32. Jahrgang

GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG

Donnerstag, 8. Dezember 2016

Nr. 49

MESSIKA JOAILLERIE

Queen of Diamonds

Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch

Wo stoppt der Zumiker Bus in Zukunft? Wie geht es mit dem Bus in Zumikon weiter? Die Mehrheit der Parteien unterstützt die verkürzte Variante der Gemeinde. Oliver Linow Die Sanierung des alten Gemeindehauses in Zumikon sah ursprünglich eine neue Buswendeschlaufe vor. Der Gemeinderat beantragte an der Gemeindeversammlung im Mai, darauf zu verzichten und den Bus in Waltikon enden zu lassen. Die Stimmbürger wiesen den Antrag zurück, und der Gemeinderat erhielt den Auftrag, weitere Varianten vorzulegen. An der Gemeindeversammlung vom nächsten Montag können die Stimmbürger über vier Varianten (siehe Kasten) abstimmen. Der Gemeinderat empfiehlt weiterhin die Buslinie zu verkürzen. Mit 110 000 Franken ist die Variante mit Abstand am billigsten. Weil zwei Haltestellen wegfallen, reduziert sich der jährliche Beitrag an den ZVV zudem um rund 10 000 Franken. Die anderen Varianten kosten alle 590 000 Franken oder mehr. Angesichts der relativ tiefen Auslastung der Strecke Walti-

Zumikon, Dorfzentrum: Gibt es diese Endhaltestelle bald nicht mehr? kon-Dorfzentrum und vor dem Hintergrund des doppelt so hohen Fahrplantakts der Forchbahn ist der Gemeinderat zudem zum Schluss gekommen, dass ein Verzicht auf die Busanbindung im Dorfzentrum die sinnvollste Lösung ist.

Parteienmehrheit für Variante 1 Ausserdem ist er überzeugt, dass mit dieser Variante einem attraktiven Aussenplatz vor dem renovierten Gemeindehaus nichts mehr im Weg steht. GLP, FDP, CVP und SVP spre-

Die vier Varianten im Überblick Kunstwerke wie diese Krippe wurden am Basar verkauft.

Foto: ch.

Der Adventsbasar «Im Grüt» In Herrliberg, hoch über dem Zürichsee befindet sich die sozialtherapeutische Arbeits- und Bildungsstätte «Im Grüt». Am zweiten Adventssonntag öffnet das «Grüt» seine Türen jedes Jahr weit und lädt zum Basar ein. Besucherinnen und Besucher haben die Gelegenheit, die von

den betreuten Menschen in den Werkstätten gefertigten Gegenstände zu erwerben. Der Besucherandrang war gross, und das Sortiment an Weihnachtsgeschenken abwechslungsreich.

• Variante 1: Wendeschlaufe Waltikon Die Endhaltestelle Dorfplatz wird aufgehoben, der Bus wendet um den Kreisel Waltikon. An der GV im Mai vorgeschlagen. • Variante 2: Altes Gemeindehaus, ursprüngliche Planung Der Bus fährt im Gegenuhrzeigersinn um das Alte Gemeindehaus und hält vor dem Alten Gemeindehaus.

• Variante 3: Altes Gemeindehaus, Minimalvariante Der Bus fährt auf der bisherigen Route im Uhrzeigersinn um das Alte Gemeindehaus. • Variante 4: Verlängerung Geissacher Diese Variante sieht eine Verlängerung der Buslinie vor. Die neue Endhaltestelle würde ungefähr auf der Höhe der Liegenschaft 74 liegen. (oli.)

Artikel auf Seite 5

F.: aj.

chen sich ebenfalls für die Endhaltestelle in Waltikon aus. Die SP Zumikon ist für die Variante 2. Sollte diese gegen Variante 3 unterliegen, unterstützt sie die Variante 3 gegenüber den Varianten 1 und 4. Die Grünen sind enttäuscht, dass keine Variante mit einem Kleinbus zu Auswahl steht, obwohl man diesen Vorschlag gemacht habe. Dies schreibt die Partei in einer Stellungnahme. Von den vorgelegten Varianten erachtet sie keine als befriedigend. «Zurzeit fährt ein grosser Bus mit wenigen Passagieren durch unser Dorf», heisst es in der Stellungnahme weiter. In Zukunft solle es sogar ein noch längerer Gelenkbus sein. Nötige Wendeschlaufen und Haltstellen-Anpassungen würden viel Geld kosten. Neben dem Bus geht es an der Gemeindeversammlung auch um den Voranschlag des nächsten Jahres. Dieser sieht einen Aufwandüberschuss von fast zwei Millionen Franken vor. Der Steuerfuss soll unverändert bei 85 Prozent bleiben. Die Gemeindeversammlung findet am Mo, 12. Dezember, um 19 Uhr im Gemeindesaal des Gemeinschaftszentrums statt.

Verhängnisvoller Fehler

Glühende Kunst

Präsidiale Grittibänzen

2,54 statt 1,22 Millionen Franken Wechselkosten: Dieser Fehler verhindert, dass die Angestellten der Gemeinde Erlenbach von der BVK zur Profond wechseln. Die Beraterfirma Berag nimmt den Fehler auf ihre Kappe. Seite 3

2,54 statt 1,22 Millionen Franken Wechselkosten: Dieser Fehler verhindert, dass die Angestellten der Gemeinde Erlenbach von der BVK zur Profond wechseln. Die Beraterfirma Berag nimmt den Fehler auf ihre Kappe. Seite 3

Während die allermeisten Küsnachter noch schliefen, half Gemeindepräsident Markus Ernst in der Backstube aus. Welche Arbeitsschritte er lieber den Profis überliess und wo er sich traute, mit anzupacken, lesen Sie auf Seite 9

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Stadt Zürich

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AKTUELL

Mondzauber in der Zirkusmanege Salto Natale, Zirkus der anderen Art von Gregory und Rolf Knie, erzählt in seinem neuen Programm «Luna» die Geschichte einer abenteuerlichen, romantischen Reise in eine andere Welt. Seit Jahrtausenden beschäftigen sich die Menschen mit dem Mond. Er fasziniert immer wieder aufs Neue, wenn er in voller Grösse am Himmel steht. Der Mond ist von jeher ein Symbol für das Mystische und Magische, steht für Wechsel und Wandel. Jules Verne oder H. G. Wells setzten mit ihren Romanen «Von der Erde zum Mond» und «Die ersten Menschen auf dem Mond» der Sehnsucht, den Mond zu erobern, literarische Denkmäler. Auch als der französische Filmpionier Georges Méliès 1902 seinen Film «Die Reise zum Mond» in die Kinos brachte, ahnte noch niemand, dass der Traum einmal Realität werden würde. Die Wirklichkeit mag die Utopie eingeholt haben – dennoch hat die Vision, in geheimnisvolle, fremde Welten einzutauchen, nichts von ihrem Zauber verloren.

Per Rakete zur Angebeteten «Luna», das 14. Programm von Salto Natale, erzählt die mitreissende Geschichte eines Mannes, der sich auf die abenteuerliche Suche nach seiner grossen und verschollen geglaubten Liebe macht. Auf Erden schmiedet er Pläne für sein mutiges Vorhaben und erfährt Zuspruch und Unterstützung von den Bewohnern und seinen Freunden. Mit vielen Ideen und Erfindungsreichtum bauen sie eine Rakete,

An der 17. Stadtzürcher Schwimmstafette schwammen 160 Teams um die Wette. Wieder ein Rekord.

Aufregend, überraschend, amüsant, romantisch: «Luna».

Foto: Lukas Pitsch/zvg.

Wettbewerb Lokalinfo verlost 5x 2 Tickets für die Salto-Natale-Vorstellung von Sonntag, 18. Dezember, 18 Uhr. Einfach bis 12. Dezember ein Mail mit Betreffzeile «Salto Natale» und vollständigem Absender schicken an:

mit der sie in die unbekannte Welt aufbrechen wollen, um die Angebetete zu finden. Die Reise der Abenteurer ist aufregend und ungewiss. Phantastische, überraschende und auch amüsante Begegnungen erwarten die Raumfahrer auf dem Weg zum Mond. Wird die Suche erfolgreich sein? Werden sich die Liebenden am Ende wieder in die Arme schliessen können? Für die Gäste von «Luna» beginnt die magische und romantische Reise

[email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb Salto Natale Buckhauserstrasse 11 8048 Zürich.

zu den Sternen bereits 2½ Stunden vor der eigentlichen Vorstellung. Einzigartig für Salto Natale sind die traumhafte Atmosphäre und das wunderschöne Ambiente des Foyerzeltes – und nicht zuletzt auch das vielfältige kulinarische Angebot. (pd./mai.) Salto Natale – «Luna» gastiert noch bis und mit Montag, 2. Januar, in Kloten (Parkplatz Holberg). Infos zu Anreise, Vorstellungszeiten und Tickets (auch RailAway-Kombis) über www.saltonatale.ch.

Gegen Tiefflug und Tiefstapelei Die Allianz Ballungsraum Flughafen Süd hat beim Bundesamt für Zivilluftfahrt eine Stellungnahme zu den Änderungen im SIL-Objektblatt eingereicht. Die Allianz begrüsst, dass die Südstarts geradeaus über Mittag vom Tisch sind. Dies entspricht dem Grundsatz, dass der Fluglärm mög-

Zürcher Schwimmstafette mit neuem Rekord

lichst wenig Menschen und diese mit möglichst wenig Lärm belasten soll, «Die angekündigten 13 000 Südstarts sind zu viel und auch mehr als eine Ausnahme», so die Allianz. Sie – und im Speziellen die Stadt Zürich – sei irritiert, dass «auf Wunsch der Luftwaffe» neu der Südstart mit Rechtskurve im Objektblatt

aufgenommen werden soll. Der dicht besiedelte Stadtkreis 11 mit hohem Verdichtungspotenzial soll in geringer Höhe überflogen werden. «Hier werden die Interessen der Luftwaffe höher gewichtet als der Schutz von über hunderttausend Menschen vor massivem gesundheitsschädlichem Lärm», so die Allianz. (pd.)

Die Schwimmstafette ist bei den Schülerinnen und Schülern seit Jahren ein beliebter Schwimmwettkampf, der von den Schwimmlehrpersonen der Stadt Zürich organisiert wird. In Sechserteams treten die Schulklassen gegeneinander an. Jedes Kind legt eine Strecke von 25 Metern zurück. Die drei schnellsten Teams jeder Kategorie erhalten eine Urkunde und ein Geschenk. Die sechs schnellsten Teams jeder Kategorie qualifizieren sich für den kantonalen Schulschwimmtag. Die Stadtzürcher Schwimmstafette wurde initiiert, weil sich Schülerinnen und

Schüler gerne messen und sportliche Wettkämpfe eine willkommene Ergänzung zum Unterricht darstellen, so das Schul- und Sportdepartement. Dieses Jahr lieferten sich 160 Sechserteams ein Rennen. Die kontinuierliche Steigerung der Teilnehmerzahl der letzten Jahre wurde damit fortgesetzt. Total wurde die Anzahl Teams aus dem Vorjahr um drei Formationen übertroffen, was der neuen Rekordzahl von 960 Teilnehmerinnen und Teilnehmern entspricht. Die beste Zeit gelang dem Team Tosconi aus dem Schulhaus Kügeliloo, das mit neuer Rekordzeit gewann. Die Siegerteams waren: 6. Klasse Tosconi vom Schulhaus Kügeliloo, 5. Klasse Von Moos/Bandelli vom Schulhaus Langmatt, 4. Klasse Tobler vom «Buchwiesen» und 3. Klasse Neuenschwander/Hintermann vom «Gabler». (pd./pm.)

AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND Publireportage

Haus auf den Winter vorbereiten Wer rechtzeitig vorsorgt, gönnt sich und seinem Haus einen entspannten Winterschlaf. Deshalb sollten einmal jährlich, idealerweise im Herbst, Dacheindeckung und Dachwasserrinnen kontrolliert werden. Dies verhindert, dass im Winter Wasser eindringen kann oder Ziegel durch die Witterung weiter beschädigt werden. Gleichzeitig sollten die Dachwasserrinnen von Laub und Ästen befreit werden, um ein reibungsloses Ablaufen des Wassers sicherzustellen. Auch die Aussenwand ist zu kontrollieren: Ist der Verputz durchgehend intakt und ohne Risse, die durch gefrierendes Wasser aufplatzen könnten? Um Zugluft zu vermeiden, sollten Fenster- und Türdichtungen geprüft und allenfalls leicht eingefettet werden. Dadurch werden diese nicht porös und schliessen auch im kommenden Winter wasser- und winddicht ab. Bevor die Temperatur unter den Gefrierpunkt sinkt, sollten alle Zuleitungen zu Aussenwasseranschlüssen zugedreht und die Leitungen bis zum

Hans Barandun.

Foto: zvg.

Hahn entleert werden. Dadurch wird verhindert, dass stehendes Wasser in den Leitungen gefriert und die Leitung platzen kann. Wasserrinnen und Schlammsammler, etwa bei der Garageneinfahrt, sind zu kontrollieren und zu reinigen. Jetzt kann die kalte Jahreszeit kommen. Hans Barandun, Leiter Akquisition und Spezialmandate, Hauseigentümerverband Zürich Hauseigentümerverband Zürich, Albisstr. 28, 8038 Zürich, Tel. 044 487 17 00.

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Küsnachter

AKTUELL

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Beraterfehler verhindert Wechsel zur Profond

Auf Anfang Jahr hätten die Mitarbeiter der Gemeinde Erlenbach von der BVK zur Profond wechseln sollen. Ein Fehler der Beraterfirma verhindert dies.

entscheidende Frage sei, ob der Gemeinderat einen Beschluss der höherstehenden Instanz, des Souveräns, aufheben darf. Verneint der Bezirksart diese Frage, muss der Gemeinderat den Beschluss der Gemeindeversammlung vollziehen. Damit würde Erlenbach trotz höherer Kosten von der BVK zur Profond wechseln.

