Masarykova univerzita

Masarykova univerzita Filozofická fakulta Ústav germanistiky, nordistiky a nederlandistiky Magisterská diplomová práce 2012 Bc. Pavla Mačátová Ve...
Author: Willi Dunkle
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Masarykova univerzita Filozofická fakulta Ústav germanistiky, nordistiky a nederlandistiky

Magisterská diplomová práce

2012

Bc. Pavla Mačátová

Verwaltungssprache und Steuerterminologie – zur Frage der Form, Struktur und Äquivalenz aus deutsch-tschechischer Sicht

Magisterská diplomová práce

Studijní obor

N7313 Překladatelství německého jazyka

Vedoucí práce: Priv.-Doz. PhDr. Ivana Kratochvílová Ph.D.

2012

Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Diplomarbeit selbst ausgearbeitet habe und dass ich nur die Literatur benutzt habe, die ich in das Literaturverzeichnis aufgenommen habe. ……………………………………

An dieser Stelle möchte ich mich bei meiner Betreuerin Priv.-Doz. PhDr. Ivana Kratochvílová Ph.D für ihre wertvollen Ratschläge, Hilfsbereitschaft und Geduld bedanken.

Inhaltsverzeichnis

I. 1

Theoretischer Teil ................................................................................................. 1 Einleitung .................................................................................................................. 1 1.1

Was ist allgemein unter dem Begriff Verwaltungssprache und

Steuerterminologie zu verstehen ............................................................................... 2 2

Fachsprachen ............................................................................................................. 4 2.1

3

2.1.1

Funktionale Eigenschaften ...................................................................... 5

2.1.2

Semantische Eigenschaften ..................................................................... 6

2.1.3

Horizontale Gliederung ........................................................................... 7

2.1.4

Vertikale Gliederung ............................................................................... 8

Verwaltungssprache ................................................................................................ 10 3.1

Geschichte der Verwaltung und ihrer Sprache ............................................ 12

3.2

Verwaltungstexte .......................................................................................... 13

3.3

Exkurs: Steuern ............................................................................................. 13

3.3.1

Definition............................................................................................... 13

3.3.2

Gliederung der Steuern .......................................................................... 14

3.3.3

Steuern in Deutschland: ein Überblick .................................................. 15

3.4 4

Eigenschaften der Fachsprachen ..................................................................... 4

Textsorten der Verwaltung ........................................................................... 18

Charakteristik der fachsprachlichen Lexik.............................................................. 20 4.1

Fachwort und Fachwortschatz ...................................................................... 20

4.1.1

Terminologie ......................................................................................... 20

4.2

Merkmale des Terminus ............................................................................... 21

4.3

Möglichkeiten der Erweiterung des Wortschatzes ....................................... 23

4.4

Spezifika der fachsprachlichen Wortbildung ................................................ 26

4.5

Wortbildungsmodelle.................................................................................... 26

4.5.1

Komposition (Wortzusammensetzung) ................................................. 26

4.5.2

Derivation (Ableitung) .......................................................................... 27

4.5.3

Kurzwortbildung ................................................................................... 28

Frage der fachsprachlichen Äquivalenz .................................................................. 30

5

6

5.1

Äquivalenz nach Werner Koller ................................................................... 30

5.2

Äquivalenztypologie ..................................................................................... 32

Zusammenfassung zum theoretischen Teil ............................................................. 34 II.

7

Analytischer Teil ................................................................................................. 36 Einleitung zum analytischen Teil ............................................................................ 36 7.1

8

Wortbildungsformen der Steuerterminologie ......................................................... 41 8.1

10

Typen der Substantivischen Komposition .................................................... 41

8.1.1

Bauplan Substantiv + Substantiv in deutscher Steuerterminologie....... 41

8.1.2

Bauplan Adjektiv + Substantiv.............................................................. 44

8.1.3

Bauplan Verbstamm als Erstglied substantivischer Komposita ............ 45

8.1.4

Bauplan Numerale als Erstglied substantivischer Komposita ............... 46

8.1.5

Bauplan Pronomen als Erstglied substantivischer Komposita .............. 46

8.1.6

Bauplan Präposition als Erstglied substantivischer Komposita ............ 47

8.1.7

Bauplan Adverb/ Partikel als Erstglied substantivischer Komposita .... 47

8.2 9

Kriterien für die Analyse von Wortbildungsformen .................................... 37

Wortgruppen ................................................................................................. 48

Steuerterminologie im deutsch-tschechischem Vergleich ...................................... 50 9.1

Fachwortschatz ............................................................................................. 50

9.2

Allgemeiner Wortschatz ............................................................................... 57

Semantische Beziehungen des Grundtyps Substantiv + Substantiv ....................... 59 10.1

Muster der semantischen Beziehungen ..................................................... 59

10.2

Adjektivische Wortgruppe ........................................................................ 60

10.3

Genitivische Wortgruppe .......................................................................... 60

10.4 11

Präpositionale Wortgruppe........................................................................ 61

Zusammenfassung ................................................................................................... 62

Bibliographie ................................................................................................................... 64

I.

Theoretischer Teil

1 Einleitung Im unternehmerischen Bereich spielen Steuern eine große Rolle. Viele Entscheidungen hängen von steuerrelevanten Sachverhalten und Auswirkungen ab. Damit ist auch die Notwendigkeit verbunden, die Steuerformulare richtig auszufüllen und die Steuergesetze richtig zu verstehen. Es ist nicht immer leicht, die Formulare richtig zu verstehen, vor allem, wenn man diese in einer Fremdsprache ausfüllen muss. Das hat mich inspiriert, mit dem Thema Steuern zu beginnen. Das Thema ist jederzeit aktuell, weil man immer die Steuern abführen musste und die Situation wird sich in der Zukunft nur kaum ändern. Da das Thema der Verwaltungssprache sehr umfangreich ist, werden wir uns vor allem mit dem Thema der Steuerterminologie beschäftigen. Das Thema der Arbeit lautet: Verwaltungssprache und Steuerterminologie – zur Frage der Form, Struktur und Äquivalenz aus deutsch-tschechischer Sicht. Die vorliegende Arbeit stellt den Versuch einer synchronen linguistischen Analyse der bestimmten Begriffe aus der Steuerterminologie dar. Am Anfang sollte das Wort Steuer erklärt werden. Ganz allgemein kann die Steuer als eine Geldleistung an den Staat ohne Anspruch auf individuelle Gegenleistung bezeichnet werden. Die Steuer sind im § 3 AO definiert. Es handelt sich danach um: “Geldleistungen, die nicht eine Gegenleistung für eine besondere Leistung darstellen und von einem öffentlich-rechtlichen Gemeinwesen zur Erzielung von Einnahmen allen auferlegt werden, bei denen der Tatbestand zutrifft, an den das Gesetz die Leistungspflicht knüpft; die Erzielung von Einnahmen kann Nebenzweck sein.“1

1

Německo. Abgabenordnung: Steuerliche Begriffsbestimmungen. In: http://www.gesetze-im-

internet.de/ao_1977/index.html. Bundesministerium der Finanzen, 1976; zuletzt geändert 2011, § 3 Abs. 1 AO. 12.1.2012.

1

In der Arbeit beginnen wir mit dem theoretischen Teil – in den ersten Kapiteln werden die Fachtexte und Fachsprache ganz allgemein behandelt. Es werden vorrangig die wichtigsten sprachlichen Merkmale der Steuerterminologie beschrieben. In zweitem Kapitel sind die Eigenschaften und die Gliederung der Fachsprache behandelt. In drittem Kapitel wird die Verwaltungssprache ganz allgemein beschrieben, hier werden im Exkurs auch Steuern in Deutschland geklärt. Viertes Kapitel befasst sich nicht nur mit den Möglichkeiten der Erweiterung des Wortschatzes, sondern auch mit dem Fachwort und Fachwortschatz. Die Äquivalenzfrage wurde in fünftem Kapitel dargestellt. Im praktischen Teil der Arbeit wurden die Wortbildungsformen der Steuerterminologie geklärt. Der letzte Teil widmet sich dem deutsch-tschechischen Vergleich der Steuerterminologie, zu den Beispielen wurde meistens ein Textausschnitt gelegt. 1.1

Was ist allgemein unter dem Begriff Verwaltungssprache und Steuerterminologie zu verstehen Die Verwaltungssprache ist die spezielle Sprachform, die die Verwaltung ver-

wendet. Die Verwaltungssprache eines Landes wird für die Kommunikation der Bevölkerung mit dem Staat und seiner Verwaltung verwendet. In vielen Fällen ist diese gleich der Amtssprache eines Landes. Eine gemeinsame Verwaltungssprache wird benötigt, um einen einheitlichen Standard im Sprachgebrauch von Behörden und Staatseinrichtungen untereinander und mit der Bevölkerung sicher zu stellen. Die Verwaltungssprache gehört zu den Fachsprachen und wirkt in den Behörden als ein Mittel der Kommunikation, das nicht nur innerhalb der Verwaltung sondern auch zwischen Verwaltung und Bürger eingesetzt wird. Die Grundlage der Arbeit bilden verschiedene Steuerformulare, die von deutschen Finanzämtern herausgegeben worden sind (in den Jahren 2004-2011). Diese Formulare charakterisieren die Steuerterminologie, ihr Wortschatz. Wo habe ich die Materiale gewonnen? Es handelt sich um Formulare, die in der Firma meines Vaters erworben worden sind, diese kann man auch auf den Internetseiten des Bundesministeriums der Finanzen herunterladen. Für den Vergleich mit Tschechischem habe ich vor die tsche-

chische Steuerformulare und Wörterbücher benutzt.2 Natürlich habe ich auch mit Internetseiten der Finanzämter gearbeitet, die mir sehr geholfen haben. Diese Arbeit setzt sich das Ziel, die Wortbildung auf dem Gebiet der Steuerterminologie zu erläutern. Es ist jedoch klar, dass in dieser Arbeit nicht möglich ist, den ganzen Wortschatz abzuhandeln.

2

ZLÁMAL, Josef. Odborný slovník z oblasti ekonomické, finanční a právní, Svazek 1. 4. vyd. Praha: Linde, 1998. ISBN 80-7201-460-9; BÜRGER A KOL., Josef. Hospodářský slovník česko-německý. Plzeň: Fraus, 1998. ISBN 80-85784-297; GRABMÜLLER/RÁDL/SOVA. Ekonomický slovník německo-český. C. H. Beck, 2004. ISBN 80-7179640-9.

2 Fachsprachen Zur besseren Verständigung werden an dieser Stelle die Hauptbegriffe und Definitionen erklärt. Nach Roelcke werden Fachsprachen als „Varietäten einer Einzelsprache“ erfasst. Unter der Varietät wird „ein sprachliches System, das einer bestimmten Einzelsprache untergeordnet ist und durch die Zuordnung bestimmter innensprachlicher Merkmale einerseits und bestimmter außersprachlicher Merkmale andererseits gegenüber weiteren Varietäten abgegrenzt“ 3 verstanden. Nach Hoffmann lautet die Definition der Fachsprache wie folgt: „Fachsprache – das ist die Gesamtheit aller sprachlichen Mittel, die in einem fachlich begrenzbaren Kommunikationsbereich verwendet werden, um die Verständigung zwischen den in diesem Beriech tätigen Menschen zu gewährleisten.“ 4 Fachsprachen haben ihren Ursprung traditionell in den Wissenschaften und Künsten sowie in der arbeitsteiligen Wirtschaft. Im Unterschied dazu versteht man unter dem Begriff Gemeinsprache: „Jenes Instrumentarium an sprachlichen Mitteln über das alle Angehörigen einer Sprachgemeinschaft verfügen und das deshalb die sprachliche Verständigung zwischen ihnen möglich macht.“5 Für die Gemeinsprache kann man auch andere Bezeichnungen wie z.B. Standartsprache, Alltagssprache benutzen. 2.1

Eigenschaften der Fachsprachen Innerhalb der Fachsprachenlinguistik werden ganz verschiedenartige funktionale

Eigenschaften von Fachsprachen genannt, die eng mit der Darstellungsfunktion von Sprache verknüpft sind.

3

ROELCKE, Thorsten. Fachsprachen. Berlin: Erich Schmidt, c1999, 250 S., S. 23 HOFFMANN, 1987, S. 53 5 HOFFMANN, 1987, S. 48 4

2.1.1

Funktionale Eigenschaften

Die Fachsprachen besitzen einige Eigenschaften, die nicht nur in Bezug auf den Fachwortschatz sondern auch auf die Fachkommunikation stehen. Nach Roelcke6 werden hier funktionale Eigenschaften wie Deutlichkeit, Verständlichkeit, Ökonomie, Anonymität und Identitätsstiftung angeführt. Zu den wichtigsten Eigenschaften gehört vor allem die Deutlichkeit, weil bei Fachsprachen das entsprechende Äquivalent zu fachlichen Gegenständen und Sachverhalten sowie Abläufen und Verfahren eine wichtige Rolle spielt. Weiter ist es sehr wichtig, die logische und richtige Reihenfolge der Ausdrücke zu gewährleisten. Dabei sollte man bemerken, dass sich die Deutlichkeit vor allem auf den Fachwortschatz und auf fachsprachliche Äußerungen bezieht. Besonders von Bedeutung ist dann, dass man sich mit dem inner- als auch dem außersprachlichen Kontext beschäftigen sollte. Eine große Rolle in Bezug auf den Kontext spielt auch die Verständlichkeit. Was gemeinsam für beide Eigenschaften bestimmend ist, ist die Unterstützung der Darstellungsfunktion, vor allem bei den Rezipienten. Für den Grad der Verständlichkeit ist auch bestimmend, ob und wie gut der Rezipient die fachlichen Kenntnisse beherrscht. Die Verständlichkeit könnte heutzutage von den Rezipienten häufiger als funktionale Eigenschaft erfasst werden, weil sie sprachpragmatische und sprachsystematische Auffassungen in den Vordergrund stellt. Weitere fachsprachliche Eigenschaft wird ebenso im Bezug auf die Darstellungsfunktion betrachtet. Die Darstellungsfunktion der Ökonomie wird anhand des bestehenden sprachlichen Aufwands aufgefasst. Es sollte jedoch die Meinung, dass die Ökonomie als minimaler sprachlicher Einsatz bei maximaler Darstellung charakterisiert ist, geändert werden. Sie wird im Sinne der Darstellungseffizienz verstanden. Die Ökonomie kann aus zwei Gesichtspunkten interpretiert werden, entweder kann ein bestimmter sprachlicher Einsatz eine maximale fachliche Darstellung vermitteln, oder zur fachlichen Darstellung ein minimaler Spracheneinsatz genutzt werden kann. Anonymität, die weitere fachsprachliche Eigenschaft, besteht in einer Zurücknahme der sprachlichen Kennzeichnung des fachlichen Textproduzenten und dient damit den fachsprachlichen Darstellungen insofern, als der Bezug zu dem fachlichen Gegenstand von Sachverhalten sowie Abläufen und Verfahren weitgehend unmittelbar

6

ROELCKE, Thorsten. Fachsprachen. Berlin: Erich Schmidt, c1999, 250 S., S.28-31

hergestellt wird. Die fachsprachliche Identitätsstiftung ist mit den sich in einem Fachbereich durchsetzenden Fachleuten verbunden, indem sie eine für diese Gruppe gemeinsame Sprache oder Varietät ausgrenzt. Aufgrund der sprachlichen Merkmale, durch dederen Gebrauch kann die konkrete Sprachgruppe von den anderen Gruppen differenziert und identifiziert werden. 2.1.2

