Herbstsemester 2013

Messtechnik MT

LERNZIELE: Die Studierenden kennen die technischen Grundbegriffe der Elektrischen Messtechnik und die elementaren Messmethoden. Sie können die Messunsicherheitsberechnung nach der gängigen internationalen Vereinbarung praktisch anwenden. Sie können einfache automatisierte Messdatenerfassungsaufgabenstellungen vorbereiten, durchführen und fachgerecht dokumentieren. Sie können die elementaren Grundlagen von Sensorcharakteristika am Beispiel ausgewählter resistiver Sensortypen anwenden. Sie können einfache Messaufgaben von zeitabhängigen Grössen mit einem Standardoszilloskop durchführen. Semesterwoche 1 // 17.Sept

Themen

Inhalte

Grundbegriffe

2 // 24.Sept

Messunsicherheit

3 // 1. Okt

Messunsicherheit

4 // 8.Okt

Sensorik

5 // 15. Okt

Sensorik

6 // 22. Okt

Messelektronik

7 // 29. Okt

Messelektronik

8 // 5. Nov

12 //3.Dez 13 //10.Dez

Autom. Messdatenerfassung Autom. Messdatenerfassung Autom. Messdatenerfassung Autom. Messdatenerfassung Projektpräsentation Messgeräte

Wirtschaftliche Bedeutung der Messunsicherheit, Kalibrieren, Eichen, Arbeitsschritte beim Messen, Garantiefehlergrenzen, Basiseinheiten GUM, Anwendung der Unsicherheitsrechnung, DMM Kalibrieren; Fortpflanzung: R=U/I, P=U*I, P=I2*R Messkette, Sensorcharakteristik, Begriffe, Prinzipien, Linearität, Reproduzierbarkeit, PT100 Resistive Sensoren PT100 und DMS Zwei- /Vierleitermessung, Brückenschaltung, A/D Wandler A/D Wandler: Auflösung Abtastzeit, Digital Multimeter, Messverstärker, Masse Labview Grundlagen

14 //17.Dez

Messgeräte

9 // 12. Nov 10 //19.Nov 11 //26.Nov

Labview Hardware:

Übungen / Klausur (Gewichtung %) 1. Laborübung

2. Laborübung

3. Laborübung 4. Laborübung 5. Laborübung Kurztest 1 Lektion (Gewicht 20%) 6. Laborübung Start Miniprojekt

Projektarbeit Projektarbeit : Abnahme inkl. Berichtabgabe Oszilloskop: Masseproblematik Div., Rauschen, Abschirmung

Abschluss Mini projekt inkl. Bericht (Gewicht 20%)

Div., Rauschen, Abschirmung

Schlussprüfung

Gewicht 60%

Anmerkung: Als Unterlagen für den Kurztest im Semester sind zwei A4 Blätter als eigene Zusammenfassung erlaubt (Student t Tabelle ist nicht nötig!) Franz Baumgartner, 16. Sept 2013 _______________________________________________________ LINKS Unterrichtsunterlagen: ZHAW internes Public-Directory shared:\public\staff\bauf\out\MT Weiterführende Publikationen und Vortragsunterlagen www.zhaw.ch/~bauf

Franz Baumgartner; www.engineering.zhaw.ch

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Allgemeines zur Messtechnik Messverstärker

http://www.mmm.ethz.ch/

Operationsverstärker http://www.mmm.ethz.ch/dok01/d0000097.pdf

Linearisierung

Temperatursensor NTC http://www.ntb.ch/sensor/wtm/m_error/u_linearisierung_NTC.pdf

Messtechnik GUM

Unsicherheit, Projekt ETHZ NTB http://www.ntb.ch/sensor/wtm/

Skript Messunsicherheit aus 2006 http://www.ntb.ch/sensor/wtm/m_error/skript_gum_ntb_bu.pdf

