Mittwoch, 7. November 12

Mittwoch, 7. November 12 M MORPHISTO Evolutionsforschung und Anwendung GmbH Die Frankfurter Evolutionstheorie Evolution organismischer Konstruktion...
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Mittwoch, 7. November 12

M MORPHISTO Evolutionsforschung und Anwendung GmbH

Die Frankfurter Evolutionstheorie Evolution organismischer Konstruktionen

PD Dr. Michael Gudo Morphisto Evolutionsforschung und Anwendung GmbH Weismüllerstr. 45 60314 Frankfurt am Main e-mail: [email protected] Mittwoch, 7. November 12

QuoDie Vadis Darwin(ismus)? Evolution

ist todt!* M MORPHISTO

Evolutionsforschung und Anwendung GmbH

*gem. Wilhelm Liebknecht Die Revolution ist todt. Es lebe die Revolution! Zum 18. März 1898 Mittwoch, 7. November 12

Emma Darwin, geb. Wedgwood Mittwoch, 7. November 12

http://meile.memmingen.de/uploads/pics/Darwin_EntstehungDerArten.jpg Mittwoch, 7. November 12

Prof. Ichthyosaurus, Karikatur von Henry de la Beche Mittwoch, 7. November 12

Worum geht es in der Evolutionsforschung?

Mittwoch, 7. November 12

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Quartär

Ma 0,01

Holozän Pleistozän

2

Erdneuzeit (Känozoikum)

5 Ma

Miozän

39

Robiacium

23

Tertiär

Headonium

Oligozän

44

Eozän

Urpferdchen

Moderne Fledermäuse

Geiseltalium

34

Messel

49

Grauvium

51

Spanacium

Zeitalter der Säugetiere

erste Menschen

Pliozän

54

Paläozän

Entfaltung der Säugetiere

65 Aussterben der Saurier Blüte der Saurier

Jura

erste Vögel erste Säugetiere

Trias 230

Erdaltertum (Paläozoikum)

Perm

erste Reptilien

Karbon erste Amphibien

Devon Silur

erste Fische

Ordovizium Kambrium

ErdUrzeit

570

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Prä-Kambrium

Kambrische Explosion

Zeitalter der Saurier

Erdmittelalter (Mesozoikum)

Kreide

Evolution und Evolutionstheorie

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Begriffsbestimmung • Evolution (= Wandel/Veränderung) wird sehr unterschiedlich verwendet: •

Lebens- / Erdwissenschaften



Wirtschaftswissenschaften



Sprachwissenschaften

ist ein Naturphänomen, ebenso wie „Schwerkraft“, „Licht“, „Kontinentalverschiebung“

• Evolutionstheorie ist eine spezielle wissenschaftliche Betrachtungsweise des Wandels

© J. E. N. Veron

J. E. N. Veron: Reticulate Evolution

liefert einen Zugang zum Evolutionsverlauf und den Evolutionsmechanismen

• Evolutionsgeschichte Abfolge zeitlich aufeinanderfolgender Situationen, die durch „Beobachtung“ oder „Beschreibung“ zugänglich gemacht werden Mittwoch, 7. November 12

Rekonstruktion von Abläufen

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Spielfilm

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Rekonstruktion der Handlung Mittwoch, 7. November 12

Evolutionstheorien in den Lebenswissenschaften Evolutionstheorien: • Antike Thales von Milet, Anaximander, Aristoteles

• 19. Jahrhundert Robert Chambers: Vestiges of Creation Jean Baptiste Lamarck: Bedürfnisse der Organismen Alfred Russel Wallace: Natürliche Selektion Charles Darwin: Züchtungspraxis

• 20. Jahrhundert August Weismann: Keimbahntheorie Ernst Mayr: Artbildung, Synthetische Theorie Gerhard Vollmer: Systemtheorie der Evolution Rupert Riedl: Evolutionäre Erkenntnistheorie Stephen Jay Gould: Kambrische Explosion / Punktualismus Wolfgang F. Gutmann: Frankfurter Evolutionstheorie Mittwoch, 7. November 12

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Fragestellungen der Evolutionsforschung „Mikro-Evolution“ • hier insbesondere Fragen zu Phänotypische Variationen Populationsdynamik biogeographische Ausbreitungen Genetische Mutationen

ARTEN-Wandel

„Makro-Evolution“ • hier insbesondere Fragen zu Entstehung von neuen Strukturen Bauplanwandel, Entstehung neuer „Baupläne“ •

z.B. Evolution vom „Dinosaurier zum Vogel“

BAUPLAN-EVOLUTION Mittwoch, 7. November 12

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Revolution der Evolutionsforschung Die Frankfurter Evolutions-Theorie … •

führt den Organismus als Arbeitsgegenstand wieder in die Biologie ein



stellt den „Organismus“ und nicht die „Gene“ in den Vordergrund



sieht Evolution als notwendige Folge der Energiewandlung

Evolution ist eine thermodynamische Notwendigkeit Mittwoch, 7. November 12

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Frankfurter Evolutionstheorie Evolution ohne Anpassung:

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Organismen sind autonome hydraulische, energiewandelnde Konstruktionen. Evolution verläuft nach Maßgabe interner Konstruktionsbedingungen Evolution verläuft im Sinne von Ökonomisierung und Effizienzsteigerung. Organismen erschließen und gestalten ihre Lebensbereiche selbst. Organismen sind nicht Objekte, sondern Subjekte der Evolution. Mittwoch, 7. November 12

SUBMIKROSKOPISCHE 3TRUKTUR

MORPHOLOGISCHE /RGANISATION

0ROPULSOR

Frankfurter Evolutionstheorie Evolution ohne Anpassung:

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Evolutionsforschung rekonstruiert den naturgesetzlich bestimmten Wandel der Organismen

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Historische Hintergründe

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Senckenbergische Tradition • Konstruktions- und Funktionsbetrachtungen von Organismen Rudolf Richter (Direktor: 1934-1948) Wilhelm Schäfer (Direktor: 1961 - 1978) Wolfgang F. Gutmann (SAP: 1964 - 1997)

• Senckenbergische Arbeitsgruppe Phylogenetik (SAP) Wolfgang F. Gutmann * 1935 † 1997 Klaus Bonik * 1952 Jens Lorenz Franzen * 1936 Manfred Grasshoff * 1936 Dieter Mollenhauer * 1936 Dieter Stefan Peters * 1932 Mittwoch, 7. November 12

Wolfgang F. Gutmann

Senckenbergische Arbeitsgruppe Phylogenetik 1992 /2001

1992 / 1995

1981

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Fortführung der Arbeiten in der MORPHISTO GmbH Forschungsfelder der Morphisto GmbH • Histologie / Immunhistochemie • Morphologie / Anatomie • Evolutionsbiologie / Evolutionstheorie • Wissenschaftstheorie

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Organismen als Konstruktionen Energiewandlung, Hydraulik und Körperkonstruktionen und Materialtechnik

