MIT DEM KIA SOUL EV HOCH HINAUF

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MIT DEM KIA SOUL EV HOCH HINAUF. Über drei Pässe mit einer einzigen Batterieladung – ein weiterer überraschender Hypermiling-Versuch mit dem KIA SOUL EV.

Möglichst viele Kilometer mit nur einer Tankfüllung oder Batterieladung zurücklegen. Dies ist die Haupt­ herausforderung des sogenannten Hypermilings, dem aus den USA stammenden Sport zur optimalsten Sparfahrweise. Mit diesem Ziel vor Augen wurde der KIA SOUL EV bereits im November 2014 mit einem Rekordergebnis (www.kia.ch/de/erfahrungsberichte/ erfahrungsbericht) von Felix Egolf, dem Schweizer Hypermiler, getestet. Nun geht’s in die zweite Runde …

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Im Vergleich zu seinen direkten Konkurrenten verfügt der KIA SOUL EV über die grösste Batterie zum kleinsten Preis. Reichen die 27 kWh aber auch für eine Pässefahrt? KIA Schweiz wollte es genau wissen und schickte Hypermiler Felix Egolf während der Hundstage auf eine elektrische Tour rund um den Titlis. Hier sein Erfahrungsbericht:

Erfahrungsbericht «Das Thermometer zeigte bereits 25  °C, als ich den schneeweissen SOUL EV mit zu 100 % geladener Batterie und Tachostand 1653 km von KIA Motors AG in Ebikon übernahm. Der Bordcomputer meldete eine Reichweite von 163 km, doch ich wollte wesentlich weiter stromern. Durch Drücken der ECO-Taste trimmte ich den KIA auf Sparsamkeit. Unter anderem wird damit auch das Ansprechverhalten des Gaspedals ‹ökonomisiert›.

Hypermiler Felix Egolf hat sich das Energiesparen zur Passion gemacht und bricht beim Testfahren laufend Rekorde.

Beinwil

Baar Zug

Baltwil

Menzigen

Unterägeri Rothenthurm Emmen Luzern Kriens

Schwyz

Morschach Alpnach

Flüelen

Sarnen

Altdorf

Lungern

Meiringen

254 km 3900m HD

Silenen

Gurtnellen Gadmen Wassen

Bei moderatem Verkehr passierte ich die rund fünfzehn Ampeln, welche zwischen Ebikon und der Autobahneinfahrt Luzern Eichhof postiert sind. Der leicht erhöhte Reifendruck liess den Wagen auf seinen rollwiderstandsarmen Reifen noch besser gleiten und rekuperieren. Für die ca. 33 km bis Giswil benötigte ich elf Batterieprozente, d.h. knapp 3 Kilowattstunden. Für die nächsten 13 km mit 540 Höhenmetern gingen weitere 13 % drauf. Oder anders ausgedrückt: Auch bei verhaltener, gleichmässiger Bergfahrt bis zur Brünig-Passhöhe werden rund 30 kWh pro 100 km fällig. Die Abfahrt nach Meiringen weist bis zu 13 % Gefälle auf. Doch mit

Der SOUL EV auf dem Brünig: über 1000 Meter ü. M.

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Stellung ‹B› (Brake) am Automatik Wählschalter müssen die Scheibenbremsen nicht zupacken. Die Bremsenergie wird bei Gaswegnahme an die Batterie retourniert. Fast wie ein Jetpilot kann durch Wechsel zwischen ‹D› und ‹B› gleichsam Reverse gesetzt werden, Tempozunahmen können kinetisch und somit verbrauchsneutral erfolgen. 14 km lang, bis nach Innertkirchen, konnte der PMS-Motor von der rekuperierten Energie zehren.

Herausforderung Sustenpass Für das Haupthindernis des Tages, den Sustenpass, wurde bei ruhiger Fahrt pro 160 Höhenmeter jeweils eine Kilowattstunde benötigt, um den mit Fahrer rund 1600 kg schweren SOUL EV höher zu hieven. Beim Susten Hospiz, auf 2260 Metern über Meer, lag der Batterie-Ladestand noch bei 39  %. Der Durchschnittsverbrauch für die ersten 87.5 km belief sich somit auf fast 19 kWh / 100 km und der Bordcomputer wies nur noch 59 Restkilometer aus. Die weiteren 166 km wurden dank Rekuperation mit 6 kWh / 100 km absolviert. Doch im Gegensatz zu normalen Autos wird der SOUL EV mit kalten Bremsen aber warmer Batterie im Reusstal ankommen. So waren in Amsteg, 30 km nach der Passhöhe, wieder 53 % in der Batterie, was eine angezeigte Reichweite von fast 90 km ergab. Heisses Wetter scheint dem Stromspeicher gut zu bekommen. So entschloss ich mich, die Runde zu erweitern und noch einen Pass zu erklimmen. Eine knappe Stunde später stand der SOUL EV auf dem 1077 m hohen Raten mit noch 24 % Batterieladung und 48 km Reichweite. Via Sihlbrugg erkundete ich den südlichen Kanton Zürich, das Aargauer Reusstal und das obere Luzerner Seetal. Kurz vor Erreichen der Normreichweite von 212 km lag der Ladestand noch bei einem Sechstel – genug, um durch Emmen nach Gisikon zu fahren, um von dort via Hauptstrasse wieder meinen Ausgangspunkt anzusteuern.

