MITGLIEDERMAGAZIN DER IG METALL WOLFSBURG

www.igmetall-wob.de AUSGABE 160 . JANUAR 2016 MITGLIEDERMAGAZIN DER IG METALL WOLFSBURG WIR AKTUELL WIR INFORMIERT WIR IN DER REGION Kleine Ausz...
Author: Frank Bayer
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AUSGABE 160 . JANUAR 2016

MITGLIEDERMAGAZIN DER IG METALL WOLFSBURG

WIR AKTUELL

WIR INFORMIERT

WIR IN DER REGION

Kleine Auszeit vom Asylbewerberheim – IG Metaller helfen Flüchtlingen

Mehr Geld und kürzere Arbeitszeit bei CEVA in Wolfsburg

Schulprojekt mit Hassen und Hasan

, UT E S EIN G HE S GREIC L O F S ER UNDE S E G U ND R S JA H NEUE

INHALT, LESERBRIEFE UND IMPRESSUM

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INHALT

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ORGANISATIONSWAHLEN

Organisationswahlen Editorial

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WIR AKTUELL

EDITORIAL

ERGEBNISSE DER ORGANISATIONSWAHLEN FINDET IHR UNTER: WWW.IGMETALL-WOB.DE

Aktuelles aus der Region 4–5 Meldungen 5

WIR INFORMIERT

Realschule Rühen mit Maurice-



Gleize-Preis ausgezeichnet



Personalvorstand Horst Neumann



wechselt in den Ruhestand



Betriebsrat von Volkswagen feierte



70. Geburtstag



Organisation Einladung

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Neuwahl in Königslutter

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„BBS ohne Stress“

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Abgas-Rückruf Autohäuser stehen solidarisch zur VW Belegschaft

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Termine Januar–Februar 2016

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13 000 Unterschriften für Kampagne

Tariferfolg bei CEVA nach 21-stündigem Verhandlungsmarathon 9

FOTO MAT THIAS LEITZKE

Im November und Dezember haben wir erneut in den Wohnbezirken, Ortsteilen und Pendlerorten die Leitungen und die Delegierten für die Delegiertenversammlung gewählt, das höchste Gremium der IG Metall. Wir danken allen, die an der Wahl teilgenommen haben. Besonders danken wir den Kolleginnen und Kollegen, die sich für ein Mandat zur Verfügung gestellt haben und unser demokratisches Gefüge somit stärken. Wir wünschen Euch allen einen guten Start und gutes Gelingen bei Euren ehrenamtlichen Aufgaben für unsere IG Metall Wolfsburg.

ANZEIGE

Reportage Schulprojekt mit



Hassen und Hasan

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Debatte Wünsche 2016

12–13



Nachgefragt beim



IG Metall-Medienteam

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IMPRESSUM IM DIALOG IG Metall-Verwaltungsstelle Siegfried-Ehlers-Straße 2 38440 Wolfsburg Tel.: 05361 20 02-0

FOTO MAT THIAS LEITZKE

LIEBE KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN,

Hartwig Erb und Lothar Ewald, Bevollmächtigte der IG Metall Wolfsburg

WIR IN DER REGION

HART WIG ERB: Hartwig Erb, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg, wünscht allen Mitgliedern ein gutes, erfolgreiches und gesundes neues Jahr.

ZEITFÜR NEUES

VER ANT WORTLICH Hartwig Erb (V. i. S. d. P.)

2015 war ein sehr ereignisreiches Jahr. Es fällt schwer –, insbesondere nach den Ereignissen der letzten Monate – von einem guten Jahr zu sprechen. Für das Jahr 2016 warten schon jetzt so viele große Herausforderungen, dass ich kaum weiß, mit welcher wir anfangen sollen. In früheren Jahren hätte hier vielleicht allein etwas von der bevorstehenden Tarifrunde gestanden. Doch nun stehen Terroranschläge, Flüchtlinge und die Abgasaffäre von Volkswagen auch im Raum.

»Gemeinsam schaffen wir vieles. Packen wir es an – damit 2016 ein gutes Jahr für alle wird.«

REDAKTION Anita Pöhlig, Gabriele Friedrich

KONZEPTION UND GESTALTUNG Gingco.Net Werbeagentur GmbH & Co. KG Titelfoto: Matthias Leitzke



DRUCK UND VERSAND alpha print medien AG Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Erscheinungsweise: 6x pro Jahr

REDAKTIONSSCHLUSS DIESER AUSGABE 1. Dezember 2015 REDAKTIONSSCHLUSS DER NÄCHSTEN AUSGABE 1. Februar 2016

WIR ZIEHEN UM! Ab Januar 2016: Burgallee 6, 38446 Wolfsburg (Neuhaus), Telefon: 05363/708 400 www.aul-nds.de

Bildungsvereinigung

ARBEIT UND LEBEN Nds. Ost gGmbH

Die Integration der Flüchtlinge ist sicher die größte Herausforderung unserer Zeit. Eine große Aufgabe, die sich niemand ausgesucht hat und die wir dennoch in unserem ureigensten Interesse ebenso wie im Interesse der Flüchtlinge lösen müssen. Europa muss diese Herausforderung geschlossen annehmen und bewältigen, nur so können wir den Frieden bewahren. Eine gute Ausbildung nicht für deutsche, sondern für alle Kinder ist auch unsere beste Zukunftssicherung.

