS) nach Altersgruppen und Geschlecht. Alles Ja? Antworten - außer in der letzten Zeile. Quelle: Karazman-Morawetz & Steinert (1995b) männlich
Bundesministerium für Unterricht und Kulturelle Angelegenheiten.
weiblich
Erwac
Erwac
Jugen
hsene
hsene
d
bis 40
bis 60
Jahre
Jahre
G
G
W
S
S
Lehrer
5
4
5
2
beleidi
4
7
3
7
4
5
3
6
6
3
3
S
W S
vom
G S
4
W S
Jugend
G S
W S
Erwac
Erwac
hsene
hsene
bis 40
bis 60
Jahre
Jahre
G S
W S
G S
W S
2
2
4
4
4
2
4
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8
9
7
9
9
4
2
4
3
1
4
2
2
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1
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4
7
3
0
1
2
1
2
2
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1
1
6
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6 2
4 0
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3
2
Lehrer
6
1
2
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0
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2
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2
3
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1
3
verspo ttet, bloßge stellt vom Lehrer
1
geschl
6
5
2 3
3 3
6
6
5
1 0
1
8
agen vom Lehrer ungere cht
5 8
6
6
3
4
2
5
0
6
8
2
3
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2
1
1
1
2
6 3
5
3
5
3
0
6
4
3
1
3
4
3
behan delt Lehrer körperl ich
4
3
zudrin glich vom Lehrer
1
ständi
2
1
1
g nicht
2
4
4
2
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1
1
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1
2
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6
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0
1 9
3
6
1
1
1
1
3
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2
beacht et vom Lehrer Schuld
2
gefühl
9
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8
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gemac ht vom Lehrer
2
2
2
1
schika
8
2
4
1
2
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2
1
1
1
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2
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3
6
8
1 9
1 0
niert alles nein
2 3
4 5
2 7
5 5
2
5
8
7
Ein großer Teil der Befragten erinnert sich an Kränkungen durch Lehrer auch aus der Grundschulzeit, also Kränkungen, die durchschnittlich 10, 22 und 40 Jahre zurückliegen. Mit der Entfernung von der Schulzeit werden die Zahlen kleiner: Die weniger schlimmen Erfahrungen werden wohl vergessen - es gibt aber Erfahrungen mit 'Gewalt', Mobbing oder Schikane durch Lehrer, die nie vergessen werden!1
Die Folgen von Mobbing
Experten
schätzen,
Selbstmordfälle
dass
durch
etwa
20
Mobbing
%
der
ausgelöst
jährlichen werden.
Mobbing in der Schule kann also sehr negative Folgen für Wegen massiver Beleidigung seiner
den weiteren Lebensweg der betroffenen Schüler(innen) haben, nicht nur für die Opfer, sondern auch für die Täter.
das
Häufig kommt es vor, dass die Täter noch unbeliebter in der
Amtsgericht Braunschweig einen 18
Gemeinschaft sind als die Opfer, dass nur die Angst vor
Jahre alten Schüler zu 80 Stunden
ihnen den Ausschluss aus der Gruppe verhindert.
gemeinnütziger
Im überwiegenden Teil der Mobbing-Fälle sprechen Kinder
Lehrer
im
Internet
hat
Arbeit
verurteilt.
Außerdem zog das Gericht den Tat-
und Jugendliche weder mit Eltern noch mit Lehrern über
Computer
Beleidigungen
das Problem. Die Opfer haben Angst als Verräter und Petzer
fanden nicht auf dem Schulhof statt.
dazustehen und dann noch mehr Repressalien ausgesetzt
Sie wurden weltweit verbreitet. Das
zu sein. Die Täter haben Angst vor Bestrafung.
ein.
"Die
hat eine andere Qualität", begründete der
Richter
Der
Angeklagte
"Fachidioten"
das hatte und
betitelt.
Urteil. Lehrer
als
"Arschlöcher"
Als
besonders
schwerwiegend bewertete der Richter die
Beschimpfung
Religionslehrers Perserteppich". rassistischer
als
eines
"muslimischen
"Ein
politischer,
Hintergrund
ist
nicht
ganz von der Hand zu weisen", sagte der
Richter.
Der 18-Jährige ist der einzige von mehreren
verdächtigten
Schülern,
der sich vor Gericht verantworten musste. Er hatte gestanden und sich
Mobbing
kann
Häufigkeit
des
/
Auftretens
ja
auftreten,
abhängig
ist
wobei von
die dem
nur in seltenen Einzelfällen "Mobbing", d. h.: je offener eine Klasse, Lehrer(innen) sowie Schüler(innen) mit dem Thema umgehen, desto geringer ist das Klima für "Mobbing". Da
das
Mobbing
häufig
aus
zwischenmenschlichen
Problemen resultiert, Mobbing deren Konsequenz ist, bildet Mobbing oft den Ausgangspunkt für eine kriminelle Karriere. Dies insbesondere dann, wenn die zwischenmenschlichen Probleme nicht thematisiert und anders gelöst werden können. Deutliche
Warnzeichen
dafür,
das
Kinder
gemobbt
werden, können sein: Die Kinder gehen nicht mehr allein in die Schule (der größte Teil des körperlichen
Schülern
Mobbings spielt sich auf dem Schulweg ab).
konnte die Polizei nichts nachweisen. (dpa)
Klasse
der Klasse. Stimmt das Sozial-Klima in der Klasse, gibt es
Dem mutmaßlichen Drahtzieher und verdächtigen
jeder
Phänomen der sozialen Gewalt und dem Sozial-Klima in
entschuldigt. Er gilt nur als Mitläufer. anderen
in
Die Kinder möchten gar nicht mehr in die
(wst[1]/c't)
Schule.
