menschen, die den wandel zeigen

menschen, die den wandel zeigen. Geschäftsbericht der envia Mitteldeutsche Energie AG zum 31. Dezember 2009 Das Grundversorgungsgebiet der enviaM ...
Author: Artur Baumhauer
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menschen, die den wandel zeigen. Geschäftsbericht der envia Mitteldeutsche Energie AG zum 31. Dezember 2009

Das Grundversorgungsgebiet der enviaM

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Inhalt Interview mit dem enviaM-Vorstandsvorsitzenden Carl-Ernst Giesting Zusammensetzung des Vorstandes Bericht des Aufsichtsrates Zusammensetzung des Aufsichtsrates Zusammensetzung des Kommunalen Beirates

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Chronik Unternehmen und Umfeld Personal Engagement Beteiligungen

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Lagebericht

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Jahresabschluss Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Bestätigungsvermerk

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Impressum

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„wir wollen in ostdeutschland in die offensive gehen.“ Interview mit dem enviaM-Vorstandsvorsitzenden Carl-Ernst Giesting

Herr Giesting, wenn Sie auf das Jahr 2009 zurückblicken – was waren die bedeutendsten Ereignisse für enviaM? An erster Stelle steht für mich der Erwerb der Mehrheitsanteile an der MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH und die darauf aufbauende Kooperation. Es ist uns gelungen, eine enge und zukunftsweisende Zusammenarbeit mit dem regional führenden Gasversorger in Mitteldeutschland zu vereinbaren. Zweitens haben wir es geschafft, ein neues Vertriebskonzept aufzusetzen und dadurch die sich uns bietenden Wettbewerbschancen noch besser als bisher zu nutzen. Drittens sind wir im Konzessionsgeschäft sehr gut voran gekommen: Nahezu alle Kommunen, in denen Konzessionsverträge ausgeschrieben wurden, haben sich erneut für uns als Partner entschieden. Was hat enviaM zu einer Kooperation mit MITGAS bewogen? Die Kooperation mit der MITGAS stärkt unsere Position auf dem ostdeutschen Gasmarkt. Gemeinsam haben wir eine deutlich höhere Schlagkraft und können die Exzellenz und Kompetenz der enviaM- und MITGASMitarbeiter besser nutzen. Von den Synergieeffekten – vor allem in den Sachkosten – profitieren neben dem Vertrieb und Netz auch Einkauf und Informationstechnik. Eine enge Zusammenarbeit von enviaM und MITGAS ist deshalb wirtschaftlich sinnvoll und richtig und sichert die Ertragskraft und Zukunftsfähigkeit beider Unternehmen. Was waren die entscheidenden Schritte? Wir haben gemeinsam ein Kooperationsprojekt aufgesetzt mit dem Ziel, beiden Unternehmen möglichst viele Vorteile im schärfer werdenden Wettbewerb zu verschaffen. Dazu haben Führungskräfte der MITGAS und enviaM in paritätisch besetzten Arbeitsgruppen analysiert, was wir künftig zusammen besser leisten können, um nachhaltig erfolgreich zu sein.

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Auch das neue Vertriebskonzept steht für Wachstum … … Davon bin ich fest überzeugt, ja! Hier haben wir 2009 den entscheidenden Meilenstein erreicht. Zum 1. November ist der Startschuss für die Umsetzung des neuen Vertriebskonzeptes gefallen. Konkret bedeutet das, dass enviaM in Ostdeutschland noch wirksamer in Erscheinung treten wird, um neue Kunden zu gewinnen und unsere heutigen Kunden zu halten. Wir werden die Marktbearbeitung in allen Regionen deutlich ausbauen. Dabei gehen wir neue Wege bei der Kundenbindung, Akquise und Reakquise. Über neue Vertriebskanäle wollen wir unsere Kundenzahl kontinuierlich erhöhen. Die noch bessere Beratung und Betreuung steht dabei im Vordergrund. In unserem Stammgebiet werden wir beispielsweise neue Filialen eröffnen und Sprechstunden in Rathäusern anbieten. Zusätzlich sorgt ein Servicemobil für noch mehr Kundennähe. Wer lieber online mit uns kommunizieren möchte, findet über das neue Kundencenter im Internet mit einem Klick Kontakt zu uns. Diese Maßnahmen ergänzen bewährte Instrumente wie unsere Servicegarantien und den Kundenbeirat. Ich bin sicher, dass dieser Weg richtig ist. Als Markt- und Serviceführer unterscheiden wir uns wesentlich von den Wettbewerbern. Kunden bekommen bei enviaM im Wortsinn preis-werte Produkte und Dienstleistungen.

Sowohl im Vertrieb als auch im Netz sind Sie auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Kommunen angewiesen. Wie haben sich 2009 die Beziehungen entwickelt? Die Kommunen spielen als großer Anteilseigner und Konzessionsgeber eine Schlüsselrolle für die Entwicklung von enviaM. Wir wollen und müssen die Kommunen noch individueller und intensiver betreuen. Heute hat jede Gemeinde, jede Stadt und jeder Kreis in unserem Stammgebiet einen festen Ansprechpartner vor Ort. Wenn bereits 179 Konzessionsverträge neu abgeschlossen wurden und in weiteren 35 Fällen positive Ratsbeschlüsse vorliegen, dann ist das ein echter Vertrauensbeweis. Die Kommunen zählen auf die Partnerschaft mit enviaM.

„Die Kooperation mit der MITGAS stärkt unsere Position auf dem ostdeutschen Gasmarkt. Gemeinsam haben wir eine deutlich höhere Schlagkraft.“ Carl-Ernst Giesting, enviaM-Vorstandsvorsitzender

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„Die gesamte enviaM-Gruppe hat sich sehr stabil weiterentwickelt und geht gut gerüstet in die Zukunft. Wir sind und bleiben ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Ostdeutschland.“ Carl-Ernst Giesting, enviaM-Vorstandsvorsitzender

In Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise sind für die Kommunen neben Konzessionsabgaben auch Aufträge an die heimische Wirtschaft entscheidend ... … nicht nur in der Krise, aber da natürlich besonders. Wie in den Vorjahren gingen 75 Prozent unseres Beschaffungsvolumens bei Waren und Dienstleistungen an lokale Lieferanten – das waren im Jahr 2009 immerhin 240 Millionen Euro. Und wenn ein renommiertes Forschungs- und Beratungsinstitut ermittelt, dass jeder enviaM-Mitarbeiter mehr als drei Arbeitsplätze in Ostdeutschland sichert oder schafft, dass jeder Euro unserer Wertschöpfung fast zwei weitere Euro nach sich zieht, dann kann sich das sehen lassen! enviaM ist ein zukunftssicheres Unternehmen und ein starker regionaler Wirtschaftsfaktor.

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Welche Auswirkungen hatte die Finanz- und Wirtschaftskrise enviaM? Wir haben vor allem bei Industriekunden in energieintensiven Branchen Einbrüche im Stromgeschäft erlitten. Unsere Absatzrückgänge sind im Wesentlichen auf die gesunkene Produktion und gestiegene Insolvenzzahlen im Verarbeitenden Gewerbe zurückzuführen. Ursache dafür war eine stark rückläufige Nachfrage nach Waren und Gütern, insbesondere in exportorientierten Wirtschaftszweigen. Wir sind heute nicht so stark wie andere Energiedienstleister betroffen, da wir mit unserem breit gefächerten Kundenportfolio nicht einseitig von bestimmten Branchen abhängig sind und die Inlandsnachfrage bislang konstant geblieben ist. Führt die Finanz- und Wirtschaftskrise zu Abstrichen bei Investitionen, speziell im Netzbereich? Nein, wir kommen um Investitionen in die Zukunftsfähigkeit unserer Anlagen und Netze gar nicht herum. Wir reden über ein Netz, das aneinandergelegt annähernd zwei Mal um den Äquator reicht. Es muss kontinuierlich instand gehalten und ausgebaut werden. Allein im Jahr 2009 hat unser Netzbetreiber envia NETZ dafür über 260 Millionen Euro ausgegeben. Um die Versorgungssicherheit weiter zu verbessern, wurden etwa 10.000 Maßnahmen im Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetz umgesetzt. Mit Erfolg: Gemessen an den 1990er Jahren sind die Störungen um über 60 Prozent zurückgegangen. Neben der Verpflichtung, eine sichere Stromversorgung zu gewährleisten, haben wir die Aufgabe, unser Netz für den stetig wachsenden Anteil an „grünem Strom“ zu ertüchtigen. Schon heute haben wir in unserem Netz die drittgrößte installierte Leistung an erneuerbaren Energien bundesweit. In unseren Prognosen rechnen wir damit, dass sich die installierte Leistung bis 2025 noch einmal verdreifachen wird. Durch die momentane Regulierungspraxis bedingt, bedeutet das aber auch, dass die notwendigen Inves­ titionen in den Netzausbau mit steigenden Netzentgelten bezahlt werden müssen. Zu berücksichtigen sind auch die Aufwendungen für ein vorausschauendes Netzsicherheitsmanagement, das eine Überlastung der Netze vermeiden hilft. Ihr Fazit zum Geschäftsjahr 2009? Die gesamte enviaM-Gruppe hat sich sehr stabil weiterentwickelt und geht gut gerüstet in die Zukunft. Wir sind und bleiben ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Ostdeutschland. Wesentlichen Anteil daran haben unsere Mitarbeiter und Führungskräfte, die 2009 ihr Bestes gegeben haben, damit unser Unternehmen auf Erfolgskurs bleibt.

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Zusammensetzung des Vorstandes

Carl-Ernst Giesting Chemnitz Vorstandsvorsitzender

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Dr. Andreas Auerbach Leipzig Vorstand Vertrieb

Ralf Hiltenkamp Leipzig Vorstand Personal, Arbeitsdirektor

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Dr. Rolf Martin Schmitz Vorsitzender des Aufsichtsrates

Bericht des Aufsichtsrates Der Aufsichtsrat hat im Berichtszeitraum die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er ist vom Vorstand regelmäßig schriftlich und mündlich über den Gang der Geschäfte, die beabsichtigte Geschäftspolitik und die relevanten Geschäftsvorfälle informiert worden. Der Aufsichtsrat hat hierüber mit dem Vorstand beraten und die Geschäftsführung der Gesellschaft anhand der Berichte des Vorstandes überwacht. Im Geschäftsjahr 2009 fanden fünf Sitzungen des Aufsichtsrates statt. Der Aufsichtsrat fasste darüber hinaus drei Beschlüsse im schriftlichen Verfahren. Im Mittelpunkt der Beratungen des Aufsichtsrates standen die wirtschaftliche Lage und die Entwicklung der Gesellschaft. Besondere Bedeutung kam im Geschäftsjahr dem Beteiligungserwerb an der und der Kooperation mit der MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH zu. Besondere Beachtung fanden auch die Rentabilitätsentwicklungen bei der envia Verteilnetz GmbH, Halle (Saale), und der envia Netzservice GmbH, Kabelsketal. Des Weiteren befasste sich der Aufsichtsrat schwerpunktmäßig mit: dem Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2008, der Unternehmensplanung für das Geschäftsjahr 2010, ■■ der Mittelfristplanung für die Geschäftsjahre bis 2012, ■■ der wirtschaftlichen Lage und der Entwicklung der Beteiligungsgesellschaften und dem daraus resultierenden Beteiligungsergebnis, ■■ der Verschmelzung der Stadtwerke Herzberg/Elster GmbH auf die envia Mitteldeutsche Energie AG, ■■ der Gewährung und Übernahme von Darlehen gegenüber verbundenen Unternehmen, ■■ Akquisitions- und Desinvestitionsvorhaben, ■■ Auswirkungen der Anreizregulierung auf die envia Verteilnetz GmbH, insbesondere aus der Festlegung der Erlösobergrenze für die erste Regulierungsperiode. ■■ ■■

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Auch außerhalb der Sitzungen erörterte der Aufsichtsratsvorsitzende mit dem Vorstand darüber hinaus bedeutsame Einzelvorgänge, insbesondere betreffend die Unternehmensstrategie, die Unternehmensplanung und die Rahmenbedingungen der Kooperation mit der MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH. Des Weiteren fanden regelmäßig Beratungen des Vorstandes mit den Vertretern der kommunalen Anteils­ eigner und mit den Vertretern der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat statt. Der Personalausschuss trat im Berichtszeitraum zweimal zu Sitzungen zusammen. Er fasste außerdem einen Beschluss im schriftlichen Verfahren. Der Ausschuss gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG ist nicht tätig geworden. Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss zum 31. Dezember 2009 und der Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2009 bis zum 31. Dezember 2009 sind unter Einbeziehung der Buchführung von dem durch die Hauptversammlung am 30. April 2009 gewählten und auf Grund des Beschlusses des Aufsichtsrates vom gleichen Tag beauftragten Abschlussprüfer, der PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, Zweigniederlassung Dresden, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Der Bericht des Abschlussprüfers zum Jahresabschluss und Lagebericht ist den Mitgliedern des Aufsichtsrates im Auftrag des Aufsichtsratsvorsitzenden durch den Vorstand der Gesellschaft rechtzeitig vor der Bilanzsitzung ausgehändigt worden, er wurde in die Aussprache und Prüfung des Jahresabschlusses einbezogen. Der Abschlussprüfer hat an der Beratung des Aufsichtsrates über den Jahresabschluss teilgenommen, über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet und zu weiteren Auskünften zur Verfügung gestanden. Der Aufsichtsrat hat vom Ergebnis der Prüfung zustimmend Kenntnis genommen. Er hat seinerseits den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Lagebericht geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung sind Einwendungen nicht zu erheben. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2009 gebilligt, der damit festgestellt ist. Dem Vorschlag des Vorstandes zur Verwendung des Bilanzgewinns schließt sich der Aufsichtsrat an.

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Der Vorstand hat gemäß § 312 AktG einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgestellt. Der Abschlussprüfer hat diesen Bericht geprüft und folgenden Bestätigungsvermerk erteilt: „Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1. die tatsächlichen Angaben des Berichtes richtig sind, 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind, 3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentliche andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen.“ Der Bericht des Vorstandes und der Prüfbericht des Abschlussprüfers, betreffend die Beziehungen der Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen, sind den Mitgliedern des Aufsichtsrates rechtzeitig vor der Bilanzsitzung zur Verfügung gestellt worden. Der Aufsichtsrat hat vom Prüfungsergebnis des Abschluss­ prüfers zustimmend Kenntnis genommen. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung erhebt der Aufsichtsrat keine Einwendungen gegen die am Schluss des Berichtes über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen abgegebene Erklärung des Vorstandes. Der langjährige Vorsitzende des Aufsichtsrates, Herr Heinz-Werner Ufer, hat mit Wirkung zum Ablauf der Hauptversammlung am 30. April 2009 sein Mandat als Mitglied des Aufsichtsrates niedergelegt. An seiner Stelle wurde durch Beschluss der Hauptversammlung am 30. April 2009 Herr Dr. Rolf Martin Schmitz zum Mitglied des Aufsichtsrates gewählt. Im Anschluss an die Hauptversammlung wählte der Aufsichtsrat am 30. April 2009 Herrn Dr. Rolf Martin Schmitz zu seinem Vorsitzenden.