Die VW-Abgasaffäre macht uns leider auch große Sorgen. Bis heute sind die kompletten Folgen noch immer nicht absehbar. Keiner weiß, was noch alles auf uns zukommen wird. Nicht nur bei Volkswagen direkt, ob bei den Zulieferern oder beim Bäcker um die Ecke – nichts wird mehr so sein wie es war. Um all diesen Herausforderungen begegnen zu können, dürfen wir unsere Werte und Normen nicht vergessen. Wir als IG Metall setzen uns seit vielen Jahren gegen Fremdenfeindlichkeit, gegen Gewalt und Unterdrückung ein, wir kämpfen gegen Ungerechtigkeit in der Arbeitswelt und im Alltag. Für uns ist Solidarität ein zentraler Begriff unseres Denkens und Handelns. Das dürfen wir bei allen Problemen nicht vergessen. Gemeinsam schaffen wir vieles! Packen wir es an und arbeiten wir gemeinsam daran, dass 2016 ein gutes Jahr für alle wird. Euer

Hartwig Erb Erster Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg

WIR AKTUELL

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WIR AKTUELL

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+++ MELDUNGEN +++

AKTUELLES AUS DER REGION

FACHTAGUNG ÜBER AGILES ARBEITEN

AZUBIS SPIELTEN UM DEN KICK-OFF-AZUBI-CUP

Fußball gegen Vorurteile: Mehr als 100 Auszubildende und junge Beschäftigte kamen zum Kick-off-Turnier in die Soccer-Five-Arena.

Wolfsburg – Er hat schon Tradition, der Kick-off-Azubi-Cup der IG Metall Jugend. Nicht zu gewinnen, sondern sich besser kennenzulernen und respektvoll miteinander umzugehen stand im Mittelpunkt des Turniers. Respekt und Mitgefühl zeigten die Auszubildenden und jungen Beschäftigten auch gegenüber den Opfern des Attentats in Paris und legten eine Schweigeminute ein.

NEU BEI DER IG METALL: FLORIAN POSTLEP Wolfsburg – Florian Postlep ist seit dem 1. Dezember für das Engineering-Projekt der IG Metall zuständig. Der 28-Jährige ist in Nordsteimke aufgewachsen. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. „Schon im Studium habe ich mich intensiv mit prekären Beschäftigungsverhältnissen befasst“, berichtet Florian. Während seines sozialwissenschaftlichen Studiums absolvierte er ein Praktikum beim Betriebsrat der Volkswagen AG und gewann dort auch Einblicke in die gewerkschaftliche Arbeit. Künftig möchte er den Beschäftigten der Ingenieursdienstleister in der Region zeigen, dass die IG Metall eine starke Gemeinschaft ist, die sich für faire Löhne und gerechte Arbeitsbedingungen einsetzt.

TEXT DAVID RÖSLER // FOTO OJA

KLEINE AUSZEIT VOM ASYLBEWERBERHEIM

FOTO JAV AUTOVISION

FOTOS MAT THIAS LEITZKE

FOTO PRIVAT

Auf der Facebookseite der IG Metall Jugend Wolfsburg war auch zu lesen: „Wir distanzieren uns in aller Deutlichkeit von terroristischen Aktionen der radikalen Islamisten. Im gleichen Atemzug können wir aber genauso wenig verstehen, wenn die politische Debatte darüber nun auf dem Rücken der Geflüchteten ausgetragen wird. Es kann nicht sein, dass man Menschen, die vor dem IS-Terror in ihren Ländern fliehen nun für die Gräueltaten in Paris oder anderswo verantwortlich macht.“

Kleine Auszeit für Flüchtlingskinder bot der Ausflug ins Phaeno.

Zu einem Austausch trafen sich Kolleginnen und Kollegen des MOE-Netzwerks.

Wolfsburg – Mit kleineren und größeren Projekten für Flüchtlinge sind etliche Metaller derzeit unterwegs. Stellvertretend für all die vielen Initiativen sollen hier drei genannt werden. VW-Frauen initiierten in der Unterkunft Mörse einen Bastelnachmittag für Weihnachtsschmuck. Azubis hatten Holzfiguren gefertigt, die dann bemalt wurden. Die Belegschaft der Volkswagen Immobilien sammelten Kleidung für das DRK Helmstedt und die Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) der AutoVision organisierte für Flüchtlingskinder einen unbeschwerten Nachmittag im Phaeno. „Wir wollten den Kindern eine kleine Auszeit vom Alltag im Asylbewerberheim schenken“, sagte Maximilian-Thorben Ehlers (Vorsitzender JAV).

MOE-NETZWERK TRIFFT SICH IN WOLFSBURG Wolfsburg – Fast 40 Mitglieder des Mittel- und Osteuropäischen Gewerkschaftsnetzwerks (MOE) tauschten sich im November in Wolfsburg über aktuelle Themen aus. Ein Thema der Vertreter aus Polen, Russland, Tschechien, der Slowakei und erstmals aus Sarajevo/ Bosnien sowie von deutschen Standorten war die VW-Abgasaffäre. Hartwig Erb betonte, dass Beschäftigungssicherung der Stamm- und Leiharbeiter höchste Priorität für ihn habe. Einen breiten Raum nahm auch die Diskussion über Flüchtlinge ein. „Wir tragen eine außerordentlich hohe Verantwortung für die Menschen, die vor Verfolgung und Tod fliehen. Wir wären gut aufgestellt, wenn wir keine Zäune in Europa bauen würden“, warb Erb für eine offene Gesellschaft.

