Von Bildungsstandards zu kompetenzorientiertem Unterricht Mag. Vera Kendler / Mag. Claudia Prumetz Juni 2012
Die Leitidee …
allgemeine Kompetenzen
Beginn Jänner 2005
Regelstandards „nach außen“
berufsbezogene Kompetenzen
Kernkompetenzen am Ende des Bildungsweges
soziale und personale Kompetenzen
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Projektdimension
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Es fügt sich in einander...
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Vieles ist verborgen... Im Handeln sichtbare Kompetenzen
Wissen Lernwille Motivation Einstellungen Verantwortungsbewusstsein 5
Viele Fragen sind offen ...
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Kompetenz 6
Bildungsstandards… beschreiben Kompetenzen aus dem Kernbereich ausgewählter Fächer. stellen einen zentralen Ausschnitt der schulischen Bildung dar. benennen jene Kompetenzen über die ein Schüler/eine Schülerin zu einem bestimmten Zeitpunkt verfügen soll. konkretisieren den Bildungsauftrag. beschreiben die erwartete Leistung im Rahmen eines Kompetenzmodells. werden durch prototypische Aufgaben veranschaulicht. 7
besondere Merkmale Fachlichkeit Differenzierung
Fokussierung
Bildungsstandards Kumulativität
Verbindlichkeit
Verständlichkeit
Realisierbarkeit
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und Funktionen Hebung der Unterrichtsqualität
Förderung leistungsschwacher Schüler
Vergleichbarkeit von Abschlüssen
Präzisierung der Lehrinhalte
Informationsinstrument Schüler/innen
Lehrer/innen
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gesetzliche Verankerung SCHUG Novelle (Unterrichtsarbeit) BGBl. I Nr. 117/2008 § 17 Abs. 1a SCHUG Novelle (Unterrichtsmittel) BGBl. I Nr. 52/2010 § 14 Abs. 2 (2) Unterrichtsmittel müssen nach Inhalt und Form dem Lehrplan der betreffenden Schulstufe sowie der Kompetenzorientierung der Schulart (Bildungsstandards, abschließende Prüfung) entsprechen. 10
vom Input zum Output
„Lehrpläne geben an, was gelehrt werden soll.“ „Ein (kompetenzorientierter) Bildungsplan gibt an, was junge Menschen im weitesten Sinne des Wortes lernen sollen.“ (Hartmut von Hentig, Einführung in den Bildungsplan, Baden-Württembergs, 2004, S.7)
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der Aufbau Standarderstellung Prototypische Beispiele Pilotierung Kompetenzorientierter Unterricht
Deskriptoren beschreiben konkret die nachhaltig zu erwerbenden Kompetenzen. „Ich kann …“ - Deskriptoren didaktisch wertvolle Beispiele verdeutlichen und illustrieren die Deskriptoren. Testung der Beispiele an ausgewählten Schulen. Veränderung des Unterrichts und der Lehrer/innenrolle.
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Arbeitsschritte Erstellung des Kompetenzmodells
Pilotierung
Erstellung prototypischer Beispiele
Auswahl der Inhalte
Formulierung der Deskriptoren 13
das Modell Deskriptor „Ich kann….“
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die Deskriptoren Informatiksysteme Ich kann Hardware-Komponenten und deren Funktionen benennen und erklären. Ich kann Netzwerkkomponenten benennen und einsetzen Ich kann ein Betriebssystem konfigurieren. Ich kann im Netzwerk auftretende Probleme identifizieren.
Publikation & Kommunikation Ich kann umfangreiche Dokumente erstellen und bearbeiten. Ich kann Seriendokumente erstellen. Ich kann mittels E-Mail kommunizieren.
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die Deskriptoren Tabellenkalkulation Ich kann Daten eingeben und bearbeiten. Ich kann Berechnungen durchführen. Ich kann Entscheidungsfunktionen einsetzen.