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Ansatz der Frankfurter Evolutionstheorie

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Lebewesen werden in “biologisch-technischer Weise” betrachtet

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© http://www.histoatlas.de

1. Schritt: Histologische Untersuchung

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2. Schritt: Überlegungen zur Funktionierensweise

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Bewegungsoptionen

hydrostatischer Druck

Zusammenspiel der anatomischen und histologischen Strukturen Mittwoch, 7. November 12

Gastralhydraulik presst den Pharynx lateral zusammen

Öffnung des Pharynx durch Kontraktion der lateralen Mesenterien

3. Schritt: Modell für den Bauplan eines Anthozoen-Polypen

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Zentralraum-Hydroskelett-Konstruktion • Gastralhydraulik / Schlundrohr • Mesenterien / Tentakel • Substratkontakt / Kalksockel

3CHLUNDROHR 0HARYNX -ESENTERIEN 0OLYP

3EPTEN

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+ALKSOCKEL

Histologie: Materialkunde der Organismen

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HISTOLOGIE ist eine „Materialkunde“ der Organismen. Die Körpergewebe können identifiziert und mechanische Eigenschaften bestimmt werden © http://www.histoatlas.de Mittwoch, 7. November 12

Baumaterialien der Tiere: Materialeigenschaften

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Bindegewebe: • Bindegewebe formt und strukturiert den Organismus • Fibroblasten produzieren das Bindegewebe Körperwand einer Aktinie

Eigenschaft: zugfest Fibroblasten

Körperwand einer Aktinie

Mesogloea

Außenepithel AZAN-Färbung Mittwoch, 7. November 12

Außenepithel Kollagenfasern

AZAN-Färbung

Baumaterialien der Tiere: Materialeigenschaften

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Bewegungsapparat / Skelett-Muskel-System • Knorpel, Sehnen

Wirbelsäule eines Stichlings

• Muskulatur

Eigenschaft: zugfest, druckfest und kontraktil

flüssigkeitsgefüllte Zellen

Myoseptum und Myomere, Stichling

Zwischenwirbelscheibe Myoseptum Fibroblasten

Längsmuskulatur

Blutgefäß Myomer AZAN-Färbung Mittwoch, 7. November 12

AZAN-Färbung

Histologie der Tiere: Materialeigenschaften

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Bewegungsapparate mit Skelettelementen • Muskelstränge, Kollagen / MCT (mutable connective tissue) • Skelettelemente

Eigenschaft: mutable Eigenschaften, Versteifung Skelettelemente und Muskeln im Arm eines Seesterns

Muskelfasern

Wirbelsäule eines Stichlings

Körperwand einer Seegurke

mutables Bindegewebe

Längsmuskel

Skelettelement

subepitheliales Bindegewebe Mittwoch, 7. November 12

AZAN-Färbung MOVAT Pentachromfärbung

Histologie der Tiere: Materialeigenschaften

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Bewegungsapparat • Muskelgitter mit Eigenhydraulik (”muscular hydrostat”)

Gorilla-Zunge

Eigenschaft: aktiv verformbar, flexibel, fest

Muskelfasern

Kollagenfasern

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CROSSMON-Färbung

Anatomie und Konstruktions-Morphologie

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Zusammenhang von Form & Funktion • Anatomie beschreibt das Zusammenspiel einzelner Strukturen im Gesamtgefüge des Organismus Lage, Ursprung und Verlauf Aufgabe (”Funktion”) von Geweben und Organen Funktion im Sinne von “Funktionieren”

• Konstruktions-Morphologie beschreibt die Entstehung der “Form” als Wirkung der anatomischen Strukturen Erzeugung von Körperform und Bewegungsweisen Bedeutung hydraulischer Körperfüllungen

Verspannende Zellen bei Trichoplax Mittwoch, 7. November 12

Verspannungsapparat für den aufrechten Gang

Hydraulische Konstruktion der Organismen Materialeigenschaften erzwingen einen hydraulischen Aufbau

hydraulische Zellkonstruktion

Prinzipien hydraulischer Formerzeugung Mittwoch, 7. November 12

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Hydraulik als Prinzip von Form und Funktion

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Hydraulik-Systeme • Flüssigkeitsgefüllte Hohlräume • umschlossen von Muskeln und Epithelien mit Basallamina (ECM)

Eigenschaft: flexibel, inkompressibel

Hydraulikräume / Coelomräume

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Längsmuskeln

Basallamina

Hydraulische Systeme sind Kraftüberträger: „Hydro-Skelette“

Hydraulik als Prinzip von Form und Funktion Hydraulisches Knochenwachstum • Knorpel / Knochen Knochen wächst hydraulisch in den Epiphysenfugen

• Muskelturgor Rückenmuskeln stabilisieren die Wirbelsäule durch ihren hydraulischen Anpressdruck. •

Behandlungmaßnahme bei Rückenschmerzen: •

==> Kontrolle des Flüssigkeitshaushaltes

• Häutung von Arthropoden hydraulische “Absprengung” Körperhülle hydraulische Formkontrolle bis zur Aushärtung •

==> frisch gehäutete Krabbe erzeugt den gleichen Scherendruck, wie eine mit “ausgehärteter” Außenhülle

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Hydraulik und Körperform

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Körperform resultiert aus der Interaktion von Hydrauliken mit Verspannungssystemen.

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Hydraulische Konstruktion

Der Organismus als funktionierendes, mechanisch kohärentes Ganzes

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Hydraulische Konstruktion bestimmt die Evolution

Wandlung des hydraulischen Systems nach Maßgabe der mechanischen Kohärenz Mittwoch, 7. November 12

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Hydraulische Konstruktionen sind Totalpropulsoren Bewegung erfolgt unter Einsatz der GESAMTEN Körperkonstruktion Problem: interne Reibungsverluste Lösung: Flüssigkeiten reduzieren die interne Reibung Systemverbund Organismus: Organismen sind “Total-Propulsoren” Mittwoch, 7. November 12

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Energiewandlung und Zwangsführungen Technische Energiewandlung • unkontrolliert freigesetzte Energie verteilt sich frei im Raum • technische Konstruktionen geben Zwangsführungen für die freigesetzten Energie

Organismische Energiewandlung • Energiewandel auf makromolekularer Ebene (chemo-mechanischer Energiewandel) • Zwangsführung durch die histologische Struktur des Körpers Mittwoch, 7. November 12

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Chemo-mechanischer Energiewandel

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Durchgehende mechanische Kohärenz des Körpers • Energiewandel: ATP ==> ADP + P Antrieb des Muskelmotors

• mechanische Kohärenz

Körperkonstruktion als energetische Zwangsfühung

lückenlose Kraftübertragung

• Zwangsführungen (Restriktionen) Körperkonstruktion kanalisiert den Energiewandel Alle Lebensäußerungen und Körperformen sind Ergebnis der kanalisierten Energiewandlung

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Energiekanalisierende Struktur: Muskeln im Gewebeverbund

Energiewandel auf makromolekularer Ebene (Aktin-Myosin-Gleiten)

Organismen und Thermodynamik Die Hauptsätze der Thermodynamik Der 1. Hauptsatz: In einem abgeschlossenen System kann Energie weder erzeugt noch vernichtet, sondern nur gewandelt werden.

