Maurerschule. Schule für cerebral gelähmte Kinder PROJEKTwoche

Maurerschule Schule für cerebral gelähmte Kinder 2014 PROJEKTwoche Maurerschule Unterer Deutweg 83 8400 Winterthur Telefon 052 235 31 00 maurerschu...
Author: Meta Amsel
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Maurerschule

Schule für cerebral gelähmte Kinder 2014

PROJEKTwoche

Maurerschule Unterer Deutweg 83 8400 Winterthur Telefon 052 235 31 00 [email protected] www.cps.winterthur.ch

Fachstelle integrative Schule Erlach Christine Le Kisdaroczi Christina

Küche Biber Aygün Kurt Daniela

Schularzt Wäspi-Witta Urs

Sekretariat Neuweiler-Näf Yolanda Simonetta Fredrik

Hauswart Binder Christian

Schulbusfahrer Hubmann Hans Kobza Beata

Reinigung Carvalho Suzi Da Silva Castro Bélem Da Silva Castro Natalia

Maurerschule Unterer Deutweg 83 8400 Winterthur Telefon 052 235 31 00 [email protected] www.cps.winterthur.ch

Da Silva Castro Helena Venuto Claudia Vigliotta Miriam Vladisavljev Zorica

Elternrat Benkert Silvia Desait Roman Frischknecht Armin Imsand Armin Jakob Hannes Schmidberger Martina Sticher Bettina Stöckly Isabelle Wiederkehr Simone

Behörde Eicke Michael Fritschi Stefan Furrer Stefan Gisler Hans-Peter Ljungberg Kristin Müller Felix Schneider Nina Trost-Vetter Susanne

Impressum Herausgeber: Stadt Winterthur, Mai 2015 Departement Schule und Sport Abteilung Sonderpädagogik Redaktion: Melanie Fuchs, Mitarbeitende, Eltern Konzept und Gestaltung: Manuela Fischer, Winterthur, www.atelier22mfischer.ch Textredaktion: Christa Schudel, DSS Winterthur F0tos: Mitarbeitende Maurerschule, Eltern Druck: Mattenbach AG Papier: Profibulk 1.1, matt gestrichen, FSC-Zertifiziert Auflage: 800

Spenden HK Technik 95 AG, Winterthur Anstelle von Kundengeschenken an Weihnachten, spendete die Firma einen namhaften Betrag zugunsten der Maurerschule Trauerspenden Die Familie Patscheider-Kuster berücksichtigte die Maurerschule im Andenken an A. Kuster mit eingegangenen Spenden- und Kollektenbeiträgen Sommeranlass Ein Vater einer Schülerin finanzierte für alle Schülerinnen und Schüler, deren Familien und für die Mitarbeitenden die Getränke, Würste und Gemüsespiessli Mitwirkung Ehemalige Mitarbeitende halfen mit in Klassenlagern, bei Projekten, organisierten das jährliche Kerzenziehen und vieles mehr Spendenkonto PC-Konto 84-95-1 Finanzamt der Stadt Winterthur zugunsten Spezialfonds Maurerschule Konto 209100/221029 Wir danken allen Spenderinnen und Spendern herzlich für die grosszügige Unterstützung sowie allen Personen und Institutionen, die sich mit Engagement und / oder Naturalspenden für die Maurerschule einsetzen.

