Mehrwert durch integrierte Nachhaltigkeit in der Versicherungsbranche

wissenschaft aktuell MEHRWERT DURCH INTEGRIERTE NACHHALTIGKEIT Mehrwert durch integrierte Nachhaltigkeit in der Versicherungsbranche Ein Praxisbeitra...
Author: Uwe Maier
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wissenschaft aktuell MEHRWERT DURCH INTEGRIERTE NACHHALTIGKEIT

Mehrwert durch integrierte Nachhaltigkeit in der Versicherungsbranche Ein Praxisbeitrag zur internen Umsetzung, Differenzierungspotentialen und neuen Produkten Dieser Beitrag wurde von Experten des PwC Österreich Nachhaltigkeitsteams auf Basis aktueller Recherchen verfasst. Eine Folge unterschiedlicher Perspektiven versucht Ihnen einen Überblick über die wesentlichen Aspekte des Themas „Nachhaltigkeit“ in der Versicherungsbranche zu geben. Im Rahmen dieses Beitrags können selbstverständlich nur Aspekte dieses vielfältigen und für die Branche an Bedeutung gewinnenden Themas aufgezeigt werden.

1. Was bedeutet Nachhaltigkeit für Versicherungsunternehmen? Versicherungsunternehmen sind einzigartig. Ihre Geschäfte sind eingebettet in ein höchst vielschichtiges und reguliertes Gefüge mit unterschiedlichen Akteuren und Funktionen. Einerseits stehen sie über ihre Leistungen und Produkte in ständigem und direktem Kontakt mit der Gesellschaft. Umgekehrt werden sie in hohem Ausmaß von Außen beeinflusst. Megatrends wie die globale Erwärmung, die alternde Bevölkerung, Armut oder der Energiewandel haben direkte Auswirkungen auf die Versicherungsbranche. Die Bedürfnisse der heutigen Generation sollen in einer Art und Weise erfüllt werden, die es auch zukünftigen Generationen erlaubt, ihren eigenen Bedürfnissen nachzugehen. Umgebrochen auf Unternehmen bedeutet das, dass diese nachhaltigen ökonomischen Wert schaffen und dabei Rücksicht auf das soziale und ökologische Gleichgewicht nehmen. Diese sind aber unterschiedlich weit in Bezug auf Nachhaltigkeit entwickelt. Die vier Stufen in Richtung ganzheitlicher Wertschöpfung sind in der Grafik auf Seite 21 dargestellt.

Versicherungen können Nachhaltigkeit intern umsetzen

Mag. Philipp Gaggl1

Für Versicherungen ist es essentiell, von unterschiedlichen Seiten der Wertschöpfungskette Mehrwert zu generieren. Kurz gesagt sind es drei Hauptaufgaben, die Versicherungen übernehmen. Diszipliniertes Risikomanagement (1) erlaubt es, Risiken einzuschätzen bzw. in weiterer Folge zu tragen (2) und das überlassene Kapital am Markt zu investieren (3). Dabei werden all diese von einem Versicherungsunternehmen eingenommenen Rollen von ökonomischen, ökologischen und sozialen Faktoren wesentlich beeinflusst.

Der Klimawandel, sich ändernde Altersstrukturen, bisher unbekannte gesundheitliche Risiken, der gestiegene Bedarf an Mikroversicherungen und andere neue Herausforderungen werden in den nächsten Jahrzehnten unterschiedliche Innovationen hervorbringen. Diese schaffen es aber nur auf den Markt, wenn Versicherungen ihre Risiken frühzeitig kalkulieren und somit langfristig tragen können. Innovationen können am Markt erst dann schnell und flächendeckend wachsen, wenn auch institutionelle Investoren, wie Versicherungsunternehmen, frühzeitig Kapital zur Verfügung stellen. Die eigenen Mitarbeiter und Geschäftspartner spielen dabei eine wichtige Schlüsselrolle, denn sie sind die Verbindung zu den Kunden. Im aktiven Dialog mit diesen gilt es, ihre neuen Bedürfnisse aufzuspüren, in Produkte umzusetzen und kompetent und überzeugend für innovative Lösungen zu werben.

1 Mag. Philipp Gaggl leitet das Beratungs- und Prüfexpertenteam im Bereich „Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung“ bei PwC Österreich. Er ist Jurymitglied des ASRA (Austrian Sustainability Reporting Award) und war an der Entwicklung des österreichischen CSR –Leitfadens 2009 beteiligt. Sein Team bietet Unternehmen Unterstützung bei Fragen zu Nachhaltigkeits-Strategie, -Management und Berichterstattung.

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wissenschaft aktuell TEXT Mag. Philipp Gaggl, Mag. Liane Hirner, Dr. Klaus Gabriel, Mag. Christoph Gruber, MMag. Julia Knauseder

Shareholder Value

• • • • •

Vorreiter

Wertschöpfung

Risiko- und Wertemanagement

Compliance Philanthropie

Risiko

• • • • •

Messen ökologischer & sozialer Werte Verknüpfung zu Strategie & Kerngeschäft Prozesse & Systeme Programm & Ziele Verantwortungs- und Wertemanagement

Einzelprojekte Verantwortung als „nice to have“ Philanthropische Orientierung Berichte mit PR Charakter Compliance mit Gesetzen

• Fokus auf kurzfristige Gewinnmaximierung • Mangelhaftes Reputationsmanagement • Keine Messung ökologischer und sozialer Aspekte

• • • • • •

Integration in Strategie Neue Anreizsysteme Produktinnovation Neue Märkte Aktiver Stakeholder-Dialog Branchenvorreiter

Chance

Nachzügler

Diese aktiv vorangetriebene Reifung der Gesellschaft in Richtung nachhaltige Zukunft können Versicherer wesentlich steuern. Intern funktioniert dies etwa im Mitarbeiterbereich durch das aktive Managen der Work Life Balance, des Wissensaustauschs, oder zum Beispiel durch die Förderung der Mitarbeitergesundheit. Im ökologischen Bereich können Versicherer herausfinden, wie groß der eigene CO2 Fußabdruck ist und diesen durch vielfältige Maßnahmen reduzieren. Betriebliche Energieeffizienz, Einsparungen beim Papierverbrauch, die Reduktion von Dienstreisen oder

Strategische Differenzierung

Quelle: PwC

der Einsatz von umweltfreundlichen IT Lösungen sind Beispiele dafür, wie Versicherungen ökologisch verträglicher handeln können. Versicherungen tragen Verantwortung als Meinungsbildner Versicherungsunternehmen können mit Hilfe von Initiativen auch die finanzielle Wissensbildung der Gesellschaft steigern und so dazu beitragen, kommenden Generationen eine sichere und nachhaltige Zukunft zu ermöglichen. Ausgangspunkt für sämtliche dieser

nachhaltigen Maßnahmen ist ein proaktiver Dialog mit den Interessensgruppen des Unternehmens. Versicherungen erhalten dadurch einen genauen Überblick über die Bedürfnisse ihrer Stakeholder und können entsprechende Handlungen effektiv und zielgerichtet setzen. Nicht zuletzt sollte der Weg zur sozialen, ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeit von einer Unternehmensführung begleitet werden, die verantwortungsvoll und wertorientiert handelt.