Der 2. Hauptsatz: In einem abgeschlossenen System kann die Entropie (= Unordnung) immer nur gleich bleiben oder sich erhöhen. Mittwoch, 7. November 12

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Organismen und Thermodynamik Die Hauptsätze der Thermodynamik Der 1. Hauptsatz: In einem abgeschlossenen System kann Energie weder erzeugt noch vernichtet, sondern nur gewandelt werden.

Der 2. Hauptsatz: In einem abgeschlossenen System kann die Entropie (= Unordnung) immer nur gleich bleiben oder sich erhöhen. Mittwoch, 7. November 12

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Entropie als Maß der Unordnung

Was sind Organismen im Sinne der Thermodynamik?

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Begriffe der Thermodynamik: • ein offenes System unterliegt einem Stoff- und Energieaustausch • ein geschlossenes System unterliegt einem Energieaustausch • ein abgeschlossenes System unterliegt weder einem Stoff- noch Energieaustausch

offenes System Mittwoch, 7. November 12

geschlossenes System

abgeschlossenes System

Organismen sind operational geschlossene Systeme

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Operational geschlossene Systeme unterliegen einem selbst kontrollierten Stoff- und Energieaustausch !40

BionomieKreislauf

!$0 0I

.AHRUNGSAUFNAHME 3TOFFWECHSEL

-%4!"/,)3-53 2EPRODUKTION

L

,OKOMOTION

&ORMKONTROLLE

Ständiger Energie- und Stoffwandlung führt zu ständiger Mutabilität der Organismen und ihrer Nachkommen

LLL

LL 5MWANDLUNG INMECHANISCHE %NERGIE

(9$2/$9.!-)+

")/-%#(!.)+

Evolution Mittwoch, 7. November 12

Generationen übergreifende Bionomie der Konstruktion Weitergabe des bionomen Gefüges an die nachfolgenden Generationen

Organismen sind “Momentaufnahmen” aus dem Fluss der Evolution

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Schlussfolgerung für den Aufbau von Organismen:

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Invariante Konstruktionseigenheiten der Organismen • Bionomie Organismen sind bionome, sich reproduzierende Selbstversorger

• Energiewandel Organismen sind operational geschlossene Systeme

• Hydraulik Hydraulik ist das Substrat der Formrestriktion und Ökonomisierung

• Konstruktion die Ganzkörper-Konstruktionen (Totalpropulsor-Konstruktion) ist eine biotisch-technische Notwendigkeit

Konstruktions-Morphologie erfasst Körperform, Reproduktion und Wachstum als Ergebnis energiewandelnder Aktivität Mittwoch, 7. November 12

Folgen für die Beziehung Organismus Umwelt

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1 Vermeidung von Bedrohung

Organismen passen sich nicht an die Umwelt an, sondern erschließen sich

5 Ontogenese und Wachstum

2 Sexuelle Interaktion

Nahrungsressourcen nach

3 Konkurrenz

den Möglichkeiten ihrer Körperkonstruktion 4 gezielter Energie-Materie-Input

BIOLOGISCHE EBENE Mittwoch, 7. November 12

ANORGANISCH-PHYSIKALISCHE EBENE

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Evolution als kontinuierlicher Morphoprozess Rekonstruktion von Evolutionsverläufen

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Kosmische Rekonstruktion: Bedingungen der Evolution

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Planeten im “Grüngürtel” des Sonnensystems Voraussetzung für die Entstehung von Leben Venus, Erde, Mars

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Entstehung des Lebens

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Organismen gestalten den Planeten Erde

roter Planet

blauer Planet

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Entstehung des Lebens

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Organismen gestalten den Planeten Erde

roter Planet

blauer Planet

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Entstehung der Hauptevolutionslinien der Tiere Entstehung ntstehung der Vielzeller ielzeller und der Haupt-Evolutionslinien aupt-Evolutionslinien

Deuterostomier Mittwoch, 7. November 12

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Evolution der ChordatenKonstruktion

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Vom Wurm zum Chordaten • Coelomräume minimieren Reibung bei Schlängelbewegungen • Längenkonstanz wird durch Flüssigkeitskanal gesichert • Kausalhistogenetische Veränderungen führen zur Bildung der Chorda dorsalis • Vollständiger Abbau der Ringmuskeln und Bildung von Myotomen (Myosepten & Myomere) in ZickZack-Anordnung

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Myomere AchsenstabKonstruktion

Besonderheiten der Körperkonstruktion • Chorda dorsalis nimmt Stauchungskräfte auf • Muskelkräfte werden über Myosepten auf die Gegenseite geleitet • Nerven verlagern sich ins Neuralrohr oberhalb der Chorda dorsalis Mittwoch, 7. November 12

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Fossile Belege für die rekonstruierten Stadien

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Conodonten-Tier

Conodonten (”Zahnapparate”)

Pikaia gracilis Mittwoch, 7. November 12

aus: Briggs, Aldrigde u.a.

Rekonstruktion der Körperform

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Pikaia gracilis acilis Acranier-artiger tiger Chordat Ch hordat Chorda dorsalis leicht nach dorsal verlagert Schräg angeordnete Myosepten

Conodonten-Tier Cono Tier craniotencranioten-artiger Chordat rdat h d d l lleicht h nach hd agert Chorda dorsalis dorsal verlagert Schräg angeordnete Myosepten pten Bezahnung im Mund als Nahrungsfilter filter Mittwoch, 7. November 12

Entstehung der Kiefer

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Konstruktion früher Chordaten bietet die Voraussetzung für die Entstehung von Kiefern Biomechanischer Rahmen • Kiemenbögen stabilisieren den Kiemenkorb. • Muskulatur des Körpers biegt diesen seitlich ==> Schwimmen • vordere Kiemenbögen werden zum Greifen von Nahrung umfunktioniert

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Zusammenspiel von Kieferöffnen und Körperschlängeln

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Entstehung der Kiefer

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• Kiemenbögen stabilisieren den Kiemenkorb. • Muskulatur des Körpers biegt diesen seitlich ==> Schwimmen • vordere Kiemenbögen werden zu Kiefern • hinterer Kiemenbogen wird zum Schultergürtel Mittwoch, 7. November 12

Der zweite Schritt: Entstehung des Skelettes

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Knorpel & Knochen entstehen als Energiespareinrichtung zur Form- und Bewegungskontrolle • Knorpelfische: Knorpelstrukturen stabilisieren den Körper in der Länge

• Schmelzschupper: Schmelzschuppen stabilisieren den Körperquerschnitt

• Knochenfische: Das Knorpelskelett wird zum Knochenskelett und stabilisiert den Körperquerschnitt

Einsparung von Muskelarbeit Mittwoch, 7. November 12

Körperform und Effizienz der Fortbewegung

Strömungsverlauf bei der Laminarspindel

Strömungsverlauf bei einer Kugelform Mittwoch, 7. November 12

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Strömungsdynamische Erklärung der Flossenposition

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Hai (Tigerhai) • Laminarspindelform

Strömungsdruck beim ICE • gelb & rot: hoher Druck • dunkelblau: Unterdruck!