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Herr Prof. Dr. Homann ist infolge seiner Amtsniederlegung zum Ablauf des 11. Februar 2009 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. An seiner Stelle wurde durch Beschluss des Amtsgerichtes Chemnitz vom 25. März 2009 Frau Dr. Marie-Theres Thiell zum Mitglied des Aufsichtsrates bestellt. Der Aufsichtsrat bedankt sich bei den ausgeschiedenen Mitgliedern für ihre wertvolle Mitarbeit im Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Dank für ihre im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009 geleistete Arbeit aus. Chemnitz, 10. Februar 2010

Der Aufsichtsrat

Dr. Rolf Martin Schmitz Vorsitzender

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Zusammensetzung des Aufsichtsrates Dr. Rolf Martin Schmitz Mitglied des Vorstandes der RWE AG Essen Vorsitzender – seit 30. April 2009 – Heinz-Werner Ufer ehemaliger Vorsitzender des Vorstandes der RWE Energy AG Essen Vorsitzender – bis 30. April 2009 – Jörg Block 1) Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates der envia Mitteldeutsche Energie AG Pöhl stellvertretender Vorsitzender Thomas Eulenberger Bürgermeister der Stadt Penig Penig 2. stellvertretender Vorsitzender Karl-Ludwig Böttcher Geschäftsführer des Städte und Gemeindebundes Brandenburg Potsdam

Dietmar Franz 1) Vorsitzender des Betriebsrates Chemnitz der envia Mitteldeutsche Energie AG Waldheim Sieglinde Hinzer 1) Vorsitzende des Betriebsrates der envia SERVICE GmbH Kolkwitz Edeltraud Hoffmann 1) Vorsitzende des Betriebsrates der GISA GmbH Halle (Saale) Prof. Dr. Klaus Homann Vorsitzender der Geschäftsführung der Thyssengas GmbH Dortmund – bis 11. Februar 2009 – Dr. Bernd Klose Oberbürgermeister der Stadt Markkleeberg Markkleeberg Dr. Bernd Kregel Geschäftsführer der KBM Kommunale Beteiligungsgesellschaft mbH an der envia Mitteldeutsche Energie AG Biederitz

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Ute Liebsch 1) Stellvertretende Bezirksleiterin des Bezirkes Cottbus der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie Lichtenberg/Sachsen

Petra Reinbold-Knape 1) Landesbezirksleiterin Nordost der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie Berlin

Knut Lindner 1) Vorsitzender des Betriebsrates Westsachsen der envia Mitteldeutsche Energie AG Kertschütz (Göllnitz)

Dr. Joachim Schneider Mitglied des Vorstandes der RWE Rheinland Westfalen Netz AG Schwerte

Dr. Gert Pfeilschmidt 1) Bereichsleiter Einkauf/Logistik der envia Mitteldeutsche Energie AG Gornau

Johannes Stiehler 1) Landesbezirksfachbereichsleiter Ver- und Entsorgung des ver.di Landesbezirkes Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen Leipzig

René Pöhls 1) Vorsitzender des Betriebsrates Halle der envia Mitteldeutsche Energie AG Halle (Saale) Dr. Werner Rauball Geschäftsführer der KBM Kommunale Beteiligungsgesellschaft mbH an der envia Mitteldeutsche Energie AG Bitterfeld-Wolfen

Dr. Marie-Theres Thiell Mitglied der Vorstände der ELMÜ Nyrt. und der ÉMÁSZ Nyrt. Budapest - seit 25. März 2009 Ralf Zimmermann Mitglied des Vorstandes der RWE Vertrieb AG Rüsselsheim Dr. Knut Zschiedrich Vorsitzender des Vorstandes der RWE Vertrieb AG Dortmund

1)

Aufsichtsratsmitglied der Arbeitnehmer

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Zusammensetzung des Kommunalen Beirates Ko mmu n ale r B ei r at. Der Kommunale Beirat beriet auch im Geschäftsjahr 2009 den Vorstand in wesentlichen Fragen der Unternehmens- und Energiepolitik. Schwerpunkte der Beratungen des Kommunalen Beirates bildeten die Lage der enviaM-Gruppe, die Kooperation der enviaM mit der MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH, die Neuausrichtung der Vertriebsaktivitäten sowie die Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden, auch im Rahmen der Konzessionsverträge. Der Kommunale Beirat tagte im Geschäftsjahr zweimal.

Maritha Dittmer Geschäftsführerin der KBE Kommunale Beteiligungsgesellschaft mbH an der envia Dresden Vorsitzende Roland Halang Bürgermeister der Stadt Ilberstedt Bernburg stellvertretender Vorsitzender – bis 24. August 2009 –

Dietmar Brettschneider Bürgermeister der Stadt Jessen Jessen Jürgen Colawo 2) Vorsitzender des Betriebsrates Sachsen-Anhalt der envia Mitteldeutsche Energie AG Hergisdorf Matthias Damm Bürgermeister der Stadt Mittweida Mittweida

Andrea Barth Bürgermeisterin der Stadt Treuen Treuen

Stephan Etzold Bürgermeister der Gemeinde Saara Saara

Dr. Arnd Böttcher ehemaliger Bürgermeister für Finanzen der Universitätsstadt Freiberg Freiberg - bis 31. März 2009 -

Dr. Dietlind Hagenau Bürgermeisterin der Stadt Leuna Leuna

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Erich Homilius Oberbürgermeister der Stadt Hohenstein-Ernstthal Hohenstein-Ernstthal

Rolf Sonnenberger Bürgermeister der Stadt Zörbig Zörbig

Andreas Kretschmar Oberbürgermeister der Stadt Oschatz Borna

Dr. Lothar Stahl Ortsbürgermeister von Reuden, Gemeinde Elsteraue Reuden

Reinhold Lange 2) stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrates der envia INFRA GmbH Bitterfeld-Wolfen Dr. Gabriela Lantzsch Bürgermeisterin der Gemeinde Großpösna Großpösna Norwin Märkisch ehemaliger Bürgermeister der Stadt Calau Calau Joachim Rudler Bürgermeister der Stadt Grünhain-Beierfeld Beierfeld Wolfgang Schirmer Betriebsleiter des Eigenbetriebes Abwasser der Verwaltungsgemeinschaft Schnaudertal Geußnitz

2)

Beiratsmitglied der Arbeitnehmer

Gotthard Troll Bürgermeister der Stadt Lößnitz Lößnitz - seit 6. Juli 2009 Lothar Wachsmuth Geschäftsführer der Stadtwerke Hettstedt GmbH Dederstedt - seit 5. März 2009 Thomas Wittig Bürgermeister der Stadt Marienberg Marienberg Mischa Woitscheck Geschäftsführer des Sächsischen Städteund Gemeindetages Markranstädt Thomas Zenker Bürgermeister der Stadt Großräschen Altdöbern

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Chronik

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Das Jahr im Überblick

Januar – Februar

März – April

Mai – Juni

■■ VSW

■■

Dr. Rolf Martin Schmitz wird zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden von enviaM gewählt ■■ Stadt Borna und enviaM stocken Beteiligung an Städtischen Werken Borna auf ■■ enviaM begrüßt 100.000sten ProKlima Strom-Kunden ■■ enviaM und Licht & Kraft GmbH eröffnen neue enviaPartner-Filiale in Zschopau ■■ Bildungs- und Kommunika­ tionszentrum (BKZ) im Wasserkraftwerk Mittweida wird als „Ausgewählter Ort“ des bundesweiten Innova­ tionswettbewerbs „365 Orte im Land der Ideen“ ausgezeichnet

■■

Verbundstadtwerke Südwestsachsen nehmen Arbeit auf ■■ enviaM und Bohnefeld GmbH eröffnen neue enviaPartner-Filiale in Bitterfeld ■■ enviaM ist Mitgründer der Stiftung Technische Universität Chemnitz ■■ enviaM präsentiert sich auf der Messe Haus-GartenFreizeit in Leipzig ■■ envia AQUA feiert 10-jähriges Bestehen ■■ envia THERM erwirbt Biogasanlage in Wallhausen ■■ F lughafen Leipzig/Halle und enviaM-Netzbetreiber ILH NETZ weihen Umspannwerk in Lützschena ein

 nviaM führt 3. Energiee konvent in Leuna durch ■■ 6. enviaM-Städtewettbewerb startet mit 30 teilnehmenden Kommunen ■■ Grundschule Neundorf in Plauen und Sekundarschule Elsteraue in Reuden gewinnen Schulwettbewerb „Pack’s an – gemeinsam geht’s schlauer“ ■■ enviaM unterstützt SachsenAnhalt-Tag in Thale ■■ envia TEL und die Hochschule Mittweida unterzeichnen Kooperationsvereinbarung ■■ envia AQUA veranstaltet Wasser- und Abwassertag in Cottbus

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Juli – August

September – Oktober

November – Dezember

■■ 107

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 nviaM erwirbt die Mehre heitsanteile an MITGAS ■■ Preisträgerkonzert der Sieger des Talentewettbewerbs „enviaM – musik für kommunen“ ■■ enviaM eröffnet neue Servicefilialen in Herzberg und Schwarzenberg ■■ enviaM unterstützt „Tag der Sachsen“ in Mittweida ■■ envia NETZ nimmt neues Umspannwerk in Freiberg in Betrieb ■■ envia NSG schließt Koope­ rationsvereinbarung mit Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW)

■■

Auszubildende starten Berufsausbildung in der enviaM-Gruppe ■■ enviaM und ESA Cottbus GmbH eröffnen neue enviaPartner-Filiale in Lübben ■■ enviaM spendet für Betroffene des Erdrutsches in Nachterstedt ■■ enviaM ruft gemeinsam mit der Stadt Chemnitz einen „Kinder- und Familienfonds“ ins Leben ■■ Rechenzentrum der GISA wird vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie zertifiziert

 nviaM und MITGAS e unterzeichnen Kooperationsvertrag ■■ enviaM startet mit der Umsetzung des neuen Vertriebskonzepts ■■ enviaM schließt 45 Konzessionsverträge mit Kommunen in den Landkreisen Altenburger Land, Leipziger Land und Nordsachsen ab ■■ enviaM eröffnet neue Servicefilialen in Grimma, Limbach-Oberfrohna, Guben und Oschatz ■■ TÜV Süd zertifiziert enviaM als erstes Unternehmen bundesweit für Gesundheitsschutz ■■ Technische Werke Naumburg und envia NETZ nehmen neue Schaltanlage im Umspannwerk Naumburg in Betrieb ■■ envia AQUA führt Wasserund Abwassertag in Mittweida durch

Eine feste Verbindung ist die beste Basis für gemeinsame Erfolge.

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Unternehmen XXXXXXXXXXXXXXXXXXX und Umfeld

Das Geschäftsjahr 2009 war geprägt von einer Reihe unterneh­ merischer Meilensteine. Die neue Allianz mit MITGAS als größtem regionalen Gasversorger in Mitteldeutschland wird enviaM und ihre Partner im Wettbewerb stärken. Darüber hinaus wurde innerhalb kürzester Frist ein neues, wegweisendes Vertriebs­ konzept auf­gesetzt. Es eröffnet neue Wachstumschancen in Ostdeutschland und festigt die Kundenbindung.

Anteilserwerb und Kooperation enviaM und MITGAS Zu den wichtigsten Ereignissen des Geschäftsjahres 2009 gehörte die Übernahme der Mehrheitsanteile an der MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung in Höhe von 75,39 Prozent. Sie bildet die Grundlage für die Kooperation von enviaM und MITGAS. Ziel der Verzahnung der beiden regional führenden Energie­unternehmen ist die bessere Nutzung der Marktchancen in Ostdeutschland. enviaM und MITGAS werden ihre Strategien künftig miteinander abstimmen und überall dort ihre Geschäftsprozesse harmonisieren, wo es wirtschaftlich sinnvoll ist. Der Kooperationsvertrag, der am 27. November 2009 unterzeichnet wurde, regelt, wie beide Unternehmen künftig etwa im Geschäftsfeld Netz, im Vertrieb sowie in wesentlichen Querschnittsfunktio­ nen wie zum Beispiel Einkauf und Informationstechnik eng zusammenarbeiten werden. MITGAS versorgt mehr als 187.000 Kunden mit Erdgas, Bioerdgas, Flüssiggas und Wärme. MITGAS ist außerdem Vorlieferant für zahlreiche Stadtwerke in der Region. Mit rund 300 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von mehr als 700 Millionen Euro gehört die Gesellschaft zu den zehn umsatzstärksten Firmen in Sachsen-Anhalt.

Neues Vertriebskonzept und Wachstum Die Liberalisierung der Energiemärkte und der Wettbewerbsdruck verlangen von enviaM an vielen Stellen neues Denken und Handeln. Der Kunde kann aus einer größeren Zahl von Anbietern, mehr Produkten und Dienstleistungen wählen. Bundesweit haben inzwischen zwei Drittel aller Haushalte beim Strom ein neues Produkt oder einen neuen Anbieter gewählt, beim Gas ist es inzwischen gut ein Fünftel mit stark steigender Tendenz. M e h r P r ä se n z . Vor diesem Hintergrund hat enviaM den Vertrieb zum 1. November 2009 neu aufgestellt. Wir werden in Ostdeutschland noch präsenter als bisher sein und noch entschiedener Neukunden akquirieren. Bei allen Kunden steht darüber hinaus die Beratung und Betreuung noch stärker im Fokus. Um die anstehenden Aufgaben zu erfüllen, haben wir beispielsweise die Zahl der Vertriebsmitarbeiter erhöht. K u n de n n ä h e . In Zukunft wird enviaM an noch mehr Standorten zu finden sein: Unsere bestehenden Vertriebsbüros in Berlin, Dresden und Erfurt werden durch weitere Standorte in Ostdeutschland ergänzt. Unsere Präsenz im Stammgebiet wurde durch sechs neu eröffnete Servicefilialen weiter erhöht, die zum Teil mit Franchisepartnern betrieben werden. Weitere Filialen sowie Sprechstunden in Rathäusern und regelmäßige Ortstermine des enviaM-Servicemobils werden künftig das Angebot für die Kunden abrunden. Auch unseren Internetauftritt werden wir weiter ausbauen. Schon jetzt rangiert dieser nach einer unabhängigen Branchenstudie über die Webpräsenz der 100 größten deutschen Energieversorger bundesweit unter den Top Ten und belegt Platz 1 bei den ostdeutschen Unternehmen. Vertriebserfolge S t ro mliefe rve r t r ä ge . Wesentliche Vertriebserfolge verzeichnete enviaM im abgelaufenen Geschäftsjahr bei Stadtwerken und Geschäftskunden. Im Frühjahr und Sommer schlossen 26 Stadtwerke aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen neue, mehrjährige Stromlieferverträge mit uns ab. Diese haben einen Umfang von insgesamt 1,6 TWh Strom jährlich. Bei Geschäftskunden haben wir 2.355 Verträge mit einem Gesamtvolumen von 1.368 GWh Strom neu abgeschlossen beziehungsweise verlängert. G asliefe rve r t r ä ge . In zunehmendem Maße beziehen Stadtwerke, regionale Energieversorger und Geschäftskunden auch Gas von enviaM. Im Berichtszeitraum schlossen rund 1.600 Geschäftskunden sowie 13 Stadtwerke und Regionalversorger Gas-Lieferverträge ab. Eine zunehmende Zahl von Kunden hat dabei ihren Sitz in Städten und Regionen, die vertrieblich neu erschlossen wurden. Insgesamt übertraf der Gasabsatz von 3,3 TWh unsere Erwartungen. A k quisee r fo lge B e t eiligu n ge n . Wie enviaM waren auch die Beteiligungen der enviaM-Gruppe 2009 bei der Marktbearbeitung erneut erfolgreich. Beispielhaft dafür ist envia INFRA. Unser Industriestandortversorger schloss einen Vertrag zur künftigen Betriebsführung der Strom- und Erdgasnetze für die Bayer Bitterfeld GmbH im Industriepark Bayer Bitterfeld ab. envia INFRA betreibt dort die energetischen Anlagen und wird diese bedarfsgerecht weiter ausbauen.

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„Um im Wettbewerb um Kunden weiter erfolgreich zu sein, verbinden wir attraktive Produkte und Dienstleistungen mit größerer Kundennähe. Das unterscheidet uns wesentlich von anderen Wettbewerbern.“ Dr. Andreas Auerbach, enviaM-Vorstand Vertrieb

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GISA als IT-Dienstleister konnte unter anderem die Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH und das Berliner Wohnungsunternehmen GSW Immobilien GmbH als Kunden gewinnen. envia TEL als Telekommunikationsdienstleister ist künftig Partner der Chemnitzer Druck- und Verlagsgesellschaft, die die Freie Presse herausgibt, und der Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft, bei der die Leipziger Volkszeitung erscheint. E n e rgieeffi z ie n z . Gut nachgefragt werden auch unsere energienahen Dienstleistungen, die dem Kunden beim Energiesparen helfen. Im Rahmen des Aktionsprogramms für mehr Energieeffizienz hat enviaM 2009 mehr als 420 Projekte finanziell unterstützt, dazu gehören die Förderung von Energieausweisen für kommunale Gebäude, die Umrüstung der kommunalen Straßenbeleuchtung, ein Energiecheck für kommunale Krankenhäuser sowie Energiecontrollingsysteme für den energieintensiven Mittelstand und die Verbreitung der klimaschonenden Wärmepumpentechnologie. Sehr gut angenommen wurde auch der Fonds Energieeffizienz für Kommunen mit über 100 Projekten in 2009. Darüber hinaus hat envia AQUA mit zehn Kommunen sowie Trink- und Abwasserzweckverbänden ein Energiecontrolling bei wasserwirtschaftlichen Anlagen vereinbart. Damit lassen sich die Betriebskosten um bis zu 25 Prozent senken. Konzessionen Za h l r eic h e Neuabsc h l ü sse . Kommunen können ihre Verpflichtung zur Stromversorgung an ein Energieversorgungsunternehmen übertragen und ihm mittels Konzessionsvertrag die Nutzung der öffentlichen Verkehrswege zur Errichtung und zum Betrieb des Stromnetzes in dieser Kommune gestatten. Als Gegenleistung erhält die Kommune jährlich eine Konzessionsabgabe. enviaM hält 1.734 Konzessionsverträge mit 700 Kommunen. Sich erneut langfristig an ein Energieunternehmen zu binden, setzt starkes Vertrauen der Kommune in ihren Partner voraus. enviaM hat im Berichtszeitraum nahezu alle Kommunen, in denen Neuabschlüsse der Konzessionsverträge anstanden, erfolgreich von ihrer Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit überzeugt. Auch für das Jahr 2010 zeichnet sich ein ähnlich positiver Trend ab. Kathrin Pioch, Stab Handel und Beschaffung bei der MITGAS, und Eiko Fliege, Gruppenleiter Multi Sites im Key Account Management bei enviaM, haben im Kooperationsprojekt mitgearbeitet. Beide empfinden die Zusammenarbeit als Gewinn und sind sich einig: „Gemeinsam sind wir stärker.“

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Erneuerbare Energien E n e rgiee r z eugu n g . Die für Erzeugung zuständige Tochtergesellschaft envia THERM erzeugt Strom zu nahezu einhundert Prozent emissionsarm aus Erdgas und erneuerbaren Energien. Ein Schwerpunkt im Berichtszeitraum war die Ausweitung des Biogasgeschäfts. Wir haben zwei neue Biogasanlagen in Vockerode (Landkreis Wittenberg) und in Wallhausen (Landkreis Mansfeld-Südharz) in Betrieb genommen und eine bestehende Biogasanlage in Löbnitz (Landkreis Nordsachsen) erworben. E n e rgieei n speisu n g . Seit Inkrafttreten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) hat sich die installierte Leistung erneuerbarer Energien im Netzgebiet der envia NETZ verdreifacht. Insgesamt wurden 2009 rund 6,1 TWh aus erneuerbaren Energiequellen eingespeist. Bis 2025 geht der enviaM-Netzbetreiber envia NETZ von einer weiteren Verdreifachung der installierten Leistung von heute 3.700 auf 10.500 MW aus. Die erneuerbaren Energien stellen unsere Netze vor große Herausforderungen. Die bisher vorhandenen Anlagen und Leitungen sind nicht auf die vermehrte und stark schwankende Aufnahme von Strom aus erneuerbaren Energiequellen ausgerichtet. Um Netzüberlastungen zu vermeiden, ist zudem ein vorausschauendes Netzsicherheitsmanagement unumgänglich, das 2009 in 12 Fällen den geordneten Netz­betrieb aufrechterhalten hat. Die prognostizierte Leistungssteigerung bei der Installation erneuerbarer Energien verlangt einen entsprechenden Netzausbau. In den nächsten Jahren wird envia NETZ voraussichtlich mehr als 120 Millionen Euro zusätzlich zu den bereits geplanten Investitionen aufwenden, um mit der Entwicklung der erneuerbaren Energien Schritt zu halten. Über Investitionen hinaus bringt sich envia NETZ auf Wunsch der Brandenburgischen Landesregierung auch in eine Folgestudie „Netzintegration von erneuerbaren Energien“ ein, deren Erstellung von der Brandenburgisch Technischen Universität Cottbus (BTU) koordiniert wird.