Quelle:
Häufiges Klagen über Kopfschmerzen.
http://www.heise.de/newsticker/
Die Leistungen lassen rapide nach.
data/wst-16.08.01-004/ (02-06-23)
psychosomatische Symptome zunehmende Isolation verschwindendes Selbstbewusstsein und Absinken des Selbstwertgefühls Studien
haben
gezeigt,
dass
von
den
Langzeitfolgen her Mädchen unter Mobbing in der Schule leiden als Jungen. Für Mädchen ist die ReIntegration
in
die
Gemeinschaft
einfacher,
männliche Mobbing-Opfer finden in der Schule oft keinen sozialen Rückhalt mehr. Sie haben Angst vor körperlichen Übergriffen und leiden unter von Angst
belasteten
oder
fehlenden
sozialen
Kompetenzen im Erwachsenen-Alter. Für die Täter, bei denen sich häufig ein fehlerhaftes Gerechtigkeitsbewusstsein schärft, sind kriminelle Laufbahnen nicht selten, wenn dieses Bewusstsein nicht korrigiert werden kann. In einer schwedischen Untersuchung wurden eine
Vielfalt von psychosomatischen Beschwerden bei Mobbing-Opfern
gefunden,
die
zur
Information
einmal aufgelistet werden sollen: grübelnde Gedanken-Verläufe, wie Gedächtnisstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Niedergeschlagenheiten, Apathie, Initiativlosigkeit, Gereiztheit, Ratlosigkeit, Aggressionen, Gefühle der Unsicherheit, Übersensibilität psychosomatische Symptome wie Alpträume, Bauchschmerzen, Magenschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Kloß im Hals, Weinen, Einsamkeit, Kontaktarmut Erschreckenssymptome, wie Druck auf der Brust, Schweißausbrüche, trockener Mund, Herzklopfen, Atemnot mit Asthma, Blutwallungen Schmerzen des Rückens, des Nackens und der Muskeln posttraumatische Störungen, insbesondere Schlafstörungen
Die Ursachen von Mobbing
Die Ursache des Schulmobbings sind vielfältig. Dem Mobbing (zu mobben) liegen in der Regel Konflikte zugrunde, die unterschiedliche Auslöser haben können: Überforderung,
Unterforderung,
überzogenes
Leistungsverhalten, Identifikationsverluste, gestörtes Klima an der Schule/in der Klasse. In
Schulklassen,
in denen gestörte Lehrer-Schüler-
Beziehungen herrschen, verschlechtert sich bald auch das Verhältnis der Schüler untereinander, sagt Ferdinand Eder,
Dozent
am
Linzer
Institut
für
Pädagogik
und
Psychologie. Ein Lehrer, der Schüler z. B. bloßstellt, gibt sie oft
der
Häme
der
Klassengemeinschaft
preis.
Auch
Leistungsdruck paart sich mit schlechter sozialer Beziehung. Allerdings nutzt es hier wenig, einfach dem schlechten Lehrer Vorwürfe zu machen, der in der Regel in ein komplexes
Schulsystem
eingebunden
ist.
(z.B.
Überforderung des Lehrers durch Personalmangel). Mobbing ist ein Entlastungsventil für Aggressionen, wenn die Entlastung nicht anders ermöglicht oder die Aggressionen nicht verhindert werden können. das Holen von Anerkennung, wenn sie nicht
anders (zu Hause, in der Schule) gegeben werden kann. Missbrauch von Macht (Lehrer und Eltern, Politiker und Sportler können dazu Vorbilder sein) Angst, in der Schule zu versagen für einige wichtig, die ein falsches Gemeinschaftsgefühl ("Alle gegen einen", "Gemeinsam sind wir stark") der Versuch, die eigenen Minderwertigkeitsgefühle an anderen auszulassen. ist wahrscheinlicher, wenn die Täter selbst Mobbingopfer waren. Die familiäre Situation von Kindern kann - wie gezeigt - auch für das Mobbing von der Schule von Bedeutung sein. Ein Beispiel: Die Bekleidung, nicht als Ursache, wohl aber als Auslöser, kann eine wichtige
Rolle
Altersschwelle
spielen.
Die
für
das
Markenbewusstsein ist in den letzten Jahren
merklich
gesunken.
Spätestens ab der 5. oder 6. Klasse müssen
Markennamen
Rucksäcken
auf
oder
Hosen,
Turnschuhen
"stimmen", sonst ist man nicht mehr "angesagt". Ist es stimmig, ist man "cool". Kleidung wird aber zunehmend auch
zum
sozialen
Indikator
für
Gleichrangigkeit und Gleichförmigkeit. Das gleiche Äußere schafft Solidarität und gibt dem Einzelnen das Gefühl von
Stärke.
Wer
nicht
zu
dieser
Gruppe gehört, wer den Ansprüchen nicht genügt, wird zum Außenseiter. Hier schließt sich wieder der Kreis: Da viele Eltern ihren Kindern die in der Regel teueren Kleidungsstücke aus finanziellen kaufen
Gründen
können,
heraus
wird
der
nicht sozi-
ökonomische Familienstatus eventuell schnell zur Mobbing-Grundlage.
Auch "das Fremde" oder "das Andere" gehört zum Ursachen-Komplex für das Mobbing in der Schule. Unterschiede im Vergleich zur Mehrheit der jeweiligen Gruppe spielt eine Rolle: Die andere Nationalität, die andere Kultur, die andere Religion, die andere Sprache oder die andere Bekleidung können
Mobbingverhalten
begünstigen.
Die
Bekleidung spielt eine immer mehr wichtigere
Rolle
und
die
Markenbewußtsein
Altersschwelle ist
in
den
für
letzten
das Jahren
gesunken, daß es sogar schon im Kindergarten beobachtet werden kann, aber spätestens ab der weiterführenden Schule müssen die Markennamen auf
Hosen,
Pullovern
Rucksäcken, und
Turnschuhen,
anderen
Jacken,
Kleidungsstücken
"stimmen", sonst ist man nicht mehr "angesagt" oder "cool". Kleidung wird zunehmend zum sozialen Indikator, zum Erkennungszeichen untereinander. Uniformität des Äußeren unter Gleichgesinnten schafft Solidarität, gibt dem Einzelnen das Gefühl von
Stärke.
