Mitteilungsblatt des Heimatvereins Nieukerk

Wir in Nieukerk Mitteilungsblatt des Heimatvereins Nieukerk 18. Jahrgang Ausgabe 2 Mai 2012 Erwin Baetzen mit der vollen 60 Heute bei „Wir in Ni...
Author: Hermann Geisler
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Wir in Nieukerk Mitteilungsblatt des Heimatvereins Nieukerk

18. Jahrgang

Ausgabe 2

Mai 2012

Erwin Baetzen mit der vollen 60

Heute bei

„Wir in Nieukerk” • Neuigkeiten aus Nieukerk • Kerkener Kultursommer • Jahreshauptversammlung • Hobbybörse • Nieukerker Kultnacht “Wir in Nieukerk” ist das Mitteilungsblatt des Heimatvereins Nieukerk. Es erscheint in unregelmäßiger Folge mehrmals im Jahr und wird allen Mitgliedern kostenlos zugestellt. Redaktion: Karl Dicks

Seinen 60. Geburtstag feierte jetzt Erwin Baetzen, unser Vorsitzender des Heimatvereins Nieukerk. Wir gratulieren herzlich und wünschen ihm und uns, dass er noch viele Jahre für unseren Verein tätig sein kann.

Wir wünschen den Bürgerinnen und Bürgern von Nieukerk viel Freude bei den Veranstaltungen hier in unserer gemeinsamen Heimat in Nieukerk. Das Team der Volksbank in Nieukerk, Krefelder Str. 7-9.

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Englisch ist nicht immer richtig Die Vorliebe vieler Deutscher und vor allem der Großbetriebe Post und Bahn für die englische Sprache hat es wohl mit sich gebracht, dass sich der sogenannte „Deppen-Apostroph“ rasant vermehrt und verbreitet hat. Bei englischen Namen ist dieser Apostroph richtig, bei deutschen Namen ist er aber schlichtweg falsch. Doch überall in Deutschland findet man ihn, bei „Susi’s Wollstübchen“, bei „Willi’s Imbiss“, bei „Pitter’s Bierschwemme“, bei „Julia’s Geschenkeladen“, bei „Alexandra’s Haarstudio“ oder auch bei „Egon’s Eierkiste“. Da darf man sich dann auch mal freuen, wenn man in Nieukerk ein Schild sieht, das ohne diesen Deppen-Apostroph auskommt und hundertprozentig der deutschen Rechtschreibung entspricht: „Käthes Schmuckecke“ in der Dennemarkstraße.

Schäng und das neue Nummernschild Wir in Nieukerk

Dieser Tage, da konntse ine Zeitung lesen, dat wir in unsere Autos bald nich mehr mit dat Klever KLE durch die Landschaft fahren müssen, dat se uns verpasst haben, wie se den Kreis Geldern kaputtgeschrieben hatten. Ab da konnten wir nich mehr mit GEL losjöcken. Abber dat war ja nich dat Einzige, wat uns die Klever angetan haben. Frag nur mal die Nieukerker und Aldekerker, die von die Klever im Jahre 1468 die Bude übern Kopp abgebrannt kriegten. Frag nur mal die Verwaltungs-Fachleute aus Gelderland, die in Kleve wie Dinosaurier angekuckt wurden, als sie so gescheit weiterarbeiten wollten wie vorher in Geldern. Wat haben wir mit Kleve zu tun? Also, ich mein ja, Geldern liegt für uns doch viel, viel näher. Und wie ich dann gehört hab, dat dat alte Nummernschild GEL wiederkommt, hab ich dräk dafür gesorcht, dat ich eins mitkriegte. Abber nun sagen se in Kleve, von wegen die Identität im Kreis geht dat nich, dat die GELNummer wiederkommt. Sagen se. Wenn die Gelderner die alte Nummer kriegen, dann geht die Werbung für den Kreis Kleve im Eimer. Vor allem für den Nordteil von den Kreis Kleve. Sagen se. Un dat is dann Identität. Sagen se. Identität, die geht nur ohne GEL. Schade is dat.

