ZUSAMMEN / WACHSEN GESCHÄFTSBERICHT 2015 / 2016

Mehr im Blick

Überblick Deutsche Leasing

Belgien / Antwerpen

Luxemburg / Luxemburg

Bulgarien / Sofia Betragsangaben in Mio. EURNiederlande / Amsterdam

Russland / Moskau /2014 Stockholm 2015 /Schweden 2016 / 2015

Frankreich / Paris

Österreich / Wien

Slowakei / Bratislava

Großbritannien / London

Polen / Warschau

Spanien / Barcelona

Irland / Dublin

Portugal / Lissabon

7.229

Italien / Mailand

Rumänien / Bukarest

Ungarn / Budapest

Neugeschäft

Deutsche Leasing DAL

2013 / 2014

Tschechische Republik / Prag

6.871

6.767

2012 / 2013

2011 / 2012

6.580

6.031

1.429

1.347

1.085

1.175

1.170

8.658

8.218

7.852

7.755

7.201

Deutsche Leasing

24.563

22.730

21.992

21.647

21.258

DAL

10.753

10.965

11.304

11.880

11.762

Deutsche Leasing Gruppe

35.316

33.695

33.296

33.527

33.020

Bilanzsumme

18.682

16.589

16.190

15.891

Deutsche Leasing Gruppe

Assets under Management

1.855

1.793

1.742

1.666

Eigenkapital

765

673

629

596

1.611

559

Wirtschaftliches Ergebnis

148

137

128

139

143

1.777

1.737

1.721

1.666

1.571

DAL

252

247

246

239

237

Beteiligungen

452

328

232

231

205

Mitarbeiter Deutsche Leasing

Neugeschäft Deutsche Leasing Gruppe nach Geschäftssegmenten

Neugeschäft Deutsche Leasing Gruppe Inland/Ausland

6%

Immobilien

1,9 Mrd. EUR

6%

Ausland

Informations- und Kommunikationstechnik

11 % ZUSAMMEN EnergieIN undDEUTSCHLAND Transport

/ WIRKEN 53 %

Maschinen und In Deutschland profitieren Sie von unserer breiten Präsenz. Dank eines bundesweiten Geschäftsstel-

betriebliche 6,8 Mrd. EUR Einrichtungen lennetzes und unserer Tochterunternehmen können wir Ihre Investitionsideen direkt und gemeinsamInland 24 % Straßenfahrzeuge mit Ihnen vor Ort

umsetzen. Wenn Sie Kunde einer der über 400 Sparkassen in Deutschland sind,

erhalten sie unsere Finanzdienstleistungen und Services direkt bei Ihrer lokalen Sparkasse. Denn im Verbund mit der Sparkassen-Finanzgruppe unterstützen unsere Experten Sie gemeinsam mit Ihren Sparkassenberatern in Ihrer Region. Weitere Informationen zu den Standorten der Deutschen Leasing im Inland finden Sie im Internet unter  www.deutsche-leasing.com

Z A H L E N U N D FA KT E N

Substanzwert

15.507 China / Shanghai

ZUSAMMEN / PASSEN

Damit alles zusammenpasst: Individuelle Erfolgsrezepte erfordern maßgeschneiderte Finanzierungslösungen – und einen Partner, der zum Unternehmen passt.

ZUSAMMEN / WACHSEN INTERNATIONAL

Internationale Herausforderungen annehmen und Investitionslösungen optimieren – diese Aufgabe lösen wir gern. Dafür stehen Ihnen unser Know-how und unsere Leasingund Serviceleistungen direkt vor Ort, in den Landessprachen sowie auf Deutsch oder Englisch zur Verfügung. Unsere Leasingkonzepte berücksichtigen Ihre individuellen Aufgabenstellungen als Exporteur oder Investor und integrieren die landesspezifischen Gegebenheiten. In uns finden Sie einen Partner, der ebenso global denkt und handelt wie Sie.

Kanada / Halifax USA / Chicago

Brasilien / São Paulo

Bad Homburg v. d. Höhe / Unternehmenszentrale Berlin / Region Ost Bremen / Deutsche Factoring Bank Fernwald bei Gießen / AutoExpo Hamburg / Region Nord Leipzig / Region Ost Mainz / DAL Deutsche Anlagen-Leasing Monheim / Region West München / Region Süd Münster / Region West Nürnberg / Region Süd Ratingen / Deutsche Factoring Bank Stuttgart / Region Südwest

Belgien / Antwerpen

Luxemburg / Luxemburg

Russland / Moskau

Bulgarien / Sofia

Niederlande / Amsterdam

Schweden / Stockholm

Frankreich / Paris

Österreich / Wien

Slowakei / Bratislava

Großbritannien / London

Polen / Warschau

Spanien / Barcelona

Irland / Dublin

Portugal / Lissabon

Tschechische Republik / Prag

Italien / Mailand

Rumänien / Bukarest

Ungarn / Budapest

Z A H L E N U N D FA KT E N

China / Shanghai

ZUSAMMEN / WIRKEN IN DEUTSCHLAND In Deutschland profitieren Sie von unserer breiten Präsenz. Dank eines bundesweiten Geschäftsstellennetzes und unserer Tochterunternehmen können wir Ihre Investitionsideen direkt und gemeinsam mit Ihnen vor Ort umsetzen. Wenn Sie Kunde einer der über 400 Sparkassen in Deutschland sind, erhalten sie unsere Finanzdienstleistungen und Services direkt bei Ihrer lokalen Sparkasse. Denn im Verbund mit der Sparkassen-Finanzgruppe unterstützen unsere Experten Sie gemeinsam mit Ihren Sparkassenberatern in Ihrer Region. Weitere Informationen zu den Standorten der Deutschen Leasing im Inland finden Sie im Internet unter  www.deutsche-leasing.com

ZUSAMMEN / WIRKEN

Gemeinsam mehr erreichen: Wenn der Unternehmergeist des Mittelstands und das Expertentum der Deutschen Leasing zusammenwirken, werden aus Zukunftsstrategien Erfolge.

2015 2016 ZUSAMMEN / WACHSEN DEUTSCHE LEASING

/1

UNSER UNTERNEHMEN 4

Brief des Vorstands

10

Bericht des Aufsichtsrates

12

ZUSAMMEN / WACHSEN 12

Nachhaltiges Wachstum: Neue Produktionskapazität für LINDER

16

Verlässliche Partnerschaft: 51 Busse für die Transdev Rhein-Main GmbH

20

Straßenbahnen zum Festpreis: Gegen den Modernisierungsstau

24

Auf Leasing bauen: Finanzierungsalternative für Liebherr-Kunden

28

Exportschlager Liquidität: Auslandsfactoring für Händler von Kfz-Teilen

/2

/3

/4

ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT 34

Überblick über das Geschäftsjahr und Prognose

35

Grundlagen der Deutsche Leasing Gruppe

39

Wirtschaftsbericht

51

Chancen-, Risiko- und Prognosebericht

63

Deutsche Sparkassen Leasing AG & Co. KG

KONZERNABSCHLUSS 68

Konzernbilanz

70

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

72

Konzernanhang

88

Kapitalflussrechnung

89

Eigenkapitalspiegel

KONZERNINFORMATIONEN 93

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

94

Gesellschafter

95

Aufsichtsrat

97

Vorstand

97

Management

100

Unternehmensstruktur

102

Adressen

104

Impressum

/1

UNSER UNTERNEHMEN

WACHSEN LEGEN BAUEN ZÄHLEN LAUFEN HALTEN BRINGEN FLIESSEN FASSEN ARBEITEN FÜHREN TRAGEN ZUSAMMEN PASSEN SCHLIESSEN GEHÖREN SPIELEN LEBEN RECHNEN TREFFEN SCHNÜREN SCHWEISSEN FÜGEN FINDEN GEHEN STEHEN WIRKEN 2

2015 2016 ZUSAMMEN / WACHSEN DEUTSCHE LEASING

Unser Unternehmen 4

Brief des Vorstands

10 Bericht des Aufsichtsrates 12 ZUSAMMEN / WACHSEN

3

/1

UNSER UNTERNEHMEN

Kai Ostermann Vorstandsvorsitzender

Rainer Weis Vorstandsmitglied

Matthias Laukin Vorstandsmitglied

4

Friedrich Jüngling Vorstandsmitglied

2015 2016 ZUSAMMEN / WACHSEN DEUTSCHE LEASING

BRIEF DES VORSTANDS Sehr geehrte Kunden und Geschäftspartner der Deutschen Leasing, im Geschäftsjahr 2015/2016 haben wir unsere führende Position unter den Leasinganbietern in Deutschland und Europa weiter ausgebaut. Das Neugeschäft konnten wir gegenüber dem Vorjahr um rund 5 Prozent auf 8,7 Milliarden Euro steigern. Unser wirtschaftliches Ergebnis übertraf mit 148 Millionen Euro das gute Vorjahresniveau. Diese Ergebnisse haben wir trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen des vergangenen Geschäftsjahres 2015/2016 erreicht. Sowohl die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank mit einem historisch niedrigen Zinsniveau und der Wettbewerb um den Mittelstand als auch regulatorische Anforderungen fordern die Finanzbranche. Unverändert eine gute Entwicklung hat die deutsche Wirtschaft zu verzeichnen, die sich mit relativ wenigen Insolvenzen, einer hohen Beschäftigungsquote und einem soliden Wirtschaftswachstum von einer moderat wachsenden Weltwirtschaft positiv abhob. Auch der deutsche Leasingmarkt konnte deutlich wachsen. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Geschäftsentwicklung der Deutsche Leasing Gruppe wider. So hat insbesondere das Inlandsgeschäft zu unserem Wachstum beigetragen, während sich unsere Auslandsgesellschaften mit einem Neugeschäft von 1,9 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau behaupteten. In den BRIC-Staaten Brasilien, Russland und China lag die Wirtschaftsleistung im Vergleich zur jüngeren Vergangenheit auf niedrigerem Niveau. Leicht steigende Rohstoffpreise trugen in Russland und Brasilien zur Stabilisierung bei. Chinas Konjunktur war – auf nach westlichen Maßstäben hohem Niveau – jedoch von Unsicherheit und Risiken geprägt. In anderen Ländern wie zum Beispiel Rumänien, Spanien und Frankreich war eine positive Entwicklung zu verzeichnen. Auch in diesem Geschäftsjahr hat sich die Diversifikation unseres Geschäfts – insbesondere im Ausland – bewährt.

5

/1

UNSER UNTERNEHMEN

Die einzelnen Geschäftssegmente verzeichneten folgende Entwicklung:

| Bei Maschinen und betrieblichen Einrichtungen haben wir den Vorjahreswert um 4 Prozent übertroffen. Hier war das Sparkassen-Leasing ein wichtiger Garant für den Erfolg. Auch im Direktgeschäft mit unseren Kunden und im nationalen Geschäft mit unseren Vendor-Partnern haben wir zugelegt. Das Neugeschäft unserer Auslandsgesellschaften entwickelte sich stabil. | Ein deutliches Neugeschäftsplus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr haben wir bei Straßenfahrzeugen erzielt. Dies gelang zum einen durch die deutliche Erhöhung des Neugeschäfts bei Fahrzeugflotten und zum anderen – auch hier – dank der positiven Entwicklung des Neugeschäfts im Sparkassen-Leasing. | Im Geschäft mit Informations- und Kommunikationstechnik lief die Zusammenarbeit mit einem Großkunden plangemäß aus. Deshalb lagen wir insgesamt deutlich unter dem Vorjahreswert. Bereinigt um diesen Sondereffekt konnten wir ein leichtes Neugeschäftsplus erzielen. | Das Neugeschäft im Energie- und Transportsegment war durch einen deutlichen Anstieg von 65 Prozent gegenüber dem Vorjahr gekennzeichnet. Besonders das Transportsegment entwickelte sich sehr dynamisch, wozu mehrere größere ÖPNV-Projekte beitrugen. | Bei Immobilien konnten wir im Geschäftsjahr 2014/2015 mehrere großvolumige Projekte realisieren. Das Neugeschäft im Geschäftsjahr 2015/2016 war weniger durch Großtransaktionen geprägt, sodass es zu einem Rückgang von 34 Prozent gekommen ist. Aufgrund der Volatilität im Immobiliengeschäft ist hier ein längerer Betrachtungszeitraum erforderlich.

6

2015 2016 ZUSAMMEN / WACHSEN DEUTSCHE LEASING

Neben den Geschäftssegmenten gab es auch bei unseren Beteiligungen positive Entwicklungen, die zum erfolgreichen Geschäftsjahr 2015/2016 beigetragen haben.

| Im vergangenen Geschäftsjahr hat die Deutsche Leasing unter ihrem Dach das Kompetenzzentrum Factoring der Sparkassen-Finanzgruppe mit einem Factoringvolumen von über 15 Milliarden Euro gebildet. Per 30. Juni 2016 haben wir rückwirkend zum 1. Januar 2016 die Anteilsmehrheit an der Deutsche Factoring Bank GmbH & Co. KG erworben und die Aktivitäten unserer Tochter Universal Factoring GmbH eingebracht. Damit bieten wir den Sparkassen und ihren Kunden umfassende Lösungen in der Forderungsfinanzierung und dem Forderungsmanagement als Ergänzung unseres auf den Mittelstand ausgerichteten Leistungsspektrums. | Die Bad Homburger Inkasso GmbH (BHI) – ein assoziiertes Unternehmen der Deutsche Leasing Gruppe – bietet Lösungen rund um ausfallgefährdete Forderungen sowie die marktgerechte Verwertung von mobilen und immobilen Sicherheiten für ihre Gesellschafter, für die Sparkassen sowie weitere Unternehmen und Institutionen an. Hier konnten wir im vergangenen Geschäftsjahr deutliche Steigerungsraten erreichen. Mit einem Forderungsvolumen von 17 Milliarden Euro ist die BHI weiter gewachsen. Auch die Zahl der Auftraggeber ist um 18 Prozent auf jetzt über 700 angestiegen. Zu den Kunden der BHI zählen in erster Linie Sparkassen sowie kommunalnahe Unternehmen, wie zum Beispiel Stadtwerke. | Die S-Kreditpartner GmbH (SKP), ein Joint Venture der Deutschen Leasing mit der Sparkasse Berlin, konzentriert sich auf die Bereiche Auto- und Konsumentenkredite in Deutschland. Insgesamt 130 Sparkassen nutzen im Rahmen einer Vollkooperation das Produkt- und Dienstleistungsangebot der SKP. Außerdem haben bisher 172 Sparkassen eine Kooperation für das neue Online-Produktangebot „S-Kredit-per-Klick“ geschlossen. Daneben bietet die SKP dem Fahrzeughandel Absatz- und Einkaufsfinanzierung an. Das Kreditvolumen der S-Kreditpartner konnte per Ende 2016 um 15 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro gesteigert werden.

7

/1

UNSER UNTERNEHMEN

Eckpfeiler für eine erfolgreiche Zukunft: die strategischen Wachstumsfelder der Deutsche Leasing Gruppe

In unseren strategischen Wachstumsfeldern setzen wir auf Kontinuität, Nachhaltigkeit und eine gezielte Weiterentwicklung besonders im Verbund und in unseren Spezialsegmenten. Neben dem schon heute erfolgreichen Energie- und Transportsegment wollen wir uns auch im Gesundheitssektor sowie im IT-Projektgeschäft stärker positionieren und das Geschäft weiter ausbauen. Damit tragen wir unter anderem Megatrends und den sich daraus ergebenden Anforderungen und Geschäftschancen konsequent Rechnung. | Die Zusammenarbeit mit den Sparkassen werden wir weiter intensivieren. Damit wollen wir die Marktpotenziale innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe noch gezielter heben. Besonders wichtig dabei ist die Betreuung der mittelständischen Kunden gemeinsam mit den Sparkassen. Hier werden wir intensiv auf die verschiedenen Segmente eingehen und den gemeinsamen Vertrieb mit den Sparkassen verstärken. Wir haben individuelle Betreuungskonzepte entwickelt, um eine hohe Zufriedenheit bei Sparkassen und Kunden zu erreichen. Einen besonderen Schwerpunkt für die nächsten Jahre bildet dabei das Systemgeschäft mit kleineren Firmen-, Geschäfts- und Gewerbekunden. Für das beratungsintensivere Individualgeschäft haben wir uns vertriebsseitig neu aufgestellt. So können wir die bestehenden Verbundpotenziale noch besser ausschöpfen. | Ein zusätzliches Wachstumsfeld sehen wir im internationalen Geschäft. Schließlich sind auch unsere mittelständischen Kunden weltweit präsent und haben eine hohe Exportorientierung. Das gilt sowohl für deutsche Hersteller von Investitionsgütern, unsere internationalen Vendoren, als auch für deutsche Unternehmen und ihre ausländischen Tochtergesellschaften bei Direktinvestitionen. Auch durch die Kooperation zwischen Deutscher Leasing und der Helaba im Auslandsgeschäft haben wir das internationale Finanzierungs- und Dienstleistungsangebot stärker auf den wachsenden Bedarf an Auslandsinvestitionen von Sparkassen- sowie Direktkunden der Helaba und Deutschen Leasing ausgerichtet und systematisch ausgebaut. Diese Kooperation leistet einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Position der SparkassenFinanzgruppe bei internationalen Beratungs- und Finanzierungsprojekten und ergänzt die etablierte Zusammenarbeit beider Häuser.