Belastung – Entlastung Im Berichtsjahr konnte ich mir Zeit nehmen, einmal fast einen ganzen Tag in der Maurerschule zu verbringen. Ich durfte einzelnen Lektionen beiwohnen, mit der Pausenaufsicht auf dem Schulhausplatz stehen und den Kindern beim Spiel zuschauen, mit Kindern essen und nachher mit Melanie Fuchs, der Schulleiterin, meine Beobachtungen und Erfahrungen austauschen. Für mich war das ein sehr eindrücklicher und auch bereichernder Tag. Mir wurde bewusst, wie anstrengend es oft sein kann, mit den Kindern und Jugendlichen, die teilweise weder sprechen noch schreiben, in Kontakt zu sein und zusammen mit ihnen neues Wissen zu erfahren und zu erlernen. Wenn das gelingt, sind das schöne Momente, und alle – Kinder und Erwachsene – dürfen stolz sein. Manchmal ist eine eins-zu-eins Betreuung notwendig, das Engagement der Mitarbeitenden ist enorm! Hin und wieder kommen die Lehrpersonen und Betreuungsmitarbeitenden an ihre Grenze und müssen sich zurückziehen können, um sich wieder zu entlasten. Ich stelle mir vor, dass es den Eltern zu Hause mit ihren Kindern manchmal auch so geht und sie sich nach Entlastung sehnen. Davon zeugt der Bericht der Eltern von Felix eindrücklich. Sie lieben ihren Sohn sehr und sind trotzdem froh, wenn er einmal im Jahr für eine Woche ins Klassenlager reist und sie zusammen auf einer Städtereise Zeit für sich haben. Die Maurerschule bietet Übernachtungsmöglichkeiten für Kinder, damit sich deren Eltern einen Abend und eine Nacht entlasten können und anschliessend wieder mit neuer Energie in den Alltag eintauchen. Den Verantwortlichen in der Maurerschule bin ich sehr dankbar für dieses Angebot. Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünsche ich viel Freude mit diesem Jahresbericht und in Ihrem Alltagsund Berufsleben, welches sicher auch Herausforderungen und Sorgen beinhaltet, möglichst viele Erfolgserlebnisse!

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Stefan Fritschi, Stadtrat Departement Schule und Sport

Inhalt Vorwort des Stadtrats

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Vorwort der Schulleiterin

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Kurzporträt der Schule

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Aus der Schule: Postenlauf mit allen Sinnen Tschüss und weg Auf dem Weg ins Klassenlager Sailability – Ein Tag auf hoher See Projektwoche Buch Erlebnistag auf Hof Fachstelle Integrative Schule

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Mitarbeitende 2014

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Liebe Leserin, lieber Leser Sie sind für viele das Highlight im Schuljahr: die Projekttage, Projektwochen und Klassenlager. Auch im Jahr 2014 durften diese besonderen Tage und Erlebnisse für die Schülerinnen und Schüler der Maurerschule natürlich nicht fehlen.

«Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.» Franz Kafka

Viele der Kinder und Jugendlichen sowie die Erwachsenen freuen sich auf die spannenden Unternehmungen und den Tapetenwechsel; für einige stellen diese speziellen Tage aber auch eine aussergewöhnlich grosse Herausforderung dar. Alle Exkursionen, Schulreisen, Projektwochen und -tage werden von den interdisziplinären Teams sorgfältig vorbereitet. Es soll den Kindern und Jugendlichen an nichts mangeln. Während vieler Vorbereitungsstunden tauschen sich die verschiedenen Fachpersonen jeweils aus. Sie beraten das Programm; die Zuständigkeiten werden geregelt; an viele Hilfsmittel muss gedacht werden, die nicht fehlen dürfen, damit die Schülerinnen und Schüler von den Unternehmungen profitieren können. Die Kinder und Jugendlichen erhalten spannende Anregungen, dürfen spielen, lernen neue Regionen in der Schweiz kennen, gewinnen an Selbstständigkeit und erfahren sich als selbstwirksam. Klassenübergreifendes, handlungs- und erlebnisorientiertes Lernen steht im Vordergrund. Die Klassengemeinschaft wird gelockert und erweitert, der Lektionen-Rhythmus aufgehoben. Es können oder müssen neue Kontakte geknüpft werden. Erfahren Sie mehr über die Projekte und lassen Sie sich in die facettenreichen Anlässe der Schule entführen, in dem Sie lesen, was die Teilnehmenden darüber berichten. Vielleicht lässt sich die vorhandene Konzentration und Aufmerksamkeit, das kreative Tun, die Fröhlichkeit und vieles mehr erahnen. Ich danke Ihnen für Ihr Interesse. Melanie Fuchs Schulleiterin

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Kurzporträt In der Maurerschule, Schule für cerebral gelähmte Kinder CPS, werden Kinder und Jugendliche im Alter von 4 bis 20 Jahren unterrichtet, gefördert und betreut. In die Schule aufgenommen werden Schülerinnen und Schüler mit besonderen Lernbedürfnissen aufgrund einer Körper- oder Mehrfachbehinderung oder einer Autismusspektrumstörung.