... gutes

Sehen

und gutes

Mitarbeiter-Fête im Saal Gut bewirtet wurden im Adlersaal die vielen Mitarbeiter des Heimatvereins. Alle, die dem Verein im Jahre 2011 in umfangreicher Weise geholfen hatten, waren eingeladen worden und nahmen teil an einem köstlichen Abendessen. Die flüssige Nahrung wurde natürlich auch nicht vergessen, sodass sich schon bald die Zungen lösten und nach Strich und Faden „gekwaakt“ werden konnte. Für alle Teilnehmer ein schöner Abend.

Aussehen

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Neuigkeiten aus Nieukerk Der Winter hat jetzt wohl endgültig verspielt, das Frühjahr ist da mit seinen vielen Witterungsüberraschungen. Kleine Überraschungen gibt es aber auch in Nieukerk, von denen wir hier einige für unsere Leser festgehalten haben.

Wir in Nieukerk

Tag der offenen Tür im Gemeindearchiv Das Archiv der Gemeinde Kerken wurde in den letzten Monaten umgebaut. Für die nach gesetzlichem Auftrag dauerhaft aufzuhebenden Akten der Verwaltung sowie die Nachlässe und Sammlungen aus privater Hand wurde auf Beschluss des Gemeinderates zusätzlicher Platz geschaffen. Die Büros und Arbeitsräume des Archivs sind in die obere Etage gezogen, die nach längerem Leerstand grundlegend renoviert werden musste. Im Erdgeschoss, wo früher die Büros waren, befindet sich jetzt ein großer Magazinraum, der auch die statische Voraussetzung zur Lagerung des Archivguts erfüllt. Am Sonntag, den 6. Mai, ist das Archiv von 11 bis 17 Uhr für die Allgemeinheit geöffnet. Beim „Tag der offenen Tür“ werden Informationen und Bilder zur Geschichte des denkmalgeschützten Gebäudes und zum Umbau gezeigt. Außerdem finden Führungen durch die Magazinräume und das Foto- und Kartenarchiv statt, bei denen interessante Archivalien wie Urkunden, Amtsbücher, alte Karten und Pläne, historische Fotos und vieles weiter gezeigt und erläutert werden. Die Führungen, die um 11, 13 und 15 Uhr stattfinden, sind kostenlos, die Personenzahl ist auf 20 Personen beschränkt.

Jürgen Baetzen gestaltete die neue Heimatseite im Internet Wer die neue Heimatseite (Homepage) des Heimatvereins anklickt, der kommt aus dem Staunen nicht heraus. Jürgen Baetzen hat nämlich ganze Arbeit geleistet und in wochenlanger Arbeit ein kompaktes Wunderwerk geschaffen. Er hat sämtliche Bereiche erfasst und seinem Werk eine Gestaltung gegeben, die den Leser einfach „baff“ macht. Die Benutzer-Freundlichkeit ist sehr hoch, sodass auch Anfänger sich mühelos durch das Netz bewegen können, wenn sie www.heimatverein-nieukerk.de anklicken. Auch das Gästebuch ist wieder da, und wer etwas reinschreiben möchte, der kann das gerne tun.

Nächste Frühlingsfahrt zum Westdeutschen Rundfunk Obwohl auch bei unserer Jahreshauptversammlung seitens der Mitglieder keine Gründe auf den Tisch gekommen sind für das im Vorjahr so schwache Interesse an der Frühlingsfahrt, wird der Vorstand des Heimatvereins dennoch versuchen, im nächsten Jahr wieder eine Tour in den Frühling auf die Beine zu stelen. In diesem Jahr 2012 gibt es eine „schöpferische“ Pause, aber 2013 soll es nach Köln zum Westdeutschen Rundfunk gehen. Der WDR mit seinen Sendeanstalten sollte eigentich für viele Mitglieder etwas ganz Neues und Hochinteressantes darstellen. Zu besichtigen ohne viel Laufarbeit!

Kontoänderungen unserer Mitglieder

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Kassiererin Doris Keysers bittet alle Mitglieder, die ein neues Konto zugeteilt bekommen oder selbst Änderungen vorgenommen haben, dringend um Mitteilung. Der Einzug unserer Mitgliederbeiträge, wenn sie auch noch so gering sind, ist eine überaus kostenträchtige Sache, wenn veraltete Kontonimmern oder andere Unstimmigkeiten ins Spiel kommen. Deshalb: Alle Änderungen im Kontobereich an Doris Keysers, kurzer Telefonanruf (2964) reicht.

