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FREITAG, 18. JANUAR 2013 | NR. 14 | CHF 2.00

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SPORT

Die Universität hat sich im internationalen Umfeld einen Namen SEITE 3 gemacht.

Der FC Vaduz bereitet sich im Trainingslager in Spanien auf die Rückrunde vor. SEITE 17

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Ein Haus mit Wohlfühlklima

VU für sozialverträgliches KVG

Triesen. – Ein Pflegeheim, das den Bewohnerinnen und Bewohnern einen schönen Lebensabend bieten soll, braucht nicht nur das entsprechende Personal, sondern auch eine Infrastruktur, die ermöglicht, zeitgemässe Pflegekonzepte umzusetzen. Dass dies beim Haus St. Mamertus in Triesen gelungen ist, davon sind die Verantwortlichen überzeugt. SEITEN 7 UND 21 BIS 24

Ist eine einseitige Anhebung der Kostenbeteiligung von bisher 800 Franken auf neu 2000 Franken sozialverträglich? Für 13 Abgeordnete jedenfalls nicht. Dass Gesundheitsministerin Renate Müssner darüber enttäuscht ist, wundert nicht.

ten Lesung während vier Stunden diskutiert hat.» Was den Kern der Vorlage selbst betrifft, sprachen sich zum Beispiel auch die FBP-Abgeordneten Gerold Büchel und Rainer Gopp gegen die einseitige Erhöhung der Franchise aus, weil damit keine Solidarität gegeben sei.

Von Günther Fritz

Abstimmung über die Wehrpflicht Wien. – Am Sonntag entscheiden die Österreicher, ob sie die Wehrpflicht beibehalten oder stattdessen eine Berufsarmee einführen wollen. Die beiden Parteien SPÖ und ÖVP können sich anscheinend nicht entscheiden – in den vergangenen vier Jahrzehnten haben sie ihre Meinung immer wieder geändert. SEITE 14

Hilti wächst trotz Schwäche in Europa Schaan. – Der Schaaner Baugeräte-Hersteller Hilti hat den Umsatz im vergangenen Jahr um 5,2 Prozent auf 4,2 Milliarden Franken gesteigert. Die Konjunkturschwäche auf dem europäischen Markt kompensierte das Wachstum vor allem in Latein- und Nordamerika. In lokalen Währungen betrug das Wachstum 4,4 Prozent. In Europa reduzierte sich der Umsatz um insgesamt 1,9 Prozent. An Boden verloren hat der Baugeräte-Hersteller besonders in Südeuropa, während er in Zentral- und Nordeuropa zulegte. SEITE 29

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50003 9 771818 920002

Vaduz. – In einer Stellungnahme zur Revision des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) zeigt sich Regierungsrätin Renate Müssner bitter enttäuscht, dass der Landtag im Dezember das Kernstück der KVG-Revision, die Erhöhung der Franchise von 200 auf 1500 Franken und die Reduktion des Selbstbehalts von 600 auf 500 Franken, mit 13 Stimmen (6 VU, 5 FBP, 1 FL und 1 parteilos) verworfen hat. Dies bedeutet, dass das geplante Sparziel im KVG-Bereich von 23 Mio. Franken vorerst nicht realisiert werden kann.

VU-Fraktionssprecher Peter Hilti: «Die gerechte Verteilung der Lasten auf mehrere Schultern ist für ein sozialverträgliches Finanzierungsystem in der Krankenversicherung unumgänglich.» Bild Archiv

VU hält am Reduktionsziel fest In seiner Erklärung vom Dezember betonte VU-Fraktionssprecher Peter Hilti, dass die VU am Reduktionsziel des Staatsbeitrags von 57 auf 34 Mio. Franken klar festhalte. Um das Sparziel nicht zu gefährden und der Regierung die Möglichkeit zu geben, noch einmal im Sinne einer sozialverträglichenAusgestaltung des KVG über die Bücher zu gehen, beantragte Peter Hilti im Dezember-Landtag, die Vorlage in einer zweiten ersten Lesung zu behandeln. Dieses Ansinnen scheiterte jedoch am Widerstand der FBP. Die Folge war eine Ablehnung der einseitigen Erhöhung der Kostenbeteiligung von 800 auf 2000 Franken auf Kosten jener, die krank sind und zumArzt müssen. Dazu erklärte Peter Hilti: «Die gerechte Verteilung der Lasten auf mehrere Schultern ist für ein sozialverträgliches Finanzierungsystem in der Krankenversicherung unumgänglich.»