Semantische Eigenschaften

Die Eigenschaften, die oben genannt wurden, dienen zur Unterstützung der fachsprachlichen Kommunikation. Sie hängen mit den semantischen Eigenschaften Exaktheit und Vagheit, Eindeutigkeit und Mehrdeutigkeit sowie Kontextabhängigkeit und Kontextunabhängigkeit zusammen. Semantische Eigenschaft - die Exaktheit - steht in einem adäquaten Bezug fachsprachlicher Ausdrücke zu den Sachverhalten oder Gegenständen. Dieser Bezug ist vor allem in dem fachlichen Wortschatz verankert und die Exaktheit wird durch genaue Definitionen explizit vermittelt. Die Exaktheit ist nicht deutlich abgrenzbar. Sie wird nicht nur auf die genauere Bedeutung in einem Wortschatzsystem bezogen, sondern auch anhand des Wortgebrauchs im Text wiedergegeben. Im Kontext kann der definierte Terminus noch außer der in der Form der Definition vermittelten Hauptbedeutung einige Konnotationen haben, die durch den Kontext vermittelt werden. So kann die genauere konkretere Definition von einem Terminus zum Ausdruck kommen, der im Kontext verankert ist. Des Weiteren wird Eindeutigkeit, bzw. Mehrdeutigkeit einer näheren Betrachtung unterzogen. Eindeutigkeit beruht auf das Verhältnis zwischen dem Fachbegriff und seiner semantischen Seite. Es wird angenommen, dass einem Fachwort genau eine konkrete Bedeutung geordnet wird. Anders gesagt wird die Bedeutung einem konkreten Fachbegriff zugefügt. Im Falle eines mehrdeutigen Fachterminus muss Eindeutigkeit aber nicht explizit durch einzelne Termini geäußert werden, sondern kann diese erst im Kontext aufzeigen.7 Bei Polysemie und Synonymie sieht es mit der Situation ähnlich aus wie bei kontextueller Exaktheit und systematischer Vagheit. Den Fachtermini ste-

7

ROELCKE, Thorsten. Fachsprachen. Berlin: Erich Schmidt, c1999, 250 S., S. 64

hen in einem Fachwortschatz mehrere synonymische Bezeichnungen gegenüber. Im Kontext wird diese Mehrdeutigkeit der Termini auf Eineindeutigkeit beschränkt. Unter letzter wichtiger Eigenschaft von Fachwörtern lässt sich die Autonomie verstehen. Autonomie in Bezug auf die Eigenschaften der Fachsprachen bedeutet, dass das Fachwort vom Kontext in Zusammenhang mit der Exaktheit und Eineindeutigkeit unabhängig ist. Es ist noch nötig zu bemerken, dass die Fachwörter exakt und eindeutig in jedem Kontext vorkommen können, so dass aus ungenügender Exaktheit und Eindeutigkeit hervorgegangene Missverständnisse vermieden werden. Da es viele Fachgebiete gibt, gibt es auch viele Fachsprachen. Jedoch diese Fachgebiete (z. B. Technik, Wirtschaft) gliedern sich in zahlreiche Teilbereiche. Aus diesem Grund gliedern sich auch die Fachsprachen in viele Gruppen. Es handelt sich um die sogenannte horizontale und vertikale Gliederung. Hier werden beide Gliederungsarten kurz geklärt. 2.1.3

Horizontale Gliederung

Es werden verschiedene Fachsprachen unterschieden, wie z.B. Fachsprache der Medizin, Fachsprache der Wirtschaft, Fachsprache der Physik, Fachsprache der Technik, Fachsprache der Verwaltung usw. Es gibt immer viele neue Wissenschaftsgebiete, einige entstehen, andere können veralten und verschwinden und deshalb ist heute kaum möglich, eine bestimmte Zahl der Fachsprachen zu bestätigen. Man behauptet, dass die Zahl der Fachsprachen in verschiedenen Gebieten der menschlichen Tätigkeit ständig wächst und aus der horizontalen Gliederung kann man nicht ableiten, wie viele Fachsprachen es gibt, obwohl Hans Rüdiger Fluck ungefähr 300 Fachsprachen angibt8. Die horizontale Gliederung unterscheidet drei Bereiche - Fachsprachen der Wissenschaft, der Technik und der Institutionen9: 1.

Wissenschaft (auch Theoriesprache bezeichnet) Sprache der wissenschaftlichen Fachbereiche und Bildung von Theorien.

8

Fluck, H. R.: Fachssprachen, Einführung und Biographie. Tübingen: 1996, S. 16

9

Roelcke, T.: Fachsprachen. Berlin, 1999, S. 34

Sprache der Geisteswissenschaft. 2.

Technik Technik – Sprache der Produktion, Sprache der Fertigung Techniksprache - Kommunikation über diese Geräte und ihre Benutzung

3.

Institutionen Kommunikation innerhalb Organisationen mit festgelegter Struktur und einem bestimmten Zweck Dienstleistungssektor Neben diesen drei Fachsprachen gibt es auch weitere Fachsprachen, die in diese

horizontale Gliederung gehören, weil sie verschiedene Fächer vertreten. So eine weitere Gliederung ergänzt oder verallgemeinert die angegebene Aufteilung der Fachsprachen. Weitere grundlegende – mehr oder wenige spezifizierte - Gliederungen innerhalb der horizontalen Gliederung10: Natur- und Geisteswissenschaften und ihre Sprachen (Wilhelm Dilthey) Fachsprachen des Produktions-, des Fertigungs- und des Dienstleistungssek tors (das gleiche wie Technik- und Institutionensprache) Wissenschafts-, Technik-, Institutionen-, Wirtschaft- und Konsumtionsprache (Hartwig Kalverkämper) Sprache des Handwerks und der Wissenschaft Theoriesprache und Praxissprache Lothar Hoffmann definiert die horizontale Gliederung als offene Reihe, in der die untersuchten bzw. untersuchenden Subsprachen nebeneinanderstehen. Nach Hoffmann geht es um eine Art Skala, in der man die Nähe oder Ferne zu anderen Subsprachen (z.B. der künstlerischen Prosa) in Betracht zieht.11 Die Skala der horizontalen Gliederung ergibt sich aus dem Vergleich der sprachlichen Mittel der einzelnen Fachsprachen. 2.1.4

10 11

Vertikale Gliederung

Zitiert nach: www.uni-miskolc.hu/~dephyma/dfu-methode/wort_pap.doc, 3.1.2012 Hoffmann, L.: Kommunikationsmittel Fachsprachen. Berlin: Akademie-Verlag, 1984, S. 58

Die vertikale Gliederung beschäftigt sich nicht mit der sozialen Schichtung der Sprecher, sondern mit den Abstraktionsebenen innerhalb eines einzelnen Faches. Zwei bekannteste Theorien der vertikalen Schichtung stammen von Heinz Ischreyt und Lothar Hoffmann.12 Heinz Ischreyt gibt drei fachliche und sprachliche Abstraktionsebenen an:13 1.

Wissenschaftssprache (Theoriesprache) Sprache der Spezialisten und Forscher, meistens in Schriftform höher Abstraktionsgrad

2.

Fachliche Umgangssprache mündliche Kommunikation der Spezialisten der mittlere Abstraktionsgrad

3.

Werkstattsprache (Verteilersprache) schriftliche und mündliche Kommunikation in der Produktion, Verwaltung und Verkauf niedriger Abstraktionsgrad

12

Roelcke T.: Fachsprachen. Berlin: Erich Schmidt, 1999, S. 38

13

Zitiert nach: www.uni-miskolc.hu/~dephyma/dfu-methode/wort_pap.doc ; 1.1.2012

3 Verwaltungssprache Verwaltungssprache ist wegen seiner Zusammensetzung ein mehrdeutiger Begriff, der in unterschiedlichen Verwendungszusammenhängen verschieden Bedeutungen hat. Er nimmt einmal Bezug auf das abstrakte System der (Fach-) Sprache für die Verwaltung, d.h. auf die allgemeinen Prinzipien von Verwaltungsäußerungen. Verwaltungssprache erfasst aber auch die konkreten Äußerungen, die durch und in Verwaltungen hervorgebracht werden. Damit verweist er auf die Wirklichkeit der Sprachverwendung und erfasst so alle empirischen Äußerungen von Verwaltungen. Im Weiteren soll nun zunächst der Versuch gemacht werden, den Begriff systematisch zu fassen, um die zahlreichen Arbeiten zum Thema einordnen zu können. Unter Verwaltungssprache wird daher im Folgenden eine spezifische Auswahl sprachlicher Mittel verstanden, derer sich die Verwaltung für die Realisierung ihrer Zwecke bedient. Unter Verwaltung versteht die Soziologie „die überwachende, disponierende Tätigkeit im Umgang mit Gütern, Tätigkeiten und Leistungen, die nach vorgefassten Regeln geplant und stetig abläuft“ (Fuchs 1978, 838). In diesem Sinne bezieht sich der Begriff nicht nur auf die staatliche Verwaltung, sondern auf alle Formen verwaltender Tätigkeiten im Produktions-Handels- und Dienstleistungssektor. Verwaltungen sind damit Bestandteil verschiedener gesellschaftlicher Institutionen. Diese Begriffsweiterung gilt es auch dann im Auge zu behalten, wenn im Folgenden ausschließlich von Verwaltungen als Teile der staatlichen Exekutive die Rede ist, auf die sich die Arbeiten überwiegend beziehen. (Eine Ausnahme bildet Rehbein (1977, 270ff), der das Kontor eines Produktionsbetriebs untersucht.) Als öffentliche Verwaltungen sollen im Weiteren die ausführenden Organe des Staatswesens gelten; sie bilden neben der Legislative und der Judikative die Exekutive im Staat. Sie sind an Recht und Gesetz gebunden, so dass sich Verwaltungshandeln in einem demokratischen Rechtsstaat der Idee nach aus Gesetzen herleitet. Daher besteht ein enger Zusammenhang zwischen Verwaltungshandlungen auf der einen und gesetzgebenden und rechtsprechenden Handlungen auf der anderen Seite, der sich gerade auch in der Nähe der entsprechenden sprachlichen Register zueinander ausdrückt. Verwaltungen als Teile von Institutionen bestehen aus zwei grundsätzlich unterschiedlichen Aktantengruppen (vgl. Ehlich(Rehbein 1977, 39 ff): den Agenten der Institution, i. e. die Verwaltungsbeamten i. w. S., und den Klienten, i. e. die Bürger. Ihre

Handlungsmöglichkeiten in der Verwaltung sind durch die jeweiligen Zwecke vorab festgelegt und in entsprechenden Gesetzen und Vorschiften geregelt. Die ungleichen Möglichkeiten finden ihren Niederschlag gerade auch in der Sprache und Kommunikation. Hierhin liegt ein wichtiger Zugang zum Verständnis der Verwaltungssprache und ihrer Forschungsgeschichte. Denn Verwaltungshandeln ist in weiten Teilen sprachliches Handeln. Nichtsprachliche Tätigkeiten finden sich insbesondere in den sog. Vollziehenden Fachverwaltungen wie den Gesundheitsämtern u.ä. Hier stehen planausführende Tätigkeiten zentral, wodurch der Anteil sprachlicher Handlungen abnimmt. Verwaltungshandel i.e.S. hat einen anderen Zweck, nämlich die Planung und Überwachung von Tätigkeiten, die der Lösung gesellschaftlicher Problemlagen dienen. Planen und Überwachen erfordern die Bearbeitung von Wissen, so dass Verwaltungen im Kontext gesamtgesellschaftlicher Problemlösungsprozesse den Zweck der Wissensbearbeitung haben. Verwaltungshandeln besteht daher im Kern aus der Bearbeitung von Wissen über soziale Sachverhalte. Hierbei kommt der Sprache eine zentrale Funktion zu. Sie ist das Instrument des Verwaltungshandelns, das der Erhebung von Wissen, seiner Verarbeitung zu neuem und dem kommunikativen Austausch von Wissen dient. Aus diesem Grund ist für Büter/Schimke (1993,11) Verwaltungshandeln fast ohne Ausnahme sprachliches Handeln; Heinrich (1994, 14) spricht aus verwaltungswissenschaftlicher Sicht vom kommunikativen Charakter. Die meisten Arbeiten zur Verwaltungssprache thematisieren den Aspekt der Bürger-Verwaltungs-Kommunikation. Beim kommunikativen Einsatz der Sprache ist eine sehr grundlegende, häufig jedoch vernachlässigte Unterscheidung erforderlich: die zwischen schriftlicher und mündlicher Kommunikation. Texte sind systematisch von den Diskursen als mündliche Formen zu unterscheiden (Ehlich 1991, 135), so dass aus schriftlich verwendeter Sprache nicht umstandslos auf die Verwaltungsspracheschlechthin geschlossen werden kann. Bis auf wenige Ausnahmen (vgl. 4.) beziehen sich die Arbeiten auf die schriftliche Kommunikation.14

14

HOFFMANN, Lothar ; KALVERKÄMPER, Hartwig ; WIEGAND, Herbert Ernst . Fachsprachen: ein

internationales Handbuch zur Fachsprachenforschung und Terminologiewissenschaft. Berlin : Walter de Gruyter, 1998. Institutionensprache des Deutschen im 19. 20.Jh, s. 2649. ISBN 3-11-015884-1.

3.1

Geschichte der Verwaltung und ihrer Sprache Im Mittelalter gab es nur einen geringen gesellschaftlichen Verwaltungsbedarf, da

die Macht in den Händen der regionalen Fürsten- und Herzogtümern lag, bei denen Verwaltungssprache ein Mittel der Machtverteilung und des Interessensausgleichs. Im 16. Jh. Trat, nach einer Hierarchisierung im späten 15 Jh., erstmals der Begriff des Beamten auf und im Bereich des Rechts wurde das germanische Stammesrecht durch das römisch-kanonische Recht ersetzt, was zur Folge hatte, das Klage und Urteil schriftlich verfasst werden mussten. Erst im 19 Jh. entwickelten sich Recht und Verwaltung zur heutigen Form und der Grundsatz der Gesetzmäßigkeit des Verwaltungshandelns, nach den Eingriffen in die bürgerlichen Freiheitsrechte ausschließlich auf gesetzlicher Grundlage erfolgen dürfen, etablierte sich (Becker-Mrotzek 1998:1392). Zu dieser Zeit, als die Verwaltungssprache ein breites Publikum errichte, wurde an ihr bereits kritisiert, dass sie weitschweifig, umständlich und gespreizt sei und zudem noch eine unschöne Diktion hätte. Daraufhin entstand allerhand Ratgeberliteratur wie beispielweise „Allerhand Sprachdummheiten von Gustav Wurstmann, die sich vor allem an die Menschen richtete, die sich der öffentlichen Sprache bedienten. National-konservative Interessen prägten die Verwaltungssprache in der zweiten Hälfte des 19. Jhs., was sich an Eindeutschungsbemühengen und Abwehr gegenüber der Orthographiereform zeigte. Der 1885 gegründete Allgemeine Deutsche Sprachverein sah es als erklärtes Ziel die zahlreichen Fremdwörter, vor allem bedingt durch die Übernahme von Verwaltungsprinzipien aus Frankreich, aus der Verwaltungssprache zu verbannen. Ebenfalls werden zu dieser Zeit die ersten Bemühungen unternommen die schriftliche Ausdrucksweise der Verwaltung zu vereinfachen (Knoop 1997:868). Es heißt: „Die Schreibweise der Behörden soll knapp und klar sein, ihre Stellung zu einander und zum Publikum auch in der Form entsprechen und sich der allgemein üblichen Sprach des Verkehrs anschließen. Entbehrliche Fremdwörter, veraltete Kanzleiausdrücke und überflüssige Kurialien sind zu vermeiden“ (Ruderlass vom 12.08.1897, zit. Nach Bruns 1892:o.S.).