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2. Praxisperspektive nachhaltige und ethische Investments in der Versicherungsbranche Der Inhalt des folgenden Kapitels ist eine Zusammenfassung eines Dialogs, der am 2. Dezember 2010 zwischen Herrn Dr. Klaus Gabriel und Frau Mag. Liane Hirner geführt wurde. Die Expertenperspektive gibt einen Einblick in die wachsende Thematik der nachhaltigen Veranlagung, welche für die Versicherungsbranche in der Umsetzung der eigenen Nachhaltigkeit von Bedeutung ist.

Der Verein für ethische Investments CRIC beschäftigt sich aus wissenschaftlicher und analytischer Sicht intensiv mit dem Thema der ethischen und nachhaltigen Vermögensveranlagung. In jüngerer Zeit ist in diesem Bereich nicht nur wachsendes Interesse seitens der Banken-, sondern auch der Versicherungsbranche zu erkennen. Gerade die langfristige Veranlagungsstrategie von Versicherungen entspricht sehr stark dem Prinzip nachhaltiger Investments. Zum Beispiel hat die Münchner Rück, eine große deutsche Rückversicherung, neuerdings ihre Eigenanlagen nachhaltig veranlagt. Das Einfallstor ist hier in den meisten Fällen das Risikoargument. Es wird erkannt, dass die Berücksichtigung von sozialen und umweltrelevanten Aspekten in der Veranlagung zusätzliche Vorteile im Risikomanagement bringen kann. Dies hat auch finanzwirtschaftliche Implikationen für Versicherungen, da das Kerngeschäft der Branche das Managen von Risiken ist. Genau darin besteht nach Ansicht von Herrn Dr. Gabriel ein interessanter Anknüpfungspunkt. Man kann bei Versicherungen folgende zwei Handlungsbereiche unterscheiden: Zum einen gibt es immer direkte Bezüge zum Unternehmen durch die tägliche Arbeit im eigenen Betrieb, dazu gehören Mitarbeiterzufriedenheit, Betriebsökologie, Energie- und Ressourcenverbrauch usw. Daneben gibt es auch indirekte Bezüge zum Thema Nachhaltigkeit. Neben den angebotenen Produkten haben Versicherungen vor allem durch die Wahl der Veranlagung von Kapital einen wesentlichen Steuerungseffekt. Hier sehe ich einen wichtigen gesellschaftlichen Hebel

und das Potenzial für Versicherungsgesellschaften sich als Vorreiter zu positionieren. Wie aktuelle CRIC Studien zur Stimmungslage in der Bevölkerung zeigen, sind die Erwartungen an die Politik im Bezug auf Nachhaltigkeit gering und man spricht zunehmend der Wirtschaft Handlungskompetenz im Bereich der nachhaltigen Entwicklung zu. Versicherungen werden somit auch als gestaltende Akteure der Zukunft wahrgenommen, die im Zuge ihrer Geschäftstätigkeit ihre Hebel nutzen müssen. Dieses bisher kaum genützte Potenzial, eröffnet auch interessante Differenzierungsmöglichkeiten für jedes Unternehmen. Im Bereich der nachhaltigen Veranlagung herrschen noch in weiten Bereichen Vorurteile und Informationsdefizite. Zum Beispiel werden ethische Geldanlagen noch immer stark in Verbindung mit dem automatischen Ausschluss verschiedener Branchen (zB Rüstung, Atomkraft, Alkohol, Tabak …) gebracht. Viele Finanzmarktakteure haben Angst, dass dadurch auch die Diversifikationsmöglichkeiten eingeschränkt werden. Ethisches Investment geht allerdings weit über Ausschlusskriterien hinaus. Zum einen sind Förderkriterien, die nachhaltige Geschäftspraktiken unterstützen, ein wesentlicher Bestandteil. Hier wird häufig nach dem Best-In-Class Prinzip veranlagt, bei dem jene Unternehmen ausgewählt werden, die in ihrer Branche führend im Bezug auf Nachhaltigkeitsthemen sind. Ein weiterer zunehmend wichtiger Aspekt für Investoren ist das „engagement“ (i.S.v. Einbindung). Dieser sogenannte „Shareholder Activism“, der im angelsächsischen Raum schon sehr stark wahrgenommen wird, bezieht sich vor allem auf die Einflussnahme auf Unterneh-

Mag. Liane Hirner3

Dr. Klaus Gabriel2

mensentscheidungen durch die Ausübung von Stimmrechten. Darüber hinaus haben Investoren als wichtige externe Dialogpartner einen Einfluss auf die internen Nachhaltigkeitsprozesse von Unternehmen und können diese unterstützen. Es herrscht international Einigkeit darüber, dass Nachhaltigkeit ein auch aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten relevantes Thema ist. Um ein möglichst reales Bild der Unternehmenstätigkeit abbilden zu können, müssen Nachhaltigkeitskennzahlen auch in den finanziellen Wertschöpfungs- und Wertmessungsbereich integriert werden. Das österreichische Rechnungslegungsänderungsgesetz 2004 sieht in § 243 Abs 5 UGB für große Kapitalgesellschaften und offenlegungspflichtige Konzerne vor, dass nicht finanzielle Leistungsindikatoren und wesentliche Umwelt- und Arbeitnehmerbelange im Zuge der Lageberichterstattung veröffentlicht werden. Häufig gibt es in Unternehmen wenig Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit aus einer strategischen und operativen Perspektive. Nicht nur für Banken und Versicherungen, auch für Dienstleister wie Wirtschaftsprüfer wird es in Zukunft wesentlich sein, die eigene Sichtweise von Nachhaltigkeit zu schärfen und zu erkennen, was dieses Thema mit der eigenen Lebens- und Wirtschaftsweise zu tun hat. Als wirtschaftlicher Akteur müssen sich Unternehmen zunehmend über ihre Rolle als Gestalter der Welt bewusst werden und tragen somit auch über die Leistung eines wirtschaftlichen Mehrwerts Verantwortung für eine nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung. Es gibt also zahlreiche Handlungsfelder in denen Versicherungen im Sinne einer ganzheitlichen Wertschöpfung des Unternehmens und auch der eigenen Verantwortung aktiv werden können.

2 Dr. Klaus Gabriel ist Sozial- und Wirtschaftsethiker an der Universität Wien und Geschäftsführer des Corporate Responsibility Interface Center (CRIC) e. V., einer Plattform für ethisch orientierte Investoren in Deutschland, Österreich und der Schweiz.“, www.cric-online.org 3 WP/Stb Mag. Liane Hirner ist Partnerin bei PwC und betreut Kunden in der Versicherungsbranche. Zu ihren Spezialgebieten zählen die Prüfung nach nationalen und internationalen Standards, IFRS-Beratung und Due Diligence Reviews von Versicherungen. Für PwC Österreich nimmt sie intern die Funktion des Ethics and Business Conduct Leaders wahr.

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3. Auf dem Prüfstand: Nachhaltigkeitsmanagement in Versicherungsunternehmen Immer mehr Analysten und Ratingagenturen beschäftigen sich mit dem Thema Nachhaltigkeit und untersuchen die Auswirkungen der Wirtschaft auf Umwelt und Gesellschaft. Auch die Versicherungswirtschaft steht im Fokus dieser Analysen. Die Agenturen kommen dabei zum Schluss, dass die Branche das Thema Nachhaltigkeit noch nicht so tief in der Geschäftsstrategie verankert hat wie die Unternehmen anderer Sektoren.