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Strömungsdynamische Erklärung der Flossenposition

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Hai (Tigerhai) • Laminarspindelform

Strömungsdruck beim ICE • gelb & rot: hoher Druck • dunkelblau: Unterdruck!

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Was wurde getan?

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Rekonstruktion und Begründung des Wandels organismischer Konstruktionen

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Kriterien der Rekonstruktion I: Optimierung & Ökonomiesierung

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Strukturveränderung wird rekonstruiert als: • Verbesserung einer Struktur: Optimierung

!40

• Verbesserung der Energiebilanz:

!$0 0I

Ökonomisierung

• KonstruktionsVarianten: Differenzierung Spezialisierung

)NVARIANTE %NERGIEVERSORGUNG 3TRUKTURBESTIMMTE %NERGIEWANDLUNG 3TRUKTURBESTIMMTE%NERGIEKANALISIERUNG

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Kriterien der Rekonstruktion II: Differenzierung / Spezialisierung

!40 !$0 0I

)NVARIANTE %NERGIE VERSORGUNG

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3TRUKTURBESTIMMTE %NERGIEWANDLUNG

Differenzierung

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Der evolutive Wandel ist irreversibel: nicht umkehrbar

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Die Konstruktion bestimmt den evolutiven Wandel • Invarianz: Energiewandel, Bionomie, Autonomie, Kohärenz, Hydraulik • Varianz: Wandlung des Gefüges ohne Funktionsstörung • Redundanz: Gleichartige Wandlungen passieren immer wieder (sofern konstruktionell möglich)

Evolution ist irreversible Differenzierung • Weitergabe invarianter Strukturen • Wandlung varianter Strukturen Mittwoch, 7. November 12

2ADIATION

+ONSTRUKTIVE 6ORBEDINGUNG )NVARIANZ

0ARTIELLE2EVERSIBILITËT )RREVERSIBILITËT

Warum „geschieht“ Evolution?

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Organismen erzeugen durch Energiewandlung, Bionomie, Reproduktion ständig neue Entropiezustände !40 !$0 0I

.AHRUNGSAUFNAHME 3TOFFWECHSEL

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L

,OKOMOTION

LLL

&ORMKONTROLLE

LL 5MWANDLUNG INMECHANISCHE %NERGIE

(9$2/$9.!-)+

")/-%#(!.)+

Evolution ist eine naturgesetzliche Notwendigkeit und keine zufällige Ereigniskette! Mittwoch, 7. November 12

Schlussfolgerung für den Evolutionsprozeß:

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Zwangsläufigkeit der Evolution • Thermodynamik & Energiewandel Evolution ist die Folge des kontinuierlichen Energiewandels in Biosphäre.

• Hydraulik & Mechanische Kohärenz Hydraulische und mechanisch kohärente Systeme können nur als voll funktionstüchtige Systeme gewandelt werden

• Richtung der Evolution (Teleonomie) Bestehende Strukturen determinieren die möglichen (funktionalen) Strukturdifferenzierungen und Wandlungen

• Umweltkonstitution Organismen dringen nach Maßgabe ihrer Leistungsfähigkeit in erreichbare Umwelten ein und gestalten diese

Evolution ist der irreversible Wandel hydraulischer energiewandelnder Konstruktionen Mittwoch, 7. November 12

Quo Vadis Darwin(ismus)?

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Die Evolution ist todt!

Es lebe die Evolution!

Mittwoch, 7. November 12

Morphoprozesstheorie der Evolution Evolution als kontinuierlicher MORPHISTO Morphoprozeß

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Energiewandlung

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Jenseits des Darwinismus Körperkonstruktion • Konstruktion liefert Invarianzen und Restriktionen

Evolutionsverständnis • Mechanismen, Bedingungen und Faktoren der Evolution • Evolution ist irreversibel • Nicht-Evolution ist zu erklären. • Evolutionsgeschichte muss rekonstruiert werden.

Mittwoch, 7. November 12

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Es lebe die Evolution!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit ! Mittwoch, 7. November 12

Mittwoch, 7. November 12

Der evolutionäre Spielraum (”Morphospace”)

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• Spielraum des evolutionären Wandels • Die bestehende Konstruktion bestimmt den Wandlungs-Spielraum. • Funktionaler Wandel eröffnet neue Evolutionslinien. • Dysfunktionaler Wandel führt zu Autodestruktion.

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Im Prozess der Evolution entsteht Vieles …

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… erhalten bleibt, was funktioniert!

Mittwoch, 7. November 12

Konstruktions-Morphologie und Evolutionsforschung

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Konsequenzen • Körperkonstruktion schränkt den Wandlungsspielraum ein, da hydraulische Konstruktionen nicht beliebig gewandelt werden können

• Mechanischen Eigenschaften der anatomischen Strukturen bestimmen den Wandlungsspielraum, die Konstruktion kanalisiert die Evolution

• Rekonstruktions-Möglichkeiten Evolution erfolgt teleonomisch, d.h. im Rahmen von Naturgesetzen •

Evolution ist eine notwendige Konsequenz des ständigen Energiewandels.

• Konsequenzen klassischen Evolutionsprinzipien: •

“Anpassung”, “Selektion”, “Konkurrenzdruck”, “Populationsdynamik”, “Zufall”

sind für den Konstruktionswandel weitgehend bedeutungslos •

==> sie haben Gültigkeit auf einer anderen Ebene.

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Organismen im kosmischen Energiestrom Kanalisierung der Sonnenenergie • Energiestrom der Sonne ist der Antrieb jeder organismischen Aktivität. • Reproduktion ist der Mechanismus des organismischen Wandels. • Organismen kanalisieren die Sonnenenergie und gestalten die Erde

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Mechanismus der Evolution Prozessuale Betrachtung • Evolution ist die Folge des kontinuierlichen energetischen Wandels in der gesamten Biosphäre. • Energiestrom der Sonne ist der Antrieb des organismischen Wandels. • Reproduktion ist der Mechanismus des organismischen Wandels. • Konstruktionsgefüge, Materialeigenschaften und genetische Rekombinationen bei der Reproduktion sind die Ursachen des organismischen Wandels.

