...mit dem Fahrrad unterwegs von Schleswig – Holstein nach Mecklenburg… Bad Schwartau – Wismar – Schwerin – Gadebusch – ( per Bahn) - Bad Schwartau 09. September 2015 bis 11. September 2015

Zum Ende der Radreisesaison 2015 wollte ich etwa zwei bis vier Tage noch einmal auf Tour gehen. Ein Radlerfreund berichtete von einer kurzen Tour, die er nur zum Teil auf dem Ostseeküstenradweg nach Wismar gefahren ist. Die Entfernung zwischen Bad Schwartau an die Landesgrenze zu Mecklenburg beträgt 18 Kilometer. Mit der Autofähre über die Trave von Travemünde zum Priwall ist die ehemalige Zonengrenze schnell erreicht. Von Wismar an den Schweriner See - über Dorf Mecklenburg und Bad Kleinen - nach Schwerin zu radeln, das passt gut in eine kleine Rundfahrt. Auch streckenweise auf dem Radfernweg Hamburg - Rügen über Schwerin, Gadebusch nach Ratzeburg oder Mölln zu radeln – eine gute Idee -. Wie weit ich komme, werde ich sehen ! Am Mittwoch, 09.09.2015 starte ich die Tour in Bad Schwartau kurz vor dem Ortsausgang Richtung Ratekau. Von der Straße Riesebusch verläuft ein Teerweg direkt an das äußere Ende des Kurparks.

Nach etwa 1,5 Kilometer erreiche ich eine Brücke über die Schwartau, vorbei an der Rehaklinik, der Holstentherme und am Kurparksee. Weiter geht es einen „fiesen Hügel“ hinauf in die Geibelstraße. Hier rechts zum Marktplatz fahren und links in die Lübecker Straße abbiegen. An den Schwartauer Werken vorbei geht es links in die Elisabethstraße über einen Bahnübergang, unter die Autobahn hindurch und über Bahnschienen direkt an die Trave. 1

Der Radweg verläuft zwischen Trave und Bahntrasse nach Travemünde. Nach ca. 1 Kilometer geht es

auf eine kleine Brücke über die Schwartau. Hier fließt der kleine Fluss in die Trave. Weiter geht es an der Bahnhaltestelle Dänischburg am Ikea EKZ vorbei. Danach links abbiegen und den grünen Radwegweisern nach Travemünde folgen. Durch eine Autobahnunterführung erreiche ich ein Wohngebiet in Sereetz. Am Ende dieser Straße rechts in ein Waldgebiet abbiegen. Es geht immer geradeaus weiter – an einer Busendhaltestelle vorbei – bis zu den nächsten Wegweisern. Links nach Tiefende abbiegen. Am Ende dieser Straße rechts nach Kreuzkamp fahren. Empfehlung: Ab Kreuzkamp den Weg geradeaus nach Ovendorf nehmen. Wenig Verkehr, gute Straßen und viel Natur !

…Wegweiser in Kreuzkamp… 2

Kartenauszug 1 BVA Bielefelder Verlag GmbH & Co. KG, Niederwall 53, 33602 Bilefeld, Kartenset 8011/23126138. Übersichtskarte M 1:200.000, schriftliche Genehmigung vom 3.3.2014 Fr. Krumme 3

Kartenauszug 2 – siehe Hinweis Seite 3 . 4

Am Ortsausgang von Ovendorf nach links fahren. Auf der rechten Seite ist das Hochhaus des Maritim Hotels nicht zu übersehen. Jetzt rechts nach Ovendorferhof und Rönnau fahren. In Travemünde ist es zum Anleger der Autofähre nicht weit. Die kurze Fahrt über die Trave bietet schöne Aussichten in die Travemündung und auf die Ostsee, auf Travemünde, den Seglerhafen, das Museumsschiff „Passat“ und den Fährhafen „Skandinavienkai“. Auf dem Priwall geht die Tour zunächst an die Trave, vorbei am Seglerhafen und der Passat. Nach einer kurzen Strecke folgen kleine Dünen. Dann verläuft der Weg durch eine Feriensiedlung bis zum „grünen Band“ an der ehemaligen Zonengrenze. Rechts zur Mecklenburger Landstraße fahren. Sehr zu empfehlen ist ein kurzer Halt an den Informationstafeln an der ehemaligen Zonengrenze.