Mag. Christoph Gruber4

Der Versicherungssektor ist eng mit anderen Branchen verflochten und somit von politischen Entwicklungen in sämtlichen Wirtschaftsbereichen betroffen. Die schweizer Vermögensverwalter SAM Indizes5 veröffentlichen jährlich in Zusammenarbeit mit PwC das „Sustainability Yearbook“. Die neueste Publikation aus dem Jahr 2010 gibt Aufschluss über die Nachhaltigkeitsperformance von über 1.200 Unternehmen und kürt für zahlreiche Branchen so genannte „Sector Leader“, die durch ihr herausragendes nachhaltiges Engagement überzeugen. Das „Sustainability Yearbook“ zeigt die wesentlichen nachhaltigkeitsrelevanten Treiber für die Versicherungsbranche auf: Um den Bedarf an qualifizierten und erfahrenen Mitarbeitern auch zukünftig decken zu können, werden Versicherer in die Mitarbeiterzufriedenheit investieren müssen. Das interne Wissensmanagement wird als Basis für innovative Produktentwicklungen immer wichtiger.

Für Versicherungsunternehmen ergeben sich somit neue Handlungsfelder für die eigene Unternehmensentwicklung in Punkto Nachhaltigkeit: Reduktion des CO2-Ausstoßes, geringerer Energieverbrauch, Umweltschutz, erhöhte Mitarbeitersicherheit, Steigerung der Mitarbeitermotivation, Einbindung externer Anspruchsgruppen in einen Nachhaltigkeitsdialog, Nachhaltigkeitsstandards für Zulieferer,

Aufnahme von Nachhaltigkeitsthemen in die Produktentwicklung und vieles mehr. Die deutsche Rating Agentur oekom research AG6 ist auf Nachhaltigkeitsratings spezialisiert und hat im Rahmen der Studie „Corporate Responsibility Review 2010“ die Nachhaltigkeitsleistung von zahlreichen Branchen untersucht. Was Versicherungen betrifft, kommen die Analysten zu einem ernüchternden Ergebnis. Denn im Vergleich zur Automobilbranche, den Energieversorgern oder Telekommunikationsunternehmen landen sie auf einem der hinteren Plätze im Ranking (siehe Abbildung).

Haushaltswaren

50,1

Automobile

48,4 46,7

Energieversorger

43,4

Metall & Bergbau Telekommunikation

40,5

Lebensmittel & Getränke

40,5

Pharma

37,5

Kommerzbanken

36,9

Chemie

Der demografische Wandel und neue gesundheitliche Risiken stellen die Versicherer vor Herausforderungen, die mit innovativen Lösungen in wertvolle Chancen umgewandelt werden können. Durch geeignete Anpassungsstrategien und innovative Produkte können Versicherungsunternehmen mit der Zunahme extremer Wetterereignisse durch den Klimawandel besser umgehen.

34,7

Öl & Gas

34,6

Maschinenbau

33,3

Versicherungen

32,1

öffentlich-rechtliche Banken

25,4

Immobilien

25,2

0

10

20

30

40

50

60

4 Mag. Christoph Gruber, B.Sc., arbeitet im Bereich Nachhaltigkeit & Unternehmensverantwortung bei PwC in Wien. Er unterstützt seine Kunden dabei, nachhaltige Unternehmensstrategien zu entwerfen und diese erfolgreich zu kommunizieren. Sein Fokus liegt dabei auf den Themen Klimawandel, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeitsberichterstattung. 5 Sustainable Asset Management (SAM) ist ein globaler Vermögensverwalter aus Zürich und konzentriert sich ausschließlich auf nachhaltige Investments. In Kooperation mit Dow Jones Indexes und STOXX Limited publiziert SAM den weltweit anerkannten Dow Jones Sustainability Index (DJSI) und analysiert jährlich mehr als 2.000 börsennotierte Unternehmen, darunter über 50 Versicherer. 6 Die oekom research AG mit Sitz in München ist eine der weltweit führenden Ratingagenturen im Bereich nachhaltiger Investments. Ihr „Corporate Rating“ bewertet die Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen und basiert auf über 500 Untersuchungskriterien, die in zwei Dimensionen (Social Rating und Environmental Rating) zusammengefasst werden. Die relevanten Informationen erhebt oekom research sowohl bei den Unternehmen selbst als auch bei unabhängigen Experten, um die Angaben zu validieren und zu ergänzen. Die Bewertungskriterien umfassen für die soziale Dimension die Bereiche „Mitarbeiter und Zulieferer“, „Gesellschaft und Produktverantwortung“, „Corporate Governance und Wirtschaftsethik“. Für das ökologische Rating werden Informationen über das jeweilige „Umweltmanagement“, die „Produkte und Dienstleistungen“ und die „Öko-Effizienz“ des Unternehmens bewertet.

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4. Der Klimawandel als Chance für neue Versicherungsprodukte7 In den letzten Jahrzehnten sind die durch Wetterphänomene verursachten volks- und versicherungswirtschaftlichen Schäden deutlich angestiegen. In Europa hat sich die Zahl wetterbedingter Naturkatastrophen seit 1980 mehr als verdoppelt. Für Versicherungen stellt der Klimawandel somit eine neue Herausforderung, aber auch eine große Chance dar. Welche Relevanz hat der Klimawandel für die Versicherungsbranche?

Im Wesentlichen gilt es für die Versicherungsbranche Entwicklungspotentiale im Bereich der weiteren Integration von Nachhaltigkeit in Strategie und Prozesse zu nutzen. oekom kommt in der Studie weiters zum Schluss, dass der Klimawandel eines der zentralen neuen Investitionsthemen der vergangenen Jahre war. Zahlreiche Indizes und Fonds wurden zu diesem Thema aufgelegt. Bei der Auswahl der Unternehmen für diese Fonds oder Indizes wird darauf geachtet, inwiefern diese entweder einen Beitrag zur Bekämpfung der Ursachen des Klimawandels durch Reduzierung der Treibhausgasemissionen leisten oder Wirtschaft und Gesellschaft bei der Anpassung an die unvermeidlichen Folgen des Klimawandels unterstützen. In Bezug auf die Anpassungsstrategien spielt die Versicherungswirtschaft jedoch eine große Rolle. Die Analysen von oekom zeigen somit einen klaren Handlungsbedarf der Versicherungsunternehmen in Bezug auf die eigene unternehmensinterne Nachhaltigkeitsleistung und der Transparenz nach außen auf.

Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Klimawandel sind eindeutig. Durch die seit der industriellen Revolution weltweit stark ansteigende Durchschnittstemperatur, ausgelöst durch den vom Menschen verursachten Treibhauseffekt, kommt es zusehends zu lokalen Wetterextremen. Überschwemmungen, Stürme und Dürreperioden führen zu Ernteausfällen, Sachschäden und volkswirtschaftlichen Kosten. All diese Auswirkungen beeinflussen nicht nur die Kunden, sondern auch das Produktportfolio von Versicherungsgesellschaften.

balen Erwärmung zeichnet der Stern Review unterschiedliche Szenarien (siehe Grafik nächste Seite). Versicherungen kennen die Gefahren schon länger Ein durchschnittlicher deutscher Haushalt produziert etwa 13 Tonnen Kohlendioxid (CO2) pro Jahr. Um die Auswirkungen des Klimawandels in Grenzen zu halten, raten Wissenschaftler zur Limitierung des weltweiten Temperaturanstiegs auf 2 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Niveau. Dafür braucht es eine weltweite Einsparung an Kohlendioxid von bis

Bis 2050 könnten die Kosten der Wetterextreme 0,5 bis 1 Prozent des globalen BIP betragen. Dies birgt große Herausforderungen für die Versicherungsbranche

Der von der britischen Regierung in Auftrag gegebene „Stern Review“ analysierte schon 2007 die ökonomischen Auswirkungen des Klimawandels und erregte damit öffentliches Aufsehen. Demnach könnten die Kosten der Wetterextreme bis zur Mitte des Jahrhunderts 0,5 bis 1 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsproduktes ausmachen. Je nach Ausmaß der glo-

zwei Tonnen pro Jahr und Person. Der Energiehunger der entwickelten Teile der Welt steigt jedoch stetig an. Wir pumpen immer mehr CO2 in unsere Atmosphäre und sorgen so dafür, dass das ökologische Gleichgewicht unserer Erde aus der Balance gerät. Mit dem Einzug des Wohlstands in Schwellenländern wie Indien, Türkei, China oder Brasilien steigen

7 Mag. Christoph Gruber, B.Sc., arbeitet im Bereich Nachhaltigkeit & Unternehmensverantwortung bei PwC in Wien. Er unterstützt seine Kunden dabei, nachhaltige Unternehmensstrategien zu entwerfen und diese erfolgreich zu kommunizieren. Sein Fokus liegt dabei auf den Themen Klimawandel, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeitsberichterstattung.

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Letztendliche Temperaturänderung gegenüber dem vorindustriellen Niveau 0°C

1°C

3°C

2°C

5°C

4°C

Nahrung Rückläufige Ernteerträge in vielen Entwicklungsregionen

Schwere Auswirkungen in Sahel-Randgebieten

Steigende Zahl von Menschen von Hunger bedroht (laut einer Studie bei schwacher CO 2Düngung 25–60 % Zunahme in den 2080er Jahren in Afrika und Westasien

Steigende Ernteerträge in Industrieländern auf hohen Breitengraden bei starker CO2-Düngung.

Wasser

Erträge in vielen Industrieländern selbst bei starker CO2-Düngung rückläufig.

Erhebliche Veränderungen in der Verfügbarkeit von Wasser (eine Studie sagt für die 2080er Jahre Wassermangel für über 1 Mrd. Menschen voraus, viele davon in Afrika; eine ähnliche Anzahl wird mehr Wasser zur Verfügung haben)

Kleine Berggletscher verschwinden weltweit – potentielle Bedrohung für die Wasserversorgung in mehreren Gebieten

Ökosysteme

Ganze Regionen erleben starken Rückgang der Ernteerträge (z.B. um bis zu 1/3 in Afrika)

Über 30% Rückgang des oberirdischen Abflusses im Mittelmeerraum und im südlichen Afrika

Hochwasser, Hagel und Hitze in Österreich führen zu neuen Versicherungsmodellen

Meeresspiegelanstieg bedroht große Weltstädte wie u.a. London, Schanghai, New York, Tokio und Hongkong

Ökosysteme können großenteils in derzeitiger Form nicht fortbestehen

Korallenriff-Ökosysteme werden stark und schließlich irreversibel geschädigt

Möglicher Beginn des teilweisen oder totalen Zusammenbruchs des Amazonas-Regenwalds Zahlreiche Arten vom Aussterben bedroht (laut einer Studie 20-50%)

Extremwetterereignisse

Auch in Österreich kennen wir extreme Wetterereignisse – das fast jährlich wiederkehrende Hochwasser mit seinem Höhepunkt im Jahr 2002, die Lawine in Galtür von 1999 oder saisonal auftretende starke Hagelschauer, Stürme und Murenabgänge. Das Hochwasser von 2002 hinterließ gesamtwirtschaftliche Schäden in der Höhe von EUR 3 Mrd. Versichert waren lediglich EUR 420 Mio. Bis 1995 galten Naturkatastrophen wegen nicht ausreichender Berechnungsmodelle und der schwer kalkulierbaren Risiken als nicht versicherbar. Nach und nach erst wurden sie in so genannte Mehrgefahrenversicherungen eingebunden.

Zunehmende Intensität von Stürmen, Waldbränden, Dürren, Überschwemmungen und Hitzewellen Leichter Anstieg der HurrikanIntensität führt zur Verdopplung der Schadenskosten in den USA

Risiko rapider Risiko sinkender natürlicher CO2-Absorption und möglicher Anstieg der natürlichen Methan-Freisetzung sowie Schwächung der thermohalinen Zirkulation im Atlantik Klimaveränderung und schwerer Beginn des irreversiblen irreversibler Schmelzens des Grönlandeises Folgen Zunehmendes Risiko großer abrupter Verschiebungen im Klimasystem (z.B. Zusammenbruch der thermohalinen Zirkulation im Atlantik und des westantarktischen Eisschildes) Quelle: HM treasury – Stern Review (Crown copyright 2007)

auch hier unweigerlich der Energieverbrauch und damit die CO2-Emissionen. Der Klimawandel erhält in der Folge zusätzlichen Antrieb und wird uns mehr extreme Wetterereignisse bringen. Die Zahl der durch diese Wetterphänomene verursachten volks- und versicherungswirtschaftlichen Schäden ist in den letzten Jahrzehnten deutlich angestiegen. In Europa hat sich die Zahl der wetterbedingten Naturkatastrophen seit 1980 mehr als verdoppelt. Bereits 1973 hat die Münchener Rück Versicherung in einer Publikation zu Flusshochwasser aufgezeigt, dass der anthropogene Klima-

wandel ein möglicher Treiber für zunehmende Schäden ist. Die neuesten Erkenntnisse der Forscher bestätigen diese Vermutung. In Deutschland etwa gab es seit den frühen 1990er-Jahren fast jährlich ein Hochwasser, welches zu Millionenschäden führte. Meist nur ein geringer Teil dieser Schäden war durch Versicherungen gedeckt. Der Grund: In vielen Ländern ist die Versicherung gegen Überschwemmungsrisiken wenig verbreitet. Außerdem tritt ein Großteil der Schäden an der öffentlichen Infrastruktur auf (Straßen, Kanäle, Brücken etc.), also an Objekten, die in der Regel nicht versichert werden.

Lokale Unwetter treten meist im Sommer und in vielfältigen Ausprägungen auf. Sturmböen, starker Regen, Hagel, Blitzschlag und in Folge Überschwemmungen oder Murenabgänge sind in Österreich bekannte Phänomene, die regional große Schäden verursachen. Als geeignetes Instrument zur Schadensprävention gelten Frühwarnsysteme. Viele Versicherer berechnen für jede Zone die Sturmeintrittswahrscheinlichkeit und setzen danach die Prämienhöhe entsprechend fest. Starkniederschläge können entweder zeitlich und räumlich begrenzt (Sommermonate) oder großräumig und lang anhaltend in Zusammenhang mit Tiefdruckgebieten (vermehrt im Winter) auftreten. Szenarien gehen davon aus, dass Starkniederschläge im Winter zukünftig zunehmen und im Sommer stagnieren oder ganz zurückgehen. Als Auslöser für Überschwemmungen, Muren- oder Lawinenabgängen und Hagelschäden sind diese somit für die Versicherungsbranche interessant. In den letzten Jahren waren nahezu alle österreichischen Regionen stark von Hagel betroffen. Vor allem die südöstliche Steiermark und das Donautal gelten als besonders gefährdet. Das gestiegene Hagelrisiko lässt die Nachfrage

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nach entsprechenden Versicherungen steigen. Die höhere Versicherungsdichte führt zu einer breiteren Streuung der Schäden, das Rückversicherungsrisiko sinkt und die Prämien müssen trotz des gestiegenen Risikos nicht angehoben werden.