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E n e rgieko n ve n t. Der 3. enviaM-Energiekonvent in Leuna beschäftigte sich folgerichtig mit der Frage „Baustelle Netze – Wie werden wir mit dem grünen Strom fertig?“. Als etabliertes Forum zur Diskussion aktueller Energiethemen in Ostdeutschland erläuterte die Gesprächsreihe das Spannungsfeld, in dem sich die erneuerbaren Energien bewegen. Die gesamtgesellschaftlich gewollte und aus Klimaschutzgründen notwendige Aufwertung des „grünen Stroms“ im Energiemix bedingt steigende Netzkosten. Diese Mehraufwendungen führen zu einem deutlichen Anstieg der regionalen Netzentgelte des jeweiligen Netzbetreibers. Regulierung A n r ei z r egulie r u n g . Seit Anfang 2009 gilt für alle Netzbetreiber das Prinzip der Anreizregulierung. Mit ihr legen die Regulierungsbehörden Obergrenzen für Netzerlöse fest, die sich am wirtschaftlichsten Netzbetreiber orientieren, um so Druck auf die anderen Netzbetreiber auszuüben, noch effizienter zu werden. Die Bundesnetzagentur bescheinigte envia NETZ im Berichtszeitraum den Bestwert von 100 Prozent im Effizienzvergleich. L ibe r alisie r u n g M esss t elle n be t r ieb u n d M essdie n s t leis t u n ge n . Die Umsetzung der Liberalisierung des Strom- und Gasmarktes hat 2009 auch beim Mess- und Zählerwesen begonnen. Jeder Kunde kann entscheiden, wer seinen Zähler betreut und den Strom abliest. Die Bundesnetzagentur hat die Normen für einen diskriminierungsfreien Zugang von Wettbewerbern zum Messstellenbetrieb und zu Messdienstleistungen festgelegt. Diese Vorgaben wurden von envia NETZ fristgerecht bis zum April umgesetzt. Der Technologieschub durch neue, intelligente Zähler unterstützt den Kunden, seinen Stromverbrauch individuell zu steuern. Kosten- und Prozesseffizienz Ko n t i n uie r lic h e r V e r besse r u n gsp roz ess. Neben Wachstum, Kunden- und Service­ orientierung ist Kosten- und Prozesseffizienz unverändert die dritte Säule der Unternehmensstrategie. Im Rahmen der Initiative „WIR gestalten Zukunft“ wird der kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) stetig vorangetrieben mit dem Ziel, dass die Mitarbeiter die Veränderungen im Unternehmen aktiv gestalten. Dazu hinterfragen die Beschäftigen kontinuierlich ihre eigene Arbeit und leiten daraus konkrete Verbesserungsvorschläge ab. Mittlerweile sind rund 1.000 Mitarbeiter einbezogen, die über 400 Optimierungsmaßnahmen umsetzen und damit das Unternehmensergebnis verbessern. Ein erfolgreiches Beispiel ist das WIR-Team „Erneuerung Prozessdatentechnik“. Mit Hilfe der durchgängigen Nutzung moderner Telekommunikationstechnik in den Prozessdatennetzen werden die Anschaffungskosten gesenkt. Durch die Einsparung von Technikebenen und Wartungsverträgen reduziert sich außerdem der Instandhaltungsaufwand. Dies spart Zeit und Kosten.

In einer guten Ausbildung lernt jeder seinen Platz zu finden und auszufüllen.*

* 107 Lehrlinge haben 2009 ihre Ausbildung in der enviaM-Gruppe begonnen. Jedes Jahr werden mindestens 25 Auszubildende unbefristet eingestellt.

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XXXXXXXXXXXXXXXXXXX Personal

Die Personalentwicklung bei enviaM bewegt sich in einem Spannungsfeld. Einerseits sind sozialverträgliche Personal­­­an­passungen notwendig. Andererseits ergeben sich aus der strategischen Unternehmensentwicklung und der konsequenten Nutzung der Wachstumschancen veränderte Qualifizierungs­ erfordernisse.

Veränderungen im Personalbedarf Vor diesem Hintergrund richtet sich das Augenmerk des Personalmanagements darauf, den qualitativen und quantitativen Personalbedarf zu sichern. Dabei steht die Weiterentwicklung der Fach- und Führungskräfte im Fokus. V e r ei n ba r kei t vo n B e r uf u n d Familie . Eine familienfreundliche Personalpolitik ist zu einem entscheidenden Wettbewerbs- und Standortfaktor geworden. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wirkt Fachkräftemangel, Fluktuation, Fehlzeiten und Eingliederungskosten entgegen. enviaM hat familienfreundliche Maßnahmen entwickelt, die an allen Standorten umgesetzt werden, etwa das neue Angebot von „Home Office“-Arbeitsplätzen und die bereits praktizierte Elternzeit.

B e t r ieblic h es G esu n d h ei t sma n ageme n t. Ein grundlegender Baustein des Personalmanagements ist unser betriebliches Gesundheitsmanagement. Ziel ist es, krankheitsbedingte Ausfallkosten zu senken, und den Gesundheitszustand der Mitarbeiter sowie deren Leistungsfähigkeit zu verbessern. K ult u rwa n del i n de r A r bei t ssic h e r h ei t. Unser Engagement auf dem Gebiet des Arbeitsund Gesundheitsschutzes erkennen auch andere an. Als erstes Unternehmen bundesweit ist enviaM 2009 vom TÜV SÜD für ein vorbildliches Gesundheitsmanagement zertifiziert worden. Die Fortschritte beim Gesundheitsschutz sind auch das Ergebnis eines neuen Programms zur Verbesserung der Arbeitssicherheit. Ausbildung, berufliche Frühorientierung, Hochschulkooperation Der demografische Wandel und der abwanderungsbedingte Fachkräftemangel werden die Deckung des Bedarfs an qualifiziertem Personal in den nächsten zehn Jahren deutlich erschweren. Rückläufige Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz sind bereits ein Indiz dafür. Auch unter diesen Bedingungen legt enviaM großen Wert auf eine qualifizierte berufliche Erstausbildung sowie eine weit reichende Kooperation mit Hochschulen und Universitäten der Region. Ausbildu n gs z a h le n . Die Ausbildungsquote bei enviaM liegt deutlich über dem Branchen- und Bundesdurchschnitt. Im Jahr 2009/2010 haben 107 neue Lehrlinge ihre Ausbildung in der enviaM-Gruppe begonnen, davon 84 bei enviaM. Jedes Jahr stellen wir mindestens 25 Auszubildende mit erfolgreichem Abschluss unbefristet ein.

Anke Neugebauer wurde von ihren Eltern auf die guten Entwicklungsmöglichkeiten in der enviaM-Gruppe aufmerksam gemacht. Sie erhielt nach ihrer Ausbildung zur Industriekauffrau einen unbefristeten Anstellungsvertrag als Sachbearbeiterin Back-Office beim enviaM-Netzdienstleister envia NSG in Markkleeberg.

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„Ein Unternehmen ist nur so leistungsfähig wie seine Mitarbeiter. Deshalb haben für enviaM Personalentwicklung sowie Gesundheits- und Arbeitsschutz der Beschäftigten eine herausragende Bedeutung.“ Ralf Hiltenkamp, enviaM-Vorstand Personal, Arbeitsdirektor

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Unsere Ausbildungsaktivitäten koordiniert die enviaM-Tochtergesellschaft bildungszentrum energie (bze). Dem regionalen Ausbildungsverbund gehören 625 Auszubildende aus 54 Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen an. Sie werden in zehn verschiedenen Berufen und sechs dualen Studiengängen ausgebildet. Diese Studiengänge wurden zum Teil direkt auf die Bedürfnisse unserer Unternehmensgruppe abgestimmt und zusammen mit enviaM entwickelt. B e r uflic h e F r ü h o r ie n t ie r u n g . Immer wichtiger wird für uns die berufliche Frühorientierung. Mit der Initiative „Jugend braucht Zukunft“ unterstützt enviaM die Vorbereitung von Schülern auf die Berufsausbildung in der Energiewirtschaft. Bislang haben sich 26 Schulen in unserem Stammgebiet daran beteiligt. Unser Projekt „Ich pack‘ das!“ richtet sich an junge Menschen, deren schulische Leistungen einen vermehrten Aufwand erfordern, um sie für eine betriebliche Ausbildung fit zu machen. 18 Jugend­ liche nehmen jährlich daran teil. Von den 87 Teilnehmern seit der Einführung im Jahr 2004 konnten bislang 75 in eine Ausbildung vermittelt werden. H o c h sc h ulko o pe r at io n . Ebenso wichtig wie die berufliche Frühorientierung an Schulen sind unsere Kooperationen mit Hochschulen in der Region. Ein Beispiel ist die 2009 gegründete Stiftung an der Technischen Universität Chemnitz, die von enviaM mit ins Leben gerufen worden ist. Über Praktikanten- und Werksstudenteneinsätze sowie die Vergabe von Diplomarbeiten binden wir Studierende frühzeitig an das Unternehmen. Hochschulabsolventen bieten wir ein auf die Belange der Energiewirtschaft abgestimmtes Traineeprogramm an.

Daniel Meyer entschied sich für eine Ausbildung in der enviaM-Gruppe, weil ihm der Praxisbezug in einem bodenständigen Unternehmen besonders wichtig war. Er absolvierte die Kombinierte Ingenieuraus­ bildung mit anschließendem Studium zum Diplomingenieur Elektrotechnik. Seit September 2009 hat er einen unbefristeten Arbeitsvertag als Berater für Leistungskunden.

Sich aktiv für andere einzusetzen, zeugt von menschlicher Wärme.

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XXXXXXXXXXXXXXXXXXX Engagement

In Ostdeutschland ist die enviaM-Gruppe ein wichtiger und konstanter Wirtschaftsfaktor. Einer aktuellen Studie des renommierten Leipziger Forschungs- und Beratungsinstituts Inomic GmbH zufolge sichern wir mehr als 1,3 Milliarden Euro Wertschöpfung, rund 15.000 Arbeitsplätze und annähernd 320 Millionen Euro Steuereinnahmen in der Region. Jeder Euro, den das Unternehmen als Wertschöpfung ausweist, bewirkt fast zwei weitere Euro Wertschöpfung. Jeder Arbeitsplatz des Unternehmens erhält und schafft mehr als drei weitere Arbeitsplätze. Gesellschaftliches Engagement Unternehmerisches Handeln heißt für uns, dass wir uns nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich engagieren. Schwerpunkt ist die Förderung junger Menschen in Ostdeutschland. Dieser Ansatz spiegelt sich in unserer Sponsoringfibel wieder. Über sie unterstützten wir im Berichtsjahr bei über 200 Projekten die ehrenamtliche Arbeit von Vereinen, Organisationen und Initiativen in Kommunen. Für unser Engagement stehen beispielhaft folgende neue oder weiterentwickelte Maßnahmen. S oz iales. enviaM hat gemeinsam mit der Stadt Chemnitz einen Kinder- und Familienfonds initiiert, an dem sich weitere Unternehmen beteiligen. Mit Hilfe des Fonds werden die Bildungschancen für Kinder aus benachteiligten Familien verbessert. Ziel ist es, für sie Chancengleichheit herzustellen.

Simone Erb, Kommunal­betreue­r in für enviaM in Brandenburg, engagiert sich ehrenamtlich im Verein „Drewitzer Kiefernzwerge“ für die Kinder und Jugendlichen des 500Seelen-Dorfes. Als stellvertretende Vereinsvorsitzende stellte sie bei enviaM einen Antrag auf Unterstü­t zung. Im Rahmen der Aktion „Mitarbeiter vor Ort“ wurden Mittel für eine Seilbahn bewilligt.

B ildu n g . Eine besondere Auszeichnung erhielt das von envia THERM betriebene Wasserkraftwerk Mittweida. Die denkmalgeschütze Anlage, die seit 100 Jahren Strom erzeugt, wird auch als Bildungs- und Kommunikationszentrum (BKZ) genutzt. In Zusammenarbeit mit der Hochschule und der Stadt Mittweida werden hier einer breiten Öffentlichkeit Kenntnisse zu Energieerzeugung und -nutzung anschaulich vermittelt. Für diese Leistung wurde das BKZ 2009 im bundesweit ausgetragenen Innovationswettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ ausgezeichnet. Der bundesweite Schulwettbewerb „Pack’s an – gemeinsam geht’s schlauer“ fördert den bewussten und sparsamen Umgang mit Energie. enviaM hat diese RWE-Initiative erfolgreich in Ostdeutschland eingeführt. Insgesamt 38 Grund-, Haupt- und Realschulen sowie Gymnasien in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen nahmen mit 45 Projekten teil. Wegen der großen Resonanz wurde der Kreis der teilnahmeberechtigten Schulen bei der Fortsetzung des Wettbewerbs um Berufs- und Förderschulen erweitert. K u n s t u n d K ult u r . Der enviaM-Talentewettbewerb „musik für kommunen“ wurde erfolgreich weiterentwickelt. Der Wettbewerb bietet den im Verband deutscher Musikschulen organisierten Nachwuchskünstlern in den Ländern Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen die Chance, sich einem größeren Publikum bekannt zu machen. Die Kür des besten Ensembles unter den Landessiegern fand beim Abschlusskonzert im Gewandhaus zu Leipzig statt. Das Cello- und Klavierduo des Georg-Friedrich-HändelMusikkonservatoriums aus Halle gewann das Finale.

Die Drewitzer Kinder freuen sich über Simone Erbs ehrenamtliches Engagement und natürlich über die neue Seilbahn. Sie wurde Ende Mai 2009 in Betrieb genommen.

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S p o r t. Auch unsere Sportförderung zielt auf den Nachwuchs ab. Beispielhaft dafür ist das Projekt „sports creates tolerance“, das wir an Gymnasien und Realschulen des Landkreises Anhalt-Bitterfeld unterstützen. Sozial benachteiligte Jugendliche sollen besser gesellschaftlich integriert werden, unter anderem durch Sport. Ziel ist es, den Teamgeist der Heranwachsenden zu fördern. Umweltschutz Eine sichere, wirtschaftliche und umweltfreundliche Energieversorgung ist fester Bestandteil der enviaMUnternehmensphilosophie. Um den Umweltschutzgedanken künftig noch besser im Unternehmen zu verankern, verzahnen wir Umwelt- und Arbeitsschutz miteinander. Das neue „Integrierte Management-System“ fußt auf einer einheitlichen Regelstruktur. Das Ergebnis ist eine deutlich bessere, schnellere und einfachere Bearbeitung von Arbeitsschutz- und Umweltschutzanliegen. 2010 wird enviaM das „Integrierte Management-System“ einführen und zertifizieren lassen. Ausführliche Informationen zu unseren Einzelmaßnahmen im Natur-, Pflanzen-, Gewässer- und Klimaschutz sind im Bericht Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz für das Geschäftsjahr 2009 nachzulesen.