Datenbanken
Ich kann Tabellen erstellen, ändern, löschen. Ich kann Abfragen erstellen, ändern, löschen. Ich kann Formulare erstellen, ändern, löschen. Ich kann umfangreiche Datenbestände auswerten.
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die Deskriptoren Informationstechnologie, Mensch, Gesellschaft Ich kann Daten sichern. Ich kann Daten schützen. Ich kann mich über gesetzliche Rahmenbedingungen informieren und diese berücksichtigen.
Algorithmen, Objekte, Datenstrukturen Ich kann Alltagsfragen systematisieren, Ablaufalgorithmen für Alltagsfragen entwerfen und Berechnungsschritte systematisch angeben. Ich kann einfache Befehlsstrukturen einer höheren Programmiersprache anwenden und Programmsequenzen entwickeln. 17
prototypisches Beispiel Handlungskompetenzen: B (Anwenden) und C (Analysieren)
Inhaltskompetenzen: Ich kann Formatierungen in einer Tabellenkalkulation durchführen. Ich kann Daten austauschen. Ich kann umfangreiche Datenbestände auswerten.
Spendenaktion.pdf
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prototypisches Beispiel Handlungskompetenzen: B (Anwenden)
Inhaltskompetenzen: Ich kann Dokumente erstellen und bearbeiten. Ich kann Seriendokumente erstellen.
Serienbrief Sporthotel.pdf
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Spannungsfeld Unterricht Unterrichtsplanung
Kompetenzerwerb
Unterrichtsgestaltung
Leistungs- u. Lernstandserhebung
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Unterrichtsplanung Wo hole ich die Schüler/innen ab? Wie können die Schüler/innen die Kompetenzen erreichen? Wann sind die Kompetenzen nachhaltig? Steht die sukzessive Entwicklung von Kompetenzen im Zentrum meines Unterrichts? Wird den Schüler/innen ihr Zuwachs an Kompetenz deutlich?
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Unterrichtsgestaltung Wie kann kumulatives, vernetztes und nachhaltiges Lernen gefördert werden? Wie wird dauerhaft angelegtes Wissen und Können gefördert? Wie kann Lebens- und Berufsnähe verdeutlicht werden? Wie kann eine Handlungsorientierung gefördert werden? Welches sind die zentralen Ideen des Fachs oder Wissensbereichs? 22
Leistungsbeurteilung Unterrichtsbeispiele (prototypische Beispiele)… illustrieren die Kompetenzen fördern die Nachhaltigkeit des Wissens
Transparenz der Leistungsbeurteilung: Erstellung von Kompetenzrastern Formulierung von Deskriptoren aus Sicht der Schüler/innen: „Ich kann ...“
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Kompetenzen bewerten – aber wie?
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Operatoren – Teil 1
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Operatoren – Teil 2
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Aufgaben lösen
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Von geschlossene und offene Aufgaben
Vorgefundener
Anfangszustand A
Transformation T
Angestrebter
Endzustand Z
Alle Aufgaben genügen beim Lösen diesem Schema Wenn mindestens eine der 3 Komponenten A, T, Z nicht vorgegeben ist, dann spricht man vom Öffnen der Aufgabe. 28
Merkmale von offenen Aufgaben
• mehrere Lösungswege und Lösungen sind möglich
• verschiedene theoretische Ebenen sind enthalten • Kompetenzen sind miteinander verknüpft
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Voraussetzung für offenen Aufgaben
• Methodentraining für Schüler • Sachkompetenz muss abgesichert sein • Relevanz des Themas muss bewusst werden
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Interesse wecken
Berufsbezug
Schwierigkeit
Aufgabenklarheit
Förderung des Interesses/ Erwerb von Kompetenzen (Schüler/innen)
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zum Abschluss …
„Kompetenzen werden nicht unterrichtet, sie werden von Schüler/innen erworben.“ Dr. Christian Fahse, Wie unterrichtet man Kompetenzen, Neustadt, 2004, S 460
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