Liebe Erzieherinnen und Erzieher, liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Eltern!

Inhalt: Liebe Erzieherinnen und Erzieher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Neun Schlüssel zum Erfolg . . . . . . . . . . . . . . ....
Author: Berthold Engel
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Inhalt: Liebe Erzieherinnen und Erzieher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Neun Schlüssel zum Erfolg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Poster, Memo-Spiel, Malvorlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Die aid-Ernährungspyramide – ein prima Wegweiser . . . . . . . . . . . 7 Die „grünen“ Lebensmittelfamilien und Milli Milch . . . . . . . . . . . . . 8 Kinder brauchen viel Bewegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Mit den Kindern die Posterbotschaften entdecken . . . . . . . . . . . . . 10 Mitmachideen für Kinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Entspannung gehört dazu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Malvorlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 aid-Medien für Pädagoginnen und Pädagogen . . . . . . . . . . . . . . . 22 aid-Medien für Kinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Bastelbogen mit Memo-Karten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eingeheftet

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Liebe Erzieherinnen und Erzieher, liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Eltern! Was wimmelt denn da alles auf dem Poster – und wo soll man zuerst hinschauen? Das war vielleicht Ihr erster Gedanke, als Sie das Poster gesehen haben. Hüpfende Kinder auf Feldern mit Möhren, Ähren oder einem Glas, und darunter ein scheinbar heilloses Durcheinander von Kindern, die einkaufen, auspacken, schnippeln und rühren, probieren und genießen. Und ringsherum Fotos mit Lebensmitteln, die frisch, knackig und lecker aussehen. Was für manchen Erwachsenen zunächst chaotisch erscheint, bietet Kindern mit ihrem neugierigen, unbefangenen und weniger nüchternen Blick eine Fundgrube für Entdeckungen. Verschiedene Alltagsbereiche rund um das Essen und Trinken und die Ernährungspyramide für Kinder sind Themen des Posters und lassen sich auf unterschiedlichste Weise für jüngere und ältere Kinder aufgreifen. Dazu erhalten Sie als pädagogische Fachkräfte und Eltern viele Anregungen, Ideen und Hintergrundinformationen. Ob im Kindergarten, zu Hause, im Sachunterricht, im Rahmen eines Projektes, der Sprachförderung oder fächerübergreifend: Im Gespräch, Spiel und durch Aktionen gibt es viele Möglichkeiten, Bewegung in das Thema Essen und Trinken zu bringen und auf den Geschmack zu kommen. Wir wünschen Ihnen und den Kindern viel Spaß und zahlreiche Entdeckungen!

Esse ich gerne?

Kenne ich die aid-Ernährungspyramide?

Esse ich oft allein oder lieber mit anderen zusammen?

Was bedeuten für mich Gesundheit und eine gesunde Ernährung?

Koche ich gerne? Was koche ich gerne?

Wo und was kaufe ich ein?

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Esse ich richtig im Sinne der aid-Ernährungspyramide (S. 7)?

Esse ich oft allein oder lieber mit anderen zusammen?

Was möchte ich mit den Kindern erreichen?

Welche Aktionen passen zu mir und was kann ich überzeugend vertreten?

Machen Sie sich vor Beginn der Aktion(en) Ihre eigenen Erwartungen an Essen und Trinken und Ihre Einstellungen bewusst.

Neun Schlüssel zum Erfolg Mögen Sie gerne Fenchel, Brokkoli, Zucchini, Auberginen, Porree und Stangensellerie? Dann machen Sie diese und die vielen anderen Gemüsesorten den Kindern bekannt. Falls (auch) für Sie das meiste neu ist, dann können Sie die geschmackliche Bandbreite der Lebensmittel gemeinsam mit den Kindern erforschen. Wer im Schlaraffenland unserer Lebensmittel gesund essen und trinken möchte, braucht nicht nur Kenntnisse und Fertigkeiten im Umgang mit Lebensmitteln, sondern muss diese auch in seinem Essalltag einsetzen. Diese so genannte Ernährungskompetenz erwerben Kinder, wenn sie von früh an die Geschmacksvielfalt naturbelassener Lebensmittel kennen lernen und so ihren eigenen Geschmack entwickeln können. Wenn sie dann noch lernen, aus den vielen Lebensmitteln leckere kleine und große Gerichte zu „zaubern“ und auch sonst in der Küche gut Bescheid wissen, sind sie nicht – wie viele unserer Zeitgenossen – auf vorgefertigte industriell hergestellte Produkte und Fastfood angewiesen. Mit diesem Material können Sie die Kinder ermutigen, die Vielfalt von Gemüse, Obst, Getreide- und Milchproduk­ten mit allen Sinnen kennen und unterscheiden zu lernen, ihnen unbekannte Lebensmittel zu probieren und durch viele Geschmackserlebnisse ihren eigenen Geschmack zu entwickeln, „die Sprache des Essens“ durch Beobachten, Beschreiben und sich Ausdrücken zu entdecken, Freude am Selbertun (einkaufen, waschen, schneiden, rühren, abschmecken, Tischdecken) zu gewinnen, aktiv in der Küche zu werden und den Wert von Lebensmitteln und der Arbeit in der Küche zu schätzen, ihr Essen gemeinsam zu genießen, Verantwortung zu übernehmen und auf einen gesunden Lebensstil zu achten. Sie als Eltern und Pädagogen können entscheidend dazu beitragen, dass Kinder ein gesundes Ess- und Bewegungsverhalten entwickeln. Die neun Erfolgsschlüssel werden Ihnen dabei helfen. 1 Bieten Sie jeden Tag in der Familie, in der