Wer sich mit anderen zusammenschlieSSt, hat bessere Perspektiven.

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Beteiligungen

„Die Wertschöpfung der enviaMBeteiligungen wächst stetig. Ihr Beitrag zum Unternehmens­ ergebnis wird immer bedeutender.“ Carl-Ernst Giesting, enviaM-Vorstandsvorsitzender

WVP - Wärmeversorgung Plauen GmbH

Zum 31. Dezember 2009 war enviaM an 53 Gesellschaften, darunter 25 Stadtwerken, beteiligt. In Summe erwirtschafteten die Beteiligungen einen Umsatz von mehr als 4,7 Milliarden Euro.

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Veränderungen im Beteiligungsportfolio V e r bu n ds tadt we r ke S ü dwes t sac h se n . Rückwirkend zum 1. Januar 2009 wurde die Fusion der Stadtwerke Lichtenstein GmbH, Stadtwerke Crimmitschau GmbH und Stadtwerke Stollberg GmbH zur „VSW Verbundstadtwerke Südwestsachsen GmbH“ vollzogen. Die 61 Mitarbeiter versorgen rund 45.000 Kunden mit Strom, Gas und Fernwärme. enviaM ist mit 96,27 Prozent Hauptanteilseignerin. Die restlichen Anteile entfallen auf die Städte Crimmitschau mit 1,73 Prozent, Lichtenstein mit 1,68 Prozent und Stollberg mit 0,32 Prozent. S t ä dt isc h e W e r ke B o r n a . Im März 2009 haben wir zusammen mit der Stadt Borna unsere Anteile an der Städtische Werke Borna GmbH aufgestockt. Wir erwarben die Anteile der VNG Erdgascommerz GmbH, Leipzig, die ihre Beteiligung in Höhe von 24,5 Prozent veräußerte. Die Stadt Borna erhöhte ihre Anteile von 51,0 Prozent auf 63,25 Prozent; enviaM von 24,5 Prozent auf jetzt 36,75 Prozent. S tadt we r ke He r z be rg . Zum 1. Juli 2009 wurden die Stadtwerke Herzberg/Elster GmbH auf enviaM verschmolzen. enviaM trat die Rechtsnachfolge an und übernahm zusammen mit der Tochtergesellschaft envia THERM sämtliche Vertragsverhältnisse im Strom-, Gas- und Wärmebereich. M I TG A S. Im September 2009 hat enviaM die Mehrheit der Anteile an der MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH, Kabelsketal, in Höhe von 75,39 Prozent von der RWE Beteiligungsgesellschaft mbH, Essen, erworben. Die anderen Gesellschafter sind die VNG-Beteiligungs GmbH, Leipzig, mit 24,60 Prozent und die RWE Beteiligungsgesellschaft mbH mit 0,01 Prozent. Seit dem 9. Oktober wird MITGAS durch die enviaM-Vorstände Carl-Ernst Giesting, Dr. Andreas Auerbach und Ralf Hiltenkamp in Personalunion geführt.

Für Ramona Franz, Sachbear­ beiterin Verbrauchsabrechnung/Kundendienst, Matthias Stiegler, Obermonteur Zählerwesen und Thomas Winkler, Meister Strom bei der VSWTochter VSW Netz, bedeutet der Zusammenschluss der Stadtwerke Crimmitschau, Lichtenstein und Stollberg viele Veränderungen. Umso wichtiger ist das gemeinsame Gespräch mit Kunden, Lieferanten, Gesellschaften und natürlich den neuen Kollegen.

ein gutes ergebnis ist die beste bestätigung für gute leistungen.*

* enviaM schüttet für das Geschäftsjahr 2009 eine Dividende je Stückaktie von 0,65 Euro aus.

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XXXXXXXXXXXXXXXXXXX Lagebericht

Im Geschäftsjahr 2009 erzielte enviaM einen Jahresüberschuss von 296,0 Millionen Euro. Die nutzbare Stromabgabe betrug rund 21,4 Milliarden Kilowattstunden. Die Gasabgabe lag bei rund 3,3 Milliarden Kilowattstunden.

Anteilseigner A n t eilseig n e r s t r uk t u r . Die RWE AG, Essen, sowie deren Beteiligungsgesellschaften RWE Beteiligungsgesellschaft mbH, Essen, und enviaM Beteiligungsgesellschaft mbH, Dortmund, sind insgesamt mit 58,54 Prozent mehrheitlich an enviaM beteiligt. Die vier kommunalen Beteiligungsgesellschaften KME Kommunale Managementgesellschaft für Energiebeteiligungen mbH, Chemnitz, KBM Kommunale Beteiligungsgesellschaft mbH an der envia Mitteldeutsche Energie AG, Bitterfeld-Wolfen, KBE Kommunale Beteiligungsgesellschaft mbH an der envia, Chemnitz, und Kommunalwirtschaft Sachsen-Anhalt GmbH & Co. Beteiligungs-KG, Magdeburg, halten Anteile von insgesamt 37,21 Prozent an enviaM. Unmittelbare Beteiligungen von Städten, Gemeinden und Stadtwerken an enviaM bestehen im Umfang von zusammen 4,25 Prozent.

Anteilseignerstruktur

7 5 68

1 | RWE Beteiligungsgesellschaft mbH 2 | KME Kommunale Managementgesellschaft für Energiebeteiligungen mbH

4 1

2

20,45 %

3 | enviaM Beteiligungsgesellschaft mbH

19,99 %

4 | KBM Kommunale Beteiligungsgesellschaft mbH an der envia Mitteldeutsche Energie AG

15,01 %

5 | Städte, Gemeinden, Stadtwerke

3

37,65 %

4,25 %

6 | KBE Kommunale Beteiligungsgesellschaft mbH an der envia

1,72 %

7 | RWE AG 8 | Kommunalwirtschaft Sachsen-Anhalt GmbH & Co. Beteiligungs-KG

0,90 % 0,03 %

42

Wirtschaftsentwicklung F i n a n z - u n d W i r t sc h af t sk r ise . Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise hat im Jahr 2009 in Deutschland nachhaltige Spuren hinterlassen. Das Bruttoinlandsprodukt ging mit fünf Prozent1 deutlich zurück. Der massive Einbruch erfasste nahezu alle Zweige der deutschen Wirtschaft, insbesondere aber das Verarbeitende Gewerbe. Im zweiten Halbjahr begann sich die Lage langsam aufzuhellen. Die aufgelegten Konjunkturprogramme zeigten ebenso Wirkung wie die expansiv ausgerichtete Geldpolitik und andere Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanzmärkte. Auch Ostdeutschland wurde von der Finanz- und Wirtschaftskrise erfasst. Das Bruttoinlandsprodukt sank um 4,0 Prozent2. Das ist deutlich weniger als in der Transformationskrise Anfang der 1990er-Jahre. Wie bundesweit war auch hier der Abwärtstrend im Verarbeitenden Gewerbe ausschlaggebend. Insgesamt war Ostdeutschland von der Krise in geringerem Umfang als der Westen betroffen. Das ist vorrangig darauf zurückzuführen, dass die besonders betroffenen Sektoren des exportabhängigen Investitionsgütersektors hier nur schwach ausgeprägt sind und die Wirtschaft insgesamt eher kleinteilig organisiert ist. Gleichwohl führten die bereits geringe Industriedichte und die unterdurchschnittliche Inlandsnachfrage hier regional vereinzelt zu besonders schwierigen industriepolitischen Konstellationen. Aufgrund der genannten strukturellen Besonderheiten ist im Umkehrschluss davon auszugehen, dass Ostdeutschland bei den erwarteten wirtschaftlichen Erholungseffekten schwächer als der Bundestrend profitieren wird. E n t wicklu n g de r E n e rgieb r a n c h e . Im Zuge der rückläufigen Industrieproduktion ist auch der Strom- und Gasverbrauch in Deutschland deutlich gesunken. Nach Angaben des Bundesverbandes der Elektrizitäts- und Wasserwirtschaft (BDEW) ging die Nachfrage nach Strom und Gas im Jahr 2009 um rund fünf Prozent zurück. Zahlreiche Energieversorger, so auch enviaM, sahen sich neben dem sinkendem Stromabsatz zudem mit zusätzlichen wirtschaftlichen Risiken aus der Vermarktung von nicht abgesetzten Strombezugsmengen bei gesunkenen Großhandelspreisen konfrontiert. Ausblick . Die Finanz- und Wirtschaftskrise wird auch im Jahr 2010 die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland bestimmen. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung geht in seinem Jahresgutachten davon aus, dass die leichte Aufwärtsbewegung, die in der zweiten Jahreshälfte 2009 begonnen hat, auch 2010 anhalten wird. Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen 2010 mit einem Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von ein bis zwei Prozent. Allgemeine Ertragslage E rgeb n is. Im Geschäftsjahr 2009 erzielte enviaM einen durch Sondereffekte beeinflussten Jahres­ überschuss in Höhe von 296,0 Millionen Euro (Vorjahr: 99,2 Millionen Euro). Wesentliche Ursachen sind die im Vergleich zum Vorjahr positive Wertentwicklung unseres Finanzanlagebestandes um 143,6 Millionen Euro sowie die Verbesserung des Ergebnisses aus Gewinnabführungsverträgen um 38,1 Millionen Euro. Die Umsatzerlöse aller Sparten einschließlich Strom- und Energiesteuer betrugen im Berichtszeitraum 2.916,1 Millionen Euro (Vorjahr: 2.276,5 Millionen Euro). Die Umsatzerlöse in der Sparte Strom beliefen 1) 2)

Vorläufiges Ergebnis des Statistischen Bundesamtes Prognose des Instituts für Wirtschaftforschung Halle (IWH) vom 16.12.2009 ohne Berlin

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sich auf 2.245,5 Millionen Euro (Vorjahr: 1.744,8 Millionen Euro). Eine wesentliche Ursache für den deutlichen Anstieg der Umsatzerlöse waren neben der unterjährigen Strompreisanpassung insbesondere seit dem 1. Januar 2009 die Handelsgeschäfte betreffenden Stromlieferungen (Geschäfte ohne Mengenrückgaben) von der RWE Vertrieb AG, Dortmund, an enviaM und von enviaM an die RWE Vertrieb AG, Dortmund. Demzufolge wird nunmehr ein unsaldierter Ausweis in den Umsatzerlösen und im Materialaufwand bzw. im Stromaufkommen und in der Stromabgabe vorgenommen. Bei den vor dem 1. Januar 2009 getätigten Stromlieferungen erfolgte eine Saldierung, weil es sich im Wesentlichen um Plananpassungsgeschäfte bzw. um Geschäfte mit Mengenrückgaben handelte. Infolge des nunmehr unsaldierten Ausweises haben sich die Umsatzerlöse und der Materialaufwand in 2009 jeweils um 364,9 Millionen Euro erhöht bzw. das Stromaufkommen RWE Vertrieb AG und die Stromabgabe Weiterverteiler/Vertriebshandel in 2009 jeweils um 6.353,2 GWh erhöht. Eine Beeinflussung der Ertragslage ist mit dieser Änderung nicht verbunden. In der Sparte Gas erzielten wir ebenfalls einen signifikanten Anstieg der Umsatzerlöse auf 116,3 Millionen Euro (Vorjahr: 30,0 Millionen Euro) im Zuge des weiteren Ausbaus des Gasgeschäfts. Die sonstigen Umsatzerlöse summierten sich auf 554,3 Millionen Euro (Vorjahr: 501,8 Millionen Euro) und sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen. Die Erhöhung betrifft unter anderem die Ausweitung des Handels mit CO2-Zertifikaten (28,5 Millionen Euro). Die sonstigen betrieblichen Erträge betrugen 302,2 Millionen Euro (Vorjahr: 249,4 Millionen Euro). Ursächlich für diese Erhöhung sind Zuschreibungen und Veräußerungsgewinne von Finanzanlagen (87,5 Millionen Euro). Dem stehen verminderte Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen gegenüber (44,5 Millionen Euro). Der Materialaufwand in Höhe von 2.233,3 Millionen Euro (Vorjahr: 1.606,2 Millionen Euro) umfasst die Energiebeschaffungskosten für Strom und Gas, die Netzentgelte und sonstige Materialkosten. Mit einem Anteil von 68,7 Prozent bilden die Strombeschaffungskosten die dominierende Position im Materialaufwand. Der im Vergleich zum Vorjahr höhere Materialaufwand ist hauptsächlich auf den unsaldierten Ausweis von Stromhandelsgeschäften mit der RWE Vertrieb AG, Dortmund, auf höhere Bezugskosten sowie auf die Ausweitung des Gasgeschäftes zurückzuführen. Ein weiterer Einflussfaktor ist die Intensivierung des Handels mit CO2-Zertifikaten. Der Personalaufwand entsprach mit 146,0 Millionen Euro (Vorjahr: 145,8 Millionen Euro) dem Vorjahresniveau. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betrugen 259,4 Millionen Euro (Vorjahr: 256,9 Millionen Euro). Sie enthalten im Wesentlichen Aufwendungen für Konzessionsabgaben, IT-Dienstleistungen und Steuerumlagen. Das Ergebnis aus Finanzanlagen betrug 59,5 Millionen Euro (Vorjahr: 29,7 Millionen Euro). Es setzt sich aus Erträgen aus Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzvermögens sowie aus dem Beteiligungsergebnis zusammen. Wesentliche Ursache für den Anstieg sind das verbesserte Ergebnis aus Ergebnisabführungsverträgen (38,1 Millionen Euro), insbesondere mit der envia Verteilnetz GmbH, Halle (Saale).

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Das Zinsergebnis in Höhe von -7,4 Millionen Euro (Vorjahr: -14,2 Millionen Euro) bildet den Saldo aus Erträgen aus der Verzinsung von Vermögensgegenständen des Umlaufvermögens und den Zinsaufwendungen ab. Grund für die Verbesserung sind geringere Zinsaufwendungen aus dem konzerninternen kurzfristigen Liquiditätsmanagement. Die Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens haben sich von 87,8 Millionen Euro (Abschreibungen auf Spezialfonds 58,9 Millionen Euro und Anteile an verbundenen und Beteiligungsunternehmen 28,9 Millionen Euro) im Vorjahr auf 0,4 Millionen Euro vermindert. Der Bilanzgewinn in Höhe von 162,1 Millionen Euro (Vorjahr: 99,3 Millionen Euro) setzt sich aus dem Jahresüberschuss in Höhe von 296,0 Millionen Euro, zuzüglich des Gewinnvortrages in Höhe von 0,04 Millionen Euro und abzüglich der Einstellung in die Gewinnrücklage in Höhe von 134,0 Millionen Euro zusammen. Wir schlagen der Hauptversammlung vor, aus dem Bilanzgewinn in Höhe von 162,1 Millionen Euro eine Dividende je Aktie in Höhe von 0,65 Euro (Vorjahr: 0,40 Euro) auszuschütten. Energieaufkommen und -abgabe Anstieg beim Stromaufkommen. Unser Stromaufkommen betrug im Berichtsjahr 21.439,0 GWh (Gigawattstunden, Vorjahr: 14.965,3 GWh) und wurde vollständig aus Fremdstrombezügen gedeckt. Der deutliche Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf die in 2009 unsaldierten Handels­ geschäfte mit der RWE Vertrieb AG, Dortmund, zurückzuführen. Der Fremdstrombezug erfolgte vorrangig über die RWE Vertrieb AG, Dortmund, die Vattenfall Europe Sales GmbH (VE-S), Hamburg, und die Vattenfall Europe Transmission GmbH (VE-T), Berlin3. In der Position Sonstige in Höhe von 828,7 GWh sind der Bezug über die Strombörse European Energy Exchange (EEX), Leipzig, Vertriebshandelsgeschäfte und Beistellungen durch Dritte zusammengefasst.

Stromaufkommen 2009 RWE Vertrieb AG (Vorjahr: RWE Energy)

%

GWh

%

14.109,5

65,8

3.740,8

25,0

VE-S/VE-T

3.875,7

18,1

7.827,9

52,3

Industriekraftwerke/KWK (inkl. envia THERM)

2.625,1

12,2

2.946,1

19,7

Sonstige Stromaufkommen

3)

2008

GWh

Ab 1. Januar 2010 50Hertz Transmission GmbH, Berlin

828,7

3,9

450,5

3,0

21.439,0

100,0

14.965,3

100,0

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Anstieg der Stromabgabe. Im Berichtszeitraum betrug die nutzbare Stromabgabe 21.423,7 GWh (Vorjahr: 14.949,1 GWh). Ursache für den Anstieg ist der in 2009 unsaldierte Ausweis von Handelsgeschäften mit der RWE Vertriebs AG. Stromabgabe 2009

2008

GWh

GWh

Privat- und Gewerbekunden

4.184,1

4.465,0

Geschäftskunden

7.033,5

7.029,0

Weiterverteiler/Vertriebshandel

10.206,1

3.455,1

Stromabgabe

21.423,7

14.949,1

Anstieg des Gasaufkommens. Unser Gasaufkommen in Höhe von 3.273,5 GWh (Vorjahr: 733,4 GWh) wurde im Wesentlichen von der RWE Vertrieb AG gedeckt.