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Betrachtung von Konstruktion und Evolution der Organismen Konstruktions-Morphologie • Zusammenspiel der Teile im mechanisch kohärenten Verband. (a) Formbildung und Formerhaltung (b) Bewegungsleistungen (c) Material- und Energiestoffwechsel (d) Reproduktionsleistungen

Evolutionsforschung • Leben als Folge des kosmischen Energieflusses (kosmische Evolution) (a) Organismen im Energiefluss der Sonne (b) Organismen sind autonome Maschinen (c) Konstruktion als Ursache der Evolution (d) Die Erde als Organismus (Mega-Maschine) Mittwoch, 7. November 12

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Evolutionsforschung = Evolutionsgeschichtsschreibung

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Zwecke der Evolutionsforschung: • (1) “Rekonstruieren” der Evolutionsgeschichte = Berichterstattung

• (2) “Erklären” der Evolutionsmechanismen und Faktoren = Begründen des Berichtes

Die Evolutionstheorie als “Brille” (Komponenten v. ET): • Gegenstandstheorie (Organismus-Begriff): Betrachtung von Organismen in bestimmter Weise, Beobachtungen, Beschreibungen

• Rekonstruktions-Theorie: Retrodiktionen und Überprüfungen, empirische Untersuchungen (Experimente)

• Prozeß-Betrachtung (Vererbungs- und Reproduktionstheorie) Betrachtung der Mechanismen und Faktoren der Evolution

• Definition des Evolutionsprozesses (Was ist Evolution?) zur Unterscheidung von reversiblen und irreversiblen Veränderungen Mittwoch, 7. November 12

Die klassische(n) Evolutionstheorie(n)

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Darwin’sche Theorie der Evolution • Theorie von Charles Darwin: funktionalistischer Organismusbegriff (gem. Lamarck) Züchtung und natürliche Selektion als “Mechanismus” der Evolution

Darwinismus, Neodarwinismus • Alfred Russel Wallace, Gregor Mendel, August Weismann, Konkurrenzdruck, Beschränkung von Ressourcen, Survival of the fittest Überproduktion von Nachkommen, natürliche Selektion Anpassung an die Umwelt, Mutation des Erbgutes

Synthetische Theorie der Evolution • Mayr, Dobzkansky, Huxley, Rensch, Simpson, Stebbins Allopatrische & Sympatrische Artbildung Biologisches Artkonzept, Genotyp – Phänotyp Zufälligkeit der Mutation und Notwendigkeit der Selektion Mittwoch, 7. November 12

Ernst Mayr

„Die“ Evolutionstheorie Darwinismus, Synthetische Theorie Zentrale Aussagen der Evolutionstheorie: • Zufälligkeit von Mutation und Selektion

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Selektion

• Allopatrische & Sympatrische Artbildung • Anpassung an Umweltbedingungen • Konkurrenzdruck durch Ressourcen-Beschränkung • Überproduktion von Nachkommen

Mutation

Lebewesen sind passive Objekte, die Evolution “erleiden” und sich im Kampf ums Dasein an Umwelten anpassen müssen Mittwoch, 7. November 12

„Die“ Evolutionstheorie Darwinismus, Synthetische Theorie Zentrale Aussagen der Evolutionstheorie: • Zufälligkeit von Mutation und Selektion

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Selektion

• Allopatrische & Sympatrische Artbildung • Anpassung an Umweltbedingungen • Konkurrenzdruck durch Ressourcen-Beschränkung • Überproduktion von Nachkommen

Mutation

Lebewesen sind passive Objekte, die Evolution “erleiden” und sich im Kampf ums Dasein an Umwelten anpassen müssen Mittwoch, 7. November 12

„Die“ Evolutionstheorie Darwinismus, Synthetische Theorie Zentrale Aussagen der Evolutionstheorie: • Zufälligkeit von Mutation und Selektion

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Selektion

• Allopatrische & Sympatrische Artbildung • Anpassung an Umweltbedingungen • Konkurrenzdruck durch Ressourcen-Beschränkung • Überproduktion von Nachkommen

Mutation

Lebewesen sind passive Objekte, die Evolution “erleiden” und sich im Kampf ums Dasein an Umwelten anpassen müssen Mittwoch, 7. November 12

Darwinismus / Synthetische Theorie: MORPHISTO M MO einige Faktoren der Evolution

Evolutionsforschung und Anwendung GmbH Evolu

Homologien-Forschung

molekulare Phylogenetik Genom-Projekte

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Anpassung & sexuelle Selektion

Evolution der Organismen:

Phylogenese – Anagenese – Kladogenese Bestimmung weiterer Begriffe: • Phylogenese – Phylogenetik (phylogenetische Systematik) Stammesgeschichte, Deutung morphologischer oder genetischer Unterschiede in Verwandtschafts-Beziehungen

• Anagenese – Anagenetik Veränderungen entlang einer Stammlinie del” “Bauplan-Evolution”, “Konstruktions-Wandel”

• Kladogenese – Kladogenetik Aufspaltung von Stammlinien

Mittwoch, 7. November 12

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Offene Fragen und Kritikpunkte an der Evolutionstheorie

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Mutation des Erbgutes als Motor der Evolution ? • Mutationen = Veränderungen des Erbgutes durch äußere Einflüsse (radioaktive Strahlung, chemische Einflüsse) Kopierfehler bei der ständigen Rekombination und Zellteilung Neuzusammensetzung des Erbgutes bei sexueller Fortpflanzung

• Probleme: Die gesamte “Information” wird auf den “Genen” vermutet •

Fortpflanzung: Nicht nur Chromosomensatz, sondern ganze Zellkonstruktion •

Gene enthalten nur Material-Information keine Bau-Information

Organismus ist immer ein funktionales Ganzes, eine Einheit •

Es wandelt sich immer das gesamte mechanische Gebilde des Organismus

Der bisherige Mutationsbegriff greift zu kurz, er erfasst NUR die chemischen Eigenschaften, NICHT aber die mechanischen. Mittwoch, 7. November 12

Offene Fragen und Kritikpunkte an der Evolutionstheorie

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Selektion und Anpassung • Selektion = Auswahl der am besten angepassten Die am besten angepassten haben die meisten Nachkommen Die Umwelt entscheidet über Fortbestehen und Sterben

• Probleme Anpassung erklärt alles! •

Aussage: “Die Überlebenden haben überlebt” – “Die Überlebenden sind angepasst”



Anpassung ist ursprünglich anti-evolutionär (Einpassung der Lebewesen durch Gott)

Selektion ist ein Begriff aus der Züchtungspraxis •

Natürliche Selektion ist eine Metapher, kein Mechanismus



Selektion wird in der STE negativ verstanden, in der Züchtung jedoch positiv

Der bisherige Selektions- und Anpassungsbegriff ist immer richtig und daher unbrauchbar. Mittwoch, 7. November 12

Offene Fragen und Kritikpunkte an der Evolutionstheorie

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Zufälligkeit • Zufallsbegriff in der Synthetischen Theorie Mutation und Selektion sind nicht ursächlich miteinander verknüpft, •