8

2015 2016 ZUSAMMEN / WACHSEN DEUTSCHE LEASING

| Erhebliches Potenzial sehen wir auch im Factoringgeschäft. Der Ankauf von Forderungen gewinnt als ergänzendes Produkt zum Leasing zunehmend an Bedeutung, denn für eine steigende Zahl von mittelständischen Unternehmen ist Factoring ein unverzichtbarer Baustein im Finanzierungsmix. Aufgrund der komplementären Produkteigenschaften von Leasing und Factoring ergeben sich außerdem Synergien mit Wirkung für die Kundenanforderungen und auch für die Kundenstruktur. Mit Bündelung der Factoringaktivitäten unter dem Dach der Deutschen Leasing haben wir die Grundlage für einen Ausbau der Marktposition der SparkassenFinanzgruppe im Factoring gelegt. | Weiteres Wachstumspotenzial sehen wir im Ausbau unseres Angebots für Dienstleistungen rund um den Lebenszyklus von Leasingobjekten. Damit können wir neben der Investition (Asset Finance), weitere begleitende Asset Services aus einer Hand anbieten. Dazu zählen die Vermittlung von Versicherungen durch die Deutsche Leasing Insurance Services GmbH, Mietangebote oder Beratungsleistungen wie zum Beispiel dem Management von Fuhrparks oder bei Immobilienprojekten durch unser Tochterunternehmen DAL Bautec Baumanagement und Beratung GmbH. Auch im aktuellen Geschäftsjahr werden wir es mit erschwerten Rahmenbedingungen zu tun haben. Die Niedrigzinsphase mit entsprechenden Belastungen für die Neugeschäfts-, Ertrags- und Kostenentwicklung, der Wettbewerb um das attraktive Geschäft mit mittelständischen Kunden und Unsicherheiten über die internationale Entwicklung werden uns beschäftigen. Dazu kommt der Innovationsdruck durch einen anhaltenden Strukturwandel, der vor allem durch die Digitalisierung getrieben wird. Aufgrund unserer Marktposition und der Verankerung in der Sparkassen-Finanzgruppe und durch die Konzentration auf die strategischen Wachstumsfelder sehen wir ungeachtet dessen attraktive Marktchancen und Entwicklungspotenziale im AssetFinance-Markt. Für die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit im Geschäftsjahr 2015/2016 danken wir unseren Kunden, Partnern und der Sparkassen-Finanzgruppe. Der Dank geht ebenfalls an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Leasing weltweit, die durch ihr Engagement und die gezeigten Leistungen erneut ein erfolgreiches Geschäftsjahr ermöglicht haben. Wir werden „ZUSAMMEN WACHSEN“ – gemeinsam innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe, mit unseren Kunden und Partnern.

Kai Ostermann

Friedrich Jüngling

Matthias Laukin

9

Rainer Weis

/1

UNSER UNTERNEHMEN

BERICHT DES AUFSICHTSRATES

Alexander Wüerst Vorsitzender des Aufsichtsrates

Inhalte der Aufsichtsratstätigkeit

Der Aufsichtsrat wurde entsprechend seiner Funktion und seinem Selbstverständnis laufend, zeitnah und umfassend über die Entwicklung

In den vier turnusmäßigen Sitzungen wurde

der Gesellschaft sowie über wichtige Geschäfts-

eingehend über die Unternehmens- und Risiko-

vorfälle unterrichtet. Dabei wurden alle wesent-

politik, die wirtschaftlichen Rahmenbedingun-

lichen Fragen zur Lage und Entwicklung der

gen, die finanzielle Lage und Ergebnissituation

Gesellschaft, zur strategischen und operativen

sowie die Planung durch den Vorstand berichtet

Planung, zum Risikomanagement sowie zu

und im Aufsichtsrat beraten. Dabei wurden auch

aufsichtsrechtlichen Anforderungen intensiv

Beteiligungsthemen sowie die Umsetzung der

erörtert. Im regelmäßigen Dialog zwischen dem

Auslandsstrategie und aufsichtsrechtliche Anfor-

Vorsitzenden des Aufsichtsrates und dem Vorsit-

derungen mit dem Vorstand ausführlich erörtert.

zenden des Vorstands der geschäftsführenden Gesellschafterin wurde über aktuelle operative

Themen von besonderer Tragweite wurden er-

Themen informiert und wurden strategische

gänzend in Ausschuss-Sitzungen vertieft.

Überlegungen vorbereitend erörtert. Im Kredit- und Beteiligungsausschuss wurden Organisation des Aufsichtsrates

Risikoentscheidungen über Engagements ober-

Der Aufsichtsrat setzte sich zum 30. Septem-

Fragen zur Risikopolitik der Gesellschaft

ber 2016 aus 20 Personen – weit überwiegend

ausführlich diskutiert sowie Beschlussfassun-

Vorstandsmitglieder aus Sparkassen – zusam-

gen des Aufsichtsrates im Beteiligungsbereich

halb der Kompetenz des Vorstands getroffen und

men. Zur Steigerung der Effizienz seiner Arbeit

intensiv vorbereitet. Im Berichtszeitraum fand

hat der Aufsichtsrat zwei Ausschüsse gebildet:

eine intensive Befassung mit dem Erwerb der

den Kredit- und Beteiligungsausschuss und den

Mehrheit der Anteile an der Deutsche Factoring

Prüfungsausschuss. Über den Inhalt und die

Bank statt.

Ergebnisse der Sitzungen der Ausschüsse wird der Aufsichtsrat durch die jeweiligen Ausschuss-

Der Prüfungsausschuss hat in seinen insgesamt

vorsitzenden in den turnusmäßigen Sitzungen

drei Sitzungen schwerpunktmäßig folgende

und durch Zusendung der Protokolle umfassend

Themen behandelt: ausführliche Erörterung der

informiert.

Jahresabschlüsse und des zusammengefassten

10

2015 2016 ZUSAMMEN / WACHSEN DEUTSCHE LEASING

Lageberichts der Deutsche Sparkassen Leasing

Im Rahmen der Jahresabschluss-Sitzung des

AG & Co. KG und des Konzerns sowie der Prü-

Aufsichtsrates hat der Abschlussprüfer über

fungsergebnisse mit dem Abschlussprüfer in

sein Prüfungsergebnis umfassend berichtet und

Vorbereitung auf die Jahresabschluss-Sitzung

Fragen beantwortet.

des Aufsichtsrates. Dabei wurden die Ergebnisse des Abschlussprüfers zu den aufsichtsrecht-

Nach eigener Prüfung und Erörterung der Ab-

lichen Vorgaben im Rahmen der Prüfung des

schlüsse und des zusammengefassten Lagebe-

Jahresabschlusses und des zusammengefassten

richts mit dem bestellten Abschlussprüfer hat

Lageberichts der Deutsche Sparkassen Leasing

der Aufsichtsrat von dem Prüfungsergebnis des

AG & Co. KG zum 30. September 2016 umfassend

Abschlussprüfers zustimmend Kenntnis genom-

behandelt. Darüber hinaus befasste sich der Prü-

men und keine Einwendungen erhoben. Der

fungsausschuss mit einer ausführlichen Erörte-

Aufsichtsrat billigt die vorgelegten Abschlüsse

rung der auf der Mittelfristplanung basierenden

und schlägt die Feststellung des Jahresabschlus-

Eigenkapitalplanung.

ses durch die Gesellschafterversammlung vor.

Der Aufsichtsrat hat sich von der Ordnungs-

Vorschlag zur Gewinnverwendung

mäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt und im Rahmen seiner Zuständigkeit die ihm

Der Aufsichtsrat hat den Vorschlag über die

obliegenden Entscheidungen getroffen. Er war

Verwendung des Jahresergebnisses erörtert

in Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung

und empfiehlt den Gesellschaftern, vom Jah-

für die Gesellschaft eingebunden und hat, soweit

resüberschuss des Mutterunternehmens in

erforderlich, nach umfassender Beratung und

Höhe von 45.283.540,51 Euro einen Betrag von

Prüfung seine Zustimmung erteilt. Der Aufsichts-

10.283.540,51 Euro den nicht entnahmefähigen

rat hat die von der Gesellschaft verfolgte Strate-

Rücklagen zuzuführen.

gie und die daraus zur Realisierung der mittelund langfristigen Ziele abgeleiteten Maßnahmen

Dem im Berichtsjahr ausgeschiedenen Mitglied

mit dem Vorstand erörtert und zustimmend zur

des Aufsichtsrates, Frau Dr. Birgit Roos, dankt

Kenntnis genommen.

der Aufsichtsrat für die gute Zusammenarbeit.

Jahres- und Konzernabschluss

Mitarbeitern spricht der Aufsichtsrat Dank und

Dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Anerkennung für ihr nachhaltiges Engagement Der vorgelegte Jahresabschluss der Deutsche

und ihre Leistungen im Geschäftsjahr 2015/2016

Sparkassen Leasing AG & Co. KG und des Kon-

aus.

zerns für das Geschäftsjahr 2015/2016 sowie der zusammengefasste Lagebericht sind von

Bad Homburg v. d. Höhe,

der als Abschlussprüfer bestellten KPMG AG

im Februar 2017

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermer-

Für den Aufsichtsrat

ken versehen worden. Der Abschlussprüfer erläuterte dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates die Ergebnisse seiner Prüfung und erörterte sie im Einzelnen mit den Mitgliedern.

Alexander Wüerst

Der Prüfungsausschuss hat den Aufsichtsrat

Vorsitzender

über das Ergebnis seiner Prüfung der Berichte des Abschlussprüfers und Beratungen unterrichtet und empfohlen, den Jahresabschluss und den Konzernabschluss zu billigen und der Gesellschafterversammlung die Feststellung des Jahresabschlusses vorzuschlagen.

11

ZUSAMMEN 12

/ HALTEN Mit Partnerschaft auf Augenhöhe zur Wachstumsfinanzierung Nicht nur bei den Umreifungslösungen von LINDER ist Zusammenhalt der entscheidende Faktor. Durch den engen Schulterschluss mit der Deutschen Leasing konnte LINDER auch die Investitionsherausforderungen meistern.

2015 2016 ZUSAMMEN / WACHSEN DEUTSCHE LEASING

Mit Leasing Wachstum ermöglichen Wenn Unternehmen Wachstumspläne verfolgen, sollten sie für ihre Investitionen über eine breite Palette von Finanzierungslösungen verfügen. Hier kann Leasing mit seiner Flexibilität und seinen zusätzlichen Möglichkeiten eine gute Alternative zur Finanzierung durch Eigenkapital oder Darlehen sein.

13

2015 2016 ZUSAMMEN / WACHSEN DEUTSCHE LEASING

N E U E P R O D U K T I O N S K A PA Z I TÄT F Ü R L I N D E R

NACHHALTIGES WACHSTUM Wer wachsen will, muss investieren – dessen ist sich Patrick Linder sicher. Vor diesem Hintergrund hat er mit Unterstützung der Deutschen Leasing eine neue Produktionsanlage für sein Umreifungsunternehmen LINDER GmbH finanziert – und auf Initiative des Asset-Finance-Partners zusätzlich KfW-Fördermittel in die Finanzierung integriert. Oft sind es die kleinen Dinge, die Großes bewirken. Das gilt besonders für das Sortiment der LINDER GmbH. Als Spezialist für Umreifungslösungen „made in Germany“ sorgt das Unternehmen unter anderem dafür, dass Produkte jeder Art gut gesichert auf Paletten oder in Kartons zu ihrem Bestimmungsort geliefert werden können. „Früher waren es vor allem Stahlbänder, die Paletten beim Transport zusammenhielten, heute ist es Kunststoff. Denn der ist nicht nur wesentlich günstiger, er rostet nicht und reduziert das Verletzungsrisiko für Mensch und Packgut signifikant“, erklärt Patrick Linder, geschäftsführender Gesellschafter der LINDER GmbH, die 1951 ihr Geschäft als Drahthändler begann. Vor dem Hintergrund dieses Markttrends wollte der führende Hersteller von Umreifungsbändern „made in Germany“ nach einer PET-Linie nun auch in eine Polypropylen-Umreifungsanlage investieren. Nach PET ist PP der zweitgrößte Markt unter den extrudierten Umreifungsbändern. Zudem bietet die Anlage LINDER die Möglichkeit, die eigene Weiterentwicklung vom Händler zum Hersteller voranzutreiben. Starker Partner für Wachstumsfinanzierung Mit der Herstellung von Umreifungsbändern aus allen denkbaren Materialien (es werden alle Typen textiler und extrudierter Bänder gefertigt) für jedwede Branche und Chargengröße besitzt LINDER eine weltweite Alleinstellung. Das Familienunternehmen konnte seinen Umsatz in den letzten drei Jahren verdoppeln.

„Zur Fortsetzung unseres eingeschlagenen Wachstumskurses hielten wir es für strategisch erforderlich, uns bei der Finanzierung der neuen Umreifungsanlage breiter aufzustellen und einen zusätzlichen Partner an Bord zu holen.“ Patrick Linder, geschäftsführender Gesellschafter der LINDER GmbH

Die nachgefragte Investitionsfinanzierung sollte eine maßgeschneiderte Lösung mit Nutzenvorteilen, wenn möglich über eine klassische Finanzierung hinaus, ermöglichen.

/1

UNSER UNTERNEHMEN

Nutzenvorteil überzeugt

Für Patrick Linder war schnell klar, auf welchen Partner er für die Finanzierung des Wachstums

„Unser maßgeschneidertes Leasingkonzept hat

zurückgreifen könnte. Schon in seiner Vergangenheit als Unternehmensberater hatte er die

den Investitionsherausforderungen von LINDER

Deutsche Leasing kennen- und schätzen gelernt.

entsprochen. Durch die Vertragsart, einen

Linder: „Als die Finanzierung anstand, nahm

Laufzeitoptionsvertrag als Eigenentwicklung der

ich Verbindung zu einem alten Kontakt auf, der

Deutschen Leasing über 96 Monate mit besonde-

mich an unseren jetzigen Berater, Herrn Schütte,

rer Flexibilität, die mögliche Einbindung von För-

verwiesen hat. Darüber bin ich sehr glücklich. Er

dermitteln und damit attraktive Konditionierung

hat das Projekt sehr engagiert und kompetent

und vor allem durch den neu geschaffenen Rahmen abseits der Hausbank konnten wir punkten“,

vorangetrieben.“

so Holger Schütte, Gebietsleiter Sparkassen und Mittelstand der Deutschen Leasing.

„Das Gesamtpaket der Deutschen Leasing passte für uns als Mittelständler sehr gut.“ Patrick Linder, geschäftsführender Gesellschafter der LINDER GmbH

14

2015 2016 ZUSAMMEN / WACHSEN DEUTSCHE LEASING

KfW-Fördermittel als weiteres Plus

Leasing sichert höhere EEG-Rückvergütung

Überzeugen konnte die Deutsche Leasing da-

„Neben den generellen Leasingvorteilen wie

rüber hinaus mit einem speziellen Angebot: der

der verbesserten Eigenkapitalquote wird für

Integration von Fördermitteln der Kreditanstalt

LINDER die Ausgleichsregelung für stromin-

für Wiederaufbau (KfW) für Energieeffizienz. Auf

tensive Unternehmen mit ausschlaggebend für

Fördermittel können Unternehmen zurückgrei-

die Entscheidung pro Leasing gewesen sein“, so

fen, die eine Energieeinsparung von mindestens

Schütte. „Leasing kann – etwa im Gegensatz zu

10 Prozent mit Energieeffizienzmaßnahmen im

Abschreibungen – zur Reduzierung der Brutto-

Bereich Produktionsanlagen erzielen. Die Einbin-

wertschöpfung angesetzt werden, da es zu den

dung der KfW-Fördermittel sichert LINDER dabei

Betriesaufwendungen zählt. So steigt automa-

vor allem einen klaren Zinsvorteil nebst der Ein-

tisch der Stromkostenanteil an der Bruttowert-

sparung von Bereitstellungszinsen für den Zeit-

schöpfung, und der benötigte Schwellenwert zur

raum zwischen Bestellung und Inbetriebnahme

EEG-Befreiung wird schneller erreicht“, erklärt

der Anlage aufgrund der langen Lieferzeit.

Schütte. Entsprechend dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) werden demnach Unterneh-

Für Spezialfälle wie diese setzt die Deutsche Lea-

men mit einem höheren Stromkostenanteil an

sing auf ein breites Spektrum an hauseigenen

der Bruttowertschöpfung von der Zahlung der

Experten für Sonderthemen wie die KfW-Förde-

EEG-Umlage befreit und können somit wertvolle

rung, die fallbezogen zum Einsatz kommen: „Die

Ressourcen einsparen.

Einbindung der KfW geschah auf Anraten der Partnerschaft auf Augenhöhe

Deutschen Leasing. Die dafür hinzugezogenen Spezialisten der Deutschen Leasing haben den

Mit der Realisierung der Finanzierung auch über

Vorgang erheblich erleichtert“, freut sich Linder.

ein klassisches Leasing hinaus hat die Deutsche Leasing die Erwartungen von Linder übertroffen.

„Wir unterstützen unsere Kunden bei der Erstellung aller Verträge und verfügen zudem über einen guten Kontakt zur KfW, um unsere Anliegen zu platzieren.“

Besonders prägend war für den Unternehmer jedoch die Begegnung auf Augenhöhe: „Die Deutsche Leasing und besonders Herr Schütte haben viel Zeit investiert, unser Unternehmen und unsere Investition wirklich zu verstehen. Das hat den weiteren Prozess sehr erleichtert“, so Linder.

Holger Schütte, Gebietsleiter Sparkassen und Mittelstand der Deutsche Leasing AG

Aufgrund der erfolgreichen Zusammenarbeit möchte LINDER auch in Zukunft weiter auf die Expertise und Leistungen der Deutschen Leasing zurückgreifen. So ist bereits die Finanzierung einer weiteren Kompositanlage zur Fertigung von textilen Umreifungsbändern mit zwei Komponenten umgesetzt worden. „Ein Partner muss uns verstehen und unseren Bedarf decken – und das schafft die Deutsche Leasing“, resümiert Linder.

15

ZUSAMMEN

16

/ FLIESSEN Mit moderner Stadtbusflotte Städte verbinden Dank der verlässlichen Asset-Finance-Lösung der Deutschen Leasing fließen nicht nur die Interessen des Hochtaunus-Städtetrios und Transdev optimal zusammen, sondern auch der Verkehr in den drei Städten.