Müssner kritisiert Landtag Gesundheitsministerin Renate Müssner weist in ihrer Stellungnahme insbesondere den Vorwurf von VU-Fraktionssprecher Peter Hilti zurück, dass die Regierung die zahlreichen Fragen aus der ersten Lesung nicht abgeklärt und somit dem Landtag die Zustimmung zur Franchisenerhöhung verunmöglicht habe. Das Ressort Gesundheit habe vielmehr alle Fragen und Anregungen aus der ersten Lesung für die zweite Lesung abgeklärt. VU-Fraktionssprecher Peter Hilti erinnerte gestern Abend auf Anfrage des «Vaterlands» an seine Erklärung im Dezember-Landtag, in welcher er nur zwei Anregungen aus der ersten Lesung als Beispiele aufführte, welche die Gesundheitsministerin für die zweite Lesung nicht aufgegriffen hat.

kenkassenprämie. Darauf sei Renate Müssner mit der Begründung nicht eingegangen, dass einkommensabhängige Prämien keinen Beitrag zur Reduktion der Gesundheitskosten leisten würden. Bei einer einkommensabhängigen OKP-Grundprämie stehe für die VU jedoch nicht der Einspareffekt im Vordergrund, so Peter Hilti im Dezember-Landtag, sondern die Vermeidung eines Verbilligungssystems, das einen grossen Teil der Bevölkerung zu Bittstellern machen würde. Daran stört sich auch die Freie Liste. So erklärte FL-Regierungschefkandidat Pepo Frick in der Landeskanalsendung: «Das Resultat der KVGRevision wäre gewesen, dass rund 37 Prozent der Bevölkerung zur Subventionsempfängern geworden wären.»

37 Prozent als Bittsteller? Erstens nannte Peter Hilti die Prüfung einer einkommensabhängigen Kran-

Unterschiedliche Sichtweisen Als zweites Beispiel einer Anregung aus der ersten Lesung, auf die Ge-

Blutiges Geiseldrama in Algerien

Für offene Sachpolitik

450 EU-Soldaten für Mali

Algier. – Das Geiseldrama in der algerischen Wüste ist eskaliert. Die algerische Armee startete einen Angriff gegen die dschihadistische Gruppe, die amVortag zahlreiche Ausländer auf einem Gasfeld als Geiseln genommen hatte. Dabei wurden mehrere Menschen getötet. Zur Zahl der Opfer gab es widersprüchliche Berichte. Die algerische Nachrichtenagentur APS meldete zudem, die Armee habe vier ausländische Geiseln befreit. Zudem hätten rund 600 algerische Arbeiter der Förderanlage von dort fliehen können. Mit der Geiselnahme wurde die Befürchtung Realität, dass die Militäraktion in Mali zu Vergeltungsmassnahmen von Islamisten in anderen Teilen der Welt führen wird. (sda)

Vaduz. – «Die VU bietet bei einer erneuten Übertragung der politischen Hauptverantwortung Hand zur Fortsetzung der politischen Zusammenarbeit auf der Grundlage einer ehrlichen und offenen Sachpolitik», erklärt VU-Regierungschefkandidat Thomas Zwiefelhofer in seinem «Persönlich»Beitrag über seine politischen Prioritäten. Die Art der politischen Auseinandersetzung im Wahlkampf zeige grosse Unterschiede zwischen den Parteien auf. Die liechtensteinische Bevölkerung werde bei den Landtagswahlen nicht nur darüber entscheiden können, wem sie die hauptverantwortliche Führung des Landes in den nächsten vier Jahren anvertrauen will, sondern auch, welchen Politikstil sie

Bamako. – Die EU entsendet Militärinstruktoren nach Mali, um die Armee des westafrikanischen Krisenlandes in der Auseinandersetzung mit islamistischen Gruppen zu unterstützen. An Kämpfen sollen sich die Soldaten der Europäischen Union hingegen nicht beteiligen. Ziel der Mission ist es, die «militärischen Fähigkeiten der malischen Armee zu verbessern». Die Aussenminister der EU-Staaten beschlossen bei ihrem Krisentreffen in Brüssel die rechtliche Basis für den baldigen Start der etwa 450 Mann starken Trainingsmission EUTM Mali, der für «spätestens Mitte Februar» vorgesehen ist. Ein erstes Vorausteam soll bereits in den kommenden Tagen in die malische Hauptstadt Bamako reisen. (sda)