Überleben (durch Selektion) ist daher nicht kausal begründbar sondern zufällig

• Probleme Zufälligkeit öffnet das Tor zur “Beliebigkeit” Evolutionsverläufe werden auf Wahrscheinlichkeitsaussagen reduziert Zwangsführungen werden übersehen ==> der Zufallsbegriff ist Erkenntnisbehindernd, da kausale Ursachen nicht mehr gesucht werden

Der Zufallsbegriff ist mehr eine “faule Ausrede” als ein Evolutionsprinzip Mittwoch, 7. November 12

Entstehung der für Tiere typischen Körperkonstruktion

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Entstehung der vielzelligen Körperkonstruktion durch interne Kompartimentierung

sessile Lebensweise bei Intensivierung des Wasserstromes Mittwoch, 7. November 12

Die erste globale Umweltkatastrophe

Die Vorlesungsfolien wurden aus der Vorlesungspräsentation von Prof. Dr. Joachim Reitner und Dr. Mike Reich (beide GWDG Göttingen) konzipiert. Ergänzt wurde das Material mit Abbildungen aus dem Internet und verschiedenen Publikationen. Trotz aller an den Tag gelegten Sorgfalt, konnten nicht für alle Bilder die Originalquellen gefunden und benannt werden. Es ist somit davon auszugehen, dass alle Darstellungen mit Copyrights versehen sind. Der Autor übernimmt keinerlei Haftung für irgendwelche CopyrightVerletzungen, die sich aus der Bereitstellung der Vorlesungsfolien ergeben. Die Präsentation darf nur zur Vorbereitung auf die Modul-Abschlußprüfung Evolutionsforschung und Anwendung GmbH verwendet werden, jede darüber hinausgehende Nutzung ist untersagt.

Cyanobakterien produzieren Sauerstoff •

Sauerstoff ist ein hochreaktiven Gas und ein Zellgift



geringe Mengen können durch Oxybakterien kompensiert werden



große Mengen führen zur Anreicherung in Wasser und Atmosphäre

Globale Umweltkatastrophe •

Alle Organismen, die mit Sauerstoff nicht umgehen können sterben (außer in anaeroben Regionen)

Organismen gestalten die Erde •

Sauerstoff reagiert mit dem freien Eisen Organismen bilden Gesteine



Sauerstoff beginnt sich in der Atmosphäre anzureichern: vor ca. 1,4 Ga: etwa 0,2 % vor 0,4 GA: etwa 2 %

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Organismen verändern die Erde: Gebänderte Eisenerze

Die Vorlesungsfolien wurden aus der Vorlesungspräsentation von Prof. Dr. Joachim Reitner und Dr. Mike Reich (beide GWDG Göttingen) konzipiert. Ergänzt wurde das Material mit Abbildungen aus dem Internet und verschiedenen Publikationen. Trotz aller an den Tag gelegten Sorgfalt, konnten nicht für alle Bilder die Originalquellen gefunden und benannt werden. Es ist somit davon auszugehen, dass alle Darstellungen mit Copyrights versehen sind. Der Autor übernimmt keinerlei Haftung für irgendwelche CopyrightVerletzungen, die sich aus der Bereitstellung der Vorlesungsfolien ergeben. Die Präsentation darf nur zur Vorbereitung auf die Modul-Abschlußprüfung Evolutionsforschung und Anwendung GmbH verwendet werden, jede darüber hinausgehende Nutzung ist untersagt.

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BIF („banded iron formation“) •

Sauerstoff reagierte mit verschiedenen anderen Elementen in der Umgebung: Eisen oxidierte zu Eisenoxid, es entstehen stromatolithenartige Ablagerungen = gebänderte Eisenerze (BIF)



erst nachdem das oxidierbare Eisen aufgebraucht war reicherte sich Sauerstoff in Atmosphäre und Hydrosphäre an

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Mechanismen der Evolution Energiewandel Reproduktion Wachstum

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Rekonstruktion der Evolutionsgeschichte

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Ziel der Evolutionsforschung: Rekonstruktion der Evolutionsgeschichte • Voraussetzungen: Vorgegeben durch die Bedingungen • Ursache: Erklärbar durch die Mechanismen • Ablauf: Rekonstruierbar durch die Faktoren

Welche Faktoren sind geeignet? • episodische Faktoren Gestatten die Rekonstruktion von: •

Artenwandel, Rassenbildung, Populationsdynamik, Biogeographie

• kontinuierliche Faktoren Gestatten die Rekonstruktion von •

Konstruktionswandel / Bauplanwandel = ANAGENESE (i.e.S.)

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Episodische und kontinuierliche Faktoren der Evolution

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Episodische Faktoren = klassische Evolutionsprinzipien • Situations- und zustandsbedingtes Wirkungspotential Mutationen des Erbgutes, genetische Selektion Mechanismen der Embryonalentwicklung, zelluläre Vorgänge Expressionsmuster von spezifischen Genen, Apoptose, Nekrose, Gewebewachstum Umwelteinflüsse (externe Faktoren), Selektion

• Gestatten die Rekonstruktion von: Artenwandel, Rassenbildung, Populationsdynamik, Biogeographie

Kontinuierliche Faktoren • Material- und funktionstechnisch bedingtes Wirkungspotential Naturgesetze (Thermodynamik, Energieerhaltung, Mechanik) Materialeigenschaften (Hydraulik, Steifigkeit, Belastbarkeit) Expressionsmuster von “Housekeeping Genes” (= metabolismus- und materialspezifische Gene) Funktions-/Konstruktionsgefüge des Körperbaus (Muskelantagonismus, kausale Histogenese)

• Gestatten die Rekonstruktion von Konstruktionswandel / Bauplanwandel = ANAGENESE Mittwoch, 7. November 12

Morphoprozess-Theorie der Evolution

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Geltungsbereiche der Evolutionstheorien im Morphoprozess: • Darwin’sche Theorie: Bestimmung der nötigen Teilkomponenten organismische Bedingungen des Evolutionsprozesses (sensu Lamarck)

• Darwinismus / Neodarwinismus episodische Faktoren des Evolutionsprozesses

• Synthetische Theorie der Evolution episodische Faktoren des Evolutionsprozesses ==> Rekonstruktion von Populationsdynamik Teilmechanismen des Evolutionsprozesses

• Frankfurter Evolutionstheorie Bedingungen des Evolutionsprozesses Mechanismen des Evolutionsprozesses kontinuierliche Faktoren des Evolutionsprozesses ==> Rekonstruktion der Evolutionsgeschichte Mittwoch, 7. November 12