Mustafa Ergül, Jugend- und Auszubildendenvertreter, informierte über die ehrenamtliche Struktur der IG Metall bei VW. Ralf Mattes, Betriebsrat bei Audi Ingolstadt, referierte über die Angestelltenarbeit und Joachim Fährmann, Bildungssekretär der IG Metall Wolfsburg, nahm die Teilnehmer mit auf eine Reise in eine mögliche digitalisierte Zukunft der Industriearbeit. „Das Netzwerk ist thematisch am Puls der Zeit und es zieht sehr viel Wissen und Kraft aus den Treffen“, sagte Flavio Benites, Fachsekretär für Internationales. Das nächste MOE-Netzwerk ist für Mai in Tschechien geplant. TEXT JOACHIM FÄHRMANN



 olfsburg – 1150 Experten sich haben in W Wolfsburg über neue Formen der Industriearbeit ausgetauscht. Das Institut für Arbeit und Personalmanagement der AutoUni Wolfsburg hatte die Konferenz über die Zukunft der Büro- und Wissensarbeit ausgerichtet. Der Zweite Vorsitzende des Konzernbetriebsrats, Stephan Wolf, sagte: „In Zeiten von Digitalisierung und steigender Komplexität und Geschwindigkeit in der Entwicklung und Produktion von Fahrzeugen brauchen wir moderne Arbeitsweisen. Es geht nicht um Arbeitsverdichtung, sondern um mehr Freiräume und Entscheidungskompetenzen für die Beschäftigten und Projektteams. Mit einem Wandel in unserer Unternehmens- und Führungskultur können wir diese Ansätze beschleunigen.“ Schlagwörter dazu heißen „agiles Arbeiten“ und „Scrum“, Begriffe aus der Software- und IT-Entwicklung. Die Arbeitsmethoden zeichnen sich durch unbürokratische Abläufe, Schnelligkeit, Dezentralisierung und flache Hierarchien aus. „Teams, die agil arbeiten, handeln unbürokratischer, flexibler, schneller und kundenorientierter. Sie arbeiten weitgehend selbstgesteuert“, erläuterte Dr. Horst Neumann, bis zum 1. November VW-Personalvorstand.

START DER HOLZ- UND KUNST

STOFF-TARIFRUNDE 2016

 annover – Die Forderung für die BeH schäftigten in der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie in SachsenAnhalt liegt auf dem Tisch: fünf Prozent mehr Geld bei zwölf Monaten Laufzeit. Außerdem soll ein Tarifvertrag zum flexi blen Übergang in die Rente abgeschlossen werden. „Es gibt keinen Grund zur Be scheidenheit. Die wirtschaftliche Situ ation ist gut, die Konjunkturprognosen sind positiv. Jetzt sind die Beschäftigten am Zug“, sagt Wilfried Hartmann, Ver handlungsführer der IG Metall in der anstehenden Tarifauseinandersetzung.

TEXT POE

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WIR INFORMIERT . AUS DER REGION

WIR INFORMIERT . GESCHICHTE

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DIE ANFÄNGE DER MITBESTIMMUNG BEI VOLKSWAGEN LAGEN IN SCHWIERIGEN ZEITEN FOTOS VW-BETRIEBSRAT

Während der Feierstunde in der Turnhalle der Realschule wurde auch gesungen. FOTO PRIVAT

REALSCHULE RÜHEN

MIT MAURICE-GLEIZEPREIS AUSGEZEICHNET Rühen – Die Realschule Rühen ist vom Wolfsburger Verein Erinnerung und Zukunft mit dem Maurice-Gleize-Preis für ihr Engagement um den Rühener Friedhof ausgezeichnet worden. Die Schülerinnen und Schüler haben sich vor zwei Jahren gemeinsam mit der IG Metall für eine Gedenktafel an dem Platz eingesetzt, an dem das „Kinderheim“ stand, in dem 365 Säuglinge von Zwangsarbeiterinnen im Nationalsozialismus den Tod fanden. Die Tafel wird

seitdem von den Jungen und Mädchen gepflegt. Ein Kinderchor der Realschule begleitete in diesem Jahr zudem erstmals die Kranzniederlegung der IG Metall im Rahmen der Antifa-Woche. Andreas Sorge, Leiter des IGM-Wohnbezirks Brome, sagte: „Mit dieser Schule und ihren Schülerinnen und Schüler haben wir Gewerkschafter im Kampf gegen Rassismus und Neofaschismus einen starken Verbündeten.“ Die Vorsitzende des Vereins, Gisela Rühl, nannte das Engagement der Preisträger beispielhaft. Der Preis ist nach dem französischen Widerstandskämpfer Maurice Gleize genannt, der das Konzentrationslager Laagberg in der damaligen „Stadt des KdF-Wagens“ überlebte und der sich für die deutschfranzösische Aussöhnung einsetzte.

Betriebsratswahl 1945. ievolles Plakat zur ersten Einfaches, aber fantas

PERSONALVORSTAND HORST NEUMANN

WECHSELT IN DEN RUHESTAND Wolfsburg – Der Personalvorstand von Volkswagen, Horst Neumann (66), ist am 1. Dezember 2015 in den Ruhestand getreten. Vorstandsvorsitzender Matthias Müller wird vorübergehend die Verantwortung für das Ressort Personal und Organisation übernehmen, teilte das Unternehmen mit.