sundheitsministerin Renate Müssner laut VU-Fraktionserklärung nicht eingegangen ist, stellt die Überprüfung der Einführung einer Praxisgebühr dar. Das Ressort Gesundheit habe lediglich auf das Scheitern der Praxisgebühr in Deutschland verwiesen, obwohl der Fragesteller in der ersten Lesung explizit verlangt habe, eine Praxisgebühr nicht nach deutschem Vorbild zu überprüfen. Während Gesundheitsministerin Renate Müssner in ihrer Stellungnahme meint, sie hätte alles bis zum letzten Detail bis zur zweiten Lesung aufgearbeitet, waren bereits in der Dezember-Sitzung viele Abgeordnete der gegenteiligen Ansicht. In der Landeskanalsendung der Spitzenkandidaten betonte Pepo Frick (FL) erneut: «Da kam die Stellungnahme zur zweiten Lesung. Dabei hat die Regierung nicht einen wichtigen Punkt von dem aufgenommen, was der Landtag in der ers-

Für eine offene und ehrliche Sachpolitik: VU-Regierungschefkandidat Thomas Bild Klaus Schädler Zwiefelhofer.

sich für Liechtenstein wünsche, sagt VU-Spitzenkandidat Thomas Zwiefelhofer. SEITE 5

Widersprüchliche FBP Während die FBP-Fraktion vor der ersten Lesung geschlossen gegen das Eintreten auf die KVG-Revision gestimmt hatte, zeigt FBP-Regierungschefkandidat Adrian Hasler während der aktuellen Auftritte keine Mühe damit, die Kostenbeteiligung für jene, die krank sind, einseitig massiv anzuheben. Dazu Adrian Hasler in der Landeskanalsendung: «Mit der Erhöhung von Franchise und Selbstbehalt von 800 auf 2000 Franken würde man die Kosten auf diejenigen verlagern, welche die Leistung in Anspruch nehmen.Wenn wir solche Dinge nicht umsetzen, frage ich mich wirklich, wo wir bei den Ausgaben ansetzen.» SEITE 4

INLAND

LIECHTENSTEINER VATERLAND | FREITAG, 18. JANUAR 2013

Grosses Interesse: Die offizielle Eröffnung des Hauses St. Mamertus lockte viele Interessierte aus der Gemeinde, der Politik und anderen Pflegeheimen nach Triesen. Bilder Daniel Ospelt

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«Man muss ein Wohlfühlklima schaffen, damit die Bewohner einen schönen Lebensabend verbringen können»: Horst Büchel, Stiftungsratspräsident der Liechtensteinische Alters- und Krankenhilfe.

Sich im Haus St. Mamertus daheim fühlen Ein Pflegeheim soll nicht nur ein Ort sein, der älteren Menschen Raum bietet, sondern ein Ort, an dem sie sich daheim fühlen können. Dass dies im Haus St. Mamertus in Triesen möglich ist, davon sind die Verantwortlichen überzeugt. Von Richard Brunhart Triesen. – «Mit der Eröffnung des neuen Pflegewohnheims St. Mamertus ist für die LAK ein weiterer Meilenstein erreicht worden», erklärte Horst Büchel, Stiftungsratspräsident der Liechtensteinischen Alters- und Krankenhilfe (LAK), gestern an der offiziellen Eröffnung des neuen LAK-Hauses in Triesen. Für das Haus und für ganz Liechtenstein bedeute dies einen weiteren grossen Schritt in die Zukunft – denn die demographische Entwicklung zeige, dass der Bedarf an stationärer Betreuung künftig ansteigen werde. Herausforderung für Allgemeinheit Regierungsrätin Renate Müssner ging in ihrer Ansprache neben der demographischen Entwicklung auf einen weiteren Punkt ein. «Sich ändernde Gesellschafts- und Lebensstrukturen haben gerade in den letzten wenigen