Schulergänzende Betreuung: Im Anschluss an den Schulunterricht wird schulergänzende Betreuung angeboten.Im Entlastungs-/Teilinternat haben Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, in der Schule zu übernachten. Dies fördert ihre Selbständigkeit, unterstützt und pflegt den Kontakt mit Gleichaltrigen und entlastet die Eltern.

Unser Angebot

Integrierte Sonderschulung: Die Kinder und Jugendlichen besuchen die Regelklassen der Quartier- oder Dorfschule und werden während 6 – 8 Wochenlektionen von einer Heilpädagogin, einem Heilpädagogen oder einer Betreuungsperson begleitet und gefördert.

Tagessonderschulung: Lehrplanorientierter Unterricht in altersgemischten Klassen mit durchschnittlich sechs Schülerinnen und Schülern; Kindergarten, Primar- und Sekundarstufe inklusive Orientierungsklasse. Neben der Förderung in den Kulturtechniken legen wir Wert auf die Vermittlung von lebenspraktischen, kommunikativen, sozialen, musischen, emotionalen und handwerklichen Fertigkeiten. Wir unterstützen die Schülerinnen und Schüler darin, Neues kennen zu lernen und regen ihre Lernbereitschaft und Lernfreude an. Die Entwicklungsziele werden im interdisziplinären Team mit den Eltern gemeinsam festgelegt (Förderplanung), sorgsam verfolgt und regelmässig überprüft. Auf der Sekundarstufe sind die Themen Lebensgestaltung und Berufsfindung von grosser Bedeutung im Schulalltag. Bei Besichtigungen von Betrieben, in der Schnupperlehre oder in Praktika gewinnen die Jugendlichen Einblick in die Arbeitswelt. Durch sorgfältige, individuelle Abklärungen und eine verstärkte Zusammenarbeit mit Ausbildungsinstitutionen finden wir für die Jugendlichen passende Anschlusslösungen. Stufenübergreifende Klasse für mehrfach behinderte Kinder und Jugendliche: Im Schulalltag werden die Pflegesituationen der Kinder und Jugendlichen bewusst als Erfahrungs- und Lernfelder gestaltet. Die Förderung in Lebenspraxis und Kommunikation stehen im Zentrum. Die Schülerinnen und Schüler werden partnerschaftlich behandelt und in die Förderung einbezogen. Therapie: Logopädie, Rhythmik, Bewegungs-, Physio- und Ergotherapie als Einzeltherapie, Gruppentherapien; therapeutische Beratung der Eltern, Lehr- und Betreuungspersonen sowie Unterstützung und Beratung bei der Hilfsmittelbeschaffung.

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Mittagsbetreuung und Freizeit: Die Kinder und Jugendlichen werden in der unterrichtsfreien Zeit begleitet: beim gemeinsamen Mittagessen, bei klassenübergreifenden Aktivitäten, in der Mittagspause, auf Exkursionen.

Schulbus: Für alle Schülerinnen und Schüler, die auf einen Transport angewiesen sind, fährt der Schulbus. Wir fördern die Kinder und Jugendlichen auch darin, den Schulweg zu Fuss, im Rollstuhl, mit dem Velo oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückzulegen.