Dr. Horst Neumann. FOTO VOLKSWAGEN

„Horst Neumann war ein harter, aber immer fairer Verhandlungspartner“, sagte Hartwig Erb, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg. Bevor Neumann 2005 nach Wolfsburg kam, war er Arbeitsdirektor der Rasselstein GmbH und davor, von 1978 bis 1994, in der Wirtschaftsabteilung beim Vorstand der IG Metall in Frankfurt. Kurz vor Redaktionsschluss gab Volkswagen bekannt, dass Dr. Karlheinz Blessing zum neuen Personalvorstand bestellt wurde. Auch für ihn war die IG Metall-Vorstandsebene eine Station seiner beruflichen Laufbahn.

Wolfsburg – Kein Jubiläum, aber einen runden Geburtstag konnte der Betriebsrat von Volkswagen feiern: Im November 1945 wählte die Belegschaft der „Wolfsburger Motorenwerke“ ihre erste betriebliche Interessenvertretung. „Nur ein halbes Jahr nach dem Ende des Kriegs und der nationalsozialistischen Diktatur gab es im Volkswagenwerk einen demokratischen Neubeginn“, betonte Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh während einer Feierstunde.

Der in Wolfsburg unvergessene britische Major Ivan Hirst spielte auch bei der Gründung des Betriebsrats eine gewichtige Rolle. „Trümmer, Hunger, herumirrende Flüchtlinge. Und in dieser Situation beschließt der britische Besatzungsoffizier Ivan Hirst, hier die Käfer-Produktion anrollen zu lassen. Und die Arbeiter machen nicht nur mit, sondern sie machen die Zukunft dieses Werks immer mehr zu ihrer eigenen“, sagt Martin Rosik, Personalleiter bei VW. Auf die Rolle von Major Hirst geht auch Konzernhistoriker Manfred Grieger ein. Hirst habe sich bei möglichen Konflikten nicht allein auf die Werkleitung verlassen wollen. „Er strebte eine Machtbalance an, dazu sollten die Belegschaftsvertreter demokratisch legitimiert sein“, berichtet er. Politische Parolen waren aber ebenso untersagt wie der Hinweis auf die Partei- oder Gewerkschaftszugehörigkeit der Kandidaten.

Das aktive und passive Wahlrecht besaßen alle über 18-jährigen Belegschaftsangehörigen. Zur Wahl standen 32 Kandidaten. Von den 5236 Wahlberechtigten nahmen 3249 Kolleginnen und Kollegen ihr Recht wahr. Am 27. November 1945 konstituierte sich dann das zwölfköpfige Gremium. Sieben Mitglieder gehörten zur SPD, zwei zur KPD und einer zur CDU. Die Mitglieder waren 32 bis 59 Jahre alt. Ihre politische Sozialisation hatten sie alle in der Arbeiterbewegung der Weimarer Republik erlebt. „Wenige Monate später wurde dann auch die IG Metall Wolfsburg gegründet, die seitdem die Mehrheit im Betriebsrat stellt“, sagt Hartwig Erb, Erster Bevollmächtigter. Die Gewerkschaft wird 2016 ihren 70. Geburtstag feiern. TEXT POE

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WIR INFORMIERT . ARBEIT

WIR INFORMIERT . ARBEIT

ORGANISATIONSWAHLEN

13 000 UNTERSCHRIFTEN

EINLADUNG – NEUWAHL IN KÖNIGSLUTTER

BBS OHNE STRESS

Wolfsburg/Königslutter – Grundlage der Wiederholung der Organisationswahlen im Pendlerort Königslutter ist der Beschluss des Ortsvorstands vom 4. Dezember 2015. Es wird am Sonntag, den 31. Januar 2016 um 10:00 Uhr neu gewählt. Wahlberechtigt sind nur Mitglieder der IG Metall Wolfsburg, die in der Stadt Königslutter sowie in der ehemaligen Samtgemeinde Schöppenstedt wohnhaft sind, im Organisationsbereich der IG Metall Wolfsburg arbeiten und eine mindestens dreimonatige ununterbrochene Gewerkschaftszugehörigkeit vorweisen können. Des Weiteren sind alle Fernpendler wahlberechtigt, die im Organisationsbereich der IG Metall Wolfsburg arbeiten und weder einer anderen Verwaltungsstelle zugeordnet sind, noch einem anderen Wohnbezirk, Ortsteil oder Pendlerort der IG Metall Wolfsburg angehören (siehe Ortsstatut Anlage 6 ff.). Wählbar sind nur Mitglieder mit mindestens zwölfmonatiger ununterbrochener Gewerkschaftszugehörigkeit und satzungsgemäßer Beitragsleistung während dieser Zeit. Der Mitgliedsausweis ist mitzubringen und vorzulegen.

Wahllokal: Rathaus Königslutter, Am Markt 1, 38154 Königslutter, Tel: 05353-912-0

Tagesordnung 1. Eröffnung und Begrüßung 2. Wahl einer Wahlkommission (drei Mitglieder) 3. Wahl der Leitung des Pendlerorts a. Leiterin/Leiter b. Stellvertretende Leiterin/ stellvertretender Leiter c. Schriftführerin/Schriftführer 4. Wahl der ordentlichen Delegierten und Wahl der stellvertretenden Delegierten zur Delegiertenversammlung der IG Metall Verwaltungsstelle Wolfsburg für die Wahlperiode 2016–2019 5. Schlusswort