Jahrzehnten dazu geführt, dass älter werdende Menschen nicht mehr in jedem Fall darauf zählen können, ihren Lebensabend im Wohnverband mit ihren Angehörigen und Familien zu verbringen», sagte die Sozialministerin. Diese veränderte Situation stelle die Allgemeinheit vor eine grosse Herausforderung. Denn die Öffentlichkeit müsse vermehrt Betreuungs- und Pflegeaufgaben übernehmen, die früher vorwiegend im familiären Umfeld der älteren Menschen wahrgenommen wurden. Rahmen für Konzepte bieten Zudem würden die Ansprüche an ein Altersheim immer höher, erklärte Horst Büchel. «Es steht nicht mehr im Vordergrund, nur Raum beziehungsweise Platz zu schaffen, sondern man muss auch an der Qualität arbeiten.» Wie Regierungsrätin Müssner ausführte, verstehen sich die LAK-Häuser in erster Linie als Orte, «in denen das Leben für die Bewohnerinnen und Bewohner lebenswert weitergehen soll.» Um diesem Anspruch gerecht zu werden, brauche es zwar in erster Linie eine entsprechende Haltung, die in der Betreuung tagtäglich umgesetzt wird. Doch es brauche auch Infrastruktur, um diese ideellen Konzepte verwirklichen zu können. «Ein mo-

dernes Sozialzentrum stellt eine Infrastruktur dar, die dazu geeignet ist, zeitgemässe Betreuungskonzepte umsetzbar zu machen», sagte Müssner. Das sei beim Haus St. Mamertus gelungen. Die Bewohnerinnen und Bewohner hätten die Chance, sich ihr Leben im Rahmen ihrer Möglichkeiten einzurichten. Und es seienVoraussetzungen geschaffen worden, sodass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Hauptaugenmerk auf die individuellen Bedürfnisse der Bewohner richten und dabei effizient arbeiten können. Auch Horst Büchel ist überzeugt, dass die Infrastruktur eine wichtige Komponente ist. Man müsse einWohlfühlklima schaffen, damit die Menschen einen schönen Lebensabend verbringen können. «Daham si – o im Alter» Ein wesentliches Elemente dafür, dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner wohlfühlen, ist, ihnen Geborgenheit zu bieten – wie es die gewohnte Umgebung in den eigenen vier Wänden tat. «‹Daham si – o im Alter›. Das ist ein Wunsch von vielen älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die sich eng mit dem Heimatdorf verbunden fühlen», hielt Triesens Gemeindevorsteher Günter Mahl in seinen Ausführungen fest. Sie möchten soziale Kon-

takte pflegen, den Kirchturm sehen und den gewohnten Blick aus dem Fenster auf Tuass oder den Falknis geniessen. «Wer jahrzehntelang in einem Dorf lebt, der möchte darauf nicht verzichten», ist der Gemeindevorsteher überzeugt. Und das Haus St. Mamertus biete den Bewohnern genau dieses Vertraute und Bewährte, diese Heimat und das soziale Umfeld. Raum für Begegnung Damit sich die Menschen mit ihrer neuen Heimat, dem Haus, identifizieren können, sollte das Gebäude gegen aussen eine starke formale Eigenheit aufweisen, erklärte Architekt Samuel Gäumann. «Es ist das Zuhause von 38 Personen, entsprechend muss das Zuhause auch ein Gesicht haben, an das man sich gerne erinnert», sagte Gäumann. Im Inneren sei unter anderem darauf geachtet worden, dass auf kleinem Raum eine vielfältige Welt geboten wird, viele Erfahrungen gemacht werden können, denn der Bewegungsradius der Bewohner sei relativ klein. Die Auswahl der Materialien sei in einem solchen Gebäude immer eine Gratwanderung. Denn einerseits müssten diese dem Betrieb auf der Ebene des Unterhalts gerecht werden. Auf der anderen Seite sollte das Haus aber auch einen Wohncharakter und

nicht zu sehr einen Heimcharakter annehmen. Sich verstanden fühlen Und die Menschen sollten das Gefühl haben, dass die Planer des Hauses ihre Bedürfnisse verstehen: «Nicht da ist man daheim, wo man seinen Wohnsitz hat, sondern da, wo man verstanden wird», zitierte Thomas Riegger,Vorsitzender der Geschäftsleitung der LAK, Christian Morgenstern. «Ich glaube, nicht nur Personal und Mitarbeitende sind dafür verantwortlich, dass man verstanden wird», führte Riegger weiter aus. «Ich bin überzeugt, dass auch das Haus, wie es gebaut wurde, den Auftrag verstanden hat.» Dass das Haus den Bedürfnissen gerecht werden kann, davon können sich morgen alle interessierten am Tag der offenen Tür überzeugen (siehe Kasten). FOTOS: ERÖFFNUNGSFEIER HAUS ST. MAMERTUS TRIESEN www.vaterland.li/fotogalerie

Tag der offenen Tür Triesen. – Das Haus St. Mamertus an der Landstrasse 317 in Triesen öffnet morgen, Samstag, 19. Januar, Interessierten von 10 bis 16 Uhr die Türen.