Es
bilden
sich
bestimmte
"Gruppenästhetiken", wer diesen nicht genügt, wird schnell zum Außenseiter. Die familiäre Situation, die soziale Situation, die Herkunft,
bestimmte
Verhaltensweisen
oder
Eigenschaften, soziale Indikatoren und ein oft nicht verbalisierter Verhaltenskodex, all das und noch ein größerer Facettenreichtum können es ausmachen, ob ein Schüler(in) auf der Sonnenseite oder auf der Opferseite manövriert.
Lösungen und Ratschläge
So vielfältig wie die Ursachen, die Symptome, die Folgen von Mobbing in der Schule sind, so vielfältig sind die Lösungsansätze. Lösungen finden sich einerseits in der Persönlichkeitsstärkung und der Stärkung in der sozialen Kompetenz von Kindern, innerhalb der Familie, in der Schulklasse, in der Schule selbst, im Schulsystem und in der Gesellschaft. Die ersten Lösungsansätze sollten darin bestehen, dass verschiedene Mythen aufgelöst werden. Belinda Mettauer und Christopher Szaday von der Fachstelle Integrative Schulung im Kanton St. Gallen (CH) haben mit einer Plakataktion
zum
Thema
"Mobbing:
Hinschauen
und
Handeln" sich mit 3 Mythen befasst: 1. An unserer Schule gibt es kein Mobbing. Fälle von
Mobbing,
die
bekannt
werden,
sind
kein
Einzelfall, und die Überzeugung, dass Mobbing unter Schülern(innen)
nicht
vorkommt
ist
falsch.
Untersuchungen in verschiedenen Ländern zeigen, dass ein beträchtlicher Anteil der Schüler(innen) Mobbing
direkt
erleben
oder
Mobbing-Vorfälle
beobachten. 2. Mag sein, dass Mobbing an unserer Schule vorkommt, aber es ist harmlos. Schüler(innen) lösen Mobbing-Situationen selbst. Mobbing ist nicht harmlos. Ständig werden Schulutensilien zerstört, Brillen weggenommen und versteckt, Bedrohungen ausgesprochen
und
sogar
Zimmer
zu
Hause
verwüstet. und/oder
Mobbing-Opfer seelische
erleben
Verletzungen
körperliche und
soziale
Isolation. Kinder in Mobbing-Situationen brauchen Unterstützung
von
Außen,
den
Mobbing-Opfer
können sich meist nicht mehr selbst wehren. 3. Als Lehrer(in) kann ich nichts unternehmen gegen
Mobbing.
Hinschauen
und
präventive
Die
Lösung
Handeln.
heißt
Schulen
jedoch: brauchen
Anti-Mobbing-Strategien
und
wirkungsvolle Lösungen im Umgang mit konkreten Mobbing-Vorfällen. Das gemeinsame Handeln in der ganzen Schule ist von größerer Wirkung als die Einzelaktion
in
den
verschiedenen
Klassen.
Hauptanliegen sollte es allerdings nicht nur sein zu reagieren, sondern auch wirksam der Gewalt in verschiedenen Formen vorzubeugen. Nach Mettauer und Szaday können Opfer folgendes tun: An eine Person wenden, die helfen kann. Viele Opfer schämen sind, dass sie gemobbt werden und leiden still vor sich hin. Klassenkameraden(innen): Schüler(innen) müssen erwachsenen Personen von MobbingGeschehen erzählen und diese Person sollte eine Person ihres Vertrauens sein. Sie sollten so stark sein nicht aufzugeben, bis ihnen jemand zuhört. Lehrer(innen): Sie können Schüler(innen) ermutigen, über Mobbing-Vorfälle zu berichten. Opfer müssen geschützt und unterstützt werden, Täter(innen) sind zur Rede zu stellen und aktiv in die Lösung mit einzubeziehen. Klassenregeln sollten als präventive Maßnahmen gegen Mobbing vereinbart werden. Eltern sollten die Warnsignale von Mobbing kennen. Sie ernstnehmen, z. B. wenn das Kind nicht mehr in die Schule gehen will, sich oft krank fühlt, Alpträume hat oder Schulsachen beschädigt nach Hause bringt. Bei Mobbing-Verdacht sollten sie die Schule informieren und fordern, dass gehandelt wird. Wird nicht gehandelt, sollten sie immer wieder vorstellig werden und sich auch an die nächsthöhere Instanz wenden. Jedoch sollten Eltern nicht direkt mit den Tätern(innen) Kontakt aufnehmen. Schulen und Gemeinden: In der Zusammenarbeit mit Kindern und Eltern sollten Anti-Mobbing-Strategien entwickelt
werden. Schüler(innen) müssen sorgfältiger beaufsichtigt werden und Mobbing-Vorfälle dokumentiert werden. Schulen dürfen nie aufhören, gegen Mobbing zu kämpfen. In vielen Schulen werden zunehmend soziale Kompetenz-Trainings
und
Trainings
zur
Persönlichkeitsentwicklung, Kommunikationstrainings
und
Konfliktbewältigungstrainings durchgeführt. Gelernt wird das Verhalten in Gruppen. Darin enthalten sind Präventiv-Maßnahmen auch gegen Mobbing und Schikane. Es besteht allerdings die Gefahr, dass die eben genannten Trainings - so wichtig sie auch sind - eine Alibifunktion erhalten und die Schulen keine weiteren Maßnahmen für notwendig halten. Es ist zu fordern, dass das soziale und pädagogische Leben innerhalb der Schule von jeglicher Gewalt befreit der Gewalt vorgebeugt, Kommunikation
gelehrt
und
"soziales
Lernen"
fester Bestandteil des Lehrplanes wird. Mittlerweilen bieten zahlreiche Schulen auch AntiAggressionstrainings
an.