Messgeräte

DMM Digital Multimeter http://www.ntb.ch/sensor/wtm/m_dmm/t.htm

Messunsicherheit PT100 Simulator Sensoren

http://www.ntb.ch/sensor/wtm/m_error/u_PT100_Simulator.pdf

Übersicht Laborübungen Laborübung 1: Garantiefehlergrenzen von Digitalmultimeter 1. Semesterwoche ........... 3  Laborübung 2: Messung einer Gleichspannung mit dem Digitalmultimeter - GUM 3. Semesterwoche ................................................................................................................... 4  Laborübung 3: Raumtemperaturmessung mit PT100 4. Semesterwoche ....................... 5  Laborübung 4: Messungen an Brückenschaltung mit DMM 5. Semesterwoche ............. 6  Laborübung 5: Messung einer Gleichspannung mit NI DAQ Card und Multimeter 5. Semesterwoche ................................................................................................................... 7  Laborübung 6: Messung an einer Brückenschaltung mit NI DAQ Card 6. Semesterwoche ................................................................................................................... 8  Laborübung 7: Messung der Quantisierung mit DAQ Card / Labview; 8. Semesterwoche ............................................................................................................................................. 9  Rechenübung 1: Unsicherheit der Brückenschaltung; Selbststudium ............................ 10  Aufgabenstellung Mini-Projekt ....................................................................................... 11 

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Laborübung 1: Garantiefehlergrenzen von Digitalmultimeter 1. Semesterwoche Laboraufgabe 1: V-Meter, A-Meter, Ohm-Meter Grantiefehelergrenzen

Ziel: Die mit dem digitalen Power Supply vorgegeben elektrischen Grössen sollen mit je drei unterschiedlichen Digital Multimeter gemessen werden. Es soll festgestellt werden ob die Messergebnisse innerhalb der Garantiefehlergrenzen des Herstellers übereinstimmen. 1) Spannungsmessung DC Am Hammeg Power Supply (HM8142) werden nachfolgende DC-Spannungen 1.9, 10 und 21 Volt eingestellt. Die Ablesewerte der beiden Digitalmultimeter HM 8011-3 sowie das Multimeter im Power Supply selbst sollen analysiert werden. Es sollen dafür jeweils die Messbereiche 2V, 20V und 200V gewählt werden, wobei die Messgrösse nie die Messbereichsgrenze überschreiten darf. 2) Strommessung DC Am Hammeg Power Supply werden nachfolgende Ströme 10mA, 100mA und 190mA eingestellt. Die Ablesewerte der beiden Digitalmultimeter HM 8011-3 sowie das Multimeter im Power Supply selbst sollen analysiert werden Es sollen dafür jeweils die Messbereiche 20mA, 200mA und 2000mA gewählt werden, wobei die Messgrösse nie die Messbereichsgrenze überschreiten darf. Messen sie zusätzlich auch die jeweiligen Spannungsabfälle an den Klemmen des Amperemeteres. 3) Analysen zu 1) und 2) Stellen Sie für jeden der drei Messwerte (z.B. 2V) getrennt alle Messwerte der unterschiedlichen Messgeräte und Messbereich in einer Grafik dar. In der Grafik soll zusätzlich zum Ablesewert auch die obere und untere Garantiefehlergrenze eintragen sein. Machen sie eine zweite Grafik wo sie die Grantiefehlergrenzen in Prozent zum Ablesewert darstellen. Kommentieren sie die Ergebnisse mit Sätzen. 4) Shunt Widerstand des A-Meters Berechnen Sie für die verwendeten Messbereiche des Ampermeters den Wert des internen Shuntwiderstandes. 5) Ohm-Meter Messen Sie den Widerstandswert eines 100 Ohm Widerstandes und geben Sie die Garantiefehlergrenzen des Ohmmeters und des Widerstandes an. Machen Sie eine Kontrollmessung indem sie die Klemmen des Ohm-Meters kurzschliessen. 6) Berechnung Jetzt sollen sie aus obiger Teilmessung der Spannung an einem Widerstand mit 2V und dem Strom durch den Widerstand von 50mA den Widerstand ermitteln. Wie gross ist die so erhalten Garantiegrenze für diese Widerstandsmessung in Prozent vom Messwert. Vergleichen Sie diesen Wert mit den Kenngrössen des vorliegenden Hameg Ohm-Meters. 101.5 101 100.5

obere Grenze

100

unter Grenze

U [V]