Gasaufkommen 2009 RWE Vertrieb AG (Vorjahr: RWE Energy) Sonstige Gasaufkommen

2008

GWh

GWh

3.191,1

716,6

82,4

16,8

3.273,5

733,4

A n s t ieg de r G asabgabe . Im Zuge des Aufbaus des Gasgeschäfts erzielte enviaM deutliche Absatzzuwächse in allen Segmenten. Gasabgabe 2009

2008

GWh

GWh

Privat- und Gewerbekunden

512,1

129,4

Geschäftskunden

628,9

69,0

Weiterverteiler/Vertriebshandel

2.132,5

535,0

Gasabgabe

3.273,5

733,4

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Investitionen I mmat e r ielle V e r m ö ge n sgege n s t ä n de u n d S ac h a n lage n . Unsere Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen betrugen 103,8 Millionen Euro (Vorjahr 91,6 Millionen Euro). Besonders wertintensiv sind die zunehmenden Neubaumaßnahmen, die auf Grund der steigenden Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien notwendig sind. Entsprechende Maßnahmen im Hochspannungsnetz erfolgten auf einer Länge von 13 Kilometern. Schwerpunkte waren der Raum Uckro/Lübbenau in Brandenburg und der Raum Marke/Bernburg/Thale/Quedlinburg in Sachsen-Anhalt. Im Geschäftsjahr 2009 sind insgesamt 29 Kilometer Hochspannungsleitung neu errichtet worden. Erhöhte Leistungsanforderungen an das Mittelspannungsnetz machten den Neubau der Umspannwerke Cösitz, Döbeln und Freiberg sowie die Erweiterung des Umspannwerks Etzdorf erforderlich. Investitionen in das Mittel- und Niederspannungsnetz dienten vorrangig der Substanzerhaltung. Dar­ über hinaus waren auch hier zunehmend Maßnahmen notwendig, um die verstärkte Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien zu gewährleisten. Im Mittelspannungsnetz wurden fünf Kilometer Freileitung, 135 Kilometer Kabel und 64 Trafostationen neu gebaut. Im Niederspannungsnetz wurden 76 Kilometer Freileitung und 153 Kilometer Kabel sowie 3.753 Hausanschlüsse neu errichtet.

2009 Ortsnetzstationen

2008

16.794

16.813

km

77.263

77.097

Hochspannung

km

5.973

5.987

Mittelspannung

km

24.859

24.784

Niederspannung

km

46.431

46.326

Leitungsnetz

F i n a n z i n ves t i t io n e n . Die Finanzinvestitionen in Höhe von 607,8 Millionen Euro (Vorjahr: 131,1 Millionen Euro) betrafen vorwiegend Ausleihungen an verbundene Unternehmen (342,7 Mio. Euro) sowie den Erwerb einer Beteiligung an der MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH von 75,39 Prozent (239,7 Millionen Euro) unter anderem von der RWE Beteiligungsgesellschaft mbH. Von diesen 75,39 Prozent wurden zuvor 15,3 Prozent durch die RWE Beteiligungsgesellschaft mbH von der KOWISA erworben. Hierzu lagen RWE AG Stellungnahmen sowohl von der EU-Kommission als auch vom Bundeskartellamt dahin­ gehend vor, dass es sich nicht um einen anmeldepflichtigen Vorgang handelt. Nach Vollzug der Transaktio­ nen teilte die EU-Kommission jedoch mit, dass sie diesen Erwerb als anmeldepflichtig bewertet. Obwohl RWE AG diese Rechtsauffassung nicht teilt, wird RWE AG vorsorglich in 2010 eine Anmeldung vornehmen.

47

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Vermögens- und Kapitalstruktur G e r i n gf ü gige V e r ä n de r u n ge n . Innerhalb unserer Vermögens- und Kapitalstruktur ergaben sich im Berichtszeitraum nur unwesentliche Veränderungen. Die betriebswirtschaftliche Eigenkapitalquote4 beträgt 50,2 Prozent (Vorjahr: 48,6 Prozent).

Vermögens- und Kapitalstruktur

31.12.2009 Vermögen

31.12.2008

Kapital

Vermögen

Übrige Aktiva 0,4 % Flüssige Mittel 0,7 % Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände 13,4 %

Anlagevermögen 85,5 %

Übrige Aktiva 0,4 % Verbindlichkeiten und PRAP 22,5 %

Flüssige Mittel und Wertpapiere des Umlaufvermögens 1,8 %

Verbindlichkeiten und PRAP 21,6 %

Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände 11,0 % Rückstellungen 21,4 %

Rückstellungen 22,8 %

Baukostenzuschüsse und Sonderposten 19,7 %

Baukostenzuschüsse und Sonderposten 23,3 %

Anlagevermögen 86,8 %

Bilanzgewinn 5,4 %

Bilanzgewinn 3,6 %

Rücklagen 9,7 %

Rücklagen 5,6 %

Gezeichnetes Kapital 21,3 %

Gezeichnetes Kapital 23,1 %

(in Prozent der Bilanzsumme)

4)

Kapital

Eigenkapital + 70 Prozent Sonderposten + 70 Prozent Baukostenzuschüsse

48

Kapitalflussrechnung 2009

2008

Mio. €

Mio. €

Jahresüberschuss

296,0

99,2

Abschreibungen des Anlagevermögens

130,5

219,6

Zuschreibungen des Anlagevermögens

– 56,2

– 0,1

Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge

– 79,6

– 75,0

Gewinne/Verluste aus dem Abgang Anlagevermögen

– 28,2

– 0,5

11,2

– 133,6

Vorräte, Forderungen sowie andere Aktiva

– 76,5

88,2

Forderungen aus Cashmanagement

– 19,4

22,8

Verbindlichkeiten sowie andere Passiva

– 37,9

– 9,4

Verbindlichkeiten aus Cashmanagement

117,3

64,9

Veränderungen der Rückstellungen Veränderungen bei sonstigen Bilanzposten (die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind)

Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit Einzahlungen aus Investitionszuschüssen

257,2

276,1

1,1

0,0

Einzahlungen/Rückzahlungen von Hausanschlusskosten und Baukostenzuschüssen

17,5

24,1

Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen

– 1,1

– 0,5

Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens

1,1

1,9

– 102,7

– 91,0

506,0

6,7

– 607,8

–  130,3

Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen Cashflow aus der Investitionstätigkeit Auszahlungen an Anteilseigner Auszahlungen zur Tilgung von Finanzverbindlichkeiten

– 185,9

– 189,1

– 99,2

– 99,2

0,0

– 2,1

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

– 99,2

– 101,3

Veränderung des Finanzmittelbestandes

– 27,9

– 14,3

Finanzmittelbestand zum Jahresanfang

48,5

62,8

Finanzmittelbestand zum Jahresende

20,6

48,5

49

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Bericht nach § 312 AktG über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen Der Vorstand hat einen Bericht über die Beziehungen der Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen im Berichtszeitraum nach § 312 AktG erstellt und mit folgender Schlusserklärung versehen: „Unsere Gesellschaft erhielt mit Ausnahme eines Rechtsgeschäftes bei jedem im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung. Für dieses eine Rechtsgeschäft wurde unserer Gesellschaft ein Nachteilsausgleich gezahlt. Durch die im Bericht angegebenen getroffenen oder unterlassenen Maßnahmen wurde unsere Gesellschaft nicht benachteiligt. Dieser Beurteilung liegen die Umstände zu Grunde, die uns im Zeitpunkt, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen und die Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, bekannt waren.“ Mitarbeiter P e r s o n al . Zum 31. Dezember 2009 beschäftigte enviaM 2.042 Mitarbeiter (Vorjahr: 2.091 Mitarbeiter), darunter 60 Teilzeitbeschäftigte. Das entspricht einer Anzahl von 2.029 Mitarbeiteräquivalenten. Ausbildu n g . Zum 31. Dezember 2009 befanden sich 304 junge Menschen (Vorjahr: 321) in der beruflichen Erstausbildung. W ei t e r bildu n g . Im Geschäftsjahr besuchten circa 4.000 Teilnehmer mehr als 750 Weiterbildungsveranstaltungen. Weitere 110 Mitarbeiter qualifizierten sich berufsbegleitend.

Belegschaftsstruktur (inklusive in Vollzeit umgerechnete Teilzeitkräfte)

1.693 1.719

Angestellte

Gewerbliche Mitarbeiter

Auszubildende (inklusive duale Studiengänge)

336 362

336 349

31.12.2009 31.12.2008

50

Chancen- und Risikomanagement C h a n ce n - u n d Risiko ma n ageme n t - S ys t em . Im Rahmen unserer unternehmerischen Tätigkeiten sind wir einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Daher ist ein ganzheitlich organisiertes Risikomanagement-System, das den Anforderungen des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmens­bereich (KonTraG) Rechnung trägt, wesentlicher Bestandteil unserer Unternehmensführung. Es zeigt einerseits konkrete (Einzel-)Risiken und Ansatzpunkte zur Risikosteuerung auf und stellt andererseits entsprechende Chancen dar und fördert eine wertorientierte Unternehmenspolitik. In das Chancen- und Risikomanagement werden neben enviaM auch alle Unternehmen einbezogen, an denen wir zu mindestens 20 Prozent beteiligt sind. Dabei ist es Ziel, möglichst frühzeitig Informationen über Risikopotenziale und die damit verbundenen finanziellen Auswirkungen zu gewinnen. Dazu werden mögliche Risiken erfasst, bewertet, überwacht und analysiert sowie entsprechende Steuerungs- beziehungsweise Vorbeugemaßnahmen abgeleitet. Die gewonnenen Ergebnisse fließen strukturiert in die unternehmerischen Entscheidungsprozesse ein und unterstützen unseren langfristigen Unternehmenserfolg. Für ein effektives Risikomanagement haben wir einen Risikomanagement-Ausschuss eingerichtet, der die Risikosituation quartalsweise auf Basis des Risiko-Atlasses bewertet und diskutiert sowie geeignete Maßnahmen ableitet und beschließt. Unsere wesentlichen Risiken lassen sich wie folgt strukturieren: M a r k t r isike n . In Folge des anhaltenden Wettbewerbsdrucks auf den Strom- und Gasmärkten ergeben sich Preis- und Absatzrisiken. Risiken begegnen wir durch eine aktive Vertriebspolitik, differenzierte Preise und Produkte sowie ein effektives Kostenmanagement. U mfeld r isike n . Unsere Risikosituation wird durch den anhaltenden Wandel der Rahmenbedingungen im politischen sowie rechtlichen Umfeld und dabei insbesondere durch die Veränderungen des energie­ politischen Ordnungsrahmens beeinflusst. Im Mittelpunkt stehen dabei die Auswirkungen der (Anreiz-) Regulierung, des Emissionshandels und der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. B e t r iebs r isike n . Durch die Verpachtung unseres Netzes an die envia NETZ ist ein Großteil der Risiken des Netzbetriebs auf diese Gesellschaft übergegangen. Die permanente Wartung von Anlagen und Netzen sowie eine kontinuierliche Verbesserung der entsprechenden Prozesse beugen Störungen vor und ist Basis für eine hohe Versorgungssicherheit unserer Kunden. K r edi t r isike n . Durch eine entsprechende Gestaltung von Energielieferverträgen, die Vergabe von Kreditlimits auf Basis kundenindividueller Bonitätsprüfungen und ein gestrafftes Forderungsmanagement begrenzen wir unsere Kreditrisiken.

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Co mm o di t y - P osi t io n e n u n d Ha n delsgesc h ä f t e . Commodity-Positionen entstehen bei jedem Kauf oder Verkauf von Strom, Gas oder Umwelt-Zertifikaten. Auch die Eigenerzeugung sowie der Brennstoffbedarf der Kraftwerke der enviaM-Gruppe stellt eine Commodity-Position dar. Der Wert der einzelnen Commodity-Positionen hängt dabei unmittelbar von den Marktpreisen für Strom, Gas, Öl, beziehungsweise für Kohlendioxid-Zertifikate, ab. Commodity-Positionen werden auf Basis einer vom Vorstand erlassenen Richtlinie, die auf einem entsprechenden Regelwerk des RWE-Konzerns basiert, in Systemen erfasst und sowohl einzeln als auch als Gesamtportfolio bewertet. Offene Positionen dürfen grundsätzlich nur im Rahmen genehmigter Limits gehalten werden. Ein Risikokomitee beschäftigt sich regelmäßig mit der Beurteilung dieser Risiken beziehungsweise unserer Geschäftstätigkeiten auf dem Commodity-Markt. V e r ä n de r u n ge n fi n a n z wi r t sc h af t lic h e r G r ö S S e n . Im Rahmen unserer unternehmerischen Tätigkeiten entstehen auch Risiken und Chancen aus Zins-, Währungs-, Kredit- und Preisänderungen. Diesem Sachverhalt trägt ein zielgerichtetes Portfoliomanagement Rechnung. W e r t h alt igkei t de r B e t eiligu n ge n . Unser strukturiertes und standardisiertes Beteiligungsmanagement stellt sicher, dass wir Risiken in unserem Beteiligungsportfolio frühzeitig erkennen. Zudem erfolgt eine Prüfung der Werthaltigkeit aller wesentlichen Beteiligungen durch quartalsweise ImpairmentTests. In Summe bestanden im Berichtszeitraum keine den Fortbestand des Unternehmens gefährdenden Risiken. Derartige Risiken sind auch für das folgende Geschäftsjahr nicht erkennbar. Zus ä t z lic h e C h a n ce n . Um im Spannungsfeld zwischen Gewinnchancen und Verlustrisiken nachhaltig erfolgreich zu sein, ist die Wahrnehmung unternehmerischer Chancen ein wesentlicher Bestandteil unserer Strategie. Kontinuierliche Verbesserungsprozesse und daraus abgeleitete konkrete Maßnahmen stärken unsere Wettbewerbsfähigkeit und ermöglichen uns, Wachstumschancen rasch zu erkennen und zu nutzen. enviaM nutzt die Chancen des liberalisierten Energiemarktes. Wir haben uns als neuer Anbieter erfolgreich auf dem ostdeutschen Gasmarkt etabliert. Der Erwerb der Mehrheitsbeteiligung an der MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH und die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung beider Unternehmen werden zu nachhaltig positiven Effekten für das Gasgeschäft führen. Neues V e r t r iebsko n z ep t. Darüber hinaus ergeben sich Wettbewerbschancen durch eine fortgesetzte Optimierung des Beteiligungsportfolios, Teilnahme an Ausschreibungen im Strom-, Gas-, Wasserund Abwasserbereich, Kooperationen mit anderen Netzbetreibern, die stärkere Vermarktung von Energiedienstleistungen in Vertrieb und Netz sowie die Erschließung von Wachstumspotenzialen im Zukunftsmarkt erneuerbare Energien. Ferner eröffnen sich durch den Ausbau der Infrastruktur neue Möglichkeiten in den Geschäftsfeldern Informationstechnologie und Telekommunikation.

52

Ausblick Ra h me n bedi n gu n ge n . Im Jahr 2010 werden sich die Rahmenbedingungen in der Energiewirtschaft auf Grund von Vorgaben der EU-Kommission erneut verändern. Deutschland hat wie alle anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union das 3. Energiebinnenmarktpaket umzusetzen. Zentrale Zielstellung ist der Aufbau eines europäischen Elektrizitätsbinnenmarktes auf Basis eines europäischen Verbundnetzes. Es soll grenzüberschreitend einen freien Marktzugang und fairen Wettbewerb ermöglichen. Des Weiteren ist eine Stärkung der Verbraucherrechte vorgesehen. Angedacht sind ferner die eigentumsrechtliche Entflechtung der Übertragungsnetzbetreiber und die Gründung einer EU-Energieagentur, die die nationalen Regulierungsbehörden anleiten soll. Die Leitgedanken des 3. Energiebinnenmarktpaketes werden auch Einfluss auf das neue Energiekonzept haben, das die Bundesregierung für das Jahr 2010 angekündigt hat. Im Koalitionsvertrag haben sich die Beteiligten unter anderem darauf verständigt, dass die erneuerbaren Energien künftig den Hauptanteil an der Energieversorgung übernehmen. Voraussetzung dafür ist, sie so schnell wie möglich markt- und speicherfähig zu machen. Mit Blick auf den Klimawandel hält die schwarz-gelbe Koalition darüber hinaus verstärkte Anstrengungen beim effizienten Umgang mit Energie für zwingend erforderlich. Für enviaM heißt dies, dass sich der Wettbewerbs- und Regulierungsdruck künftig weiter verschärfen und der Wandel im Energiemix schneller denn je vorangetrieben wird. Von den veränderten Rahmenbedingungen sind insbesondere die Geschäftsbereiche Erzeugung, Netz und Vertrieb betroffen, die sich auf die Entwicklungen vorausschauend eingestellt haben. M a r k t - u n d S e rvicef ü h r e r sc h af t. Zielsetzung für 2010 ist es, unsere Markt- und Serviceführerschaft in Ostdeutschland weiter zu festigen. Wachstumschancen versprechen wir uns vor allem von der Umsetzung unseres neuen Vertriebskonzepts. Noch größeres Engagement in unserem Vertriebsgebiet Ostdeutschland bietet uns neue Absatzmöglichkeiten. Gleichzeitig verbessert die verstärkte Präsenz im Grundversorgungsgebiet die Kundenbindung. Wichtige Impulse für das Gasgeschäft werden von der Ko­operation mit MITGAS ausgehen, mit der wir zum Jahresbeginn die Zusammenarbeit aufgenommen haben.