Hier
können
Täter
stärker mit ihren Opfern und dem Unrecht, dass sie ihnen zugefügt haben, konfrontiert werden. Das bereits im Strafvollzug bewährte Training wird stärker an Schulen eingesetzt werden, wodurch den Tätern
einerseits
die
Lust
an
Gewalttaten
genommen, andererseits ihr Mitgefühl für die Opfer geweckt werden soll. Gelernt werden soll auch die offene
und
faire
Konfrontation
sowie
eine
konstruktive Art zu streiten. Toleranz wird gelernt und sich auf andere Menschen einzulassen, die vielleicht in das eigene Denkschema passen. Mut zur Veränderung, überwinden von Klischees sind Beweise von Stärke, von emotionaler wie auch sozialer Intelligenz. In
der
Schule
können
die
Themen
des
Klassenklimas, der Gewalt in der Klasse, des Mobbings und des sozialen Lernens Inhalt werden von
Elternabenden
Klassenkonferenzen,
und Projekttagen
Vorträgen, und
als
Themenbehandlung im Fachunterricht. Sind Mobbing-Probleme erkannt, hilft es wenig, Täter zu ermahnen oder Opfer gar aus der Schule zu nehmen. Mobbing muss Thema der Klasse und der Schule werden. Der Konflikt muss ausgetragen werden. Konkreter Hinweis für Schülerinnen und Schüler und deren Eltern:
Moralischen und menschlichen Rückhalt bei Verbündeten in der Klasse oder in anderen Klassen suchen. Jeden Übergriff protokollieren (Mobbing-Tagebuch). Mitschüler oder Lehrer schriftlich auffordern, das unerwünschte Verhalten zu unterlassen. Hilft das nicht, an den Vertrauenslehrer oder die Schulleitung wenden, hat auch das keinen Zweck, die Schulaufsichtsbehörde einschalten. Selbst ggf. professionelle Hilfe suchen (s.u.) Ein wärmeres Schulklima zu schaffen, so endet der zu Beginn genannte "Spiegel"Artikel, hat im Hinblick auf die kommende gesellschaftliche Eiszeit einen besonderen Wert. Schüler(innen)
schlagen
www.kidsmobbing.de/kids
in vor,
Diskussionsmöglichkeiten
in
Schülermitverwaltungssitzungen,
in
Konferenzen, am "Pädagogischen Tag", im Klassenzimmer, Lehrerzimmer
an und
Elternabenden, an
Projekttagen
im zu
bieten. In Mobbingfällen sollte überprüft werden, was wirklich passiert ist, ob vorher bereits ähnliche Situationen gab, ob es jemand mit der gleichen Erfahrung gab. Und es sollen gemeinsame Aktionen und Maßnahmen gegen Mobbing an der Schule überlegt
werden.
Schulvereinbarungen
bieten sich an sowie Veranstaltungen, bei denen dieses Problem besprochen werden kann. Die "Kids": "Die meisten Menschen haben
ein
Gerechtigkeitsgefühl,
ausgeprägtes an
das
man
appellieren kann, denn es gilt für alle. Man sollte sein Gegenüber so behandeln, wie man selbst gern behandelt werden möchte. Wenn du aber nicht mehr weiter weißt, dann ruf - uns an, denn wir sind für dich da." Warnhinweis: Unter Umständen kann für manche Kinder mit Tendenz zum Grübeln
eine
zu
intensive
Auseinandersetzung
schriftliche
in
Form
Mobbing-Tagebuchs Mobbingsituationen Belastungen
zu
führen,
lernpsychologisch
eines
mit
um
den psychischen
da
es
sich
eine
Form
der
Verstärkung handelt. Nach Möglichkeit also nur knappe aktuelle Aufzeichnungen führen und nicht in der Belastung "schwelgen". SchülerInnen können auch ihre Eltern das Tagebuch führen lassen! War das Burn-out-Syndrom in der ersten Hälfte der 90iger
Mobbing als
Jahre ein medialer Renner und ein Hinweis auf die psychische
Bedrohungsbild bei
Befindlichkeit von Lehrern, so taucht nunmehr der Begriff
Lehrern
Mobbing immer häufiger auf. Der wesentliche Unterschied: War Burn-out ein allgemeines Symptom ohne personifizierbare Quellen:
Ursache, ist Mobbing die konkrete Diskriminierung Einzelner
Rudolph, Herbert (o.J.).
durch Einzelne. Mobbing ist eine Erniedrigung, die sich im
Mobbing als Bedrohungsbild.
Schulwesen noch mit dem Gefühl der besonderen Hilflosigkeit
WWW: http://lehrer.freepage.de/
paart. Im angestammten Beruf gibt es praktisch keinen
cgi-bin/feets/freepage_ext/
anderen Arbeitgeber als den Staat. Ausweichen ist nicht
41030x030A/rewrite/foel/
möglich. Das streng hierarchisch aufgebaute System mit
Fm991/mobbing.htm (02-11-29) Lauper, Esther (2001). Mobbing im Bildungsbereich (2001). WWW: http://www.neueslernen.ch/ (0303-01) Brück, Horst (1986). Die Angst des Lehrers vor seinem Schüler. Rheinbeck bei Hamburg: Rowohlt. Weidemann, Bernd (1983). Lehrerangst. Ein Versuch, Emotionen aus der Tätigkeit zu begreifen.München: Ehrenwirth. Das
Burn-out-Syndrom
bezeichnet
einen
vollständigen
und für die Betroffenen zunächst unerklärlichen Motivationsverlust. Dieses
"Ausbrennen"
geschieht
verfilzten
parteipolitischen und
werdenden
begünstigt
"Kuchen"
der
Seilschaften,
Aufstiegsmöglichkeiten
Kampf die
um
wenig
einen
kleiner
Ellbogenmentalität.