Zahlen aus dem Jahr 2014 74 Kinder und Jugendliche besuchen die Tagesschule. 46 Mädchen und Knaben werden in der integrierten Sonderschulung in Regelklassen begleitet und gefördert. (Stand Nov. 2014) 16 Kinder und Jugendliche wechseln in eine andere Schule, starten mit einer Berufsausbildung EBA oder PrA INSOS oder finden eine sinnvolle Tätigkeit in einem Atelier/Beschäftigungsplatz. 3 Schüler/innen absolvieren ihr letztes Schuljahr – begleitet durch die Maurerschule – im Profil. Wülflingen. Die Zusammenarbeit von Profil. und der Maurerschule wird intensiver und bietet einigen Jugendlichen neue Ausbildungsmöglichkeiten. 9 neue Schülerinnen und Schüler werden im August in die Tagesschule und 2 Kinder in die integrierte Sonderschulung aufgenommen. 43 Schüler/innen nehmen an insgesamt 3 Klassenlagern teil. Die Sekundarstufe führt eine Projektwoche rund ums Buch durch. Die Kindergartenklassen und die Unterstufe malen, werken, backen, erzählen in einer Projektwoche. 20 Kinder nehmen mit Lehrpersonen, Therapeutinnen und Betreuungsmitarbeitenden in Zürich am Fussballcamp teil. Eltern begleiten zu diesem Anlass. Ein rundum gelungener Sommeranlass wird vom Elternrat organisiert. Melanie Fuchs

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Postenlauf «mit allen Sinnen» Nachmittagsprogramm im Klassenlager der Mittelstufe Die Klassen Dätwyler/Rhyner und Baumgartner/Härtner verbrachten gemeinsam eine auswärtige Schulwoche auf dem Ferienhof Farnere in Werthenstein. Jeden Morgen halfen wir fleissig auf dem Bauernhof mit. Nach getaner Arbeit gab es am Nachmittag ein spannendes Programm: Vom Postenlauf am Dienstag berichte ich hier. Die Bewegungstherapeutin Kerstin Geiser und der Ergotherapeut Jürgen Henninger stellten einen abwechslungsreichen Postenlauf zusammen. Zuerst wurden die Posten vorgestellt; es wurden Gruppen gebildet und den Erwachsenen eine Aufgabe zugeteilt. Ich war «Koordinatorin» und konnte, während dem die Kinder an den Posten arbeiteten, Fotos machen und bei den Wechseln schauen, dass alle den richtigen Weg einschlugen. Schon beim ersten Posten wurden verschiedene Sinne angesprochen. Ein Go-Kart-Fahrtraining stand auf dem Programm. Orange «Töggel» markierten den Slalom, der mit viel Fahrgefühl von den Kindern alleine oder mit einem Co-Piloten absolviert wurde. Der Geruchssinn wurde beim zweiten Posten angesprochen. An über zehn verschiedenen Fläschchen konnten die Kinder riechen und versuchen herauszufinden, was ins dunkle Fläschchen eingefüllt worden war. Wie die verschiedenen Düfte, waren auch die Reaktionen der Kinder auf das Riecherlebnis spannend. Von zugehaltenen Nasen bis zu erwartungsvoll geöffneten Augen konnte ich ganz verschiedene Emotionen beobachten.

Der dritte Posten war, wie schon der erste, ein Bewegungsposten. Eier wurden mit einem Eierkarton zu einem anderen Kind in dessen Eierkarton geworfen – das Ganze natürlich so sanft wie möglich. Die heikle Aufgabe sorgte für viele Lacher, vor allem wenn das Ei auf den Boden fiel. Zum Glück verwendeten wir nur Gummi-Eier! Das absolute Tageshighlight erwartete die Kinder beim vierten Posten. Jürgen Henninger hatte eine Kuh mit Euter gebaut, an der der Melkvorgang geübt werden konnte. Kuh Elsa war aber eine ganz spezielle Kuh. Aus ihrem Euter floss nicht nur Milch, sondern auch Coca Cola. Mit viel Motivation absolvierten die Kinder diesen Posten, bei dem zum Schluss das Gemolkene getrunken werden durfte. Beim fünften und letzten Posten wurde das Bauernhof-Wissen der Kinder geprüft. Schätz- und Wissensfragen konnten beantwortet werden. Die Fragen waren herausfordernd, auch die Erwachsenen kamen dabei ins Grübeln. Anekdoten von diesem Postenlauf finden immer wieder den Weg in den Schulalltag, so wie auch die Hoffnung, dass Kuh Elsa auch beim nächsten Klassenlager wieder mitkommen wird. Corina Baumgartner Klassenlehrerin