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E n e rgieeffi z ie n z . Der wachsenden Nachfrage unserer Kunden nach Energieeffizienz-Angeboten werden wir auch 2010 Rechnung tragen. Im Rahmen unseres Aktionsprogramms für mehr Energieeffizienz werden wir weiterhin Projekte bei Kommunen, Privat- und Geschäftskunden fördern, mit denen diese ihren Energieverbrauch senken können. Für Städte und Gemeinden haben wir aufgrund der regen Resonanz zusätzlich unseren im Jahr 2009 ausgelaufenen Energieeffizienzfonds für Kommunen um weitere drei Jahre bis 2011 verlängert. Ko n z essio n e n . Der enge Kontakt zu den Kommunen bleibt eine tragende Säule unseres unternehmerischen Handelns. Ein Schwerpunkt ist das Konzessionsgeschäft. 2010 stehen erneut zahlreiche Konzessionsverträge zum Neuabschluss an. Wir gehen davon aus, dass wir für die betreffenden Kommunen auch künftig ein zuverlässiger Partner beim Betrieb der Stromnetze bleiben. Dabei ist uns bewusst, dass wir uns einem schärferen Wettbewerb bei der Neuvergabe der Konzessionsverträge stellen müssen. Ne t z . Im Rahmen der Anreizregulierung hat die Bundesnetzagentur höhere Netzkosten des enviaMNetzbetreibers envia NETZ für das Jahr 2010 anerkannt. Die Netzentgelte sind zum Jahreswechsel um durchschnittlich etwa neun Prozent je nach Verbrauchsverhalten und Spannungsebene gestiegen. Eine wesentliche Ursache für die Anpassung der Netzentgelte ist die stark zunehmende Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien in unserem Netzgebiet. Die Anerkennung höherer Netzkosten versetzt uns in die Lage, unsere Investitionen und Aufwendungen in die Versorgungssicherheit des Stromnetzes auch künftig auf hohem Niveau fortzusetzen. Gleichzeitig ermöglicht uns die Regulierungspraxis, den durch die stetige Zunahme der erneuerbaren Energien notwendigen Netzausbau zügig voran zu treiben. E r z eugu n g . Die erneuerbaren Energien spielen auch bei unserer für Erzeugung zuständigen Tochtergesellschaft envia THERM weiter eine wichtige Rolle. Bis 2012 werden wir 32,5 Millionen Euro in neue Anlagen und Projekte investieren. Schwerpunkt bleibt der Biogasmarkt. Darüber hinaus ist vorgesehen, bestehende Wasserkraftwerke zu ertüchtigen. P e r s o n al . Abwanderung, Geburtenrückgang und Überalterung der Bevölkerung werden uns auch 2010 beschäftigen. Im Wettbewerb um die besten Köpfe werden wir unsere fortschrittlichen Ansätze im Bereich der Personalentwicklung konsequent weiter entwickeln. Dies betrifft den Gesundheitsschutz ebenso wie unser Wissens- und Qualifikationsmanagement. Unsere erfolgreich eingeführten Programme zur beruflichen Frühorientierung setzen wir auch im kommenden Jahr fort. P ro g n ose . Im Geschäftsjahr 2010 werden wir alle verfügbaren Potenziale auf der Kosten- und Erlösseite heben, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Im neuen und auch im darauf folgenden Geschäftsjahr streben wir ein Ergebnis an, das sich bereinigt um Sondereffekte auf dem bisherigen Niveau bewegt. Beim Stromabsatz gehen wir infolge der Konjunkturaufhellung und der Einführung des neuen Vertriebskonzeptes von einem leichten Anstieg aus, bei den Erträgen aus dem Gasgeschäft von deutlichen Zugewinnen. Die Investitionen in Sachanlagen werden gegenüber dem Vorjahr stark ansteigen.

ein erfolgreicher jahresabschluss ist eine gute basis für die zukunft.

55

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2009

Jahresabschluss

54



Bilanz

56



Gewinn- und Verlustrechnung

57

Bestätigungsvermerk

80

56

Bilanz der envia Mitteldeutsche Energie AG zum 31. Dezember 2009 Aktiva

31.12.2009 T€

31.12.2008 T€

2.752

2.041

Sachanlagen

1.018.159

1.039.522

Finanzanlagen

1.530.051

1.343.474

2.550.962

2.385.037

Anlagevermögen

Anhang (1)

Immaterielle Vermögensgegenstände

Umlaufvermögen Vorräte

(2)

3.497

3.233

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

(3)

399.395

301.730

0

27.852

Wertpapiere Flüssige Mittel

(4)

Rechnungsabgrenzungsposten Sonderverlustkonto aus Rückstellungsbildung

Passiva Eigenkapital

(5)

Anhang

20.585

20.674

423.477

353.489

2.754

3.435

5.080

5.469

2.982.273

2.747.430

31.12.2009 T€

31.12.2008 T€

635.187

635.187

20.565

20.565

267.691

133.691

(6)

Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Bilanzgewinn

162.059

99.290

1.085.502

888.733

Sonderposten

(7)

326.734

366.934

Rückstellungen

(8)

638.307

626.141

(9)

671.544

592.082

(10)

260.186

273.540

2.982.273

2.747.430

Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

57

Jahresabschluss Bestätigungsvermerk

Gewinn- und Verlustrechnung der envia Mitteldeutsche Energie AG vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009

Umsatzerlöse

Anhang

2009 T€

2008 T€

(13)

2.916.098

2.276.546

– 139.127

– 141.482

2.776.971

2.135.064

4

– 127

Strom- und Energiesteuer Umsatzerlöse (ohne Strom- und Energiesteuer) Bestandsveränderung Andere aktivierte Eigenleistungen

120

95

Sonstige betriebliche Erträge

(14)

302.170

249.439

Materialaufwand

(15)

– 2.233.269

– 1.606.188

Personalaufwand

(16)

– 146.024

– 145.761

Abschreibungen

(17)

– 130.456

– 131.931

Sonstige betriebliche Aufwendungen

(18)

– 259.435

– 256.880

Ergebnis Finanzanlagen

(19)

59.496

29.728

Zinsergebnis

(20)

– 7.426

– 14.242

Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

(21)

Jahresüberschuss Gewinnvortrag Einstellung in die Gewinnrücklagen Bilanzgewinn

(22)

– 353

– 87.790

361.798

171.407

– 65.781

– 72.236

296.017

99.171

42

119

– 134.000

0

162.059

99.290

58

Allgemeines Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2009 wurden die Vorschriften des HGB für große Kapitalgesellschaften – unter Beachtung der Regelungen des AktG – angewendet. Zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung sind in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen. Soweit Angaben wahlweise in der Bilanz bzw. in der Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang vorgenommen werden können, erfolgen diese Angaben im Anhang. Unsere Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der RWE AG, Essen, einbezogen, der nach den Vorschriften der International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt wird. Der Konzernabschluss wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht. Damit sind wir von der Verpflichtung befreit, einen Konzernabschluss und einen Konzernlagebericht aufzustellen. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wird das Gesamtkostenverfahren angewendet.

59

Jahresabschluss Bestätigungsvermerk

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Aktiva Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten erfasst und werden entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer – im Zu- und Abgangsjahr zeitanteilig – linear abgeschrieben. Vor dem 1. Juli 1990 angeschaffte Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens sind zu den Werten des DMBilG angesetzt und werden auf der Grundlage von Restnutzungsdauern, soweit steuerlich zulässig, nach der degressiven Methode abgeschrieben. Zugänge zu den Sachanlagen werden grundsätzlich zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet. Der Umfang der Anschaffungskosten entspricht § 255 Abs. 1 HGB. Die Herstellungskosten umfassen Einzelkosten für Material und Lohn sowie anteilig angemessene Gemeinkosten. Die Abschreibungen basieren grundsätzlich auf steuerrechtlich anerkannten Nutzungsdauern. Für Anschaffungen und Herstellungen von allgemein verwendbaren Wirtschaftsgütern wird seit 1. Januar 2007 zur Bestimmung der Nutzungsdauern die hierfür geltende amtliche AfA-Tabelle vom 15. Dezember 2000 angewendet. Die planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen erfolgen für alle vor dem 1. Januar 2008 und für alle nach dem 31. Dezember 2008 angeschafften Sachanlagen – soweit steuerlich zulässig – nach der degressiven Methode. Der Wechsel auf die lineare Abschreibungsmethode erfolgt, sobald diese zu höheren Abschreibungsbeträgen führt. Alle im Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008 angeschafften Wirtschaftsgüter werden nach der linearen Methode abgeschrieben. Sonderabschreibungen nach dem Fördergebietsgesetz (FördergebietsG) wurden in den Vorjahren vorgenommen und als Sonderposten mit Rücklageanteil ausgewiesen. Die entsprechenden Sachanlagen werden linear abgeschrieben. Für abnutzbare bewegliche Wirtschaftsgüter, deren Anschaffungs- und Herstellungskosten mehr als 150,00 € und weniger als 1.000,00 € betragen, wird seit dem 1. Januar 2008 gemäß § 6 Abs. 2a EStG im Zugangsjahr ein Sammelposten gebildet, der im Jahr der Anschaffung und in den folgenden vier Jahren jeweils zu einem Fünftel linear abgeschrieben wird. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungs- und Herstellungskosten bis zu 150,00 € werden im Jahr der Anschaffung gemäß § 6 Abs. 2 Satz 1 EStG grundsätzlich aufwandswirksam verbucht. Wirtschaftsgüter, die vor dem 1. Januar 2008 zugegangen sind und deren Anschaffungs- und Herstellungskosten 410,00 € nicht überschritten haben, wurden im Zugangsjahr vollständig abgeschrieben und im Anlagespiegel als Abgang gezeigt. Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Anteile an verbundenen Unternehmen sowie Beteiligungen sind zu Anschaffungskosten, verzinsliche Ausleihungen zum Nennwert bewertet. Unverzinsliche Ausleihungen werden mit einem Zinssatz von 4,50 % abgezinst. Ist der beizulegende Wert auf Grund einer voraussichtlich dauernden Wertminderung niedriger, wurde dieser angesetzt. Die Wertpapiere des Anlagevermögens sind ebenfalls zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert.

60

Die Vorräte sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips bewertet. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bewertet. Alle erkennbaren Einzelrisiken und das allgemeine Kreditrisiko wurden durch angemessene Abschläge berücksichtigt. Innerhalb der Forderungen aus Strom- und Gaslieferungen sind erhaltene Abschlagszahlungen mit dem abgegrenzten, noch nicht abgelesenen Verbrauch unserer Kunden verrechnet. Die flüssigen Mittel und der aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind zum Nennwert bewertet. Für Rückstellungen, die wegen der erstmaligen Anwendung des § 249 Abs. 1 Satz 1 HGB in der DM-Eröffnungsbilanz zu bilden waren, ist auf der Aktivseite ein Sonderverlustkonto aus Rückstellungsbildung ausgewiesen, das entsprechend der Inanspruchnahme bzw. Auflösung dieser Rückstellungen abgeschrieben wird. Passiva Alle vor dem 1. Januar 2003 vereinnahmten Baukostenzuschüsse und Hausanschlusskosten werden unter dem passiven Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen und ratierlich über einen Gesamtzeitraum von 20 Jahren zu Gunsten der Umsatzerlöse aufgelöst. Alle ab dem 1. Januar 2003 vereinnahmten Baukostenzuschüsse und Hausanschlusskosten werden - soweit sie auf nicht verpachtetes Vermögen entfallen - im Sonderposten für Investitionszuwendungen zum Anlagevermögen ausgewiesen und entsprechend der Abschreibung der jeweils dazugehörigen Wirtschaftsgüter zu Gunsten der sonstigen betrieblichen Erträge aufgelöst. Alle ab dem 1. Januar 2005 vom Pächter unseres Elektrizitätsverteilernetzes vereinnahmten und an uns als Verpächter weitergereichten Baukostenzuschüsse und Hausanschlusskosten werden im passiven Rechnungsabgrenzungsposten als erhaltene Pachtvorauszahlung ausgewiesen und linear über einen Gesamtzeitraum von 20 Jahren zu Gunsten der Umsatzerlöse aufgelöst. Steuerpflichtige Zuschüsse und steuerfreie Zulagen der öffentlichen Hand für Investitionen sind als Sonderposten für Investitionszuwendungen zum Anlagevermögen passiviert und werden über die durchschnittliche Nutzungsdauer der begünstigten Vermögensgegenstände aufgelöst. In Vorjahren vorgenommene steuerrechtliche Sonderabschreibungen auf das Anlagevermögen gemäß § 4 FördergebietsG sowie Übertragungen gemäß § 6b EStG sind als Sonderposten mit Rücklageanteil ausgewiesen und werden konform zu den planmäßigen Abschreibungen aufgelöst. Die Bemessung der Rückstellungen berücksichtigt alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten auf der Grundlage vorsichtiger kaufmännischer Beurteilung. Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern, die auf Grund von Entgeltverzichten eine mittelbare Pensionszusage erworben haben, werden in 2009 erstmalig unter den Pensionsverpflichtungen ausgewiesen (3.849 T€) und zum Teilwert abzüglich Kassenvermögen bewertet. Im Vorjahr wurde die Rückstellung unter den sonstigen

61

Jahresabschluss Bestätigungsvermerk

Rückstellungen (8.825 T€) ausgewiesen und zum Erfüllungsbetrag abzüglich Kassenvermögen bewertet. Aus dieser Bewertungsänderung resultiert ein Ertrag in Höhe von 4.697 T€. Bei der Umwandlung unmittelbarer Pensionszusagen in mittelbare werden die noch ausstehenden Zahlungen an den Versorgungsträger ebenfalls erstmalig unter den Pensionsrückstellungen ausgewiesen (1.926 T€) und zum Teilwert abzüglich Kassenvermögen bewertet. Im Vorjahr wurde die Rückstellung unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (8.583 T€) ausgewiesen und zum Erfüllungsbetrag abzüglich Kassenvermögen bewertet. Aus dieser Bewertungsänderung resultiert ein Ertrag in Höhe von 5.057 T€. Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurde auf der Grundlage der „Richttafeln 2005G“ von Prof. Dr. Klaus Heubeck unter Verwendung eines Zinssatzes von 5,25 % (im Vorjahr: 5,25 %) vorgenommen. Die mittel- und langfristigen sonstigen Rückstellungen wurden mit Zinssätzen zwischen 4,50 % und 5,00 % (im Vorjahr: 4,50 % und 5,25 %) abgezinst. Verbindlichkeiten sind grundsätzlich mit ihrem Erfüllungs- bzw. Rückzahlungsbetrag passiviert.

Erläuterungen zur Bilanz Aktiva (1) Anlagevermögen Bei der Aufgliederung der in der Bilanz zusammengefassten Anlageposten und ihrer Entwicklung im Geschäftsjahr wurde das gesetzlich vorgeschriebene Gliederungsschema hinsichtlich der technischen Anlagen und Maschinen erweitert. Die Zugänge aus der Verschmelzung der Stadtwerke Herzberg/Elster GmbH, Herzberg/Elster, auf enviaM werden in einer gesonderten Spalte ausgewiesen. Konzerninterne Zugänge werden seit 2007 zu historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten des Verkäufers in der Zugangsspalte im Anlagespiegel des Käufers gezeigt. Dabei wird die Differenz zwischen den historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten des Verkäufers und dem Kaufpreis als Fußnote ergänzt. Innerhalb der Spalte Zugänge zu den kumulierten Abschreibungen werden neben den Abschreibungen des Geschäftsjahres die kumulierten Abschreibungen des Verkäufers ausgewiesen und in einer Fußnote betragsmäßig benannt. Der Buchwert des konzerninternen Zugangs entspricht damit dem Kaufpreis. Das Sachanlagevermögen zuzüglich der immateriellen Vermögensgegenstände ist – bezogen auf den Restbuchwert zum 31. Dezember 2009 – zu rund 94 Prozent vermietet bzw. verpachtet. Hauptpächterin ist in Umsetzung des Legal Unbundling die envia Verteilnetz GmbH, Halle (Saale).