Evolution als kontinuierlicher Morphoprozeß

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(ISTOGENETISCHE&AKTOREN

%NTWICKLUNGSKINETISCHE&AKTOREN

'EWEBEDIFFERENZIERUNG 'ENEXPRESSION !POPTOSE (ERANWACHSENDES%MBRYO

(YDRAULISCHES7ACHSTUM &ORMBILDUNG KONSTRUKTIONELLE3ELEKTION)NTERN 3ELEKTION@

-ORPHODYNAMISCHEUND FUNKTIONSTECHNISCHE&AKTOREN

!UFSPALTUNG 2ADIATION

3TRUKTUR %RHALTUNGINTERNE&EHLFUNKTION %RHALTUNGFUNKTIONALER%INHEITEN !UTODESTRUKTIONDYSFUNKTIONALER%INHEITEN %NTWICKLUNG

:ELLBIOLOGISCHEUNDMOLEKULARE&AKTOREN

GEWANDELTER -ORPHOPROZESS

7IDERSTËNDIGKEIT DES-EDIUMS !BGABEDER%NERGIEINS-EDIUM

&RàHENTWICKLUNG "EGINNDERNEUEN'ENERATION

%NERGIE )NPUT

%NTSOR GUNG 2EPRODUKTION

:ELLBIOLOGISCHE&AKTOREN 3PERMIEN 3ELEKTION :YGOTEN "ILDUNG "EFRUCHTUNG

2EPRODUKTIONSTECHNISCHE&AKTOREN SEXUELLE+OMPATIBILITËT CHEMISCHEMECHANISCHE)SOLATION &ORTPFLANZUNG

«KOLOGISCHEUNDGEOLOGISCHE&AKTOREN 2EPRODUKTION

3CHEITERNIN,EBENSRËUMEN 5MWELT 3ELEKTION@%XTERN 3ELEKTION 'ESCHLECHTSZELLEN

«KOLOGISCHEUNDSOZIOLOGISCHE&AKTOREN +ONKURRENZ SEXUELLE3ELEKTION 0OPULATIONSDYNAMIK

,EISTUNGS UNDFUNKTIONSBEZOGENE&AKTOREN %RSCHLIE”UNGVON,EBENSRËUMEN %INKLINKENIN%NERGIESTRÚME@!NPASSUNG

:ELLBIOLOGISCHE MOLEKULAREUND GENETISCHE&AKTOREN !BGLIEDERUNGENTWICKLUNGSFËHIGER5NTEREINHEITEN UA'ESCHLECHTSZELLEN

"AUTECHNISCHE'RUNDLAGEN 3YSTEM $ETERMINANTEN /RGANISMISCH BIOTECHNISCHE 3YSTEM $ETERMINANTEN

-ECHANISCHGESCHLOSSENE%NTITËTEN HYDRAULISCHE&ORMBILDUNGSPRINZIPIEN /SMOSE

"IONOMIE -ETABOLISMUS 3PIELRAUMORGANISMISCHER )NTERAKTIONUNDKONSTRUKTIONELLER6ARIANZ ORGANISMISCH FUNKTIONELLER2AHMEN

-ATERIALTECHNISCHE'RUNDLAGEN 3YSTEM $ETERMINANTEN &IBRILLËRE/RGANISATION -USKELANTAGONISMUS KAUSALE(ISTOGENESE

+ONTINUIERLICHWIRKENDE&AKTOREN (YDRAULIK +OHËRENZ 6ERËNDERLICHKEITDER0ROZESSE /PTIMIERUNGSZWANG ORGANISMISCHKONSTRUKTIONELLE"ASIS

0HYSIKALISCH CHEMISCHENATURGESETZLICHE "ASIS 4HERMODYNAMISCHE(AUPTSËTZE%NERGIEWANDLUNG %NTROPIE 0RINZIP

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Weitere Kritikpunkte

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Fragwürdige Prozesstheorie • Mutation, Selektion, Vererbungsgesetze und Populationsdynamik sind nur episodische Faktoren im Morphoprozess

Fehlende Definition des Evolutionsprozesses • Alle Veränderungen werden als “Evolution” bezeichnet.

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Evolutionsfeld der Deuterostomier

Chordata Craniota

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Ambulacraria

“Peribranchialia”

Hydrauliken liefern weitere Invarianzen für den Körperbau

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Der Schritt an Land

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Quastenflosser Amphibien

Reptilien

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Evolution des Schultergürtels

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p Trapezius Rhomboid Rhomboideus

Muskelschlinge

mu muscular sling: ng: trägt dastheKörpercarr body carrying weight wei gewicht Serratu Serratus

Pectoralis

limbs the body the ground (like stilts) Beinelift heben den over Körper vom Grund Mittwoch, 7. November 12

Beispiele für Schultergürtel bei Vierbeinern

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Verschiedene Typen von Schultergürteln

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(1)

Shoulder girdles (fin girdle) that separate lateral undulation of the trunk from vertical mouth opening (fishes)

(3)

Shoulder girdles that provide a high degree of movability to the arms (hominids)

(2 Shoulder girdles (2) that carry the body weight in muscular slings (tetrapods)

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Heben des Armes durch Verstellung des Schulterblattes

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Schultergürtel der Primaten: Warum der Mensch aufrecht geht

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Dank der Schulterkonstruktion können wir Bier trinken

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Vom Totalpropulsor zum “fraktalen” Organismus

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Entstehung der vielzelligen Körperkonstruktion durch interne Kompartimentierung

sessile Lebensweise bei Intensivierung des Wasserstromes Mittwoch, 7. November 12

Vom Totalpropulsor zum “fraktalen” Organismus

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Sessile Lebensweise eröffnet den modularen Körperbau: Redundanz funktionsgleicher Einheiten (”Module”)

“Polypen” als Teile des Ganzen

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Polypen der Koralle sind Teile des Ganzen

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Beispiele für Oktokorallen

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Fotos: G. Bargibant Mittwoch, 7. November 12

Vom Totalpropulsor zum überindividuellen Organismus

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Übergang zur sessilen Lebensweise auf der Basis einer weiteren Körperkonstruktion Tunikaten (Manteltiere)

Übergang zur sessilen Lebensweise durch Vergrößerung des Filtrierapparates

“Siamesische Mehrlinge” sind bei sessiler Lebensweise nicht dysfunktional Mittwoch, 7. November 12

Extremformen der “überindividuellen” Kohärenz

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Entstehung funktioneller Autositen (”Kolonien”)

sekundäre Individualisierung einzelner “Module” Mittwoch, 7. November 12

Evolution ohne Anpassung: Frankfurter Evolutionstheorie

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Organismischer Wandel als Ersatz für den Darwinismus • Lebewesen sind hydraulische, energiewandelnde Konstruktionen, ihr Körperbau und ihr Funktionieren ist daher mit einer Maschine vergleichbar

• Evolution ist eine notwendige Konsequenz der Thermodynamik, die Konstruktion des Organismus, nicht die DNA ist für den Wandel verantwortlich

• Evolution ist irreversibel und kanalisiert, sie verläuft nicht zufällig, sondern in naturgesetzlich determinierten Richtungen

• Evolution ist Ökonomisierung, Optimierung oder Differenzierung, Effizienzsteigerung und Energiebilanzierung geben die Richtung der Evolution vor

• Lebewesen passen sich nicht an die Umwelten an, sie dringen nach ihren Möglichkeiten in Umwelten ein und gestalten diese

• Lebewesen sind Träger und Bestandteil eines Morphoprozesses Organismen sind daher “künstliche Momentaufnahmen” aus dem Fluss der Evolution Mittwoch, 7. November 12

Gegenstandsbereiche einer Evolutionstheorie

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Bedingungen der Evolution • physikalische, chemische und materialtechnische Rahmenbedingungen die sich aus der Natur und dem Aufbau der Organismen ergeben.