Oliver Linow 2,54 statt 1,22 Millionen Franken Wechselkosten: Dieser Fehler verhindert, dass die Angestellten der Gemeinde Erlenbach von der BVK Personalvorsorge zur Profond wechseln können. Der Gemeinderat, das Gemeindepersonal und die Gemeindeversammlung hatten dem Wechsel bereits zugestimmt. Der Fehler sei erst kurz vor der Vertragsunterzeichnung mit der Profond aufgefallen, erklärt Gemeindepräsident Sascha Patak (FDP) auf Anfrage. «Der Gemeindeschreiber hat Differenzen bei den Deckungskapitalien der Rentner entdeckt», ergänzt er. Die Beraterfirma Berag, die Erlenbach zur Vorbereitung des Wechsels beigezogen hatte, habe die Unterlagen anschliessend noch einmal überprüft. Dabei habe sie bemerkt, dass die Wechselkosten mehr als doppelt so hoch seien, wie ursprünglich angenommen. Aufgrund des grossen Unterschieds in den Kosten hat der Gemeinderat den Beschluss der Gemeindeversammlung für nichtig erklärt und beschlossen auf einen Wechsel zu verzichten. Ob dies einfach so möglich ist, prüft nun der Bezirksrat. Dies schreibt die «Zürichsee-Zeitung». Die

Berag verzichtet auf Honorare In einer Medienmitteilung spricht der Gemeinderat von «einem krassen Rechnungsfehler der Beraterfirma». Philipp Sutter, CEO der Berag, verneint, dass es sich um einen Rechnungsfehler handle. Die Datenbeschaffung sei nicht einfach gewesen. Der Fehler sei daraus entstanden, dass möglicherweise nicht die definitiven Versichertenbestände als Grundlage für die Offertenberechnung verwendet wurden. «Aber wir hätten den Fehler bemerken müssen», sagt Sutter weiter. BVK-Sprecher Florian Küng

Gemeindepräsident Sascha Patak stehen ungewisse Zeiten bevor.F: oli. meint dazu, 66 der bei der BVK angeschlossenen Arbeitgeber hätten zusammen mit Beratern alternative Vorsorgelösungen geprüft. Alle hätten die genau gleichen Unterlagen erhalten

Berag mit Doppelrolle Wie die NZZ am Dienstag schrieb, hat die Berag nicht nur Erlenbach beim Wechsel unterstützt. Sie sei auch als Expertin für die berufliche Vorsorge bei der Profond mandatiert. Eine solche Expertenrolle müssen alle Schweizer Pensionskassen an eine externe Stelle vergeben. Sowohl die Gemeinde Erlenbach wie auch die Berag erachten, diese Doppelrolle als unproblematisch. Gemeindeschreiber Hans Wyler erklärte gegenüber der NZZ, die Berag

habe schriftlich versichert, dass sie neutral sei und keine Provision aus einem Vertragsabschluss erhalte. Der Geschäftsführer der Berag sieht ebenfalls keinen Interessenskonflikt. Alle grösseren Expertenbüros in der Schweiz seien für grössere Stiftungen tätig. Eine gewisse Vermischung sei nicht immer vermeidbar, aber professionell zu handhaben. Die Bearbeitung der Mandate erfolge personell getrennt, heisst es in der NZZ weiter. (oli.)

wie der Berater der Gemeinde Erlenbach und hätten damit offenbar keine Schwierigkeiten gehabt. Die Berag verspricht, die Prozessabläufe intern zu prüfen und falls nötig Korrekturen vorzunehmen. Personelle Konsequenzen gäbe es nach heutigem Wissensstand nicht. Die Berag verzichtet auf jegliche Honorare aus diesem Mandat. Die knapp 90 aktiven Versicherten und über 40 Pensionierten des Gemeindepersonals bleiben bis Ende Jahr bei der BVK versichert. Wie es anschliessend weitergeht, ist ungewiss. «Der BVK liegt eine rechtsgültig unterzeichnete Kündigung vor», erklärt BVK-Sprecher Florian Küng gegenüber dem «Küsnachter». Ein allfälliges Wiederaufnahmegesuch und die notwendigen Konditionen würden selbstverständlich geprüft. Voraussetzung für neue Anschlussverträge sei aber, dass sich diese für die Versicherten der BVK positiv auswirken. Gleichzeitig sagt Küng, dass Erlenbach im Vergleich zum Gesamtbestand der BVK über überdurchschnittlich viele Rentenbeziehende verfüge. «Ein Wiederanschluss per 1. Januar 2017 würde die Versichertenstruktur der BVK deshalb verschlechtern», betont er. Gemeindepräsident Sascha Patak möchte zurzeit nichts dazu sagen, wie es mit den Gemeindeangestellten im nächsten Jahr weitergeht. Er erklärt aber: «Wir prüfen die Behauptungen bezüglich Rechtsgültigkeit der Kündigung.» Sollte sich diese bestätigen, müsste sich die Gemeinde erneut bei der BVK bewerben oder schnell eine neue Vorsorgeeinrichtung suchen.

Feuer muss nicht immer zerstören. Der Küsnachter Andreas Biank schafft mithilfe von Feuer wahre Kunstwerke aus Holz. Oliver Linow

Mit einem Blasbalg bearbeitet Andreas Biank ein Stück Holz. Harz peppt Biank seine Werke farblich auf – zu den schwarz verkohlten Passagen entsteht ein überraschender farblicher Kontrast. Das Harz kocht er zuerst auf einem Outdoorkocher. Solange es noch flüssig ist, kippt er es in ein Loch, wo es beispielsweise Tropfen bildet. Die Farben reichen je nach Licht und Harz vom Rot einer Erdbeermarmelade bis zum Gelb der untergehenden Sonne.

Zeit nach «Bräteln» überbrücken Seit Januar haben Biank und seine geistig behinderten Mitarbeiter zwölf Skulpturen geschaffen. Einige sind nach einem Monat fertig, an einer arbeiten sie bereits seit Anfang Jahr. «Bei der Arbeit geht es viel darum, zu experimentieren», erklärt Biank. Weil alle gemeinsam an den Skulpturen arbeiten, entstehen immer neue Formen. «So wirklich planen lässt sich das nicht», sagt er lachend. Biank selbst hat Malerei studiert und lange als Bildhauer gearbeitet. «Aber

Fotos: oli.

Kunst ist brotlos, und ich wollte auch etwas für andere tun», erinnert er sich. Deshalb liess er sich vor rund 25 Jahren zum Heilerzieher ausbilden. Auch diese Arbeit befriedigte ihn aber nicht vollkommen. Sie war anstrengend, Biank stand kurz vor einem Burnout. Deshalb versuchte er, seinen künstlerischen Hintergrund vermehrt in seine Arbeit mit einzubeziehen. Das Tobias-Haus liess ihm freie Hand. «So habe ich mir meinen eigenen Traumberuf kreiert», sagt Biank. Wenn er mit den Behinderten nicht im Wald ist, arbeitet er mit ihnen in der Werkstatt. Die Idee, Kunst mit Feuer zu machen, kam ihm eher zufällig. Er war mit den Behinderten oft im Wald unterwegs. Wenn sie im Wald Bräteln waren, hätten sie oft nach dem Essen noch Zeit gehabt. «So haben wir angefangen, ein bisschen auszuprobieren», erzählt Biank. Ausserdem bemerkte er, welch beruhigende Wir-

Der Harz bringt tolle Farben.

F: zvg.

Oliver Linow

Die Erlenbacher Gemeindeversammlung hat im Oktober beschlossen, von der Pensionskasse BVK zur Profond zu wechseln. Gut einen Monat später erklärt der Gemeinderat diesen Entscheid für nichtig. Das kann eigentlich nicht sein. Das Volk ist die höchste Entscheidungsinstanz in der Schweiz. Die Voraussetzungen haben sich seit Oktober jedoch drastisch geändert. Der Wechsel kostet die Gemeinde mehr als doppelt so viel, wie von der Beraterfirma Berag aufgezeigt. Wie es weitergeht, entscheidet der Bezirksrat. Die-

Eine neue Abstimmung muss her ser Weg ist meiner Meinung nach falsch. Natürlich sollte der Gemeinderat das Resultat der Abstimmung nicht einfach für nichtig erklären. Vielleicht hätte die Gemeindeversammlung dem Wechsel ja auch mit höheren Kosten zugestimmt. Ob die BVK Erlenbach überhaupt zurücknähme, ist aber fraglich. Erlenbach würde wie ein neuer Kunde behandelt. Aus meiner Sicht verständlich: Schliesslich schrieb der Gemeinderat in der Weisung zur Gemeindeversammlung, man habe das Vertrauen in die BVK verloren. Ausserdem heisst es in der Medienmitteilung, der Wechsel sei nach wie vor nicht vom Tisch. Dass der Bezirksrat der Gemeinde nun einfach einen Wechsel aufzwingt, sollte auch nicht sein. Zwar hiess es in der Weisung zur Gemeindeversammlung, die Summe könne deutlich über 1,22 Millionen Franken liegen. Dass diese Zahl aber nur aufgrund eines Beraterfehlers so tief war, konnte damals niemand ahnen. Ob sich die Mehrheit bei einem mehr als doppelt so hohen Betrag ebenfalls für einen Wechsel ausgesprochen hätte, darf zumindest bezweifelt werden. Da die Gemeinde allenfalls bereits bis Anfang Januar eine neue Vorsorgeeinrichtung gefunden haben muss, drängt die Zeit. Aus demokratischer Sicht finde ich, dass das Volk die Möglichkeit erhalten muss, in einer Abstimmung die neuen Umstände zu beurteilen. ANZEIGEN

Feuerkünstler Andreas Biank.

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APROPOS ...

Küsnachter lenkt das Feuer für die Kunst

Ein breiter Baumstrunk steht etwas abseits des Weges im Wald oberhalb des Zürcher Zoos. Rauch steigt aus dem ausgehöhlten Inneren, hin und wieder züngelt eine Flamme hervor. Dahinter steht ein Mann, die Mütze tief ins Gesicht gezogen, ein Schal umschlingt seinen Hals. Die Szene erinnert im ersten Moment an einen Hexenfilm. Der Mann, Andreas Biank, kocht aber keinen Zaubertrank. Der Küsnachter Sozialpädagoge modelliert mithilfe von Feuer Holzstämme zu Kunstwerken. Normalerweise ist er nicht alleine, sondern werkelt mit den Bewohnern des Tobias-Hauses zusammen – eines Wohnheims für Menschen mit einer geistigen Behinderung. «Es fasziniert mich, die starke Kraft und Eigendynamik des Feuers so zu lenken, dass es gestaltet und nicht verbrennt», erklärt Biank. Im ausgehöhlten Baumstrunk liegt ein verkohltes Stück Holz. Daraus soll eine Skulptur entstehen. Mit einer Raspel entfernt der Küsnachter an gewissen Stellen die Kohle. «Darunter hat das Feuer Formen gebildet, die von Hand kaum nachzubilden sind», erklärt er. Ausserdem intensivieren sich durch die Hitze Farben und Glanz. Anschliessend legt Biank ein glühendes Stück Kohle auf das zu bearbeitende Holz. Dieses brennt an der gewünschten Stelle ein Loch ins Holz. Manchmal reicht auch ein Blasbalg, um einen bereits vorhandenen, glühenden Spalt zu vergrössern. Mit

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kung Feuer auf die Behinderten hatte. Um die Skulpturen der Öffentlichkeit zu präsentieren, ist Biank auf der Suche nach Ausstellungsräumen. Unabhängig davon, ob er einen findet, wird er weiterhin hinter dem Baumstrunk stehen und das Feuer für seine Kunst lenken. Wer einen Ausstellungsraum zur Verfügung stellen möchte, kann sich bei Andreas Biank melden: [email protected].

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Küsnachter

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Fleischfondue: Unsachgemässer Umgang mit rohem Fleisch kann zu einer Campylobacter-Infektion mit heftigen Durchfällen und Magen-Darm-Krämpfen führen.

Foto: H.P. Neukom

Rohes Fleisch: Vorsicht statt Durchfall

Bakterien der Gattung Campylobacter sind heimtückisch. Man kann sie weder sehen noch riechen. Dennoch führen sie bei falschem Umgang mit rohem Fleisch zu starkem, sogar gefährlichem Durchfall. Wie aber schützt man sich davor? Hans-Peter Neukom Nach einem Festessen mit Fleischfondue im Freundeskreis erkranken zwei bis drei Tage danach sieben Personen. Sie leiden unter Fieber, starken Durchfällen, Magen-DarmKrämpfen und einige unter Erbrechen. Rund eine Woche später ist der Spuk vorbei. Die Laboranalysen der Stuhlproben aller erkrankten Personen entlarvten Bakterien der Art Campylobacter jejuni als die bösen Geister hinter der Magen-Darm-Infektion. Doch wie gelangten diese Übeltäter überhaupt in die Gedärme der Fonduefreunde? Das Pouletfleisch schien doch von einwandfreier Qualität und Herkunft. Und selbst wenn auf der Oberfläche des rohen Fleisches einige der heimtückischen Keime vorhanden waren, so wurden diese doch durch das heisse Bad beim Braten gewiss abgetötet? «Das ist richtig», erklärt Martin Loessner, Lebensmittel-Mikrobiologe am Institut für Lebensmittelwissenschaften der ETH Zürich, «aber bevor es gegessen wurde, kam das gebratene Fleischstückchen eben vermutlich mit dem rohen Fleischvorrat auf dem Essteller in Berührung.» Für eine Übertragung von CampylobacterBakterien genügt dabei schon der flüchtige Kontakt mit dem frischen Fleischsaft.

Hohe Dunkelziffer Derartige Campylobacter-Infektionen, sogenannte Campylobacteriosen, mit den typischen Magen-Darm-Beschwerden sind weit verbreitet –

nicht nur in Entwicklungsländern, sondern auch bei uns in der industrialisierten Welt. Jeweils um Weihnachten und Silvester, etwa durch Fleischfondues oder Tischgrills, und während der Sommermonate nach dem Grillieren im Freien, ist ein markanter Anstieg der bakteriellen Infektionskrankheit zu verzeichnen. Campylobacter-Bakterien haben damit – bezogen auf die gesicherten Krankheitsfälle – die Salmonellen seit einigen Jahren als häufigste Erreger lebensmittelbedingter Erkrankungen in der Schweiz abgelöst. Laut dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) werden jährlich rund 8000 analytisch gesicherte Fälle von Campylobacteriose gemeldet. Bis Ende Oktober 2016 registrierten die Behörden 6656 Infektionsfälle, rund 1000 Fälle mehr als zum selben Zeitpunkt des letzten Jahres. Martin Loessner vermutet jedoch, dass hier eine hohe Dunkelziffer besteht, und geht hierzulande sogar von weit über 100 000 solcher Fälle pro Jahr aus. «Es werden längst nicht alle Campylobacteriosen erfasst, obschon sie aus medizinischen Gründen sogar einer landesweiten Meldepflicht unterstehen.» Das dürfte unter anderem daran liegen, dass Stuhlprobenanalysen vom Arzt normalerweise nur bei schweren Krankheitsverläufen angeordnet werden. In vielen leichteren Fällen gehen Patienten überhaupt nicht zum Arzt, sondern helfen sich selbst mit Kohle, Tees und weiteren Hausmitteln.

Selten gefährlicher Verlauf Tatsächlich verlaufen CampylobacterErkrankungen bei den meisten gesunden, immunkompetenten Menschen glimpflich und sind typischerweise nach einer Woche überstanden. Gefährlich und zum Teil sogar lebensbedrohlich können sie aber für immungeschwächte Patienten sein. Dazu gehören nicht nur alte Menschen und Kleinkinder, sondern auch Patienten in einer Chemotherapie, nach Organtransplantationen oder schlicht nach einer schweren Infek-

tionskrankheit. In seltenen Fällen kann eine Campylobacteriose aber sogar bei gesunden Personen zu Komplikationen führen. Wer beispielsweise nach mehrtägigem starkem Durchfall plötzlich heftige Gelenkschmerzen, starkes Kopfweh mit Genickschmerzen oder gar Lähmungserscheinungen verspürt, sollte dringend zum Arzt gehen und diesen auf die kürzlich durchgemachte Durchfallerkrankung hinweisen. Derartige Symptome können nämlich auf das Reiter-Syndrom, auf eine Hirnhautentzündung oder das GuillainBarré-Syndrom, als seltene Folgeerkrankung nach einer Campylobacteriose zurückzuführen sein.

Zwei Minuten bei 70 °C Die Campylobacteriose beim Menschen wird vor allem von den Bakterienarten Campylobacter jejuni (Geflügel) und Campylobacter coli

(Schwein) hervorgerufen. Die Campylobacter-Bakterien sind übrigens verwandt mit jenem Magengeschwüre verursachenden Helicobacter pylori, unter dem möglicherweise schon Ötzi vor rund 5000 Jahren gelitten hatte. Sie besiedeln und vermehren sich im Darm von Wild-, Haus- und Nutztieren, die in der Regel selbst nicht erkranken, aber die Bakterien über ihren Kot ausscheiden. Ausserhalb des Wirtsorganismus vermehren sich diese nicht, können jedoch einige Zeit bei Raumtemperatur überleben, so auch auf Lebensmitteln. Durch Kochen, Braten und Pasteurisieren werden CampylobacterBakterien sicher abgetötet, sofern die Kerntemperatur für mindestens zwei Minuten 70 °C erreicht. Aber auch in verunreinigtem Wasser und Rohmilch können Campylobacter-Bakterien vorkommen. Für uns Menschen geht die Infektionsgefahr vor allem

von rohem Geflügelfleisch aus, wie eine Studie des Tropen- und Public Health-Instituts in Basel (www. swisstph.ch) kürzlich bestätigte. Bei der Schlachtung können die heimtückischen Bakterien auf das frische Fleisch gelangen. Untersuchungen der letzten Jahre an rohem Geflügelfleisch aus dem Detailhandel zeigten, dass mehr als ein Drittel der Proben campylobacter-positiv waren. Schon eine geringe Zahl von nur 500 Keimen kann so zu einer Campylobacteriose führen. Die sich bei infizierten Menschen in der Schleimhaut des Dünndarms vermehrenden Bakterien scheiden Giftstoffe aus, die zu mehr oder weniger heftigem Durchfall führen können. Dennoch besteht kein Grund zur Panik. Wer einige grundlegende Hygienemassnahmen im Umgang mit rohem Fleisch beachtet, lässt den heimtückischen Geistern keine Chance.