2015 2016 ZUSAMMEN / WACHSEN DEUTSCHE LEASING

Mit Asset-Finance-Lösungen Verkehrsprojekte vorantreiben Die Herausforderungen, die in den nächsten Jahren auf den öffentlichen Personennahverkehr in Deutschland zukommen, sind groß: Viele Straßen- und U-Bahnen, aber auch Busflotten sind überaltert. Durch alternative Mobilitätskonzepte und eine zunehmende Öffnung des Marktes ergeben sich neue Geschäftschancen für Verkehrsunternehmen. All das will finanziert werden. Gut zu wissen: Selbst großvolumige Investitionsprojekte lassen sich über assetbasierte Finanzierungslösungen stemmen.

17

2015 2016 ZUSAMMEN / WACHSEN DEUTSCHE LEASING

51 BUSSE FÜR DIE TRANSDEV RHEIN-MAIN GMBH

VERLÄSSLICHE PARTNERSCHAFT Stadtbusverkehr muss zuverlässig und attraktiv, aber auch bezahlbar sein. Bei einer europaweiten Ausschreibung punktete die private Transdev Rhein-Main GmbH mit einer hochmodernen Flotte – realisiert dank der Partnerschaft von der ÖPNV-erfahrenen Deutschen Leasing und der Taunus Sparkasse. Mit rund 5.000 Mitarbeitern und 850 Millionen Euro Umsatz pro Jahr ist die deutsche Transdev-Gruppe, Tochter des in Paris ansässigen weltweiten Mobilitätsdienstleisters Transdev Group S. A., Deutschlands führender privater Anbieter im regionalen Bahnund Busverkehr. Ihre 40 Tochtergesellschaften – darunter die Transdev Rhein-Main GmbH –, bringen mit modernen Bahnen, Bussen und Trams bundesweit jährlich rund 250 Millionen Fahrgäste zuverlässig und komfortabel ans Ziel. Als die drei größten Städte im Hochtaunus, Bad Homburg, Oberursel und Friedrichsdorf, ein erfahrenes Verkehrsunternehmen suchten, das erstmalig ihre öffentlichen Stadtbuslinien aus einer Hand betreiben sollte, war es für die wachstumsorientierte Transdev-Gruppe deshalb keine Frage, sich an der Ausschreibung zu beteiligen – und diese dann dank eines attraktiven Angebotes für sich zu entscheiden. Mit moderner Flotte zum Ausschreibungsgewinn „Gefragt war ein erfahrener Mobilitätsdienstleister, dem die Städte voll und ganz zutrauen konnten, dass er über einen Zeitraum von acht Jahren ihren öffentlichen Stadtbusverkehr ordnungsgemäß, zuverlässig und zur Zufriedenheit der Fahrgäste durchführen kann“, sagt Max Kaiser, Geschäftsführer der Transdev Rhein-Main GmbH. Mehr noch: Das Städtetrio wollte unbedingt, dass das Verkehrsangebot attraktiver wird. Mit dem Ziel, zukünftig noch sehr viel mehr Fahrgäste für den öffentlichen Personennahverkehr zu begeistern. Um den Zuschlag bei der europaweiten Ausschreibung zu erhalten, musste der neue Dienstleister nicht nur mit einem ausgeklügelten und nachhaltigen Verkehrskonzept, sondern auch mit einer hochmodernen Fahrzeugflotte aufwarten. Kaiser: „Der Gewinn der Ausschreibung bedeutete für uns, 51 moderne und klimafreundliche Busse anzuschaffen.“

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UNSER UNTERNEHMEN

Kompetenter Partner für komplexe Verkehrs-

dann auch eingehalten wird und die Umsetzung

projekte

der Finanzierung reibungslos funktioniert.“

Die Transdev-Gruppe will in den nächsten Jah-

Leistungsstarker, lokaler Finanzierungspartner

ren ihre führende Marktposition in Deutschland

an Bord

festigen und weiter ausbauen. Leasing ist dafür die bilanziell und aus Finanzierungskostensicht

Die Deutsche Leasing beherrscht nicht nur die

optimale Lösung.

bei Verkehrsprojekten notwendigen Finanzierungsformen. Als Unternehmen der Sparkassen-

Da die Transdev-Muttergesellschaft die Bilanzen

Finanzgruppe kann sie auch auf die Finanzkraft

nach der kapitalmarktorientierten Rechnungsle-

des Sparkassen-Verbunds zurückgreifen. Um bei

gung International Financial Reporting Stan-

der Finanzierung der Busflotte für die Trans-

dards (IFRS) erstellt, bot ein Operate-Leasing die

dev Rhein-Main GmbH das Risiko auf mehrere

beste Finanzierungsform. Bei dieser Form des

Schultern zu verteilen, holte Brocke im konkre-

Leasings trägt der Leasinggeber das Restwert-

ten Fall mit der Taunus Sparkasse einen weiteren

risiko. Der Leasingnehmer hingegen verbucht

verlässlichen Finanzierungspartner mit lokalem

die gezahlten Leasingraten als Aufwand.

Bezug ins Boot.

Für Diana Richter, bei der deutschen Transdev-Gruppe in Berlin für die Auswahl passender Banken und Finanzierungsdienstleister zuständig, stand daher schon bei den Vorbereitungen auf das Vergabeverfahren fest: Das Unternehmen braucht einen erfahrenen Asset-Finance-Spezialisten an seiner Seite, der die Branche des öffentlichen Personennahverkehrs bestens kennt und finanzstark genug ist, eine Investitionssumme im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich im Gesamtpaket zu stemmen. Ein Finanzierer, der die ÖPNV-Branche bestens kennt „Da Transdev und die Deutsche Leasing bereits

Überzeugen konnte der größte herstellerunab-

seit Jahren vertrauensvoll zusammenarbeiten

hängige Leasinganbieter Deutschlands noch

und ich den für uns zuständigen Berater Uwe

mit seiner Assetkompetenz: Die Spezialisten der

Brocke und sein Team bei früheren Projekten be-

Deutschen Leasing kennen die Wertverläufe

reits als branchenerfahren und serviceorientiert

der Fahrzeuge, in die ihre Kunden investieren,

erlebt hatte, war für mich von Anfang an klar,

ganz genau und lassen dieses Wissen positiv in

dass ich die Deutsche Leasing auch in diesem

die Vertragsgestaltung und Risikoentscheidung

Fall um ein Angebot bitten würde“, erzählt Diana

einfließen. ÖPNV-Experte Uwe Brocke: „Auf-

Richter.

grund unseres großen Erfahrungsschatzes in der Bewertung von Assets sind wir in der Lage,

„Bei Uwe Brocke war ich mir absolut sicher, dass

Verkehrsunternehmen wie der Transdev-Gruppe

einmal getroffene Zusagen zu 100 Prozent einge-

individuelle und nutzungsorientierte Vertrags-

halten werden“, so die Treasury-Expertin. Ein für

lösungen anzubieten.“

sie wichtiger Punkt. „Wenn wir eine Ausschreibung gewonnen haben, müssen wir uns darauf verlassen können, dass der zuvor zugesicherte Kostenrahmen vom Finanzierungsdienstleister

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Effiziente und unbürokratische Vertragsverwaltung „Die Anforderungen, die heute an Mobilitätslösungen gestellt werden, sind komplex und sehr individuell“, betont Richter. „Und so individuell unsere Angebote ausfallen, so passgenau müssen deshalb auch die dahinterstehenden Finanzierungslösungen sein.“ Um sicherzustellen, dass sich die Rechts- und Steuerabteilungen beider Häuser über die Vertragsinhalte zügig und verlässlich austauschen können, stellte die Deutsche Leasing extra eine Mitarbeiterin ab, die für eine effiziente und unbürokratische Vertragsverwaltung sorgte. Richter: „Vor allem die Schnelligkeit und Präzision, mit der die Deutsche Leasing auf unsere Bedürfnisse reagierte, hat mich überzeugt.“

„Wenn wir eine Ausschreibung gewonnen haben, müssen wir uns darauf verlassen können, dass der zuvor zugesicherte Kostenrahmen vom Finanzierungsdienstleister dann auch eingehalten wird und die Umsetzung der Finanzierung reibungslos funktioniert.“

Zusammenarbeit endet nicht nach Vertragsunterzeichnung In den nächsten acht Jahren zählt für Transdev vor allem eines: Mit der Deutschen Leasing als Partner kann sich die Unternehmensgruppe voll und ganz auf die Erfüllung ihrer Aufgaben konzentrieren. Das Wissen um einen verlässlichen Partner an ihrer Seite schafft Raum für neue Wachstumsprojekte. So investiert die Transdev-Gruppe inzwischen über ihr Kerngeschäft hinaus in neue Geschäftsfelder wie den

Diana Richter, Treasury, Transdev

Vertrieb von Fahrkarten oder individuelle Transport-on-demand-Angebote.

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ZUSAMMEN

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/ BRINGEN Finanzierung mit voller Planungssicherheit eint Interessen aller Beteiligten Alle Parteien zusammenbringen und zum Nutzen aller eine optimale Finanzierungslösung für das Flottenwachstum entwickeln – dieses Meisterstück konnte die Deutsche Leasing für die AVG vollführen.

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Kommunalnahe Unternehmen: Finanzierung im Dreigestirn Bei der Beschaffung neuer Investitionsgüter stehen kommunalnahe Unternehmen vor einer besonderen Herausforderung: Sie müssen ihre Finanzierungsentscheidungen nicht nur mit dem jeweiligen Geldinstitut, sondern auch mit der örtlichen Kommune abstimmen und die Verträge mit strikter Rücksicht auf dieses Dreiecksverhältnis gestalten. Planungssicherheit für die gesamte Laufzeit erleichtert die Entscheidung für die optimale Finanzierungslösung.

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G EG E N D E N M O D E R N I S I E RU N G S S TAU

STRASSENBAHNEN ZUM FESTPREIS Eine Finanzierung, die die tatsächliche Nutzungs- und Finanzierungsdauer berücksichtigt und gleichzeitig eine fixe Zinsgestaltung ohne Risiko bietet – diesen Wunsch der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH (AVG) konnte das Unternehmen der Deutsche Leasing Gruppe, die DAL Deutsche AnlagenLeasing GmbH & Co. KG (DAL), bei der Anschaffung gleich 25 neuer Straßenbahnen erfüllen. Land, Landkreis, Kommunen und Verkehrsunternehmen – im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) ist eine ganze Reihe von Akteuren beteiligt. Die Bundesländer, die die Aufgaben des ÖPNV in Deutschland übernehmen, übertragen diese Verantwortung an die Kommunen. In Form von sogenannten Verkehrsverträgen beauftragen diese dann in der Regel in Selbstverwaltung wiederum Verkehrsunternehmen – wie die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH (AVG). So übernimmt in Karlsruhe die AVG zusammen mit ihrer Schwestergesellschaft, den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK), faktisch den Stadt- und Straßenbahnbetrieb sowie den Buslinienverkehr. Ein akuter Mangel an Möglichkeiten zur Fahrzeugfinanzierung hatte hier jedoch einen Modernisierungsstau zur Folge. Viele Bahnen waren bereits weit über 25 Jahre im Einsatz. „Diese Fahrzeuge haben nicht mehr den aktuellen Anforderungen an Nahverkehrsmittel entsprochen. Daher haben wir uns auf Anregung des Landkreises Karlsruhe als Auftraggeber unseres Verkehrsvertrags dazu entschieden, gleich 25 neue Straßenbahnen anzuschaffen“, erklärt Dr. Alexander Pischon, Vorsitzender der Geschäftsführung der AVG.

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UNSER UNTERNEHMEN

Leasing sticht klassische Finanzierung klar aus Für die Finanzierung wollte die AVG, wie es in der Vergangenheit meist gehandhabt worden war, zunächst auf ein klassisches Darlehen zurückgreifen. „Unsere Sparkasse hat dann jedoch die DAL mit zu dem Termin gebracht und uns empfohlen, Leasing in Erwägung zu ziehen. Und die DAL hat uns direkt überzeugt“, so Dr. Pischon. Dazu trug neben dem großen Erfahrungsschatz der DAL bei Finanzierungslösungen für schienengebundene Fahrzeuge insbesondere die einzigartige Konditionengestaltung bei. Voller Überblick bei Vertragsflut

„Eine feste Leasingrate über die gesamte Laufzeit – damit hat uns die DAL überzeugt.“

Bei ÖPNV-Projekten gibt es viele Beteiligte: So mussten für die Realisierung der nötigen Investition mehr als 15 Verträge mit der AVG, der Stadt Karlsruhe als Gesellschafter der AVG und damit zentralem Entscheider, dem Landkreis

Dr. Alexander Pischon, Vorsitzender der Geschäftsführung der AVG

Karlsruhe als Partner des Verkehrsvertrags und initialem Besteller sowie dem Hersteller der neuen Bahnen geschlossen werden – vom Übernahmevertrag über Bürgschaftserklärungen bis hin zur Interimsquittung. „Trotz des großen Abstimmungsbedarfs hat dank der Deutschen Anlagen-Leasing alles bestens geklappt, und alle Beteiligten freuen sich über Planungssicherheit und Kostentransparenz für die nächsten Jahre“, erläutert Dr. Pischon. Planungssicherheit durch feste Übernahmepreise Dies sei besonders entscheidend, da die Anschaffung mit großen Beträgen zu Buche schlage: Mehr als drei Millionen Euro kostet ein einziger der modernen Züge. „Unsere neuen Bahnen werden auf dem aktuellen Stand der Technik sein: Sie bieten unseren Fahrgästen WLAN, sind barrierefrei und gewährleisten vor allem eine gesteigerte Sicherheit“, erklärt Dr. Pischon. Um bei diesem ohnehin hohen Investitionsbetrag unvorhergesehene Kosten zu vermeiden, wurde ein fester Übernahmepreis vereinbart. „Da die DAL direkt mit dem Hersteller in Kontakt stand, wurde das Handling erheblich erleichtert. So gab es dann auch kein Problem, die DAL in die Verträge mit dem Hersteller zu integrieren.“

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Objekt-Kompetenz überzeugt Dafür sind insbesondere die guten Erfahrungen in der bestehenden Kooperation verantwortlich.

„Während der gesamten Zusammenarbeit hat uns vor allem die hervorragende Objekt-Kompetenz der DAL überzeugt.“

Komplettpaket sichert Vorfinanzierung Der Neubau der Bahnen nach den neuesten technischen Standards bedingt eine lange Produkti-

Dr. Alexander Pischon, Vorsitzender der Geschäftsführung der AVG

onszeit: Erst Mitte 2018 werden die ersten Fahrzeuge geliefert, bis Ende 2019 ist der Fuhrpark dann komplett. Aus diesem Grund spielte bei der

Durch ihren breiten Erfahrungsschatz habe die

Planung die Vorfinanzierung eine große Rolle:

DAL stets gewusst, wie die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten optimal gestaltet werden

„Die Laufzeit beginnt erst, wenn die erste Bahn geliefert wurde. Bis dahin berechnen wir lediglich

könne. „Schon bei der Vertragsvorbereitung war

Bauzeitzinsen“, erklärt Norbert Kulüke, Senior

die Zusammenarbeit sehr angenehm. Das lag

Projektmanager bei der DAL, der die AVG bei die-

besonders an der guten Unterstützung bei der

sem Projekt beriet. Sobald die Bahnen eingetrof-

rechtlichen Abstimmung durch den hauseige-

fen sind, sollen sie insbesondere auf Strecken im

nen Juristen der DAL, Winfried Hagedorn. Dies

Landkreis Karlsruhe eingesetzt werden.

ermöglichte ein zügiges Vorankommen“, konstatiert Dr. Pischon.

Finanzierung der Innovation „ZweisystemFahrzeuge“ folgt

Zudem habe es erheblich zu einer erfolgreichen Abwicklung beigetragen, dass stets ein klarer

Als nächste Ausbaustufe ist die Investition in so-

Ansprechpartner der DAL zur Seite stand. „Wir

genannte Zweisystem-Fahrzeuge geplant, für die

sind ganz begeistert: Wir haben einen Partner auf

die AVG über die Landesgrenzen hinaus unter

Augenhöhe gefunden, der uns stetig neue Ideen

dem Schlagwort „Karlsruher Modell“ bekannt ist.

und Vorschläge liefert. Auf ihn möchten wir auch

Die zentrale Idee: Die Verbindung des inner-

in Zukunft gerne wieder zurückgreifen“, zieht

städtischen Straßenbahnnetzes mit den in der

Dr. Pischon Bilanz.

Region vorhandenen Eisenbahnstrecken, um Umland und Stadtzentrum ohne Umsteigezwang zu vernetzen. Mit finanzieller Unterstützung des Bundesforschungsministeriums hat die AVG dafür ein Zweisystem-Fahrzeug bis zur Serienreife entwickelt, das es ermöglicht, die Stadtbahnwagen auch auf den Eisenbahnstrecken einzusetzen – und das trotz der unterschiedlichen Antriebsvarianten von 750 Volt Gleichspannung bei der Stadtbahn und 15.000 Volt Wechselspannung auf den Eisenbahnstrecken. Etwa 25 Bahnen dieses Typs sind bereits im Einsatz, weitere sollen nun folgen. Eine Leasinglösung zu den gleichen Rahmenbedingungen wie beim jetzigen Projekt ist dafür mit der DAL zurzeit in der Umsetzung.

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ZUSAMMEN

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/ BAUEN Liebherr-Kunden bauen auf Leasinglösungen Gemeinsam haben Liebherr und Deutsche Leasing eine attraktive Finanzierungslösung entwickelt, mit der die Kunden des Baumaschinenherstellers auf eine erfolgreiche Zukunft bauen können.

