Medienkonferenz Bildungsrat Basel-Landschaft

Bildungsrat, 13. Mai 2016 Medienkonferenz Bildungsrat Basel-Landschaft Empfehlungen zur Abstimmung vom 05. Juni 2016 2 Herzlich Willkommen! Regie...
4 downloads 1 Views 2MB Size
Bildungsrat, 13. Mai 2016

Medienkonferenz Bildungsrat Basel-Landschaft Empfehlungen zur Abstimmung vom 05. Juni 2016

2

Herzlich Willkommen!

Regierungsrätin Monica Gschwind Vorsteherin der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion Kanton Basel-Landschaft

3

Bildungsrat Der Bildungsrat Basel-Landschaft setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertreter.. − der Direktionsvorsteherin der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion − der Parteien CVP, FDP, Grüne, SP und SVP − der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberorganisationen (Lehrerverein, Gewerkschaftsbund, Handelskammer und Wirtschaftskammer) − der Lehrpersonen auf Primarstufe und Sekundarstufe I und II − der Landeskirchen

4

Aufgaben

Der Bildungsrat Basel-Landschaft • beschliesst Stundentafeln, Lehrpläne und Lehrmittel aller Schulstufen (Primarstufe, Sekundarstufen I und II) • berät den Regierungsrat in allen wichtigen Fragen des Bildungswesens (Gemäss Bildungsgesetz Basel-Landschaft § 85)

5

Empfehlung

• NEIN: Änderung vom 24. September 2015 des Bildungsgesetzes, Parlamentarische Initiative vom 30. Januar 2014, «Einführung Lehrplan 21» • NEIN: Änderung vom 24. September 2015 des Bildungsgesetzes, Parlamentarische Initiative vom 30. Januar 2014, «Verzicht auf kostentreibende Sammelfächer»

6

Warum eine Medienkonferenz?

Der Bildungsrat nutzt die Medienkonferenz, um •

sich selbst als Vollzugsbehörde des Bildungsgesetzes vorzustellen;



die Öffentlichkeit aus erster Hand zu informieren über zwei Vorlagen, die am 05. Juni 2016 zur Abstimmung gelangen und direkt seine Aufgaben und Kompetenzen betreffen;



seine Gründe und Argumente für die getroffenen Beschlüsse zum Lehrplan 21 und zur neuen Stundentafel für die Sekundarschule darzulegen;



diese mit Blick auf die gesamte Bildungslaufbahn der Schülerinnen und Schüler und zum Gesamtauftrag des Bildungsrates zu situieren sowie



Fehlinformationen zu berichtigen.

7

Beispiel Fehlinformation - Amtliche Kantonalkonferenz der Lehrerinnen und Lehrer sagt 2x Nein. - Im Lehrerverein organisierte Lehrpersonen sagen 1x Nein - Offizielle Befragung der BKSD war nicht zu Abstimmungsvorlagen - Fehlerhafte Auswertungen / Interpretationen (Webseite Starke Schule Baselland)

8

Etappen Lehrplan Volksschule BL 21. 05. 2006: Gutheissung Verfassungsbestimmungen zur Bildung (CH 86% Ja-Stimmen; BL 91% Ja-Stimmen) Harmonisierung des Schulwesens u. a. Dauer und Ziele Bildungsstufen 26. 09. 2010: Gutheissung Souverän Beitritt „HarmoS-Konkordat“ und Gesetzesänderung (Ja-Stimmen: 56 %) und Bildungsraum Nordwestschweiz (Ja-Stimmen 68 %)  Aufgabensammlung, Leistungsmessung / Checks, Zertifikat Volksschulabschluss 18. 03. 2010: Projektmandat D-EDK Erarbeitungsprojekt Lehrplan 21 12. 06. 2012: Stundentafeln beider Basel für Kindergarten, Primarschule, Sekundarschule und Gymnasium (Vernehmlassung 19. 10. 2011 bis 20. 01. 2012) 28. 06. 2013: Vernehmlassung BL zum Lehrplan 21 17.12. 2013: Stellungnahme Basel-Landschaft Ablehnung mit Forderungen Überarbeitung an die D-EDK 26. 11. 2014: Inkraftsetzung Lehrplan Volksschule Basel-Landschaft auf der Grundlage der Mustervorlage Lehrplan 21 der D-EDK: 2015/16: Kindergarten und Primarschule 2018/19: Sekundarschule, aufsteigend mit den ersten Klassen

09. 12. 2015: Übergangsstundentafel Sekundarschule für die Schuljahre 2016/17 und 2017/18 06. 04. 2016: Übergangslehrplan für die Sekundarschule für die Schuljahre 2016/17 und 2017/18 05. 06. 2016: Volksabstimmung Einführung Lehrplan 21, kostentreibende Sammelfächer

9

1. «Einführung Lehrplan 21» Was will die Vorlage? Einmalige Kompetenzverschiebung bei der Beschlussfassung des Lehrplans 21 bzw. Lehrplans Volksschule BL → Zuständigkeit für die Beschlussfassung bleibt beim Bildungsrat unter Vorbehalt der Genehmigung durch den Landrat → Bei Nichtgenehmigung geht das Geschäft mit Überarbeitungsaufträgen zurück an den Regierungsrat z.H. Bildungsrat

