MBOR-Praxis: Nachscreening in der Klinik

MBOR-Praxis: Nachscreening in der Klinik Integrierte medizinisch-berufsorientierte orthopädische Rehabilitation (IMBO) Dr. med. Désirée Herbold Fachä...
Author: Lioba Fuhrmann
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MBOR-Praxis: Nachscreening in der Klinik Integrierte medizinisch-berufsorientierte orthopädische Rehabilitation (IMBO)

Dr. med. Désirée Herbold Fachärztin für Orthopädie Fachärztin für Physikalische und Rehabilitative Medizin Chirotherapie, Naturheilverfahren, Physikalische Therapie, Sozialmedizin, spezielle Schmerztherapie

Chefärztin

Nachscreening in der Klinik Dr. Herbold

Nachscreening in der Klinik Dr. Herbold

Gliederung 1. Praxis: Das IMBO-Konzept der Paracelsus-Klinik an der Gande seit 2006 2. Nachscreening nach Vorscreening durch DRVBund (Zuweisung zu MBOR) 3. Screening bei Patienten der DRV BraunschweigHannover

Nachscreening in der Klinik Dr. Herbold

Kriterien für IMBO/MBOR IMBO: Integrierte medizinisch-berufsorientierte orthopädische Rehabilitation (ab 2006) Studie (Prof. Bethge, Charité 2008):  Arbeitsunfähigkeit über drei Monate in den letzten 12 Monaten  Krankheitsbedingte Arbeitslosigkeit  Subjektiv starke Beeinträchtigung im Berufsleben durch die Erkrankung 

Sichtung aller Unterlagen vor Einbestellung durch CÄ

Nachscreening in der Klinik Dr. Herbold

Therapieprinzip    

 

Anreise 1x pro Woche als Gruppe Aktive Therapien Verhaltensmedizinisches Konzept Überwiegend Gruppentherapien als geschlossene Gruppe Berufliche Motivation, Stressbewältigung, soziales Kompetenztraining und beruflich-funktionelles Training im Vordergrund Dauer 3 (- 4) Wochen

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IMBO-Basisprogramm

Beruf und Gesundheit

Progressive Muskelrelaxation

Integrierte medizinischberufsorientierte orthopädische Rehabilitation (IMBO)

Berufsbezogenes funktionelles Training

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Stressbewältigungsgruppe

Bewegungskompetenzgruppe

Aquatraining

Screening für MBOR-Bedarf 



SIMBO-C ab 30 Punkten positiv  Aktuelle Arbeitsunfähigkeit (ja = 29 Punkte), Dauer Arbeitsunfähigkeit (>26 Wochen =13 Punkte), krankheitsbedingte Arbeitslosigkeit (ja = 16 Punkte), subjektiv nicht mehr im Beruf arbeiten können (ja =20 Punkte), Wunsch nach Klärung der beruflichen Situation (= 7 Punkte) 

UKS über 4 Punkte positiv Ultrakurzscreening (Psychosoziale Belastung): Fragen zu Depressivität, Ängsten, Schmerz, Familie, Beruf, Motivation zu psych. Themen

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MBOR- und VMO-Untergruppen VMO: Verhaltensmedizinische orthopädische Reha – multimodale Schmerztherapie  Screening mit:  Ultrakurzscreening UKS (Psychosoziale Belastung): Fragen zu Depressivität, Ängsten, Schmerz, Familie, Beruf, Motivation zu psych. Themen  PHQ4 entspricht den ersten 4 Fragen des UKS!  TICS: Trierer Inventar zum Coping von Stress  Kurzform: SSCS (Screening Scales Coping Stress)  DASS n. Nilges: zu Depression, Angst, StressSkala Nachscreening in der Klinik Dr. Herbold

IMBO-Spezifika Unauffällige Stresswerte

Auffällige Stresswerte

1 = AR 2 = OR 3 = VMO 4 = IMBO 5 = AMB

TICS – Kurzform SSCS: kritische Werte ab Rohwert 25 (entspricht T-Wert 61; vgl. SCL 90) Fazit: erhöhter Stress ist noch mehr ein Thema im VMO (ca. 50%, grüne Balken) als im Nachscreening in der Klinik Dr. Herbold IMBO (rote Balken, ca. 30%)