AUTOHÄUSER KÜHL UND WOLFSBURG STEHEN SOLIDARISCH ZUR VOLKSWAGEN BELEGSCHAFT Gifhorn/Wolfsburg – Die Beschäftigten vom Autohaus Kühl in Gifhorn und vom Autohaus Wolfsburg haben ihre Solidarität mit der Volkswagen-Belegschaft bekundet. Es werden alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, um die Auswirkungen des Abgasrückrufs so schnell wie möglich in den Griff zu bekommen. Nicht nur technische Probleme stehen dabei im Vordergrund, sondern es geht auch um eine ganzheitliche Hilfe für die vielen Kunden und um die Stabilisierung des guten Rufs der Marke Volkswagen. Alle Beschäftigten, Auszubildenden, Mechaniker, Meister, kaufmännischen Mitarbeiter, Verkäufer und letztendlich auch die Geschäftsleitung und der Betriebsrat wollen dazu beitragen, das Vertrauen in den Konzern wiederherzustellen. WEITERE INFORMATIONEN UNTER WWW.IGMETALL-WOB.DE

Hannover/Wolfsburg – Unter dem Motto „BBS ohne Stress“ hat die IG Metall in Niedersachsen eine Unterschriftenkampagne gestartet, die auf die Verbesserung der Bedingungen an den Berufsschulen abzielt. Die von der IG Metall-Jugend initiierte Kampagne hat seit Ende September dieses Jahres eine breite Unterstützung erfahren.

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IG METALL HAT MANDAT FÜR KONTRAKTLOGISTIKER UMGESETZT: MEHR GELD UND KÜRZERE ARBEITSZEIT BEI CEVA IN WOLFSBURG FOTOS LARS WÖLLNITZ

Um ihren Forderungen Nach- druck zu verleihen, hat die Belegschaft von CEVA für eine Stunde die Arbeit niedergelegt.

13 000 Unterschriften wurden bereits an Staatssekretärin Erika Huxhold im Kultusministerium übergeben. Rund 3000 Unterschriften kamen von der Jugend- und Auszubildendenvertretung im Werk Wolfsburg.

TERMINE JANUAR–FEBRUAR Weitere Informationen und Termine auf unserer Website: www.igmetall-wob.de

23. Januar Ortsteil Schillerteich und Mitte Grünkohlwanderung Treffpunkte: 10:30 Uhr am Rabenberg 11:00 Uhr Volkswagen Bad

28. Januar 2016, 17:00 Uhr Podiumsdiskussion zum Thema „Stress und Burn-out bei Kindern“ in Kooperation mit der Deutschen BKK Treffpunkt: Verwaltungsstelle der IG Metall Wolfsburg

14. Februar 2016 Wohnbezirk Helmstedt Museumsführung mit anschließendem Braunkohlessen Treffpunkt: 10:00 Uhr auf dem Juleumshof, 38350 Helmstedt Verbindliche Anmeldung bis 30. Januar 2016 bei Frank Bolte, 0151 68 17 36 04 oder [email protected]

Wolfsburg – „Wir für mehr“: Nach monatelangen zähen und harten Tarifverhandlungen wurde in der siebten Runde, pünktlich zur Betriebsversammlung, endlich der Tarifabschluss für die Kolleginnen und Kollegen bei CEVA in Wolfsburg erzielt. Dieses Beispiel wird Schule machen“, sagte Jutta Ehlers, zuständige Gewerkschaftssekretärin für Kontraktlogistik. Nach einem 21-stündigen Verhandlungsmarathon vereinbarten die Tarifparteien ein Ergebnis für die CEVA-Beschäftigten, das sich sehen lassen kann. Der neue Tarifvertrag gilt für die Kontraktlogistiker, die auf dem Werksgelände der Volkswagen AG in Wolfsburg und in Hattorf arbeiten. Ab Januar 2015 bekommen unsere Metaller deutlich mehr Geld und die tarifliche Arbeitszeit wird um 1,5 Stunden reduziert. Hartwig Erb, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg, freute sich über das Ergebnis. „Die Beschäftigten von CEVA gaben uns im Mai ihr Mandat. Die IG Metall Wolfsburg hat gezeigt, dass wir dieses Vertrauen verdient haben. Dieses Ergebnis legt einen Grundstein für weitere Tarif bindungen. Der Druck der gesamten Belegschaft, eindrucksvoll mit dem Warnstreik bewiesen, hat die Arbeitgeber schließlich zum Einlenken bewegt. Dieser Tarifvertrag hat Aussagekraft. Andere betroffene Unternehmen in Wolfsburg sowie im Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt werden folgen.

Als zuständige Gewerkschaft für Kontraktlogistik wird sich die IG Metall auch weiterhin für ihre Kolleginnen und Kollegen einsetzen. Das nächste Unternehmen heißt Hansmann Logistics. Dort haben die Verhandlungen begonnen.“ Bereits in der Heranführungsphase für die Tarif bedingungen der AutoVision verbessern sich die Arbeits- und Entgeltbedingungen der Beschäftigten von CEVA Logistics deutlich: Ab dem 1. Januar 2016 beträgt die tarifliche wöchentliche Arbeitszeit der Logistiker 37,5 Stunden anstatt der bisherigen 39 Stunden. Die Stundenentgelte werden in zwei Schritten angehoben: Ab Januar 2016 erhält ein Staplerfahrer einen Stundenlohn von 12 Euro bzw. 12,30 Euro ab 1. Januar 2017. Damit steigen die Entgelte um 15,05 Prozent und ab Januar 2017 um weitere 2,5 Prozent. Ab Januar 2018 gelten dann grundsätzlich die tariflichen Bedingungen der AutoVision, die momentan einen Stundenlohn von 13,55 Euro bei 35 Stunden vorsehen. Jutta Ehlers von der IG Metall Wolfsburg bezeichnete das „Tarifergebnis als Erfolg der gesamten Mannschaft. Die Logistiker gehören zur Wertschöpfungskette von Volkswagen. Hier heißt es: ein Team, eine Familie.“ TEXT INGA WOLFR AM