…Travemünde…

…an der Landesgrenze von Schleswig – Holstein und Mecklenburg – Vorpommern…

Auf dem separat neben der Straße verlaufenden Radweg, erreiche ich den Ostseeküstenradweg R 10 und radele bis nach Schwanensee. Ein ehemaliges Gut beherbergt dort ein erstklassiges Hotel. In Schwanensee will ich den Ostseeküstenradweg verlassen und nach Kalkhorst fahren. Dort werde ich eine Mittagspause einlegen. Der meist genutzte Weg nach Boltenhagen und Wismar ist der R10 !! 5

…Ostseeküstenradweg R 10 bei Pötenitz… Der Radweg von Travemünde bzw. Pötenitz ist nach Schwanensee, Boltenhagen und weiter in einem sehr guten Zustand. Aber, „Endmoränenlandschaften“ gibt es auch !!! Alternativ radele ich bei dieser

…ein Hotel im ehem. Gutshaus in Schwanensee und kleiner Supermarkt in Kalkhorst… Tour durch das „Landesinnere“. Auf sehr guten Wegen geht die Reise weiter durch Groß Schwanensee und Klein Schwanensee. Nach ca. 3 Km erreiche ich Kalkhorst. „Endmoräne“ !!

….Kalkhorst, ein Lebensmittelladen gegenüber der Kirche… Im kleinen Supermarkt (zu DDR Zeiten ein HO Laden) gibt es viele Sachen des täglichen Bedarfs. Ein Imbiss – belegte Brötchen, Kaffee oder Würstchen – kann auch neben dem Haus an Tischen und Bänken verzehrt werden. 6

Auf der wenig befahrenen Landstraße über „Hoher Schönberg“ und Klein Pravtshagen erreiche ich das Dorf Grundshagen. Auf einem neu angelegten Radweg komme ich in Klütz an.

…auf dem Radweg nach Klütz… In Klütz radele auf einem Radweg neben der Wismarschen Straße über Christinenfeld, Eulenkrug und Tarnewitzer Camp nach Oberhof und Wohlenberg an die Ostsee.

…auf dem Weg an die Ostsee zum Wohlenberger Wiek

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Auf dem neu gebauten Radweg von Klütz nach Wismar radele ich nicht über Beckerwitz zu meinem Etappenziel nach Wismar. An der Ostsee fahre ich nur ca. 4 Kilometer entlang. Ich erreiche über Gramkow, vorbei an Hohenkirchen, und Proseken die Lübecker Straße in Wismar. Über Beckerwitz bin ich schon sehr oft gefahren. Ich bleibe auf dem neuen Radweg neben der Straße. Die Endmoränenlandschaft und ein starker Wind aus Nordost begünstigen meine Entscheidung direkt nach Wismar zu radeln. Tagesetappe 74 Km !

…Hohenkirchen…

…Wismar…

Dass der „Alte Schwede“ am Wismarer Marktplatz auch über Gästezimmer verfügt , hat mir ein Radler aus Lübeck erzählt. Telefonisch konnte ich ein Zimmer buchen. Glück gehabt !

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…mit freundlicher und persönlicher Genehmigung der Mitarbeiter im Restaurant am 09.09.2015… 9

Am Donnerstag, 10.09.2015 soll es gemütlich nach Schwerin gehen. Im „Alten Schweden“ habe ich sehr gut geschlafen. Dass es hier kein Frühstück gibt, macht gar nichts, am Marktplatz sind Bäckereien, in denen man gut frühstücken kann. In der schönen Altstadt von Wismar schaue ich mich noch ein wenig um. Jetzt geht es weiter durch den Stadtteil Kluss, Karow in den Ort Dorf Mecklenburg bis Hohen Viecheln. Auch auf dieser Strecke sind viele Hügel und kleinere Berge zu überqueren. Am Schweriner See erreiche ich den Radweg Hamburg – Rügen und fahre nach Bad Kleinen. In einem urigen Imbiss der Fischerei mache ich Mittagspause. Es gibt leckeren frisch gebratenen Fisch.

…der Weg zwischen Dorf Mecklenburg und dem Schweriner See.. Weiter gehts - direkt am Schweriner See - über Gallenthin, Willigrad, Lübstorf, Hundorf, Seehof, Carlshöhe und Groß Meddewege nach Schwerin.

…unterwegs nach Schwerin, das Schloss Willigrad… Auf einem Radweg an der Wismarschen Straße erreiche ich nach wenigen Kilometern die Innenstadt von Schwerin. In der Touristinformation ( im Rathaus ) buche ich mitten in der Stadt in der - 2. Enge Straße 2 - eine Unterkunft auch nur für eine Nacht. Heute waren es 52 Kilometer. 10

Mein Fahrrad schnell in einer Garage abstellen und die Packtaschen ins Zimmer bringen; jetzt mache ich mich zu Fuß auf den Weg durch die Altstadt, zum Schloss und an den See.

…Ansichten vom Schweriner Schloss… Abendessen und versprochene Postkarten schreiben beschließen den heutigen Tag. Bevor ich zur Unterkunft gehe, genieße ich noch das schöne Wetter am See.