Sicher trennen, sicher geniessen: Tipps für den sicheren Genuss Eine Campylobacter-Infektion, als Folge einer vernachlässigten Hygiene, kann etwa für Liebhaber von Fleischfondues zu gesundheitlichen Problemen führen. Damit der Genuss nicht zum Verdruss wird, sind im Folgenden einige Hygienetipps aufgeführt. Die Hauptgefahr geht von frischem oder tiefgekühltem rohem Fleisch, insbesondere von Geflügelfleisch, aus. Vermeiden Sie daher, dass Kinder damit in Berührung kommen. Achten Sie auf eine konsequente Handhygiene, indem Sie nach dem Umgang mit dem rohen Fleisch in der Küche die Hände waschen. Verpackungen gehören gleich in den Abfall. Wird rohes Pouletfleisch geschnitten, soll ein separates Schneidebrett verwendet werden. Danach alle Küchenutensilien oder Arbeitsflächen, die mit dem rohen Fleisch oder dessen Saft in Berührung gekommen sind, mit Spülmittel reinigen. So wird eine Übertragung der Keime auf andere Lebensmittel ver-

hindert. Geflügelfleisch muss immer gut durchgebraten sein, sodass keine rohen, rosaroten Stellen mehr sichtbar sind. Die Kerntemperatur muss nämlich zwei Minuten lang 70 °C erreicht haben, um Campylobacter und Salmonellen-Erreger sicher abzutöten. Eine wirkungsvolle Schutzmassnahme ist die konsequente Trennung

des rohen, ungebratenen Fleischs von gebratenem Fleisch, dessen Zutaten und Saucen auf separaten Tellern oder in Schüsseln. So vermeidet man auch, dass roher Fleischsaft mit genussfertigen Esswaren in Berührung kommt. Die Devise lautet: Sicher trennen, sicher geniessen. (hpn.)

Eigentlich wäre es ganz einfach: Zum Schneiden des rohen Fleisches Foto: hpn. immer ein separates Schneidebrett verwenden.

Küsnachter

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Der Grüt-Basar als Ort der Begegnung

«Die Nachfolge ist noch nicht geregelt»

Die sozialtherapeutische Arbeits- und Bildungsstätte «Im Grüt» in Herrliberg lud am Sonntag zum jährlichen Basar ein. Der Besucherandrang war gross, das Sortiment der Geschenke abwechslungsreich.

Ende Jahr verlässt Kantor Andreas Gut die katholische Kirche Küsnacht-Erlenbach in Richtung Domkappelle St. Gallen (der «Küsnachter» berichtete). Sein Weggang nach 19 Jahren hinterlässt eine schmerzliche Lücke: Der 48-jährige Kirchenmusiker leitete bis anhin bei der Pfarrei St. Georg fünf verschiedene Chor-Ensembles, war als Organist tätig und hatte diverse administrative Funktionen. «Bis jetzt ist die Nachfolge noch nicht geregelt», bestätigt Diakon Matthias Westermann auf Anfrage. Man habe zwar ein paar vielversprechende Bewerbungen, aber für einen nahtlosen Übergang reiche es wohl nicht. «So wie es aussieht, wird es eine Vakanz geben», räumt er ein. Daher müsse ab Anfang Jahr ein reduziertes kirchenmusikalisches Programm geführt werden. Dies bedeute, dass der Einsatz der verschiedenen Chöre, zum Beispiel in den Gottesdiensten, reduziert werden müsse. «Möglich ist auch, dass ein Chor pausiert, bis ein neuer Chorleiter eintrifft», so der Diakon. Das Orgelspiel bei den Gottesdiensten ist hingegen davon nicht betroffen, weil die Pfarrei zwei weitere Organisten im Teilzeitpensum beschäftigt. Westermann: «Beide Organisten sind bereit, etwas mehr Einsätze zu leisten, bis ein Nachfolger von Andreas Gut seinen Dienst antritt.»

Béatrice Christen In Herrliberg, hoch über dem Zürichsee befindet sich die sozialtherapeutische Arbeits- und Bildungsstätte «Im Grüt». Für 20 Menschen mit einer Behinderung ist diese ein kleines Paradies, in dem sie arbeiten und wohnen können. Die betreuten Männer und Frauen sind in drei verschiedenen Häusern untergebracht. Sie sind in der Holz- oder Textilwerkstatt tätig. Auch arbeiten einige von ihnen in der Gärtnerei oder in der Hauswirtschaft.

Basar im Advent

Am zweiten Adventssonntag öffnet das «Grüt» seine Türen jedes Jahr weit und lädt zum Basar ein. Hier haben Besucherinnen und Besucher Gelegenheit, die von den betreuten Menschen in den Werkstätten gefertigten Gegenstände zu erwerben. Zum abwechslungsreich gestalteten Angebot gehören – neben vielen anderen Dingen – Figuren, Skulpturen und andere Gegenstände aus Holz. Als Geschenke eignen sich auch das hausgemachte Badesalz, Konfitüren, handgewobene Tücher und andere Accessoires aus der Textilwerkstatt. Selbst gebackenes Brot, Zopf und andere Köstlichkeiten aus der Grüt-Küche locken zum Kaufen. Höhepunkt ist vor allem für die kleinen Besucher das Kerzenziehen. Andächtig tauchen die Kleinen ihren Docht ins heisse Bienenwachs und warten

Vor allem die kleinen Besucher freuten sich, ihre eigenen Kerzen ziehen zu können.

Fotos: B. Christen

im Freien, bis dieses erstarrt ist und sie weiterziehen können. Im Hof werden Apfelchüechli und heisse Maroni verkauft. Wer möchte, kann sich in einem der beiden eingerichteten Restaurants niederlassen und zu Mittag essen. In einem der beiden Lokale werden die Gäste von zwei Pianisten sogar musikalisch umrahmt. Am Basar wird das vorweihnachtlich geschmückte «Grüt» jedes Jahr zum Ort der Begegnung und Treffpunkt von Menschen mit Behinderungen, ihren Angehörigen und zahlreichen auswärtigen Gästen, die ihre Weihnachtseinkäufe hier tätigen. www.heimimgruet.ch

Nachfolger bekommt Zeit

Die Suche nach einem Nachfolger gestaltet sich besonders schwierig, weil die Pfarrei St. Georg die gesamte Kirchenmusik wieder an eine Person vergeben will. «Viele Kirchenmusiker bieten nicht diese Bandbreite wie Andreas Gut, haben schon eine Teilzeitstelle oder wollen nur das eine oder das andere machen», so Westermann. Er fügt aber sogleich an: «Es ist klar, dass von einem Nachfolger nicht erwartet wird, dass er die Arbeit von Andreas Gut einfach aus dem Stand heraus nahtlos weiterführt.» Diese sei schliesslich in 20 Jahren sehr erfolgreich aufgebaut worden. (aj.)

Der Adventsbasar bot ein abwechslungsreiches Sortiment.

Harmonie Zumikon in Adventsstimmung «The Godfather», «Irish Rhapsody» oder «Stille Nacht»: Die Harmonie Zumikon überzeugt am Adventskonzert nicht nur weihnachtlichen Klängen.

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Willy Neubauer Nach der Begrüssung durch Präsidentin Ruth Winistörfer mit dem Dank an alle guten Geister und Helfer legte die Harmonie gleich los. Als Erstes spielte sie ein Stück, dessen Titel die Präsidentin in diesem Raum während der Adventszeit gar nicht aussprechen wollte. «House of Horror», ein Medley verschiedener Komponisten kam mit seinen teils abrupten Rhythmus- und Melodiewechseln etwas sonderbar daher. Das Publikum war aber durchaus begeistert. Mit «Slaidburn», einem schmissigen Marsch, kam Dirigent Lukas Hering dem vielfältigen Wunsch aus der Reihe der Harmonie-Fans nach einem Marsch gerne nach. Und der geneigte Hörer merkte, die Harmonie beherrscht auch ihr Kerngebiet perfekt.

Der Dirigent: ein Showman Ja, Lukas Hering. Der Dirigent ist auch ein grosser Showman. Beim Titel «Dr Sidi Abdel Assar vo El Hama» las er erst den Liedtext des unvergesslichen Mani Matter vor. Erst dann spielte die Harmonie die Geschichte des armen Sidi Abdel, der

Ein ziemlich perfekter Klangkörper – die Harmonie im Einsatz. in unstillbarer Liebe zur Tochter von Mohamed Mustafa entbrennt. Die 220 Kamele für den Kaufpreis kann er aber einfach nicht aufbringen. Die 150 gebotenen Schafe genügen Mustafa bei weitem nicht. Und so muss sich Sidi mit einer «wüsteren», dafür gescheiten Braut begnügen. Übrigens, nach einem Blick ins Publikum in der gut besetzten Kirche, bemerkte Hering, dass die anwesenden Männer wohl alle «de Föifer und s’Weggli» erhalten hätten. Soviel zu Mani Matter und seinem Sidi Abdel Assar vo El Hama, der sich vorgenommen hat, in Zukunft früher mit sparen zu beginnen. Die «Irish Rhapsody» führte sehr authentisch auf die «Grüne Insel». «Da kann man bei herrlichem Son-

nenschein frühstücken, danach nach draussen gehen, wo es regnet. Und kaum hat man den Schirm aufgespannt, scheint die Sonne wieder», beschrieb Hering Irland. Es folgte mit «Gremlins» eine Filmmelodie aus den 1980er-Jahren.

Ganze Kirche singt mit Danach intonierte die Harmonie ein Highlight – «The Godfather», die Filmmelodie zu «Der Pate». Matthias Widler spielte mit seiner Trompete das traurige Intro. Vor seinem geistigen Auge sah man das kleine Dorf Corleone wie ein Wespennest an den Hügeln Siziliens kleben. Und man erinnerte sich an den kleinen Vito. Weil der Beamte der Einwanderungsbehörde seinen Nachnamen nicht aussprechen konnte, trug er

Volle Konzentration.

Fotos: wn.

einfach seinen Heimatort als Name. Mit «Te Deum» und der mit viel Paprika versehenen Rhapsodie «Ungarischer Tanz Nr. 1» kam das Adventskonzert langsam zu den Weihnachtsliedern. Bei «Stille Nacht» war dann das Auditorium gefordert. Zuerst etwas zaghaft, aber dann immer kräftiger setzte das Publikum ein. Drei Strophen lang – zum Glück war der Text im Programm gedruckt. Die mit starkem Applaus geforderte Zugabe bestand dann nochmals aus der stillen Nacht – «aber nur, wenn alle mitsingen» –, was dann auch geschah. Der anschliessende Apéro im Cheminéeraum des Gemeinschaftszentrums gab die Gelegenheit, das Jahr nochmals Revue passieren zu lassen.

Jede Woche das Neueste und Aktuellste aus dem Quartier:

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VEREINE / MEINUNG

Küsnachter

Foto: W. D. Rin

nen 0:3-Rückstand in einen 5:3-Sieg zu verwandeln. Diesmal blieben die Glücksmomente aus. Einzig der Junioren-Internationale Marco Miranda traf zum Ehrentreffer. Am Schluss hiess das deutliche Resultat 5:1. Die Revanche glückte zwei Tage später in Küsnacht. Nach zweimaliger Führung durch Patrick Sidler und Jérôme Bachofner glichen die Tessiner zweimal aus. Das Penaltyschiessen musste entschieden. Da kam der grosse Moment von Raphael Prassl. Er traf zweimal hintereinander und sicherte seiner Mannschaft den zweiten Punkt zum 3:2Sieg. Das nächste Heimspiel bestreiten die GCK Lions am Samstag, 11. Dezember, um 16 Uhr. Gegner ist dann Leader La Chaux-de-Fonds.

BCKE gewinnt im Doppelpack Die Damen des BCKE sicherten sich gegen Arth Goldau den zweiten Saisonsieg. Die Zürcherinnen dominierten von Beginn an. Gegen Ende des Spiels wurde der aufgebaute Vorsprung des Heimteams aber immer kleiner. Durch den grossen Einsatz der Zürcherinnen konnte aber ein knapper Vorsprung gehalten werden. Somit durften sich die Damen des BCKE einen hart umkämpften und verdienten Sieg sichern. Die BCKE Wallabies hatten hingegen eine schwierige Ausgangslage. Aufgrund von Verletzungen und Abwesenheiten reiste das Herren-Team mit nur sieben Spielern zum TabellenANZEIGEN

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Fussballturnier und Raclette auf dem festlich geschmückten Riet: Das Weihnachtsturnier des SC Zollikon war auch dieses Jahr gleichzeitig Jahresabschluss und -highlight.

Zwei Punkte aus vier Spielen Eine Heimniederlage gegen den EHC Winterthur läutete am 27. November eine kleine Negativserie für die GCK Lions ein. Die Junglöwen verloren gegen die Mannschaft von Trainer Michel Zeiter mit 3:0. Gegen die Rapperswil-Jona Lakers fiel die Entscheidung mit drei Gegentreffern innert zweier Minuten und endete in einer 1:5-Niederlage. Der Gegner war schlicht zu stark. Den Ehrentreffer markierte Verteidiger Marc Geiger. Dann folgten am Wochenende zwei Begegnungen mit dem Tabellen-Schlusslicht HCB Ticino Rockets. Nach 12 Minuten hiess es im Tessin schon 3:0, womit die Partie früh entschieden war. Vor Monatsfrist war es den GCK Lions noch gelungen, ei-

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SCZ-Herren und FCK-Frauen beenden die Hinrunde mit Weihnachtsturnier

Raphael Prassl entschied die Partie gegen die Ticino Rockets.

Hampi Rathgeb

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führer BC Boncourt CF U23. Es gelang den Wallabies dennoch, im ersten Viertel dem Heimteam grosse Schwierigkeiten zu bereiten. Boncourt konnte sich jedoch bis zur Halbzeit auf sechs Punkte Rückstand herankämpfen. Gute 10 Sekunden vor Spielende lagen die Wallabies noch mit drei Zählern vorne. Doch ein überraschender Pfiff eines unsportlichen Fouls gegen den BCKE schenkte der Heimmannschaft zwei Freiwürfe plus Ballbesitz. Sowohl beide Freiwürfe als auch der letzte Dreierversuch von Boncourt verfehlten ihr Ziel und die Wallabies gewannen somit äusserst knapp mit 80:83. (e.)

Der Sportplatz Riet in Zollikon glich am vergangenen Samstag einem kleinen Weihnachtsparadies: Eine holzige Glühweinhütte samt Marroniofen, ein funkelnder Christbaum, eine riesige Feuerschale und ein überdimensionaler Santa-Claus verliehen dem Sportareal festliche Atmosphäre. Die erste Mannschaft des SC Zollikon hatte die ganze «SCZ-Familie» zur sechsten Ausgabe des Weihnachtsturniers eingeladen. Dazu gehörten Fans, Helfer und Spieler der zweiten und dritten Mannschaft sowie das Frauenteam Küsnacht-Zollikon. «Damit wollen wir auch allen, die uns während der Saison immer so tatkräftig unterstützen, ganz herzlich danken», richtete sich Thomas Hermida nach dem gemeinsamen Racletteessen an die Anwesenden. Zuvor stand auch noch ein sportlicher Teil auf dem Programm: Bei einem Plauschturnier wurde um die wichtige Weihnachtstrophäe gekickt. In Empfang nehmen konnte diese wenig überraschend das Team um den «Eins»-Captain Matteo Felder. Und natürlich durfte auch der beliebte Technikparcours – genannt «ShishiContest» – nicht fehlen: Den Titel «Shishi-Gott» und «Shishi-Queen» verdienten sich dabei Albert Gubler und Giulia Mazzola.