Durch die Entstehung des Grundgesetzes, im Jahre 1947 und die zunehmende Demokratisierung bis zum Ende des 20. Jhs., wurde die Verwaltungssprache vollends zu einem Instrument der Verwaltung ausgebaut. Durch die Ausweitung des Verwaltungsstaats zum Sozialstaat bekam die Verwaltung veränderte Funkions- und Aufgabenbestimmungen, aus denen sich die Notwendigkeit der Fachsprachlichkeit der Verwaltungssprache ergab (Vgl. Knoop 1997:871). 3.2

Verwaltungstexte Die Forschungslage zur Sprache in Verwaltungstexten ist gekennzeichnet durch

eine Vielzahl von Detailuntersuchungen; systematisch angelegte Analysen umfangreicher Textkorpora bilden die Ausnahme. Die erste und bisher einzige systematische Analyse eines Korpus liegt mit Wagner (1970) vor. Im Rahmen der sprachkritischen Arbeiten sind es vor allem lexikalische und einige wenige syntaktische Merkmale, die aus ästhetischen, ideologischen oder sprachsystematischen Gründen kritisiert werden. In den Anfängen der Fachsprachenforschung geraten dann zunächst die gleichen Phänomene in den Blick, werden aber nun unter funktionalen Gesichtspunkten als notwendige Bestandteile einer Fachsprache interpretiert. In der weiteren Entwicklung treten dann Fragen der Funktonalität von Verwaltungssprache in den Vordergrund, d.h. ihre Eignung für die Bürger-Verwaltungs-Kommunikation. Infolgedessen erlangen Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre Formulare und Vordrucke eine besondere Aufmerksamkeit, die anderen Textarten jedoch nicht zuteil wird. 3.3

Exkurs: Steuern Die wichtigsten Steuern in Deutschland sollen hier beschrieben werden. An dieser

Stelle wurde auch die Gliederung der Steuern genannt. In Deutschland gibt es, wie auch in den anderen Ländern, verschiedenen Gruppen der Steuern. Der Übersicht der Steuern sollte uns mit der Bestimmung der Unterschiede zwischen den tschechischen und deutschen Steuern helfen. Auf Grund der Unterschiede kann auch die Differenzierung in der Steuerterminologie der einzelnen Sprachen durchgesucht werden. 3.3.1

Definition

Die Definition wurde in der Abgabenordnung veröffentlicht. Der deutsche Gesetzgeber definiert den Begriff Steuern wie folgt:

Steuern sind Geldleistungen, die nicht eine Gegenleistung für eine besondere Leistung darstellen und von einem öffentlich-rechtlichen Gemeinwesen zur Erzielung von Einnahmen allen auferlegt werden, bei denen der Tatbestand zutrifft, an den das Gesetz die Leistungspflicht knüpft; die Erzielung von Einnahmen kann Nebenzweck sein.

3.3.2

Gliederung der Steuern

a) Gliederung der Steuern nach der Einheitlichkeit der Besteuerungsbasis: 1. Ertragsteuern (Besteuerung des Ergebnisses) 1.1 Einkommensteuer 1.1.1 Veranlagte Einkommensteuer 1.1.2 Abzugsteuern (Lohnsteuer, Kapitalertragsteuer, Zinsabschlagsteuer) 1.2 Körperschaftsteuer 1.3 Solidaritätszuschlag zur Einkommensteuer und Körperschaftsteuer 1.4 Gewerbesteuer

2. Verkehrssteuern (Besteuerung von Verkehrsvorgängen) 2.1 Umsatz und Einfuhrumsatzsteuer, Zölle 2.2 Grunderwerbsteuern

3. Substanzsteuer (Besteuerung des Mittelbestands) 3.1 Grundsteuern 3.2 Erbschaft und Schenkungsteuer 3.3 Vermögensteuern 4. Verbrauchsteuern (z. B. Mineralölsteuer, Biersteuer, Tabaksteuer)

b) Gliederung der Steuern nach den Steuergläubigern: 1. Bundessteuern (z. B. Versicherungsteuer und Verbrauchsteuern ohne Biersteuer, Solidaritätszuschlag) 2. Landessteuern (z. B. Erbschaft und Schenkungsteuer, Grunderwerbsteuer, Kraftfahrzeugsteuer) 3. Gemeindesteuern (z. B. Grundsteuer, Gewerbesteuer) 4. Gemeinschaftsteuern (z. B. Einkommensteuer, Körperschaftsteuer, Umsatzsteuer)

c) Gliederung der Steuern nach dem Steuerschuldner: 1. direkte Steuern (Steuerschuldner und Steuerträger sind identisch, z. B. Einkommensteuer) 2. indirekte Steuern (Steuern werden vom Steuerschuldner auf den Steuerträger überwälzt, z. B. Umsatzsteuer)

Steuern in Deutschland: ein Überblick

3.3.3

Folgender Text gibt dem Leser die Grundinformationen über das System der deutschen Steuern. Einkommenssteuer Diese Steuer, die es in Deutschland schon seit 1811 gibt, zahlt jeder, der ein höheres Einkommen als 7.664 Euro (bei Eheleuten 15.329 Euro) im Jahr erzielt. Bemessen wird sie somit nach dem Einkommen. Das Prinzip ist ganz einfach. Je mehr man verdient, desto mehr Einkommenssteuer muss gezahlt werden. Der Steuersatz liegt zwischen 15% und 45% Die Einkommenssteuer ist eine Quellensteuer und wird direkt vom Arbeitgeber an das Finanzamt abgeführt. Die Einkommenssteuer teilen sich der Bund, die Länder und die Gemeinden. Umsatzsteuer Bekannt ist diese Steuer auch als Mehrwertsteuer. Hier zahlt jeder Käufer bei jedem Einkauf zuerst an den Unternehmer. Der führt diese Steuer dann an den Staat ab.

Zurzeit liegt der Steuersatz bei 19%, beim ermäßigten Steuersatz z.B. auf Lebensmitteln, Bücher, Zeitungen, Fahrkarten und Tiernahrung 7%. Grunderwerbssteuer Diese Abgabe an den Staat müssen alle die leisten, die bebaute oder unbebaute Grundstücke oder Eigentumswohnungen kaufen. Die einzelnen Länder dürfen die Höhe des Steuersatzes selbst festlegen, deshalb unterscheidet sich die Höhe des Steuersatzes Land zu Land (3,5-5%). Körperschaftssteuer richtet sich an alle GmbHs, Vereine, und Aktiengesellschaften. Der Steuersatz liegt bei 25% des zu versteuernden Einkommens. Versicherungssteuer Jeder, der eine Versicherung abschließt zahlt auch automatisch an den Staat. Ausnahmen sind die gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen und Lebensversicherungen. Ebenso ist die gesetzliche Arbeitslosenversicherung von dieser Steuer befreit. Der Steuersatz richtet sich nach der Höhe der Beiträge und ist für jede Versicherungsart unterschiedlich. Er liegt bei 3,8% bis 19% KFZ Steuer Alle die motorisiert unterwegs sind, oder denen ein Kraftfahrzeug gehört, welches auch angemeldet ist, müssen diese Steuer entrichten. Die Höhe der Steuer errechnet sich aus dem Hubraum und nach den Schadstoffeimissionen, sowie nach dem zulässigen Gesamtgewicht des Fahrzeuges. Zu zahlen ist diese Steuer ein Mal im Jahr. Eine teilweise Steuerbefreiung können Personen beantragen, die stark in ihrer Bewegung eingeschränkt, und auf ein Fahrzeug angewiesen sind. Neben der KFZ-Steuer ist auch die Kraftfahrzeugversicherung ein großer finanzieller Faktor für Autobesitzer in Deutschland. Mineralölsteuer oder auch Energiesteuer Hier werden alle Energiearten besteuert. Diese können fossiler oder pflanzlicher Herkunft sein. Bei dieser Steuer sind die Hauptzollämter für die Erhebung zuständig. Die Einnahme der Energiesteuer kommt unter anderem dem Straßenbau zugute. Der Steuersatz liegt bei Benzin bei ca. 0,654 Euro und bei Diesel 0,47 Euro pro Liter. Diese Steuern werden gleich auf den Endpreis aufgeschlagen und von den Lieferanten abgeführt.

Stromsteuer Sie wird auf elektrischen Strom erhoben. Die Stromsteuer ist die jüngste aller Verbrauchssteuern. Ins Leben gerufen wurde sie am 1.April 1999 und sie bringt dem Staat jährlich ca. 6.3 Mrd. Euro ein. Steuerpflichtig sind alle, die elektrischen Strom nutzen. Eine Megawattstunde Strom kostet den Steuerzahler 20.50 Euro. Wer ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien nutzt, ist von dieser Steuer befreit. Der größte Teil der Stromsteuer fließt in die Rentenversicherung. Dadurch wurden die Lohnnebenkosten gesenkt und der Arbeitnehmeranteil ist ein wenig gesunken. Tabaksteuer Hier sind alle Raucher betroffen. Seit 1906 werden diese Steuern auf alle Tabakwaren erhoben. Schnupf- und Kautabak sind von allerdings befreit. Die Raucher helfen dem Bundeshaushalt mit einer Einnahme von ca. 15 Mrd. Euro pro Jahr. Vor einigen Jahren floss ein Teil der Einnahmen in das Gesundheitswesen, allerdings war das die Ausnahme und nicht die Regel. Bei Zigaretten zahlt der Raucher nur für die Steuer 5,59 Cent/Stück, + 23,31 Prozent des Kleinverkaufspreises. Körperschaftssteuer Sie wird von den Ländern erhoben und betrifft die Gewinne der Kapitalgesellschaften. Hier ist der Steuersatz die letzten Jahre von 40% auf derzeit 15% gesenkt worden. Bemessungsgrundlage ist das zu versteuernde Einkommen der Kapitalgesellschaften. Gewerbesteuer Alle Gewerbetreibende aus Industrie, Handel, Handwerk, Dienstleistungen, außer Freiberufler und Betriebe der Landwirtschaft, müssen diese Steuer bezahlen. Die Höhe der Gewerbesteuer richtet sich nach dem Gewerbeertrag. Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer kommen hauptsächlich den Gemeinden zugute. Die Steuersätze sind von Stadt zu Stadt unterschiedlich. Grundsteuer Steuerpflichtig sind die Personen, welche Besitzer von Grundstücken und deren Bebauung sind. In diesem Fall erheben die Städte und Gemeinden die Steuern. Diese

Steuer kann jährlich oder auch vierteljährlich bezahlt werden. Berechnet wird die Grundsteuer individuell durch das Finanzamt. Vermögenssteuer Für sein Vermögen – das bewertbare Eigentum – muss der Steuerpflichtige ebenfalls Steuern zahlen. Erhoben wird allerdings nur vom Nettovermögen – Bruttovermögen abzüglich der evtl. vorhandenen Schulden. Der Steuersatz ist deutlich geringer als bei allen anderen Steuern. Er liegt zwischen 0,5% und 1%. 3.4

Textsorten der Verwaltung Die Rede von der Verwaltungssprache verdeckt nicht nur die Unterschiede zwi-

schen mündlicher und schriftlicher Verwaltungskommunikation, sondern Übersicht auch die Differenzen verschiedener Textarten. Den vielfältigen Verwaltungszwecken entsprechen sehr unterschiedliche Textarten, die in einer differenzierten Typologie zu erfassen wären. Vorliegende Typologiesierungen unterscheiden lediglich vier oder fünf grobe Verwendungszusammenhänge der Rechts- und Verwaltungssprache; beispielweise die Bereiche „Gesetzessprache“, „Urteils- und Bescheidsprache“, „Wissenschaftsund Gutachtersprache“, „Sprache des behördlichen Schriftverkehrs“ und „Verwaltungsjargon“ (Otto 1978, 11 f). Eine differenzierte Typologie erfordert eine systematische, an den verschiedenen Verwaltungszwecken orientierte Korpusanalyse. Denn Verwaltungstexte sind häufig mehrfach adressiert, weil sie mehrere Zwecke gleichzeitig erfüllen. Das hängt zentral mit der Tatsache zusammen, dass Verwaltungstexte Schreibprodukte einer arbeitsteiligen Institution sind. Sie sind Bestandteile eines weitgehend kommunikativen Problemlösungsprozesses. Die Schriebprozessforschung hat mit Nachdruck auf die Bedeutung des Schreibprozesses für das Verständnis von Texten hingewiesen. Verwaltungstexte erfordern aufgrund der hierarchischen Verwaltungsorganisation – vielleicht stärker als andere – einen kooperativen Formulierungsprozess. Das macht Textarten erforderlich, die von mehreren Aktanten sukzessive bearbeitet werden können. Wenn Verwaltungshandeln im Kern aus der Bearbeitung von Wissen zum Zwecke der Planung und Überwachung besteht, dann ist es sinnvoll, die Textarten der Verwaltung danach zu unterscheiden, welche Teilzwecke sie in diesem Kontext übernehmen. Wegen der Arbeitsteilung ist zu erwarten, dass für die verschiedenen Stadien der Wissensbearbeitung je eigene Textarten zu Verfügung stehen. Wichtige Stadien sind die

Legitimation der Wissensbearbeitung durch Gesetze und Vorschriften, die Erhebung des Wissens mittels verschiedener Formen der Datenerhebung, die Datenverarbeitung zur Erzeugung neuen Wissens sowie das Darstellen und Mitteilen des Wissens, Hieraus lässt sich eine systematische Unterscheidung von Textarten der Verwaltung ableiten: Wissensregulierende Texte: das sind Texte, die das Verwaltungshandeln vorab festlegen, wie Gesetze, Verwaltungsvorschriften oder Dienstanweisungen. Sie sind insofern wichtig, als sie häufig in anderen Textarten zitiert, paraphrasiert oder erwähnt werden. Wissensverarbeitende Texte: das sind alle schriftlichen Äußerungen, die im Laufe eines Bearbeitungsprozesses entstehen und der verwaltungsinternen Wissensfindung dienen. Eine zentrale Form ist die Verwaltungsakte mit ihren Subarten, die den institutionellen Bearbeitungs- und Entscheidungsprozess dokumentiert. Auf ihre faktenschaffende Bedeutung im Rahmen von Gerichtsverfahren hat Seibert (1981, 32 ff) hingewiesen; nicht zuletzt deshalb ist Aktenführen ein zentraler Ausbildungsgegenstand. Wichtiger Bestandteil der Akte ist das Formular, das eine wichtige Schnittstelle in der Bürger-Verwaltungskommunikation darstellt. Wissensdarstellende Texte: Das sind alle Texte, die in irgendeiner Form die Ergebnisse des Verwaltungshandelns enthalten und die einheitliche Verwaltungsmeinung darstellen. Zu den häufigsten zählen sicherlich die Bescheide als hoheitliche Verwaltungsakte, die Leistungen fordern oder gewähren (Steuerbescheid, Sozialhilfebescheid, Nutzungserlaubnis), aber auch Mitteilungen für bestimmte Personengruppen (Informationen zur Steuererklärung, Tipps zur Müllvermeidung). Hierhin gehören auch Referentenentwürfe im Rahmen von Gesetzgebungsverfahren.

4 Charakteristik der fachsprachlichen Lexik In diesem Kapitel werden nicht nur die Möglichkeiten der Erweiterung des Wortschatzes, sondern auch die Terminologie, Fachwort und Fachwortschatz behandelt. Zugleich werden hier die Merkmale des Terminus beschrieben, weil Termin einen wichtigen Begriff der Fachsprache dargestellt. 4.1

Fachwort und Fachwortschatz Die konstituierende Grundlage des fachsprachlichen Wortschatzes stellt das

Fachwort - der Terminus dar. Im Unterschied zu den fachsprachlich neutralen Wörtern als Repräsentanten des allgemeinen Wortschatzes geht es hier um Lexeme, deren Bedeutung normalweise definiert ist, also Wörter, die inhaltlich präziser und kontextunabhängiger als Wörter der Gemeinsprache sind. Termini werden als standardisierte Formen des fachsprachlichen Wortschatzes betrachtet. 4.1.1

Terminologie

Terminologie bezeichnet nach Wüsters Terminologielehre15 die Einwort- und Mehrwortbenennungen der fachlichen Begriffe, d. h. die Termini, sei es als eine definierte Untermenge oder als abstraktes Gesamt. Die ÜoT rechnet, in Anknüpfung insbesondere an Warner 1966, die terminologisch relevanten phraseologischen Wendungen und Fügungen, das sind Benennungen in vorwiegend fester phraseologischer Bindung zur Bezeichnung von fachlichen Begriffen oder Sachverhalten, ebenfalls zur Terminologie. Zusammenfassend bezeichnen wir die Benennungen und phraseologischen Wendungen und Fügungen als Benennungseinheiten oder auch als terminologische Einheiten.16

15

Wüster, Eugen. 1979/1985: Einführung in die Allgemeine Terminologielehre und Terminologische Lexikographie.