Mitzuerleben, wie Schulleiter ehrfurchtsvoll das Wort Inspektor aussprechen, läßt den Grad der Autoritätsgläubigkeit erahnen. Und in welchem Lehrerkollegium gibt es nicht auch die Schwachen, vorauseilend Gehorsamen, die aus Angst, selbst zum
Opfer
zu
werden,
andere
zum
Opfer
machen.
Siehe dazu auch Schülerängste - Lehrerängste und Ratschläge für gemobbte LehrerInnen Esther Lauper (2001) liefert eine Liste der Erscheinungformen des Lehrermobbings:
SchülerInnen und Eltern Die Lehrperson wird systematisch lächerlich gemacht Man macht sich über die Lehrperson lustig Die Lehrperson wird angepöbelt oder beschimpft
nicht schlagartig, sondern geht
Man lässt die Lehrperson nicht ausreden
schleichend
Es werden Gerüchte und unwahre Aussagen über
voran.
Zentrale
Faktoren bei der Entstehung von
die Lehrperson verbreitet
Burn-out
sind
Der Lehrperson wird ein regelwidriges Verhalten
Ehrgeiz
verfolgte
oft
mit
großem
Ziele
und
Bedürfnisse, die nicht oder nur mit
großen
Opfern
erreicht
werden können. Daraus können dann bei Nichterreichen der Ziele Verzweiflungsgefühle und bei
unterstellt Sexuelle Provokationen gegenüber der Lehrperson Sexuelle Belästigung der Lehrperson Der Lehrperson werden unberechtigterweise sexuelle Übergriffe unterstellt Das Alter oder das Geschlecht der Lehrperson
Erreichen
wird als Grund angeführt, dass sie am falschen
Erschöpfungszustände
Ort sei
resultieren. Dies geht meist mit
Eltern solidarisieren sich mit den Schüler/innen
einem
und mobben gemeinsam
Rückzug
gewohnten einher.
Das
aus
sozialen
dem Umfeld
Endstadium
des
Burnout - "Meltdown" - ist durch chronische
Hilflosigkeitsgefühle
und Suizidgedanken geprägt.
Die Kompetenz der Lehrperson wird ohne echten Grund in Frage gestellt Die Lehrperson wird diffamiert Arbeitsmittel der Lehrperson werden versteckt oder zerstört Die Schuleinrichtungen werden beschädigt oder zerstört Die Lehrperson wird am Unterrichten gehindert Das Fahrzeug der Lehrperson wird beschädigt Die Lehrperson wird in ihrer Integrität verletzt Über die Lehrperson werden private Dinge (z. B. Ausrichtung ihrer Sexualität ...) herumerzählt, mit dem Ziel, die Person in Frage zu stellen Der Lehrperson wird unbegründet Unfairness oder Unkorrektheit unterstellt (Verleumdung) Die Lehrperson wird beschuldigt, zuviel zu verdienen Die Lehrperson wird in der Freizeit geplagt, z. B. anonyme Anrufe, falsche Bestellungen von Ware, u. a. Schikanen Der Lehrperson werden unüblich viele und harte Streiche gespielt Das Schulmaterial wird beschädigt oder zerstört Manipuationen an technischen Geräten mit dem Ziel, den Unterricht zu beeinträchtigen (z. B. Computer) Private Effekte der Lehrkraft werden beschädigt, versteckt, zerstört ... Die Lehrperson wird unter Druck gesetzt und bedroht Das Privatleben der Lehrperson wird ausspioniert und herumerzählt Die Lehrperson wird bei der Schulbehörde verleumdet Es wird eine Schlammschlacht (z. B. Presse) gegen die Lehrperson inszeniert Die Eltern organisieren eine Hetzjagd Der Lehrperson wird das Äusserungsrecht entzogen Die Lehrperson wird nicht gegrüsst Die Lehrperson wird offen (Schulraum, Schulareal, irgendwo) verspottet Grimassen hinter dem Rücken der Lehrperson, Verulkungen Anweisungen der Lehrperson systematisch werden ignoriert
LehrerkollegInnen Jemand wird von Informationen
ausgeschlossen Jemand wird an Veranstaltungen systematisch nicht eingeladen Jemand darf an Aktionen (Projektwochen u. a.) nicht teilnehmen Jemand wird vor Schülern blossgestellt Über jemand wird vor Schülern schlecht geredet Es werden Bedenken über die Schulführung verbreitet Kollegen beschweren sich ohne wirklichen Grund bei den Behörden über eine Lehrkraft Kollegen äussern sich gegenüber Eltern über die betreffende Lehr-kraft Gerüchte und Lügen machen die Runden Das Privatleben einer Person wird ausgebreitet Das Privatleben einer Person wird als Aspekt der Schulführung beigezogen Persönliche oder schulische Effekte der Lehrperson werden beschädigt, verstellt, versteckt, zerstört ... Diese Person kriegt immer den schlechtesten Stundenplan Diese Person kriegt immer die schlechtesten Räume zugewiesen Die Person wird gehänselt, verspottet ... Es werden dauernd Witze über jemanden erzählt Es werden Gerüchte über diese Lehrkraft verbreitet Der Lehrkraft werden unbegründete Übergriffe unterstellt Man lässt die Person nicht zu Wort kommen oder hört einfach nicht hin, übergeht ihre Voten Die Person wird von positiven Zuwendungen (Lob, Znüni u. a.) ausgeschlossen Schulmaterial oder Geräte der Lehrkraft werden beschädigt, vernichtet, manipuliert ... Man schafft Bedingungen, in denen die Lehrkraft ihre Stärken nicht zeigen kann Abwertende Blicke und Gesten Die Person wird vom Austausch von Unterrichtsmaterialien ausgeschlossen Niemand arbeitet mit der Lehrperson zusammen Die Lehrperson wird isoliert
Suche
Gewalt in der Schule Quelle: Krumm, Volker, LambergerBaumann, Birgit & Haider, Günter (1997). GEWALT IN DER SCHULE
In der umfangreichen Literatur über Gewalt in der Familie tauchen
fast
ausschließlich
die
Eltern
und
erwachsenen
Verwandten als Gewalttäter gegenüber Kindern auf und man hält
es
für
selbstverständlich,
daß
die
"Starken"
die
"Schwachen" mißhandeln, daß kaum untersucht wird, in welchem Ausmaß Kinder und Jugendliche gegen die Eltern
- AUCH VON LEHRERN.
