Leseprobe. 64 Seiten, 20 x 22,5 cm, Broschur ISBN

Leseprobe Farben des Himmels Kirchenfenster - Ein meditatives Ausmalbuch mit inspirierenden Texten 64 Seiten, 20 x 22,5 cm, Broschur ISBN 978374624904...
Author: Paul Beck
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Leseprobe Farben des Himmels Kirchenfenster - Ein meditatives Ausmalbuch mit inspirierenden Texten 64 Seiten, 20 x 22,5 cm, Broschur ISBN 9783746249049

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Die Farben des Himmels Kirchenfenster Ein meditatives Ausmalbuch mit inspirierenden Texten

Hoffnung ist nichts anderes als das Vertrauen auf die Endlosigkeit der göttlichen Liebe. Charles de Foucauld

1

Ornamentfenster im Aachener Dom Das südliche Ornamentfenster im Erdgeschoss des Zentralbaus stammt vom Maler und Innenarchitekten Hermann Schaper (1853 – 1911) aus Hannover. In der Zeit von 1900 bis 1913 gestaltete er die Fenster im Aachener Dom neu aus. Viele andere Fenster des Doms wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört; dieses hat die Zeit überdauert. Neben Ornamenten und einem Kreuz ist das Fenster mit den griechischen Buchstaben Alpha und Omega gestaltet. Sie verweisen auf die Worte Gottes in der Offenbarung des Johannes (Offb 21,6): „Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende.“ Auffällig ist auch das Karlsmonogramm unter dem Kreuz. Karl der Große ließ die Kirche gegen Ende des 8. Jahrhunderts errichten; vermutlich liegt er hier auch begraben.

Tue nicht hastig, was du zu tun hast, sonst verlierst du den klaren Blick und hinderst dich selbst. Franz von Sales

2

Die Westrose in der Apsis der Kathedrale von Lausanne Raffiniert schachteln sich in diesem Rundfenster Kreise und Quadrate ineinander. Es wurde im frühen 13. Jahrhun­ dert geschaffen. Hier soll die Gesamtkomposition des Fensters gezeigt werden, die einzelnen Motive sind zu detail­ reich für die Größe unserer Abbildung. Auffällig ist aber die Kreuzform der Gesamtkomposition und die Wiederkehr der Zahl vier. Die Vier steht symbolisch für die irdische Welt mit den vier Himmelsrichtungen. Und tatsächlich bilden die Glasmalereien des Fensters in gewisser Weise die gesamte Welt ab: Im Zentrum thront Gott. Um ihn herum sind Elemente der Schöpfung, die vier Jahreszeiten, die vier Elemente Feuer, Erde, Wasser, Luft, die vier Flüsse des Pa­ radieses und die Winde des Kosmos zu sehen.

Man fängt immer mit kleinen Sachen an, und nachher werden es große. Don Bosco

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Die Nordrose von Notre Dame in Paris Die Kathedrale Notre Dame in Paris verfügt über mehrere eindrucksvolle Rosenfenster. Die hier abgebildete Fenster­ rose an der Nordwand des Querschiffs entstand in den Jahren 1245 – 1255. Charakteristisch für den Stil dieser Zeit ist das klare strahlenförmige Maßwerk: Wie die Speichen eines Rades wirken die schmalen Streben des Maßwerks. Mit beinahe 15 Metern Durchmesser ist es eins der größten Rundfenster überhaupt. Aus einem kleinen Fenster im Inneren entspringen 16 lange, schmale Fenster, von denen jedes in zwei weitere schmale Fenster übergeht. Ganz au­ ßen wird das Fenster mit einem Ring von Dreipässen, also dreiteiligen, kleeblattähnlichen Fenstern, abgeschlossen.

Die gute Zeit fällt nicht vom Himmel, sondern wir schaffen sie selbst, sie liegt in unserem Herzen eingeschlossen. Fjodor M. Dostojewski

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Das Mucha-Fenster im Prager Veitsdom In einer Seitenkapelle des Veitsdoms, die als letzte Ruhestätte der Prager Bischöfe dient, findet man ein wunderschö­ nes Jugendstilfenster von Alfons Mucha (1860 – 1939). Der tschechische Künstler gilt als einer der herausragenden Vertreter des Jugendstils. Alfons Mucha gestaltete dieses Fenster 1931 mit Szenen aus dem Leben der heiligen Sla­ wenapostel Kyrill und Method. Die Brüder Kyrill und Method missionierten gemeinsam im 9. Jahrhundert die slawi­ schen Völker. Hier ist nur ein Ausschnitt des ganzen Fensters wiedergegeben. Darin sieht man Method, dargestellt als Erzbischof von Mähren, bei einer Taufe. Sein jüngerer Bruder Kyrill, der gegen Ende seines Lebens in Rom Mönch wurde, wird in einer Mönchskutte dargestellt.

Der Mensch braucht Stunden, wo er sich sammelt und in sich hineinlebt. Albert Schweitzer

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Das Nikolausfenster aus dem Dom zu Stendal Dieser Teil eines nördlichen Chorfensters aus dem Dom St. Nikolaus zu Stendal stellt die bekannteste NikolausLegende dar, wonach der Bischof von Myra eines Nachts den drei Töchtern eines armen Mannes drei Goldklumpen durch das Fenster wirft. Das in den 1420er Jahren entstandene Fenster zeigt noch weitere Szenen aus dem Leben des hl. Nikolaus. Nikolaus ist an seiner Kopfbedeckung und dem geschwungenen Stab als Bischof erkennbar. Man sieht, wie er gerade einen Goldklumpen ins Fenster legt. Die drei schlafenden jungen Frauen sind im Mittelteil gut zu erkennen. Rechts sitzt ihr von Gram gebeugter Vater. Laut der Legende konnte er die Töchter nicht verheiraten, weil er zu arm war. Der Brauch, über Nacht die Kinder zu beschenken, geht auf diese Legende zurück.

Kehr in dich selbst zurück, ruh in dir selbst aus, so fühlst du höchstes Glück. Friedrich Rückert

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Das Nothelferfenster des Regensburger Doms Hier ist lediglich der obere Teil des sogenannten Nothelferfensters aus dem Regensburger Dom dargestellt. Insgesamt bilden alle Fensterteile ein Spitzbogenfenster. Der obere Teil des Fensters, das im 14. Jahrhundert entstand, erinnert dabei stark an ein Rundfenster mit von Pflanzen inspirierten einzelnen Motiven. Unter diesem Teil des Fensters be­ finden sich fünf schmale, hohe Fensterfelder mit Heiligen oder „Nothelfern“, im Zentrum Maria und Johannes, die den Gekreuzigten beweinen.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Besuchen Sie uns im Internet unter www.st-benno.de ISBN 978-3-7462-4904-9 © St. Benno Verlag GmbH, Leipzig Umschlaggestaltung: Britta Rungwerth, Düsseldorf Umschlagabbildung: © vitraji / Fotolia Illustrationen: © Susanna Endres Gesamtherstellung: Arnold & Domnick, Leipzig (A)