Mechanismen der Evolution • Das Zusammenspiel des organismischen Gefüges über die Generationen hinweg (= generationenübergreifende Reproduktion, ”generative Kontinuität”).

Faktoren der Evolution • situationsbezogene Aspekte, die auf das konkrete Ergebnis der Interaktion im Evolutionsmechanismus Einfluss nehmen. Unterscheidung: kontinuierliche Faktoren vs. episodische Faktoren Mittwoch, 7. November 12

Komponenten des evolutionären Wandels (”Morphoprozess”)

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Bedingungen der Evolution: • Was sind Organismen ? • Wie funktionieren Organismen ? • Welche Materialien stehen zur Verfügung ? • Welche Besonderheiten weisen Organismen auf ?

Mechanismen der Evolution • Wodurch wird der Evolutionsprozess angetrieben ?

Faktoren der Evolution • Welche Faktoren nehmen auf den konkreten Verlauf Einfluss ? • Welche Faktoren sind zur Rekonstruktion des Evolutionsverlaufs geeignet ?

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Komponenten einer Evolutionstheorie

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• Arbeitsgegenstand (Organismusbegriff) Was sind Lebewesen? Wie werden sie beschrieben? Geltungsbereich von Forschungsergebnissen und Aussagen

• Rekonstruktionstheorie Anweisung zur Bestimmung der Lesrichtung von Evolutionslinien. Kriterien zur Rekonstruktion und Retrodiktion

• Vererbungstheorie Mechanismen der Weitergabe von Eigenschaften an die Nachkommen = Abgliederung von Keimbahnen und Vererbung von Merkmalen.

• Reproduktionstheorie / Populationstheorie Beziehung der Individuen aufeinander folgender Generationen untereinander Mechanismen der Generationen übergreifenden Kontinuität.

• Definition des Evolutionsbegriffes Unterscheidung von evolutionären und nicht-evolutionären Vorgängen Mittwoch, 7. November 12

Transdisziplinäre Evolutionstheorie

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Eine Evolutionstheorie für alles? • • • •

Kosmische Evolution Biologische Evolution Technische Evolution Kulturelle Evolution

Komponenten einer allgemeinen Evolutionstheorie: • Gegenstands-Theorie [Organismusbegriff]

• “Retrodiktions-Theorie” [Rekonstruktionstheorie]

• “Prozess-Theorie” [Reproduktions- und Vererbungstheorie]

• Definition des Evolutionsprozesses Mittwoch, 7. November 12

Redundanz und Irreversibilität als Evolutionsprinzipien

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Warum ist Evolution redundant? • Wandel ist “Naturgesetz”, weil niemals ein Vorgang genauso abläuft wie ein vorheriger. • evolutiver Wandel verläuft im Rahmen chemo-mechanischer Naturgesetze. • Körperkonstruktion gibt einen vergleichsweise engen Wandlungsspielraum vor (”Morphospace”).

Warum ist Evolution irreversibel • konstruktionelle Veränderung sind Optimierung, Ökonomisierungen oder Differenzierungen. • Evolution entgegen diesen Prinzipien widerspricht den Hauptsätzen der Thermodynamik. • Strukturen entstehen durch Innendifferenzierung, nicht durch Addition Mittwoch, 7. November 12

Teleonomie des Evolutionsprozesses

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Kontinuität des evolutiven Wandels • Evolution verläuft im naturgesetzlichen Rahmen (”Teleonomie”) Vorkonstruktion (Antezedenz) bestimmt Nachfolgekonstruktion (Deszendenz)

Prinzipien des evolutiven Wandels • Verbesserung einer Struktur Optimierung (z.B. von Bewegungen)

• Verbesserung der Energiebilanz Ökonomisierung (z.B. Formerhaltung)

• Konstruktions-Varianten Differenzierung (z.B. Schlängeln oder Kriechen)

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Bedingungen, Mechanismen und Faktoren der Evolution

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Bedingungen der Evolution • Bedingungen der Evolution sind die physikalischen, chemischen und materialtechnischen Rahmenbedingungen die sich aus der Natur und dem speziellen Aufbau der Organismen ergeben.

Hierzu zählen: • Naturgesetze der Physik und Chemie: Beide Hauptsätze der Thermodynamik Prinzipien der hydraulischen Formbildung

• Materialeigenschaften mechanische Eigenschaften der Bauteile der Organismen chemische Eigenschaften der Bauteile der Organismen

• Spezielle biologische Eigenschaften Omnis cellula e cellula (generative Kontinuität)

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Bedingungen, Mechanismen und Faktoren der Evolution Evolutionsmechanismus • Ein Mechanismus ist die Konfiguration miteinander agierender Teile deren Zusammenspiel die evolutionäre Veränderung zur Folge hat. • Im Falle der Evolution ist damit der Vorgang der generationenübergreifenden Reproduktion inkl. Keimbahnabtrennung gemeint (”generative Kontinuität”).

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Bedingungen, Mechanismen und Faktoren der Evolution Evolutionsfaktoren • Evolutionsfaktoren sind situationsbezogene Aspekte, die auf das konkrete Ergebnis der Interaktion im Evolutionsmechanismus Einfluss nehmen. • Wir unterscheiden: kontinuierliche Faktoren •

Hydraulische Formbildung



Materialeigenschaften



Konstruktionsprinzipien

episodische Faktoren •

Genetik, zelluläre Vorgänge



Mutation, Selektion, Konkurrenz



Umwelt, Klima

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&AKTORENIM3CHUL UND,ERNALLTAG )NTELLIGENZ

,ERNBEREITSCHAFT

,OGISCHES$ENKVERMÚGEN 'EDËCHTNIS 0HANTASIE .EUGIER

!NSTRENGUNGSWILLE 3ELBSTËNDIGKEIT $URCHHALTEVERMÚGEN +ONZENTRATIONSFËHIGKEIT !USDAUER )NTERESSEN &LEISS

+ÚRPERLICHE6ERFASSUNG

3EELISCHE'RUNDSTIMMUNG

7IDERSTANDSKRAFT (ÚREN 3EHEN "ELASTBARKEIT

!NGST "ELASTBARKEIT 3ELBSTKONZEPT !UFGESCHLOSSENHEIT

Der Organismus als operational offenes System in der Umwelt

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Steuerung und Koordination Steuerungseinheiten sind auf die Erfordernisse der Köperkonstruktion abgestimmt • Steuerungseinheiten stehen in Wechselwirkung mit Antriebseinheiten • Der Organismus ist vollständig autonom (eigenverantwortlich)

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