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Mit Vendor-Leasing doppelt profitieren Gerade kleine und mittelständische Unternehmen sind bei der Neuanschaffung von Maschinen und Anlagen oft auf begleitende Finanzierungsformen angewiesen. Wenn Hersteller ihre Produkte direkt mit der passenden Finanzierungslösung anbieten, liefern sie damit einen entscheidenden Mehrwert für ihre Kunden und setzen sich von ihren Wettbewerbern ab. So profitieren beide – Kunde und Produzent.

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F I N A N Z I E R U N G S A LT E R N AT I V E F Ü R L I E B H E R R - K U N D E N

AUF LEASING BAUEN Sie heben Materialien in luftige Höhen, transportieren gewaltige Erdmassen oder bohren Löcher in die Tiefe – Baumaschinen von Liebherr sind überall auf der Welt im Einsatz, um Großes zu bewegen. Damit auch seine Kunden mehr bewegen können, setzt der Hersteller auf ein einfaches Konzept: attraktive Leasingangebote zur Finanzierung seiner Maschinen. Eine Million Euro – mit dieser Summe schlägt ein Mobilkran von Liebherr durchschnittlich zu Buche. Auch bis zu zehn Millionen Euro sind mit den Kranen des Traditionsherstellers schnell erreicht. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen stellt dies vor eine große Herausforderung. Denn mit ihren oft geringen Bilanzsummen sind große Investitionen häufig nicht zu stemmen. Mit dem Angebot einer maßgeschneiderten Finanzierungslösung für den Erwerb der Maschinen hält Liebherr für sie eine attraktive Alternative bereit– und aktiviert damit ein zusätzliches Kaufargument. Dafür greift der Marktführer für Mobilkrane auf mehrere feste Leasingpartner zurück. Der volumenmäßig größte und international am breitesten aufgestellte ist die Deutsche Leasing. In einer Vielzahl von Ländern bietet sie Liebherr Absatzfinanzierung an – und so realisieren die Partner gemeinsam individuelle Finanzierungsangebote. Lösung nach Kundenwunsch Die starke Nachfrage beweist, wie präzise diese Kooperation das Kundenbedürfnis trifft: Schon 40 Prozent der weltweiten Aufträge des Liebherr-Werks Ehingen werden über Leasing oder vergleichbare Finanzierungsformen realisiert. „Unser Produkt eignet sich als werthaltige Investition mit großem Volumen perfekt für Leasing. Unsere Kunden fragen daher solche Lösungen aktiv nach“, so Liebherr-Geschäftsführer Mario Trunzer. Schon seit den 1990er Jahren bietet das Familienunternehmen, das mit der Erfindung des mobilen Turmdrehkrans seine Geburtsstunde feierte, Leasinglösungen für seine Kunden an. Seit Ende der 1990er Jahre gemeinsam mit der Deutschen Leasing. Seitdem ist die Zusammenarbeit stetig gewachsen – allein in den letzten fünf Jahren hat die Gesamtkooperation mit der Firmengruppe Liebherr um einen dreistelligen Millionenbetrag zugenommen.

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UNSER UNTERNEHMEN

Starker internationaler Partner

Kunden profitieren von flexiblen Lösungen

Der starke internationale Fokus der beiden

Mit dem starken Team aus Liebherr und Deut-

Partner, die jeweils zu den Pionieren in ihrem

scher Leasing konnten bereits eine Vielzahl von

Segment zählen, hat entscheidend zu dieser Ent-

Unternehmen – vom kleinen Mittelständler bis

wicklung beigetragen. Liebherr hat bereits vor

zum Global Player – mit der passenden Finan-

1960 mit der Errichtung erster Gesellschaften au-

zierung zum Baumaschinenprogramm versorgt

ßerhalb Deutschlands begonnen und bis heute

werden. „Wir ermöglichen den Liebherr-Kunden

ein Netz aus mehr als 130 Gesellschaften in rund

mit unseren Angeboten besondere Flexibilität:

50 Ländern weltweit aufgebaut. Mit rund 25 Jah-

Teilamortisationslösungen, operatives Leasing

ren Know-how im internationalen Geschäft und

oder auch unterschiedliche Raten in Sommer

Tochtergesellschaften in über 20 Ländern ist die

und Winter entsprechend den Baukonjunktur-

Deutsche Leasing ebenfalls weltweit stark aufge-

phasen sind für uns kein Problem“, so Daniel

stellt und bietet ihren Kunden vor Ort Experten,

Kempf, Global Vendor Manager der Deutschen

die die Landesspezifika bestens kennen.

Leasing. Und auch für besonders große Investitions-

„Die Deutsche Leasing ist in sehr vielen Ländern vertreten und hat sich in genau die Märkte entwickelt, in denen wir für die Finanzierung unserer Kundenprojekte Unterstützung benötigen. Mit unser beider Internationalisierung ist daher auch die Zusammenarbeit gewachsen.“

summen im höheren zweistelligen Millionenbereich bieten sich passende Lösungen an. Denn die Deutsche Leasing kann durch ihre Verankerung in der Sparkassen-Finanzgruppe weitere finanzstarke Partner hinzuziehen. So kann auch die Anschaffung mehrerer Objekte dank einer entsprechenden Risikoverteilung realisiert werden.

Mario Trunzer, Geschäftsführer Liebherr

Die breite internationale Präsenz war daher auch ausschlaggebend dafür, die anfänglich eher lose Zusammenarbeit im Jahr 2007 durch eine feste Kooperationsvereinbarung zu intensivieren. „Für uns waren vor allem zwei Faktoren entscheidend: die guten Erfahrungen, die wir in der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Deutschen Leasing gemacht hatten, sowie die Kompetenz der Deutschen Leasing im Auslandsgeschäft, die unsere Internationalisierung stützt und auch unseren Kunden den Schritt ins Ausland erleichtert“, erklärt Trunzer.

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Verkaufsvorteil ohne zusätzlichen Verwaltungs-

Mehr im Blick als nur Zahlen

aufwand Das Erfolgsrezept liegt hier besonders in einer Doch nicht nur die Kunden profitieren vom

Begegnung auf Augenhöhe: „Unsere Kunden

Leasing, auch Liebherr selbst weiß die Vorteile zu

sind in der Mehrheit Mittelständler, und auch wir

schätzen: Das Angebot ist nicht nur ein weiteres

als Liebherr denken und agieren mittelständisch.

Verkaufsargument im Kundengespräch, sondern

Mit der Deutschen Leasing haben wir daher den

minimiert auch den administrativen Aufwand

großen Vorteil eines Partners, der über den glei-

bei Liebherr. Denn alle Verwaltungsaufgaben

chen Hintergrund verfügt“, so Trunzer.

im Zusammenhang mit der Finanzierung laufen direkt über die Deutsche Leasing, die in der Regel

Das zeigt sich vor allem in einem übereinstim-

mit einer Kaufeintrittserklärung den Auftrag des

menden Werteverständnis. „Unsere Häuser

Kunden übernimmt.

haben dieselben Grundwerte. Solidität und Verlässlichkeit zeichnen die Zusammenarbeit mit

„Darüber hinaus bieten wir den Liebherr-Kun-

unseren Kunden und Partnern aus“, resümiert

den ergänzende Dienstleistungen rund um die

Kempf. „Deshalb passen unsere Strategien auch

Finanzierung – wie etwa Maschinenbruchver-

optimal zusammen.“

sicherungen. Diese Angebote werden in vielen Ländern stark nachgefragt, so auch in Deutsch-

Auf dieser Basis ist ein persönliches und vertrau-

land“, erläutert Kempf. „Auch hier übernehmen

ensvolles Verhältnis entstanden, das über die

wir selbstverständlich die Abwicklung.“

Jahre stetig intensiver geworden ist.

Mit diesem runden Angebot meistern Deutsche

„Die Deutsche Leasing betrachtet bei der Beurteilung unserer Kunden nicht nur Zahlen, sondern sieht das Unternehmen ganzheitlich. Es geht nicht um schnelles Geschäft, sondern um eine langfristige Partnerschaft. Das schätzen wir sehr – auch in unserer eigenen Zusammenarbeit.“

Leasing und Liebherr gemeinsam auch komplexe Aufgaben: „Sonderlösungen für spezifische Kunden oder Spezialfälle in einzelnen Ländern sind immer wieder eine Herausforderung. Mit der Deutschen Leasing lösen wir diese aber bestens. Und selbst kleine Probleme wie Rücknahmen oder Umstrukturierungen des Baumaschinenportfolios konnten wir bis jetzt immer gut meistern“, freut sich Trunzer. Dafür sind insbesondere der große Erfahrungsschatz der Deutschen Leasing sowie ihre Objekt-Kompetenz ausschlaggebend: „Wir kennen die Branchen und Kunden von Liebherr bestens

Mario Trunzer, Geschäftsführer Liebherr

und haben Mitarbeiter mit langjähriger Erfahrung, die ideal auf die Bedürfnisse der Liebherr-Kunden eingestellt sind“, erklärt Kempf.

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/ ARBEITEN Gemeinsame Factoringlösung sichert Liquidität Finanzielle Mittel für den reibungslosen Ablauf der täglichen Arbeit: In enger Zusammenarbeit mit dem Exporteur BBR finanziert die Deutsche Leasing die Verbindlichkeiten im Auslandsgeschäft vor.

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Factoring sichert Cashflow Bei der Kapitalbeschaffung von Unternehmen spielen die traditionellen Formen wie Eigen- und Fremdkapital in Form von Aktien, Anleihen und Krediten nach wie vor eine große Rolle. Sie werden aber in wachsendem Umfang durch innovative Finanzierungsformen wie das Factoring ergänzt. Der Verkauf von Forderungen sichert Liquidität und schützt vor Forderungsausfall – auch im Auslandsgeschäft.

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A U S L A N D S FA C T O R I N G F Ü R H Ä N D L E R V O N K F Z-T E I L E N

EXPORTSCHLAGER LIQUIDITÄT 90 Prozent – das ist der Exportanteil der BBR Automotive GmbH, eines auf den Im- und Export von Kfz-Teilen für deutsche und europäische Fahrzeuge spezialisierten, weltweit tätigen Handelshauses. Als die Hausbank unerwartet die Palette von internationalen Factoringlösungen für den Export massiv kürzte, sprang die Deutsche Factoring Bank, ein Unternehmen der Deutsche Leasing Gruppe, kurzerhand ein und sicherte damit das Wachstum im Auslandsgeschäft von BBR. Nord- und Südamerika, Ozeanien und Fernost – die Kernmärkte von BBR liegen weit vom Hauptsitz im schleswig-holsteinischen Geesthacht entfernt. Damit ist der Spezialist für Original-, Erstausrüster- und Nachbau-Kfz-Teile auf ein reibungslos funktionierendes Auslandsgeschäft angewiesen. „Bei einem so großen Umsatz, der vorfinanziert werden muss, entstehen automatisch Liquiditätsengpässe, bis die Forderungen beglichen werden“, so Antonio Berlinches, geschäftsführender Gesellschafter von BBR, „daher setzen wir auf den Verkauf unserer ausländischen Forderungen vor ihrer Fälligkeit an ein Factoringinstitut, um unseren Cashflow zu sichern.“ Als sich die Hausbank jedoch plötzlich und unvermittelt aus dem globalen Factoringgeschäft zurückzog und nur noch Lösungen für Europa anbot, stand BBR vor einer großen Herausforderung: Wer finanziert den Umsatz in den Auslandsmärkten in Übersee vor? Neuer Partner für Überseefactoring „Ein Großteil unserer umsatzstärksten Märkte wie Asien, Südamerika und Afrika war auf einmal nicht mehr durch Factoringmöglichkeiten abgedeckt. Darum brauchten wir schnell einen neuen Partner“, so Berlinches. An diesem Punkt kam die Deutsche Factoring Bank ins Spiel: Bereits bei der erstmaligen Suche nach einem Factoringpartner war BBR im Gespräch mit dem zur Sparkassen-Organisation gehörenden Spezialinstitut. „Aufgrund der engeren Verbindung zu unserer Hausbank hatten wir uns damals jedoch für einen anderen Partner entschieden. Die Vorgespräche mit der Deutschen Factoring Bank waren aber schon damals so gut, dass wir in der neuen Situation sofort wieder dort angefragt haben“, erklärt Berlinches. Und die Deutsche Factoring Bank lieferte prompt die gewünschte schnelle Lösung.

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UNSER UNTERNEHMEN

„Die Deutsche Factoring Bank hat unser Geschäftsmodell von Anfang an verstanden und deckt mit ihrem Portfolio für uns eine Vielzahl der relevanten Länder ab. Wir wissen den schnellen Einsatz hier sehr zu schätzen.“

Liquidität bei hoher Lagerintensität Als jüngstes Mitglied einer renommierten Exportgruppe mit mehr als 100 Jahren Tradition bietet BBR ein volles Sortiment aus einer Hand. Dies hat jedoch eine hohe Lagerintensität zur Folge: Um eine schnellstmögliche Lieferung in alle Länder der Welt gewährleisten zu können, werden in dem mehr als 3.000 Paletten fassenden Lager in Geesthacht stets mehr als 10.000 Artikel bevorratet. Ein Großteil des Kapitals ist somit fest

Antonio Berlinches, geschäftsführender Gesellschafter der BBR GmbH

gebunden.

„Wir haben sofort gesehen, dass BBR eine gute

„Gerade Unternehmen mit einem lagerintensiven

Kunden- und Marktstruktur besitzt und damit

Geschäft haben damit zu kämpfen, dass viele

perfekt in unser Portfolio passt“, so Uwe Müller,

Banken die Lagerbestände nicht als Sicherheit

Geschäftsführer bei der Deutschen Factoring

werten“, erklärt Müller. „Die Realisierung von

Bank, „für BBR war vor allem relevant, dass wir

Umsätzen ist jedoch nur durch eine Vorfinanzie-

auch Risikomärkte wie Südamerika abdecken,

rung mittels Kredit möglich. Doch der Kreditrah-

was viele Wettbewerber nicht anbieten.“

men ist begrenzt. Hier hat sich Factoring für uns

Offenes Kooperationsfactoring

Aus diesem Grund rät er auch anderen Unterneh-

als perfekte Lösung erwiesen“, erklärt Berlinches. men zum Forderungsverkauf. Auf Anraten der Deutschen Factoring Bank entschieden sich beide Parteien schließlich für

„Factoring ist sinnvoll, wenn ein Unternehmen feststellt, dass es mit seinen verfügbaren Mitteln an Grenzen stößt – insbesondere wenn es darum geht, neue Märkte zu erschließen.“

ein offenes Kooperationsfactoring, bei dem die Zahlungen der BBR-Kunden zwar direkt an die Deutsche Factoring Bank erfolgen, die Debitorenbuchhaltung aber beim Factoringkunden – also bei BBR – verbleibt. Etwa 80 Prozent des Forderungsvolumens werden dabei durch die Deutsche Factoring Bank finanziert. So kamen ausreichende Mittel

Antonio Berlinches, geschäftsführender Gesellschafter der BBR GmbH

zusammen, mit denen BBR sein Exportgeschäft wieder auf eine sichere Grundlage stellen konnte.

„Factoring bietet Unternehmen vier entscheidende

Den Vertrag hat BBR dabei zusammen mit der

Vorteile: Als Erstes ist die Liquidität zu nennen.

Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg fixiert. Sie ist eine von annährend 300 Sparkassen, mit de-

Sie steigt, da die verkauften Forderungen

nen die Deutsche Factoring Bank eine bilaterale

sofort – in der Regel innerhalb von 24 Stunden –

Kooperationsvereinbarung getroffen hat.

durch das Factoringinstitut in Liquidität für den Kunden umgewandelt werden. Dies bringt unmittelbar auch den zweiten Vorteil mit sich: den hundertprozentigen Schutz vor Forderungsausfall“, erklärt Müller. Darüber hinaus steige die Rentabilität, da zum Beispiel Skonti und Rabatte nutzbar würden. Durch Factoring können auch längere Zahlungsziele vereinbart werden, die einige Kundenaufträge so erst möglich machen. Last but not least sinke die Bilanzsumme, und

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2015 2016 ZUSAMMEN / WACHSEN DEUTSCHE LEASING

Geschäftsverständnis ist Basis der Partnerschaft

damit erhöhe sich die Eigenkapitalquote. Dies wiederum führe nicht selten zu einer Verbesserung der Ratingnote und dadurch zu geringeren

Doch nicht nur vom Modell des Factoring selbst,

Finanzierungskosten.

sondern auch über den Verlauf der Zusammenarbeit ist Berlinches begeistert: „Die Kooperation

Absicherung des Auslandsgeschäfts

ist ausgezeichnet. Wir haben ein hervorragendes Verhältnis zur Deutschen Factoring Bank und

Diese Vorteile sind gerade für Unternehmen mit

wünschten, wir hätten uns schon eher getroffen.“

Wachstumsplänen – wie im Fall von BBR – entscheidend. Seit der Gründung vor zehn Jahren

Mittlerweile wurde die Partnerschaft über das

wuchs der Umsatz des Kfz-Teile-Händlers konti-

Ursprungsabkommen hinaus auf weitere Märkte

nuierlich und liegt mittlerweile auf einem mitt-

in Übersee – darunter Peru, Südafrika und Ja-

leren zweistelligen Millionen-Niveau. Berlinches

pan – sowie auf Europa ausgedehnt. Auf Europa

weiß: „Zum Wachsen braucht man Liquidität

entfallen bisher erst 10 Prozent des Umsatzes der

und dementsprechend Partner, die sie zu passen-

BBR GmbH.

den Konditionen zur Verfügung stellen.“ Dies sei mit der Deutschen Factoring Bank der Fall.

