Metropolregionen. Partnerschaft von Land und Stadt

Metropolregionen Partnerschaft von Land und Stadt Jakob Richter Sprecher des Initiativkreis der Europäischen Metropolregionen in Deutschland Geschäfts...
Author: Catrin Dressler
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Metropolregionen Partnerschaft von Land und Stadt Jakob Richter Sprecher des Initiativkreis der Europäischen Metropolregionen in Deutschland Geschäftsführer der Metropolregion Hamburg Kommunale Sommergespräche, 21. Juni 2016

Metropolregion =

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Globalisierung - Regionalisierung - Metropolregionen  Jede Region muss sich der Globalisierung stellen  Größe macht einen Unterschied. Deutsche Metropolen sind klein – rund 30 Städte weltweit haben mehr als 10 Millionen Einwohner  Die Metropolregionen sind ein einziger Wirtschaftsraum, ein Arbeitsmarkt, ein Kultur- und Lebenszusammenhang (Pendler, Cluster-Politiken, Wohnungsmarkt, etc.)  Die Notwendigkeit zum gemeinsamen Handeln darf Unterschiede nicht überdecken (z.B. Demographie)

Global denken - regional handeln!

Kooperation im Innern stärken  Akteure: Zivilgesellschaft, Unternehmen, Verwaltungen, Bürgerinnen und Bürger  Ziel: Die Kooperation der Partner in der Region soll gestärkt werden

Konkurrenzfähigkeit nach Außen erhöhen  Ziel: die internationale und nationale Wettbewerbsfähigkeit soll erhöht werden und die Region soll attraktive Lebenswelt, Wirtschaftsraum mit intakter Umwelt bleiben

1995/97 von MKRO benannt

Mitgliedsregionen im IKM 2005 benannt

Große Unterschiede zwischen den IKM-Mitgliedsregionen  Die Steuerung der Prozesse in den Metropolregionen sind jeweils unterschiedlich  Die Steuerung der Prozesse werden jeweils vor Ort von den Akteuren festgelegt  Maßgeblich für den Erfolg der Zusammenarbeit sind regionale Projekte und Netzwerke  Der räumliche Zuschnitt und die parteipolitische Ausrichtung einer Region sind in der Regel zweitrangig

Regionalkooperationen beweisen sich in der Praxis  Vertrauen schaffen durch gemeinsame Projekte  „Kommunale Erdung“ herstellen durch Projekte, die vor Ort wirken  Zusammenarbeit „auf Augenhöhe“ zwischen allen Partnern unabhängig von der Größe  Legitime Interessen formulieren und gegenseitig anerkennen  Transparenz in Handeln und vor allem bei den Finanzen  Bei formalen Entscheidungen sehr hohe Quoren  Langfristig arbeiten

Beispiele für Aktivitäten von Metropolregionen         

Erarbeitung von Verkehrskonzepten (E-Mobilität) Clusterinitiativen entlang von Wertschöpfungsketten Vernetzung von Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Unternehmen Fördermittelakquise bei Land, Bund, EU Schaffung eines einheitlichen ÖPNV-Raums (Pendlerströme) Kultur- und Sportförderung Landschaftsaufwertung Vermarktung regionaler Produkte Standortmarketing für versch. Zielgruppen (z.B. Investoren, Studierende, Fachkräfte, Touristen)

Metropolregion Hamburg

Metropolregion Hamburg in Zahlen Träger Bundesländer: (Land)Kreise: kreisfreie Städte:

4 17 2

Städte/Gemeinden: Einwohner: Arbeitnehmer: Pendler: Fläche: BIP:

über 1.100 ca. 5 Mio. ca. 2,4 Mio. über 500.000 p/T ca. 26.000 km² ca. 167 Mrd. Euro

Pendlerverflechtung

Zusammenarbeit auf Augenhöhe  Die Zusammenarbeit basiert auf dem Prinzip der Freiwilligkeit  Alle Entscheidungen fallen im Konsens  Konkrete Arbeit, erfolgt meist „von unten“, z. B. hat der Landkreis Ludwigslust-Parchim die Federführung im Leitprojekt „Demographie und Daseinsvorsorge“  Geschäftsstelle: Projektunterstützung, Öffentlichkeitsarbeit

Erfolg durch gemeinsame Projekte

Demographie und Daseinsvorsorge 12 kommunale Teilprojekte  Themen: Mobilität und ÖPNV, Schulen, Kinderbetreuung, Wohnen, Naherholung, Angebote für Senioren, Integration

Übergreifendes Regionalmanagement  Koordinierung und Beratung der Teilprojekte  Know-How-Austausch und Ergebnistransfer in die Region  Strategieempfehlungen für die MRH

Tagestourismuskampagnen • Tagestourismuskampagnen: seit 2009 • 21 Tourismusorganisationen beteiligen sich • 2014-2016: Auf 3 Jahre angelegte Themen „99 Lieblingsplätze…“: • 2014: „… am Wasser“ • 2015: „… im Grünen“ • 2016: „… für Aktive“ • Jährlich ca. 40 PR-Termine vor Ort • Jährlich ca. 180 Presse- und Medienberichte

Regionalmanagement Wirtschaftsraum Unterelbe



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Besondere politische Bedeutung: Projektpartner sind erstmals auch IHKs und Unternehmen, die sich finanziell und inhaltlich beteiligen. Ziel: Stärkung des Wirtschafts- und Industriestandortes Unterelbe Entwicklung eines gemeinsamen Leitbildes für diesen Teilraum der Metropolregion Hamburg Entwicklung für diesen Teilraum spezifischer Geschäftsmodelle, z.B. zur Aquakultur (Fischzüchtung) durch Industrieabwärme oder zur Offshore Windstromnutzung

Gewerbeflächenentwicklung und -vermarktung 

Gewerbeflächeninformationssystem: Gemeinsames Gewerbeflächeninformationssystem für ansiedlungsinteressierte Unternehmen • Kundenorientierung – ein Suchsystem für die gesamte Metropolregion • Transparenz des öffentlichen Gewerbeflächenangebots für die ganze Region (mit Schwerin)



Gewerbeflächenentwicklungskonzept: Gutachten zur Analyse des quantitativen und qualitativen Bedarfs an Gewerbeflächen für Region • Auftrag: Verfahren für ein regelmäßiges Gewerbeflächenmonitoring, Verfahren für den Austausch über Veränderungen bei Nachfrage und Angebot.

Tage der Industriekultur am Wasser 

2-tägiges Festival zur maritimen Industriekultur



Bisher drei „Tage der Industriekultur am Wasser“: •

2015: 124 Objekte, 18.000 Besucher



Katalog „Industriekultur am Wasser“ als Führer zu Orten



Über 200 Presse- und Medienberichte



Zielsetzungen: •

Aufzeigen der Verbindungen zwischen Land und Stadt



Stärkung des ländlichen Raums, der Besonderes zu bieten hat



Schaffung öffentlicher Aufmerksamkeit für das industriekulturelle Erbe



Erhöhung der Wahrnehmung der Thematik bei der Tourismuswirtschaft



Profilierung der Region nach innen und außen

“Wir müssen fragen, wie Netzwerke Innovationsfreude, Lernen, Anpassung, Vertrauen und Kooperation der Beteiligten fördern oder behindern, um effektivere, fairere und nachhaltigere Ergebnisse zu erreichen.” Elinor Ostrom, Wirtschafts-Nobelpreisträgerin, Nobelpreisvorlesung am 8. Dezember 2009