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Tschüss und weg – Felix geht ins Klassenlager Jedes Jahr im Frühling gibt es in unserer Familie einen wichtigen Termin: Das Klassenlager findet wieder statt! Unser von Autismus betroffener Sohn Felix freut sich darauf: Die Klasse zieht für fast eine Woche auf einen Bauernhof. Nicht nur gibt es dort Kühe, Hühner, Hunde und Katzen, sondern auch grosse landwirtschaftliche Maschinen. Felix kennt alle und weiss wofür sie benutzt werden, weil er sich das ganze Jahr auf YouTube darüber informiert. Weil die Maschinen nun tatsächlich da stehen, muss er sein Interesse in die Realität übertragen. Das fällt ihm nicht so leicht, er ist vorsichtig und schaut sich lieber erst mal alles von aussen an. Überhaupt ist das Klassenlager für ihn eine grosse Herausforderung. Es bedeutet, dass der gewohnte Wochenrhythmus durch einen anderen ersetzt wird und die bekannten sozialen Interaktionsmuster durcheinander geraten. Für Felix ist diese Abwechslung wichtig, weil er so lernt, mit Veränderungen positiv umzugehen und sie nicht als Bedrohung wahrzunehmen. Trotz guter Vorbereitung in der Klasse ist er im Vorfeld des Lagers aber sehr aufgeregt und vor Vorfreude äusserst angespannt. Das hat zur Folge, dass er schon Wochen im Voraus kaum mehr schlafen kann.

Dies wiederum hat grossen Einfluss auf uns Eltern, die wir nämlich ebenso vorfreudig auf das Lager blicken: Das Lager bietet uns eine der wenigen Entlastungsmöglichkeiten im Jahr, und erst noch an vier zusammenhängenden Tagen! Wir nutzen diese Zeit für eine Städtereise, die wir sonst nicht machen könnten. Weil Felix wenig schläft, schlafen wir auch wenig. Die emotionale Anspannung wächst auch bei uns, je näher der Reisetag kommt: Wie wird es sein, ohne unseren Sohn? Wird es ihm gut gehen im Lager? Können wir den Abschied verkraften? Der Reisetag kommt, und der Abschied von Felix ist — ernüchternd: Tschüss und weg ist er. Sobald er seine Klassenkameraden und die Betreuerinnen sieht, ist ihm klar, dass Mama und Papa nicht zum Lager gehören. Deshalb werden wir kurz und schmerzlos verabschiedet. Beiderseitig bleibt die Anspannung aber gross: Während Felix sich im Lager zurecht finden muss, erkunden wir eine fremde Stadt. Uns dreien hilft aber die Erfahrung: Felix geht nicht zum ersten Mal ins Lager und dank der Begleitung seiner mitgereisten Betreuerinnen kennt er sich bald gut aus. Und auch wir finden dank ortskundiger Taxifahrer immer wieder den Heimweg. Ilona Hadler und Patrick Hönig Eltern

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St. Gallen – auf dem Weg ins Klassenlager Heute Morgen sind meine Klassenkameraden und ich ins Klassenlager gefahren mit dem Zug. Dann hat Frau Keller eine Führung durch St. Gallen gemacht. Sie sagte, St. Gallen war früher ein Wald. Wir haben das Polizeigebäude angesehen.

Gestern waren wir segeln am Bodensee. Frau Krömler hat Laura, Elif und mich mit dem Bus zum Bodensee gefahren. Ich bin mit Frau Diethelm segeln gegangen. Es war lustig. Danach gab es Lunch.

Danach sind wir wieder auf den Zug und zum Zentrum Sonnenblick gefahren, wo es sehr schön war.

Am Nachmittag durften wir nochmals segeln. Ich war auf dem Motorschiff. Danach sind wir zurückgefahren.