"gewalttägig" sind. In der Schule ist es genau umgekehrt: In
WWW: http://www.sbg.ac.at/erz/
den Veröffentlichungen über 'Gewalt in der Schule' wird in der
Salzburger_Beitraege/krumm1.ht
Hauptsache untersucht, welche Gewalttaten von Schülern
m (98-06-26)
ausgehen (Krumm & Lamberger-Baumann, 1996). Ist diese Beschränkung auf Schülergewalt gerechtfertigt? Geht man
In den empirischen Arbeiten über
davon aus, daß Gewalt in der Regel von 'Mächtigen' gegenüber
'Gewalt in der Schule' wird fast
'Ohnmächtigen' ausgeübt wird, dann ist die Beschränkung auf
ausnahmslos nur über Gewalt von Schülern geforscht. Im Rahmen von TIMSS (Third International Mathematic and Science Study) wurden rund 10.000 Schüler der Klassenstufen 7/8 und der Abschlußklassen 10/11/12 der
Schüler als Täter überraschend: In der Schule können alle dort Agierenden Gewalt anwenden - aber doch eher die Lehrer gegen die Schüler, die Schulleitung gegen Lehrer, Lehrer und Schulleiter gegen Eltern. In der qualitativen Literatur wurden in 74% aller Fälle Schüler als
Täter
genannt,
Lehrer
lediglich
in
23%
(Krumm
&
weiterführenden Schulen befragt,
Lamberger-Baumann, 1996). Demgegenüber tauchen Lehrer
in welchem Ausmaß sie Opfer von
relativ
häufiger
als
Opfer
auf
(35%)
-
als
Opfer
von
Gewalt durch Schüler und durch
Schülergewalt. Wenn von Schülern als 'Opfer' geschrieben wird
Lehrer waren. Die
(68%), handelt es sich fast immer um Opfer von gewalttätigen
Prävalenzuntersuchung zeigte: 'Gewalt' ('Mobbing') von Lehrern gegen Schüler ist ebenso häufig verbreitet wie 'Gewalt' von Schülern gegen Schüler.
Schülern. In den empirischen Untersuchungen der Jahre 1990-1996 ist die Verteilung der Täter noch einseitiger (Krumm, 1997). Fast alle Arbeiten, die mit ihrem Titel angeben, über 'Gewalt in der Schule'
zu
schreiben,
untersuchen
nur
Gewalt,
die
von
Schülern ausgeht. Etwa die Hälfte berücksichtigt auch Lehrer als Opfer. Nur eine Untersuchung zieht auch Lehrer als Täter in Betracht - allerdings nur am Rande. Von 28 Items beziehen sich 25 auf Schüler als Täter, lediglich drei auf Lehrer. Rund ein Drittel der Schüler berichtet, im vergangenen Monat eine oder mehrere Kränkungen erlebt bzw. beobachtet zu haben. Von den Siebent- und Achtkläßlern schreiben 23%, sie seien "dreimal oder mehrmals im Monat" vom Lehrer unfair behandelt worden, von den älteren Schülern berichten das 11%.17 Die erfahrenen oder erlebten Kränkungen durch Schüler sind seltener. Die
"Beobachter"
scheinen
die
Vorfälle
anders
zu
interpretieren: 29% der Elftkläßler, aber "nur" 21% der Siebent- und Achtkläßler haben beobachtet, daß Lehrer Schüler "dreimal oder mehr" (in vier Wochen) unfair behandelt oder gekränkt haben. Geht man davon aus, daß Lehrerangriffe auf einzelne Schüler in der Regel vor allen anderen Schülern einer Klasse erfolgen, dann sind das relativ weniger beobachtete als selbst erfahrene Lehrerattacken. Krumm befragte auch 3000 Studierende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, von denen 362 erwähnten, dass sie während ihrer Schulzeit von Lehrern als „dumm“ oder
„unfähig“ bezeichnet wurden. Bei 37 Prozent von ihnen kam das nur einmal vor, bei 63 Prozent wiederholt. Von diesen gaben wiederum 89 Prozent an, dass die verbalen Angriffe mindestens
sechs
Monate
andauerten.
7,7
Prozent
der
Befragten waren demnach Mobbingopfer. Rechnet man diese Schätzung
hoch,
dann
sind
etwa
900
000
Schüler
im
deutschsprachigen Raum von Lehrermobbing betroffen.
Mobbing im Schulbus Quelle: http://www.teachersnews.net vom 8.7.2003 (03-08-31)
Für viele SchülerInnen beginnt und endet der Schultag mit der täglichen
Busfahrt,
denn
hier
treffen
sie
auf
die
MitschülerInnen, vergleichen noch schnell die Lösung der Hausaufgaben,
auch
kleinere
Neckerein
oder
Rauferein
kommen vor. Für manche wird die tägliche Fahrt jedoch zum Horrortrip und die Hänseleien der anderen zur Seelenqual. "Das
so
genannte
Schulbus-Phänomen
beschreibt
ein
Störungsbild bei Kindern, die im Schulbus dominanten meist körperlich und verbal aggressiven Schülern ausgesetzt sind", erläutert
Prof.