16

Lothar Hoffmann, Hartwig Kalverkämper, Herbert Ernst Wiegand 1998: Ein internationales Handbuch zur Fachsprachenforschung und Terminologiewissenschaft; Walter de Gruyter

20

Terminographie ist ein neuerer Terminus. Er bezeichnet, genau genommen, lediglich die Aufzeichnung von Benennungseinheiten, d.h. das dargestellte Endergebnis vorausgehender

Terminologiearbeit.

Die

ÜoT

fing

als

Übersetzungsorientierte

Terminologiearbeit an und heißt in der Praxis auch heute noch so. Neben Termini sind in dem fachsprachlichen Wortschatz noch Wörter vorhanden,

die

nicht

so

streng

standardisiert

sind.

Dazu

gehören

Halbtermini

(Professionalismen, Warenbezeichnungen) und Fachjargonismen (Wörter, die von den Benutzern der jeweiligen fachsprachlichen Lexik als Synonyme für die definierten Termini benutzt werden17). Wenn man zwischen den beiden Begriffen „Fachwort“ und „Terminus“ unterschieden soll, ist der Terminus enger aufzufassen, als eine Worteinheit, die die Tendenz hat, systemgebunden zu funktionieren.18 Das Fachwort kann als Oberbegriff für sowohl exakt definierte Termini, als auch für weniger systematisch gebundene Fachwörter im weiteren Sinne betrachtet werden. 4.2

Merkmale des Terminus Merkmale des Terminus, die in der Fachliteratur überwiegend bestimmt wurden: 1) Eindeutigkeit – der Terminus bezeichnet eine konkrete, ganz bestimmte Er-

scheinung. Damit hängt auch die Tendenz in der fachsprachlichen Wortbildung zusammen, die Polysemie (Termini sind (meist) monosemantisch) zu vermeiden. Ferner sind sie konnotationsfrei; 2) Eineindeutigkeit – es besteht ein einzigartiges Verhältnis zwischen dem Terminus (formell) und dessen Bedeutung;

17

Schmidt, W. 1969: Charakter und gesellschaftliche Bedeutung der Fachsprachen. In: Sprachpflege

1/1969, S. 20. Bei diesen Phänomenen rückt der soziologische Aspekt in Vordergrund, die Bemühung deren Benutzer um Ausdruck deren Angehörigkeit einer bestimmten Berufsgruppe. 18

Fluck, H.-R. 1989: Aspekte der Entstehung und Entwicklung der modernen

wissenschaftlichtechnischen Fachsprachen (19. / 20. Jh.) und ihres Einflusses auf die Gemeinsprache. S. 47-48

3) Exaktheit – der Terminus wird durch eine Definition bestimmt und dadurch von anderen Termini abgegrenzt. Die Benennung soll die Erscheinung möglichst adäquat erfassen; 4) expressive Neutralität – der Terminus ist ein Produkt des rationellen Denkprozesses und ist daher frei von jeglicher Expressivität 5) Fachbezogenheit – der Terminus gehört einer bestimmten Fachsprache an; 6) Knappheit – der Terminus strebt nach Sprachökonomie (Kürze der Ausdrucksweise); 7) Kontextunabhängigkeit – der Terminus soll kontextuanbhängig auftreten; Die Fachwörter bilden den sog. Fachwortschatz. Die Fachwörter können in einigen Fällen in einer Fachsprache, in mehreren Fachsprachen oder in der jeweiligen Fachsprache auch okkasionell auftreten. T. Roelcke (2005) unterscheidet vier Klassen des Fachsprachwortschatzes (je nach Grad an Spezialisierung und Kommunikationsanwendung der Fachwörter in fachsprachlichen Texten): den intrafachlichen Wortschatz – solche Fachsprachwörter, die nur der betreffenden Fachsprache angehören; den interfachlichen Wortschatz – Fachwörter erscheinen sowohl in dem betreffenden als auch in anderen fachsprachlichen Systemen; den extrafachlichen Wortschatz – Fachwörter, die anderen fachsprachlichen Systemen angehören, aber dennoch in Fachtexten des betreffenden Faches geäußert werden; den nichtfachlichen Wortschatz – beinhaltet allgemeine und fachlich nicht weiter geprägte Wörter.19 L. Hoffmann (1987) hat eine andere Gliederung eingeführt, er unterscheidet unter dem allgemeinen Wortschatz, dem allgemein-wissenschaftlichen Wortschatz und dem

19

de Groot, G.-R. 1998: Language and Law. In: Netherlands Reports to the 15th International

Congress of comparative law, Interventia, Antverp / Groningen, S. 25

speziellen Fachwortschatz. Die Einschränkung des Fachwortschatzes erscheint als problematisch, der Autor ist der Meinung eher auf die Einschränkung des Fachwortschatzes allgemein zu verzichten und den Wortschatz der jeweiligen Fachsprache als Subsprache individuell zu erfassen.20 4.3

Möglichkeiten der Erweiterung des Wortschatzes Der Wortschatz der jeweiligen Sprache umfasst alle Wörter und Ausdrücke, die in

den Gesellschaften ihrer Sprecher erforderlich sind. Veränderungen oder Neuerungen im gesellschaftlichen Umfeld des Sprachbenutzers erfordern neue lexikalische Ausdrücke, um die der Wortschatz der Sprache erweitert wird. Seit einigen Jahrzehnten gibt es auch einen Teilbereich der Sprachwissenschaft, der sich mit dem Wortbestand einer Sprache bzw. mit der Struktur des Wortschatzes befasst - die Lexikologie. Lexikologie ist eine zentrale linguistische Disziplin. Wörter und Wortschätze sind das Objekt der Lexikologie. Wortbildung ist zusammen mit der Wortschatzkunde, Lexikalische Semantik, Namenkunde, Phraseologie und Lexikographie nur die Teildisziplin der Lexikologie. In der Wortbildung werden die Prozesse und Resultate der Bildung von Wörtern untersucht. Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Sprache zu erweitern, zu diesen Möglichkeiten gehört im Deutschen: Bedeutungswandel Entlehnung, Wortbildung. Bei dem Bedeutungswandel (auch Bedeutungsveränderung) verändert sich nicht das Formativ, sondern die Bedeutung eines Wortes. Die Wörter werden aus einer Gebrauchssphäre in eine andere übertragen und machen dabei einen Bedeutungswandel durch. Entlehnung bedeutet, dass Wörter aus einer anderen Sprache in die deutsche Sprache übernommen werden. Um Termini zu schaffen und diese international verständlich zu machen, benutzen die Fachsprachen Entlehnungen aus fremden Sprachen –

20

Hahn, W. (Hrsg.)1981: Fachsprachen. Wege der Forschung, Bd. 498, Darmstadt

traditionell des Griechischen und Lateinischen, später auch des Französischen, in Gegenwart häufig des Englischen. Das Maß an Anpassung des Ergebnisses (Lehnwortes) kann wechselnd sein – von ganz unveränderten Fachwörtern (Squeeze-out, Corporate Governance) über lautliche Assimilationen (das Kapital) zu hybriden Formen (die Rechtssubjektivität). Die Wortbildung ist Prozess, bei dem neue Wörter aus schon in einer Sprache vorhandenen bedeutungshaltigen Einheiten gebildet werden. Ein Großteil des gegenwartssprachlichen Wortschatzes des Deutschen besteht nicht aus Simplexen (d.h. einfachen freien Morphemen), sondern aus komplexen Wortbildungskonstruktionen, die aus Bausteinen, den Morphemen aufgebaut sind und die auf unterschiedliche Weise nach den für das Deutsche typischen Baumustern kombiniert werden. Besonders in den Medientexten und in den Fachsprachen werden – auch unter dem Aspekt der Ökonomie aus Zeit- und Platzgründen – vermehrt gebildete Wörter, Wortkonstruktionen gebraucht. Die Wortbildung läuft folgenderweise: a) Komposition b) Derivation c) Konversion d) Kürzung e) Terminologisierung

Abb. Nr. 1 Wortbildung

Terminologisierung durch Wortbildung In den Fachsprachen gibt es eine Vielzahl von Termini. Termini sind Fachwörter, die Begriffe oder Sachverhalte bezeichnen, die in einem bestimmten Wissenschafts-, Technik- oder Politikbereich Gültigkeit haben. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: einmal Neuschöpfungen (Neologismen), also vorher nicht bekannte Wörter, zum Zweiten bekannte und benutze Wörter oder Wortzusammensetzungen der Gemeinsprache, die mit einer besonderen Bedeutung versehen werden. Diesen zweiten Vorgang nennen wir Terminologisierung.21 Neologismen: Lexem Terminologisierung: Erklärung Terminologisierung ist das Wortbildungsverfahren, das von der Natur der Fachsprache als solcher herrührt und für die Fachsprachen sozusagen kennzeichnend ist. Bei

21

Alfred Konizter: Grammatik der deutschen Sprache (2002): In: Wissen Media Verlag GmbH, Güters-

loh/München, Lexikographisches Institut München

der Terminologisierung erfährt das lexikalische Formativ keinerlei Änderungen. Die Bedeutung wird jedoch auf spezifische Art und Weise umgestaltet. Im Unterschied zu der Metapher oder Metonymie, bei denen die Bedeutung des neu gebildeten Wortes unter Heranziehung äußerlicher oder innerlicher (logischer) Zusammenhänge zwischen dem ursprünglichen und dem neuen Wort hergestellt wird, wird bei der Terminologisierung die Bedeutung des Wortes durch eine semantische Definition (Festlegung) neu festgestellt. In diesem Verfahren lass sich offenkundig die begriffliche Existenzbedingtheit des Fachwortschatzes durch den allgemeinen Wortschatz sehen. Ein Lexem, das in der Allgemeinsprache zum Ausdruck der Bedeutung eines konkreten Denotats dient, wird hier keinerlei strikt definiert und ermöglicht häufig Konnotationen. Durch die definitorische Erfassung der Bedeutung des Denotats für die Bedürfnisse der fachsprachlichen Lexik wird ein Fachwort/Terminus als grundlegender Baustein des fachsprachlichen Wortschatzes errichtet. 4.4

Spezifika der fachsprachlichen Wortbildung Die Lexikologie beschäftigt sich mit den Wörtern (Lexeme), auch mit der Form

der Lexeme, und unterscheidet dabei zwischen Simplizia (d.h. weiter nicht zerlegbare Einheit) und Wortbildungskonstruktionen (d.h. hierarchisch gegliederte Folge von Morphemen, die auf nächstniederer Ebene binär in zwei unmittelbare Konstituenten zerlegbar sind). In einer Fachsprache treten nicht nur Fachsprachen immanenten Wortbildungsmodellen, sondern auch alle bekannten Prozesse von Wortschatzbildung auf. 4.5

Wortbildungsmodelle Zu den allgemeinen Wortbildungsmodellen, die auch im fachsprachlichen Bereich

Anwendung finden, um den enormen lexikalischen Bedarf der Fachsprache zu decken, zählen: 4.5.1

Komposition (Wortzusammensetzung) Wenn zwei oder mehrere selbständige Wörter zu einer neuen Einheit verbunden

werden, spricht man von einem Kompositum (Zusammensetzung). Es geht um ein Wortbildungsmodell, das zu den bedeutendsten und produktivsten der deutschen

Gegenwartssprache zu rechnen ist. Die Komposition erfreut sich großer Beliebtheit (da die Fachsprache sich um Deutlichkeit und kondensierte Ausdrucksweise bemüht). Das substantivische Kompositum ist prinzipiell durch die Stabilität der Wortstruktur gekennzeichnet: expansionsfest, Zusammenschreibung, ohne konstruktionsinterne Flexion, Hauptakzent auf der ersten UK. Die Struktur ist binär. Bis auf die kleine Gruppe der Kopulativkomposita ist die Reihenfolge der UK hierarchisch relevant: Das Zweitglied, der „Kern“ bestimmt Wortart, Genus und Flexionstyp.22 Durch eine Zusammensetzung können Begriffe und Sachverhalte bezeichnet werden, die sonst durch längere syntaktische Fügungen wiedergegeben werden müssten: Drittlandsgrenze – die Grenze, hinter der sich der Statt außer EU befindet. 4.5.2

Derivation (Ableitung)

Derivation ist ein Wortbildungsmodell, das neben der Komposition und Präfigierung in der deutschen Sprache sehr produktiv ist.23 Grundlage der Derivation ist die Verbindung einer Basis mit einem Wortbildungsmorphem (Affix). Nach der Position des Affixes ist zwischen Präfigierung (Affix vor der Basis: besteuern), Suffigierung (Affix folgt der Basis: steuerlich) und Zirkumfigierung /kombinatorische Derivation/ (Affix vor und nach der Basis: Besteuerung)zu unterscheiden. Es wird eine explizite und eine implizite Derivation unterschieden. Explizite Derivation Durch die explizite Derivation kann ein Basismorphem oder eine freie Morphemkonstruktion mit einem Ableitungssuffix ein neues Wort bilden24: Fahrplan – fahrplanmäßig, berechtigen – Berechtigte.

22

W.Fleischer, I. Barz: Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache, Max Niemeyer Verlag, Tübin-

gen, 1992 23

UHROVÁ, E. Grundlagen der deutschen Lexikologie. Brno: Masarykova univerzita v Brně,

Filozofická fakulta, 1996, S.93 24

Edb. S. 93

Implizite Derivation Durch die implizite Derivation entsteht ein Derivat ohne erkennbare Affixe. Eine große Zahl von Substantiven verschieden Stufen des Ablauts starker Verben. Diese Tatsache können wir an diesen Komposita demonstrieren: verboten –Fahrverbot. Zur impliziten Ableitung wird auch die Konversion (der Wortartenwechsel) gerechnet. Es handelt sich um den Übergang eines Wortes aus einer Wortklasse in eine andere, wobei keine formalen Änderungen erfolgen. Im Allgemeinen können alle Wortarten substantiviert werden.25 Am geläufigsten ist die Substantivierung von Verben: Verfahren, Vermögen, Verschulden, Verschweigen. Substantivierung von Adjektiven ist auch sehr häufig: Schuldige, Bevollmächtige, Berechtigte. Substantive werden auch zu Adjektiven, aber dieser Vorgang ist nicht so produktiv: schuld, schade. Aus Substantiven können durch Konversion Präpositionen entstehen: infolge, seitens, ernst. 26 4.5.3

Kurzwortbildung Vollformen als Ausgangseinheiten können durch Reduktion zu Kurzwörtern ge-

bildet werden. Das ist die jüngste Wortbildungsart, zugleich die auffälligste, bei der das Ökonomieprinzip der Sprache voll zum Tragen kommt. Gleichzeitig ist dies eine Möglichkeit, der expansiven Wortbildung entgegenzuwirken. Eigentlich werden hier keine neuen Wörter gebildet, es verändert sich zwar die Formseite, aber die Inhaltsseite bleibt erhalten. Abkürzungen werden gewöhnlich in der geschriebenen Sprache verwendet, und diese Tendenz nimmt in der Gegenwartssprache stark zu. Es gilt die Grundregel, dass Abkürzungen nur dann verwendet werden sollen, wenn sie den Lesevorgang nichtstören, den Sinnablauf nicht unterbrechen. Allerdings sollte man sie dort meiden, wo sie nicht allgemein bekannt sind. Entscheidend bei ihrer Verwendung ist immer die Kommunikationssituation, damit für die beteiligten Gesprächspartner das Gemeinte gesichert bleib. Innerhalb einer fachspezifischen Lexik unterscheiden wir zwischen den Fachtermini und dem nichtterminologischen Fachwortschatz. Den Kern und den Hauptteil

25

Ebd S. 95

26

Ebd. S. 95

der fachsprachlichen Lexik bildet die Terminologie, die das System der Termini eines bestimmten Fachgebietes oder Fachwissens darstellt.