Eindrucksvolles Ergebnis Nach über fünfeinhalb Fahrstunden und 254 km mit 3900 m kumulativer Höhendifferenz übergab ich den Wagen mit einer Restladung von 3 % oder ca. 0.8 kWh. Der Gesamtverbrauch, nach 46 Autobahnkilometern, über 35 Ortspassagen und 3 Pässen betrug gerade mal 10.31 kWh / 100 km. Das sind 30 % weniger als der NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) Verbrauch von 14.7 kWh und damit eine eindrucksvolle Ansage. Die elektrischen Verbraucher (Bordelektronik, Tagfahrlicht, Radio etc. aber ohne A/C) beanspruchten im Schnitt 1.3 % oder 0.14 kWh pro 100 km.»

Der SOUL EV erreicht sein Ziel auf über 2200 Metern Höhe.

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Fakten und Zahlen Batterie-Anzeige Trip-Km RW / Total %-Batterie und Ort (1 Balken ca. 1.5 kWh) 18 Voll / 100 % 000 163 / 163 100 KIA Ebikon 17 033 145 / 178 089 kurz nach Giswil 16 041 134 / 175 Aufstieg Brünig 15 043 130 / 173 kurz vor Brünigpass 14 061 121 / 182 nach Innertkirchen 13 Daten nicht erfasst 12 072 102 / 174 kurz nach Gadmen 11 075 094 / 169 10 078 085 / 163 09 082 076 / 158 Steingletscher 08 085 065 / 150 kurz vor Passhöhe 07 087 059 / 146 039 Passhöhe Susten 2224 m 10 117 087 / 204 053 Amsteg 09 133 080 / 213 Flüelen 08 148 077 / 225 Ausfahrt Schwyz 07 153 070 / 223 Aufstieg Sattel 06 157 063 / 220 Sattel 05 168 051 / 219 kurz vor Ratenpass 04 204 055 / 259 Maschwanden 03 RES 211 040 / 251 02 RES 222 030 / 252 01 RES 243 017 / 260 Gisikon / Root 254 — — — 003 KIA Ebikon

Rekuperation Giswil – Brünigpass Verbrauch für 13 km mit 540 m HD: 13 % ca. 3.51 kWh Rekuperation 7 km mit 415 m HD: 3 % ca. 0.81 kWh Dies reichte für weitere 7 km (trotz 125 m HD) bis nach Innertkirchen. Innertkirchen – Susten Verbrauch für 29 km mit 1640 m HD: 38 % ca. 10.26 kWh Rekuperation 30 km mit 1750 m HD: 14 % ca. 3.78 kWh Dies reichte für weitere 37 km mit 200 m HD bis nach Schwyz. Raten – Maschwanden Die Rekuperation vom Ratenpass reichte via Sihlbrugg – Kappel bis nach Maschwanden. Das sind 33 km! 5.5 km mit 340 m HD (6.2 % Gefälle im Schnitt) ergaben 4 % ca. 1.08 kWh.

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Fakten und Zahlen Mitrechnen lohnt sich Bei Fahrtbeginn zeigte der Bordcomputer eine Reichweite von 163 km an. Diese Anzeige ist auf den Normalfahrer ausgerichtet und berücksichtigt weder Steigungen und Gefälle noch besonders effizientes Fahren. Die Prognosen werden aber mit abnehmendem Batteriestand genauer. Wer die Kapazitäten ausnutzen will, sollte aber mitrechnen: Ein Batterieprozent entspricht ca. 0.27 kWh. In flachem Gelände entspricht dies, je nach Fahrweise, einer Strecke von ca. 1.6 bis 2.6 km. Vorsicht ist bei Bergankünften angebracht. Dann ist ein Batterieprozent drei- bis viermal schneller aufgebraucht und ergibt bei 10 % Steigung nur wenige hundert Meter Strecke.

Passverbrauch Die 29 km Anstieg von Innertkirchen (622 m) auf den Susten (2259 m) benötigten 38 % oder 10.26 kWh, was einem Durchschnittsverbrauch von plus 35.38 kWh pro 100 km entspricht. Die 29 km Abfahrt vom Susten nach Amsteg (510 m) resultierten in einem Gewinn von 14 %

KIA Motors AG Emil-Frey-Strasse 5745 Safenwil 062 788 88 99 [email protected] www.kia.ch

oder 3.78 kWh, was einer verbrauchten Energie von durchschnittlich minus 13.03 kWh pro 100 km entspricht. Für die 58 Passkilometer wurden also 24 % oder 6.48  kWh benötigt. Pro 100  km wären das 11.17 kWh (11.64 kWh unter Berücksichtigung der tieferen Meereshöhe von Amsteg). Das durchschnittliche Gefälle liegt auf beiden Seiten des Sustenpasses bei knapp 6  %. Pro 160  m Höhengewinn wurde im Durchschnitt eine kWh verbraucht und pro 460 m Höhenverlust eine kWh rekuperiert. Dies ergibt eine Relation von ca. 1:3. Beim Brünigpass (Aufstieg ca. 4.2 % / Abfahrt ca. 6.2 %) lagen die Werte pro kWh bei 148 m und 506 m, was ein Verhältnis von 1:3.4 ergibt. Hier meine Abfahrt-Taktikprioritäten: 1. Gleiten ohne Verbrauch (Schalthebel Position ‹N›) 2. Rekuperieren mit Schalthebel Stellung ‹D› und ‹B› 3. Bremsen bis maximale Rekuperation gemäss Powermeter 4. Bremsen ohne Rekuperation (z. B. verkehrsbedingte Notbremsung)