Meine Nachbarin ist Europaabgeordnete Ulrike Rodust (Hrsg.)

Meine Nachbarin ist Europaabgeordnete Ulrike Rodust (Hrsg.) Ulrike Rodust ist seit 2008 Mitglied des Europäischen Parlaments. Die schleswig-holstein...
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Meine Nachbarin ist Europaabgeordnete Ulrike Rodust (Hrsg.)

Ulrike Rodust ist seit 2008 Mitglied des Europäischen Parlaments. Die schleswig-holsteinische Abgeordnete ist Mitglied im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung und Koordinatorin ihrer Fraktion im Fischereiausschuss. Beide Politikfelder fallen seit dem Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon unter das so genannte Mitentscheidungsverfahren: Bei den aktuell anstehenden Reformen der Gemeinsamen Fischereipolitik und der Gemeinsamen Agrarpolitik tritt das Europäische Parlament deshalb als gleichberechtigter Gesetzgeber neben dem Rat der Europäischen Union auf. Ulrike Rodust war viele Jahre kommunal- und landespolitisch aktiv. Vor der Übernahme ihres Mandats im Europäischen Parlament war sie zuletzt agrarpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im schleswig-holsteinischen Landtag. Die geborene Quakenbrückerin lebt seit ihrer Kindheit in Schleswig-Holstein. Sie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Als ausgebildete Industriekauffrau, Hauswirtschafterin und Buchhalterin war Ulrike Rodust von 1979 bis 1997 selbstständig in der Gastronomie tätig.

Ulrike Rodust (Hrsg.)

Meine Nachbarin ist Europaabgeordnete

Hallo, ich bin Mia. Ich wohne in einem Dorf in der Nähe von Eckernförde. Das liegt in Schleswig-Holstein, ganz im Norden von Deutschland. Heute haben wir uns in der Schule über Berufe unterhalten. Der Vater von meiner Freundin Inka ist Bauer und Inka hat uns gesagt, was ein Bauer so alles zu tun hat. Der Onkel von Kai ist Fischer und manchmal darf Kai mit auf seinen Kutter. Davon will er uns morgen erzählen.

Ich will von meiner Nachbarin Ulrike erzählen. Die ist Europaabgeordnete, und ich finde, das ist ein ganz ungewöhnlicher Beruf. Meine Mutter sagt, eigentlich ist das gar kein Beruf, weil man nicht einfach so Abgeordnete werden kann, sondern dazu gewählt wird. Deshalb hat Ulrike auch erst etwas ganz anderes gelernt, aber weil sie sich mal sehr über eine Ungerechtigkeit geärgert hat, hat sie damit angefangen, Politik zu machen. Was Ulrike so als Europaabgeordnete zu tun hat, hat sie mir neulich mal genau erklärt.

Die Menschen aus ganz vielen Ländern in Europa wählen alle fünf Jahre Abgeordnete, die dann für sie gemeinsam Europapolitik machen sollen. Wie Ulrike steigen jeden Montag von Finnland bis Malta und von Irland bis Estland die Abgeordneten ins Auto, in den Zug oder ins Flugzeug und reisen zum Europäischen Parlament.

Drei Wochen im Monat arbeiten die Abgeordneten in Brüssel. Das ist eigentlich die Hauptstadt von Belgien, aber weil hier so viel europäische Politik gemacht wird, ist Brüssel auch ein bisschen die Hauptstadt von Europa.

Einmal im Monat kommt das Europäische Parlament für eine Woche nach Straßburg. Das ist eine schöne, alte Stadt an der Grenze von Frankreich und Deutschland. Früher standen hier an der Grenze noch Schlagbäume, das sind extra Schranken für Grenzen, und man konnte nicht einfach so von einer Seite auf die andere fahren. Ulrike sagt, das ist eine der Sachen, die sie an Europa so toll findet: Dass sich die Nachbarländer heute so gut verstehen, dass sie ohne Grenzen auskommen und friedlich zusammen leben.