99.5

Ablesew ert

99 98.5 98 97.5 97 96.5 Gerät A, MB 200V

Gerät B, MB 1000V

Messgeräte und Messbereich

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Laborübung 2: Messung einer Gleichspannung mit dem Digitalmultimeter - GUM 3. Semesterwoche Wiederholen sie die Laborübung 1 und Berechnen sie für die Strom- und Spannungsmessung die Unsicherheit nach GUM.

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Laborübung 3: Raumtemperaturmessung mit PT100 4. Semesterwoche Führen Sie eine Raumtemperaturmessung aus und nützen Sie dabei einen kommerziellen PT100 Sensor (Datenblattangaben siehe unten) sowie ein Tischmultimeter ihm Ohmbereich. Ermitteln sie aus mindestens fünf Ablesewerten des Widerstandes das vollständige Messresultat unter Einbezug der Messunsicherheit nach GUM, welche die Unsicherheit des Sensors und des Multimeter enthält.(PT100 Geraden Approximation nutzen zur Unsicherheitsanalyse/Fortpflanzung)

Normcharakteristik – PT 100 Normpolynom

Klasse (ϑ in °C - Absolutbetrag)

A

Zulässige ± Abweichung in °C

0.15+0.002*ϑ

Zulässige ± Abweichung in Ω

0.06+0.0007*ϑ

B 0.30+0.005*ϑ 0.12+0.0018*ϑ

Bzw. die Klasse 1/3 DIN B mit einem Drittel der Grenzabweichungen der Klasse B also 0.10+0.001667*ϑ

Tab. 1 PT100 Sensor Herstellerspezifikation www.heraeus-sensor-technology.com Auszug aus Dokument: 30910021 Index A; Status: 09/2008

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Laborübung 4: Messungen an Brückenschaltung mit DMM 5. Semesterwoche In der Aufsteckbox für das NI-DAQ Datenerfassungssystem sind drei Widerstände einer Brückenschaltung realisiert. Sie sind über die Anschlüsse A, B, C, D zugänglich. 1. Teilaufgabe Bestimmen Sie mit dem Ohmmeter die Widerstandswerte der drei Widerstände und skizzieren Sie in einem zugehörigen Schaltbild welcher Widerstand in der Brücke fehlt bzw. welcher Widerstandswert zwischen welchen Anschlussbezeichnungen zu finden ist. (Achtung bitte optimalen Messbereich wählen und alle Widerstandsanzeigewerte/stellen notieren) 2. Teilaufgabe Schalten Sie zwischen den beiden Anschlüssen des fehlenden Widerstandes die schaltbare Widerstandsdekade und stellen Sie dort den Wert von 100 Ohm ein. Versorgen Sie die Brücke mit der Spannung von 1V, wobei die beiden Widerstände mit dem höchsten Ohmwert an den gemeinsamen Anschluss des Plusanschlusses der Versorgung führen. Messen Sie die Brückenmittenspannung, Versorgungsspannung und die Spannung an der Widerstandsdekade. (Erneut optimalen Messbereich wählen der unterschiedlich für die zu messenden Spannungen sein kann.) Analysieren Sie das Ergebnis im Protokoll und berechnen Sie dort auch den Strom im 100 Ohm Widerstand und den Gesamtstrom. 3. Teilaufgabe Stellen Sie mit der Widerstandsdekade die Werte 110, 120, 140, 200 Ohm ein und messen sie jeweils wieder die Brückenmittenspannung, die Versorgungsspannung und gleichzeitig. Messen Sie für einen Wert auch den Spannungsabfall an der Widerstandsdekade. Fürs Protokoll berechnen Sie in der Schaltung für diesen Wert mit den in Teilaufgabe 1 gemessen Widerständen, alle Spannungen der Brücke und vergleichen Sie diese Rechenwerte mit den gemessen Spannungswerten. Wir gehen für diese Laborübung allen nur von den Mittelwerten aus und vernachlässigen die Messunsicherheiten.