Im Oktober wird wieder die Landwehr gereinigt Die „kleine“ Landwehr, die früher einmal für das Bleichen der Nieukerker Wäsche das Wasser lieferte und überaus wichtig für die Hausfrauen war, ist heute als Bodendenkmal bekannt. Sie führt nur noch an wenigen Stellen Wasser, doch hat sich der Heimatverein dieses Denkmals dennoch angenommen. Von der Brücke am Paeschensdyck bis zu dem kleinen Steg am Wällchen soll es bei Bedarf von Gestrüpp und Unrat freigemacht werden, um das mittelalterliche Bild in etwa sichtbar zu machen und auch zu erhalten. Beim ersten Einsatz im vorigen Jahr 2011 waren der gesamte Vorstand und einige Mitglieder einen Morgen lang tätig. In diesem Jahr soll im Oktober der erfolgreiche Einsatz wiederholt werden. Zu dem Arbeitsmorgen könnte der Vorstand noch mehrere Mitstreiter brauchen. Wer Interesse an dem Frischluft-Job hat, sollte das demnächst einem Vorstandsmitglied mitteilen.

Der Schandfleck wird immer schöner

Jahreshauptversammlung mit Film Obwohl der Film „Nieukerker Bilderbogen 1964“ eigentlich doch ein Anreiz sein konnte, die Jahreshauptversammlung zu besuchen, waren diesmal nur 47 Mitglieder gekommen. Das ist ein absoluter Minusrekord in der 18jährigen Geschichte des Heimatvereins, der aber nach unserer Ansicht nur vom Vertrauen in die solide Leitung des Vereins zeugt. Das deutete auch Kassenprüfer Hans-Werner Häusler an, der von einer „fantastisch geführten Kasse“ sprach. Vorher hatte Vorsitzender Erwin Baetzen seinen Jahresrückblick gegeben und der verstorbenen Mitglieder Josef Dammertz, Mechthild Tillmanns, Bernhard Velder und Lieselotte Janßen gedacht. Unter der Wahlleitung von Stefan Hell wurden Erwin Baetzen, Karl Dicks und Doris Keysers einstimmig wiedergewählt, im nächsten Jahr die Kasse prüfen werden Hans-Werner Häusler und Rainer Janßen. Einstimmig wurde der Jahresbeitrag auf 15 Euro erhöht.

Wir in Nieukerk

Das alte Patrizierhaus am Schwanenmarkt, das in den letzten Jahren einen alles andere als herrschaftlichen Eindruck machte und zum Schandfleck geworden war, scheint endlich die richtigen Leute gefunden zu haben. Der hässliche und unpassende Zementputz ist zum großen Teil am Giebel schon abgeklopft worden, dekorative Ziegelsteine wurden sichtbar. Das Bild an der Front des Hauses hat sich somit enorm gewandelt, und es sollte nicht lange mehr dauern, dass dieses Haus in unserem Dorfzentrum zu einem Schmuckstück wird. Die Voraussetzungen dafür sind jedenfalls da.

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Große Hobby-Schau im Adlersaal

Wir in Nieukerk

Ganz vorne am Saaleingang hatte wie immer Leo Wellems seinen Stand aufgeschlagen mit hölzernen Osterhasen und Vogelhäuschen. Zu raten gab es auch wieder etwas bei Leo, doch davon mehr an anderer Stelle. „Publikumszuspruch wie noch nie“, meinte Peter Völker, der wieder diese traditionelle Schau für den Heimatverein organisiert und 26 Hobby-Künstler mit ihren Ständen eingeladen hatte. „Wir laden keine Profis ein, sondern nur echte Hobbykünstler“, erklärte Peter Völker, der es gerne sieht, wenn die Besucher den Künstlern bei der Arbeit zusehen können. Diese zeigten erstaunliche Werke, ganz neu dabei war das Klöppeln, betrieben von Kerstin Eilitz und Wilhelmine Evertz mit viel Feingefühl. Mit dem Filzen machten Stephanie Rous und Mara Jentgens die Besucher bekannt, die in kleinen Gruppen erste Erfahrungen mit diesem Material machen konnten. Seine Schattenreliefs zeigte Dieter Cendrowski, der wie viele der anderen Hobbykünstler vor allem eins im Auge hat: Sich lösen vom Alltag und von der normalen Berufsarbeit, um künstlerisch tätig zu werden. Wie die Ergebnisse zeigen, ist das vollauf gelungen, denn die vielen Besucher machten reichlich Gebrauch von den wunderschönen Angeboten, die an den Ständen im ganzen Saal verteilt waren. < Der Arbeitsschuppen (Workshop) von Stephanie Rous