Das heißt natürlich nicht, dass heute immer alle Menschen in Europa einer Meinung sind. Aber jetzt suchen die Europapolitiker nach guten Lösungen – und das für fast 500 Millionen Menschen. Damit das möglichst gerecht geschieht, hat sich die Europäische Union bei einem Treffen in der

portugiesischen Hauptstadt Lissabon auf neue Regeln geeinigt. Und das, sagt Ulrike, bedeutet, dass das Europäische Parlament jetzt viel mehr zu sagen hat und zum Beispiel mitbestimmt, wie es mit der Landwirtschaft und Fischerei in Europa weitergeht.

Weil Ulrike für Landwirtschafts- und Fischereipolitik zuständig ist, bedeutet das, dass sie sich jetzt viele Gedanken machen muss, wie man es schaffen kann, dass Inkas Papa weiter gerne Bauer ist und für uns leckeres und gesundes Essen herstellen kann.

Das ist gar nicht immer so einfach, denn schließlich sollen Inkas Papa und die anderen Landwirte in Europa davon auch noch gut leben können und darauf aufpassen, dass es unserer Umwelt gut geht.

Auch für eine gerechte Fischereipolitik zu sorgen ist ziemlich schwierig. Viele Forscher und Experten sagen, dass jetzt nicht zu viel gefischt werden darf, damit es auch noch Fische in den Meeren gibt, wenn wir mal groß sind und selber Kinder haben – und auch noch, wenn deren Kinder selbst mal Kinder haben.

Ulrike redet oft mit diesen Experten. Sie weiß aber auch, dass es für Kais Onkel und die anderen Fischer immer schwieriger wird, von ihrem Beruf gut zu leben. Deshalb ist es ihr sehr wichtig, dass es für die Fischer in Europa gerechte Regeln gibt. Und dass sich an diese Regeln dann auch wirklich alle halten.

Über die Sachen, die sich in der Fischerei- und Landwirtschaftspolitik zukünftig ändern müssen, berät Ulrike sich zuerst mit den anderen Abgeordneten in etwas kleineren Gruppen: ihren Ausschüssen. Schließlich stimmen dann alle Abgeordneten – das sind über 700 – darüber ab. Und weil die Europaabgeordneten aus 27 verschiedenen Ländern kommen und 23 unterschiedliche Sprachen sprechen, haben die Abgeordneten bei ihrer Arbeit meist Kopfhörer auf. Über die können sie das, was die anderen Abgeordneten in ihre Mikrofone sprechen, in ihrer eigenen Sprache hören. Damit das klappt, arbeiten mehrere hundert Übersetzer für das Europäische Parlament.

Mehr zur Arbeit von Ulrike Rodust im Europäischen Parlament unter

www.ulrike-rodust.eu

Ulrike sagt, dass sie unheimlich gerne als Europaabgeordnete arbeitet, weil das eine wichtige Arbeit ist und weil ihr die viel Spaß macht. Trotzdem glaube ich, dass sie sich auch immer freut, wenn sie am Wochenende zu uns ins Dorf zurückkommt. Und dass sie sich dann gerne mit mir unterhält – ganz ohne Kopfhörer und Übersetzung.

Herausgegeben von Ulrike Rodust, MdEP Text und Konzept: Eva Zunder-Hülsmann und Gesa Grube-Bente Gestaltung: Rita Erven, www.rita-erven.de Druck: SCHOTTdruck, www.schottdruck.de Collageelemente: © Europäisches Parlament – Referat Audiovisuelle Medien, Europabüro, privat

Ulrike Rodust, MdEP Europabüro in Kiel Kleiner Kuhberg 28-30 D – 24103 Kiel Tel. 0431-90 60 6 -22 Fax 0431-90 60 6 -41 [email protected] www.ulrike-rodust.eu

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