Dr.
Günther
Scholz
(Friedrich-Schiller-
Universität Jena). In einem Projekt wurden mit einem Fragebogen Schüler, Eltern und Busfahrer zur Situation in den Thüringer Schulbussen befragt. 8 - 10% der Kinder leiden unter dem SchulbusPhänomen, einer speziellen Art von Schulangst. "Die Störungen treten meist beim Wechsel von der 4. in die 5. Klassenstufe auf - also zu dem Zeitpunkt, an dem die Kinder von der Grundschule
in
eine
zentrale
Regelschule
oder
auf
ein
Gymnasium wechseln und erstmals den Schulbus benutzen", sagt er. "Bei Einzelkindern tritt die Störung häufiger auf." Auch die Länge der Fahrzeiten beeinflusse die Angstausprägung. Im Rahmen des Projektes erarbeiteten die Wissenschaftler gemeinsam mit den Kindern Vorschläge, was man an der Inneneinrichtung der Schulbusse ändern könnte, damit sie sich wohl darin fühlen. "Denn wenn das Umfeld stimmt, wird auch der Angst der Betroffenen vorgebeugt. Die jüngeren Schüler möchten
möglichst
weit
'respektheischenden'
vorne
Busfahrer
in
sein".
der
Nähe
Daher
gab
der es
Vorschläge, die Anzahl der Sitze im vorderen Bereich zu verringern. Auf Bänken könnten mehr Kinder Platz finden. Auch Stehplätze mit der Möglichkeit zum Anlehnen wären eine Alternative zu den Zweiersitzen. Die Wunschliste der Schüler reichte von "fröhlicheren Farben", über besser erreichbare Signalknöpfe, bis hin zu extra Behältern für die Taschen, damit sie während der Fahrt nicht weggenommen werden können. Ein Thüringer Omnibusbetrieb hat mit den Wünschen der Schüler auseinandergesetzt und seinen Fuhrpark um zwei Busse ergänzt, bei deren Bau die Wünsche der Schüler berücksichtigt wurden.
Sexuelle Belästigung in der Schule - was tun?
Sexuelle Belästigung ist daran zu erkennen, dass Sie sich persönlich
sexuell
belästigt
fühlen.
Das
ist
Ihre
eigene
Empfindung die keinen äußeren Maßstab benötigt. Beispiele können
sexistische
Bemerkungen
("Männer
oder
Frauen
(passendes
streichen)
sind
zu
eh
blöd
für
Biologie"),
zweideutige Anspielungen oder körperliche Annäherungen sein. Kein Mensch hat das Recht Sie ohne Ihr Einverständnis zu berühren (Notfälle ausgenommen).
Wie soll man sich wehren? Die
folgenden
Schritte
der
Reaktion
sind
in
der
hier
genannten Reihenfolge zu empfehlen, um eine Eskalation der Situation zu verhindern, die selten im Sinne auch des Opfers ist: Sprechen Sie die entsprechende Person (möglichst unter Zeugen) an und sagen Sie ihr, z. B. "Könnten Sie [das und das] bitte lassen, das ist mir unangenehm". Diese "IchBotschaften" zeigen erfahrungsgemäß gute Wirkung. Wenn Ihnen die diese Form der direkten Ansprache zu direkt ist, könnten Sie auch etwas abgeschwächter in der entsprechenden Situation sagen: "Also das ist ja jetzt schon (bald?) sexuelle Belästigung". Werden
Sie
konkret
angefasst,
schaffen
Sie
sich
eine
Öffentlichkeit und sagen Sie LAUT und DEUTLICH und FÜR ALLE HÖRBAR "Könnten Sie bitte Ihre Finger von mir lassen?" Das Wichtige ist die Lautstärke. Die Täterin oder der Täter werden erschrocken aufhören. Funktioniert z. B. im Bus. Wenden Sie sich an eine Person Ihres Vertrauens um Hilfe: Mitschüler(innen), Klassenlehrer(in), Vertrauenslehrer(in) oder Frauenbeauftragte.
Insbesondere
wenn
die
sexuelle
Belästigung von Lehrerinnen oder Lehrern ausgeht kann ein Gespräch unter Kollegen helfen. Offizielle Beschwerde (möglichst noch schriftlich) beim der Schulleiterin oder dem Schulleiter. Die sind dann verpflichtet der
Sache
nachzugehen
und
entsprechende
Schritte
einzuleiten. Wenn jetzt nichts passiert, Oberschulamt und Polizei einschalten.
Informationen, Kontakte,
Informationen und Hilfen über alle Schulpsychologischen
Literatur
Beratungsstellen (Adressen über die Schule, Telefonbuch, Jugendamt,
Beratungsstellen
für
Eltern-Kinder-Jugendliche)
und alle anderen Beratungsstellen im Jugendamt und der Städte und Kirchen für Eltern und Kinder. Sog. Mobbingtelefone können Schülern(innen) und Eltern helfen, schneller Rat und Hilfe zu erhalten. Der mehrheitliche Teil der betroffenen Kinder möchte keine Erwachsenen zu Rate ziehen,
so
dass
das
Mobbingtelefon
Tätern
und
Opfern
objektive und anonyme Beratungshilfe anbieten kann. In schwerwiegenden Fällen können von dort auch weiterführende Kontakte vermittelt werden. Zahlreiche gute Seiten zum Thema gibt es im Internet, wenn in die Suchmaschine "Mobbing" und als Eingrenzung "Schule" eingegeben wird. Eine sehr informative Quelle, aus der sich teilweise
auch
dieser
Artikel
bedient,
war:
http://www.infoquelle.de/jobkarriere/mobbing/schulmobbing, die nicht mehr aktiv ist. Literatur Karl E. Dambach: Mobbing in der Schulklasse: ReinhardtTaschenbuch. Horst Kasper: Mobbing in der Schule. Probleme annehmen Konflikte
lösen.