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Laborübung 5: Messung einer Gleichspannung mit NI DAQ Card und Multimeter 5. Semesterwoche Messen Sie unterschiedliche Gleichspannung von 0.1V, 1V, 2V 4V und 5V sowohl mit dem digitalen Tischmultimeter und vergleichen Sie diese Ergebnisse mit den Werten die mit der DAQ USB Card NI 6009 erhalten. Wählen sie bei der DAQ USB Card für jede Spannung einmal 10, 100 und 1000 Messwerte. Berechnen Sie für beide Fälle die Messunsicherheit nach GUM. Stellen sie die Ergebnisse für jeden Spannungswert einzeln grafisch als relative Abweichungen dar. Beim aktuellen Versuchsaufbau sind die Messleitungen von der USB NI 6009 Klemmleiste mit der Bezeichnung C und D direkt mit den beiden differential inputs a0 (- und + ) direkt verbunden. Hinweis für die Auswertung mit EXCEL: Befehl für die Berechnung des Mittelwertes der Zellen A1 bis A10; =MITTELWERT(A1:A10) Befehl für die Berechnung der Standardabweichung der Zellen A1 bis A10; =STABW(A1:A10)

Fig. 1. Programmoberfläche des N_sampels_ai0_starter2.vi für die Datenerfassung. Tab. 1 Auszug aus den technische Daten zum NI USB 6009 14 bit 48kSamples/s 8 analog input (weiter Details siehe www.ni.com)

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Laborübung 6: Messung an einer Brückenschaltung mit NI DAQ Card 6. Semesterwoche Es werden Spannungsmessungen mit dem DMM und der DAQ Messkarte an einer Messbrücke ausgeführt, unter Einbezug eines PT100 Sensors. Ziel ist, neben dem Studium des Verhaltens von realen Messbrücken, erneut die resultierende Messunsicherheit zu bestimmen. 1. Aufgabe: Referenzwiderstand Messen Sie den genauen Wert (Messunsicherheitsberechnung im Protokoll) des an der Widerstanddekade eingestellten Wertes von 100Ohm mit dem DMM. 2. Aufgabe: Bestimmung Kennwerte der vorliegenden Brückenschaltung Trennen Sie den schwarzen Stecker mit den Messleitungen von der Klemmenleiste der USB Card NI 6009. Im Stecker sind drei Widerstände einer Brückenschaltung über die Anschlussleistung A, B, C und D verbunden. Bestimmen sie deren genauen Widerstandswert. A(rot) zum Anschluss für die positiv Versorgungsspannung der Brücke; B(schwarz) zum Anschluss Masse bzw. OV Potential der Versorgungsspannung. C, D Mittenanschlüsse der Brücke. Skizzieren sie das Schaltbild für die Brücke, wobei nur drei Brückenwiderstände eingebaut sind und der vierte, der extern zu beschaltene Sensorwiderstand noch fehlt. Verwenden sie das Ohmmeter des DMM und achten sie stets auf möglichst genaue Messwerte im optimalen Messbereich, da Sie diese genauen Werte für ihre Analyse benötigen. Bezeichnen Sie im Schaltbild deutlich die Anschlussklemmen und die gemessenen Widerstandswerte. 3. Aufgabe: Beschaltung Messbrücke und Messung mit DMM Stellen Sie beim Tisch Power Supply eine Versorgungsspannung von 1V für die Brücke ein und begrenzen sie den maximalen Strom dieser Quelle (I limit) auf 20mA. Schalten sie jetzt den 100 Ohm Referenzwiderstand der Widerstanddekade als „externen Sensorwiderstand“ in die Brücke. Messen Sie mit dem Tischvoltmeter DMM die Abweichung von der zu erwartenden idealen Brückenmittenspannung zwischen Anschluss C und D. Messen Sie mit dem DMM auch den genauen Wert der Versorgungsspannung der Brücke. Wie erklären Sie sich die Abweichungen der Brückenmittenspannung? 4. Aufgabe: Messung mit DAQ Card Messen Sie jetzt die Brückenmittenspannung mit dem DAQ USB Card. Nutzen Sie dabei das vorbereitete Labview VI: 100mV_N_Samples…. Bitte beachten Sie, dass dieses VI einen niedrigen Messbereich von 100mV fix eingestellt hat und dieser in keinem Fall überschritten werden darf! Dies könnte passieren, wenn sie fälschlicherweise die Versorgungsspannung messen wollen oder wenn sie irrtümlich den Sensorwiderstand von der Schaltung entfernen! 5. Aufgabe: Messung mit dem PT100 Trennen sie die Brücke von der Versorgungsspannung und ersetzen sie jetzt die Widerstandsdekade durch den PT100 Temperatursensor. Messen sie mit der DAQ USB Card und dem Multimeter die Brückenmittenspannung. Wählen sie einige unterschiedliche Anzahl von Samples für die DAQ Messung. Im Protokoll diskutieren Sie die Messwerte und die ermittelten Messunsicherheiten und geben sie die gemessene Raumtemperatur an (vgl. Formel im DMS Skript). Franz Baumgartner; www.engineering.zhaw.ch