Laura M. Schülerin

Ilenia S. Schülerin

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Sailability oder Ein Tag auf hoher See «Habt ihr Sonnencrème, Hüte und Brillen montiert? Dann fasst eine Schwimmweste und kommt zum Demonstrationsboot.», leitet uns Peter an und zeigt auf einen kleinen Zweiersegler. Peter organisierte mit Sailability schon etliche Segelturns auf dem Bodensee, somit eine Routinesache. Und trotzdem freut er sich jedes Mal auf die neue Gruppe und die damit verbundenen Herausforderungen. «Zuerst erkläre ich euch, wie die Boote aufgebaut sind, was sie alles können, bzw. was auch ihr können müsst. Ihr seid die Kapitäne!», verkündet Peter mit einem Schmunzeln, als er die verdatterten Gesichter der Jugendlichen sieht. Kleines Fähnchen – Leine einziehen – grosses Segel – Leine lösen – Steuerknüppel nicht vergessen – bereits an Land lassen einen die neuen Informationen schwindelig werden. Sabines Augen werden gross als sie realisiert, dass sie ohne erwachsene Begleitung zusammen mit Arlette ein Boot besteigen wird. «Glaub mir», muntert sie Peter auf, «du wirst bis zum Horizont und wieder zurück segeln. Du kannst das, schliesslich bist Du eine Kapitänin!» «Aber wie kriegen wir meinen Rollstuhl aufs Boot?», fragt Dirk traurig. Peter schwenkt lächelnd den Arm des Badelifts in Dirks Richtung. «Und auch an Luftkissen für eine bequeme Lagerung fehlt es nicht.»

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Alle frischgebackenen Segler und Seglerinnen steuern ihre Boote aufgeregt auf die stürmische See zu. Wellen prallen gegen die Reling und überfluten die Kabine. Der Wind peitscht aus allen Himmelsrichtungen in die Segel und wirbelt das Boot hin und her. Mit aller Gewalt wird das Ruder rumgerissen. Schreie des Schreckens!!! Naja, wohl leicht übertrieben. Die Schreie kommen von hellbegeisterten Segelspezialisten und -spezialistinnen. Gekonnt gleiten die Kapitäne über den See, manövrieren die Boote im Slalom um gesetzte Bojen und ziehen je nach Windrichtung und -stärke die Segel mittels der Leinen ein. Währenddessen zieht das Motorboot von Sailability seine Kreise. Müde aber mit lachenden Herzen kehren die Segler und Seglerinnen an Land zurück. Sie sind stolz, ihre Boote selbstständig und heil in den Hafen zurückgeführt zu haben. Gerne hätten sie noch mehr Zeit auf dem klaren Bodensee verbracht, der weiterhin ruhig seine Wellen bis an den Horizont gleiten lässt. Silvana Diethelm Physiotherapeutin

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Projektwoche Buch – Erstellen eines E-Book mit dem iPad

Ziel unseres Projektes war es, mit elektronischen Hilfsmitteln ein Buch zu erstellen. Produkt der Arbeit waren letztendlich zwei Fotoromane, deren Handlungen zu einem gemeinsamen Ende führten. Martin Klimmek Klassenlehrer

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Erlebnistag auf Hof Betzental in Embrach – Schulreise

Helen Soguel Leiterin Abteilung für mehrfach behinderte Kinder

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Schulergänzende Betreuung und Integrierte Sonderschulung Wie alles begann… Als die Invalidenversicherung 1998 nebst der separativen auch die integrative Form der Sonderschulung finanziell ermöglichte, war das Thema «Hort» noch in weiter Ferne. Seitdem das Volksschulamt mit der Einführung des neuen Volksschulgesetzes verbindliche Richtlinien für ein flächendeckendes Angebot für schulergänzende Betreuung herausgab, war die Fachstelle herausgefordert, die Integration unserer Schülerinnen und Schüler auch auf diesen Bereich auszuweiten. Schon bald zeigte sich die Komplexität dieses Vorhabens. Es galt, analog zur Schule, eine Grundlage der Akzeptanz zu schaffen, individuelle Settings mit kompetentem Personal einzurichten und dieses sowohl fachlich als auch organisatorisch zu begleiten. Nach dieser arbeitsintensiven Aufbauphase freuen wir uns, dass nun seit Beginn des Schuljahres 2014/2015 eine Mitarbeiterin der Fachstelle ganz für diesen Bereich zuständig ist. Dazu schildert Doris Zappini im folgenden Teil ihre ersten Erfahrungen:

Aktuelle Situation und ein kurzer Blick in die Zukunft Im Schuljahr 2014/2015 verbringen acht integriert geschulte Schülerinnen und Schüler der städtischen Sonderschulen ihre Freizeit in einer städtischen Betreuungseinrichtung, besser bekannt unter dem Namen «Hort». Dort werden sie von Assistentinnen der Sonderschule begleitet und unterstützt. Dabei haben sie den Auftrag, den Integrationsprozess zu fördern. Die Herausforderung liegt darin, je nach Situation, Teamkonstellation und Bedürfnissen der Kinder diesem Auftrag gerecht zu werden.

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Immer mehr Familien äussern auch den Wunsch nach einer Ferienbetreuung ihres Kindes. In Zusammenarbeit mit der Schulergänzenden Betreuung wird versucht, diesem Anliegen zu entsprechen, indem die Einteilung in passende Angebote gemeinsam vorgenommen und zusätzliches Personal organisiert wird. Die Rückmeldungen zeugen davon, dass dieses Angebot sehr geschätzt wird. Dabei gab es auch Situationen, in denen selbst sehr komplexe Betreuungsaufgaben bewältigt werden konnten. Die Erfahrung zeigt, dass es für den weiteren Ausbau dieses Angebots neben der Bereitschaft, sich auf das Miteinander einzulassen, Zeit und eine sorgfältige Zusammenarbeit braucht. Es sind immer wieder schöne Momente, mitzuerleben, wie Gemeinsamkeit entsteht und gelebt wird. Leitungsteam Fachstelle Integrative Schule Christine Erlach Jaquier Leitung Winterthur Süd Christina Le Kisdaroczi Leitung Winterthur Nord Doris Zappini Abdallah Leitung Betreuung und Klassenassistenz

Mitarbeitende Dezember 2014 Schulleitung Fuchs Melanie

Schule Arnold-Hägeli Brigit Arnold Kaspar Baumgartner Corina Baumgartner Monika Borsch Verena Dätwyler Christa Galley Lilo Gelb Astrid Grieder Maurer Miriam Härtner-Strub Hilde Haussener Anita Heeb Martin Innerhofer Paula Kaspar Verena Klimmek Martin Krömler Denise Leemann Nadia Meyer-Peter Susanne Paradiso Therese Patscheider-Kuster Silvia Peter Danja Rhyner Sesemann Ursula Roulin Beatrice Salzmann Philipp Schmitt Kathrin Soguel Helen Sois Fülscher Catia Weber Sabine Winteler-Juchli Karin Zahnd Golaz Maya

Therapie Bachmann Aebli Ursula Christ Gabriele Diethelm Silvana Geiser-Rüegg Kerstin Henninger Jürgen Hunn Yvonne Keller Regula Langenegger Cristina Lutz Gerber Verena Ohnemus-Uricher Esther

Scharf Sigrid Schuhmacher Christina Steiner Marilen Stutz Kiss Marianne von Gunten Brigit Wendel Susanne Zimmermann Miriam

Betreuung Bachmann Livia Bangerter Marianne Beers Joana Björnsen Castignone Antje Boller Albert Braun Claudia Casserini Desirée Deutsch Christine Duff Adriana Freuler-Fehr Silvia Fröhlich Béatrice Giove Susanne Grütter Claudia Güttinger Isabel Haas Alexander Hausherr Lorenza Knecht Nadja Knecht Sara Laportella Eva Lüthi Cora Meier Pascal Müller Yvonne Neuweiler Fricker Rahel Nielsen Nina Portner Tanja Pregowski Fabia Pumarejo Luis Schär Bettina Schelling Angela Scherrer Angela Scherrer Beatrix Schneider Désirée Sönnichsen Patricia Styner Renate Unger Nadine Vettiger-Matias Kristine Von Gunten Natascha