10

1. «Einführung Lehrplan 21» NEIN: Weshalb empfiehlt der Bildungsrat eine Ablehnung? • Die Beschlüsse über den Lehrplan sollen nicht parteipolitisch motiviert im Landrat getroffen werden. Auch das Baselbieter Volk lehnte bereits im November 2011 mit 58.3% der Stimmenden eine Kompetenzverschiebung vom Bildungsrat zum Landrat ab (Stundentafel und Lehrplan Volksschule). • Der Lehrplan 21 erfüllt den schweizerischen Verfassungsauftrag zur Bildungsharmonisierung mit den nationalen Bildungsstandards und kann mit einer Baselbieter Version angepasst werden (Niveaudifferenzierung Sekundarschule nach Jahrgangsstufen). • Eine Blockierung zwischen Landrat und Bildungsrat wird ausgeschlossen, und die Planungssicherheit für die Schulen kann gewährleistet werden. • Die grundlegende Neuerarbeitung eines kantonalen Lehrplans Volksschule (ohne Nutzung des Lehrplans 21 als Grundlage) führt ohne Qualitätsabstriche zu Mehrkosten von mindestens 1 Mio CHF.

11

2. «Verzicht auf kostentreibende Sammelfächer» Was will die Vorlage?

Die Fächer Geschichte, Geographie, Physik, Biologie, Chemie, Hauswirtschaft und Wirtschaft sollen auf der Sekundarstufe I als Einzelfächer unterrichtet und benotet werden. Fächerverbünde, wie beispielsweise Natur und Technik (Physik, Chemie und Biologie) oder Räume, Zeiten und Gesellschaften (Geschichte und Geographie) sollen damit dauerhaft verhindert werden.

12

2. «Verzicht auf kostentreibende Sammelfächer» NEIN: Weshalb empfiehlt der Bildungsrat eine Ablehnung? • Eine Festschreibung von Einzelfächern im Bildungsgesetz blockiert weitere Entwicklungen im Bildungswesen. Es fehlt die Flexibilität, auf Veränderungen in anderen Kantonen oder der Lehrerbildung reagieren zu können. • Der Unterricht in Fächerverbünden ermöglicht im Gegensatz zu «Einzelfächern» grössere Zeitgefässe und damit stärkere Lernbeziehungen mit weniger Lehrpersonen pro Klasse und während der ganzen Ausbildungszeit. • Fächerverbünde erleichtern den interdisziplinären Unterricht und vermehrt Aufgabenstellungen, die vernetztes Denken fördern. Damit führen sie an die Unterrichtsmethode und Anforderungen der Berufsbildung heran. • Fächerverbünde können weiterhin von 2 oder mehr Einzelfachlehrpersonen unterrichtet werden, die sich das Fach teilen. Lehrpersonen, die für den Unterricht in Fächerverbünden ausgebildet sind, können diese jedoch alleine unterrichten. • Der bewährte Fächerverbund Biologie mit Chemie müsste in Einzelfächer aufgetrennt werden. • Es ist davon auszugehen, dass sich sowohl die Lehrerausbildung als auch die Lehrmittelverlage künftig nach den Fächerverbünden ausrichten werden. Dies führt mittelfristig zu Mehrkosten und nicht die „Sammelfächer“, wie es die Vorlage suggeriert.

14

Unterstützung Lehrplan 21 •

Einführungsbeschlüsse in 18 von 21 Deutschschweizer Kantonen



In den meisten Kantonen deutliche Ablehnung von Vorstössen zur Verhinderung oder Verzögerung des Lehrplans 21; letztmals Appenzell Innerrhoden am 24.04.2016



Breite Unterstützung durch schweizerische Organisationen und Verbände • Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) • Verband der Schulleiterinnen und Schulleiter Schweiz (VSLCH) • Verband Schule und Elternhaus Schweiz • Ebenrain-Konferenz – Öffentliches Personal Schweiz • economiesuisse • Schweizerischer Arbeitgeberverband (SAV) • Schweizerischer Gewerbeverband sgv • Schweizerischer Gewerkschaftsbund • Swissmem (Industrieverband der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie)

15

Ausblick

Der Bildungsrat steht ein… •



• •

für die mass- und sinnvolle Umsetzung der Beschlüsse zur Harmonisierung im Bildungswesen und die Aufnahme der Anliegen von Schulen und Lehrerinnen und Lehrern, für verbesserte Lernrückmeldungen (Aufgabensammlung und Checks) und eine stimmige Laufbahn Bildung vom Kindergarten bis zum Abschluss Sekundarstufe II für den Bildungserfolg und für die Zukunftschancen für alle Schülerinnen und Schüler, für die mit Basel-Stadt und anderen Kantonen harmonisierten Stundentafeln, für die Planungssicherheit der Schulen.

Suggest Documents