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Laborübung 7: Messung der Quantisierung mit DAQ Card / Labview; 8. Semesterwoche Stellen sie am Funktionsgenerator (HAMEG) eine Dreieckspannung mit der Frequenz von 100Hz ein und justieren sie die Amplitude damit das Tischmultimeter den Spannungswert im AC Modus von 0.5V anzeigt. Kontrollieren sie ob im DC Messbereich die Spannungsanzeige des DMM Null ist und damit das Signal keinen Gleichanteil aufweist. 1) Quantisierung im Zeitbereich Messen Sie jetzt mit der NI 6068 DAQ Card unter Verwendung des Labview Messprogramms, N_sampels_ai0_starter2.vi den Zeitverlauf der Spannung.(Spannungsmessung an C u. D wie Laborübung 4) Wählen sie dabei eine Abtastrate damit genau eine halbe Periode des Dreieckverlaufs mit 20 Abtastpunkten quantisiert wird. Exportieren sie die Messwerte und analysieren sie aus der grafischen Darstellung der Messwerte nochmals die Abtastzeit und die Frequenz des Dreiecksignals. 2) Quantisierung im Amplitudenbereich Erhöhen Sie jetzt die Abtastrate auf den maximalen Wert. Was können sie jetzt aus der Analyse der exportierten Messwerte und ihrer grafischen Darstellung herauslesen. Verändern die Signalfrequenz damit Sie bei der Analyse der Verläufe möglichst die Quantisierung der Spannungswerte, ohne Störungen und ohne Rauschen wären dies optimal „Stufen“ im Zeitverlauf, erkennen können. (Verändern sie die Samplezahl). 3) DAQ Messbereich ändern Öffnen sie im Labview Programmteil (Diagram, nicht im Front Panel) durch Doppelklick den Programmausschnitt DAQ Assistenten (Ergebnis siehe Fig. 1 unten). Wählen sie dort den Messbereich von +1V und -1V aus. Überprüfen sie in der externen Analyse der exportierten Messdaten ob sich jetzt die Quantisierung der Amplitude (Stufenhöhe) geändert hat. (Sollte es Probleme mit der Device-Erkennung der DAQ-Karte geben, entfernen sie alle ausgewählten Messkanäle und fügen sie unter Spannungsmessung wieder den Messkanal „differential inputs a0“ hinzu.)