Holzarbeiten von Leo Wellems

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Klöppeln bei Wilhelmine Evertz

Porzellanmalerei von Karin Pötsch

Tiffany bei Kurt Pütz

Die nächste Hobbybörse ist für das Frühjahr 2014 geplant. Dann gibt es wieder viele schöne Dinge im Adlersaal zu sehen und auch zu kaufen.

Das Schokoladen-Ostereier-Rätsel ist gelöst Obwohl der Behälter, in dem Leo Wellems bei der Hobbybörse die Schokoeier untergebracht hatte, eine Klarsichtdose war, wurde das Schätzungsvermögen auf eine harte Probe gestellt. Als am Ende der Veranstaltung die Zahl von 121 Eiern bekanntgemacht wurde, hatte denn auch niemand diese Zahl getippt. Die wenigsten Eier hatte mit 46 Stück Gerhard Nissing aus Xanten geschätzt, die meisten Margret Hünnekens aus Nieukerk mit 480. Die besten Tipper lagen jeweils nur um ein einziges Ei von der Idealzahl entfernt: Die Nieukerker Klaus Kleinmanns und Ingrid Büschkes mit 120 sowie Helmut Bremenkamp aus Eyll mit 122. Entscheiden musste somit das Los, und hier war Ingrid Büschkes die glückliche Gewinnerin des großen Holz-Osterhasen, den Leo Wellems gestiftet hatte. Doch auch Klaus Kleinmanns als Zweiter und Helmut Bremenkamp als Dritter wurden noch mit kleinen Preisen bedacht.

28. Oktober – 11. November Ausstellung im Haus Lawaczeck Haus Lawaczeck, Krefelder Straße 35, in Kerken-Nieukerk

Der weite Weg nach Westen Die Ankunft und Aufnahme von Flüchtlingen und Vertriebenen im Amt Nieukerk von 1945 – 1955 Öffnungszeiten: 28. Oktober, 1. 2. 4. und 11. November, jeweils von 11 bis 17Uhr

Die Ankunft und Aufnahme von Flüchtlingen und Vertriebenen im Amt Nieukerk von 1945 - 1955

• Nieukerk

Eine Ausstellung des Geschichtsarbeitskreises Nieukerk und des Gemeindearchivs Kerken • Ausstellung im Haus Lawaczeck, Krefelder Str. 35, 47647 Kerken-Nieukerk • Öffnungszeiten: 28. Oktober 2012 04. November 2012

01. November 2012 11. November 2012

• 11:00 bis 17:00 Uhr • Führungen nach Absprache möglich Tel.: 0 28 33 - 20 24 oder 0 28 33 - 25 23

Der weite Weg nach Westen Der Zweite Weltkrieg löste eine beispiellose Völkerwanderung in Europa aus. Millionen von Menschen waren auf der Flucht oder suchten eine neue Heimat. Vor der heranrückenden Roten Armee im Osten flüchteten in den letzten Kriegswochen hunderttausende Deutsche nach Westen. Auf der Potsdamer Konferenz (17. Juli– 2. August 1945) trafen die Alliierten Vereinbarungen zur politischen und territorialen Neuordnung Deutschlands und zur Umsiedlung (=Vertreibung) der deutschen Bevölkerung aus Polen, der Tschechoslowakei und aus Ungarn. Aber nicht nur Flüchtlinge und Vertriebene, auch entlassene Soldaten, Verwundete, Evakuierte, Kinder aus den zahlreichen Heimen der Kinderlandverschickung, ehemalige Zwangsarbeiter, die Überlebenden der Konzentrationslager und zurückkehrende Emigranten waren unterwegs, oft quer durch Deutschland - etwa 12 Millionen Menschen, meist zu Fuß, auf der Suche nach ihren Familien, ihren Heimatorten oder einem neuen Zuhause. „In der Ausstellung Flucht und Vertreibung,“ so Kuratorin und Archivarin Johanna Klümpen-Hegmans, „wollen wir anschaulich machen, welche Gründe zu Flucht und Vertreibung führten, auf welche Bedingungen die Neuankömmlinge hier stießen und auch, wie in den ersten Jahren nach der Ankunft die Eingliederung in die „neue“ Heimat fortschritt.