5 Frage der fachsprachlichen Äquivalenz Die Kommunikation innerhalb einzelner menschlicher Tätigkeitsbereiche erfolgt nicht erst, aber insbesondere seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in starkem international. Dies gilt sowohl für die Kommunikation in den Wissenschaften als auch für diejenige in der Technik oder in Institutionen. Diese Internationalität hat oftmals eine ausgeprägte Mehrsprachigkeit der Kommunikation in einzelnen Fachbereichen zur Folge. Der Hauptgegenstandsbereich der Beschreibung der denotativen Äquivalenz ist die Lexik. Vom Übersetzungsstandpunkt auch gilt, dass denotative Äquivalenz prinzipiell erreicht werden kann (KOLLER 1979.). In unserem Zusammenhang könnte in diesem Sinne vor allem der spezifische „Amtssprache-Wortschatz“ interessant sein, denn es können hier Unterschiede sachlicher Art zwischen den beiden zu vergleichenden Sprachen bestehen. Das Problem der Äquivalenz Der Begriff der Äquivalenz spielt einerseits in der kontrastiven Linguistik und andererseits in der Übersetzungswissenschaft eine zentrale Rolle. 5.1

Äquivalenz nach Werner Koller In seiner Fassung gibt es 3 prinzipielle Vorüberlegungen 1) Über Übersetzungs- Äquivalenz kann man sprechen, wenn zwischen einem Text in der ZS und einem Text in der AS eine Übersetzungsbeziehung entsteht. Übersetzungsäquivalenz heißt, dass die Art der Beziehung und auf welche Qualitäten des AS-Textes sich die normative Aussage bezieht, zusätzlich definiert werden müssen. 2) Voraussetzung

für

den

Äquivalenzbegriff

ist

Bestimmung

der

Äquivalenzbeziehung durch Nennung des Bezugsrahmens: d.h. “wenn der ZS-Text bestimmte Forderungen in Bezug auf diese Rahmenbedingungen erfüllt“ (Koller 1992:215), besteht Äquivalenz zwischen ZS-Text und AS-Text.

30

Die Äquivalenzforderung: Die Qualität X des AS-Textes (Qualitäten inhaltlicher, stilistischer, funktioneller, ästhetischer Art) muss in der Übersetzung gewahrt werden, wobei sprachlich-stilistische, textuelle und pragmatische Bedingungen auf der Seite der Empfänger zu berücksichtigen sind.“ (1992:215) 3) ZS-Äquivalente, d.h. sprachliche/textuelle Einheiten (verschieden Arten, unterschiedlicher Rang und Umfang), stehen zu AS-Elementen in einer Äquivalenzrelation: Es bestehen Ähnlichkeiten und Unterscheide, die durch die einzelnen Bezugsrahmen definiert werden Nach Koller gibt es fünf Bezugsrahmen: Tab. Nr. 1:

denotative Äquivalenz

Konnotative Äquivalenz

außersprachlicher Sachverhalt, Lexik, prinzipiell erreicht werden kann Art der Verbalisierung sprachliche Normen

Textnormative Äquivalenz (Gebrauchsnormen) Verstehensvoraussetzungen des Empfängers Pragmatische Äquivalenz

Formal-ästhetische Äquivalenz

formale, ästhetische und individualstilistische Eigenschaften des AS-Textes

Quelle: Einführung in die Übersetzungswissenschaft. Quelle und Meyer, Heidelberg/Wiesbaden 1992.

Denotative Äquivalenz Der denotative Aspekt ist der Sachverhalts-/Wirklichkeitsbezug (konkrete und abstrakte Wirklichkeit). Die Übersetzungswissenschaft hat die Aufgabe, „sprachenpaarbezogen die potentielle Äquivalenzbeziehung zu beschreiben und anzugeben, welche Faktoren textueller Art die Wahl eines bestimmten Äquivalents im konkreten Übersetzungsfall bestimmen“ (Koller 1992:228).

Zentraler Gegenstand der denotativen Äquivalenz ist die Lexik, „weil hier die Sprachen am produktivsten sind bzw. sein müssen“ (1992:228). Die denotative Äquivalenz kann mit kommentierenden Übersetzungsverfahren prinzipiell erreicht werden. 5.2

Äquivalenztypologie Koller nennt 5 Entsprechungstypen der Äquivalenz, die hier veranschaulicht wer-

den. Im lexikalischen Bereich unterscheidet Koller 5 Entsprechungstypen: A. Eins-zu-eins-Entsprechung: ein AS-Ausdruck -> ein ZS-Ausdruck (Bsp. dt. die Steuer -> tsch. daň) B. Eins-zu-viele-Entsprechung (Diversifikation): ein AS-Ausdruck -> viele ZSAusdrücke (Bsp. dt. Leistung-> tsch. plnění, výkon, práce) Koller unterscheidet 3 mögliche Fälle: a) man kann aus dem Textzusammenhang oder durch Allgemeinwissen auf die richtige Entsprechung schließen b) im konkreten Textzusammenhang ist es irrelevant c) es entsteht ein Übersetzungsproblem wenn ein unspezifizierter Ausdruck (Oberbegriff) gefordert ist C. Viele-zu-eins-Entsprechung (Neutralisation): viele AS-Ausdrücke -> ein ZSAusdruck (Bsp. engl. Control – control unit – regulator – governor -> dt. Regler) Die durch die Neutralisation verlorengegangene ZS-Entsprechung kann eventuell „durch adjektivische und Genitiv-Attribute, Zusammensetzungen, adverbiale Zusätze etc. ausgedrückt werden“ (Koller 1992:232). D. Eins-zu-Null-Entsprechung (Lücke): ein AS-Ausdruck -> ZS-Fehlstelle (eng. Layout -> dt. ?) Es geht „um echte Lücken im lexikalischen System der ZS“(1992:232), bezüglich des Übersetzungsauftrags sind es nur vorläufige Lücken, d.h. der Übersetzer muss die Lücke schließen. Diese gibt es besonders bei Realia-Bezeichnungen (landeskonventionelle, kulturspezifische Elemente). Koller nennt 5 Übersetzungsverfahren zum Schließen der Lücken:

„Übernahme des AS-Ausdrucks in die ZS (ggf. in Anführungszeichen), (a) unverändert als Zitatwort (Fremdwort)“, oder als „vollständige oder teilweise Anpassung an phonetische, graphemische und/oder morphologische Normen der ZS (Lehnwort)“ (Koller 1992:233). Lehnübersetzung: wörtliche Übersetzung des AS-Ausdrucks in ZS (Glied für Glied) In ZS wird ein bereits verwendeter Ausdruck mit ähnlicher Bedeutung gebraucht (am nächsten liegende Entsprechung) „Der AS-Ausdruck wird in der ZS umschrieben, kommentiert oder definiert (Explikation oder definitorische Umschreibung)“ (Koller 1992:233) Adaptation: „Ersetzung des mit einem AS-Ausdruck erfassten Sachverhalts durch einen Sachverhalt, der im kommunikativen Zusammenhangs der ZS eine vergleichbare Funktion bzw. einen vergleichbaren Stellenwert hat“27. E. Eins-zu-Teil-Entsprechung: ein AS-Ausdruck -> Teil des ZS-Ausdrucks (Bsp. dt. Geist -> engl. mind) Typische Beispiele sind Farbbezeichnungen, wenn die Farbenspektren in AS und ZS unterschiedlich aufgeteilt werden.

27

Koller, Werner: Einführung in die Übersetzungswissenschaft. Quelle und Meyer, Heidel-

berg/Wiesbaden 1992

6 Zusammenfassung zum theoretischen Teil Man kann sagen, dass die Steuerterminologie als eine Subsprache der Verwaltungssprache betrachtet wird. Die Verwaltungssprache wird dann von der Fachsprache ausgegliedert. Die Wirkung der Verwaltungssprache ist ziemlich begrenzt. Die Steuerterminologie wird in den Behörden und zur Kommunikation zwischen Bevölkerung und dem Staat verwendet. Da die Verwaltungssprache jung ist, wurde noch nicht exakt erforscht. In theoretischem Teil der Arbeit wurde auch die Geschichte der Verwaltungssprache erwähnt. Die Diplomarbeit hat versucht, die Spezifika der Steuerterminologie zu beschreiben und die Kommunikationsmitteln in Steuerformularen darzustellen. In den Kapiteln des theoretischen Teils wurden wir in die Problematik der Fachsprache eingeführt. Um eine theoretische Grundlage zum analytischen Teil zu bilden, wurden in theoretischem Teil die Eigenschaften der Fachsprachen geschildert. Die eigenen Kapitel wurden in Unterkapiteln gegliedert. Die Fachsprache der Behörden, die Verwaltungssprache, soll die Kommunikation der Behörden und der Bevölkerung erleichtern. Im ersten Teil der Arbeit habe ich auch den Exkurs Steuern eingeordnet, der sich mit der Gliederung der deutschen Steuern beschäftigt. Die Steuern wurden kurz geklärt, nach der Form geteilt aus verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet. Im theoretischen Teil der Arbeit wurden auch die wichtigsten Möglichkeiten der Erweiterung des Wortschatzes im Deutschen behandelt. Die wichtigste Rolle in der Steuerterminologie hat die Komposition, die meistens in den Formularen vorkommt. In diesem Kapitel wurden auch die wichtigsten Eigenschaften des Terminus und der Terminologie dargestellt. Der letzte Teil des theoretischen Teils wurde der Äquivalenz gewidmet, hier wurde die Kollers Fassung bearbeitet. Die Bezugsrahmen, die bei der Festlegung der Art der Übersetzungsäquivalenz eine Rolle spielen, wurden hier dargestellt. Die Gliederung der Äquivalenz sollte uns helfen, die verschiedenen Typen der Äquivalenz einzuordnen. Im analytischen Teil der Arbeit wird der Fachwortschatz der Steuerterminologie näher herangetreten, hier wurden konkrete Beispiele angegeben. Dieser Teil soll auch

die entsprechenden tschechischen Äquivalente darstellen, weiter wird auch die Vertretung der einzelnen semantischen Beziehungen bewertet.

II.

Analytischer Teil

7 Einleitung zum analytischen Teil Da ich viele Möglichkeiten in der Praxis hatte, die Steuerformulare nachzuschauen, habe ich mich entschieden, die Problematik der Steuerterminologie mehr zu bearbeiten. Für die Diplomarbeit habe ich die Formulare gewählt, die von Bundesministerium der Finanzen herausgegeben wurden, einige habe ich in der Firma meines Verwandten erhalten. Die Umsatzsteuer müssen die tschechischen Transportunternehmer, die Personenbeförderungen im internationalen Gelegenheitsverkehr durchführen, bezahlen. Nach den geltenden Vorschriften ist es für diese Unternehmer nötig, die Steuernummer in BRD zu erhalten. Zur Pflicht die Steuern zu zahlen gehört auch die Pflicht alle nötige Fragebogen richtig auszufüllen. Alle Dokumente, die die Steuerzähler durchlesen müssen, um die Steuern ordentlich zu bezahlen, wurden auch für diese Analyse durchgelesen und als Material für die Analyse benutzt. Tschechische Äquivalente wurden aus tschechischen Steuererklärungen ausgesucht, obwohl es nicht immer um die Äquivalenz ein zu eins geht - es war nicht immer möglich, den entsprechenden Formular zu finden, weil nicht alle Steuern, die nach deutschen Gesetzen abgeführt werden müssen, auch in Tschechien vorhanden sind. Die tschechischen Termine wurden dann in den ökonomischen Wörterbüchern überprüft. Formulare, die zur Auswahl der Steuerterminologie benutzt werden: 1.

Fragebogen zur Erteilung einer Steuernummer (Personenbeförderung)

2.

Bankverbindung (Anlage zur Nr.1)

3.

Benennung eines Empfangsbevollmächtigen nach § 123 AO (Anlage zur Nr.1)

4.

Merkblatt zur Umsatzbesteuerungen von grenzüberschreitenden Personenbeför-

derungen mit Omnibussen, die nicht in der BRD zugelassen sind (Stand 2. April 2002) 5.

Anlage UN zur Umsatzsteuererklärung für im Ausland ansässige Unternehmer

6.

Berechnungsschema zu grenzüberschreitenden Personenbeförderungsleistungen

36

7.

Merkblatt zur Umsatzbesteuerungen von grenzüberschreitenden Personenbeför-

derungen mit Omnibussen, die nicht in der BRD zugelassen sind (Stand 1. Januar 2011) 8.

Vereinfachter Antrag auf Lohnsteuer-Ermäßigung 2012

9.

Fragebogen zur Erteilung einer Umsatzsteuernummer (Leistungsempfänger nach

§ 13b UStG) 10. Antrag auf Lohnsteuer-Ermäßigung 2012 11. Umsatzsteuererklärung für die Fahrzeugeinzelbesteuerung 12. Anzeige eines im Ausland ansässigen Unternehmers über die Ausführung grenzüberschreitender Personenbeförderungen mit nicht im Inland zugelassenen Kraftomnibussen ( § 18 Abs. 12 Satz 1 UStG.) 13. Antrag auf Dauerfristverlängerung Anmeldung der Sondervorauszahlung 14. Bescheinigung EU/EWR der ausländischen Steuerbehörde zur Einkommensteuererklärung 15. Kapitalertragsteuer-Anmeldung 16. Einleitung zur Einkommensteuererklärung 2011 17. Anleitung zur Umsatzsteuer-Voranmeldung 2011 18. Vereinfachte Einkommensteuererklärung für Arbeitnehmer 19. Anleitung zur Umsatzsteuererklärung 2004 7.1

Kriterien für die Analyse von Wortbildungsformen der Steuerterminologie Im Vergleich werden vor allem die Komposita, die vor allem aus Substantiven be-

standen werden, bearbeitet. An dieser Stelle wird der Grund der Häufigkeit des Auftretens substantivischer Komposita erklärt. Substantive bilden den Hauptteil des Wortschatzes, etwas 50-60% (so Erben 1980, 124). Dem entspricht die Rolle des Substantivs in der Wortbildung, was allerdings nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ bedingt ist. Die Modelle für die Bildung von Substantiven zeigen eine Vielfalt, die von den anderen Wortarten nicht erreicht wird.

Substantivische Komposita sind unter Verwendung von Einheiten aller Wortarten als Erstglied bildbar; auch Adverbien, Präpositionen, Konjunktionen und sonstige Partikeln können dabei Verwendung finden. Stark ausgeprägt ist die Determinativkomposition aus zwei substantivischen UK, während die kompositionelle Verbindung von UK der gleichen Wortart beim Adjektiv und noch mehr beim Verb weniger entwickelt ist. 28 In Bezug auf die Vielfalt der semantischen Beziehungen zwischen den UK, die Anzahl entsprechender WBK und ihre Textfrequenz ist die Komposition von Substantiven mit Substantiven und Adjektiven besonders ausgeprägt. Die Komposition mit Verben tritt etwas zurück; die semantischen Beziehungen zwischen den UK sind bei weitem nicht so vielfältig, sie entsprechen im wesentlichen den zwischen Prädikat und Objekt möglichen.29 Großteil des gegenwartssprachlichen Wortschatzes des Deutschen besteht nicht aus Simplexen (d.h. einfachen freien Morphemen), sondern aus komplexen Wortbildungskonstruktionen, die aus Bausteinen, den Morphemen aufgebaut sind und die auf unterschiedliche Weise nach den für das Deutsche typischen Baumustern kombiniert werden. Besonders in den Medientexten und in den Fachsprachen werden – auch unter dem Aspekt der Ökonomie aus Zeit- und Platzgründen – vermehrt gebildete Wörter, Wortkonstruktionen gebraucht. In analytischem Teil dieser Diplomarbeit werden die Komposita, die vor allem aus Substantiven bestanden werden, bearbeitet. Hinsichtlich der syntaktischen Eigenschaften der Wortbildungskonstruktionen sprechen wir über eine binäre Struktur (in zwei Teile gegliedert). Der morphologische Kopf steht meistens rechts. Dieser Kopf bestimmt die grammatischen Eigenschaften der Gesamtbildung (Genus, Numerus, Flexionsklasse, Wortart), wie in den Beispielen mit

28

W.Fleischer, I. Barz: Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache, Max Niemeyer Verlag, Tübin-

gen, 1992, s.84 29

W.Fleischer, I. Barz: Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache, Max Niemeyer Verlag, Tübin-

gen, 1992, s.85

dem gleichen Wortmaterial, aber unterschiedlicher Kopfbesetzung: haushoch (Adjektiv) Hochhaus (Substantiv). Bei der Analyse werden die Morphemkonstruktionen (gebildeten Wörter) auf ihre Bestandteile, auf die unmittelbaren Konstituenten (UK) (= engl. immediate constituents) zerlegt. Die Transparenz dieser Konstituentenstruktur ist am besten an einer Stammbaumdarstellung sichtbar. Morpheme Unter einem Morphem versteht man ein einfaches sprachliches Zeichen, das formal identifizierbar ist, eine bedeutungstragende Einheit ist und nicht mehrweiter in kleinere Einheiten mit bestimmter Lautung und dazu geordneter Bedeutung zerlegt werden kann. Nach Bedeutung/Funktion unterscheiden wir in der Morphemtypologie: Basismorpheme Basismorpheme tragen den lexikalisch-begrifflichen Kern der Bedeutung der Gesamtkonstruktion, die kategorial markiert sind. Unter den Begriff von Basismorphem fassen wir weitere Begriffe wie Wurzel, Stamm, die auch synonym gebraucht werden. Unter Wurzel versteht man das Basismorphem, das als Grundlage zu weiteren Wortbildungsprozessen dient. Das ist die Basis, die nach Abtrennen der Flexions- und Wortbildungsmorpheme übrig bleibt. Die Wurzel ist in der Lage, eine ganze Reihe von Wortkonstruktionen nach den vorhandenen Wortbildungsmustern zu bilden, die wir dann als Wortfamilie bezeichnen. Auch der Begriff Stamm repräsentiert – gelegentlich auch synonym zu Wurzel – eine Grundlage, eine Ausgangsbasis einer komplexen Konstruktion. Es geht um einen relativen Begriff, der diachron wie synchron gedeutet werden kann, der gleichzeitig stabil als auch prozessual zu sehen ist. Der Stamm kann entweder ein einziges Basismorphem oder eine Kombination von Morphemen sein wie Steuersatz, Widerruf.