„So können wir uns künftig mit einem starken Partner an unserer Seite weitere interessante Wachstumsmärkte erschließen.“

Gemeinsam haben sich die Partner zunächst alle vertrieblich geplanten Zielmärkte angeschaut und entschieden, wo Factoring möglich sei. „Unternehmen, die einen hohen Exportanteil aufweisen, sind, abhängig von den Ländern, in

Antonio Berlinches, geschäftsführender Gesellschafter der BBR GmbH

denen sie aktiv sind, mit einer Reihe von Risiken konfrontiert – etwa aufgrund einer unsicheren Rechtsprechung“, erklärt Müller. „Factoring ist eine gute Möglichkeit, sich gegen diese nur schwer einschätzbaren Risikofaktoren vollständig abzusichern.“ Das gilt auch für BBR. Mit Märkten wie Südamerika ist der Kfz-Teile-Händler in als wirtschaftlich unsicher eingestuften Gefilden aktiv. „Bei unserem Geschäftsmodell ist Factoring die perfekte Lösung“, resümiert Berlinches.

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LAGEBERICHT

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2015 2016

LAGEBERICHT

GESCHÄFTSBERICHT 2015/2016 DEUTSCHE LEASING

Zusammengefasster Lagebericht Deutsche Leasing Gruppe 34

Überblick über das Geschäftsjahr und Prognose

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Grundlagen der Deutsche Leasing Gruppe

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Wirtschaftsbericht

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Chancen-, Risiko- und Prognosebericht

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Deutsche Sparkassen Leasing AG & Co. KG

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LAGEBERICHT

Zusammengefasster Lagebericht Geschäftsjahr 2015 / 2016 Deutsche Sparkassen Leasing AG & Co. KG, Bad Homburg v. d. Höhe

Geschäftsverlauf

Chancen und Risikomanagement

| Steigerung des Neugeschäfts um 5,4 Prozent auf 8,7 Milliarden Euro unter nach wie vor herausfordernden Umfeldbedingungen

| Unverändert Potenziale im Verbundgeschäft (Leasing und Factoring) und im internationalen Vendor-Geschäft

| Deutliches Wachstum im Inland (Verbundgeschäft mit Sparkassen, Geschäftsfeld Fleet und Vendor-Geschäft)

| Kontinuierliche Weiterentwicklungen der Messmethoden bei den einzelnen Risikoarten | Risikotragfähigkeit weiterhin auch in allen Stressszenarien gegeben | Unverändert konservative Bewertungsmaßstäbe

Ertragslage | Steigerung des Konzern-Bilanzgewinns auf 68,8 Millionen Euro

Prognose

| Leasingerträge belastet durch Margendruck und Zinsniveau

| Moderate gesamtwirtschaftliche Dynamik bei erhöhten Rückschlagsrisiken erwartet

| Anstieg des Eigenkapitals um 13,7 Prozent sowie Stärkung der Vorsorgen nach §§ 340f und 340g HGB

| Unverändert attraktive Marktchancen und Entwicklungspotenziale im Asset-Finance-Markt

| Substanzwert weiter gesteigert – Wirtschaftliches Ergebnis auf hohem Niveau

| Wachstum des Neugeschäfts über gesamtwirtschaftlicher Entwicklung angestrebt | Leichte Stärkung des kontinuierlich steigenden Substanzwertes

Finanz- und Vermögenslage

| Weiterer Ausbau der Eigenkapitalbasis und der Vorsorgen nach §§ 340f und 340g HGB

| Konzernbilanzsumme durch Erstkonsolidierung DFB mit deutlichem Wachstum | Unverändert stabile Portfoliostruktur | Gesicherte Finanzierungsbasis für weiteres Wachstum

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2015 2016 GESCHÄFTSBERICHT 2015/2016 DEUTSCHE LEASING

Grundlagen der Deutsche Leasing Gruppe

und betriebliche Einrichtungen, Fahrzeuge, IT- und Kommunikationsequipment, Immobilien, immaterielle Wirtschaftsgüter und Großmobilien (beispielsweise Schienenfahrzeuge und Energieerzeugungsanlagen) sowie das Factoring. Ihren Partnern bietet sie Absatzfinanzierungsprodukte sowie Händlereinkaufsfinanzierungen an.

Überblick Die Deutsche Sparkassen Leasing AG & Co. KG mit Sitz in Bad Homburg v. d. Höhe ist das Mutterunternehmen der Deutsche Leasing Gruppe und unterliegt als Finanzdienstleistungsinstitut der Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und die Deutsche Bundesbank.

Ausgerichtet am Bedarf ihrer Kunden stellt die Deutsche Leasing Gruppe Assetbezogene Dienstleistungen über den gesamten Lebenszyklus der Investitionen zur Verfügung. Das Spektrum reicht dabei von der Beschaffung der Assets über die Vermittlung von objektbezogenen Versicherungen bis zur Vermarktung der Objekte und umfasst beispielsweise Full-ServiceProdukte und die zertifizierte Rücknahme im Fuhrparksegment, Baumanagementleistungen im Immobilienleasing sowie Life-Cycle-Management inklusive Service- und Logistikdienstleistungen im IT-Geschäft. Im Factoring- wie auch im Inkassogeschäft bietet die Deutsche Leasing Gruppe umfangreiche Services zum Forderungsmanagement an.

Als einer der führenden Asset-Finance- und AssetService-Partner in Deutschland und Europa bietet die Deutsche Leasing Gruppe Investitions- und Finanzierungslösungen sowie ergänzende Dienstleistungen sowohl für das Anlage- als auch für das Umlaufvermögen. Auf Basis eines breiten Produktspektrums mit Lösungen sowohl für kleinvolumige Investitionen als auch für individuelle, komplexe Großprojekte unterstützt sie ihre Kunden bei der Realisation von Investitionsvorhaben. Das Produktangebot umfasst Leasing als Kernprodukt und weitere Finanzierungslösungen sowie begleitende Dienstleistungen. Im Factoringgeschäft wie auch im Forderungsmanagement bietet die Deutsche Leasing Gruppe umfangreiche Services an. Kundenseitig richtet sich die Deutsche Leasing – in ihrer Funktion als zentraler Verbundpartner der Sparkassen – vor allem auf mittelständische Unternehmen in Deutschland aus, die sie auch international begleitet.

Das fundierte Asset-Know-how sowie das Verständnis spezifischer Branchenbedürfnisse ermöglichen eine gezielte Weiterentwicklung und Anpassung des Lösungsangebots an die jeweiligen Marktanforderungen. Dabei geht es insbesondere darum, Segmente mit relevanten Investitionsbedarfen frühzeitig zu identifizieren und die Kunden von der Konzeptionierung bis zur Realisierung ihrer Investition zu begleiten, um so langfristige erfolgreiche Partnerschaften zu begründen.

Zum 30. September 2016 waren im Konzern insgesamt 2.481 Mitarbeiter in 23 Ländern beschäftigt.

Organisation und Struktur Die Deutsche Leasing Gruppe wird am Markt durch vier Geschäftsfelder, die DAL Deutsche AnlagenLeasing GmbH & Co. KG (DAL), die Deutsche Factoring Bank GmbH & Co. KG (DFB) und weitere im AssetFinance- bzw. Asset-Service-Segment spezialisierte Beteiligungen repräsentiert. Gesellschaften in

Produkte und Dienstleistungen Unverändert umfassen die angebotenen Lösungen der Deutsche Leasing Gruppe im Wesentlichen Leasing- und Objektfinanzierungen für Maschinen

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LAGEBERICHT

der Mittelstand sowie Großunternehmen. Nach Ablauf der Leasingvertragslaufzeit erfolgt in einem eigenen Service- und Logistikzentrum der Deutschen Leasing eine fachgerechte Aufbereitung und Verwertung der Objekte. Besondere Bedeutung kommt dabei der zertifizierten Datenlöschung zu.

23 Ländern Europas, Asiens und Amerikas bilden die internationale Plattform für das Angebot der Deutsche Leasing Gruppe. Als Marktführer in Deutschland und einer der führenden Leasinganbieter in Europa konzentriert sich die Deutsche Leasing auf das Business-to-Business-Geschäft mit mittelständischen Unternehmen: Die Deutsche Leasing ist der Lösungsanbieter für Investitionen des Mittelstands. Durch die Vernetzung von Asset-, Branchen-, Service- und Produktkompetenz erzeugt die Deutsche Leasing Gruppe einen deutlichen Mehrwert für ihre Kunden.

Im Geschäftsfeld International liegt der Fokus auf der Begleitung deutscher Industrieunternehmen als Partner für die Absatzfinanzierung im In- und Ausland. Diesen Vendoren und deren Kunden bietet die Deutsche Leasing den jeweiligen lokalen Anforderungen entsprechende Asset-Finance-Lösungen in 23 Ländern an. Darüber hinaus werden Kunden der Deutschen Leasing und der Sparkassen bei Investitionen ins Ausland durch sogenannte German Desks in den Auslandsgesellschaften begleitet.

Die Deutsche Leasing bearbeitet über das Geschäftsfeld Sparkassen und Mittelstand den Markt unter Nutzung der beiden Vertriebskanäle Sparkassen und Direktvertrieb. Über ihr flächendeckendes Vertriebsnetz erhalten die Kunden kompetente Beratung und Betreuung bei ihren Investitionsvorhaben vor Ort. Darüber hinaus werden die Sparkassen und deren Kunden in Kooperation mit dem Geschäftsfeld International der Deutschen Leasing durch sogenannte German Desks in den Auslandsgesellschaften bei ihren Aktivitäten im Ausland bedarfsgerecht unterstützt.

Innerhalb der Deutsche Leasing Gruppe bietet die DAL ihren Kunden Finanzdienstleistungen für langfristige und großvolumige Investitionen in den Geschäftssegmenten Immobilien (einschließlich Baumanagement), Energie, Transport und Logistik sowie Spezialprodukte (zum Beispiel Finanzierungslösungen für immaterielle Wirtschaftsgüter und Umlaufvermögen) an. Die DAL ist in der Deutsche Leasing Gruppe der Spezialist für die Arrangierung und Strukturierung von Großprojekten.

Über das Geschäftsfeld Fleet bietet die Deutsche Leasing Investitions- und Servicelösungen rund um Fahrzeuge sowie effizientes Auto-Flottenmanagement insbesondere für mittelständische Unternehmen in Deutschland an. Herstellerunabhängig entwickelt die Deutsche Leasing als Full-Service-Anbieter individuelle und kundenorientierte Fuhrparklösungen. Über die AutoExpo Deutsche Auto-Markt GmbH (AutoExpo), ein auf Gebrauchtfahrzeuge spezialisiertes Vermarktungsunternehmen der Deutschen Leasing, werden Leasingrückläufer an private und gewerbliche Abnehmer im In- und Ausland vertrieben.

Die Deutsche Leasing Finance GmbH offeriert objektbezogene Kreditfinanzierungen (Einkaufs-, Mietpark-, Lagerfinanzierungen) für Händler in den Bereichen Baumaschinen, Agrartechnik und Flurförderfahrzeuge. Zusätzlich fungiert die Deutsche Leasing Finance GmbH als durchleitende Bank für Förderkredite. Mit dem Erwerb der Mehrheit der Anteile an der Deutsche Factoring Bank GmbH & Co. KG (DFB) – bei Bündelung der Factoringaktivitäten und Einbringung der Universal Factoring GmbH (UFG) in die DFB – ist unter dem Dach der Deutschen Leasing das Kompetenzzentrum Factoring der Sparkassen-Finanzgruppe entstanden. Den Sparkassen und deren Kunden werden

Die Deutsche Leasing bedient den Markt für Informations- und Kommunikationstechnologie (ITK) mit Finanz- und Dienstleistungsprodukten über das Geschäftsfeld Information Technology. Zielkunden sind

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2015 2016 GESCHÄFTSBERICHT 2015/2016 DEUTSCHE LEASING

umfassende Lösungen in der Forderungsfinanzierung und dem Forderungsmanagement als Ergänzung des auf den Mittelstand ausgerichteten Leistungsspektrums angeboten.

Neben der engen Marktkooperation fungieren die Sparkassen als wesentlicher Finanzierungspartner der Deutschen Leasing. Insgesamt sind 380 Sparkassen als unmittelbare und mittelbare Kommanditisten Gesellschafter der Deutschen Leasing.

Die Bad Homburger Inkasso (BHI) – ein assoziiertes Unternehmen der Deutsche Leasing Gruppe – bietet Lösungen rund um ausfallgefährdete Forderungen sowie die marktgerechte Verwertung von mobilen und immobilen Sicherheiten für ihre Gesellschafter, für die Sparkassen sowie weitere Unternehmen und Institutionen an.

Vertriebswege Die Deutsche Leasing erschließt ihre Märkte über drei Vertriebswege.

Die S-Kreditpartner (SKP), eine Beteiligung der Deutschen Leasing, konzentriert sich auf die Bereiche Auto- und Konsumentenkredite in Deutschland. Der Vertrieb erfolgt über Kooperationen mit Sparkassen; daneben bietet die SKP dem Fahrzeughandel Absatzund Einkaufsfinanzierung an.

Direktgeschäft: Mit ihrem eigenen Geschäftsstellennetz verfolgt die Deutsche Leasing eine eigenständige Marktbearbeitung im Wege der Direktakquisition. Die Vertriebsexperten der Gruppe verfügen neben exzellenter Finanzierungsexpertise über ausgewiesenes Know-how in verschiedensten Branchen, Objektklassen und Serviceangeboten.

In der Deutsche Leasing Insurance Services GmbH (DL Ins) hat die Deutsche Leasing zur Optimierung der Prozesse, des Einkaufs und der Produktentwicklung die gruppenweite Verantwortung für Versicherungsdienstleistungen in einer zentralen Einheit zusammengefasst. Damit sollen verstärkt – auch neue – Angebote zur Hebung bestehender Potenziale am Markt platziert werden.

Sparkassen: Die Deutsche Leasing ermöglicht den Sparkassen den Zugang und die Nutzung ihres vollen Leistungsspektrums. Dadurch können die Bedarfe der Sparkassenkunden im Zusammenwirken von Sparkassen und Deutscher Leasing optimal erfüllt und vorhandene Potenziale besser genutzt werden. Die Sparkassen haben dabei, den spezifischen Anforderungen ihres konkreten Geschäfts entsprechend, die Wahl aus der umfänglichen Angebotspalette der Deutschen Leasing: von standardisierten Produktlinien bis zu maßgeschneiderten Speziallösungen. Über die Sparkassen werden damit auf der Grundlage enger Kooperation mittelstandsorientierte Asset-Finance-Lösungen und objektbezogene Dienstleistungen der Deutschen Leasing angeboten. In den Auslandsgesellschaften sind zudem sogenannte German Desks etabliert; deutschsprachige Spezialisten sind dort als Ansprechpartner vor Ort für Sparkassen und Kunden der Sparkassen tätig.

Positionierung in der Sparkassen-Finanzgruppe Die Deutsche Leasing ist innerhalb der SparkassenFinanzgruppe das Kompetenzzentrum für Leasing und weitere mittelstandsorientierte Asset-FinanceLösungen wie Factoring sowie für ergänzende Dienstleistungen. Sie unterstützt als zentraler Verbundpartner und deutscher Marktführer im Asset-Finance die Sparkassen, um Investitionen von deren Kunden national und international mit Leasing- und weiteren Asset-Finance-Lösungen zu realisieren.

Partner/Vendoren: Über die Zusammenarbeit mit Partnern und Vendoren erreicht die Deutsche Leasing einen effizienten und frühzeitigen Kundenzugang am

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LAGEBERICHT

Länderabdeckung der Deutsche Leasing Gruppe

Amerika: Brasilien Kanada USA

Europa: Belgien Bulgarien Deutschland Frankreich Großbritannien Irland Italien Luxemburg Niederlande Österreich Polen

Portugal Rumänien Russland Schweden Slowakei Spanien Tschechische Republik Ungarn

Asien: China

Deutsche Leasing Standorte

zurückgreifen können; zum anderen begleitet die Deutsche Leasing deutsche Unternehmen bei deren Direktinvestitionen im Ausland oder aber auch die ausländischen Tochtergesellschaften deutscher Konzerne. Das internationale Netz umfasst – über Deutschland hinaus – 22 weitere Länder in Europa, Amerika und Asien.

Point of Sale und verbreitert damit die vertriebliche Abdeckung. Als Absatzfinanzierungspartner mit internationalem Netz liegt der Fokus auf exportorientierten deutschen mittelständischen und Großunternehmen. Durch eine über die Vertriebswege und Geschäftsfelder/Beteiligungen hinweg koordinierte Marktbearbeitung werden vorhandene Potenziale, insbesondere mit Blick auf Cross-Selling-Möglichkeiten, bestmöglich ausgeschöpft.

Im Berichtsjahr bestanden neben der Unternehmenszentrale in Bad Homburg v. d. H. im Inland eine Zweigniederlassung in Berlin und insgesamt sieben weitere Vertriebsstandorte in Deutschland. Daneben ist die Deutsche Leasing Gruppe über ihre Beteiligungen in den Regionen vertreten.

Standorte Kernmarkt der Deutsche Leasing Gruppe ist Deutschland. Die Deutsche Leasing unterstützt zudem mit ihrem Auslandsnetz die Exporte und die internationale Präsenz der deutschen Wirtschaft. Dies geschieht zum einen in der Kooperation mit international agierenden Vendoren, im Wesentlichen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH), die zur Unterstützung ihrer Absatzaktivitäten auf das Finanzierungs-Knowhow des internationalen Netzes der Deutschen Leasing

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2015 2016 GESCHÄFTSBERICHT 2015/2016 DEUTSCHE LEASING

Wirtschaftsbericht

rungsbedingungen, unverändert niedriger Zinsen und einer expansiven Geldpolitik der EZB. Zum Ende der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres verstärkte sich die Unsicherheit der Unternehmen nochmals aufgrund der schwer abzuschätzenden Folgen des Votums zum Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union.

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die deutsche Wirtschaft konnte einen moderaten Aufschwung verzeichnen, der hauptsächlich durch den privaten Konsum getragen wurde. Ausschlaggebend waren hier gestiegene Einkommen bei einem immer noch geringen Preisniveau. Zusätzlicher Auftrieb entstand durch die Herausforderungen bei der Bewältigung der Flüchtlingsmigration und damit verbundene zusätzliche (Staats-)Ausgaben und Investitionen. Der starke Dollar verbesserte zwar die Exportperspektiven, die insgesamt rückläufige Konjunktur in den Schwellenländern verhinderte jedoch stärkere Exporte. Die Unternehmensinvestitionen sind nach wie vor unterdurchschnittlich trotz außerordentlich günstiger Finanzierungsbedingungen.