66 Prozent der gesamten, weltweiten Schäden durch Naturkatastrophen wurden 2009 durch Stürme verursacht, was etwa einem monetären Wert von EUR 24 Mrd. entspricht. Gut die Hälfte dieser Schäden war durch entsprechende Versicherungen abgedeckt. Im Verhältnis zu anderen extremen Wetterereignissen ist die Marktdurchdringung bei Stürmen sehr hoch und entsprechend relevant sind die finanziellen

dass der Münchener Rückversicherer 2005 die Munich Climate Insurance Initiative gegründet hat. Mit besonderem Schwerpunkt auf Entwicklungsländer sollen Versicherungslösungen entwickelt werden, welche die Folgen des Klimawandels abfedern. NGOs, renommierte Wissenschaftler, große Player der Versicherungswirtschaft und Institutionen der Vereinten Nationen versuchen, einen Ausgleich zwischen den großen Industrienationen und den Entwicklungsländern zu erreichen. Der Klimawandel als Innovationstreiber in der Versicherungswirtschaft

2009 verursachten Stürme weltweite Schäden von 24 Milliarden. Nur 50% davon waren von Versicherungen gedeckt.

Immer öfter und stärker schlägt das Thermometer entweder in die eine oder die andere Richtung aus und extreme Dürren oder Hitzeperioden nehmen zu. Der Sommer 2003 war in weiten Teilen Europas ein besonders ausgeprägtes Extremereignis. Die Hitzewelle forderte 35.000 Menschenleben und war damit eine der größten humanitären Katastrophen der letzten Jahrhunderte in Europa. 2006 wurden weitere Hitzerekorde gebrochen und Klimamodelle lassen erwarten, dass dieser Trend sich zukünftig fortsetzen wird. Unmittelbar verbunden mit einer Periode großer Hitze sind Dürren. Die beiden Phänomene hinterlassen auch in der Volkswirtschaft ihre Spuren. Das Unfallaufkommen steigt, Ernteausfälle stellen Bauern auf die Probe, die Gefahr für Waldbrände nimmt zu und sinkende Wasserpegel wirken sich negativ auf die Energiewirtschaft, Industrie, Wasserversorgung und Schifffahrt aus. Im Sommer 2003 beispielsweise kam die Flussschifffahrt am Main teils zum Erliegen, was weitreichende Folgen für die Rohstoff-, Energie- und Warenversorgung hatte. Kraftwerke mussten mangels Kühlwasser ihre Leistung reduzieren und der Kerosintransport über den Main für den Frankfurter Flughafen kam ins Stocken. Die Versicherungswirtschaft ist somit von derartigen extremen Wetterereignissen nicht nur in den Bereichen Leben und Gesundheit, sondern auch in der Sachversicherung betroffen.

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Auswirkungen solcher Naturkatastrophen für die Versicherungswirtschaft. Die Entwicklungsländer treffen die Folgen des Klimawandels noch härter Viel schlimmer fallen extreme Wetterereignisse meist in anderen Gebieten der Welt aus. Werden in Österreich überflutete Gebiete in Hektar angegeben, sind es anderswo Quadratkilometer. Auch Erdbeben sind in Mitteleuropa selten, aktive Vulkane kaum vorhanden. Vor allem aber sind wir gegen Naturgewalten besser geschützt als die Menschen in ärmeren Ländern. Die Entwicklungsländer verfügen kaum über katastrophenresistente Infrastruktur, sind stark von der wettersensiblen Landwirtschaft abhängig und relativ wenig durch Versicherungen geschützt. Von 1985 bis 1999 hinterließen Naturkatastrophen in Entwicklungsländern laut

Einzelne Extremereignisse hat es auch in der Vergangenheit schon gegeben. Aber die Summe und Anhäufung von Naturkatastrophen über die letzten Jahrzehnte dienen als Beleg für die Auswirkungen des Klimawandels. Diese Trends wird die Versicherungswirtschaft natürlich auch in der Prämienkalkulation berücksichtigen. Wenn das Risiko extremer Wetterereignisse zunimmt, muss auch der Preis für den Versicherungsschutz teurer werden. Einen volkswirtschaftlich positiven Effekt hat dies dadurch, dass Versicherungsnehmer versuchen werden den Folgen des Klimawandels mit Hilfe von präventiven Maßnahmen entgegen zu wirken. Das von diesen zu tragende Risiko wird kleiner und damit auch die Prämienkosten. Beim Schutz gegen extreme Naturereignisse und der Erarbeitung von Strategien zur Anpassung an den Klimawandel spielen Versicherungen also eine große Rolle. Auf der anderen Seite profitiert die Versicherungswirtschaft von neuen Geschäftsmöglichkeiten. Viele Versicherer sehen die politischen Aktionen zur Anpassung an den Klimawandel als Chance und entwickeln ihr Produktportfolio

Nachhaltigkeitsherausforderungen wie der Klimawandel führen zur Entwicklung neuer Versicherungsprodukte. der Münchener Rück einen Schaden in der Höhe von 13,4 Prozent des BIP, im Unterschied zu 2,5 Prozent in den Industrienationen. Dieser Umstand trug unter Anderem dazu bei,

weiter. Eine PwC Studie zeigt, dass bereits viele neue Produkte am Markt sind (Quelle: PwC Insurance Digest – Insurance and the climate change challenge www.pwc.com):

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Haftpflicht-Versicherungen im Umweltbereich Versicherungen für erneuerbare Energietechnologien (Versicherung von geplanten Energieeinsparungen und vorhergesagten Kapazitäten) Mikro-Versicherungen Prämienvergütungen für „grüne“ Gebäude Risiko-Management für Projekte im Bereich Clean Development Mechanism (CDM) und Carbon Offsetting, wie zum Beispiel Versicherungslösungen für Windkraftanlagen, die erwartete CO2Einsparungen nicht erreichen können „Pay-as-you-drive“-Polizzen, deren Prämienhöhe von der jeweils gefahrenen Strecke abhängt Nachhaltigkeit als große Chance für Versicherer Der Klimawandel hat schon Einzug in die Produktentwicklung der meisten Versicherer gefunden. Trotz stockender Entwicklungen am politischen Parkett sollte dieses Vorgehen auch weiterhin verfolgt werden, um im Rennen um Produkte, die der Megatrend Klimawandel mit sich bringt, nicht zurück zu fallen. Natürlich gibt es noch zahlreiche ungelöste Probleme. Investoren und Unternehmen können klimarelevante Informationen erst dann verwerten, wenn sowohl die dafür notwendigen Daten als auch die Methodik robust, verlässlich und reproduzierbar sind. Teile der Versicherungswirtschaft haben große Fortschritte in der Sammlung von solchen Daten gemacht, allen voran die deutschen und schweizer Rückversicherer. Durch das fortgeschrittene Know-how wird sich der Benchmark in der Versicherungswirtschaft erhöhen und die Zusammenarbeit der Unternehmen immer wichtiger werden. Einige Versicherer haben sich zum Beispiel in der „Insurance Working Group“ der UNEP Financial Initiative (United Nations Environment Programme) zusammengeschlossen. Vom UNOStandort in Genf aus arbeitet die Gruppe unter Begleitung von mehr als 160 Finanzinstitutionen an innovativen Lösungen, um Nachhaltigkeit in das Geschäftsmodell der Versicherungsunternehmen zu integrieren.