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WIR IN DER REGION . GESELLSCHAFT

WIR IN DER REGION . GESELLSCHAFT

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REPORTAGE SCHULPROJEKT MIT HASSEN UND HASAN

TIPPS FÜR EINEN BERUFSEINSTIEG OHNE UMWEG FOTOS  MAT THIAS LEITZKE

Wolfsburg – Hasan Doesemeci (28) und Hassen Thabti (27) haben beide ihren beruflichen Weg gemacht, beide arbeiten in der Konzernlogistik von Volkswagen. Doch im Leben im Leben des jungen Türken und des jungen Tunesiers sah es nicht immer so aus. Die Weichen hätten sich auch anders stellen können: „In der Schulzeit hat uns irgendwie die Reife gefehlt“, stellt Hassen rückblickend fest. Seit 2011 erzählen die beiden nun Schülerinnen und Schülern von ihren Erlebnissen und späteren Erkenntnissen. Die IG Metall Wolfsburg unterstützt sie dabei. „Vielleicht können wir so dem einen oder anderen einen Umweg ersparen“, hofft Hasan.

Beide geben ihre Erfahrungen gern an junge Leute weiter.

Hartwig Erb, Hasan Doesemeci und Hassen Thabti mit dem didak tischen Leiter der Leonardo da Vinci Gesamtschule, Arne Sewing.

Wie so einigen Jugendlichen ging es auch Hasan und Hassen: Statt regelmäßig zur Schule zu gehen und brav Hausaufgaben zu machen, hatten die beiden ganz andere Dinge im Kopf. „Wir haben einfach zu viel Mist gebaut, haben die Dinge nicht ernst genommen. Wir kamen oft zu spät in den Unterricht und hatten viele Fehltage“, erinnert sich Hasan. „Irgendwann hatten dann immer mehr Leute in unserem Freundeskreis eine Ausbildung. Und ja, auch wir wurden natürlich älter und fingen an uns Gedanken über unsere Zukunft zu machen“, erzählt Hassen.

Hartwig Erb erkundigt sich nach dem Schulprojekt, das gerne von der IG Metall unterstützt wird.

Hasan Doesemeci. Hassen Thabti.

Doch selbst als die beiden an diesem Punkt waren, dauerte es noch einige Zeit, bis sie eine Ausbildungsstelle bekamen. „Den Sprung in das Berufsleben haben wir erst mit 21 Jahren richtig geschafft. Realschule, Berufsschule, Gymnasium, Zeitarbeit, einjährige Maßnahme bei der Agentur für Arbeit … wir haben alles mitgenommen“, sagt Hasan. Unzählige Bewerbungen haben sie ohne Erfolg geschrieben. Mit viel, viel Engagement, aber auch mit Glück hat es dann doch noch mit einem Ausbildungsplatz geklappt. Heute ist Hasan Verkaufsdisponent und Hassen Expedient in der Logistik von Volkswagen.

»Beide engagieren sich im Wohnbezirk Ortsteil West insbesondere für gesellschaftspolitische Themen.«

»Der zweite Bildungsweg steht allen offen, um Schulabschlüsse nachzuholen und dann auf Wunsch auch studieren zu können.« Beide sind in der IG Metall, waren in der Jugendvertretung aktiv und engagieren sich heute im Wohnbezirk Ortsteil West insbesondere für gesellschaftspolitische Themen. „Unser Engagement im Bereich der Jugendarbeit ist inzwischen auch bei der Stadt Wolfsburg angekommen. Wir wurden im November 2015 zur 4. Wolfsburger Bildungskonferenz eingeladen und hatten dort die Möglichkeit die IG Metall zu vertreten“, sagt Hasan. „Ich bin von den beiden begeistert. Sie können die Argumente für mehr Engagement in der Schule und im Beruf viel authentischer rüberbringen als Lehrer, Ausbilder oder Eltern“, sagt Hartwig Erb, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg. Regelmäßig besuchen die beiden Metaller die Leonardo da Vinci Gesamtschule. Der didaktische Leiter, Arne Sewing stellt fest: „Hasan und Hassen bevormunden die Schülerinnen und Schülern nicht. Und das ist ihr Rezept. Sie vermitteln den Jugendlichen, die kurz vor dem

Schulabschluss stehen, dass sich vieles einfacher gestaltet und es weniger Startschwierigkeiten beim Berufseinstieg gibt, wenn sie die Angebote der Schule ernst nehmen und richtig mitmachen. Die authentischen Beispiele der beiden wirken sowohl als Mahnung, wie auch als Beleg dafür, dass es verschiedene Wege gibt, die eigenen beruflichen Ziele zu erreichen.“ Die beiden erzählen auch davon, dass trotz schlechter Schulnoten im ersten Anlauf noch nicht alles verloren ist. Der zweite Bildungsweg steht allen offen, um Schulabschlüsse nachzuholen und dann auf Wunsch auch studieren zu können. „Ich will unser Verhalten nicht entschuldigen, aber dennoch möchte ich erwähnen, dass es Jugendliche mit Migrationshintergrund besonders schwer haben, das gilt insbesondere, wenn sie arabischer Herkunft sind“, sagte Hasan. Aufgeben und sich hängen lassen ist jedoch in den Augen der beiden für niemanden der richtige Weg. TEXT POE

WIR IN DER REGION . DEBATTE

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WIR IN DER REGION . DEBATTE

DEBATTE ZUM THEMA NEUJAHRSWÜNSCHE

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HIER FINDET IHR WEITERE INFORMATIONEN ZUR IG METALL WOLFSBURG: www.igmetall-wob.de

WIR

FRAGTE BEI IG METALLMITGLIEDERN NACH:

WAS SIND EURE WÜNSCHE AN DIE IG METALL FÜR DAS JAHR 2016?