Im Geschäftsjahr 2015/2016 verlief die konjunkturelle Entwicklung der Weltwirtschaft – durch gegenläufige Effekte in den einzelnen Wirtschaftsregionen – im Vergleich zum Vorjahr moderat. Während sich in den Industrieländern die Konjunktur durch den zwar leicht ansteigenden, aber dennoch niedrigen Ölpreis positiv entwickelte, lag die Wirtschaftsleistung in den Volkswirtschaften der Schwellenländer (BRIC-Staaten) im Vergleich zur jüngeren Vergangenheit weiterhin auf einem niedrigen Niveau. In Brasilien und Russland stabilisierte sich die Lage gegenüber dem Vorjahr unter anderem durch die leicht ansteigenden Rohstoffpreise. Chinas Konjunktur ist – obwohl nach westlichen Maßstäben unverändert auf hohem Niveau – nach wie vor von Unsicherheiten und Risiken geprägt. Zudem wirkte sich im Geschäftsjahr 2015/2016 die schwache Nachfrage aus China auf die exportabhängigen Volkswirtschaften aus.

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Sachverständigenrat) prognostiziert eine Steigerung des deutschen Bruttoinlandsprodukts von 1,9 Prozent (Vorjahr: 1,7 Prozent) für das Kalenderjahr 2016. Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft setzt sich – gemäß den Prognosen – fort. Wesentlicher Treiber des Wachstums ist weiterhin der private Konsum, der zusätzlich durch die gute Arbeitsmarktlage unterstützt wird. Dämpfend wirkt die nur moderate Entwicklung der Exporte, da sich die wirtschaftliche Erholung der wichtigsten Handelspartner eher verhalten zeigt. Die Unternehmen in Deutschland halten sich nach wie vor mit ihren Investitionen zurück, dies führt zu einem prognostizierten Anstieg der Ausrüstungsinvestitionen von lediglich 1,6 Prozent (Vorjahr: 4,5 Prozent). Die Prognose des Sachverständigenrats zeigt einen Anstieg der Bruttoanlageinvestitionen um 2,5 Prozent (Vorjahr: 2,4 Prozent).

Die Vereinigten Staaten von Amerika konnten vom weiterhin niedrigen Ölpreis sowie von den günstigen Finanzmitteln aufgrund des immer noch historisch niedrigen Leitzinses profitieren. Die erstmalige Anhebung des Leitzinses seit 2006 um 0,25 Prozentpunkte im Dezember 2015 führte zu einer Dollar-Aufwertung und in der Folge zu einer Eintrübung der Auslandsnachfrage. In Europa und insbesondere in der Eurozone kam es im abgelaufenen Wirtschaftsjahr zu einem moderaten Wachstum ohne nennenswerte Dynamik. Die wesentlichen Treiber der Wachstumsimpulse waren der private Konsum sowie erhöhte Exporte in die Vereinigten Staaten von Amerika und nach Japan. Dämpfend wirkte die spürbare Investitionszurückhaltung europäischer Unternehmen, trotz außerordentlich günstiger Finanzie-

Die Leasingbranche erwartet für das Kalenderjahr 2016 in Deutschland ein Neugeschäftswachstum in Höhe von

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LAGEBERICHT

8,5 Prozent. Damit bewegt sich die Entwicklung des Leasingneugeschäfts deutlich über der der Ausrüstungsinvestitionen (Bundesverband Deutscher LeasingUnternehmen e. V., Berlin (BDL)/ifo Investitionstest).

Geschäftsverlauf Die Deutsche Leasing Gruppe bewegte sich im Geschäftsjahr 2015/2016 in einem wirtschaftlichen Umfeld, das unverändert von Wettbewerbs- und Margendruck auf außergewöhnlichem Niveau geprägt war. Maßgebliche Ursache hierfür ist die anhaltend expansive Geldpolitik der EZB mit Zinsen auf einem historischen Tief; in Teilen sogar im negativen Bereich.

Leasinginvestitionen in Deutschland in Mio. EUR +8%

70.000

64.200 60.000

54.280

53.770

56.700

59.200

In nach wie vor herausfordernden Umfeldbedingungen konnte die Deutsche Leasing ihre Marktführerschaft in Deutschland und ihre führende Position unter den Leasinganbietern in Europa behaupten. Im Geschäftsjahr 2015/2016 hat die Deutsche Leasing Gruppe ihr Neugeschäft erneut auf jetzt 8,7 Milliarden Euro und damit um ca. 5 Prozent gesteigert.

52.410

50.000

40.000

30.000

20.000

Neugeschäft der Deutsche Leasing Gruppe 10.000

in Mio. EUR

0

+5%

10.000 2011

2012

2013

2014

2015

2016*

Kalenderjahr Mobilien Immobilien Quelle: BDL/ifo Investitionstest

Mietkauf

8.000 * Hochrechnung

6.943

7.201

7.756

7.852

8.218

8.658

6.000

Die Nachfrage nach Leasing war trotz des anhaltend herausfordernden Konjunkturumfelds – vor allem aufgrund der dauerhaften Niedrigzinsphase, der vermehrten Nutzung der Innenfinanzierungskraft bei Investitionen und einer generellen, den unwägbaren ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen geschuldeten Investitionszurückhaltung der Unternehmen – weitgehend stabil. Darin dokumentiert sich die unverändert bestehende Attraktivität des Leasing und die Leistungsfähigkeit der Leasingbranche. Als Marktführer im Asset-Finance-Segment hat die Deutsche Leasing im Geschäftsjahr 2015/2016 entsprechend ihrer Position an den allgemeinen Umfeldbedingungen partizipiert und ein Wachstum auf Marktniveau erzielt.

4.000

2.000

0 2010 / 2011 2011 / 2012 2012 / 2013 2013 / 2014 2014 / 2015 2015 / 2016 Geschäftsjahr davon DAL Neugeschäft der Deutsche Leasing Gruppe (2010/2011 ohne SKP)

Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben insbesondere das Inland und die DAL zum Wachstum der Gruppe beitragen. Mit einem Anstieg von 6 Prozent konnte die DAL das gute Ergebnis des Vorjahres nochmals steigern und erzielte mit 1,4 Milliarden Euro einen Anteil

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2015 2016 GESCHÄFTSBERICHT 2015/2016 DEUTSCHE LEASING

von 17 Prozent am gesamten Neugeschäft. Die Auslandsgesellschaften bewegten sich mit einem Neugeschäft in Höhe von 1,9 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. Hier spiegelten sich die unterschiedlichen konjunkturellen Entwicklungen in den einzelnen Ländern wider.

Die Neugeschäftsentwicklung im Segment Informations- und Kommunikationstechnik war gekennzeichnet von der Beendigung der Zusammenarbeit mit einem Großkunden. Bereinigt um diesen Sondereffekt konnte ein leichtes Neugeschäftswachstum erzielt werden.

Die Analyse des Neugeschäfts in den nach Objektklassen gegliederten Geschäftssegmenten zeigt folgende Entwicklung:

Im Segment Energie und Transport war ein deutlicher Anstieg des Neugeschäfts von 65 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Hier zeigte sich im Trans-

Neugeschäft nach Geschäftssegmenten 2015 / 2016 Anschaffungswerte

Geschäftssegment

2014 / 2015 Anschaffungswerte

Mio. EUR

Anteil in Prozent

Mio. EUR

Anteil in Prozent

Veränderung in Prozent zum Vorjahr

Straßenfahrzeuge

2.084

24

1.794

22

+ 16

Maschinen und betriebliche Einrichtungen

4.620

53

4.426

54

+4

Informations- und Kommunikationstechnik Deutsche Leasing Energie und Transport Immobilien

525

6

651

8

- 19

7.229

83

6.871

84

+5

903

11

546

6

+ 65

526

6

801

10

- 34

DAL

1.429

17

1.347

16

+6

Deutsche Leasing Gruppe

8.658

100

8.218

100

+5

Das Segment Straßenfahrzeuge konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Zuwachs von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielen. Maßgeblich waren hier die deutliche Erhöhung des Neugeschäfts im Flottengeschäft sowie die positive Entwicklung des Neugeschäfts im Sparkassen-Leasing.

portsegment eine sehr dynamische Entwicklung, speziell das Railgeschäft wuchs deutlich, aber auch im Segment Energie konnte ein Anstieg erzielt werden. Das Vorjahr war im volatilen Segment Immobilien durch mehrere großvolumige Immobilienprojekte geprägt, die im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht in gleicher Höhe realisiert wurden. Insgesamt führte das zu einem Rückgang im Neugeschäft um 34 Prozent.

Mit 4 Prozent Wachstum konnte das Segment Maschinen und betriebliche Einrichtungen den Vorjahreswert übertreffen. Die stärkste Steigerung konnte im Sparkassen-Leasing, im Direktgeschäft und insbesondere im inländischen Vendor-Geschäft erzielt werden. Die Auslandsgesellschaften entwickelten sich stabil, konnten jedoch nicht an das Vorjahr anknüpfen.

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LAGEBERICHT

wirksamen Substanz, zum anderen auf die am Markt durchsetzbaren Konditionenbeiträge auswirkte. Wie im Vorjahr leistete das Verwertungsergebnis anhaltend positive Beiträge aufgrund der vorsichtigen Kalkulation der Restwerte bei Vertragsabschluss. Die konservative Restwertpolitik der vergangenen Jahre im Bereich der Pkw-Verträge mit offenen Restwerten ist ein wesentlicher Faktor für diese nachhaltig positive Entwicklung.

Lage ERTRAGSLAGE Der Bilanzgewinn wuchs im abgelaufenen Geschäftsjahr von 67,4 Millionen Euro um 2 Prozent auf 68,8 Millionen Euro, der Jahresüberschuss um 6 Prozent auf 72,5 Millionen Euro.

Im Rückgang der allgemeinen Verwaltungsaufwendungen spiegelten sich vor allem der Entlastungseffekt durch die Gesetzesänderung zur Ermittlung des Zinssatzes für die Diskontierung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wider. Die somit deutlich geringeren Aufwendungen für Altersversorgung und gesunkenen anderen Verwaltungsaufwendungen konnten die gestiegenen Aufwendungen aus regulärer Gehaltsentwicklung, planmäßigen Personaleinstellungen sowie strategischen Zukunftsinvestments (in die IT, Digitalisierung, Prozesse und Märkte) und Belastungen aus dauerhaft steigenden aufsichtsrechtlichen Anforderungen kompensieren.

Die Leasingerträge aus dem Leasing- und Mietkaufgeschäft inklusive der Erlöse aus dem Verkauf von gebrauchten Leasingobjekten sind um 2 Prozent von 6.508 Millionen Euro auf 6.643 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Trotz eines starken Wettbewerbs- und Margendrucks konnte bei Ausweitung des Leasing- und Mietkaufportfolios dieses Wachstum der Leasingerträge erzielt werden. Die mit den Leasingerträgen korrespondierenden Leasingaufwendungen, planmäßigen Abschreibungen und das Zinsergebnis zeigen in Summe eine den Erträgen vergleichbare Entwicklung. Die Leasingaufwendungen stiegen um ca. 330 Millionen Euro. Die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Leasingvermögen sind um knapp 5 Prozent von 2.741 Millionen Euro um 134 Millionen Euro auf 2.607 Millionen Euro gesunken. Die darin enthaltenen planmäßigen Abschreibungen auf den Neuzugang von Leasingobjekten der Periode sind dabei unverändert grundsätzlich an der Laufzeit der zugrunde liegenden Leasingverträge orientiert.

Die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen sind von deutlich über das Vorjahresniveau hinausgehenden Zuführungen zu den Vorsorgen nach §§ 340f und 340g HGB gekennzeichnet. Die Deutsche Leasing nutzt damit sich aus der Aufdeckung stiller Reserven in Zusammenhang mit der Bündelung der Factoring-Aktivitäten ergebende außerordentliche Effekte zur Stärkung ihrer strategischen Handlungsbasis. In den rückläufigen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag dokumentieren sich – nach im Vorjahr hohen Belastungen aus der Besteuerung von Scheingewinnen, unter anderem wegen fehlender steuerlicher Anerkennung ökonomisch adäquater, an der Vertragsdauer orientierter Abschreibungen – in der Berichtsperiode entlastend wirksam werdende anteilige Umkehreffekte in der Steuerbemessungsgrundlage. Aufgrund der steuerlichen Beschränkung auf ökonomisch zu schwache Abschreibungen ist die Steuerposition in starkem

Aufgrund der nach wie vor anhaltenden Niedrigzinsphase und des damit verbundenen niedrigeren Zinsniveaus für die Fremdmittelaufnahme verbesserte sich das Zinsergebnis deutlich von - 102 Millionen Euro auf - 68 Millionen Euro. Ein zentraler Einflussfaktor auf das Ergebnis des Geschäftsjahres war unverändert das niedrige Zinsniveau, das sich zum einen auf die Verzinsung der im Aktivgeschäft gebundenen zinsfreien Passiva und liquiditäts-

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2015 2016 GESCHÄFTSBERICHT 2015/2016 DEUTSCHE LEASING

Wirtschaftlichen Ergebnisses als anerkannte, zusammenfassende Periodenerfolgsgröße für Leasinggesellschaften.

Maße abhängig vom Volumen der Zugänge eines Jahres und ihrer spezifischen Struktur, insbesondere der Vertragsdauern, ohne eine ökonomisch angemessene Erfassung der Ertragseffekte zu gewährleisten.

Unter Berücksichtigung der Ausschüttung der Deutsche Sparkassen Leasing AG & Co. KG für das Geschäftsjahr 2015/2016 ergab sich das Wirtschaftliche Ergebnis in Höhe von 148 Millionen Euro. Damit erreichte die Deutsche Leasing Gruppe – trotz der anhaltenden herausfordernden Umfeldbedingungen – das angestrebte Ergebnislevel zur Gewährleistung dauerhaft angemessener Ausschüttungen, zur Umsetzung notwendiger Zukunftsinvestitionen und zur Realisation der ökonomisch erforderlichen Eigenkapitalentwicklung, um Wachstum aus eigener Kraft bewältigen zu können.

Das bilanzielle Eigenkapital stieg – neben der deutlichen Steigerung der Vorsorgen nach §§ 340f und 340g HGB – von 673 Millionen Euro um 92 Millionen Euro auf 765 Millionen Euro. Die Deutsche Leasing folgte damit ihrem strategischen Pfad zur Stärkung des Eigenkapitals. Der Substanzwert stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr – trotz der anhaltend zinsniveaubedingten belastenden Effekte auf Margen und Kosten – auf 1.855 Millionen Euro. Die Ermittlung des Substanzwertes erfolgt hinsichtlich Struktur und Inhalt nach dem vom Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen e. V. entwickelten Standard und wird durch den Abschlussprüfer nach „IDW Prüfungsstandard: Die Prüfung der Substanzwertrechnung von Leasingunternehmen (IDW PS 810)“ des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V., Düsseldorf, geprüft. Der Substanzwert gibt den Wert des Eigenkapitals der Deutsche Leasing Gruppe nach Aufdeckung der stillen Reserven an und ist wesentliches Element der Ermittlung des

Wirtschaftliches Ergebnis der Deutsche Leasing Gruppe in Mio. EUR

180 160 140

131

143

139

128

137

148

120 100 80

Substanzwert der Deutsche Leasing Gruppe

60

in Mio. EUR

40 20

+3% 2.000

1.600

1.611

1.666

1.742

1.793

0 2010 / 2011 2011/ 2012 2012 / 2013 2013 / 2014 2014 / 2015 2015 / 2016

1.855

Geschäftsjahr

Für das Geschäftsjahr 2015/2016 hatte die Deutsche Leasing Gruppe ein leicht über der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung liegendes Neugeschäftswachstum und eine leichte Erhöhung des kontinuierlich steigenden Substanzwertes bei einer weiteren Stärkung des Eigenkapitals und der Vorsorgen nach §§ 340f und 340g HGB prognostiziert. Dieser Prognose lag eine verhalten optimistische Erwartung der Geschäftsund Ergebnisentwicklung auf Basis der Marktpotenziale zugrunde.

1.466

1.200

800

400

0 2010 / 2011 2011 / 2012 2012 / 2013 2013 / 2014 2014 / 2015 2015 / 2016 Geschäftsjahr

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LAGEBERICHT

Die Fremdfinanzierungsmittel wurden hinsichtlich Kapital- und Zinsbindung sowie Währung ganz überwiegend kongruent zum finanzierten Kundengeschäft aufgenommen. Die sich daraus ergebende Fristentransformation erreicht insofern keinen nennenswerten Umfang. Die wesentlichen Säulen der Finanzierung waren unverändert die mittel- und langfristigen Darlehensaufnahmen (einschließlich Schuldscheindarlehen) und die Forfaitierung, die – wie in den Vorjahren – zusammen mehr als 80 Prozent der gesamten Fremdkapitalaufnahmen ausmachten. Wesentlichen Anteil am Zuwachs des Darlehensfinanzierungsbestandes hatten die weiterhin überproportional wachsenden Mittelaufnahmen bei Förderkreditinstituten.

Das Neugeschäft im Geschäftsjahr 2015/2016 stieg durch den moderaten Aufschwung in Europa und vor allem in Deutschland um über 5 Prozent. Die in der › Wirtschaftslage dargestellten Entwicklungen trugen zu diesem Wachstum bei. Damit liegt das Neugeschäftswachstum über dem Wert des Sachverständigenrates für das Kalenderjahr 2015 und auch über der Prognose für das Kalenderjahr 2016. Auch die Entwicklung des Substanzwertes profitierte ebenfalls von der sich leicht verbessernden Wirtschaftslage und verzeichnete einen Anstieg von 3 Prozent. Das Eigenkapital wuchs von 673 Millionen Euro auf 765 Millionen Euro bei gleichzeitiger Zuführung zu den Vorsorgen nach §§ 340f und 340g HGB in Höhe von 67 Millionen Euro.