Wortbildungsmorpheme Affixe und Präfixe dienen zur Bildung neuer Wörter, sie tragen sowohl begrifflich-lexikalische als auch grammatische Informationen, insofern sie z.B. die Wortart bestimmen können: Geldleistung, Kleinunternehmer, besteuern. Flexionsmorpheme Flexionsmorpheme sind grammatische gebundene Morpheme, die grammatische Kategorien und Funktionen ausdrücken und repräsentieren, aber sie tragen nicht den lexikalisch-begrifflichen Kern der Bedeutung. Sie konstituieren Wortformen. In obigem Text wurde geklärt, warum sich gerade Substantive hoher Beliebtheit erfreuen. Dazu wurden die Grundbegriffe der Wortbildung, mit Hilfe deren der Analytischer Teil geschaffen wurde, geschrieben. In diesem Kapitel sind auch die Formulare genannt, die zum analytischen Teil benutzt wurden.

8 Wortbildungsformen der Steuerterminologie Das Substantiv nimmt im System der deutschen Wortbildung eine exponierte Stellung ein. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Im Gegensatz zu Adverb, Adjektiv, oder Verb begegnen hier alle Wortbildungsarten, in mehr oder weniger stark ausgeprägter Form. Gerade die wichtigsten Wortbildungstypen der deutschen Gegenwartssprache, zu denen neben Derivation die Komposition gehört, sind Domänen des Substantivs auch im Bereich der Steuerterminologie. Um die Vielfalt der substantivischen Kompositionen zu ordnen, erweist sich als am günstigsten, die an den Zusammensetzungen beteiligten Wortarten als Klassifikationsindikatoren zu wählen.30 8.1

Typen der Substantivischen Komposition

An dieser Stelle werden die Grundtypen der Substantivischen Komposition definiert. Nach dem Strukturmuster werden diese Baupläne in Steuerterminologie vertretet. 8.1.1

Bauplan Substantiv + Substantiv in deutscher Steuerterminologie

Zusammensetzungen mit Substantiven als Erst- und Zweitglied repräsentieren das mit Abstand häufigste Strukturmuster. Darauf entfallen zirka 80 % aller substantivischen Komposita. Bildungen dieser Art verfügen nach Fleischer/Barz (1995, 95ff) über vielfältige Strukturmuster. Tab. Nr. 2

Substantiv als Erstglied und Zweitglied Abgabetermin

termín odevzdání

Steuerabzug

daňová srážka

Anzeigepflicht

ohlašovací povinnost

Steuerart

druh daně

Bankleitzahl

kód banky

Steueraufsicht

daňová kontrola

Bearbeitungsdauer

délka řízení

Steuerbescheiddaten

daňově rozhodné skutečnosti

Bemessungsgrundlage

vyměřovací základ

Steuerbefreiung

daňové osvobození

30

LOHDE, Michael. Wortbildung des modernen Deutschen: Ein Lehr- und Übungsbuch. Tübingen: Narr

Francke Attempto Verlag GmbH+Co KG, 2006. ISBN 3-8233-6211-9.

Berechnungsschema

schéma výpočtu

Steuerbehörde

finanční úřad

Besteuerungsverfahren

způsob zdanění

Steuerbelastung

daňové zatížení

Besteuerungszeitraum

zdaňovací období

Steuerbeleg

daňový doklad

Bundeszentralamt

Spolkový centrální úřad

Steuerberater

daňový poradce

Dateneingabe

zavádění dat

Steuerberechnung

výpočet daně

Datensatz

soubor dat

Steuerbescheid

daňový výměr

Steuerbetrag

částka daně

Durchschnittssatzbesteuzdanění průměr. sazbou erung Durchschnittsentgelt

průměrná úplata, cena

Steuerbilanz

daňová bilance

Datenübermittlung

přenos dat

Steuererklärungsvordruck

tiskopis daňového přiznání

Einfuhrsteuer

daň na vstupu

Steuerermäßigung

snížení daně

Einkommensteuer

daň z příjmu

Steuererstattung

navrácení daně

Einkommensteuererklärung

přiznání daně z příjmu

Steuerfestsetzung

stanovení daně

Einkommensteuergesetz

zákon o dani z příjmu

Steuerflucht

daňový únik

Empfangsbevollmächtige zmocněnec pro příjem

Steuergesetz

daňový zákon

Erbschaftssteuer

dědická daň

Steuergruppe

daňová skupina

Erklärungspflicht

povinnost podat přiznání

Steuergutschrift

daňový dobropis

Finanzkasse

pokladna finančního úřadu

Steuerhinterziehung

krácení daně

Finanzmittel

finanční prostředek

Steuerklasse

daňová třída

Fristverlängerung

prodloužení lhůty

Steuerkurs

daňový kurs

Geldleistung

finanční/peněžní plnění

Steuermahnung

daňová upomínka

Gelegenheitsverkehr

příležitostná doprava

Steuermarke

kolek pro výběr daně

Gesellschaftsanteil

společenský podíl

Steuermeldung

daňové hlášení

Gewerbesteuer

živnostenská daň

Steuernachweisung

daňový doklad

Grundsteuer

daň z nemovitostí

Steuernachbelastung

Hilfestellung

dopomoc

Steuernachforderung

Jahressteuergesetz

roční daňový zákon

Steuernummer

daňové číslo

Kapitalertragsteuer

daně z kapitálových výnosů

Steuerprüfer

daňový auditor

dodatečné daňové zatížení dodatečný daňový výměr

Kapitalgesellschaft

kapitálová společnost

Steuerquittung

potvrzení o zaplacení daně

Kapitalmarkt

kapitálový trh

Steuerrückstand

daňový nedoplatek

Kirchensteuer

církevní daň

Steuerschuld

daňový dluh

Körperschaftsteuer

daň z příjmu právnických osob

Steuerschuldner

dlužník daně

Kraftfahrzeugsteuer

silniční daň

Steuerverkürzung

krácení daní

Kreditaufnahme

přijetí úvěru

Steuerwert

daňová hodnota

Lastschrifteinzugsverfahzpůsob vyřizování inkasa ren

Steuerzeile

řádka o daních

Leistungsempfänger

příjemce plnění

Steuerzahler

poplatník daně

Linienverkehr

linková doprava

Steuerzahlungsrest

daňový nedoplatek

Lohnersatzleistung

náhrada mzdy

Umsatzbesteuerung

zdanění obratu

Lohnsteuer

daň ze mzdy

Umsatzsteuer

daň z obratu

Lohnsteuerkarte

mzdový list

přiznání daně z obratu

Mehrwertsteuersystem

systém DPH

Umsatzsteuererklärung Umsatzsteuerguthaben

Personenbeförderung

osobní přeprava

Umsatzsteuernummer

daňové číslo u daně z obratu

Rechtsänderung

právní změna

Verkehrsteuer

daň z obratu a převodu

Rechtsquelle

právní zdroj

Vermögenssteuer

daň z majetku

Rechtsvorschrift

právní předpis

Verspätungszuschlag

poplatek z prodlení

Registriernummer

registrační číslo

Verwendungszweck

účel použití

Risikobetrag

rizikový obnos

Voranmeldungszeitraum

předběžné hlášení

Rückverweisung

vrácení

Vorsteuerbetrag

zálohy na daň

Säumniszuschlag

poplatek z prodlení

Wirtschaftsjahr

hospodářský rok

Schenkungssteuer

darovací daň

Zahlungsverkehr

platební styk

Schriftstück

dokument

Zollbehörde

celní úřad/celnice

Solidaritätszuschlag

solidární příspěvek

Zolldienststelle

orgán celní správy

Quelle: Autorin

zůstatek daně z obratu

Bildungen dieser Art verfügen nach Fleischer/Barz über vielfältige Strukturmuster: a)

Beide Unmittelbaren Konstituenten sind Simplizia:

Datensatz, Finanzamt, Finanzkasse, Finanzmittel, Grundsteuer, Kapitalmarkt, Lohnsteuer, Steuerart, Steuerbescheid, Steuerbilanz, Steuerflucht, Steuerklasse Steuerkurs, Steuernummer, Steuerschuld, Steuerwert, Steuerzeile, Risikobetrag, Wirtschaftsjahr, Zollbehörde

b)

Eine der beiden UK stellt ein Kompositum dar:

Besteuerungszeitraum, Bundeszentralamt, Jahressteuergesetz, Kapitalertragsteuer, Lohnersatzleistung, Lohnsteuerkarte, Mehrwertsteuersystem, Steuerbescheiddaten, Steuererklärungsvordruck, Steuerhinterziehung, Steuerrückstand, Steuerzahlungsrest, Umsatzsteuernummer, Umsatzsteuererklärung, Umsatzsteuerguthaben, Voranmeldungszeitraum, Zolldienststelle

c)

Die erste oder zweite UK kann ein Suffixderivat, die andere ein Komposi-

tum, oder ein Simplex sein: Abgabepflichtige, Abgabenverwaltung, Abschlagszahlung, Auftraggeber, Arbeitnehmer, Bankverbindung, Bearbeitungsdauer, Bemessungsgrundlage, Besteuerungsverfahren, Besteuerungszeitraum, Berechnungsschema, Datenübermittlung, Durchschnittssatzbesteuerung, Erklärungspflicht, Fristverlängerung, Gelegenheitsverkehr, Geldleistung, Geschäftseinrichtung, Gesellschaftsanteil, Jahreserklärung, Jahressteuergesetz, Kapitalgesellschaft, Leistungsempfänger, Rückverweisung, Sicherheitsleistung, Steuerberater, Steuerberechnung, Steuerbürger, Steuererstattung, Steuerfestsetzung, Steuerhinterziehung, Steuerprüfer, Steuerhinterziehung, Steuermahnung, Steuerquittung, Steuerzahler, Umsatzsteuererklärung, Umsatzsteuerguthaben, Verspätungszuschlag, Verwendungszweck 8.1.2

Bauplan Adjektiv + Substantiv

Substantivische Komposita mit einem adjektivischen Erstglied sind weit weniger verbreitet. Bezogen auf den Gesamtbestand der Kompositionen liegt ihr Anteil lediglich bei 6% (vgl. Wellmann 1995, 474), was nicht bedeutet, dass sie weniger wichtiger wä-

ren. Allerdings unterliegen die adjektivischen Bestimmungswörter größeren Beschränkungen als die substantivischen Erstglieder.31 Bruttoentgelt, Freibetrag, Kleinunternehmer, Mehrwert, Minderzahl, Mindereinnahmen, Mindestlohn, Mindestsatz, Nettobetrag, Nettoentgelt Tab. Nr. 3

Adjektiv als Erstglied substantivischer Komposita Bruttoentgelt

čistý příjem

Freibetrag

nezdanitelná částka

Kleinunternehmer

malý podnikatel

Mehrwert

přidaná hodnota

Minderzahl

menší počet, menšina

Mindereinnahmen

nižší příjmy

Mindestlohn

minimální mzda

Mindestsatz

minimální sazba

Nettobetrag

čistá částka

Nettoentgelt

čistý příjem Quelle: Autorin

8.1.3

Bauplan Verbstamm als Erstglied substantivischer Komposita

Dieser Grundtyp ist quantitativ ähnlich begrenzt wie der zuvor Beschriebene. Er macht lediglich 5%-10% der substantivischen Determinativkomposita aus; die schwankenden Angaben sind auf die Verwendung in den jeweiligen Textarten zurückzuführen (vgl. Wellmann 1995, 475) – ein Beweis auch dafür, dass hier Fachsprachen eine nicht unwesentliche Rolle spielen. Anmeldepunkt, Besteuerung, Fahrpreis, Fehlbetrag, Mietomnibus, Pendelverkehr, Werbekampagne, Wissensmanagement

31

LOHDE, Michael. Wortbildung des modernen Deutschen: Ein Lehr- und Übungsbuch. Tübingen: Narr

Francke Attempto Verlag GmbH+Co KG, 2006. ISBN 3-8233-6211-9, S.68

Tab. Nr. 4

Verbstamm als Erstglied substantivischer Komposita Anmeldepunkt

místo přihlášení

Besteuerung

zdanění

Fahrplan

jízdní řád

Fahrpreis

jízdné

Fehlbetrag

manko, ztráta

Mietomnibus

nájemný autobus

Pendelverkehr

kyvadlová doprava

Werbekampage

reklamní kampaň

Wissensmanagement

management znalostí Quelle: Autorin

8.1.4

Bauplan Numerale als Erstglied substantivischer Komposita

Zahlwörter sind im Vergleich zu den oben beschriebenen Grundtypen von untergeordneter Bedeutung. Als Erstglied finden primär die beiden Hauptgruppen Numeralien – Kardinalia und Ordinalia – Anwendung.32 Drittlandsgrenze, Drittstaat Tab. Nr. 5

Numerale als Erstglied substantivischer Komposita Drittlandsgrenze

hranice s třetí zemí

Drittstatt

třetí stát Quelle: Autorin

8.1.5

Bauplan Pronomen als Erstglied substantivischer Komposita

Pronomen spielen ebenfalls für substantivische Komposition eine geringere Rolle. Trotzdem können wir einige Beispiele, in denen Pronomen als Erstglied vorkommen, nennen.