Das neue Jahr beginnt. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass 2016 auch für die IG Metall Wolfsburg viele Herausforderung bringen wird. Die schwierigen Situationen bei Volkswagen sowie bei Continental Teves und anderen Zulieferern gehören ebenso dazu wie die anstehenden Tarifverhandlungen. Im März wählt die Delegiertenversammlung den neuen Ortsvorstand und die Bevollmächtigten. Darüber hinaus dürfen und wollen wir nicht die größte Herausforderung unserer Gesellschaft vergessen: die würdevolle Unterbringung und Integration der vielen Flüchtlinge, die in unserem Land Schutz vor Krieg, Verfolgung und Hunger suchen. Die WIR fragte einige Mitglieder, welche Erwartungen sie an die IG Metall in diesem Spannungsfeld haben.

»Ich wünsche mir von der IG Metall Wolfsburg für das Jahr 2016, dass sie sich auch im nächsten Jahr weiter solidarisch hinter alle Geflüchteten stellt und ihrer gesellschaftlichen Aufgabe nachkommt.«

David Rösler, 27 Jahre, Betriebsrat AutoVision, Wolfsburg

»Ich wünsche mir von der IG Metall Wolfsburg für das Jahr 2016 viel Verhandlungsgeschick und Durchschlagskraft bei den anstehenden Tarifverhandlungen.«

Carmela Rita Piro, 26 Jahre, Vertrauensfrau AutoVision,

»Die IG Metall soll den Aufklärungsprozess in der Abgasaffäre bei Volkswagen aktiv und kritisch begleiten.«

Cavallo Luigi, 58 Jahre, Schwerbehindertenvertretung Volkswagen, Wolfsburg

»Ich wünsche unserer IG Metall, dass sie bei der anstehenden Tarifrunde ein glückliches Händchen beweist. Aus meiner Sicht muss die IG Metall die berechtigten Ansprüche der Kolleginnen und Kollegen berücksichtigen, aber auch die aktuelle Lage bei Volkswagen nicht außer Acht lassen. Das wird sicherlich keine leichte Aufgabe, doch ich habe großes Vertrauen in unsere Verhandlungsführung.«

Wolfsburg

»Ich wünsche der IG Metall, dass sie in den Autohäusern viele neue Mitglieder gewinnt, damit in möglichst allen Autohäusern IGM-Betriebsräte gewählt werden können und so wieder tarifliche Strukturen für die Beschäftigten geschaffen werden können.«

Ulf Günther,

Helge Fahr,

55 Jahre, Betriebsrat Volkswagen,

48 Jahre, Betriebsratsvorsitzender

Wolfsburg

Autohaus Wolfsburg, Wolfsburg

»Unsere Situation bei Continental Teves ist nicht einfach und wird in Zukunft auch nicht leichter. Umso mehr wünsche ich mir, dass die Gewerkschaft bei den anstehenden Tarifverhandlungen 2016 hart in unserem Sinn verhandelt.«

Uwe Meyer, 49 Jahre, Betriebsrat Continental Teves, Gifhorn

FOTOS IG METALL

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WIR IN DER REGION . NACHGEFRAGT

WIR IN DER REGION . NACHGEFRAGT

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DAS MEDIENTEAM Wo Action ist, sind sie mit Kamera und Mikrofon dabei: Jörg Nolte, Gerhard Groneberg und Luigi Catapano – das Medienteam der IG Metall. Die Feiern zum 1. Mai, Sommerfeste, Streiks und Demonstrationen, Interviews und Statements – die Mediengruppe dokumentiert die Aktivitäten der IG Metall Wolfsburg kontinuierlich seit 20 Jahren. Manch ein Mitglied kam und ging im Laufe der Jahre, seit der Gründung 1995 dabei ist der heute 77 Jahre alte Jörg. Der 65-jährige Gerhard stieß kurze Zeit später dazu. Erst seit zwei Jahren dabei und schon nicht mehr wegzudenken ist der 40 Jahre alte Luigi Catapano. Die WIR sprach mit den drei Filmemachern über ihre Motivation, ihre Arbeit und ihre Erlebnisse.

WIR: Jörg, 20 Jahre, das ist eine lange Zeit. Kannst Du Dich noch an den ersten Film erinnern? Jörg (lacht): Ich weiß nicht mehr genau, welches der allererste Film war. Wir haben damals vor allem interessante Leute vor die Kamera geholt und interviewt. Sehr bewegt hat mich zum Beispiel die Geschichte einer Kollegin, die ein neues Herz und eine neue Lunge transplantiert bekommen hat. Sehr spannend war das Interview mit dem berühmten Industriefotografen Heinrich Heidersberger oder auch mit Horst Wrobel, der ja mit großer Hartnäckigkeit das Mühlenmuseum in Gifhorn aufgebaut hat. Politiker verschiedener Parteien hatten wir auch vor der Linse.