Beim «Shishi-Contest» war Treffsicherheit gefragt. Fotos: zvg.

Sorgte für Wärme von innen: Hausgemachter Glühwein.

Das OK-Team präsentierte sich in weihnachtlicher Aufmachung.

Grund zum Feiern Trotz einem verpatzten Saisonstart hatte die 1. Mannschaft guten Grund zum Feiern. Das Team von Trainer Christian Stengele beendete die Hinrunde auf dem erfreulichen 3. Rang mit fünf Punkten Rückstand auf Leader Seefeld. Damit lässt man sich alle

Die Feuerschale sorgte für gemütliche Atmosphäre. Chancen offen, um im Frühling um den Aufstieg mitzuspielen zu können. Gerade der Sieg gegen den FC Seefeld am letzten Spieltag hatte gezeigt, dass

dieser keineswegs übermächtig ist. Nach der gelungenen Feier heisst es also bald volle Konzentration auf die Rückrunde (e.)

LESERBRIEF Parkdeck «löst» inexistentes Problem Zum Artikel «Nun sind beide Vorlagen abstimmungsreif» im «Küsnachter» vom 24. November. Ich schaue mir die Bilder der Zentrumsvorlage an und freue mich ob der Vielfältigkeit, der Ästhetik und auch des sinnvollen Nutzungsmixes. So ein Zentrum würde Küsnacht gut anstehen und verdient unsere volle Unterstützung, speziell, da es nun auch noch weitere Vorteile gibt: Die Kosten wurden reduziert – wobei hier «Kosten» partiell als Investition zu verstehen sind –, gibt es doch z.B. aus den Ver-

mietungen eine sinnvolle Rendite, die Migros konnte als Partner für den Direktanschluss zur Garage gewonnen werden, und das Ganze stellt einen guten Kompromiss dar. Mir wäre eine bessere Ausnutzung lieber gewesen, aber das war damals halt ein «Opfer» des demokratischen Mitwirkungsprozesses. Die reduzierte Ausnutzung wurde wohlgemerkt hauptsächlich durch diejenigen vorangetrieben, die heute das Parkhaus favorisieren, die gemeinsame Lösung also fallen gelassen haben. Dass ausgerechnet der Initiant des absolut nicht zeitgemässen überirdischen Parkhauses an zentraler Lage, der damals bei der früheren Vorlage statt des Parkfelds eine «grüne

Wiese statt Beton» haben wollte, nun dieses Monster geboren hat, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Sein Projekt «löst» ein inexistentes Problem (es hat nicht zu wenig Parkplätze) mit einem potthässlichen Klotz – und dafür sollen wir Küsnachter einen substanziellen Kredit sprechen? Mit dem Vorprojekt wurde schon genügend Geld verschwendet, die Parkhausvorlage gehört einfach nun schnellstmöglich versenkt. Verpassen wir nicht die Chance, mit der vom Gemeinderat vorgeschlagenen Zentrumslösung endlich eine zukunftsweisende Entscheidung für Küsnacht zu treffen! Marc Lindt, Küsnacht

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V E R M I S C H TE S

Sehr kalte Tage werden immer seltener Der Klimawandel ist Realität: Sehr warme Tage treten viel häufiger auf als noch vor wenigen Jahren. Sehr kalte Tage sind hingegen eine Seltenheit geworden.

nahm ihre Zahl bis 1987 wieder ab. 1988 folgte dann ein grosser Sprung auf ein ganz neues Niveau mit einer erstmaligen Höchstzahl im Jahr 1994. Seither kommen Jahre mit einer grossen Anzahl sehr warmer Tage immer häufiger vor. Hervorzuheben sind zusammen mit 1994 vor allem die Jahre 2003 und 2015 mit jeweils mehr als 100 sehr warmen Tagen pro Jahr. Das Schweizer Klima befindet sich also bereits mitten im Wandel. Und was bedeutet das für das wohl wichtigste Element der aktuellen Wintersaison – den Schnee?

Silvan Rosser «Die Schweiz reagiert sehr empfindlich auf den Klimawandel. Im Vergleich zum globalen Mittel ist die Erwärmung im Alpenraum rund doppelt so stark. Der Natur- und Kulturraum Schweiz ist in vielfältiger Weise von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen.» Das steht in neuen Bericht «Brennpunkt Klima Schweiz», der Anfang November in Bern vorgestellt wurde.

Schnee im Klimawandel

70 Wissenschaftler an der Arbeit Mehr als 70 Wissenschaftler haben daran in den letzten drei Jahren gearbeitet. Ziel war es, die Ergebnisse des Fünften IPCC-Sachstandsberichts (IPCC AR5) zusammenzutragen und einen spezifischen Schweizbezug auszuarbeiten. Thomas Stocker, Professor für Klimaund Umweltphysik an der Universität Bern, unterstreicht, dass der Bericht einen neuen Standard setzt: «Ausgehend von den physikalischen Grundlagen wird das Thema Klimawandel umfassend betrachtet.» Der Bericht zeigt, wie sich das Schweizer Klima je nach Szenarien in Zukunft verändern könnte und spricht über Auswirkungen für Landwirtschaft, Tourismus und Ressourcen. Zum Schluss spannen die beteiligten Wissenschaftler konkrete Handlungsfelder auf, die zeigen, wie die Schweiz mitwirken kann, den Klimawandel einzudämmen, aber auch, inwiefern sich die hiesige Wirtschaft und Gesellschaft anpassen kann. Für Thomas Stocker ist klar: «Dieser Bericht ist ein Must für jede

Duo Calva tritt in Witikon auf Es ist ein Genuss, zwei talentierten Cellisten zuzuhören. Wenn diese ihre virtuose Kunst aber noch mit viel Humor und irrwitzigen Einfällen zu einem zwerchfellerschütternden Ganzen verbinden können, ist für einen unvergesslichen Abend gesorgt. So verspricht es das Galaprogramm des Duo Calva, das am Sonntag in Witikon zur Aufführung kommt. Musikalisch bietet dieses Konzert alles: Unverschämtes und Klangvolles, Virtuoses und Deftiges, Selbstironie und Raffinesse, ein riesiges Repertoire zum Lachen, Schmunzeln und sich Amüsieren. (mh.) Duo Calva, «Zwei Celli für ein Halleluja!», Sonntag, 11. Dezember, Alte reformierte Kirche Witikon. Reservationen & Informationen: www.witikerkonzerte.ch.

KORRIGENDUM GLP-Kandidatin hiess Agnes Bachmann Im Artikel «Grünliberale zieht in Gemeinderat ein» von letzter Woche hat sich ein Fehler eingeschlichen. 2014 hat die GLP-Kandidatin Agnes Bachmann für den Gemeinderat kandidiert und ist überzählig ausgeschieden. Im Text wird sie aus Versehen zu Agnes Müller umgetauft. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen. Die Redaktion

Die «frostigen» Wetterfakten auf einen Blick: Sehr kalte Tage, die kälter sind als 90 Prozent der Tage in der Periode 1961–1990, haben in Zürich seit 1901 deutlich abgenommen. Grafik: Silvan Rosser Person, die sich mit der Zukunft unseres Landes auseinandersetzt.»

Schweizer Klima im Wandel Seit Messbeginn im Jahr 1864 ist es in der Schweiz im Durchschnitt um 1,9 Grad wärmer geworden. Eindrücklich zeigt sich der Wandel des Schweizer Klimas im prozentualen Anteil sehr kalter und sehr warmer Tage im Verlauf eines Wetterjahres. Sehr kalte bzw. sehr warme Tage sind Tage mit einer durchschnittlichen Temperatur, die zu den kältesten bzw. wärmsten 10 Prozent der Referenzperiode der Jahre 1961 bis 1990 zählen. Im «Normalzustand» waren 10 Prozent der Tage eines Jahres sehr kalt und 10 Prozent sehr warm. Wobei hier die Abweichung vom jahreszeitlichen Erwartungswert und nicht die absolute Temperatur entscheidend ist. Somit

kann auch ein sehr kühler Sommertag zu den sehr kalten Tagen zählen und ein sehr milder Wintertag zu den sehr warmen Tagen. Im auslaufenden Jahr 2016 zählten in Zürich 55 Tage, also 16 Prozent aller Tage im Jahr, zu den sehr warmen. Dem gegenüber standen 22 Tage oder 6 Prozent der Tage, die heuer sehr kalt waren. Auf einen sehr kalten Tag folgten 2016 in Zürich folglich zweieinhalb sehr warme Tage. Damit ist 2016 jedoch keinesfalls extrem. Die beiden Vorjahre brachten pro sehr kalten Tag sogar acht (2015) und elf (2014) sehr warme Tage. Im Schnitt kommen heutzutage auf jeden sehr kalten Tag rund vier sehr warme Tage. Letztmals mehr sehr kalte als sehr warme Tage brachte das Jahr 1987 in Zürich. Damals standen 41 sehr warmen 51 sehr kalte Tage gegen-

Gemeinde Küsnacht wehrt sich gegen die geplanten Südstarts 5000 Einsprachen aus der Bevölkerung sind gegen die geplanten Südstarts beim Bazl eingegangen. Nun hat auch Küsnacht eine Stellungnahme eingereicht. Die Gemeinde Küsnacht ist von den neuen Festlegungen im angepassten Objektblatt zum Flughafen Zürich des Sachplans Infrastruktur der Luftfahrt (SIL) negativ betroffen. Der Gemeinderat wehrt sich gegen die Einführung von Südstarts und gegen die Weiterführung der Südlandungen. Dies «vehement und mit überzeugenden Gründen und Argumenten», wie die Gemeinde in einer Medienmitteilung schreibt.

«Rechte der Bevölkerung dürfen nicht ignoriert werden» Gemeindepräsident Markus Ernst appelliert an Bundesbern: «Bevölkerung und Behörden aus allen Himmelsrichtungen des Flughafens sind erbost über die Mogelpackung des SIL.» Die Gemeinde fordere vom Bund, das SIL-Objektblatt nicht anzupassen und das Verfahren zu sistieren. Sie stellt das Begehren, den Einsatz der Flugbetriebskonzepte zu überarbeiten, von Südstarts und -landungen abzusehen, die Fluglärmbelastung und -verteilung zu minimie-

ren und keine Erhöhung der Flugbewegungen und der Stundenkapazität vorzusehen. «Der Gemeinderat Küsnacht anerkennt die wirtschaftliche Bedeutung des Flughafens», schreibt er in der Mitteilung. Diese dürfe aber nicht dazu führen, dass die Rechte der Bevölkerung einfach ignoriert werden. Er fordert, den hochwertigen Lebensraum und die Wohnqualität zu schützen. In der Stellungnahme, die auf www.kuesnacht.ch/fluglaerm einsehbar ist, sind zwölf Begründungen aufgeführt, die den Gemeinderat zu diesem Schritt bewogen haben. Unter anderem würden die Festlegungen im SIL-Objektblatt dem Anspruch eines langfristigen Planungshorizont und Rechtssicherheit von mindestens 25 Jahren nicht gerecht werden. «Die Rahmenbedingungen sind zu eng ausgelegt und lassen kaum Planungsspielraum zu», heisst es in Punkt 1. Weiter würden die aufliegenden Dokumente keine ernsthafte Prüfung von alternativen Flugbetriebskonzepten enthalten. Die Anpassung verstosse ausserdem gegen die Grundprinzipien des Raumplanungs- und Umweltrechts sowie der Lärmschutzverordnung. Auch wird die Sicherheit bei Verwendung von einer solch «stattlichen Anzahl verschiedener Flugbetriebsvarianten» infrage gestellt. (pd./aj.)

über. In den letzten 115 Jahren ist die Anzahl sehr kalter Tage im Jahr stark gesunken. Zählten um 1901 noch 60 Tage im Jahr zu den sehr kalten, sind es heutzutage noch rund 20. Trotz jährlicher Schwankungen zeigt sich, dass das Verschwinden sehr kalter Tage im Jahr recht gleichmässig verläuft. Grössere «Klimasprünge» sind nicht auszumachen. Ins Auge sticht jedoch das Jahr 1956 mit insgesamt 88 sehr kalten Tagen, was fast jeder vierte Tag im Jahr war. Die Entwicklung der sehr warmen Tage zeigt sich erwartungsgemäss genau umgekehrt. Waren um 1901 rund 25 Tage im Jahr sehr warm, sind es im heutigen Klima bereits 65 Tage. Auffallend dabei ist die langjährige Entwicklung. Nach einer Häufung sehr warmer Tage um das Jahr 1947

Der erste Schnee fällt in Zürich im langjährigen Durchschnitt im letzten Novemberdrittel. In jedem dritten Jahr gibt es den ersten Schnee sogar bereits vor dem 13. November, wie aus Daten von MeteoSchweiz hervorgeht. In 30 Prozent der Jahre fällt der erste Schnee in Zürich jedoch erst nach dem 2. Dezember. Der «erste Schnee» wird in der Statistik definiert als ein Ereignis mit mindestens einem Zentimeter messbarem Neuschnee am Boden. Der Winter 2016/17 wartet in Zürich immer noch auf seinen ersten Schnee. Auch vor zwei Jahren fiel der erste Schnee erst Ende Dezember. Eine Tendenz zu späterem ersten Schneefall lässt sich aber (noch) nicht erkennen. Noch keine eindeutigen Verschiebungen im Termin des ersten Schnees. Bei der Dauer der Schneebedeckung in den Bergen zeigen sich jedoch bereits feststellbare Veränderungen. Die Dauer hat seit 1970 in den Alpen auch in höheren Lagen abgenommen, wie eine Studie der Universität Neuenburg, der WSL und des SLF zeigt. Verantwortlich dafür ist aber in erster Linie eine frühere Schneeschmelze im Frühling. Wetter, Klimawandel und Energiewende in Zürich: www.meteozurich.ch.

Brand in Zollikon

Einbruch in Erlenbach

Eine Frau hat sich bei einem Brand in ihrer Wohnung in Zollikon am Freitagnachmittag eine Rauchgasvergiftung zugezogen. Dies schreibt die Kantonspolizei in einer Mitteilung. Kurz nach 15.30 Uhr bemerkte eine Passantin den Rauch aus einer Wohnung im obersten Stock des Mehrfamilienhauses und alarmierte die Rettungskräfte. Diese fanden die Mieterin bewusstlos auf. Erste Abklärungen der Spezialisten des Brandermittlungsdienstes der Kantonspolizei Zürich lassen unvorsichtigen Umgang mit Rauchwaren als Ursache vermuten. In der Wohnung entstand ein Schaden von rund 10 000 Franken. (pd.)

Unbekannte Täter haben am Freitagnachmittag einen Einbruch in eine Wohnung in Erlenbach verübt. Wie die Kantonspolizei Zürich in einer Medienmitteilung schreibt, haben sie dabei Schmuck im Wert von mehreren zehntausend Franken gestohlen. Zutritt verschafften sich die Diebe zwischen 14.30 und 19 Uhr. Sie brachen ein Fenster der Parterrewohnung auf und stiegen in das Gebäude ein. Anschliessend durchsuchten sie die ganze Wohnung. Mit dem Diebesgut konnten sie unerkannt flüchten. Sie liessen einen Sachschaden von mehreren hundert Franken zurück. (pd.)