Das Haus unter den Schutz Gottes gestellt: Pfarrer Andreas Fuchs segnete das Haus St. Mamertus im Anschluss an die Ansprachen.

Bläserquintett: Die Santa Merta Musikanten sorgten für eine musikalische Umrahmung.

Daheim fühlen: Gemeindevorsteher Günter Mahl ist überzeugt, dass das Haus St. Mamertus den Bewohnern Vertrautes vermittelt.

Im Gespräch: Dominique Gantenbein, Hausleiterin des Hauses St. Martin in Eschen, und Regierungsratskandidatin Marlies AmannMarxer (v. l.).

Gedankenaustausch über die Alterspolitik in Liechtenstein: Die beiden Landtagsabgeordneten und -kandidaten Thomas Vogt und Peter Büchel (v. l.).

Informierten sich vor Ort über das Haus St. Mamertus: Landtagskandidatin und stellvertretende Abgeordnete Marion Kindle-Kühnis und Landtagsabgeordnete Gisela Biedermann (v. l.).

BAUREPORTAGE

LIECHTENSTEINER VATERLAND | FREITAG, 18. JANUAR 2013 21

LAK – Haus St. Mamertus – ein Haus der Begegnungen

LAK St. Mamertus in Triesen: Morgen Samstag findet im Haus St. Mamertus in Triesen der Tag der offenen Türe statt. Alle Interessierten sind herzlich willkommen, sich vom Neubau zu überzeugen. Dabei dürfen sich die Besucher in der gemütlichen Cafeteria verpflegen lassen. Bild Paul Trummer

Mit der Inbetriebnahme des Hauses St. Mamertus ist für die Liechtensteinische Alters- und Krankenhilfe ein bedeutender Meilenstein erreicht. Die demografische Entwicklung und der damit verbundene Anstieg an stationären Betreuungsstrukturen ermöglicht es den Verantwortlichen der LAK, zumindest in den kommenden Jahren dieser Anforderung erfolgreich zu begegnen. Das Haus St. Mamertus beeindruckt. Es ist architektonisch gelungen und geprägt von ei-

ner einladenden Offenheit und Transparenz, von zahlreichen Begegnungsräumen sowie von einer modernen technischen Infrastruktur. Das Haus St. Mamertus stellt den Rahmen und die Voraussetzungen zur Verfügung, um dem Pflegeund Betreuungsauftrag in jeder Hinsicht gerecht zu werden. Von Anfang an wurde dem Anspruch an gut funktionierenden betrieblichen Abläufen hohe Bedeutung beigemessen. Mit drei neuen Pflegeabteilungen zwischen 12 und 13 Betreuungsplätzen sind optimale Strukturen geschaffen. Dies wird unseren Mitarbeiten-

den in der täglichen Arbeit sehr zugute kommen. Bestmögliche Pflege gegeben Der Eintritt in ein Pflegeheim stellt für die betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner einen bedeutenden Schritt in einen neuen Lebensabschnitt dar. Der Verlust der Eigenständigkeit und die Aufgabe von gewohnten Umgebungsstrukturen sind nur einige Herausforderungen, welchen sich die Bewohner zu stellen haben. Der gelungene Neubau mit seiner warmen Einrichtung, der bodenständigen

Farbgebung sowie den einladenden Begegnungsräumen können dabei helfen. Das wichtigste dabei sind aber all jene Menschen, die dem Gebäude das Leben vermitteln. Seien dies Angehörige, Besucher, die freiwilligen Helferinnen oder die Mitarbeitenden. Stiftungsrat und Geschäftsleitung freuen sich über das in jeder Beziehung gelungene Haus St. Mamertus. Mit dem Neubau steht der LAK eine Infrastruktur zur Verfügung, welche den Auftrag – den Bewohnerinnen und Bewohnern die bestmögliche Pflege und Betreuung zu ermöglichen – sehr unter-

stützt. Der Dank der Geschäftsleitung gilt allen Beteiligten und vor allem der Bauherrschaft für ihr grosses Engagement und die tatkräftige Unterstützung. Dank gilt auch den Mitarbeitenden des Hauses Süd. Diese waren während der Bauzeit immer wieder gefordert, mit Provisorien und Flexibilität ihren Arbeitsauftrag sicherzustellen. Thomas Riegger Vorsitzender der Geschäftsleitung LAK Horst Büchel Präsident Stiftungsrat LAK