Fig. 1 Hinweis DAQ Assistenten zur Einstellung der Messhardware (links: Messbereich, rechtes Teilbild: Anschlussbelegung auf der Steckkarte 4) Analyse der Messsignale direkt in Labview Integrieren Sie im Labview Programmteil Diagramm die Mittelwertbildung sowie die Berechnung von Messunsicherheit Typ A und B und zeigen die Zahlen im Frontpanel an. Franz Baumgartner; www.engineering.zhaw.ch

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Rechenübung 1: Unsicherheit der Brückenschaltung; (Selbststudium) Eine Brückenschaltung befindet sich im abgeglichenen Zustand Um=0, wenn der Sensorwiderstand Rs gleich dem Widerstand R1 ist. Der weitere Widerstand der Brücke R2 befindet sich im gleichen Zweig wie R1, der Widerstand R3 im Zweig von Rs. Zur Messung des Sensorwiderstandes wird jeweils die Brückenmittenspannung Um und die Spannung über R1 gemessen, nicht aber die Versorgungsspannung der Brücke. (typisch soll gelten R1 < R2) Die Messung der beiden Spannungen erfolgt mit nachfolgenden Ergebnissen: Um =m(Um) ±u(Um) k=1; U1 =m(U1) ± u(U1) k=1 Bei der Kalibrierung der Brücke wurde an die Anschlüsse, wo üblicherweise Rs liegt, ein Widerstand Rx mit dem Wert von ungefähr R1 geschaltet. Dieser Kalibrierwiderstand Rx wurde zuvor mit nachfolgendem Ergebnis mit einem Ohmmeter bestimmt zu: Rx =m(Rx) ± u(Rx) k=1; Die Kalibrierung wurde damit abgeschlossen, dass von der Brückenmittenspannung eine notwendige Korrektionsspannung Um,kor abgezogen wurde. Damit liefert die Umrechnung der bei der Kalibrierung gemessenen Brückenspannung, exakt den Wert von Rx. 1. Teilaufgabe: Gesucht sind die Formeln für die Berechnung des Sensorwiderstandes aus den beiden gemessenen Spannungen: Rs=f(U1,Um, R1, R2, R3) 2. Teilaufgabe: Gesucht ist zusätzlich die Berechnung der Messunsicherheit von Rs unter Berücksichtigung der Unsicherheit bei der Kalibiermessung u(Rx). Dabei soll angenommen werden, dass die Widerstände R1, R2, R3 sich nicht verändern und zur Unsicherheit daher nichts beitragen, da dies ja schon bei der obige Korrektion der Brückenmittenspannung berücksichtigt wurde. Lösungen: 1. Teilaufgabe:

Rs 

R3  m  1 R2 m R1

wobei gilt

m

Um U1

2. Teilaufgabe: 2

   R   R2  1    3  R1   u m   u R 2 u Rs     x 2 R2       m  R   1    

 u U m    u U1   mU m  u m      ; m ;   mU1  m(m)  m(U m )   m(U1 ) 