Mittelaufnahmen am Geldmarkt wurden im Wesentlichen zur Finanzierung kurzfristigen Kundengeschäfts und Betriebsmittelbedarfs vorgenommen. Der zum 30. September 2016 zu verzeichnende Zuwachs war zum Teil durch Stichtagseffekte bedingt und ging einher mit einer Ausweitung der Emission von Commercial Papers. Die verbriefungsbasierten Finanzierungen wurden nach Erweiterung und Anpassung der eingesetzten Strukturen an die spezifischen Anforderungen der Deutsche Leasing Gruppe intensiver genutzt.

FINANZLAGE Ziel des Finanzmanagements der Deutsche Leasing Gruppe ist es, möglichst unabhängig von Entwicklungen an den Finanzmärkten zu sein sowie die jederzeitige Zahlungsfähigkeit und Deckung des Finanzierungsbedarfes zu den bestmöglich erzielbaren Konditionen unter der Maßgabe einer Absicherung der Finanzrisiken sicherzustellen.

Entwicklung des Finanzierungsvolumens nach Finanzierungsinstrumenten

Kapitalstruktur Das im Geschäftsjahr 2015/2016 aufgenommene Fremdkapital diente der Finanzierung des Leasingvermögens und des weiteren Kundengeschäfts der Deutsche Leasing Gruppe sowie – mit in Relation zu den gesamten Fremdkapitalaufnahmen untergeordneter Bedeutung – der Beschaffung der erforderlichen liquiden Mittel für strategische Investitionen. Der Bestand der Fremdfinanzierungsmittel der in- und ausländischen Gesellschaften (ohne Non-RecourseGeschäft der DAL) stieg – dem Wachstum des Neugeschäfts folgend und aufgrund des Einbezugs der DFB – im Jahresvergleich und belief sich zum 30. September 2016 auf 17,7 Milliarden Euro (Vorjahr: 16,0 Milliarden Euro).

in Mrd. EUR 7,9 8,1

8,0 7,0

5,8 5,8

6,0 5,0 4,0

3,2

3,0 2,0

1,9

1,0

0,4 0,6

0,0 Mittel- und Kurzfristige Kredite, langfristige Tages-/Termingelder, Commercial Darlehen (inkl. Schuldscheine) Paper 30.09.2015 (Gesamt 16,0 Mrd. EUR)

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Forderungsverkauf (EinzelForfaitierung)

ABCP, Strukturierte Finanzierung

30.09.2016 (Gesamt 17,7 Mrd. EUR)

2015 2016 GESCHÄFTSBERICHT 2015/2016 DEUTSCHE LEASING

Die aufgenommenen Fremdfinanzierungsmittel hatten überwiegend Ursprungslaufzeiten von bis zu sechs Jahren und Festzinsvereinbarungen, die bedarfsweise auch über den Einsatz von Zinsderivaten generiert wurden.

finanzierungen bedingt war. Der Anteil der sonstigen Institute war stabil und beinhaltete insbesondere auch die Finanzierung durch öffentliche Förderkreditinstitute. Liquidität Die Deutsche Leasing verfügte im Geschäftsjahr über eine hinsichtlich der Anzahl der Finanzierungspartner und der im Einsatz befindlichen Finanzierungsinstrumente unverändert breit diversifizierte Fremdfinanzierungsbasis. Die Finanzierungsreserven wurden im Geschäftsjahr 2015/2016 trotz der durch das Geschäftswachstum bedingten Ausweitung der Fremdmittelaufnahmen weiterhin auf hohem Niveau gehalten; so belief sich die „freie Liquidität“ der Deutschen Leasing zum 30. September 2016 auf über 3,0 Milliarden Euro.

Der Einsatz von derivativen Finanzierungsinstrumenten zum Management von Zins- und Währungsrisiken (überwiegend Zinsswaps) erfolgte unverändert ausschließlich zu Sicherungszwecken. Da Volumen, Laufzeit und Kapitalbindungsverläufe der kontrahierten derivativen Finanzierungsinstrumente anhand der Strukturen der zugrunde liegenden Kundengeschäfte bzw. Fremdmittelaufnahmen determiniert wurden, ist die Effektivität der Risikoabsicherung gegeben. Es besteht ein dokumentiertes, angemessenes und funktionsfähiges Risikomanagementsystem für diese Geschäfte.

Mit den implementierten Strukturen für die Forfaitierung und die verbriefungsbasierte Finanzierung bestanden neben den klassischen Finanzierungen über konventionelle Kreditlinien weitere Optionen für die Fremdfinanzierung und Sicherstellung der Liquidität.

Bezogen auf die Finanzierungspartner verteilte sich das Finanzierungsvolumen (Inland und Ausland, ohne Non-Recourse-Geschäft der DAL) per 30. September 2016 wie folgt:

Die Deutsche Leasing Gruppe war im Geschäftsjahr 2015/2016 zu jeder Zeit in der Lage, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.

Finanzierungsvolumen (Inland und Ausland, ohne Non-Recourse-Geschäft der DAL)

Insgesamt verfügt die Deutsche Leasing auf der Grundlage ihrer Verankerung in der Sparkassen-Finanzgruppe, stabiler langfristig bestehender Geschäftsbeziehungen zu Kreditinstituten und eines diversifizierten Finanzierungsinstrumentariums über eine gesicherte Finanzierungsbasis für das geplante weitere Wachstum.

16 % Sonstige

19 %

Landesbanken

65 %

Der Finanzmittelfonds nach der Definition der Kapitalflussrechnung belief sich zu Beginn des Geschäftsjahres auf 277,9 Millionen Euro und auf 392,4 Millionen Euro zum Geschäftsjahresende.

Sparkassen

Der Anteil der Sparkassen am gesamten Fremdfinanzierungsmittelbestand lag stabil bei rund zwei Dritteln. Der Anteil der Landesbanken vergrößerte sich gegenüber dem Vorjahr leicht, was insbesondere durch das zum Bilanzstichtag erhöhte Volumen der Geldmarkt-

Der Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit belief sich auf 225,4 Millionen Euro (Vorjahr: Mittelzufluss 55,1 Millionen Euro) und der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit betrug - 75,9 Millionen Euro (Vor-

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LAGEBERICHT

Konzern-Bilanzsumme im Zeitvergleich

jahr: - 18,6 Millionen Euro). An die Gesellschafter wurden im Berichtsjahr 35,0 Millionen Euro ausgeschüttet.

in Mio. EUR

16.000

12.000

18.682 15.891

15.507

14.458 24 %

23 %

16.589

16.190

23 %

24 %

25 %

24 %

8.000

4.000

VERMÖGENSLAGE

0

Der Anstieg der Konzernbilanzsumme der Deutschen Leasing um 13 Prozent von 16,6 Milliarden Euro um 2,1 Milliarden Euro auf 18,7 Milliarden Euro zum Ende des Berichtsjahres resultierte im Wesentlichen aus der erstmaligen Konsolidierung der Deutsche Factoring Bank GmbH & Co. KG.

2010 / 2011 2011 / 2012 2012 / 2013 2013 / 2014 2014 / 2015 2015 / 2016 Geschäftsjahr %-Anteil Ausland

Stabile Portfoliostruktur Die Verteilung nach den Geschäftssegmenten wie auch die Anteile der zentralen Aktivpositionen am Bilanzvolumen haben sich wie folgt entwickelt: Die Restbuchwerte des Leasingvermögens hatten einen Anteil von 53,0 Prozent an der Konzernbilanzsumme (Vorjahr: 57,6 Prozent). Auf die Forderungen an Kunden (im Wesentlichen Mietkaufforderungen und Forderungen aus dem Bankgeschäft) entfielen 41,0 Prozent der Bilanzsumme (Vorjahr: 37,0 Prozent). Das Leasinggeschäft

Der Bestand des Leasingvermögens zu Anschaffungswerten lag mit 16,9 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau (16,6 Milliarden Euro). Das Leasingvermögen zu Restbuchwerten – als unverändert zentraler Bestandteil der Konzernbilanzsumme – setzte sich am 30. September 2016 gegliedert nach den Geschäftssegmenten wie folgt zusammen: Leasingvermögen zu Restbuchwerten

+ 13 %

20.000

Die Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen betrugen zum Ende des Geschäftsjahres 258,5 Millionen Euro (Vorjahr: 273,3 Millionen Euro). Die unwiderruflichen Kreditzusagen beliefen sich am Abschlussstichtag auf 212,8 Millionen Euro (Vorjahr: 105,1 Millionen Euro).

2015 / 2016

2014 / 2015

Veränderung

Mio. EUR

Anteil in Prozent

Mio. EUR

Anteil in Prozent

Mio. EUR

Anteil in Prozent

Maschinen und betriebliche Einrichtungen

5.330

54

5.003

52

327

7

Straßenfahrzeuge

3.120

31

2.910

31

210

7

Informations- und Kommunikationstechnik

926

9

1.111

12

- 185

- 17

Immobilien

149

2

134

1

15

11

Geschäftssegment

Energie und Transport Summe der Restbuchwerte

421

4

400

4

21

5

9.946

100

9.558

100

388

4

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2015 2016 GESCHÄFTSBERICHT 2015/2016 DEUTSCHE LEASING

Die Finanzlage des Deutsche Leasing Konzerns ist unverändert und anhaltend stabil. Aufgrund der Verankerung in der Sparkassen-Finanzgruppe und langfristiger Geschäftsbeziehungen zu Kreditinstituten verfügt die Deutsche Leasing über eine gesicherte und breit diversifizierte Finanzierungsbasis, auch für ihr geplantes zukünftiges Wachstum.

der ausländischen Tochtergesellschaften stellt in der Regel nach HGB einen Mietkauf dar und findet daher Ausweis in den Forderungen an Kunden. 24 Prozent der Konzernbilanzsumme repräsentieren Aktiva in ausländischen Tochtergesellschaften.

Struktur der Aktiva 30. September 2016

Die Muttergesellschaft wies einen Jahresüberschuss in Höhe von 45,3 Millionen Euro aus. Damit ist der Vorschlag zu einer – dem verfolgten Eigenkapitalpfad entsprechenden – konstanten Ausschüttung an die Gesellschafter in Höhe von 35,0 Millionen Euro (Vorjahr: 35,0 Millionen Euro) verbunden. Die Deutsche Leasing setzt damit ihre nachhaltige Dividendenpolitik auf dem Niveau der vergangenen Jahre weiter fort.

6%

Sonstige Aktiva

41 %

Forderungen an Kunden

53 %

Leasingvermögen

Ausschüttungen im Zeitverlauf in Mio. EUR

GESAMTAUSSAGE DES VORSTANDS ZUR WIRTSCHAFTLICHEN LAGE

40,0

Die Ertragslage des Deutsche Leasing Konzerns im Geschäftsjahr 2015/2016 entwickelte sich insgesamt trotz der weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, des verstärkten Wettbewerbs- und Margendrucks sowie der unverändert bestehenden Investitionszurückhaltung der Unternehmen entsprechend den Erwartungen des Vorstands. Auf dieser Basis konnten Eigenkapital und die Vorsorgen nach §§ 340f und 340g HGB weiter nachhaltig gestärkt werden.

30,0

35

35

35

35

35

27

20,0 10,0 0,0 2010 / 2011 2011 / 2012 2012 / 2013 2013/ 2014 2014 / 2015 2015 / 2016* Geschäftsjahr * Vorschlag

Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Deutsche Leasing Konzerns ist unverändert geordnet.

Das Wirtschaftliche Ergebnis – als anerkannte Periodenerfolgsgröße für Leasinggesellschaften – konnte mit 148 Millionen Euro das angestrebte hohe Niveau erreichen; der Substanzwert erhöhte sich damit um 62 Millionen Euro auf 1.855 Millionen Euro. Damit konnte die Deutsche Leasing mit ihrem nachhaltig ausgerichteten Geschäfts- und Risikomodell die angestrebten Ergebnis- und Kapitalziele erreichen. Das bereits auf hohem Niveau befindliche Neugeschäft wuchs erneut und erreichte ein Volumen von 8,7 Milliarden Euro.

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LAGEBERICHT

Neben dem Eigenkapital umfasst der Substanzwert die Ergebnispotenziale/Gewinnbeiträge zukünftiger Gewinn- und Verlustrechnungen aus dem Stichtagsportfolio, die durch die Vorverrechnung von Aufwendungen (degressiver Zinsverlauf, Anlaufkosten aus der Akquisition und Abschreibungsvorläufe verglichen mit ihren linearen Leasingratenäquivalenten) und die kalkulierten Gewinne im gegebenen Bestand geschaffen wurden.

Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN Die Steuerung der Deutschen Leasing basiert unverändert auf einer gruppenweit integrierten Logik, die die Entwicklung des Neugeschäfts sowie des Substanzwerts und des Eigenkapitals bei Beachtung der Risikotragfähigkeit in den Mittelpunkt stellt.

Auch wenn die Substanzwertrechnung nicht im gleichen Maße im Fokus steht wie der Jahresabschluss, ist sie materiell unabdingbare Voraussetzung für eine Gesamtwürdigung und Indikator für das wertorientiert abgeleitete Risikodeckungspotenzial einer Leasinggesellschaft. Gleichzeitig dient der Substanzwert als betriebswirtschaftliches Gesamteigenkapital zur Unternehmensfinanzierung, das heißt, er ist im Wesentlichen liquiditätswirksam im Unternehmen eingesetzt.

Neugeschäft Eine zentrale Dimension für die Deutsche Leasing Gruppe ist die Entwicklung des Neugeschäfts. Das Neugeschäft erfasst alle bestätigten Geschäftsabschlüsse einer Berichtsperiode mit der Summe der Anschaffungskosten aller damit verbundenen Investitionsobjekte aus Leasing, Mietkauf, Investitionskredit und die zugesagten Leistungen aus Serviceverträgen sowie die durchschnittliche Inanspruchnahme der Kreditrahmen aus Händlereinkaufsfinanzierung.

Die Substanzwertrechnung ist die notwendige Ergänzung zur handelsrechtlichen Gewinn- und Verlustrechnung und Voraussetzung für die Ableitung eines übergeordneten Periodenerfolgsindikators, der als Wirtschaftliches Ergebnis der Periode bezeichnet wird. Sie wird auf Basis des Branchen-Standards des Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen e. V. von der Deutschen Leasing gruppenweit erstellt.

Zur Entwicklung des Neugeschäfts wird auf das › Kapitel „Geschäftsverlauf“ verwiesen. Substanzwert Die Substanzwertrechnung wird als notwendige Ergänzung des handelsrechtlichen Jahresabschlusses bei Leasinggesellschaften eingesetzt und ermöglicht die Aufdeckung von stillen Reserven und stillen Lasten sowie der Ergebnispotenziale der Zukunft, die sich aus dem kontrahierten Bestand/Portfolio ergeben. Damit schafft sie die Möglichkeit, die immanenten Schwächen der handelsrechtlichen Gewinn- und Verlustrechnung (Periodisierung, zwangsläufige Bildung und Auflösung stiller Reserven) zu überwinden und mögliche Fehlsteuerungen aus einer einseitigen Gewinn- und Verlustrechnungsorientierung zu vermeiden.

Zur Entwicklung des Substanzwertes wird auf das › Kapitel „Ertragslage“ verwiesen. Eigenkapital Zur adäquaten ökonomischen Unterlegung ihrer Wachstumsziele und zur Absicherung gegen mögliche unerwartete Risiken stärkt die Deutsche Leasing unverändert und kontinuierlich aus eigener Kraft ihre Eigenkapitalbasis inklusive der Vorsorgen nach §§ 340f und 340g HGB. Zur Entwicklung des Eigenkapitals wird auf das › Kapitel „Ertragslage“ verwiesen.

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2015 2016 GESCHÄFTSBERICHT 2015/2016 DEUTSCHE LEASING

Mitarbeiter Am Bilanzstichtag waren in der Deutsche Leasing Gruppe insgesamt 2.481 (Vorjahr: 2.312) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, davon 473 im Ausland (Vorjahr: 470).

NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN Neben einem zukunftsfähigen Geschäftsmodell sind gut qualifizierte, motivierte und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im In- und Ausland sowie eine hohe Arbeitgeberattraktivität zentrale Erfolgsfaktoren für den Geschäftserfolg der Deutsche Leasing Gruppe.

Die durchschnittliche Firmenzugehörigkeit pro Beschäftigtem im Inland lag bei ca. 11,1 Jahren (Vorjahr: 10,5) bei einem Durchschnittsalter von 44,8 Jahren (Vorjahr: 44,1). Die Fluktuationsrate belief sich auf 3,9 Prozent (Vorjahr: 4,5 Prozent), die Krankheitsquote auf 5,3 Prozent (Vorjahr: 4,3).

Das Engagement und die Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Leasing sind der differenzierende Erfolgsfaktor im Wettbewerb um hohe Kunden- und Partnerzufriedenheit. Durch umfassende Qualifikations- und Schulungsmaßnahmen werden Mitarbeiter und Führungskräfte zukunftsorientiert bei ihrer fachlichen und persönlichen Entwicklung unterstützt. Schwerpunkte liegen in der Kundenorientierung, bei der Vermittlung von Vertriebsfertigkeiten sowie der Stärkung von Beratungsund Asset-Finance-Kompetenz. Darüber hinaus bestehen im internationalen Geschäft Anforderungen an die sprachlichen und interkulturellen Kompetenzen der Mitarbeiter.