5. Versicherungen als Partner für nachhaltige Lieferketten Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung sind heute in aller Munde. Bisher wurden diese Begriffe meist nur mit „schmutzigen“ Industrien oder Sponsoringprojekten in Verbindung gebracht. Die zunehmende Globalisierung und ständig wachsenden Anforderungen von Kunden, Investoren und NGOs machen allerdings klar, dass Unternehmensverantwortung nicht vor der eigenen Haustüre enden kann. Insbesondere im Zusammenhang mit der Lieferkette führt die steigende Komplexität auch zu neuen Risiken. Diese Risiken haben wiederum wesentliche Implikationen für die Versicherungsbranche. Versicherungen als Teil eines ganzheitlichen Nachhaltigkeitsmanagements Auch wenn die Themen Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung bisher noch wenig Beachtung in der Versicherungsbranche gefunden haben, so ist der Zusammenhang mit diesen Themen viel größer als es auf den ersten Blick scheinen mag. Es gehört zum Kerngeschäft von Versicherungen, sich intensiv mit allen Arten von Risiken zu befassen. Auf der Produktseite ergeben sich durch die Integration von sozialen und ökologischen Faktoren in das Supply Chain Management weitreichende Möglichkeiten für Versicherungsgesellschaften. So werden bereits vermehrt weltweit spezielle „Supply Chain-Versicherungen“ ange-

Wesentliche Risikoaspekte einer nachhaltigen Lieferkette: • • • • •

Rohstoff-Liefersicherheit Energie-Versorgungssicherheit Umweltschäden Menschenrechtsverletzungen Produktionssicherheit; Produktionsausfälle • Politische Risiken (Konflikte, Korruption)

MMag. Julia Knauseder8

boten, die Risiken entlang der Lieferkette abdecken sollen. Diese neue Polizze basiert auf einer genauen Analyse möglicher Schwachstellen im gesamten Wertschöpfungsprozess und bietet eine umfassende Absicherung gegen allfällige Gefahren. Durch die zunehmende Abhängigkeit von Lieferanten kann eine Versicherung gegen Lieferausfälle unerwartete, hohe Mehrkosten verhindern. Versicherungen für Umweltschäden (Umwelthaftpflichtversicherungen) an den Produktionsstandorten sind ebenso wichtig für ein ganzheitliches Nachhaltigkeits-Risikomanagement wie die Absicherung gegen Arbeitsunfälle. Die Ursache von Nachhaltigkeitsrisiken in der Lieferkette Heute existiert kaum noch ein Unternehmen, das nicht in irgendeiner Weise auch als Lieferant oder Käufer in eine Wertschöpfungskette eingebunden ist. Dieser Outsourcing-Trend führt allerdings auch zur Abgabe von Kontrolle und birgt gewisse Risiken. Um den wachsenden Ansprüchen von Gesellschaft und Markt gerecht zu werden, die Qualität zu sichern und Differenzierungsmöglichkeiten zu nutzen, stehen Unternehmen heute vor der Herausforderung, sowohl wirtschaftliche als auch soziale und ökologische Risiken

8 MMag. Julia Knauseder ist Mitarbeiterin im Bereich Nachhaltigkeit & Unternehmensverantwortung bei PwC in Wien. Ihr Schwerpunkt liegt dabei auf den Themen Sustainable Supply Chain Management, Stakeholder Dialog und Nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung.

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und Chancen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu erkennen und auf diese zu reagieren. Das ist die Aufgabe des Sustainable Supply Chain Managements. Internationale Arbeitsteilung erhöht die Komplexität Die zunehmende Segmentierung von Wertschöpfungsketten macht es möglich, arbeitsintensive Produktionsschritte auszulagern. Der Wettlauf um die günstigsten Konditionen spielt sich dabei zum größten Teil in sogenannten „Entwicklungs- und Transformationsländern“ ab. Diese Regionen bieten nicht nur Vorteile durch niedrige Lohnkosten; auch Arbeits- und Umweltgesetze sind meist unzureichend vorhanden oder werden von lokalen Regierungen kaum durchgesetzt. So entstand ein komplexes und intransparentes Netz an Wertschöpfungsketten rund um den gesamten Globus. Alleine der Sportartikelhersteller Nike arbeitet heute mit rund 600 Zulieferfabriken in über 50 Ländern zusammen. Gleichzeitig haben sich die Anforderungen an die Transparenz und Glaubwürdigkeit der Nachhaltigkeitsaktivitäten von Unternehmen geändert. Es reicht heute nicht mehr aus, soziale und ökologische Aspekte nur im eigenen Unternehmen im Auge zu behalten. Neben

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Konsumenten fragen auch Kreditgeber und Investoren immer detaillierter nach, unter welchen Bedingungen ein Produkt gefertigt wurde, welche Auswirkungen der Transport und die Entsorgung auf das Klima haben und welche Risiken damit verbunden sind. Wie jüngste Skandale zu gesundheitsgefährdenden Arbeitsbedingungen und umweltschädlichen Anbau- und Produktionspraktiken in Zulieferbetrieben großer Marken zeigen, blieben die Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit in der Lieferkette bisher meist auf unkoordinierte Einzelprojekte beschränkt. Um den komplexen Herausforderungen in globalen Wertschöpfungsketten begegnen zu können, müssen multinationale Unternehmen über den Tellerrand ihrer eigenen Aktivitäten hinausblicken und innovative, holistischere Ansätze entwickeln. Neue Strukturen in der Arbeitsteilung verlangen auch neue Formen der Kooperation. Best-Practice-Beispiele aus unterschiedlichen Branchen machen deutlich, dass eine erfolgreiche Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in die Wertschöpfungsketten nur durch kollektive und koordinierte Bemühungen unterschiedlicher Akteure erreicht werden kann. Bekannte Marken wie Adidas, Levi Strauss oder Marks &