Wallimann Daniel Walser Erna Zimmerli Simone

Integration Apadana Claudia Arigoni Nina Bachmann Sarah Baumgartner Gerda Brander Patricia Benz Tülay Brändli Sandra Christoffel Barbara Friedrich Madeleine Galley-Jost Sonja Heusi-Kobelt Marianne Holliger Sylvie Inderbitzin Eva Kägi-Sätteli Cornelia Keller Dotoi Keller Nadja Kuratli Judith Kutruff Nadine Le Elena Loher Brigitte Lopez Mariella Lorenz Susanne Mosberger Daniel Mrdjenovic Tanja Müller Regula Müller Anne Müller Kessler Hanny Schalch Yvonne Schreiber Christin Schudel Helene Sommer Brigitte Steiner-Serra Carme Studer Maja Villiger Magassouba Franziska Villiger Richard Walt Barbara Westh Daniela Wettstein Regula Wille Janine Wismer Helen Zuberbühler Claudia

Fachstelle integrative Schule Erlach Christine Le Kisdaroczi Christina

Küche Biber Aygün Kurt Daniela

Schularzt Wäspi-Witta Urs

Sekretariat Neuweiler-Näf Yolanda Simonetta Fredrik

Hauswart Binder Christian

Schulbusfahrer Hubmann Hans Kobza Beata

Reinigung Carvalho Suzi Da Silva Castro Bélem Da Silva Castro Natalia

Maurerschule Unterer Deutweg 83 8400 Winterthur Telefon 052 235 31 00 [email protected] www.cps.winterthur.ch

Da Silva Castro Helena Venuto Claudia Vigliotta Miriam Vladisavljev Zorica

Elternrat Benkert Silvia Desait Roman Frischknecht Armin Imsand Armin Jakob Hannes Schmidberger Martina Sticher Bettina Stöckly Isabelle Wiederkehr Simone

Behörde Eicke Michael Fritschi Stefan Furrer Stefan Gisler Hans-Peter Ljungberg Kristin Müller Felix Schneider Nina Trost-Vetter Susanne

Impressum Herausgeber: Stadt Winterthur, Mai 2015 Departement Schule und Sport Abteilung Sonderpädagogik Redaktion: Melanie Fuchs, Mitarbeitende, Eltern Konzept und Gestaltung: Manuela Fischer, Winterthur, www.atelier22mfischer.ch Textredaktion: Christa Schudel, DSS Winterthur F0tos: Mitarbeitende Maurerschule, Eltern Druck: Mattenbach AG Papier: Profibulk 1.1, matt gestrichen, FSC-Zertifiziert Auflage: 800

Spenden HK Technik 95 AG, Winterthur Anstelle von Kundengeschenken an Weihnachten, spendete die Firma einen namhaften Betrag zugunsten der Maurerschule Trauerspenden Die Familie Patscheider-Kuster berücksichtigte die Maurerschule im Andenken an A. Kuster mit eingegangenen Spenden- und Kollektenbeiträgen Sommeranlass Ein Vater einer Schülerin finanzierte für alle Schülerinnen und Schüler, deren Familien und für die Mitarbeitenden die Getränke, Würste und Gemüsespiessli Mitwirkung Ehemalige Mitarbeitende halfen mit in Klassenlagern, bei Projekten, organisierten das jährliche Kerzenziehen und vieles mehr Spendenkonto PC-Konto 84-95-1 Finanzamt der Stadt Winterthur zugunsten Spezialfonds Maurerschule Konto 209100/221029 Wir danken allen Spenderinnen und Spendern herzlich für die grosszügige Unterstützung sowie allen Personen und Institutionen, die sich mit Engagement und / oder Naturalspenden für die Maurerschule einsetzen.

Maurerschule

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