Kindertagesstätte und in der Schule ein ausgewogenes, genussvolles Essen im Sinne der aid-Ernährungspyramide, denn Ernährungsbildung ist Tagesgeschäft und keine Einzel­ aktion. Wer über die Vielfalt von Gemüse redet, muss sie auch anbieten und wer Wasser zum Durstlöschen empfiehlt, muss auch das Wassertrinken ermöglichen.

2 Arbeiten Sie im Team aus pädagogischen

Fachkräften und Eltern zusammen. Ernährungsbildung sollte für die Kinder im Alltag spürbar nach einheitlichen Grundsätzen erfolgen. Verlangen Sie nichts, was Sie selbst nicht zu tun bereit sind.

3 Gehen Sie mit gutem Beispiel voran.

Essen Sie jeden Tag vollwertig und zeigen Sie, dass es Ihnen schmeckt.

4 Ermöglichen Sie viele Geschmackserlebnisse

durch ein breites und buntes Angebot an vollwertigen Lebensmitteln und Speisen im Sinne der aid-Ernährungspyramide. Denn nur wenn die Kinder viele ver­schiedene Lebensmittel und Speisen probiert haben, kann sich ihr Geschmackssinn voll entwickeln. Die Kinder entscheiden dann selbst, was ihnen schmeckt und wählen entsprechend aus.

5 Lassen Sie die Kinder mitentscheiden, was es

zu essen gibt.

6 Lassen Sie die Kinder in die Küche. Sie ist für

Kinder ein spannendes, lehrreiches und kreatives Spielfeld. Hier können sie Obst und Gemüse waschen und klein schneiden. Sie können rühren, kneten, belegen, messen, wiegen, abschmecken und kleine Gerichte zubereiten. Kinder, die aktiv mitgestalten dürfen, sind nicht nur stolz auf ihr Können und werden so eher neue Lebensmittel und Gerichte probieren, sondern lernen viel über den Umgang mit Lebensmitteln.

7 Verstärken Sie das Positive. Hier stehen deshalb

die Lebensmittel der „grünen“ Ebene und die Milchprodukte im Vordergrund aller Aktionen. So rücken automatisch die Lebensmittel der „roten Ebene“ aus dem Blick.

8 Vereinbaren Sie Regeln zum Verhalten bei Tisch,

zum Umgang mit Süßigkeiten oder für Dinge, die das Miteinander erleichtern und über die Sie nicht jeden Tag neu diskutieren wollen.

9 Ermutigen Sie die Kinder sich jeden Tag zu

bewegen und machen Sie mit.

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Poster, Memo-Spiel, Malvorlagen Spiel mit, denn Essen und Bewegung gehören zusammen!

Entdecke die Herkunft unserer Lebensmittel!

Kauf ein mit Köpfchen!

Das Poster ist attraktiver Wandschmuck fürs Kinderzimmer, für den Essplatz zu Hause, den Gruppenraum oder das Klassenzimmer. Das Poster bietet aber noch viel mehr: Hier verstecken sich viele Botschaften rund ums Essen und Trinken. In dem Motiv „Hüpfkästchen“ sind Essen, Bewegung und Spaß geschickt miteinander verknüpft – drei Dinge, die zu einem gesunden Lebensstil gehören. Erst beim genauen Hinsehen werden die Kinder die Besonderheit des Spielfeldes entdecken: die Ernährungspyramide. Der Schwerpunkt liegt bewusst auf den „grünen“ Lebensmittelgruppen, die im Mittelpunkt einer gesunden Ernährung stehen. Die rote Ebene rückt dagegen in den Hintergrund. In der Bildleiste unterhalb der Pyramide verstecken sich viele Ideen, wie Kinder im Alltag ihr Essen und Trinken selbst- und mitgestalten können.

Hilf in der Küche! So viele leckere Sachen – koste sie!

Genieße das gemeinsame Essen!