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Der Gemeindepräsident ist auch Hilfsbäcker

Nicht nur der Samichlaus, sondern auch die Bäcker hatten in den letzten Tagen alle Hände voll zu tun: Tausende Grittibänzen waren gefragt. Die Küsnachter Bäckerei von Burg erhielt dabei Unterstützung vom Gemeindepräsidenten. Annina Just Um drei Uhr morgens, wenn es auf den Strassen noch mucksmäuschenstill ist und man meint, ganz Küsnacht schlafe noch, ist in der Backstube der Bäckerei von Burg bereits Hochbetrieb: Neben Brot, müssen heute mehrere hundert «Grittibänzen» gebacken werden. Das traditionelle Gebäckstück geht auf den Bischof Nikolaus von Myra und seinen Festtag, den Nikolaustag, zurück. Doch schon am Tag vor dem «Samichlaustag» haben Geschäftsführer Stefan von Burg und seine Mitarbeiter alle Hände voll zu tun – rund 65 Kilogramm Teig werden zu «Grittibänzen» verarbeitet. Zum Glück erhalten sie Unterstützung von einem prominenten Helfer: Gemeindepräsident Markus Ernst greift seinem ehemaligen Pfadifreund von Burg unter die Arme. «Es hat sich so eingebürgert, dass ich vor dem Samichlaustag jeweils zwei, drei Nächte in der Backstube verbringe», erzählt der Politiker. Auch vor dem Dreikönigstag helfe er dann nochmals mit. Diese Festtage bedeuten für die Bäckereien nämlich den Ausnahmezustand: «Ich bin froh, wenn der 6. Dezember vorbei ist», meint Bäcker Mario lachend. In der nächsten Nacht, derjenigen auf den eigentlichen Samichlaustag wird nämlich nochmals viel mehr zu tun sein: Rund 400 bis 500 Kilogramm Teig müssen dann zu kleinen Männern geformt werden. Damit diese am frühen morgen goldig glänzend im La-

Tief rein drücken, damit die Augen bleiben, wo sie sein müssen.

Daraus entstehen etwas 100 kleine Grittibänzen: Markus Ernst «metzged» eine Portion Teig.

Das will gelernt sein: Die beiden Bäcker Robin und Mario formen in Windeseile die Teigkörper. den liegen, starten die Bäcker bereits um 23 Uhr, anstatt wie normalerweise um 2 Uhr in der Nacht.

Keine «Grittifrauen» «Ähnlich wie ein Zopfteig, aber ohne Eier», erklärt von Burg den Grittibänzteig. Butter, Mehl, Hefe, Milch und etwas Salz werden zwar von der Maschine zum Teig verarbeitet, trotzdem steckt in den Grittibänzen viel zeitaufwendige Handarbeit: Die portionierten Teigstücke werden zu einem Oval geformt und dann in die

Das aufwendige Dekorieren der 800-Grämmer ist Chefsache.

Länge gerollt, wobei mit der Handkante der Hals eingedrückt wird. Dies ist ein Arbeitsschritt, der einiges an Übung erfordert, um ihn effizient und mit gutem Resultat auszuführen. Obwohl Markus Ernst schon einige Jahre mithilft, meint er: «Das überlasse ich lieber den Profis.» Er tut sich dafür mit dem Abwägen der Teigstücke und dem Anbringen der «Augen» nützlich. Und mit Vorkosten: «Ich liebe den ungebackenen Teig», gibt er unumwunden zu und steckt sich ein Stück in den Mund. Nach dem Einschneiden

Stefan von Burg und Markus Ernst präsentieren die Auswahl an verschiedenen Grittibänzen. Fotos: A. Just

von Armen und Beinen erhalten die Bänzen dann je nach Grösse unterschiedliche Accessoires wie Schal, Gürtel, Fitze, Lendenschutz und Pfeife. Dazu kommen dekorative Einschnitte an Bauch, Beinen und Armen. Und hier nimmt es der Chef ganz genau. Als er seinen prominenten Helfer auf eine zu kleine Zacke hinweist, beklagt sich Ernst über fehlende Flexibilität des Bäckermeisters. Prompt kontert von Burg: «Man kann nicht immer flexibel sein, du bist’s auch nicht beim Zentrum.» Auch in puncto Geschlecht

Apéro-Ideen mit Pfiff und Raffinesse Der junge Küsnachter Kochbuchautor David Geisser hat ein neues Rezeptbuch veröffentlicht: «Apéro Riche». Schon beim Anschauen läuft einem das Wasser im Mund zusammen.

Wettbewerb Der «Küsnachter» verlost 2 Exemplare von David Geissers Buch «Apéro Riche». Mitmachen ist einfach: Bis spätestens 12. Dezember eine E-Mail mit Betreffzeile «Apéro Riche» und vollständigem Absender senden an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «Apéro Riche» Buckhauserstrasse 11 8048 Zürich

Lisa Maire «Kleine Häppchen erhalten die Freundschaft» heisst der Untertitel des Buchs, mit dem David Geisser speziell auch junge Leute zum Kochen anregen will. Denn seine Rezepte zeigen: Eine coole Party zu Hause mit Freunden muss nicht bedeuten, stundenlang in der Küche zu stehen und den ganzen Spass zu verpassen. So enthält sein Buch eine Fülle von überraschenden Ideen, wie mit (zumeist) wenig Aufwand kleine Köstlichkeiten für die Freundesrunde gezaubert werden können – schon bevor die Gäste kommen. Gefüllte Zuchettistreifen mit KräuterseitlingMarronimousse gefällig? Oder mediterrane Muffins mit schwarzen Oliven und Thymian? Knoblibrot mit Randenlachs? Mini-Pizzas mit BirnenGorgonzola? Ob Mezze, Miniburger oder raffinierte Desserts: David Geisser hält für jeden etwas bereit. Seine vielseitigen «Häppchen» lassen sich auch ohne teure Zutaten herstel-

Ein Buch voller Überraschungen für Gaumen und Auge: Frischkäse-Variationen, mit Pumpernickelkrümeln und Schnittlauch garniert. Foto: mai. len und zu einem farbenfrohen Büffet zusammenstellen. In «Apéro Riche» hat aber auch der junge Berner Fotograf Roy Matter ganze Arbeit geleistet. Die Rezepte sind so schön und kreativ illustriert, man würde die ganzseitigen Fotos zum Teil am liebsten aus dem Buch heraustrennen, rahmen und an die

Wand hängen! Seien es die «MiniHamburger», die als bunter Spiesschenstrauss zwischen Frühlingsgrün stecken, die «Mozzarellini», die nostalgisch über einen Stadtplan kullern, oder auch die romantisch-edel inszenierten «Herzchen-Cremeschnitten» – rosa glasierte Miniaturen, für die man nicht unbedingt die Dessertga-

bel braucht, um sie zu verspeisen. David Geisser, 1990 in Zürich geboren und heute in Küsnacht zu Hause, arbeitet als Eventkoch. «Apéro Riche» ist sein viertes Kochbuch. Davor hat er mit «Buon Appetito» – Rezepten aus dem Vatikan, gesammelt in seiner zweijährigen Zeit als Schweizer Gardist – einen internationalen Bestseller lanciert. David Geisser, «Apéro Riche – Kleine Häppchen erhalten die Freundschaft». WerdWeber-Verlag, 2016. 148 Seiten, gebunden, 22 x 26 cm. www.david-geisser.ch

sind die Vorstellungen des Geschäftsführers klar: «Grittibänzen sind männlich, das ist nun mal so», erklärt er, wieso bei ihm keine «Grittifrauen» hergestellt werden. Über diese Auffassung von Gleichberechtigung könnte man sich streiten, nicht aber über den Geschmack der Bänzen: Die ofenfrischen Teigmänner sind ein Gaumenschmaus! Da versteht man auch den grossen Einsatz des Gemeindepräsidenten; dieser soll Gerüchten zufolge nämlich mit einem lebenslangen Gebäckwarenabo entlöhnt werden.

Ihr Vereinsbericht im «Küsnachter»? Der «Küsnachter» publiziert eingesandte Artikel aus dem Vereinsleben in den Gemeinden Küsnacht, Zollikon, Zumikon, Erlenbach und Herrliberg. Texte müssen in der dritten Person geschrieben und Bilder im JPG-Format und mindestens 1 MB sein. Bei einer Zustellung nach Freitag kann der Abdruck in der Zeitung vom folgenden Donnerstag nicht mehr garantiert werden: [email protected].

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Die nächsten Gewerbeseiten erscheinen: Woche 49 – 8. 12. 2016 | Woche 3 – 19. 1. 2017 | Woche 11 – 16. 3. 2017 | Woche 20 – 18. 5. 2017 | Woche 28/29 – 13. 7. 2017 | Woche 42 – 19. 10. 2017 | Woche 50 – 14. 12. 2017

Nova Coiffure: Verwöhnung pur

Publireportage

Nova Coiffure in Erlenbach gehört erneut zu den besten Haar-Salons der Schweiz. Kein Wunder, ein Besuch ist ein besonderes Erlebnis: Kunden werden mit kleinen Überraschungen und sehr persönlichem Service verwöhnt. «Unsere Kunden kommen zu uns, um sich zu entspannen und ihre Sorgen zu vergessen», sagt Franziska von Rotz. Sie ist Inhaberin des Erlenbacher Coiffure-Geschäfts Nova, das regelmässig zu den «Top Coiffures» gekürt wird. Mit einem Rund-um-Wohlfühl-Programm sorgen von Rotz und ihre Mitarbeiterinnen dafür, dass Kunden den Salon nicht nur mit einem perfekten Haarschnitt verlassen, sondern auch neue Energie tanken können. «Wir pflegen einen besonders liebevollen Umgang und nehmen uns für jeden einzelnen Kunden sehr viel Zeit», erzählt die Geschäftsführerin. Dazu gehören neben einer individuellen Beratung eine professionelle Hand- oder Kopfmassage und immer wieder kleine Aufmerksamkeiten. Im Dezember

Kulinarische Überraschungen - wie exklusive Pralinen – versüssen den Coiffure-Besuch.

widmer elektro

Coiffure Nova überzeugt mit Eleganz auf der ganzen Linie. versüsst zum Beispiel hausgemachtes «Mousse au Chocolat» in Gläschen den Coiffure-Besuch. Im Sommer werden kleine Fruchtsäfte oder Früchtespiessli serviert. «Wir wollen unsere Kunden immer wieder verblüffen, sodass sie nicht mehr Kunden, sondern Fans sind», erklärt die Inhaberin ihr Erfolgskonzept.

Erneute Steigerung Diese Einstellung zahlt sich aus: Auch im 2016 hat Franziska von Rotz ihr Geschäft vom Label «Top Quality Coiffures» zertifizieren lassen. Dabei hat Nova Coiffure so gut abgeschnitten wie noch nie. Unglaubliche 19,5 von 20 möglichen Punkten bedeuten für den Salon der Extraklasse erneut eine Steigerung – und das, obwohl das Geschäft bereits seit 2006 jedes Jahr unter den Top-Ten-Salons der Schweiz rangiert. «Das ist eine sehr tolle Bestätigung unserer Arbeit und macht uns unglaublich stolz», sagt von Rotz begeistert. Denn beim Ranking nehmen ohnehin nur Coiffure-Geschäfte mit hohen Zielen teil, und das Prüfverfahren ist enorm umfangreich. Von

Fotos: zvg.

Rotz: «Da wird wirklich auf jedes Detail geschaut.» Ambiente, Service-Angebot und die Fähigkeit, die Kunden zu verblüffen, würden genauso überprüft wie die Weiterbildung der Mitarbeiter, die Auslastung und das Marketing. «Es wird sogar eine Stammkunden-Befragung durchgeführt, und jede Mitarbeiterin erhält mehrere ‹Scheinkunden›», führt von Rotz aus. Punkten kann Nova auf jeden Fall auch mit einem äusserst umfangreichen Service-Angebot: Es beinhaltet neben dem klassischen Coiffure-Service auch Haarverlängerung und -verdichtung, Manicure, Pedicure sowie Farb- und Stilberatung. Zudem ist die Inhaberin selber auf Haarausfall spezialisiert. Im ganzen Geschäft werden ausserdem nur Pflegeprodukte auf natürlicher Basis verwendet – denn auch hier will der Salon nur das Allerbeste für seine Kunden. So macht ein Besuch bei Nova Coiffure ganz einfach Lust auf mehr. (aj.)

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Küsnachter

NATUR

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Genuss oder Verdruss? Beim geringsten Zweifel sollen Pilzsammler ihre ganze Ernte von einem Pilzkontrolleur prüfen lassen.

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Foto: Hans-Peter Neukom

Pilzsaison 2016 endet mit starkem Endspurt Nach einem vielversprechenden Frühstart in die Pilzsaison enttäuschte der September. Im Oktober und November kamen «vergiftete» Pilzler in der Zürichseeregion doch noch auf ihre Kosten. Hans-Peter Neukom Die Saison 2015 ging als eines der magersten Pilzjahre in die Annalen ein. Sie war bezüglich Speisepilzen sogar noch schlechter als die Saison 2003 mit dem Rekord-Hitzesommer. Dies bestätigte auch die Anzahl Kontrollen, die im Pilzlokal Küsnacht 2015 durchgeführt wurden. Gerade einmal 75 Kontrollscheine wurden damals von den Küsnachter Pilzkontrolleuren ausgestellt.

Guter Start mit Riesenfund Der Rückblick auf die diesjährige Pilzsaison fällt um vieles besser aus. Jonas Brännhage, einer der drei Küsnachter Pilzkontrolleure, bringt es auf den Punkt: «Eine früh beginnende und spät endende Pilzsaison mit einem zu trockenen Monat September.» Gemäss dem Jahresbericht der Kontrollstelle wurden 162 Kontrollscheine für private Pilzsammler ausgestellt. Das sind mehr als doppelt so viele wie letzte Saison. Einen Grund dafür sieht er unter anderen im Anschluss der Gemeinde Zollikon an Küsnacht (der «Küsnachter» berichtete am 9. Juni). Insgesamt geprüft wurden 126,6 Kilo Pilze. Davon waren 98,1 Kilo essbar, 24,2 Kilo ungeniessbar und 4,2 Kilo giftig. Bei den 21 Kontrollen mit Giftpilzen handelte es sich um folgende Arten: Fliegenpilz, Spitzschuppiger Stachelschirmling, Satans-Röhrling, Wurzelnder BitterRöhrling, Grünblättriger Schwefelkopf, Gemeiner Rettich-Helmling, kleine Risspilze und weisse Trichterlinge. Tödlich giftige Pilze mussten

dieses Jahr keine aus den zur Kontrolle aufgelegten Pilzernten sortiert werden. In den letzten Jahren konnte oft beobachtet werden, dass die Pilzsaison jeweils früher beginnt und später endet – eine Folge des Klimawandels? Auch die diesjährige Saison sei früh und vielversprechend losgegangen, dank dem warmen und vor allem niederschlagsreichen Wetter im Juni und Juli, so Brännhage. «Oft haben wir daher noch vor Saisonbeginn Pilze nach telefonischer Vereinbarung prüfen müssen.» Denn bereits im Juli und Anfang August brachten Sammler auch aus den Zürichseeregionen Speisepilze wie Eierschwämme, Steinpilze, Flockenstielige Hexenröhrlinge, Frauentäublinge, Habichtspilze und Champignons zur Kontrolle. Aufgefallen sei Fachmann Brännhage auch, dass «Schwämmler» im August, vor allem in höher gelegenen Regionen wie dem Bündnerland ihre Körbe mit Eierschwämmen füllen konnten. Und einen gigantischen Fund habe eine Küsnachter Pilzsammlerin im August am Pfannenstiel gemacht. An einem Laubholzstrunk fand sie einen fast drei Kilo schweren Pilzfruchtkörper, bestehend aus mehreren fächerförmig übereinander angeordneten Hüten. Der nicht alltägliche Riesenpilz habe sich schliesslich als ungeniessbarer Riesenporling (Meripilus giganteus) entpuppt – zum Leidwesen der Sammlerin, erzählt Brännhage. Dieser Porling gehört systematisch zur Familie der Riesenporlingsverwandten (Meripilaceae) und wächst vorwiegend an Laubholzstrünken. Seltener findet man ihn auch als Schwächeparasit an lebenden Bäumen.