NACHGEFRAGT BEIM MEDIENTEAM

Das Medienteam (v. l. n. r): Gerhard Groneberg, Luigi Catapano und Jörg Nolte werden auch 2016 die Aktivitäten der IG Metall Wolfsburg filmisch dokumentieren. FOTO   LARS LANDMANN

WIR: Wie habt ihr Euch überhaupt gefunden? Gerhard: Wir hatten alle schon das Filmen als Hobby. Als dann in den 90er Jahren das Bürgerfernsehen, hier in Wolfsburg war es das OK-TV, gegründet wurde, haben sich dort viele Hobbyfilmer getroffen. Unsere IG Metall-Filme wurden damals auch im OKTV gezeigt. Die Möglichkeiten wie heute, die Filme über das Internet zu veröffentlichen, gab es ja noch nicht. Jörg: Technisch hat sich ohnehin jede Menge getan. Unsere heutigen Kameras sind zum Beispiel kaum mehr mit den alten Super-8Kameras zu vergleichen. Ich bin auch sehr froh, dass Luigi zu uns gestoßen ist. Er ist ja fast halb so alt wie ich, er bringt schon neue Ideen in unsere Gruppe und kennt sich mit der neuen Technik sehr gut aus. WIR: Das hört sich ja sehr harmonisch an. (Alle drei lachen.) Jörg: Beim Schneiden haben wir sehr lebhafte und auch harte Debatten, aber am Ende haben wir immer ein gutes Ergebnis. Luigi: Wir lachen auch sehr viel bei unseren wöchentlichen Treffen. Gerhard lehnt zum Beispiel Standbilder ab, Jörg und ich finden sie an manchen Stellen gut eingesetzt – mittlerweile muss einer von uns nur Standbild sagen und schon lachen wir alle.

WIR: Ihr trefft Euch einmal die Woche? Wo trefft Ihr Euch und wie läuft das ab? Luigi: Wir treffen uns bei Gerhard, er hat in einem seiner Zimmer ein kleines Studio eingerichtet. An dieser Stelle muss ich Gerhards Frau Martina erwähnen: Sie kocht uns immer Kaffee und verwöhnt uns mit Kuchen. Oft spricht sie auch einen Kommentar auf unsere Filme. WIR: Das hört sich in der Tat nach viel Spaß, aber auch nach viel Arbeit an. Gerhard: Das ist richtig. Wenn man alles rechnet, also An- und Abfahrt, den Dreh, dann das Schneiden, das Textschreiben und dann die Filmvertonung, da kann man davon ausgehen, dass hinter einer Filmminute zwei bis vier Stunden Arbeit stecken. WIR: Das ist in der Tat eine Leistung und alles ehrenamtlich. Danke dafür! Wo kann man Eure Filme eigentlich sehen? Jörg: Eine zentrale Aufgabe ist für uns der Film für die Delegiertenversammlung. Wir zeigen dort am Anfang jeder Sitzung einen mehrminütigen Streifen über die wichtigsten Aktivitäten der IG Metall im abgelaufenen Quartal. Ansonsten sind unsere Arbeiten auf beiden Internetseiten der IG Metall zu sehen. Wir sind eng mit der Geschäftsstelle verzahnt und sprechen die Themen ab. Ich möchte noch erwähnen, dass es außer uns dreien noch andere Kollegen gibt, allen voran Axel Schmidt und Joachim Dürheide, die uns auch immer wieder unterstützen. Wir allein würden das alles gar nicht mehr schaffen. Luigi: Das stimmt, wir haben schon Anfragen von anderen Geschäftsstellen. Leider müssen wir auch mal Nein sagen. Wie machen das ja alles in unserer Freizeit. WIR: Zum Schluss noch die Frage: Wenn Ihr einen Wunsch hättet, was wäre das? Jörg: Dass wir längere Beiträge zeigen dürfen. Gerhard: Vielleicht könnte man noch mehr Möglichkeiten schaffen, wo Metaller unsere Filme sehen können. Luigi: Ich würde mich freuen, wenn noch mehr Kolleginnen und Kollegen Lust auf das Medienteam bekämen. TEXT POE

PROGRAMM-HIGHLIGHTS 2016 Vana Gierig Group

Jazz im Pool #23 | Sa. 16.01. um 20.00 Uhr | 15 Euro VVK

Meret Becker

Konzert | Sa. 23.01. um 20.00 Uhr | 24 Euro VVK

Sebastian Pufpaff

Kabarett | Fr. 12.02. um 20.00 Uhr | 21 Euro VVK

Patric Heizmann

Comedy | Fr. 19.02. um 20.00 Uhr | 23 Euro VVK zzgl. Gebühren

Simon & Jan

Konzert | Fr. 26.02. um 20.00 Uhr | 15 Euro VVK

Wingenfelder

Konzert | Sa. 27.02. um 20.00 Uhr | 25 Euro VVK zzgl. Gebühren

Lisa Fitz

Kabarett | Sa. 12.03. um 20.00 Uhr | 21 Euro VVK

NightWash

Comedy | Mi. 16. & Do. 17.03. um 20.00 Uhr | 21,60 Euro VVK

Blues Pills

Konzert | Mi. 23.03. um 20.00 Uhr | 23 Euro VVK zzgl. Gebühren

Christian Steiffen

Konzert | Do. 14.04. um 20.00 Uhr | 19 Euro VVK zzgl. Gebühren

Gleis 8

Konzert | Sa. 16.04. um 20.00 Uhr | 26 Euro VVK zzgl. Gebühren

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Comedy | Fr. 29.01. um 20.00 Uhr | 18 Euro VVK

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