Beltz-Taschenbuch
1998.
Dan Olweus: Gewalt in der Schule - Was Lehrer und Eltern wissen sollten und tun können. Huber-Verlag: Bern 1996. Cornelia
Nitsch
u.
Cornelia
von
Schelling:
Schule
ohne
Bauchweh - Was Eltern, Schüler und Lehrer wissen sollten über Hausaufgaben,
Zensuren,
Prüfungsangst,
Leistungsdruck.
Mosaik-Verlag
1997.
Krumm, V. & Lamberger-Baumann, B. (1996). Was über Gewalt in der Schule geschrieben wird. In K. E. Witruk & G. Friedrich (Hrsg.), Pädagogische Psychologie im Streit um ein neues
Selbstverständnis
(S.
570-576).
Landau:
Verlag
Empirische Pädagogik.
Mobbing in Kinder- und Jugendheimen
Kinder
und
Jugendliche
in
Heimen
sind
daher
oft
"SpezialistInnen" im Mobben, denn sie wurden damit gross sie waren Opfer und werden oft auch TäterInnen. Zuvor waren sie
Quelle: Gremmelsbacher, Beate (2001). WWW: http://www.mobbinginfo.ch/ html/sozial+14.html (06-01-02)
innerhalb
der
Familie,
des
Freundes-
und
Bekannntenkreises, und in der Schule Mobbing ausgesetzt und haben gelernt, selber zu mobben. Das Typische bei Mobbing-Situationen im Heim sind nach Beate Gremmelsbacher (2001) BetreuerInnen und PädagogInnen arbeiten mit Kindern und Jugendlichen zusammen, die meist wenig soziale Fähigkeiten (Kompetenzen, Ressourcen) besitzen. Die BetreuerInnen brauchen ein hohes Mass an sozialen Kompetenzen, um diese Arbeit zu verrichten. Schwächen werden von Kindern und Jugendlichen schnell erkannt und "ausgenutzt". PädagogInnen werden nicht selten für das Fehlverhalten ihrer KlientInnen verantwortlich gemacht. ("Wenn Du Dich so kleidest, musst Du Dich nicht wundern, wenn der Jugendliche dich "anbaggert". Du weißt doch, dass er Dich für unwiderstehlich hält.") Persönlicher Einsatz wird gerade bei PädagogInnen, die mit männlichen Klienten zusammen arbeiten, als sexuelles/emotionales Interesse ausgelegt. ("Mich wundert nicht, dass sie so gut mit dem Jugendlichen auskommt, ich will nicht wissen, was die zwei machen, wenn sie mit ihm weg geht."). Gute Beziehungen zu den Klienten und Klientinnen schafft Konkurrenz im Team, weil in
der Arbeit jede/r gerne persönlich durchs Klientel akzeptiert werden möchte. Dieses Abhängigkeitsverhältnis schafft Raum für Mobbing-Handlungen. Personell schwach besetzte Dienstzeiten (Nachtdienste, Wochenenddienste usw. liefern die Pädagogin oder den Pädagogen in Krisenzeiten dem Klientel aus. ("Heute hat Herr M. Nachtdienst, jetzt können wir’s ihm zeigen.") "Auffälliges Verhalten" (auch mobben) wird damit "belohnt", dass der Klient oder die Klientin mehr Zuwendung (auch im Sinne von Sanktionen, Reaktionen, Interventionen) erfährt. Sehr oft wird auch dem/der Täter/-in Raum gegeben, um sein/ihr Verhalten ausführlich zu erklären, auszubreiten, darzulegen zu rechtfertigen und zu begründen. Gerade männliche Kinder und Jugendliche reagieren stark auf den optischen Eindruck ihrer BetreuerInnen. ("Was ist denn das für eine, die ist ja viel zu fett.") und lassen sich zu abwertenden Bemerkungen hinreissen. SozialpädagogInnen arbeiten oft innerhalb eines Klimas der destruktiven Konfliktverarbeitung, welches Mobbing leicht zur Normalität werden lässt. Durch Widerstand gegen diese "Unkultur" setzt man sich dadurch erst recht ins Schussfeld von mobbenden Team-Mitgliedern. Und Anpassung an diese "Unkultur" zu signalisieren, heisst das Spiel mitzuspielen – man wird selbst zum Mobbing-Täter/zur Mobbing-Täterin. Die Auseinandersetzung mit Kindern und Jugendlichen, deren
Selbstbild
und
Selbstwert
durch
negative
Erfahrungen geprägt ist, setzt bei den BetreuerInnen im
Team
also
ein
hohes
Maß
an
persönlicher
Standfestigkeit voraus. Aus Angst, als VersagerIn im Umgang mit Kindern und Jugendlichen entdeckt zu werden, verschweigen viele ihre Mobbing-Erfahrungen, die sie seitens der Jugendlichen erleben. Teams, bei denen
es
nicht
üblich
ist,
solche
Erfahrungen
preiszugeben, unterstützen ihre KlientInnen in deren Mobbingaktionen. Das Opfer steht alleine da, weil ein Kollege oder eine Kollegin, die auf Mobbing-Aktionen reagierte,
selbst
zum
Opfer
für
die
Kinder
und
Jugendlichen würde.
Hauptquelle:
Fliegel,
Steffen
(2000).
Mobbing
in
der
Schule.
WWW: http://www.wdr.de/radio/wdr2/westzeit/psychologie001108.ht ml (01-04-07)
Die Erlaubnis des Autors liegt vor. Zum Autor