62

Entwicklung des Anlagevermögens der envia Mitteldeutsche Energie AG

Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten

Vortrag zum 01.01.2009 T€

Immaterielle Vermögensgegenstände Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten

21.981 21.981

Sachanlagen Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken Leitungsnetzanlagen

198.549 3.184.357

Andere Anlagen

10.017

Betriebs- und Geschäftsausstattung

50.988

Anlagen im Bau

7.776 3.451.687

Finanzanlagen Anteile an verbundenen Unternehmen Ausleihungen an verbundene Unternehmen Beteiligungen

183.096 25.850 208.683

Ausleihungen an Beteiligungen Wertpapiere des Anlagevermögens Sonstige Ausleihungen

44 1.069.452 9.605 1.496.730

Anlagevermögen

4.970.398

1) 2) Darin bei konzerninternen Zugängen zusätzlich enthalten: Differenz zwischen den historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten des Verkäufers und dem Kaufpreis in Höhe von 3 T€ 1) bzw. 3 T€ 2)

63

Jahresabschluss Bestätigungsvermerk

Zugänge

Umbuchungen

Abgänge

T€

Zugänge aus Verschmelzung T€

T€

T€

Stand am 31.12.2009 T€

1.087

116

0

– 6.762

16.422

1.087

116

0

– 6.762

16.422

2.908

1)

3.099

819

– 1.657

203.718

91.090

2)

14.195

6.330

– 39.386

3.256.586

1.945

2.353

46

– 2.479

11.882

1.277

347

0

– 18.894

33.718

5.490

11

– 7.195

– 128

5.954

20.005

0

– 62.544

3.511.858

102.710

1) 2)

263.786

0

– 53

– 32.047

414.782

342.727

0

0

– 10.223

358.354

537

0

53

– 578

208.695

0

0

0

– 44

0

0

0

0

– 454.594

614.858

726

0

0

– 206

10.125

607.776

0

0

– 497.692

1.606.814

20.121

0

– 566.998

5.135.094

711.573

1) 2)

64

Entwicklung des Anlagevermögens der envia Mitteldeutsche Energie AG

Kumulierte Abschreibungen

Vortrag zum 01.01.2009

Abschreibungen

T€

T€

19.940

290

19.940

290

100.748

5.448

2.259.304

121.319

Immaterielle Vermögensgegenstände Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten Sachanlagen Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken Leitungsnetzanlagen Andere Anlagen Betriebs- und Geschäftsausstattung Anlagen im Bau

7.088

686

45.025

2.327

0

0

2.412.165

129.780

3)

3)

Finanzanlagen Anteile an verbundenen Unternehmen Ausleihungen an verbundene Unternehmen Beteiligungen Ausleihungen an Beteiligungen Wertpapiere des Anlagevermögens Sonstige Ausleihungen Anlagevermögen

3)

16.138

0

0

0

56.174

353

0

0

80.921

0

23

30

153.256

383

2.585.361

130.453

Darin bei konzerninternen Zugängen zusätzlich enthalten: kumlierte Abschreibungen des Verkäufes in Höhe von 3 T€

3)

65

Jahresabschluss Bestätigungsvermerk

Zugänge aus Verschmelzung T€

Zuschreibungen

Umbuchungen

Abgänge

Stand am 31.12.2009 T€

Buchwerte Stand 31.12.2009 T€

Buchwerte Stand 31.12.2008 T€

T€

T€

T€

109

0

0

– 6.669

13.670

2.752

2.041

109

0

0

– 6.669

13.670

2.752

2.041

1.625

0

– 35

– 971

106.815

96.903

97.801

5.855

0

38

– 36.291

2.350.225

906.361

925.053

2.352

0

– 3

– 2.430

7.693

4.189

2.929

330

0

0

– 18.716

28.966

4.752

5.963

0

0

0

0

0

5.954

7.776

10.162

0

0

– 58.408

2.493.699

1.018.159

1.039.522

0

0

0

– 6.891

9.247

405.535

166.958

0

0

0

0

0

358.354

25.850

0

– 12.004

0

– 255

44.268

164.427

152.509

0

0

0

0

0

0

44

0

– 44.203

0

– 13.523

23.195

591.663

988.531

0

0

0

0

53

10.072

9.582

0

– 56.207

0

– 20.669

76.763

1.530.051

1.343.474

10.271

– 56.207

0

– 85.746

2.584.132

2.550.962

2.385.037

66

enviaM weist gemäß § 285 Nr. 11 HGB folgende Gesellschaften aus: I

Verbundene Unternehmen

Name und Sitz der Gesellschaft

Beteiligungsanteil gemäß § 16 AktG Anteil Anteil unmittelbar mittelbar

%

%

Eigenkapital

Ergebnis des letzten Geschäftsjahres

T€

T€

In den Konzernabschluss einbezogene verbundene Unternehmen 1 envia THERM GmbH, Bitterfeld-Wolfen 2)

100,00

62.844

0

2 enviaM Beteiligungsmanagement GmbH, Chemnitz 2) 3)

100,00

28.431

0

3 envia INFRA GmbH, Bitterfeld-Wolfen

100,00

16.656

4.998

4 MEWO Wohnungswirtschaft GmbH & Co. KG, Halle (Saale)

100,00

9.507

580

5 envia Netzservice GmbH, Kabelsketal 2) 3)

100,00

4.045

0

6 envia SERVICE GmbH, Cottbus

100,00

5.985

1.791

7 envia AQUA GmbH, Chemnitz 2)

100,00

510

0

100,00

260

0

9 envia Verteilnetz GmbH, Halle (Saale) 2)

100,00

24

0

10 Industriepark LH Verteilnetz GmbH, Chemnitz 2)

100,00

100

0

96,27

26.502

1.859

12 MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH, Kabelsketal

75,39

132.592

38.805

13 Elektrociepłownia Be˛dzin S. A., Be˛dzin 

69,56

17.105

1.896

8 WVP - Wärmeversorgung Plauen GmbH, Plauen

2) 3)

11 VSW Verbundstadtwerke Südwestsachsen GmbH, Lichtenstein

14 envia TEL GmbH, Markkleeberg 

100,00

7.628

1.291

15 VSW Netz GmbH, Crimmitschau

96,27

254

– 770

75,39

25

0

16 MITGAS Verteilnetz GmbH, Kabelsketal   5)

17 GISA GmbH, Halle (Saale) 

72,44

8.171

2.571

18 A/V/E GmbH, Halle (Saale)

69,92

2.199

652

19 ICS adminservice GmbH, Leuna

72,44

495

3

Nicht in den Konzernabschluss einbezogene verbundene Unternehmen 20 envia future GmbH i. L., Chemnitz  1)

100,00

3.023

77

21 NRF Neue Regionale Fortbildung GmbH , Halle (Saale) 1)

100,00

157

24

22 GKB Gesellschaft für Kraftwerksbeteiligungen mbH, Cottbus 1)

100,00

129

22

23 MEWO Wohnungswirtschaft Verwaltungs-GmbH, Halle (Saale) 1) 

100,00

38

3

24 envia Energieversorgung Plauen GmbH, Chemnitz  1)

100,00

24

– 1

19,22

822

347

26 aqua.t Wassergesellschaft Thüringen mbH, Hermsdorf  1), 4)

100,00

100

0

27 Gesellschaft für Personalabrechnung und -verwaltung mbH (G.P.A.), Halle (Saale) 1)

72,44

23

0

28 Saskia Informationssysteme GmbH, Chemnitz 1)

65,95

521

107

25 bildungszentrum energie GmbH, Halle (Saale) 1)

1) 2) 3) 4) 5)

Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008 Gewinnabführungsvertrag mit enviaM Beherrschungsvertrag mit enviaM Gewinnabführungsvertrag mit envia AQUA GmbH Gewinnabführungsvertrag mit der MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH

74,50

67

Jahresabschluss Bestätigungsvermerk

II Beteiligungen Name und Sitz der Gesellschaft

29 Fernwärmeversorgung Zwönitz GmbH (FVZ), Zwönitz 1)

Beteiligungsanteil gemäß § 16 AktG Anteil Anteil unmittelbar mittelbar

Eigenkapital

%

T€ 2.246

% 50,00

T€ 128

49,00

6.647

343

31 Gasversorgung Delitzsch GmbH, Delitzsch 1)

49,00

5.344

599

32 Gasversorgung Merseburg GmbH, Merseburg 1)

49,00

5.088

1.128

33 Energieversorgung Marienberg GmbH, Marienberg 1)

49,00

1.883

573

49,00

1.493

312

35 Wärmeversorgung Mücheln GmbH, Mücheln 1)

49,00

830

67

6 Wärmeversorgung Wachau GmbH, Markkleeberg/ 3 OT Wachau 1) 37 Energieversorgung Guben GmbH, Guben 1)

49,00

98

0

1)

45,00

4.806

285

8 Stadtwerke Lutherstadt Eisleben GmbH, 3 Lutherstadt Eisleben 1)

42,50

14.993

3.224

39 Stadtwerke Wolfen GmbH, Wolfen 1)

40,00

18.444

1.742

40 Stadtwerke Merseburg GmbH, Merseburg 1) 2)

40,00

15.112

0 

36,75

3.142

200

42 Stadtwerke Aschersleben GmbH, Aschersleben 1)

35,00

13.323

1.306

43 EVH GmbH, Halle (Saale) 1) 2)

30,00

76.736

0

4 Energie- und Wasserversorgung Altenburg GmbH, 4 Altenburg 1)

30,00

30.369

3.046

45 Freiberger Stromversorgung GmbH (FSG), Freiberg 1)

30,00

7.458

2.506

46 Zwickauer Energieversorgung GmbH, Zwickau 1) 2)

27,00

34.360

0 

47 Stadtwerke Schwarzenberg GmbH, Schwarzenberg 1)

25,10

12.707

400

48 Stadtwerke Weißenfels GmbH, Weißenfels 1)

24,50

18.493

1.843

49 Erdgasversorgung Oranienburg GmbH, Oranienburg 1)

24,50

5.682

1.220

50 Stadtwerke Chemnitz AG, Chemnitz 1) 2)

19,00

41 Städtische Werke Borna GmbH, Borna

1)

255.387

0 

51 Wasser- und Abwassergesellschaft Elsterwerda mbH, Elsterwerda 1)

49,00

74

4

52 Wasser- und Abwasserversorgungsgesellschaft „Thüringer Holzland“ mbH, Hermsdorf 1)

48,95

4.687

399

53 Stadtwerke Bernburg GmbH, Bernburg 1) 2)

45,00

23.917

1.000

37,70

501

123

55 Stadtwerke Zeitz GmbH, Zeitz 1)

24,50

18.760

3.000

56 Stadtwerke Aue GmbH, Aue

4 Erdgasversorgung Industriepark Leipzig Nord GmbH, 5 Leipzig 1)

24,50

10.647

1.308

57 Stadtwerke Reichenbach/Vogtl. GmbH, Reichenbach 1)

24,50

9.721

990

58 Stadtwerke Meerane GmbH, Meerane 1)

24,50

9.497

877

1)

Bei den Wertpapieren des Anlagevermögens handelt es sich um Fondsanteile.

2)

des letzten Geschäftsjahres

30 Technische Werke Naumburg GmbH, Naumburg (Saale) 1)

34 Stadtwerke Roßlau Fernwärme GmbH, Dessau-Roßlau

1)

Ergebnis

Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008 Gewinnabführungsvertrag mit dem Mehrheitsgesellschafter

68

(2) Vorräte

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

31.12.2009 T€

31.12.2008 T€

3.396

3.136

101

97

3.497

3.233

Unfertige Leistungen

In den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sind hauptsächlich Betriebslagerbestände enthalten.

(3) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 31.12.2009 T€

31.12.2008 T€

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

153.335

131.423

Forderungen gegen verbundene Unternehmen

216.929

142.120

davon Finanzforderungen

(92.800)

(73.363)

davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

(49.470)

(11.825)

davon sonstige Forderungen

(74.659)

(56.932)

9.106

9.659

Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Vermögensgegenstände

(9.106)

(9.659)

20.025

18.528

399.395

301.730

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betreffen vor allem Ansprüche aus Stromlieferungen an Privat- und Gewerbekunden, Geschäftskunden und Stadtwerke. Darin sind mit 614.995 T€ Forderungen aus Verbrauchsabgrenzungen enthalten, denen erhaltene Anzahlungen in Höhe von 461.071 T€ gegen­ überstehen. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen im Wesentlichen Cash-Pool-Forderungen und kurzfristige Geldanlagen bei der RWE AG (92.340 T€), Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen die envia NETZ GmbH (39.384 T€) sowie Forderungen gegen die envia Netzservice GmbH (31.318 T€) und gegen die envia THERM GmbH (32.409 T€) aus dem jeweiligen Gewinnabführungsvertrag einschließlich Steuerumlage. Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten mit 11.199 T€ Steuererstattungsansprüche. Von den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen haben 1.264 T€ eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Sie betreffen ausschließlich die sonstigen Vermögensgegenstände.

(4) Flüssige Mittel Die flüssigen Mittel betreffen im Wesentlichen Guthaben bei Kreditinstituten.

69

Jahresabschluss Bestätigungsvermerk

(5) Sonderverlustkonto aus Rückstellungsbildung Die Verringerung des Sonderverlustkontos resultiert aus der Abschreibung wegen der Inanspruchnahme von Rückstellungen, die erstmals zum 1. Juli 1990 gebildet wurden.

Passiva (6) Eigenkapital Die Zusammensetzung und Entwicklung des Eigenkapitals ist nachfolgender Übersicht zu entnehmen: Vortrag zum 01.01.2009

Gewinnausschüttung

T€

T€

Gezeichnetes Kapital

Einstellung aus dem Jahres­ überschuss T€

Stand am 31.12.2009 T€

635.187

0

0

635.187

20.565

0

0

20.565

gemäß § 27 Abs. 2 DMBilG

114.659

0

0

114.659

gemäß § 17 Abs. 4 DMBilG

19.032

0

0

19.032

Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Gesetzliche Rücklage

(davon zugleich im Sinne des § 150 Abs. 2 AktG)

(128.222)

Andere Gewinnrücklagen

(128.611)

0

0

134.000

134.000

99.290

– 99.248

162.017

162.059

888.733

– 99.248

296.017

1.085.502

Bilanzgewinn

Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) ist in 248.120.000 auf den Namen lautende Stückaktien eingeteilt.

Die Aktionäre der enviaM zum Bilanzstichtag sind: Aktionär

Anteilsverhältnis %

Aktien

RWE Beteiligungsgesellschaft mbH, Essen

37,65

93.409.430

KME Kommunale Managementgesellschaft für Energiebeteiligungen mbH, Chemnitz

20,45

50.734.868

enviaM Beteiligungsgesellschaft mbH, Dortmund

19,99

49.588.590

KBM Kommunale Beteiligungsgesellschaft mbH an der envia Mitteldeutsche Energie AG, Bitterfeld-Wolfen

15,01

37.261.110

KBE Kommunale Beteiligungsgesellschaft mbH an der envia, Chemnitz

1,72

4.280.226

RWE AG, Essen

0,90

2.230.615

Kommunalwirtschaft Sachsen-Anhalt GmbH & Co. Beteiligungs-KG, Magdeburg

0,03

76.167

Städte, Gemeinden, Stadtwerke

4,25

10.538.994

100,00

248.120.000

70

(7) Sonderposten 31.12.2009 T€

31.12.2008 T€

29.347

32.365

1.984

1.057

57

349

286.255

323.591

Sonderposten für Investitionszuwendungen zum Anlagevermögen Baukostenzuschüsse und Hausanschlusskosten Steuerpflichtige Zuschüsse Steuerfreie Zulagen Sonderposten mit Rücklageanteil Steuerrechtliche Sonderabschreibungen gemäß § 4 FördergebietsG gemäß § 6b EStG Steuerrechtliche Rücklage gemäß § 6b EStG

9.091

7.851

0

1.721

326.734

366.934

31.12.2009 T€

31.12.2008 T€

(8) Rückstellungen

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

104.167

97.795

Steuerrückstellungen

136.759

92.839

Sonstige Rückstellungen

397.381

435.507

638.307

626.141

Die Steuerrückstellungen betreffen hauptsächlich Verpflichtungen aus Körperschaft- und Gewerbesteuer für die Veranlagungszeiträume 2004 bis 2009. Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen eingegangene Verpflichtungen gegenüber den Arbeitnehmern im Zusammenhang mit den Betriebsvereinbarungen zum Vorruhestand bzw. zur Altersteilzeit, Entschädigungszahlungen für Dienstbarkeiten gemäß § 9 Abs. 3 RegVBG sowie andere ungewisse Verbindlichkeiten und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften. Im Geschäftsjahr wurde eine Aufwandsrückstellung in Höhe von 865 T€ passiviert.