Flaute im September Nach dem guten Start in die Pilzsaison war der September im Flachland von magerem Pilzvorkommen. Praktisch im ganzen Kanton Zürich herrschte Flaute bezüglich Speisepilzen. Der Andrang im Pilzlokal in Küsnacht habe nach dem guten Saisonstart spürbar nachgelassen, betont

Pilzexperte Brännhage. Vor allem die Artenvielfalt liess zu wünschen übrig – es sei vielerorts überdurchschnittlich heiss und zu trocken gewesen. Pilze brauchen für ein üppiges Wachstum neben Wärme auch Feuchtigkeit. Laut MeteoSchweiz blieben aber im August und September die Niederschlagsmengen in vielen Gebieten deutlich unter dem Durchschnitt seit Beginn der Messreihe 1981.

Spät endende Pilzsaison Dafür entschädigten dann der Oktober und November viele «vergiftete» Pilzler. «Allein in den letzten beiden Wochen im Oktober haben über 60 Sammlerinnen und Sammler unseren Kontrolldienst in Anspruch genom-

men», sagt Brännhage. Dies seien annähernd so viele wie in der ganzen Saison 2015. Und in den Wochen des Monats November besuchten noch 28 Sammler das Pilzlokal. Aufgefallen sind dabei die vermehrten Kontrollen mit Speisepilzen wie dem Mönchskopf, Kaffeebrauner Gabeltrichterling, Reizker, Hallimasch, Nebelgrauer Trichterling und dem Orange-Schneckling, der mit seinen grossen kräftigen Fruchtkörpern zum Sammeln geradezu einlädt. Er wird zwar von einigen Sammlern in der Küche verwertet, aber bei manchen Pilzgourmets gilt der OrangeSchneckling nicht gerade als Delikatesse. Vor allem sein harziger, terpentinartiger Geruch, der zwar beim Kochen verschwinden soll, hält man-

Rund drei Kilo wog der ungeniessbare Riesenporling (Meripilus giganteus), den eine Küsnachter Sammlerin zur Kontrolle brachte. Bild: Christian von Faber-Castell

chen Pilzsammler vom Konsum ab. Aber auch vermehrt Pilze an Holz, wie der prächtige, seltene GoldfellSchüppling, überraschten Pilzfreunde gegen Ende Oktober am Pfannenstiel. Mitte November fanden Pilzler unter Föhren rund fünf Kilo des essbaren Ringlosen Butterpilzes von guter Qualität. Und noch am letzten November-Wochenende brachte eine Küsnachter Sammlerin einen 600 Gramm schweren Mönchskopf – mit einem Hutdurchmesser von gut 30 Zentimetern – zur Kontrolle. «Erstaunliche, nicht alltägliche Pilzfunde für die späte Jahreszeit», stellt Brännhage fest und ergänzt: «Die Beobachtungen der letzten Jahre bestätigen einmal mehr: Die Pilzsaison beginnt früher und endet später.»

Der seltene, ungeniessbare Goldfell-Schüppling (Pholiota cerifera), mit seinen leuchtend gelben Fruchtkörpern, wurde dieses Jahr am Pfannenstiel gefunden.

Pilzkontrolle: Gemeinden stehen in der Pflicht Trotz einem engen Netz an rund 280 Pilzkontrollstellen schweizweit ereignen sich jedes Jahr auch im Kanton Zürich leichte und schwere Vergiftungen durch nicht kontrollierte Pilze. Verwechslungen, Unwissenheit, Nachlässigkeit und Selbstüberschätzung spielen bei Pilzvergiftungen eine wesentliche Rolle. Doch wo kann man seine geernteten Schwämme kontrollieren lassen? Im Kanton Zürich sind die 168 Gemein-

den gemäss der Kantonalen Lebensmittel- und Gebrauchsgegenständeverordnung vom 10. September 2014, Art. 11, wie folgt verpflichtet: «Die Gemeinden stellen sicher, dass Private ihre Pilze kontrollieren lassen können. Sie bestellen hierfür Pilzkontrolleurinnen und Pilzkontrolleure und melden diese dem Kantonalen Labor.» Viele Gemeinden haben sich zusammengeschlossen und unterhalten gemeinsam eine Pilzkontrollstelle.

«Beim geringsten Zweifel lasse ich mein Pilzsammelgut immer von einem ausgewiesenen Kontrolleur prüfen», sagt der passionierte Sammler Charly Cattaneo aus Küsnacht und betont: «Dies ist allemal sicherer, als ein Pilzragout zum Leidmahl zu machen.» Adressen und Öffnungszeiten der nächstgelegenen Pilzkontrollstelle können über die Gemeinden oder unter www. vapko.ch eingeholt werden.

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AU TO M O B I L

Schneller, sparsamer und nun auch sexy Neben der Pflicht gelingt Porsche mit der Neuauflage des Panamera auch die Kür: Die integrierte Nutzung neuer Technologien ist zukunftsweisend.

bilisator, das Torque Vectoring und die neue, vom 911 Turbo bekannte Hinterachslenkung, um nur einige zu nennen. In der Summe mit dem bei allen Modellen in Serie verbauten permanenten Allradantrieb ergibt das ein Auto mit einer stoischen Fahrstabilität. Einen Sportwagen in den üppigen Dimensionen einer Business-Limousine.

Marc Leutenegger

Neu entwickelte Motoren

Der Panamera ist wie eine Kristallkugel, einfach in länglicher Form. Die zweite Generation hat, wo wir bei der Länge sind, noch einmal zugelegt, um 3,4 Zentimeter auf knapp 5,05 Meter. Der Look ist damit aber nicht behäbiger, sondern deutlich sportlicher geworden. Ursache dafür ist die Flyline, jener Schwung, der in der Seitenansicht über die Dynamik entscheidet. Bloss um zwei Zentimeter hat Porsche das Dach über den Fondsitzen abgesenkt – ganz ohne einen Platzverlust im Innern. Aber das reicht schon, um dem Panamera die oft beklagte Buckeligkeit, diese Schildkrötenoptik der ersten Generation, auszutreiben. Der Rest, der betontere Powerdome und das straffere Heck, ist erwähnenswert, aber optisch nicht entscheidend.

Vier Plätze für ein Halleluja: Der neue Panamera ist ein Technikwunder der Extraklasse geworden.

Fotos: zvg.

Viele moderne Assistenzsysteme Schon bevor wir losfahren, fällt uns auf, was den neuen Panamera ausmacht: die Integration von so ziemlich allem, was der Automobilbau an Technik bereithält und was die nächsten Jahre bestimmen wird – mit nur einer Ausnahme, dem autonomen Fahren. Am augenfälligsten wird der Wandel bei den Benutzeroberflächen. Da

ist jetzt ein digitales, frei konfigurierbares Cockpit, mit einem analogen Drehzahlmesser im Zentrum (so viel Nostalgie muss sein). Der 12,3 Zoll grosse Touchscreen im Armaturenbrett reagiert wie ein Tablet. Und auch die Mittelkonsole hat sich dem Handy angenähert: Statt mechanischer Knöpfe hat der Panamera berührungsempfindliche Oberflächen –

digitale Tasten, die ein haptisches Feedback simulieren. Richtig clever wird die Technik in der Vernetzung. Zum Beispiel kooperiert der Nachtsichtassistent mit dem Matrix-LEDLicht, das die Welt in einzeln ansteuerbaren Segmenten erhellt. Erkennt die Wärmebildkamera einen Fussgänger ausserhalb des Abblendlichts, wird dieser kurz angeleuchtet und

der Fahrer so gewarnt. Auch der Abstandstempomat agiert vernetzt mit anderen Systemen. Er errechnet aus Navigations-, Radar- und Videodaten die optimalen Gangwechsel, Beschleunigungs- und Segelphasen, um Sprit zu sparen. Selbst auf Ebene Fahrwerk arbeiten alle Systeme vernetzt: die adaptive Luftfederung, der aktive Wanksta-

Die Motoren hat Porsche alle neu entwickelt. Es sind Sechs- und Achtzylinder mit Twin-Scroll-Tubolader, mit NEFZ-Verbrauch zwischen 6,7 Liter Diesel und 9,3 Liter Benzin. Und schon nächstes Jahr wird es auch einen Plug-in-Hybrid geben. Die Lader, muss man wissen, sitzen innen im V der Zylinderbänke, was die Aggregate kompakter macht, einen tieferen Einbau und Schwerpunkt ermöglicht und ein schnelles Ansprechverhalten fördert. Die Spitze des Angebots markiert vorerst der Panamera Turbo mit einem 550 PS starken V8-Biturbo (ab 186 700 Franken), einer Höchstgeschwindigkeit von 306 km/h und einem Sprintwert für Tempo 100 von 3,6 Sekunden. Einstiegsmotorisierung ist ein V6-Biturbo mit 440 PS (ab 138 000 Franken). Daneben gibt es den schnellsten Serien-Diesel der Welt: Der 4S Diesel (ab 142 800) soll mit seinem 422 PS starken V8 bis zu 285 km/h erreichen. Auf der Nordschleife am Nürburgring hat der Panamera mit 7:38 Minuten eine neue Rekordzeit für seine Klasse hingelegt. Er war damit gleich schnell wie der 911 GT3 der letzten Generation. Und das sagt eigentlich alles.

Die smarte Alternative fährt elektrisch Stadtauto, und mit einer Normreichweite von 160 Kilometern ist die elektrische Variante dafür absolut geeignet, wenn auch in der Realität die Reichweite klar kleiner sein wird. Die Lithium-Ionen-Batterieeinheit, bestehend aus 96 Zellen, ist in der Fahrzeugmitte unter den Sitzen platziert – das spart Platz und sorgt für einen tiefen Schwerpunkt und somit für eine gute Balance des Fahrzeugs. Das Aufladen dauert übrigens gar nicht mehr so lange: An der Schnellladestation werden 80 Prozent der Akkus in nur 45 Minuten gefüllt. An der Haushaltssteckdose dauert die gleiche Ladung etwa sechs Stunden. Das ist hierzulande durchaus praktikabel, da in vielen Parkhäusern gratis Ladestationen zur Verfügung stehen.

Der winzige Stadtfloh trumpft in der rein elektrisch angetriebenen Version gross auf. Wir fuhren im neuen Smart Fortwo Electric Drive durch Miami. Dave Schneider Miami Beach. Ocean Drive. Key Biscane. Klingende Namen – und eine stimmige Kulisse für die ersten Testfahrten im neuen Smart Fortwo Electric Drive. Zwar sind hier die meisten Fahrzeuge so gross, dass sie den winzigen Zweiplätzer locker in den Kofferraum oder auf die offene Ladefläche packen könnten, und das Umweltbewusstsein beschränkt sich meist auf einen Organic Lifestyle, hinter dem oft nicht mehr steht als die Etikette. Doch der vorwitzige Smart sticht umso mehr heraus, und er ist bereit für den grossen Auftritt. Strandschönheiten lächeln ihm nach, Bauarbeiter recken den Daumen, Passanten schauen amüsiert und auch verdutzt – schliesslich gibt der ungewohnte Winzling noch nicht einmal Motorgeräusche von sich.

Blick auf wachsende Marktanteile Tatsächlich erhofft sich die DaimlerTochter, mit dem kleinen Smart im grossen US-Markt weitere Anteile ergattern zu können. Und natürlich wäre es schön, wenn darunter auch einige rein elektrisch betriebene Fahrzeuge wären – doch noch sieht die amerikanische Realität anders aus. Auch in Europa und in der Schweiz sind die Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen noch äusserst bescheiden

Günstiges E-Auto

Gewinnt Energie zurück: Smart Fortwo Electric Drive. – doch der Marktanteil wird kräftig wachsen, davon zumindest sind die Marktforscher und somit auch die Autohersteller überzeugt. Doch zurück nach Miami Beach, wo wir im neuen Smart Electric Drive durch die Innenstadt, über zehnspurige Highways, entlang Küstenboulevards und durch das eindrückliche Künstlerviertel Wynwood sausen. Er fährt sich sehr angenehm, so unser erster Eindruck. Von der enormen Agilität, dem fantastischen Wendekreis von unter sieben Metern, den erstaunlichen Platzverhältnissen im Innern und vom gelungenen Design waren wir ja schon vorher überzeugt, und der Elektroantrieb scheint den

Fotos: zvg.

Winzling noch besser zu machen. Es wird übrigens die gesamte Modellpalette als Electric Drive geben, also auch das zweiplätzige Cabriolet und den Vierplätzer Forfour. Das volle Drehmoment von 160 Newtonmetern steht aus dem Stand zur Verfügung – da lässt man an der Ampel manch grob motorisierte Benzinschleuder stehen. Zumindest auf den ersten Metern. Die intelligente Rekuperation, die mittels Radar stetig den Abstand zum vorausfahrenden Auto misst und in fünf Stufen immer so Energie zurückgewinnt, wie es gerade am sinnvollsten ist, trägt zum entspannten Cruisen bei. Der Smart ist ohnehin ein

Wenn schon ein winziger Stadtfloh, dann doch gleich elektrisch, denken wir uns, während wir durch die Metropole in Florida düsen. Was also spricht gegen den Smart Electric Drive? Aus unserer Sicht nicht viel. Klar, der Preis (in Deutschland ab 22 000 Euro, Schweizer Preise noch nicht bekannt) ist etwas höher, doch im Vergleich zu anderen E-Autos immer noch günstig. Der Wiederverkauf ist bei batterieelektrischen Fahrzeugen immer ein Thema – wer diese Ungewissheit umgehen will, entscheidet sich für ein Leasing. Letzten Endes ist es eine Umstellung, weg vom Verbrenner, hin zur lautlosen E-Mobilität. Eine Umstellung, die im Smart Electric Drive sehr schnell gelingt – mit einem Grinsen im Gesicht. Leider müssen die Schweizer Kunden noch etwas warten: Die Markteinführung ist erst im Herbst 2017.

Kann sein Hardtop versenken: Der neue Mazda MX-5 RF. Foto: A. J. Minor

Der Mazda MX-5 RF kommt im Sommer

Vier Monate nach der Europa-Premiere am Festival of Speed in Goodwood feierte der Mazda MX-5 RF an der Auto Zürich Car Show 2016 seine Premiere in der Schweiz. Das Fliessheck-Coupé mit versenkbarem Dach kommt ab Sommer 2017 in den Handel. Angeboten wird es mit den gleichen Motoren wie der Roadster, und als Option gibt es auch die Ausstattung mit Automatikgetriebe. Der Mazda MX-5 RF (Retractable Fastback) ist die neuste Abwandlung des Roadsters. In Produktion gegangen ist das Fliessheck-Coupé mit versenkbarem Dach im Oktober im Werk Ujina 1, in der Nähe der japanischen Stadt Hiroshima. Die Besonderheit des Wagens ist sein Hardtop, das sich auf Knopfdruck schliessen lässt und dazu selbst beim Fahren mit bis zu zehn Stundenkilometern nur 13 Sekunden benötigt – und auch im Kofferraum mit seinen 127 Liter Volumen (130 beim Roadster) kaum Platz wegnimmt. Trotz dem Hardtop und dem elektrohydraulischen Mechanismus zum Öffnen und Schliessen des Dachs hat der MX-5 RF ein Leergewicht von nur 1015 Kilogramm. Der MX-5 RF 2.0 mit Sechsgang-Schaltgetriebe verbraucht im Schnitt 6,6 Liter auf 100 Kilometer. Sein CO2-Ausstoss liegt bei 154 g/km. (zb.)

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ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected]

Clownin Gardi Hutter (r.) und Un- Bernhard-Matinee-Moderator ternehmerin Benita Cantieni. Moritz Leuenberger.

Floriana Frassetto (M.) mit Altstätter Stadträtin Margrit Mattle (l.), Terry Chegia.

Gründer Bernie Schürch zeigt eine typische «Mummenschanz»-Pose, die dem 72-Jährigen in Fleisch und Blut übergegangen ist.