Spencer schließen sich vermehrt mit anderen Abnehmern, Regierungs- und Nicht-Regierungsorganisationen zusammen und erarbeiten gemeinsam mit ihren Zulieferbetrieben und lokalen Stakeholdern branchenweite Standards im Sozial- und Umweltbereich. Solche Multi-Stakeholder-Kooperationen wie beispielsweise die Fair Labour Association, die Ethical Trading Initiative, das Programm „Better Work“ der International Labour Organisation und die Europäische Initiative „Business Social Compliance“ erleichtern nicht nur die Kontrolle von Nachhaltigkeitskriterien in den Zulieferbetrieben, sondern führen zusätzlich zu Kostensenkungen, Wissenstransfer und Synergieeffekten sowie zu erhöh- ter Akzeptanz bei lokalen Arbeitern und internationalen Abnehmern. Viele multinationale Unternehmen arbeiten heute enger mit ihren Zulieferern zusammen und setzen vermehrt auf gezielte Trainingprogramme und Ausbildungen zu Sozial- und Umweltthemen. Eine Reduktion der Anzahl an Zulieferern sowie die Ausrichtung auf strategische Lieferanten begünstigen den Aufbau längerfristiger, stabiler Beziehungen. Neben der Minimierung des Transaktionsaufwandes für beide Partner bringt dies auch größere Planungssicherheit mit sich. Durch die bessere Qualifikation der Arbeiter können Potenziale zur Kosteneinsparung und zur Leistungsstei-

wissenschaft aktuell TEXT Mag. Philipp Gaggl, Mag. Liane Hirner, Dr. Klaus Gabriel, Mag. Christoph Gruber, MMag. Julia Knauseder

gerung zum beidseitigen Vorteil genutzt werden. Partnerschaftliche Produktentwicklung bringt weiteres Innovationspotenzial mit sich. Wachsender Risiken erhöhen Bedeutung von Versicherungen

Aspekten in Lieferketten generiert auch positive Effekte im Bezug auf Produktivität und Produktqualität und ermöglicht eine Differenzierung am Markt.

Versicherungsgesellschaften sind wichtige Partner im Umgang mit den Nachhaltigkeitsrisiken entlang der Wertschöpfungskette. Mit Hilfe der Identifikation und Analyse aller relevanten Akteure und Nachhaltigkeitsaspekte in der Supply Chain, von der Produktentwicklung über die Rohstoffgewinnung bis zum Recycling, können nicht nur Risiken minimiert und Kosten gesenkt werden. Das strategische Management von ökologischen und sozialen

Für die Versicherungsbranche ergeben sich dadurch bedeutende Chancen. Einerseits können neue Produkte wie Supply Chain- und Umwelthaftpflicht-Versicherungen dabei helfen, Risiken zu erkennen und zu entschärfen. Auf der anderen Seite können Versicherungsgesellschaften auch ihre Rolle als Katalysator nutzen, um ihre Klienten bei der Umsetzung einer Sustainable Supply Chain zu begleiten. Damit können sie nicht nur ihr eigenes Risiko

minimieren, sondern auch einen wichtigen Beitrag zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft leisten. Versicherungen verteilen Risiko auf viele Schultern. Dadurch kann der Mehrwert für alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette gesteigert werden. Versicherungsunternehmen sind somit ein wesentlicher Bestandteil eines integrierten Nachhaltigkeitsmanagements in der Lieferkette.

Die Gesellschaft für Versicherungsfachwissen hat ein neues Logo Die Überarbeitung im Sinne einer Weiterentwicklung des wohlbekannten „alten“ Logos ist nach über zehnjährigem Einsatz notwendig geworden. Das neue Logo präsentiert sich als moderne Wortbildmarke in den gewohnten Farben. Die darin enthaltenen blauen Buchstaben V und W sowie das angedeutete rote F symbolisieren den Kernbereich der Tätigkeiten der Gesellschaft: Die Vermittlung und Vertiefung von VersicherungsFachWissen zu aktuellen Themen im heimischen Versicherungswesen. In diesem Sinne hoffen wir, Sie auch im nächsten Jahr wieder als Teilnehmer bei den Veranstaltungen der Gesellschaft für Versicherungsfachwissen begrüßen zu dürfen und wünsche Ihnen ein gutes und erfolgreiches 2011. Ihr Team der Österreichischen Gesellschaft für Versicherungsfachwissen

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rechtsprechung

bücherspiegel Die Systemveränderung der privaten Krankenversicherung (PKV) durch die Gesundheitsreform. Eine neue verfassungs- und europarechtliche Qualität, von Dr. Jan Boetius, Vortrag, gehalten auf dem 26. Münsterischen Versicherungstag am 22. November 2008, Band 109 der Münsteraner Reihe, Verlag Versicherungswirtschaft GmbH, Karlsruhe, 2008, V und 61 S., DIN A5, kart., ISBN 978-3-89952-429-1, € 14,80. Neben der Reform des Versicherungsvertragsgesetzes führt insbesondere das Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der Gesetzlichen Krankenversicherung für die private Krankenversicherung (PKV) zu ganz erheblichen Veränderungen und neuen Problemen. Dabei treten die für die PKV relevanten Teile dieses Gesetzes am 1. Januar 2009 in Kraft. Beispielhaft für die gesetzliche Neuregelung stehen die Einführung eines einheitlichen Basistarifes und eine allgemeine Versicherungspflicht von bisher nicht krankenversicherten Personen in der PKV unter gleichzeitiger Einführung eines absoluten Kündigungsverbotes zu Gunsten der im Rahmen der Versicherungspflicht Versicherten. Zudem wird nun die Übertragung der Altersrückstellungen beim Versicherungswechsel gesetzlich geregelt. Die für die PKV relevanten Teile dieser tiefgreifenden Reform, gegen die zahlreiche private Krankenversicherer Anfang 2008 Verfassungsbeschwerde eingelegt haben, sind Thema dieses Bandes, der anlässlich des 26. Münsterischen Versicherungstages am 22. November 2008 erschienen ist. Dr. Jan Boetius, ehemaliger Vorsitzender des Vorstandes der DKV Deutsche Krankenversicherung AG, untersucht hier die Vereinbarkeit dieser Reform mit dem Verfassungs- und Europarecht.

Kommentar zur Bauleistungsversicherung (ABN/ABU 2008), von Dr. Ronald M. Roos und Stefan Schmitz-Gagnon, Verlag Versicherungswirtschaft GmbH, Karlsruhe, 2009, VII und 694 S., 12 x 18 cm, kart., ISBN 978-3-89952-418-5, € 79,–. In den Krisenzeiten der Bauwirtschaft gewinnt der Versicherungsschutz der am Bau Beteiligten zusätzliche Bedeutung. Dabei kommt der Bauleistungsversicherung eine zentrale Rollezu. Dem trägt die vorliegende Kommentierung Rechnung. Gegenstand des Kommentars sind die vom GDV den Versicherern empfohlenen Allgemeinen Bedingungen für die Bauleistungsversicherung durch Auftraggeber (ABN 2008) sowie die Allgemeinen Bedingungen für die Bauleistungsversicherung durch Auftragnehmer (ABU 2008) nebst den dazugehörigen Klauseln (TK ABN 2008 und TK ABU 2008). Die umfassende Kommentierung berücksichtigt die zum 01.01.2008 in Kraft getretene große Reform des Versicherungsvertragsgesetzes und enthält Hinweise zu dem bisherigen Recht. Den jeweiligen Bedingungswerken sind präzise Gliederungen vorangestellt, die einen schnellen Zugriff ermöglichen. Daneben enthält das Werk ein umfassendes Stichwortverzeichnis. Die Bauleistungsversicherung gehört zu den Technischen Versicherungszweigen. Sie stellt die Schnittstelle zwischen dem Versicherungs- und dem Baurecht dar. Für das Verständnis der Bedingungen ist sowohl die versicherungsrechtliche als auch die baurechtliche Sicht erforderlich.