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Aufgabenstellung Mini-Projekt Ein PT100 Temperatursensor wird zur Temperaturmessung in Brückenschaltung eingesetzt. Die NI 6068 DAQ Card wird zur automatischen Messung genutzt. Es ist mit Labview eine automatische Messdatenerfassung zu programmieren, die nachfolgende Funktion ermöglicht (Der Nutzer muss den aktuellen Messzeitpunkt per Button auswählen können, wobei die nachfolgende Abfolge nicht verändert wird) 1) Eingabe des Nutzernamen und Anzeige von Datum und Uhrzeit 2) Genaue Temperaturmessung mit externen PT100 Simulator (Widerstandsdekade) 3) Referenzkalibrierung im kalten Wasserbad (Dauer 1sec) – Eingabe der bekannten Wassertemperatur erfolgt vom Nutzer über das Frontpanel 4) Messung der Umgebungstemperatur durchführen mit Unsicherheitsangabe 5) Anteil des PT100 Sensors an der gesamten Unsicherheit in °C darstellen 6) Temperaturmessung bei Veränderung der Brückenversorgungsspannung (+/-5%) 7) Temperaturmessung mit dem PT100 unter Einsatz einer zusätzlichen langen Messleitung für den PT100 Sensor (Kalibierschritte nach Anweisung möglich) 8) Wiederholung Abschnitt 3) bis 6) mit NTC Temperatursensor(B57164-K331-J 330) 9) Jede einzelne abgeschlossene Teilmessung 1 bis 6 muss AUF KNOPFDRUCK eine exportierter Textdatei generieren KOENNEN. Alternativ kann dies auch am Ende aller Messungen gemeinsam erfolgen. Hinweise für die Bewertung des Miniprojekts; Projektpräsentation im Unterricht in der KW50. Maximal sind 20 Punkt zu erreichen. jeweils ein Punkt wird abgezogen wenn,       

   

eine Einheit fehlt oder eine Beschriftung auf dem Frontpanel fehlt oder nicht eindeutig ist und die Unsicherheitsangaben fehlen dem Benutzer via VI-Frontpanel nicht alle Infos verfügbar gemacht werden, die zur automatischen Ablaufsteuerung nötig sind, oder nicht eindeutig sind. die exportierte Messdatei ohne Einheiten sind oder dort die Messgeräte nicht genau spezifiziert sind oder die Unsicherheitsangaben oder das Datum mit Zeitangabe und Gruppenname fehlen das VI-Diagrammfenster oder das VI-Frontpanel zur vollständigen Ansicht, der Bildschirm „gescrolled“ werden muss keine kurze Dokumentation im Diagrammfenster in Form von kurzen TEXT Stichwörtern bzw. Hinweisen (z.B. bei verschieden Sequenzen) gemacht wird ein Punkt Abzug pro nicht erfüllter oben angeforderter Funktion drei Punkte Abzug wenn zur Abnahme nicht ein vierseitiger A4 Messbericht vorliegt, vor Abnahmebeginn dieser Bericht per email nicht an den Dozenten geschickt worden ist, sodass das entwickelte vollständige Labview VI nicht vorliegt. (zwingende Vorgaben: Die Seitenzahl 4 muss eingehalten werden, kein Deckblatt und kein Anhang, das Schaltbild der Brückenschaltung mit Versorgung und Angabe aller Kennwerte inkl. Brückenversorgung, Formel für die Brückenmittenspannung als Funktion von ∆R/R, alle relevanten Geräteangaben und die resultierende Messunsicherheitsberechnung in °C vorliegen sieben Punkte Abzug, wenn die entwickelten Messprogramme VI’s von zwei oder mehreren Gruppen identisch sind (Plagiat). Dabei wird bei allen Gruppen die sieben Punkte abgezogen ungeachtet davon, wer das Original erstellt hat. ein Zusatzpunkt kann vergeben werden für eine anwenderfreundliche, ansprechende Lösung vorliegt (z.B.: Freie Wahl der Reihenfolge für die obigen Funktionen 1 bis 9) die dem Nutzer neu Wahlmöglichkeiten bietet. ein weiterer Zusatzpunkt kann für relevante Zusatzfunktion erreicht werden ein Zusatzpunkt wird ebenfalls vergeben, falls die Messunsicherheit besonders klein ist. Diese Eigenschaft muss natürlich nachgewiesen werden.

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Messtechnik MT Zusatzinfo zum NTC Sensor (siehe auch www.epcos.com)

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