«Mummenschanz»-Weltpremiere verzaubert und verblüfft VIPs Gründer und Urvater von «Mummenschanz» Bernie Schürch war aufgeregt. Der Mime sass zum ersten Mal im Publikum, anstatt auf der Bühne zu agieren. Das Maskentheater, das durch seine fast dreijährige Spieldauer am Broadway Weltruhm erlangte, wurde 1972 von ihm, dem mittlerweile verstorbenen Andres Bossard und Floriana Frassetto gegründet. Nun hat Frassetto mit einer ganz neu zusammengestellten Truppe die Wiedergeburt im urtümlichen Geist realisiert. Dabei konnte sie auf die Mummenschanz-Stiftung zählen. Die Verwaltungsräte Pius Knüsel und der langjährige Coop-Mann Felix Wehrli haben vieles möglich gemacht. «Ich

hoffe, wir können das Kind im Publikum herauskitzeln», meinte Frassetto vor der Weltpremiere in Zürich. Konzertveranstalter André Béchir liess sich gerne verzaubern. Auch Clownin Gardi Hutter fand nur bewundernde Worte. «Bernhard Matinee»-Moderator Moritz Leuenberger erlag der Magie zum ersten Mal. Premiere war es auch für Skistar und Olympiasiegerin Dominique Gisin. Was es heisst, 40 Jahre auf der Bühne zu stehen und dann sein künstlerisches Credo in jungen Darstellern weiterleben zu sehen, weiss Showstar Georg Preusse: «Elterlichstolze Gefühle für seine künstlerischen Kinder.»

Skistar und Olympiasiegerin Dominique Gisin.

Ueli Schmocker (Thuner Seespiele) und Autor Charles Lewinsky (r.).

Stadtrat Richard Wolff mit seiner Partnerin Talila Oliel.

Die VR Felix Wehrli und Pius Knüsel (r., Dir. Volkshochschule).

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Georg Preusse (ehemals «Mary»), Künstlermanager Jack Amsler (r.).

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Sänger Ritschi alias Andreas Ritschard ist begeistert.

Konzertveranstalter André Béchir (abc Production) mit Partnerin.

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Veranstaltungen & Freizeit BUCHTIPP Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt

Selbstbestimmtes Leben «Ein Leben mehr» ist die Geschichte von drei Männern, die sich in die Einsamkeit der nordkanadischen Wälder zurückgezogen haben, um ihrer Auffassung von Freiheit nachzuleben – jagen, angeln und plaudern. Kurz nachdem einer der drei – Boychuck – gestorben ist, taucht eine Fotografin auf, die gerade ihn als einen der letzten Überlebenden der «Grossen Brände» von 1916 sucht. Boychuck hat eine Menge Bilder hinterlassen. Mit der Ruhe ist es endgültig vorbei, als eine zweite Frau auftaucht. Diesmal ist es eine Dame von 80 Jahren, die wegen eines Irrtums über 60 Jahre in einer Anstalt verbracht hat. Sie hilft, Boychucks Hinterlassenschaft zu ordnen. «Ein Leben mehr» ist ein etwas nostalgischer Roman, der von Alter, Zusammenhalt und Liebe erzählt und im Moment in Kanada verfilmt wird. Die Autorin Jocelyne Saucier, geboren 1948, lebt selbst in einem Ort mit nur zehn Einwohnern im nördlichen Quebec. Jocelyne Saucier: «Ein Leben mehr». Insel Verlag, 2015. 191 Seiten.

Das Buch für die Weihnachtfeiertage Der römische Kaiser Augustus ist eng mit unserer Weihnachtsgeschichte verknüpft, heisst es doch: «Es begab sich aber zu der Zeit / dass ein Gebot vom Kaiser Augustus ausging / dass alle Welt geschätzt würde.» Wer mehr über den römischen Kaiser erfahren möchte, der Joseph und Maria auf den Weg nach Bethlehem geschickt hat, dem sei der Roman «Augustus» von John Williams empfohlen. Octavius, der spätere Kaiser Augustus, möchte im Alter von 19 Jahren Schriftsteller und Gelehrter werden. Aber als sein Onkel Julius Cäsar 44 v. Chr. ermordet wird, tritt er ein gewaltiges politisches Erbe an. Mit Glück, List und Intelligenz gelingt es Octavius, das riesige Römische Reich in eine Zeit von Wohlstand und Frieden zu führen. Mit den fingierten Tagebuchnotizen, Briefen und Erinnerungen bringt uns der Autor John Williams nicht nur auf unterhaltsame Weise die römische Epoche von 44 v. Chr. bis 14 n. Chr. näher, sondern zeigt uns auch den Menschen Augustus. John Williams wurde in unserem Sprachraum durch seinen Roman «Stoner» bekannt. Der Roman «Augustus» ist bereits 1972 in Englisch erschienen und jetzt erstmals ins Deutsche übersetzt worden. Trotz seines Alters hat das Buch nichts an Faszination eingebüsst. John Williams: «Augustus». dtv, 2016. 473 Seiten.

Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Donnerstag, 8. Dezember 16.00-19.00 Adventsapéro in der Bibliothek: Während der Ausleihe verwöhnt die Bibliothek Küsnacht mit vorweihnachtlichen Leckereien. Bibliothek, Seestrasse 123, Küsnacht. 18.15 Turnen für alle: Gesundheits- und Fitnesstraining für Jung und Alt unter der Leitung von Christa Schroff, ausgewiesene Fitnesstrainerin und Gymnastiklehrerin sowie Frowin Huwiler als Co-Trainer, LC Küsnacht. Für Damen und Herren unter und über 50 Jahren. Donnerstags (ausserhalb der Schulferien) in der unteren Turnhalle des Schulhauses Zentrum, Rigistrasse, Küsnacht. Dauer: 1 Stunde; Garderoben/Duschen stehen zur Verfügung. Unkostenbeitrag oder Jahresbeitrag beim Leichtathletikclub Küsnacht. Auskunft: Christa Schroff, Tel. 044 910 80 03 oder Frowin Huwiler, 079 635 88 21. Schulhaus Zentrum (untere Turnhalle ), Rigistrasse, Küsnacht. 19.00–20.00 Ski-Fit 2016/17: Skiturnen für jedermann und -frau, organisiert vom Bürgerturnverein Küsnacht. Jeden Donnerstag (ausser in den Schulferien) bis zu den Frühlingsferien. Keine Anmeldung nötig, Einstieg jederzeit möglich. Leitung/Infos: Nelly Voegeli-Sturzenegger, voegi@ ggaweb.ch, 079 652 02 12, www.btvk.ch. Turnhalle 2 bei der Heslihalle (Eingang Untere Heslibachstrasse 33, Seite Rapperswil), Küsnacht.

Freitag, 9. Dezember 14.00–19.00 Market-Place: Der etwas andere Weihnachtsmarkt mit vielfältigen Geschenkideen wie Kunsthandwerk aus Mexiko, Spezialitäten aus Kamerun, seidene Patchwork-Plaids- und Kissen bis zu Produkten zugunsten von Kinderhilfswerken in Sri Lanka, Ecuador und Ägypten. Erstmals ist auch das Züriwerk mit seinem nicht alltäglichen ‹Hof-

Samstag, 10. Dezember 11.00–17.00 Kaviar und Wein: Constantin Fischer bietet Schweizer Kaviar, geräucherten Lachs und Tuna zur Degustation an. Die passenden Küsnachter Weine zeigen Didi und Patricia Michel. Zudem präsentiert Yuno Sugihara ihren handgefertigten Schmuck aus natürlichem Horn. Weingut Diederik, Obere Heslibachstrasse 90, Küsnacht. 14.15–17.00 3. Adventskonzert mit Claudio De Bartolo: Weihnachtsgeschichten und -lieder. Altersheim im «Rebberg». Schulhausstrasse, 44, Herrliberg. 14.00–19.00 Market-Place: Der etwas andere Weihnachtsmarkt mit vielfältigen Geschenkideen wie Kunsthandwerk aus Mexiko, Spezialitäten aus Kamerun, seidene Patchwork-Plaids- und Kissen bis zu Produkten zugunsten von Kinderhilfswerken in Sri Lanka, Ecuador und Ägypten. Erstmals ist auch das Züriwerk mit seinem nicht alltäglichen ‹Hofladen› mit dabei. Kulturschiene Herrliberg, neben dem Bahnhof Herrliberg-Feldmeilen. 20.00 Weihnachtskonzert: Max Stenz präsentiert The Bankers Big Band und weitere Künstler. Reformierte Kirche, Küsnacht.

Sonntag, 11. Dezember 14.00–19.00 Market-Place: Der etwas andere Weihnachtsmarkt mit vielfältigen Geschenkideen wie Kunsthandwerk aus Mexiko, Spezialitäten aus Kamerun, seidene Patchwork-Plaids- und Kissen bis zu Produkten zugunsten von Kinderhilfswerken in Sri Lanka, Ecuador und Ägypten. Erstmals ist auch das Züriwerk mit seinem nicht alltäglichen ‹Hofladen› mit dabei. Kulturschiene Herrliberg, neben dem Bahnhof Herrliberg-Feldmeilen.

Letzte Wanderung des Jahres für die Naturfreunde Naturicum Am Donnerstag, 15. Dezember, unternehmen die Naturfreunde Sektion Naturicum die letzte Wanderung des Jahres. Sie führt ins Zürcher Oberland und beginnt bei der Zürcher Höhenklinik in Wald. Von dort aus geht es auf die Farneralp zum Mittagessen in der Alpwirtschaft. Nach dem Essen geht es auf dem gleichen Weg zurück zur Höhenklinik. Die Wanderzeit beträgt auf- und abwärts je eine Stunde. Die Teilnehmer müssen gute Wanderschuhe, Wanderstöcke und Iseli mitnehmen .

Montag, 12. Dezember

laden› mit dabei. Kulturschiene Herrliberg, neben dem Bahnhof Herrliberg-Feldmeilen.

Das Billett muss vom Wohnort nach Wald Höhenklinik und retour gelöst werden. Die Teilnehmer besammeln sich um 10.42 Uhr am Bahnhof Wald. Der Bus Richtung Höhenklinik fährt um 10.44 Uhr. Vom Hauptbahnhof Zürich fährt die S5 um 9.55 Uhr nach Rüti. Von dort geht es mit dem Bus nach Wald. Interessierte können sich bei Fritz Burkhalter anmelden: entweder per Telefon 052 346 16 14 oder per E-Mail fritz. [email protected]. (e.)

9.30–10.45 Weihnachtsgeschichten im Advent: Nelly Frischknecht liest Weihnachtsgeschichten von Selma Lagerlöf, Pearl S. Buck, Barbara BartosHöppner und einigen anderen. Kontakt: Katharina Jauch, 044 914 20 45, Ref. Kirchgemeindehaus, Untere Heslibachstrasse 5, Küsnacht.

Dienstag, 13. Dezember 9.30–11.00 Offener Lesetreff im Höchhus: Besprochen wird das Buch «Nussschale» von Ian McEwan. Bibliothek, Seestrasse 123, Küsnacht.

Mittwoch, 14. Dezember 14.00–17.00 Kerzenziehen, Weihnachtsbastelei: Unkostenbeitrag Material. Fennergut, Goldbacherstrasse 16, Küsnacht. 15.00 Weihnachtsfeier für Seniorinnen und Senioren: 15 Uhr, reformiertes Kirchgemeindehaus. Anmeldung: Katharina Jauch, Tel. 044 914 20 45, [email protected].

Donnerstag, 15. Dezember 16.00-16:30 Fiire mit de Chline: Thema Weihnachten. Für Kinder ab zwei Jahren. Kirche Tal, Herrliberg. 18.00-17:00 Christbaumverkauf: mit Punsch und Suppe. Forsthaus, Ägertewääg 10, Küsnacht. 14.30 Seniorennachmittag mit weihnachtlicher Feier: Katholisches Pfarreizentrum Küsnacht. 16.00–16.45 «Storytime in English»: Mit Bilderbüchern, Geschichten und Spielen werden Schülerinnen und Schüler (2. und 3. Klasse) spielerisch an die englische Sprache herangeführt. Bibliothek, Seestrasse 123, Küsnacht.

KIRCHEN Katholisches Pfarramt Küsnacht-Erlenbach Küsnacht, St. Georg Samstag, 10. Dezember 17.00 Eucharistiefeier Sonntag, 11. Dezember 3. Adventssonntag 10.30 Eucharistiefeier Mitwirkung Vokalensemble «Ensemble Bleu» Itschnach Friedhofkapelle Hinterriet Sonntag, 11. Dezember 9.00 Eucharistiefeier

Erlenbach Kirchenzentrum St. Agnes Samstag, 10. Dezember 10.00 «Fiire mit de Chliine» 18.30 Eucharistiefeier

Reformierte Kirchgemeinde Küsnacht Samstag, 11. Dezember 10 Uhr, Kirche Pfr. Andrea Marco Bianca Anschliessend Kirchenkaffee Mitwirkung Eveline Suter, Schweizer Musicalstar (My Fair Lady, Titanic)

Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 12’327 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.07/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Annina Just (aj.), Oliver Linow (oli.) E-Mail: [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.), Pascal Wiederkehr (pw.) Ständige Mitarbeiter: Willy Neubauer (wn.), Annemarie Schmidt-Pfister (asp.) Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Heidi Haltiner, Tel. 044 910 88 26, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 E-Mail: [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln

Küsnachter

Veranstaltungen & Freizeit Thalmann und Lipski: «Sie inspirierten sich gegenseitig» Eine Zürcher Künstlerin und einen Zürcher Künstler aus dem 20. Jahrhundert zusammen auszustellen, hat seinen besonderen Reiz. Die befruchtende Gegensätzlichkeit der Künstlerin Elisabeth Thalmann und des Künstlers Rolf Lipski kann in der Galerie Claudine Hohl betrachtet werden. Die Künstler waren jahrzehntelang befreundet, kannten die Höhen und Tiefen des anderen, nahmen an ihrem künstlerischen Leben teil, lobten und kritisierten ihre Werke. Rolf Lipski wurde 1925 in Winterthur geboren. Seit seinem zehnten Lebensjahr wohnt er in Küsnacht, vier Jahre später begann er intensiv zu malen. 1947 machte er die Matura und studierte anschliessend Nationalökonomie an der Universität Zürich. Seit er 32 Jahre alt war, arbeitete er ausschliesslich als Maler, Plastiker und Gestalter. In den Jahren 1955 und 1960 erhielt er ein Stipendium der Stadt Zürich, 1956 dasjenige der Kiefer-Hablützel-Stiftung. Als Mitglied der GSMBA, der Künstlergruppe Réveil und der Künstlergruppe Zinnober war er an Ausstellungen verschiedener Schweizer Kunsthäuser und in der Royal Academy in London beteiligt. Zwischen 1954 und 1987 wurden grosse Einzelausstellungen mit Werken von Rolf Lipski gezeigt. So unter anderem in der städtischen Galerie am Strauhof in Zürich, der Galerie Quatr-Z-Art in Lausanne, der Galerie Bohemia in Glarus, der Galerie Iten in Winterthur, der Galerie Couvaloup in Morges, dem Kunsthaus Krakau in Polen und im «Höchhuus» in Küsnacht. (pd.)

Vernissage: Dienstag, 13. Dezember, ab 18 Uhr. Midissage: Donnerstag, 15. Dezember, 18 bis 20 Uhr. Finissage: Sonntag, 18. Dezember, 11 bis 21 Uhr. Galerie Claudine Hohl, Am Schanzengraben 15, Zürich.

Zeitgenössische Chormusik in der Kirche Am kommenden Sonntag, 11. Dezember, singt der Evangelische Kirchenchor Küsnacht unter der Leitung von Jürg Tobler das Oratorium «Im Anfang war das Wort» von Lorenz Maierhofer (1956). Im Zentrum dieses zeitgenössischen Werkes steht der Prolog zum Johannes-Evangelium, ein inhaltlich wie poetisch einzigartiger und in sich geschlossener Text. Der Prolog führt von der Zuwendung des Schöpfers hin zur Menschwerdung Gottes in Jesus Christus und zur Botschaft des Lichts für die Menschen. Begleitet wird der Chor von einem Streichensemble und der Orgel. Solisten sind Sonja Leutwyler, Sopran, und Beat Jost, Bass. (e.)