IMBO-Spezifika 1 = AR 2 = OR

3 = VMO 4 = IMBO 5 = AMB

DASS-Stress-Skala: kritische Werte ab Rohwert 10 Fazit: erhöhter Stress ist auch über die DASS-Stress-Skala gemessen noch Nachscreening in der Klinik Dr. Herbold mehr ein Thema im VMO (ca. 33,6%) als im IMBO (ca. 28%)

IMBO-Spezifika Stress, Schmerz und Depressivität im Gruppenvergleich (in %)

Fazit: IMBO-Patienten sind die am stärksten von Schmerz betroffene Nachscreening in derAR-Patienten), Klinik Gruppe (vor bezüglich Depressivität und Stress auf dem Dr. Herbold zweiten Platz (hinter VMO)

Ablauf am Anreisetag     

 

Vorinformation mit Einladungsschreiben und Konzeptflyer Ärztliche Aufnahme direkt nach Anreise Fachorthopädische Vorstellung Psychologische Aufnahme (oder am Folgetag) Ausführliche Informations- und Einführungsveranstaltung (Chefärztin) Aushändigung des ersten Wochentherapieplans Diagnostik: PACT, AVEM, HADS, Mini-Dips  EFL-orientierter Eingangs- und Abschlusstest

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AVEM-Typen

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Diagnostik  PACT n. Matheson: unter 100 Punkte kritisch  AVEM-Typen (Schaarschmidt 2003)

 A (hohe Arbeitsbereitschaft, geringe Distanzierung)  B (Burnout-Typ, geringe Arbeitsbereitschaft, geringe Distanzierung, starke Resignation)  S (Schontyp, gute Selbstfürsorge)  G (Gesundheitstyp, positives Lebensgefühl, gute Resilienz)

 HADS ab 7 Punkten kritisch, ab 11 Punkten pathologisch

 Rückmeldung an Patient: Erläutern, Diskutieren  Sehr aufschlussreich! Motivation erfassen und stärken! Nachscreening in der Klinik Dr. Herbold

PACT Performance Assessment and Capacity Testing Spinal Function Sort

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PACT

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Weiterer Ablauf  Supervidiertes psychologisches Aufnahmeteam  Wöchentliche IMBO-Team-Sitzungen in Anwesenheit aller Fachtherapeuten  Wöchentliche Besprechung aller Patienten und deren Verlauf  Spezielle Sozialberatung  Einleitung arbeitsmedizinische Vorstellung und ggf. EFL-Testung Bethge M, Herbold D, Trowitzsch L, Jacobi C (Rehabilitation 2010). Berufliche Wiedereingliederung nach einer medizinisch-beruflich orientierten orthopädischen Rehabilitation: Eine clusterrandomisierte Studie. Nachscreening in der Klinik Dr. Herbold

Vielen Dank! [email protected]

Nachscreening in der Klinik Dr. Herbold

IMBO-Studie: Berufliche Teilhabe

100%

80%

60,6%

60%

39,4%

40%

20%

0%

IG

KG

12 Monate (Geschätzte Randmittelwerte) erwerbstätig und AU ≤ 12 Wochen (%)

erwerbstätig und AU ≤ 6 Wochen (%)

6 Monate (Geschätzte Randmittelwerte)

100%

80%

59,0%

60%

42,9%

40%

20%

0%

IG

KG

n = 149; adj. OR = 2,363; p = 0,007**;

n = 135; adj. OR = 1,914; p = 0,118;

dinter = 0,47

dinter = 0,36

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Depressivität und Angst Geschätzte Randmittelwerte

15

15

12

12

HADS Angst (0 - 21)

HADS Depressivität (0 - 21)

Geschätzte Randmittelwerte

9

6

9

6

3

3

0

0

RA

6M KG

12 M IG

i = 529; n = 225; adj. b = -0,962; p = 0,001** Nachscreening in der Klinik Dr. Herbold

RA

6M KG

12 M IG

i = 529; n = 225; adj. b = -0,659; p = 0,032*

SF-36 Psychosoziale Subskalen Geschätzte Randmittelwerte

70

70

60

60

50

50

Vitalität (0 - 100)

Psychisches Wohlbefinden (0 - 100)

Geschätzte Randmittelwerte

40 30 20

40 30 20

10

10

0

0 RA

6M KG

12 M IG

i = 529; n = 225; adj. b = 3,258; p = 0,025* Nachscreening in der Klinik Dr. Herbold

RA

6M KG

12 M IG

i = 530; n = 225; adj. b = 3,556; p = 0,012*