Die Lebensmittelfotos rundherum zeigen die Vielfalt von Gemüse, Obst, Getreide- und Milchprodukten – genau die Produkte, auf die wir den Kindern Appetit machen möchten. An den Fotos lassen sich viele Gespräche anknüpfen und die Memorykärtchen auf dem Ausschneidebogen in der Mitte des Heftes laden zum Spielen ein. Jeweils zwei Kärtchen ergeben eine Portion. Die Botschaften des Posters finden sich auch in den fünf Malvorlagen (S. 17 ff.) wieder, die Sie zu Beginn als Einstimmung ins Thema einsetzen können oder am Ende zur Reflexion. Möglicherweise wissen Sie schon gut Bescheid über die aid-Ernährungspyramide. Trotzdem haben wir auf den nachfolgenden Seiten für Sie das Wichtigste zum Nach­ lesen zusammengefasst. Auf Seite 10 geht es dann los mit den vielen Aktionen.

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Gemüse und Obst Zu jedem Essen und auch zwischendurch Gemüse oder Obst der Jahreszeit anbieten. Die Arten- und Sortenvielfalt nutzen; nicht jeden Tag die gleiche Apfelsorte, sondern verschiedene Sorten wählen. Kinder akzeptieren mundgerecht geschnittenes Obst und Gemüse besser als ganze Früchte. Weiche Arten wie Bananen, Tomaten und Gurken können die Kinder selbst schneiden. Bei Möhren, Kohlrabi, beim Aufschneiden von dicken Birnen und Äpfeln oder Schälen von Apfelsinen, Grapefruits brauchen sie Ihre Hilfe. Frisches Obst oder Gemüse mit allen Sinnen erfassen Lassen Sie die Kinder die Vielfalt von frischem Obst und Gemüse der Saison erkennen und schmecken. Verschiedene Gemüse- oder Obstsorten vergleichen, verkosten, beschreiben Die Kinder entdecken Unterschiede im Aussehen und Geschmack innerhalb der Gemüse- und Obstarten. Schmecken Cocktailtomaten anders als Fleischtomaten? Wie unterscheiden sich Äpfel in Farbe, Festigkeit und Säuregeschmack? Blindverkostungen Die Kinder versuchen Gemüse- und Obststücke am Geruch und Geschmack zu erkennen, z. B. Unterschiede zwischen roter, gelber und grüner Paprika. Zuvor mit den Kindern die Paprika aufschneiden und das Innere anschauen. Lieber knackig oder bissfest? Die Kinder kosten Möhren, Kohlrabi, Paprika oder Tomaten roh, als Rohkostsalat und gedünstet und äußern ihre Vorlieben. Gemüsesticks zubereiten Die Kinder helfen beim Waschen, Schälen, Kleinschneiden der Rohkost und richten die mundgerechten Stücke auf einer Platte an. Dazu passt ein selbst gemachter Kräuterdip. Obstsalat zubereiten Die Kinder wählen frisches Obst für ihren Obstsalat aus (und bringen es am nächsten Tag mit). Sie waschen das Obst, schälen es wenn nötig und schneiden es. Vom Acker auf den Teller Die Kinder wählen ein Obst oder Gemüse und erforschen seinen Weg von der Erzeugung bis auf den Rohkostteller. Recherche: Regionales Gemüse und Obst Was wächst in der eigenen Region zu welcher Jahreszeit? Die Kinder erforschen (mit ihren Eltern) im Geschäft die Herkunftsangaben an den Waren. Marktbesuch Die Kindergartengruppe besucht einen Wochenmarkt (Supermarkt oder Bauern) und erkundet dort das Angebot. Unterrichtsgang zum Super- oder Wochenmarkt („Einkaufs-Rallye“)* Kleingruppen bekommen den Auftrag, bestimmte Lebensmittel aus einer oder mehreren Gruppen einzukaufen und gezielt Fragen zu beantworten. Collagen / Wandbilder* Schulkinder bringen Zeitschriften mit und schneiden Lebensmittel aus. Daraus basteln sie Collagen oder Wandbilder zu einzelnen Lebensmittelgruppen. Quiz: Aus welchem Land kommt das Lebensmittel xy?* Lebensmittel (Exoten, Einheimische …) mitbringen und ihre Herkunft (zum Beispiel anhand von Herkunftsetiketten oder -angaben) bestimmen, evtl. mit Landkarte arbeiten (Erdkunde, Sachunterricht). Internetrecherche: Smoothies: Obst und Gemüse aus der Flasche* Was ist das? Die Schüler recherchieren und sammeln Werbeanzeigen (oder auch Produkte). Sie fragen: Sind Smoothies eine Alternative zu einer Portion Obst oder Gemüse?

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Wo gibt es hier etwas zu essen?

Illustration: Dorothea Tust, 3961 Mach mit, koch mit, iss mit © aid infodienst e. V.

Von Tieren und Pflanzen