Über ein leistungsorientiertes Vergütungssystem werden Ziele des einzelnen Mitarbeiters mit den strategischen Zielen des Unternehmens verknüpft und somit eine ergänzende Basis für die durchgängige Steuerung des Unternehmens geschaffen. In Anbetracht der demografischen Entwicklung, transparenter Arbeitsmärkte und regionaler Besonderheiten (zum Beispiel „Bankenplatz Rhein-Main“) gewinnt die Arbeitgeberattraktivität eines Unternehmens immer größere Bedeutung. Im Vordergrund der personalpolitischen Aktivitäten der Deutschen Leasing standen im abgelaufenen Geschäftsjahr die strukturierte und zukunftsorientierte Qualifizierung, Entwicklung und Bindung von Mitarbeitern sowie die Erweiterung der „Mitarbeiter Self Services“ um das Weiterbildungsmanagement.

Besondere Bedeutung hat für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Leasing die Unternehmenskultur mit ihren zentralen Unternehmenswerten „Vertrauen“, „Teamgeist“, „Leidenschaft“ und „Verbindlichkeit“. Konzernweit besteht aufbauend auf diesen Werten zur zukunftsgerichteten Gestaltung der Gruppe ein Kulturprozess. Den vier Kultursäulen „Echte Verantwortungsübernahme“, „Marktorientierung“, „Umsetzungsorientierung“ und „Nutzen von Fehlern“ kommt bei der zielgerichteten und kontinuierlichen Weiterentwicklung des Unternehmens eine Schlüsselrolle zu. Unter Einbindung von allen Mitarbeitern wird der Kulturprozess kontinuierlich weiterentwickelt. Die Unternehmenskultur ist die wesentliche Grundlage für den Erfolg der Deutsche Leasing Gruppe und Basis für die Steigerung der Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit.

Auf der Grundlage fundierten Fachwissens und langjähriger Erfahrung der Mitarbeiter konnten im Berichtszeitraum zahlreiche Projekte und strategische Neuausrichtungen im Unternehmen initiiert und erfolgreich umgesetzt werden. Maßgeblich für diesen Erfolg war die frühe und zielorientierte Einbindung der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit hohem Commitment und Engagement als Multiplikatoren, Botschafter und Spezialisten im Sinne „ihres Projektes“ agierten. Das Sich-Einbringen im Sinne echter Verantwortungsübernahme ist wesentliches Element unseres Unternehmenskultur-Entwicklungs-

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LAGEBERICHT

Gesellschaftliches Engagement Als bedeutendes Verbundunternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe kommt die Deutsche Leasing ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nach und engagiert sich in vielfältiger Weise in Kunst und Kultur, Wissenschaft, Sozialem und Sport.

prozesses, der insbesondere durch die im Berichtszeitraum durchgeführten Workshops in den Teams befördert wurde. Die Deutsche Leasing ist sich bewusst, dass ein professionell-souveräner Umgang mit immer schneller und komplexer werdenden Veränderungszyklen grundlegende Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens ist. Mit Weitsicht, im Kontext der Unternehmensstrategie und mit herausragenden Ergebnissen steuert die Deutsche Leasing ihre Angebote zur Erstausbildung, zum dualen Studium sowie ihre Trainee- und Führungsnachwuchsprogramme. Eine Investition, die sich auszahlt und durch die im Berichtszeitraum Führungspositionen aus den eigenen Reihen mit ehemaligen Auszubildenden und Trainees besetzt werden konnten.

Neben rein finanziellen Initiativen besteht ebenfalls ein hohes soziales Engagement vieler Mitarbeiter der Deutschen Leasing im Rahmen der Initiative „Sozial Aktive Mitarbeiter“ (SAM); dort engagieren sich Mitarbeiter der Deutschen Leasing seit 2011 eigenverantwortlich in sozialen Projekten. Auch im Geschäftsjahr 2015/2016 wurde eine Vielzahl von Projekten umgesetzt. Die Deutsche Leasing unterstützt die Projekte finanziell bzw. auch durch zeitliche Freistellung der Mitarbeiter. Im Rahmen des „SAM-Ehrenamtspreises“ werden darüber hinaus Projekte von gemeinnützigen Vereinen unterstützt, in denen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Leasing ehrenamtlich in ihrer Freizeit engagieren.

Derzeit sind 8 Trainees (Vorjahr: 10) bei der Deutschen Leasing beschäftigt. Die betriebliche Erstausbildung bietet aktuell 26 Auszubildenden die Möglichkeit zum Einstieg in den Beruf als Kaufmann bzw. als Kauffrau für Büromanagement sowie im Rahmen eines dualen Studiums die Ausbildung zum Bachelor of Arts International Business Administration in Kooperation mit der accadis Hochschule bzw. Business Administration mit integrierter Ausbildung zum Bankkaufmann bzw. zur Bankkauffrau. Allen Trainees, Auszubildenden und Bachelor-Studierenden konnte nach erfolgreichem Abschluss ein Angebot zur Übernahme in ein festes Arbeitsverhältnis unterbreitet werden.

Unverändert begleitet und fördert die Deutsche Leasing darüber hinaus eine Vielzahl von Organisationen und Vereinen durch Spenden und Fördermaßnahmen. In der Sportförderung engagiert sich die Deutsche Leasing aktiv, unter anderem bei der Stiftung Deutsche Sporthilfe. Als Teil der Sparkassen-Finanzgruppe fungiert die Deutsche Leasing zudem als „Olympia Partner Deutschland“ und unterstützt auf diese Weise die Deutsche Olympiamannschaft, die Paralympische Mannschaft, das Deutsche Sportabzeichen sowie die Eliteschulen des Sports.

Ein weiterer Themenschwerpunkt war die Sicherstellung eines gemeinsamen Führungsverständnisses auf Grundlage der Kulturziele und des Führungsleitbildes der Deutschen Leasing. Am Leadership Development Programme (LDP) für neue Führungskräfte in der Deutschen Leasing nahmen 23 Führungskräfte teil. In den Manager-Boards, als Plattformen zum Austausch und zur Bearbeitung aktueller Führungsthemen, waren im regelmäßigen Turnus rund 60 Führungskräfte engagiert.

Im Geschäftsjahr 2015/2016 hat die Deutsche Leasing die Ausstellung „Maniera. Pontormo, Bronzino und das Florenz der Medici“ im Städel Museum in Frankfurt als besonderes regionales Highlight mit überregionaler Bedeutung gemeinsam mit dem Sparkassen-Kulturfonds des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, der Frankfurter Sparkasse und dem Kulturfonds RheinMain gefördert. Daneben unterstützt die

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2015 2016 GESCHÄFTSBERICHT 2015/2016 DEUTSCHE LEASING

Chancen-, Risiko- und Prognosebericht

Deutsche Leasing eine Vielzahl kultureller Initiativen, zum Beispiel in Form ihres Engagements bei der Skulpturenausstellung „Blickachsen“ in Bad Homburg v. d. Höhe. Besonders hervorzuheben ist die seit einigen Jahren im Rahmen einer Premium-Partnerschaft mit dem Rheingau Musik Festival bestehende Zusammenarbeit; das Rheingau Musik Festival bereichert bereits seit vielen Jahren mit nahezu 150 Konzerten an über 40 Spielorten jeden Sommer die Kulturszene der Region.

Chancenbericht Die Deutsche Leasing ist bestrebt, frühestmöglich sich ihr bietende Chancen zu identifizieren, eine Bewertung vorzunehmen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, damit aus Chancen geschäftliche Erfolge erzielt werden können.

Die Deutsche Leasing ist auch in der Wissenschaftsförderung aktiv und begleitet diverse Forschungsprojekte verschiedener Einrichtungen. Die langjährige Mitgliedschaft im Verein zur Förderung des Forschungsinstituts für Leasing an der Universität zu Köln dokumentiert die intensive Kommunikation zwischen Hochschulen und Unternehmen. Zudem findet ein reger Austausch zwischen Theorie und Praxis durch von der Deutschen Leasing begleitete Vorträge und Foren sowie durch die Mitgliedschaft in der Wissenschaftsförderung der Sparkassen-Finanzgruppe statt.

Als inhärenter Bestandteil der jährlichen Mittelfristplanung werden organische Wachstumschancen systematisch – beginnend mit einer umfassenden Analyse des Marktumfelds – evaluiert. Marktpotenziale, Kundenanforderungen sowie allgemeine und spezifische Markt- und Umfeldentwicklungen, Trends, aber auch Wettbewerber und regulatorische Anforderungen unterliegen hierbei einer detaillierten Analyse. Die Grundlage der Mittelfristplanung für die Geschäftsjahre 2016/2017 bis 2018/2019 der Deutsche Leasing Gruppe bilden die auf Basis der „Strategie 2020“ in der Geschäftsstrategie verankerten Ziele und Geschäftsaktivitäten sowie die dazu abgeleiteten Zielerreichungsmaßnahmen in Übereinstimmung mit der Risikostrategie. Die Strategien werden jährlich überprüft und – bei Bedarf – adjustiert.

Nachtragsbericht Nach dem 30. September 2016 bis zur Aufstellung des Konzernabschlusses durch den Vorstand fielen keine berichtspflichtigen Vorgänge an.

Wachstumschancen sieht die Deutsche Leasing insbesondere in folgenden Bereichen:

VERBUNDGESCHÄFT Bedeutsame Wachstumschancen werden im Verbundgeschäft mit den Sparkassen gesehen, das durch enge Zusammenarbeit mit den Sparkassen und strukturierte Einbindung von Regionalverbänden und Beiräten kontinuierlich intensiviert und forciert wird. Dies ermöglicht, die gegebenen Marktpotenziale der SparkassenFinanzgruppe zu fokussieren. Die Betreuung der

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LAGEBERICHT

sowie darüber hinaus deutsche Unternehmen und deren ausländische Tochtergesellschaften bei Direktinvestitionen begleitet. Die globale Präsenz der deutschen Wirtschaft bietet der Deutsche Leasing Gruppe Marktchancen, die sie sich mit ihrem Auslandsnetz in 22 Ländern erschließt.

mittelständischen Kunden gemeinsam mit den Sparkassen erfolgt zielgruppenorientiert und wird flankiert von einer segmentorientierten Vertriebssteuerung. Zur Sicherstellung einer hohen Zufriedenheit bei Sparkassen und Kunden wurden spezifische Betreuungskonzepte entwickelt, die den individuellen Anforderungen entsprechen. Einen besonderen Schwerpunkt für die nächsten Jahre bildet dabei das Geschäft mit kleineren Firmen-, Geschäfts- und Gewerbekunden. Hierfür soll das bestehende Kundenservicecenter (KSC) verstärkt die Sparkassen vertrieblich unterstützen und zu einem spezialisierten Beratungsteam für standardisiertes Systemgeschäft ausgebaut werden.

Innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe fungiert die Deutsche Leasing mit dem Geschäftsfeld International als internationales Kompetenzcenter für Asset-Finance und -Service.

FACTORING Erhebliches Potenzial sieht die Deutsche Leasing im Factoring-Geschäft. Der Ankauf von Forderungen gewinnt als ergänzendes Produkt zum Leasing zunehmend an Bedeutung, denn für eine steigende Zahl von mittelständischen Unternehmen ist Factoring ein unverzichtbarer Baustein im Finanzierungsmix. Aufgrund der komplementären Produkteigenschaften von Leasing und Factoring ergeben sich außerdem Synergien mit Wirkung für die Kundenanforderungen und auch für die Kundenstruktur.

Effiziente Prozesse und Systeme stützen die angestrebte Geschäftsentwicklung. Für das Systemgeschäft sind die Kredit- und Vertragsprozesse im stückzahlgetriebenen Mengengeschäft in einer spezialisierten (geschäftsfeldübergreifenden) Einheit gebündelt. Diese Einheit unterstützt die Geschäftsfelder mit standardisierten, systemgestützten und kosteneffizienten Abläufen und Angeboten. Zur intensiveren Ausschöpfung von bestehenden Verbundpotenzialen werden im beratungsintensiveren Individualgeschäft der Mittelstands- und Sparkassenvertrieb zusammengeführt.

Um den kontinuierlichen weiteren Ausbau des Factoring-Geschäftes sowie den Marktanteil der SparkassenFinanzgruppe am Factoring-Geschäft deutlich und nachhaltig zu steigern, wurden die Factoring-Aktivitäten durch Zusammenführung der Universal Factoring GmbH und der Deutsche Factoring Bank GmbH & Co. KG gebündelt. Künftig wird hierdurch eine umfassendere Marktbearbeitung bei Firmen- und bedeutsamen Gewerbekunden der Sparkassen geschaffen.

INTERNATIONALES GESCHÄFT Ein zusätzliches Wachstumsfeld sieht die Deutsche Leasing im internationalen Geschäft, bei dem deutsche Unternehmen bei deren ausländischen Investitionen sowie Vendoren in deren internationale Absatzmärkte begleitet werden.

VERSICHERUNGEN Aufgrund der hohen Exportorientierung und der internationalen Präsenz der deutschen Wirtschaft begleitet die Deutsche Leasing ihre Kunden mit ihrem Auslandsnetz auch international. Konkret werden Partnerschaften mit international agierenden Vendoren geschlossen

Weiteres Wachstumspotenzial sieht die Deutsche Leasing im Ausbau ihres Angebots zur Vermittlung von Versicherungen, die in den Geschäftsfeldern als begleitende Dienstleistung angeboten werden. Zur

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2015 2016 GESCHÄFTSBERICHT 2015/2016 DEUTSCHE LEASING

Die Interne Revision prüft das Risikomanagement der Deutsche Leasing Gruppe im Rahmen ihres Prüfungsplans regelmäßig.

Hebung bestehender Potenziale wurde das Angebot von Versicherungsdienstleistungen strategisch in einer zentralen Organisationseinheit zusammengefasst.

Ziel des Chancen- und Risikomanagements ist es, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Risiko und Chance/ Ertrag auf Ebene der gesamten Gruppe herzustellen; zwischen verfügbarer Risikodeckungsmasse und Gesamtrisiken wird eine ausreichende Risikotragfähigkeit gewährleistet. Die Risikotragfähigkeitsrechnung ist die Basis für die Risikosteuerung der Deutsche Leasing Gruppe.

Risikobericht Das Risikomanagement unterstützt die Geschäftsleitung der Deutsche Leasing Gruppe bei der Umsetzung der Geschäfts- und Risikostrategie und betrachtet alle relevanten Risiken sowie alle zur Gruppe gehörenden Gesellschaften im In- und Ausland.

Die Deutsche Leasing ist bestrebt, ihre Risikomessmethoden kontinuierlich weiterzuentwickeln, um sowohl den Anforderungen an ein modernes Risikomanagement als auch aktuellen aufsichtsrechtlichen Entwicklungen gerecht zu werden. Methodische Weiterentwicklungen bei den einzelnen Risikoarten betrafen im Geschäftsjahr 2015/2016 das Translations- und Währungsrisiko. Bei beiden Risikoarten kommt nunmehr ein Varianz-Kovarianz-Ansatz zur Ermittlung des Value at Risk (VaR) zum Einsatz. Darüber hinaus wurden beim Restwertrisiko Auto methodische und technische Weiterentwicklungen umgesetzt.

Die übergreifende Koordination des ganzheitlichen unternehmensweiten Risikomanagements über alle Risikoarten hinweg liegt beim Zentralen Risikomanagement. Diesem Bereich obliegt die fachliche Zuständigkeit und Verantwortung für die Methoden und Modelle der Risikomessung, -steuerung und -aggregation als Grundlage für die Berechnung risikorelevanter Parameter sowohl für die interne Risikosteuerung als auch für das interne und externe Reporting. Darüber hinaus nimmt der Bereich die Risikocontrolling-Funktion gemäß den Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) wahr. Die Leitung der Risikocontrolling-Funktion liegt bei der Bereichsleitung Zentrales Risikomanagement.

RISIKOTRAGFÄHIGKEIT Das Risikotragfähigkeitskonzept hat das aus dem Substanzwert abgeleitete Risikodeckungspotenzial zur Grundlage und basiert auf einem Going-Concern-Ansatz mit einem Konfidenzniveau von 99 Prozent. Zusätzlich wird eine Abzugsposition zur Abdeckung seltener Verlustausprägungen vorgehalten, der ein auf einem höheren Konfidenzniveau (99,95 Prozent) ermitteltes Risiko zugrunde liegt. Die Auslastung der Risikotragfähigkeitsquote (RTF-Quote) der Deutsche Leasing Gruppe zum Stichtag 30. September 2016 lag aufgrund der Berücksichtigung der neuen Beteiligung Deutsche Factoring Bank GmbH & Co. KG leicht über dem Vorjahreswert; die Risikotragfähigkeit der Deutsche Leasing Gruppe ist unverändert weiterhin deutlich gegeben.

Im Rahmen der Risikoberichterstattung wird quartalsweise über die Entwicklung der Risikotragfähigkeit (RTF) sowie über sämtliche wesentliche Risiken berichtet. Für unter Risikoaspekten wesentliche Informationen besteht zudem ein Verfahren zur Ad-hoc-Berichterstattung. Des Weiteren werden Handlungsempfehlungen zur Risikosteuerung abgegeben. Über das zentrale Risikoboard der Deutschen Leasing wird die Geschäftsleitung bei der Entscheidungsfindung zu risikorelevanten Themen unterstützt und beraten. In diesem Gremium laufen monatlich die Informationen aus den verschiedenen Risikoarten zusammen.

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LAGEBERICHT

Risikotragfähigkeitskonzept der Deutschen Leasing Künftige Steuerbelastung Abzugsposition seltene Verlustereignisse (99,95 %)

Strikte Nebenbedingung: Die mit einem Konfidenzniveau 99,95 % gemessene Abzugsposition darf maximal bis in Höhe des verbleibenden Puffers steigen (Puffer > 0). Risikotragfähigkeit

Substanzwert

Risikodeckungspotenzial (RDP)

Puffer

Verfügbare RDM (RDMv)

RTFv

freies Limit Eingesetzte RDM (RDMGC)

Ökon. Risiko 99 %

=

Ökon. Risiko99 % RDMv