32

LOHDE, Michael. Wortbildung des modernen Deutschen: Ein Lehr- und Übungsbuch. Tübingen: Narr

Francke Attempto Verlag GmbH+Co KG, 2006. ISBN 3-8233-6211-9, S. 76

Alleinerziehender, Selbsterzieher, Selbstverwaltung Tab. Nr. 6

Pronomen als Erstglied substantivischer Komposita Alleinerzieher

samoživitel

Selbsterzieher

samoživitel

Selbstverwaltung

samospráva Quelle: Autorin

8.1.6

Bauplan Präposition als Erstglied substantivischer Komposita

Längst nicht alle Präpositionen sind in den substantivischen Zusammensetzungen anzutreffen. Verwendung finden vor allem diejenige, die bereits als Adverbien existieren oder an der Verbbildung beteiligt sind.33 Gegenleistung, Nebenleistung, Nebenvertrag, Sonderregelung, Vorsteuer, Vorvertrag, Widerruf Tab. Nr. 7

Präposition als Erstglied substantivischer Komposita Gegenleistung

protislužba

Nebenleistung

vedlejší výkony

Nebenvertrag

vedlejší smlouva

Sonderregelung

zvláštní řízení

Vorsteuer

daň na vstupu

Vorvertrag

předběžná smlouva

Widerruf

odvolání Quelle: Autorin

8.1.7

33

Bauplan Adverb oder Partikel als Erstglied substantivischer Komposita

LOHDE, Michael. Wortbildung des modernen Deutschen: Ein Lehr- und Übungsbuch. Tübingen: Narr

Francke Attempto Verlag GmbH+Co KG, 2006. ISBN 3-8233-6211-9, S. 77

Adverbien und Partikeln werden in weit geringerem Masse für substantivische Zusammensetzungen herangezogen; ihr Einsatz ist zudem auf wenige Vertreter dieser Wortart beschränkt.34 Nichtabgabe, Nichtanrechnung, Nichtbestehen, Nichtunternehmer, Nichtzahlung, Voranmeldung, Vorauskasse Tab. Nr. 8

Adverb/Partikel als Erstglied substantivischer Komposita Nichtabgabe

neodevzdání

Nichtanrechnung

nezapočtení

Nichtbestehen

neexistence

Nichtunternehmer

nepodnikatel

Nichtzahlung

nezaplacení

Voranmeldung

předběžné hlášení

Vorauskasse

placení předem Quelle: Autorin

8.2

Wortgruppen Unter Wortgruppe kann man nichtprädikative Syntagmen mit substantivischem

oder verbalem Kern verstehen. In den Steuerformularen wurden diese Wortgruppen gefunden: (un)beschränkte Steuerpflicht, steuerlich absetzbar, steuerlich begünstigt, steuerlich gefördertes Vorhaben, steuerliche Richtlinie, umsatzsteuerliche Registrierung, steuerliche Gründe, steuerliche Vergünstigungen, Vorsteuer-Vergütungsverfahren.

34

LOHDE, Michael. Wortbildung des modernen Deutschen: Ein Lehr- und Übungsbuch. Tübingen: Narr

Francke Attempto Verlag GmbH+Co KG, 2006. ISBN 3-8233-6211-9, S. 78

Tab. Nr. 9

Wortgruppen (un)beschränkte Steuerpflicht

(ne)omezená daňová povinnost

steuerlich gefördertes Vorhaben

daňově zvýhodněný projekt

steuerliche Richtlinie

daňové směrnice

umsatzsteuerliche Registrierung

registrace k dani z obratu

steuerliche Gründe

daňové důvody

steuerliche Vergünstigungen

daňová zvýhodnění

VorsteuerVergütungsverfahren Verspätete Einreichung der Steuererklärung

řízení o vrácení záloh na daň opožděné podání daňového přiznání

Quelle: Autorin

9 Steuerterminologie im deutsch-tschechischem Vergleich Ausgewählte Begriffe aus Steuerformularen werden an dieser Stelle analysiert. Meistens geht es um Determinativkomposita, die wegen Komprimierung sehr oft auftreten. Die Komposita werden ausgesucht, definiert und es wurde auch ein tschechisches Äquivalent zugeordnet. An Beispielen aus der Steuerterminologie lässt sich gut sehen, dass beide Sprachen ganz andere Ausdrucksmittel benutzen. 9.1

Fachwortschatz

Wortschatz, den wir als Fachwortschatz bezeichnen können, ist in Steuerterminologie reich vertretet. Folgende Begriffe werden in der Allgemeinsprache nur begrenzt angewendet, vor allem können wir uns mit diesen Wörtern in der fachsprachlichen Kommunikation der Behörden treffen. Abschlagszahlung Die Grundform des oben genannten Kompositums ist die Abschlagszahlung. Die Zusammensetzung wird paraphrasiert, es geht um eine Zahlung, die in Form des Abschlages bezahlt wird. Konstituentenanalyse wird aus WBM Ab- + BM Schlag + BM Zahl + WM –ung gebildet. Im Wortbildungsbauplan geht um determinatives Kompositum. Inhaltsmuster ist auch in diesem Fall determinativ – die erste Konstituente bestimmt die zweite näher (eine Abschlagszahlung ist eine Zahlung auf Abschlag). Tschechische Entsprechung ist platba na splátky. Bemessungsgrundlage Die Bemessungsgrundlage wird als die Grundlage, die bemessen ist paraphrasiert. Es handelt sich um das Kompositum, das mit Hilfe des Fugenelementes –s gebildet ist. Den Ausdruck können wir folgenderweise analysieren: verb. MK Bemessungs- besteht aus WBM be-, aus BM –mess- und WBM-en, 2.UK besteht aus BM Grund (Subst.)und aus BM Lag + WBM -e. Tschechische Entsprechung lautet vyměřovací základ. Mit diesem Ausdruck können wir uns im Formular Nr.11/29 treffen. Im Satz: Bemessungsgrundlage für die Umsatzsteuer ist der Teil des Vereinbarten Fahrpreises abzüglich der Umsatzsteuer.

Besteuerungsverfahren Das Besteuerungsverfahren ist die Grundform des Wortes. Paraphrase des Wortes lautet das Verfahren der Besteuerung. Erste UK stellt MK Besteuerung dar, die Konstruktion setzt sich aus WBM Be-, BM Steuer (Subst.) und WBM – ung zusammen, -s ist das Fugenelement und zweite UK stellt MK Verfahren (Subst.) dar, diese Konstruktion besteht aus WBM Ver-, BM -fahr-.und WBM –en. Was das Inhaltsmuster betrifft, geht es in diesem Fall um Determinativkompositum. Diesen Begriff habe ich in dem Formular Nr. 7/14 gefunden. Im Tschechischen wird das Mehrwortverbindung daňové řízení benutzt. Im Text handelt es sich um den Kopf des Kapitels, das als Allgemeines Besteuerungsverfahren bezeichnet wurde. Besteuerungszeitraum Der Besteuerungszeitraum ist Grundform des Wortes. Das Wort wird als Zeitraum, für den man die Steuern abführen muss paraphrasiert. Bauplan des Wortes wird durch WBM Be- BM Steuer-, WBM -ung und BM Zeit-, BM Raum charakterisiert, -s stellt dann das Fugenelement dar. Das Wort Besteuerungszeitraum gehört zur Gruppe der Determinativkomposita. Dieses Kompositum ist im Formular Nr. 7/22 aufgetreten. Tschechisches Äquivalent des Wortes lautet: zdaňovací období. Im Text finden wir diesen Satz: Für Besteuerungszeiträume, die nach dem 31. Dezember 2010 enden, ist die Umsatzsteuer-Erklärung… zu übermitteln. Betriebsstunde Die Betriebsstunde ist die Stunde, in der das Gerät/Automobil in Betrieb ist. Es geht wieder um Determinativkompositum, das mit Hilfe des Fugenelementes –s gebildet ist. Die erste UK Betrieb (Subst.) bestimmt die zweite Konstituente Stunde (Subst.) näher. Konstituentenanalyse lässt sich wie folgend gliedern: WBM Be-, BM –trieb-, BM Stunde. Wir finden das Kompositum im Text des Formulars Nr. 11/28. Im Tschechischen wird der Ausdruck provozní hodina, oder hodina provozu benutzt. Im Formularen finden wir den Ausdruck z.B. in diesem Satz: Ein Wasserfahrzeug, das nicht mehr als 100 Betriebsstunden auf dem Wasser zurückgelegt hat…

Bruttoarbeitslohn Dieses Kompositum ist auch determinativ, die erste UK brutto (Adverb) bestimmt die zweite Arbeitslohn (Subst.) näher. Das Kompositum lässt sich mit dieser Wortbildungsparaphrase Bruttoarbeitslohn ist das Lohn ohne Abzug der Steuern verdeutlich werden. Bauplan wird so gebildet: BM brutto (Adverb), BM Arbeit (subst.), -s ist Fugenelement, BM Lohn (BM). Dieses Kompositum ist im Formular Nr. 19, in diesem Satz Diese Person hat im Unterhaltszeitraum 2012 –Bruttoarbeitslohn …Euro. zu finden. Im Tschechischen wird die Mehrwortverbindung hrubá mzda benutzt. Einfuhrumsatzsteuer Einfuhrumsatzsteuer wird als Steuer, die bei der Einfuhr von Waren aus Drittländern in die Bundesrepublik Deutschland erhoben wird paraphrasiert. Bei der Zusammensetzung können wir WBM Ein-, BM Fuhr (Subst.) bei einer UK und WBM Um-, BM Satz (Subst.) und BM Steuer (Subst.) bei anderer UK verfolgen. Im Formular Nr. 17 handelt es sich um diesen Satz: …erstattete Einfuhrumsatzsteuer sind zu berücksichtigen. Determinatives Kompositum kann man ins Tschechische als daň z obratu, která se vztahuje na import übersetzt werden. In tschechischer Steuerterminologie (und in unserem Kulturraum) kommen diese Steuer und auch das Wort nicht vor. Erwerbstätigkeit Die Grundform des Wortes ist die Erwerbstätigkeit. Das Wort kann durch Wortbildungsparaphrase die Tätigkeit, mit der man Geld erwerben kann verdeutlicht werden. Erwerbstätigkeit setzt sich aus BM Erwerb (Subst.) und BM Tat-, WBM –ig, WBM keit (Subst.) zusammen. Tschechisches Äquivalent heißt výdělečná činnost. Der Begriff ist im Formular Nr. 5 zu finden. Grunderwerbsteuergesetz Die Grundform des Kompositums ist das Grunderwerbsteuergesetz. Die Zusammensetzung kann wie folgt paraphrasiert werden: Das Grunderwerbsteuergesetz ist das Gesetz, das bei der Erwerb der Grundstücke erhoben ist. Konstituentenanalyse besteht aus BM Grund und BM Erwerb, BM Steuer und aus WB Gesetz. Auf Tschechisch wird die Wortverbindung als zákon o dani z převodu nemovitostí übersetzt.

Lohnersatzleistung Die Grundform des Wortes ist die Lohnersatzleistung. Das Wort kann mit folgender Wortbildungsparaphrase erklärt werden: eine Lohnersatzleistung ist die Leistung, die als Ersatz des Lohnes bezeichnet werden kann. Was die Konstituentenanalyse betrifft, besteht das Wort aus BM Lohn, WBM Er-, BM Satz, BM leist- und WBM -ung. Die Konstruktion stellt Determinativkompositum dar. Inhaltsmuster ist determinativ – die erste Konstituente bestimmt die zweite näher, eine Lohnersatzleistung ist eine Art der Ersatzleistung. Diesen Ausdruck findet man im Formular Nr. 18. In der tschechischen Verwaltungssprache benutzt man verschiedene Mehrwortverbindungen, wie z.B. náhrada mzdy, aber diese Benennungen sind immer vom Typ der Ersatzleistung abhängig. Im Tschechischen muss man immer unterscheiden, um welche Ersatzleistung geht. Dem Begriff Lohnersatzleistung könnten auch diese tschechischen Benennungen entsprechen: peněžitá pomoc v mateřství, nemocenské dávky etc. steuerbar Die Grundform steuerbar kann wie folgt paraphrasiert werden: sich steuern lassen. Aus der Konstituentenanalyse ergibt sich, dass BM Steuer und WM –bar das Wort bilden. In diesem Fall beschäftigen wir uns mit dem Derivat. Im Formular ist der Ausdruck in diesem Satz zu finden: Sonstige steuerbare Umsätze sind anderen Lieferungen…, die nicht im Inland erbracht werden. Tschechisch hat diese Ausdrücke zur Verfügung: podléhající dani, zdanitelný. Steuerbefreiung Die Grundform des Wortes ist die Steuerbefreiung. Das Kompositum besteht aus BM Steuer (Subst.), WBM Be-, BM frei (Adj.) und aus WBM -ung. Der Ausdruck kann als Befreiung von der Pflicht die Steuer zu zahlen paraphrasiert werden. Auch in diesem Fall geht es um determinatives Kompositum, die erste UK Steuer bestimmt die zweite UK Befreiung näher Im Formular Nr. 19 handelt sich um den die Steuerbefreiung für innergemeinschaftliche Lieferungen in Anspruch nehmen. Auf Tschechisch kann man osvobození od daně benutzen. Steuerbeträgen Die Grundform des Wortes ist Steuerbetrag. Das Wort lässt sich wie folgt paraphrasiert werden: bestimmte Geldsumme, die an Steuern abgeführt werden. In diesem

Fall beschäftigt sich man mit dem Determinativkompositum, das aus BM Steuer (Subst.) und aus WBM Be-, BM trag, und WBM -en gebildet wurde. Das Kompositum wurde an dieser Stelle im Formular Nr. 19 angewendet: Abziehbar sind nur die nach dem deutschen Umsatzsteuergesetz geschuldeten Steuerbeträge. Im Tschechischen sollten folgende Wörter in Betracht kommen: částka daně, výše daně, daňová suma, daňový obnos. Wie es sich aus der Reihe der Ausdrücke ergibt, handelt es sich um die Äquivalenz eins zu viele. In tschechischer Sprache können diesem Termin mehrere Ausdrücke entsprechen, je nach dem Kontext. Steuerermäßigung Die Grundform des Wortes lautet die Steuerermäßigung. Das determinative Kompositum wird aus zwei UK gebildet, es handelt sich um UK Steuer (Substantiv) und UK Ermäßigung (Substantivum). Bauplan wird wie folgend gebaut: BM Steuer, WBM Er-, BM mäβ, WBM –igung. In Tschechischem benutzt man den Ausdruck sleva na dani. Im Formular Nr. 8 findet man den Ausdruck im Satz „Nach diesem Zeitpunkt kann ein Antrag auf Steuerermäßigung nur noch bei einer Veranlagung zur Einkommensteuer für 2012 berücksichtigt werden“. steuerfrei Steuerfrei kann man mit der Wortbildungsparaphrase: von der Steuer nicht erfasst erklärt. In der Konstituentenanalyse können zwei Basismorpheme BM Steuer + BM frei unterschieden werden. Das Wort steuerfrei ist ein Kompositum, wo die erste Konstituente die zweite näher bestimmt (steuerfrei ist frei von Steuern). Im Text Nr. 11: „Ich versichere, dass ich … Kraftfahrzeuge steuerfrei und abgabenfrei erworben habe.“ Im Tschechischen haben wir diese Ausdrücke zur Verfügung: osvobozený od daně, nezdanitelný. Steuerklasse Die Grundform des Kompositums lautet die Steuerklasse. Die Bedeutung des Wortes erläutert die Wortbildungsparaphrase die Steuerklasse ist die Klasse der bestimmten Steuer. Das BM Steuer (Subst.) und BM Klasse (Subst.) zusammensetzen das determinative Kompositum. Im Text Nr. 10 findet man den Ausdruck in diesem Satz: …sind Sie verpflichtet, die Eintragung der Steuerklasse II umgehend ändern zu lassen.