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BAUREPORTAGE

LIECHTENSTEINER VATERLAND | FREITAG, 18. JANUAR 2013 22

Mit dem Herzen dabei Das neue Haus St. Mamertus hat seine Türen geöffnet, einige Bewohnerinnen und Bewohner sind bereits eingezogen und es herrscht Leben im Haus. Lange habe ich auf diesen Moment gewartet und die Freude über die Eröffnung des Neubaus ist überwältigend. Entstanden ist ein imposanter Bau, der Funktion und Form harmonisch vereint und die Bedürfnisse eines Pflegewohnheims architektonisch in einfühlsam konzipierte Lebenswelten umsetzt. Es galt, viele Ansprüche und die unterschiedlichsten Bedürfnisse unter einem Dach zu vereinen und dies in einer Sprache, die nicht den Spital- oder Heimcharakter trägt. Dies ist in diesem Haus hervorragend gelungen und das Normalitätsprinzip zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Anlage. Zum einen wurde ein attraktiver und gemütlicher Ort der Begegnung geschaffen und zum anderen ist ein wirkliches Zuhause für Menschen entstanden. Als Pflegewohnheim hat das Haus St. Mamertus die Aufgabe, den Menschen ein Daheim zu bieten und sie bei einem sehr wichtigen Lebensabschnitt mit Respekt zu begleiten und durch die professionelle Arbeit das Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Die schöne und sorgfältige Gestaltung des Hauses liegt mir deshalb so am Herzen, weil es ein Zeichen für die Wertschätzung und Würdigung der älteren Generation ist. Und wenn ich nun durch dieses Haus

gehe, freue ich mich für die Bewohner und bin dankbar, ein Teil dieser gelungenen Umsetzung sein zu dürfen. Es berührt mich sehr, wenn ich sehe, wie sich die Menschen hier gut einleben, sich wohl und vor allem selbstbestimmt fühlen. Dann weiss ich, dass wir unsere Arbeit gut machen und den richtigen Weg gehen. Diesen Weg immer zu finden, ist keine leichte Aufgabe. Besonders im Pflegeund Betreuungsbereich hat sich in den letzten Jahrzehnten vieles verändert. Bedürfnisse und Einstellungen haben sich gewandelt. Früher waren die pflegebedürftigen Menschen in solchen Häusern Bittsteller – man denke dabei an die Geschichte des Hauses St. Mamertus, welches früher ein Armenhaus war. Heute sind unsere Bewohner zahlende Kunden mit Ansprüchen an Hotellerie und Wohnqualität, die eine grösstmögliche Selbstbestimmung wollen. Wohn- und Pflegekonzepte müssen heute zeitgemäss sein und dies gelingt nur, wenn man lernt, in den jeweiligen Schuhen des anderen zu gehen. Und weiss Gott, die Schuhgrössen sind manchmal recht unterschiedlich. Das Haus St. Mamertus eint diese vielen Bedürfnisse und lässt einen Raum entstehen, der für Wärme und Offenheit steht. Es ist mir ein besonderes Anliegen, mich für das grosse Vertrauen, welches mir von der LAK entgegengebracht wurde, zu bedanken. Dieses Vertrauen ist nicht selbstverständlich und hat mir über die Jahre viel Energie und Motivation gespendet. Ein herzliches Dankeschön möchte ich

Kurt Salzgeber: «Es berührt mich sehr, wenn ich sehe, wie sich die Menschen hier gut einleben.»

Treffpunkt: Gemütliche Plauderrunde am gemeinsamen Tisch.

auch dem ganzen Projektteam und jedem Einzelnen, der an diesem Grossprojekt mitgearbeitet hat, aussprechen. Ein ganz spezielles Dankeschön richtet sich an das Betreuungs- und Pflegeteam und an die Bewohner des Hauses Süd. In den vier Planungs- und Baujahren haben diese Menschen den Lärm und die Unannehmlichkeiten der Bauzeit ohne Klagen in Kauf genommen. Über die ganze Zeit ist es gelungen, den Betrieb reibungslos aufrechtzuerhalten und für diesen Einsatz bedanke ich mich von Herzen. Kurt Salzgeber Leitung Haus St. Mamertus

Verspielte Architektur: Das Haus St. Mamertus besticht durch seine einzigartige Form.

Bilder Paul Trummer

Vorher: Das ehemalige Alters- und Pflegeheim der Gemeinde Triesen.

Ausblick: Die Terrasse lädt zum Verweilen und Geniessen ein.

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