Wir in Nieukerk

Es laden herzlich ein: Gemeindearchiv Kerken, Johanna Klümpen-Hegmans und der Geschichtsarbeitskreis des Heimatvereins

Der Eintritt ist frei! Der weite Weg nach Westen

In der Zeit von 1945 bis 1955 kamen über tausend Vertriebene und Flüchtlinge allein nach Nieukerk und Eyll, von denen mehr als 50 Prozent blieben. Eine beachtliche Zahl angesichts der Tatsache, dass hier am 1. Mai 1950 insgesamt 5009 Einwohner registriert waren. Es war für alle Beteiligten eine schwierige Zeit, damals. Die Neuankömmlinge waren von den Strapazen ihrer oft monatelangen Flucht völlig erschöpft und hatten alles verloren. Ihre wenigen Habseligkeiten

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Wir in Nieukerk

brachten sie auf Handkarren und in Rucksäcken mit. Und auch am Niederrhein hatte der Krieg seine Spuren und Zerstörungen hinterlassen. Wie auch in anderen Gebieten und Städten fehlte hier Wohnraum. Die Familien in Nieukerk und Eyll mussten zusammenrücken, um die Fremden aufnehmen zu können. Dort, wo zuvor Platz für eine Familie war, lebten nun mehrere Familien auf engstem Raum und unter Umständen zusammen, die wir uns heute nicht mehr vorstellen können. Natürlich brachte das Konflikte mit sich. In dieser Hinsicht war auch der religiöse Aspekt nicht unbedeutend. Gut die Hälfte der Vertriebenen und Flüchtlinge aus dem Osten waren Protestanten, die nun in einen bis dahin fast ausschließlich katholischen niederrheinischen Ort kamen. Nur wenige wissen heute noch, dass die evangelische Kirchengemeinde Aldekerk/Nieukerk erst infolge des Zuzugs der Menschen aus dem Osten entstanden ist. Wie das Wachsen der evangelischen Gemeinde auf den Zuzug von Menschen nach dem Krieg zurückgeht, so spielte dieser auch für den ausgedehnten örtlichen Siedlungsbau der 50er und frühen 60er Jahre eine Rolle. Die neu geschaffenen Wohnsiedlungen um den alten Ortskern herum trieben die Integration sichtlich voran. Hier wohnten nicht allein die Vertriebenen- und Flüchtlingsfamilien, sondern auch Einheimische. Die individuelle Wohnsituation für die einzelnen Familien verbesserte sich gleichermaßen und half, sich in der neuen Umgebung einzugewöhnen. In den Vertriebenenfamilien machte sich der Generationenwechsel deutlich bemerkbar, da die als Kind in den Westen gekommenen oder bereits im Westen geborenen Personen die neue Heimat mühelos akzeptieren konnten, während die älteren Menschen mit Wehmut und Heimweh weiterlebten. Wie die Lebensweise, Sitten und Gebräuche der verlassenen Heimat überliefert wurden, welchen Einfluss die ostpreußische, pommersche, schlesische oder sudetendeutsche Herkunft im Leben der Familien weiter hatte, ist ein interessantes Thema, das sich den Ausstellungsmachern bei der Vorbereitung auf die Ausstellung immer wieder stellte.