Abendmusik, Evang. Kirchenchor. Sonntag, 11. Dez. 17 Uhr, ref. Kirche Küsnacht. ANZEIGEN

Flavio Lendi von der Holzkorporation mit einem künftigen Christbaum.

F: aj.

Christbäume aus dem Küsnachter Wald «Rein in die gute Stube», heisst es bald für viele kleine und grössere Tannen. Die Holzkorporation Küsnacht veranstaltet auch dieses Jahr wieder einen Christbaum-Verkauf mit Bäumen aus dem Küsnachter Wald. Käufer haben die Wahl zwischen Rottannen, Weisstannen, Blautannen und Nordmanntannen. Auch Misteln, Tannäste, Cheminée- und Anfeuerholz gibt es zwischen dem 15. und 17. Dezember ANZEIGEN

beim Fortshaus zu kaufen. Wer seinen Weihnachtsbaum dort abholt, darf sich auch gleich noch bei einem Punsch oder einer heissen Suppe aufwärmen. Die Holzkorporation veranstaltet den Anlass in Zusammenarbeit mit der Clientis Zürcher Regionalbank und dem Freihof Küsnacht. (aj.) Christbaumverkauf, Holzkorporation Küsnacht, Forsthaus, Aegerteweg 10, Forch. 15. bis 17. Dezember, 8 bis 17 Uhr.

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S C H R E I B WE T T B E WE R B

Ein Hauch von Chanel in der Chrottegrotte

Chanel und ein attraktiver Gärtner: Mit diesen Themen befasst sich die Siegergeschichte des «booXkey»Schreibwettbewerbs. Oliver Linow «Himmlische Liebe mit einem Hauch von Chanel»: Diese Kurzgeschichte von Monika Domeisen erhielt im Rahmen des «booXkey»-Schreibwettbewerbs die meisten Stimmen. Mit nur einer Stimme Vorsprung setzte sie sich gegen «Tüpfelchen auf dem i – eine Liebesgeschichte» durch. Diese Geschichte verfasste Heidi Wehrli. Auf dem dritten Platz landete – wieder mit nur einer Stimme Unterschied – «Ein Magnolienblatt» von Andreas Moser. Die Gewinnerin erhielt einen Büchergutschein der Buchhandlung

Gemeindepräsident Markus Ernst mit den Preisträgern Monika Domeisen, Heidi Wehrli und Andreas Moser (von links). Foto: O. Linow. Wolf. Überreicht wurde dieser von Gemeindepräsident Markus Ernst. Er sei kein Bücherwurm, verriet Ernst.

«Aber ich lese viele Kurzgeschichten, vor allem in Form von E-Mails, Anträgen und Stellungnahmen.» Beim

lesen der «booXkey»-Geschichten habe er sich immer gefragt, ob es sich dabei um reale Begebenheiten oder erfundene Geschichten handle. Der Gemeindepräsident dankte ausserdem den Veranstalterinnen für ihren Beitrag zum kulturellen Leben in Küsnacht. Es sei eine der Qualitäten des Dorfes, dass man sich ein kulturelles Leben leisten könne. Siegerin Monika Domeisen klärte den Wahrheitsgehalt ihrer Geschichte auf. Das Zitat des Sohnes: «Mama, wenn Du die Liebe suchst, wirst Du sie nicht finden», stamme tatsächlich von ihrem Sohn. Zudem verriet sie, dass sie den gleichen Jahrgang wie ihre Hauptperson Claire de Bouvoir habe und ebenfalls von ihrem Ehemann verlassen worden sei. Ihren «Gärtner» hat sie aber noch nicht getroffen. «booXkey» veranstaltet auch im nächsten Jahr wieder einen Schreib-

wettbewerb. Diesmal geht es darum, einen Krimi oder eine schauerliche Geschichte in oder um Küsnacht zu schreiben. Die Geschichte darf maximal drei A4-Seiten lang seien und muss bis zum 6. Juli 2017 eingereicht werden. Ab nächstem Jahr gibt es eine Jahreskarte für alle acht «booXkey»Veranstaltungen. Diese kann anlässlich der ersten Veranstaltung am 26. Januar gekauft werden und ist für 100 Franken zu haben. Einzeleintritte kosten 15 Franken. Die «booXkey»-Veranstaltungen finden nächstes Jahr immer am letzten Donnerstag im Monat von 9.30 bis 11.30 Uhr in der Chrottegrotte statt. Im Juni, Juli und August ist Sommerpause.

Jahresprogramm unter: www.booxkey.ch. Alle eingereichten Geschichten können unter www.lokalinfo.ch/booxkey nachgelesen werden.

Himmlische Liebe mit einem Hauch von Chanel Claire de Bouvoir wusste immer, was zu tun war, zumindest behaupteten dies ihre Freunde und Bekannten, und das waren deren nicht wenige. Claire war eine Lady, durch und durch. Sie bevorzugte einen Kleidungsstil, den selbst Jacky O. noch zum Schwärmen gebracht hätte. Mit ihren bald sechzig Jahren sah sie viel jünger aus, verhielt sich auch so und genoss die zahlreichen Avancen ihrer Verehrer. Und – eben sie wusste, was zu tun war. Ihr damaliger Ehemann, ein erfolgreicher Industrieller, verliess sie wegen einer Jüngeren. Auch junge Damen wissen, was sie wollen; «Diamonds are a Girl’s Best Friend» und einen Sugardaddy konnte man dann leidlich dazu akzeptieren, und die Betonung liegt auf leidlich. Denn Laurent de Bouvoir war zwar äusserst vermögend, galt aber eher als Langweiler und Spiesser. Im Laufe seiner erfolgreichen Karriere hatte sich an seinem vormals durch Sport und eiserner Disziplin gestählten Körper so manches überflüssige Pfund festgesetzt. Diese waren dann auch seine treusten Begleiter, was man von seiner Damenwelt nicht gerade behaupten konnte. Ein erneutes Anklopfen bei seiner zurückgelassenen Claire war ein kläglicher Versuch und versetzte seinem Selbstbewusstsein einen gewaltigen Schlag, der sich wie einen Dolchstoss in die Pforten seiner Eitelkeit rammte. Claire wollte ihren gestrandeten ehemaligen Gatten nicht mehr zurücknehmen. Sie pflegte stets zu sagen: «Aufgewärmt schmeckt mir nicht», und handelte auch danach. *** Mit ihrer Hündin Chanel verbrachte Claire viele Stunden mit Entdeckungstouren durch den Wald und das Küsnachter Tobel. Was aber Claire noch viel mehr liebte, waren die ausgiebigen Spatziergänge durch ihr Quartier. Sie bewunderte die wunderschönen Villen und fragte sich, wer wohl deren Besitzer sein mochten. Die Himmeli-Strasse war die Krönung ihres täglichen Ausflugs mit Chanel. Einfach himmlisch diese Lage, diese wundervollen Villen und Landsitze. Chanel war eine gut erzogene Hundedame und hatte mit Coco Chanel auch einiges gemeinsam. Sie hatte ihren eigenen Willen, ihre Vorstellung vom Leben. Ein Hauch von Chanel eben. Der 3. Mai 2016 war für Claire und Chanel etwas ganz besonderes, ganz abgesehen davon, dass es

An der Himmeli-Strasse erlebt Claire de Bouvoir eine Überraschung. Claires Geburtstag war. Chanel konnte nur ahnen, dass heute ein spezieller Tag war. Claire, sie nannte sie immer Claire, weil Frauchen für Chanels wache Hundeohren nicht trendy genug klang. Nach dem morgendlichen Spaziergang sollte es zum Coiffeur oder, wie Claire zu sagen pflegte, zum Frisör gehen. *** Ein grosser Tag und viele Termine, die eingehalten werden mussten. Doch zuallererst war sie an der Reihe, Chanel, ganz allein mit Claire. Herrliche Frühlingsluft nach einem kühlen Regenschauer, wunderbare Blütenpracht satte Wiesen und glücklich bei der Himmeli-Strasse angekommen zu sein. Claire fand das Haus an der Himmeli-Strasse Nr. 57 schon immer faszinierend. Nicht nur weil es ihr Jahrgang war, sondern auch genau ihren Vorstellungen eines Traumhauses entsprach. Doch die perfekt zugeschnittene und dichte Hecke erlaubte keinen Einblick, nicht einmal einen klitzekleinen, was sich hinter der dichtbegrünten Mauer verbarg. *** An diesem 3. Mai sollte sich alles ändern. Chanel ging mit einer Eleganz neben Claire her, als ob sie den charismatischen Auftritt von Claire noch toppen wollte. Auch eine Hundedame ist und bleibt eine Hundedame. Was konnte Chanel dafür, dass sich just in dem Augenblick, als die beiden Ladys das Haus Nr. 57 passieren wollten, eine ansehnliche Katze vor Chanels Augen durch die Hecke ins Innere des Gartens retten wollte. Gar nichts – sie war unschuldig und folgte ihrem Instinkt. Die Hecke war zu dicht für ein Durchkommen für Chanel also

F: aj.

nahm sie den Weg durch das offene Gartentor. Immer schön die Contenance bewahren, sagte sich Claire. Sie folgte Chanel dicht auf den Hundepfoten und hoffte so, ihre Hündin von ihrem Jagdtrieb abhalten zu können. Was für eine Illusion! Würde sie sich abhalten lassen, wenn sie die Fährte eines charmanten Herrn aufgenommen hätte? Sicherlich nicht. In ihrem Jogginganzug, der ihre Figur im besten Licht erscheinen liess, jagte sie Chanel quer durch den Garten nach. Sie war körperlich äusserst fit und trotzdem konnte sie diesen Eskapaden von Chanel nicht folgen, geschweige denn aufrecht, denn der morgendliche Regen hatte den Boden in ein glitschiges Feld verwandelt und Claire landete schwungvoll auf der nassen Wiese. Ihr hellgelber Jogginganzug war gespickt mit der schlammigen Erde und sie sah aus, wie ihr eigenes Lieblingsdessert. Ein köstliches Tiramisù, das sie so sehr liebte. Sie krabbelte wieder hoch und von Chanel war keine Spur zu sehen. Wie peinlich war das denn? Pitschnass und von Chanel nichts zu sehen. *** Eine tiefe Männerstimme holte sie wieder in die Realität zurück. «Haben Sie sich verletzt? Kommen Sie, ich helfe Ihnen.» Das war offenbar der Gärtner dieser traumhaften Liegenschaft und so war es nicht ganz so peinlich, wie wenn der Hausbesitzer sie so gesehen hätte. Nun fing es auch noch an zu regnen, und Claire stand da wie vom Winde verweht und vom Regen gepeitscht. Das Unglaublichste aber war, dass Chanel an der Seite dieses gut aussehenden Gärtners stand. Das gab

ihr den Rest. Sie dachte, in der Erde versinken zu müssen. Ein fremder Kerl, ein Gärtner hatte ihre Chanel neben sich und sie gehorchte? «Darf ich Ihnen eine Tasse Tee anbieten?» Etwas unsicher blickte ich den Gärtner an und fragte, ob denn die Herrschaft nicht zu Hause sei. Er verneinte und ging voraus ins Haus. In der luxuriösen Küche rückte er mir einen Stuhl zurecht und murmelte etwas von trockenen Sachen. Kurz darauf erschien er mit einem T-Shirt und einem modischen Jogginganzug und zeigte mir, wo ich mich umziehen konnte. Ich schlüpfte in die trockenen Sachen, die zwar etwas knapp sassen, aber immerhin konnte ich mich von meinem Schmuddellook verabschieden. Zurück in der luxuriösen Küche kochte das Teewasser und ich fühlte mich schon etwas wohler. Chanel lag am Boden und hatte ein feines Leckerli zum Knabbern bekommen. Unglaublich dieser Gärtner. Der Tee weckte meine Lebensgeister und mein Selbstbewusstsein wieder. Ich war neugierig und wollte mehr über den Hausbesitzer wissen. Der Gärtner reagierte verschwiegen, wie es für einen treuen Angestellten wohl angemessen ist. *** Draussen regnete es unablässig und Eric, so hiess der Gärtner, fragte mich verlegen, ob ich denn Appetit auf Speck und Ei hätte. Natürlich hatte ich und gleichzeitig war ich auch unsicher, ob ich dies als ungebetener Gast einfach so akzeptieren durfte. Was ist, wenn die Hausbesitzer erscheinen würden und sie mich mit ihrem Gärtner hier erwischten? «Die Familie ist in der Toscana auf ihrem Weingut und wird erst Ende Juni zurückkommen.» Etwas mulmig und doch angetan nahm ich die Einladung an. Ich wollte aufstehen, um Eric zu helfen. Wollte, denn mein Fuss war dick wie ein Elefantenbein angeschwollen und hiess mich an dem gemütlichen Esstisch zu verweilen. Eric sah sich meinen Fuss an und meinte, dass der Knöchel wohl verstaucht wäre. Was dieser Gärtner alles wusste? Er holte mir aus der Hausapotheke eine kühlende Salbe. Die Tabletten hielt er aber zurück, da uns Eric bereits mit Prosecco die Kochzeit verkürzen wollte. Chanel döste auf dem Küchenboden und schien völlig zufrieden zu sein, obwohl sie die Katze entwischen lassen musste. Eric deckte

geschickt den Tisch, stellte eine Vase mit frischen Blumen hin, und in meinem Bauch fing es an zu kribbeln. Innerlich jubelte ich, liebe Schmetterlinge seid herzlich willkommen. Ich glaube, ich habe mich verliebt und das an meinem 59. Geburtstag. Mein Sohn Fabian sagte zu mir: «Mama, wenn Du die Liebe suchst, wirst Du sie nicht finden.» Die Liebe ist zu mir gekommen, sie hat mich gefunden und ich werde sie in mir bewahren. Was für ein Geschenk an meinem Geburtstag, die grosse Liebe zu finden. Eric, der begnadete Gärtner, und ich werden eine wundervolle Zukunft zusammen haben. So stellte ich es mir in Gedanken vor und das Klingeln an der Haustüre liess mich aus meinen Tagträumen wieder erwachen. *** Eric öffnete die Türe und umarmte die junge Frau liebevoll. Dies alles sah ich von meinem Platz an der Küchenbar aus. Lachend kamen die beiden in die grosszügige Küche zurück. «Hier riecht es himmlisch, Papa. Ich bin so hungrig. Die Arbeit auf unserem Weingut in der Toscana war sehr anstrengend. Gibt es noch ein Plätzchen für mich?» Eric lächelte vergnügt und deckte einen weiteren Teller auf. «Willst Du mich Deiner attraktiven Bekanntschaft nicht vorstellen? Immerhin steht ihr mein Trainingsanzug hervorragend.» Ich konnte nichts mehr dagegen tun, als mir die Röte ins Gesicht schoss und sich kleine Schweissperlen um meine Lippen bildeten. Eric meinte, dass mir ein bisschen Farbe im Gesicht sehr gut stehen würde und lächelte mich verschmitzt an. Er küsste mich sanft auf meine Lippen und stellte mich seiner Tochter als seine neue Liebe vor. Gärtner, haben wohl ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein, sind charmant und kochen hervorragend. *** Eric, alias Gärtner, Hausbesitzer mit grünem Daumen und Chefarzt einer Privatklinik ist mein neues Glück. Das Schönste ist, dass seine Tochter dies auch so sieht. Ihre Katze Eduardo und Chanel sind heute die besten Freunde. Eric und ich sind verliebt wie am 3. Mai 2016 und werden den nächsten 3. Mai ganz besonders feiern. Chanel und Eduardo bekommen dann ein besonders feines Leckerli, bevor wir uns auf die Hochzeitsreise in unser toskanisches Weingut verabschieden.