In tschechischer Sprache sind für diesen Begriff folgende Äquivalente möglich: daňová sazba, daňová třída. Steuersätze Steuersatz ist die Grundform des Wortes. Die Paraphrase dieses Wortes lautet: Steuersatz ist ein Betrag, der einer bestimmten Steuereinheit entspricht. Auch bei diesem Wort geht es um determinatives Kompositum, die erste unmittelbare Konstituente – Steuer- bestimmt die zweite -Satz- näher. Das Wort wurde aus 2 BM zusammensetz, es handelt sich um BM Steuer (Steuer) und BM Satz (Subst.). Dieses Kompositum findet man im Satz (Formular Nr.19): Änderungen bei Umsätzen zu anderen Steuersätzen sind in Zeile 42 einzutragen. Auf Tschechisch wird die Wortverbindung daňová sazba benutz. Steuerschuldner In diesem Fall handelt es sich gleich um die Grundform des Wortes. Dieses Wort kann wie folgt paraphrasiert werden: Steuerschuldner ist ein Mensch, der an Steuern schuldig ist. Das Kompositum besteht aus BM Steuer (Subst.) und aus BM Schuld (Subst.), WBM -ner. Determinativkompositum bestimmt hier, was der Schuldner schuldet. Die erste UK erläutert die zweite näher. Im Text ist das Wort in Satz Wort zu sehen: Für steuerpflichtige Personenbeförderungen ist grundsätzlich der leistende Unternehmer Steuerschuldner. Man übersetzt das Wort ins Tschechische als daňový dlužník. steuerpflichtig Der oben genannte Ausdruck ist zugleich die Grundform des Wortes. Paraphrase lautet gesetzlich verpflichtet eine Steuer zu entrichten. Erstes BM Steuer (Subst.) und BM Pflicht (Subst.) und WM -ig. Im Bauplan handelt sich um determinatives Kompositum. Im Formular befindet sich das Wort an dieser Stelle: Bei Kleinunternehmern wird die Umsatzsteuer für steuerpflichtige Lieferungen den Zeilen 61 bis 71 hingewiesen. sonstige Leistungen und unentgeltliche Wertabgaben …nicht erhoben. Im Tschechischen hat man mehrere Äquivalente zur Verfügung: podléhají dani, zdanitelný.

Umsatzsteuererklärung Die Grundform des Wortes lautet die Umsatzsteuererklärung. Das Wort setzt sich aus WBM Um-, BM Satz (Subst.), BM Steuer (Subst.), WBM er-, BM-klär-, und WBM -ung zusammen. Das Kompositum kann man mit der Paraphrase Die Steuererklärung, die die auf den Umsatz erhobene Steuer bestimmt verdeutlich werden. Dieses Kompositum kann man in verschiedenen Formularen finden, u.a. auch im Formular Nr. 5. Tschechisches Äquivalent zur Umsatzsteuererklärung ist „přiznání k dani z obratu“. Umsatzsteuerguthaben Das Wort hat die Grundform das Umsatzsteuerguthaben. Die Paraphrase das Umsatzsteuerguthaben ist die Überzahlung von Umsatzsteuern verdeutlicht die Bedeutung des Wortes. Konstituentenanalyse zeigt uns, dass das Wort aus MK Umsatzsteuer (Subst.) und aus MK Guthaben (Subst.) gebildet wurde. Im Satz befindet sich das determinative Kompositum in dieser Form: Bitte überweisen Sie die Erstattungsbeträge aus Umsatzsteuerguthaben auf die folgende Bankverbindung. Es handelt sich ums Formular Nr. 2. Im Tschechischen muss man die Bedeutung des Kompositums umschreiben. Man hat folgende Erklärung zur Verfügung: přeplatek na dani z obratu. Steuervereinfachungsgesetz Das Steuervereinfachungsgesetz ist zugleich die Grundform des Wortes. Die Bedeutung des Wortes kann die Wortbildungsparaphrase das Vereinfachungsgesetz, das die Abgabe der Steuer vereinfachen soll erläutern. Auch in diesem Fall geht es um Determinativkompositum, das aus BM Steuer (Subst.) und MK Vereinfachungsgesetz (Subst.) besteht. Der Satz ist im Formular Nr. 10 zu finden. Vorsteuerabzug Die Grundform des Ausdrucks lautet der Vorsteuerabzug. Das Wort wird wie folgend paraphrasiert: Vorsteuerabzug bezeichnet das Recht eines Unternehmers, die ihm in Rechnung gestellte Umsatzsteuer mit der von ihm vereinnahmten Umsatzsteuer zu verrechnen. Das Wort setzt sich aus WBM Vor- (Präposition), BM Steuer (Subst.) und aus WBM Ab-, BM Zug (Subst.). Inhaltsmuster zeigt uns, dass es um determinatives Kompositum handelt. Im Satz kann man das Wort wie folgend vorkommen: Zum Vor-

steuerabzug für innergemeinschaftliche Lieferungen neuer Fahrzeuge wird auf die Erläuterungen (Formular Nr. 19). Im Tschechischen wird odpočet daně benutzt. 9.2

Allgemeiner Wortschatz In der deutschen Steuerterminologie kommt auch allgemeiner Wortschatz vor. An

dieser Stelle sind Komposita aus zahlreichen Beispielen allgemeinen Wortschatzes in der Steuerterminologie erwähnt. Allgemeiner Wortschatz kann nicht immer ganz streng vom Fachwortschatz getrennt werden, außerdem ist gerade diese Gruppe sehr frequent. Bußgeld Wenn man das Wort Bußgeld paraphrasieren will, kann man sagen, dass Bußgeld im Steuerrecht als die Geldstrafe zur Ahndung der Ordnungswidrigkeiten bezeichnet wird. Erste UK Buße (Subst.) bestimmt die zweite Geld (Subst.) näher, das bedeutet, dass um Determinativkompositum geht. Im Formular Nr. 7 kommt dieses Wort im Satz Schuldhaftes Verhalten des Beförderungsunternehmers kann als Steuerhinterziehung bestraft oder als leichtfertige Steuerverkürzung mit Geldbuβe geahndet werden. vor: Im Tschechischen handelt es sich ums Wort pokuta. Nebenkosten Die Nebenkosten sind Kosten, die zusätzlich, also neben anfallen. Das determinative Kompositum besteht aus BM neben (Präp.) und aus. BM Kosten (Subst.). Tschechisches Äquivalent ist vedlejší náklady. Mit diesem Ausdruck können wir uns im Formular Nr. 11 treffen. „Zur Bemessungsgrundlage gehören auch Nebenkosten, die der Lieferer dem Erwerber berechnet.“ Personenbeförderung Die Grundform lautet die Personenbeförderung. Das Kompositum wird folgenderweise paraphrasiert: eine Beförderung von Personen. Das Kompositum besteht aus 2 unmittelbaren Konstituenten: UK Person + UK Beförderung. Das Wort wird aus Kompositum mit Fugenelement –en gebildet. Es geht wieder um determinatives Inhaltsmuster, die erste Konstituente bestimmt die zweite näher (die Personenbeförderung ist die Beförderung von Personen). Tschechische Entsprechung lautet osobní přeprava oder přeprava osob.

Im Text des Bundesministeriums der Finanzen: „Personenbeförderung mit nicht in der Bundesrepublik Deutschland straβenverkehrsrechtlich zugelassen Omnibussen, die der Ein- oder Ausreise eine Drittlandsgrenze der BRD überqueren.“ zwischenstaatlich Der Ausdruck paraphrasiert man als etwas, was sich zwischen den Staaten befindet. Zwischenstaatlich setzt sich auch aus BM zwischen (Präposition) und BM staatlich (Adjektiv) zusammen. Auch in diesem Fall geht es um determinatives Kompositum. Ins Tschechische übersetzen wir den Ausdruck als státní. Dieses Wort ist im Satz „…nach den zwischenstaatlichen Gegenseitigkeitsvereinbarungen Anzahl und Verwendung sowie Veräußerung gegebenenfalls beschränkt sind…“ des Textes Nr. 5 zu sehen.

10 Semantische Beziehungen des Grundtyps Substantiv + Substantiv Zwischen den UK der substantivischen Determinativkomposita können unterschiedliche semantische Relationen bestehen. Diese Wortbildungsbedeutungen zeichnen sich – aufgrund der semantischen Eigenschaften von Grund– und Beziehungswort – naturgemäß durch eine überaus große Vielfalt aus. Trotz dieser zahllosen Möglichkeiten lassen sich bestimmte semantische Grundmuster herausfiltern, die über charakteristische Merkmale verfügen. Die folgende Klassifikation enthält die wichtigsten und gleichermaßen produktivsten Bedeutungsbeziehungen. 10.1 Muster der semantischen Beziehungen In folgender Tabelle werden die Relationen zwischen Grundwort und Bestimmungswort beschrieben. Tab. Nr. 10

Temporal

A bestimmt Zeit-

Jahressteuergesetz

punkt/Zeitdauer von B Instrumental

A ist Mittel/Instrument

Berechnungsschema, Bemessungsgrundlage,

für B

Durchschnittssatzbesteuerung

Kausal

A ist Ursache von B

Fristverlängerung

Final

B ist bestimmt/geeignet Dateneingabe, Abgabepflicht, Abgabepflichtfür A

ige, Datenübermittlung, Einkommensteuergesetz, Einkommensteuererklärung, Empfangsbevollmächtigte, Finanzkasse, Kreditaufnahme, Leistungsempfänger, Steuerfestsetzung

Konditional

B geschieht wegen A

Abgabetermin, Abgabenverwaltung, Säumniszuschlag, Steueraufsicht, Steuererklärungsvordruck, Steuerquittung, Steuerschuldner, Solidaritätzuschlag, Verspätungszuschlag, Zahlungsverkehr

Modal

A bestimmt Art und

Abgabepflicht, Bankleitzahl, Gelegenheits-

Weise von B

verkehr, Geldleistung, Gewerbesteuer, Grundsteuer, Einkommensteuer, Erklärungspflicht, Finanzmittel, Kapitalertragsteuer, Lohnersatzleistung, Lohnsteuerkarte, Rechtsänderung, Rechtsquelle, Rechtsvorschrift, Registriernummer, Risikobetrag, Rückverweisung, Steuerart, Steuerbetrag, Steuererstattung, Steuerhinterziehung, Steuernummer, Steuerzahler, Vorsteuerbetrag, Wirtschaftsjahr

Quelle: LOHDE, Michael. Wortbildung des modernen Deutschen: Ein Lehr- und Übungsbuch. Tübingen: Narr Francke Attempto Verlag GmbH+Co KG, 2006. ISBN 3-8233-6211-9, S. 66

10.2 Adjektivische Wortgruppe Die tschechische Sprache benutzt völlig andere Ausdrucksmittel, meistens benötigt sie zur Terminologisierung im Bereich der Steuern adjektivische Attribute. Tschechisch im Gegenteil zu deutscher Sprache benutzt die Attribute, vor allem die Linksattribute, die in meisten Fällen auch in anderen Fachsprachen zur Bildung der Termine verwendet werden. Großer Beliebtheit erfreuen sich Adjektivische Wortgruppen, mit denen die Determinativkomposita in meisten Fällen übersetzt werden können. 10.3 Genitivische Wortgruppe Tschechische genitivische Wortgruppen entsprechen auch in großer Menge der deutschen Determinativkomposita. Die Genitivische Wortgruppe nimmt mit 16 % die dritte Position ein. Die Verbindung zweier Substantive im Tschechischen entspricht strukturell der genitivischen Paraphrase im Deutschen. Beispiele der genitivischen Verbindungen: stanovení daně, navrácení daně, náhrada mzdy, přijetí úvěru, krácení daně, dlužník daně, poplatník daně, účel platby, účel použití, místo přihlášení, správa poplatků, soubor dat, zavádění dat, přenos dat usw.

10.4 Präpositionale Wortgruppe Präpositionale Wortgruppe nimmt ca. 16 % des durchgesuchten Wortschatzes im Tschechischen. Zwischen den einzelnen Gliedern eines Kompositums gibt es die Beziehung der Determination, die im Tschechischen je nach der Art der entsprechenden Wortgruppe zum Ausdruck gebracht wird, entweder durch die Genitivendung des determinierenden Gliedes, durch das adjektivbildende Suffix oder durch die Präposition. Tab. Nr. 11

Empfangsbevollmächtige

zmocněnec pro příjem

Kapitalertragsteuer Körperschaftssteuer

daně kapitálových výnosů daně z příjmu právnických osob

Steuerquittung

potvrzení o zaplacení daně

Säumniszuschlag

poplatek z prodlení

Umsatzsteuer

daň z obratu

Vorsteuerbetrag

záloha na daň Quelle: Autorin

Zusammenfassung – Vertretung der tschechischen Entsprechungstypen der deutschen substantivischen Kompositionen in der Steuerterminologie Tab. Nr. 12

Entsprechungstyp der substantivische Komposition

Häufigkeit der Vertretung in der Steuerterminologie im Tschechischen

Adjektivische Wortgruppe

55 %

Präpositionale Wortgruppe

21 %

Genitivische Wortgruppe

16 %

andere

5%

Komposita

3% Quelle: Steuerformulare, Autorin

11 Zusammenfassung Das Ziel der vorliegenden Diplomarbeit war die Steuerterminologie der Texten aus dem Bereich der Steuerterminologie anhand eines deutsch-tschechischen Vergleichs näher zu bringen und auch die Verwaltungssprache der deutschen Finanzämter und Behörden auszusuchen. Die Arbeit besteht aus theoretischem und analytischem Teil. Zum Beginn des theoretischen Teils wurden die Grundlagen der Fachsprachen und die Verwaltungssprache dargestellt. In diesem Teil wurde der Leser auch in die Gliederung der Fachsprachen eingeführt. In theoretischem Teil der Arbeit habe ich mich bemüht, die Spezifika und Hauptmerkmale der Steuerterminologie zu beschreiben. In analytischem Teil wurden die ausgewählten Begriffe aus verschiedenen Steuerformularen geklärt. Die Aufmerksamkeit wurde auch den Bauplänen der Begriffe gewidmet. Für die Analyse wurden die oben genannten Formulare benutzt, die auf Internetseiten des Bundesministeriums der Finanzen herunterladet wurden. Anhand der Untersuchung wollte ich feststellen, wie sich die einzelnen Ausdrücke in angegeben Sprachen unterscheiden. Aus der praktischen Forschung ergibt sich, dass sowohl Deutsch als auch Tschechisch andere Wortbildungsmodelle benutzen. Die Regeln für Wortbildungen in der fachsprachlichen Terminologie sind in viertem Kapitel genannt. Die Ausdrücke der Steuerterminologie sollen verständlich, klar, und eindeutig sein. Die Steuerterminologie soll zur Kommunikation zwischen dem Staat und den Bürger dienen, deshalb in meisten Fällen die Frage der Sprachökonomie und Komprimierung in Betracht kommt. Mit Hilfe der Analyse wurde bestätigt, dass die Steuerterminologie zur Bezeichnung der Formulare, der Steuern und der Tätigkeiten, die mit der Abgabe der Steuern verbunden sind, sehr häufig Determinativkomposita benutzt. In der Analyse habe ich mich vor allem mit diesen Komposita beschäftigt, weil die in den Formulare am meistens vorkommen. Im Unterschied dazu benutzt Tschechisch völlig andere Mittel, meistens geht es um attributive Verbindungen. Die Linksatributte dienen im Tschechischen oft als Determinans des Wortes, wie in diesen Ausdrucken - daňový dlužník, daňový nedoplatek. In Tschechischem erfreuen sich die adjektivischen und präpositionalen Wortgruppen großer Beliebtheit und die Terminologie wird mit Hilfe dieser Wortgruppen gebildet.

Die entsprechenden tschechischen Äquivalente wurden in Wörterbüchern überprüft. Nach dem Vergleich der in Frage kommenden Äquivalente lässt sich feststellen, dass Tschechisch bei der Bildung der fachsprachlichen Wörter und Mehrwortverbindungen oft mehrere Wortbildungsmodelle benutzen kann, im Tschechischen können für eine semantische Bedeutung zwei Möglichkeiten benutzt werden. Es handelt sich darum, dass Tschechisch oft mehrere Ausdrucksmittel benutzen kann, wobei Deutsch meistens nur eine Möglichkeit zur Bildung eines Fachbegriffes zur Verfügung hat, wie in diesem Beispiel – Steuerbefreiung – daňové osvobození, osvobození od daně. Die Unterschiede in der Steuerterminologie der einzelnen Sprachen sind bedeutend, die Terminologie wird durch Wortbildungsmöglichkeiten bestimmt. Die höchst aktuelle Fachsprache, die sich auf alle Bürger bezieht, verdient eine größere Beachtung. Autorin dieser Arbeit hält nach der durchgeführten Forschung die Steuerterminologie im deutsch-tschechischen Vergleich für sehr interessant. Hoffentlich wird das Thema der Steuerterminologie noch Gegenstand der Forschung.

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Kontext-Wörterbücher [online] URL: http://www.linguatools.de/