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für Sie gelesen

zeitschriftenspiegel Andreas Geoldinger, Herbert Laimböck, Zur Aufrechnung und Absonderung in der Rechtsschutzversicherung, RdW 2009 513: In der Praxis herrscht beträchtliche Rechtsunsicherheit über die Frage, ob und unter welchen Voraussetzungen Rechtsschutzversicherer mit offenen Prämienforderungen insbesondere gegen den Anspruch auf Befreiung von Anwaltshonoraren aufrechnen können – und zwar im Konkurs des Versicherten und außerhalb. Hier wollen die Autoren § 35b VersVG heranziehen, der nicht nur vom Gegenseitigkeitsprinzip abgehe, sondern auch das Erfordernis der Gleichartigkeit abschwäche. Ferner sei dem Verfahrensgegner analog zu § 157 VersVG ein Absonderungsrecht für seinen Kostenersatzanspruch zuzugestehen. Andreas Münter, Umwelthaftungs-Richtlinie 2004/35 EG (UH-RL) – Deckungsvorsorge obligatorisch? ZVersWiss 2009, 447: Die Umwelthaftungs-RL sieht als Vorsorgemöglichkeit auch Versicherungen vor. Der Verfasser bricht eine Lanze für privatautonome Vorsorge, eine Pflichtversicherung lehnt er aus einer Vielzahl von Gründen ab. Gunter Ertl, Versicherungsfall und Beweisnotstand – Zur E 7 Ob 81/09a, ecolex 2010, 336: Der Anspruchsberechtigte hat die tatsächlichen Grundlagen seines Anspruchs zu beweisen, der Versicherungsnehmer daher den Eintritt und die Auswirkungen des Versicherungsfalls. Dies ist manchmal leichter, manchmal schwerer, prototypisches Beispiel für Letzteres: Kfz-Diebstahl, oder die Frage, wie weit Unfallfolgen durch Vorschäden beeinflusst wurden, oder die Frage „Unfall oder Selbstmord“. Der OGH vermischt im Bestreben, dem Versicherungsnehmer aus seinem Beweisnotstand zu helfen, in der hier kommentierten Entscheidung Anscheinsbeweis mit Indizienbeweis. Bei diesem kommt es zu keiner Beweismaßreduzierung, bei jenem schon. Für den Anscheinsbeweis genügt es, einen typischen Kausalverlauf darzutun. Die Gegenpartei kann diese Argumentation aus den Angeln heben, indem sie die ernsthafte Möglichkeit eines atypischen Geschehensablaufs beweist. Gunter Ertl, Die Giftzähne des § 12 Abs 3 VersVG – Zur E 7 Ob 79/09g, ecolex 2010, 338: Zwar hat die VersVG-Novelle die Giftzähne der Klagsfrist nach § 12 Abs 3 VersVG abgeschliffen: Durch die Verlängerung auf ein Jahr, durch die Begründungsobliegenheit, durch die Hemmung bei Vergleichsverhandlungen. Gezogen hat sie ihr die Giftzähne aber nicht, was sich vor allem dann bemerkbar macht, wenn der Versicherungsnehmer fristgerecht geklagt hat, aber prozessual unrichtig. Im vorliegenden Fall wurde eine rechtzeitig eingebrachte, aber unzulässige Feststellungsklage nicht innert Jahresfrist in eine Leistungsklage umgewandelt. Die Feststellungsklage wurde allerdings beim BG erhoben, erst im Laufe des Verfahrens ergab sich, dass die Schadenshöhe jenseits der Gerichtshofgrenze lag. Konsequenz: Präklusion des Anspruchs, Verlust der Entschädigung.

IMPRESSUM

MEDIENINHABER: Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs, Österreichische Gesellschaft für Versicherungsfachwissen, beide Schwarzenbergplatz 7, 1030 Wien. HERAUSGEBER: Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs, Österreichische Gesellschaft für Versicherungsfachwissen beide Schwarzenbergplatz 7, 1030 Wien. REDAKTION „MAGAZIN“: Mag. Dagmar Hauser, Schwarzenbergplatz 7, 1030 Wien. REDAKTION „WISSENSCHAFT“: em. Univ.-Prof. Dr. Heinz Krejci, Mag. Katharina Trampisch, Schwarzenbergplatz 7, 1030 Wien. GESAMTKOORDINATION: Mag.(FH) Isabella Eltner. RECHTSPRECHUNG UND ZEITSCHRIFTENSPIEGEL: Bearbeitet von ao. Univ.-Prof. Dr. Eva Palten. MEDIENUNTERNEHMEN: Volkswirtschaftliche Verlags-Gesellschaft m.b.H., Schottenfeldgasse 93, 1070 Wien. HERSTELLER: Druckerei Robitschek & Co Ges.m.b.H., Schlossgasse 10-12, 1050 Wien. VERLAGS- UND HERSTELLUNGSORT: Wien. ERSCHEINUNGSWEISE: monatlich. INSERATE: Volkswirtschaftliche Verlags-Gesellschaft m.b.H., Schottenfeldgasse 93, 1070 Wien, [email protected]. BEZUGSBEDINGUNGEN: Der Bezugspreis der Zeitschrift beträgt jährlich € 77,50 inkl. 10 % MwSt, Versand und Online-Version mit Archiv zurück bis 1993, im Ausland (MwSt-frei) € 103,00 inkl. Versand und Online-Version mit Archiv zurück bis 1993. Nicht rechtzeitig vor Jahresende abbestellte Abonnements gelten für ein weiteres Jahr erneuert. Einzelexemplar Inland € 9,00 inkl. MwSt und Versand, im Ausland (MwSt-frei) € 12,00 inkl. Versand. ISSN 2076-3239 (Print), ISSN 2076-3247 (Online). EU-Marke Nr. 005822135. URHEBERRECHTE: Mit der Einreichung seines Manuskriptes räumt der Autor dem Verlag für den Fall der Annahme das übertragbare, zeitlich und örtlich unbeschränkte ausschließliche Werknutzungsrecht (§ 24 UrhG) der Veröffentlichung in dieser Zeitschrift, einschließlich des Rechts der Vervielfältigung in jedem technischen Verfahren (Druck, Mikrofilm, etc.) und der Verbreitung (Verlagsrecht) sowie der Verwertung durch Datenbanken oder ähnliche Einrichtungen, einschließlich des Rechts der Vervielfältigung auf Datenträgern jeder Art (einschließlich CDROM), der Speicherung in und der Ausgabe durch Datenbanken, der Verbreitung von Vervielfältigungsstücken an die Benutzer, der Sendung (§ 17 UrhG) und sonstigen öffentlichen Wiedergabe (§ 18 UrhG) ein. Gemäß § 36 Abs 2 UrhG erlischt die Ausschließlichkeit des eingeräumten Verlagsrechts mit Ablauf des dem Erscheinen des Beitrags folgenden Kalenderjahres; dies gilt für die Verwertung durch Datenbanken nicht. ZITIERWEISE: Versicherungsrundschau (VR) nebst Jahr, Nr. und Seite. ABOSERVICE: [email protected], Volkswirtschaftliche Verlags-Gesellschaft m.b.H., Schottenfeldgasse 93, 1070 Wien, Tel. +43(0)1/523 74 56 ZNR 02 Z 033203 M

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