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Der Adlersaal war im Oldiefieber So sieht ein stimmungsvoller Adlersaal aus. Leider nur zu wenige Teilnehmer erlebten am 14. April die erste Nieukerker Kultnacht im Adlersaal. Etwa 500 Besucher feierten bei fetziger Musik von „BEATCLUB“ aus Leipzig, „MIDDLE OF THE ROAD“ aus Schottland und „PUSSYCAT“ aus Holland bis in die frühen Morgenstunden. Bei Liedern wie „Baby Come Back“ oder „Chirpy, Chirpy Cheep Cheep“ und „ Mississippi“ ging so manchem Oldiefan das Herz ganz weit auf. Aber nicht nur viele Gäste, sondern auch die auftretenden Künstler bedankten sich bei den Organisatoren für diesen tollen Abend. Günter Palm, der Chef von „BEATCLUB“, meinte nur: „Hier fliegt die Kuh.“ Und eine Besucherin sagte beim Abschied: „Dieses Mal war ich so ziemlich die Letzte, die eine Karte gekauft hat. Aber nächstes Jahr bin ich eine der Ersten.“ Wenn das keine Komplimente sind.

Momente aus dem Saal

Wir in Nieukerk 9

Wir in Nieukerk

Kerken feiert seinen Kultursommer In der Gemeinde Kerken wird für den Kerkener Sommer Großes geplant. In der Zeit vom 16. bis zum 24. Juni präsentieren Künstler, Musiker und Schauspieler der Gemeinde den Kerkener Kultursommer 2012. „Der Anstoß für dieses besondere Event kam von Karl Flasch, einem schauspielbegeisterten Kerkener Bürger, der bereits bei mehreren Theateraufführungen in unserer Gemeinde mitgewirkt hat“, erzählt Bürgermeister Möcking. Für die Planung und Organisation einer Open-Air Aufführung des Theaterstücks „Jedermann“ habe Flasch die Gemeinde Anfang 2011 um Unterstützung gebeten. In gemeinsamen Überlegungen und Beratungen ist daraus dann schnell eine ganze Woche mit kulturellen, künstlerischen, darstellenden und musikalischen Angeboten entstanden. „In dem eigens für die Planung und Umsetzung des Kerkener Kultursommers eingerichteten Lenkungsausschuss sprudelten die Ideen förmlich, und anfängliche Bedenken, die Woche nicht mit genügend Angeboten füllen zu können, konnten sehr schnell ausgeräumt werden“, berichtet Möcking. Das Besondere an der Kerkener Kulturwoche ist, dass sich in ihr fast ausschließlich Kerkener Bürgerinnen und Bürger engagieren und präsentieren. Für den Bürgermeister ist das ein deutlicher Beleg für das vielseitige Miteinander und die Kulturbegeisterung in der Gemeinde Kerken. Eckpfeiler der Kerkener Kulturwoche sind zwei Open-AirAufführungen des Theaterstücks „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal am 16. Juni an der katholischen Pfarrkirche St. Dionysius Nieukerk und am 23. Juni an St. Peter und Paul Aldekerk jeweils um 19 Uhr. Diese Aufführung und die „Zeitreise für Erwachsene“ durch die „Altstadt“ von Nieukerk sind beim Kultursommer übrigens die einzigen Veranstaltungen, für die ein Eintrittsgeld zu zahlen ist. Alle weiteren Events können kostenfrei besucht werden. Täglich gibt es mehrere kulturelle und musikalische Angebote, Ortsführungen, Märchen- und Krimilesungen, eine Zeitreise und viele andere Programme. Eine Übersicht aller Veranstaltungen findet man im Internet unter www.kerkener-kultursommer.de.

Spezielles für Kerkener in Nieukerk Beim Kerkener Kultursommer durfte der Heimatverein Nieukerk natürlich nicht fehlen. Er leistet mehrere Beiträge, die sicherlich das Interesse vieler Zuschauer finden werden.

Samstag, 16. Juni, um 15 Uhr in Nieukerk:

Mundart-Märchen-Nachmittag Peter Völker liest im Schpöötenhüske aus Grimms Märchen, aus Max und Moritz sowie aus dem Struwelpeter, alles in Vogteier Platt. Für Kinder und Junggebliebene von 5 bis 95. Von „Ròikäpke“ bis „Hömpelepömp“, von „Schtruwwelpitter“ bis „Tsappelphilipp“ und von „Dóernröske“ bis „Hänsel und Gretel“. Vorleser Peter freut sich über viele kleine und große Leute, die 90 Minuten lang zuhören können.