71

Jahresabschluss Bestätigungsvermerk

(9) Verbindlichkeiten 31.12.2009

31.12.2008

T€

davon RLZ 1) ≤ 1 Jahr T€

davon RLZ 1) > 5 Jahre T€

T€

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

69

69

0

0

0

0

davon durch Grundpfandrechte gesichert

(0)

(0)

(0)

(0)

(0)

(0)

310

310

0

132

132

0

51.595

51.595

0

77.583

77.583

0

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

555.689

555.689

0

446.127

446.127

0

davon aus Finanzierung

(390.057)

(390.057)

(0)

(273.866)

(273.866)

(0)

davon aus Lieferungen und Leistungen

(96.555)

(96.555)

(0)

(59.783)

(59.783)

(0)

davon Sonstige Verbindlichkeiten

(69.077)

(69.077)

(0)

(112.478)

(112.478)

(0)

Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht davon aus Finanzierung Sonstige Verbindlichkeiten davon aus Steuern davon im Rahmen der sozialen Sicherheit

1)

davon RLZ 1) > 5 Jahre T€

davon RLZ 1) ≤ 1 Jahr T€

RLZ = Restlaufzeit

245

245

0

175

175

0

(244)

(244)

(0)

(165)

(165)

(0)

63.636

63.191

0

68.065

68.065

0

(11.472)

(11.472)

(0)

(11.766)

(11.766)

(0)

(594)

(149)

(0)

(0)

(0)

(0)

671.544

671.099

0

592.082

592.082

0

72

(10) Rechnungsabgrenzungsposten Unter dem passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind mit 191.725 T€ Baukostenzuschüsse und Hausanschlusskosten, die vor dem 1. Januar 2003 vereinnahmt worden und mit 67.714 T€ Baukostenzuschüsse und Hausanschlusskosten, die nach dem 31. Dezember 2004 vom Pächter unseres Elektrizitätsverteilernetzes vereinnahmt und an enviaM als Verpächter als Pachtvorauszahlungen weitergeleitet wurden, bilanziert.

(11) Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen Es bestehen Bürgschaften in Höhe von insgesamt 2.087 T€. Aus Dienstleistungsverträgen bestehen Verpflichtungen in Höhe von 241.376 T€ bis 2013, die ausschließlich verbundene Unternehmen betreffen. Die Zahlungsverpflichtungen aus Leasingverträgen betragen bis zum Jahr 2029 insgesamt 84.220 T€ und werden wie folgt abfließen: 2010 3.978 T€ 2011 bis 2014 16.518 T€ 2015 bis 2019 27.700 T€ 2020 bis 2029 36.024 T€ Die mit sechs Zweckgesellschaften vor dem Hintergrund einer Bilanzverkürzung und eines gestreckten Liquiditätsabflusses in Vorjahren abgeschlossenen Leasingverträge betreffen fünf Verwaltungsgebäude, neun Kundenzentren und ein Parkhaus. Die neben den künftigen Zahlungsverpflichtungen bestehenden Risiken aus diesen Leasingverträgen (13.269 T€) wurden in einer Drohverlustrückstellung passiviert. Daneben bestehen sechs Andienungsrechte über insgesamt 11.774 T€. Das Bestellobligo von 26.482 T€ resultiert aus erteilten Investitionsaufträgen und entfällt in voller Höhe auf verbundene Unternehmen. Die Gesellschaft hat mittelbare Pensionsverpflichtungen in Höhe von 8.541 T€. Den Mitgesellschaftern einer Beteiligung wurde jeweils ein Andienungsrecht ihrer Anteile an der Gesellschaft bis zum 31. Dezember 2013 in Höhe von insgesamt 1.623 T€ eingeräumt.

(12) Derivative Finanzinstrumente Nominalvolumen T€

Positive Marktwerte T€

Negative Marktwerte T€

292.295

43.567

44.051

Commodity-Derivate Oelswaps

Die Commodity-Derivate wurden zu Forwardpreisen vom letzten Handelstag bewertet.

73

Jahresabschluss Bestätigungsvermerk

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung (13) Umsatzerlöse Aufteilung nach Sparten Strom Gas Sonstige Umsatzerlöse

2009 T€

2008 T€

2.245.535

1.744.799

116.295

29.985

554.268

501.762

2.916.098

2.276.546

Die Umsatzerlöse wurden nahezu vollständig im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland erzielt (2.915.393 T€). Darin ist Strom- und Energiesteuer in Höhe von 139.127 T€ enthalten. Die seit dem 1. Januar 2009 getätigten Stromlieferungen von der RWE Vertrieb AG, Dortmund, an enviaM und von enviaM an die RWE Vertrieb AG, Dortmund, betreffen Handelsgeschäfte (Geschäfte ohne Mengenrückgaben). Demzufolge wird nunmehr ein unsaldierter Ausweis im Materialaufwand bzw. in den Umsatzerlösen vorgenommen. Bei den vor dem 1. Januar 2009 getätigten Stromlieferungen erfolgte eine Saldierung zwischen den Umsatzerlösen und dem Materialaufwand, weil es sich im Wesentlichen um Plananpassungsgeschäfte bzw. um Geschäfte mit Mengenrückgaben handelte. Infolge des unsaldierten Ausweises haben sich die Umsatzerlöse und der Materialaufwand in 2009 jeweils um 364.944 T€ erhöht. Die im Vorjahr vorgenommene Saldierung betrug 525.989 T€.

74

(14) Sonstige betriebliche Erträge 2009 T€

2008 T€

Konzessionsabgabe

70.626

70.289

Zuschreibungen auf das Anlagevermögen

56.207

90

Auflösung von Rückstellungen

47.934

92.483

37.817

42.006

(37.336)

(41.605)

(481)

(401)

3.624

3.374

Erträge aus

Auflösung des Sonderpostens mit Rücklageanteil davon aus Sonderabschreibungen gemäß § 4 FördergebietsG davon aus Sonderabschreibungen gemäß § 6b EStG Sonderpostens für Investitionszuwendungen zum Anlagevermögen davon Sonderposten für Baukostenzuschüsse und Hausanschlusskosten

(3.118)

(3.177)

Abgang von Finanzanlagen

31.315

0

Steuerumlagen von Organgesellschaften

14.905

10.818

9.226

9.923

Ausbuchung von Verbindlichkeiten

7.978

782

Verschmelzung Stadtwerke Herzberg/Elster GmbH auf enviaM

6.111

0

Wertanpassungen des Umlaufvermögens und Zahlungseingänge auf ausgebuchte Forderungen

1.585

937

525

1.350

Vermietung und Verpachtung

Abgängen von immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen Inanspruchnahme von Rückstellungen Übrige Erträge

0

6.547

14.317

10.840

302.170

249.439

Die Zuschreibungen auf das Anlagevermögen betreffen mit 44.203 T€ Spezialfonds und mit 12.204 T€ Anteile an verbundenen Unternehmen. Die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen betreffen im Wesentlichen die Rückstellung für Entschädigungszahlungen für Dienstbarkeiten gemäß § 9 Abs. RegVBG (22.401 T€), die Pensionsrückstellungen (8.977 T€) und die Rückstellung für Prozessrisiken und -kosten (8.744 T€). Auf Grund der bestehenden Konzessionsverträge mit den Kommunen ist enviaM verpflichtet, auch nach der Umsetzung des Legal Unbundling Konzessionsabgaben zu entrichten. Die von der envia Verteilnetz GmbH, Halle (Saale), und Industriepark LH Verteilnetz GmbH, Chemnitz, im Rahmen der Netznutzungsentgelte vereinnahmten Konzessionsabgaben werden an enviaM weitergeleitet.

75

Jahresabschluss Bestätigungsvermerk

(15) Materialaufwand

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren Aufwendungen für bezogene Leistungen

2009 T€

2008 T€

1.717.553

1.083.691

515.716

522.497

2.233.269

1.606.188

Die Erhöhung der Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren resultiert mit 364.944 T€ aus der Ausweisänderung für Stromhandelsgeschäfte zwischen enviaM und RWE Vertrieb AG, Dortmund. Wir verweisen auf unsere Ausführungen zu den Umsatzerlösen. Eine weitere Ursache für die Erhöhung des Postens sind höhere Strombezugskosten und höhere Aufwendungen für den Gasbezug nach erfolgter Ausweitung des Gasgeschäfts um 69.774 T€.

(16) Personalaufwand

Löhne und Gehälter Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung davon für Altersversorgung

Beschäftigte im Jahresdurchschnitt Gewerbliche Arbeitnehmer Angestellte Auszubildende

2009 T€

2008 T€

117.972

118.451

28.052

27.310

(7.194)

(7.695)

146.024

145.761

2009

2008

352

377

1.727

1.773

2.079

2.150

279

300

2.358

2.450

76

(17) Abschreibungen

auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen auf Sonderverlustkonto aus Rückstellungsbildung

2009 T€

2008 T€

130.067

131.732

389

199

130.456

131.931

In den Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachan­lagen sind außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 49 T€ enthalten.

(18) Sonstige betriebliche Aufwendungen 2009 T€

2008 T€

Konzessionsabgabe

70.626

70.289

IT-Dienstleistungen

50.926

53.648

36.000

0

Aufwendungen für

Rückstellungszuführungen im Bereich der Einkaufs- und Verkaufsverpflichtungen Andere Lieferungen und Leistungen, nicht im Materialaufwand erfasst

15.182

18.143

Umstrukturierungsmaßnahmen

13.437

19.204

Steuerumlagen

12.989

29.673

Werbung, Sponsoring

11.876

9.661

Mieten, Pachten und Leasing

9.325

6.472

Verluste aus Wertminderungen und Abgängen von Gegenständen des Umlaufvermögens

6.139

10.675

Berufsaus- und Weiterbildung

5.291

4.854

Verluste aus Abgängen von immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen

3.678

807

Sonstige Steuern Einstellungen in die Rücklage gemäß § 6b EStG Übrige sonstige Aufwendungen

412

662

0

1.074

23.554

31.718

259.435

256.880

Die übrigen sonstigen Aufwendungen betreffen u. a. Kosten des Post- und Zahlungsverkehrs, Aufwendungen für Beratungen und Analysen sowie Reisespesen und Fahrgelder.

77

Jahresabschluss Bestätigungsvermerk

(19) Ergebnis Finanzanlagen

Erträge auf Grund von Gewinnabführungsverträgen mit verbundenen Unternehmen Erträge aus Beteiligungen

2009 T€

2008 T€

54.682

47.217

17.516

19.034

davon aus verbundenen Unternehmen

(6.207)

(7.636)

Aufwendungen aus Verlustübernahme aus verbundenen Unternehmen

– 52.125

– 82.719

Beteiligungsergebnis

20.073

– 16.468

Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens

39.423

46.196

(9.572)

(1.312)

59.496

29.728

davon aus verbundenen Unternehmen

Die Erträge auf Grund von Gewinnabführungsverträgen betreffen die envia THERM GmbH, Bitterfeld-Wolfen, die envia Netzservice GmbH, Kabelsketal, die enviaM Beteiligungsmanagement GmbH, Chemnitz, sowie die WVP – Wärmeversorgung Plauen GmbH, Plauen. Die Aufwendungen aus Verlustübernahmen resultieren aus der envia Verteilnetz GmbH, Halle (Saale), der envia AQUA GmbH, Chemnitz, und der Industriepark LH Verteilnetz GmbH, Chemnitz.

(20) Zinsergebnis 2009 T€ Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge davon aus verbundenen Unternehmen Zinsen und ähnliche Aufwendungen davon an verbundene Unternehmen

2008 T€

1.949

12.071

(1.233)

(10.371)

– 9.375

– 26.313

(3.104)

(– 17.144)

– 7.426

– 14.242

78

(21) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betreffen im Wesentlichen Aufwendungen für die Vorauszahlungen und die Zuführungen zur Steuerrückstellung des Berichtsjahres, Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und Steuererstattungen für Vorjahre.

(22) Einstellung in die Gewinnrücklagen Aus dem Jahresüberschuss wurden gemäß § 58 Abs. 2 AktG 134.000 T€ in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt.

(23) Geschäfte größeren Umfangs, die mit verbundenen oder assoziierten Unternehmen getätigt wurden (§ 10 Abs. 2 EnWG) Im Geschäftsjahr wurden Geschäfte größeren Umfangs, die aus dem Rahmen der gewöhnlichen Energieversorgungstätigkeit herausfallen und für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nicht von untergeordneter Bedeutung sind, mit verbundenen Unternehmen auf Grund folgender Verträge getätigt: - Netzverpachtung des regulierten Stromnetzes an ein Konzernunternehmen, - Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Verpachtung des regulierten Stromnetzes an ein Kon­zern­unternehmen (Personalgestellung, Dienstleistungen über die Durchführung von Aufgaben der allgemeinen Verwaltung): 157.743 T€.

(24) Sonstige Angaben Auf Grund der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil und der daraus resultierenden Beeinflu­ ssung des Steueraufwandes liegt das Jahresergebnis um 10,0 Prozent über dem Betrag, der sonst auszuweisen gewesen wäre. Die Mitglieder des Vorstandes sind auf den Seiten 8 und 9 und die des Aufsichtsrates auf den Seiten 14 und 15 des Geschäftsberichtes angegeben. Die Bezüge des Vorstandes betrugen 1.802.184,25 €. Im Rahmen des „RWE-Long Term Incentive Plan Beat 2005“ wurden dem Vorstand 24.647 Wertsteigerungsrechte gewährt. Der beizulegende Zeitwert im Zeitpunkt der Gewährung betrug 294.038,71 €. Die Bezüge der ehemaligen Vorstandsmitglieder beliefen sich auf 2.118.288,90 €. Für Pensionsverpflichtungen gegenüber einem ehemaligen Vorstandsmitglied sind 581.772,00 € zurückgestellt.

79

Jahresabschluss Bestätigungsvermerk

Die Vergütung des Aufsichtsrates betrug 221.120,82 €. Dem Kommunalen Beirat wurden 56.335,62 € vergütet. Im Geschäftsjahr wurde das an ein Vorstandsmitglied ausgereichte grundbuchrechtlich gesicherte zinslose Darlehen vollständig getilgt. Die Tilgung betrug 5.161,84 €.

(25) Gewinnverwendungsvorschlag Der Vorstand legt dem Aufsichtsrat folgenden Vorschlag vor, den er der Hauptversammlung für die Verwendung des Bilanzgewinns unterbreiten will: 1. Ausschüttung einer Bardividende von 0,65 € je Stückaktie auf das Grundkapital von 635.187.200,00 € 161.278.000,00 € 2. Gewinnvortrag 781.048,73 € 3. Bilanzgewinn 162.059.048,73 € Chemnitz, 22. Januar 2010

Der Vorstand

Giesting

Dr. Auerbach

Hiltenkamp

80

bestätigungsvermerk Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der envia Mitteldeutsche Energie AG, Chemnitz, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009 geprüft. Nach § 10 Abs. 4 EnWG umfasste die Prüfung auch die Einhaltung der Pflichten zur Entflechtung in der internen Rechnungslegung nach § 10 Abs. 3 EnWG. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften sowie die Einhaltung der Pflichten nach § 10 Abs. 3 EnWG liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht sowie über die interne Rechnungslegung nach § 10 Abs. 3 EnWG abzugeben. Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgeno­ mmen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden und dass mit hinreichender Sicherheit beurteilt werden kann, ob die Pflichten nach § 10 Abs. 3 EnWG in allen wesentlichen Belangen erfüllt sind. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht sowie in der internen Rechnungslegung nach § 10 Abs. 3 EnWG überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands, die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes sowie die Beurteilung, ob die Wertansätze und die Zuordnung der Konten in der internen Rechnungslegung nach § 10 Abs. 3 EnWG sachgerecht und nachvollziehbar erfolgt sind und der Grundsatz der Stetigkeit beachtet wurde. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

81

Jahresabschluss Bestätigungsvermerk

Unsere Prüfung des Jahresabschlusses unter Einbeziehung der Buchführung und des Lageberichts hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Die Prüfung der Einhaltung der Pflichten zur Entflechtung in der internen Rechnungslegung nach § 10 Abs. 3 EnWG hat zu keinen Einwendungen geführt.

Dresden, den 25. Januar 2010 PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Harald Herrmann Wirtschaftsprüfer

ppa. Dr. Anett Schaarschmidt Wirtschaftsprüfer

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Impressum Herausgeber envia Mitteldeutsche Energie AG Chemnitztalstraße 13 09114 Chemnitz Telefon: 0371 482-0 Internet: www.enviaM.de Stephan Grafen, Leiter Unternehmenskommunikation Claudia Anke, Projektleitung Autoren Claudia Anke, Stefan Buscher, Stephan Grafen Grafisches Konzept/Gesamtherstellung Heimrich & Hannot GmbH Bayrische Straße 18 01069 Dresden Telefon: 0351 81609-0 Internet: www.heimrich-hannot.de Fotos/Bildnachweis envia Mitteldeutsche Energie AG RWE Bilddatenbank László Farkas Wolfgang Schmidt Michael Setzpfand Titel- und Rubrikfotos Guido Werner, www.guido-werner.com

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