…Abendstimmung am Schweriner See… Im Gastraum der Pension fragen mich Gäste nach meiner Tour. Gerne berichte ich über meine kurze Reise. Die Wetterprognose für morgen ist leider nicht gut. Morgen früh sehe ich weiter ! 11

Kartenauszug 3 – siehe Hinweis Seite 3 -

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Am Freitag, 11.09.2016 reise ich aus Schwerin ab. In der Pension gibt es kein Frühstück, wie gestern auch, frühstücke ich in einer Bäckerei. Seit heute früh regnet es. Erst gegen 11.00 Uhr lässt der Regen etwas nach. Die Regenkleidung anziehen und los geht’s. Meinen Plan, über Mühlen – Eichsen nach Rhena und evtl. weiter in nordwestlicher Richtung in die Nähe von Lübeck zu fahren, verwerfe ich. Ich will versuchen, auf dem Radweg an der B 104 so schnell wie möglich nach Gadebusch zu kommen. In Friedrichsthal endet der Radweg!! Der Regen wird wieder stärker!! In einer kleinen Bäckerei tausche ich die nassen Sachen gegen trockene Kleidung. Heißer Kaffee und frische Brötchen sollen die Stimmung etwas heben. Auf der viel befahrenen Bundesstraße will ich nicht fahren. Durch ein Waldgebiet erreiche ich Herren Steinfeld, fahre über den Hüttenberg nach Gottmannsförde. Erst in Brüsewitz sehe ich gut postierte grüne Fahrradwegweiser. Jetzt radele ich auf einem Teil des Radfernweges Hamburg – Rügen. Über Rosenberg komme ich in einem Waldabschnitt am Denkmal des Dichters und Dramatikers Theodor Körner vorbei. Er lebte von 1791 bis 1813 und beteiligte sich am Kampf Preußens gegen Napoleon im Lützowschen Freikorps. Im Wald zwischen Brüsewitz und Lützow fiel er 1813. Das Denkmal befindet sich am Naturlehrpfad nach Rosenow. Von Rosenow radele ich nach Lützow. Im Schutz einer Bushaltestelle ziehe ich die letzten trockenen Sachen an. Der Regen wird schwächer. In nassen Klamotten will ich in Gadebusch nicht ankommen. Insbesondere in den Waldbereichen wäre der eine oder andere zusätzliche Fahrradwegweisen nicht schlecht gewesen. Irgendwie ist heute die „Luft“ raus !! Mir ist bei diesem „Schietwetter“ die Lust am Fahrradfahren vergangen. Über Kaeselow und Reinhardtsdorf erreiche ich Gadebusch.

…die Ruine einer ehemaligen LPG und ein von der Telecom genutzter ehemaliger Wachturm… Wenige Kilometer vor Gadebusch gibt’s in einer Bäckerei heißen Kaffee. In Gadebusch werde ich mich nach einer Übernachtungsmöglichkeit umschauen. Zur Not fahre ich mit der Bahn nach Hause. 13

...in trockener Kleidung einen heißen Kaffee trinken…

…Gadebusch bei „Schietwetter…

Meine Bemühungen ein passendes Quartier zu finden, waren nicht erfolgreich. Ein verkorkster Tag ! Heute waren es gerade mal 43 Kilometer, es reicht mir. Vom nahe gelegenen Rhena war ich mit dem Fahrradclub von Lübeck aus schon häufiger auf Tour. Diese Gegend kenne ich. Ab nach Hause !!! Ich mache mich auf den Weg zum Bahnhof. Im ehemaligen Bahnhofsgebäude ist heute ein Hotel. Unterstände aus durchsichtigen Kunststoffelementen dienen als Ersatzbahnhof. Eine Privatbahn fährt nach Schwerin. Umsteigen in Schwerin und nach Bad Kleinen fahren (diesen Bahnhof meide ich, wenn es irgendwie geht). Unter www.rolf-schulze.de habe ich meine Erfahrungen aus 2014 in einigen Reisenotizen beschrieben.

…der ehemalige Bahnhof ist heute ein Hotel, der fest stehende Salonwagen von Erich Honneker… Erich Honnekers ehemaliger Salonwagen kann für Veranstaltungen gemietet werden. Der Zug nach Schwerin wird von einer Privatbahn betrieben. Tadellose Wagen und ein zuvorkommender Service. Es ist kein Problem, im Zug eine Fahrkarte für mich und mein Fahrrad zu lösen. Der neu gestaltete Schweriner Bahnhof ist schnell erreicht. In Bad Kleinen kenne ich die Widrigkeiten. Den Anschlusszug nach Lübeck verpasse ich. Die Zeit zum Umsteigen war zu kurz. Die Taschen und das Rad müssen in die Unterführung getragen, und zum richtigen Bahnsteig wieder nach oben transportiert werden. Der nächste Zug nach Lübeck fährt ca. 1 Stunde später. Warum setzt die DB nach Bad Kleinen alte Züge (hoher Einstieg) ein? Das ist ein Umsteigebahnhof !! Ein Umbau des Bahnhofes soll geplant sein ! Um ca. 21.00 Uhr erreiche ich Bad Schwartau. Hamburg, 25.11.2016 Rolf Schulze

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