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Am Samstag, 23. Juni, wird Peter Völker um 15 Uhr seine Lesung in der Aldekerker Heimatstube wiederholen.

Mittwoch, 20. Juni, um 9 Uhr in Nieukerk:

Zeitreise durch Nieukerk Das Freiluft-Theater „Zeitreise“ ist an diesem Tag für die Grundschüler reserviert, desgleichen am 21. Juni ebenfalls um 9 Uhr. Die Zeitreise beginnt im zweiten nachchristlichen Jahrhundert und endet in den 60er-Jahren der Neuzeit. So träumt ein römischer Legionär im kalten Germanien von seiner geliebten warmen Heimat Italia. Ein Schmied, ein Weber, ein Vermesser, eine Nonne, ein Priester, ein Gemeindebote, zwei Waschfrauen und ein Färbereibesitzer geben Einblicke in ihren beruflichen und familiären Alltag. Eine Haushaltsschülerin und ein i-Dötzchen lassen den Schulalltag der „guten alten Zeit“ wieder auferstehen.

Am Sonntag, 24. Juni, in Nieukerk: Nur für Jugendliche und Erwachsene! Sechs Starts machen die Mitglieder der Geschichts-Arbeitsgruppe des Heimatvereins an diesem Tag in ihren verschiedenen Rollen. Startort für die Zeitreise ist der Michael-Buyx-Platz hinter dem Buyx-Haus. Von dort werden die Besucher zu den einzelnen Stationen geführt.

Wir in Nieukerk

Die Zeitreise ist ein sehenswertes Spektakel, für das man sich schon mal für etwa zwei bis drei Stunden aus der Gegenwart verabschieden kann. Die Darstellerinnen und Darsteller spielen dabei ihren Part so realitätsnah und anschaulich, dass die Betrachter sich schon bald in die jeweilige Zeitepoche zurückversetzt fühlen.

Der erste Start erfolgt um 11.30 Uhr, dann geht es weiter im Halb-Stunden-Rhythmus um 12 Uhr und um 12.30 Uhr. Nach der Mittagspause die Fortsetzung: Um 14 Uhr, um 14.30 Uhr und um 15 Uhr. Füel Pläsier!

Schäng ohne „Namsdaach“ Kinder, wie die Zeit vergeht! Als wäre es vorige Woche gewesen, so hat man den Namenstag von Schäng aus dem Vorjahr noch im Gefühl. Es gibt ja den „warmen“ Jan und den „kalten“ Jan oder auch den „warmen“ Schäng und den „kalten“ Schäng. Der eine feiert seinen Namenstag im Juni, der andere im Dezember. Weil unser Schäng auf dem Webermarkt ein warmer Schäng ist, hat er seinen Namenstag am 24. Juni. ABER: An diesem 24. Juni hat die Gemeinde Kerken als wichtigen Punkt des Kultursommers die „Zeitreise“ angesetzt, an der zahlreiche Nieukerker und Aldekerker als Schauspieler teilnehmen und viele Kerkener als Zuschauer dabei sein werden. Auch Erwin Baetzen, Hans Rütten und Peter Völker aus dem Vorstand des Heimatvereins sind im schauspielerischen Einsatz und haben keine Zeit und keine Möglichkeit, Schängs Gratulanten ein Bier zu kredenzen. Deshalb verschieben wir die Feier auf einen späteren Termin.

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Weiter geht’s beim Webermarktfest am 5. und 6. Juni Wir sind wieder dabei mit unserem Zelt.

Wir in Nieukerk

Impressum

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Heimatverein Nieukerk Dennemarkstraße 47, 47647 Kerken E-Mail: [email protected] Karl Dicks, An de Koul 7, 47647 Kerken, Telefon 02833-7891 E-Mail: [email protected] Dirk Langer, Fliederstr. 2, 47647 Kerken, Telefon 02833-601266 E-Mail: [email protected] Im Internet finden Sie unsere mit Liebe aufgebaute Heimatseite (Homepage) unter der Adresse www.heimatverein-nieukerk.de